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Tretminen MANAGEMENT ®-Strategie für erfolgreiches Networking

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29: Mein Haus, meine Jacht, meine Freundin

Sie kennen diese Werbung der Sparkassen? Nicht bekannt scheint zu sein, dass die Marketing-Abteilung der Sparkassen diesen Werbespot offenbar bei führenden Networkern abgekupfert hat. Es ist üblich mit Statussymbolen zu protzen und sich damit Selbstbestätigung abzuholen. Ich will gar nicht wissen, wie viele Nobelkarossen bankfinanziert sind, wie viele Häuser den vermeintlichen Eigentümern nicht gehören, und wie viele Freundinnen Ehen gefährden. Wenn es nur um die Möchtegern-Neureichen ginge, dann könnten die machen, was sie wollten, solange sie meine Umgebung meiden. Und wenn sie das nicht tun, kann ich immer noch weggehen. Es geht aber nicht in erster Linie um diese Neureichen-Fuzzis, die ihre Großkarossen grundsätzlich quer vor dem Eingang des Hotels parken, in dem das Meeting stattfindet. Es geht um die Menschen, die noch lange nicht soweit sind; um die, die im rostigen Golf anreisen müssen, weil es zu mehr noch nicht reicht. Es geht um die, die echte Basis-Networker sind und durch seriöse Arbeit nach oben kommen wollen. Die kommen meistens aus der Not und fühlen sich nicht wohl dabei. Offenbar scheinen diese „Sponsoren“ zu glauben, dass das Zeigen einer riesigen Differenz motiviert. Das Gegenteil ist der Fall: Es zeigt den vielen kleinen Networkern, wie riesig lang der Weg ist und möglicherweise wie unlösbar die Aufgabe. Das ist diesen Angebern offenbar egal, weil sie „solche Leute“ sowieso nicht wollen. Völlig am Bei Network-MarkeSinn von Networking vorbei! Und völlig an dem Prinzip: „B ting geht es um Beziehungen. Punkt“. Wer soll denn motiviert sein, wenn er vorgeführt bekommt, wie klein und hässlich er ist? Das wir uns nicht falsch verstehen, Statussymbole haben in unserer Gesellschaft durchaus einen Sinn. Zeigen sie doch auf einen Blick den Status! Wenn man einen Status zeigt, ist es der Umgebung sofort klar, mit wem man es zu tun hat. Und das ist gut so, denn dafür braucht man dann schon keine Worte mehr. Aber es kommt darauf an, wie man es macht. Wenn Sie ein gutes Gefühl dafür haben, wie gerne Menschen auf der „sunny side of the street“ sind und ihnen das Vertrauen geben, sie dorthin zu begleiten, dann können Sie sicher sein, dass Menschen Sie bewundern werden und Ihnen folgen. Wenn Sie Ihnen aber signalisieren „Ich bin der Große und du bist der Kleine“ werden sich Menschen unangenehm berührt fühlen und sich abwenden. Auf meinem Weg durch diesen Network-Dschungel habe ich solches oft erlebt. Menschen bewundern Angeber vordergründig, haben aber latent das Gefühl, das sowieso nicht zu schaffen. Angeber wenden sich schnell von Menschen ab, von denen sie glauben, dass sie ihnen nicht ebenbürtig sind. Gott sei Dank, sind sie das nicht. Ziele sollen zwar groß sein, aber eben auch machbar. Viele so gezeigte Ziele erscheinen Anfängern nicht machbar. Menschen folgen Ihnen am bereitwilligsten, wenn sie Sie als erreichbares Vorbild anerkennen und nicht als Angeber. Bleiben Sie einfach nett und „normal“, was immer das auch sein mag. Genießen Sie die Früchte Ihrer Arbeit, am besten in Ihrer Familie und Ihrem Team. Geben Sie Menschen das Gefühl, Ihren Status auch erreichen zu können.

(c) 2010+ janotta.LEADERSHIP, Frankfurt – Tretminen-Management.doc – Mai 2010

www.Tretminen-Management.com

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