Glaubenssätze und ihr Einfluss auf Dein Glück. Anleitung zum Freisein.

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Wir haben für dieses Buch gearbeitet. Du hast für dieses Ergebnis bezahlt. Du wirst damit ein gutes Ergebnis für deinen Erfolg erzielen. Bitte sei fair und benutze dieses Dokument, wie in den Bedingungen vereinbart. Fertige keine Kopien an und versende keine Exemplare per eMail oder als Download. Danke, dein Hans Janotta Im Schweiße deines Angesichtes… - Glaubenssätze und ihre Wirkung auf dein Glück. ISBN: 978-3-7347-8326-5

Ich verspreche dir nicht, dass du liebst, was ich hier sage, aber ich garantiere dir, dass du mich verstehst. ©2015+ janotta LEADERSHIP GbR Hans und Sophie Janotta Alle Rechte vorbehalten. Vervielfältigung, auch auszugsweise nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages. Titelbild: ©Svetlana Fedoseeva Fotolia.com ©aller anderen Abbildungen beim Verfasser. Lektorat: Sophie Janotta, www.SophieJanotta.de Herstellung und Verlag: BoD – Books on Demand, Norderstedt. Info- und Video-Portal: http://Glaubenssätze.HansJanotta.com Autor: Hans Janotta, geboren 1950 in Hof, aufgewachsen in Hof, Nürtingen bei Stuttgart, studiert in Stuttgart (Informatik, Betriebswirtschaft), gelebt in Nürtingen, Roßdorf bei Darmstadt, Frankfurt, Bernbeuren (Allgäu), schon immer selbständig, Karriere in der eLearning-Abteilung der IBM, drei Fachbücher zum Thema eLearning, 30 Jahre selbständig mit eigenem eLearning-Unternehmen, Belieferung internationaler Konzerne mit Learning-Tools und Consulting, Positionierung als Marketing Dozent und –Coach, Schwerpunkte: Publikations-Marketing, Video-Marketing, Empfehlungs-Marketing, Menschen-Marketing, GründerMarketing vier weitere Fachbücher zum Thema „Marketing“, verheiratet mit Sophie Janotta, lebt heute im Allgäu mit der Perspektive „Channel Islands“ oder Karibik, begeisterter Cabriolet-Fahrer.

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Im Schweiße deines Angesichtes… Glaubenssätze und ihr Einfluss auf dein Glück, oder wie du der Gesellschaft sagst: „Du kannst mich mal“.

Hans Janotta Lasse nie wieder zu, dass du dir vermeintliche Weisheiten einredest, die die Gesellschaft zur Sicherung ihrer Macht bereithält. Löse dich von fremden Einflüssen und finde die Weisheiten, die für deine Entwicklung hilfreich sind. Wenn du dieses Buch gelesen hast, kennst du nicht nur die wichtigsten Glaubenssätze, sondern kennst auch ihre förderliche oder zerstörerische Wirkung und ihr Einfluss auf deinen Erfolg und dein Glück. Die Übungen machen das Wissen für deine persönliche Situation begreifbar und umsetzbar. Du wirst also nicht Wissen tanken, sondern Erfahrung. Hans Janotta hat in zahlreichen Vorlesungen und Seminaren ebenso zahlreiche Glaubenssätze gesammelt und seine Studenten zu Lösungen im Sinne ihrer persönlichen Weiterentwicklung angeregt. Zahlreiche positive Rückmeldungen geben dir die Sicherheit erprobter Methoden. Eine Stimme: „Die Vorlesung hat mir die Augen geöffnet und hat mich die Glaubenssätze meiner Vorfahren als Übergriff erkennen lassen. Die lockere Sprache des Autors hat es mir leicht gemacht, zuzustimmen und das Wissen so der praktischen Nutzung zugeführt. Danke dafür“. Holger K., aus Darmstadt

Wenn du genauso offen bist, wie dieser Student, dann kannst du sicher sein, den Weg der anderen von deinem unterscheiden zu können, und so deine Unabhängigkeit sicherzustellen und deinen persönlichen Weg zum Glück leichter zu finden. Entscheide selbst, ob du noch länger ein Spielball im Strudel der Vorurteile und der gesellschaftlichen Übergriffe sein willst, oder ob du ab morgen deinen eigenen, wissenden Weg zum Erfolg gehst.

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Bibliografische Informationen der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet 端ber http://dnb.d.nb.de abrufbar.

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Das sprechende Inhaltsverzeichnis, soll dir schon hier die Geschichte dieses Buches erzählt. Du musst nicht in der Reihenfolge vorgehen, die du hier vorfindest. Such dir die Glaubenssätze aus, die dich momentan an ehesten ansprechen, denn die sind für dich dran. Und wenn du den Eindruck hast, das mache man so nicht, dann beginne mit dem Glaubenssatz „Inhaltsverzeichnisse haben immer so auszusehen, wie ich sie kenne“.

Ein paar Gedanken zur Gesellschaft 1.

Was sind Glaubenssätze? ....................................................................................................... 13

2.

Was will die Gesellschaft? ..................................................................................................... 15

3.

Und wer ist die Gesellschaft? ........................................................................................... 17

4.

Und schließlich: „Wo ist Dein Platz?“.................................................................... 19

Glaubensätze und ihre Wirkung mit Übungen 5.

Im Schweiße deines Angesichtes sollst du dein Brot verdienen. ................................................................................................................................ 22 Oder die Geschichte, ob du lieber Schaf oder Bischof sein willst.

6.

Flieg nicht so hoch, mein kleiner Freund. ....................................................... 28 Wäre doch gelacht, wenn wir dir alle deine Träume nicht austreiben könnten!

7.

Schuster bleib´ bei deinen Leisten............................................................................ 34 Die Geschichte von einem kleinen Jungen, der Großes wollte, und sich damit höchst verdächtig machte und aus purer Liebe in den Traditions-Mief der Familie zurückgeführt werden sollte.

8.

Hinter jedem großen Geschäft steckt ein großes Verbrechen...................................................................................................................................................................... 39 Die Geschichte von einem kleinen Licht, das sehr besorgt ist, noch kleiner zu erscheinen, wenn du zu groß wirst.

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9.

Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nie auf morgen. ........................................................................................................................................................................ 43 Ein Zeit-Management, das in jedes Büro passt und keine Ahnung hat, wie ein moderner Erfolgs-Mensch funktionieren will.

10.

Kenne ´mer net, ham ´mer noch nie so g´macht, mache ´mer net........................................................................................................................................................................... 49 Tradition, Tradition, daran ist schon Tevje der Milchmann eingegangen. Oder war es die Engstirnigkeit gepaart mit Intoleranz? Schau´ mer mal.

11.

Den Vogel der morgens pfeift, frisst abends die Katze. .............. 52 Wirklich ist das so? Wird das schlimm sein? Kommt auf die Katze an. Oder?

12.

Erst die Arbeit, dann das Spiel. ....................................................................................... 56 Die Story von einem, der auszog sinnvoll zu arbeiten und sich damit das Misstrauen aller zuzog, die eben noch nie ausgezogen sind, irgendetwas zu erreichen.

13.

Wer "A" sagt, muss auch "B" sagen. ....................................................................... 63 Klar, so ist das. So haben wir schon zwei Weltkriege vom Zaun gebrochen (und andere auch).

14.

Hochmut kommt vor dem Fall........................................................................................ 68 Die Geschichte vom grenzenlosen Verständnis einer Gesellschaft, die keine Ahnung hat, was der Unterschied zwischen Hochmut und Größe ist.

15.

Eigenlob stinkt. ...................................................................................................................................... 72 Stinkt´s halt!

16.

Der Weg zum Erfolg ist steinig. ...................................................................................... 77 Wer, der ein klein bisschen normal ist, wählt schon einen steinigen Weg, wenn er eine asphaltierte Straße findet? Und wieso ein neuer Weg? Es ist alles gut, so wie es ist.

17.

Reden ist Silber, Schweigen ist Gold. ..................................................................... 83 Die Geschichte, wie ich mich nachhaltig in der Unsichtbarkeit aufhalte und mich dort maximal wohl fühle – weil die anderen ja auch da sind.

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18.

Aller Anfang ist schwer. ............................................................................................................ 88 Fang bloß nicht an, es könnte Arbeit sein. Und noch schlimmer, am Ende könnte sogar noch Erfolg rauskommen! Ich gittttt!

19.

Morgenstund´ hat Gold im Mund. ............................................................................ 93 …oder Morgennebel …oder Rauhreif …oder einen Darjeeling …oder einen Kaffee …oder gar ein Frühstücksei mit Lachs – spätestens dann wird´s verdächtig.

20.

Rede nur, wenn du gefragt wirst. ............................................................................... 97 Die Geschichte von einem Patriarchen, der gar keiner war, der sich aber trotzdem aufplustern musste, damit keiner sieht, was für ein armseliges Seelchen er ist, und der niemanden um sich brauchen konnte, der die Chance ergreifen wollte, größer zu sein als er.

21.

Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht, selbst wenn er mal die Wahrheit spricht. ................................................................................................................ 100 Und war bin ich allein die Instanz, die das entscheidet. Selbst schuld, wer dabei unter die Räder kommt.

22.

Spare in der Zeit, so hast du in der Not. ........................................................ 106 Die Geschichte von der selbsterfüllenden Prophezeiung.

23.

Ohne Sparen, leere Kassen. Ohne Ordnung nichts als Lasten. ..................................................................................................................................................................... 109 Was, du möchtest etwas tun, das ich nicht verstehe? Sowas gibt´s gar nicht, fang also erst gar nicht damit an.

24.

Wer den Pfennig nicht ehrt, ist des Talers nicht wert. ............. 115 Wie nah ist ein Pfennig, und wie fern ein Taler?

25.

Ohne Fleiß kein Preis. .............................................................................................................. 118 Die vereinte Geschichte von Sisyphus und Hiob in einer.

26.

Junges Blut, erspar dein Gut, im Alter dir ´s oft nötig tut. ... 124 Und damit eines klar ist: Das du nicht etwas anfängst, dein Leben zu früh zu genießen! Mit Krücken oder im Rollator ist immer noch Zeit!

27.

„Schnell reich werden, geht nicht!........................................................................ 127 Es ist ein beliebter Sport heutzutage, Menschen mit „Schnell reich werden“-Programmen zu beglücken? Geht das oder

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geht es nicht?

28.

Wer viel Geld machen will, muss sich durchsetzen, da bleibt schon mal der eine oder andere auf der Strecke............................. 132 Die Banken und Oligarchen pflügen ihre gesamte Umgebung gnadenlos um. Geht das nur so, oder gibt es auch Tricks für dich?

29.

Geld verdienen ja, aber nie mit Freunden................................................. 135 In vielen Vertriebs-Organisationen heißt die Direktive „Sprich deine Freunde an“. Ist das so in Ordnung oder ein Vergehen?

30.

Ich bin klein, mein Herz ist rein, doof bin ich auch und völlig pleite, aber… ......................................................................................................................................... 140 Wie sorgst du dafür, dass dein Inneres auf Erfolg oder Misserfolg fokussiert ist?

31.

Ich kann nicht mit Geld umgehen.......................................................................... 146 Hast du Schwierigkeiten, mit Geld umzugehen? Zerrinnt es dir zwischen den Fingern? Kommst du nie auf einen grünen Zweig?

32.

Ich bin ein schlechter Verkäufer. ............................................................................. 151 Du hast keinen Erfolg in deinem Geschäft? Und du kennst auch den Grund? Du bist ein schlechter Verkäufer? Dann lies hier die Geschichte von den zwei Einbeinigen.

33.

Ich muss hart arbeiten, um etwas zu erreichen. ............................... 154 Viele Menschen beklagen sich, dass sie härter arbeiten müssen als es ihnen lieb ist. Und wer trägt die Verantwortung dafür?

34.

Ich habe keine Chance, weil mich meine schlimme Vergangenheit immer wieder einholt. .............................................................................................. 159 Ich hatte eine sehr fruchtlose Diskussion mit einem meiner Studenten, der genau diese Position vertrat. Lies hier die Geschichte meinen Gespenster, die im Büro hocken und sauer sind, weil ich nicht mehr mit ihnen rede.

35.

Du bist schuld, dass es mir schlecht geht.................................................... 164 Es geht um Schuld? Das ist im Sprachgebraucht eine weit verbreitete Meinung; und ein ebenso weit verbreiteter Irrtum. Schau dir an, was wirklich zählt.

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36.

Alle Blondinen sind immer doof. ............................................................................. 170 Die Welt ist voll von Blondinen-Witzen. Die könnte man noch lächelnd beiseiteschieben. Aber wie verhalten sich Menschen wirklich?

37.

Ein Mann ist nur ein Mann, wenn er im Stehen pinkelt. ....... 172 Ich bin sicher, dass es Männerzirkel gibt und Stammtische, die diese „Weisheit“ als bare Münze nehmen und andere damit maximal nerven.

38.

Was du nicht willst, das man dir tu´, das füg´ auch keinem andern zu. ........................................................................................................................................................ 175 Scheint doch klar zu sein, oder? Vielleicht gibt es ja dabei doch noch eine Falle.

39.

Lernen fällt mir immer schwer. ................................................................................ 178 Ich bete auch jeden Abend „Herr lass mich verblöden“. Oder wie behinderst du dich?

40.

Ich glaube an meine Glaubenssätze. .................................................................. 181 Dann tue es, aber richtig!

41.

Unwissenheit schützt vor Strafe nicht. ........................................................... 184 Du hast alles gelesen. Hast du auch alles verstanden? Dann tue es!

42.

Ich kann kein Buch schreiben. ..................................................................................... 186 Dann lerne es halt!

Und jetzt? 43.

Sehen, hören, spüren, verstehen, entscheiden, handeln. ... 190

44.

Was machen deine Glaubenssätze mir dir? ............................................. 195

45.

Unerwünschte Glaubenssätze auflösen. ...................................................... 197

46.

Richtig entscheiden.................................................................................................................... 206

47.

Dein neuer Platz in der Gesellschaft. ................................................................. 208

48.

Und so erreichst du mich. .................................................................................................. 214

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Ich hasse Vorworte in Büchern, weil sie mir immer so überflüssig vorkommen und mich abhalten, endlich das zu erreichen, worum es mir eigentlich geht. Und immer wenn ich selbst ein Buch schreibe, drängt es mich, dir doch vorher das eine oder andere zu sagen. Du kannst jetzt einfach weiterblättern oder entscheiden, ob dir mein Vorwort doch ein bisschen wichtig sein könnte. Glaubenssätze sind sicher oft und an vielen Stellen besprochen. Teils aus psychologischer Sicht, teils aus organisatorischer. Teils haben es kompetente und erfahrene Coaches getan, teils Freizeit-Dozenten, die sich redlich bemüht haben, sachgerecht zu schreiben. Alles ist gut. Ich will dir meinen Ansatz deutlich machen, so dass du erkennen kannst, was du mit meinen Informationen für dich anfangen kannst. Und genau darum geht es mir: Dir etwas zu liefern, mit dem DU etwas anfangen kannst. Oder noch aufwendiger: Mit dem du konkrete und messbare Resultate für dein Leben und deine Weiterentwicklung erzielst. Deshalb sind die Glaubenssätze auch unsortiert. Du suchst dir aus, was dir heute nützt und womit du dich jetzt befassen willst. Ich habe schon diverse Fachbücher zu Marketing-Themen geschrieben und publiziert. Da ich in meiner Entwicklung tief aus dem betrieblichen Bildungswesen komme, hat man das meinen Büchern auch immer angesehen. Es waren wertvolle Arbeitsbücher, die vom Leser ein hohes Maß an eigener Verantwortung für das Erreichen der Ziele gefordert haben. Irgendwann war ich mir sicher, dass trotz aller positiven Rückmeldungen nur ein Bruchteil meiner Leser alle diese Aufgaben in meinen so wertvollen Büchern gemacht haben. Ich bin sicher, dass auch meine aufwendigen Arbeitsbücher als die Inkarnation von Wissen in den Bücherregalen verstauben. Als Autor 10


mit Sendungsbewusstsein macht mich das traurig bis betroffen. Trotzdem weiß ich natürlich, dass jeder Leser mit dem Wissen nur das anfangen können wird, was seiner Position in seiner Weiterentwicklung entspricht. Und da ich weiß, dass Menschen lieber Geschichtchen lesen als vernünftig zu arbeiten, lege ich dir heute ein Geschichtenbuch vor, und ich biete dir die Möglichkeit, die Übungen erst mal wegzulassen oder später zu machen. Und es werden auch Wiederholungen zu finden sein, denn Wiederholung vertieft. Entscheide selbst, was du tun willst und was dir weiter hilft. Geschichtchen sind ein toller Einstieg ins Thema, und wenn´s dich dann packt, mit deinen Erkenntnissen daraus arbeiten zu wollen, dann tu´s halt. Viel Spaß dabei und viel Erfolg für dich und deine Weiterentwicklung.

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Ein paar Gedanken zur Gesellschaft

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Hast du schon mal sowas gehört wie: „Im Schweiße deines Angesichtes sollst du dein Brot verdienen?“ Sicherlich! Und hast du das geglaubt? Auch wenn du heute da stehst und im Brustton der Überzeugung sagst: „Natürlich nicht!“, sage ich dir zweierlei: Erstens gab es eine Zeit, wo dich das beeindruckt hat, und zweitens kenne ich blöderweise noch eine Fülle von diesen Glaubenssätzen, von denen du heute noch beeindruckt bist. Und genau deshalb ist es vielleicht wichtig, aber auf jeden Fall interessant, wenn wir uns gemeinsam genauer anschauen, wer da was mit dir macht und welchen Beitrag du dazu leistest. Was sind also Glaubenssätze? Geh´ nochmal zurück zum Inhaltsverzeichnis und lese dir alle meine Glaubensvorschläge langsam durch. Wenn du es gut machst, wirst du zweierlei feststellen: Einmal wirst du dich bei dem einen oder anderen erinnern, das schon mal gehört zu haben, wirst entweder zustimmen oder ablehnen, wirst lächeln oder die Stirn runzeln. Das Zweite, das du möglicherweise feststellen wirst, dass du auf den einen oder anderen Satz emotional regierst. Du wirst möglicherweise diesen Übergriff empört zurückweisen, oder rasch zustimmen. Du wirst dich vielleicht an jemanden erinnern, der dich mit dieser Weisheit konfrontiert hat und wirst diesen Menschen emotional einordnen. Wenn wir dann genauer hinschauen, und das werden wir tun, kannst du feststellen, dass die Akzeptanz oder Nicht-Akzeptanz so eines Glaubenssatzes etwas mit dem Menschen zu tun haben könnte, von dem du ihn hast. Was auf jeden Fall deutlich werden wird, dass fast niemand dieser Sammlung von sogenannten Weisheiten unbeteiligt gegenüber steht. Fast jeder regiert gefühlsmäßig. Und damit betreten wir eine interessante Wissenschaft, nämlich die Erkundung der weißen Flecken in deinem Hirn oder in deiner Seele. Wir reden davon, dass es Dinge

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gibt, die du unbewusst wahrnimmst; bei denen du unbewusst handelst; für die du unbewusste Resultate akzeptierst. Und genau darum geht es bei Glaubenssätzen: Fange ja nicht an nachzudenken, möglichst noch intelligent; glaube mir einfach was ich dir über dein Bewusstsein ins Unterbewusstsein eingetrichtert habe; und dann verhalte dich gefälligst so, wie ich es vor dir erwarte. Wer ist „Ich“? Ich sag mal ganz einfach „Die Gesellschaft“. Sie bedient sich dabei allerdings eines wirkungsvollen Tricks. Sie steht dir nie als Gesamtheit gegenüber, sondern benutzt Menschen, die du entweder liebst, oder hasst; oder solche, die Macht über dich haben, oder die dir untergeben sind. Also immer Menschen, zu denen du ein emotionales Verhältnis hast. Und diese Emotion wirst du dann zielsicher und passgenau mit diesem Glaubenssatz verknüpfen und brav im Unterbewusstsein abspeichern.

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Ich bin später 68er und du kannst nicht davon ausgehen, dass meine Meinung über die Gesellschaft besonders etabliert ist (obwohl ich seit 44 Jahren Unternehmer bin). Und du kannst auch nicht davon ausgehen, dass ich politisch korrekt bin. Du wirst gleich lesen, warum das so sein könnte. Aber du kannst blind davon ausgehen, dass ich meine Meinung habe und nicht interessiert bin, dir zu schaden. Lies einfach meine Meinung und entscheide dann, ob sie deinem Weltbild entspricht oder entsprechen sollte. Wir werden in diesem Land in eine Kultur geboren, die im Wesentlichen durch unser Wirtschaftssystem bestimmt ist. Und die deutschsprachigen Länder haben es trotz aller kriegerischen Katastrophen geschafft, sich zu den wohlhabendsten Flecken auf diesem Planeten zu entwickeln. Man mag die Dominanz von Kapital und Wirtschaft sehen wie man will, aber eines ist sicher: Jede Kultur in der Geschichte, die reicher war als seine Nachbarn, musste viel aufwenden, um diesen Reichtum zu verteidigen. Dieser Reichtum musste immer nach außen verteidigt werden. Große reiche Nationen haben immer starke Bollwerke erschaffen, um die Übergriffe ihrer Nachbarn abzuwehren. Heute kommen die Nachbarn aber nicht mehr als Reiterhorden oder mit Armeen, sondern sie kommen mit Booten übers Mittelmeer oder als Flüchtlinge. Um sie als übergriffige Wirtschaftsfeinde zu erkennen, haben wir solche Dinge geschaffen wie Asylrecht, Arbeitsverbot und Abschiebung. dein Problem ist nur, dass diese Gesellschaft ihre Pfründe nicht nur nach außen verteidigt, sondern auch nach innen. Die Gesellschaft hat ja schon bewiesen, dass sie zum Erfolg fähig ist, und da wird sie doch nicht irgendeinem Querdenker erlauben, dass sie diesen Erfolg infrage stellt. Auch dir nicht! Was braucht also diese Gesellschaft? Sie braucht Ja-Sager; sie braucht Lächler in jeder Situation; sie braucht

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Menschen, die möglichst nicht zu Wahlen gehen und dort ihre Meinung sagen; sie braucht Etabliertheit. Schon nach der verlorenen Schlacht von Jena und Auerstedt war klar: „Ruhe ist die erste Bürgerpflicht“. Und diese Gesellschaft braucht Mittelmaß. Sie braucht dich als angepasstes du, als möglichst mittelmäßiges Mitglied einer Herde, die sie dann mit ihren Weisheiten steuern kann. Mitdenken ist für dieses Ziel äußerst schädlich. Und auch dafür gibt es Schubladen: Querdenker, Andersdenker, Unruhestifter, außer-parlamentarische Opposition, Opposition, Demonstrant, Quertreiber, Terrorist. Das willst du natürlich alles nicht sein; willst nur in Ruhe leben können; also halte dich schön brav an die Glaubenssätze der Gesellschaft. Darum geht es hier.

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Die einfachste Art, diese Frage zu beantworten ist: „Geh raus und schau dich um“. Überall wirst du die Gesellschaft als Gruppe von Gesellschaftern erkennen. Und schon als Unternehmer mit Geschäftspartnern oder als Besitzer eines Aktien-Depots wirst du erkennen, dass ein Gesellschafter nie einfach nur so rumsteht und dich freundlich anlächelt. Nein, er will was von dir! Und am einfachsten ist es immer, wenn du in seinem Sinne handelst. Da es sich mehrheitlich um Erwachsene handelt, ist es für dich vielleicht ganz lustig zu sehen, dass man keine Querdenker braucht, um die erwachsenen Gesellschaftsvertreter zu erkennen, sondern dass ein militärisch engagierter Buchautor, wie Antoine de Saint Exupéry ausreicht. Er sagt im Kleinen Prinz: „So habe ich im Laufe meines Lebens mit einer Menge ernsthafter Leute zu tun gehabt. Ich bin viel mit Erwachsenen umgegangen und habe Gelegenheit gehabt, sie aus der Nähe zu studieren. Das hat meiner Meinung über die nicht besonders gut getan“. Ich schließe mich dem an und lade dich ein, es auch zu tun. Hier eine kleine Checkliste, was du sehen wirst, wenn du tatsächlich sehenden Geistes hinausgehst und dich umschaust. Was wirst du sehen? Freunde Feinde Erwachsene Kinder Lehrer Professoren Schüler Busfahrer Oma und Opa Krankenschwestern Banker Versicherungs-makler Hartz IV-Empfänger Ärzte Schriftsteller Blogger Zeitungsausträger Postboten Rasenmäher Autoverkäufer Kassiererinnen Handwerker Trainer Studenten Fahrkarten-Kontrolleure Polizisten Finanzbeamte Geldgeber Bettler Eisverkäufer Autofahrer Rad-

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fahrer Lektoren Marketiers Verkäufer Patienten Selbständige Mutter Vater Sohn Tochter Enkel Nachbarn Vermieter Mieter Hausbesitzer Millionäre Urlauber Reisende Radfahrer Bäcker Metzger Gemüsehändler Schießbudenfiguren ______________ _____________ Warum diese Liste? Alle dieser Vertreter einer Gesellschaft werden dir gebeten oder ungebeten irgendwann irgendeinen Ratschlag geben. Sie werden dich mit dem konfrontieren, was sie unter Weisheit verstehen und werden erwarten, dass du zustimmst und dich in ihrem Sinne verhältst. Und sie werden dir mit Schadenfreude, Besserwisserei, Neid und Bedrohung begegnen, falls du es wagen solltest, dich nicht nach ihren direktiven zu richten und nicht ihre Weisheiten zu teilen. Mache dir also schnell ihre Glaubensätze zu eigen.

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Es geht nie darum, etablierter Spielball in einer akzeptierten oder abgelehnten Community zu sein. Es geht nie darum, als Schaf einer Herde zu folgen. Es geht nie darum, sich mit einer Horde von Lemmingen irgendwohin zu stürzen. Mir zumindest nicht. Es geht darum, dass du einen Platz in der Gesellschaft eroberst, an dem du glücklich bist. Ganz wurscht, ob das der Gesellschaft passt oder nicht. Und genau deshalb leiste ich heute meinen Beitrag für dich. Ich werde mir mit dir anschauen, mit welchen Glaubenssätzen du und ich jeden Tag konfrontiert sind, was sie bedeuten; welche Erwartung die ausdrücken; was sie mit uns machen; und wie wir damit umgehen. Es geht darum, einen sehenden Platz in der Gesellschaft einzunehmen und auf diesem Platz glücklich zu sein. Es geht auch darum, notfalls Widerstand zu leisten und einer intoleranten Horde ihre Grenzen aufzuzeigen. Es geht darum, nicht mehr einfach nur blind zu glauben, sondern zu wissen. Es geht nicht darum, Rädchen in einem von anderen erfundenen Uhrwerk zu sein, sondern der Uhrmacher. Es geht darum, dir zu zeigen, welche Gestaltungs- und Entscheidungsräume zu hast. Es geht darum herauszufinden, ob du anders sein willst oder glücklich bist an dem Platz, den dir andere geben. Es geht darum, Glaubenssätze als das zu entlarven was sie sind, nämlich Instrumente im Machtspiel der anderen, also der Gesellschaft. Es geht darum, selbstbestimmt und sehend den Platz zu finden, wo du glücklich bist. Wenn ich meine Existenzgründungsvorlesungen eröffne, beginne ich immer mit dem Satz: „Es ist nicht euer Job, zu arbeiten wie blöd, sondern glücklich zu sein. Lass´ uns

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überlegen, was wir dazu brauchen“. Und das biete ich dir jetzt auch an: Lass´ und überlegen, wie wir der Gesellschaft ihre Glaubenssätze zurückgeben; ihr sagen „Behalte deine Probleme selbst“ und ein Stückchen unbeschwerter und glücklicher sind. Ich habe so eine Position erreicht. Ich kann heute sagen „Ich setz´ mich auf mein achtel Lorbeerblatt und mache, was ich will“. Das ist ein traumhaftes Gefühl! Begonnen hat es damit, dass ich angefangen habe, Glaubenssätze infrage zu stellen und meine eigenen Glücklich-seinTricks gefunden habe. Fühle dich eingeladen.

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Glaubenssätze und ihre Wirkung mit Übungen.

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Du wirst sehen, es geht um die Frage, ob du Bischof oder Schaf bist. Es geht um deine eigene Entscheidung und um deine Position in der Gesellschaft. Noch heute sehe ich das angestrengte und sehr verspannte Gesicht der Großmutter vor mir. Vor dem wir Kinder immer Angst hatten als sie uns predigte: „Im Schweiße deines Angesichtes…“. Na ja, du weißt schon. Sie predigte wirklich. Vielleicht hatte sie sich das abgeschaut von den katholischen Pfarrern, denen sie sehr viel seltener beim Predigen zuhörte als sie es von uns Kindern verlangte. Und wenn ich ehrlich bin, kann ich mich nicht erinnern, sie einmal lächeln oder gar lachen gesehen zu haben. Aber sie war gut im Predigen. Und immer wenn sie uns diesen Spruch um die Ohren gehaut hatte, machte sie sich wieder mit ihrem gehetzten und mit Schweiß überperltem Angesicht auf den Weg, ihren Job als Steuersachbearbeiterin beim Steuerberater Flohr abzuarbeiten. Und immer im Schweiße ihres Angesichtes. Damals war ich noch zu klein zu fragen, ob dieses Ansinnen etwas mit mir zu tun hatte oder mit ihr. Heute, mit der Weisheit eines aufregenden Lebens ausgestattet, habe ich den Verdacht, sie sprach damals von sich selbst. Das hat sie natürlich nie davon abgehalten, einen ungeheuren Druck in ihre Aussage zu legen, die ganze Macht ihrer verschwitzten Autorität einzubringen, uns unmissverständlich klar zu machen, dass sie im Besitz der allumfassenden Wahrheit war, und uns Kinder mit einer heute als kümmerlich entlarvten Machtdemonstration sehr zu beeindrucken. Aber ich bin sicher, dass ich ihr damals alles geglaubt habe. Autoritäten glaubt man eben!

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Woher hatte sie das bloß? Und warum schien sie selbst daran zu glauben? Das zu verstehen war ich damals natürlich auch völlig unfertig. Einmal war die ganze Familie krankhaft katholisch. Ich bin sowas von katholisch aufgezogen worden, dass es mir heute manchmal noch graust, obwohl ich das Katholisch sein ganz aus meinem praktischen Leben verbannt habe. Diese geistige Ausrichtung war natürlich immer von den Dogmen geprägt, die die christliche Kirche (und natürlich auch andere der monotheistischen Religionen) in die Welt setzt und damit einen ganz bestimmten Typ von Menschen beeindruckt. Wenn mir einer erzählt, dass eine Jungfrau ein Kind bekommt, und ich weiß, dass Samen-Transplantationen damals noch nicht erfunden waren; und wenn mir dann noch jemand abverlangt, dass diese tolle Jungfrau auch noch physisch in den Himmel aufgefahren ist, kann ich mich heute fragen, ob die noch ganz bei Trost sind. Damals konnte ich es nicht. Damals war ich ein kleines, schwaches Kind. Wir waren also damals in einer großen Tradition gefangen, die etwas mit Glauben und Gehorsam zu tun hatte, nie jedoch mit Mitdenken oder gar Querdenken. Eine große Todsünde, die mit der Hölle bestraft wird. Und der zweite Grund, warum Großmutter so verbiestert daher kam war, dass sie ein klassischer Flüchtling war, der alles verloren hatte. Sie hatte in der Tat gelernt, dass sie im Schweiße ihres Angesichtes ihr Brot verdienen musste, und das möglicherweise auch noch garniert mit einer großen Existenzangst. Da kann man schon mal ins Schwitzen kommen. Man muss es aber nicht! Irgendwann war ich einmal in der Lage anzuschauen, was da von uns verlangt wurde und von wem. Irgendwann hatte ich mal gelernt, dass Päpste rumgehurt haben, Kinder gezeugt, Wein gesoffen, Kriege führt, möglicherwiese dafür ein bisschen geschwitzt (vor allem beim Kinder zeugen), Intrigen gesponnen, Feinde ermordet, Ablassbriefe verkauft, Immobilien angehäuft, sich mit Kaisern und Könige auf eine Stufe gestellt, und trotzdem oder gerade deshalb

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von ihren Schäfchen Unterwerfung verlangt haben. Und zwar Unterwerfung auf der ärmsten denkbaren Stufe. „Ora et labora“ haben die Päpste den Mönchen und die Mönchen den Schafen abverlangt. Habe ich irgendwie den Eindruck, einen mittelalterlichen Papst schon mal arbeiten gesehen zu haben? Oder einen Kardinal? Oder auch nur einen einfachen Bischof? Nein, es waren immer die Schafe. Immer waren es die Kleinen und Armen, die mit Hilfe von Arbeit abgehalten werden sollten, nachzudenken und „Um Gottes Willen“ an ihrem Schicksal etwas zu ändern. Das hätte den Machtanspruch einer Kirche und ihrer Repräsentanten sehr erschüttert. Und dann habe ich auch irgendwann mal erfahren, dass die Erzdiözese Köln einer der reichsten Immobilienbesitzer weltweit ist. Und trotzdem betteln die das arme Weiblein um den letzten Cent an, um ihre goldenen Gewänder zu finanzieren. Und auch wenn es jetzt so aussieht, als ob ich ein Katholiken-Feind wäre, bin ich nicht; aber ich habe gelernt mitzudenken. Und ich sehe auch, dass die Macht der großen Kirchen bei den Völkern abnimmt, also haben sie die Politiker für sich vereinnahmt, die dieses Credo jetzt auch rezitieren und predigen. Und die genau das gleiche von uns wollen: „Arbeiten, wie blöd, dabei schwitzen, ja nicht nachdenken, und möglichst nichts verändern“. Heute ist mir völlig klar, dass der Anspruch „Im Schweiße deines Angesichtes sollst du dein Brot verdienen“ immer an die Schafe gestellt wurde, nie an die Bischöfe und Päpste. dein Job ist es zu entscheiden, ob du lieber Schaf sein willst oder Bischof. Ich habe meine Entscheidung getroffen. Warum ist das aber so, dass dieser unselige Anspruch so unchristlich (ich will jetzt gar nicht über den Islam reden) an uns gestellt wurde? Warum sind die großen Kirchen so interessiert daran, eine Herde von Schafen zu kontrollieren? Klar, weil es in der Bibel steht. Und warum steht es da? Weil die großen Religionen schon immer unmenschliche Machtapparate waren (ich rede jetzt nicht von den 24


echten Seelsorgern, die an der Seite von Menschen stehen), die eine große Masse williger Schafe brauchte, um ihre Pfründe zu retten und ihre Machtposition zu sichern. Du kannst jeden Tag in den Nachrichten erleben, wie viel Macht die Religionen und Kirchen ausüben. Und meistens hat das, was wir sehen gar nichts mit Religion zu tun, sondern nur mit Kirche. An dieser Stelle könnten wir das Thema beiseitelegen und aus der Kirche austreten. Wenn es da nicht noch ein weiteres fatales Problem gäbe. Unsere Kultur ist ja so stolz darauf, christlich geprägt zu sein. Und diese christliche Prägung haben die Kirchen immer mit Subtilität und Gewalt durchgesetzt. Im Mittelalter wurden weise Frauen bestialisch gefoltert und verbrannt; bei der sogenannten Kultivierung Südamerikas und Australiens wurde alles ermordet, das nicht pariert hat; und bei uns wird zumindest der Staat, der sich im Grundgesetz zur Trennung von Religion und Staat verpflichtet hat, vereinnahmt, die Steuern für die Organisationen einzutreiben. Das alles hat dazu geführt, dass sich Menschen massenweise dieser sogenannten Kultur verpflichtet fühlen, dass sie die Dogmen und Glaubenssätze bereitwillig als ihre eigene Weisheit verstanden haben wollen; und dass sie dich mit missionarischen Eifer verpflichten wollen ihrer Sicht der Dinge zu folgen. Und wenn dir jemand sagt: „Im Schweiße deines Angesichtes sollst du dein Brot verdienen“, dann ist da eben eine unumstößliche Wahrheit und du hast dich gefälligst zu fügen. Auch sie werden zweierlei damit erreichen wollen: Einmal werden sie Macht über dich ausüben wollen, und zum Zweiten werden sie von ihrem eigenen kümmerlichen Dasein ablenken wollen. Hast du schon mal jemanden gesehen, der wie ein Irrer arbeitet, dabei fürchterlich schwitzt und gleichzeitig glücklich aussieht? Ich nicht. Und das wollen sie „Sei ja nicht glücklich“, denn das könnte meine eigene Position gefährden, auch egal wie kümmerlich sie ist. dein Job ist es nun zu entscheiden, ob du kümmerlich sein willst oder groß; ob du schwitzen willst oder glücklich sein; ob du Schaf bist

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oder Bischof. Und wenn du das entschieden hast, dann kannst du jedem, der dich mit diesem Glaubenssatz konfrontiert sagen: „Geh einfach weiter arbeiten, mach´s um die nächste Ecke rum, damit ich das Drama nicht ansehen muss, und lass´ mich in Ruhe glücklich sein und mein Leben genießen. Punkt. Ciao. Noch was: Die Übungen werden dir helfen, deine Position zu finden, deine auch geheimen Wünsche zu entdecken und Ziele zu finden. Es sind deine Übungen. Übung 1. Nimm dir einen Zettel und einen Stift und notiere alles, was momentan einen Großteil deiner (beruflichen und/oder privaten) Zeit beansprucht. Notiere dazu, ob dir dieser Job oder diese Aufgabe eher leicht fällt oder schwer.

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2.

Bewerte diese Aussagen, indem zu hier ankreuzt (oder übertrage auf ein Papier): Ja geht so nein Meine beruflichen Aufgaben fallen mir leicht Meine privaten Aufgaben fallen mir leicht Meine private Beziehung funktioniert leicht Meine Finanzen machen keinerlei Probleme Mein Freundeskreis ist harmonisch und intakt

3.

Bewerte diese Wünsche, indem zu hier ankreuzt (oder übertrage auf ein Papier): Ich möchte ein einfaches Leben führen ja nein geht so Ich suche immer den Weg des geringsten Widerstandes ja nein geht so Ich verdiene mein tägliches Brot leicht ja nein geht so Ich habe beruflich die Unterstützung meiner Familie


ja nein geht so Ich habe beruflich die Unterstützung meines Vorgesetzten ja nein geht so 4.

Schau dir diese Antworten an und notiere deine persönlichen Konsequenzen dazu. Halte fest, was jeweils zu entscheiden ist und von wem du Hilfe dabei brauchst.

5.

Triff alle notwendigen Entscheidungen; setze sie um und ruhe erst, wenn du Resultate im Sinne deiner Wünsche und Träume vorweisen kannst. Hänge diese Aufgabe möglichst öffentlich an deinem Arbeitsplatz auf und sei bereit, mit jedem, der dich danach fragt, darüber zu reden.

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Im letzten Kapitel habe ich mir so ziemlich alle zum Feind gemacht. Jetzt kann ich das auch noch mit dem kleinen Rest der übrigen Menschheit tun. Gehen wir´s an. Der Glaubenssatz dieses Kapitels ist der perfideste, den ich je kennengelernt habe. Es ist der Titel eines Liedes und kommt so niedlich, so unbedarft, so ungefährlich daher. Und du wirst sehen, dass das ein Wesensmerkmal von Glaubens-sätzen ist, möglichst unverdächtig aufzutreten. Parteiprogramme kann man leicht ablehnen, einen Glaubenssatz kaum. Wie klingt denn dieser Satz in deinen Ohren? Fürsorglich? Nähe suchend? Vor einer Gefahr warnend? Menschlich? So lieblich, wie es Nicole in ihrem Lied sein will? Ich will jetzt hier nicht den ganzen Songtext zitieren, den kannst du im Internet leicht selbst finden; nur ein kleiner Auszug, der zeigt, was ich meine: An dem großen, gelben Fluss da saß ein Mann dass er traurig war, das sah man ihm gleich an auf dem Baume neben ihm, saß ein Vogel und es schien dieser Mann singt sein Lied nur für ihn. Flieg nicht so hoch mein kleiner Freund die Sonne brennt dort oben heiß wer zu hoch hinaus will der ist in Gefahr Flieg nicht so hoch mein kleiner Freund glaub' mir ich mein es gut mit dir keiner hilft dir dann, ich weiß es ja wie's damals bei mir war Nicole

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Und dieser kleine Text zeigt ganz genau, worum es geht. Lass´ uns doch mal den Titel zerlegen. „Flieg nicht…“ Es ist ein uralter Traum der Menschheit, fliegen zu können. Was haben sie nicht alles erfunden, um dieses Ziel zu erreichen. Menschen sind gestorben, beim Versuch, mit einfachsten Mitteln die Vögel nachzumachen. Tausende sind bei Abstürzen draufgegangen. Viele sind beim Hinausfliegen in den Weltraum explodiert. Trotzdem tun sie es immer wieder. Es ist uns wohl genetisch eingepflanzt, uns über unser zweidimensionales Dasein zu erheben. Es wird wohl ein Auftrag der Evolution sein. Es wäre etwas, das dich ganz klar weit über den Fähigkeiten der Masse positionieren würde, wenn du es könntest. Aber die Masse will nicht, dass du dich erhebst. Lies die Geschichte der Möwe Jonathan. Was tun Möwen? Sie kreischen im Schwarm, scheißen die Hafenmole voll und fressen Fischabfälle. Und genau das tut der Schwarm, der dich umgibt auch. Jonathan wollte mehr. Er wollte keine Fischabfälle mehr fressen; er wollte zum Flugkünstler werden, um die besten Fische erreichen zu können. Er wollte mehr als der Schwarm. Und was war das Ergebnis? Neid, Beschimpfung, Bedrohung, Anfeindung, Ausstoß aus der Gemeinschaft. Und das ist die übelste Strafe. Menschen wollen Geborgenheit, wollen dazu gehören, wollen Anerkennung. Ein Ausgestoßener hat das nie. Also bleib´ schön in der Geborgenheit eines Abfall fressenden Schwarmes und fühle dich in der Nachbarschaft deiner Exkremente maximal warm und wohl. Das ist die Botschaft jeden Schwarmes. Und dann kommt einer daher und bietet dir an „Flieg!“. Es ist die absolute Bedrohung alles dessen, was den Schwarm ausmacht. Der Schwarm kann das nicht akzeptieren. In den seltensten Fällen wird der Schwarm Gewalt anwenden (es sein denn sein Häuptling ist ein verrückter Despot). Aber der Schwarm wird dir in den schwärzesten Farben ausmalen, was passieren wird, er wird dir sehr plakativ alle vermeintlichen Gefahren zeigen und er wird dich dann auffordern „Flieg nicht…“ – aus purer Fürsorge natürlich. Lies

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einfach nochmal den kleinen Auszug aus dem Lied oben, und du wirst wissen was ich meine. Jeder Drachenflieger, jeder Paraglider, jeder Pilot wird wissen, welch erhebendes Gefühl es ist, sich über den Boden, über die Wolken zu erheben und zu fliegen. Und natürlich wissen die auch alle, dass sie eine Minderheit sind. Und das wollen sie so. Warum? Weil sie sich entschieden haben, sich über die Masse zu erheben und etwas für die Erfüllung ihrer Träume zu tun. Sie haben sich entschieden, anders zu sein und nach dem Faust´schen Motto zu leben „Vom Himmel fordert er die schönsten Sterne und von der Erde jede höchste Lust“. Der Schwarm wird nicht begreifen, dass Fliegen das größere Lustgefühl ist als den Hof zu kehren oder einen blühenden Rasen mit dem Aufsitzrasenmäher nieder zu machen. Der Schwarm wird in seiner intellektuellen Einfachheit einfach sagen „Flieg nicht…“. „…so hoch…“ Mein Gott, seht doch diese Gefahr. Im Liedtext sind sie alle aufgezählt. Sie haben alle begriffen was es bedeutet „…vom Staube bist zu gekommen und zu Staub sollst du werden…“. Auch so ein perfider Glaubenssatz der Kirchen. Und dann kommt einer daher und will hoch hinaus. Das kann nur ein Störenfried sein! Und jeder der etwas kann, das ich nicht kann, muss irgendwie überheblich sein. Das Gefühl der Erhabenheit, weil ich eben hoch hinaus bin, das kennen sie nicht, diese Mittelmäßler. Frag mal einen Bergsteiger, der sich stundenlang mühevoll den Berg hinauf gequält hat, welch erhabenes Gefühl es ist, über alle diese Gipfel zu schauen. Und das kannst du selbst ausprobieren; dazu brauchst du keinen Himalaya; der Berg in deiner Nachbarschaft reicht. Der Schwarm, der sich mit Hecken stutzen, Höfe kehren, Schnee räumen und Fernsehen befasst, wird dieses Gefühl nie haben. Wenn er also von Gefahr spricht, tut er das nicht aus eigener Erkenntnis. Er kennt die Höhe nur vom Hörensagen. Es wird trotzdem ausreichen, dich mit der

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„Weisheit des Schwarmes“ anzulabern. Also, was wird gesagt? „Begebe dich ja nicht hoch hinaus, du könntest größer sein als ich“. Entscheide, ob du das mitmachst oder hoch hinaus willst. „…mein…“ Was steht da? Besitzanspruch, klar! Wenn du erst mal begriffen hast, dass du niemands Eigentum bist, dann kannst du auch solche Entscheidungen treffen wie „fliegen“ und „hoch hinaus“. Und da die Masse, die Gesellschaft das als Bedrohung empfinden wird, wird sie alles tun, um dich zu vereinnahmen. Du bist Eigentum und verhältst dich auch so. Schau dir mal an, wie Parteien mit ihren Mitgliedern umgehen. Mit dem Parteibuch hast du neben anderen auch das Recht erworben, Stimmvieh zu sein. Wehe du folgst nicht dem Fraktionszwang und triffst jede auch noch so unsinnige Abstimmung im Sinne der Masse mit. Du wirst ganz schnell an den Rand gedrängt, im besten Fall als Querkopf eingeordnet, meistens jedoch als Quertreiber und Nestbeschmutzer. Ein richtig unschönes Gefühl, wenn du nicht gerade der geborene Revolutionär ist (aber dann ist eine politische Partei oder eine Kirche sowieso der falsche Platz). Es ist allemal besser „…mein…“ zu sein, easy going zu sein, dich angepasst zu verhalten; wie es ja jedes Haustier zu tun hat, das auch Eigentum und nicht Persönlichkeit ist. Also jetzt du: Bist du „mein“ oder „dein“? „…kleiner Freund“ Nett! Also ich erhebe immer den Anspruch, mich mit meinen Freunden auf einer Augenhöge auszutauschen. Stell dir mal den tollen Freund vor, der nichts Besseres zu tun hat als dir lieblich über den gesenkten Kopf zu streicheln, und von oben auf dich herab zu sehen. Tolles Bild; genieße es. Und wenn du das tust, kannst du auch wieder anfangen zu funktionieren, wie das Rädchen in einem Uhrwerk. Oder willst du etwa wirklich der Uhrmacher sein? Dann hau dem „großen“ Freund eine runter, gehe deiner Wege, und lass´ dich nie wieder als lieblicher kleiner Freund ansehen. Sei groß!

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Wenn du also bereit bist, dir von jedem Dahergelaufenen deine Träume austreiben zu lassen, dann finde „Flieg nicht so hoch, mein kleiner Freund“ gut. Und wenn du glaubst, ein Recht auf deine Träume zu haben, dann weise diesen falschen Freunden den Weg und gehe deinen eigenen. Einen Weg, der dich dann zwangsläufig auf den Gipfel oder in die Luft bringt; an eine Stelle, wo du überblickst, wo du verstehst, und wo du das Elend dort unten dort bleiben lassen kannst, wo es sich wohl fühlt. Du musst nicht mitmachen. Du kannst ganz einfach ein Stückchen glücklicher sein. Mach´s und fliege! Ob das klappen wird, wird ganz stark von deinem Selbstbild abhängen und davon ob du erwartest von anderen anders wahrgenommen zu werden als du es selbst tust. Übung (Beantworte also zuerst die Fragen)… 1. Hast du Lust zu fliegen (irgendwie)

ja

nein

2. Kannst du dir vorstellen, dass es ein erhebendes Gefühl sein könnte, mit einem Gleitschirm vom Gipfel eines Berges loszufliegen, die Welt von oben zu sehen und sich dabei ganz wunderbar zu fühlen? ja nein 3. Kannst du dir vorstellen, deinem Lebenspartner zum nächsten Geburtstag eine Fahrt mit einem Heißluft-Ballon zu schenken? ja nein, und würdest du mitfahren? ja nein 4. Fühlst du dich eher klein? nein

ja

nein, oder eher groß?

ja

5. Hast du Lust, von deiner Umgebung kleiner wahrgenommen zu werden als du bist oder du dich selbst wahrnimmst? ja nein 6. Kannst du dir vorstellen, jemanden in die Schranken zu weisen, der dich klein machen will? ja nein. Notiere die Namen: _________________ __________________ _______________ 32


7. Bist du interessiert, an deinen Aufgaben zu wachsen ja nein und dich so in eine Situation zu bringen, wo du Vorbild f체r andere bist? ja nein Und jetzt, triff diese Vereinbarungen mit dir 8. Ich werde konkret etwas tun, um das Erlebnis des Fliegens zu haben. Was? ___________ 9. Ich werde jeden, der mich klein machen will, freundlich aber bestimmt darauf hinweisen, dass ich das nicht mehr mit mir machen lasse. Wen? ____________________ 10. Ich werde alles daf체r tun, dass mich diese Menschen als Vorbild erkennen und sch채tzen: _____________________ _______________________ ______________________

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janotta LEADERSHIP GbR Hans und Sophie Janotta Finanzamt Weilheim-Schongau, USt-ID: DE270881053

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Ab sofort keinen Tag mehr in deinem Leben, ohne über den Unsinn nachzudenken, mit dem uns die Gesellschaft disziplinieren will.

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