31. Jahrgang Oktober 2019 125. Ausgabe
Unser RU S S E E Stadtteilzeitung für Russee, Hamme r und Demühlen
Ulf Kämpfer - VIEL MEHR VOR Kiel ist eine Stadt im Wandel und im Aufbruch. Als „Nachbar“ aus Hassee, dessen Sohn in Hammer zur Grundschule gegangen ist, weiß ich: Viele Themen, die Kiel bewegen, spiegeln sich in Russee und Hammer wider. Wie können wir die Rendsburger Landstraße und die Schulwege für Radfahrer attraktiver und sicherer machen? Wann geht es endlich auf Hof Hammer los mit dem Bau inklusiver und bezahlbarer Wohnungen? (bald!) Wie kann fußläufige Nahversorgung z.B. im Berliner Viertel angesichts der Konkurrenz der großen Supermärkte an der Rendsburger Landstraße gesichert werden? Auf solche Fragen gibt es nicht immer einfache Antworten. Und manchmal braucht es auch Hartnäckigkeit, damit wichtige Projekte endlich umgesetzt werden.
2 | KÄMPFER - VIEL MEHR VOR
Die Sanierung des Eiderbades ist geschafft. Die Ratsversammlung hat neue Regeln für Erbpachtgrundstücke beschlossen, damit niemand finanziell überfordert wird. Im April haben Stadt und AWO die Anlaufstelle Nachbarschaft (AnNa) im Rutkamp 77 eröffnet, die gerade für ältere Menschen aus dem Stadtteil Freizeitangebote und Beratung anbietet. Und weil auf meinen Vorschlag hin in Kiel die Straßenausbaubeiträge abgeschafft worden sind, kann man auch in Russee und Hammer zukünftigen Baustellen gelassener entgegensehen. Und die Veränderungen gehen weiter. In der ehemaligen Claus-Harms-Kirche wird bald eine KiTa die Kinderbetreuung in Hammer verbessern. Am Bahnhaltepunkt in Russee geht es in diesen Wochen richtig los: Alles wird schick gemacht, die Bushaltestelle barrierefrei umgebaut, eine Mobilitätsstation mit überdachten und sicheren Fahr-
radabstellplätzen errichtet. Und auch im öffentlichen Nahverkehr gibt es bald Verbesserungen: Die Linie 62 fährt ab Mitte Dezember schon frühmorgens im 30-Minuten-Takt, und ab Mitte 2020 werden die Linien 501 und 62 Teil des neuen Nachbusnetzes. Gutes Wohnen, Nahversorgung, Mobilität, Zusammenhalt im Stadtteil: Geografisch mögen Russee und Hammer am Stadtrand liegen, dennoch sind beide Stadtteile mitten drin im Strom der Veränderung. Was ist mir, falls ich als Oberbürgermeister wiedergewählt werden, in den nächsten Jahren wichtig? Mehr bezahlbare Wohnungen, weniger Stau, besserer und günstiger öffentlicher Nahverkehr, mehr Radwege – das hilft auch dem Klima. Genug Kitaplätze mit günstigen Gebühren, Ausbau und Sanierung der Schulen, Schulsozialarbeit & Nachmittagsbetreuung. Schließlich: gute Bedingungen für Unternehmen
KÄMPFER - VIEL MEHR VOR| 3
und Arbeitsplätze, Engagement für eine lebendige Innenstadt, Kiel mehr ans Wasser bringen, z.B. mit einer neu gestalteten Kiellinie.
Aus dem Inhalt:
Besonders wichtig ist mir, den sozialen Zusammenhalt in Kiel zu stärken und gerade den Eltern und Kindern zu helfen, die es finanziell besonders schwer haben. Dieses Thema bewegt mich. Die neue städtische Wohnungsbaugesellschaft wird gerade für diese Familien für mehr bezahlbaren Wohnraum sorgen. Und ich setze mich für eine neue wirtschaftliche Stärke Kiels ein, die nicht spaltet, sondern sozialen Zusammenhalt stärkt. Mehr und besser bezahlte Arbeit ist der beste Weg aus der Armut. 12.000 neue Jobs sind in Kiel in den letzten Jahren entstanden, die Arbeitslosigkeit hat sich seit 2005 mehr als halbiert. Und denen, die viele Jahre ohne Arbeit sind, können wir seit
KÄMPFER - VIEL MEHR VOR
S. 1
Schinkenbrotessen 2019
S. 5
Aus dem Landtag
S. 6
Vorstellung des SPD Ortsvereins S. 9 Mit dem Lastenrad zwischen Wäldern und Wählern
S. 10
Volkstrauertag 2019
S. 13
30 Jahre Deutsche Einheit
S. 14
Reisetipp - Willy-Brandt-Haus in Lübeck
S. 16
Erster Klönschnack in der anna S. 17 Veranstaltungen/Impressum
S. 18
Karl-Otto
S. 20
4 | KÄMPFER - VIEL MEHR VOR
Anfang 2019 mit dem sogenannte Sozialen Arbeitsmarkt helfen, damit sie mit Hilfe staatlich finanzierter Arbeitsmöglichkeiten wieder Fuß fassen und Teil der wirtschaftlichen Erfolgsstory Kiel werden. Ich bin immer wieder erstaunt, wie viele Unterstützungsangebote es gibt und wieviel Geld in soziale Projekte fließt: Für Kinder aus armen Familien ist die Kita dank Sozialstaffel gebührenfrei; Schuldnerberatung, Integrationsangebote für Geflüchtete, kostenlose Nutzung von Sporthallen für Vereine, Schulsozialarbeit und vieles mehr. Es gibt eine Fülle an von der Stadt unterstützten Angeboten, die wenig oder gar nichts kosten. Diese Angebote zu stärken ist unverzichtbar,
damit wirklich jedes Kieler Kind mit dem Gefühl aufwachsen kann: „Ich kann es packen!“ Am 27. Oktober stelle ich mich zur Wiederwahl. Es freut mich, dass meine Bewerbung um eine zweite Amtszeit nicht nur von der SPD, sondern auch von den Grünen, der FDP und dem SSW unterstützt wird. Aber am Ende entscheiden Sie, die Bürgerinnen und Bürger. Ich würde mich freuen, wenn Sie am Wahltag sagen: „Der soll es nochmal machen!“ Mehr unter www.ulf-kaempfer.de
Schinkenbrotessen 2019 | 5
Schinkenbrotessen 2019
Mitglied des SPD – Kreisvorstandes. Jetzt kam sie als Landesvorsitzende und beim nächsten Mal?
Seit mehr als zwanzig Jahren lädt der SPD Ortsverein Russee – Hammer Vertreterinnen und Vertreter der vor Ort tätigen Vereine / Verbände / Organisationen ein, gemeinsam bei Schinkenoder Käsebrot einen gemütlichen Abend zu verbringen. So auch in diesem Jahr. Ein besonderer Gast war 2019 die neue SPD – Landesvorsitzende Serpil Midyatli. Es war eine Gelegenheit sich gegenseitig besser kennenzulernen und Gedanken auszutauschen. Serpil war nicht das erste Mal in Russee. Im Jahr 2007 sprach sie noch als einfaches
Serpil Midyatli (Foto: WB)
Rosenberg 22, 24220 Flintbek Telefon 04347-9999093 www.kanzlei-bj.de, info@kanzlei-bj.de
6 | Schinkenbrotessen 2019 / Aus dem Landtag
Wir als SPD, darunter unsere Landtagsabgeordnete Özlem Ünsal, Vertreter des Kreisvorstandes und natürlich die örtlichen Funktionsträger, haben die Gelegenheit genutzt uns mit den zahlreichen Gästen ins Gespräch zu kommen und haben die Wünsche und Anregungen mitgenommen. Ortsvereinsvorsitzende Bianca Wöller freute sich über Vertreter der Freiwilligen Feuerwehr Russee, der Betreuten Grundschule Russee, der Fahrradfreunde Russee / Hammer, des Sozialverbandes Ortsgruppe Russee - Hassee, des TSV Russee, der Claus – Harms – Kirchengemeinde, den Besuch von Sven Zimmermann, Fotograf und Leiter Rockschule Russee und über Anja Clausen vom Sportlokal am Russee, in dem wir regelmäßig unsere Sitzungen abhalten. WJ
Özlem Ünsal Landtagsabgeordnete für Kiel-West Liebe Leserinnen und Leser, unsere Landeshauptstadt Kiel entwickelt sich in den letzten Jahren dynamisch weiter und zieht viele neue Einwohnerinnen und Einwohner an. Kiel ist eine wachsende Stadt, die sich auf diese Entwicklungen als Standort für Wohnen, Arbeiten und Leben ausrichten muss. Bezahlbarer Wohnungsbau - ob zur Miete oder als Eigentum- in lebendigen und gut vernetzten Stadtteilen steht ganz oben auf der Liste der wichtigen Themen. Gemeinsam mit Oberbürgermeister Ulf Kämpfer haben wir als Kieler SPD in den nächsten Jahren noch viel mehr
Aus dem Landtag | 7
vor, um Kiel nach vorne zu bringen. Als Ihre Kieler Landtagsabgeordnete setze ich mich vielfältig für unsere Belange im Land und Bund ein. Dazu gehört insbesondere der Einsatz für einen starken Kieler Wirtschaftsstandort und mehr bezahlbarer Wohnraum in der gesamten Stadt, damit das Einkommen von beispielsweise Pflegepersonal, Lehrkräften, Polizeibeamten oder Paketzustellern nicht durch steigende Mieten aufgesogen wird. Bezahlbares Wohnen ist nicht mehr nur ein Problem der unteren Einkommensschichten, sondern ist in der Mitte unserer Gesellschaft angekommen. Ungerechtfertigt hohe Mieten, die dazu führen, dass Mieterinnen und Mieter, die seit vielen Jahren in ihren StadtteilQuartieren wohnen, wegziehen, müssen der Vergangenheit angehören. Die Gründung der städtischen Wohnungsbaugesellschaft ist ein wichtiger
Schritt, damit die Stadt endlich wieder selbst Wohnungen bauen und zu anständigen Preisen vermieten kann. Um diesen Weg konsequent weiter zu gehen, brauchen wir auch in den nächsten Jahren Unterstützung von Bund und Land. Die Hilferufe aus der Bevölkerung an uns nehmen kräftig zu. Denn Wohnen wächst auch dramatisch zu einem Armutsrisiko in unserem Land. Und genau in diese Zeit fällt auch das Engagement der Schleswig-Holsteinischen Volksinitiative für bezahlbaren Wohnraum. Es sind knapp 40.000 Unterschriften gesammelt und am 13. Februar 2019 durch die Initiatoren - Sozialverband SH und Mieterbund SH- an den Landtagspräsidenten eingereicht worden. Damit ist das notwendige Quorum von 20.000 Unterzeichner*innen weit übertroffen! Die hohe Beteiligung der
8 | Aus dem Landtag
Schleswig-Holsteiner zeigt uns einmal mehr, dass bezahlbares Wohnen auch in SH eine der drängendsten sozialen Fragen unserer Zeit bleibt! Die Jamaika-Koalition im Land hat aktuell der Volksinitiative ohne jegliches Gespür für die Nöte der Betroffenen eine ernüchternd klare Absage erteilt. Nachdem Sie erst kürzlich die Abschaffung von Mietpreisbremse und Kappungsgrenze stolz verkündet haben, setzen sie Ihre Ignoranz um bezahlbares Wohnen auf dramatische Weise weiter kräftig fort.
sowie die „Kieler Konferenz zum bezahlbaren Wohnraum“ am 28. November 2019. Nähere Informationen zu unseren Veranstaltungen entnehmen Sie bitte meiner offiziellen Seite sowie der Presse.
Wir stehen als SPD SH auch weiterhin geschlossen hinter der Volksinitiative von Sozialverband und Deutschem Mieterbund. Eine entsprechende Gesetzesinitiative habe ich bereits im vergangenen Jahr in den Landtag eingebracht. Die Aufnahme eines Staatsziels für bezahlbaren Wohnraum in die Landesverfassung wäre aber ein notwendiges Bekenntnis des Landtages an die Menschen gewesen, dass wir ihre Sorgen und Nöte ernst nehmen und mit notwendigen Maßnahmen untersetzen wollen. Gemeinsam mit den 40.000 unterzeichnenden SchleswigHolsteinern und ihren Familien bleiben wir weiterhin dran. Bitte notieren Sie sich gerne auch schon mal den nächsten Termin für unser 2. Bürgerforum „Kieler Westdialoge“ am 22. Oktober zu „guter Arbeit“
Sprechen Sie mich gerne auch an, wenn Sie mich auf meiner WahlkreisTour vor Ort im Stadtteil antreffen. Alternativ melden Sie sich gerne in meinem Wahlkreisbüro unter oezlem.uensal.spd@gmail.com. Ich freue mich auf Sie und den regen Austausch vor Ort!
Özlem Ünsal Ihre Landtagsabgeordnete für KielWest
Vorstellung des SPD Ortsvereins | 9
Vorstellung des SPD Ortsvereins - diesmal: Winfried Jöhnk Liebe Leserinnen und Leser unserer Ortsvereinszeitung, viele von Ihnen kennen mich seit vielen Jahren und haben mich im Rahmen meiner ehrenamtlichen Arbeit vor Ort kenngelernt, haben ein Bild von mir vor Augen. Dennoch: ich möchte mich kurz vorstellen. Ich wurde 1951 in Husum geboren, bin in Oldenburg in Holstein aufgewachsen und durch den Beruf nach Kiel gekommen und habe dann über 40 Jahre als Beamter im Landesdienst verbracht. Seit 1977 wohne ich mit meiner Frau Ingrid in der Straße Stiller Winkel. Zurzeit bin ich stellvertretender Vorsitzender im SPD – Ortsverein Russee – Hammer. In meiner über dreißigjährigen Mitgliedschaft habe ich in der Partei zahlreiche weitere Ämter ausgeübt.
Nur Kassenwart bin ich nie gewesen. In meine Zeit als Vorsitzender fiel auch die Fusion der beiden Ortsvereine Russee und Hammer. Im Jahr 1994 wurde ich erstmalig in den Ortsbeirat gewählt und sofort Vorsitzender des Gremiums. Abgesehen von einer fünfjährigen persönlichen Auszeit gehöre ich durchgehend dem Ortsbeirat an und habe mich in meiner Funktion als Vorsitzender bzw. stellvertretender Vorsitzender bemüht, den berechtigten Anliegen der Bürgerinnen und Bürgern Gehör zu verschaffen und
Sportgaststätte am Russee Anja Clausen, Telefon (0431) 688782, Rendsburger Landstr. 251, 24113 Kiel
Sie planen eine Feier? Ihr Verein braucht einen Treffpunkt?
Sprechen Sie uns einfach an!
Wir bieten Ihnen für Ihre Festlichkeiten oder Ihr Vereinsleben einen gemütlichen Rahmen und freundlichen Service.
10 | Vorstellung des SPD Ortsvereins / Mit dem Lastenrad zwischen Wäldern und Wählern
Kontakte zu vermitteln. Ich bin Mitglied der Schützengilde „Gut Schuß“ Demühlen und dort für die Pressearbeit zuständig. Viele werden auch wissen, dass ich seit vielen Jahren das Seefest im Rahmen der Kieler Woche auf dem Gildegelände zu großen Teilen organisiere. In der Claus – Harms – Kirchengemeinde war ich längere Zeit Mitglied des Bauausschusses und heute noch Verteiler des Kirchenbriefes. Fast 30 Mal war ich als Wahlhelfer eingesetzt, ich bin auf der Schöffenliste des Landgerichtes Kiel und natürlich Redaktionsmitglied unserer Ortsvereinszeitung. Noch in diesem Monat werde zum 125. Mal beim Universitätsklinikum mein Blut spenden. Mit Vollendung des 70. Lebensjahres ist dort Schluss.
Mit dem Lastenrad zwischen Wäldern und Wählern Radfahren ist nicht nur ein nettes Freizeitvergnügen für einen Ausflug bei Sonnenschein ans Wasser, sondern ein natürlicher Bestandteil alltäglicher Mobilität. Diese Erkenntnis hat sich mittlerweile nicht nur in Politik und Verwaltungen durchgesetzt, sondern auch bei der großen Mehrheit der Menschen in unserem Land. Gerade in den Städten ist das Fahrrad ein wichtiger Bestandteil der sozialen Verkehrswende, weil es klimaneutrale Mobilität ermöglicht, ohne Menschen zu beschränken. Im Gegenteil: Es schafft Begegnungen, es fördert die Gesundheit und das Miteinander der Menschen und es steht unabhängig von Einkommen oder Alter (fast) allen zur Verfügung.
Dann gehöre auch noch zum Redaktionsteam der Stadtteilzeitung KIEL LOKAL. Ich bemühe mich um gute Kontakte zu allen Organisationen, Vereinen und Verbänden vor Ort. Sprechen Sie mich ruhig auf der Straße an, greifen Sie zum Telefon oder schicken eine Mail. Ich versuche – wo ich kann – zu helfen. Und soweit es meine Zeit erlaubt, komme ich auch gern zu Ihnen. Schicken Sie mir eine Einladung. Zum Schluss noch eins: es macht mir alles noch Spaß und ich sage mir immer: Alles ist freiwillig.
Es mag zunächst paradox klingen: Aber auf die alltägliche, verkehrliche Bedeutung des Fahrrads möchte ich auch mit seiner Verwendung zu außergewöhnli-
Mit dem Lastenrad zwischen Wäldern und Wählern | 11
chen Freizeitzwecken hinweisen. Im vergangenen Sommer bin ich mit dem Fahrrad von Kiel nach Berlin gefahren, aus dem Wahlkreis zum Parlament. In diesem Jahr war die nächste Etappe dran: von Berlin nach Dresden. Los ging es in Kiel mit dem Fernbus und vom Bundestag in Berlin aus dann endlich zu sechst mit dem Fahrrad weiter. Als echte Besonderheit waren wir mit meinem neuen roten Lastenrad unterwegs, das seine Feuertaufe nun nicht in der Stadt, sondern auf ländlicher Langstrecke bestehen durfte. Die Tour führte uns im August natürlich nicht zufällig von Berlin nach Dresden und damit durch Brandenburg und Sachsen. Sie war auch als Hilfsangebot für die ostdeutschen Genoss*innen in ihren Landtagswahlkämpfen gedacht. Als Sozialdemokraten müssen wir zusammenhalten und uns gegen populistische Stimmen von rechts behaupten. Und mein Angebot wurde angenommen: Jeden Tag warteten Infostände, Verteil-Aktionen, aber auch verkehrspolitische Diskussionen auf unsere Gruppe. Über Burg im Spreewald und Cottbus ging es nach Boxberg und bis an die polnische Grenze - dank europäischer Integration sogar kurz darüber hinaus. In Görlitz war bei einem Gespräch über Radverkehrsförderung meine Fachexpertise gefragt ist. Außerdem hat der SPD-Ortsverein mit dem örtlichen ADFC eine „Critical Mass“ geplant. Durch die Stadt gefahren bin ich mit
12 | Mit dem Lastenrad zwischen Wäldern und Wählern
dem blinden Landtagskandidaten Mike Thomas auf einem Tandem, zur symbolischen Einheit und praktischen Inklusion. In Pirna und Dresden lernten wir „Sophies Kochbuch“ und die dahintersteckende Juso-Kandidatin kennen. Eine tolle Idee! „Mathias‘ Steinschleuder“ werdet ihr aber so schnell nicht entdecken… Insgesamt war es eine tolle Erfahrung, die Genoss*innen im Einsatz für eine weltoffene und tolerante Gesellschaft zu unterstützen. Wir haben uns in beiden Bundesländern sehr wohl gefühlt. Natürlich gab es viele Menschen, die an unserem SPD -Infostand lieber schnell vorbeigehuscht sind, statt sich in ein Gespräch verwickeln zu lassen. Aber das erlebe ich in Kiel nicht anders. Dass wir angepöbelt wurden, weil wir als SPD zu erkennen waren oder dass wir uns rechte Parolen hätten anhören müssen, ist nicht vorgekommen. Wir waren natürlich nicht überrascht über die vielen netten Menschen in Ostdeutschland. Aber durch das Bild, das uns durch die Medien vermittelt wird, hätten wir uns auch vorstellen können, dass dort im Wahlkampf noch eine andere Stimmung herrscht. Die Tour war auch sportlich
und touristisch etwas Besonderes: Mit Etappen zwischen 40 und 75 Kilometer und insgesamt fast 400 Kilometer Länge haben wir einige Straßen und Wege mit dem Rad erfahren: Von touristischen Radwegen im malerischen Spreewald über Bundestraßen oder Kopfsteinpflaster in der Altstadt von Bautzen bis zum weiten Blick in bergiger Landschaft haben wir alles erlebt. Manche Priorisierung des Radwegbaus muss man dabei nicht verstehen. Körperlich sind alle gut durchgekommen und auch das Lastenrad machte weder sich noch seinen Fahrern in diesem ungewöhnlichen Einsatz ernsthafte Probleme. Bei über 300 Höhenmetern an manchen Tagen, bei Sonnenschein mit Temperaturen um die 30 Grad war neben der mentalen Leistung allerdings auch die des Akkus für die Elektrounterstützung am Lastenrad gefragt manchmal reichte sie gerade so zum Ziel. Autor: Mathias Stein, Bundestagsabgeordneter für Kiel, Altenholz & Kronshagen, www.fahrradabgeordneter.de
Volkstrauertag 2019 | 13
Volkstrauertag 2019 Mahn- und Gedenkveranstaltung an der Dokumentations- und Gedenkstätte „Arbeitserziehungslager Nordmark“ Am Volkstrauertag gedenken die Menschen in Deutschland der vielen Toten der Kriege, der Opfer von Gewalt und Diktatur, die auch heute noch täglich in aller Welt zu beklagen sind. Auch in unserer Nähe sind vor den Augen der Bevölkerung grausame Verbrechen verübt worden. Im Arbeitserziehungslager Nordmark (AEL) im Stadtteil Hassee an den Ufern des Russee ermorde-
ten die Nationalsozialisten in den Jahren 1944 und 1945 fast 600 Menschen. Die unbeschreiblichen Grausamkeiten erschüttern uns immer wieder. Die diesjährige Mahn- und Gedenkveranstaltung der Landeshauptstadt Kiel am Sonntag, dem 17. November beginnt um 11.30 Uhr. Die Landeshauptstadt Kiel vertritt Stadtpräsident Hans-Werner Tovar, der nach einer kurzen Ansprache einen Kranz am Gedenkort niederlegt. Pastorin Diana Wegener spricht für die Claus - Harms - Kirchengemeinde. Die Mitglieder der SPD Ortsvereine Hassee und Russee – Hammer ehren die Opfer mit einem Gesteck.
Musikalisch umrahmt wird die Veranstaltung auch in diesem Jahr vom Posaunenchor der Michaelis Kirchengemeinde in Hassee. WJ (Foto: WJ)
14 | 30 Jahre Deutsche Einheit
30 Jahre Deutsche Einheit - von Astrid Leßmann Mein persönliches Erlebnis am Tag, als die Mauer fiel. Es gibt Erlebnisse, die man niemals vergisst! Vor rund 30 Jahren habe ich – wie viele Menschen auch – am TV -Fernseher die dramatischen Ereignisse in der damaligen DDR und entlang der Berliner Mauer mitverfolgt. Jeden Tag so viele Momente mit Gänsehaut-Feeling. Am Tag nachdem die Bürgerinnen und Bürger sozusagen „freie Fahrt“ in den Westen hatten, machte sich eine kleine 3-köpfige Familie aus Warnemünde auf nach Kiel. Hier wohnte ein Onkel der Familie. Doch als sie total erschöpft mit ihrem kleinen Trabbi bei ihm vor der Tür standen, hat er nur geantwortet: Na, hat der Honecker Euch etwa rausgelassen? Unfassbar! Voll tiefer Enttäuschung und großer Traurigkeit haben sie sich sofort wieder auf den Rückweg gemacht. Der 12jährige Sohn der Familie wollte sich aber unbedingt noch eine Motor-Sport
-Zeitung kaufen und so machten Sie Halt am Kieler Hauptbahnhof, am Sophienblatt. Ich wohnte mit meiner Familie damals in einer kleinen 2-Zi-Wohnung am Sophienblatt in Kiel. Während ich immer wieder aus dem Fenster geschaut und so viele Trabbis vorbeifahren sah, dachte ich mir, dass ich irgendetwas tun möchte, um ein paar Menschen willkommen zu heißen und vielleicht mit einer Kleinigkeit behilflich sein zu können. Ich lief hinunter auf die Straße und gerade in diesem Moment machte dort der Trabant mit den drei Personen aus Warnemünde Halt vor unserer Haustür. So lernten wir uns kennen und sie erzählten mir voller Traurigkeit ihre Geschichte. Ich habe sie zum Mittagessen eingeladen. Es sollte Kohlrouladen geben, kurzerhand wurde daraus ein kräftiger Eintopf und wir alle hatten unglaublichen Gesprächsstoff und am Ende hatten wir alle eine große Freude in uns. Ein paar Jahre haben wir uns noch gegenseitig besucht, dann haben wir uns aber später aus verschiedenen Gründen leider aus den Augen verloren. Ich denke, ich sollte mich noch einmal auf die Suche machen.
Anzeige | 15
16 | Reisetipp - Willy-Brandt-Haus in Lübeck
Willy-Brandt- Haus in Lübeck - ein Reisetipp nicht nur für Sozis Liebe Leserinnen und Leser, an dieser Stelle habe ich einen Tipp für Ihren nächsten Ausflug . Das große Willy- Brandt -Haus in Berlin ist die Zentrale der sozialdemokratischen Politik. Aber wenn Sie mal in Lübeck sind, lohnt sich ein Abstecher in das dortige Willy-Brandt -Haus. In Bildern, Wort und Ton können Sie die Geschichte des ersten sozialdemokratischen Bundeskanzlers erleben. Zeugnisse und Beurteilungen aus seiner Schulzeit eröffnen die Ausstellung. Seine Flucht, die Zeit im Exil und natürlich die Verleihung des Nobelpreises sind weitere Stationen des Ausfluges. Sollten Sie Ihre Lesebrille zuhause vergessen haben oder die altdeutsche Schrift nicht lesen können, dann gibt es die Möglichkeit sich die Dokumente vorlesen zu lassen. Dafür bekommt man beim Eingang eine Audiokarte. Im Garten können Sie dann ein Stück original Berliner Mauer begutachten. Die Ausstellung ist kostenlos. Und wenn Sie mögen können Sie über den Garten des Willy-Brandt Hauses zum Günther Grass Haus gelangen. Dort wartet dann die Geschichte eines anderen Nobelpreisträgers auf Sie. BW
Foto: BW
Erster Klönschnack in der anna| 17
Erster Klönschnack in der anna Am 27.9.19 hat der Ortsverein seinen ersten Klönschnack in der anna veranstaltet. Bei leckerem Bienenstich und Apfelkuchen wurde über dies und das geplaudert. Die Räumlichkeiten der anna sind wirklich sehr schön geworden und la-
den zum Verweilen ein. Insgesamt 10 Gäste konnten wir willkommen heißen. Eine Zahl, die wir gerne ausbauen möchten. Der nächste Klönschnack wird definitiv stattfinden. Dann werden wir ein Thema anbieten, über das wir reden wollen. Sie haben dazu eine Idee oder eine Anregung? Dann melden Sie sich gerne bei mir. Vielleicht sitzen wir dann ja beim nächsten Mal zusammen und plaudern bei Kaffee und Kuchen. Den nächsten Termin finden Sie in der Dezember Ausgabe. BW
Foto: BW
18 | Veranstaltungskalender, Impressum
VERANSTALTUNGEN Vereine, Verbände und Organisationen können ihre Veranstaltungstermine kostenlos bekannt geben. Die Termine müssen bis zum Redaktionsschluss (siehe Impressum) vorliegen. Der Einsender ist für den Inhalt verantwortlich. Auswahl und Kürzungen behält sich die Redaktion vor. Kontakt: Winfried Jöhnk (Stiller Winkel 19, Tel. 69250, winfried.joehnk@gmx.net)
Datum
Uhrzeit
22.10.2019
19:00 Uhr
26.10.2019
8 - 12 Uhr
27.10.2019 30.10. 2019 15:30 Uhr 02.11.2019 02.11.2019
8 - 12 Uhr 17:00 Uhr
08.11.2019 08.11.2019 11.-13. Nov. 19.11.2019
18:30 Uhr 18:00 Uhr 06:30 Uhr 19:30 Uhr
17.12.2019
19:30 Uhr
Was? Wo? Wer? Gemeinderaum der St. Gabriel Kirche Russee
Sven Zimmermann berichtet über seine Reise durch Indien Grünabfallsammlung Hammer Speckenbeker Weg / Damaschkeweg Oberbürgermeisterwahl – Ulf Kämpfer wählen Bogenschießen Halloween bei der Schützengilde Demühlen Grünabfallsammlung Russee Brunnenweg / Am Blöcken Laternelaufen Freiwillige Feuerwehr Russee Start des Umzuges 18.00 Uhr Laternelaufen Hammer - Treffen an der ehem. Kirche Mitgliederversammlung SPD Russee-Hammer 6.30 Uhr Friedensandachten St. Gabriel – Kirche Ortsbeirat Russee / Hammer / Demühlen Heim der Schützengilde Demühlen Ortsbeirat Russee / Hammer / Demühlen Heim der Schützengilde Demühlen
IMPRESSUM Herausgeber: SPD Kiel - Ortsverein Russee-Hammer Redaktionsleitung und –anschrift, Werbeanzeigen, V.i.S.d.P.: Bianca Wöller, Reinickendorfer Str. 1 , 24111 Kiel, Tel. 2404938 , biancawoeller@web.de Redaktion: Eckhard Frenzke (ef), Bianca Wöller(bw), Winfried Jöhnk (WJ), Rolf Klein (RK), Markus Wöller (mawö) Satz, Layout: Wolfram Baumgarten (WB) Vertrieb: Eckhard Frenzke, Bianca Wöller Druck: Hansa Druck, Hansastr. 48, 24103 Kiel - Auflage: 4200 Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht immer die Meinung des Herausgebers wieder. Die Redaktion behält sich vor, eingesandte Artikel zu kürzen. Zuschriften ohne oder falschem Absender werden nicht veröffentlicht. Nachdruck - auch auszugsweise - ist nur nach vorheriger Genehmigung des Herausgebers erlaubt. Die Zeitung wird durch Anzeigenwerbung und Spenden von SPD-Mitgliedern finanziert.
Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe: 22. November 2019 Die Ausgaben von „Unser RUSSEE“ finden Sie auch im Internet unter www.spd-kiel.de/russee
Anzeige | 19
„Unser RUSSEE“ elektronisch Zusätzlich zur gedruckten Ausgabe bieten wir Ihnen die Zusendung der aktuellen Ausgabe auch als PDF-Dokument an. Bitte senden Sie dazu eine E-Mail an biancawoeller@web.de
alles nur Phrasen / Luftschlösser oder ist das hinterher auch umsetzbar?
Es ist wieder soweit. Kiel ist im Wahlkampffieber. An den Laternenmasten hängen wieder die Plakate der einzelnen Parteien und ihrer Kandidaten. Vier Männer wollen Oberbürgermeister in Kiel werden. Man muss schon Fußgänger sein, um die Aussagen auf den Plakaten lesen zu können. Aus dem Auto sind die „Werbesprüche“ kaum zu entschlüsseln. Während der Fahrt können sie auch die Verkehrssicherheit gefährden.
Foto: WB
Besuchen Sie die zahlreichen Diskussionsrunden, löchern Sie die Kandidaten mit Fragen nach einem Radwegeausbau oder zu bezahlbarem Wohnraum. Kommen Sie zu den Infoständen vor Ort und sprechen mit den Parteivertretern.
Nehmen Sie ihr Wahlrecht wahr. Nutzen Sie ggf. die Möglichkeit der Briefwahl. Ich meine, nur wer gewählt hat, kann für sich das Recht in Anspruch nach der Wahl auch wieder zu meckern. Ich habe meine Entscheidung getroffen. Meine Stimme am 27. Oktober bekommt Amtsinhaber Ulf Kämpfer. Vielleicht sehen wir uns ja im Wahllokal Ihr/Euer Karl Otto
Nehmen Sie sich mal die Zeit die Plakate genau anzusehen und fragen sich: Wer verspricht da was? Sind das
SPD Russee-Hammer im Internet: www.spd-kiel.de/russee