PK 24.07.2013 Stadtrat Live

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LOKALES

PFAFFENHOFEN

PK Nr. 169, Mittwoch, 24. Juli 2013

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Endgültiger Farbton gefunden Pfaffenhofen (pat) Die Stadt Pfaffenhofen und das Landesamt für Denkmalpflege haben sich nach langer Suche auf den endgültigen Farbton geeinigt, den das Haus der Begegnung nach seiner Sanierung erhalten soll. „Der ursprüngliche Befund wurde falsch interpretiert“, erklärte Bürgermeister Thomas Herker (SPD) das erneute Umwerfen der bisherigen Lösung: ein helles „Champagner“ für die Wände und den Braunton Umbra für den Sockel. In Absprache mit Christine Schneider, die am Landesamt inzwischen für die Farbwahl zuständig ist, einigten sich die städtischen Vertreter nun auf eine elfenbein-ähnliche Farbe. „Sie ist etwas dunkler als der bisherige Weißton“, führte Herker aus. Und das Gebäude soll darin vom Dach bis zum Sockel einheitlich gestrichen werden. Reinhard Haiplik (ÖDP) bedauerte es zwar ein wenig, dass der helle Weißton nicht zum Zug kommen wird. Aber Stadtbaumeister Gerald Baumann machte deutlich, dass es sich bei dem neuen „leicht dreckigen Weiß“ angeblich tatsächlich um den ursprünglichen Farbton, den das Haus der Begegnung früher hatte, handeln soll. „Dementsprechend kann man sich dagegen kaum verwehren.“ Die Räte sahen das ähnlich – und stimmten dem Farbton einhellig zu. Wohlwissend, dass es nicht das erste Mal war, dass damit der angeblich endgültige Farbton für das herrschaftliche Gebäude am Ende des Oberen Hauptplatzes festgelegt wurde.

Einheitliche Leuchten Pfaffenhofen (pat) Das kunterbunte Durcheinander bei den Straßenleuchten im Pfaffenhofener Stadtgebiet soll mittelfristig geordnet werden. Die Stadträte einigten sich auf Vorschlag von Stadtbaumeister Gerald Baumann auf fünf unterschiedliche LED-Leuchten. Diese sollen die bisherigen Leuchtenvielfalt nach und nach ersetzen. „Nicht auf einmal, schon gar nicht in einer teuren Aktion – aber nach und nach“, sagte Bürgermeister Thomas Herker (SPD). Michael Kaindl (CSU) und Roland Dörfler (Grüne) regten zwar an, den Austausch zu beschleunigen, um möglichst schnell viel Energie zu sparen (zwischen 50 und 70 Prozent wären möglich). Aber diese teure Variante blockte der Rathauschef mit dem Hinweis auf die Bestrebungen der Stadt, die Straßenbeleuchtung in den Zuständigkeitsbereich des Kommunalunternehmens zu verlagern – und sich damit vom Versorger Bayernwerk zu trennen. So werden in den kommenden Jahren lediglich LED-Lampen eingesetzt, wo die alten Leuchten turnusgemäß sowieso erneuert werden müssen – oder neue Leuchten errichtet werden, also zum Beispiel in Neubaugebieten.

Betrunkene am Steuer Hohenwart / Scheyern (PK) Betrunken am Steuer sind zwei Autofahrer in Hohenwart und Scheyern am Montag unterwegs gewesen. Um 1 Uhr erwischte die Polizei nach eigenen Angaben einen 58-Jährigen aus dem Landkreis Neuburg-Schrobenhausen, der 1,1 Promille im Blut hatte. Sein Führerschein ist er los. Etwas glimpflicher hatte kurz zuvor eine Verkehrskontrolle für eine 41-Jährige aus dem Landkreis geendet, die ihr Fahrzeug mit etwa 0,6 Promille steuerte. Sie muss mit einer Geldbuße von 500 Euro und einem Monat Fahrverbot rechnen.

In die Wohnzimmer der Bürger werden die Pfaffenhofener Stadtratssitzungen vorerst bis zum April 2013 übertragen. Gegen das Bereitstellen der Aufzeichnung für eine Woche stimmten zwar insgesamt vier Räte der ÖDP und der Freien Wähler – trotzdem fand dieser „nächste Schritt zur Mediathek“ eine klare Mehrheit im Gremium. Foto: Straßer

Die Live-Übertragungen gehen weiter

Vier Räte stimmen gegen Archivierung – trotzdem sind Aufzeichnungen eine Woche lang verfügbar Von Patrick Ermert Pfaffenhofen (PK) Eigentlich haben sie alle ganz toll gefunden, die Live-Übertragungen aus dem Pfaffenhofener Stadtrat. Aber gegen die Archivierung stellten sich dann doch einige Vertreter der Bunten Koalition – so dass die harmonische Debatte ziemlich chaotisch zu Ende ging. Reinhard Haiplik und Franz Muthig von der ÖDP sowie Max Knorr und Helmut Stadler von den Freien Wählern wären um ein Haar zu „Spielverderbern“ geworden. Eine gefühlte Ewigkeit warfen sich die Räte – von den „Bunten“ wie von der oppositionellen CSU gleichermaßen – fast schon Kusshändchen zu, als sie über die gelungenen Übertragungen aus dem Sitzungssaal in die Computer- und Wohnzimmer der Bürger sprachen. Brigitte Axthammer (CSU) brach den Bann schließlich mit der knappen, fast schon süffisant vorgetragenen Aussage: „Jetzt reden wir seit 30 Minuten – nur um festzustellen, dass wir alle dafür sind.“ Ganz so, wie es auf den ersten Blick schien, war es aber dann doch nicht. Und selbst

Herker räumte im Nachhinein ker. Offenbar seien die Pfafein. „Da habe ich mich etwas fenhofener ausgesprochen poblenden und daher zu einer eher litikinteressiert. ungeschickten Abstimmung Angesichts solcher Zahlen hinreißen lassen.“ Jedenfalls empfanden es alle Seiten als hatte der Rathauschef vor, ganz angemessen, die Live-Überim Sinne früherer Abstim- tragungen auch in Zukunft mungen zu diesem Thema die fortzusetzen. Zumindest bis Einstimmigkeit aller Räte vo- zum April soll es damit weirauszusetzen. Im Über- tergehen. Nach den Kommuschwang der positiven Rück- nalwahlen habe sich das neue meldungen – vor allem aus CSU- Gremium erneut mit dem TheKreisen – vergaß er jedoch, die ma zu befassen, fügte Herker Einstimmigkeit als Grundsatz an. „Die dann Gewählten müsfestzulegen. Lediglich Martin sen für sich selbst entscheiRohrmann hatte gefordert, den, ob sie das weiterhin wol„keinen Hype“ aus den Über- len.“ Darüber gab es keine Untragungen zu generieren. „Wir stimmigkeiten – sehr wohl aber erreichen ja sowieso nicht die- zu der Tatsache, dass die Sitjenigen, die wir erreichen wol- zungsmitschnitte künftig auflen“, meckerte der gezeichnet, bearCSU-Mann. Alle an- „Jetzt reden wir beitet, archiviert deren ergötzten sich und für einige Zeit an den – zugegeben seit 30 Minuten – frei im Internet verwirklich beeindru- um festzustellen, fügbar bleiben solckenden – Zugriffslen. An der Archizahlen. Im Durch- dass wir alle vierung schieden schnitt 764 Bürger dafür sind.“ sich nämlich die haben sich in den Geister: Haiplik, vergangenen zwölf Brigitte Axthammer Muthig, Stadler und Monaten pro SitKnorr konnten mit zung zugeschaltet. In der Spit- ihr schlichtweg gar nichts anze sahen 1600 zu, im schwächs- fangen – hielten sich während ten Monat immerhin noch 460. der Debatte darüber aber bei „Das sind viel, viel mehr als in den Wortmeldungen vornehm allen anderen Kommunen, die zurück. das anbieten“, resümierte HerSo brach stattdessen Steffen

Kopetzky (SPD) eine Lanze für tag bis zum Samstag der dadie grundsätzliche Archivie- rauffolgenden Woche sollen die rung. „Ich weiß, dafür be- Inhalte der Stadtratssitzungen komme ich keine Mehrheit. künftig im Archiv verfügbar Aber es wäre nur konsequent bleiben. Dagegen stimmten die und in meinen Augen das Bes- erwähnten vier Räte der ÖDP te“, sagte er. Marund der Freien Wähkus Käser (SPD) „Es ist der ler. Was Herker in sprach von einem Unsicherheit ver„logischen nächsten logische Schritt, setzte. Die EinstimSchritt, eine Me- eine Mediathek migkeit war dahin, ob diathek anzulegen“. der Beschluss nun in Und Peter Feßl (SPD) anzulegen.“ Kraft treten könne versuchte den Markus Käser oder nicht, schien ofSchwankenden zu fen. Auf Nachfrage bei erklären, dass sie Stadtjurist Florian keine Angst vor möglichem Erdle wurde aber klar: Die AbMissbrauch der Bilder zu ha- stimmung war rechtskräftig. ben müssten. „Im Grunde hat Herker kündigte noch an, mit es das früher auch schon ge- den vier Abweichlern persöngeben“, ergänzte Hans Prech- liche Gespräche zu führen. ter (CSU) und sprang Feßl da- „Damit sie zustimmen und bei zur Seite. „In früheren nicht nachträglich aus den BeiWahlkämpfen wurden halt Bil- trägen herausgeschnitten werder verfälscht. Das war auch den müssen“, wie der Bürgernicht in Ordnung.“ Zur Not meister erläuterte. Angeblich müsse man halt mit allen recht- habe er sich mit dem einen oder lichen Möglichkeiten dagegen anderen auch schon geeinigt. vorgehen, fügte Herker an. Und ob unter dem Strich dann Als die Fragen geklärt schie- auch alle „bunten“ Stadträte ihr nen, schritt Herker zur Ab- Ja dazu geben, wird er wohl stimmung. Für die dauerhafte spätestens bei der nächsten SitArchivierung stimmte kaum je- zung verkünden, die dann namand, aber die Archivierung für türlich wieder live im Internet eine Woche fand eine Mehr- übertragen wird – und sogar heit – allerdings keine ein- Tage danach noch im Archiv stimmige. Ab Freitagnachmit- abgerufen werden kann.

Über 30 000 Euro für Hochwasseropfer gesammelt Freundeskreis der Missionsbenediktiner will weiter helfen – und bittet erneut um Geldspenden

Pfaffenhofen (PK) Hermann Kaindl, der Vorsitzende des Freundeskreises der Missionsbenediktiner, ist vor kurzem zum vierten Mal in Passau gewesen. Er überzeugte sich dort zusammen mit Ortspfarrer Pater Jakob vom Fortgang der Renovierungsarbeiten in den von der Flut betroffenen Gebäuden. „Schier Unmögliches ist von den Betroffenen in den vergangenen fünf Wochen geleistet worden“, berichtete Kaindl. Waren im Erdgeschoss der Häuser noch vor etwa drei Wochen Schlamm und Dreck, so ist jetzt alles weggeräumt. Türstöcke, Holzdecken und Fußböden wurden ausgebaut und entsorgt, vielfach erscheinen die Gebäude innen wie ein Rohbau, da auch viel Mauerputz entfernt werden musste. Auch wenn Entfeuchtungsgeräte im Dauereinsatz sind, es werde Monate dauern, bis in diese Zimmer wieder bewohnt werden können, sagt Kaindl. Ein von der Stadt Passau beauftragter Gutachter habe diesen besonders Betroffenen dringend geraten, nicht vor Früh-

jahr 2014 diese Räume im Erdgeschoss zu benutzen. Besser schaue es schon im ersten Stock dieser Häuser aus. Zwar müssten auch hier Fußböden erneuert werden, aber die Restfeuchtigkeit in den Wänden reduziere sich schnell, so dass diese Zimmer in einigen Wochen wieder beziehbar sein dürften. Aus diesen Räumen konnte auch das Inventar größtenteils gerettet werden, im Erdgeschoss allerdings war dies laut Kaindl nicht möglich, zu schnell ist das Wasser angestiegen. Durch die enorme Hilfsbereitschaft der Spender aus dem Landkreis Pfaffenhofen und darüber hinaus, war es nun möglich, sechs besonders schwer Betroffenen jeweils 5000 Euro Soforthilfe zur Verfügung zu stellen. Hermann Kaindl: „Im Namen dieser Empfänger sagt der Freundeskreis allen Spendern ein aufrichtiges Vergelt's Gott. Sie haben diesen schwer betroffenen Menschen nicht nur finanziell geholfen, sondern auch durch ihre Hilfsbereitschaft Mut und Zuversicht

gegeben.“ Von der Stadt Passau hat dieser Personenkreis 250 Euro erhalten, von der Caritas 100 Euro und vom Freistaat 1500 und nochmals 5000 Euro. Setze man den Hochwasserschaden an den Häusern nur mit 60 000 Euro an – teilweise liegt er weit darüber – so könne man verstehen, wie verzweifelt gerade Hausbesitzer sind, die nicht die Möglichkeit haben, Renovierungsarbeiten in Eigenleistung und mit Bekannten selbst zu erbringen und damit die Schadenssumme zu verringern. In diesem Betrag ist noch nicht einmal die Einrichtung im Erdgeschoss der Häuser eingerechnet. Um nun noch weiteren Familien helfen zu können, bittet der Freundeskreis um weitere Geldspenden. Sie können nach wie vor bei der Volksbank Raiffeisenbank Bayern Mitte, Bankleitzahl 721 608 18 Konto 8 61 53 57 einbezahlt werden. Bei Spenden unter 200 Euro genügt der Einzahlungsbeleg, bei Spenden, die darüber liegen, wird automatisch eine Spen-

Stolze Spendensumme: Über 30 000 Euro hat der Freundeskreis der Missionsbenediktiner für Hochwasseropfer gesammelt. Unser Foto zeigt Vorsitzenden Hermann Kaindl (links) mit einem Passauer Ehepaar, das besonders schwer betroffen war. In ihrem Haus stand das Wasser sogar noch im ersten Stock 60 Zentimeter hoch. Foto: oh denbescheinigung ausgestellt. Bitte daher auf dem Überweisungsträger unbedingt die Adresse angeben. Spenden können aber auch weiterhin direkt beim Vorsit-

zenden Hermann Kaindl, Schmellerstraße 9, Pfaffenhofen, Telefon (0 84 41) 33 48 abgegeben werden, eine Spendenquittung wird dann sofort ausgestellt.


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