SPIESSER - 127

Page 1

Februar/März 2010 | Nr. 127 | kostenlos | SPIESSER.de

Fernschuss

Freistoß

Einwurf

66 Fakten zum WM-Land

SPIESSER verschenkt Wii-Konsolen,

Bushido gibt

Südafrika

SPEZIAL

52 Konzertkarten, Ping-Pong-Bastelsätze

Geografieunterricht

16

Und, zufrieden? Schüler über sechs Typen von Lehrern 8

, n he c a . m r ute e n Le i e Kl e eu ti n R m at. SE orm S E I F S. 5 SP

m


Anzeige

Ausgezeichnet! Warum sollen nur Lehrer beurteilen dürfen? Beim Deutschen Lehrerpreis zeichnen Schüler ihre besten Lehrer aus. Bei der Verleihung des Deutschen Lehrerpreises im vergangenen Jahr wurden 21 Lehrer aus ganz Deutschland ausgezeichnet. Sascha Afhakama hat seinen Geschichtslehrer Dr. Müller vorgeschlagen und Jahed Azizi ehrte seine Deutschlehrerin Frau Herde-Hitziger. Sascha Afhakama, 19 Jahre, Montabaur

Jahed Azizi, 21 Jahre, Hamburg

Sascha über Herrn Müller: „Mein Stammkurslehrer in Geschichte war ein echter ‚Musterlehrer‘. Seine Versetzung dürfte für die nächsten Jahre gesichert sein.“

Jahed über Frau Herde-Hitziger: „Dank meiner Deutsch-Leistungskurs-Lehrerin fühle ich mich heute noch sicherer im Umgang mit der deutschen Sprache.“

Was zeichnet deine n Lehrer aus? Vor allem, dass er seinen Beruf nicht als Pflicht versteht, die eben erledigt werden muss. In seiner Aufgabe als Lehrer geht er voll auf, er ist begeistert und engagiert. Und die Schüler sind natürlich motivierter, wenn der Lehrer selbst Freude an seiner Arbeit hat.

Sie war fachlich auf der Höhe und gab nicht nur Deutsch: Sie vermittelte Allgemeinbildung. Sie gab uns die Sicherheit, nicht nach ihrer Meinung, sondern nach Leistung benotet zu werden. Außerdem konnten wir, also die Schüler, den Unterricht gestalten, weil sie immer offen für Kritik und Veränderung war. oo

Eine Unterrichtssituation, die dir im Gedachtnis geblieben ist? Keine Situation, eher eine Tradition: An Geburtstagen der Schüler gab es Kuchen und der ganze Kurs sang „Viel Glück und viel Segen“ – das haben wir bis zum Abitur so gemacht.

„Ach, darf man hier die Wahrheit sagen?!“, entgegnete ich Frau Herde-Hitziger als wir uns über das vorgestellte Buch beschwerten. Sie schaute mich erstaunt an und sagte, dass jeder Mensch, egal woher, welcher Religion, Haut- oder Haarfarbe, seine Meinung frei äußern kann – sofern sie keine anderen verletzt. Diese Kritikfähigkeit habe ich bei keinen anderen Lehrkräften erlebt.

Eine Phrase, die im Un terricht oft verwen det wurde?

Gerne hat er Sprüche etwas entfremdet wie „Müller macht müde Männer munter“ oder „Müller macht glücklich“, damit wir auch nicht vergessen, wie gut wir es bei ihm hatten.

In ihrer Unterrichtsweise „schwamm“ sie oft gegen den Strom und untermauerte dies stets mit: „So pfiffig sind wir mal!“

Wieso haben sich Lehrer uberhaupt eine Auszeichnung verdient? oo

Sie haben nicht nur die Aufgabe, Wissen zu vermitteln, sondern gleichzeitig jeden einzelnen Schüler in seiner Entwicklung zu fördern. Das ist eine große gesellschaftliche Verantwortung, die wir würdigen sollten.

Wie Bundespräsident Horst Köhler sagte: „Lehrer sind nicht Verwalter, sondern Gestalter von morgen.“ Und deshalb sollte weiterhin die Menschlichkeit der Lehrer geehrt werden, wie sie es verdienen.

Der Deutsche Lehrerpreis geht in eine neue Runde. Schülerinnen und Schüler von den Abschlussklassen 2010 an weiterführenden Schulen können ihren besten Lehrer nominieren. Ist euer Lehrer aufgeschlossen, kreativ oder einfach einzigartig? Dann hat er sich Anerkennung verdient. Mit eurem Lehrervorschlag könnt ihr euch bis zum 26. April unter www.lehrerpreis.de anmelden. Die Preisträger erhalten neben der Reise nach Berlin eine Trophäe, gestaltet von der Düsseldorfer Künstlerin Hannah Karcher.


3 Wortwechsel aus der Redaktion Jörg über Bushido: „Sieht schon

gewalttätig aus.“ Robert: „Seh’ ich eigentlich auch

gewalttätig aus?“ Maik: „Ja, deine Schuhe.“

SPIESSER 127 Eine Frage der Entscheidung 1/2: Diesmal fragt sich Franziska, 24, aus Schwerin:

Nummer sicher oder Risiko? Vo n L a r i s s a P i t t e l k o w, 24 Fotos: A le xander Koker

Ich hatte lange nach einem Ausbildungsplatz gesucht und am Ende einen gefunden als Bäckereifachverkäuferin. Die meisten hatten mich schon abgeschrieben, ich hatte ja schon zwei Mal die neunte Klasse

„Aus dir wird nie was“, hörte wiederholt.

ich. Dann kam der Brief von der Berufsschule. Sie bot mir eine schulische Ausbildung zur Bürokauffrau. Aber die Ausbildung zur Bäckereifachverkäuferin war doch die Chance für mich: gesicherte Stelle, Aussicht auf Übernahme und ein eigenes Gehalt. Ich fragte mich: Soll ich das aufgeben?

21

SPIESSER-Spezial: „Siehe unten“ Fußball WM 2010 – Jugendliche über Südafrika

einmischen & mitreden 4 Umfrage: Was ist dumm? 5 SPIESSER neu: Und immer noch SPIESSER 6 Streitgespräch: Brauchen wir Religion? 7 Auf Expedition: Silke im Dschungel 8 Titelgeschichte: Lehrer – das unbekannte Wesen. Wie Schüler sie sehen 16 Vertretungsstunde: Bushido über Berlin 20 Wie jetzt, Herr Minister?: Fragen an die Kultusminister einsteigen & loslegen 29 Studieren: Vorteile und Kritik von Bachelor und Master 32 Ausbildung: Soziale und Gesundheitsberufe austoben & entspannen 34 Musik: Sechs Lieder kostenlos downloaden. Berufe-Raten mit Shout Out Louds. Und: Neue Tocotronic-Platte. 37 Zitate: Phrasendresche auf Familienfeiern 39 Kino: SPIESSER deutelt „Alice“-Träume. 40 Rentnerkompetenz-Team: Omi und Opi spielen den Egoshooter 41 Schulhofgespräche: Über Familie und Freunde 42 Probefahrt: Mitfahrgelegenheit nach Münster 43 Zusammen mit: Impressum und Kontakt 45 Rätsel: Die limitierte Wii Edition gewinnen? 46 Letzte Seite: Kolumne aus der SPIESSER-WG und der Super-Konrad-Comic.

SPIESSER ist neu. Was genau neu ist, lest ihr auf Seite 5.

Wie sich Franziska entschieden hat, lest ihr auf der letzten Seite.

SPIESSER liegt in ganz Deutschland an rund 12.000 Schulen aus. Wenn eure nicht dabei ist, es aber bald sein soll, meldet euch unter 0351 31540566 oder unter SPIESSER.de/heft

(K)ein Grund zur Panik Wer kennt nicht Flusi? Das kleine Monster, das am Morgen eines Referats in deinem Bauch sitzt und an den Eingeweiden zerrt. Dir den Schlaf raubt, dir einredet: „Du schaffst das nicht!“ Flusi ist ein Miststück: Es verknotet deine Zunge, es schmiert Sekundenkleber zwischen deine Zähne. Deine Hände ärgert das Biest solange, bis sie sich unsicher in deine Hosentaschen vergraben, und auf deine Füße träufelt es Nervosität. Flusi lässt Wissen, das gestern noch da war, genau dann

verpuffen, wenn du es brauchst. Erbarmungslos zwingt es dich, einfach nur auf den Boden zu starren. Würdest du nur ein Mal aufblicken! Du würdest sehen, dass vor dir immer noch deine Kumpels und Kumpelinen sitzen: Der Holger, der dir immer Geld für den Bäcker leiht; die Steffi, die bei Mathearbeiten ihr Blatt extra näher zu dir schiebt; die Simone, die dich im Sportunterricht nie verrät, obwohl sie weiß, dass dich keine Bauchschmerzen plagen, sondern

Null-Bock-Stimmung. Und auch die Anderen haben sich nicht in Piranhas verwandelt. Nur du bist geschrumpft; fühlst dich wie das Mäuschen im Gehege einer Python. Wehr dich! Schau in die gelangweilten Gesichter deiner Leidensgenossen! Gelangweilt? Richtig. Denn ob du nun erklärst, wie die Kartoffel aus Südamerika auf unseren Tellern gelandet ist. Oder welches Gemüse Schweinegrippeviren abwehrt: Es interessiert sie nicht so sehr, wie der

Comic, den sie unter der Bank lesen, oder das Mützchen Schlaf, das sie jetzt nachholen können. Solltest du also bei deinem Vortrag einen Fehler machen, werden sie es a) nicht bemerken, oder b) dir verzeihen. Und genau das musst du Flusi klar machen. Bet tinas Leben: Ein K o l u m n e n l e b e n . Wa s sie sonst noch schreibt, er fahr t ihr auf SPIESSER .de, Profilname: senfgruen


4 einmischen & mitreden

Was ist dumm? SPIESSER-Autoren interviewen Schulklassen. In dieser Ausgabe: Schüler der Klasse 10d der Realschule Vohenstrauß v o n A n n i k a K a r g , 17

vorne, v.l.n.r. Marco, 18 „Wenn einem auf diese dumme Frage nichts einfällt.“ Dominik, 18 „Zu sagen: ‚Ich kann das

nicht’, ohne es vorher probiert zu haben.“ Tanja, 17 „Leute, die eingebildet sind und nur ihre eigene Meinung zählen lassen!” Florian, 17 „In der Pause kein Geld mehr für Pizza zu haben, weil man am Wochenende zu viel getrunken hat.“

F o t o: J e n s H a u s p u r g

Mitte, v.l.n.r. Stephanie, 17 „Wenn man ständig

hinten, v.l.n.r: Melanie, 15 „Drogen. Sie machen

vergisst, seine Medizin zu nehmen, wenn man krank ist.“ Bernadette, 16 „Dumm ist, Unüberlegtes mit wenig Sinn zu tun.“ Marina, 17 „Wenn Kinder in der Familie schlecht behandelt werden.“ Andrea, 15 „Als Langschläfer um 6.00 Uhr in der Früh aufstehen zu müssen.“ Sabine, 15 „Dass es immer noch Tierquälerei gibt.“ Natalie, 16 „Werbung kommt immer dann, wenn der Film am spannendsten ist.“

den Menschen, der sie nimmt, kaputt.“ Sabrina, 16 „Dass nur Vitamin B zum Ausbildungsplatz verhilft.” Alexandra, 15 „Eifersucht: Sie macht Freundschaften und Beziehungen kaputt.“ Cornelia, 15 „Wir dürfen unser Klassenzimmer nicht gestalten; keine Chance für Kreativität in der Schule.“ Annalisa, 16 „Mit dem Kopf durch die Wand zu wollen, wenn daneben die Tür offen steht.“ Carola, 16 „Dumm ist, wenn man sich dümmer stellt, als man eh schon ist.“ Bianca, 15 „Dass man unter 16 fast nirgends weggehen kann.“

A u t o r i n A n n i k a , 17, f i n d e t es dumm, nicht jeden Ta g P o s t z u b e k o m m e n . Wa s i h r s o n s t n i c h t g e f ä l l t? F r a g t s i e a u f SPIESSER .de, profilname: Me entje

Was findet ihr dumm? Schreibt uns auf SPIESSER.de, Webcode: @dumm. Auf SPIESSER.de findet ihr auch die Umfragen: Was ist Luxus? Was ist traurig? Was ist unentbehrlich?

Eure meinung SPIESSER.de User smilie fragt:

„Warum haben so viele Menschen Angst vor dem Tod?“

SPIESSER.de User sagen dazu:

Ich denke, die Menschen haben Angst vor dem Tod, weil sie nicht wissen, was danach kommt. Sie fragen sich, wann sie sterben und unter welchen Umständen. Ich denke, es ist die Ungewissheit, die den Menschen so viel Angst bereitet. J R o s e

Was sollte endlich mal laut gesagt werden?

Ich persönlich hab keine Angst vor dem Tod oder was danach kommt. Ich hab nur irgendwie Angst vor der Art zu sterben. J o y o f

Mehr Meinungen von Usern findet ihr auf SPIESSER.de.

the world

Ja, das stimmt, die hab ich auch... Am liebsten einfach einschlafen, aber was ist,- wenn man qualvoll stirbt? Fariiins MädL

Und wenn wir uns das Leben durch die Angst vorm Tod verderben und es nur noch aus Vorsicht besteht, sind wir es gar nicht wert zu erfahren, was danach kommen wird. W o l k e n k a t z e Auf alles kann man sich vorbereiten. Doch der Tod hat seine eigenen

Regeln. Und die kennt keiner von uns. Little sunshine

Wir versuchen nur noch alles zu planen und somit auch alles, was nicht geplant werden kann, auszuschließen. Dies schließt den Tod mit ein. BlackHawk Lex

Kenne viele ältere Menschen, die keine Angst vorm Tod haben. Die haben viel erlebt und sagen sich: „Jetzt ist gut!“ M N - St i g m a n


einmischen & mitreden

5

Hach, was waren das für Zeiten, als wir noch riesige

Fotoalben mit zu Omi schleppten, um ihr bebildert vom letzten Urlaub zu erzählen. Aus

dem dicken Buch ist mittlerweile ein niedlicher USB-Stick geworden. Kolossal daran: Der ist zwar kleiner, es

passt aber genauso viel drauf wie ins Album rein. Und dreimal schwarzer

SPIESSER: Wir machen das auch! Zumindest so ähnlich. Der SPIESSER ist jetzt kleiner und damit handlicher. Formatwechsel heißt das Zauberwort! Vom – Achtung, Fachsprache! – alten halbrheinischen Format hat sich der griffige Neuling entfernt und nun den schlanken Maßen 217 x 305 mm verschrieben. Sind wir als Redaktion mal ganz oberflächlich: Schmuck sieht das aus! Trotzdem sind wir ein bisschen altmodisch: Das glänzende Heft besteht weiterhin aus 80% Altpapier. Und keine Angst, auch inhaltlich bleiben wir bei alter Größe. Jugendliche schreiben für Jugendliche, der SPIESSER bleibt meinungsstark und kuschelig nah an eurem Leben. Und ihr könnt das Heft jetzt besser gebrauchen: Der neue SPIESSER versteckt sich perfekt in eure

– Anzeige –

Multikulti gegen Einfalt 20.422 fremdenfeindliche Straftaten gab es 2008 in Deutschland. Die XENOS-Projekte machen etwas dagegen: Integration statt Diskriminierung, Zivilcourage statt Fremdenhass. Im Mittelpunkt stehen junge Schulabgänger, Auszubildende oder Arbeitssuchende, die ihre beruflichen Kompetenzen ausbauen wollen. Denn kulturelle Vielfalt ist eine Stärke. Mit „Jugend und Demokratie in Europa“ können Auszubildende aus allen europäischen Ländern bei der „Olympiade für Offenheit, Toleranz und Chancengleichheit“ (JUDO) in der Lausitz mitmachen. Aleksandra, 26, ist in der Ukraine geboren und lebt seit sechs Jahren in Deutschland. Sie war 2009 bei der JUDO-Olympiade dabei: „Wie bei den Spielen in Griechenland gab es einen Fackellauf und ein olympisches Dorf. Da mussten alle an einem Stand ihr Land vorstellen. Die Olympiade bestand aus vielen Aufgaben. Eine war ein Quiz über die teilnehmenden Länder. Zum Beispiel: Wie sieht die deutsche Flagge aus? Es war spannend, sich mit anderen Kulturen auszutauschen. Wenn man mehr voneinander weiß, kann man Fremdes leichter respektieren. Ich spreche mehrere Sprachen, aber eine Woche auf Englisch war schwierig. Eine fremde Sprache so lange zu sprechen kann anstrengend sein. Doch alle haben sich respektiert und versucht, sich trotz sprachlicher Schwierigkeiten zu verstehen. Das hat mich beeindruckt.“ Ihr wollt 2010 mitmachen? Schaut auf www.xenos-judo.de

Weitere Beispielprojekte von XENOS: STARK OHNE GEWALT – Stark in Vielfalt: Bei der Arbeit am Musical „Streetlight“ standen Jugendliche verschiedener Kulturen zusammen mit der internationalen Band GenRosso auf der Bühne. Infos unter: www.starkmacher.eu

Hefter und knuddelt noch unauffälliger unter der Bank mit eurem Schoß –

SportJobber: In Hamburg qualifizieren sich Jugendliche als so genannte SportJobber. Und damit können sie Geld verdienen: zum Beispiel als Schiedsrichter oder Jugendgruppenleiter. Infos unter: www.hamburg.de/staerken-vor-ort

es kommt nämlich auf die richtige Größe an. Und die haben wir. Zum Vergleich: Das wäre jetzt Schriftgröße 7. Was schon ganz schön klein ist, oder? Und das 6. Jetzt müsst ihr bestimmt schon ganz schön nah ranglotzen, um das noch zu lesen.

Und gar das hier ist 5. Und, könnt ihr noch was lesen? Ganz schön schwierig, mh? Zu kleinvieh ist eben auch Mist!

www.xenos-de.de fErnschUss 66 Fakten zum WM-Land Südafrika

frEistoß SPIESSER verschenkt Wii-Konsolen, 52 Konzertkarten, Ping-Pong-Bastelsätze

EinwUrf Bushido gibt Geografieunterricht

Ab dieser Ausgabe erscheint SPIESSER

Und, zufrieden?

im neuen Format. Aber SPIESSER

Schüler über sechs Typen von Lehrern

bleibt SPIESSER: von Jugendlichen für Jugendliche. Wollt ihr auch für den n, he ac r m te. ine Leu Kle

S P I E S S E R s c h r e i b e n? M e l d e t e u c h i n u n s e r e r Communit y SPIESSER .de

Gefördert durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales und den Europäischen Sozialfonds.


6 einmischen & mitreden

„...ich bin wie mein eigener Gott“ v o n B j ö r n U r b a n s k y, 24

Fotos: Frank Grätz

Geschrieben wie gesprochen: Diesmal streiten Anne und Johann es zum Thema „Warum noch Got t und Religion?“. Aufgezeichnet auf einer Parkbank Johannes Welchen Sinn hat dein Leben, wenn du keiner Religion angehörst?

Sinn des Lebens ist jetzt wieder etwas kompliziert. Ähm, ich brauch

Anne Mmh..., okay:

– also selbst wenn ich einen Sinn habe – glaube ich kaum, dass ich dazu unbedingt die Religion brauche, die mir diesen Sinn auch gibt oder die mir meinen Weg auch weist. […] Johannes Aber du brauchst doch ein Ziel in deinem Leben quasi, du hast hier deinen Job, du hast hier deine Familie, das sind auch alles Ansprechpartner. Nur irgendwann wirst du sie nicht mehr haben, weil du nicht mehr auf der Erde bist und was ist dann? […] Anne Was ist denn dein Ziel? […] Johannes Mein Ziel ist es einfach, dass meine Seele, von der ich glaube, dass sie jetzt existiert – die ich hier habe neben meinem Herzen – noch weiter existiert. Auch wenn ich sterbe. […] Anne Aber ich fi nde, wir brauchen das heutzutage einfach nicht. Man kann auch auf anderen Wegen glücklich sein. […] Johannes Du kannst auch im Islam sein oder im Buddhismus, irgendeine andere Glaubensart, irgendeine andere Glaubensrichtung, überall haben die Menschen noch eine Religion und einen Glauben an irgendetwas. […] Anne Ja, aber ich denke auch durch diese heutige Zeit, die ja immer schneller wird, und auch immer hek-

Anne (re.) findet, auch ohne Religion wird man glücklich. Johannes glaubt, dass seine Seele auch nach dem Tod existiert.

wir brauchen den Glauben, um zusammen zuhalten, um tischer – wo ja gesagt wird,

Das Streitvideo von Johannes und Anne findet ihr auf SPIESSER.de, Webcode: @geschrieben. Dort gibt‘s auch das Video von Robert und Chris, die sich darüber streiten, ob sich wählen gehen heute noch lohnt. Und Lina und Elli diskutieren über Seitensprünge und One-Night-Stands.

zusammenhalten zu können – denk ich, dass das an manchen Stellen zu extrem wird. Man sieht ja auch diese Glaubenskriege, die es auch heute noch gibt, Anschläge und alles das, wo ich dann wieder denke... Johannes […] ...ich fi nde nicht, dass man das Gott irgendwie in die Schuhe schieben kann. Anne Ja, das wollte ich ja damit nicht sagen [...] Aber ich finde man kann

nicht jemand anderen um sein eigenes Glück bitten, es muss jeder für sein eigenes Glück irgendwo verantwortlich sein. […] Und nicht, dass ich halt denke: Ja, Gott wird’s richten. […] Johannes Nee, so meinte ich das nicht. Anne Ach so. (lacht) […] Johannes Das...du musst natürlich selber Leistung bringen und für die Schule lernen. Klar. Anne […] Aber zum Beispiel dieses irgendwo um Hilfe bitten für eine Arbeit, dass man halt sagt irgendwie, ich weiß nicht: Um was bittest du dann? Für die Arbeit? Um Unterstützung oder...? Johannes Ja, dass ich meinetwegen kein Blackout habe, dass ich das, was ich schon vorher selber gelernt habe, das, was ich mir selber angeeignet habe, dass das dann wirklich parat ist beispielsweise... […]

ist Religion dann nicht einfach nur irgendwas, äh etAnne Ähm,

was für unsichere, hilflose Menschen, die alleine ihren Weg nicht finden? Oder denken, dass sie ihr Glück allein nicht finden können? […] Johannes Nein, das siehst du ja, dass meinetwegen viele Geistliche in der Welt unterwegs sind, um Hilflose... um denen zu helfen. Religion ist für alle da. […] Anne Aber schaffst du es auch, dir... also brauchst du Gott, der dir in jedem Moment sagt, dass er dich unterstützt oder dir zuspricht? […] Johannes Ich hab, ich hab meinen ganz eigenen Mut. Ich bete einmal am Tag, ein kurzes Gebet abends. Sonntag geh ich einmal in die Kirche. […] Also, ich liege meinetwegen nett im Bett, hab Amen gesagt, das Gebet ist zu Ende, und ich könnte aufstehen und die Welt umarmen. Anne Dann solltest du lieber morgens beten (lacht). […] Johannes Und wo, und wo kriegst DU die Kraft dazu? […] Anne Na ja dann... ich weiß nicht. Bei mir ist es wirklich so, ich schaff es mir in dem Moment, ich bin wie mein eigener Gott...kann ich so sagen. Doch, ich schaff es... Wa s s a g t S P I E S S E R - A u t o r B j ö r n , 24 , z u m T h e m a

R e l i g i o n? D i s k u t i e r t m i t i h m a u f SPIESSER .de, Profilname: burb


– Anzeige –

einmischen & mitreden

7

v.l.n.r.: Janine, Silke und Oliver im Dschungel unterwegs zu den bedrohten Gorillas

MI T SPIE SSE R UND DER W W F J UGE ND NAC H A F R IK A PR ÄSENTI ERT VON

„Zum ersten Mal begreife ich, wie groß das Problem ist“ SPIESSER-Leserin Silke auf Expeditionstour. Zusammen mit Janine und Oliver erkundete sie den afrikanischen Dschungel. Auf SPIESSER.de derei ten Gorillas, Waldelefanten und Wil berichtete sie exklusiv über die letz Tag1: Angekommen im Herzen Afrikas Endlich sind wir da. Im grünen Herzen Afrikas, mitten im Dschungel „Dzanga-Sangha“ in der Zentralafrikanischen Republik. Der einheimische Tourguide erzählt uns, dass eine Familie hier im Durchschnitt fünf bis zehn Kinder hat. Frauen bekommen ihr erstes Kind zwischen 17 und 19 Jahren. Die Menschen hier leben in kleinen Holzhütten, die mit Blättern oder Wellblech abgedeckt sind. Tag 2: Treffen mit dutzenden Waldelefanten Die Dzanga Bai, eine Lichtung mitten im Urwald, auf der 50 Elefanten laufen. Ich bin überwältigt von dem Ausblick: Elefantenkühe sorgen sich um ihren Nachwuchs, Bullen trompeten und messen sich mit anderen Männchen. Tag 4: Die Symphonie des Dschungels Im Urwald lehnen wir uns an einen Baumstamm und lauschen den wundervollen Klängen des Dschungels. Manchmal denke ich, dass eine Propellermaschine in der Nähe sein muss, doch dann schau ich in den Himmel und sehe große Nashornvögel, die durch die Lüfte ziehen. Tag 5: Gorillas ganz nah Nach einer Stunde haben wir die Gorillas aufgespürt. Sie bewegen sich auf ein offenes Waldstück zu und wir können beobachten, wie die Gorillakinder über uns in den Ästen rumtur-

nen. Immer wieder springen die Gorillas direkt vor uns aus den Bäumen.

Rettet mit! Das Regenwaldparadies Dzanga-Sangha

Tag 6: Pygmäen - Meister der Improvisation Es wird langsam dunkel und die Männer fangen an, auf Kanistern zu trommeln. Wenig später steigen die Frauen mit ihren Stimmen in die schnellen Rythmen ein. Gebannt lausche ich ihrer Musik. Sie sind Meister der Improvisation und der Stimmgewalt.

- Heimat von Gorillas, Waldelefanten und den BaAka Pygmäen ist durch Wilderei, illegalen Holzeinschlag, Bergbau, Armut und Konflikte zwischen den Menschen bedroht. Die WWF Jugend und SPIESSER setzen sich aktiv für den Erhalt dieses einzigartigen Naturwunders ein. Wir wollen vor Ort ein

Tag 7: Der Wald wird ausgebeutet! Zwei Stunden sind wir gefahren. Zwei Wilderer haben wir gesehen. Einer hatte viele Schlingen dabei, in denen die Tiere qualvoll verendeten, sogar Gorillas. Immer wieder finden wir im Wald Patronenhülsen. Ein Waldelefant wurde erst vor kurzem gewildert.

Umweltbildungsprogramm für

Wilderei steht hier auf der Tagesordnung. Zum ersten Mal begreife

gehen 2,82 Euro direkt an WWF. Kein

ich, was für ein riesiges Problem das ist: Der Wald wird ausgebeutet. Tag 11: Tut was! Ich habe so viel erlebt. Ich habe Dzanga-Sangha erlebt. Ich hoffe, dass wir dazu beitragen können, das grüne Herz Afrikas zu erhalten. In fünfzig Jahren werde ich meinen Enkelkindern von meiner Reise berichten. Tragt auch ihr dazu bei, dass ich nicht in der Vergangenheitsform vom tropischen Regenwald sprechen muss!

Schüler ins Leben rufen, die AntiWildererbrigaden besser ausrüsten und die BaAka Pygmäen unterstützen. Wenn auch ihr helfen wollt, spendet

Der Gorillabestand im afrikanischen Regenwald ist in den letzten 25 Jahren um 60 Prozent zurückgegangen.

3 Euro: Einfach SMS mit dem Stichwort „Regenwald“ an die Nummer 81190 senden. (Eine SMS kostet 2,99 Euro *, davon Abo! * Zzgl. Kosten einer SMS)

Die WWF-Jugend-Expedition mit Hintergründen, Videos, Fotos und den Blogeinträgen gibt es auf www.wwf-jugend.de/expedition und auf SPIESSER.de, Webcode: @wwf

Gewinnt 10 WWF Jugend-T-Shirts WWF Jugend und SPIESSER verlosen 10 ExpeditionsShirts vom Öko-Modelabel “Armedangels“. Außerdem verschenken wir 10 Jahresmitgliedschaften für die WWF Jugend. Einfach auf SPIESSER.de/gewinnen klicken!


8 einmischen & mitreden Fotograf Klaus hat für die SPIESSERTitelgeschichte sechs Lehramtsstudenten am Gymnasium Dreikönigschule fotografiert. Und zwar als klassische Klischeelehrer. Was die Studenten selber über den jeweils dargestellten Lehrertypen denken, lest ihr im Text auf den Bildern.

Übrigens hat sich die SPIESSERRedaktion dafür entschieden, alle Lehrernamen in den folgenden Texten zu ändern. Das Schulamt wäre sonst sicher angerückt, und Ärger mit dem Datenschutz wollten wir auch nicht und überhaupt: Niemanden bloßstellen.

Ria, 21, zeigt den Typ „autoritärer Lehrer“. Sie studiert Deutsch/Englisch: „Eine autoritäre Lehrerin will ich nicht werden. Ich will die Schüler motivieren und begeistern und damit die Lehrertypen kombinieren, ein bisschen streng, aber auch kumpelhaft, alles auf einer freundschaftlichen Basis.“

Die Autoritäre Schülerin über Frau Urban: „In der Schule gilt nur ein Gesetz, nämlich das von Frau Urban.“ Klick-klack-klick-klack. Die schwarze Witwe schreitet herein. Ihre Brille rutscht nach vorn. Die überschminkten Augen fixieren uns. Sie nimmt auf ihrem Thron Platz. Fehlt nur noch das Zepter. Das Prinzip: Solange wir friedlich sind, ist sie es auch. Wer es sich mit ihr verscherzt, auf dessen Stirn steht den Rest des Schuljahres „Urban-Opfer“.

Nach 20 Minuten Unterricht verschwindet sie einfach. Alle gucken ungläubig.

Lehrer – das unbekannte Wesen

Vo n J u l i a W e i s e , 18 , M e r l e H ö m b e r g , 20 , M a r a G u r l i t t , 19, F a b i e n n e K i n z e l m a n n , 17, N a d j a K r ü g e r, 16 , V i c t o r i a G ü t t e r, 16 Fotos: K laus Gigga

Einen Moment später kommt sie wieder herein. Sie hat ihr Frühstück geholt: Tun und lassen, was man will, auch das gehört zur Autorität. Immer, wenn jemand quatscht, lässt Frau Urban die Kreide an der Tafel quietschen. Alle zucken zusammen. „Was ist denn?“, fragt sie dann scheinheilig. Ständig zupft sie sich ihren Pony zurecht und ihr schwarzes Outfit. Manchmal glaube ich, wir würden solche Lehrer gar nicht ernst nehmen, kämen sie mit einem gelben T-Shirt und einer Jeans. Autoritär bedeutet aber nicht gleich was Negatives, im Gegenteil: Autorität verhindert oft den Verlust der Aufmerksamkeit. Die erlösende Pausenklingel: Hauptsache raus hier! „Victoria!“ Verdammt. Erwischt: „Ja, Frau Urban?“ „Du warst heute etwas abwesend, ist alles okay?“ Hatte mich diese Frau gerade nach meinem Befinden gefragt? „Ähm... ja. Alles in Ordnung.“ „Gut, dann dir noch einen schönen Tag“, und sie lächelt. Ich gehe, lasse die Tür zufallen und beginne zu grübeln.

Schüler haben fast öfter mit ihnen zu tun als mit ihren Eltern: Den Lehrern. Sechs SPIESSER-Autoren schreiben über jeweils einen Typ von Lehrer, und zwar voll im Klischee: Der Überengagierte, der Chaotische, die Autoritäre, der Altmodische, der Kumpelhafte und der Ängstliche. Außerdem lest ihr Kommentare von Jugendlichen, wie der perfek te Lehrer sein sollte. Und dazu: Kommentare übers Lehrerdasein von Josef Kraus, selbst Lehrer, Schulleiter und Präsident des Deutschen Lehrerverbandes.


einmischen & mitreden

9

Herr Kraus: „Wer Lehrer werden will, sollte dreierlei mitbringen: Leidenschaft für seine Unterrichtsfächer. Dann Aufgeschlossenheit, also die Lust, mit jungen Leuten zu tun zu haben. Und es muss eine nervliche, emotionale Stabilität da sein, weil die Schülerschaft schwieriger geworden ist.“ „Auf den perfekten Lehrer sollte man sich jede Unterrichtsstunde freuen.“ F a b i a n , 2 2, F r e i b u r g

„Ein Lehrer muss Leidenschaft besitzen. Sowohl für das Fach als auch für das Unterrichten an sich.“ M a r t i n , 2 2, K a s s e l

„Ein perfekter Lehrer sollte ein Maß an Unperfektion mitbringen.“ S i m o n , 20 , M o d a u t a l

„Streng genug sein, um Störenfriede in den Griff zu bekommen. Und er gibt Tests am Anfang der Stunde zurück.“ J a q u e l i n e , 20 , H e i c h e l h e i m

„Ein guter Lehrer sollte seinen Schülern mehr beibringen, als im Lehrplan steht und nicht versuchen, Kumpel zu sein.“ K a r e n , 2 3, K ö l n

„Sich eine angenehme Art von Respekt zu verschaffen, weil es nichts Schlimmeres gibt, als Lehrer, denen du selbst am liebsten sagen würdest, dass es so nicht geht.“ A n n i k a , 17, Vo h e n s t r a u ß

Johannes, 20, zeigt den Lehrertyp „kumpelhaft“. Er studiert Lehramt Mathe/Chemie: „Den Kumpelhaften finde ich positiv. Locker zu sein, gibt einem einen leichteren Zugang zu den Schülern. Ich will aber nicht zu kumpelhaft sein, weil man dann schnell den Respekt verliert.“

„Der perfekte Lehrer muss Spaß verstehen, auch auf seine Kosten!“ F r a n z i s k a , 15 , P f o r z h e i m

Herr Kraus: „Lehrer zu werden, lohnt sich – man bleibt jung, man hat schließlich 30/35 Jahre mit jungen Leuten zu tun. Pathetisch ausgedrückt: Es gibt ja keinen Beruf, der 50, 60, 70 Jahre hinein in die Zukunft wirkt, nämlich in die ganze restliche Biographie der Schüler, die man hat.“ „Er/sie sollte auch nach dem 30. Lehrjahr noch die Leidenschaft am Fach besitzen.“ N o r a , 19, St a h n s d o r f

„Der wirklich perfekte Lehrer … ein Übermensch. Im Rückblick: Die, über die man nach der Schulzeit nicht mehr lästert und mit denen man ein paar Worte wechselt, wenn man sie zufällig auf der Straße trifft.“ A n g e l i k a , 19, N a u m b u r g

„Sich nicht von muffligen Schülern aus der Ruhe bringen lassen.“ L e a , 19, B e r l i n

„Er sollte Humor haben. Mehr KumpelTyp sein, aber trotzdem Lehrer bleiben.“ Ya n n i c k , 16 , L u d w i g s b u r g

„Er muss Charisma und Humor haben. Und Geduld. Er sollte kompetent sein, ohne abzuheben.“ M a r a , 19, E g g s t ä t t

Der Kumpelhafte Schülerin über Herrn Grosser: „Als Lehrer ist er klasse, nur soll er mit seinen eigenen Freunden feiern gehen.“ Auf der Lehrer-Altersrangliste ist der Kumpelhafte unten zu finden. Schließlich ist er „close to the people“. Und die people sind seine Schüler und die sind maximal 20, er nicht älter als 30. Und der kumpelhafte Lehrer ist beliebt – will er auch sein. Er spielt seine Lehrerautorität nie aus, will lieber mit seinen Schülern befreundet sein, er fühlt sich nämlich noch selbst wie einer. So, wie unser Herr Grosser. Er trägt keinen Bart, aber ’ne fetzige Brille mit breitem, schwarzen Rand. Herr Grosser ist Physiklehrer und liebt sein Fach. Manchmal bringt er Kaffee mit. Um uns zu demonstrieren, was Schwerkraft ist, springt er eben mal aus dem Fenster. Autsch. Hat beeindruckt. Natürlich erntet er viele Lacher. Will er ja auch, denn er braucht diese Anerkennung. Wir dürfen ihn auch duzen, zwar nicht in der Schule aber außerhalb. Denn

Michael lädt zum Glühwein auf den Weihnachtsmarkt. Er kommt auch zu Jahrgangspartys. Müsste nicht sein. Immerhin begegne ich ihm am Montag drauf noch in Physik. Wie soll ich da entspannt feiern? Nein, lieber Lehrer: Bitte gehen Sie mit Ihren Freunden feiern. Freunde, die sich beim Du-sagen nicht anstrengen müssen. Lustig sein im Unterricht und mit

Ich möchte Sie nicht als „Kumpel“. Reicht

vor der Schule rauchen reicht.

der Status als Lieblingslehrer nicht? Wegen Ihnen verlieren wir nicht den Glauben an die Lehrer. Danke dafür. Doch wir sollen ja auch was lernen. Deshalb, lieber Kumpellehrer: Wir mögen Sie. Und wir möchten Sie weiter mögen. Also beschränken Sie Ihre Nettigkeit auf den Unterricht. Wir duzen Sie auch erst, wenn Sie nicht mehr bei uns unterrichten. Die Sache mit dem Aus-dem-Fenster-Springen war aber trotzdem cool.


10 einmischen & mitreden „Er soll sympathisch wirken, mir jedes Thema richtig erklären, nett sein und nicht arrogant oder abweisend! Und unsere Probleme verstehen.“ E m m a n u e l , 16 , D a r m s t a d t

Herr Kraus: „Das Verhältnis zwischen Schülern und Lehrern hat sich entspannt und ist jetzt partnerschaftlicher geworden. Und das ist gut so. Ich sorge mich, ob es nicht in die Gegenrichtung pendelt, in Richtung kumpelhafter Stil. Die Schüler wollen das gar nicht. Ein Lehrer muss pädagogisch, fachlich oder notenmäßig Entscheidungen treffen. Auf der Basis von Kumpelhaftigkeit geht das nicht.“ „Der perfekte Lehrer muss erst noch geschaffen werden. Jeder hat doch Macken.“ Philipp, 15, Duisburg

„Immer einen Blick auf den Menschen hinter dem Schüler.“ J a s m i n , 19, I n g o l s t a d t

Herr Kraus: „Ich bin überhaupt nicht dafür, dass Lehrer von ihren Schülern geduzt werden. Da wird eine Gleichheit unterstellt, die es nicht geben kann – aufgrund der unterschiedlichen Rollen, des unterschiedlichen Alters. Das Gros der Schüler möchte das auch nicht.“ „Der perfekte Lehrer hat noch ein wahres Interesse daran, uns etwas beizubringen, begeistert uns für die Themen und hat Humor.“ L a r a , 17, B r a u n s c h w e i g

„Der beste Lehrer muss wissen, dass er selbst mal Schüler war!“ U l r i k e , 20 , S ü p t i t z

Franziska, 22, zeigt den Typ „ängstlicher Lehrer“. Sie studiert Deutsch/Mathe/Ethik: „Die Schüchterne hat es schwer, besonders auf dem Gymnasium, an der Grundschule geht das noch. Als Lehrer muss man einiges abhaben können. Ich will also nicht so werden.“

„Der perfekte Lehrer sollte ein Händchen fürs Erklären haben.“ N a d i n e , 16 , H a m b u r g

„Der perfekte Lehrer sollte Humor haben und dabei so viel Strenge besitzen, um eine Klasse ruhigzuhalten.“

Der Ängstliche Schülerin über Herrn Janosch: „Der will es jetzt allen zeigen, klappt nur nicht.“ Es fällt überhaupt nicht auf, wenn er reinkommt. Der Lärmpegel bleibt, keiner setzt sich, niemand nimmt Notiz von ihm. Keine gute Voraussetzung, um 30 pubertierenden, dreisten, uninteressierten Schülern was beizubringen. Janosch war Referendar. Er war schmächtig, klein, unauffällig, fast niedlich, zerbrechlich. Dunkelblaues Polohemd, Variante: grau

Bloß nicht auffallen. Und er konnte

oder schwarz.

sich nie durchsetzen, wirklich nie. Auf seine Aufforderungen, leise zu sein, reagierte niemand, jemanden rauszuschicken, traute er sich nicht. Angst. Denn was, wenn der Schüler

W i b k e , 16 , M e i n e r z h a g e n

sich weigerte? Herr Janosch hätte nichts tun können: Er konnte nicht streng sein. Der typisch „ängstliche Lehrer“ hat einfach Sorge, die Schüler könnten ihn oder seinen Unterricht nicht mögen, deshalb will er es sich mit niemandem „verscherzen“. Am liebsten wäre er ein Kumpeltyp, den die Schüler lieben. Plötzlich im Mittelpunkt stehen, das ist sein größter Horror. Problem: Im Mittelpunkt stehen ist nun mal zentrale Aufgabe des Lehrerjobs. Ein einziges Mal schrie Herr Janosch „RUHE!“ und stampfte mit dem Fuß auf. Augenblicklich waren wir still, guckten uns verdutzt an. Auch Herr Janosch war völlig erstaunt von seinem Erfolg, grinste wie ein kleiner Junge: „Ui, toll, das klappt ja!“ und kicherte unsicher. Wir brachen in Gelächter aus, das Chaos war wieder hergestellt: Er hatte seine gerade aufgestellte Autorität direkt selber wieder untergraben.

„Sich nicht zu schade sein, alles dreimal zu erklären. Und lustig und gerecht sein.“ S a r a h , 14 , K a m p - L i n t f o r t

Herr Kraus: „Auf einem Lehrer lasten unglaublich viele Erwartungen. Einmal der eigene Anspruch, dann die Erwartung der Gesellschaft, der Politik, der Fachkollegen, des Schulleiters, die oft sehr unterschiedlichen Erwartungen der Eltern. Und dann die Erwartungen aus der Klasse selber. Das ist eine Menge an Wünschen, die an einem Lehrer zerren.“ „An jedem Schüler interessiert sein und versuchen, gezielt zu fördern“ K r i s t i n , 21, M ü n c h e n

Herr Kraus: „Die zwei größten Herausforderungen für Lehrer zurzeit: 1. Eine gewisse Reformhektik von Seiten der Schulpolitik, etwa Kürzung der Gymnasialzeit, Einführung neuer Schulformen, ständig neue Lehrpläne, Prüfungsformen, PISA-Hysterie. Der Schulbetrieb wird hektischer. Und Hektik ist nicht gut für Schule. 2. Ein Teil der Eltern, also etwa 20 Prozent, kümmert sich nicht mehr ausreichend um ihre Kinder. Das soll dann die Schule übernehmen.“


einmischen & mitreden

11

Der Chaot Die Schülerin über Herrn Gerhard: „Herr Gerhard wusste nie, was er wann wie haben wollte.“ Meist hörte man ihn schon die Treppe hinaufpoltern. „Das Genie beherrscht das Chaos“: Sollte das wahr sein, dann hätte Gerri, wie wir ihn nannten, wahrlich platzen müssen vor Intelligenz. Gerri wusste nie genau, was er laut Lehrplan mit uns vorhaben sollte. Und er trottete fast jeden Morgen reichlich verkatert herein. Oft war seine erste Tat, das Klassenzimmer abzudunkeln. Er war der perfekte Chaot, Herrscher über Papierhaufen, Aufleger falscher Folien, Schülerverwechsler: Auf so was scheint ein chaotischer Lehrkörper spezialisiert zu sein.

Selbst seine Kollegen redeten hinter seinem Rücken – über sein Privatleben, seinen Alkoholkonsum, seinen falschen Umgang mit

uns Schülern. Es hieß, er wäre nicht autoritär genug. Unser Gerri war Deutsch- und Geschichtslehrer. Er vergaß, Arbeitsblätter auszuteilen und führte Gruppenarbeit nie zu Ende. Die Chaoten sind sehr amüsant, das muss man zugeben, sogar der Direktor musste ein-, zweimal grinsen, als er in unserem Unterricht hospitierte. Das Problem: Chaotische Lehrer werden nicht ernst genommen. Kündigen sie einen Test an, bereitet sich fast keiner darauf vor.

ja eh nichts.

Wird

Wie aber sollen wir etwas lernen, wenn wir selbst besser vorbereitet sind, als der Lehrer? Es gibt oft überhaupt keinen richtigen Unterricht. Gerri stürmte auch regelmäßig aus dem Unterricht auf den Parkplatz, um in seinem Auto nach verloren gegangenen Arbeiten zu suchen. Schade eigentlich, sonst war er ein ganz Netter und hätte wahrscheinlich ein guter Lehrer sein können, hätte er das nur selber rechtzeitig gemerkt.

Nachhaltig siegen

– Anzeige –

Das Team Börsenjungler aus Düsseldorf gewann beim Planspiel Börse 2009 in der Kategorie Nachhaltigkeit. Das Planspiel ist eine zehnwöchige Börsensimulation der Sparkassen in Europa und findet jedes Jahr im Herbst statt. Sandy plauderte mit Teamleiter Kevin von den Börsenjunglern.

Kevin gewann beim Planspiel Börse in der Kategorie „Nachhaltigkeit“

Hattet ihr beim Planspiel eine Strategie? Wir haben uns auf InternetBörsenseiten angeschaut, wie sich bestimmte Aktien Ende 2009 entwickelt haben. Und die Rubrik „Nachhaltigkeit“ war ja zum ersten Mal dabei. Wir dachten uns: Versuchen wir es einfach mal damit.

Ben, 20, als der Lehrertyp „Chaot“. Er studiert Mathe/Chemie: „Den Chaoten finde ich nicht gut, weil ich eigentlich eher der organisierte Typ bin. Sachen suchen zu müssen und Chaos mag ich nicht.“

Warum habt ihr euch für ein Investment in nachhaltige Anlagen entschieden? Wir wollten zeigen, dass man auch mit Firmen, die nachhaltig arbeiten, an der Börse erfolgreich sein kann. Außerdem gab es diese Kategorie das erste Mal und war somit für alle neu. Wir dachten uns: Vielleicht haben wir so ganz gute Chancen – hat ja auch gut geklappt.

Was habt ihr über nachhaltige Geldanlagen gelernt? Wir waren während des Planspiels bei der Firma Henkel und haben gelernt, dass Nachhaltigkeit aus drei wichtigen Punkten besteht: ökonomische, ökologische und soziale Nachhaltigkeit. Also zum Beispiel, dass Firmen mit nachwachsenden Rohstoffen arbeiten. Oder, dass sich Unternehmen sozial engagieren. Wirst du nächstes Jahr wieder beim Planspiel Börse mitmachen? Ich werde auf jeden Fall wieder mitmachen. Vielleicht klappt es ja bei der normalen Wertung noch besser, als Platz neun zu werden. Aber in erster Linie werde ich auf Nachhaltigkeit setzen. www.planspiel-boerse.de


12 einmischen & mitreden

– Anzeige –

Der Altmodische Die Schülerin über Herrn Augustin: „Seine altgriechischen Weisheiten sind amüsant. Sein stocksteifer Gang hingegen...“ Kerzengrade stand er da. Als hätte er einen Besen verschluckt. Hatte uns gemustert, von oben durch seine Goldbrille, „Ich wünsche, mit „Salve Magister“ begrüßt zu werden. Das bedeutet so viel wie: ‚Seid gegrüßt, Lehrer.‘ Ich bestehe darauf, dass ihr dabei aufsteht.“ Sollte wahrscheinlich streng wirken. Wir kicherten nur. So leicht haben es die „Altmodischen“ heute nicht. Wir nehmen sie nicht ernst. Witzfiguren, ausgeschnitten aus einem Geschichtsbuch, ins moderne Klassenzimmer geklebt. Das spröde Denken dieser altmodischen Typen drückt sich nicht selten in der Kleidung aus: eine Mischung aus Mottenkiste und Trödelmarkt. „Trend“: ein Fremdwort. Unser Herr Augustin: Hängen geblieben irgendwo zwischen 1850 und 1920. Aber auch irgendwie liebenswürdig, dass

die so sind, Lehrer wie er. Manchmal sieht man seine Frau und ihn beim Einkaufen. Dann wirkt Augustin ganz anders. Irgendwie gelassener. Sokrates nennt man ihn mittlerweile, weil er so oft vom antiken Griechenland und dem Römischen Reich schwärmt: Die Römer und Griechen, das seien Helden gewesen, Könner, Krieger, Weise, Genies... Für uns Momente, um den iPod

Nur nicht erwischen lassen. einzuschalten.

Schließlich ist der iPod ja modernes Zeug. „Nehmen sie sich lieber zusammen und gebrauchen sie das, was sie Verstand nennen“: die Standarddrohung. Keiner nimmts ernst. Eher kommt Mitleid auf, wenn er so dasteht: steif, mit hochrotem Kopf und zitternder Goldbrille. Augustin ist der Einzige, der Zeugnisse noch mit Schreibmaschine schreibt. Noch lieber wäre ihm wohl mit Tusche und Feder.

Jeder Mensch hat etwas, das ihn antreibt. Wir machen den Weg frei.

Und was treibt Sie an? Teilen Sie es mit und erleben Sie in Filmen und vielen Extras, was andere Menschen antreibt.

was-uns-antreibt.de

Nadine, 21, zeigt den Lehrertyp „altmodisch“. Sie studiert Deutsch/Französisch: „Ich möchte keine altmodische Lehrerin sein. Eher bin ich quirlig, flippig und abgedreht. Mir ist ein guter Kontakt zu den Schülern wichtig.“

„Ein Job, in dem ich was bewegen kann.“


– Anzeige –

„Endlich mal wieder richtig durchatmen können.“ Stefan Friedrich, 19, Student

„Bezahlbare Bioprodukte.“

„Einen schönen Frühling mit richtig vielen Blumen.“

Susanne Karl, 20, Studentin

Toni Schneider, 20, Student

Mara Hopf, 14, Schülerin

„Einen gerechteren Staat.“ Florian Schmidt, 18, Schüler

„Meine Wände schön bunt streichen.“ Anna Karenz, 16, Schülerin

„Mein eigenes Gemüse anbauen.“ Katharina Meister, 21, Studentin

„Meine Freunde überzeugen, dass Energiesparen gut ist.“

„Der Internetwelt entfliehen.“

Schöne Aussichten

Stellt euch vor, ihr hättet einen Wunsch frei: Was fehlt euch noch zum Glücklichsein? Macht mit! Noch bis zum 31. März könnt ihr 10.000 Euro Startkapital gewinnen.

Torben Groß, 17, Azubi zum Dachdecker

„Endlich einen Job mit einem richtigen Gehalt bekommen.“

„Endlich mal Ruhe.“

Tina Becker, 23, Praktikantin

Klaus Tormann, 21, Student

„Das Klima retten.“ Tim Tafler, 16, Schüler

„Eine Modelleisenbahn in einer abgefahrenen Zukunftslandschaft.“ Eric Lange, 21, Student

„Eine lange Reise durch Osteuropa machen.“ Sara Bechtel, 21, Praktikantin

„Piratenkönigin werden.“

„Ein großer Gitarrenheld „Mal wieder das Meer werden.“ rauschen hören.“ Jens Gabel, 22, Student

Martin Strunk, 18, Schüler

„Urlaub auf dem Bauernhof machen.“ Karl Juni, 14, Schüler

„Den nächsten großen Bestsellerroman schreiben.“ Marlon Kunze, 23, Student

Was wünscht ihr euch?

Pippilotta Viktualia, Vorbild

jetzt Nur 00,- € 10.0tkapital Star nnen ! i gew

Geht auf www.vr-future.de, tragt euren Wunsch ein und gewinnt 1 x 10.000 Euro plus 5 x 1.000 Euro.


14 einmischen & mitreden Der Überengagierte Schülerin über Herrn Schneider: „In spätestens fünf Jahren ist er genauso frustriert wie alle anderen Lehrer.“ Immer da. Einfach immer. Herr Schneider ist überengagiert. Eigentlich ist er noch Referendar. Doch ob das Leiten einer neuen Arbeitsgemeinschaft oder deren Gründung, ob Schulausflug oder Aufsicht am Bandabend: Ein überengagierter Lehrer opfert den Schülern sein Privatleben. Pflichtbewusst ist er in jeder Lehrerkonferenz bis zum Schluss anwesend, um danach einer Lerngruppe zu helfen. Probleme in Englisch? Kein Thema. Auf der von ihm gestalteten und verteilten Visitenkarte finden sich neben Festnetz- und Handynummer auch die private E-Mail-Adresse sowie die ICQ-Nummer. Und bei Herrn Schneider auch gleich noch die Privatadresse, falls es persönliche Problem gibt. Dass seine Überstunden für ihn selbstverständlich sind, bringt ihm von Schülerseite viel Sym-

pathie und Dankes-Schokolade – am liebsten Ritter Sport Nougat. Und die wird gebraucht. Denn ein Überengagierter ist Ansprechpartner für alles, während seine Kollegen schon bei der Bitte um das Kopieren von Schulmaterial stöhnen. Herr Schneider unterrichtet natürlich neben Englisch auch Sport. Eine echte Augenweide, wenn ein stets gut gelaunter motivierter Mensch mit viel Stil die Hemdsärmel hochkrempelt. Und sogar pinke Shirts trägt unser „Basti“ – wie er außerhalb der Schule genannt werden darf – bei Events ungeniert vor seinen spießig gekleideten Kolle-

Auch für unsere Mädchenprobleme hat er ein offenes Ohr. „Der Junge hatte einfach

gen.

nicht dein Niveau“, tröstet Herr Schneider meine Klassenkameradin und gibt Tipps gegen Liebeskummer. Klar, schließlich hat er gerade selbst eine Beziehung hinter sich.

„Er ist begeistert, hat Fachkenntnis und macht lockeren Unterricht.“ G u s t a v, 18 , N o r d k i r c h e n

Herr Kraus: „Es wird von der Gesellschaft und von den Eltern immer mehr an die Schule delegiert. Wozu wir aber gar nicht die Kapazitäten haben: Grundregeln des Verhaltens, des Anstands, Konsumgewohnheiten, Ernährung, Mediengewohnheiten, Schlafgewohnheiten, Freizeitgewohnheiten. Jeder Erziehungsauftrag, den die Schule verpasst bekommt, schränkt die Möglichkeiten der Schule im Bildungsbereich ein.“ „Der perfekte Lehrer sollte nicht vergessen, dass sein Schulfach nicht das einzige ist, mit dem sich die Schüler rumplagen müssen.“ A r i a n e , 19, S o n n e b e r g

„Er muss junge Menschen mögen und gut mit ihnen auskommen. Außerdem: kreativ, nett, durchsetzungsfähig, gerecht und engagiert.“ J o h a n n a , 19, B e c h s t e d t s t r a ß

„Motivierend! Also streng sein, darf aber dabei keine Angst vor dem Unterricht machen.“ M a n d y, 21, P o t s d a m

Herr Kraus: „Man kann nicht pauschal sagen, dass wir einen Lehrermangel oder Nachwuchsprobleme haben. Von den zurzeit 800.000 Lehrern in Deutschland gehen in den nächsten zehn Jahren gut 300.000 in den Ruhestand. Meine Sorge ist, dass wir in bestimmten Bereichen eine Überversorgung haben werden, also zum Beispiel an weiterführenden Schulen in den Fächern Deutsch, Englisch und Geschichte. In anderen Bereichen wie Mathematik, den Naturwissenschaften, an Gymnasien Latein, an den beruflichen Schulen in den Fächern Elektrotechnik, Metall-Technik, Wirtschaftstechnik haben wir nicht genügend Nachwuchs. Fehlen Lehrer, ist das nicht gut für die Schüler, weil wir entweder die Gruppen größer machen müssen, oder aber die Stunden kürzen müssen. Beides geht zulasten der Bildungsqualität.“ „Sich für sein eigenes Fach begeistern. Aber

auch einsehen, dass nicht jeder dieselbe Faszination dafür aufbringen kann.“ A n g e l a , 17, E r l a n g e n

„Humor, Geduld, Gerechtigkeitsdenken, Einfühlungsvermögen, Leidenschaft und Motivation: die wichtigsten Eigenschaften, die ein guter Lehrer haben sollte.“ A n n e m a r i e , 21, S c h ö p s t a l

„Die drei Eigenschaften des perfekten Lehrers: Wissen, Begeisterung und die Gabe, Dinge so erklären zu können, dass man sie versteht und sich ebenfalls für sie begeistert.“ T h e r e s a , 19, Wa c h a u

Josephine, 20, zeigt den Lehrertyp „überengagiert“. Sie studiert Musik/Englisch: „Ich bin auch überengagiert. Das kann irgendwann zum Burn-out führen, aber noch geht es mir ganz gut. Es ist aber sicher frustrierend, wenn man mit Elan in den Unterricht geht und dann kein Feedback von den Schülern bekommt.“

 Noch mehr Texte zum Thema Lehrer, mehr Bilder der Lehramtsstudenten und den großen SPIESSER-Aufruf: „Wie ist der perfekte Lehrer?“ findet ihr auf SPIESSER.de, Webcode: @lehrer.


– Anzeige –

- der Experte für Jugend- und Abireisen

0 1 0 2 r e m m

So

,-

9 3 1 R U bE a n o h c ar s M e d t ore l L . e g a m u.v.m m a r g 10 T o Pr nreise, it HP, A m l e t o inkl. H

n ab e s i e r d ugen

16

go-J é u L e r weite d n u e n.de e s i Dies e r s .16plu w w w f u gibt‘s a

www.luego.de | kostenfreie Hotline 0800 554 54 55


16 einmischen & mitreden

Bushido, 31, heißt mit richtigem Namen Anis Mohamed Youssef Ferchichi und ist Berliner Rapper und Produzent. Nachdem er die Schule nach der 11. Klasse abbrach, machte er eine Ausbildung zum Maler und Lackierer. 2001 brachte Bushido sein erstes eigenes Tape „King of Kingz“ auf den Markt, kurz darauf kam er zum Label Aggro Berlin. 2004 wechselte er zu Urban/Universal und gründete sein eigenes Label „Ersguterjunge“. Wegen kontroverser Texte landeten manche Lieder des Rappers auf dem Index, jedoch gewann der Berliner auch einige Preise. 2008 erschien Bushidos Biografie. In der Verfilmung des Buches ist Bushido aktuell im Kinofilm „Zeiten ändern dich“ zu sehen, dazu erscheint auch das gleichnamige Album.

1989 war ich elf Jahre. Meine Mutter hat am Kottbusser geputzt, und mir gab sie dann 50 Pfennig. Damit bin ich Richtung Mauer gelaufen. Direkt an der Mauer, wo die Punker ihre Wohnwagen hatten, betrieben die auch so eine Art Streichelzoo.

In Sachen Esskultur liegt Berlin ganz weit vorn. Ihr könnt mir glauben, ich kenne jede Stadt in Deutschland. Da willst du nicht essen. Da willst du auch kein Radio hören. Da willst du auch eigentlich nicht wohnen.

Von wegen Fußballverein 1. FC Union ist ein Rechtenclub. Bushido widerspricht: „Das ist, als würdest du sagen: Bei Turkiyemspor sind nur Kanacken. Beide Vorurteile kannste dir eigentlich in die Haare schmieren.“

Ich liebe Berlin. Mit allem was dazu gehört. Mich stört trotzdem jeden Tag irgendwas, selbst auf dem Weg hierher hat mich was gestört. Du kannst immer etwas finden, was dich stört. Such lieber danach, was dir Freude bereitet.


einmischen & mitreden

V ERT R ET UNG SST UND E

LEHRER : BUSHID O FACH: ERDKUN DE THEMA : BERLIN

Oberhauptstadtrapper

Vo n N e l e F i s c h e r, 21 Fotos: Matthias Popp

Bushikos oder Bushidol? Mal so, mal so diskutiert Berliner Kindl Bushido mit der 10a der Peter Ustinov Realschule über Hertha, Ost- und Westberlin und stimmt ganz bundestagsar tig mit den Schülern ab

Gewinnt Bücher!

Wir verlosen 10 Bücher „Bushido“ vom Riva-Verlag. Klickt einfach auf SPIESSER.de/gewinnen

08.00 Uhr. Lehrer Bushido schlendert unter den erwartungsvollen Blicken der Schüler zum Lehrertisch. Bushido Morgen. Der Chor Guten Morgen. Bushido Unglaublich. Und ich war jetzt seit 14 Jahren nicht mehr in der Schule... Na, euer Pech. Also: Wer hält das erste Referat? 8.02 Uhr. Wie, was jetzt, kein Warm-Up, Mann? Auf den Bänken hängen Schlafes Kinder, kann der Typ nicht erst mal Stimmung machen? Immerhin: Zwei melden sich. Nima verpennt seinen Einsatz und muss zur Strafe sofort über Berliner Wirtschaft referieren. Nima Die aktuelle Lage: Das Bruttoinlandsprodukt von Berlin liegt bei 80,3 Milliarden. Und 80 Prozent aller Beschäftigten sind im Dienstleistungssektor. Das heißt, die meisten hier arbeiten da, wo sie anderen behilflich sind. Also beim Frisör oder so. 8.10 Uhr. Sonst ist bei BushidoAuftritten mehr Stimmung. Chefkollege Aushilfslehrer greift ein. Bushido Berlin is’ ja so ’ne In-Stadt geworden. Die Wirtschaft freut das vielleicht. Aber ich konnte als Kriegsdienstverweigerer keine Zivi-Stelle finden, weil unsere werten Mitbürger aus Ostdeutschland so sehr nach Berlin gezogen sind, dass sie alle Stellen weggenommen haben. 8.20 Uhr. Was denn, unser Bushido ist Kriegsdienstverweigerer? Die Klasse raunt. So viel Friedfertigkeit verlangt nach dem nächsten Referat: Issy über Jugendkriminalität. Issy Es gibt so ’ne Regel, die lautet: Je jünger, desto kleiner das Delikt. Das heißt, mit zehn Jahren so fängt man an mit Diebstahl. Freudestrahlende Gesichter in der Klasse. Issy schleppt sich zum Finale. Issy Tja, man merkt halt, dass die meisten Straftäter Ausländer sind. Bushido Ausländer, das ist doch nicht richtig. Das sind Jugendliche mit einem Migran-

Ich bin zum Beispiel auf den ersten Blick Ausländer, ich hab aber

tenhintergrund. Auf SPIESSER.de findet ihr ein Video der Vertretungsstunde mit Bushido. Außerdem: Vertretungsstunden mit weiteren Promis wie Polarkreis 18, Michael Kessler, Die Toten Hosen, Oliver Kalkhofe... Webcode: @vertretungsstunde

den deutschen Pass. Würde bedeuten: Begehe ich eine Straftat, bin ich im ersten Augenblick kriminel-

ler Ausländer, für die Quote aber ein krimineller Deutscher. 8.17 Uhr. Bushido, aufgewachsen in BerlinTempelhof, dem Westen der Stadt, startet eine Fragerunde. Da meldet sich – klar – wieder Issy. Issy Hast du was gegen Ostberlin? Bushido Nein, auf keinen Fall. Wenn ich Ostberlin sage, dann ist das nichts Diskriminierendes. Aber für mich gibts Ost- und Westberlin noch, weißte? 1989 war ich elf Jahre. Meine Mutter hat am Kottbusser geputzt, und mir gab sie dann 50 Pfennig. Damit bin ich Richtung Mauer gelaufen. Direkt an der Mauer, wo die Punker ihre Wohnwagen hatten, betrieben die auch so eine Art Streichelzoo. 8.32 Uhr. Bushido ruiniert sein Image: Kriegsdienstverweigerer, Zivi, Tierstreichler. Yasmin Bist du auch öfter bei Hertha zum Fußballspiel? Bushido Ich muss dir ganz ehrlich sagen, dass ich sehr enttäuscht bin von Hertha. Ich wäre gerne stolz auf sie. Ich bin Berliner und Hertha gehört zu Berlin. Aber wir sind Letzter, Mann. Naja, vielleicht kommt ja dann bald Union... Die Klasse schäumt: Moment mal, Bushido! Union? Der Klub mit dem rechten Ruf? Sollen wir dir mal das Image polieren? Markus Union, das sind doch alles Rechte. Bushido Das kannste doch so gar nicht sagen, Mann. Markus Doch, ist so. Bushido Das ist, als würdest du sagen: Bei

Beide Vorurteile kannste dir eigentlich in die Haare schmieren. Turkiyemspor sind nur Kanacken.

8.47 Uhr. Na gut, was soll der Streit, denkt sich die Klasse. Die Stunde ist vorbei, die Schüler sind traurig, Bushido packt die Sachen – da fällt der Schulleiterin ein... Direktorin Wir haben noch eine Stunde Zeit, Sie können gern noch... Nils Du sagtest doch, du kannst deine Arbeitszeit frei bestimmen, dann kannst du doch gleich noch eine Stunde Musik bei uns unterrichten. Bushido Da müsstest du jetzt halt einfach mal ’ne Petition starten. Sammle Unterschriften an deiner Schule, so von wegen: Wir wollen Bushido als neuen Musiklehrer haben! Wenn du dir den Arsch aufreißt, rumgehst und den Leuten sagst, gebt mir mal Unterschriften... Das ist das Gute an unserer Demokratie, dass so was möglich wird. 9.30 Uhr. Bushido ist ein lupenreiner Demokrat und muss jetzt erst mal in die Firma: Geld verdienen. Gute Stunde, danke! N e l e , 21, f i n d e t B e r l i n s o t o l l , d a s s s i e s o g a r h i n g e z o g e n i s t . Wa r u m? Fragt sie auf SPIESSER .de, Profilname: nele

Nima, 16 Er war sehr offen und hat das gesagt, was er auch denkt – und dabei hat er ganz schön viel geredet. Er hätte uns öfter zu Wort kommen lassen sollen! Note: 2+

Lilli, 16 Einfach dass er hier war, ist super. Er hat unsere Fragen auch richtig gut beantwortet! Er kannte sich einfach überall aus. Note: 1+ mit Sternchen

Nils, 16 Ich fand gut, dass er auch über ernste Themen gesprochen hat. Aber seine Wortwahl war manchmal nicht besonders toll. Note: 2

17


Anzeige

DIE FOSSILEN, DIE NUKLEAREN UND DIE ERNEUERBAREN

KOPENHAGEN & DIE GROSSE POLITIK

D arü be r wird viel und ener gis c h dis k ut ier t : die e i n e n s i n d irgendwann aus, d i e a n d e r e n u m s t r i t t e n , d i e d r i t t e n a m A n f a n g ihre r Entwicklu ng – dr ei Fr agen z u den Ener gie a r t e n 1_Wie viel Prozent des Bedarfs decken erneuerbare Energien (z.B. Wasser, Wind, Sonne) in Deutschland heute ab?

3_Kohlekraftwerke sollen in Zukunft das für die Erderwärmung verantwortliche CO2 nicht mehr in die Luft pusten. Stattdessen soll es ...

15 Prozent knapp 87 Prozent unter 1 Prozent

S

2_Was versteht man unter dem Diskoeffekt?

R

W L E

I

K V

Lichtreflexe bei sich bewegenden Rotorblättern an Windrädern Energiegewinnung durch Vibrationen in Großraumdiskos elektrische Schläge zwischen Personen, die sich beim Tanzen berühren

T

beschimpft und in die Ecke gestellt werden grün angestrichen und vorgezeigt werden verdichtet und unterirdisch eingelagert werden

1

2

3

G e s e t z e , N o r m e n u n d Ve r o r d n u n g e n s o l l e n u n se r L e b e n ö ko l o g i s c h e r m a c h e n . D a f ü r w o l l e n Po l i t i k e r sorgen – fünf Fragen a u s D e u t s c h l a n d , E u r o p a u n d d e r We l t 1_Was darf seit dem 1. September 2009 in der EU schrittweise nicht mehr verkauft werden? P A H

Energiesparlampen LED-Leuchten Glühbirnen

3_Was ist unter anderem auf dem Wappen Nordkoreas zu sehen? B D J

ein Wasserkraftwerk und ein Hochspannungsmast ein Atomkraftwerk eine Ölfontäne

4_Welches ehrgeizige Energieziel verfolgt Schweden bis 2020? F

2_Die Bundeskanzlerin verließ die UN-Klimakonferenz von Kopenhagen Ende vergangenen Jahres mit „gemischten Gefühlen“, weil ... F G A

Barack Obama „No we can‘t“ sagte Silvio Berlusconi ihr von hinten an die Schulter packte sich die 193 Länder nicht auf feste Regeln für den Klimaschutz einigen konnten

E X

alle Wassertoiletten abschaffen Energiegewinnung ganz ohne Erdöl eigenes Windrad für jedes Einfamilienhaus

5_Welches Land ist weltweit Vorreiter bei der Nutzung von Wasserkraft? T N W

Iran Kanada Liechtenstein

1

2

3

4

5

Das Energie-

Quiz

Jeder hat schon mal was dazu gelesen, kann mitreden. Im Netz stolpern wir über Nachrichten, auf dem Schulhof wird diskutiert. Aber wie sattelfest sind wir denn wirklich, wenn es um Windkraft, Energieeffizienz und Solarforschung geht? Mal sehen: Testet euch im großen Energie-Quiz!

Abstimmen und gewinnen!

Lieber Gas oder lieber Wärme aus der Erde? Wollt ihr wissen, wie aus Sonnenstrahlen Strom wird oder interessiert euch, wie man Urankerne spaltet? In den nächsten Heften stellen wir auf dieser Seite fünf Energiearten vor. Und ihr entscheidet welche. Abstimmen könnt ihr unter SPIESSER.de/energie Unter allen Teilnehmern verlosen wir drei Solar-Handys von Samsung im Wert von je 109 Euro. Das Handy hat Solarzellen und ist aus recycelten Plastik-Wasserflaschen gebaut.

Braunkohle, Steinkohle – beide sind nur in begrenzten Mengen vorhanden. Wo werden sie gefördert und wie können wir den CO2-Ausstoß in den Griff kriegen?

Kernenergie – Obwohl Deutschland den Atomausstieg beschlossen hat, ist Kernenergie noch lange nicht vom Tisch. Wissenschaftler untersuchen gerade die „kalte Fusion“ – Kernspaltung bei Raumtemperatur.

Erdgas – viel Methan, ein bisschen Ethan, Propan, Butan, Pentan. Wofür verwenden wir Erdgas und wie lange gibt es noch welches?

Wasserkraft – 5% der deutschen Energie stammen aus Wasserkraftwerken, in Kanada sind es 60%.

Bioenergie aus Biomasse – Holz, Rapsöl und Gülle gibt es in Mengen. Aber es ist noch gar nicht so einfach, daraus Energie zu machen.

Windenergie – 20.229 Windkraftanlagen stehen in Deutschland. Wie viel Energie decken sie ab? Welche Vor- und Nachteile haben sie?

Geothermie – 90 Prozent der isländischen Haushalte heizen mit Erdwärme. Was können wir da lernen?

Welche Energiearten interessieren euch? Sagt es uns! Auf SPIESSER.de/energie

Solarenergie – Die Sonne scheint uns allen. Wir zeigen euch, wie daraus Strom ins Netz eingespeist wird und wie die Solaranlagen der nächsten Generation aussehen.

Mehr Infos rund um Energie bekommt ihr auch auf www.jahr-der-energie.de, www.energiesparmeister.de, und www.energiewelt.de


DAS KÖNNEN WIR TUN

FORSCH VORAN!

M i t t l e r w e i l e w i s s e n d a s a l l e : Wi r m ü s s e n so r g sa m e r m i t En e r g i e u m g e h e n – s i e b e n F r a g e n z u m E n e r g i e sp a r e n u n d se l b st aktiv werden

A n Un ive rsitä ten , in I ns t it ut en und Labor en auf d e r g a n z e n Welt wird na ch ne uen M öglic hk eit en der Ener gi e n u t z u n g g e for sch t – vier Fragen z ur Ener gie der Zuk unf t 1_Im nordrhein-westfälischen Niederaußem wird daran geforscht, aus Algen zukünftig was herzustellen? C V

O

3_Wie arbeitet ein Solarkocher? R N

Klopapier Biosprit Dämmmaterial

E

4_Umweltberufe sind im Kommen. Was versteht man unter einem Hydrologen?

2_Mit welchen Problemen beschäftigen sich Ingenieure bei Gezeitenkraftwerken? P

A I

mit Solarzellen nur im Weltall mit einem Hohlspiegel um den Topf herum

T

mit den GEZ-Abrechnungen mit den Komm- und Gehzeiten der Mitarbeiter Ebbe und Flut „verspäten“ sich, wenn sie erst durch das Kraftwerk müssen

A L

eine neue Bezeichnung für Klempner jemand, der nah am Wasser gebaut ist Berufsbild, in dem man sich um den biologischen, chemischen und physikalischen Zustand von Gewässern kümmert

1

2

3

1_Was verbraucht am meisten Wasser? P

E

H

5_Was ist das besondere an Ökostrom?

eine Autowäsche 20-Minuten-Dusche ein Vollbad

E U

2_Welcher Bildschirmschoner verbraucht am wenigsten Energie? N

A

H

ein dunkler, mit wenig Bewegung ein heller mit wenig Bewegung einer mit schnellen Bewegungen

E

A

W

7 Stunden fernsehen 4.000 Stunden CDs hören 30 Tage lang Pizza in einem 300-Liter-Tiefkühlschrank lagern

4_Wenn ihr die Raumtemperatur um zwei Grad senkt, spart ihr? Y

R F

Und so geht es: Tragt die Buchstaben, die vor den richtigen Antworten stehen, in die Felder ein. Am Ende entsteht ein Lösungssatz. Mit ihm könnt ihr einen der Preise gewinnen. Jetzt müsst ihr euch noch euren Wunschgewinn aussuchen. Geht dazu auf SPIESSER.de/gewinnen

3

1

2

3

1 4

2

3

4

5

1

2

3

4

Mit eigenen Augen:

D X

2

3

4

5

das Auto hat neben dem üblichen Verbrennungsmotor auch einen Elektromotor das Auto wird mit Wasser getankt das Auto rutscht auch bei nasser Fahrbahn nicht

7_Wohin mit Energiesparlampen, wenn sie kaputt sind? P

A E

Hausmüll Glascontainer Wertstoffsammelstelle

6

7

*

*

Quizzen und gewinnen! 2

I

2,5 Prozent der Energiekosten bis zu 12 Prozent eigentlich gar nicht

1

1

6_Es gibt immer mehr Autos mit Hybridtechnik. Was versteht man darunter?

3_Wofür kann man eine Kilowattstunde Strom nutzen?

4

*

G

er kommt nicht aus der Steckdose er ist grün er stammt aus erneuerbaren Energiequellen, wie Wind, Sonne, Wasser

5

6

Ihr könnt sehen, was nur wenige zu Gesicht bekommen: einen der größten Offshore-Windparks in Europa. Der liegt in der Nordsee und ihr fahrt mit einem gecharterten Kahn raus auf die See. Begleitet werdet ihr von Experten, die euch in die Geheimnisse der Windkraftgewinnung auf hoher See einweihen. An-, Abreise und Verpflegung für den Zwei-Tages-Tripp sind inklusive. Gewinnt eine exklusive Reise für zwei Personen zum Offshore-Windpark in der Nordsee.

Der grüne Dynamo:

Zwei kleine Magnete an den Speichen erzeugen Induktionsstrom und bringen damit die Rück- und Vorderlampen an eurem Fahrrad (LED) zum Leuchten. Gewinnt 5 Reelight-Fahrrad-Leuchten mit Induktionsdynamo im Wert von je 54,90 Euro

Korrekt eingesackt:

Feuerwehrschlauch, LKW-Plane, Autosicherheitsgurt: fertig ist eine schicke und strapazierfähige Tasche. Da passen auch die dicksten Schulhefter rein. Gewinnt 3 Taschen aus Recyclingmaterialien im Wert von je 125 Euro

Energiewissen:

Die Ölvorräte gehen zu Ende. Wie wird es weitergehen in den nächsten Jahrzehnten? Jürgen Petermann zeigt es. Gewinnt 25 Bücher „Sichere Energie im 21. Jahrhundert“ von Jürgen Petermann im Wert von je 25 Euro


20 einmischen & mitreden

Waren Sie gut in der Schule? Was wolltet ihr immer schon immer mal von euren Bildungsbeauftragten wissen? Wir haben eure Fragen auf SPIESSER.de eingesammelt. Hier lest ihr die Antworten des schleswig-holsteinischen Bildungsministers, der Bremer Bildungssenatorin und der niedersä chsischen Kultusministerin:

Renate Jürgens-Pieper (SPD) war zuerst Kultusministerin in Niedersachsen. 2007 wurde sie zur Bildungssenatorin in Bremen ernannt. In Bremen sollen die Schulen zu Ganztagsschulen umgewandelt werden. Wie soll das ablaufen? Lina, 17, Bremen

Ekkehard Klug (FDP) ist seit 2009 Minister für Bildung und Kultur in SchleswigHolstein.

Die studierte Rechtswissenschaftlerin Elisabeth Heister-Neumann (CDU) wechselte 2008 vom Amt der Justizministerin in das der niedersächsische Kultusministerin.

Was halten Sie von einer demokratischen Abstimmung unter Schülern über neue Schulreformen? Katharina, 14, Flensburg

Alle sagen, dass Bildung so ein wichtiges Gut wäre. Warum nimmt man uns dann mit dem G8 ein Schuljahr? Hanno, 15, Harburg

Mit Beginn jedes neuen Schuljahres wird das Ganztagsprinzip an drei Schulen in Bremen und an einer in Bremerhaven eingeführt. Inzwi-

Ich finde es gut und wichtig, wenn sich Schüler im Rahmen der Schülervertretung – von der Schul- bis zur Landesebene – in die schulpolitische Debatte einbringen. Bei Gesetzesänderungen gibt es stets Anhörungen, an denen auch die Landesschülervertretung beteiligt ist.

Im Gegenteil –

gleichen Alter und ebenso gut vorbereitet ins Berufsleben oder ins Studium zu starten wie die jungen Menschen in anderen Bundesländern und im Ausland.

schen haben nahezu ein Drittel aller allgemeinbildenden Schulen in Bremen den Ganztagsbetrieb aufgenommen.

Ist es Ihrer Meinung nach richtig, dass Bildung Ländersache ist? Carolin, 17, Kiel

G8 – Wie soll in Zeiten der Wirtschaftskrise ein Jahrgang mit doppelter Schüleranzahl aufgefangen werden? Florian, 16, Stade

Was sagen Sie zum Thema Gesamtschule? Nikolaus, 14, Bremen

Die Länderzuständigkeit sorgt für Vielfalt und Wettbewerb. Eine Bundesbehörde wäre viel zu weit von den einzelnen Schulen entfernt. Bildung muss Ländersache bleiben.

Politik, Wirtschaft, Schulen und Hochschulen ziehen in Niedersachsen an einem Strang. Wir haben uns bereits vor zwei Jahren mit Vertretern aller Bereiche an einen Tisch gesetzt und stehen seitdem in ständigem Kontakt. Fazit: Die Unternehmen freuen sich auf den starken Absolventenjahrgang, und zwar auf die Absolventen aller Schulformen.

Wir werden die Ganztagsschulen in Bremen konsequent weiter entwickeln.

Nach dem Modell der Gesamtschulen haben wir in Bremen gerade das Schulsystem reformiert. Wir entwickeln die so genannten Oberschulen. Schüler sollen gemeinsam unterrichtet werden, wie in integrierten Gesamtschulen. In den Oberschulen bilden die Lehrer Jahrgangsteams und können die Schüler somit besser fördern und fordern.

Es wird künftig in Bremen nur noch zwei allgemeinbildende Schularten geben: Die

durchgängigen Gymnasien und die Oberschulen. Damit haben wir das Bildungssystem vereinfacht und bieten auch benachteiligten Schülern eine größere Chance auf gute Bildung.

das achtjährige Gymnasium ist ein Gewinn für unsere Schüler. Es gibt ihnen die Chance, im

Was sind Ihrer Meinung nach die größten Lücken im deutschen Bildungssystem? Lara, 15, Elmshorn

Die vorschulische Bildung muss unbedingt verbessert werden. Alle Kinder sollten gute Startchancen haben.

Das Leben ist kein Ponyhof. Haben Sie auch ein Lebensmotto? Lena, 17, Lübeck

Waren Sie gut in der Schule und welche Noten hatten Sie? Jonas, 18, Osnabrück

Das wechselte. Insbesondere in dem Jahr, als mein Vater gestorben war, hatte ich große Probleme in der Schule. Ich würde sagen, dass ich eine durchschnittlich gute Schülerin war.

 Was passt euch nicht an der Bildungspolitik? Diskutiert mit auf SPIESSER.de. Webcode: @kultusminister

„Allein es gilt, unseren Garten zu bebauen.“ Der letzte Satz aus Voltaires „Candide“.


einsteigen & loslegen

„Politiker werden nervös, wenn junge Leute auf die Straße gehen. Aber es wäre besser, vor den Ministerien zu demonstrieren anstatt vor den Unis.“

Reformtief Hochschule

Dr. Bernhard Kempen ist Vorsitzender des Deutschen Hochschulverbandes

Die Politiker reagieren auf die Schüler- und Studentenproteste und wollen an Bachelor und Master nachbessern. Nur nicht zu früh freuen! Die Sicht von jemandem, der sein Studium noch vor sich hat Vo n C l a u d i a F l a c h , 19

Fotos: Frank Dünzl

Wer sich für ein Studium entscheidet, der hat viele Fragen. Die drängendste: Was soll ich studieren? In letzter Zeit sind neue große Fragezeichen dazugekommen. Und sie machen es mir, die noch vor ihrem ersten Hörsaalbesuch

mischen wir uns seit Sommer 2009 ein. Zuvor hat uns niemand gefragt. Wir haben uns selbst Gehör verschafft

lest ihr auf SPIESSER.de, Webcode: @bologna

„Der Bologna-Prozess ist die tiefgreifendste Reform seit 200 Jahren.“ Prof. Margret Wintermantel, Präsidentin der Hochschulrektorenkonferenz

„Die Anwesenheitspflicht bei den Vorlesungen brennt den Studenten unter den Nägeln. Wir haben entschieden, dass die Pflicht nur in Veranstaltungen gelten soll, die die aktive Mitarbeit der Studenten erfordert.“ Prof. Walter Grünzweig, Prorektor für

gen im Sommer vergangenen Jahres auf die Straßen. Und es ist die richtige Antwort auf das, was mit Studenten gerade gemacht wird:

Bitte umblättern!

Ein komplettes Interview mit ihm

Tino Bargel, Hochschulforscher

und unsere Fragen laut gestellt:

# Jeder zweite Uni-Student berichtet laut neuer Untersuchungen von zeitlichen Überschneidungen wichtiger Lehrveranstaltungen. # Vor allem Studenten der Geistes-, Sozial- und Wirtschaftswissenschaften finden ihren Studiengang nach wie vor überfüllt. # Jeder fünfte Student hatte noch nie persönlichen Kontakt zu seinen Professoren. # Jeder vierte empfindet die Zahl der regelmäßigen Leistungsnachweise als zu viel.

und vertritt 24.000 Hochschullehrer.

„Das sind keine Leute, die mal so aus Spaß auf Demos gehen. Darum sollte die Gesellschaft ihre Forderungen sehr ernst nehmen.“

An mehr als 50 Hochsteht, nicht leichter. Es geht schulen besetzten um den ganzen Studenten Hörsäle, großen Bachelor- demonstrierten bei Sitzungen der Hochschulrektoren und der KultusMaster-Bolog na- minister, in Rheinland-Pfalz wurde das Parlament gestürmt. Mehr als Reform-Wust: Ist es so 200.000 Studenten und Schüler gin-

schlimm, wie alle erzählen? Sind die neuen Bachelor-Studiengänge wirklich so stressig? Die Abbrecherquoten hoch, die Jobchancen danach niedrig? Man muss es so deutlich sagen: Der Bologna-Prozess ist Murks. Und zwar nicht im Sinn von schlecht gelaufen, nein, im Sinn von beschissen gelaufen. Fehler hat die 1999 in Bologna beschlossene Reform genug. Das bestreitet heute kaum mehr jemand. Aber jetzt will es niemand gewesen sein. Die Professoren nicht, die Kultusminister nicht und die Bundesregierung erst recht nicht: „Bildung ist Ländersache.“ Während sich die Politiker wegducken, gehen diejenigen, die es angeht, auf die Straße. Wo würden wir heute stehen ohne die Schüler- und Studentenproteste? Mit klaren Forderungen

29

Studium an der TU Dortmund

– Anzeige –

Schwarz-Weiß-Denken kommt dir nicht ins Zimmer? Du liebst es bunt? Die „Change“-Betten von Röhr-Bush gibt’s in Orange, Grün, Lila und Türkis. Na gut, schlicht und edel auch in Schwarz und Weiß. Aber egal, wofür du dich entscheidest – auf diesen 120 mal 200 Zentimetern liegst du garantiert richtig. Wie dein Zimmer mit „Change“-Möbeln aussehen wird, kannst du auf www.roehr-bush.de herausfinden.

Bettchen wechsel dich


30 einsteigen & loslegen

„Es ist unglaublich anstrengend, eine Uni zu besetzen. Und mit dem Ende der Besetzung hört die Arbeit längst nicht auf. Nur weil gerade nicht über uns berichtet wird, heißt das nicht, dass wir nichts tun. Wir bereiten uns auf die nächste große Welle vor.“ Marina Küpper, 22, studiert an der Uni

Köln. Seit November engagiert sie sich im Kölner Bildungsstreik-Bündnis. Ein komplettes Interview mit ihr lest ihr auf SPIESSER.de, Webcode: @bologna

„Viele Probleme, die unter dem Label Bologna diskutiert werden, sind der jahrzehntelangen Unterfinanzierung der Hochschulen geschuldet.“ Peter Strohschneider, Vorsitzender des Wissenschaftsrats

„Korrekturen sind beschlossen und werden umgesetzt, aber eine Generaldivision wird es nicht geben.“ Bundesbildungsministerin Annette Schavan

Welche Meinung habt ihr zu den

Schüler- und Studentenprotesten? Welche Fragen zu Bachelor und Master? Welche Kritik zur

„Wir sind die Sieger. Es ist nur eine Frage der Zeit.“

Studentenreform? Diskutiert mit auf SPIESSER.de, Webcode: @bologna

Eva Fried vom Bildungsstreik-Bündnis

„Diesen Rabauken geht es nicht um Inhalte. Sie wollen nur Rabatz machen.“

# 30 Prozent bedrückt ihre aktuelle finanzielle Lage. # Von Austauschfreude keine Spur: Während von den Diplomstudenten 14 Prozent ein Auslandssemester planen, sind es bei den Bachelorstudenten nur acht. # Weil viele neue Studiengänge so spezialisiert sind, ist selbst der Wechsel zwischen zwei Universitäten innerhalb Deutschlands schwieriger geworden.

„Studienwahltest“ und Laptoptaschen gewinnen!

Paul Linsmaier, Vorsitzender des Rings Christlich-Demokratischer Studenten in Bayern

„Der Schlüssel für einen Erfolg der Bologna-Reform ist mehr Lehrpersonal.“ Edelgard Buhlmahn, damals Bildungsministerin

„Wir sehen, dass Bildungssäle von der Polizei geräumt werden. Das wird das Problem aber nicht lösen. Man kann Studierende vielleicht räumen, die Probleme werden aber bleiben.“

Damit ihr schon beim ersten Versuch

Cem Özdemir, Bundesvorsitzender

gut ins Studium startet, verlosen wir

der Grünen

15 mal das Buch „Studienwahltest“ von Eichborn und drei schicke Laptoptaschen in rot für Netbooks oder Laptops. Mitmachen auf SPIESSER.de/gewinnen

In den Büros der Rektoren, der Kultusminister und in Berlin geht jetzt die Hektik um: Die Greifswalder Uni schreibt ein 10-Eckpunkte-Papier, es gibt Bologna-Wochen, der Bundestag spricht mit Experten, die Kultusminister laden zu Workshops ein. Für mich klingt das alles ein bisschen nach Sitzkreis, ein bisschen nach „Gut, dass wir mal drüber geredet haben.“ Das ist zuwenig! Das Baden-Württembergische Kultusministerium hat sogar einen digitalen Kummerkasten eingerichtet. „Uns ist wichtig, was die Studenten und Schüler denken“, sagen jetzt alle. Wer‘s glaubt! Auch Bundesbildungsministerin Annette Shavan zieht mit. Am Anfang klang das noch anders, da waren die Demonstrationen „unangemessen“. Jetzt wird gekuschelt, sie will das BAföG erhöhen. Auch die Kultusministerkonferenz verspricht Nachbesserung: Der Bachelor könne ruhig auch ein oder zwei Semester länger dauern, die Zahl der Prüfungen könne reduziert werden und Studiengänge an verschiedenen

Unis sollen angeglichen werden. Aber bis wann und wie das umgesetzt werden soll, darauf wollen sich die Kultusminister noch nicht festlegen. Es sind und bleiben erst einmal Versprechungen. Deshalb sollte sich niemand zu früh freuen. Drei Viertel aller Erstsemester studieren Bachelorstudiengänge. Ich

Und gerade deshalb ist es mir wichtig, dass die Fehler ausgemerzt werden. Und zwar schnell! wahrscheinlich auch.

Schülern und Studenten fällt dabei die wichtigste Rolle zu: Wir müssen Krach machen. Der darf jetzt nicht vorbei sein, sondern muss noch einmal richtig losgehen. Es wär‘ schön, wenn sich ein paar Fragen bald in Luft auflösen. Dann könnte ich mich nämlich wieder auf die einzig wichtige konzentrieren: Was soll ich studieren?

C l a u d i a i s t 19 u n d SPIESSER-Autorin. Sie h a t i h r St u d i u m n o c h v o r s i c h . B a c h e l o r, M a s t e r, D i p l o m? D i s k u tier t mit ihr auf SPIESSER .de, Profilname: Aluni


Anzeige

Beratung Die Beratung macht mir am meisten Spaß. Einmal habe ich einer Frau beim Einkauf geholfen. Sie hatte gerade eine Kneipe eröffnet und brauchte noch alle Getränke – eine viertel Stunde vor Ladenschluss. Da habe ich mir einen Kollegen geschnappt und mit ihm die Einkaufsliste abgearbeitet. Alleine hätte die das nie geschafft! Die Frau war so dankbar, dass sie uns danach alle in ihre Kneipe eingeladen hat.

Verkaufsförderung Ist ein Produkt neu, in der Werbung oder es verkauft sich nicht so gut, müssen wir uns überlegen, wie man die Ware an den Mann bringen kann. Verkostungen zum Beispiel. Wenn wir frische Champignons haben, dann brutzeln wir die in der Pfanne. Der Duft lockt Kunden. Eine andere Verkaufsstrategie ist die Anordnung der Lebensmittel: Brotaufstriche neben Backwaren oder Raviolidosen zu einer Pyramide aufgetürmt. Da ich stellvertretender Marktmanager bin, darf ich auch entscheiden, wie Waren gestellt werden. Da ist meine Kreativität gefordert.

Meine Aufgaben bei REWE

Alexander ist 23 und macht seit August 2008 eine Ausbildung bei REWE zum Kaufmann im Einzelhandel. Er hatte zunächst vier Semester Soziale Arbeit studiert, bis er sich für den Einzelhandel entschieden hat. Durch das Abiturientenprogramm von REWE ist er jetzt schon stellvertretender Marktmanager. In drei bis fünf Jahren will er seinen eigenen REWE-Markt führen. Hier erklärt Alexander fünf Aufgaben, die REWE-Azubis meistern müssen.

Kontrolle Kontrolle ist das wichtigste bei meiner Arbeit. Kontrolle des Mindesthaltbarkeitsdatums, der Bestände, der richtigen Lagerung, der Abrechnung – überall muss kontrolliert werden. Und wer so viel kontrolliert, der trägt auch viel Verantwortung. Das ist aber kein Problem für mich.

Lagerung Wenn der Knollensellerie nicht in der Kühlung landet, sondern im Lager beim Trockensortiment, kann das ein Problem werden. Manchmal bin ich morgens allein im Markt und muss Waren entgegen nehmen. Dann bin ich auch für die richtige Lagerung verantwortlich. Natürlich achte ich dann besonders darauf, dass nichts schiefgeht.

Ausbildung bei REWE Jedes Jahr beginnen etwa 1.200 junge Menschen ihre Ausbildung bei REWE. Neben klassischen Ausbildungen zu Kaufmann/-frau im Einzelhandel, Verkäufer/-in für Feinkost oder Kaufmann/-frau im Groß- und Außenhandel bietet das Unternehmen vor allem Abiturienten Einstiegsmöglichkeiten: Abiturientenprogramm Das Nachwuchsförderprogramm gilt als praktische Alternative zum Studium und besteht aus zwei Ausbildungsstufen. Dabei

Abrechnung Die Kassenabrechnung findet immer am Schichtende statt. Der Marktverantwortliche zählt das Geld. Es darf keine Differenz geben. Schon nach einem halben Jahr Ausbildung durfte ich die Abrechnungen mit kontrollieren. Im Juni 2009 habe ich das zum ersten Mal allein getan. Unser Chef war nicht da, somit war ich Marktverantwortlicher. Als Azubi! Das war ein richtig geiles Gefühl.

REWE Group werden die Abiturienten zunächst in einer auf 18 Monate verkürzten Ausbildungszeit zum Kaufmann/-frau im Einzelhandel ausgebildet.

Absatz und Verkauf, Inventur und Filialverwaltung, die betriebswirtschaftliche Steuerung eines Marktes, Zeitmanagement und Mitarbeiterführung.

Anschließend arbeiten sie als Assistent/-in der Marktleitung und machen parallel ihren Handelsfachwirt/-in.

Die Abschlussprüfung findet vor der Industrie- und Handelskammer statt. In wenigen Jahren sind die Auszubildenden fit für die Leitung eines REWE Marktes.

In Weiterbildungsseminaren werden den Auszubildenden wesentliche Fähigkeiten zur Führung eines Unternehmens vermittelt:

Alle Infos dazu gibt es auf www.rewe.de/ausbildung

Die REWE ist ein Unternehmen der REWE Group. Der Handels- und Touristikkonzern ist in 16 Ländern aktiv und beschäftigt über 320.000 Mitarbeiter. Gegründet wurde REWE 1927 in Köln.


32 einsteigen & loslegen

Angelika (mitte): Von anderen höre ich so oft „Deinen Job könnte ich nicht machen!“ – Aber ich könnte auch keinen anderen machen. Miriam: Geht mir auch so. Es ist so viel wert, was ich von den Bewohnern zurück bekomme.

Pflegemanager vermitteln zwischen Verwaltung, Medizin, Versicherung und Pflege. Sozialhelferin Tanja (mitte): Vielleicht sollte jeder Manager auch mal einen Tag in der Pflege mitgehen ... Miriam (rechts): Ja!

Nähe auf Distanz

v o n B a r b a r a S c h m i c k l e r, 20

Fotos: Frank Dünzl

Ihr Alltag unterscheidet sich wie Tag und Nacht. Wenn Sozialhelferin Tanja mit Kindern spielt, legt Altenpflegerin Miriam alten Leuten die Windel an und Angelika drückt die Lehrbank, um Pflegemanagement zu studieren. Dennoch haben sie ein gemeinsames Ziel: spazieren. Doch ich kann deine Angst Ganz besonders schwierig sind natürMenschen helfen.

Verlosung

Miriam, Tanja und Angelika sitzen an einem Krankenbett in einem Übungsraum der Diakonie Michaelshoven. Neben ihnen liegt Übungspuppe Heino mit Sonnenbrille, geringeltem Schlafanzug und Sportsocken. Miriam Das Bett ist ein ganz zentrales Element in der Altenpflege-Ausbildung. Ich muss Betten oft frisch beziehen und die Bewohner werden oft direkt im Bett betreut. Angelika Das kenne ich auch noch, ich habe ja auch eine Ausbildung zur Altenpflegerin gemacht. Doch in meinem Studium habe ich mit der Pflege nichts mehr am Hut. Da geht es um BWL und Organisation – Körperkontakt gibt es gar nicht mehr. Tanja Mein nächstes Praktikum ist auch in der Altenpflege. Davor habe

Wenn man kleine Kinder wickelt, dann ist das normal, aber ältere Leute – das kann ich ein bisschen Bammel.

Manche wählen einen ungewöhnlichen Einstieg in die Gesundheitsbranche. Zum Beispiel Pietro Brnwa, er hat vom Mafiakiller zum Arzt umgeschult. Jedenfalls in Josh Bazells Roman „Schneller als der Tod“ Wir verlosen 15 Hörbücher „Schneller als der Tod“ vom Hörverlag, gelesen von Christoph Maria Herbst. Klickt einfach auf SPIESSER.de/gewinnen

ich mir nicht vorstellen... Miriam Stell dir vor, du liegst da und eine wildfremde Person kommt, um dich zu baden. Da schämst du dich genauso wie der Pfleger. Damit sich alle aneinander gewöhnen, gehen wir am Anfang erstmal mit den Bewohnern

gut nachfühlen. Als ich das erste Mal einen Bewohner waschen sollte, war mir das total unangenehm. Aber jetzt ist es Alltag... Angelika Solche Fragen werden mich im Management weniger beschäftigen. Statt Bewohner zu waschen, werde ich viel hinter dem Schreibtisch sitzen und über Kosten nachdenken. Da stellt sich eher die Frage, wie ich mit dem Personal, was ich habe, die beste Pflege anbieten kann. Worauf kommt es bei der Pflege an? Angelika In unserem Bereich müssen wir ein besonderes Einfühlungsvermögen besitzen. Von anderen höre ich so oft „Deinen Job könnte ich nicht machen!“ – Aber ich könnte auch keinen anderen machen. Miriam Geht mir auch so. Es ist so viel wert, was ich von den Bewohnern zurück bekomme. Angelika Im Management bekommt man leider nicht so viel zurück. Das wird mir sehr fehlen... Aber es ist gut, dass ich die Pflegearbeit kenne. Denn oft werden Entscheidungen von Leuten getroffen, die nie an einem Pflegebett gestanden haben. Tanja Vielleicht sollte jeder Manager auch mal einen Tag in der Pflege mitgehen... Miriam Ja! Angelika Super Idee. Dann könnte er sehen, wie oft die Pfleger unter enormem Zeitdruck arbeiten müssen.

lich die Momente, die man mit nach Hause nimmt. Denn als Altenpfleger begleitet man die Menschen nicht wie im Krankenhaus bis zur Entlassung, sondern in den Tod. Miriam Richtig. Man muss sich bewusst machen, dass die Leute hier nicht gesund wieder nach Hause ge-

Ich habe schon sechs oder sieben Todesfälle erlebt. hen.

Für einen Moment ist es still im Raum. Auch wenn Miriam und Angelika oft mit dem Tod arbeiten, fällt es ihnen schwer, darüber zu reden. Tanja Wie geht ihr damit um, wenn ein Patient stirbt? Miriam Ganz wichtig ist es, dass wir im Team darüber sprechen. Aber auch nach der Arbeit hören die Gedanken nicht auf. Doch wir dürfen nicht mit anderen Leuten darüber reden – die Schweigepflicht eben. Unser Ausbilder meinte dazu mal: „Wenn ihr ein Haustier habt, dann erzählt es ihm.“ Angelika Man baut eine extreme Nähe zu den Menschen auf, aber trotzdem muss man Distanz wahren. Sonst geht man selbst kaputt. Tanja Auch wenn bei mir noch niemand gestorben ist, kenne ich solche Gedanken. Wenn die Eltern ihr Kind mit Fieber in den Kindergarten schi-


einsteigen & loslegen

– Anzeige –

33

ter: n u s Info erde w h c i er.de k n a b

Tanja: Wie geht ihr damit um, wenn ein Patient stirbt? Miriam: Ganz wichtig ist es, dass wir im Team darüber sprechen.

. cken und noch nicht einmal sehen, wie krank es ist, überlege ich schon: Geht es dem Kind zu Hause gut? Am liebsten würde ich es dann in den Arm nehmen. Aber ich kann ihm nicht die Liebe geben, die es von den Eltern nicht bekommt. Angelika Ja, man darf mitfühlen, aber nicht mitleiden. Wenn der demente Ehemann seine Frau nach 60 Jahren Ehe nicht mehr erkennt, ist die Frau restlos überfordert. Damit umzugehen ist nicht immer einfach, das muss man lernen. Da könnte ich mir vorstellen, dass man als Manager Selbsthilfegruppen ins Leben ruft. Tanja Finde ich gut. Es ist wichtig, dass sich keiner allein gelassen fühlt. Das ist ja nicht nur bei alten Leuten und ihren Angehörigen so. Auch Familien entfernen sich immer weiter voneinander. Deswegen interessiert mich vor allem die Arbeit mit jungen Menschen. Miriam Da denkt man auch darüber nach, ob man selbst mal in so eine Situation kommt. Wer möchte schon ein Pflegefall sein? Solche Gedanken sind nicht schön, aber durch meine Arbeit werde ich mit ihnen konfrontiert.

Altenpfleger Altenpfleger begleiten die Senioren oft bis in den Tod und versuchen, ihnen die letzte Zeit so angenehm wie möglich zu gestalten. Ein Altenpfleger sollte körperlich belastbar sein und verantwortungsbewusst handeln können. Die Ausbildung dauert in der Regel drei Jahre und kann mit einem Studium erweitert werden.

Sozialhelfer Sozialhelfer unterstützen hilfsbedürftige Personen bei ambulanten sozialen Diensten, Sozialämtern oder im Kindergarten. Die zwei- bis dreijährige Ausbildung an Berufsfachschulen führt je nach Bundesland zu unterschiedlichen Abschlüssen.

In der alternden Gesellschaft suchen Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen nach qualifizierten Führungskräften. Ihre Aufgabe ist es nicht nur, die Krankenhäuser zu managen, sondern zwischen Verwaltung, Medizin, Versicherung und Pflege zu vermitteln.

auf www.altenpflegeausbildung.net, SPIESSER-Autorin Barbara,

www.pflegeausbildung.de und auf

20 , w e i ß d u r c h i h r e

www.berufenet.arbeitsagentur.de

w i c h t i g H i l f e i m A l l t a g i s t . Tr e f f t sie auf SPIESSER .de. Profilname: Barbara Schmickler

Wir machen den Weg frei.

Pflegemanagement

Mehr Infos zu Pflegeberufen findet ihr

b e h i n d e r t e S c h w e s t e r, w i e

Jeder Mensch hat etwas, das ihn antreibt.

Mit der Ausbildung zur Bankkauffrau/zum Bankkaufmann bei den Volksbanken und Raiffeisenbanken legen Sie den Grundstein für Ihre berufliche Zukunft. Denn damit stehen Ihnen interessante und vielseitige Jobchancen sowie individuelle Weiterbildungsoptionen jetzt schon offen. Und das – nebenbei gesagt – bei einem der beliebtesten Arbeitgeber Deutschlands. Sprechen Sie am besten einmal persönlich mit uns oder gehen Sie online auf www.ich-werde-banker.de


34

austoben & entspannen

SPIESSER Adam, du rätst als Erster.

Carl stochert in einen gedachten Boden, Bebban hantiert mit einer Axt – oder soll das eine Spitzhacke sein? – und Ted schaufelt irgendwas mit bloßen Händen beiseite. Adam (ungläubig) Totengräber? Korrekt! Carl tut, als würde er einen kleinen Hund streicheln. Bebann erkennt das sofort: Tierarzt. SPIESSER Als was würdet ihr nie arbeiten wollen? Bebban, Carl und Ted Totengräber! Sehr witzig! Und im Ernst?

Adam, Carl, Ted, Eric und Bebann (v.l.n.r.) kennen sich pantomimisch aus in der Arbeitswelt. Welcher Beruf hier gesucht ist? Schuhmacher natürlich.

Arbeitsplatte v o n H a n n e s - C a s p a r P e t z o l d , 19

Fotos: Johannes Bock

„Work“ heißt die neue Platte der Shout Out Louds. Inspiriert vom Titel spielen wir Beruferaten mit den fünf Schweden und plauschen dabei über Bei nrasur, Hochsc hlafen und Hu nde ausführen

Gewinnt 10 T-Shirts! Wir verlosen 10 T-Shirts der Shout Out Louds. Einfach auf SPIESSER.de/gewinnen klicken.

Eric In einer Fabrik oder in einer Koh-

lemine zu arbeiten, ist schon hart. Bebban Als Gebäudereiniger. SPIESSER Habt ihr an genau die Leu-

te mit solchen Berufen gedacht, als ihr eure Platte aufgenommen habt? Na... kommt schon! Bebann Jeden Tag! Alles klar... Bebann Wir haben schon an sie gedacht. Aber wir haben uns jetzt nicht hingesetzt und gebetet oder so... SPIESSER Seid ihr denn Arbeitstiere? Adam Ich defi nitiv. Wenn ich lange mit der Band unterwegs war, muss ich was Kreatives machen. SPIESSER Könnt ihr in der Band nicht kreativ sein? Bebann Während des größten Teils nicht. Wenn wir auf Tour sind, spielen wir am Tag anderthalb Stunden –

MP3-DOWNLOADS

Holt euch diese sechs MP3s im kostenlosen Download auf SPIESSER.de. Aber seid schnell! Jeden Song gibt es genau 1.000 mal. INDIEROCK/POP

POP MIT RAP

(PUNK)ROCK

ELEKTRO

Paucker „I will pay the Breakfast“

Jona:S „Dieser Song“

Kafkas „Klatscht in die Hände“

Dadajugend Polyform „You just got recorded“

„Could it be your‘re looking for a guy like me?“ charmiert Paucker, den Lockenschopf voller Hintergedanken. Schon möglich... Immerhin gibt‘s am nächsten Morgen mildes Gitarrenmüsli und knusprige Bassbrötchen.

„Verdrängen wär‘ zu leicht, vergessen wär‘ zu schwer“ besingen Jona:S ein trauriges Wege-Trennen. Dank schwungvoller Elektroparts und klarer Stimme macht das Lied vor allem eins: Hoffnung!

„Jetzt wird alles endlich gut“, versprechen die Kafkas wie alte Politiker. Herausragend allerdings: Die Fuldaer machen ernst. Mit ihrem schmissigen Rock klingt die Welt tatsächlich besser.

Dadajugend Polyform klingt auch dank Ja!kob von der Elektrotruppe Frittenbude stark nach Party im Elternhaus – ohne Eltern. Mit diesem Knaller im Ohr ist selbst das Aufräumen am nächsten Tag eine einzige Feier.

Passt zu: Den Mund schön voll nehmen. Album: „Miserable Junkie“ www.paucker.net

Passt zu: Alte Liebesbriefe lesen. von der EP „Elektrisch“ www.jona-s.de

Passt zu: Wahlplakate abreißen. Album: Paula www.sklavenautomat.de

Passt zu: Liebeserklärung an Tinnitus. Single: You just got recorded! www.dadajugend.de


austoben & entspannen

den Rest schleppen und ziehen wir... Ted … den Bus. Äh... den Bus ziehen? Adam grinst.

ein ziemlich seltsamer Job, den wir

Adam Es ist

da machen.

Bebann Aber wir sind schon ziem-

lich gut mit ihm weggekommen! Die Band trällert „Pretty good”. SPIESSER Wart ihr schon mal auf dem Arbeitsamt? Adam Ja, die haben mir einen Com-

puter gegeben. Ich sollte nach Stellenangeboten suchen – gefunden hab‘ ich aber nichts. SPIESSER Gibt es eine Alternative zum Arbeitsamt? Bebann Hunde ausführen wäre eine Idee – das ist in Schweden gerade populär. Man ist an der frischen Luft, kann nachdenken über das, was man machen will und verdient dabei Geld. SPIESSER Und was ratet ihr Leuten, die unglücklich sind mit ihrem Job? Carl Kündigen! Ted Wenn es geht, die schlechten Sachen ändern.

Eine Affäre mit seinem Boss haben. Adam

Bebann Oder shoppen gehen.

Hochschlafen, dann shoppen –

die Shout Out Louds geben gerne lebensnahe Tipps... SPIESSER Ist Arbeit wichtig fürs Wohlbefinden? Ted Ja! Ich denke, jeder muss irgendwie etwas zu tun haben. SPIESSER „Etwas zu tun haben“: Ist das auch arbeiten? Bebann Nein. Jeder kann etwas zu tun haben, zum Beispiel einen Film schauen. Langfristig ist arbeiten sicher besser. Die menschliche Psyche profitiert sehr davon, wenn man merkt, dass man zu etwas beiträgt.

SPIESSER Wenn’s was zu tun gibt,

erledigt ihr das gleich? Bebann Naja, wir können die Arbeit gut ausführen, aber mit dem Organisieren hapert es. Jemand muss einen Überblick haben, um den ganzen Laden zusammenzuhalten. Für sowas ist aber unser Manager da. Ted kommt auf den Punkt: Ted Es ist gut, dass uns jemand in den Hintern tritt! Sonst würden wir mit der Arbeit oft nicht sofort anfangen. SPIESSER Und gibt es privat Dinge, die ihr immer sofort machen müsst? Carl Essen kochen. Adam Kontaktlinsen einsetzen. Bebann Mein Küchenboden muss immer sauber sein. Immer! Schön! Da scheint ja noch nicht alles verloren zu sein... SPIESSER Könnt ihr noch zwischen

S

Arbeit und Privatem unterscheiden? Ted Man arbeitet nicht immer, aber hat ständig das Gefühl, man könnte genau jetzt in der Band gebraucht werden. Wie ein Arzt auf Abruf. Das macht eine Trennung schwer. SPIESSER Und macht ihr, wenn ihr auf Tour seid, etwas alleine? Bebann Manchmal duschen wir allein. Ted Aber das ist keine Arbeit.

Beine rasieren ist ein Knochenjob! Bebann

Knochenjob? So einer ist auch bei der nächsten Runde Beruferaten gesucht: Eric schnipselt an einem imaginären Körper herum, macht einen langen Schnitt und näht dann dran rum. Ted hat einen Geistesblitz: Ted Chirurg! Auch Carl ist ziemlich gut. Er errät den Bäcker sofort, als Adam fußballgroße Brötchen aus Fantasieteig knetet. Vielleicht liegt das ja an seinen Kindeitsträumen? Carl Krass, ich wollte mal Bäcker werden! Eric Ich wollte Pilot werden! Ted Ich Sekretär. Bebann Ich wollte früher immer um die ganze Welt fahren und diese wei-

35

ßen Linien auf den Straßen malen... Immerhin zu Musikern haben sie es gebracht. Kommt noch die finale Frage: SPIESSER Was ist das Beste, das ihr bis jetzt geschafft habt? Ted spielt an seinem Bart rum, Carl schmeißt Zettel durch die Gegend und Adam findet seine Augenbraue offenbar sehr spannend... Ted Vielleicht unser neues Album? Wollen wir es hoffen... Aber wenn die Shout Out Louds die Platte genauso souverän gemeistert haben, wie unser Beruferaten, machen wir uns keine Sorgen!

Hannes kann das mit der sauberen Küche nicht n a c h v o l l z i e h e n . Wa r u m? Fragt ihn auf SPIESSER .de, Profilname: hetzbold

PRÄ SENTIERT

Pflichtbesuch Auletta sind vier Jungs aus Mainz:

Indie-Rock mit deutschen Texten: gegen

Sänger Alex, Gitarrist Martin, Bassist

Gleichgültigkeit, Konformität und

Daniel und Schlagzeuger Jusch. Die

Trägheit, gegen ein vorgenormtes Leben

Freunde, die schon länger zusammen

ohne Humor.

Musik machten, verlegten Anfang der

SPIESSER präsentiert die „Pöbelei &

Nullerjahre ihre Jamsessions endgültig

Poesie“-Tour und ihr solltet hin! Die vier

GITARRENMUSIK

REGGAE/ELEKTRO

in einen Probenraum und wurden

Jungspunde wissen, was Indierock be-

Tommy Finke „Raus aus dieser Stadt“

Konrad Küchenmeister „Open Ya“

durch die Teilnahme an Wettbewer-

deutet... Wir verlosen für die folgenden

ben und Liveauftritten immer be-

Konzerte 2x2 Tickets. Klickt einfach auf

kannter. Ungefähr 120 Shows haben

SPIESSER.de/gewinnen.

Auletta gespielt, standen bei Rock am Ring auf der Bühne und überzeugten als Supportband von Größen wie Wir

18.02.10 - Moritzbastei, Leipzig

sind Helden, Molotov Jive, Blood Red

19.02.10 - Exhaus, Trier

Shoes, The Teenagers und Chikinki.

20.02.10 - Universum, Stuttgart

Aufbrausend und dann einsichtig: So oder so solltet ihr der Stadt für euer Wohlbefinden den Rücken kehren. Entzückend an Herrn Finkes Versuch: Gekonnt balanciert er zwischen Idylle und wilder Natur. Beides schön!

Ab der 30. Sekunde seht ihr nur noch Sonne, Strand und Meer. Eine Melodie schwebt am Himmel, während eure Gedanken längst in einer Hängematte schaukeln... Danke nebenbei an den Erfinder der Repeat-Taste!

Sie gewannen 2009 die MySpace

24.02.10 - Werkstatt, Köln

Music Challenge und waren für die

25.02.10 - Rosenhof, Osnabrück

1Live-Krone nominiert. Wer sich

26.02.10 - Bebel, Cottbus

vorstellen kann, wie die Libertines mit

27.02.10 - Apollo, Elmshorn

Franz Ferdinand einen draufmachen

03.03.10 - Zakk, Düsseldorf

und in der Kneipe auch noch die

04.03.10 - Magnet, Berlin

Passt zu: Auswandern! Album: „Poet der Affen“ www.tommy-finke.de

Passt zu: Sommer! Auch im Winter. Album: Battery Street www.konrad-kuechenmeister.de

Futureheads treffen, der wird den

05.03.10 - Waschhaus, Potsdam

Auletta-Sound lieben: Ihr Debütalbum

06.03.10 - Lux, Nürnberg

„Pöbelei&Poesie“, bietet tanzbaren

26.03.10 - Club Vaudeville, Lindau


36 austoben & entspannen

Schallzentrale

Mal hatte SPIESSER-Autorin Larissa, 24, Lied für Lied durchs neue Album – eine Frage zu jedem Song. Dieses Rick McPhail von Tocotronic zum neuen Album „Schall und Wahn“ an der Strippe „Eure Liebe tötet mich“ – Welche Pärchen nerven?

Promis wie Tom Cruise und Katie Holmes. Es nervt, wenn Leute ihre Beziehungen in die Öffentlichkeit tragen. „Ein leiser Hauch von Terror“ – Wann muss man die Klappe halten?

Wenn man sonst Menschen verletzt.

„Schall und Wahn“ – An welcher Tür würdest du gerne mal lauschen?

„Gift“ – Großstadtsmog Landluft?

oder

Immer, wenn ich an der Landluft bin, rauche ich noch mehr. Ich bin eigentlich auf dem Land aufgewachsen. Aber ich finde, Hamburg ist nicht so schlimm. Hier bläst immer der Wind und putzt alles durch.

An keiner. Das ist gegen meine Moral. „Im Zweifel für den Zweifel“ – Was klagst du an?

Wieder nichts. Bei mir ist das so: Leben und leben lassen.

Wa s S P I E S S E R - A u t o r i n

„Die Folter endet nie“ – Was ist schlimm im Radio?

Lieder wie „Loco-Motion“ von Little Eva. Das war vor drei Jahrzehnten ein Nummer-Eins-Hit und es gibt auch noch Cover-Versionen. Wieso bloß? „Das Blut an meinen Händen“ Wozu bist du zu feige?

Auf Sterben hab' ich nicht so Lust. „Macht es nicht selbst“ – Wofür hättest du gerne einen Diener?

Für meine Steuererklärung. „Bitte oszillieren Sie“ – Zwischen was kannst du dich nicht entscheiden?

Jetzt eine Antwort zu geben oder nicht.

„Keine Meisterwerke mehr“ – Welches Meisterwerk ist überflüssig?

L a r i s s a , 24 , n i e w i e d e r im Radio hören will? Fragt sie auf SPIESSER .de, Profilname:

Es gibt Sachen, die halten viele für Meisterwerke. Und genauso viele finden sie scheiße. Das ist Glaubenssache.

Lilientiger

Gewinnt 10 Beutel!

„Stürmt das Schloss“ – Schloss oder Hausboot?

Wir verlosen 10 hübsche

In Schlössern sind ja leider Geister... Aber letztens habe ich bei Ebay ein Hausboot gesehen. Da war ich schwer am Überlegen.

Tocotronic-Beutel. Klickt einfach auf SPIESSER.de/gewinnen.

„Gesang des Tyrannen“ – Was hältst du von Dieter Bohlen?

Das ist auch einer, der zu viel redet. Aber ein Problem habe ich nicht mit ihm.

– Anzeige – KiWi – Kino und Wissen

Das Schulkino im CineStar.

Rock ’n’ Roll und Tiefgang. Schulkino-Empfehlung

für das Frühjahr 2010

Die FSK-Angaben und Starttermine sind vorbehaltlich.

ROCK IT!

Unsere Ozeane

Start: 18.02.10 I FSK: 0

Start: 25.02.10 I FSK: noch keine Angaben

Die 15jährige Julia, Tochter eines Dirigenten und einer preisgekrönten Pianistin, kommt zur Vorbereitungszeit auf die Aufnahmeprüfung an ein renommiertes Musikinternat. Dort jobbt Nick, der auch Sänger in der Band Rock it ist. Julia verliebt sich in ihn und merkt, dass ihr Herz für Rockmusik schlägt. Und so steht sie vor der wichtigsten Entscheidung ihres Lebens ...

Von den majestätischen Walen, über die schillernden Heringsschwärme bis hin zu den bizarr geformten Lebewesen der Tiefsee folgen wir den Bewohnern der Weltmeere: denjenigen, die wir kennen, denjenigen, über die wir bislang nur wenig wissen und den vielen, die wir nun erst entdecken. Die Unterwasserwelt wird aus einer Perspektive erlebbar, die bislang unzugänglich war.

Kino ist mehr als nur Unterhaltung: Bewegte Bilder können viel bewegen. Gerade das Medium Film stellt für junge Menschen einen besonderen Anreiz dar, sich intensiv mit einem Thema zu befassen. Und fürs Leben zu lernen. Anmeldung für Schulvorstellungen und alle weiteren Informationen direkt unter www.cinestar.de

anzei


.

austoben & entspannen

Familienfloskelei

37

Illustration: Helen Schmidt

Des einen Freud, des anderen Leid : Familienfeiern. Wenn Opi, Tante und Onkel wieder tief in ihre Sprüchekiste greifen, kann es durchaus peinlich werden. Online haben wir die Phrasen eingesammelt, die bei euren Familienfesten regelmäßig gedroschen werden. Hier seht ihr die besten:

„Wir hatten ja damals keinen Fernseher und haben trotzdem überlebt!“

„Die Jugend von heute hängt halt lieber vorm PC, als sich zu treffen.“ Gesa

„Du warst ja schon immer ein guter Esser.“ O n l i n e r e d a k t i o n

„Du bist ja schon eine richtige junge Dame.“ E l e k t r o p r i n z e s s i n .

„Kannst du dich nicht an Weihnachten anständig anziehen?“

Gustav

„Ganz wie der Vater!“ H a n e y n o z u k a

„Denk daran, dich bei Oma für das Geschenk zu bedanken!“ w h i s p e r

turnschuhfan

„Hach ist das Essen wieder lecker. Ich brauch unbedingt das Rezept!“ katinkala

„Tss! Als ich in deinem Alter war, wussten alle schon, was sie machen wollten! Und wer es nicht wusste, aus dem ist nichts geworden!“ m a r i e

Das reicht euch noch nicht? Dann schaut auf SPIESSER.de, Webcode @familiensprüche und lest

„Seit wann trinkst du denn Alkohol?“ sandra

„Sag mal Kindchen, hast du zugenommen?“ s c h n e e w i b c h e n

„Dazu kenne ich auch noch eine Geschichte.“ S a r a h

„Und hast du schon einen Freund?“

„Du siehst aus wie deine Mama, aber die Intelligenz stammt aus unsrer Familie.“ m a i f e s t

„In deinem Alter waren wir schon verheiratet. Wann werden wir denn endlich Urgroßeltern?“ A y

„Du wirst doch immer dünner. Iss erstmal was.“ M o o d y

„Willst du denn nicht lieber etwas Vernünftiges machen?“ E l i s a St e i n

alice_rock t

alle eingesandten Sprüche.

T-Shirts mit den originalen Mutti- und Lehrersprüchen von SPIESSER gibt es in unserem Online-Shop. Einfach

„Ist dir nicht kalt in deinem T-Shirt? Schließlich haben wir Winter!“

anzeige_spiesser:Anzeige Azubis Fariiiins _ MädL

auf SPIESSER.de/shop gehen!

„Kannst du mit den langen Haaren überhaupt noch was sehen?“ 29.01.2010 Uhr Seite 1 nHero -T h e F o r g o t t e11:17 – Anzeige –

Wissen, was Sache ist ! www.arbeitnehmerkammer.de

Arbeitnehmerkammer Bremen


– Anzeige –

NACH DER TAT

Du wurdest beleidigt, geschlagen, bestohlen, bedroht, gemobbt oder warst Zeuge solchen Unrechts? Was hast du dann gemacht? Wie Schulen, Polizei oder Behörden mit Gewaltproblemen tatsächlich umgehen, weißt nur du. Erzähl es uns. Auch wenn du geschwiegen hast, interessieren uns deine Gründe und wie du mit der Situation umgehst. SPIESSER und die Werner Bonhoff Stiftung brauchen deine Hilfe.

HELFER G ESUCHT Durch deine Erfahrung können wir zeigen, was besser werden muss und was wir mit dir gemeinsam dafür tun können. WELCHES Unrecht hast du WEM gemeldet? WAS wurde unternommen? WIE ist die Situation heute?

www.nach-der-tat.de Die Werner Bonhoff Stiftung und SPIESSER sammeln ab sofort Erfahrungsberichte. Wir behandeln diese vertraulich und werten sie aus, damit andere von deinem Wissen profitieren können. Sammlung und

Auswertung erfolgen andauernd. Im Sommer 2010 laden wir erstmals 30 Teilnehmer zu einem Workshop-Wochenende nach Berlin ein. Weitere Infos unter www.nach-der-tat.de


Das ist Alice‘

austoben & entspannen

Unsinn

„Alice im Wunderland“ bietet nicht nur Tim Burton Traumstoff. Auch SPIESSER hat sich Gedanken gemacht, was Alice Träume wohl bedeuten v o n M a r t i n M a c h o w e c z , 21 G r a f i k : R o n n y P i e t s c h

it einer Raupe Wasserpfeife rauchen: Raupen

stehen im Traum für deine fetten, bräsigen Kumpels aus der Parallelklasse, die man eigentlich in der Pfeife rauchen kann. Warum dann mit ihnen Pfeife rauchen? Ganz einfach. Raupen, mit denen man keine Pfeife raucht, fühlen sich vernachlässigt und werden zu Räupern. Räuper sind die leserechtschreibschwachen Kollegen von Räubern. Und mit denen willst du keinen Stress haben. Dieser Traum sagt, dass du ein paar Leuten helfen musst, ihr Leben in den Griff zu bekommen. Sonst werden sie dich in der Pfeife rauchen. ee trinken mit einem Hutmacher und einem Hasen: Der Hutmacher ist

der böse Bruder vom Mutmacher und steht für die Vorhut der Hölle. Sei stets auf der – ach, lassen wir das. Jedenfalls ist das mit dem Hasen total absurd. Hüte dich vor Hasen, Hasen trinken überhaupt keinen Tee. Katzen würden Whiskas kaufen, Hasen würden Wasser saufen. Dieser Traum ergibt wirklich keinen Sinn. Leg dich noch mal aufs Schlappohr. Vielleicht kommt dann was Deutbares ’raus. egegnung mit einer sprechenden, grinsenden Katze: Man kennt das ja. Da

gehste abends in den Klub und triffst ’ne flotte Mieze, die du einfach gern ein bisschen streicheln würdest. Und plötzlich fängt die Pussy an, zu sprechen und zu grinsen. Du erschrickst und lässt schleunigst die Finger von ihr, weil Miezen, die sprechen, echt nerven. Am nächsten Morgen wachst

du nämlich sonst mit ’nem riesigen Kater auf. Klartext: Du wirst einer echt schnieken Mieze begegnen, meide sie! Auch wenn sie schnurrt. Die will nicht nur spielen! ine blutrünstige Spielkartenkönigin, die alle köpfen will: Dieser Traum

beweist, dass du definitiv zu oft die unglaublich aufregenden Geschichten von Killerprinzessin Lillyfee im Pay-TV geguckt hast. Gesteh‘ dir ein, dass du in der Spielkartenwelt keine Königin wärst. Du wärst auch kein Ass, kein Joker und kein Bondgirl im Casino Royal. Du wärst nicht mal ’ne Sieben. Du bist ’ne ewige Null. Du bist gefangen in deiner absurden Welt von Prinzen, mampfst aber den ganzen Tag Prinzenrolle. Das ist kontraproduktiv. So wird das nichts, Prinzessin Pummelfee. Wach auf! Na los! uf Verfolgungsjagd nach einem weißen Hasen mit Taschenuhr: Paragraph 1

im Traumwald lautet: Nur ein Naseweis verfolgt einen Haseweiß. Wenn weiße Hasen Uhren tragen, heißt das jedoch: Das Vieh hat das Ding geklaut! Es gibt nämlich gar keine Uhrengeschäfte für Hasen. Deshalb beweist dieser Traum, dass du einen Hintern voll Zivilcourage hast. Bald wirst du in die Verlegenheit kommen, das zu beweisen! Der weiße Hase steht hier für ’nen südalbanischen Trickdealerbandenchef, der immer auf‘m Sprung ist und dem du das Fell über die pelzigen Ohren ziehen wirst, wenn du ihn triffst. Nächste Woche Montag zwischen 13 und 17 Uhr! Achtung: Ohne Gewehr.

Alice im Wunderland In seiner Interpretation von „Alice im Wunderland“ lässt Tim Burton die mittlerweile erwachsene Alice in ihre Phantasiewelt zurückkehren, um der bösen Herz-Königin den Garaus zu machen. Mit dabei: Johnny Depp als verrückter Hutmacher. Filmstart: 4. März 2010

Ach du liebe Zeit Damit kommt ihr nie wieder zu spät. SPIESSER verlost 10 exklusive Taschenuhren im „Alice im Wunderland“-Design. Außerdem gibt’s wieder Kinokarten. Diesmal im Topf 10 x 2 Freikarten von Cinestar für einen Film eurer Wahl und 10 x 2 Tickets für „Parkour“, beides in einem Kino eurer Wahl: SPIESSER.de/gewinnen

KINO IN KÜRZE „Precious“

„Parkour“

Der Film in einem Satz: Die

Was hat das Ganze mit

Der Film in einem Satz:

Was hat das alles mit mir

16-jährige Precious aus der

mir zu tun? Mir wächst

Hannah hat Angst vorm

zu tun? Manchmal bin ich

Bronx ist zum zweiten Mal

manchmal alles über den

Matheabi, Richie hat

eifersüchtig ohne Grund.

von ihrem Vater schwanger,

Kopf. Dann ist es wichtig,

Angst, dass Hannah mit

Ständig erzählt sie mir, dass

wird von ihrer Mutter

nicht nur einen zähen Willen

ihm wegen des Studiums

er bei der Nachhilfe mit

gequält und sieht in einer

zu haben, sondern auch

Schluss macht – für die

einer Freundin flirtet. Und

alternativen Schule die

Hilfe anzunehmen.

Hindernisse beim Parkour

dieses verräterische Lächeln.

letzte Chance, ihr Leben in

Filmstart: 25. März 2010

kann er trainieren, für die

Filmstart: 11. März 2010

den Griff zu bekommen.

von Lea Seeber

im wahren Leben nicht.

von Claudia Flach

39


40 austoben & entspannen

Irma (2.v.l.): „Wenn ich das so sehe, muss ich an unsere armen Kerle in Afghanistan denken.“ – Heinz (hinterm Regal) geht mitten im Spiel raus: „Jugendliche halten das wohl für ein großes Vergnügen, aber ich war dabei, als im 2. Weltkrieg die Schüsse fielen.“

R EN T NE R- KO M PE T EN Z- T E A M

SEL , D E , 6 0, H E I N Z , 78 U N D U R R E N T N E R I R M A , 6 7, G E R L I N I L DA S E I N Z I G E , WA S U N S E R E TA E I D D N I S A M I N . H EU T E N , WA R I H R H E I M I S C H E R K „C A L L R E 7 7, B I S H E R B E F EU E R T H A B E T O O H -S O EG M N EU E S T E N A N I S C H E N W ÜS T E D R A N . I GIS R E BANK ÄMPFER IN DER AFGH H C S I N A K I R E IE ROLLEN AM R E 2“ S C H L Ü P F E N S I E I N D O F D U T Y: M O D E R N WA R FA STEN. UND BEK ÄMPFEN TERRORI

Mach Tee, not war!

Minen, Granaten, Kanonen – diesmal begibt sich das Rentner-Kompetenz-Team aufs virtuelle Schlachtfeld, lässt dabei aber nicht die Realität aus den Augen v o n L o u i s a W i n k l e r, 16

Fotos: André Forner

Gerlinde Wollt ihr mal? Irma Das kommt gar nicht in Frage! Ursel Geh bloß weg damit! Um Gottes

Willen, das ist nichts für mich! Also muss Gerlinde ran. Sie zielt. Die anderen rutschen ungeduldig auf dem Sofa hin und her. Irma Mach schon! Komm mach! Gerlinde Nein, das kann ich nicht.

Och Gerlinde, schieß doch endlich! Ursel

Gesagt, getan...

„Call of Duty: Modern Warfare 2“: Am Tag der Veröffentlichung wurde es weltweit fünf Millionen Mal verkauft. Damit ist es das erfolgreichste Videospiel aller Zeiten. Gleichzeitig wird der EgoShooter wegen der Gewaltdarstellung stark kritisiert. Der Spieler schlüpft in die Rolle eines US-Soldaten und jagt Terroristen. In einem Level wird er selbst zum Terrorist und muss auf wehrlose Zivilisten schießen. Diese Sequenz wurde in Deutschland zensiert. Der Spieler darf keine Unschuldigen töten, er darf nur zusehen.

 Graffiti, Manga, Mode: Alle Folgen des Rentner-Kompetenz-Teams findet ihr auf SPIESSER.de, Webcode: @rkt

Grünes Ledersofa und Strukturtapete mit Blümchen. Auf dem Sofa eine lächelnde Porzellanpuppe. Wir befinden uns im Wohnzimmer von Gerlinde. Hier werden heute schwere Geschütze aufgefahren. Gerlinde Mensch Ursel, wenn dich das hier zu sehr aufregt, guckste einfach auf die Puppe da hinten. Der Xbox-Controller und Gerlinde gehen auf Tuchfühlung. Gerlinde Ich halte das jetzt also praktisch wie eine Waffe, oder? Gegen wen kämpfen wir überhaupt? Gegen die Taliban. Wir befinden uns mitten in einem Ausbildungscamp der US Army. Dreck wirbelt uns um die Ohren – allerdings nur auf dem Bildschirm. Gerlinde Und sowas spielen die Jugendlichen heute? Irma Wenn die jungen Kerle mal zur Bundeswehr gehen, dann ist das vielleicht angebracht. Aber ich als Oma? Ursel Ich will da nicht mitmachen. Ich hatte schon genug Krieg. Gerlinde will ihre „Waffe“ loswerden. Mit wackligen Händen hält sie Irma den Controller unter die Nase.

Heinz (entsetzt) Du machst aber ganz

schön Stunk, Gerlinde! Zeit fürs nächste Level: Vom Übungsgelände ins richtige Kreuzfeuer. Nebenbei macht sich einer aus dem Staub. Heinz hat die Nase voll. Heinz Jugendliche halten das wohl für ein großes Vergnügen, aber ich war dabei, als im 2. Weltkrieg die Schüsse fielen. Das ist eine völlig andere Wirklichkeit! Dieses Spiel ist einfach zu extrem! Früher gab es sowas nicht, dass Jugendliche Krieg nachspielen wollten. Die Wohnzimmertür fällt ins Schloss. Heinz hat den Raum verlassen. Unbeeindruckt zocken die drei verbliebenen Damen weiter. Ursel Du hast ja schon ziemlich viele um die Ecke gebracht! Irma Das schaut ziemlich realistisch aus. Sicher ist das da unten in Afghanistan auch so. Gerlinde Die ballern doch nicht die ganze Zeit durch die Gegend. Das Spiel ist überhaupt nicht echt. Der Jugendzeitvertreib scheint bei

den Rentnern nicht hoch im Kurs zu stehen.

Also für Rentner ist das nüscht! Ursel

Irma So ein Spiel würd ich mir nicht

kaufen! Blut bedeckt den ganzen Bildschirm. Langsam beginnt es, in Gerlinde zu brodeln. Gerlinde Warum will sich jemand überhaupt sowas kaufen? Die Jugendlichen sollen sich lieber Geschichtsdokus anschauen anstatt sowas hier zu spielen. Das sollte wirklich verboten werden! Irma Das bringt doch nichts. Die holen sich die Spiele von sonst woher, aus Polen und Tschechien vielleicht. Gerlinde Ach Quatsch! Das muss einfach alles verboten werden. Meine Enkel würden von mir nicht so ein Spiel geschenkt bekommen. Irma bricht eine Lanze für die Jugend. Irma Die Jugend heute ist auch nicht gewaltbereiter als früher. Ich lebe in einem Haus mit acht anderen Familien. Die Jugendlichen sind alle friedlich, überhaupt nicht gewalttätig. Der Bildschirm flackert ein letztes Mal auf. Ein dumpfer Schuss mitten ins Herz eines vermeintlichen Talibankämpfers und dann ist das Spiel vorbei. Gerlinde Will noch jemand einen Keks? Oder ein Tässchen Tee?

L o u i s a , 16 , s p i e l t n u r mit ihrer kleinen Schwe s t e r. Wa s s i e s o n s t n o c h s o t r e i b t? F r a g t n a c h a u f S P I E S S E R .d e , P r o f i l n a m e : . . L o u i s a . .


austoben & entspannen

Friede,

Freunde, Eierkuchen Tex te aus der SPIESSER-Community über Familie und Einsicht, über Zusammenhalt und Freunde

Glücklich

Melodie des Herzens

Geld macht jedenfalls nicht glücklich... es beruhigt vielleicht, wie es so schön heißt, aber glücklich wird man mit anderen Dingen. Freunde machen glücklich, nichts ist so toll wie ’ne Bude voller Leute, die man gut leiden kann und mit denen man gern seine Zeit verbringt. Nette Menschen machen glücklich, die eigene Familie macht glücklich, auch wenn man eher das Gefühl hat, sie nerven nur. Erst wenn man mal länger ohne sie auskommen muss, dann merkt man, das was fehlt.

Ein Freund ist jemand, der die Melodie deines Herzens kennt und sie dir vorsingt, wenn du sie vergessen hast. Ein Freund ist für mich jemand, der zu mir hält, egal, wie es mir gerade geht, wo ich bin, was ich mache oder sage. Einen wahren Freund erkennt man in der Not, heißt es immer. Und ich finde, das trifft es ziemlich genau. von whisper

v o n St e f a n TG

41

Recht haben und einsehen

Wird sich das jemals ändern?

Ich hab inzwischen festgestellt, dass meine Mutter in 99 Prozent der Fälle Recht hatte. Aber besser spät als nie, oder? Eltern sind auch nicht unfehlbar, aber ich habe spät begriffen, dass sie es immer nur gut meinen und einen schützen wollen. Und falls wir irgendwann Eltern sein werden, wird es sicher die gleichen Probleme geben und dann werden WIR uns aufregen und uns an unsere Eltern erinnern. Mich hat das oft genervt. Und ich denke, es gehört dazu, dass wir innerlich und äußerlich rebellieren und unsere eigenen Erfahrungen machen, ansonsten wäre die Einsicht ja unmöglich.

Nein, wegen wirklich ernsten Dingen streite ich mich mit meinen Eltern fast nie. Es sind diese kleinen Dinge, die sie falsch verstehen oder einfach nicht verstehen wollen. Wenn ich eine ironische Bemerkung mache, über die meine Freundin gelacht hätte, ist meine Mutter eingeschnappt. Wenn ich aus der Schule komme und mich fühle, als ob ich erst mal drei Tage Schlaf und vor allem Ruhe brauche, kommt meine Mutter mir mit Waschbecken sauber machen, Zimmer aufräumen

von Skandal

von marie

Freunde sind ... ... immer für dich da. Egal, wie viel Scheiße du baust, sie halten zu dir, du kannst dich immer an ihrer Schulter ausheulen und mit ihnen hast du den meisten Spaß. Wenn du wirklich wahre Freunde hast, dann geht die Freundschaft auch nicht so schnell in den Arsch. von little sunshine

– Anzeige –

– Sofort!

und Tisch decken Weil sie mich einfach nicht versteht. Wird sich das jemals ändern?

Zwei Familien Ich denke, es gibt immer zwei Familien, die jeder Mensch hat. In eine wird man hineingeboren, die andere sucht man sich im Laufe seines Lebens selbst zusammen. von Schneewibchen

SPIESSER ist anziehend

T-Shirts mit Lehrer- und Muttisprüchen gibt´s im SPIESSER -Shop

„ Das geht all es von eurer Zeit ab !“ „Frische Luft würde dir gut tun!“ „Was ich nicht lesen kann, streich ich als Fehler an.“

„Lehrja hr keine H e sind errenja hre.“ „Was soll bloß aus dir werden?“

 Werdet Mitglied der SPIESSER-Community, schreibt eure eigenen Texte und ladet eure Bilder hoch! Wie ihr euch anmeldet, mitdiskutiert und Teil des SPIESSERKosmos werdet, erfahrt ihr auf SPIESSER.de

t es ich is unde.“ m r ü „F . St die 8 auch

„Benimm dich!“

„Der Rest ist Hausaufgabe!“ l t ma s r e m du !“ „Kom ein Alter in m e den

er „Bis einint.“ e w

nd „Ich bee ht!“ Unterric

€ 9 9 9,

„Hast du keine Freunde?“

t euch es stör r e f f o h „Ich ich hie wenn “ , t h c i n ´! erzähl vorne

/ shop


42 austoben & entspannen

Die tauben Beine vertreten: Autor Frank (lehnt linkss am Auto) ist allerdings noch unklar, wie sich alles wieder ins Auto navigieren sollen.s

PR OB EF A HR T

Die Fünf spielen Tetris mit ihrem Gepäck. Platz findet alles, wenn auch auf dem Schoß der Damen.

Mitfahrverlegenheit Frank fährt von Mainz nach Münster. Als Mitfahrgelegenheit. Fünf Leute 30 0 Kilometer in einem V W Po lo Gleich werde ich vier Menschen treffen, deren Stimmen ich nur vom Telefon kenne. Dieses Blind Date heißt Mitfahrgelegenheit. Zuerst lade ich die 23-jährige Ernährungsfachdame Steffi ein, die ich auch gleich frage, ob sie nicht fahren will. Sie will und springt begeistert hinters Steuer. Steffis und mein Gepäck nimmt schon über die Hälfte des Kofferraumes ein – ich ahne Böses. Die anderen Mitfahrer treffen wir am Mainzer Bahnhof: Maike, 21, wartet mit Kommilitonin Verena, 21, bereits vorm Eingang. Der Münsteraner Stephan, 23, stößt mit großem Rucksack dazu. Die vier sind guter Dinge. Bis sie unser Auto sehen. Fragende Gesichter. Dass ich einen Polo fahre, hatte ich bis jetzt verschwiegen. Überrumpel-Faktor: 5 von 5

jetzt. Ich sitze hinten in der Mitte, gestützt und gequetscht von Maike und Verena, die über ihre riesigen Hand-

Tetris-Spaß-Faktor: 4 von 5

Bei „Wetten dass“ gab es mal die Wette: Zehn Kinder quetschen sich in einen Smart. Genauso fühlen wir uns

Polo jedoch nicht. Bei jeder Uneben-

knallt der taschen lugen. Die beiden Kopf scheppernd werden ein ironi- gegen die Decke. Maike gelingt zwar kurz eine Art Tiefsches „Geht schon schlaf, doch rutscht ihr Ellenbogen geschätzte zwanzig Mal von der Sei– ist doch kein Pro- tenkonsole ab, bis sie nörgelnd ihren Schlafversuch abbricht. blem.“ los, als ich sie frage Schlummer-Komfort: 2 von 5 ob sie sich wohl fühlen. Auch Stephan auf dem Beifahrersitz glotzt zerknirscht. So richtig erwischt hat es Fahrerin Steffi. Für sie bleibt der faule Kompromiss: Maike hinten einklemmen oder sich am Lenkrad blaue Flecke holen.

Kuschel-Faktor: 5 von 5

Stephans Rucksack kriegt noch ein Plätzchen im Kofferraum. Dafür müssen aber die beiden Lehramts-Erstsemestlerinnen Verena und Maike ihre überdimensionalen Handtaschen auf dem Schoß platzieren. Auch wenn der neue Polo mit bösem Frontschürzenblick von außen was hermacht: Ein kleiner Einkaufswagen bleibt er doch, der Polo.

von Frank Seiber t, 22 Fotos: Frank Dünzl

Ein aus allen Nähten platzendes Auto verwöhnt zwar nicht den Hintern, fördert aber Gespräche. Nach kurzer Beschnupperphase wird über Studium und Ausbildung gequatscht und Infos über das Freizeit- und Feierangebot in Mainz und Münster ausgetauscht. Dann packen wir die harten Fakten aufs Armaturenbrett: Wir beichten uns die Geschichten unserer durchzechten Nächte und so mancher WG-Party. Doch die beiden Damen neben mir widmen sich lieber einem Nickerchen. Ein Schlafwagen ist der

heit im Fahrboden

Unser mit etwa 350 Kilogramm Humanmaterial und weiteren 30 Kilogramm Gepäck bestückter Kleinwagen lässt sich nur schwer die Autobahn bergauf treiben – einfach zu wenig Motorleistung. Davon ist Steffi immer wieder genervt. Dennoch lässt sie sich die ganze Fahrt nicht vom Steuer vertreiben. Nach vier Stunden Käfighaltung erreichen wir Münster Hauptbahnhof. Es dauert, bis sich alle befreit haben. Euphorisiert von so viel ungewohnter Beinfreiheit, stimmen alle ein: War doch gar nicht so schlimm. Pferdestärke 3 von 5

Eine Bildergalerie zur Probefahrt

findet ihr auf SPIESSER.de, Webcode: @probefahrt

Gewinnt 10 Fahrsicherheitstrainings

Beim Fahrsicherheitstraining des ADAC testen Fahranfänger ihre Grenzen am Steuer. Auf bundesweit knapp 60 Plätzen bietet der Club jungen Fahrern bis 25 spezielle Angebote. Ziel ist, die Reaktion von Fahranfängern in Gefahrensituationen zu verbessern und so die Unfallzahlen zu senken. Professionelle Trainer geben Tipps zum sicheren Fahren mit dem Pkw oder Motorrad, zum Beispiel bremsen auf rutschiger Fahrbahn, Kurven fahren in der Kreisbahn und Auswirkungen lauter Musik oder redseliger Beifahrern aufs eigene Fahrverhalten.

F r a n k , 2 2, f ä h r t g e r n m i t Mitfahrgelgenheiten, w e i l e r L u s t a u f s Tr a t s c h e n h a t . Wor üb e r? Fragt ihn auf SP I ESSER .de, Username: fraenk

Der ADAC und SPIESSER verlosen 10 Fahrsicherheitstrainings in ganz Deutschland. Macht mit auf SPIESSER.de/gewinnen


austoben & entspannen

ZUSAMMEN MIT

43

User Robatt kommentiert den Artikel „Geschrieben wie gesprochen: Besoffen ist auch ein One-Night-Stand“

„Was versteht ihr unter wahrer Freundschaft und wie schützt ihr euch gegen falsche Freunde?“ Ihr habt kreative Antworten auf diese Frage? Dann macht mit beim Video-Wettbewerb des Nachhilfeinstituts Studienkreis. Schüler bis 20 Jahre können ihre kurzen Filme auf www.kurzfilmfreundschaft.de hochladen und einer der 55 Gewinner werden, die eine Expertenjury auswählt. Ihr braucht noch einen Crashkurs durch die Filmerei? Klickt auf www.youtube. com/WahreFreundschaft und lernt in sechs Workshop-Videos, wie es die Profis machen. Trotzdem muss euer Video nicht technisch perfekt sein, denn allein die Idee punktet.

Digitalkameras gewinnen! Für alle, die trotzdem anspruchsvoller

Um es auf den Punkt zu bringen: Bis zum Austausch von Körperflüssigkeiten ist alles erlaubt. Und obwohl ich selbst in einer monogamen Beziehung stecke, halte ich diese Beziehungsform für überholt. Widersprecht uns, sagt uns eure Meinung, diskutiert mit! Auf SPIESSER.de oder an: redaktion@spiesser.de, T. 0351/31540563, SPIESSER Redaktion, Schandauer Str. 64, 01277 Dresden

drehen wollen, verlosen Studienkreis und SPIESSER fünf neue Pocket-Digitalkameras Zi8

Superkonrad mischt sich ein

von Kodak. Klickt dafür auf www.SPIESSER.de/gewinnen

„Ich hab eine Frage: Kostet das MP3-Downloaden Geld?“ Us e r g w in s te l l t e in e Fra g e zum M us ik- D ow n l o a d a u f S P I ESS ER .d e.

Wettbewerb gegen Rechtsextremismus: Die Konrad-Adenauer-Stiftung startet mit dem neuen Projekt DenkT@g 2010/11

Demokratie verlangt Toleranz und Courage, sich mit dummen Parolen und Gewalt auseinander zusetzen, aber auch mit der Vergangenheit. Der 27. Januar – der Jahrestag der Befreiung des NSVernichtungslagers Auschwitz – ist

seit 2005 weltweiter HolocaustGedenktag. Die Konrad-AdenauerStiftung nimmt diesen Tag jährlich zum Anlass, um zum bundesweiten Internetwettbewerb DenkT@g aufzurufen. Ihr seid zwischen 16 und 22 und wollt euch kreativ mit dem Thema Rechtsextremismus auseinandersetzen? Dann habt ihr dafür bis zum 31. Oktober 2010 Zeit. Für die Gewinner gibt es bis zu 3.000 Euro. Anmelden könnt ihr euch als Gruppe auf www.denktag.de, dort gibt es auch alle Infos zum Wettbewerb.

Plakatwettbewerb: „Was ist eure politische Botschaft?“ Mit 17 Jahren hat Daniel Zimmermann seine eigene Partei gegründet, heute (mit 27) ist er Bürgermeister in Monheim am Rhein. Für den Politikwettbewerb „Zukunft plakativ – respect meets politics“ sitzt er jetzt in der Jury: „Ich finde den Wettbewerb spannend, bin besonders auf die politischen Botschaften gespannt. Auf meinen eigenen Plakaten für die Bürgermeisterwahl haben wir auch stark auf Themen gesetzt. Das langweilige bei vielen Wahlplakaten ist doch, dass nur Politiker gezeigt werden, die man dann sympathisch fi nden soll. Wir haben weniger Köpfe geklebt.“

Wie sieht euer politisches Plakat aus? Respect, die Jugendcommunity der Aktion Mensch, und SPIESSER wollen es wissen. Plakate können noch bis zum 16. März 2010 online eingereicht werden. Die fünf besten werden in einem zweitägigen Workshop mit den Siegern in der Werbeagentur SelectNY.Berlin umgesetzt und großflächig plakatiert.

Informationen zum Wettbewerb und ein Interview mit Daniel Zimmermann über junge Politik und alte Wähler gibt es auf www.respect.de und auf SPIESSER.de, Webcode @plakativ

Lieber gwin, sehen wir denn aus wie ein gelb-blaues Sparschwein? Im Preis von nullkommanix Euro, die ihr fürs SPIESSER-Heft hinblättert, ist alles schon mit drin: Buchstabensalat, Kopfnüsse und auch ein bisschen Muttisein. Denn immer wieder erkläre ich euch wie’s läuft. Pass auf: Gerne verpacken wir hier und da ein kleines Schmankerl für euch. Lange haben wir gegrübelt, wie wir das in einem alles erklärenden Superwort verpacken und dann fiel es uns wie Groschen aus der Börse: Da es keine Kosten für euch gibt, schreiben wir genau das einfach drüber: MP3s im KOSTENLOSEN DOWNLOAD. Clever, häh?

IMPRESSUM SPIESSER – die Jugendzeitschrift erscheint in Deutschland mit einer Druckauflage von 800.000 Exemplaren und liegt an über 30.000 Stellen bundesweit aus. IVW IV/2009: Druckauflage 1.000.000 Exemplare, verbreitete Auflage: 984.425 Exemplare, 30.468 Auslagestellen

Niethammer, Matthias Popp, Klaus Gigga, Constantin Film Verleih

Herausgeber SPIESSER GmbH, Schandauer Straße 64, 01277 Dresden T: 0351 31540 - 0, F: 0351 31540 - 40 SPIESSER.de Geschäftsführung: Frank Haring (V.I.S.d.P.)

Verlag Verlagsleitung: Gunter Leinhoss 0351 31540-569 Stella Nyarko 0351 31540-571 Verkaufsleitung: Anja Neufert 0351 31540-564 Anzeigenleitung: Romy Rock 0351 31540-49 Sonderprojekte: Peggy Eckert 0351 31540-562 Disposition und Produktion: Fanny Märcz 0351 31540-38

Redaktion Jörg Flachowsky, Robert Kaak, Julia Karnahl, Cindy Kunath, Sandra Kühnel, Katja Schmieder, Theresia Schneider, Claudia Flach Redaktionspraktikantin: Larissa Pittelkow Redaktions-/Verlagsassistenz: Anja Maciejek 0351 31540-563 redaktion@spiesser.de Mitarbeiter dieser Ausgabe Nele Fischer, Luca Jager, Martin Machowecz, HannesCaspar Petzold, Barbara Schmickler, Fabian Vögtle, Martin Jahn, Simon Gärtner, Jaqueline Schulz, Annika Karg, Franziska Hornyai, Nora Stelter, Angelika Boxberger, Lea Seeber, Yannick Schulze, Mara Gurlitt, Emmanuel Vojnic Purcar, Philipp Frohn, Lara Gahlow, Ulrike Hommel, Nadine Wittleben, Wibke Schumacher, Sarah Küster, Kristin Ofer, Julia Weise, Merle Hömberg, Mara Gurlitt, Fabienne Kinzelmann, Nadja Krüger, Victoria Gütter, Frank Seibert, Anne Wiedemann, Louisa Winkler, Bettina Schneider, Björn Urbansky, Sandy Richter Art Director Maik Wankmüller layout@spiesser.de Grafik und Gestaltung Mitarbeiter: Ronny Pietsch, Andi Meier (SuperkonradComic), Helen Schmidt Grafikpraktikantin: Juliane Dorn Foto: Johannes Bock, Frank Dünzl, André Forner, Frank Grätz, Jens Hauspurg, Alexander Koker, Florian

SPIESSER.de Christoph Brammertz, Thomas Bußmeyer, Stephanie Ender, Peter Höhne, Holm Kräusche

Anzeigen Doreen Messing, Robert Noack, Stefanie Schuster, Alexandra Wünsche Auszubildende / Verlagspraktikanten Mario Apel, Sandy Richter, Stephanie Salzsieder, Jan Schön Vertrieb SK Schulkurier GmbH Vertriebsleitung: Björn Peters 0351 31540-551 Vertriebsmarketing: Sarah Zinn 0351 31540-566 Kooperationspartner dieser Ausgabe Umweltstiftung WWF-Deutschland Namentlich gekennzeichnete Beiträge spiegeln nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Keine Haftung für unaufgefordert eingesandte Manuskripte, Fotos usw.; Nachdruck von Beiträgen, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung der Redaktion. Die Redaktion behält sich vor, zugesandte Beiträge zu kürzen.

SPIESSER ist Mitglied der IVW.


– Anzeige –

Neu: Direktstudium Wirtschaftsinformatik

SchnupperStudium

07. - 09. April 2010 Online-Anmeldung ab dem 01. März bis 30. März 2010

StudieninfotAg 29. Mai 2010 von 09:00 - 14:00 uhr in der Hochschule für Telekommunikation Leipzig, Gustav-Freytag-Str. 43 - 45, 04277 Leipzig, mehr Infos unter www.hft-leipzig.de

Nach meinem Fachabitur habe ich nach einer passenden Hochschule gesucht. Von der Hochschule für Telekommunikation Leipzig habe ich von Freunden und Bekannten erfahren. Zwei Freunde, die ihr Studium schon vor mir begonnen haben, schwärmen seit sie dort sind von den tollen Studienbedingungen, den gut ausgestatteten Laboren und den individuellen Studienmöglichkeiten. Jeder Dozent betreut hier nur 20 Studenten - das konnte keine der Hochschulen toppen, die ich mir sonst noch so angeschaut habe. – Anzeige –

Gewinnen Sie zwei Premierentickets für

am 28.02.2010 inkl. Anreise mit der Bahn 2. Klasse und Hotelübernachtung

AB

11.03.2010 IM KINO

Ich denke, dass ich nach meinem Studium sehr gute Perspektiven auf dem Arbeitsmarkt habe. Bei den Karrieretagen, die die HfTL gemeinsam mit der Telekom ausrichtet, kann ich mich zum Beispiel über Jobs in der Telekom informieren, Kontakte knüpfen oder ein Thema für die Studienabschlussarbeit in einem Bereich der Telekom finden.

Mittlerweile habe ich ziemlich konkrete Vorstellungen von meinem späteren Beruf und ich kann mir gut vorstellen, dass ich nach meinem Bachelor-Studium ein Job-Angebot der Deutschen Telekom annehme.

David Kneitschel (Bildmitte), Schafhausen


austoben & entspannen

45

Wenn ihr mitmachen wollt, klickt auf SPIESSER.de/gewinnen oder schickt die Lösung als SMS mit Rätsel [Leerzeichen] Name, Alter, Adresse an die 0177 1781818 oder als Karte an die SPIESSER Redaktion, Schandauer Str. 64, 01277 Dresden. Wunschgewinn nicht vergessen! Einsendeschluss für das Kreuzworträtsel: 09.04.2010

Gewinne Der Winterspeck muss weg? Auf der limitierten Wii Edition von Subway turnt ihr euch mit dem neuen Sport Resort Spiel überflüssige Speckröllchen weg. Um die Traumfi gur zu halten, könnt ihr euch jetzt bei Subway frisch zubereitete Menüs zum Schülerpreis sichern. 1 Wii in limitierter Subway Edition im Wert von rund 200 Euro mit einem Sport Ressort Spiel im Wert von rund 40 Euro Wenn das Geld mal wieder locker sitzt, dann steckt es einfach in die neue Geldbörse von Oxmox. Sicher eingepackt und mit neuem Design werden die Scheinchen gar nicht mehr raus wollen. 10 Geldbörsen von Oxmox, Design Maui und Sound. Wert: je 30 Euro. Dazu jeweils ein Keyholder im Wert von je 10 Euro Ihr seid Zocker aus Leidenschaft und friemelt gern an Kleinteilen rum? Dann gehört der Ping-Pong Bastelsatz von Franzis in eure Hände. Dort schraubt und lötet ihr euch die Mutter aller Computerspiele selbst zusammen. 5 Ping–Pong Bastelsets von Franzis im Wert von je rund 30 Euro Ohren auf – der Kabelsalat hat ein Ende! Das schnurlose Stereo-Bluetooth-Headset Jabra HALO bringt die Musik direkt von Handy oder MP3-Player in euren Gehörgang. 3 Headsets Jabra HALO im Wert von je rund 100 Euro Ihr wollt wissen, warum die neunjährige Liesel Memminger der kleine Liebling vom Tod ist? Dann schmökert euch durch das Buch „Die Bücherdiebin“. 15 Bücher im Wert von je rund 10 Euro

Lösung aus dem letzten Heft: ESPRESSO Habt ihr gewonnen? Alle Gewinner des letzten Heftes findet ihr auf SPIESSER.de/gewinner

Schlangenrätsel Crazydancebabe

Was wollte ich machen, hab es aber nie gemacht? Meinem Erdkundelehrer sagen, dass sein Po knackig ist.

Ordne den SPIESSER.de Usern die richtige Geschichte zu.

z a n y.

Was wollte ich machen, hab es aber nie gemacht? Nackt durch die Stadt flitzen. Kommt jemand mit?

L auraM

Was wollte ich machen, hab es aber nie gemacht? Auf eine Bühne springen, um der Hauptfigur zu sagen, dass ich die Art und Weise, wie sie schauspielert, dilettantisch finde.

Robatt

Wenn ich was zu Essen wäre, dann wäre ich Wassermelonenschokolade.

L .indie

Hat ein 500 Seiten dickes Buch geschrieben.


46

W G -K OL UM NE Ein Jahr leben Sandra, Resi und Holm in der SPIESSER-WG. Tagsüber heißt es: Arbeiten in der SPIESSER-Redaktion. Hier lest ihr, was die Drei umtreibt. Diesmal schreibt Holm, wie 100 Dezibel auf den Ohren für Ruhe sorgen.

Wie viel sind 100 Dezibel? Letztens schrieb ich einen Text über Hörschäden nach lauter Musik: Alles Quatsch! Laute Musik ist unerlässlich! Ein Beispiel: Ich reise mit zwei Frauen im Auto. Fünf Stunden lang. Ich habe keinen Führerschein, sitze somit hinten im Auto, weit entfernt von jeglichem Musik-Mitbestimmungsrecht. Wenn einem nun stundenlang „Zeug“ ins Ohr gedudelt wird, laut, die Autoanlage gibt ja was her, dann bricht die Zeit der Kopfhörer an. Ganz laut läuft Scouting for Girls und der van Dyk! Kein Gedudel kommt mehr durch die Ohrmuscheln und die restliche Autofahrt ist ein Klacks.

Andere Situation. Großraumbüro auf Arbeit. Die Kaffemaschine blubbert, der Grafiker diskutiert über Pixel, die Techniker erörtern die Kommandozeile 44, eine Redakteurin flüstert den Text, den sie auf Fehler liest, jemand telefoniert, die Praktikantin ruft durch den Raum. Und ich soll schreiben? Lösung: 100 Dezibel auf die Ohren und ich höre nur noch den chilligen Sound von Paul Kalkbrenner. Die Münder der Leute um mich herum bewegen sich lautlos. Also lieber Leser, 100 Dezibel sind, wenn man mit lautem Krach Ruhe erzeugt.

Auf SPIESSER.de/wg haben Holm, Resi und Sandra ihre eigene Serie. Ihr wollt selbst ab August 2010 in die SPIESSERWG einziehen? Bewerbt euch für das Jahrespraktikum in der SPIESSER-Redaktion auf SPIESSER.de/wg

Olle Mistziege! Zehn Lehrertypen: Wie wir Schüler sie sehen

, Ja, ja r Lehre Herr r Schüle Was

sagen Lehrer über

Typisch Lehrer. Sie haben das Sagen, Schüler trotzdem ihre eigene Sicht

Was Franziska sonst gemacht hätte, erfahrt ihr auf Seite 3.

Ja, ich hab die Bäckereifachverkäuferin sausen lassen und bin an die Berufsschule. Als Bürokauffrau hätte ich bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Außerdem würde mich diese Ausbildung mehr fordern. Während der Ausbildung war ich als Praktikantin im Landtag, bin so zur Politik gekommen und schließlich Mitglied der Jusos geworden. Danach half ich in der SPD-Landesgeschäftsstelle: Filme schneiden und die Homepage bauen.

„Das ist genau mein Ding!“ Also habe ich

Ich merkte:

Über das Titelbild dieser Ausgabe habt ihr auf SPIESSER.de abgestimmt. Hier seht ihr die drei Varianten, die es nicht „vorn drauf“ geschafft haben. Am 26. März 2010 beginnt übrigens die Online-Abstimmung für das Titelbild der nächsten Ausgabe.

mein Fachabi nachgeholt und studiere heute „Kommunikationsdesign und Medien“. Als Bäckereifachverkäuferin wäre ich nie so weit gekommen.

SUPERKONRAD UND DER SPRECHENDE TOASTER


Anzeige Studium 217 x 305 + 4 mm

11.01.2010

13:10 Uhr

Seite 1

– Anzeige –

Entschieden gut. Gut entschieden: Ihre Karriere als Offizier .

Studieren mit Gehalt

Sie suchen einen Beruf mit Führungsverantwortung und nicht alltäglichen Herausforderungen? Sie suchen eine akademische Ausbildung unter optimalen Bedingungen?

Bewerben Sie sich jetzt als Offizier! Weitere Informationen unter:

www.bundeswehr-karriere.de Persönliche Beratung: 0800 / 9 80 08 80 (bundesweit kostenlos) Bewerbungen von Frauen sind erwünscht. Sie werden bei gleicher Qualifikation bevorzugt eingestellt.


– Anzeige –

flug

e -flug.d n e e w.id

n e e d I

Wie fliegen wir in Zukunft durch die Luft und das All ww

?

ET D A L N E E D I E R U IS E B H NOC ÄRZ 31. MCH! HO

Umwelt Wie leicht kann ein Flugzeug sein? Wie kann man Treibstoff sparen? Mit welcher Energie kommen wir in Zukunft voran? – Hier sind Ideen gefragt, die unsere Umwelt schützen.

„Ideenflug“ heißt der Schülerwettbewerb, in dem EADS und SPIESSER von euch wissen wollen: Was sind eure Ideen für die Luft- und Raumfahrttechnik? Wie fliegen wir in Zukunft am Himmel und im All? Welche großen und kleinen Ideen habt ihr in den Themengebieten:

Sicherheit & Geschwindigkeit Wie reisen wir noch sicherer? Wie kommen wir schneller von A nach B? Womit fliegen wir in Zukunft? – Hier wollen wir eure Visionen rund um Schnelligkeit und Sicherheit.

Mitmachen können alle Schüler zwischen 12 und 16 Jahren. Bewerbt euch als Team von zwei bis fünf Schülern! Auch mehrere Teams aus einer Technik-AG oder Schulklasse sind erlaubt.

ihr sie am Ende präsentiert, könnt ihr selbst aussuchen: Ihr habt die Wahl zwischen Bild, Audio, Video und Text. Ladet eure Visionen einfach auf www.ideen-flug.de hoch! Einsendeschluss ist der 31. März 2010.

Ihr habt bis Ende März 2010 Zeit, eurer Idee Flügel zu verleihen. Wie

Die Teams können Geldpreise für ihre Schule und tolle Erlebnispreise, zum

Komfort Wie fühlen sich die Passagiere wohl? Wie wird Reisen angenehmer, Sitze bequemer und das Essen an Bord leckerer? – Hier geht es um alle Wohlfühl-Fragen.

Beispiel einen Helikopterflug, gewinnen. Außerdem besuchen sie am 11. Juni 2010 die Internationale Luft- und Raumfahrtausstellung ILA in Berlin.

Alle Informationen zum Wettbewerb findet ihr auf www.ideen-flug.de


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.