SPIESSER - 130

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September/Oktober 2010 | Nr. 130 | kostenlos | SPIESSER.de

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MINUS Was Geld mit Vertrauen zu tun hat SPEZIAL

NUll Moritz Bleibtreu verliert beim Goethe-Pantomime 40

Ich bin wir

Punk, Emo, Straight Edge: Warum wir gern in Gruppen sind, aber Schubladen hassen 8


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19.08.2010 17:28:03 Uhr


3 Wortwechsel aus der Redaktion Die Grafiker unter sich:

Maik: „Sach ma, Ronnsen mon Bronnsen...“ Ronny: „Was geht‘n?“ Grafikpraktikantin Juliane hat ihrem Besuch von unserer Kinoseite erzählt:

„Mein Schwiegervater erzählt mir ständig, dass Moritz Bleibtreu tot ist.“

Inhalt SPIESSER-Spezial: Lichtblicke im Dunkel der Finanzkrise einmischen & mitreden

von Miss Felsenheimer

4 7

Umfrage: Von was mehr? Streitgespräch: Vegetarier: Wider die Natur oder tierisch gut?

v o n T h r i l l e r

von Sora

8 20

Titelgeschichte: Emo, Punk, Straigt Egde. Ich in der Gruppe Vertretungsstunde: Schauspieler Max Riemelt über Leistungsdruck und Schulsystem

einsteigen & loslegen 22 24 33 34 36

Moment! rumhängen

austoben & entspannen

Sommer war und Ferien. Also nichts tun. Oder tun, was man will – mal nichts tun müssen. Die Anderen machen lassen. So baumeln. Nur ohne Hin und Her. Rumhängen eben. Hier seht ihr Bilder von SPIESSER.de-Usern aus der Gruppe „rumhängen“. Wollt ihr im nächsten Heft ein

von Aniackblume

Berufswahl: SPIESSER testet BIZ outTAKE: Das Jugendmedienwochenende 2010 Schulhofgespräche: So warn die Ferien Studium: Ungewöhnliche Studiengänge Bankberufe: Das Gespräch im Tresor

38 40

Rentnerkompetenz-Team und Breakdance Kino: SPIESSER macht Pantomime mit

42

Musik: Patrice im Interview. Wir sind Helden-

46 51 54

Meinung: Eure Kommentare im SPIESSER-Heft Rätsel: X-Box und Kaugummiautomaten gewinnen Letzte Seite: Brief an die Chatsprache,

Moritz Bleibtreu Sängerin Judith zum neuen Helden-Album

Super-Konrad-Comic

Bild von euch auf Seite 3: Dann werdet Mitglied der Gruppe „farblos“ auf SPIESSER.de

So was von Bettina Klassiker Keiner macht Deine-Mudder-Witze in einer Klasse, in der alle neu sind. Statt herbem Humor herrscht Höflichkeit: „Danke“ und „Bitte“ kramen wir hervor aus unserem Wortschatz und kleben ein Lächeln in unser Gesicht. Wir sind nicht unpünktlich. Wir lümmeln nicht über den Tischen und trinken unser Kaba nicht durch

Wir laufen im Lehrerschongang. die Nase.

Wir hängen an ihren Lippen, als

gebe es nichts Spannenderes als die Bindungsfähigkeit der Atome. In den Pausen dann mutig: „Na, und dein Wochenende so?“ Dabei kennen wir die Antwort. Neue Gesichter erzählen nie von Saufgelagen. Nicht von Orgien und auch nicht von Monopoly-Abenden mit der Familie. Neue Gesichter waren immer „mit Freunden unterwegs“. Oder: „bei ’ner Freundin“. Bis die Scheu bröckelt wie eine vergessene Gesichtsmaske: „Digge, ich war soooo dicht am

Wochenende!“ Und „Hey, dir hängt da ‘n Popel!“ statt „Äh... du hast

Chris, dieser Horst kritzelt unser Heft voll, da was…“.

Elke sticht ihre Gabel in unsere Kässpätzle und Philipps Nase trinkt unser Kaba. Lehrer reißen während des Unterrichts Stadt-Land-FlussZettel aus Schülerhänden. Plötzlich lümmeln alle auf den Bänken.

Hinterlistig schmieden wir Abschreibpläne und lästern über hässliche Lehrerhemden und machen Witze. Aus untersten Schubladen. Aus Gekicher wird Gelächter. Aus Mitschülern Freunde. Wir sind eine Klasse.

Bet tinas Leben: ein K o l u m n e n l e b e n . Wa s sie sonst noch schreibt, er fahr t ihr auf SPIESSER .de, Profilname: senfgruen


4 einmischen & mitreden

Von was mehr?

SPIESSER-Autoren interviewen Schulklassen. In dieser Ausgabe: Klasse 9a der Albert-Schweitzer Realschule Raisdorf bei Kiel v o n S a m i r a S c h e f f e l , 17

F o t o: M a r c u s L o r e n c z a t

vorne, v.l.n.r. Yannick, 16 „Ich hätte gerne mehr

Mitte, v.l.n.r. Kim, 15 „Ich fände es schön, wenn

Fußballtuniere für Jugendliche in der Umgebung und in den Schulen.“ Stefan, 16 „Mehr Geld und mehr Zeit für meine Hobbys und Freunde.“ Dennis, 15 „Mehr Toiletten in der Schule wären gut … dann muss man in den Pausen nicht immer ewig anstehen.“ Christopher, 16 „Ich hätte gerne mehr Zeit zum Bolzen.“ Nico, 16 „Ich hätte gerne mehr Konzerte und Festivals in Kiel. Für alle guten Bands muss man immer nach Hamburg fahren. Wäre schön, wenn auch in unserer Stadt mehr Konzerte und Festivals stattfinden könnten.“

es mehr Leichtigkeit und Frieden gäbe.“ Merle, 15 „Mehr Sonne hier im kalten Norden.“ Inga, 15 „Ich möchte mehr Gerechtigkeit, Liebe und eine große Portion Glück.“ Neele, 15 „Es wäre schön, wenn man mehr Zeit hätte.“ Lisa, 15 „Ich hätte gerne mehr Einkaufsmöglichkeiten in der Stadt.“ Nicke, 16 „Mehr Feiermöglichkeiten hier in der Umgebung, die ab 16 Jahren sind.“ Malissa, 15 „Ich hätte gerne mehr von meinem Freund.“ Franziska, 15 „Ich hätte gerne mehr gute Schuh- und Klamottengeschäfte in Kiel.“

hinten, v.l.n.r: Nils, 16 „Mehr Philosophieunterricht.“ Pia, 15 „Es fehlt oft

an Gleichberechtigung, egal, ob Mann und Frau oder verschiedene Altersklassen.“ Chris, 16 „Ich hätte gerne mehr Zeit in den Schulpausen. Eine halbe Stunde wäre cool.“ Florian, 15 „Es sollte mehr Schränke in der Schule geben, in denen wir uns vor unseren Lehrern verstecken können.“ Tim, 16 „Ich möchte mehr Bier.“ Larissa, 15 „Ich hätte gerne mehr ehrliche Freunde.“ Maik, 15 „Mehr Geld hätt ich gern. Damit ich mir endlich eine neue Playstation kaufen kann.“

Wovon Autorin Samira, 17, mehr will? Fragt sie auf SPIESSER .de, Profilname: SamiraS.

 Was denkt ihr: Von was wollt ihr mehr? Schreibt uns auf SPIESSER.de, Webcode: @umfrage Auf SPIESSER.de findet ihr auch die Umfragen: Was wird schon wieder? Was ist gefährlich? Was ist dumm? Was ist Luxus?

Eure meinung SPIESSER.de-User L i s a s a y s fragt

„Welche drei eurer Besitztümer würdet ihr aus eurer brennenden Wohnung retten?“ 

SPIESSER.de-User sagen dazu

„Meine Gedichte, ein Buch mit lauter kleinen Sprüchen zur Liebe drin, meinen Rosenkranz.“ Tä n s c h n „Defintiv meine 1,80 m große Zimmerpflanze, eine Auszeichnung, die ich mal beim Sprachkurs bekommen hab. Und meine Städteschneekugelsammlung.“ H e l e n A 2115

Was sollte endlich mal laut gesagt werden?

„Meine Fotoalben, meinen Plüschhund und meine Tagebücher.“

Mehr Meinungen von Usern findet ihr auf SPIESSER.de

A n n a D.

„Meine vielen Lieblingsbücher, meinen PC, mein Halstuch aus Schweden.“ n i g h t o w l „Den PC und so einen ganz glatten, richtig schwarzen Stein, den ich in Portugal gefunden habe, und meine (Hör-)Bücher.“ G e s a „Mein Handy (liegt gleich an meinem Bett), wichtige Fotos (hängen auch über meinem Bett). Ich glaube, ich hab unbewusst schon alle wichtigen Sachen in

die Nähe meines Bettes gelegt.“ l i t t l e s u n s h i n e „Meine Tagebücher, das Tagebuch meiner Mutter, meine Lieblingsbücher.“ A z u r e m e e t s worldwide

„Meine externe Festplatte, meine Kamera, meine Sketche.“ Codin

„Mein Kuscheltier, mein Klavier (was leider physisch nicht möglich ist) und meine LieblingsCDs.“ C o n o c o


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Chlamydien riskieren

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n e g a r F Alles s e d l e G des

Alle reden über Geld. Doch wer fragt die Jugendlichen? SPIESSER und Planspiel Börse fragen sie. Hier lest ihr ihre Meinungen. Und ihr könnt lernen, Geld richtig anzulegen: beim Planspiel Börse.

Wie wird die Finanzkrise bei dir im Unterricht behandelt? Im Unterricht haben wir uns damit beschäftigt,

Geld spielt im Leben, in der Gesellschaft immer eine Rolle. Mit einem guten Kontostand hat man eine große Sorge weniger. Denn Krisen und Schulden machen unsicher. Wenn du an Geld denkst, sorgst du dich um deine Zukunft?

Sag Politikern, was sie besser machen sollen, wenn es um Finanzen geht: Was würdest du ihnen sagen? Es sollte eine Finanz-Transaktionssteuer eingeführt werden. Mit nur einem ganz geringen Aufschlag auf

wie es überhaupt zur Finanzkrise kommen konnte. Was mir gefehlt hat: Wir haben nicht darüber

Ich sehe optimistisch in die Zukunft. Das Leben ist viel zu

male Überweisung oder ein spekulatives

kurz und zu wertvoll. Es sollte sich

Geldverschieben – Geld, das man sinnvoll

gesprochen, wie Deutschland aus der

nicht nur ums Geld drehen und wie man es

Finanzkrise wieder herauskommt.

verdient. Michael Ilg, 15, Dettingen

Wibke Schumacher, 17, Meinerzhagen Was ich vermisse: Sich gemeinsam mit den Schülern mit Themen wie Bankenkrise,

solche Aktionen – ob eine nor-

einsetzen kann. Alina Doht, 20, Herford Wenn ich mit meinem Handy telefoniere,

Momentan sorge ich mich noch nicht. Ob-

geht das nur mit Guthaben. Das wäre auch

wohl ich Journalistin werden will. „Reich

eine nette Idee für euch Politiker:

wirst du mit dem Beruf sicher

Weil ihr immer zu viel Geld ausgebt,

nicht“, sagen die Verwandten.

müsst ihr euch in Zukunft an der

setzen – und keine Phrasen zu dre-

„Ja, aber glücklich“.

Bundes-Tanke eine neue Karte kau-

schen. Annika Karg, 18, Vohenstrauß

Eva Liebl, 21, Buchloe

fen. Theo Müller, 19, Oldenburg

Inflation und Bad Bank auseinander zu

Mitreden: Umfrage Was würdet ihr auf diese Fragen antworten? Sagt uns eure Meinung und gewinnt. Geht auf SPIESSER.de/gewinnen und nehmt an der GeldUmfrage teil. Die Ergebnisse druckt SPIESSER im kommenden Heft.

Mitmachen: Planspiel Börse 2010 Wie geht man denn nun mit Geld am besten um? Wenn ihr mehr wissen wollt: Macht mit beim Planspiel Börse 2010: Spielstart: 4. Oktober Anmeldung: 15. September bis 9. November Spielende: 14. Dezember

 Das Planspiel Börse ist ein Online-Wettbewerb der Sparkassen für Schüler und Studenten.  Das virtuelle Startkapital beträgt 50.000 �, 175 Wertpapiere stehen zur Verfügung.  Zur Depoteröffnung brauchst du eine Depotnummer und ein Passwort. Beides gibt es bei einer Sparkasse in deiner Nähe.  So funktioniert’s: Bildet ein Team und erarbeitet eine Anlage-Strategie. Ihr entscheidet, in welche Wertpapiere ihr investiert.  Gewinner sind die drei Teams mit dem höchsten Depotwert und die drei Teams, die den

höchsten Ertrag mit nachhaltigen Wertpapieren erzielt haben.  Diese sechs Teams werden für ein Wochenende nach Berlin eingeladen.  Das Team mit dem höchsten Depotwert fährt außerdem nach Paris und trifft die anderen europäischen Siegerteams.


einmischen & mitreden

„...die Hülsenfrüchte? Die haben auch ein Leben.“ v o n A n i t a E d e n h o f n e r, 18 Fotos: K laus Gigga

Geschrieben wie gesprochen: Diesmal streiten Frederike, 17, und Juliane, 17, zum Thema „Vegetarier – Wider die Natur oder tierisch gut?“. Aufgezeichnet an der Elbe

[...] Juliane Aber wenn du versuchst,

sozusagen, das Leben zu schützen, indem du keine Tiere isst: Warum denkst du dann nicht an die Hülsenfrüchte? Die haben auch ein Leben. Die werden auch in Massenproduktion und mit Genmanipulation, ähm... ja, großgezüchtet, damit du die dann essen kannst – ist auch nicht besser! Frederike Ich fi nde, man muss aber auch irgendwo ‘ne Grenze ziehen, sonst könnt ich mich ja bloß noch von Wasser und Sonne und Licht und Luft ernähren. [...] Juliane Aber trotzalledessen widerspricht das doch der Biologie. Also der Fuchs sagt doch auch nicht von jetzt

Frederike (rechts) und Juliane sind seit elf Jahren befreundet und gehen aufs Gymnasium. Frederike ist seit vier Jahren Vegetarier. Juliane isst Fleisch und findet: Gehört dazu.

Mir tun die Mohrrüben leid. Nein... mir tun die Kaauf heute:

ninchen leid. Und ich ess nur noch Mohrrüben. Frederike Nein, aber ich fi nde wir sind einfach... Der Mensch hat einfach so ‘ne gewisse Grundmoral und ich meine... Meine ist einfach DIE Sache: Ich ess kein Fleisch und ich finde, ich hab die Möglichkeit, drauf zu verzichten. Und wenn ich die Chance hab, absolute Toleranz auf. drauf zu verzichten, wenn ich nicht Juliane […] Ich würde auch selbst nie auf Fleisch angewiesen bin: Warum ‘n Tier absichtlich töten. Das würd ich nie machen. Das könnt ich gar nicht. sollte ichs dann machen? Juliane (denkt kurz nach) Na ich, ich Frederike Wett ich mit dir, dass du‘s fi nde eigentlich persönlich, dass es kannst! In dem Moment, wo du eindazugehört. Das gehört halt zum Le- fach mal ‘ne Mücke erschlägst, die ben. Also, ja. [...] dich grad in den Arm sticht. Frederike Aber es geht einfach... Juliane (lacht kurz) Ja. In dem Fall mich ärgert imschon, aber... - Anzeige Frederike Jaaa! mer dieses: „Ich Klassenfahrt: Genau da fängt brauch Fleisch! es nämlich an! Ich brauch Ostsee ab 114 € Juliane Aber Fleisch! Ich hab p. P. (5 Tage) ich find, das die Möglichkeit, www.luego.de ist ‘n kleinerer so viel zu essen, wie ich will! Ich brauch ungefähr Punkt. Aber ich gehör auch zu den unbedingt mein 300-Gramm-Steak!“ Menschen, die Spinnen raussetzen. Frederike Ja, okay. Aber trotzdem... Das stört mich. Juliane Gut, das heißt... ja, ich weiß nicht... Frederike Dieses Übermäßige! Juliane Ich fi nd, man kann aber nicht Juliane Das heißt, es geht dir eigentalles so 100prozentig... Es gibt immer lich weniger um das Leben, meinet- irgendwo ‘ne Grenze und so ist es wegen eines einzigen Kaninchens halt beim Fleisch. Und... oder Rindes. Sondern eher um die Frederike Ich mein, ich kann dir jetzt kein Vorwurf draus drehen „Iiih, du Massenproduktion und um die ... Frederike Ja, um diese Massentierisst Fleisch!“, aber... (lacht). Es ist jetzt haltung. [...] Und da hört für mich die für mich auch kein Negativ-Touch an

der Person. Aber ich finds halt manchmal ‘n bisschen übertrieben. Juliane Das... das heißt dich, ähm, stört der Gedanke, wenn du jetzt meinetwegen ‘ne Wurst isst oder so, dass da irgendwann ‘n Tier gestorben ist? Frederike Ja. … Also ich meine, ich kann in die Wurst beißen, aber dann denk ich automatisch: „Was war das mal für ‘n kleines, süßes Schwein?“ (beide lachen) Frederike Nein, das ist wirklich so! Und dann, da ist dann bei mir Schluss! Juliane Das heißt, du kommst in der Hinsicht nicht mit dem Kreis des Lebens klar? Frederike Ja, ich stell mich gegen die Biologie... Juliane Yes! (lacht)

Das Streitvideo von Frederike und Juliane findet ihr auf SPIESSER.de, Webcode: @geschrieben. Dort gibts auch das Video mit Lina und Elli über Seitensprünge und One-Night-Stands. Johannes und Anne diskutieren über

Wa s s a g t S P I E S S E R - A u t o r i n

Gott und Religion sowie Annika

A n i t a , 18 , z u m T h e m a

und Saskia über straffe oder lasche

„Ve g e t a r i e r “ ? D i s k u t i e r t m i t i h r auf SPIESSER .de, Profilname: -atinA-

Zukunftsplanung.

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8 einmischen & mitreden

ZugehörICH Ich möchte Teil einer Jugendbewegung sein Ich möchte Teil einer Jugendbewegung sein Ich, ich möcht mich auf euch verlassen können Ich möcht mich auf euch verlassen können Und jede unserer Handbewegungen hat einen besonderen Sinn Weil wir eine Bewegung sind I wanna be part of a youth movement I wanna be part of a youth movement I want you to hold on me Tocotronic: „Ich möchte Teil einer Jugendbewegung sein“

v o n Ve r e n a B a r t e l s , 24 , J e n n i f e r B u s c h , 18 , T i n a G e b l e r, 21, Ta h n e e G o d t , 20 , B e t t i n a S c h n e i d e r, 21, V i k t o r i a W i e m e r, 16 , A n n e W i r t h , 19, N a d i n e W i t t l e b e n , 17 Fotos: K laus Gigga, Frank Dünzl, Markus Lorenczat

Emo

, kurz für Emotional Hardcore [engl.] (Subgenre des Hardcore-Punk mit starker Betonung von Gefühlen und zwischenmenschlichen Themen); Gabriel, 20, aus Berlin muss seine Männlichkeit nicht ständig unter Beweis stellen.

Es ist nicht so, dass ich ständig weinend in der Ecke sitze. Trotzdem bin ich Emo. Aber nicht, weil ich mit meinen Gefühlen nicht klarkomme. Mir gefällt einfach der Stil: enge Klamotten, schwarz gefärbte, längere Haare, die ins Gesicht fallen. Einige Jungs schminken sich, das wäre mir zu anstrengend. Aber klar, der Begriff Emo wird oft abwertend genutzt. Dass mir jemand „Iiih, guck mal ein Emo“ hinterher ruft, passiert mir bestimmt ein oder zwei Mal die Woche. Naja, ich glaube, manche brauchen einfach ihre Feindbilder, um mit sich selbst klarzukommen. Dabei denke ich, dass jeder Jugendliche sich irgendeine Sparte sucht. Selbst „nichts sein“ ist schon zur Gruppe geworden. In meinem nahen Umfeld bin ich aber auf wenig Unverständnis gestoßen, als ich vor etwa vier Jahren anfing, mich so zu kleiden. Nur mein älterer Bruder meinte mal, ich sehe schwul aus. Ist mir gleich. Ich muss meine Männlichkeit nicht ständig unter Beweis stellen. Genauso wenig spielt für mich eine Rolle, dass ich Schlagzeuger bei „Kill Her First“ bin, obwohl wir überall als „female Emocore-Band“ beschrieben werden. Vor mir waren eben nur Mädels in der Band, die mit ihrem harten, kraftvollen Sound und dem Growlen unserer Sängerin Gerox gerade wenig weibliche Lieblichkeit ausstrahlten. Ich laufe jetzt halt unter dem Label „female“. Mir gehts um die Musik. An sich ist es musikalisch gesehen relativ vage, was Emocore eigentlich ist. Klar spielen gefühlsbetonte Texte eine Rolle. Aber dann könnte man auch Radiohead eine Emo-Band nennen. Auf die Idee würde wohl niemand kommen. Eigentlich machen mich Stil und Musik zum Emo. Nicht irgendwelche politischen Statements, wie bei anderen Jugendkulturen. Und mich nervts wirklich, wenn Leute alles auf unsere – in Anführungsstrichen – angebliche Gefühlsduselei schieben. Warum sollte sich mein Leben anders anfühlen, nur weil ich Röhrenjeans trage? Liedzeilen, die mich gut beschreiben: I play my cards with all the risks no more games & bloody fists time is come for some trust I leave behind all the past! (Kill her First: „No more Games“)


einmischen & mitreden

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NT N I W E G N E U E N DEN YS A T N FA N A M O R ALERA

Straight Edge

, [engl.] (gerader Weg; Bewegung, deren Anhänger auf Alkohol, Tabak und Drogen verzichten); Thomas, 23, auf Usedom will morgens ohne Kater aufwachen.

Wenn andere hören, dass ich nicht trinke, rauche und keine Drogen nehme, gibts oft blöde Kommentare. Kostproben davon will ich euch ersparen. Es ist halt für die meisten nicht normal. Warum eigentlich? Je besser mich diese Leute dann aber kennen lernen, desto mehr bewundern sie meine Haltung. Dass ich mein eigenes Ding durchziehe. Viele finden es dann eher verwunderlich, wie viel Blödsinn ich mitmache. Ohne zu saufen. Ich kann es absolut nicht haben, wenn mir Freunde immer wieder Alkohol anbieten. Finden die das lustig? Ich nicht. Es gibt ein Lied von Minor Thread – einer USBand aus den 80ern – da heißt es: „Don‘t smoke, don’t drink, don’t fuck, at least I can fucking think.“ Die Idee hat bis heute Bestand, sich aber in viele Richtungen entwickelt, zu Positive-Hardcore, zur Tierrechtsbewegung, sogar zu einer Hare-Krishna-Bewegung. Straight Edge steht dir nicht auf die Stirn geschrieben. Viele Edger sind tätowiert, es gibt auch oft geweitete Ohrlöcher und Piercings. Aber das ist gar nicht so entscheidend. Es ist die Meinung. Die Einstellung. Nennts, wie ihr wollt. Für mich und viele andere dreht es sich um den DIYGedanken, also: Do it yourself. Dass man teilhat an der Szene, politisch aktiv ist oder in einer Band ist. Dass man was aus seinem Leben macht. Einen aufrechten, unbedröhnten Weg gehen, heißt Straight Edge. Zu sich selbst stehen, mit allen Konsequenzen. Wenn ich morgens ohne Kater aufwache, kann ich schon irgendwas reißen. Mal ganz ehrlich: Mit Alkohol und Drogen verschwenden wir doch nur Zeit. Ich nicht mehr. Welche Songzeile triffts für dich? Es gibt keine, sonst hätte ich sie selbst geschrieben.

SPIESS ER u n d Piper v von Ca erlosen yla Klu 20 - m a l ver. Be E- Book den Fa antwor s? Wem ntasy- R tet uns g om a n A dafür d e hört die d er g ro ie Frag lera ßen Dis Z u k u e: Büch nft und kussion er o d er wa r u m auf SPI ? Mach E S SE R t m it be .de/gew i innen

Worum gehts im Buch? „Das Letzte, was Prinzessin Alera tun würde, ist, den arroganten Stendor zu heiraten. Doch als Thronfolgerin des Königreichs muss sie sich der Wahl ihres Vaters beugen. Das Land blickt gerade dunklen Zeiten entgegen. Die Feindschaft mit dem Nachbarreich droht in einen Krieg zu münden. Und als der junge Narian aus dem Feindesland an Aleras Hof auftaucht, ändert sich alles für sie. Alera verliebt sich und ahnt schnell, dass ihre Liebe das Schicksal des ganzen Königreichs aufs Spiel setzt.“

Wer hats geschrieben? Cayla Kluver. Sie ist 17 Jahre alt und lebt mit ihrer Familie in Wisconsin in den USA. Die erste Fassung von Alera schrieb Cayla mit 14. Einen Verlag fand sie nicht. Erst viel später wurde Amazon auf die Autorin aufmerksam und brachte das Buch auf den Markt. In Deutschland erscheint es jetzt bei Piper und wurde inzwischen auch ins Spanische, Japanische, Italienische und Griechische übersetzt. Cayla hat eine eigene Internetseite – www.caylakluver.com – und einen Blog – www.caylakluver.blogspot.com. Auch auf Facebook könnt ihr sie treffen. Alle Infos zu Buch, Community und Diskussionsforen gibt es auf www.piper-fantasy.de


10 einmischen & mitreden

Pun|ker

[engl.] (Jugendlicher, der durch Verhalten und Aufmachung seine antibürgerliche Einstellung ausdrückt); Nika, 18, aus Bochum will nach ihrem Piercing jetzt ein Strichcode-Tattoo.

Wenn ich austicke, schmeiße ich auch mal Gläser durch die Gegend. Ist schon passiert. Ich will es auch gar nicht jedem recht machen. Lieber auffallen! Jeder Punk will auffallen. Und ich bin Punk. Provozieren, aus der Reserve locken! Klingt bis hierher vielleicht nicht so, aber eigentlich bin ich ein friedfertiger Mensch. Ich war 13 Jahre alt, oder vielleicht ein bisschen älter. Da habe ich angefangen, meine Klamotten zu verändern; hab nicht mehr nur angezogen, was Mutti gut findet. Erst einmal gings in Richtung Gothic. Alles schwarz. Doch Farben sind zu schön, um sie aus meinem Leben rauszuhalten. Seit ich 14 bin, verändere ich meine Haarfarbe ständig. Meine Frisöse Jenni mag mich, schnitt mir schon als Kind die Haare. Natürlich eck ich mit meinem Style an. Einmal war echt krass: Ich sah mir Ringe in einem Laden an. Die Verkäuferin guckte schief zu den drei Security-Typen rüber und sagte zu mir – immer noch mit schiefem Blick – ich passe nicht in das Klientel. Ich bin dann gegangen. Ohne Blick. Auch meine Schulleiterin hat mich auf mein Auftreten angesprochen. Ich war auf dem Weg in den - Anzeige ProbeKlassenfahrt: raum Paris ab 141 € unserer p. P. (5 Tage) Band, www.luego.de trug eine kurze Hose mit Leggins darunter. Ganz normal. Es war noch nicht mal aufreizend oder sowas. Wenn ich mich nicht angemessen kleide, könne ich nicht am Unterricht teilnehmen, sagte sie. Ich kam mir ganz schön verarscht vor. Punks sind gegen das System. In unserer Politik fehlts einfach an Selbstbestimmung. Wird doch alles nur in Akten gehalten. Dagegen will ich rebellieren. Als Tattoo will ich mir bald einen Strichcode machen lassen. Meine Eltern sind dagegen, doch das war beim Piercing genauso. Das nötige Geld gabs von Freunden zum Geburtstag. Außerdem bin ich 18. Meine Eltern können gar nichts dagegen tun. Sie haben sich damit abgefunden, eigentlich verstehen wir uns gut und meine Mutter ist froh, dass ich mir Gedanken mache. Dass Punks asozial sind und nur in zerrissenen Klamotten und Bier rumgammeln, ist nur ein dummes Klischee. Ich will später mal in die Kinder- und Jugendarbeit. Das wird mein Beitrag für ein bisschen mehr Love, Peace und Empathy für diese Welt. Mein Arbeitgeber muss meinen Style schon akzeptieren. Aber das wird bestimmt kein Problem. Will ja nicht hintern Bankschalter. Liedzeilen, die mich gut beschreiben: I‘m your hell I‘m your dream I‘m nothing in between you know you wouldn‘t want it any other way So take me as I am (Alanis Morissette: „Bitch“)


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12 einmischen & mitreden

Hip|pie

(Anhänger einer pazifistischen, naturnahen Lebensform; Blumenkind); Isabell, 17, aus Hamburg will sich nicht in die Probleme anderer hineinsteigern.

Chaotisch, schweigsam, faul. Das bin ich. Und Langschläfer. Und ich benehme mich nicht immer perfekt. Aber wer macht das schon. Wie Menschen reagieren und was sie zu sagen haben, ist mir wichtig. Klamotten und Materielles nicht. Denn der Mensch muss etwas Besonderes sein, nicht seine Hose, nicht sein Hemd. Zu meinen Wunden: Meine Faulheit! Alle meine Freunde ärgern sich darüber. Das sehe ich ganz realistisch. Aber ich finde eben auch, dass zu viel Arbeit stresst. Und Stress macht mich traurig. Am Ende des Tages erreiche ich mehr ohne Stress, weil ich einfach die Augenblicke mehr genieße. Das Wesentliche rauscht doch an den allermeisten vorbei. Meine Freunde sagen auch, ich höre nicht gut zu. Konfliktpunkt! Naja, auf manche Fragen reagiere ich nicht. Viele meiner Freunde behaupten deshalb, ich sei desinteressiert. Mein Freund ist immer stinksauer, wenn er mir alles noch mal erklären muss. Eigentlich möchte ich mich nicht zu sehr in die Probleme der anderen hineinsteigern. Ich schweife dann kurz ab, denke über Dinge nach, die ich erlebt habe. Danach höre ich wieder zu und bin für den Menschen da. Ja, ich kenne meine Schwächen. Aber gehören sie nicht zu mir? In mir steckt eben mehr oder weniger ein Hippie. Frieden, Sex, Liebe und Spaß, das sind die Schlüsselwörter zum Glück. Beim Feiern und Austoben fühle ich mich wohl, durch Musik fühle ich mich mit anderen verbunden. Meine Lieblingsmusik ist Rock und Reggae, zuletzt war ich auf dem Hurricane. Alles sehr ungezwungen. Ich bin bei vielen Dingen sehr entspannt. Ganz im Gegensatz zu meinen Eltern. Sie denken oft zu viel nach, bevor sie etwas sagen. Ich bin da anders. Glaube sogar, dass – in Klammern: fast – jeder Jugendliche so eine Haltung entwickelt, anders sein will und sich auflehnt. Jugendliche haben eine revolutionäre Kraft in sich. Ich lebe hier und jetzt! Vielleicht werde ich ja Pendler oder eine Reisende. Sei selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt! Der letzte Satz ist nicht von mir, sondern von Gandhi. Ich sehe es genauso. Und welcher Liedtext beschreibt dich am ehesten? I paid a flying visit to my first and only love She‘s as white as any lily, and as gentle as a dove She threw her arm around me saying, „Andy I love you still“ Oh, she‘s one miss Bazo Bailey, the pride of Fairmount Hill (Dropkick Murphys: “Fairmount Hill”)


einmischen & mitreden

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Go|thic

, [engl.] (figurativ, düster, schaurig; Subkultur im Rahmen der Post-Punk- und Dark-Wave-Bewegung); Daniel, 19, aus Porta Westfalica mag Musik mit einer Mischung aus Härte und Melodie.

Mein Vater ist sauer auf mich. Jedenfalls manchmal. Ich bin einsneunzig groß, kräftige Statur – wie man so schön sagt. Ich trage Stiefel und einen langen Mantel. Plus griesgrämiger Blick. Aber der ist nicht absichtlich. Ist einfach da. Wahrscheinlich bin ich kein typischer Vorzeigesohn, wirke manchmal sogar bisschen aggressiv. Besonders in meiner schwarzen Ausgehkluft. Darin ernte ich oft schiefe Blicke. Normal ist anscheinend anders. Aber was ist schon normal? Ist doch alles relativ. Emos ritzen, Hopper haben die Hosen in den Knien. Und wir Gothics sind Grabsteinschubser. So einfach. Alles Aussagen Ahnungsloser. Ich werde oft völlig falsch eingeschätzt. Ich gehe nicht auf den Friedhof, habe keine schwarze Tapete. Blut trinke ich erst recht nicht. Mit Satanismus habe ich nichts am Hut. Und ich habe ganz normale Klamotten im Schrank. Rote und blaue Shirts. Aber Schwarz ist und bleibt meine Lieblingsfarbe. Wer vermutet bei einem Gothic Baggy-Jeans im Kleiderschrank? Ich trage die Hopper-Hosen gern. Apropos: Früher habe ich mal Hip-Hop gehört; Punk kam und ging; zuerst stand ich auf Techno; später auf Hardcore. Irgendwann war ich dann in der Gothic-Sache drin. Ich mag die Musik. Echt tolle Musik! Die Mischung aus Härte und Melodie gefällt mir. Dunkle, aber tiefgründige Texte, die von Liebe, Leben und alten Märchen handeln. Zu der Sage Krabat gibts ein ganzes Album. Ein sehr gutes. Mit Hip-Hop und dem ganzen anderen Zeug kann ich mich nicht identifizieren. Nicht mehr. Ich hatte und habe viele Facetten. Sich neu zu erfinden, ist nicht schlecht. So kann man sich ein Bild machen, was der andere hört und denkt. Man wird toleranter, wenn man die Vorurteile am eigenen Leib erfährt. Ich habe Träume und Ziele. Wie jeder andere auch. In der Wohnung gammeln, von Hartz IV leben? Auf keinen Fall! Daher mache ich gerade mein Abitur. Und jobbe nebenbei im Penny Markt. Ganz gewöhnlich. Man könnte auch sagen: normal. Und welcher Liedtext beschreibt dich am ehesten? Alles schwarz, ich kann nicht sehen ich kann die Welt nicht mehr verstehen Der Mond reißt mir die Augen aus Ich bin gefangen und ich komm nicht raus Weißt du wer ich bin? (ASP: „Schwarzer Schmetterling“)

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14 einmischen & mitreden

Anruf unseres Fotografen Klaus mitten im Shooting: „Der sieht gar nicht aus wie ein Hip-Hopper. Ganz ohne Bling-Bling!“ Schnell waren wir uns einig: „Nicht verkleiden, nicht in die Schublade.“ Wer weiß schon, wie ein lupenreiner Hip-Hoper aussieht? Wir nicht.

Hip-Hop

, [engl.-amerik.] (urbane Jugendkultur mit Ursprung in den afroamerikanischen Ghettos New York Citys der 1970er Jahre); Marius, 23, aus Berlin sprüht am liebsten ohne Vorgaben.

Yo yo, fett, Alter! Reicht das für die Schublade? Früher kam noch „Zieh die Hose hoch!“ oder „Setz deine Mütze richtig auf!“ Heute kleide ich mich eigentlich normal, naja, meine Mütze trage ich immer noch nicht richtig, wer auch immer das richtige Tragen einer Mütze definiert hat. Was gute Musik für mich ist, kann ich definieren. Blumentopf zum Beispiel. Die Liebe zu Bands wie Blumentopf entdeckte ich neugierig lauschend durch den Türspalt zum Zimmer meines Bruders. Das ist schon ‘ne Weile her. In diesem Jahr war ich zum siebenten Mal beim Splash!-Festival. Die Szene verändert sich; immer mehr Poser; jeder ist ein Gangster. Blumentopf haben auch gespielt und die neuen Sachen finde ich klasse, weil sie sich treu bleiben. Bei meinem Bruder auf dem Schreibtisch sah ich auch zum ersten Mal Graffitiskizzen. Zum Glück blieben meine ersten Breakdance-Versuche im Gegensatz zu den Graffitis für immer ungesehen hinter den heimischen Wohnzimmergardinen. Und es blieb bei den ersten. Gemalt habe ich seit dem immer wieder. Das Sprühen war am Anfang ein richtiges Abenteuer. Heimlich waren wir nachts in unserer Kleinstadt unterwegs. Warum ich heute nur noch legal male? Ich sag mal so: Einmal gab es richtig Ärger. Aber eigentlich nehme ich mir auch lieber Zeit für meine Werke, nachts schaffst du einfach nicht so viel. Wenn ich jetzt sprühe, sind es oft sogar Auftragsarbeiten. Die allerdings auch lieber ohne konkrete Vorgaben. Dann nehme ich mir auch die Zeit. Obwohl mir 24 Stunden für einen Tag meist schon zu wenig sind. Für vieles fehlt mir die Zeit. Zum Schlafen zum Beispiel. Oder schlafe ich zu viel, um alles zu schaffen? Meine Freundin hat mir aus Australien ein handgemachtes Skizzenbuch mitgebracht. So richtig aus Blättern, ein echt schönes Teil. Am Anfang dachte ich, es wäre zu schade, um es mit Ideen zu füllen. Ideen, mit denen ich auch mal nicht so zufrieden bin. Aber das ist es nicht, im Gegenteil. Denn nur ein gefülltes Skizzenbuch erfüllt seinen Sinn, leer wäre es doch völlig nutzlos. Definitiv! Und der Songtext von Marius: Wir ham ’nen Schatten, doch die Taschen voller Sonnenschein. Wir ham mehr Träume als wir schlafen können und sind süchtig nach ’ner Bombenzeit. (Blumentopf: „Taschen voller Sonnenschein“)

Was wissen wir über Jugendkulturen? Die erste Jugendbewegung entstand zur Zeit der Französischen Revolution, um 1795, sie war demonstrativ unpolitisch. Später folgten weitere. In den Mittelpunkt rückte das Phänomen in den 1950er Jahren mit der Rock-'n'-Roll-Bewegung (Gegen Stinos!), in den 1960ern kamen die Hippies (Gegen Krieg!). In den 1980ern die Punks (Gegen Konsum!). Mittlerweile wirds unübersichtlich. Die Soziologen an der TU Dortmund listen heute 26 „größere Subkulturen“ auf:

Antifa, Black

Metal, Cable Street Beat, Comic, Cosplay, Death Metal, Demoszene, Globalisierungskritiker, Gothic, Graffiti, Hardcore, Hip-Hop, Indie, Junghexen, LAN-Gaming, Pagan, Metal, Parkour, Punk, Rollenspieler, Skateboarding, Skinheads, Sportklettern, Techno, Ultras, Veganer, Warez

20%

der Jugendlichen in Deutschland sagen von sich, dass sie aktiv einer Jugendkultur angehören.

70%

sagen, sie orientieren sich an einer Jugendkultur, weil sie beispielsweise deren Musik hören.

Nur, warum sind wir gern in Gruppen? „Im Endeffekt geht es darum, Freunde zu finden und sich mit Gleichgesinnten zu treffen.“ Klaus Farin vom Archiv der Jugendkulturen „Letzten Endes geht es in der Jugendkultur um nichts anderes als um Selbstdarstellung und Inszenierung. Das ist eben das Spiel, das die Jugend spielt.“ Jugendkultur-Forscher Bernhard Heinzlmeier


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16 einmischen & mitreden Einmal Emo, immer Emo? Kaum jemand zwischen 13 und 20 Jahren bleibt in einer einzigen Jugendkultur. Jugendliche wechseln in dieser Zeit im Schnitt viermal die Szene.

Me|tal

, kurz für Heavy Metal [engl.] (aggressivere Variante des HardRocks mit gitarren- und schlagzeugzentrierter Klangfarbe); Anne-Katrin, 20, aus Tübingen kämpft mit Schwertern.

Ein normales Wochenende bei mir: Ich pack‘ Schlafsack und Isomatte ein, was zum Grillen – und mein Schwert. Ich mache Schwertkampf. Leider haben meine Freunde und ich dafür keinen anderen Ort als den Grillplatz. Das oberste Gebot dabei lautet: Vorsicht! Unsere Schwerter sind nicht angeschliffen, trotzdem gefährlich: Einmal hab ich meinem Kampfpartner eine Platzwunde über dem Auge verpasst. War nicht mit Absicht. Meine Freunde habe ich fast alle auf dem Mittelaltermarkt oder im Pub kennengelernt. Fast alle sind Metaller; mit Normalos hatte ich neben der Schule noch nie viel zu tun. In der Klasse galt ich als Kuriosum – noch bevor ich angefangen hab, Metal zu hören und Schwarz zu tragen. Ich war das schüchterne Mauerblümchen und der Depp für alles. Die Musik, der Metal, hat mir Selbstbewusstsein gegeben; mich stärker gemacht, sodass ich irgendwann sagen konnte: Hey, was die über mich erzählen, ist mir scheißegal! In den schwarzen Klamotten fühle ich mich irgendwie geschützt. Dazu kamen Band-Shirts und Tarnhosen. Meine Oma explodiert jedes Mal: „Das ist doch - Anzeige nicht schön! Du Klassenfahrt: kannst doch viel Rom ab 157 € mehr aus dir machen!“ Sagt p. P. (6 Tage) sie, die Oma. Ich www.luego.de kann nur noch drüber lachen. Und weil wir gerade dabei sind: Metaller sind auch nicht ungepflegt, nur weil sie auf Festivals mal drei Tage nicht duschen! Doch manche Vorurteile stimmen: Wir trinken gerne Met und Bier. Und ich mag kein Rosa! Ich will nicht zum großen Einheitsbrei dazugehören – mir nicht von den Modediktatoren H&M und Mango vorschreiben lassen, was ich anziehe. Meine Springerstiefel werde ich wohl nie ganz wegpacken. Aber ich kann mir vorstellen, sie ab und zu gegen lila Ballerinas einzutauschen. Lila – nicht rosa! Mein Aussehen wird sich in Zukunft – da bin ich ganz realistisch – weiter anpassen. Oder ist das schon pessimistisch? Ich studiere nämlich Lehramt. Und mit Patronengürtel und Nietenarmbändern kann ich als Lehrerin sicher nicht rumlaufen. Dennoch bin ich Vollblutmetallerin – denn was einen Metaller ausmacht, ist die Liebe zur Musik. Und die wird, denke ich, niemals enden. Die Songtextzeile passt zu mir: Yeah, I‘m free – free falling! (Tom Petty: „Free Falling“)

Nun gibt es keine Pflicht zum Anderssein, aber ein Recht. Jugendliche machen heftigst davon Gebrauch. Mit Unterstützung des Gesetzgebers. Denn im Grundgesetz, Artikel 2, Absatz 1 (also ziemlich weit vorn)

„Jeder hat das Recht auf die freie Entfaltung seiner Persönlichkeit.“ steht:

Schön. Aber wissen das auch die anderen? Meine Eltern streiten sich oft mit mir, was ich für Sachen anziehen möchte. (Ich bin Punk.) S P I E S S E R . d e - N u t z e r i n Oma Elenna

Als ich mit einem karierten Schottenrock über meiner Hose ankam, meinten die Lehrer, ob ich gerade in einer Punker-Phase stecke... S a h n e s c h n i t tchen auf SPIESSER .de

Sicherheitsnadeln durch die Ohrlöcher fand niemand so toll. Aber solchen Kommentaren trotzt man dann gern. SPIESSER .de - Nut zerin Frie de

Was stört uns an Schubladen? Meinungen auf SPIESSER.de: Solche Aussagen wie „Der ist Emo.“ sind ja nicht falsch, solange man damit den Style meint und nicht automatisch auch Charaktereigenschaften, zum Beispiel: "Der ist Hippie und kifft."; „Der ist Gothic und Satanist."; „Der ist Emo und ritzt sich." flipflop_girl92 Man kann die vielen Szenen gar nicht mehr auseinander halten. Für mich ist alles nur noch eine große bunte Soße, die mir in meiner Kleinstadt entgegenkommt. Z e r o s W o l f Ein Hoch auf die Individualität jedes Schubladeninsassen! F r e d d i Lest mehr von SPIESSER.de-Nutzern und diskutiert mit auf SPIESSER.de, Webcode: @jugendkultur

Tipp der SPIESSER-Autoren: jugendKULTur: Die Reportagereihe des ZDFinfokanals stellt Jugendkulturen vor. Die neuen Folgen starten am 26. September. Videos der alten Staffel gibt es in der ZDF-Mediathek.


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20 JAHRE DEUTSCHE EINHEIT

HAND-

REICHUNG

1990 wurde aus der DDR und der Bundesrepublik wieder ein Land: Deutschland. All das ist lang her. Und heute? Was denkt ihr? Die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und SPIESSER starteten eine Umfrage auf SPIESSER.de. Sechs Fragen nach 20 Jahren Deutscher Einheit. Hier lest ihr die Auswertung. Und Christiane schreibt, was sie von den Ergebnissen hält.

1

Findest du gut, dass Deutschland wiedervereinigt wurde? Umfrageergebnis:

5%

vielleicht

90 ja 5 % nein

2

%

War die DDR eine Diktatur? Umfrageergebnis:

20 nein

73

%

ja

weiß

7

nicht

%

%

Zur Info: Die Wiedervereinigung Deutschlands finden vor allem die Jugendlichen und die jungen Erwachsenen gut. Zwar gab es Jahre nach der offiziellen Deutschen Einheit 1990 noch viele Klischees und Vorurteile von den „Ossis“ und den „Wessis“, und sie sind bis heute nicht restlos verschwunden. Doch mit den Jugendlichen von heute wächst eine Generation heran, die sich nicht mehr westdeutsch oder ostdeutsch fühlt. Laut einer Umfrage empfinden sich 80 Prozent der 14- bis 19-Jährigen als Deutsche. Als Westdeutsche oder Ostdeutsche sehen sich nur elf Prozent. Bei den 20- bis 29-Jährigen sind es 64 Prozent, die sich als Deutsche sehen.

Zur Info: Die DDR gab sich nach außen als Demokratie und Rechtsstaat, doch in Wahrheit legte die SED-Führung fest, was Recht und Gesetz war. Es gab viele Einschränkungen: Für wie lange sich Männer für den Wehrdienst verpflichteten, konnte darüber entscheiden, ob man einen Studienplatz bekam. Öffentliche Proteste oder gar Opposition wurden unterdrückt oder bestraft, oft mit Gefängnis. Wer aufbegehrte oder auch nur verdächtig war, geriet schnell ins Fadenkreuz des Ministeriums für Staatssicherheit (Stasi). Telefone wurden abgehört, Briefe geöffnet. Die Presse wurde zensiert, es gab keine freien Wahlen. Wer über die innerdeutsche Grenze fliehen wollte, wurde festgenommen. Mehr als 130 Menschen starben bei einem Fluchtversuch an der Berliner Mauer.


3

Wie kam es zur Deutschen Einheit? Antworten von SPIESSER.de-Usern :

Der Zusammenbruch der Sowjetunion und Umwälzungen in der DDR und im Ostblock allgemein.

danyo_87 Die Bemühungen vom damaligen Bundeskanzler Helmut Kohl hatten großen Anteil an der Einigung Deutschlands. KnusperKnabe Die Menschen sehnten sich nach Freiheit und wollten nicht mehr getrennt von ihresgleichen leben. Bekka

4

Glaubst du, dass eure Lehrer genug und so über die DDR informieren und unterrichten, wie sie wirklich war? Umfrageergebnis:

ja

43

%

57 nein

%

Zur Info: Wichtig ist auch, überhaupt was über die DDR zu erfahren: Laut einer Schülerbefragung im Auftrag der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur fanden 2005 knapp 84 Prozent der Schüler, es sei wichtig, sich im Unterricht mit der DDR zu beschäftigen. Die meisten Schüler, nämlich 57 Prozent, fanden den Bereich „Friedliche Revolution“ besonders interessant.

6

Wer ist dafür verantwortlich, dass die Mauer gebaut wurde? Antworten von SPIESSER.de-Usern :

DDR-Regierung. erd.drache

Walter Ulbricht. danyo_87

Die Sowjetunion. Sassie

Von wegen „Ossi“ und „Wessi“ SPIESSER-Autorin Christiane, 18, hat sich die Umfrage-Ergebnisse angesehen. Hier lest ihr, was sie denkt über die „Einheit“ unter Jugendlichen und was sie von den Umfrage-Ergebnissen hält.

Zur Info: Im Mai 1989 setzt eine Massenflucht aus der DDR ein. Seit September 1989 demonstrieren Hunderttausende Menschen auf den so genannten Montagsdemonstrationen gegen die SED-Führung. Am 8. November tritt das SED-Politbüro zurück. Einen Tag später fällt die Mauer. Die DDR-Bürger fordern mehrheitlich die Einheit Deutschlands. Im Juli beginnen zwischen der Bundesrepublik und der ersten frei gewählten DDR-Regierung die Beratungen über den Einigungsvertrag. Am 3. Oktober 1990 feiern die Deutschen ihre Wiedervereinigung.

5

hier falten

Müsstest du für eine Ausbildung/ein Studium in ein anderes Bundesland ziehen, würde es für dich eine Rolle spielen, ob du in den Westen oder in den Osten gehst? Umfrageergebnis:

63

ja37% nein

%

Zur Info: Vier Prozent der westdeutschen Abiturienten beginnen ein Studium im „Osten“ – andersherum sind es 20 Prozent. Je weiter die Befragten im Westen wohnen, desto geringer ist die Bereitschaft, ostwärts zu ziehen. In Greifswald (Meck. Vorpom.) kommen 30 Prozent der Studenten aus den alten Bundesländern.

Zur Info: DDR-Staatsratsvorsitzender Walter Ulbricht verkündet im Juni 1961: „Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten.“ Zwei Monate später beginnt der Bau. Grund sind die wachsenden Flüchtlingsströme gen Westen. Viele wollen nicht unter dem politischen Druck der SED leben. Daher sperrt die Partei-Führung die Bevölkerung ein. Das Brandenburger Tor ist Symbol für Teilung und Wiedervereinigung.

Wir Jugendlichen sollten Vorbild sein. Wie die Umfrage zeigt, finden fast alle von uns gut, dass es EIN Deutschland gibt. Und den meisten Jugendlichen ist egal, ob sie im Westen oder Osten studieren. Was soll das auch: Ich such mir meine Uni danach aus, welchen Ruf sie hat. Sicher, Nachholebedarf gibt’s immer: Mehr als die Hälfte will mehr und besseren Unterricht zur DDR. Geht mir auch so. Obwohl ich – wie über zwei Drittel der Umfrageteilnehmer übrigens auch – weiß, dass die DDR eine Diktatur war und wer die Mauer gebaut hat. Wie genau es zur Deutschen Einheit kam – gut, da müsste ich überlegen. Aber dazulernen gehört dazu.

Ihr wollt mitdiskutieren. Geht auf SPIESSER.de und sagt Eure Meinung. Mehr Infos bekommt ihr auf www.stiftung-aufarbeitung.de


20 einmischen & mitreden

Max: „Was meinst du, woher die kommen, solche Motivationstiefs? Liegt das immer am Lehrer? Es gibt doch auch Schüler, die dem Lehrer signalisieren: Ich habe keinen Bock.“ Suzana: „Ja klar, die gibt es in jedem Kurs. Aber dann liegt es am Lehrer, nicht alles in einen Topf zu werfen und zu sagen: Na wenn ihr eh alle keine Lust habt, muss ich auch keinen Unterricht machen.“

Max Riemelt, 26, steht seit 13 Jahren vor der Kamera. Angefangen hat er im Schultheater, dann ging er zum Film. Der Teeniestreifen „Mädchen Mädchen“ machte ihn 2001 bekannt. Für seine Rolle in „Der rote Kakadu“ bekam er 2006 den Bayrischen Filmpreis, 2008 für „Die Welle“ den Undine Award. 2007 verließ er das Gymnasium ohne Abitur. Auch eine Schauspielschule hat er nie besucht. Ab Oktober 2010 soll die viel gelobte zehnteilige Serie „Im Angesicht des Verbrechens“ im Ersten laufen. Darin spielt Riemelt einen Berliner Polizisten, der im Milieu der Russenmafia ermittelt. Auch im Vampirfilm „Wir sind die Nacht“, der ab 28. Oktober im Kino läuft, spielt der Schauspieler einen Kommissar.

Max: „Also ich hatte eine Realschulempfehlung, bin aber gegen die Empfehlung ans Gymnasium gegangen – ich war der Ansicht, dass man ein Abitur braucht, um im Leben etwas zu erreichen. Das wurde mir auch von meinen Eltern immer vermittelt: dass das Optimum grade gut genug ist.“

Max: „Aber dann haben wir wieder das Problem unserer Leistungsgesellschaft, in der sich die Guten gegenseitig puschen und die Schlechten noch schlechter werden.“


einmischen & mitreden

V ERT R ET UNG SST UND E

21

LEHRER : MA X RIEMELT FACH: ETHIK THEMA : LEISTUN GSDRUC K IN DER SCHULE

Überoberunterleistung

Vo n S u s a n n e R e n t s c h , 17 Fotos: André Forner

Gegen das System? Schauspieler Max Riemelt zerlegt das Thema Schulsystem, Motivation und Leistung 12 der Friedrich-Engels-Oberschule Berlin in Pro- und Contra-Einzelteile. Mit dem Leistungskurs Deutsch, Klasse 09.52 Uhr: Auch die letzten Schüler abwählen können – das meiste braucht man haben sich ihren Platz gesucht. Plötzlich doch im Leben niemals. fliegt die Tür auf – ein letzter Auto- Sascha Ich denke auch, dass das was bringt. grammwunsch, der mit kollektivem Schließlich weiß man in der elften Klasse ja schon so ungefähr, welche Richtung man mal Stöhnen der Klasse quittiert wird. Max Ich bin Max Riemelt und ich bin einschlagen will. heute hier, um mit euch über eure Hossa! Sollte man da etwa auch Mathe und Erwartungen und Ansichten über die Deutsch abwählen können? Ein bisschen gruselig Zukunft zu sprechen. klingt das aber schon... Wohin die Diskussion bei einem so Anna Man macht das Abitur ja gerade deshalb, vielseitigen Thema führen wird, kann eh um sich später noch alle Möglichkeiten offen zu niemand vorhersagen. Den Einstieg stel- halten. Deswegen finde ich, dass man alle Fächer len drei Vorträge zu den Themen Schul- bis zum Schluss weiter machen sollte. „Auch keine schlechte Idee“, findet Max. Allerdings system, Leistungsdruck und Prüfungshängt die Fächerwahl manchmal auch am Lehrer... angst dar. Dann wieder Max... Max Ich hätte mir als Schüler manchmal geMax Also ich hatte eine Realschulempfehlung, bin aber gegen die Empfehlung ans Gymnasium gegan- wünscht, einfach ein bisschen gen – ich war der Ansicht, dass man ein Abitur braucht, um im Leben etwas zu erreichen. Das wurde zu sehen. Und ich glaube, dass viele mir auch von meinen Eltern immer vermittelt: Dass das Optimum gerade Lehrer selbst von ihrem Stoff und den Reaktionen gut genug ist. Was haltet ihr denn der Schüler gelangweilt sind. Kathrin Es gibt zum Beispiel auch immer Lehrer, von unserem Schulsystem? Suzana Ich finde nicht gut, dass alle bei denen man sich denkt: Der wäre lieber sein verschiedenen Schultypen zusam- ganzes Leben alleine im Labor geblieben, weil er men geschmissen werden sollen. Wie einfach mit Menschen nicht gut zurechtkommt. soll das funktionieren, wenn plötz- Suzana Wir haben an der Schule hier auch lich ein Hauptschüler, ein Realschüler Lehrer, die setzen sich dann vorne mit der und ein Gymnasiast in einer Klasse Zeitung hin und sagen „jetzt arbeitet“. Da ist es sitzen? Der eine langweilt sich und dann nicht so weit her mit der Motivation. Max Liegt das immer am Lehrer? Es gibt doch der andere kommt nicht hinterher. Max Ich kann mir auch Schüler, die - Anzeige vorstellen, dass es dem Lehrer signaKlassenfahrt: schwierig ist, voran lisieren: „Ich habe BERLIN ab 69 € zu kommen, wenn es keinen Bock.“ p.P. (3 Tage) Suzana Ja klar, die manchen total egal www.luego.de gibt es in jedem Kurs. ist und man durch sie Aber dann liegt es am abgelenkt wird. Das sehen Suzanas Mitschüler aber Lehrer, nicht alles in einen Topf zu werfen und zu anders. Vor allem Sascha will protestie- sagen „Na wenn ihr eh alle keine Lust habt, muss ich auch keinen Unterricht machen“. ren, Suzana lässt sich nicht beirren. Suzana Doch, wirklich: In unserem Max Warum gehst du dann nicht einfach Kurs sind vielleicht drei Leute, die zum Lehrer und konfrontierst ihn mit deinem besonders gut sind. Der Lehrer orien- Problem? Wenn man früh genug begreift, wofür tiert sich an denen und die anderen man was macht, merkt man, dass man einen Weg kommen nicht hinterher. finden muss, wie man es zusammen schafft. Auf Max‘ Frage: Was tut man dage- 10.45 Uhr: Schön gesagt. Ein guter Moment die Stungen? Kommt nur zögerlich eine Antwort. de offiziell zu beenden. Ach nein, eine noch. Suzana Vielleicht ... alle guten Schüler Kathrin Wenn du doch studieren würdest – was sollten in einen Kurs gehen. Und die, die würdest du studieren wollen? Max Kunst oder Sport vielleicht. (Als Lehrer?) es nicht verstehen, in einen anderen. Max Hm naja, man müsste es halt mal ausproMax Aber dann haben wir wieder das Problem unserer Leistungsgesell- bieren. Aber dazu fehlt mir leider die Zeit. Schade eigentlich! schaft, in der sich die Guten gegenseitig puschen und die Schlechten noch schlechter werden. Lui Ich würde trotzdem Suzana Was Sus anne, 17, nach de r Stunde üb e r Ma x R ie me lt de nk t? Fragt sie auf zustimmen. Und man sollte nach der elften Klasse noch viel mehr Fächer SP I ESSER .de, Pr of ilname: deze mb e r is tin

Lui, 18 Es war wahnsinnig spannend, ihn zu erleben, etwas aus seinem Privatleben und auch mal über seine Ansichten als Mensch zu erfahren. Note: 1-

mehr den Menschen hinterm Lehrer

CD und Buch gewinnen

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Steffen, 18 Einen Menschen kennen zu lernen, der uns gezeigt hat, dass man auch andere Wege gehen kann, war eine super Erfahrung. Note: 2

Suzana, 17 Mir hat gut gefallen, dass er so ehrlich war. Trotzdem hat er uns eindeutig zu oft unterbrochen, er hätte uns ausreden lassen sollen. Note: 2+


22 einsteigen & loslegen SPIESSER-Autorin Viktoria: „Natürlich werden viele Schüler den Berufswahltest machen. Viele sind orientierungslos, ihnen und allen anderen wird das BIZ ans Herz gelegt, bevor sie vor lebendige Berufsberater treten.“

Berufsirritationszentrum

v o n V i k t o r i a W i e m e r, 16 Fotos: Frank Grätz

Wer ins BIZ geht, hat Fragen. Fragen, die nicht ganz banal sind. SPIESSER-Autorin Viktoria hat auch welche. Nur hat sie keine Antworten bekommen, sondern das Gefühl, dass niemand aus dieser und anderen Galaxien ihr bei der Berufswahl helfen kann - Anzeige -

Vor zwanzig Minuten war die Welt noch in Ordnung. Vor zwanzig Minuten, als ich noch nicht wusste, dass mir eine große Karriere als Kinderdorfmutter oder Elektronikerin bevorsteht. Ja, so habe ich auch geschaut: Kinderdorfmutter! Elektronikerin! Ob die wissen, dass Kinder mich nicht mögen, oft Angst vor mir haben? Ob die wissen, dass ich im Physik-Test zu Elektronik so mies war, dass ich mich heute noch dafür schäme? Sie, die Entwickler des digitalen Berufswahltests im Berufsinformationszentrum? Nein, sie haben keine Ahnung. Sie haben ja nicht danach gefragt. Ich sitze im Berufsinformationszentrum, kurz BIZ: grau-abgetretener Teppichboden, Regale voller Ordner und Mappen, an der Decke Neonröhren, am Fenster Lamellen und Topfpflanzen, die auch schon bessere Tage gesehen haben. Ich setze mich an einen Computer. Die Maus ist in die Tastatur eingebaut, nicht ganz leicht zu bewegen. Im Hauptmenü wähle ich die Rubrik „Ausbildungs- und Berufswahl für Jugendliche“ an. Da ist er: der Berufswahltest. Ich soll mir einen virtuellen Begleiter auswählen, sagt mir das Programm. Ich entscheide mich für das weibliche, orangefarbene Alien. (Alternativen: männlich-blaues Alien, Junge, Mädchen). Mit einem

Raumschiff machen das Alien und ich uns auf die Reise. Ich soll meine Interessen kategorisieren. Ganz klar, „berechnen und kalkulieren“ ganz nach unten. Danach gebe ich meine Stärken an (Hilfsbereitschaft: top, mathematisches Verständnis: nicht so) und beantwortete Fragen zu meinem Arbeitsverhalten (gern mit Menschen, drinnen oder draußen: egal). Das weibliche, orangefarbene Alien fragt, ich antworte. Der letzte Frageblock ist abgearbeitet, ich bin am „Ziel meiner Reise“ angekommen, da sehe ich auf dem Bildschirm das erschütternde Ergebnis: Neben Kinderdorfmutter und Elektronikerin ist auch noch die Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin dabei.

Das sollen Berufe sein, die am Besten zu mir passen? Sind die sich sicher? Ich kann

mir das Ergebnis ausdrucken, tu es aber nicht. Ich stehe auf und gehe zum Regal mit den Berufsmappen und erfahre noch ein bisschen mehr über meine neuen Perspektiven. Die Mappen sind sicher nach dem Geschmack meines Aliens: viele Bilder, weniger


einsteigen & loslegen

23

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an

d

Das BIZ bleibt mir fremd, sagt Viktoria nach ihrem Besuch im BIZ.

6

» Starke Typen: Paul Kalkbrenner, Andrea Nahles und Kai Diekmann verraten, wie sie wurden, was sie sind. «

ne

nn Text als erwartet. Ich lege sie beiseite. Was läuft bloß falsch im Berufsinformationszentrum? Irgendwie ist das Ganze hier nicht das, was ich erwartet habe. Der öde Raum, der Berufswahltest und die Mappen, die so kindlich daher kommen, dass ich mich fast veralbert fühle. Ein Testergebnis, das von einem anderen Stern kommen muss. Das BIZ bleibt mir fremd. Falsch ist, dass mich hier ein Berufswahltest berät, obwohl das BIZ immer wieder betont, nur Informationsquelle sein zu wollen, nicht Beratung. Natürlich werden viele Schüler diesen Test machen. Viele sind orientierungslos, ihnen und allen anderen wird das BIZ ans Herz gelegt, bevor sie vor lebendige Berufsberater treten. Doch dieser Test ist nicht präzise genug, um wirklich heraus zu finden, wofür man geeignet ist. Im schlechtesten Fall irritiert, im besten amüsiert er. Ich werde in zwanzig Minuten hoffentlich darüber lachen können, dass man mich eben mal so zur Kinderdorfmutter machen wollte.

» 12 Prominente erzählen, wie Karriere geht. Zum Durchblättern, Schieflachen, Umdenken und Nachmachen. Dazu Tipps für Berufswahl und Bewerbung. «

B wie Bedeutung

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BIZ sind die Berufsinformationszentren der Bundesagentur für Arbeit. Es gibt sie in jeder größeren Stadt, 180 mal. Dort kann sich jeder kosten- und terminlos über Berufe informieren. Am Computer könnt ihr einen Berufswahltest machen. Regelmäßig gibt es Infoveranstaltungen und Berufswahlmessen.

I wie Internet www.biz.de – alle Informationszentren, Datenbank für Veranstaltungen www.berufenet.arbeitsagentur.de – Infos zu allen Ausbildungsberufen

Z wie Zukunft In Wuppertal, Kassel und Halberstadt hat die Bundesagentur drei neue BIZ eröffnet. Die Modellprojekte werden ein Jahr getestet. Nachher wird überlegt, wie und ob Neues auf die anderen übertragen werden sollen.

SPIESSER-Diskussion: Wie findet ihr das BIZ? Seid ihr schon im BIZ gewesen? Wie

A u t o r i n V i k t o r i a , 16 : „ I c h

fandet ihr es? Was kam bei euren

wurde noch nie so of t am

Berufswahltests raus? Hat euch das

Te l e f o n w e i t e r g e l e i t e t w i e b e i

Ergebnis geholfen? Was könnte man

d e r R e c h e r c h e z u d i e s e m A r t i k e l .“

besser machen? Was ist schon gut?

Profilname auf SPIESSER .de:

Diskutiert mit uns auf SPIESSER.de,

vikipedia

Webcode: @biz

Anders als

du

denkst

Das deutsche Bäckerhandwerk Berufe im Bäckerhandwerk sind anders als Du denkst und bieten mehr als Du ahnst! Hier erfährst Du mehr: www.back-dir-deine-zukunft.de


24 einsteigen & loslegen

Medienrummel outTAKE – das Jugendmedienwochenende im Sächsischen Landtag in Dresden vom 29. bis 31.10.2010. SPIESSER sucht wieder 250 Jugendliche, die neue Wege gehen:

Paten Verschiedene Paten begleiten die Workshops, etwa die Deutsche Telekom und die Europäische Kommission.

rein in die Workshops, Diskussionen und ins Kino

Anmeldung Anmelden könnt ihr euch sofort auf outTAKE.org

Fotografie Workshop Für Anfänger und Fortgeschrittene gibt es je einen Fotografie-Workshop. Vielleicht schaffen eure Fotos es ja in die Live-Zeitung.

Livezeitung Am Freitag fällt der Startschuss, am Sonntag ist Finale: Am outTAKE-Wochenende wird eine Livezeitung produziert, die jeder Teilnehmer mit nach Hause nehmen kann.

SPIESSER-Party Am Samstagabend wird in der SPIESSER-Redaktion gefeiert. Die passende Musik liefert eine Band der Volkswagen Sound Foundation. Welche Band das sein wird, könnt ihr auf SPIESSER.de/outtake-party bestimmen.

Teilnahmegebühr: 35 Euro oder mit Bahnticket für Anund Abreise 94 Euro. Darin enthalten ist die Unterkunft im Hostel, Verpflegung und der Eintritt zu allen Veranstaltungen.

Schreibworkshop Jugendjournalismus, Onlinejournalismus und Öffentlichkeitsarbeit sind drei der 18 outTAKEWorkshops. Am Samstag wird von früh bis spät geschrieben, gezeichnet, gefilmt. Außerdem: 3DAnimation, Game Design, Karikatur, Layout, Radio.

Podiumsdiskussion Am Sonntag diskutieren Experten zum Thema „Medien – Fluch oder Segen?“ Anschließend werden alle Workshopergebnisse im Landtag präsentiert.

Ankommen Freitagmittag: Ankunft im A&O Hostel Dresden, danach feierliche Eröffnung im Sächsischen Landtag. Nachmittags Gesprächsrunde „Profis erzählen“ mit Experten von ZDF neo, der ARD und dem Bundespresseamt.

Eine outTAKE-Gruppe mit Teilnehmern, Infos und Fotos findet ihr auf SPIESSER.de. Außerdem berichtet die Onlineredaktion live vom Jugendmedienwochenende.

VERANSTALTER

PATEN

PARTNER HOSTEL HOTEL

DRESDEN NEWA

Filmpreview Am Freitagabend seht ihr exklusiv „3Faltig“, den neuen Film mit Christian Tramitz und Matthias Schweighöfer. Nach dem Film stehen euch die Schauspielerin Julia Hartmann und der Produzent Sebastian Brummer für ein Gespräch zur Verfügung.


spezial

Lichtblicke. „Lichtblicke.“ haben wir dieses Spezial genannt. Komisch eigentlich, denn in diesem Heft geht es um verlorenes Geld und Vertrauen – um das, was seit letztem Jahr als so genannte Finanzkrise die Welt bewegt. Und trotzdem „Lichtblicke.“ Weil es uns um Klarheit geht, um Aufklärung. Weil hier sieben SPIESSERAutoren sind, die Licht ins Dunkle der Krise bringen. Weil sie aufgeschrieben haben, wie alles kam und weil ihr hier lesen könnt, warum Vertrauen in Geld am Ende doch nicht verloren ist. Deshalb „Lichtblicke.“

Das SPIESSER-Spezial entstand in Zusammenarbeit mit den deutschen Volksbanken Raiffeisenbanken.


3 SÄULEN

30 € Taschengeld im Monat bekommen die meisten 14- bis 17-Jährigen. Trotz Krise. Das hat SPIESSERAutor Gleb, 18, recherchiert. Ab 18 sind dann monatlich rund 50 Euro drin. Was jeder mit seinem Geld macht? Gleb hat seine Kumpels gefragt: Per SMS. Hier lest ihr die Antworten: Auch per SMS. KAI, 14, ERFURT: Hi gleb! Also hier schnell die antworten: 25 euro pro monat und ausgaben für Handy und Party. Kai WIEBKE, 16, HANNOVER: Seit wann wird denn so etwas per SMS gefragt ;D Ja ich bekomme 60 Euro im Monat von Papa und Mama und gebe das für Disko aus. Klamotten bezahlt mir meine Mutter und so also nur Disko und essen. JANINA, 15, DORTMUND: Na Du ;) Ich frag mich wer auf so eine Idee kommt mit Sms unso… ja 50 Euro im Monat und ausgeben wie Klamotten, Essen, Schminke, Kino und so was halt Partymässiges auch. Kussi Janina CHANTAL, 16, TÜBINGEN: Ach und jetzt interessierst Du dich doch für Geld was :D Ja 40 Euro im Monat bekomme ich und ausgeben hmm ja so fuer Klammotten und so halt. Nix besonderes eigentlich! Melde dich mal noch wegen treffen kannst mir ja was von deinem Taschengeld abgeben hihi GEROLD, 18, MOERS: Ich gehe arbeiten und brauche kein Taschengeld mehr. Das is auch gut so denn ich sitze nicht gerne anderen leuten auf der Tasche wenn du verstehtst und ausgeben hmm so alles halt außer essen und miete das zahlt mutti! G.

ARIAN, 15, AACHEN: Jo ich bekomme 40 Euro aber ich Jobbe gerne noch nebenbei als Programmeirer und da krieg ich ordentlich was weist du doch also geht klar ich kauf mir gerne Elektronik und alles von Apple. VANESSA, 17, MÜNCHEN: Schmiiiinke ;D und ganz viel Essen kaufe ich mir, Wie viel ich bekomme sage ich dir nicht ist geheim mein Lieber …bis dann und frag nächstes mal per Telefon oder so sms is scheiße. JANNIS, 18, BONN: Meine Eltern geben mir 50 Euro im Monat und ich gebe das aus für Fußball, bahntikets und Kleidung, Essen und am Wochenden für Alcohol. Bitte Bitte für meine 9 Cent :D MIRIAM, 15, FRANKFURT: Gleb! Ja regelmäßig bekomme ich kein Taschengeld aber sonst immer wenn ich mal Frage! Ausgaben habe ich eigtl nur für essen und so spontane Dinge den Rest zahlen mir die Eltern. MARTIN, 18, DÜSSELDORF: Na das ist bei mir kein Problem Digga ;) Krieg 300 im Monat hehe ausgeben weiste doch Club und so manchmal essen und trinken wenn man durch die stadt läuft halt so Sachen. Martin

hat das deutsche Bankwesen: private Geschäftsbanken, Öffentlich-rechtliche Kreditinstitute und Genossenschaftsbanken. SPIESSER-Autorin Wiebke, 17, hat aufgeschrieben, was der Unterschied ist. GENOSSENSCHAFTSBANKEN: Deren Wurzeln liegen im 19. Jahrhundert: Friedrich-Wilhelm Raiffeisen und HermannSchulze-Delitzsch folgten als Gründerväter (auch der Volksbanken Raiffeisenbanken) hehren Grundsätzen, um kleine Bauern und Handwerker unabhängig zu machen von großen Finanzhäusern: Selbsthilfe, Selbstverantwortung, Selbstverwaltung und Solidarität. Kunden können Mitglieder werden. Die bilden eine Genossenschaft, in der jeder für jeden und eine Genossenschaftsbank für die andere eintritt. Einer haftet für den anderen, und deshalb sind die wahren Chefs einer Genossenschaftsbank ihre Mitglieder. Um deren wirtschaftliche Förderung geht es – nicht um den Maximalgewinn der Bank. Das alte Prinzip der Eigenverantwortung hat sich in der aktuellen Krise bewährt: Keine Genossenschaftsbank musste staatliche Hilfsgelder in Anspruch nehmen. ÖFFENTLICH-RECHTLICHE KREDITINSTITUTE:

Diese Institute heißen Sparkasse, Landesbank oder KfW und haben einen wichtigen „öffentlichen Auftrag“: die Versorgung der Bevölkerung mit Finanzdienstleistungen. Davon profitieren Privatleute, Firmen, aber auch Städte und Gemeinden. Denn auch die Gewinne der „Öffentlichen“ werden, sobald es geht, zur Förderung des Allgemeinwohls eingesetzt. Kontrolliert werden sie auch meist von Vertretern der Öffentlichkeit – kommunalen Amtsinhabern oder Politikern. Etwa zwei Drittel der Gelder, die der Staat in der Finanzkrise den Banken zukommen ließ, flossen in die öffentlich-rechtlichen Kreditinstitute. PRIVATE GESCHÄFTSBANKEN: Zu den Privaten Geschäftsbanken zählen Großbanken, Regionalbanken, Niederlassungen von Auslandsbanken und Privatbanken. Ihre Eigner können höchst unterschiedlich sein, vom Privatbesitzer über den Kleinaktionär bis zu großen Kapitalanlagegesellschaften. Deren Ziel heißt: möglichst viel Gewinn schöpfen aus der Investition. Riesig erfolgreich ist der Riese unter den deutschen Geschäftsbanken, die Deutsche Bank. Denn während die Unterstützung einiger Privatbanken im Rahmen der Krise das restliche Drittel der staatlichen Rettungsgelder beanspruchte, brauchte der Branchenprimus nichts.


3093.000.000.000 € – so viel Geld ist mit der Finanzkrise futsch. Wie viel Geld das ist? SPIESSER-Autor Felix, 24, reiste in die Finanzmetropole Frankfurt zum Wirtschaftsjournalisten Harald Freiberger. Der ist Geldexperte der Süddeutschen Zeitung und wenns ums Geld geht, weiß er, wovon er redet. Und Felix hat gelernt: Wie das nun war, die Sache mit der Finanzkrise.

Banktower schrauben sich bis zu 300 Meter in den Frankfurter Himmel, die Wertpapierbörse nicht weit. Dazwischen arbeitet Harald Freiberger, Wirtschaftsredakteur der Süddeutschen Zeitung. Neben einem Regal, gefüllt mit Wirtschaftsbüchern, steht ein PC in Freibergers Büro. Und ein weinrotes Rennrad. Er selbst telefoniert gerade mit einem Informanten. Einem Banker, der seinen Namen im Artikel nicht genannt haben will. Ein Banker mit krisensicherem Job – die sind nicht sonderlich beliebt in Zeiten der Krise. Ob Freibergers Job auch so sicher ist? Da hatte er in den letzten Jahren manchmal Zweifel: „Wirtschaftskrise – das ist, wenn viele Menschen ihren Arbeitsplatz verlieren. Weil es den Unternehmen, für die sie arbeiten, schlecht geht. Auch die Süddeutsche Zeitung hat Mitarbeiter entlassen“, erzählt er. Spricht man mit Freiberger und liest seine Artikel, dann taucht ein Wort immer wieder auf: „Blase“. In Amerika entwickelte sich die Krise aus einer Immobilienblase. Freiberger erzählt: „Die Bank lieh jedem Bürger Geld, der sich ein Haus bauen wollte. Sie hat den Menschen ihr gesamtes Haus bezahlt“. Die Banken pokerten. Spieleinsatz waren die

Häuser der Leute, die einen Kredit dafür aufgenommen hatten. Die Hauspreise entwickelten sich gut in den USA, waren schnell doppelt so hoch: Die Hauspreise blähten sich auf wie eine „Blase“. „Für die Bank war das ein gutes Geschäft: Weil sie das Haus mit dem Kredit ja bezahlt hatte, gehörte es ihr“, erzählt Freiberger. Damit die amerikanischen Banken einen Kredit gewähren konnten, liehen sie sich das Geld selbst erst einmal: unter anderem bei Bürgern und Banken in Deutschland. Die Deutschen kauften also Anteile an den Immobilien in den USA – weil sie auf Wertsteigerung der Häuser hofften. Banken und Kunden, die die Papiere zum richtigen Zeitpunkt kauften und verkauften, machten Millionengewinne. Als 2007 plötzlich viele Eigentümer ihre Häuser in den USA zu hohen Preisen verkaufen wollten, war niemand mehr bereit, die Summen zu bezahlen. Die Häuser waren viel weniger wert, als sie die Banken in ihren Bilanzen vermerkt hatten. „Die Hausbesitzer bemerkten den Wertverfall, zogen aus und schickten den Schlüssel an die Bank. Der gehörte das Haus ja noch, weil der Kreditnehmer seinen Kredit noch nicht bezahlt hatte – auch wenn das Haus inzwischen eigentlich fast wertlos war“, erklärt Freiberger. Die Banken saßen nun auf fast wertlosen Häusern. Banken und Kunden, die die Papiere im großen Stil gekauft hatten, waren pleite. „Bankenpleite: Im schlimmsten Fall bedeutet das, dass kein Geldautomat mehr Scheine spuckt, weil die Bank keins mehr hat“, sagt Freiberger. Der internationale Währungsfond hat letztes Jahr die Gesamtverluste der Finanzkrise geschätzt: 3093 Milliarden Euro. Zum Ver gleich: Die Bundesregierung gibt für ihren Haushalt 2010 rund 320 Milliarden Euro aus. Vom Geld, das mit der Finanzkrise verschwunden ist, hätte Deutschland also mehrere Jahre seine gesamten Ausgaben bestreiten können. Vieles Weitere ist Psychologie: „Wenn ich Geld verloren habe, kaufe ich mir kein neues Auto, dann geht es den Autoherstellern schlechter. Die müssen wiederum Leute entlassen, weil keine Autos mehr gekauft werden“, sagt Freiberger. So wirkt sich die Krise auf viele Bereiche der Wirtschaft aus. Freiberger selbst investiert nur in sichere Anlagen. Dass der Redakteur kein Zocker ist, merkt man: Nachdem ihm innerhalb von zwei Jahren drei Fahrräder geklaut wurden, steht sein weinrotes Rennrad in seinem Büro neben dem Schreibtisch. Sicherlich kein günstiges Fahrrad. Wäre ja schade, wenn der Traum vom neuen Fahrrad schon wieder platzt.


04441 ist die Vorwahl Vechtas. Was Vechta ist? Eine deutsche Stadt. Dort steht das Zentrum für Vertrauensforschung. SPIESSER-Autorin Lara, 17, hat mit dessen Chef Martin Schweer gesprochen. Weil sie wissen wollte: Was ist denn Vertrauen nun eigentlich? Und: Werden wir das durch die Finanzkrise entstandene Misstrauen wieder los? Radio an. Wieder Silbermond. „Und dann leg‘ ich meine kleine große Welt in deine schützenden Hände.“ Hundertmal rauschte dieses Songzitat an meinem Ohr vorbei, kaum wahrgenommen. Heute ist das anders, heute denke ich über diesen Satz nach. Was steckt dahinter? Vertrauen. Ein großes Wort. Vertraue ich jemandem oder in etwas? Wie hoch ist der Wert des Vertrauens und wie schnell ist es zunichte gemacht? Fragen fluten meinen Kopf. Ich bin Generation Internet. Wikipedia also. Ich ahne schon: Vertrauen ist nicht leicht zu definieren. „Unter Vertrauen wird die Annahme verstanden, dass Entwicklungen einen positiven oder erwarteten Verlauf nehmen“, lautet der erste Satz. Nein, finde ich: Vertrauen ist mehr als das. Woran denke ich bei diesem Wort? An den Blick eines kleinen Kindes, wenn es seine Mutter ansieht, an Blindenhunde und an Verliebte. Doch je mehr ich über die Bedeutung des Wortes nachsinne, desto mehr zeigt sich die Komplexität dieses Begriffs: Ohne nachzudenken, vertraue ich jeden Tag nicht nur meiner besten Freundin, sondern wildfremden Autofahrern beim Überqueren eines Zebrastreifens, ja sogar der Naht meiner Hose. Die Zielgruppe meines Vertrauens ist also groß. Gefährlich groß?

Und wenn ich Vertrauen definieren müsste? Vertrauen ist, sich fallen lassen und aufgefangen werden. Irgendwie romantischkitschig, das muss doch pragmatischer gehen. In Vechta gibt es das Zentrum für Vertrauensforschung. Professor Martin Schweer, Chef dieses Zentrums des Vertrauens, wird wissen, womit er es zu tun hat. Ich rufe an.

Der Professor meint: „Wenn Sie mich nötigen würden,“ (würde ich...), „eine Definition zu geben, würde ich sagen: Vertrauen ist die subjektive Sicherheit, sich in die Hand einer anderen Person oder auch eines sozialen Systems zu begeben.“ „Gefällt mir“, denke ich. Und wie wichtig ist es? „Vertrauen ist quasi ein Mechanismus, um Unsicherheiten zu beseitigen. Ohne wären wir nicht lebensfähig“, lautet seine Antwort. Und: „In dem Moment, in dem wir vertrauen, fühlen wir uns wohler.“ Und wenn dieses wohlige Gefühl missbraucht wird? Betrug? Geheimnis nicht für sich behalten? Jemanden blamiert? „Vertrauen wiederherzustellen ist möglich, jedoch ein langer und schwerer Prozess, er hängt stark vom Verhalten desjenigen ab, der etwas falsch gemacht hat“, sagt Herr Schweer. Doch auch in einem anderen Kontext spielt Vertrauen eine große Rolle: Denn nur, wenn wir in den Wert des Geldes vertrauen, ist ein Euro auch einen Euro wert. Milliardenhilfspakete, Profitgier, mangelnde Kontrolle: Wurde das Vertrauen von Millionen Bürgern durch das Chaos der Finanzkrise sogar missbraucht und zerstört? Wieso sollte ich überhaupt noch an dieses instabile Finanzsystem glauben? Weil ich keine andere Möglichkeit habe? Ich rufe wieder an. Diesmal bei Werner Hansmann, Professor für Volkswirtschaft an der Uni Hamburg. Er sagt, im Grunde könne man in Geld vertrauen. Auch dem gesamten Finanzsystem in Europa – „wenn die Länder den starken Willen besitzen, das System zu verteidigen, so wie im Frühjahr 2010.“ Er meint die Rettung Griechenlands vor dem Staatsbankrott. Gutes Zeichen, find ich.

Herr Schweer sagt zum Vertrauensverlust: „Dahinter steckt kein fehlendes Vertrauen in das Geld an sich, in den Tauschwert, sondern in die Frage: Was wird damit gemacht?“ Also kein Misstrauen in die Währung, sondern in Banken und in die Regierung? Können die das wieder gutmachen?, frage ich. „Es ist möglich“, sagt Herr Scheer. „Vertrauensfördernd wirkt sich momentan aus, dass sich die ökonomische Lage erheblich verbessert.“ Also Aussicht auf Besserung. Wer will schon in Unsicherheit leben.


0 VERTRAUEN scheinen die Banker nach der Finanzkrise zu genießen. Haben ja auch schön eins drauf bekommen. Berechtigt? SPIESSER-Autor Ruben, 18, hat nachgefragt bei Gerd Gigerenzer. Der Professor am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung in Berlin trainiert Richter und Manager, besser mit Risiken und Unsicherheiten umzugehen. Herr Gigerenzer, Vertrauen und Wirtschaft: Hat das miteinander zu tun? Ist das wichtig? Essentiell wichtig. Und noch wichtiger ist, dass man sich davor schützt, Vertrauen zu verlieren. Warum betonen Sie das so? In der Finanzkrise ist viel Vertrauen verloren gegangen. Vertrauen Sie denn ihrem Bankberater noch? Nicht unbedingt. Warum nicht? Schlechte Erfahrungen gemacht? Meine eigene Beraterin hat mir jüngst undurchsichtige Papiere angeboten. Daraufhin habe ich ihr auf der Stelle ge sagt, dass ich mit ihr keine Geschäfte mehr machen werde.

Solche Reaktionen müssten doch das Verhalten der Berater ändern... Das Problem ist, dass die meisten Kunden nicht so reagieren wie ich. Wenn sie das tun würden, würde sich die Mentalität der Berater ändern. Die stärkste Waffe sind Bürger, die eine gesunde Skepsis haben. Haben die Berater das Vertrauen zu Recht verloren? Sicher gibt es wirkliche schwarze Schafe. Aber der Vertrauensverlust kommt auch dadurch zustande, dass viele Kunden naiv waren. Warum naiv? Ist der Berater nicht zu hundert Prozent dem Kunden verpflichtet und bekommt von ihm „seinen Auftrag“? So sollte das sein. Aber viele Kunden haben nicht realisiert, dass Berater mitunter angehalten werden, nur ganz bestimmte Angebote zu machen, von denen in erster Linie die Bank profitiert. Die Berater sind eben auch ihrem Arbeitgeber verpflichtet. Hier haben wir eine Bildungslücke auf der Seite der Öffentlichkeit. Die Menschen müssen einfach besser verstehen, wie sich die Situation in einer Bank darstellt, und welche Ziele die Bank selbst verfolgt.

Der Berater hat also keine andere Wahl und kann gar nichts dafür? Es ist einfach eine Illusion vieler Kunden, dass der Angestellte unabhängig von den geschäftlichen Zielen seiner Bank agieren darf. Trägt man also auch selbst Verantwortung für das Vertrauen in andere? Der Kunde ist nicht ganz unschuldig, wenn er nicht gelernt hat, nachzufragen. Denn erst dann kann er leicht manipuliert werden. Wie könnte man dem entgegenwirken? Man muss von den Bürgern verlangen, dass sie mehr mitdenken. Mehr Verantwortung übernehmen. Wir müssen uns auch selber überlegen, warum wir immer noch so wenig verstehen von Finanzen. Man darf die Schuld nicht einfach nur den Beratern und Banken zuschieben, die sind nicht per se „böse“ oder „gut“. Soll das bedeuten, die Leute sind schuld an der Finanzkrise? Man darf nicht sagen, es sind die einen oder die anderen. Das Problem liegt im ganzen System. Wenn man versteht, wie das Bankgeschäft funktioniert, dann ist man auch nicht leicht zu manipulieren. Sollte man seiner Bank nicht Vertrauen entgegenbringen dürfen? Schon. Aber man sollte in kein Geschäft blind vertrauen. Wir brauchen beides: Ehrlichkeit auf Seiten der Banken, UND Kompetenz auf Seiten der Bürger. Man kann leicht auf die Banken schimpfen, aber das hilft ja nichts. Was man machen kann: an sich selber arbeiten. Umso besser ist es, wenn junge Leute das tun. Die möchte ich ermuntern, es selbst in die Hand zu nehmen.


5 JAHRE Lebenszeit kostet es, würde man das fälschen, worum sich diese ganze Finanzkrise dreht: Geld. Damit es denen, die es trotzdem versuchen, schwer gemacht wird, haben EuroGeldscheine Sicherheitsmerkmale. SPIESSER-Autor Björn, 24, hat der Deutschen Bundesbank in Frankfurt Mails geschrieben und nachgefragt, welche das sind. Hallo Herr Werchan, ich brauche Geld. Mein erster Gedanke war, Geldscheine zu kopieren. Klingt simpel. Eine gute Idee? Schöne Grüße, Björn Urbansky ---------------------------Hallo Herr Urbansky, Das ist keine gute Idee. Für das Kopieren von Geldscheinen können Sie eine Menge Ärger bekommen. Selbst wenn Sie die Geldscheine nur kopieren und noch nicht einmal versuchen, damit irgendwo zu bezahlen, begehen Sie schon eine Ordnungswidrigkeit. Das klingt zwar nicht so schlimm – kann aber bis zu 10.000 Euro Geldstrafe kosten. Noch viel schlimmer wird es, wenn Sie Geldscheine gezielt mit der Absicht kopieren würden, damit etwas zu kaufen. Damit würden Sie Geldfälschung begehen – eine Straftat, für die Sie bis zu fünf Jahre ins Gefängnis kommen können. Sie sollten diese Idee also lieber schnell wieder vergessen! Viele Grüße, Andreas Werchan ---------------------------Hallo Herr Werchan, vielen Dank. Was wird denn so getan, damit Geld schwer zu fälschen ist? Ich weiß, dass die Euronoten in der Disco immer so funkeln. Netter Effekt im Club. Schöne Grüße, Björn Urbansky ---------------------------Hallo Herr Urbansky, freut mich, dass ich Ihnen weiter helfen konnte. Um das Fälschen von Euro-Banknoten so schwer wie möglich zu machen, sind darin eine ganze Reihe von Sicherheitsmerkmalen eingebaut. Auch das fluoreszierende Leuchten von Geldscheinen in der Disko-

thek, das übrigens durch das UV-Licht bzw. Schwarzlicht verursacht wird, gehört zu diesen Merkmalen. Ganz wichtig bei diesem „Feature“ ist, dass nur bestimmte Teile eines echten Euro-Scheins in bunten Farben leuchten. Das Papier an sich bleibt dunkel, bis auf kleine bunte Fasern, die in das Papier eingearbeitet sind. Ein anderes Merkmal sind die glänzenden Folienstreifen bzw. Hologramme auf den Banknoten. Diese ändern bei echten Scheinen je nach Blickwinkel das Motiv. Wenn man sich also unsicher ist, einfach den Schein mal kippen und darauf achten, wie sich das Bild verändert. Viele Grüße, Andreas Werchan ---------------------------Hallo Herr Werchan, merkt man in der Hand, ob ein Euroschein echt ist? Stachelt er, damit er gleich wieder ausgegeben wird? Schöne Grüße, Björn Urbansky ---------------------------Hallo Herr Urbansky, ich kann Sie beruhigen – EuroScheine stacheln überhaupt nicht. Allerdings sind sie auch nicht vollkommen glatt. Durch eine ganz besondere Drucktechnik haben Sie eine spezielle Struktur. Am besten können Sie sich davon überzeugen, wenn Sie mal mit dem

Daumen über die Buchstaben „BCE ECB ...“ am oberen Rand eines Euro-Scheins streichen. Sie fühlen dann bei einer echten Banknote deutlich, dass sich diese Schrift vom Papier abhebt. Auch das Papier eines echten Geldscheines ist an sich etwas ganz Besonderes – es fühlt sich „griffiger“ an als z.B. gewöhnliches Kopierpapier. Schwieriger wird es mit diesen Erkennungsmerkmalen allerdings, wenn es sich um einen schon sehr alten oder abgenutzten Geldschein handelt. Auch deshalb sollte man sich bei der Prüfung von Geld nie auf nur ein einziges Merkmal verlassen. Mit freundlichen Grüßen Andreas Werchan

r h i t Krieg ise? r K e i d

n t r au e , Ver ngeld d l e G he Tasc üb e r t ihr Wie viel auen? k n e tr d rise? wa s t Ver anzk ? Was is g? Und n i F i r e ht ih di R .de und ekommt Geld wic SPIESSE f b I st n s au mit u t r e i ut D isk


1929 war das Jahr, in dem schon einmal eine Weltwirtschaftskrise begann, die Geld verschlang und Armut brachte. SPIESSER-Autorin Theresa, 20, hat nachgedacht und aufgeschrieben, wie es damals kam, wie es heute ist und warum die Krise nicht mit Glückskeks-Weisheit zu beheben ist. Geld und Besitz sind ja bekanntlich nicht wichtig. Das ist die Moral jedes dritten Märchens, in denen die Habgierigen verbannt, verwandelt, getötet oder bekehrt werden. Und jedes zweiten „Fürchte dich nicht, lebe!“-Spruchs aus chinesischem Glückskeks. Der Glückskeks der Realität schmeckt bitter. Denn mit der Finanzkrise kam dann doch die Angst um Geld und Besitz. Getötet wurden Unternehmen, verbannt aus den Chefsesseln nur wenige, bekehrt niemand und verwandelt das Geld – in Rauch. Und nun?

Normalerweise kommt eine Krise; man redet darüber, zieht den Kopf ein, bis es vorüber ist, und alles wird, wie es vorher war. Bei so vielen negativen Prognosen – vom Ersticken im Kohlenstoffdioxid bis hin zum Rentenalter der deutschen Gesellschaft – WOLLEN wir uns gar nicht ausmalen, was passieren könnte. Nicht, weil es nicht passiert. Sondern weil wir schlechter einschlafen würden.

Doch ist unsere Not gar nicht so unvergleichlich und einzigartig, dass es unvorstellbar ist, wo das alles enden könnte. Es war (schon) einmal in Amerika, als ein schwarzer Freitag das goldene Licht der Zwanziger Jahre verblassen ließ. 1929 krachte die Börse unter der Überproduktion zusammen. Firmenpleiten, Verluste, Bankenkollaps. Steigende Arbeitslosigkeit: Man suche sich eine Statistik mit Zahlen, die mal Menschen waren.

Das alles kennen wir also schon aus der Geschichte. Wäre es ein Märchen, würde es jetzt Geld regnen und alle wären glücklich. Ende. Das Antimärchen von damals aber ging weiter. In ganz Europa erlebten faschistische Bewegungen einen Aufschwung. Nein, sie sind nicht urplötzlich aus dem Boden gewachsen. Aber sie schlugen Wurzeln. Zufall?

Wohl nicht. Unmut, Verarmung und der Wunsch nach Veränderung wurde gemischt mit den vernichtenden Ideen gescheitelter Köpfe und ergaben ein Feuer, das nicht nur den Reichstag niederbrannte.

Was soll man heute denen sagen, die Geld verloren haben? Denn verloren haben sie etwas weitaus Schwerwiegenderes als „nur“ Geld. Vertrauen nämlich. Das Vertrauen in ein System mit Bankern, Besitzern, Unternehmen, Politikern, einer Regierung – Grundpfeilern unserer Gesellschaft, Stützen auch dieser Demokratie. Vertrauen braucht man in die, die das Geld verwalten. Verwalten bedeutet „Mehret und wachset“ oder doch wenigstens „Alles beim Alten“, keinesfalls jedoch „No risk, no fun“. Das Risiko vor der Finanzkrise war größer als der Spaß, den wir jetzt haben. Es gibt Wirtschaftsexperten, die in der Krise Science Fiction Freunde geworden sind und den Zusammenbruch prophezeiten. Belächelte Schwarzmalerei? Das Geld ist weg, alles ist schlecht? Das Geld ist da und alles ist – gut? In der Realität steht der Mensch – der sich hintergangen fühlt, ein Mensch mit Sorgen, Zorn und ohne Vertrauen. Soll der Glückskeks wieder schmecken, muss vor allem eins her: dieses Vertrauen. Und wo wird das also alles enden? In einem Weg irgendwo zwischen Vergangenheit, Schwarzmalerei und Glückskeks.


Impressum Das SPIESSER-Spezial entstand in Zusammenarbeit mit den deutschen Volksbanken Raiffeisenbanken.

Herausgeber: SPIESSER – die Jugendzeitschrift Projektleitung: Romy Rock, Gunter Leinhoss Projektbegleitung: BVR – Bundesverband der deutschen Volksbanken Raiffeisenbanken e.V. Redaktion: Robert Kaak, Jörg Flachowsky Autoren: Wiebke Bredemeier, Claudia Flach, Lara Gahlow, Gleb Karbachinsky, Ruben Karschnick, Theresa Moebus, Felix Scheidl, Björn Urbansky Fotografen: Klaus Gigga, Eva Merz, Matthias Popp Art Director: Maik Wankmüller


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Das schöne Wort mit F

Weit weg oder Urlaub vor der Haustür? Erst mittags aufstehen oder fleißig Geld verdienen? Auf SPIESSER.de habt ihr von euren Sommerferien erzählt

Hinterland statt Sonnenstrand

Immer gleich, immer anders

Letztes Jahr habe ich mich am Strand von Rimini tagelang braunbrutzeln lassen, abends durchs Buffet geschlemmt und nächtelang in Clubs gefeiert. Diesen Sommer: ein Dorf in Bayern. 500 Einwohner, ein Hotel, ein Edeka und ein See. Klingt nicht nach Spaß. Aber: Die Menschen, mit denen man fährt, sind das Wichtigste. Die eigene Heimat zu erkunden ist spannender als man denkt. Kulturschock inklusive. Wäre doch eintönig, sich jeden Sommer an Riminis überfüllten Stränden den Hintern breit zu liegen.

Man kennt viele Leute vor Ort und hat Freundschaften geschlossen. Auch die Leute vom Bauernhof kennen einen seit Jahren. So habe ich oft Vorteile und mehr Freiheiten als andere Urlauber, zum Beispiel im Umgang mit den Tieren. Mir gefällt es zudem, einfach mal zwei Wochen auf dem Land zu sein, den Schulstress und den Stadttrubel hinter sich lassen zu können. M i s s M . J .

Mücken sind okay

Pünk tchen

Kirschen: an Würmer vergeben

SPIESSER.de-Nutzerin babykiss4ya hat ihren perfekten Sommer auf ein Foto gebannt. Gefällt euch? Anmelden auf SPIESSER.de, eigene Bilder hochladen und mit anderen über spannende Motive diskutieren

Einfach nur das tun, worauf man Lust hat, ohne Erfolgsdruck und Lernzwang. Freunde besuchen, die Nächte durchfeiern, von der Sonne bestrahlt in den See springen und Kirschen direkt vom Baum essen. Ohne Sehnsucht und Unzufriedenheit. Den Schulstress verdrängen und frei sein, einfach leben. Aber: In der Praxis nimmt man sich immer mehr vor, als man schafft. Freunde haben keine Zeit, es regnet, die Kirschen sind schon an Würmer vergeben und man hätte doch gerne alles anders. Der Druck, etwas zu erleben, setzt ein. Entspannung wird zur Langeweile. Und vor allem: ein Ende ist immer in Sicht. Plötzlich holt dich der Schulalltag wieder ein und du erinnerst dich an die aufregenden Pläne, die du hattest. Und nichts ist passiert. - a t i n A -

Aus den Fugen

Die nächsten Ferien wollen partout nicht näher kommen? Damit ihr auch in langweiligen Schulstunden wach bleibt, verlost SPIESSER 15-mal „Das große Doodle-Buch: 333 ultimative Kritzelbilder zur Steigerung des persönlichen KQ“. Mitmachen auf SPIESSER.de/gewinnen

Überfordert durch die plötzliche Möglichkeit der freien Zeiteinteilung bleibt man zu lange wach, steht viel zu spät auf, kann dann, da man bis Mittag geschlafen hat, vor Mitternacht nicht einschlafen, steht viel zu spät auf... Und das Ganze endet damit, dass man so ziemlich exakt nichts von dem, was man sich für die Ferien vorgenommen hat, tatsächlich tut. J u l e s _ L aVe r n e

Nach drei Jahren Südfrankreich zur Abwechslung ins kalte Schweden, um endlich einmal Pipi Langstrumpf, Kalle Blomquist und die Kinder aus Bullerbü in ihrem Heimatland zu besuchen. Dieses Jahr keine Beach-Partys, Tennisplätze und überfüllten Sandstrände, dafür aber umso mehr Ruhe, Natur, Zeit zum Lesen und ein großer See direkt vor dem kleinen, roten Haus in Virserum. Das Einzige was dann noch stört, sind die vielen durstigen Mücken und der weite Weg zum nächsten Supermarkt. Aber das nimmt man doch gerne in Kauf. S p r o l l e 1A

Nichts müssen Freunde und Verwandte treffen, für die man sonst viel zu wenig Zeit hat, laue Sommerabende am See verbringen und einfach mal ohne Verpflichtungen in den Tag hineinleben. Sind sechs Wochen Ferien nicht viel kürzer als sechs Schulwochen? s h a n e _ h a y d e n

Lieber drin Sommer, Sonne, Sonnenschein? Alles gut? Denkste. Sommer? Ja, ist schön. Sonne? Teilweise auch. Und Sonnenschein? Gehört zur Sonne, also ja. Aber solche Temperaturen, und dann ohne Wind, Gewitter oder Ähnliches. Ich machs mir in meinem Zimmer gemütlich. chik itaschokobanane


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Studi speziale

v o n J e n n i f e r B u s c h , 18 u n d C l a u d i a F l a c h , 19 F o t o: M a t t h i a s P o p p

BWL. Jura. Germanistik. Zu langweilig? Da haben wir was besseres: Verrückte Studiengänge in Deutschland

Erst die Arbeit, dann das Vergnügen: Acht Wochen Vorpraktikum sind Pflicht, bevor man in Bremen „Angewandte Freizeitwissenschaften“ studieren darf.

Angewandte Freizeitwissenschaften Bachelor Klingt nach: Sein Leben in den

Griff kriegen. Resozialisierung für viereckige Augen. Spaß verstehen. Endlich mal wieder Kind sein. Aus Ferien und Federball eine Wissenschaft machen. Lehrplaninhalte mit dem Prof im Freibad auf Tauglichkeit überprüfen. So stehts im Infomaterial:

„Gefragt ist weniger der ‚NurKaufmann‘, ‚Nur-Pädagoge‘ oder der ‚Nur-Manager‘ als vielmehr eine Fachkraft, die verschiedene Kompetenzen in sich vereinigt.“ Wo gibts das? An der Hochschule Bremen www.hs-bremen.de

Einmaleins gewinnen

das Buch „Das Uni-Einmaleins“. Mitmachen auf SPIESSER.de/gewinnen

Klingt nach: Deaf als Abkürzung für „Das eigene Alter fürchten“. Wilden Handbewegungen und eigenartigen Gesten. Ist eigentlich dasselbe wie in der Schule: Geht zum einen Ohr rein, zum anderen wieder raus. Falls überhaupt jemand was sagt. So stehts im Infomaterial:

„Von zentraler Bedeutung ist die gründliche Ausbildung in Deutscher Gebärdensprache, um die kommunikative Kompetenz zu schaffen, die für jegliche unmittelbare Tätigkeit mit Gehörlosen nötig ist.“ Wo gibts das? An der HumboldtUniversität in Berlin www.hu-berlin.de

TopMath Master mit Promotion

Global Studies Master

Klingt nach: Leuten, die sich gern mit Potenzproblemen und Wurzelbehandlungen beschäftigen. Talks wie „Abgeschlossenheit von Summenräumen“ oder „Knoten – und was sie mit Mathematik zu tun haben“. Übrigens: Vergessene Geodreiecke werden mit zentrischer Streckung bestraft.

Klingt nach: Aus Pappe Globen basteln und dabei den Titicacasee entdecken. Die Boeing 737 zum Hörsaal machen. In vier Semestern um die Welt. So stehts im Infomaterial: „Ziel ist, die Studierenden [...] zu befähigen, sich auf der Grundlage geschichtsund kulturwissenschaftlicher sowie geistes- und sozialwissenschaftlicher Erkenntnisse, Theorien und Methoden auf wissenschaftlichem Niveau mit der Globalisierung und den sie begleitenden Prozessen in den Ländern des Nordens wie denen des Südens verantwortlich auseinandersetzen und selbständig in diesem Themenfeld arbeiten zu können.“ Wo gibts das? An der Uni Leipzig

So stehts im Infomaterial:

Verwirrt? SPIESSER verlost 10-mal

Deaf Studies Bachelor

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Bankkaufmann Johannes (hinten links): „Die erste Frage von Freunden ist immer: ‚Na, warst du wieder schwer mit Aktien unterwegs?‘ Aber eine richtige Erklärung wollen sie nicht.“

Mäuse im Keller

v o n Ta h n e e G o d t , 20

Fotos: Frank Dünzl

Bankkaufmann Johannes, 22, entscheidet, ob sein Kunde einen Kredit bekommt. Holger, 27, liest schon mal Gesetzestexte, um Infos für ‚seine‘ Versicherungsvertreter zusammenzustellen. Aktuarin Laura, 26, weiß, wie man mehr aus seiner Rente macht

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Ein angenehm kühler Tresorraum unter dem Sparkassen-Gebäude in Wuppertal. Hunderte Metallkassetten bewahren neben Geld auch Schmuck oder wichtige Dokumente. Und, beeindruckt? Holger Also ich wusste ja, dass es hier Schließfächer gibt, aber nicht, wie groß die sind. Und was ist drin in den Fächern? Johannes Das wissen wir nicht. Die Kunden gehen ganz allein zu ihrem Schließfach. Und wenn sie Erst- und Zweitschlüssel verlieren, muss das Fach aufgebrochen werden. Laura Bei uns gibt es auch einen Tresor ganz tief im Keller, ich war aber noch nie da. Da gibt es Versicherungsscheine und HypothekenSchuldscheine, die zum Teil noch in D-Mark ausgestellt sind und vielleicht sogar keinen Besitzer mehr haben. Diese Scheine sind für nicht Bezugsberechtigte aber wertlos, sie zu klauen bringt also nichts. Pech gehabt. Geld kann man einfach in Säcke stopfen. Gibt es eigentlich Verhaltensregeln für einen Banküberfall? Johannes Sich nicht selbst in Gefahr bringen und auf keinen Fall den Helden spielen. Es gibt aber viele Sicherheitsvorrichtungen, zum Beispiel Zeitschlösser. Außerdem haben wir generell nicht mehr so viele offene Kassen, so dass der Bankräuber warten müsste, bis ein neuer Betrag ausgezahlt werden kann.

Holger Die persönlichen Folgen, der Holger Wenn man, wie wir, bei Verpsychische Stress, von dem sich die sicherungen arbeitet, achtet man Betroffenen meistens nicht mehr erho- darauf, dass man selbst auch abgelen, da bin ich schon froh, dass ich der sichert ist. Situation nicht direkt ausgesetzt bin. Wie viele Versicherungen hat er denn? Er zupft an seiner Krawatte. Müssen Holger Also jetzt, zur Zeit meiner Ausbildung, habe ich noch nicht so viele. Banker jeden Tag Anzug tragen? Johannes Ich hab drei oder vier AnKlar, Hausrats-, Haftpflicht-, KFZ- und züge. Wenn es aber zum Beispiel im natürlich Krankenversicherung, aber Sommer sehr warm ist, kann man das ich habe noch keine Lebens- oder BeSakko auch mal ausziehen. rufsunfähigkeitsversicherung. Dafür Laura Wenn man Termine mit exfehlt mir noch das Geld. Aber nach der ternen Kunden hat, ist der Dresscode Ausbildung sofort! schon „Business“. Da ist man als Frau Angehende Aktuarin Laura arbeitet aber etwas flexibler, man kann zum auch bei einer Versicherung. Aber was Beispiel Rock genau tut sie? - Anzeige Laura Witziund Bluse anziegerweise frahen, oder Rock Klassenfahrt: gen mich meine und T-Shirt. Kroatien ab 168 € Holger Da haEltern andaup. P. (6 Tage) ben wir es einernd, was ich www.luego.de facher. genau mache. Johannes Am Schalter ist der Anzug Deswegen sage ich immer, dass ich eisowieso Pflicht. Bei uns ist die Aus- gentlich Versicherungsmathematikenahme „Weiberfastnacht“. Da darf rin bin. Aber bei Versicherung denken man dann auch eine total hässliche alle „Oh Gott, ist das langweilig“. Krawatte tragen. Andererseits darf Ist es doch auch, oder? sie nicht zu hässlich sein – sonst Laura Nein, ganz im Gegenteil. Ein Autohersteller stellt ein Auto her, bleibt sie als Strafe nämlich dran. Wer täglich im Sakko herumläuft, ist das kann man anfassen. Bei uns ist es ein immaterielles Gut – eine Verbestimmt mit dem Büro verheiratet. Johannes Es gibt Freunde, die sagen, sicherung, das heißt man bekommt jetzt als Banker hätte ich mich verän- eine Leistung in der Zukunft verdert, aber andere bitten mich auch sprochen. Ich mache am liebsten die manchmal um Hilfe. Produktentwicklung, überlege, wel-


einsteigen & loslegen

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Holger (oben links): „Auf Feiern zieh ich schon weniger gern ein Hemd an. Am Wochenende Jeans und T-Shirt ist auch mal schön.“

: mit Aktuarin Laura entwickelt neue Versicherungsprodukte. Sie sagt: „Manchmal hätte ich gern so viel Geld, wie andere in ihre Versicherung stecken.“

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che Bedürfnisse die Kunden haben, welches Produkt noch fehlt. Wer volljährig ist, kann sein Geld theoretisch auch in Aktien anlegen. Und damit das Taschengeld aufstocken? Laura Fondsgebundene Rentenprodukte dienen nicht der kurzfristigen Taschengeldaufstockung, sondern der Absicherung des Lebensstandards im Alter. Kurzfristige Anlagen wie die direkte Investition in Fonds.... ... können aber auch schiefgehen und die Kohle ist weg. Achtet man anders darauf, wenn man jeden Tag mit dem Geld anderer Leute hantiert? Johannes Ich glaube, dass wir in der Regel eine gesündere Einstellung zum Thema Geld haben. Laura Ich denke, das ist bei der Bank noch stärker ausgeprägt, weil man ständig mit Kunden zu tun hat, die zum Beispiel Konten oft überziehen oder alles auf Kredit bezahlen. Johannes Ja, manchmal muss man Kunden vor der Privatinsolvenz bewahren. Der Kunde sagt meistens: „Natürlich krieg ich das hin, den Kredit abzubezahlen“. Aber da muss man auch mal Nein sagen.

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R EN T N ER -K O M PE T EN Z- T E A M

Knochenbreaker

Der Beat wummert. Wie gefällt die Dröhnung? Wolfgang (rechts) hatte sich was anderes vorgestellt: „Zum Tanzen gehört doch schöne Tanzmusik.“ Regina: „Ich höre schon Hip-Hop. Death Metal, das mag ich nicht.“

v o n A n i t a E d e n h o f n e r, 18 Fotos: André Forner

Normalerweise turnen und steppen Wolfgang, 68, Regina, 63, Gisela, 63, und Klaus, 70, in der Seniorengruppe. Jetzt wagen sie sich an Breakdance und verdrehen Schritte, Tanzarten und Beine

Mario Retkes hat 1993 mit Breakdance begonnen. 2009 erreichte er bei den deutschen Breakdance-Meisterschaften den dritten Platz mit seiner Gruppe „Beat Fanatics“. Er gibt Unterricht für Kinder und Jugendliche. Und manchmal eben auch für Rentner.

Die Spiegelwand im Tanzsaal zeigt vier gespannte Gesichter. In Sportklamotten warten die Rentner auf Breakdancer Mario. Wolfgang trägt Leggins und Ballerinas, Regina hat sich in einen modischen Fummel geworfen. Das knallblaue T-Shirt mit wildem Aufdruck und Glitzersteinen wirkt so gar nicht omahaft. Regina Das Shirt habe ich mir extra ausgesucht. Auch Klaus hat sich vorbereitet. Er zieht zwei ausgeschnittene Zeitungsartikel aus seiner Tasche. Klaus Ich hab da was gefunden über Breakdance, ist das sowas, was wir heute machen? Wolfgang Wie Rock‘n‘Roll, oder? Fast. Mario dreht erst mal den Lautstärkeregler bis zum Anschlag auf und verrenkt und dreht sich für Toprocks, Floor Rocks und Freezes. Die Rentner klatschen begeistert mit, Wolfgang macht mit, tanzt die ersten Kreuzschritte, Klaus schaut ungläubig. Klaus Das ist ja Hochleistungssport! Regina Kann man nur bewundern. Gisela Gute Körperbeherrschung! Die wird Gisela auch gleich brauchen. Nach Aufwärmen der alten Knochen gehts an die ersten BreakdanceMoves. Doch eine steht abseits. Mario Du da hinten, komm doch vor! Gisela Ne, ich möchte im Hinter-

grund bleiben, weil ich keine Sportsachen anhabe. Ganz nach vorne traut sich Gisela nicht, breakdanct aber im Windschatten der anderen. Dann versuchen sich alle am ersten Schritt. Wolfgang hüpft anmutig im Kreis. Mario Es geht jetzt nicht um Fußspitzen, wir sind nicht im Ballett. Wolfgang Ach so. Klaus Gibts ’ne Regel, ob ich immer links beginne oder rechts? Aerobic ist ja links- oder rechtsbetont, das muss man ja wissen. Als geklärt ist, dass weder Ballett noch Aerobic gemacht wird, folgt ein Breakdance-Klassiker: Six-Step. Gisela zählt heimlich mit, um im Rhythmus zu bleiben. Wolfgang Oh, verkehrt rum. Regina Mit dem rechten nach links! Ob Regina den Durchblick behalten wird? Jetzt ist Schluss mit lustig, jetzt kommt die Choreografie. Wolfgang Ach nein! Ich kann mir doch nichts merken. Für Verzweiflung ist keine Zeit, es wird gesprungen, sich auf dem Boden geräkelt. Gisela Wenn man übt, gehts schon. Wolfgang Mir wackeln schon die Beine. Regina Nochmal das Ding!

So viel Tatendrang! Aber diesmal mit Musik. Der Beat wummert, Bass lärmt mit dem Rapper um die Wette. Wie gefällt die Dröhnung? Wolfgang Zum Tanzen gehört doch schöne Tanzmusik, weniger Hip-Hop. Regina Ich höre schon Hip-Hop. Diese schwarze Musik, Death Metal oder so, das mag ich nicht. Klaus Mit AC/DC im Auto haben mich die Kinder immer fertig gemacht. Schluss mit der Musik-Fachsimpelei. Geplauscht werden kann später, Musik ist zum Breaken da. Mario Bei dem CD-Player kann man die Schnelligkeit verstellen. Regina Gut, also altersgerecht. Klaus Es ist schwer, den Rhythmus richtig reinzukriegen. Das muss auf den Punkt kommen! Mario Wir sind hier aber nicht bei der Armee! Klaus Das hat mit Armee nichts zu tun, aber der Schritt muss doch auf den Rhythmus kommen. Klaus hat ja Recht. Und nicht nur der Rhythmus macht Probleme. Gisela Wie war der Schluss nochmal? Den letzten hab ich nicht mitgemacht. Wolfgang Meine Beine machen, was sie wollen. Klaus Den Kreis bring ich noch.


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Teil 1

Wie gut seid ihr?

FAHR

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ER ANFÄNG SPIESSER

Die Fahrschul-Serie im

Breakdancer Mario (auf dem Kopf) erklärt, wie es richtig geht: „Es geht jetzt nicht um Fußspitzen, wir sind nicht im Ballett.“

Reifendruck, Abblendlicht und Kreisverkehr? 30 Fragen erwarten euch in der theoretischen Prüfung. Wir fühlen schon mal vor: Wie fit seid ihr, wenns um Vorfahrtregeln und Straßenschilder geht?

1. Was kommt nach diesen Verkehrszeichen? A Eine Steigung in 800 m Entfernung B Ein Gefälle in 800 m Entfernung C Ein Gefälle von 800 m Länge

Klaus (oben): „Das ist ja Hochleistungssport!“

3. Welches Verhalten ist richtig? A Ich muss das Motorrad durchfahren lassen B Ich darf vor dem blauen Pkw fahren C Ich muss den blauen Pkw durchfahren lassen

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Loopstation, Egoshooter oder Go-Kart-Bahn: Alle Folgen des Rentner-Kompetenz-Teams und das Video vom Breakdancen findet ihr auf SPIESSER.de, Webcode: @rkt

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SPIESSER-Autorin Anita war erstaunt von soviel B e w e g l i c h ke i t . Wa s s i e s e l b s t drauf hat, fragt ihr sie auf S P I E S S E R .d e , P r o f i l n a m e : -atinA-

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Ums Prüfungsfragen-Büffeln kommt ihr nicht drumrum. Das Online-Lernsystem „Fahren Lernen Max“ hilft euch aber. Es passt sich euren Stärken und Schwächen an, ist per Internet erreichbar. Zu Hause, im Internetcafé, in der Fahrschule. Ihr lernt da weiter, wo ihr zuvor aufgehört habt. Das Programm ist optimal auf eure Theorie in der Fahrschule abgestimmt – mit Videos aus dem Unterricht. "Fahren Lernen Max" gibt´s exklusiv in Fahrschulen. Infos auf www.fahren-lernen.de. Auf der Internetseite sind auch Tipps zur Fahrschulwahl, plus Fahrschuldatenbank und Demofragebogen.

Auflösung: 1. C, 2. B, 3. A, C

Musterschülerin Regina kommt angetanzt. Sie kennt sich aus. Die Choreografie wird ein letztes Mal durchgetanzt. Alle lächeln zufrieden. Regina Ich würde das gerne weitermachen, aber vielleicht die Übungen am Boden weglassen. Gisela Da macht die Hüfte nicht mehr mit! Klaus Wenn du das drei Stunden machst, bist du k.o. Wolfgang hat noch nicht genug. Wolfgang Mario wollte uns doch noch die Kopfdrehung zeigen. Klaus Ja, er hat ja die Mütze schon die ganze Zeit auf. Geduld! Schon kreiselt Mario ein paar Runden auf dem Parkett. Unser RentnerKompetenz-Team schaut gebannt. Klaus Auf dem Kopf stehen können wir ja auch. Wolfgang Aber drehen dabei... Klaus Probieren wir heute Abend aus. Wolfgang Mützen müssen wir halt noch besorgen...

2. Sie fahren mit Tagfahrlicht in einen so gekennzeichneten beleuchteten Tunnel. Wie verhalten Sie sich? A Ich schalte das Standlicht ein B Ich schalte das Abblendlicht ein C Ich brauche kein Licht einzuschalten

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SPIESSER sucht Kinofilm-Tester Neue Kinofilme vor Kinostar t sehen. Diesmal: „Twelve“ Bewerbt euch und werdet Kinofilm-Tester. Wir vergeben in etwa 30 deutschen Städten jeweils zwei Kinokarten für einen noch unveröffentlichten Film. Ihr geht für uns ins Kino, schaut euch den Film an und bewertet ihn anschließend. Testfilm für dieses Heft: „Twelve“ von Regisseur Joel Schumacher.

Bewerben auf SPIESSER.de/testlabor Der Film: „Twelve“ spielt in New York. Dort, wo die verwöhnten Kids der Oberschicht den Exzess trainieren zum Betäuben ihrer Langeweile: Partys, Drogen, Sex. Der 17-jährige White Mike (Chace Crawford) vertickt Drogen. Er selbst rührt nichts an, nicht mal Alkohol. Da bietet ihm sein Dealer Lionel (50 Cent) die neue Wunderdroge „Twelve“ an, die unverzüglich süchtig machen und doppelt so gut wie Sex sein soll. Mike ist die Sache zu heiß, doch sein Cousin Charlie will sich den Stoff auf eigene Faust besorgen. Derweil bereiten sich alle auf die große Geburtstagsparty von Sara vor. Was als Rausch beginnt, endet in einer Katastrophe. Offizieller Kinostart: 14. Oktober 2010.

Blutsfreunde

le, 28, „Bis aufs Blut“ – Regisseur Oliver Kien spricht mit SPIESSER über Freundschaft Sein Film sei kein Drama, vielmehr

eine gute Party, sagt der 28-jährige Drehbuchautor und Regisseur Oliver Kienle. Der Film über Hip Hop, Drogen, Gefängnis und die Freundschaft zwischen Tommy und Sule hat mehrere Festivalerfolge gefeiert und Preise bekommen. Hier lest ihr, was Oliver Kienle wichtig ist bei Freundschaft. Ein ausführliches Interview gibt’s auf SPIESSER.de. „Freundschaft ist ein ständiger Austausch von Treueschwur und eigenem Egoismus. Es muss einfach ein Gleichgewicht bestehen.“ „Das Schlimmste, was man machen kann, ist seine Freundschaft verraten.“ „Seine Jugend wird man nie vergessen, sie wird dich und dein Verhalten prägen. Wenn man schon in der Jugend seine Ideale aufgibt und seine Ideale verrät, wird man kein guter Mensch.“ Offizieller Kinostart: 23. September 2010

So einfach wars dann doch nicht. Moritz Bleibtreu und SPIESSER-Autorin Anne beim – mehr oder weniger erfolgreichen – Goethe-Pantomime-Raten. Trotzdem sagt Moritz im Interview: „Ich wusste seit frühester Kindheit, dass ich Schauspieler werden möchte.“

Goethe? Goethe!

v o n A n n e W i r t h , 19 Fotos: Matthias Popp

Als Jugendlicher fand er Goethe doo f. Heute spielt Moritz Bleibtreu im Film „Goethe!“ den Nebenbuhler des Dichters. SPIESSER-Autorin Anne traf Moritz Bleibtreu zur Pantomime und erfuhr, warum er eigentlich Schauspieler ist, was seine Oma gegen Liebeskummer empfohlen hätte und warum man Dinge nicht halbarschig machen sollte

SPIESSER Die Idee ist, dass einer zieht, den Titel eines Goethewerkes als Pantomime macht. Der andere muss das Stück erraten. Ich fang mal an. Okay? Pass auf! Ich mache mit meinen Händen was Rundes. Moritz Eine Kugel! SPIESSER Und, was ist das, wenn das die Kugel ist? (zeige das Innere der „Kugel“) Sieht anscheinend pervers aus, Moritz muss lachen. Moritz Du musst mir auf die Sprünge helfen, ich weiß nicht, wie das geht. SPIESSER Erster Buchstabe: F. (und zeige ihm meine Faust) Moritz Faust? Isses der? SPIESSER Richtig. Kurz vor seinem Tod lässt Goethe Faust sagen: „Augenblick, verweile doch! Du bist so schön!“ Zu welchem Augenblick hättest du das gern schon mal gesagt? Moritz Ja, die gibt es ständig. SPIESSER Zum Beispiel?

Moritz Wenn man das Glück nicht

in kleinsten Sequenzen nehmen kann, dann wird man es unglaublich schwer haben, überhaupt ein glücklicher Mensch zu sein. Die kleinsten, blödesten, profansten Dinge: In meinem Garten fängt gerade wieder ein Strauß an zu blühen oder was auch immer. Viele scheitern daran zu erkennen, dass es einem überhaupt nicht so schlecht geht. SPIESSER Faust grübelt über den Sinn des Lebens. Wo sollen wir den denn suchen? Moritz Das ist ja immer so eine Riesenfrage. Wenn es dahinter einen Sinn gibt, dann kann man dem nur nahe kommen, wenn man es erst mal schafft, herauszufinden, wofür du glaubst, dass du auf dieser Welt bist. SPIESSER Schon herausgefunden? Moritz Ja. SPIESSER Und? Moritz Ich hab das riesengroße Glück gehabt, dass ich seit frühester


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Moritz: „Man muss nur einen Ansatz für sich finden, bei dem es Spaß macht. Aber ich weiß noch, als ich Schüler war: Alles von Goethe über Schiller – ich fand das alles doof damals.“

Kindheit wusste, dass ich Schauspieler werden möchte. Ich hab erst mit Mitte 20 begriffen, dass ich damit vielen anderen Menschen was voraus hatte. Nicht etwa, weil das geklappt hat. Sondern weil ich wusste, was ich machen will. Es gibt viele Menschen, die ihr ganzes Leben damit verbringen und immer noch nicht wissen, wo sie eigentlich hinwollen. SPIESSER Dann bist du jetzt an der Reihe mit Pantomime. Moritz Okay. Also... (fängt an eine Krone zu zeigen, die eher an eine Punkfrisur erinnert) SPIESSER Frisur? Punk? Krone? König? Moritz Genau. „M-m“ plus das Wort, das du eben gemeint hast. Der? Der “M-m-König”? SPIESSER

da war ich immer sofort weg. Ich fänds schon schön, wenn man sehen würde, dass sich Jugendliche auch einmal wieder für die deutsche Sprache interessieren. Man muss nur einen Ansatz für sich finden, bei dem es Spaß macht. Aber ich weiß noch, als ich Schüler war: Alles, von Goethe über Schiller – ich fand das alles doof damals. SPIESSER Ok. Einen haben wir noch. Moritz Soll ich den machen, den letzten? SPIESSER Ja. Moritz Also das ist relativ einfach. (Macht was an seinen Handgelenken) SPIESSER Selbstmord, Ritzen. Moritz Ja! Und was tut mir das an, ich... SPIESSER ...blute - Anzeige -

Moritz

(nuschelt) ich Erlkönig. Klassenfahrt: Moritz Dankeleide.... SPIESSER Ah, schön! Toskana ab 127 € SPIESSER Beim okay. Die Leip. P. (6 Tage) Erlkönig spielt den des jungen www.luego.de Angst eine Werther. Moritz ...des jungen Werther, genau. Rolle: Wovor hast du Angst? SPIESSER Goethe hat ja das Buch Moritz Erst einmal vor allem Krankgeschrieben, um seinen Schmerz zu heit. Schmerzen. Verlust und solche verarbeiten. Was ist deine Strategie, Sachen. Ich fürchte mich vielleicht mit Niederlagen umzugehen? manchmal vor Versagen. Ich fürchMoritz Also, ich denke es gibt ein te, dass ich manchmal etwas falsch mache. Aber das ist nicht wirklich eine ganz simples Rezept: Und zwar alles zu geben, weißt du. Wenn ich für Angst. Angst habe ich eigentlich nur vor allem, was einem wirklich weh tut. mich das Gefühl hab, dass egal, was SPIESSER Im Erlkönig ist das Kind ich angefasst habe, dass ich das mit tot, Goethe durch den Film wieder meiner ganzen Kraft, Hingabe, Leilebendig: Warum sollten wir Goethe denschaft gemacht habe, dann kann lesen, uns mit Goethe beschäftigen? ich eigentlich gar nicht mehr verlieMoritz “Sollen” ist immer so ein blören, nicht vor mir. Ich kann vor allen des Wort. Gerade auch in der Jugend anderen verlieren und alle haben ging mir das ganz extrem so, dass vielleicht ihr Bild davon, aber vor mir alles, was danach gerochen hat, dass kann ich nur dann verlieren, wenn es mir irgendetwas beibringen will... ich mir eingestehen müsste, dass ich

Dinge halbarschig, faul, undiszipliniert oder gar nicht gemacht habe. Das Einzige, was für mich zählt ist, dass ich morgens in den Spiegel gucken kann und sagen kann: „Nee, ich hab das so gut gemacht wie ich es gemacht habe und das war ok!“. SPIESSER Ok. Und welche Tipps gibst du gegen Liebeskummer? Moritz Keinen. SPIESSER Keinen? Da müssen wir durch, oder was? Moritz Ich denke ja. Ich hab oft so ein bisschen das Gefühl, dass die Liebe gerade in jungen Jahren mit dem Schmerz, den sie anrichtet, der dazu gehört, auch so ein bisschen so was ist wie eine Vorhut für all das Böse, was dir im Leben früher oder später begegnet. Und eine der besten Schulen, durch die du gehen kannst, was Schmerz betrifft, ist Liebeskummer. Wobei es da nichts gibt, was man dagegen tun kann, glaub ich. Meine Oma hätte wahrscheinlich gesagt „Versuch zu schlafen, Kind“, oder so. (lacht) SPIESSER Letzte Frage: Goethe schrieb den „Zauberlehrling“. Wenn du zaubern könntest, welche drei Dinge würdest du dir erzaubern? Moritz (lacht wieder) Das ist eine Frage, die ich schon mit 8 mit der pragmatischen Antwort beantwortet habe: Ich nehme nur den ersten Wunsch, nämlich dass ich für immer zaubern kann. Tschüss, zack, Geschichte vorbei.

Der Film: „Goethe!“ Der Film beginnt in einer Zeit, als Goethe (Alexander Fehling) noch kein erfolgreicher Dichter war. Gerade durch sein Jurastudium geflogen, wird Goethe von seinem Vater in die Provinz geschickt, wo er sich in die junge Lotte (Miriam Stein) verliebt. Die aber verlobt sich mit Goethes Vorgesetztem Gerichtsrat Kestner (Moritz Bleibtreu). Goethe will sich duellieren, kommt ins Gefängnis. Aus Verzweiflung schreibt er „Die Leiden des jungen Werther“, das europaweit ein Erfolg wird.

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Einer geht noch „One“ heißt das sechste Album von Patrice. Ob es weniger einsam macht, was Patrice von Formel 1 hält, in welchem Schulfach er eine 1 hatte und ob er an den einen Gott glaubt: SPIESSER-Autor Robert hat es im Interview mit dem Reggae -Künstler herausgefunden v o n R o b e r t St a r k , 21

F o t o: K l a u s G i g g a

Kam, sagte, und ging. Patrice nach dem Interview mit SPIESSER-Autor Robert.

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Die Sonne scheint. Spiesser-Autor Robert steht am Dachrand eines Berliner Großgebäudes und bestaunt die Stadtdraufsicht. Patrice kommt und macht einen Bloß-nicht-runterfallenKommentar. Kurzes Lachen, wir setzen uns, los gehts. SPIESSER Alles auf „1“ heute: Wenn du auf Seite 1 eines Buches guckst, was erwartest du dann? Patrice Denselben Anspruch, den ich auch an mich stelle: eine Einzigartigkeit in der Sprache. Irgendwas, das mich in den Bann zieht. Wo ich dann denke „Wow!“. SPIESSER Was ist denn Einzigartigkeit für dich? Patrice Einzigartigkeit? Mmh... Patrice schnauft leise. Das kam dann doch ein bisschen überraschend. Patrice Einfach, dass man für sich steht, dass man seiner Natur gerecht wird. Jeder ist ja auf seine Art anders. Und das rauszukehren. Und nicht konform zu gehen mit dem Rest, sondern wirklich nach seiner Ausdrucksform zu suchen, seiner Identität. SPIESSER Wie wichtig ist dir das? Patrice Das ist wichtig. Ich bin ja auch nicht klassisch Teil des deutschen Volkes. Ich stand grundsätzlich immer schon so für mich. Grundsätzlich denke ich aber, dass alle Menschen einzigartig sind, dass sich viele aber nicht so verhalten. SPIESSER Das wäre jetzt die Frage: Viele gehen ja konform, nach Trends, alle tragen die gleichen H&M-Klamotten. Verlieren die Leute ihre Einzigartigkeit? Kann man das Leuten überhaupt vorwerfen: „Du bist ja gar nicht einzigartig.“ Patrice Ich versuche nur für mich das Richtige zu tun und hoffentlich andere Leute zu inspirieren. Man hat immer die Wahl. Man kann alles Mögliche sein. Man braucht nur den Mut, das zu tun. Wie gesagt: Ich als Künstler versuche zu inspirieren. Aber man kann nur

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REGGAE/POP

ROCK/METAL

POESIE-POP

Nils Koppruch „Kirschen“

Martin Jondo „Golden sun“

Sonic Syndicate „Turn it up“

Philipp Poisel „Wie soll ein Mensch das ertragen?“

Optimist, Philosoph, Steinobstfetischist. Allroundtalent Nils singt vor vielen Instrumenten von einmaligen Chancen, die man ergreifen sollte. Denn „lebend gehen wir nicht mehr aus der Welt.“ Wohl wahr.

Posaunen und Sonnenschein – Medizin gegen Seelenstress. Direkt aus dem Klanggarten und auf OhrwurmBasis. Unbedingt „Hold the sunshine on!“ mitgrölen. Bob Marley würde Purzelbäume schlagen.

Kuppelparty. Aggressivität turtelt mit Emotionalität. Melodie liebäugelt mit Härte. Zwischen den Flirts, hat der Zeigefinger den Repeat-Knopf gefunden. Gedrückt halten! Für immer.

Lieber Philipp, wir verstehen die Frage nicht. Ob deine Wortspiele, deine markante Stimme und dein Mix aus Aufrichtigkeit und Verletzlichkeit zu ertragen sind? Das steht doch wohl außer Frage!

Passt zu: Auf Kirschbäume klettern.

Passt zu: Regenwetter bekämpfen.

Passt zu: Boxsack streicheln.

Passt zu: Wahrheit auf den Tisch packen.

Von der EP: Caruso

Von der EP: Sky rider

Von der EP: We rule the night

Von der EP: Bis nach Toulouse.

www.myspace.com/nilskoppruch

www.myspace.com/martinjondo

www.myspace.com/sonicsyndicate

www.myspace.com/philipppoisel


austoben & entspannen

wirklich inspirieren, wenn man für Patrice In Deutsch. Das Ding war: In was steht. Deutsch musste ich nicht lernen. Für SPIESSER Zurück zur „1“. Die steht ein Jahr bin ich sogar „rausgeflogen“. ja im Hebräischen, also der Bibelspra- Die meinten, ich sei unterfordert. che, für den Buchstaben Aleph. Und Dann habe ich nur die Arbeiten der steht auch für Neuanfang – ist am Ende des Jahres gemacht und dein Album ein Neuanfang? trotzdem eine 1 bekommen. Dasselbe Patrice Irgendwo ist das jedes Almit Religion. Für Sport musste ich bum. Ich sag auch zu jedem Album: sowieso nichts machen. SPIESSER Wo warst du richtig Ja, das ist DAS Album. Ich versuche schlecht? jedes Album so zu sehen, als wäre Patrice In den Naturwissenschaften. es mein erstes. Nicht in Routine verAlso was heißt schlecht, ich hatte fallen. Mich auch wieder aus meiner Komfortzone rauszuholen und neuen einfach keinen Bock. SPIESSER Magst du Formel 1? Herausforderungen zu stellen – das Er wehrt sich mit beiden Armen. habe ich bei diesem Album wieder Patrice Nee. Sinnlos fi nde ich das. getan und mehr als je zuvor: Ich Ich wurde habe klassische - Anzeige gerade einMusik mit einKlassenfahrt: geladen, zum gebracht. Ich Rennen. In habe noch nie Hamburg ab 81 € einer Lounge in der Form mit p. P. (3 Tage) sitzen und sich einem Orcheswww.luego.de so privilegiert ter zusamfühlen. Ich weiß nicht, das ist ein mengearbeitet. Also zu versuchen, bisschen zu krass. Wenn die da imSachen, die sehr gegensätzlich sind, mer im Kreis fahren, keine Ahnung. zusammen zu bringen. Und das ist Ich fi nde Sportarten gut, bei denen der Hintergrund, warum das so eine man wirklich eigene Körperleistung Art Debutalbum ist. SPIESSER Macht deine Musik wenioder Leistung von Koordination ger einsam? zeigt, wie beim Surfen oder wenn Patrice Andere Menschen oder man läuft. mich? Blick auf die Uhr: Ohh, hurtig hurtig. SPIESSER Beides. Zwei Grundsatzfragen zum Schluss. Patrice Bei anderen Menschen weiß SPIESSER Einteiler oder Bikini? Patrice Ist mir völlig egal, muss nur ich es nicht. Ich hoffe es. Es gibt gut aussehen. natürlich Reaktionen von Menschen, die mir das sagen. Ich persönlich hat- SPIESSER Und einer geht noch: Glaubst du an den einen Gott? te früher so ein Verhältnis zur Musik Patrice Auf jeden Fall. von Bob Marley. Ich war 11, 12, da ist mein Vater gestorben, ich bin auf ein Internat gekommen, ich fühlte mich sehr einsam. Aber wenn ich Bob MarSPIESSER-Autor Rober t ley gehört habe, fühlte ich mich so hat sich nicht vom Dach ein bisschen zu Hause. Ich weiß also, g e s t ü r z t , s e i n e N r. 1 b l e i b t a b e r dass das geht. Wenn Leute so fühlen t r o t z d e m R a i n a l d G r e b e! F r a g t können mit meiner Musik, dann ist ihn nach seiner Nummer 2 auf das für mich eine große Ehre. SPIESSER Thema Schule: Wo hattest SPIESSER .de, Profilname: du in der Schule eine 1? walter subject

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Super, Helden. ofernes schlägt Wir sind Helden-Sängerin Judith Hol mich nach ng „Bri m albu den Hel sich durchs neue Hause“. SPIESSER-Autorin Resi stellte ihr eine Frage zu jedem Song 1. „Alles“ – Was ist bei dir immer alle?

Kaffee. Immer dann, wenn man ihn dringend braucht. 2. „Was uns beiden gehört“ – Mit wem würdest du dein letztes Stück Schokolade nicht teilen?

Da muss ich lange überlegen. Schön, oder? Ich bin sehr freigiebig – eine meiner guten Eigenschaften. Wenn mich jemand nett genug fragt, kriegt er die Hälfte ab. 3. „Bring mich nach Hause“ – Hast du Angst im Dunkeln?

Früher hatte ich das. Meine Mutter war Übersetzerin und hat nachts an ihrer Schreibmaschine gearbeitet. Ich habe ihr Schreibmaschinen-Geklapper immer durch die Tür gehört – das hat mich beruhigt. 4. „Flucht in Ketten“ – Woran hängst du nicht?

An Ängsten, mit denen manche Leute ihr ganzes Leben zubringen. Zum Beispiel Geld: Haben oder Nichthaben geht mir ziemlich am Arsch vorbei. Schon als Teenager habe ich mir nie Sorgen gemacht, was ich später mal arbeite. Ich dachte, irgendwie werde ich schon leben, irgendwas werde ich schon machen. 5. „Die Ballade von Wolfgang und Brigitte“ – Magst du Märchen?

Ich mag märchenhafte Geschichten und Traumwelten, aber Märchen an sich finde ich zu archaisch, drastisch und grausam: Da wird zwischendurch alles abgeschlachtet, was sich bewegt. 6. „Dramatiker“ – Machst du Drama?

Ich bin nicht so dramatisch veranlagt. Und ich mache manchmal zu wenig Drama um Sachen, die mir am Ende des Tages doch wichtig sind. Dann bin ich abends Rumpelstielzchen. 7. „23.55: Alles auf Anfang“ – Was willst du schaffen, wenn du die Zeit hast?

Ein Buch schreiben, alle meine Lieblingslieder übersetzen, Hörbücher sprechen, Filme synchronisieren. Und noch 1.000 andere Sachen.

S

8. „Die Träume anderer Leute“ – Wie sieht dein Traumland aus? HIP-HOP

ELECTRO-POP

Irie Révoltés „Antifaschist“

T.C.H.I.K „Ich und mein Pony“

Ich wäre vielleicht an der Westküste der USA ganz gut aufgehoben, obwohl ich jahrelang überhaupt kein Interesse an Amerika hatte.

SPIESSER-Autorin Resi glaubt an ihre eigenen H e l d e n . W e l c h e d a s s i n d? H e l d e n p l a u s c h auf SPIESSER .de, Profilname: Resi

In Heldenhaft

Das Rezept geht auf. Erst die Prise Französisch mit dem Gramm Deutsch. Ein Pfund Hip-Hop und zehn Gramm Reggae unterheben. Mischen. Politischer Klangkuchen, der schmeckt.

Reiseplanung: Gackernder Hühnerhaufen wählt Pferd statt Auto. Ins Gepäck kommt Berliner Schnauze, Rotz und Diskowind. Vergnügungsritt – nur nicht fürs Pony.

Passt zu: Mal wieder demonstrieren.

Passt zu: Jahrmarkt erstürmen.

mich nach Hause“. Einfach auf

Von der EP: Mouvement Mondial

Von der EP: Jung, talentlos & gecastet

SPIESSER.de/gewinnen klicken!

www.myspace.com/irierevoltes

www.myspace.com/t.c.h.i.k

Das komplette Interview und ein VideoInterview mit Judith lest ihr auf SPIESSER.de. SPIESSER verlost außerdem 10 Wir sind Helden-Alben „Bring


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Energie mit Rückenwind Die Windenergie nimmt Fahrt auf. Über

20.000 Windkraftanlagen gibt es in Deutschland. Jetzt konzentrieren sich die Forscher auf Windparks vor der Küste. Im dritten Teil dieser Serie geht es um Energie, die wir auf dem Meer einfangen.

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CO2

Welchen Vorteil hat Windenergie gegenüber anderen Energieformen? Windenergie ist CO2-neutral – im Kampf gegen den Klimawandel das entscheidende Argument. 2009 hat Deutschland durch den Einsatz seiner Windkraftanlagen 32,1 Millionen Tonnen weniger CO2 ausgestoßen.

Ist das eine gute Quote? Wenn man sich die Ziele der deutschen Bundesregierung anschaut, sind die Zahlen noch relativ klein. Bis 2025 soll der Wind-Anteil an der Stromerzeugung bei 15 Prozent liegen. Deshalb auch die Investitionen in Hochsee-Windenergie. In Nord- und Ostsee ist der Bau von 29 Offshore-Windparks genehmigt. Wie groß ist der Anteil der Windkraft am deutschen Strom? Bei der Bruttostromerzeugung liegt der Anteil bei 6,4 Prozent.

Energie-Quiz-Gewinner Ob ihr beim Energie-Quiz gewonnen habt, erfahrt ihr auf SPIES S E R . d e / g e w i n n e r

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„Techniker fliegen wir mit Helikoptern in die Offshore-Windparks“ Till Frohloff, 26, ist Maschinenbau-Ingenieur bei RWE Innogy. Er arbeitet daran, dass Windräder auf See nie still stehen. _Warst du schon einmal in einem Hochsee-Windpark? Ja, in England. Es ist wichtig, dass man selber mal draußen war und das mit eigenen Augen sieht. _Die Windräder stehen direkt im Meer? Genau. Und zwar auf Fundamenten, die aus dem Wasser rausgucken. Der Windpark Nordsee-Ost hat beispielsweise 48 Windkraftanlagen. Und die sind sehr groß. _Wie groß? Der Rotor, also der Teil, der sich dreht, befindet sich zirka 100 Meter über dem Meer. Eine Anlage wiegt bis zu 500 Tonnen. Die Rotorblätter haben einen Durchmesser von 126 Metern.

Windgeschwindigkeit höher, deshalb ist der Energieertrag weitaus größer als an Land. _Wieso weht der Wind über dem Meer schneller? Der Wind kommt relativ ungebremst, weil es zum Beipiel keine Gebäude und Bäume gibt. Und er weht konstanter, so können wir die Stromerzeugung besser planen. _Wie wird Offshore-Windkraft weiterentwickelt? Die Windenergieanlagen werden leichter, da wird an den Materialien geforscht, aber auch am Innenleben. Denn neue Anlagen sollen ohne Getriebe auskommen, die elektrische Energie soll direkt in einem großen Ringgenerator erzeugt werden. _Welche Rolle spielt HochseeWindenergie in Deutschland? Der Bereich Offshore wächst extrem.

_Gibt es an Land keinen Platz mehr? Windparks in so einer Größe sind an Land tatsächlich kaum mehr umzusetzen. Und: Über dem Meer ist die

In Deutschland gibt es einen Windpark bei Borkum. In diesem Jahr entsteht einer in der Ostsee, in der Nordsee befindet sich ein weiterer im Bau. _Wie kommen die Mitarbeiter in den Windpark? Wir nutzen kleine Arbeitsschiffe, Katamarane oder fliegen Techniker mit Helikoptern raus, die sich dann auf die Windenergieanlagen abseilen... _... um zum Beispiel kaputte Windräder zu reparieren. Genau. Jede Anlage, die nicht funktioniert und stillsteht, ist schlecht, mindert den Energieertrag. Zu meinen Aufgaben gehört es, Konzepte zu entwickeln, dass Techniker und zum Beispiel Werkzeug zur rechten Zeit am rechten Ort sind.

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Links

Mehr Infos zu Energie bekommt ihr auch auf www.jah r-de r-ener gie. de, w ww.e ne rgie sp ar m eis t er. de und www.rwei n n o g y. c o m

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Deutschland unter den Top 3

Wie stark nutzen wir die Windenergie zum Stromerzeugen (in Megawatt)?

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2 Wie wird aus Wind Strom? Der Wind bringt die 1 Rotorblätter des Windrades zum Drehen. So entsteht Rotationsenergie. Der Generator wandelt sie in Strom um, wie bei einem Fahrraddynamo. Im 2 Umspannwerk laufen alle Kabel zusammen. Dort wird dafür gesorgt, dass der Strom die richtige Spannung erhält. Durch Leitungen kommt der Strom in die Steckdose. Auf dem Land sind die Wege überschaubar kurz. Stehen die Windräder allerdings im Meer, ist es schon schwieriger. Da müssen 3 Unterseekabel bis an die Küste gelegt werden.


46 austoben & entspannen SPIE SSE R-KO SMO S

+++ M E I N U NGE N. F R AGE N. A K T ION E N! +++ M E I N U NGE N. F R AGE N. A K T ION E N! +++ M

Meinungen. Fragen.

Widersprecht uns, sagt uns die Meinung, diskutiert mit! Auf SPIESSER.de oder an: redaktion@spiesser.de, Tel.: 0351 31540563, SPIESSER Redaktion Schandauer Str. 64 01277 Dresden

Aktionen! Und das SPIESSER-Vertretungsstunden-Extra? Wie kam das bei euch an?

Super Überblick über die „Lehrer“. Warte immer noch hoffnungsvoll auf Peter Fox. C h u c u l a t a k i z

Ich wusste gar nicht, dass Mia auch Vertretungslehrer gespielt haben! Vor allem zum Thema Textanalyse. Als ich vorhin das Kreuzworträtsel gelöst hab, lief die ganze Zeit Mia. Großartig! Und ihr habt nicht alles schön geredet, sondern auch geschrieben, wenn Promis es nicht so gut gemacht haben. M a r t

Vertretungsstunde mit Blumentopf: sehr gute Sache! Hip-Hop steht ja immer im Ruf, reine Kiffermusik zu sein, und so zeigt man, dass die Interpreten auch was im Köpfchen haben. blade3003

Recherchereise in den Bundestag

@loslegen

Am 1. November 2010 kommt der elektronische Personalausweis – was ändert sich, welche Vorteile, welche Bedenken gibt es? SPIESSER und mitmischen.de, das Jugendportal des Deutschen Bundestages, schicken zwei Jungreporter zur Recherchereise nach Berlin zum Thema „Personalausweis 2.0“. Am 30. September und 1. Oktober verfolgt ihr eine Plenardebatte live im Bundestag, ihr interviewt Politiker und seid beim Chat von mitmischen.de dabei, wenn fünf Abgeordnete Rede und Antworten stehen. Für eure Recherche bekommt ihr einen Presseausweis für Hauptstadtjournalisten, euer Beitrag erscheint auf SPIESSER.de und mitmischen.de. Bewerbt euch bis 19. September auf SPIESSER.de/gewinnen! Alle anderen können am 30. September im Chat mit Abgeordneten aller Bundestagsfraktionen über das Thema diskutieren, und zwar auf www.mitmischen.de.

„Du hast die Macht“ dreht in der SPIESSER-Redaktion Jugend und Politik: zwei Welten? Nicht ganz. Denn Politik findet überall statt: In der Schule, im Verein, im Internet. www.duhastdiemacht.de will Plattform für politische Aktivitäten und Meinungsäußerungen von Jugendlichen sein. Das Projekt der UFA mit dem Partner MTV.de, gefördert von der Robert-Bosch-Stiftung, setzt dabei vor allem auf Videos und soziale Netzwerke. Zum Auftakt ging es auf Deutschlandtour quer durchs Land. Auch in der SPIESSER-Redaktion gab es einen Zwischenstopp, um mit uns über Politikverdrossenheit und politische Beteiligung zu sprechen. Das Video dazu seht ihr auf www.duhastdiemacht.de, mit dem Thema Politikverdrossenheit beschäftigt sich auch SPIESSER.de, Webcode: @politik

Qual der Wahl – „Jugendwort 2010“ gesucht „Hartzen“ und „Gammelfleischparty“ waren gestern. Die Suche nach dem Jugendwort geht in eine neue Runde. Langenscheidt und SPIESSER lassen euch mitentscheiden. Aus über 1.000 Einsendungen haben es 30 Wörter in die engere Auswahl geschafft. Atze oder Speckbarbie? Ihr habt die Wahl. Noch bis zum 31. Oktober könnt ihr abstimmen, welcher der vorgeschlagenen Begriffe die Chance auf den Titel bekommt. Die 15 Wörter mit den meisten Stimmen schaut sich eine Jury an und wählt dann den Sieger. SPIESSER bringt einen von euch in die Jury. Alle Infos und mitmachen auf SPIESSER.de/jugendwort

Frage der Woche auf SPIESSER.de

Schaut ihr euch Pornos im Internet an? „Das tue ich nicht!“, behaupten immerhin 31 Prozent. Dazu gehört auch SPIESSER-User G l i m m e r L ö w e : „Das ganze Leben ist Porno, Sex-Sells-Wirtschaft wird überall betrieben, da muss ich meine Zeit im Internet nicht auch noch damit vergeuden.“

Film ab! SPIESSER auf dem DOK-Leipzig Vom 18. bis 24. Oktober zeigt das 53. Internationale Festival für Dokumentar- und Animationsfilme, kurz DOK-Leipzig, über 300 Filme aus aller Welt. Diesjährige Besonderheit ist das Filme-Spezial zum Thema „Geld“. SPIESSER ist natürlich mit von der Partie. Schülerredakteure berichten als „DokSpotters“ auf SPIESSER.de von ihren Eindrücken rund um das Film-Festival. Ein Medienprofi unterstützt die Nachwuchsjournalisten beim Schreiben, Filmen und Recherchieren. Alle Infos und Beiträge der Jungreporter findet ihr auf SPIESSER.de, Webcode: @dok

Soziale Netzwerke: Habt ihr Angst um eure Daten? „Ja, ich benutze sie aber trotzdem.“, sagen 49 Prozent. Zu dieser Mehrheit gehört auch St e r n e n f e e : „Also ich achte drauf, dass ich nicht zu viel Persönliches von mir preisgebe.“ 12 Prozent sind erst gar nicht in sozialen Netzwerken aktiv.

 Wenn ihr auch was zu sagen habt, diskutiert mit und stimmt bei der aktuellen Frage der Woche ab, auf SPIESSER.de/frage-der-woche


austoben & entspannen

E N! +++ M E I N U NGE N. F R AGE N. A K T ION E N! +++ M E I N U NGE N. F R AGE N. A K T ION E N! +++ M E I N U NGE N. F R AGE N. A K T ION E N!

haben

machen

Schauspieler, Sänger, Sportler

SPIESSER verschenkt Handys,

Rentner-Kompetenz-Team

an eurer Schule? Bewerbt euch!

woLLen

Downloads, 1.600 Knicklichter,

im Gokart

Laptops, Eimergrills

Lehrstücke 33 Promis in der Schule: Das SPIESSER-Vertretungsstundenheft

Wie fandet ihr das SPIESSERTitelbild?

Außergewöhnlich, künstlerisch erfrischend! Sehr gut!

Laaaangweilig! Die Farben sind alle 90er. Heinz

 Immer in der Woche vorm Hefterscheinen könnt ihr über das SPIESSER-Titelbild abstimmen. Macht mit auf SPIESSER.de

ChristinChristin

M I T SPI E S SE R U N D W W F - J UGE N D GEGE N DA S AUS ST E R BE N DE R T IGE R K Ä M PF E N P R Ä S E N T I E R T

VON

Zum Aussterben geboren? SPIESSER-Autorin Friederike fragt sich, ob die Tiger noch zu retten sind Wenn ich groß bin, bin ich ausgestorben.

Auf SPIESSER.de/eure-meinung wird das Musikfernsehen geprügelt

Vielleicht kann es uns egal sein, dass der berühmte Sack Reis in China umfällt, vielleicht machen wir uns aber auch alle mitschuldig daran, dass die Welt jeden Tag ein Stück ärmer wird und blasser und fremder. Ist es egal, wenn irgendwo auf dieser Welt eine Tierart für immer verschwindet? Für die letzten wilden Tiger wird die Zeit knapp. Auf dem gesamten Globus gibt es nur noch ungefähr 3.200 von ihnen in freier Wildbahn. Sie leben weit weg, in Ländern, in denen die wenigsten von uns je waren. In China, Russland und Indien. Trotzdem darf es uns nicht egal sein. Es ist sogar wichtig, sich für Lebewesen und Lebensräume einzusetzen. Wilderer und Urwaldplünderer haben schon drei Tiger-Unterarten ausgelöscht, unwiederbringlich. Der Bali-Tiger, der Java-Tiger und der Kaspische Tiger sind für alle Zeit ausradiert. Die sechs verbliebenen Arten sind so stark bedroht, dass sie in den nächsten Jahren aussterben könnten. Die größten Gefahren für den Tiger sind Gewehr und Kettensäge. Mit ihrem Lebensraum sterben auch die Tiger. Ich setze mich dafür ein, dass so viele Menschen wie möglich davon erfahren und gegen das Sterben kämpfen.

Seit mehr als vier Jahren schaue ich kein MTV und VIVA mehr. Dort kommen doch mehr Serien über sexualgesteuerte Post- und Präpubertierende als wirklich gute Musik. BastiW

Entdecke den Lebensraum der Tiger

Gewinnt 25 T-Shirts

Vier junge Leute erkunden im fernen russischen Osten, wie die Tiger dort leben, im Blog berichten sie davon. Die WWF Jugend schickt vom 9. bis 19. September die Tigerbotschafter Johannnes, Julia, Christoph und Franka in den russischen fernen Osten. Das Team erkundet den Lebensraum des Tigers, trifft Wissenschaftler und Tiger-Ranger. Livestream und Blog gibts auf: www.wwf-jugend.de/tiger

Wenn auch ihr dem Tiger helfen wollt, spendet fünf Euro: SMS* mit dem Stichwort „aktiv“ an die Nummer 81190 senden.

SPIESSER und WWF Jugend verlosen

*Eine SMS kostet 5 Euro, davon gehen 4,83

25 Tiger-Shirts vom Öko-Mode-Label

Euro direkt an den WWF. Kein Abo; zzgl.

armedangels. Mitmachen auf

Kosten für eine SMS.

www.wwf-jugend.de oder SPIESSER.de/gewinnen

Schmie de mit Frie derike, 19, R e t t u n g s p l ä n e a u f SPIESSER .de, Profilname: Frie de

Ihr wollt lieber spielen? Auch gut. SPIESSER verlost eine PlayStation3 in der „Split/Second: Velocity“-Optik, handbemalt und weltweit auf vier Stück limitiert. Und dazu das Rennspiel „Split/ Second: Velocity“. Beantwortet uns die Frage: Wann erscheint „Split/Second: Velocity“ für die Playstation? Klickt auf SPIESSER.de/gewinnen

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+++ M E I N U NGE N. F R AGE N. A K T ION E N! +++ M E I N U NGE N. F R AGE N. A K T ION E N! +++ M E I N U NGE N. F R AGE N. A K T ION E N! +++ Schön, wenn wir helfen konnten! Lobhudelei mit Mehrwert und einem zweifelhaften Vergleich.

Ich wüsste manchmal nicht, wie ich langweiligen Unterricht ohne euch überstehen sollte. t r e i z e

Ich hab mein ABI, und dank SPIESSER weiß ich jetzt genauer, wie ich mein Studium am Besten finanzieren kann. Sibel

Eure Zeitschrift ist super... und kostenlos. Was gibts denn heute sonst noch für lau? Okay, die Apotheken-Umschau, aber dann doch lieber SPIESSER. b e e z y

Wissen, was Schüler lesen wollen

19, stellen SPIESSER-Autor Rick Noack, 17, und die Jungjournalistin Christina Kufer, seit Ende August für den ZEIT-Verlag einen Schüler-Newsletter zusammen. Drei Fragen an die Nachwuchsjournalisten Worum geht es in dem Schüler-Newsletter? Rick Um aktuelle, politische und ge-

sellschaftliche Themen aus der ZEIT und von ZEIT ONLINE, die einen Bezug zu Schülern und Jugendlichen haben oder bei denen es um Jugendliche geht. Wir werden auch selbst Videos machen: Zweimal im Monat gehen wir auf die Straße und fragen Schüler nach ihrer Meinung.

Das geht ja über das Zusammenstellen eines Newsletters hinaus. Rick Ja, Newsletter, das sind sonst immer nur Ankündigungen und Links. Wir wollen aber immer noch eine eigene Geschichte aus unserem Leben erzählen und zeigen,

Rick: „Wir fragen Schüler nach ihrer Meinung.“ Christina: „Wir wollen Themen herausfiltern, die für Schüler geeignet sind.“

Der SPIESSERCommunitySpanner

Ich bin SPIESSER, weil... ... ich mein Unkraut heimlich in den Gemüsegarten meines Nachbarn werfe, mein Rasen konstant hoch ist und ich meinen Mitbewohnern anonyme Drohbriefe schreibe, wenn sie die Kehrwoche nicht einhalten!

was Schüler mit dem Thema verbindet. Und wir wollen die Leser einbeziehen. Christina Auch über die Kommentare auf unserer Facebook-Seite.

Was steht denn in der ZEIT, das Jugendliche interessiert?

 Den neuen ZEIT-Schülernewsletter kann man auf www.zeit.de/newsletter abonnieren. Auf SPIESSER.de findet ihr alle Infos und noch mehr von Christina und Rick, Webcode: @zeit

Christina Es gibt eine ganze Menge

für Jugendliche, zum Beispiel in ZEITCampus oder im ZEIT-Studienführer. Oder auch die beiden Onlinerubriken Studium und Karriere. Außerdem ist es unser Ziel, auch schwerere Themen aus den Ressorts Politik und Wirtschaft für Jugendliche ansprechend aufzubereiten. Rick Viele Texte in der ZEIT sind total lebendig. Es ist schade, dass sie noch nicht so sehr von Schülern gelesen werden. Aber dafür sind wir ja da: um die Themen herauszufiltern, die am besten für Schüler geeignet sind.

Was hab ich gemacht, wollte

Was hab ich gemacht,

es aber nie machen?

wollte es aber nie machen?

Mitten im Pariser Nachmittagsstau

Kleinen Kindern das Fahrrad ge-

in die Flasche urinieren. Aus blanker

mobst. R u m p e l14 0 8

Not – natürlich. D - W i l l 8

Ta t j a n a

Ist Streit gut? SPIESSER.de-Nutzer diskutieren über unsere Serie „geschrieben wie gesprochen“ und übers Streiten

So ein Streitgespräch hört man doch gerne, solange man nicht selbst beteiligt ist. she_loves-nick

Streit? Kommt bei mir auch öfters vor.

Sehr hilfreich, für den eigenen Gebrauch.

Chuculatakiz

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ON E N! +++ M E I N U NGE N. F R AGE N. A K T ION E N! +++ M E I N U NGE N. F R AGE N. A K T ION E N! +++ Das Streitgespräch zur Lebensplanung war sehr gut, weil ich mich mit dem Thema demnächst auch beschäftigen muss. J o h a n n a

Geteilte Meinung zum Rentner-Kompetenz-Team auf der Kart-Bahn.

Herausgeber SPIESSER GmbH, Schandauer Straße 64, 01277 Dresden T: 0351 31540-0, F: 0351 31540-40 SPIESSER.de Geschäftsführung: Frank Haring (V.i.S.d.P.)

Da konnte man mal wieder sehen, dass nicht alle Rentner zuhause liegen und Schlager hören. Sie wollen auch noch was erleben und Spaß haben. U l i 2 T-Shirts mit

Ich habe den Verdacht, dass der ein oder andere Lehrer meiner Schule sich ein SPIESSER-Exemplar aus dem Aufenthaltsraum schnappt. b e e z y

Noch was?

Mutti- und Lehrersprüchen gibts im SPIESSERShop. Da findet ihr seit Neuestem auch SPIESSER-Beutel, den schnuckeligen HolgerKalender und unseren schlauen Berufswahlratgeber. Klickt auf SPIESSER.de/shop

Der nächste SPIESSER erscheint am 25. Oktober 2010.  Wenn ihr auch was dazu zu sagen habt, diskutiert mit und stimmt bei der aktuellen Frage der Woche mit ab, auf SPIESSER.de/frage-der-woche

Diskussionen sind immer toll, weil man sofort seinen Senf dazugeben oder eine eigene Partei gründen will.

IMPRESSUM SPIESSER – die Jugendzeitschrift erscheint in Deutschland mit einer Druckauflage von 800.000 Exemplaren und liegt an über 20.000 Stellen bundesweit aus. IVW II/2010: Druckauflage 800.000 Exemplare, verbreitete Auflage: 766.328 Exemplare, 21.610 Auslagestellen

Ihr braucht mehr Hefte oder die Auslagestelle ändert sich? – Für alle Fragen rund um den Vertrieb haben wir die SPIESSERVertriebshotline eingerichtet: 0351 31540577 oder schreibt eine E-Mail an heft@spiesser.de

Alte Menschen auf eine Kart-Bahn zu schicken und das in einem Jugendmagazin als „hip“ zu verkaufen, halte ich persönlich für groben Unfug. K u r t d

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Redaktion Redaktion: Jörg Flachowsky, Robert Kaak, Claudia Flach, Anne Wirth Projektredaktion: Julia Karnahl, Sibylle Rönisch Redaktionspraktikanten: Tatjana Mehlhorn Redaktions-/Verlagsassistenz: Anja Maciejek 0351 31540-563 redaktion@spiesser.de Mitarbeiter dieser Ausgabe Verena Bartels, Gustav Beyer, Jennifer Busch, Anita Edenhofner, Tina Gebler, Tahnee Godt, Margarethe Grambow, Jonas Großmann, Tine Heynatz, Maren Hohendorf, Laura Ilg, Fabienne Kinzelmann, Susanne Rentsch, Samira Scheffel, Bettina Schneider, Theresia Schneider, Robert Stark, Viktoria Wiemer, Nadine Wittleben Art Director Maik Wankmüller layout@spiesser.de Grafik und Gestaltung Ronny Pietsch, Juliane Dorn, Andi Meier (Superkonrad-Comic) Fotos: Jörg Buchmann, Frank Dünzel, André Forner, Klaus Gigga, Frank Grätz, Markus Lorenczat, Matthias Popp, Gabi Schoenemann/Pixelio, Rolf Handke/Pixelio SPIESSER.de Christoph Brammertz, Thomas Bußmeyer, Coline Erdmann, Stefanie Hirte, Peter Höhne, David Rau Verlag Verlagsleitung: Gunter Leinhoss 0351 31540-569 Verkaufsleitung: Anja Neufert 0351 31540-564 Anzeigenleitung: Romy Rock 0351 31540-49 Sonderprojekte: Peggy Eckert 0351 31540-562 Michael Damm 0351 31540-586 Disposition und Produktion: Fanny Märcz 0351 31540-38 Anzeigen Marko Flegel, Carolin Stammwitz, Anja Witthauer, Alexandra Wünsche

SPIESSER liegt in ganz Deutschland kostenlos an über 10.000 Schulen. Wenn eure nicht dabei ist, es aber bald sein soll, meldet euch unter 0351 31540577 oder auf SPIESSER.de/heft

Verlagspraktikanten Sandy Richter, Susann Thannert Vertrieb SK Schulkurier GmbH Vertriebsleitung: Björn Peters 0351 31540-551 Vertriebsmarketing: Sarah Zinn 0351 31540-566 Kooperationspartner dieser Ausgabe Langenscheidt KG, GRUNDY Light Entertainment GmbH (Robert-Bosch-Stiftung, UFA), WWF Deutschland, Zeitverlag Gerd Bucerius GmbH & Co. KG

War heftig! Anom

Ich mag keine Streitgespräche. F a r i n a78

Namentlich gekennzeichnete Beiträge spiegeln nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wider. Keine Haftung für unaufgefordert eingesandte Manuskripte, Fotos usw.; Nachdruck von Beiträgen, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung der Redaktion. Die Redaktion behält sich vor, zugesandte Beiträge zu kürzen.

Patricia SPIESSER ist Mitglied in der IVW.


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Die Zeit läuft: Vor 100 Jahren gab es 100000 frei lebende Tiger, heute sind es nur noch 3200. Durch Zerstörung des Lebensraums und rücksichtslose Wilderei besteht die Gefahr, dass auch sie bald für immer von unserer Welt verschwinden. Es ist höchste Zeit! Kämpfe mit und hilf dem WWF, die Tiger zu retten! Deine schnellsten Spendenmöglichkeiten: per SMS* oder per Klick auf wwf-jugend.de *Eine SMS kostet 5 Euro, davon gehen 4,83 Euro direkt an den WWF. Kein Abo; zzgl. Kosten für eine SMS.


austoben & entspannen

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Lösung aus dem letzten Heft: VERTRETUNGSLEHRER Habt ihr gewonnen? Alle Gewinner des letzten Heftes findet ihr auf SPIESSER.de/gewinner

In einem Satz: Jede Aufgabe: eine Antwort. Vier Wörter: ein Lösungssatz Mit ihm kriegt man jede Tür auf. Damals.

Passiert uns leider immer in der Matheklausur am Taschenrechner.

Wenn sie nicht dabei sind, dann sind sie es, aber in ihrer Anwesenheit sollten Jungs immer Schatz und Liebste sagen.

Sie haben uns Cheeseburger und ChewingGum gebracht.

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52 austoben & entspannen entlich...

Wie gehts weiter?

ig Was heißt e

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1. Ausruf südamerikanischer Ureinwohner beim Anblick einer Bananenpflanze. 2. Die japanische Kunst des Blumensteckens. 3. Namen der Ethno-Barbie, die vergangenes Jahr in den USA auf den Markt gekommen ist.

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Wenn ich ein Buch wäre, dann wäre ich ...

Wenn ich kein Geld habe, dann ...

Stagediving! Ich hatte dann wohl doch zu viel Schiss.

... ein Knack-undBack-NudossiSmartie-CookieEis-Brötchen.

Skandal

Wenn ich was zu Essen wäre, dann wäre ich ...

... FSK 18. Zu pervers.

KruemeL

Ich bin Spießer, weil ...

... klau ich mir die Zuckerwattemaschine.

Fariiins _ MädL

Was wollte ich machen, hab es aber nie gemacht?

PapaDieGeier

Wenn ich auf etwas warte ...

... beobachte ich Menschen und versuche, ihre Psyche zu durchschauen und Gedanken zu lesen.

... ich M&M‘s nach dem Alphabet sortiere.

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Wollt ihr mich verscheißern? Was stimmt, was nicht?

Pro Jahr investiert die Harvard-Uni bis zu 1,4 Milliarden Dollar in Nutzholzwälder.

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Norwegen garantiert allen Pferden per Gesetz eine Matratze für die Nachtruhe.

Donalds Vater heißt Dollar Duck. Opossums haben 18 Nippel.

Auflösung: DIETRICH VERDRÜCKT ALTE AMERIKANER Kunst des Blumensteckens. | In einem Satz: 2. falsch, 3. falsch, 4. falsch Was heißt eigentlich... 2. Ikebana ist die japanische Wie gehts weiter?

,

| Wollt ihr mich verscheißern? 1. wahr,

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54 an“. Alle nachzulesen SPIESSER.de-User schreiben „Briefe lt: wol en sag was ihr wem lt, wol Was ihr loswerden auf SPIESSER.de. Wir drucken die besten ins Heft. Diesmal schreibt Tobinator an die Chatsprache Liebe Chatsprache, als ich dich das erste Mal gelesen hatte, hielt ich dich für einen netten Witz. Ich dachte, du willst mich irritieren – schön wärs gewesen. Man schrieb mir: „was ham wir morgn eig inner erstn“. Ich ignorierte dich, tippte meine Antwort und erhielt: „thx“. Im folgenden Chat-Gespräch stellte sich heraus, dass das „Danke“ heißen sollte und mein Gesprächspartner schrieb, er nutze die verkürzten Formen, um Zeit zu sparen:„das get schnella“. In eben jenem Chat-Dialog wurde mein scheinbar hinterwäldlerisches Weltbild zerfetzt. Ich aber konnte nicht verstehen, warum man durch dich absolutes Unverständnis riskierte, nur um ein paar Tastendrücke zu sparen. Und Zeit sparte es ja nicht mal. Weil ich erst fragen oder googeln musste, um mir deine Wort-Missbildungen zu übersetzen. Ein Gutes hast du Chatsprache trotzdem. Ich kann einige meiner Gesprächspartner an deiner Verwendung erkennen. Einer verwendet

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immer Emotions. Nach beinahe jedem Wort. Ein Anderer hat in seinem ganzen Leben wohl noch keinen Konsonanten verdop(p)elt:„wan komst du den?“. Ich bin verzweifelt. Man wird dich nicht los. Ich habe mit Leuten gesprochen (und geschrieben) und ein paar sagen auch: Man sollte darauf achten, wie man sich seinem Gesprächspartner präsentiert. Viele fragten jedoch nur „Y“ (Why?). Einer ging so weit, mich „Spießer“ zu nennen. Ich wehre mich gegen dich, ich schreibe alles mit angewandter Rechtschreibung (falls nicht, ist das imma ein Stilmittel) und verzichte auf Smilies. Jeden, der diesen Brief liest, rufe ich dazu auf, sich auch zu wehren, Widerstand zu leisten. Hochverachtete Chatsprache, deine Tage sind gezählt. LMDA Dein Tobinator W i e s i c h To b i s Te x t e l e s e n? A u f S P I E S S E R .d e , P r o f i l n a m e : To b i n a t o r.

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beginnt übrigens die Online-Abstimmung für das Titelbild der nächsten Ausgabe.

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Cheese ht bei den r“. Auf ihre Ihren verwVerk Ammspalaw irrten Bliä Frage, was Big-Ma uerw bmiutrg ck fer, eis, aber da dere ideo rstbdu. Setz‘ Ha c-Verp rndauaucf die konnte ich dich in deine Stirn und sa h in es auch ackung ge: „Eieiei, n Einkaufs d e Wenn s r wagen, sc in Phantas geben hlag‘ dir iasien hatte ie fr könnte n sie das im aggeen, w Fra mer da.“ n. nacahrum muJrmle dein grö ein,em 14 { ßter Tra ob. Erkläre de m u dem Ba rcodesc m, einmal als P Filialleiter, es s wenn P rodukte anner zu sitze iepgeräuschge ei n. Imitie ber unte über die behaup re r Kasse g } das Pie Filialleit te, dein Vater februar { woche 07 pgerä ezoge h er, ob e Frage d r in dein ätte einen Vog n werden, und usch, eine Elt e er Piep show au l gehabt. Frag e den a n t W o r 15 ern, ob du eBigeheauntlic Belagere d ftreten will. t en Filia pte h v n lleiter ihnn du kö dukte au nun, o e n o n ch n te b e s dem st auis inmal w cht.Barco Sortim dann egen

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