Dezember/Januar 2013/14
Nr. 150
Herausspaziert! Wo ist eure Heimat? Wohin es euch zieht, wenn die Welt allmählich zu klein wird.
FÜRS HERZ Sportfreunde erklären ganz unterschiedlichen Disziplinen ihre Liebe.
SPEZIAL
FÜRS HIRN Peter Kloeppel verrät das Neueste aus Lampukistan.
FÜRS HÄNDCHEN Eine Prise Heimatgefühl in Retro zum Selbersticken.
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weil ich bei Kaufland eine echte Zukunftsperspektive habe!
Ausbildungsstart 2014 Du bist kontaktfreudig und interessierst Dich für Lebensmittel? Du stehst auf Action und Abwechslung? Dann ist ein Berufsstart im Handel genau das Richtige für Dich! Informiere Dich über Deine Einstiegsmöglichkeiten: • Verkäufer (w/m) • Kauffrau/-mann im Einzelhandel • BWL – Konsumgüter-Handel • und viele weitere Ausbildungsberufe und duale Studiengänge
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Inhalt
sprachrohr
sprungbret t
spielwiese
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Willkommen zuhause
Baking Bread
Schlager-Duell
Raus in die Welt oder doch lieber bei Mutti wohnen bleiben? SPIESSER-Autoren haben uns ihre Geschichten erzählt.
Nach zwei Uhr morgens passiert nichts Gutes mehr? Autorin Susanne hat sich beim Härtetest in der Backstube vom Gegenteil überzeugen lassen und ist dabei ziemlich ins Schwitzen gekommen.
Unsere Autoren Erik und Robert liefern sich einen harten Kampf um die Frage: Pro oder Contra Schlager und Volksmusik?
Sach(s)en gibts, die gibts gar nicht!
„Rede ich wirklich so?“
Testlabor
Wir zeigen eure schönsten Bilder zum Thema als Pixel aufs Papier
Autorin Eva hat sich zur Mittagspause mit... Peter Kloeppel, dem Chefredakteur von RTL, getroffen
In diesem Heft könnt ihr zwei Bücher, ein Spiel, einen Mini Bluetooth Lautsprecher und einen Handytarif inklusive Smartphone testen
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Alternativlos
Kolumnist Kai schreibt eine Hommage an seine Heimat
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Gratis Downloads
Wir haben wieder sechs neue Songs für euch
„Du kannst das Papier auch aufessen“
MC Fitti und Vokalmatador k(r)itzeln alles aus ihren Schülern heraus
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SPIESSER-Spezial: SPORTFREUNDE Was hat Sport mit Integration zu tun? Vier Liebeserklärungen und ein Härtetest geben die Antwort – ein SPIESSER-Spezial in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Olympischen Sportbund.
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Stickstoff
Luise lässt die alten Helden aus der Kindheit in ihren Stickbildern wieder auferstehen. Das könnt ihr auch. Machts euch selbst!
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Rätsel
Ihr seid SPIESSER!
Löst das Kreuzworträtsel und gewinnt viele tolle Sachen
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Rausschmeißer
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Brief an... die Heimat, Blattkritik
Kennt ihr schon...? J u l e s G r i f f i n ? Wenn er sich nicht gerade um SPIESSER.de kümmert, steht er in seiner Band am
Mikrofon oder sucht im Internet nach den neusten Nerd-News. Auf Seite 32 hat er für euch sechs tolle neue Songs für unsere Musikdownloads rausgesucht.
Ich bin Spießer, weil ... … ich auch den obersten Knopf meines Hemds zuknöpfe.
Wenn ich auf etwas warte ... … lese ich alles, was mir in die Finger kommt.
Wenn ich was zu Essen wäre, dann wäre ich ... … ein Schoko-Joghurt-Banane-Muffin.
Wollt ihr mitmachen? Ohne euch ist der SPIESSER nichts – werdet Autor, Fotograf oder Videojournalist! Einfach auf SPIESSER.de/autor anmelden.
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Pixel aufs Papier „Sach(s)en gibts, die gibts gar nicht“? Doch! Ihr habt uns den fotografischen Beweis geliefert – und die Entstehungsgeschichten hinter den Bildern verraten. Die besten Aufnahmen gibt es hier.
Blaues Wunder Hochwasser in Dresden: Als das Wasser der Elbe immer weiter stieg, wurde das Blaue Wunder – heißt so, weil die Brücke früher angeblich mal grün war – für Autos gesperrt und war nur noch für Fußgänger offen. Das mussten meine Freunde und ich natürlich ausnutzen. Wann kann man denn sonst schon mal mitten auf der Straße rumhängen?
Ind igoblau
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Wald- und wundervoll An einem Herbstnachmittag habe ich mich samt Kamera auf in den Wald gemacht. Bei zehn Grad Celsius schwebte ich gerade barfuß zwischen Matsch und Laub, im Blazer und Muttis altem Kleid, als ich auf den Auslöser drückte. Wie ich es genau geschafft habe, bleibt aber mein Geheimnis. Nur so viel: Fliegen kann ich nicht.
L öwe nhe rz
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Wunderknabe Mein Freund Markus hat dieses Foto auf seiner Amerika-Tour im vergangenen Jahr gemacht. Zusammen mit einem Kumpel war er in den Vereinigten Staaten unterwegs. Dessen Vater – zur selben Zeit in Kanada auf Reisen – und er hatten eine Wette laufen: Wer kann an den cooleren Orten die Leipziger Volkszeitung lesen? Das ist der Fotobeweis.
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Mensch! Wir suchen eure schönsten Bilder zum Thema „Als Mensch verkleidet“ fürs nächste Heft. Wer die tollste Aufnahme einsendet, gewinnt die digitale Kompaktkamera SIGMA DP3 Merrill. Ladet eure Fotos auf SPIESSER.de/gewinnen hoch oder schickt sie per Mail an layout@SPIESSER.de – Einsendeschluss ist der 13. Januar 2014!
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K A I SE IN SC H M A R R N
! s o l v i t a n r e t l A v o n K a i R i e g e r, 25 I l l u s t r a t i o n: M i a E w a l d
I
ch liebe meine Heimat! Mein Leben kann ich mir nur hier vorstellen. Natürlich könnte ich es mir irgendwo weit weg sicher einrichten, irgendwie. Aber ich würde mich immer nur nach Hause sehnen. Warum sollte ich hier weg? Wo ich herkomme, gibt es die allerschönsten Frauen, und das sage ich ganz objektiv. Außerdem haben wir das leckerste Essen. Das ganze andere Zeug ist ungenießbar. Die tollsten Bands stammen von hier, der Rest da draußen ist für mich nur statisches Rauschen. Dass der beste Fußballverein auch aus meiner Heimat kommt, sollte klar sein – alles andere ist Amateurgekicke! Neben all diesen Fakten finde ich es ganz natürlich, dass ich den Ort am meisten liebe, aus dem ich komme. Alle Menschen, die mir wirklich etwas bedeuten, stammen schließlich von hier. Mit jemandem, der nicht von hier ist, hätte ich wahrscheinlich Probleme, eine ähnlich tiefe Beziehung aufzubauen. Wir wären einfach viel zu verschieden und würden aneinander vorbeireden, wenn überhaupt ein Gespräch zustande käme. Klar, wir haben auch Probleme. Manchmal eskaliert die Gewalt und die Kriminalität. Hier und da nehmen wir es mit dem Umweltschutz nicht so genau und einige unserer Gewässer sind überfischt. Ein paar Leute hier sind auch unerträglich. Sie finden Menschen mit anderem Glauben, sexueller Orientierung und eben alle,
die anders sind, nicht so super. Solche Idioten muss ich leider ertragen und auch wenn ich es gerne anders hätte: Auch sie sind Teil meiner Heimat. Das alles ist für mich kein Grund, von hier zu verschwinden. Eher ein Ansporn, meine Heimat für meine Kinder besser zu machen. Nicht, dass die noch abhauen wollen. Denn wenn meine Heimat etwas braucht, dann Kinder, die sie lieben und alles für sie tun würden... Ich mag die Tierchen, die hier leben und die Blumen im Frühling. All das Exotische weit weg von Zuhause gucke ich mir gerne in Filmen und auf Bildern an. Nur will ich nicht unbedingt dort hin. Ich gebe es zu: Meine Heimat ist für mich absolut alternativlos. Meine Heimat, das ist dieser Planet. Und zwar der ganze. Klein, blau und einfach nur knuffig, so wie man ihn vom Mond sieht. Ohne die Linien, die wir gerne in den Sand malen und uns dann besser fühlen als die Menschen auf der anderen Seite. Jeder, der kleiner denkt, sollte sich mal Gedanken über seine Perspektive machen. Wir hocken alle zusammen auf einem Steinklumpen, der durch das All driftet. Ein kleiner, heller Punkt im unendlichen, kalten Schwarz, der für sieben Milliarden Leute das wichtigste überhaupt ist – Heimat.
Wo K ais Heimat im h e r k ö m m l i c h e n S i n n i s t? Fragt ihn auf SPIESSER .de, Profilname: K .Rieger
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Willkommen z Für einen Ausbildungsplatz von Spanien nach Nordhausen, aus purer Neugier weit weg in die Steppe oder doch lieber zurück ins Elternhaus? Fünf SPIESSER-Autoren erzählen, wo sie wohnen und ob sie dort ihre Heimat gefunden haben.
Benjamin wartet auf... den Bus. Und das Abi. Das soll seine Fahrkarte raus aus der Provinz in ein neues Leben sein, von dem er bisher nur träumt. Das dafür: leidenschaftlich und mit Fotomontage.
n zuhause Ich muss hier raus v o n B e n j a m i n K u t z , 17
F o t o s : C a n d y We l z
Wer kennt das nicht? Man sitzt mit ein paar Freunden an einem lauen Sommerabend gemütlich zusammen, unterhält sich, albert rum und alles scheint perfekt. Dann tritt das Horror-Szenario ein: Die Getränke sind alle!!! Wer sich jetzt fragt, wo das Problem ist, hat noch nie auf dem Dorf gewohnt. Hier fährt man nicht mal eben schnell zur nächsten Tanke oder zieht einfach in die Stammkneipe um. Die Tankstelle macht hier um 22 Uhr zu und die einzige Kneipe, in der man den Altersdurchschnitt nicht um 30 Jahre senken würde, hat schon vor Jahren Pleite gemacht. Es bleibt einem also nichts anderes übrig, als sich für den Rest des Abends mit Leitungswasser zu begnügen. Aber auch für Straight-Edger und Leitungswasser-Fetischisten ist das Dorfleben hart. Wie oft musste ich meine Eltern anbetteln, ihre Chauffeur-Fähigkeiten unter Beweis zu stellen? Wenn sich ein Stadtmensch unseren Busfahrplan durchliest, fängt er
wahrscheinlich an zu lachen. Abgesehen von den Schulbussen fährt am Nachmittag wenns hochkommt zwei Mal ein Bus. Und wenn man seine Reise nach 17 Uhr antreten möchte, hat man ganz verloren. Das traurige Fazit lautet: Ohne Führerschein geht gar nix. Wenn ich irgendjemandem von meinem Wohnort erzähle, betitele ich Dingelstädt meist als mein Heimatdorf. Sind dann andere Dingelstädter in der Nähe, darf sich mein Gegenüber einen Vortrag anhören, in der die Ehre des 4.300-EinwohnerKaffs doch noch gerettet werden soll. Okay, ich gebe es zu, es hat tatsächlich Stadtrecht! Aber eigentlich unterscheidet es sich kein Stück von den Dörfern in der Nähe. Pünktlich um 18 Uhr werden die Bürgersteige hochgeklappt und wer sich dann noch vor die Tür traut, wird von hinter den Fenstern lauernden Rentnern mit bösen Blicken gestraft. Heimatgefühl und Freiheit liegen für mich ganz nah beieinander. Und für mich ist Freiheit eben vor allem Flexibilität. Ich bin nun mal nicht
bereit, um bei meinem Beispiel zu bleiben, mich mit Leitungswasser zu begnügen. Ich möchte abends einfach so in eine Bar gehen können, ohne dafür noch ewig mit dem Auto durch die Gegend zu gondeln. Sobald ich nächstes Jahr mein Abi habe, heißt es für mich „nichts wie weg hier“! Ich habe in letzter Zeit ein unglaublich großes Fernweh entwickelt, dem ich dann endlich nachgeben kann. Ich weiß noch nicht genau, wo es hingeht, aber es sollte schon eine größere Stadt sein, in der ich mich dann hoffentlich richtig wohl fühlen kann. Mit vielen Kneipen. Und regelmäßigem Busverkehr. Und unzweifelhaftem Stadtrecht.
Wohin es Benjamin nach de m A bi zue r s t ve r s chlägt? Eu r e T i p p s n i m m t e r a u f SPIESSER .de entgegen, Profilname: Benjamin Kutz
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Gestrandet v o n M a r i e R o b i n s k i , 19
Eben noch mit den Freundinnen in Spanien, jetzt auf einem Massageball in Thüringen: Anna Belén hat ihre Heimat gegen die Chance auf eine Ausbildung in Deutschland getauscht.
F o t o s : C a n d y We l z
Ich treffe Anna Belén, 21, im Aufenthaltsraum einer Tagespflege-Station in Nordhausen. Hier macht sie ein dreimonatiges Praktikum als Altenpflegerin und scheint sich zum ersten Mal, seit sie in Deutschland ist, ein bisschen angekommen zu fühlen. Das war in den ersten Wochen ganz anders. Ende September ist sie gemeinsam mit 127 anderen jungen Spaniern in Erfurt angekommen. Weil sie in ihrem wirtschaftlich angeschlagenen Heimatland keine Arbeit finden konnten, haben sie sich im Ausland auf die Ausbildungssuche gemacht. Eine private deutsche Arbeitsvermittlerin hatte Anna und den anderen versprochen, sie mit Hilfe von EU-Fördergeldern in thüringischen Unternehmen unterzubringen. Doch stattdessen ließ sie die Spanier erst auf eigene Kosten anreisen und dann – komplett allein. Versprochen wurde Anna eine gesicherte Unterkunft, eine zweimonatige Ausbildung in Erfurt, ein bezahlter Deutschkurs und eine feste Stelle als Altenpflegerin mit einem Monatsgehalt von 800 Euro. Aber es gab keinen Ausbildungsplatz, niemand hatte irgendeinen Förderantrag gestellt und das Hostel, das sie selbst bezahlen musste, sollte nicht nur unerschwingliche 60 Euro pro Nacht kosten, sondern war obendrein auch nur für zwei Nächte reserviert. „Ich hatte kein Bett. Ich wusste nicht wie es weitergehen sollte“, sagt Anna über diese ersten Tage in Deutschland. Schließlich landete sie, wie viele ihrer Mitreisenden, in einer Notunterkunft, schlief auf dem Boden. Die insgesamt 600 Euro, die ihre Familie und sie für die Auswanderung zusammengekratzt hatten, waren so gut wie aufgebraucht und ein Rückflug nach Hause kam nicht in Frage. Ihrer Mutter daheim in Spanien log Anna am
Telefon vor, dass alles ganz toll laufe, weil sie sie nicht beunruhigen wollte. Auch als Annas Mutter in den spanischen Zeitungen von dem Vorfall in Erfurt las, behauptete Anna, das habe mit ihr alles nichts zu tun. Erst jetzt, nachdem sie von den thüringischen Behörden vermittelt wurde, hat sie ihrer Familie alles erzählt. 200 Euro bekommt sie für ihr Praktikum und ein Zimmer in einer Jugendherberge. Sie wirkt erstaunlich gelassen. Sie steckt vieles weg. Nur ab und zu senkt sie ihren Blick und spielt ein wenig an ihrem silbrigen Armbändchen herum. Auf die Frage, ob sie gerne zurückgehen würde, antwortet Anna trotz allem wie aus der Pistole geschossen mit „No“. Und das, obwohl sie ihr zu Hause vermisst: die Familie, die Mentalität und das Essen. Aber Heimat bedeutet für sie eben auch Stabilität und finanzielle Sicherheit, sagt Anna mir. Dafür ist sie bereit, einiges auszuhalten. Jetzt hat sie fürs Erste das Praktikum, vor allem um Deutsch zu lernen, und dann hofft sie, einen Ausbildungsplatz zu finden. Den Stress, der auf sie zukommen wird, lässt sie sich an diesem dunklen Nachmittag im Aufenthaltsraum nicht anmerken. Sie zuckt lediglich mit den Schultern. Auf meine letzte Frage, ob sie Deutschland irgendwann mal ihre Heimat nennen wird, ist ihre Antwort auch klar: „Ich werde mich immer als Spanierin fühlen. Ich mag die Mentalität lieber.“ Und trotzdem kann sie aus wirtschaftlichen Gründen nicht nach Hause zurück. Das sieht sie ein und hält an ihrem größten Wunsch fest: ein besseres Leben in Deutschland zu führen.
Wa r u m M a r i e z u m St u d i e r e n e b e n f a l l s i n s Ausland will? Beant wor tet sie euch auf SPIESSER .de, P r o f i l n a m e : Ve r y M a r y 9 4
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Wohnen im Hotel Mama? Bauen im Hotel Mama! Während andere nur schnell weg wollen, macht er es sich mit seiner Verlobten im Dachboden des eigenen Elternhauses gemütlich.
Unter einem Dach von Tine Heynatz, 23
Es ist ein normaler Nachmittag. Markus, mit dem ich verlobt bin, kommt von seiner Arbeit als Administrator nach Hause, trifft in der Küche seine Mutter und muss gleich die nächste Computerkrise lösen. Aber das macht er gern, genauso wie die handwerkliche Arbeit auf dem unausgebauten Dachboden. Dort sollen bald unser Schlafzimmer und das Arbeitszimmer entstehen. Manchmal kann ich ihm beim Ausbau helfen. Wenn nicht, mache ich wenigstens Essen. „Ich weiß gar nicht, wann ich mich entschieden hab. Ich weiß nur, ich will für immer hier bleiben. Und meine Kinder sollen da aufwachsen, wo ich aufgewachsen bin.“ Zu beschreiben, was einen 26-Jährigen wie Markus so an seinem Elternhaus hängen lässt, ist schwer. Vor allem ist er ein Familienmensch. Und dann ist das große Haus mit den
F o t o: A n d r é F o r n e r
verwitterten Fensterläden wirklich etwas Besonderes, mit seinem Obstgarten, in dem jedes Jahr Schafe weiden und dem Ausblick über das Elbtal, der an guten Tagen bis Tschechien reicht – es ist ein Ort, an dem man bleiben will. Nur nach seinem Realschulabschluss hatte Markus kurz den Gedanken, seine Heimat zu verlassen. „Ich wollte nach Schweden auswandern. Aber dann fing die Ausbildung an, der Alltag war wieder da und ich hakte die Pläne ab. Heute bin ich froh, dass es so gekommen ist.“ In seinem Freundeskreis stößt er damit auf Verständnis. Viele seiner Freunde wohnen ebenfalls noch zu Hause. Ein größeres Problem stellten seine klaren Zukunftsvisionen bisher in der Liebe dar. „Keine von meinen Freundinnen konnte sich das vorstellen. Bei den Schwiegereltern einziehen – wer will das schon?“ Ich! Markus und ich kennen uns jetzt seit über sieben Jahren. Wir waren früher schon einmal ein Paar und deswegen wusste ich genau, worauf ich mich einlasse. Da meine eigenen Eltern weniger als zehn Kilometer
entfernt wohnen, war für mich die Entscheidung schnell klar: Wir würden den Dachboden ausbauen und mit dem zweiten Stock zu unserer Wohnung machen – komplett mit eigener Wohnungstür, eigenem Bad, eigenem Stromzähler und völlig unabhängig von den Eltern. Trotzdem ist es ein komisches Gefühl nach drei Jahren in WGs auf einmal wieder mit Eltern zusammen zu wohnen – auch oder gerade, wenn es die Schwiegereltern sind. Als erwachsenes Paar im Kinderzimmer leben... wirklich etwas seltsam. Deshalb kann uns der Ausbau nicht schnell genug gehen. Denn bei aller Liebe zur Familie ist doch das Haus der eigentliche Grund, genau hier zu bleiben. Und dieses Gefühl werden wir noch viel mehr genießen, wenn wir bald jede Menge Platz und Zeit nur für uns haben.
Wa s e s h e u t e z u M i t t a g g a b? F r a g t T i n e a u f SPIESSER .de, Profilname: dunkelbunt
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Sieht auf den ersten Blick Deborahs alter Heimat in Baden-Württemberg gar nicht so unähnlich? Ist aber ihre neue Heimat in der Ukraine und fühlt sich ganz anders an.
Am Tellerrand Abenteuer, neue Menschen, Selbsterfahrung. Das klang für ein Landei aus Baden-Württemberg sehr exotisch. Der Alltag dort war mir immer zu eng und ich hatte ständig das Gefühl, überall ist es interessanter als bei mir. Ich beschloss also, nach dem Abi weg zu gehen. Weit weg! Jetzt mache ich ein „weltwärts“-Jahr in der Ukraine. Wieso ausgerechnet die Ukraine, wurde und werde ich oft gefragt. Vor allem von Leuten, die außer einer vagen Vorstellung von Armut, Wodka und Kälte nicht wirklich etwas über dieses Land wissen. Meine Antwort: Vor allem, weil mir aufgefallen war, dass ich außer einer vagen Vorstellung von Armut, Wodka und Kälte kaum etwas über dieses Land wusste. Jetzt wohne ich in einer Kleinstadt
v o n D e b o r a h S p i t z n a g e l , 19, Fotos: privat
nahe dem Schwarzen Meer. Die Landschaft um die Stadt herum ist eine Steppe, kahl und sandig. Und es gibt tausende Flüsse und Seen. Zusammen mit einer Mitfreiwilligen teile ich mir eine Wohnung, die alt aber charmant ist. Hier gab es vor allem anfangs einige Hürden: sei es den Gasherd aus Stalins Zeiten anzukriegen oder die harte Lektion, dass man nicht zu viele elektrische Geräte gleichzeitig benutzen darf, weil man sonst erst mal mehrere Stunden im Dunkeln hockt. Anders als ich es mir vorgestellt hatte, aber auf jeden Fall abenteuerlich! Klar gibt es auch Sachen, die ich vermisse. Kleinigkeiten, wie schnell mal bei Freunden vorbei schauen, bestimmte Lebensmittel oder auch einfach die deutsche Sprache. Aller-
dings war ich noch nie jemand, der schnell Heimweh bekommt. Und auch wenn das für die Menschen zuhause nicht so nett klingt, zeigt es einfach, dass es mir gut geht. Warum ich mich hier so schnell so heimisch fühle und mir nur schwer vorstellen kann, in zehn Monaten wieder zu gehen? Ich arbeite in einem Kinderheim für mehrfach behinderte Kinder. Die Arbeit ist häufig nicht einfach, viele Dinge sind schrecklich, ich darf nicht zu genau darüber nachdenken, was diese Kinder für ein Leben führen und dass sie keine Zukunft haben. Zu sehen, wie sie sich freuen, wenn ich morgens ins Zimmer komme, wie Karina genüsslich beim Zähne putzen die Augen schließt oder
wie Vica mit der wichtigsten Miene der Welt ihren Latz zurecht rückt – das lässt mich kurz alles vergessen und ich muss einfach lachen. Dass die Menschen sehr freundlich und warm sind, dass sie ein starkes Traditionsbewusstsein haben, dass das Land viel mehr bietet als Armut, Kälte und Wodka – das alles weiß ich jetzt. Und das sind alles Teile meiner neuen Heimat.
Wie kalt es dort t a t s ä c h l i c h i s t? F r a g t Deborah selbst auf SPIESSER .de, Profilname: Debsy y y y
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BA HNC A R D GEW INNEN! draufabfahren.de, das Jugendportal der Deutschen Bahn, gratuliert dem SPIESSER zur 150. Ausgabe und verlost 150 Jugend BahnCards. Teilnehmen könnt ihr auf SPIESSER.de/gewinnen
Heimat ist...
... da, wo ich schlafen kann, ohne angemalt zu werden.
... da, wo man nicht seinen Bauch einziehen muss.
Zwergi
... da, wo der Schlüssel ins Türschloss passt.
...
Dorothee
... ein kniffliges Seminarkursthema.
Hecking95
...
Jana28
... da, wo man aus dem Fenster guckt und IMMER jemanden sieht, den man kennt.
... da, wo die Tasse am Bettrand schimmeln darf.
... da, wo man einen fahren lassen kann, ohne sich peinlich berührt umzusehen.
...
Hummelinchen
...
... ...
AnnaG
Kathikak tuss
... da, wo ich kein Navi brauche.
... da, wo ich Nutella mit dem Esslöffel aus dem Glas esse.
... Currywurstpommesmayo!
SausundBraus
goldelve
Sasuske
...
...
Ich will zurück v o n M o n a J u d i t h Z w i n z s c h e r, 20 F o t o: A n d r é F o r n e r
... da, wo man am liebsten aufs Klo geht.
...
Momo-Moe
... da, wo ich selber putzen muss.
...
dudinka
... da, wo man Toast nicht als Brot bezeichnet!
... Elsina
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„Mama!“ Ich laufe schreiend durchs Haus. „Papa! Es hat geklingelt!“ Bringt mal wieder nichts. Genervt gehe ich zur Tür. Unterwegs rücke ich meinen Schlafanzug zurecht und setze meinen einstudierten Empfangsdamenblick auf: „Herzlich Willkommen in unserer Pension, haben Sie reserviert?“ Vor drei Jahren kamen meine Eltern auf die Idee, in Werben in SachsenAnhalt eine Fahrradpension zu eröffnen. Plötzlich fand ich mich in der „kleinsten Hansestadt der Welt“ wieder. Provinz, Abgeschiedenheit, Langeweile. Mit bestandenem Abitur stand bedingungslos fest: Ich muss raus! Meine Wahl fiel auf den Studiengang Gebärdensprachdolmetschen, und zwar in Zwickau. Ich wohne jetzt seit zwei Monaten dort und weiß inzwischen: Das Fach war die richtige Entscheidung, aber die Stadt macht es mir schwer. Ich habe mir schon im Kalender angestrichen, wann ich das nächste Mal nach Hause fahren kann. Ich vermisse mein Zimmer, die Stille, sogar das Arbeiten in der Pension. Und das Liegeradfahren! Unser Haus liegt direkt am Elberadweg, ich konnte also morgens sagen: „So, heute mal Hamburg.“ Und los gings. Am dritten Advent ist
dort, wie jedes Jahr, Biedermeier-Christmarkt. So ätzend ich es früher fand, mich dazu in mein originalgetreues Korsettkleid zu zwängen, umso mehr freue ich mich jetzt schon darauf. Aber erstmal sitze ich in Zwickau fest. Ich lerne hier zwar auch interessante Leute kennen, nur fahren die meisten am Wochenende heim – und bei mir sind das über sieben Stunden mit Bus und Bahn. Wöchentliches Pendeln ist also keine Option. Manchmal laufe ich einfach durch die Stadt, auf der Suche nach ihrem versteckten Reiz, die Hoffnung will ich noch nicht aufgeben. Wegzuziehen war richtig, und ich will bestimmt auch nach dem Studium noch ein paar Sachen erleben. Eine Radtour um die Welt zum Beispiel. Aber wer weiß, ob ich danach nicht eines Tages die Pension meiner Eltern übernehme. Werben liegt zwar ziemlich ländlich, aber mitten zwischen Berlin und Hamburg. Eignet sich also ganz gut als Wohnort für einen Gebärdensprachdolmetscher. Und dann kann ich wieder jeden Tag die verträumte Idylle der kleinen Stadt genießen, im Biedermeierkleid selbstverständlich.
Wie man „Heimat“ in Gebärdensprache s a g t? F r a g t M o n a a u f S P I E S S E R . d e , Profilname: Mimi_the_first
... da, wo man an seinen Socken schnüffeln kann ohne sich umdrehen zu müssen!
...
KazimKar
... wo man weiß, wo es neues Klopapier gibt – oder eben nicht.
...
norbert
Was unsere Leser sonst noch so über Heimat
... dort, wo ich gerne aufräume!
denken, erfahrt ihr auf
verspiesst_und_ zugenäht
SPIESSER.de/heimat
Gebt Mona Kitsch! Fürs Foto hat sie sich ins Biedermeier-Kostüm geschmissen und Zwickau unsicher gemacht – immer in Gedanken an ihre wahre Heimat, die Altmark.
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Die Vertretungslehrer im Blätterrausch: „Teilt man das selber aus oder gibt man den Batzen rum?“
MC Fitti Der Vokalmal-, ääh... -matador zeichnet sich selbst ein Erinnerungsbild. So sehen Lehrer aus! #Geilon
ist eigentlich gelernter Elektriker und hat später Kulissen für den „Tatort“ oder „Das Leben der Anderen“ gebaut. Berühmt gemacht haben ihn seine YoutubeVideos. Sein Song „30 Grad“ holte über 3,8 Millionen Klicks. Im Sommer erschien sein erstes Album „#Geilon“.
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V E RT R ET U NGSST U NDE
LEHRER: MC FIT TI UND VOK ALMATADOR FACH: KUNST THEMA: KREATIVITÄT
„Du kannst das Papier auch aufessen“ Pottwale und ein Rektor mit zwei Gesichtern: Gemeinsam k(r)itzeln Rapper MC Fitti und Vokalmatador nach Kräften Kreativität aus den Schülern der Berufsbildenden Schule I in Wolfsburg. v o n V i c t o r i a G ü t t e r, 21
Mit dem Klingeln erscheinen MC Fitti und Vokalmatador im Klassenraum der 11. Klasse – selbstverständlich mit Sonnenbrille auf der Nase und darauf abgestimmter Rapper-Attitüde. MC Fitti Hallo, wir sind heute eure Vertretungslehrer und machen Kunstunterricht. Er schreibt „Herr Fitti“ an die Tafel. Jetzt wüsste ich gern, was für euch Kreativität ist. Besam Kreativität ist Fantasie. Kevin Ich bin nicht kreativ. Rouven Steckdosenaufkleber. MC Fitti Ich würde klatschen, aber das macht man in der Schule nicht. Habt ihr Bock zu malen? Er schnappt sich blütenweißes Papier... und steht etwas ratlos im Raum. MC Fitti Teilt man das selber aus oder gibt man den Batzen rum? Kevin Ich mache das. MC Fitti Super! Sehr tüchtig. Dafür gibts heute noch ein Bienchen! Vokalmatador verteilt die Stifte. MC Fitti Malen wir auch was, Herr Vokalmatador? Vokalmatador Na klaro, Alter! Kevin Muss es ein ganzes Bild sein? MC Fitti Nee. Deine Kreativität ist gefragt. Du kannst das Papier auch aufessen. Zehn Minuten habt ihr Zeit. Wenige Sekunden später gibt MC Fitti das Malen und die Vorbildfunktion auf. MC Fitti Mir fällt nix ein. Lasst euch davon nicht entmutigen! Man muss das nur gut verkaufen. Herr Fitti lehnt sich zum Vokalmatador rüber. Kann ich bei dir abgucken? Vokalmatador Vergiss es! Mensch, die zehn Minuten sind aber schnell vergangen. Nicht. MC Fitti So, wir können anfangen. Holt man die Schüler nach vorne und die erklären, was sie gemalt haben? Laute „Nein“-Rufe. MC Fitti Das ist wohl zu streng. Und ich dachte, ihr wollt das gerne präsentieren. MC Fitti hängt Jaquelines
Fotos: Daniel Scholz
Das Vide o zur Vertretu ngsstund e mit MC findet ih Fitti r auf SP IESSER.d vertretu e/ ngsstun demc-fitti
Bild an die Tafel. Das sind bestimmt ein Haus, eine Frau und drei Kleinwüchsige, einer mit Kurzhaarfrisur. Oder was drückt das aus? Jaqueline Eine Familie. MC Fitti Eigenheim und Sonne. Ein klassisches Heile-Welt-Bild. Das nächste Gemälde kommt von Rima. MC Fitti Also ich sehe zwei Pottwale. Rima Das sind die Delfine von deinem Cover. MC Fitti Wer ist denn das Ei? Vokalmatador, komm mal zu mir. Beide halten Rouvens Porträt von
„Für die Stars scheint die Sonne immer. Egal ob das cool ist oder nicht, ich ziehe das durch.“
sich zum Vergleich hoch. Rouven Kommt hin. Vokalmatador zu MC Fitti Du bist der übelste Eierkopf, eh! Ann-Kathrin Zeigt uns mal lieber eure Bilder. MC Fitti Mein Bild habe ich gefaltet, keine Ahnung warum. Vokalmatador Du wolltest einen Flieger basteln. MC Fitti Das habe ich nicht hinbekommen. Ich hab mit einem Gesicht angefangen. Dabei habe ich an meinen Rektor gedacht. Der hatte genau so eine Frisur und hat alles gesehen. Deshalb hat er zwei Gesichter nach links und rechts. Wenn ich auf dem Gang gepfiffen habe, hat er mich zusammengestaucht. Wir dachten übrigens, dass ihr uns mit Spuckrohren empfangt. Rouven Das ist out! Ann-Kathrin Nehmt ihr auch die Sonnenbrille ab? MC Fitti Nö, für die Stars scheint die Sonne immer. Egal ob das cool ist oder nicht, ich ziehe das durch. Ann-Kathrin In der Schule müssen wir die aber abnehmen. MC Fitti Deshalb bin ich Lehrer geworden und kein Schüler.
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Deborah, 16 Es war sehr lustig und nicht so verklemmt. Ich fand gut, dass er ehrlich über die Bilder geredet hat. Note: 2+
Rouven, 18 MC Fitti ist ein sehr sympathischer Mensch und hat alles gut rüber gebracht. Note: 2+
Ann-Kathrin, 16 Es war witzig und interessant – also ganz anders als eine normale Vertretungsstunde. Note: 1
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spezial
Sportfreunde
Eine goldene Zeit Im Härtetest zum Deutschen Sportabzeichen 2
Dieses Spezial entstand in Zusammenarbeit mit:
Wir sind Vielfalt Vier Liebeserklärungen an ganz unterschiedliche Disziplinen 4
Sport kann... Was ihr dem Sport alles zutraut 8
1 Auf die Plätze, fertig... keuch! Boxer Melvin entscheidet den Sprint klar für sich. 2 Von allen angefeuert fliegt Melvin in ungeahnte Höhen. 3 Jennifer Oeser und Walter Schneeloch wählen die Alternative zum Hochsprung: „Seilchenspringen“. 4 Gülbeyaz kämpft sich über 3.000 Meter zum Sportabzeichen. 5 Vorbildlich: Aufwärmübungen. 6 Optische Täuschung: Sieht knapp aus, ist es aber nicht. 7 Stand... Sprung! Für eine Siebenkämpferin kein Problem.
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Eine g ldene Zeit
Treffen sich der Vizepräsident des Deutschen Olympischen Sportbundes, eine Siebenkämpferin und zwei Schüler... für das Deutsche Sportabzeichen. Kein Witz, sondern ein Härtetest. Schweiß und innige Umarmumgen mit der Hochsprungmatte inklusive. von Maria Gramsch, 23 Fotos: Frank Dünzl
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ir müssen jetzt am Popo messen“, stellt Inge Eisele mit Kennerblick fest. Wer glaubt, dass ich heute meine Ausbil dung zur Kinderkrankenschwester beginne, liegt falsch. Ich stehe in der Leichtathletikhalle des TSV Bayer 04 Leverkusen. Frau Eisele ist Prüferin des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) und zuständig für die Prüfung und Ver gabe des Deutschen Sportabzeichens. Mit dabei sind Walter Schneeloch, 66,
ins Ziel. Ihm geht ordentlich die Pum pe, doch beim Blick auf die Fotos vom eben absolvierten Lauf kann er wieder Scherze machen: „Wieso bin ich auf dem Foto denn verdeckt, da war doch ein Riesenabstand zu den anderen!?“ Ihr Weg zum Sportabzeichen führt unsere vier Sportler als nächstes zur Hochsprunganlage. Für Jennifer als Siebenkämpferin ist das kein Pro blem. Der erste Sprung von Walter Schneeloch sieht eher aus, als würde er nach langer Trennung auf die Hoch sprunglatte zustür men, um dann eng umschlungen mit ihr auf der Matte zu landen. Melvin hüpft wie ein junges Reh über die immer höher gestellte Latte. Alle feuern an – Jennifer flüstert mir ihren Geheimplan zu: „Ich werd ihn einfach so lange anfeuern, bis er sich gegen das Boxen und für die Leichtathletik entscheidet.“ Für den Standweitsprung geht es an die Weitsprunggrube. Nach dem ersten Sprung von Gülbeyaz greift Profisportlerin Jennifer beherzt zum Rechen und kümmert sich um den zerfurchten Sandkasten. Da ich so wieso gerade meinen Schreibblock in der Hand halte, ruft mir Frau Eisele ein „Schreib auf!“ zu. Die anderen hüpfen brav einer nach dem anderen aus dem Stand in den Sand. Alle bestehen. Der 3.000-Meter-Lauf spaltet unsere Sportgruppe allerdings doch. Jennifer, die nach einer Verletzung noch nicht ganz fit ist, und Herr Schneeloch ge ben nach einer Runde auf. Gülbeyaz trotz Knieproblemen nicht – nicht mal, als sie von Melvin überrundet wird. Die beiden schaffen es sicher und un verletzt ins Ziel. Melvin erreicht auch hier eine goldene Zeit.
„Ich werde ihn so lange anfeuern, bis er sich gegen das Boxen und für die Leichtatheltik entscheidet.“ der Vizepräsident des DOSB, Sieben kämpferin und Drittplatzierte bei der Weltmeisterschaft 2011 Jennifer Oeser, 30, Gülbeyaz Akyol, 14, Schülerin und Leichtathletin und Melvin Munusy, 13, Schüler und Boxer. Die vier werden heute gemeinsam das Sportabzeichen ablegen. Dafür müssen sich alle Sportler in ei nem selbstgewählten Element der vier Kategorien Ausdauer, Kraft, Schnellig keit und Koordination beweisen. Für die Ausdauer sollen heute 3.000 Meter gelaufen werden, bei der Kraft treten alle zum Standweitsprung an, für die Schnelligkeit bittet Frau Eisele zum 100-Meter-Lauf und in Sachen Koordi nation steht Hochsprung auf dem Plan. Unsere vier Sportler beginnen mit dem 100-Meter-Lauf. Melvin spurtet vorne weg und erreicht mit seiner Zeit den Bereich für das goldene Sportabzei chen. Dicht gefolgt wird er von Jenni fer und Gülbeyaz – Walter Schneeloch kommt weit abgeschlagen als letzter
Da es mit der Ausdauer bei Jennifer und Herrn Schneeloch leider nicht so gut geklappt hat, dürfen sie heute kein Sportabzeichen mit nach Hau se nehmen. Für Jennifer ist das nicht schlimm, denn ihre Oma ist Sportab zeichenprüferin – da kann sie das je derzeit nachholen. Walter Schneeloch macht heute ohnehin nur zum Spaß mit: Das Sportabzeichen hat er längst. Melvin und Gülbeyaz hingegen dürfen sich bald ihr Sportabzeichen bei Frau Eisele abholen. Vorher müssen sie aber noch ihren Schwimmpass vor legen. Denn ohne Schwimmnachweis gibt es kein Sportabzeichen – nicht mal von Frau Eisele.
eichen ortabz che Sp ort ts u e D che Sp Das s Deuts a d n n ka vom JEDER Es wird legen! nd b a n e portbu abzeich chen S Olympis n n e e d h c gen in Deuts Leistun und rtliche , Silber für spo n o r B ze n fe tu gss Leistun . rliehen e v ld o G d gen sin Leistun lichen r d e n d u r n fo Die er rsstufe ne Alte teilt. chiede t unter in vers h c Geschle m e d h nac nd d anha ess wir lle Fitn e g u ti r id iv Grundfe Die ind rischen , r moto r, Kraft der vie a d us ue . Das prüft: A n e o g ti a n e rdin keit nd Koo igkeit u ht n: Leic Schnell te r ta r o men vier Sp in im t w h h e c g ,S fahren d a R , k athleti nen. rätetur und Ge rt ihr n erfah n? Dan e g le s t lo t: Ihr woll s könn o ihr da w , r ie hen h ic e z b ta e/spor splink.d
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„Ohne meinen Sport wäre ich nichts“
Carlos Manuel Fernandes Marques Esteves, 53, hätte auch im Profifußball landen können – oder auf der schiefen Bahn. Ist er aber nicht, sondern im Taekwondo. von Sebastian Reith, 23 Fotos: Frank Dünzl
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ie fünf olympischen Ringe strahlen im Landesleistungsstützpunkt für Taekwondo in Iserlohn von der Wand. „Ist das nicht toll?“, fragt Bundestrainer Carlos Esteves seine Schüler, als er das frisch gemalte Bild zum ersten Mal sieht. Der 53-Jährige stammt aus Lissabon und kommt als Kind nach Deutschland, wo seine Eltern in einer Kofferfabrik arbeiten. „Die erste Zeit war eine Katastrophe, ich war gerade fünf und in einer völlig neuen Umgebung“, erzählt Carlos. Damals knüpft er erste Kontakte beim Sport, spielt regelmäßig Fußball mit Jungs auf der Straße, die „den Portugiesen“ gerne in ihrer Mannschaft haben. „Ich konnte ganz gut Fußball spielen und habe die Sprache schnell gelernt.“ Im Sport – Carlos probiert auch zahlreiche Kampfsportarten aus, darunter Taekwondo – ist er gut. In der Schule hingegen hat er Startschwierigeiten. „Durch den Sport habe ich vieles erlebt. Da habe ich mich toll gefühlt. In der Schule hatten alle eine
andere Sicht auf mich.“ Dort ist er der Fremde und wird wegen seiner dunklen Haare gehänselt. 1977 kehren seine Eltern zurück in die Heimat, Carlos jedoch will unbedingt in Deutschland bleiben. Dafür lehnte er sogar einen Vertrag im Internat des portugiesischen Profi-Fußballvereins Sporting Lissabon ab, wo zum Beispiel Cristiano Ronaldo seine Karriere begann. „Ich habe mich gefragt: Wo soll dein Leben hinführen? Kein Schulabschluss, kein Beruf. Was du kannst, ist Sport. Das war der Anker, den ich hatte.“ Von da an konzentriert er sich voll auf seine Karriere im Taekwondo. 1989 wird er zum ersten Mal deutscher Meister. Bis zu seinem Karriereende nach einem schweren Autounfall 1998 kämpft Carlos um Titel und züchtet mit seiner Frau, die er beim Taekwondo kennengelernt hatte, Pferde. Carlos steigt vom Vereinstrainer bis zum Bundestrainer auf. Bei den Olympischen Spielen in London holt seine Kämpferin Helena Fromm 2012 Bronze. Dass er in den Trainingsgruppen Integrationsarbeit betreibt, ist ihm bewusst – und es ist für ihn eine Selbstverständlichkeit: „Integration... Wir nehmen das Wort gar nicht in den Mund.“ Er lächelt, als er mir die wechselreiche Geschichte seines Lebens erzählt hat. „Ohne meinen Sport“, sagt er, „wäre ich heute nichts.“
„Durch den Sport habe ich mich toll gefühlt.“
Ob Sebastian selbst begeisterter Sportler ist? Fragt ihn auf SPIESSER.de, Profilname: BastiFantasti
„Boxen hat mir die Angst genommen“
Von ihrem Bruder lässt sich Elvira Müller, 20, vor zehn Jahren mit dem Box-Fieber anstecken – und verdankt dem Sport heute ihre Selbstsicherheit. von Peter Andre, 19 Fotos: Sascha Kreklau
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ummisohlen quietschen, das Boxsack-Gewinde ächzt – in der kleinen Halle des BC Vogelheim in Essen, Stützpunktverein des Programms „Integration durch Sport“, trainieren Grundschüler an der Seite von Berufstätigen. Mittendrin: Elvira. Die blonden Haare hat sie zurückgebunden, die viel zu großen Boxhandschuhe wirken grotesk an ihrem zierlichen Körper, mit dem sie sich durch die Gewichtsklasse »Fliegengewicht« kämpft. Auf den ersten Blick sieht die 20-jährige Elvira wirklich nicht wie eine Boxerin aus, sondern: harmlos. Dann aber schlägt sie los. Und alles, was mir durch den Kopf schwirrt, ist: Der arme Boxsack... Angefangen hat Elvira mit zehn Jahren, vermutet sie. So genau weiß sie es nicht mehr. Ihr Bruder habe zuerst geboxt, erzählt sie, und sie mit dem Box-Fieber angesteckt. Dafür ist sie ihm noch heute dankbar, denn der Sport habe ihr Leben bereichert. Nicht nur um große Erfolge wie bei der Deutschen Meisterschaft U21, bei der sie 2012 den dritten Platz belegt. Auch um Selbstsicherheit. „Boxen hat mir die Angst genommen“, sagt Elvira. Ihre Mutter stammt aus der Ukraine, Elvira ist dort geboren. Mit drei Jahren kommt die Familie nach Deutschland, „bessere Perspektiven“, erinnert sich Elvira. Doch der Start fällt ihr schwer. Sie wird mit einem Jahr Verzögerung eingeschult, weil ihr Deutsch noch nicht gut genug ist. Und auch auf der Realschule läuft nicht al-
les reibungslos. Doch jetzt ist sie gerade im Endspurt zum Abitur, möchte danach Lehrerin werden – und hat keinen Zweifel daran, dass das Boxen einen großen Anteil daran hatte. Beim Boxen lerne man Menschen kennen und schätzen, die man sonst gemieden hätte – und umgekehrt. „Man findet zueinander. Wenn die Hände zur Waffe werden, muss man Verantwortung lernen. Ohne Rücksicht und Respekt geht beim Boxen gar nichts.“ Das Training ist vorbei, Elvira zieht ihre Boxhandschuhe langsam aus. Jetzt sehe ich den Schriftzug darauf: „Invincible“ – unbezwingbar.
Ob Peter schon mal geboxt hat? Fragt ihn auf SPIESSER.de, Profilname: Peter.Andre.
nschen nen Me ,4 Millio n durch g Über 1 te ratio h bei „In ic errl h ll jä in a en sind d zwar r sind te ktiv, un n a “ ru a rt o .D Sp rtarten o p S s n ft a he annsch denklic ische M s s ort ru r ampfsp auch de r der K dki ode ro o G sport n. d Fitzu finde nzen un Sambo sind Ta n te s en) u te eb und Fra Am beli ädchen M n e rt d a i rt en e mpfspo ness (b und Ka ll a b ß u nern). sowie F nd Män ngen u u e J n e gagiert (bei d illig En 0 freiw kt0 n .2 u 2 p r tz Übe 764 Stü n sich in e ig il . te m be rogram n am P vereine
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„Nur deshalb hab ich Abi gemacht“ Milorad Vlajnic, 37, trainiert Kinder und Jugendliche im Fußball und Basketball. Dabei geht es ihm um mehr als sportlichen Ehrgeiz. von Bebero Lehmann, 27 Fotos: Maya Claussen
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6 ort“ urch Sp ation d pen „Integr p u it r m lg a D Zie en alle d r e w h und klappt, rachlic rell, sp u lt u k umfeld sozial, Lebens ihrem in h c li n e annte räum lfen sog Hier he . lt o h rte Per e abg engagie – r e u n a e h nb deutsc Brücke in den die sich kultun e d d sonen, ren un nten struktu r Migra Vereins iten de e h n e b t Gege zeptier rellen dort ak rachp en und s n l n h e o k s ow au nnen s ö k ie S g . u ang werden ll den Z kulture h c u a lich als tern. erleich
ie St. Peter Grundschule liegt in einer ruhigen Straße mitten im rheinland-pfälzischen Andernach. Die Turnhalle ist erleuchtet, ein paar Jungs kommen mir mit dem Fahrrad entgegen, andere kicken. Jeden Sonntag spielen etwa 50 Jugendliche hier Fußball. Hier treffe ich Milorad. Der 37-jährige Jugendsozialarbeiter ist seit Jahren für „Integration durch Sport“ aktiv. Ehrenamtlich trainiert er Kinder und Jugendliche in Fußball und Basketball, organisiert Sportcamps in ganz Europa. Begonnen hat all das in Andernach. „Für uns Kinder war Sport das Ventil. Weg von zuhause, weg vom Stress in der Schule, einfach Fußball spielen, Tore schießen.“ 1981 kommt er mit seiner Familie aus dem ehemaligen Jugoslawien nach Deutschland. In Andernach besucht Milorad Kindergarten und Fußballverein. „Es war schwer, dort Anschluss zu finden, denn das waren alles deutsche Trainer, deutsche Jungs und wir waren Ausländerkinder.“ Die Alternative ist ein Verein, in dem kein einziger deutscher Junge spielt. „Dort nimmt dich jeder an, so wie du bist, hieß es. Aber Integration war das auch nicht.“ Bald darauf entdeckt er auch Basketball für sich. Mit 17 wird Milo-
rad selbst Trainer, weil es im Verein an Personal für die Jüngeren fehlt. „Damals hab ich mir gesagt, ich will ein Trainer sein, der die Kids wirklich so annimmt wie sie sind. Ich hab mich selbst in ihnen wiedererkannt.“ Zum Studieren geht er nach Köln an die Sporthochschule. „Nur deshalb hab ich Abi gemacht.“ Unter der tief sitzenden Mütze beobachtet Milorad, was auf dem Spielfeld passiert. „Gerade sind 15 Leute da, aus 13 Nationen“, sagt Milorad. „Integration durch Sport ist ja jetzt ein politischer Begriff. Wir machen das seit 15 Jahren. Damals sind wir mit nem Fußball losgezogen, um die Kinder von der Straße zu holen.“ In seinem Training geht es um mehr als die sportliche Leistung: „Einfache menschliche Werte, wie Fürsorge, Hingabe, Miteinander statt Gegeneinander lassen sich zum Beispiel beim Passspiel vermitteln.“ Die ersten Jungs schauen ungeduldig zu uns rüber. Heute steht ein Turnier auf dem Plan. Höchste Zeit, dass Milorad die Trikots verteilt und das erste Spiel anpfeift.
Welcher Sport Beberos Leidenschaft ist? Fragt sie auf SPIESSER.de, Profilname: Bebero
M
ittwochnachmittag, 16 Uhr in Bochum-Wattenscheid. Während ich Maral Feizbakhsh, 23, in der Mensa des Olympiastützpunktes treffe, laufen unzählige Sportlerinnen und Sportler an uns vorbei. Maral kennt sie alle und hält für jeden ein freundliches Wort bereit. Seit sie 13 ist, ist sie Leichtathletin. Dass sie da steht, wo sie ist, hat sie auch der mutigen Entscheidung ihrer damals 28-jährigen iranischen Mutter zu verdanken. „Als ich auf die Welt kam, hat sich meine Mutter fürs Auswandern entschieden, weil sie nicht wollte, dass ich in einem frauenfeindlichen Land aufwachse“, erzählt Maral. So kam sie im Alter von vier Monaten nach Mainz. Marals Vater blieb zurück. „Er ist nicht mitgekommen, weil meine Eltern damals bereits getrennt waren. Zu ihm habe ich keinen Kontakt mehr“, sagt sie nachdenklich. Von Anfang an habe ihre Mutter alles dafür getan, dass sich Maral in Deutschland gut einlebt. „Sie musste selbst erst mal Deutsch lernen, hat es aber nach 23 Jahren echt gut drauf“, so Maral. Sie selbst lernt die Sprache mit 18 Monaten in der Kinderkrippe. „Es ist verrückt, wie einfach die Ver-
„Zusammen ist man viel stärker“ ständigung für Kinder ist“, sagt sie, „einfach so beim Spielen“. In ihrem Freundeskreis findet sich heute nur eine Iranerin, ihre Mutter habe stets Wert darauf gelegt, dass sie sich mit deutschen Kindern umgibt – auch beim Sport. „Im Sport ist jeder gleich“, sagt Maral. Nach Versuchen im Rollschuhlaufen und Schwimmen fängt sie im Alter von 13 mit Leichtathletik an. Der Sport habe sie vor der pubertären Einsamkeit gerettet. Besonders mit den Mädels aus ihrer 400-Meter-Staffel verbindet sie viel – das wird spätestens klar, wenn sie mit glänzenden Augen den Teamgeist beschwört: „In der Staffel hat man plötzlich Reserven, von denen man nichts wusste. Zusammen ist man viel stärker, im Team laufen alle füreinander.“ Sechs bis acht Mal pro Woche trainiert sie, war 2012 bei den Olympischen Spielen in London dabei. 2014 möchte sie auf 400 Metern in 52 Sekunden ihre persönliche Bestzeit schlagen. Täglich macht sie nach der Arbeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin bei der Industrie- und Handelskammer ihre Kilometer. „Es ist stressig, aber macht Spaß – das ist mein Leben.“
„Es ist verrückt, wie einfach die Verständigung für Kinder ist.“
ort“ urch Sp m ation d iwillige it „Integr m fre nschen dem e h M c a n n e – oft mach öglich n mit ment m hrunge Engage fa r E e iv it s o p st macht ort“ ge sie selb urch Sp d n o ti a sleiter, Übung „Integr llen als n, fü ie S insätze haben. tmobile n Spor n, o e v in r e e r u e nV Betre er in de iplikachpartn n, Mult e Anspre r to a in d r o o k ragte rk sbeauft Netzwe gration te In r e d en. toren o mit Leb gramm das Pro text: im Klar ration, g te In vom die eilhabe Ziel ist htige T c e r e b hen ich chaftlic die gle gesells m a n te t. Migran m Spor – und a Leben
Ob ein Leben für den Sport auch was für Laura wäre? Fragt sie auf SPIESSER.de Profilname: Laura...
Die 400-Meter-Läuferin Maral Feizbakhsh, 23, kam mit vier Monaten aus dem Iran nach Deutschland. Mit Vorurteilen hatte sie nie zu kämpfen – daran hat auch ihr Sport großen Anteil. von Laura Konieczny, 20 Fotos: Sascha Kreklau
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Sport kann...? Julius hat sich umgehört, was ihr dem Sport alles zutraut – lest selbst! von Julius Wußmann, 24
Fotos: Frank Grätz
Sport kann Spaß machen. Beim Trampolinspringen habe ich gemerkt, wie ich meinen Körper immer besser kennengelernt habe. Figuren, die erst schwer und frustrierend waren, gelingen mir jetzt viel leichter. Ein Erfolgserlebnis!
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Sport kann dich schneller von A nach B bringen. Durch häufiges Fahrradfahren etwa tust du was für deine Bewegung und wirst dadurch immer ausdauernder.
Anne, 21 aus Zwickau
Sport kann Gemeinschaft schaffen: Sportvereine sind Orte des Miteinanders und der aktiven Teilhabe für alle Menschen, unabhängig von ihrer sozialen oder kulturellen Herkunft. Die Bundesregierung unterstützt deshalb Vereine vor Ort durch das Programm „Integration durch Sport“.
Markus, 22 aus Koblenz
Sport kann euch fürs Leben bilden und dabei unglaublich viel Spaß machen.
Dr. Manfred Schmidt, Präsident des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge
Walter Schneeloch, DOSB-Vizepräsident Breitensport und Sportentwicklung
Sport kann Grenzen überwinden, weil es da keine Vorurteile gibt. Hier ist egal, wo du herkommst, wie du aussiehst oder was für eine Sprache du sprichst. Es zählt einzig der Mensch und seine sportliche Leistung. Alexander, 19 aus Freiburg
Sport kann glücklich machen. Wenn ich mich beispielsweise erfolgreich gegen meine kein-Bock-auf-Sport-Stimmung wehre und dann wirklich rausgehe, um mich zu bewegen, fließen die Glückshormone nur so durch meinen Körper. Christina, 26 aus Dresden
Sport kann euch stark machen, und im Verein findet ihr neue Freundinnen und Freunde. DOSB-Vizepräsidentin Frauen und Gleichstellung
www.integration-durch-sport.de
Herausgeber: Deutscher Olympischer Sportbund Otto-Fleck-Schneise 12 60528 Frankfurt am Main Redaktion und Layout: SPIESSER GmbH Schandauer Straße 64 01277 Dresden Projektleitung: Caroline Jeschke
Ilse Ridder-Melchers,
Ihr wollt in einem Stützpunktverein dabei sein? Hier erfahrt ihr mehr:
Impressum
Redaktion: Peter Andre, Maria Gramsch, Laura Konieczny, Bebero Lehmann, Luise Mundhenke, Sebastian Reith, Eva Weber, Julius Wußmann Fotos: Andrea Bowinkelmann, Maya Claussen, DOSB, Frank Dünzl, Thomas Geiger, Frank Grätz, Sascha Kreklau, ANSA Alessandro di Meo / dpa Layout: Ronny Pietsch
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Nichts Gutes passiert nach zwei Uhr morgens? Glatt gelogen. SPIESSER-Autorin Susanne tauscht Schönheitsschlaf gegen Backschürze und entdeckt die wahren Helden der Nacht.
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Fotos: Daniel Scholz
Träge nicke ich dem Zombie zu, der mich aus dem Fenster der Straßenbahn anstarrt. 1:30 Uhr. Ob der Untote auch auf dem Weg zur Arbeit ist? Offensichtlich, denn bei genauerem Hinsehen entpuppt er sich als mein übermüdetes Spiegelbild. Und das macht jetzt gemeinsam mit mir den Härtetest in der Bäckerei. Nach einem kurzen Schläfchen. Nur ganz kur... Mist, meine Haltestelle.
für euer Frühstück schwitzen. „So 40 Grad können es hier drin schon locker werden“, erklärt er mir, während er nebenbei mit einer riesigen Schaufel in unfassbarer Geschwindigkeit Brötchen aus dem Ofen rettet. „Im Sommer sogar noch mehr.”
Bei wie viel Grad fängt der Körper eigentlich an, sich selbst zu backen?
Draußen ist tiefe Nacht, in der Bäckerei geschäftiger Arbeitsalltag. So ohne Weiteres wird mir als Hilfsbäckerin der Zutritt zum Backblech aber nicht gewährt. Die Ringe an meinen Fingern müssen in der Umkleide bleiben. Im Tausch gegen den Schmuck bekomme ich ein Stoffbündel in die Hand gedrückt: eine elegante Schürze und einen Bäckerhut. Ob die zusätzliche Kleidung ein Vorteil ist, muss sich erst noch zeigen – angesichts der Saunatemperaturen in der Backstube ist jedes Stück Stoff eigentlich zu viel. Zwischen verschiedenen blinkenden und piependen Automaten schleust mich Bäcker Stefan durch den engen Raum. Die Star Trek Voyager ist ein altmodischer Kinderspielplatz verglichen mit dieser Maschinenkulisse. Bei wie viel Grad fängt der menschliche Körper eigentlich an, sich selbst zu backen? Hier drin sind locker 80 Grad! Gefühlt zumindest. Vielleicht kann Jan mich aufklären. Er ist einer von neun Bäckern, die heute Nacht mit mir zusammen
Vorbei an dutzenden Regalen mit Blechen, Backpapier und Brötchen stolpere ich in Richtung einer überdimensionalen Metallschüssel, die mir bis zum Bauch reicht. Ich werfe einen Blick hinein: Da drin ist genug Roggenmischbrotteig, um jeden, der zu viele Fragen stellt, unauffällig für immer verschwinden zu lassen. Dafür wird er natürlich nicht verwendet. Der riesige Teighaufen soll zu vielen leckeren und hygienisch unbedenklichen Roggenbroten verarbeitet werden. Bevor es so weit ist, kommt er aber noch in einen anderen Bottich, wo er in kleinere Portionen verwandelt wird.
Wer wird denn heimlich naschen?
Meine Gelegenheit zu beweisen, dass ich dem harten Bäckerei-Alltag gewachsen bin! Wie ein kleiner Schaufelbagger grabe ich mich durch den Inhalt der Schüssel, um die erste Portion Teig umzuschichten. Während das Rausholen noch problemlos funktioniert, bin ich mit dem zweiten Teil der Aufgabe völlig überfordert. Der Teig möchte sich einfach nicht mehr von mir lösen. Äußerst anhänglich und überraschend schwer hängt die klebrige Masse an meinen Händen. Wird das jemals wieder abgehen? Bäckerei-Chef René Krause blickt mich ernst an und schüttelt den Kopf. „Das geht nicht ab. Nie mehr. Langsam aber sicher wirst du jetzt selbst zum Brot.“ Vor Schreck fällt mir der Teigklumpen doch noch aus der Hand. Herr Krause erbarmt sich und zeigt mir, wie man sich gegen die hartnäckige Klebemasse wehrt. Mit Mehl. Ich versuche mein Bestes, habe das Mehl aber nach kurzer Zeit nicht nur an meinen Händen, sondern auch gleichmäßig über den Rest meiner Kleidung verteilt. Zum Saubermachen ist aber keine Zeit. Während ich noch dabei bin, wenigstens meine eingestaubten Hände an der jetzt doch sehr praktisch erscheinenden Schürze abzuwischen,
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Teil 21 Sicher durch den Winter
FAHR
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ANFÄNSPGIEESSRER
Die Fahrschul-Serie im
Schnee, Eis und Winterreifen! Der Winter fetzt – wenn man nicht gerade mit dem Auto unterwegs ist. Wir haben zehn Tipps für euch, mit denen ihr sicher durch die weiße Jahreszeit kommt.
„Jetzt wirst du selbst zum Brot“ – das erklärt Susannes Gesichtsausdruck, oder?
1 Winterzeit ist Stauzeit. Schaltet beim „Stop and Go“ alle unnötigen
Stromfresser im Auto aus, das schont die Batterie.
2 Wenn ihr Zwangspausen einlegen müsst, solltet ihr dabei haben:
Decken, Tee, was zu futtern und ein geladenes Handy.
3 Das Muss für den Winter: ein Eiskratzer. Und nicht vergessen, alle
Scheiben, Lampen und beide Kennzeichen müssen komplett frei sein! 4 Ein Handfeger hilft nicht nur im Haushalt. Auch wenn ihr euer
Auto von Schnee befreien müsst, kann das Teil echt nützlich sein. 5 Auto nicht warmlaufen lassen, während ihr die Scheiben frei
kratzt. Das kann nämlich teuer werden, wenns die Polizei sieht.
6 Frostschutzmittel einfüllen. Sowohl in die Kühlflüssigkeit für
den Motor, als auch in eure Scheibenreinigungsanlage.
7 Winterreifen aufziehen. Der Gesetzgeber fordert mindestens
1,6 Millimeter Profiltiefe. Das entspricht dem goldenen Rand einer EuroMünze. Empfohlen sind 4 Millimeter! Winterreifen erkennt ihr an dem
Schneeflockensymbol oder am Schriftzug „M+S“ (Matsch und Schnee).
sind Stefan und Herr Krause schon längst an den nächsten Apparaten. Und zwar irgendwie an allen gleichzeitig. Wie zwei indische Götter mit unendlich vielen Armen schichten sie die Brote in Backformen, holen fertige Brötchen aus dem nervös piependen Ofen, schieben neue hinein und machen die nächste Teigmischung. Ein bisschen lässt sich das alles mit olympischem Kunstturnen vergleichen. Denn auch in einer Bäckerei sind in erster Linie Konzentration, Koordination und auch ein bisschen feenhafte Eleganz gefragt. Im Vergleich kommt mir das weihnachtliche Plätzchenbacken mit meiner Oma vor wie eine Eisenbahn-Doku im Nachtprogramm der ARD. Und dann noch diese gute Laune bei der Arbeit! Ich frage nach, wie das eigentlich geht: „So ein warmes Brötchen in der Hand zu halten und zu wissen ‚Das hab ich gemacht!‘ ist ein richtig gutes Gefühl“, sagt René Krause. Die Arbeitszeiten des Bäckers lobt er auch: „Wer nachts arbeitet, hat den ganzen Tag über Freizeit.“ Bringt das denn was, wenn alle Freunde einen ganz anderen Tagesrhythmus haben? „Die wissen ja alle, dass ich Bäcker bin und nehmen Rücksicht
darauf, wenn ich ein bisschen eher ins Bett muss.“ Inzwischen in den wesentlich kühleren Räumen der Konditorei gelandet, beobachte ich Stefan beim Zuckern des Streuselkuchens. Locker aus dem Handgelenk zaubert er eine gleichmäßige und wunderschöne Glitzerschicht auf den Kuchen. Dann bin ich dran. So gut wie möglich versuche ich, seine Bewegungen nachzuahmen – und fabriziere ungelenk eine Zuckerlandschaft aus unförmigen weißen Hügeln. Verdammt. Das sah so einfach aus. „Macht nichts“, findet Stefan. „Bis jetzt hat sich noch kein Kunde darüber beschwert, dass zu viel Zucker auf seinem Kuchen war.“ Auf meinem Weg nach Hause fällt mir auf, dass ich meine neuen Helden gefunden habe: im nächtlichen Kampf für ein gemütliches Frühstück mit warmen, duftenden Brötchen für jeden von uns.
8 Ihr müsst mehr Abstand halten als im Sommer, denn Bremswege
sind auf nassen, rutschigen und glatten Fahrbahnen wesentlich länger. 9 Runter vom Gas. Außerdem sind untertouriges und frühes Hoch-
schalten jetzt immer eine gute Idee, denn so haben die Reifen mehr Grip. 10 Zeit mitbringen. Lieber etwas eher los und dafür sicher ankommen.
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„Mutig, meine Essenswahl“, findet Peter Kloeppel selbst – hat aber nicht einmal gekleckert.
Mi t ta gs pa us e mir t.. . ... Peter Kloeppel, RTL- Chefredakteu
„Rede ich wirklich so?“ Selbst in der Mittagspause muss Peter Kloeppel arbeiten – und zwar Evas Fragen beantworten. Bei einem Teller Nudeln mit Kaninchen-Ragout erzählt er ihr alles über die politische Situation in Lampukistan und sein privates Spießertum. v o n E v a B o s s e , 21
Fotos: Frank Dünzl
Herr Kloeppel, gibt es heute Abend bei RTL-Aktuell neue Nachrichten aus Lampukistan?
RT L Tele vision Hauptsitz: Köln Branche: Medien Gründung: 1984 Mitarbeiteranzahl: 2.609 Mitarbeiter (Mediengruppe RTL Deutschland) Hauptzielgruppe: 14- bis 59-jährige Zuschauer
Wir machen wie immer Nachrichten aus der ganzen Welt. Aber Lampukistan hat bei uns – bisher – keine Rolle gespielt. Über die Regierungsverhältnisse vor Ort bin ich trotzdem einigermaßen gut informiert. Da herrscht ja eine stabile Diktatur. So gesehen muss man sich da auch nicht so oft drum kümmern.
wirklich so? Und bewege ich mich wirklich so?“ Aber ich habe zum Glück noch nicht angefangen, extra darauf zu achten, anders zu sein. Würden Sie eigentlich ins Dschungelcamp gehen?
Nein. Wie überzeugt sind Sie vom RTL-Programm?
Sehr überzeugt. Schließlich sehe ich, dass es bei den Leuten ankommt. Wir machen Familienprogramm.
Sind Sie verärgert, wenn Sie, wie vom Switch-Team, parodiert werden?
Sendungen wie „Mitten im Leben“ sind also gut, weil sie ankommen?
Nö. Das ist ja auch fast immer lustig. Parodien haben den Vorteil, dass man sich an ihnen überprüfen kann. Manchmal frage ich mich: „Rede ich
Wir machen Fernsehen in erster Linie für Menschen, die vom Fernsehen informiert, unterhalten und mit Spannung versorgt werden wollen.
Das Programm hat deshalb ganz unterschiedliche Facetten – und jeder sucht sich das aus, was ihn interessiert. Deswegen kann ich mit dem, was wir anbieten, sehr gut leben. Sie sind studierter Agraringenieur. Wie sind Sie zum Fernsehen gekommen?
Das hat sich ergeben. Ich wollte mit meinem Studium und danach mit der Journalistenschule Agrarjournalist werden. 1985 habe ich ein Praktikum bei RTLplus absolviert. Das hat mir so viel Spaß gemacht, dass ich mich von einem Karriereschwenk in diese Richtung habe überzeugen lassen. Und das habe ich auch nie bereut. Haben Sie auf dem Bauernhof Dinge gelernt, die sie heute bei
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AND THE WINNER IS... Auf dem Monitor siehts aus wie „Punkt 12“, gedreht wird es aber im rundum grünen Raum.
Der diesjährige Gewinner des internationalen Kunstwettbewerbs BLOOOM Award by WARSTEINER steht fest. Igor Simic konnte die Jury des begehrten Preises mit seinem Video-Beitrag überzeugen und sich gegen stolze 1.124 Konkurrenten durchsetzen.
Ah, jetzt, ja... eine Insel! Eva lernt das Redaktionssystem kennen – flüchtig.
Noch mehr Technik für Eva, die sichtlich begeistert ist.
RTL brauchen können?
Sehr viele sogar. Dass man hart arbeiten muss, um Erfolg zu haben. Dass der Tag mehr als acht Stunden hat. Dass man auch an Wochenenden immer mal wieder arbeiten muss. Und dass man verantwortlich ist für sein eigenes Tun. Ist Ihnen eigentlich mal ein richtig großer Fauxpas vor laufender Kamera passiert?
Einmal habe ich zu Beginn der Sendung auf einem Mikrofon gesessen. Das habe ich erst gemerkt, als ich schon angefangen habe zu moderieren. Den Zuschauern ist es sofort aufgefallen, weil der Ton sehr gedämpft war. Ein Blick in die falsche Kamera oder ein Frosch im Hals kommen auch hin und wieder mal vor. Zum Glück finden die Zuschauer das lustig, wenn dem vermeintlich perfekten Nachrichtenmenschen Kloeppel ein Fehler passiert. Hier sitzen viele junge Leute. Was raten Sie allen, die „Was mit Medien“ machen wollen?
Sich das „Was mit Medien“ gleich abzuschminken. „Was mit Medien“ ist viel zu breit. Man sollte schon eine Idee haben, in welches Medium man
möchte und was man dort machen möchte. Unterhaltung? Nachrichten? Doku-Soaps? Reportagen? Einfach nur „Medienwelt ist toll, da will ich mitmischen“ reicht nicht. Sind Sie ein Spießer?
Ich bin eher konservativ, ja. Das sieht man an meinem Outfit. Das sieht man an der Art, wie ich mein Leben gestalte. Aber ich bin bestimmt kein Spießer der sagt „Das haben wir schon immer so gemacht, das machen wir auch weiter so und alles was anders ist, ist blöd“. Ganz im Gegenteil: Ich bin Neuem gegenüber sehr offen, und ich werde gerne mit Ideen konfrontiert, die nicht meine sind. Wollen Sie eigentlich noch irgendwas essen? Oder mal aufessen? Ne, ich hab spät gefrühstückt. Ich bin extra hierfür um 11 aufgestanden.
Um 11 aufgestanden... lacht Ja, das schöne Studentenleben.
Wie, ernsthaft?!
Wa n n E v a s o n s t s o a u f s t e h t? F r a g t s i e a u f SPIESSER .de, Profilname: Eva SchautindieLuf t
Ein Mann ist allein mit einem Warenregal und seinen Gedanken. Ketchup, Kartoffelchips, menschliche Beziehungen und Ideale spuken hörbar in seinem Kopf herum. Er denkt darüber nach, dass alles um ihn herum verpackt und konsumiert werden kann. „The Thinker in The Supermarket“ heißt das Video, in dem sich Igor Simic die Frage stellt: Was passiert, wenn wir Menschlichkeit und Natur dazu benutzen, Profit zu machen? Der aus Serbien stammende Künstler setzt sich mit dem Thema Entfremdung auseinander. Igor will wachrütteln, und das scheint funktioniert zu haben. Mit seiner Arbeit hat er sich beim diesjährigen internationalen Kunstwettbewerb BLOOOM Award
by WARSTEINER beworben – und gewonnen. Die Jury war begeistert und wählte sein Video zum besten des diesjährigen Wettstreits. Der junge Künstler freut sich nun über ein einjähriges Mentoring durch eines der Jurymitglieder des internationalen Kunstwettbewerbes sowie eine Reise zur Art Basel Miami Beach.
r Sprungbrett fü ünstler K e d n e b e r t s f u a Seit vier Jahren haben Künstler nun schon die Chance, sich mit ihrer Arbeit für den BLOOOM Award by WARSTEINER zu bewerben. Mit seiner enormen Vielfalt an verschiedensten Kunstformen hebt sich dieser deutlich von anderen Kunstwettbewerben ab. Inzwischen hat er sich auch international etabliert, so bewarben sich diesmal 1.125 Künstler aus 55 Nationen weltweit. Mehr Informationen zum BLOOOM Award by WARSTEINER sowie die Top 50 Arbeiten der diesjährigen Teilnehmer findet ihr online unter blooomaward.com
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Singt euch Helene Fischer in den siebten Heimathimmel? Erik und Robert sind dazu unterschiedlicher Meinung. Das tragen sie gepflegt mit Worten aus. Ring frei für das Pro & Contra „Schlager und Volksmusik”!
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tärer Knabe in Bierzelten zwischen Plauen und Bautzen gesammelt. Bierbank an Bierbank sangen und klatschten wir unsere Helden in den Volksmusikhimmel. Das prägt. Auch wenn mittlerweile ein Jahrzehnt vergangen ist und ich lange nicht vor einer Akkordeon-KlampfenKombo saß, kann ich die Faszination Volksmusik immer noch nachvollziehen. Hier ist die Welt in Ordnung.
23 Jahre alt, gitarrenlastiger Rockmusik zugetan, und mein geistiges Ohr spielt mir Volksmusik vor. Vielleicht kein Wunder bei einer Familie, deren musikalischer Horizont bei Schlager und Co. endet. „E Herz für unner Haamit“ – ein Herz für unsere Heimat. Auf eine besondere Art und Weise gibt mir das Sicherheit und Orientierung. Volksmusik bedeutet für mich Heimat. In welcher Sprache unterscheidet man denn noch zwischen „Zuhause“ und „Heimat“? Das frage ich mich, obwohl mir klar ist, dass man da aufpassen muss – schließlich missbrauchen und überreizen deutschnationale Mitbürger dieses Wort gern.
Ganz im Gegensatz zum Schlager. Dort werden heile Welten erschaffen, die von Grund auf künstlich sind und dem Konsumenten suggerieren: „Das Leben ist toll, solange es in der Liebe klappt!“ Im Schlager geht es in erster Linie um Gefühlsduseleien – das Hin und Her in einer stink normalen Hetero-Beziehung, und, wenn die zu langweilig geworden ist, in einer reizvollen Affäre.
„Hier ist die Welt in Ordnung.“
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Im Wald hinter dem Haus meiner Großeltern laufe ich meine neuen Wanderschuhe ein. In einer Hand das Pilzmesser, in der anderen ein Körbchen. Während sich das Profil der Schuhe im Boden festgreift, geht mir ein Lied durch den Kopf. „Griene Kließ un Schwammebrie, ja, do laß ich alles stieh“, singen „De Randfichten“ direkt in mein Hirn. „Grüne Klöse und Pilzsoße, ja, da lasse ich alles stehen.“
Überreizt bin ich übrigens auch. Von Radiomoderatoren, die einen neuen Hit nach dem anderen auf ihre hilflosen Zuhörer loslassen. Eine Auswahl von Bruno Mars, One Republic und Sunrise Avenue, die alle 120 Minuten rotiert, ist für mich unerträglicher Einheitsbrei. Da lass ich mich morgens halb sechs lieber vom selbsternannten „Heimatsender“ MDR1 Radio Sachsen wecken, wo Jürgen Drews gerade ins Bett im Kornfeld will. Meine ersten Konzerterfahrungen habe ich als willenloser präpuber-
Mir selbst geht dieses Lebensmodell gegen den Strich. Aber solange meine Mutter fröhlich mitsingt und die Dorffestbesucher glücklich ihren 1-2-3-Tipp Disko-Fox tanzen, ist doch alles in Ordnung. Schlager und Volksmusik führen ihre Hörer eben in Welten, die sie sich erträumen. Sie erlauben ein wenig Flucht aus dem Alltag. Kann das wirklich schlecht sein?
Schwierigkeiten mit dem s ä c h s i s c h e n D i a l e k t? F r a g t R o b e r t auf SPIESSER .de, Profilname: Robat t
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Contra: Das Manifest der Schunkel-Schande „Ach, ich höre eigentlich alles!“ Das ist die Standard-Aussage zum Smalltalk-Thema Nummer eins: Musik. Und auch ich muss gestehen, dass ich mich kaum für eine einzige Musikrichtung entscheiden könnte. Von Ben Klock bis Bonaparte ist auf meinem mobilen Hör-Gerät alles. Wirklich alles? Nein. Kein Schlager. Keine Volksmusik. Keine Heimatlieder. Keine Après-Ski-Scheiße. Nennt es wie ihr wollt, für mich bleibt dieses Genre eine Zumutung. Ich weiß, ich weiß. Schlager ist nicht gleich Volksmusik, und besonders die hat kulturhistorische Bedeutung. Nur deswegen muss ich noch lange nicht zu DJ Ötzi oder Andrea Berg feiern, oder? Solche Klänge widersprechen meinem Verständnis von guter Musik grundlegend. In der Schlagerbranche ist es üblich, höchstens den Text seiner Songs selbst zu schreiben oder einzuspielen – wenn überhaupt. Wer einmal ZDF-Fernsehgarten gesehen hat oder bei einem Dorfvolksfest dabei war,
kennt die Einfältigkeit dieser Musik: Immer gleiche Melodien und stumpfe Akkordfolgen inspirieren das bierselige Geschunkel der halbtoten Zuhörerschaft. Natürlich ist auch bei Chartstürmern nicht immer musikalische Genialität zu erwarten, aber immerhin geben sich die mit der Instrumentenwahl ein wenig Glanz. Außerdem sind die meisten unsagbar dämlichen Lieder auf Englisch – das Weghören fällt leichter. Wer erträgt bitte Zeilen wie „Da gab es nur noch dich / Und wir wollten doch eine Ewigkeit / Mitten im Paradies / Tausend Träume weit“ (Helene Fischer – Mitten im Paradies)? Ich weiß, wer nicht: ich! Und während die Öffentlich-Rechtlichen zur besten Sendezeit auf Volksmusik und Schlager setzen, können Nachwuchskünstler auf ihren Auftritt im Radio hoffen – wenn alle schlafen. Und dann diese Lobhudelei auf deutsche Landschaft, Sprache und „Tradition“, ein echter Lieblingsbegriff der Szene. Bei soviel Tralala über die großartige Heimat schmeckt
selbst mir als gebürtigem Bayern nichts mehr. Oft habe ich miterleben müssen, wie Lederhosen tragende Schlagerfans in ihrer Deutschtümelei die Grenze zu fremdenfeindlichen Gefilden überschritten haben. Klingt, als wäre ich prinzipiell gegen Volksmusik? Stimmt nicht. Musikgeräte mit langer Tradition in die eigene Kunst einzubauen, kann eine spannende Abwechslung sein. Allerdings nur, solange man sich Mühe gibt, mit seinen Songs etwas Aufregendes, Neues, Spannendes zu kreieren – statt verstaubte Klischees zu bedienen, nur weil sich das verkauft.
Wie Erik sich rächt, wenn man auf s e i n e r P a r t y S c h l a g e r a u f l e g t? Fragt ihn auf SPIESSER .de, Profilname: sonyerik son
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t m ac h t s e uc h s e l b s
Wir machens vor, ihr machts nach. Häkeln und Stricken liegen ja seit Jahren wieder voll im Trend, aber Kreuzstich? Wir schicken die angestaubte Handarbeit in ein ganz neues Level. Also nichts wie Omas altes Stickzeug rausgewühlt und ran an die Retro-Pixel. von Luise Mundhenke
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b)
So funktioniert der Kreuzstich: c)
d)
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4 Rückseite
b) Sticktwist (-garn) in verschiedenen Farben d) Schere
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Auf dem Zählmuster seht ihr genau, wie viele Kreuzchen wohin gehören. Jedes Kästchen steht für ein Kreuz in der abgebildeten Farbe.
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Am besten fangt ihr mit der schwarzen Umrandung an, dann verzählt man sich nicht so leicht.
Dann beginnt ihr mit der Farbe, die am häufigsten vorkommt und arbeitet euch vom Rand zur Mitte vor.
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Zum Schluss bekommt euer Werk noch den gebührenden Rahmen – Game over!
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Das könnt ihr noch sticken:
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Gewinnt eine von 20 bestickbaren Hüllen für das iPhone 4 oder das iPhone 5. Teilnehmen könnt ihr auf SPIESSER.de/gewinnen – einfach Bild sticken, Foto davon machen und dann abschicken!
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Zum Kuckuck mit langweiligen Uhren! Die Kuckucksuhr von Rombach & Haas ist eine modische Neuinterpretation der UrgroßelternGedächtnisuhr – und ihr könnt sie gewinnen. Jede Stunde heißt es dann: Kuck mal, wer da spricht!
Keine Lust mehr auf öde Bus- und Bahnfahrten? Mit der Nintendo 2DS könnt ihr immer und überall zocken. Sie passt bequem in den Rucksack, falls der Spielfluss durch Gespräche oder sonstwas unterbrochen werden sollte. Als Training für die grauen Zellen gibts das Spiel „Professor Layton“ dazu. Gewinnt eine von zwei Konsolen!
Es werde... Licht! Wir verlosen zwei LEDSitzwürfel. Tagsüber quadratisch, praktisch, stapelbar – in der Nacht das leuchtende Schmuckstück jedes Zimmers. Dank Solarenergie auch mit gutem Gewissen.
Brrrr... ja, Mist, schon wieder Mützenjahreszeit. Wem die gestrickten Teile von Oma zu peinlich sind, kann sich vielleicht bald über eine von zehn HornetMützen von Titus freuen. Sticht garantiert jedem ins Auge.
Einsame Abende am Rechner nerven euch? Wir verlosen Gesellschaft. Die USB-Eulen beobachten euch bei der Arbeit, zwinkern euch zu und nicken mit dem Kopf. Einfach am Monitor befestigen oder auf ihren Baumstumpf setzen. Uuuhuuuu – gibts zehn Mal zu gewinnen.
Die Lösung aus dem letzten Heft: NOTLOESUNG. Habt ihr gewonnen? Auf SPIESSER.de/gewinner findet ihr alle Gewinner des letzten Heftes! - Anzeige -
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Gestrandeter Pottwal
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13 Meter lang, 25 Tonnen schwer und massig genug, um 14 Haushalte ein Jahr lang mit Strom zu versorgen. Das Fett eines 2012 an der belgischen Nordseeküste verendeten Pottwals wurde, nach einer gescheiterten Rettungsaktion, zu Biotreibstoff raffiniert und lieferte circa 50.000 Kilowatt Strom.
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Die Briten haben es geschafft, Urin als Energiequelle für ein Handy zu nutzen. Zwar reicht der Strom bisher nur für einen kurzen Anruf oder eine SMS, aber in Zukunft soll das, was wir täglich die Toiletten runterspülen, eine wichtige Rolle bei der Energiegewinnung spielen – naja, sagen zumindest die Wissenschaftler.
Leckere Schokolade Man könnte meinen, da hat jemand zu viel vom Schlaraffenland gelesen, aber es stimmt tatsächlich: Britische Forscher der Universität Warwick haben ein Formel-3-Auto gebaut, das mit einem sehr speziellen Biodiesel fährt. Der wird vorwiegend aus Kakaobutter hergestellt.
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Ich dachte erst es regnet Spinat.
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Das Beste an dieser Ausgabe!!! Jetzt weiß ich endlich, von was alle immer reden! :D B o n e c i t y Super, vor allem danke für die Ereignisleiste zur NSA-Affäre! miaundsoweiter
Sehr gut, bis auf die Werbung im Eck. Die hätte nicht sein müssen. norbert
War sehr interessant, aber es gab schon bessere Titelgeschichten. R o c ke r b a b e 8 8
Sehr gut, erinnert an Matrix :) 47921
Finde ich sehr interessant. Kryptologie ist ein tolles Hobby.
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Originell-schrullig. volma
Ihr seid total toll! Es wäre nur viel schöner, wenn öfter mal ein SPIESSER erscheinen würde... ;) CharlotteLuna Auf SPIESSER.de lässt sich prima die Zeit zwischen zwei Heften vertreiben – und ihr könnt selbst kreativ werden. Trommelwirbel: Auch 2014 gibts wieder sechsmal gedruckten SPIESSER für euch.
SPIESSER erscheint bundesweit mit einer Druckauflage von 500.000 Exemplaren. Herausgeber SPIESSER GmbH Schandauer Straße 64 01277 Dresden Geschäftsführung: Frank Haring Geschäftsleitung: Stephanie Forner Telefon: 0351 31540-0 Fax: 0351 31540-40 Web: SPIESSER.de Mail: info@SPIESSER.de Redaktion Chefredaktion: Eva Weber (V.i.S.d.P.) Stellvertretende Chefredaktion: Luise Mundhenke Redaktion: Anna Frey, Maria Gramsch, Tabea Grünert, Victoria Gütter, Nora Stankewitz, Julius Wußmann, Milena Zwerenz, Stephanie Arnold (Redaktionsassistenz) Mitarbeiter dieser Ausgabe: Peter Andre, Eva Bosse, Tine Heynatz, Laura Konieczny, Benjamin Kutz, Bebero Lehmann, Amrei von Lieres, Sebastian Reith, Susanne Rentsch, Kai Rieger, Deborah Spitznagel, Erik Veenstra, Robert Weinhold, Mona Judith Zwinzscher Fotos: Maya Claussen, Frank Dünzl, André Forner, Frank Grätz, Sascha Kreklau, Daniel Scholz, Candy Welz Telefon: 0351 31540-563 Mail: redaktion@SPIESSER.de Mediaberatung Verkaufsleitung: Sandy Csisko
Roxi du kleiner Happyfant! Lass Haare wehn und check die Wurst :D linus_und_frido Ähm, war das verschlüsselt? Wir sind unsicher, freuen uns aber trotzdem mal. Sicherheitshalber.
Kundenberater: Anke Bai, Caroline Jeschke, Mario Krause, Naiara MichelenaRodríguez, Maria Müller, Annett Moderer, Daniel Strobel, Luisa Bauer (Verkaufsassistenz) Telefon: 0351 31540-566 Mail: media@SPIESSER.de Layout Ronny Pietsch, Juliane Dorn, Mia Ewald (Illustration)
BRIEF AN
Mail: layout@SPIESSER.de Vertrieb
SPIESSER-Autoren schreiben Briefe. Diesmal meldet sich kof fe in dude bei ihrer Heimat.
SK Schulkurier GmbH Vertriebsleitung: Björn Peters Telefon: 0351 31540-551
Liebe Heimat, du und ich, wir sind eine On-Off Liebe. Du trittst in mein Leben und plötzlich fühlt sich alles so rosarot an. Du verlässt mich und Trauer kehrt ein. Und dann mach ich mich auf die Reise, bis wir uns wieder begegnen. Als ich ein Kind war, war unsere Beziehung so einfach. Da war mein kleines Allgäuer Dorf, inmitten von Feldern und Bauernhöfen. Ich hatte meinen festen Freundeskreis, der mich durch die Schulzeit begleitete. Hatte meine Nachbarn, die ich gelegentlich um eine Tüte Milch bitten konnte. Und ich hatte meine Eltern, die mich nach einem langen Schultag mit frisch gekochtem Essen versorgten. Schon immer war mir klar: Wenn ich mein Abi habe und studiere, werde ich dich verlassen. Trotzdem kam der Moment plötzlich: Ich stopfte mein gesamtes Jugendzimmer in einen Bus. Noch ein paar selbst gemachte Marmeladen von Mutti, den alten Toaster aus dem Keller gekramt und... los. Um nach ganz viel Schlepperei in meiner neuen Wohnung zu sitzen und an dich zu denken.
Abo
Zum Mich-vom-Liebeskummer-ablenken, beschloss ich, mich unter Menschen zu mischen. Ich zwang mich, ins Gespräch zu kommen – mit dem Spätiverkäufer, dem Nachbarn, der Dönerfrau, dem Busfahrer und den Leuten auf Studentenpartys. Bis ich eines Tages im Park saß, unter Menschen, die ich kannte, das Gesicht zur Sonne gedreht – und dich im Gegenlicht wiedersah.
Das SPIESSER-Abo kann kostenlos unter SPIESSER.de/abo bestellt werden. Namentlich gekennzeichnete Beiträge spiegeln nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wider. Keine Haftung für unaufgefordert eingesandte Manuskripte, Fotos usw.; Nachdruck von Beiträgen, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung der Redaktion. Die Redaktion behält sich vor, zugesandte Beiträge zu kürzen. SPIESSER ist Mitglied der IVW.
Schön, dass wir uns immer wiedersehen – irgendwann, irgendwo. Deine Amrei
Titelbild: André Forner Titelmodel: Jule Gräf Mit freundlichem Dank an die Miniwelt Lichtenstein.
W o A m r e i s n e u e H e i m a t i s t? Fragt sie auf SPIESSER .de, Profilname: kof feindude
Ihr habt was zu sagen? Dann schreibt selbst einen „Brief an“: auf SPIESSER.de/serien/briefe
Der nächste
SPIESSER erscheint am 24. Februar 2014.
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ICH HABE HIV. Denis, 33 Jahre Angestellter im sozialen Bereich HIV-positiv
Matthias, 34 Jahre Veranstaltungstechniker und DJ
UND DAS VERTRAUEN MEINES TRAININGSPARTNERS. H A B E ICC H A U C H D E IN S ?
Bis vor drei Jahren war Denis Abteilungsleiter in einer Schokoladenfabrik. Damals erfuhr er, dass er HIV-positiv ist. Er kündigte seinen Job und arbeitet heute bei der Aids-Hilfe. Sein Trainingspartner Matthias ist sein bester Freund. Beide möchten Betroffenen Mut machen, sich nahestehenden Menschen anzuvertrauen. Denn die Unterstützung von Familie und Freunden ist wichtig. Zeig Solidarität mit der roten Schleife auf www.welt-aids-tag.de!
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