März 2014 | Nr. 151
Voll Panne! Wofür ihr euch richtig schämt, warum Menschen rot werden und Tieren nichts peinlich ist.
Voll Wertig Lecker! Mittagspause mit... Kleiderkreisel-Chefin Susanne.
Voll Stark Eine lyrische Vertretungsstunde mit Marteria.
Vollbracht Julius überlebt den Härtetest im Poledance knapp.
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Inhalt
sprachrohr
sprungbret t
spielwiese
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Scham-Offensive
Kleider kreiseln
Stolz geht, Schmerz bleibt
Ihr habt uns eure peinlichsten Geschichten erzählt, ein Soziologe und Simon Gosejohann wissen was Schlaues über Peinlichkeit, und eine selektive Mutistin bricht ihr Schweigen.
In unserer Mittagspause mit... Susanne Richter, der Chefin von Kleiderkreisel, wird selbst gekocht und dann über Viagra, Yoga und Firmengründung gesprochen.
Julius muss zum Härtetest beim Poledance antreten, überlebt knapp und ist vom eigenen Körper schwer enttäuscht – Fremdscham von der Stange.
Als Mensch verkleidet
Die Karriere steht auf dem Spiel!
Rebellieren ist ausgestorben
Wir zeigen eure schönsten Bilder zum Thema als Pixel aufs Papier
Nach dem Studium noch mal ganz neu anfangen? Mit einer Berufsausbildung? SPIESSER-Autorin Anna hats gewagt
Warum mache ich überhaupt irgendwas, wenn das Leben von mir nur Anpassung erwartet? Das hat sich Katrin auf SPIESSER.de gefragt
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Fresse, ich esse!
Kolumnistin Maria isst. Normal. Aber damit fühlt sie sich inzwischen ziemlich allein
Gar nicht mal so gleich
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Über das Duale Studium scheiden sich die Geister. Ein Pro und Contra der etwas anderen Art
„Stark!“
Rapper Marteria hält eine unfassbar starke Deutschstunde mit Mutti als Verstärkung
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Gratis Downloads
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Wir haben wieder sechs neue Songs für euch
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Eine (sehr) unwahrscheinliche Geschichte
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SPIESSER-Autor Kai verliebt sich im Internet. Ob seine Liebe die versprochene junge Lady oder doch eher ein bärtiger 40-Jähriger ist?
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Rätsel
Löst das Kreuzworträtsel und gewinnt viele tolle Sachen
Ihr seid SPIESSER!
Rausschmeißer
Brief an... den peinlichsten Moment, Blattkritik
Kennt ihr schon...? J U L E S . ? Sie liebt es, zu elektronischer Musik zu tanzen oder Butterbrote zu essen. Für diese
Ausgabe hat sie sich zur Mittagspause mit Susanne Richter, der Chefin von Kleiderkreisel, getroffen. Ob es da auch Butterbrote gab, lest ihr auf Seite 20!
Ich bin Spießer, weil ... … es nichts Besseres gibt. Oder?
Wenn ich Stress habe ... … knabbere ich an meinen Fingernägeln. Aber nur dann!
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Wenn ich was zu Essen wäre, dann wäre ich ... … Zuckerwatte.
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Ihr habt fotografiert, wer sich „Als Mensch verkleidet“ hat und uns die Geschichten hinter euren Bildern erzählt. Die Besten gibts wie immer ganz genau hier.
sprachrohr
Urlaub vom Ich Meine Tante ist eine Sonnenanbeterin und liebt es, sich im Urlaub so richtig braten zu lassen. Was sie nicht so sehr liebt, ist fotografiert zu werden. Deshalb hat sie im Angesicht meiner Kamera ihre Zeitschrift zur Tarnung benutzt, um nicht erkannt zu werden.
Cap r ic c iosi
Stein-ich Stonehenge? England? Weit gefehlt. Diese Fels-Figur ist mehrere Meter groß und blickt herab auf das wunderschöne Südtirol. Das Bild hab ich im Messner Mountain Museum in der Nähe von Bozen geschossen. Ich musste eine ganze Weile warten, bis alle Touristen von der Bildfläche verschwunden waren.
Quanten mech an iker
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Marlene und ich Auf dem Bild sieht man mich mit Marlene Dietrich bei Madame Tussauds in Los Angeles. Dort war ich während einer Rundreise an der amerikanischen Westküste mit meinen Eltern. Ich habe noch einige andere Wachs-Promis auf meine Seite gebracht: den Paten, E.T., Lady Gaga und Barack Obama. Aber mit keinem wars so schön, wie mit Marlene.
Alegria_ch eers
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M A R I A EN D E
! e s s e h c i , e s s e Fr Fällen dar f Maria aufregen. Sehr! In manchen Es gibt Dinge, die unsere Volontärin was sie mit nur wie ihr Hirn komplett neu star tet, n, hte bac beo ei dab n dan sie man Ende“. in Zukunf t hier, Codename: „Maria zwei Worten ankündigt. Und das von Maria Gramsch, 23
I
ch bin genervt. Das vorab. Jetzt weiter im Text.
Ich esse. Unheimlich gern sogar. Das einzige Problem dabei: Ich esse normal. Das mag jetzt viele furchtbar erschrecken, aber das ist mir relativ Wurst. Nicht Tofu. Nicht Seitan. Nicht Quorn. Wobei ich bei den letzten beiden Sachen nicht mal weiß, was das überhaupt sein soll – will ich auch gar nicht, klingt nämlich scheußlich unlecker! Es geht mir auf den Zeiger, dass heutzutage jeder irgendwas sein muss. Wo ist das Problem, wenn ich mich nicht unbedingt für einen dieser eigenartigen neuen Ernährungsstile entscheide? Wenn ich mich nicht in die Riege der Mazdaznanier, Paleo-Köstler oder Kangatarier einreihe? Für mich klingt das alles wie eine Krankheit. Aber so eine, die richtig schön eitert und die man eigentlich nie wieder richtig loswird. Aber offenbar bin ich ja ein Exot – ich habe ja auch kein Problem mit Käse im Salat. Vielleicht hängt meine völlig Alles-
I l l u s t r a t i o n : M i l l a Wo s c h n i
Essen-Manier damit zusammen, dass in meiner Erziehung häufig Sätze gefallen sind wie „Du darfst zwar alles essen, aber nicht alles wissen!“ oder „Es wird gegessen, was auf den Tisch kommt!“. Wie läuft das wohl heutzutage ab, wenn Eltern ihr neugieriges Kind ruhigstellen wollen? „Du darfst nicht alles essen und auch nicht alles wissen“... ? Andersrum ist das Thema auch nicht leckerer. Was tun, wenn das Kind an den Tisch kommt und verkündet: „Ich esse jetzt keine Fruktose mehr Und auch keine Laktose, kein Gluten, keine Kohlehydrate im Allgemeinen und überhaupt werde ich nur noch Dinge essen, die von allein vom Baum fallen.“ Meine lieben Eltern hätten mich nach so einer Aussage sicher raus in den Garten geschickt und mir viel Glück beim Warten gewünscht... Ich möchte gerne weiterhin alles essen. Weil es mir schmeckt und weil es mir vollkommen unklar ist, warum ich auf bestimmte Dinge verzichten soll, die meinem Körper nicht – zumindest nicht nachgewiesen – schaden. Obwohl das so
ist, möchte ich nicht als unreflektierter oder ignoranter Teil dieser Gesellschaft gelten. Aber was ich am wenigsten will: Mich mit Leuten beim Essen unterhalten, die zwanghaft versuchen, mich zu bekehren oder sich und ihren absurden Ernährungsstil zu erklären. Leute: Fresse, ich esse! Also arrrg! Maria Ende.
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H U NGER BEKOMMEN? Auf SPIESSER.de haben wir noch so einiges zum Thema Ernährung für euch. Was es da gibt? So ziemlich alles vom veganen Hund über Muttermilcheis bis hin zum Fleischatlas. Na dann prost Mahlzeit! SPIESSER.de/serien/ernaehrung
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Scham Offensive Eine Titelgeschichte zum Fremdschämen: Ihr habt uns eure peinlichsten Geschichten anvertraut. Ein Soziologe erklärt, warum wir uns schämen, Tiere aber nicht. Simon Gosejohann verrät, warum er in diesem Punkt eher ein Tier ist. Und eine selektive Mutistin bricht ihr Schweigen, um über den Fluch des Schweigens zu sprechen.
Malerisch von juli-fee
Als unser Haus neu gestrichen wurde, hatten wir ein Gerüst, auf dem tagsüber Maler arbeiteten. Ich war duschen und bin danach nackt zurück in mein Zimmer gelaufen, da ich alleine daheim war. Als ich mir Unterwäsche suchen wollte und vor meinem Schrank stand, schaute ich zufällig Richtung Fenster. Und was sah ich da!? Einen Maler, der mich angaffte und auch noch auf mich zeigte. Ich habe total laut herumgeschrien und mich flach auf den Boden gelegt. Schließlich bin ich aus meinem Zimmer gerannt, habe mir ein Handtuch umgelegt und mir was zum Anziehen mitgenommen. Die Maler haben mich dabei immer noch beobachtet. Das Ganze war mir total peinlich!
Was kann das bloß sein? von Kirsten
In der vierten Klasse spielte ich mit einigen Mitschülern „blind“ – wir versuchten also, uns auf einem Klassenausflug mit geschlossenen Augen zurechtzufinden. Ich tastete mich vorwärts. Als ich plötzlich etwas spürte, das ich nicht zuordnen konnte. „Komisch“, dachte ich, „es ist weich und warm, aber so komisch geformt. Was kann das bloß sein?“. Ich öffnete meine Augen und sah wie meine Hand auf dem Busen meiner Klassenlehrerin ruhte. Boden, tu dich auf!!!
Fotos: Mat thias Popp
PeinlichkeitsMeister v o n L a u r. a
Mein peinlichster Moment? Vielleicht: Einen Biotext vorlesen müssen und Orgasmus statt Organismus sagen... Aber mir passieren täglich so viele peinliche Dinge, dass ich sie mir gar nicht mehr alle merken kann. Ich kann ja trotzdem mal einige aufzählen: • Im Urlaub aus Versehen auf die Männertoilette gegangen, weil ich so durch den Wind war und vorher mitten ins Restaurant gebrochen habe. War ein netter Tag. • Wollte was trinken und kippe mir natürlich die Hälfte daneben. • Neben den Stuhl gesetzt & auf den Boden gefallen. • Die Treppe hoch (!) gefallen. • Die Treppe runter gefallen. • A ls ich kleiner war habe ich mal einen fremden Mann umarmt, weil ich dachte, dass es mein Papa ist. • Mit einer Freundin über eine Lehrerin gelästert und sie stand natürlich hinter uns. • ...
Ketchup mit Mayo v o n Ta m i l i o n ä ä r
Ich war im Freibad und wollte mir was zu essen holen. Am Kiosk sagte ich: „Einmal Ketchup mit Mayo bitte“. Der Typ: „Was wollen Sie?“ Ich: „Na Ketchup mit Mayo.“ Er: „Ketchup mit Mayo?“ Ich war langsam voll genervt und sagte: „Ja klar, hab ich doch gesagt.“ Er: „Auch Pommes dazu??“ Oh Gott, war mir das peinlich. Vor allem, weil ich so zickig reagiert hatte.
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Vaterstolz von janaz
Als Kind reiste ich mit meinen Eltern nach Frankreich. Mein Vater behauptete, dass er Französisch spricht. Als wir dann in Frankreich angekommen waren, begrüßte er alle Damen mit „Bonjour Monsieur“. Ich schämte mich schon damals in Grund und Boden.
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Auto „fahrt“ von Henr yChinaski
Ich hatte gerade meinen Führerschein bestanden und bin direkt am nächsten Tag mit dem Auto zur Schule gefahren. Während die anderen auf den Bus warteten, wollte ich gerade losfahren und habe noch ganz cool meinen Freunden zugerufen: „Viel Spaß beim Warten auf den Bus“... und genau in dem Moment habe ich das Auto abgewürgt. Noch einmal angemacht und wieder abgewürgt. Das war mir so peinlich, dass ich die nächsten Wochen nicht mehr mit dem Auto zur Schule gefahren bin.
Kleine Penisse von Glamou
Ich wollte in einer spanischen Bäckerei Brötchen kaufen, also PAnecillos. Allerdings bestellte ich stattdessen PEnecillos, was kleine Penisse bedeutet. Als mich die schon etwas betagtere Verkäuferin mit erschrockenem Gesicht anstarrte, wurde ich mir meines Versprechers bewusst. Ich bezahlte schnell und verließ zügig die Bäckerei.
Weihnachtsstimmung v o n D i eV. a
Heiligabend. Wagemutig machte ich mich auf, um im völlig überfüllten Supermarkt noch ein paar Besorgungen zu machen. Mitten im Gang lag ein fettes Kabel. Das ich leider zu spät sah... ich stolperte, flog der Länge nach auf die Fresse. Den unschuldigen Fremden neben mir riss ich mit zu Boden und die Wurstpackung segelte durch den halben Laden. Gefühlte 163.875 Augenpaare, die mich anstarrten - vom entsetzten Blick des armen Fremden ganz zu schweigen... Das. War. Peinlich!
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Nur blamabler Blödelhumor v o n J u l i u s W u ß m a n n , 24
Wildfremde Frauen nach einem Date fragen und dabei ungeniert in der Nase bohren? Für uns ultimativ peinlich, für Simon Gosejohann Berufsalltag. In seinen Shows dürfen wir uns regelmäßig für sein Verhalten fremdschämen. SPIESSER-Autor Julius hat ihn gefragt, wie er diese Peinlichkeiten durchziehen kann. SPIESSER: In Sendungen wie „Comedy Street“ zeigst du dich nicht von der zimperlichen Seite – würdest du sagen, dir ist nichts peinlich?
Nein. Es ist immer eine Frage des Humors, nicht der Peinlichkeit.
Simon Gosejohann: Im Gegenteil. Mir ist alles sofort peinlich. Deshalb versuche ich den Alltag verkrampft unauffällig zu bestreiten. Und daraus kann ich dann mit Hilfe meiner Comedy-Ideen entfliehen.
Schämst du dich manchmal im Nachhinein für Sachen, die du in einer Sendung getan hast?
Warst du als Kind weniger schüchtern als andere?
In mir haust ein merkwürdiger Zwiespalt aus Schüchternheit und Extrovertiertheit. Eigentlich bin ich eher zurückhaltend, aber ich kann den Schalter von ,Intro’ auf ,Extro’ umstellen. Das mache ich gerne, und hin und wieder brauche ich das auch. Schämen sich deine Familie oder deine Freunde manchmal für die Dinge, die du beruflich tust?
Nein, da bin ich stolz drauf. Aber für schlecht gemachte Sendungen schäme ich mich leider Ewigkeiten... bis ich dann wieder drüber lachen kann! Hast du das Gefühl, dass die eigene Schamgrenze sinkt, wenn man sie häufig strapaziert?
Ich pflege meine Schamgrenze, um den Sinn für den Bruch der Situation nicht zu verlieren. Um aber auf die Frage zu antworten: Ja, ganz bestimmt. Alles eine Frage der Routine. Dabei muss man allerdings auch wieder einen Schalter umlegen. „Selbstreflexion“ auf „Aus“.
Ja! Sehr sogar. Ich mache scheinbar gute Arbeit. Woran liegt es, dass man so gerne dabei zuschaut, wie sich Menschen im Fernsehen blamieren?
Die Blamage gehört zu unserem Leben. Dabei wird sie meistens vom Betroffenen stärker wahrgenommen, als sie ist. Mit meinen Überhöhungen von Peinlichkeit bin ich also willkommener Stellvertreter für die Sorge der Zuschauer. Und gleichzeitig der Comic Relief. Gab es auch schon Momente, wo du gesagt hast „Nee, mach ich nicht, das ist mir zu peinlich?“
Was ist dein aktuelles Projekt? Planst du da neue Grenzüberschreitungen oder hast du genug von Blamage und Blödelhumor?
Blamage gerne! Blödelhumor hört sich dämlich an... Ich mache aber doch etwas ganz and... igitt. Befindlichkeiten. Also: Exakt!!! Jetzt erst recht. Im Jahr 2014 mache ich nur blamablen Blödelhumor!
Wa s J u l i u s z u p e i n l i c h w ä r e? F r a g t i h n a u f SPIESSER .de, Profilname: JulesGrif fin
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Man kann sich auch vor sich selber schämen Ganz schön Scham dran: SPIESSER-Autorin Milena hat sich mit Psychotherapeut Dr. Jens Tiedemann darüber unterhalten, was es mit dem Schamgefühl auf sich hat und warum es gut ist, wenn wir unsere Eltern peinlich finden. v o n M i l e n a Z w e r e n z , 24
Warum schämen wir uns? Das Wort Scham kommt vom Indogermanischen „kêm“ und bedeutet „sich verhüllen“. Wenn wir uns schämen, versuchen wir, etwas zu verdecken. Meistens sind das Dinge, die wir negativ bewerten wie Nacktheit. Was uns peinlich ist, ist individuell und kulturell unterschiedlich. Woher kommt das Schamgefühl? Die Möglichkeit sich zu schämen, ist angeboren. Aber erst mit circa zwei Jahren taucht ein Schuld- und Schamgefühl auf, nämlich in dem Moment,
„Die Pubertät ist eine Schamzeit par excellence.“ in dem sich das Kind von außen betrachtet. Wenn es sich im Spiegel auch selbst erkennt und sich fragen kann: Wie sieht mich jemand anderes? Und wofür schämen sich kleine Kinder? Für das, was die Eltern als schamhaft ansehen und wofür die Eltern ihre Kinder beschämen. Denn Scham findet nie ohne einen Beschämer statt. Verändert sich unser Schamempfinden im Laufe des Lebens? Ja, die Pubertät ist eine Schamzeit par excellence. Eine Zeit, in der man sich
für seine Eltern schämen muss, um sich von ihnen abzugrenzen. Statt der Nähe, die als Kind da war, tritt eine Distanz ein und da ist Scham wichtig. Ist Peinlichkeit eigentlich das Gleiche wie Scham? Peinlichkeiten sind Übertretungen von sozialen Konventionen. Zu Peinlichkeiten gehören beispielsweise Tollpatschigkeit oder auch das berühmte Fettnäpfchen. Der Gegensatz zur Scham: Wenn man jemanden in einer peinlichen Situation erlebt, fördert das eher die Sympathie und man hat Mitgefühl. Peinlichkeit ist milder als Scham. Und warum wird man rot, wenn etwas peinlich ist? Ach, das weiß niemand so richtig. Ich interpretiere rot werden als ein Zeichen dafür, dass andere sehen sollen, wenn man sich schämt. Leute, die sich in Situationen nicht schämen, in denen sie es tun sollten, wirken meist nicht so sympathisch. Schämen sich Tiere auch? Nein, weil sie nicht über die nötige Selbstreflexion verfügen. Sie können sich nicht so von außen betrachten wie wir Menschen. Muss eigentlich immer eine andere Person anwesend sein, damit uns etwas peinlich sein kann? Man kann sich auch vor sich selber schämen. Etwa wenn man zu Hause sitzt, einem irgendein Fettnäpfchen einfällt und man sich fragt: Oh Gott,
was hab ich da bloß gemacht? Das zeigt, dass da ein „verinnerlichter Anderer“ immer dabei ist. Scham bedeutet, sich unter einem Vergrößerungsglas zu betrachten. Und Scham ist auch das einzige Gefühl, bei dem man sich dafür schämt, dass man sich schämt. Es ist ein Grenzgefühl, das nicht nur einer Person passiert, sondern auch im Kontakt mit jemand anderem. Deshalb gibt es auch so etwas wie Fremdscham. Fremdscham ist also nicht erst mit den Internetvideos von übertriebenen, öffentlichen Heiratsanträgen aufgekommen? Das Wort ist erst vor drei, vier Jahren aufgetaucht. Aber Fremdscham hat es schon immer gegeben. Heute leben wir in einer sehr medialen Öffentlichkeit. Nicht zuletzt das Fernsehen hat erkannt, dass es dem Publikum Spaß macht, andere in peinlichen Situationen zu erleben. Man guckt mit einer Mischung aus Schadenfreude und dem Wissen, selbst nicht dabei zu sein, zu.
Wie peinlich Milena ihre E l t e r n h e u t e f i n d e t? F r a g t sie auf SPIESSER .de, Profilname: millaialfons
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Unpeinliches Schweigen v o n J i n g W u , 19
Selektiver Mutismus: Der
„selektive
eine
psychische
bezeichnet
Mutismus“ Störung
die
ist und
Unfähigkeit,
in speziellen Situationen oder vor zu
bestimmten sprechen.
Sprachorgan
Personen
Das ist
eigentliche
dabei
völlig
intakt, jedoch sind Betroffene aus
psychologischen
Gründen
gelegentlich nicht in der Lage zu reden. Die Ausprägung des Schweigens ist von Fall zu Fall verschieden. Manche Betroffene sprechen nur mit den engsten Verwandten und sonst überhaupt
Maya hat selektiven Mutismus, eine emotional bedingte psychische Störung, die ihre Kommunikation einschränkt. Sie spricht nicht mit jedem – nicht, weil es ihr peinlich ist, sondern weil es einfach nicht geht. Für SPIESSER-Autorin Jing hat sie eine Ausnahme gemacht.
Ich treffe die 19-jährige Abiturientin Maya (Name von der Redaktion geändert) im Sprachtherapeutischen Ambulatorium an der Technischen Universität Dortmund. Wie beginnt man ein Gespräch mit jemandem, der psychisch bedingt lieber den Mund hält? Ich versuche es unbeholfen mit dem ersten, was mir einfällt: „Was ist dein Lieblingsbuch?“ Und tatsächlich: Maya spricht mit mir, nicht nur über die „Tribute von Panem“. Bis Maya drei Jahre alt ist, verläuft ihre Sprachentwicklung ganz normal. Dann trennen sich ihre Eltern. Streit und Stress sind in jenen Tagen der Normalfall. Kurz nach der Trennung verändert sich Maya. Organisch funktioniert zwar immer noch alles einwandfrei, jedoch spricht sie ab da nur noch mit ihren besten Freunden. Jahre später, in der Schule, fällt sie durch eisernes Schweigen auf. Niemals hebt sie den Arm, um mitzuarbeiten und antwortet nicht, wenn ein Lehrer sie anspricht. Ihre Mutter macht sich große Sorgen, schickt sie zu einem Psychologen und später auf dessen Empfehlung in die Psychiatrie. Es hilft alles nichts. Niemand kann sich einen Reim auf Mayas Verhalten machen.
nicht, andere können nur unter bestimmten
Umständen
nicht
reden. Die Gründe der Störung sind
vielfältig.
Oft
treffen
genetische Veranlagerungen mit schwierigen
Lebenssituationen
aufeinander. Man geht davon aus,
dass
die
Diagnose
auf
sieben von 1000 Menschen in Deutschland zutrifft.
Wenn man Maya fragt, warum sie besonders im Unterricht so stumm ist, zuckt sie die Schultern. Sie weiß es selbst nicht genau. Mit Verkäuferinnen im Kleidungsgeschäft oder mit dem Bäcker von nebenan kann sie notfalls sprechen. Noch lieber drückt sie sich aber vor Gesprächen mit Fremden. Doch nirgends ist es so schlimm wie in der Schule. In der sechsten Klasse soll sie im Englischunterricht ihre Hausaufgaben vorlesen. Sie kann es nicht. Klassenkameraden werfen ihr verständnislose Blicke zu und rufen, dass sie sich nicht so anstellen sollte. Der Englischlehrer wartet unerbittlich bis zum Ende der Schulstunde auf Mayas Hausaufgabe, doch Maya bringt kein einziges Wort hervor. „Alle haben mich angestarrt und unter Druck gesetzt. Aber ich konnte einfach nicht reden.“. Für Maya ist es schwierig zu erklären, was in ihr vorgeht, wenn sie ihre Gedanken nicht aussprechen kann. Sie lässt sich nicht gerne unter Druck setzen und mag es nicht, wenn jemand sie zum Reden auffordert. Obwohl sie die Antworten auf die Fragen ihrer Lehrer kennt, kann sie
sich nicht durchringen, sie laut zu sagen: „Wenn es nicht geht, dann geht es einfach nicht.“. Seit sie mit 13 am Sprachtherapeutischen Ambulatorium Dortmund therapiert wird, kann Maya klare Erfolge verzeichnen. Jede Woche besucht sie ihre Therapeutin. Zusammen sprechen sie über Mayas Störung und simulieren Unterrichtssituationen. Mittlerweile schafft sie es auch, sich im echten Unterricht zu melden. Jedoch nie freiwillig, sondern nur auf Aufforderung.
„Alle haben mich angestarrt und unter Druck gesetzt.“ Da die mündliche Mitarbeit relativ wichtig für die Gesamtnote ist, muss Maya versuchen, ihr Schweigen mit schriftlichen Ausarbeitungen zu kompensieren. Zu Beginn der Oberstufe hat ihre Therapeutin mit Maya einen Brief an alle Lehrer geschrieben, in dem sie die Situation erläutert. Jedoch stieß der Brief bei den meisten Lehrern lediglich auf Unverständnis und Ignoranz. „Die Leute wissen einfach zu wenig über dieses Thema“, sagt Maya. Für die Zukunft hat sich Maya Großes vorgenommen. Zuerst eine Ausbildung zur Krankenpflegerin und später vielleicht Medizin studieren. Das Vorstellungsgespräch für die Ausbildung fand vor Kurzem statt. „Ich war extrem aufgeregt, doch zum Glück hat es geklappt. Hoffentlich geht der selektive Mutismus irgendwann ganz weg, so dass ich mich mit fremden Leuten frei unterhalten kann.“ Da war dieses Interview doch schon mal ein Schritt in die richtige Richtung.
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„Sag du!“
Wer reitet so spät und macht son Wind? Es ist der Marten, aber ohne Kind!
Marteria heißt eigentlich Marten Laciny und ist auch unter dem Decknamen Marsimoto bekannt. In seiner Jugend spielte er beim F. C. Hansa Rostock und auch in der U-17 Fußball-Nationalmannschaft. Nachdem er unter anderem für Diesel und Hugo Boss modelte, widmet er sich inzwischen voll und ganz seiner Musik. Sein neues Album „Zum Glück in die Zukunft ll“ ist frisch auf dem Markt und direkt auf Platz 1 der deutschen Albumcharts eingestiegen.
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V E RT R ET U NGSST U NDE
„Stark!“
LEHRER: MARTERIA FACH: DEUTSCH THEMA: LYRIK & REIME
Marteria stellt sich dem Albtraum: Er geht zurück in die Schule... als Vertretungslehrer! Zur Unterstützung hat er sich einen Stapel seiner Texte mitgebracht – und seine Mama, die selbst Lehrerin an der Kooperativen Gesamtschule in Rostock war. von Maria Gramsch, 23
Fotos: Matthias Popp
Marteria Hallo Kinder! Ich bin euer
ich möchte ein Mädchen! Komm, Caro mit C.
Vertretungslehrer. Ihr könnt mich Herr Marteria nennen. Wir analysieren jetzt einen Musiktext. Ihr bekommt ihn von meinem unfassbaren Manager und Freund Chris Bernd ausgeteilt. Der unfassbare Chris Bernd verteilt die Songtexte. Das ist mein Song „Bengalische Tiger“. Das Handy der Lehrerin klingelt. Marteria 6! Lehrerin Bei uns gibts Kuchen, wenn sowas passiert. Alle lachen. Marteria Stark! Fangen wir an. Kannst du bitte die ersten Zeilen vortragen? Jasmin „Schwarze Kapuze, Flutlicht brennt; Stempel drauf, Hooligan.“ Marteria Ich bin ja auch Fußballfan, Hansa natürlich. Ist jemand von euch HansaFan? Marterias Mama meldet sich. Ja, meine Mutter. Sonst keiner? Ah, du! Stark! Aber zurück zum Text: Es bedeutet, dass man einfach abgestempelt wird, wenn man auf die Straße geht. Dabei will man nur zeigen: „Wir sind auch noch da! Ihr müsst was tun, damit wir eine Zukunft haben!“ Den nächsten Abschnitt, wer will den vortragen? Wer kann gut lesen? Ihr müsst jetzt alle auf den zeigen, der gut lesen kann! Die Schüler zeigen auf Lars. Okay, dann musst du es machen. Lars „Rauch sticht in die knallroten Augen; Sind wie Hunde, rennen alles übern Haufen“ Marteria Stark vorgelesen! Du kannst auch Rapper werden. Was ist mit diesen Zeilen gemeint? Oder soll ich jemanden auffordern? Sag du! Tim Sie versuchen auszubrechen. Marteria Genau und ich finde, das ist ein super Wortspiel: „Sind wie Hunde, rennen alles übern Haufen“ – Wer macht Haufen? Hunde! Hat keiner verstanden, wird auch wahrscheinlich nie jemand verstehen. Ich hab mich aber tierisch gefeiert für diese Zeile. Die nächsten Zeilen – wer möchte? Ein Mädchen,
Caro „Steine regnen, sie werfen mit Wasser; Jeder
Cop kontrolliert von nem Bastard“ Marteria Stark! Da gibts auch wieder viele Doppeldeutigkeiten. „Steine regnen, sie werfen mit Wasser“ – was ist damit gemeint? Erik Wasserwerfer. Marteria Stark! „Steine regnen“ und „mit Wasser werfen“ ist eher unlogisch. Aber wenn man es umdreht: Wasser kann regnen, Steine kann man werfen – das ergibt auch wieder einen doppeldeutigen Sinn. Jetzt die nächsten vier Zeilen – Anna? Anna „Jetzt wird Goethe zitiert, also Faust hoch;
„Ich finde das ist ein super Wortspiel, und ich hab mich tierisch gefeiert für diese Zeile.“
São Paulo, Paris, jetzt brenn wieder Autos“ Marteria „Jetzt wird Goethe zitiert, also Faust hoch“ – applaudiert mal für dieses tolle Wortspiel! Applaus. São Paulo liegt in welchem Land? Erik Brasilien! Marteria Danke! In Paris gabs vor zwei Jahren eine Jugendbewegung. Die Migrantenkinder haben sich benachteiligt gefühlt und sind auf die Straße gegangen. Dann kommt die Haupt-Hook: „Lassen uns auf den Straßen nieder; Holen uns unsere Straßen wieder; Tätowieren uns ein Tier, das zu uns passt – Bengalische Tiger“ Logisch, oder? Flo Nee, erklären Sie mal! Marteria Der Song heißt „Bengalische Tiger“, warum? Flo Weil Tiger gefährlich sind. Marteria Noch jemand eine Idee? Julia Die sind vom Aussterben bedroht. Marteria Danke! Der Mensch hat sie fast komplett ausgerottet. Der Text bedeutet, dass die Welt kurz vorm Aussterben ist und wir uns dagegen wehren. Marterias Mama möchte das Lied noch mal hören. Das wird erledigt – der perfekte Abschluss für diese Vertretungsstunde, bevor Marteria in ein Taxi springt und das Lehrerdasein hinter sich lässt.
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Das stark e Video Vertretu zur ngsstund e mit Ma findet ih rteria r auf SP IESSER.d vertretu e/ ngsstun demarteria
Erik, 15 Es ist gut, wenn man die Lieder nicht nur hört, sondern auch weiß, worum es überhaupt geht. Note: 1
Florentine, 16 Es war anders als stinknormaler Unterricht, weil er die Stunde interessanter gestaltet hat. Note: 2+/1-
Lars, 16 Ich fand es sehr gut, dass er mit uns durch den Text über die Aufstände geredet hat. Note: 1
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Die Karriere steht a Jahr? ildung? Oder vielleicht ein freiwilliges soziales Immer diese Entscheidungen – Studium? Ausb al einm eden ist? SPIESSER-Autorin Anna hat alles Was, wenn man mit der ersten Wahl nicht zufri des Lebens für euch aufgezeichnet. ausprobiert und ihre Erfahrungen mit dem Spiel
Was A nna in ihr e r Fr e ize it
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ge r ne spie lt? Fragt sie auf SP I ESSER .de, pr of ilnam e: A nna.Kopp o ld
Erstmal was studieren Da steh ich nun mit meinem Abitur in der Hand und muss feststellen: Dieses Blatt Papier ist leider doch keine Lizenz zur Freiheit. Alle erwarten, dass ich „daraus etwas mache“, sprich: studiere. Meine Eltern setzen mir ein Ultimatum: Studium – oder Geld weg. So bleibt mein Traum von der weiten Welt vorerst ein Traum. Weil mich die Summe aus Farben, Formen und Zeitkritik reizt, entscheide ich mich fürs Kunstgeschichte-Studium und stürze mich ohne Zukunftspläne ins Studentenleben.
Abitur in der Tasche. Entscheide dich für ein Studienfach. Gehe dann über Los und ziehe 500€ Euro monatlich ein.
Du bewirbst dich erfolgreich für einen Nebenjob. Du erhältst eine Lebenslaufkarte.
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Es plagen dich Selbstzweifel. Bleibe eine Runde im Gedankengefängnis. Würfle eine Sechs, um dich zu befreien.
Setze zwölf Runden aus. Mache in dieser Zeit ein Freiwilliges Soziales Jahr in Guatemala und lerne Spanisch.
Hallo, Traumjob? Wo bist du?! Dieser Druck, mich für eine Zukunft zu entscheiden, wird mir zuviel. Ich packe lieber meine Koffer und verwirkliche meinen Traum vom freiwilligen sozialen Jahr in Guatemala. Es tut gut, mal nicht an mich, sondern an andere zu denken. Als die Rückkehr naht, holt mich die große Frage nach der Zukunft
Erhalte ein ErasmusPraktikum in London. Ziehe erneut eine Lebenslaufkarte.
Du bewirbst dich erfolglos für ein Praktikum in einem großen Verlag. Setze zum Bewerbungenschreiben eine Runde aus.
Mache ein Praktikum in einem Kunstverlag und kürze tagelang komplizierte Texte. Dafür bekommst du eine weitere Lebenslaufkarte.
„Erkläre, den Begriff Surrealismus.“ So bestehst du die Zwischenprüfung und darfst zwei Felder vorrücken.
Rücke vor bis zur Selbsterkenntnis. Ziehe dort eine Schicksalskarte und meditiere eine Runde.
wieder ein. Ein Volontariat im Verlagswesen ist immer noch keine Option. Ein Naturheilkundekurs, den ich in meinem letzten Monat in Guatemala mache, weist mir den Weg. Praktische, menschennahe Arbeit, das will ich machen! So entscheide ich mich, nochmal die Schulbank zu drücken und, zurück in Deutschland, Heilpraktikerin zu werden.
Die Schicksalskarte schickt dich in den Naturheilkundekurs. Rücke fünf Felder vor. Rücke vor bis in die Heilpraktikerschule in Freiburg. Lerne solange bis du eine Eins würfelst und die Prüfung bestehst.
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t auf dem Spiel! Ziehe eine mündliche Prüfungskarte. Beschreibe und ordne das Werk kunsthistorisch ein. Rücke pro Karte ein Feld vor.
Und nun also arbeiten? Die Fächerwahl habe ich nie bereut. Aber was soll ich bloß mit meinem Abschluss anfangen? Forscherkarriere, Museum oder Galerie – alles nicht meins. Statt dessen hoffe ich, dass ich durch Praktika im Kunstverlagswesen einen Fuß in die Tür bekomme. Gesagt, getan. Nach zwei Praktika und einem Nebenjob im Verlagswesen beschleicht mich aber zunehmend ein ungutes Gefühl. Die Aussicht darauf, im nächsten Jahr als Volontärin in Vollzeit über Schachtelsätzen zu brüten, bereitet mir schlaflose Nächte. Ich fühle mich nicht bereit dafür.
Du hast die Magisterprüfungen geschafft. Rücke vor bis zur Abschlussfeier und erhalte dein Zeugnis.
Überzeuge deinen Professor, dass der „Münchner Ostfriedhof“ ein gutes Magisterarbeitsthema ist. Rücke ein Feld vor.
Setze Akkupunkturnadeln, um die Migräne einer Freundin zu behandeln. Bist du erfolgreich, nimm eine Schicksalskarte.
Die Schicksalskarte schickt dich als Redakteurin in eine Zeitschrift. Du rückst vor bis auf Los und bist vorerst ganz zufrieden.
Es plagen dich Existenzängste, weil du einen Job brauchst. Gehe zwei Felder zurück und ziehe eine Schicksalskarte.
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Zähle die zwölf Hirnnerven auf und nenne ihre Funktionen. Pro richtigem Begriff darfst du ein Feld vor.
Neue Stadt, neue Schule, neues Glück Viele verstehen nicht, warum ich die Richtung gewechselt habe, andere ermutigen mich. Klar, ich habe auch Angst vor meiner Courage und vor der finanziellen Belastung. Und ich bin auch noch in eine neue Stadt umgezogen. Vom ersten Tag an fühle ich mich hier genau richtig. Kurze Zeit später löst sich sogar mein Geldproblem, als ich einen Job finde, der meine alte und neue Seite verbindet – als Redakteurin für eine vegetarische Zeitschrift. Wo mich mein Bauchgefühl in Zukunft hinführt, weiß ich nicht, aber ich weiß, dass ich mich darauf verlassen kann...
Zur Nervenentspannung testest du Heilkräuter. Wegen der beruhigenden Wirkung setzt du erst mal eine Runde aus.
Du hilfst einem Freund, seine Erkältung mit Schüßler-Salzen auszukurieren. Rücke drei Felder vor.
Erkläre, welche Frühsymptome auf eine ParkinsonErkrankung hindeuten könnten. Gehe zwei Felder vor.
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Gar nicht m Grafiker Ronny und Volontärin Maria haben beide dual studiert. Beide haben dabei eine Menge gelernt – da sind sie sich einig. Ob es ihnen gefallen hat, darüber gehen die Meinungen weit auseinander – in einem gezeichneten Liebesgeständnis und einer geschriebenen Klage. von Ronny Pietsch
Moderne Technik, alles auf dem aktuellen Stand – dafür hat Ronny gerne Studiengebühren bezahlt.
Da
Studimeler n Day ts 2014
Das Duale Studium live on stage! Mit Ihnen beim Daimler Students Day 2014. Sie wollen im nächsten Jahr Ihr Studium beginnen und dabei Theorie mit Praxis kombinieren? Dann sollten Sie den Daimler Students Day am 16. Mai in Sindelfingen nicht verpassen. Hören, sehen und
Ravensburg! Hier hat Ronny nicht nur jede Menge Freunde kennengelernt, sondern ganz freiwillig Sport gemacht. Welch Zauber!
erleben Sie, welche Perspektiven wir mit unseren technischen Studienangeboten 2015 für Sie bereithalten. Übrigens: Für Anreisen von mehr als 100 km übernimmt Daimler die Kosten! Bewerben Sie sich vom 24.02. bis zum 22.04. für die Teilnahme am 16.05. in Sindelfingen unter: www.career.daimler.com/studentsday
Als gebürtiger Bautzner war ihm das Rutenfest neu – Abiturienten, die sich als Robin Hood verkleiden und Schützenfest feiern. Heute sogar ein Grund zurückzukehren.
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t mal so gleich von Maria Gramsch, 23
Wenn er von seinen Mediendesign-Professoren spricht, kriegt Ronny immer noch Pipi in die Augen: „Da geht man sogar gerne zur Vorlesung, wenn man gerade gar nichts lernen will.“
Ein Duales Studium? Ja, kann man machen, muss man aber nicht. Das hätte mir allerdings auch mal jemand früher sagen können. In meinem jugendlichen Leichtsinn stürzte ich mich nach dem Abitur ungebremst in die Untiefen eines Dualen Studiums. Aus mir mittlerweile unerfindlichen Gründen entschied ich mich damals für den Studiengang BWL mit der Studienrichtung „Industrie“. Unternehmen in Duisburg, Hochschule in Karlsruhe, Heimat in Sachsen-Anhalt – das war gar nicht mal so gut.
Irgendwann verließ mich der Ehrgeiz, an meine schulischen Leistungen aus vergangenen Tagen anzuknüpfen. Denn selbst wenn ich ausnahmsweise mal eine gute Klausur geschrieben hatte, war der gesamte Kurs „zu gut“, weshalb alle Noten einfach mal um bis zu 0,2 Notenpunkte verschlechtert wurden.
„Von nun an verbrachte ich jeden Tag von früh bis spät in der Hochschule.“
Man stelle sich folgendes Szenario vor: Ein Semester gepresst in drei Monate. Das sind zwölf Wochen mit 60 Werktagen. Dieses Szenario durchlebte ich in meinem Studium ganze sechs Mal. Das Gelernte durfte ich dann innerhalb der zwei Wochen Prüfungszeit in meist um die zehn Prüfungen wieder auskotzen.
Viele! Schöne! Projekte! Sogar seinen eigenen Kalender hat Ronny im Studium entworfen – und dabei für Spaß Geld bekommen.
auf die Reihe zu kriegen. Leider zeigte die Gummibärenpisse ab einem gewissen Konsum keine besonders aufputschende Wirkung mehr. Der einzige Effekt war wahrscheinlich meine im Dunklen leuchtende Leber.
In der Schulzeit hatte ich wirklich nie Probleme mit dem Lernen. Das änderte sich allerdings schlagartig, als ich mein Studium begann. Denn von nun an verbrachte ich jeden Tag von früh bis spät in der Hochschule. Da wir für unser Studium bezahlt wurden, hatten wir natürlich für alle Vorlesungen Anwesenheitspflicht. Jede Woche war ich wieder am Montag schon bedient, als die dritte Vorlesung für den Tag erst begann: fünf Stunden Finanzbuchhaltung. Im zweiten Semester kam ich dann auf die glorreiche Idee, mich mit Energydrinks am Leben zu halten, um das Lernpensum einigermaßen
Wer jetzt denkt, dass das Duale Studium ja nicht nur aus der Zeit in der Hochschule besteht, hat natürlich Recht. Das meist als sehr praxisnah angepriesene Duale Studium wechselt alle drei Monate zwischen Theorie- und Praxisphase. Wenn man sechsmal drei Monate Arbeit im selben Unternehmen für praxisnah hält, ist ein Duales Studium sicher toll. Während meine nicht dual studierenden Freunde allerdings ein spannendes Praktikum nach dem anderen machten, langweilte ich mich immer wieder aufs Neue im immer gleichen Unternehmen. Ein Duales Studium muss man wirklich wollen. Vor allem muss man wissen, worauf man sich einlässt. Das gilt auch für die ständigen Ortsund dadurch Wohnungswechsel. Die Mindestvoraussetzung allerdings ist, dass das Fach wirklich zu einem passt. Was bei mir leider nicht so ganz der Fall war.
Welches Fach richtig gut z u M a r i a p a s s t? F r a g t s i e auf SPIESSER .de, Profilname: mia.
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. Mi t ta gs pa us e mierkrt.. eisel ... Susanne Richter, Chef in von Kleid
Kleider kreiseln
Yoga, Tauschpartys und Viagra – Susannes Arbeitsalltag beim Kleiderkreisel ist alles andere als langweilig. Wie es sich damit leben lässt und wie die Firma entstand, hat Susanne SPIESSERAutorin Julia bei einer ausgedehnten Mittagspause erzählt.
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Sag mal, wie groß ist eigentlich dein Kleiderschrank?
Mein Kleiderschrank? Der ist eigentlich gar nicht so groß. Ich habe auch keinen besonderen Stil entwickelt, nur weil ich bei Kleiderkreisel arbeite. Ich kaufe mir bloß keine Sachen mehr im Laden. Stammt die Idee mit der Kleidertauschplattform wirklich von einer zufälligen Reisebekanntschaft in Litauen? Erzähl mal von diesem verrückten Zufall.
K leiderkreisel GmbH Hauptsitz: Vilnius, Litauen Standort in Deutschland: München Branche: Online-Marktplatz und soziales Netzwerk Besatzung: circa 25 Mitarbeiter Mitglieder: circa 1 Million Produkte: Kleidung, Accessoires und Kosmetik Hauptzielgruppe: Mädchen zwischen 16 und 24
Wir hatten für Vilnius, die Hauptstadt Litauens, mehrere CouchsurfingZusagen. Wir haben uns für Justas entschieden, weil er das süßeste Profilfoto hatte. Er hat uns dann von seiner Idee mit der Kleidertauschplattform erzählt. Da wir das Prinzip gar nicht kannten und die Idee richtig gut fanden, wollten wir Kleiderkreisel unbedingt nach Deutschland holen. Gab es in der Gründungszeit auch mal Schwierigkeiten?
Ich habe während der Entstehung von Kleiderkreisel in Köln studiert und in München gearbeitet. Ich musste lernen, alles gut zu organisieren. Heute Examensarbeit, dafür morgen Kleiderkreisel – so konnte ich alles einigermaßen unter einen Hut bekommen.
Fotos: Johannes Mairhofer
Was würdest du einem jungen Menschen raten, der sich selbständig machen will?
Man muss auf jeden Fall an seine Idee glauben! Auch wenn es nicht gleich boomt, sollte man weiter machen, sich vernetzen und Input sammeln. Außerdem sollte man so ein Projekt mit Menschen starten, die man
Haufen Mails beantworten und generell darauf achten, dass genug Leute für all die Aufgaben da sind. Hinzu kommen manchmal auch Meetings. Um 20.30 Uhr ist Feierabend. Früher habe ich auch am Wochenende gearbeitet, aber das habe ich mir abgewöhnt. Ich brauche das Wochenende, um am Montag wieder fit für die Woche zu sein.
„Früher habe ich auch am Wochenende gearbeitet, aber das habe ich mir abgewöhnt.“
Kleider, Style, junge Menschen – wie viel Wert legst du auf ein entspanntes Arbeits-Klima?
sehr gut kennt und die einen auch auffangen, wenn man eine mutlose Phase hat. Ich hatte diese Phase ganz am Anfang, als noch alles unsicher war. Da war ich sehr froh, dass mich die Mitgründer Sophie und Martin wieder angetrieben haben.
Mir ist es sehr wichtig, dass man sich im Team gut versteht. Wir kochen mittags regelmäßig zusammen und am Freitag um 8:30 Uhr ist immer Yoga. Und alle zwei bis drei Wochen unternehmen wir auch gemeinsam etwas: eine Tauschparty im Büro, eine Weihnachtsfeier oder wir gehen etwas trinken.
Wie kann ich mir deinen ganz normalen Arbeitsalltag vorstellen?
Ihr habt euch im Frühjahr 2013 von Pelz distanziert. Was gehört noch zu eurer Philosophie?
Mein Tag beginnt um 10 Uhr im Büro. Ich mache die Mitgliederbetreuung, das heißt, ich muss vor allem einen
Wir wollen den Leuten etwas mit auf den Weg geben. Zum Beispiel, dass man nicht alles neu kaufen
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Teil 22 Film ab
FAHR
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ANFÄNSPGIEESSRER
Die Fahrschul-Serie im
Ab 1. April 2014 müsst ihr in eurer theoretischen Führerscheinprüfung Videofragen beantworten. Nicht ganz einfach, aber mit der richtigen Vorbereitung kein Problem! Hier findet ihr
Beim Gemüseladen um die Ecke gibts alles, was das Herz begehrt. Ein gutes Arbeitsklima ist Susanne sehr wichtig, deshalb wird auch oft gemeinsam gekocht.
alle Infos zur neuen Theorieprüfung.
Film ab in der Theorieprüfung! Insgesamt gibt es 51 Videofragen. In jeder Führerscheinprüfung müsst ihr zwei Videofragen beantworten. Jedes Video könnt ihr fünf Mal ansehen, bevor euch die Frage gezeigt wird. Sobald die Frage eingeblendet wurde, lässt sich die Videosequenz nicht mehr abspielen.
Frisch auf den Tisch schmeckts eben doch am besten!
! t h c i s r Vo
hr die Gefa i denen e b , r ln ie e ders h tark ähn rt . Beson e ie sich s u d , la s o n e e id ! en Stell Es gibt V lernen“ hiedlich wendig untersc s u n a A r tt e b a hen sta „Verste heißt es
PLUS
Zusätzlich zu den neuen Videofragen gibt es ab 1. April 2014 über 200 neue, geänderte oder gestrichene Fragen in der Theorieprüfung.
muss, sondern auch tauschen kann. Außerdem verbieten wir Pelz und Marken, die man mit der rechten Szene verbindet, wie Thor Steinar. Das kam bei vielen Leuten echt gut an. Manche fragten aber auch, warum wir kein Leder oder Lammfell verbieten. Wir finden das erst mal einen guten Kompromiss.
nett sein und ins Team passen. Wichtig ist auch, dass du dich mit dem Internet gut auskennst. Falls du dich für Marketing interessierst, solltest du das auch studiert haben oder Erfahrung mitbringen. Eine Ausbildung kann man bei uns bisher nicht machen, aber darüber könnten wir mal nachdenken.
Was war das Teuerste, das jemals auf eurer Plattform erkreiselt wurde?
Wie stellst du dir deine Zukunft vor? Bleibst du bei Kleiderkreisel?
Das dürfte bestimmt ein Brautkleid gewesen sein. Oder eine teure Tasche?
Ich arbeite ja erst seit drei Monaten in Vollzeit vor Ort – vorher haben das Martin und Sophie übernommen. Ich habe zwar Sonderpädagogik gelernt und bereue das auch nicht, aber Lehrerin will ich nicht sein. Deshalb werde ich auch erst mal dabei bleiben.
Und das Absurdeste?
Ich habe vor kurzem ein Trampolin gelöscht und einen Vogelspielplatz – das fand ich echt komisch. Außerdem wurde auch mal Viagra beim Kleiderkreisel angeboten. Angenommen, ich möchte bei euch arbeiten. Was muss ich mitbringen?
Kommt darauf an, was du machen willst. Für den Bereich „Support“ solltest du Kleiderkreisel cool finden,
Topvorbereitet in die neue Theorieprüfung – mit Fahren Lernen Max inklusive App! Trainiert mit Fahren Lernen Max und geht mit einem sicheren Gefühl in die neue Theorieprüfung. Im geführten Lernweg von Fahren Lernen Max lasst ihr keine Frage aus und übt auch die neuen Fragen so lange, bis sie sitzen. Im zusätzlichen Animationstrainer lernt ihr ausführlich die neuen Videofragen. Zu den 22 schwierigsten Videofragen findet ihr eine intelligente Lernhilfe, die euch sicher durch die Frage führt! Alle Infos zu Fahren Lernen Max sowie einen Demobogen findet ihr auf www.fahren-lernen.de.*
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Julius! Ta nzt! Fast ! Das Vide o dazu a uf SPIESSE R.de/art ikel/ stolz-ge ht-schm erzbleibt
Runter gehts immer – die einzige Übung, die Versuchskaninchen Julius richtig leicht fällt!
H ä rtete st
Stolz geht, Schmerz bleibt
Poledance ist DER Fitnesstrend – vor allem für Frauen. SPIESSER-Autor Julius ist kein Mann von der Stange und kein Fan von Geschlechterklischees. Deshalb wagt er sich auf unbekanntes Tanzstudio-Terrain und wird dabei bitter vom eigenen Körper enttäuscht.
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Fotos: Mat thias Popp
Ein riesiges Milchglasfenster verhindert einen schaulustigen Blick ins „Crazy Pole“. Ansonsten würde sich hier wohl jeden Abend eine Horde gaffender Männer versammeln. Denn hinter diesem Fenster tanzen junge Frauen an Stangen. Nicht für Geld, sondern für eine fitte Figur. Quasi Zumba für Experimentierfreudige. Angespannt trete ich von einem Fuß auf den anderen. Zwar beunruhigt mich die Vorstellung von Frauen, die sich knapp bekleidet an Stangen räkeln, nicht sonderlich. Aber dass ausgerechnet ich heute möglichst grazil der Schwerkraft trotzen muss, macht mir schon Sorgen. Direkt beim Eintreten macht mir ein Schild mit einem durchgestrichenen Stiletto deutlich, dass ich mich auf fremden Terrain befinde. Während ich noch zögerlich meine Schuhe ausziehe, kommt mir Trainerin Jacqueline lächelnd entgegen. Sie ist bereits seit mehr als 13 Jahren professionelle Gogo-Tänzerin: „Hallo, du kannst dich ruhig schon mal hinten umziehen.“ Unterdessen trudeln langsam die anderen Kursteilnehmerinnen ein. Acht sportliche, junge Frauen, vier hohe Stangen, eine Spiegelwand und ich. Kein Traum wird wahr. Ich frage Jacqueline, ob denn auch Männer hier trainieren. „Nur beim Schnupperkurs. Meistens haben Män-
ner Probleme mit der Koordination und kommen nie wieder her.“ Wahre Worte, wie sich zeigen wird. Während der Kurs auf die letzten Toilettengängerinnen wartet, schaue ich mir verstohlen die Wandbilder an. Sie zeigen Fotos von komplizierten Pole-
innere Knie zu heben und gleichzeitig den entgegengesetzten Arm zu strecken, bin ich bereits restlos überfordert. Der Kurs tanzt fröhlich weiter, während ich nach zwei Schritten Arm wedelnd strauchele und verwirrt stehenbleibe. Neuer Versuch, neue Verzweiflung. Immer und immer wieder. Jetzt werden wir in zwei Gruppen geteilt, damit auch jeder seine eigene Stange antanzen kann. „Ich mache die Übung langsam vor und dann machen wir sie gemeinsam nach, okay?“, fragt Jacqueline, nicht ohne mir einen mitleidigen Blick zuzuwerfen. Dabei geht es harmlos los. Einfach langsam um die Stange stolzieren. Klappt ganz gut. Schon werde ich mit der ersten Schikane konfrontiert: Zwei Schritte und dann an der Stange drehen. Laufen kann ich ja, aber bei der anschließenden Pirouette will mein Hirn nicht begreifen, wie meine Hände die Stange loslassen und wieder anfassen sollen. Der Gruppenwechsel bewahrt mich vor größerer Blamage.
„Ein schneller Kontrollblick in den Spiegel versichert mir, dass ich lächerlich aussehe.“
dance-Posen, die unmöglich schmerzfrei durchführbar sein können. Tatsächlich erblicken meine angstgeweiteten Augen einen fettgedruckten Spruch: „Schmerz geht, Stolz bleibt!“ Zeit für ein Kopfkino der möglichen Verstümmelungen durch Leichtmetall bleibt mir nicht, denn Jacqueline lässt uns jetzt in zwei Reihen hintereinander antreten. Mein Platz ist natürlich ganz vorne. Die Techno-Musik wird aufgedreht und schon geht es los. Schritt nach rechts, Bein ran, Schritt nach links, Bein ran. Soweit kann ich folgen. Als es dann heißt, mit jedem Schritt das
Da sitze ich nun und schaue zu, wie flüssig sich die Frauen alle um die eigene Achse drehen. Hat bei mir bestimmt
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Tja, niemand hat gesagt, dass der Härtetest ein Spaziergang wird...
Mangelndes Talent? Vielleicht. Aber wegen mangelnden Engagements kann man PoledanceNachwuchs Julius wirklich keinen Vorwurf machen.
Ist eigentlich jemandem die spektakuläre Sportbekleidung aufgefallen, in der Julius sich müht?
Wie man die unangenehme Situation noch peinlicher macht? Trainerin Jacqueline kann da behilflich sein.
genauso grazil ausgesehen. Mein Spiegelbild wirft mir nur einen skeptischen Blick zu. Egal, neue Übung, neues Glück. Wir sollen uns mit dem Rücken zur Stange stellen, sie mit beiden Händen über unserem Kopf festhalten, das rechte Bein nach vorne werfen und betont langsam an der Stange hinabgleiten. Runter gehts ja irgendwie immer und tatsächlich, nachdem ich ein paar mal zu Boden plumpse, gelingt mir das elegante Rutschen schon ganz gut. Sieht vielleicht nicht ganz so reizend aus wie bei den Damen, aber fürs innere Schulterklopfen reichts. „Für die letzte Übung ziehen wir die langen Hosen mal aus“, sagt Jacqueline fröhlich und schon fallen 16 Hosenbeine. Für eine sehr lange Sekunde entgleiten mir die Gesichtszüge. „Du kannst deine Hose ja umkrempeln.“ Beklommen falte ich meine kurze Hose ein paar Lagen nach oben. Ein schneller Kontrollblick in den Spiegel versichert mir, dass ich lächerlich aussehe. Schon springt Jacqueline an die Stange, klemmt sie zwischen ihre Schenkel und sitzt gemütlich im Hocksitz in der Schwebe. Sieht eigentlich ganz locker aus. Beim Umklammern der Stange merke ich jedoch, dass meine Handflächen inzwischen recht rutschig sind. Absehbares Ergebnis: Ich springe ab und falle wie ein nasser Sack wieder
auf den Boden. Unnötig zu erwähnen, dass alle anderen entspannt an ihren Stangen sitzen und mich bei meinen hilflosen Versuchen beobachten. Immer wieder springe ich an die Stange, versuche durch meine Oberschenkel Halt zu finden, scheuere sie mir dabei weiter auf und rutsche doch nur wieder wie ein trauriger Koalabär hinunter. Selbst als Jacqueline mich am Hintern nach oben drückt, hilft das nicht, sondern verschlimmert nur diesen Moment der ultimativen Erniedrigung. Langsam ziehe ich mich wieder um. Klar habe ich mich zwischen all den anmutigen Frauen bei dieser Sportart wie ein Esel im Schwanenteich gefühlt. Dabei ist diese Tortur nicht mal ein reiner Frauensport. Es gibt sogar eine Wahl zum deutschen Mister Poledance. Doch die Jungs haben dann vermutlich die Grazie und vor allem die Körperbeherrschung, die mir so sichtlich fehlen. Mit gesenktem Kopf und wunden Schenkeln laufe ich an dem Schild mit dem schlauen Spruch vorbei. Diese fettgedruckte Lüge. Jetzt weiß ich: Der Stolz geht, der Schmerz bleibt.
Ob Julius Poledance jetzt m i t a n d e r e n A u g e n s i e h t? Fragt ihn doch auf SPIESSER .de, Profilname: JulesGrif fin
Tinh N., Azubi, Bönen „Meine Erwartungen, die ich vor meiner Ausbildung an KiK hatte, wurden total übertroffen. Wenn mich jemand nach KiK als Arbeitgeber fragt, kann ich nur sagen: Daumen hoch!“
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Der Chancengeber Wir suchen Azubis!
Ausbildungsstart: August 2014 Ihre Chance: Es liegt in Ihrer Hand. Gestalten Sie aus Ihrem Schulabschluss Ihren ganz eigenen persönlichen Werdegang. Ihre Aufgabe: Zu einem abwechslungsreichen Tagesablauf bieten wir Ihnen die Möglichkeit bereits früh verantwortungsvolle Aufgaben zu übernehmen, eigene Praxisbausteine abzulegen sowie bei internen Schulungen weitere ausbildungsrelevante Inhalte zu entdecken. Je nach Berufsbild findet der theoretische Teil der Ausbildung in der ortsansässigen Berufsschule oder in einem unserer Bildungszentren statt. Ihr Profil: Gleich ob Hauptschulabschluss, Realschulabschluss, schulischer Teil der Fachhochschulreife oder das Abitur. KiK hat für jeden Schulabschluss ein entsprechendes Berufsbild für Sie im Angebot. Um sich für unsere Ausbildung im Filialbereich zu qualifi zieren, sollten Sie Interesse an Kleidung und Mode haben, Spaß am Handel mitbringen sowie Freude im Umgang mit Menschen. Gleichzeitig sollten Team- und Kommunikationsfähigkeit nicht fehlen. Wenn das auf Sie zutrifft, sind Sie bei uns genau richtig! Ihre Bewerbung: Wenn Sie zum Erfolg unserer Filialen beitragen möchten, dann freuen wir uns auf Ihre vollständigen Bewerbungsunterlagen. Senden Sie diese bitte mit Zeugniskopien und Lebenslauf unter der Kennziffer ANZ2113 an folgende Adresse: KiK Textilien und Non-Food GmbH · Abteilung Aus- und Fortbildung · Siemensstr. 21 · 59199 Bönen Weitere Infos und die Möglichkeit der Online-Bewerbung unter: www.kik-textilien.com
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Rebellieren ist ausgestorben
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Warum mache ich eigentlich überhaupt irgendwas, wenn das Leben von mir doch nur Anpassung erwartet? Das hat sich Katrin auf SPIESSER.de gefragt, mit ihrem Beitrag die Herzen und Klicks der User erobert – deshalb wollen wir euch ihren Beitrag nicht vorenthalten. Bitteschön v o n K a t r i n S i m o n e i t , 21 F o t o: M a t t h i a s P o p p Manchmal frage ich mich, warum ich studiere. Warum ich Abitur gemacht habe. Warum ich überhaupt irgendetwas mache.
Nennt man das den Sinn des Lebens? Die leeren Gesichter von Vorstandsmitgliedern morgens in der dreckigen U-Bahn sprechen Bände. Jeden Tag, den Rest meines Lebens mich anderen anpassen? Zwischen Businesskleidung und Familienvan meine Identität nicht verlieren? Wie soll das funktionieren? Wie soll ich mich in etwas einfügen, dass ich nicht bin? Doch bin ich es nicht, bin ich nichts. Wir beugen uns dem Druck des Systems, Tag für Tag, Schritt für Schritt. Ist das erwachsen werden? Oder ist das Individualität verlieren? Wünsche begraben und Leben aufgeben? Ist das wirklich ein Leben, in dem ich mich jeder Konvention beuge, jedem Trend nachgehe und jede abgelehnte Bewerbung eine Depression bedeutet? Ich bin 21 Jahre alt und leide seit Jahren unter Zukunftsangst! Ist das normal? Muss das so sein? „Kind, du machst bald Abi, was kommt danach? Du musst dich bewerben! Was kannst du denn überhaupt? Schreiben? Nein, Schreiben ist keine Möglichkeit, damit verdienst du nichts. Willst du denn keine Sicherheit im Leben? Lern lieber was anderes!“ Ob es mir Spaß macht? Egal. Ob ich das möchte, als meine Erfüllung ansehe und mich verwirklicht fühle? Irrelevant.
Ihr habt auch was zu sagen? Sagts auf SPIESSER.de! Hier könnt ihr nach Herzenslust alles veröffentlichen, was euch bewegt.
„Du hast einen Studienplatz? Geisteswissenschaften? Naja, ich weiß nicht so recht. Wenigstens hast du jetzt mehr Zeit, dir zu überlegen, was du dann Vernünftiges lernen möchtest.“ So schnell kommt das fünfte Semester. Möglichst viele Kurse belegen und dann noch die fünf Hausarbeiten, die man mitschleppt, weil man in seinen
Rebellion? Ne, Danke, keine Zeit – höchstens an Fasching mal kurz zum Spaß. Semesterferien doch noch einmal abschalten wollte. Bewerbungen schreiben, Jobmessen abklappern, mehr Bewerbungen schreiben, vor dem Internet sitzen und nicht mehr wissen, wohin mit sich.
Glaub ich gern. Ich weiß nicht wohin ich gehe, ich weiß nicht woher ich komme. Was wird aus mir? Die „Elite“ dieses Landes arbeitet mit Anfang 20 nur noch auf das Ende der Woche zu. Ist uns das so vorbestimmt? Müssen wir uns so beugen? Sind wir nicht diejenigen, die es leichter haben als alle anderen, privilegiert sind und uns den Arsch abfreuen müssten, noch nicht im Arbeitsalltag festzustecken? Nein, wir haben unseren eigenen Alltag. Vom Kurs nur schnell nach Hause, Essay, Präsentation, Klausurvorbereitung.
„Was kannst du denn überhaupt? Schreiben?“ „Du weißt immer noch nicht, was aus dir wird? Zeit wird langsam knapp, findest du nicht?“ DOCH, finde ich! Ich habe keine Zeit, jung und unbeschwert zu sein, und ich bin nicht einmal G8! Totale Reizüberflutung, egal wohin man geht. „Ihr Studenten, warum beschwert ihr euch überhaupt, ihr habt doch fast nur Ferien und müsst nichts machen.“ Selbst unsere Dozenten sehen uns mitleidig an, wenn sie die Kursbedingungen vorlesen. „Habt ihr eigentlich noch Zeit für Praktika oder Auslandssemester? Zeit, euch für die Uni zu engagieren? Zu demonstrieren, zu feiern, zu leben?“ Eher weniger. Typische Antwort „Bei uns war das noch einfach.“
Wie traurig ist das eigentlich? Jeder hat nur das vermeintliche Ziel im Auge. Große Wohnung, fester Arbeitsplatz, neuer Audi. Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel. Und dennoch: Unbeschwerte Jugend? Studium, die beste Zeit des Lebens? Ich wünschte, es wäre so.
Wa s K a t r i n m a c h e n würde, wenn sie alle Zeit d e r W e l t h ä t t e? F r a g t s i e a u f S P I E S S E R . d e , P r o f i l n a m e : c a t 3 0 01
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Was ist Europa? Politiker entscheiden weit weg über abstrakte Probleme. Aber betrifft das wirklich mich und wie ich mein Leben leben kann? Zum Beispiel, was auf meinem Teller landet? Ich fange an zu lesen. Ich entdecke,
die Europäische Union bitte dabei
Europa! In so einer aktiven Gesell-
worum sich das Europäische Parla-
bleiben, die Hühner in der ganzen
schaft will ich mich beteiligen. Und
ment tatsächlich kümmert. Klar, das
Produktionskette gesund zu halten.
zwar mindestens mit meiner Stimme.
hat viel mit Geld und Wirtschaft zu tun. Aber dann fallen mir Dinge auf, die
Ich wähle also bei den Europawahlen
mich betreffen. Mein Essen zum Bei-
eine Partei, die meine Ansicht teilt
spiel. Direkter gehts kaum. Was zeigt
und sie in der Welt vertritt. Denn das
mehr Wirkung? Wenn Deutschland
ist für mich die EU. Die Vertretung
aufhört die Ostsee zu überfischen,
der Bürger Europas. Mit all ihren
oder wenn ganz Europa sich auf Re-
Interessen und Werten.
von Henric, 22
gelungen gegen die Überfischung einigt? Wenn Deutschland sich für fair
Klar, das funktioniert nicht bei
gehandelten Kakao einsetzt oder der
jedem Versuch einwandfrei.
gesamte europäische Handelsraum?
Aber ich glaube, auch die EU
An beiden Problemen arbeitet das Eu-
kann zuhören.
ropaparlament gerade.
Macht sie Mist, protestieren
Ich finde aber auch Dinge, die mir
wir. Und wenn wir protestieren, muss
nicht in den Kram passen. Das Freihan-
die EU reagieren. Privatisierung von
delsabkommen mit den USA könnte
Wasser? Nach einem Bürgerbegehren
viel vom strengen Lebensmittelschutz
zurückgenommen. Der Krümmungs-
in der EU untergraben. Habt ihr schon
grad von Gurken? Wird schon
vom Chlorhühnchen gehört? Das sind
lange nicht mehr festgelegt.
Hühner, die in den USA mit Chlor des-
Keine Kännchen mit Olivenöl
infiziert werden, bevor sie in den Han-
mehr in Restaurants? Kassiert,
del kommen. So sollen Infektionen
nachdem die Medien Europas
mit Salmonellen verhindert werden.
die Absurdität der Maßnahme
Solche Hühner will ich nicht essen.
gezeigt haben.
Auch der Hühner wegen. Deshalb soll
Man kann sich also einmischen in
Was wollt ihr? Ihr habt Fragen, Forderungen oder Anregungen an die niedersächsischen Europaabgeordneten? Einfach bis zum 21. März auf SPIESSER.de/gewinnen loswerden und einen von fünf stylischen Retro-Waschbeuteln gewinnen.
Mach Dich tfür Macht euch t fürEuropa! Europa! Holt Informationen Europawahl 2014, EuropäischenUnion, Union,zuzuden Hol Direuch Informationen zur zur Europawahl 2014, zurzur Europäischen den EU-Mitgliedsländern, zu aktuellen Europathemen und über FreiwilligenEU-Mitgliedsländern, zu aktuellen Europathemen und über Freiwilligendienst, dienst, Ausbildung, Praktikum, im Ausland Ausbildung, Praktikum, StudiumStudium im Ausland beimEuropäischen Europäischen Informations-Zentrum Informations-Zentrum (EIZ) beim (EIZ)Niedersachsen Niedersachsen
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Das Internet ist mehr als der Ort, an dem wir überwacht werden (können). Es hat Kais Leben verändert – auf die wohl schönste Art überhaupt. v o n K a i R i e g e r, 25
I l l u s t r a t i o n: N a d i n e U l l r i c h
Vor über einem Jahr hatte ich 18 Tage Hausarrest – für eine Geschichte im SPIESSER. Ich versuchte, mein Leben übers Internet zu regeln. Dabei wurde mir langweilig. So langweilig, dass ich komische Dinge in eben diesem Internet ausprobierte. Um 1:24 mitteleuropäischer Zeit, sendete mein PC eine Anfrage durch die laue Sommernacht zum Router. Dieser schickte sie durch das Uni-Netz, jagte sie mit Lichtgeschwindigkeit durch den Atlantik auf den Server von Omegle in New York. Omegle verbindet Fremde zufällig zum Chat. Meine Anfrage wurde mit einer aus Irland verbunden. Kurze Zeit später erschien auf meinem Bildschirm der erste Satz meines „Strangers“: „I have cookie crumbs in my bed!“
Da wusste ich noch nicht, dass die Fremde Lauren heißt, 20 Jahre alt ist, aus einem Vorort von Kilkenny in Irland kommt und dass ich mich in sie verlieben würde. Ich wusste nur, dass sie Kekskrümel im Bett hatte. Wir verstanden uns gut und tauschten Messenger-Benutzernamen aus, bevor der instabile Zufalls-Chat zusammenbrach. Ein Jahr verging. Wir chatteten ab und zu. Als mich eine Studienarbeit ewig an den Rechner fesselte, war Lauren da. Wenn mir die Formatierung um die Ohren flog, baute sie mich auf. Wir schickten uns Pakete mit Kram und lernten uns besser kennen. Irgendwann schrieb sie mir, dass sie mehr für mich fühlte. Panisch blockte ich ab. Schließlich hätte sie ein 40-jähriger, bärtiger Mann sein können! Kurz darauf saß ich ohne Beinfreiheit und mit Turbulenzen im Bauch in einem Flugzeug und fragte mich, ob das jetzt die dümmste oder beste Idee meines Lebens war. Als ich in die Ankunftshalle des Flughafens kam, schweifte mein Blick durch das unbekannte Gebäude, bis er an einem
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Die M u das M sikmesse in uss fü r Mus Frankfurt is Works iker. t hops & Equ Konzerte, a ll ipmen e s an e Freita t – ine g Samst 14.3.2014, m Ort. ag vo SPIESS 15.3.2014 n 14 - 18 U , von hr ER ver 9-1 lo einen der Pu st 5 x 2 Tic 8 Uhr SPIESS blikumsta kets für g ER.de /gewin e unter nen - A n ze
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würde. So toll das Internet auch ist, ob die Chemie stimmt, lässt sich dann doch erst vor Ort bestimmen. Und es passte alles so gut, dass es mir ein bisschen Angst machte. Trotzdem schlief ich glücklich ein. Am nächsten Tag regnete es endlich, sonst wäre mein Irland-Urlaub auch nicht komplett gewesen. Lauren zeigte mir die besten überdachten Orte Dublins. Wir besuchten den „Toten Zoo”, ein beeindruckendes Sammelsurium aus teilweise unterirdisch schlecht ausgestopften Tieren. Ich bestaunte die vielen gut erhaltenen Moorleichen des Archäologiemuseums und sie, wie gut sie ihr Frühstück unten behalten konnte. Wir wühlten uns durch Second Hand- und Ramschläden und ich kaufte mir den wohl besten Tigerstrampler der Welt. Komplett mit Kapuze und Schwanz.
„Ob die Chemie stimmt, lässt sich erst vor Ort bestimmen.“ bekannten Gesicht unter Hunderten kleben blieb. „Wow, die Auflösung ist so hoch und sie ist in 3D!“, schoss mir durch den Kopf. Dämlich. Sie war nicht so klein wie ich dachte und ihre Stimme klang anders als die komprimierten Audiostückchen, die ich bis jetzt kannte. Ich weiß nicht mehr, was meine ersten Worte an sie waren. Vielleicht war es „Hallo schöne Lauren, ich bin froh, dich endlich in meine Arme schließen zu können!“ vielleicht auch „Unghhh!“. Meine Erinnerungen sind verschwommen. Ich erinnere mich nur an eine unendliche 20-Minuten-Busfahrt in die Dubliner Innenstadt, auf der ich vor mich hinplapperte, um die Situation zu überspielen. Wir checkten in unser Hostel ein. Die Situation wurde nicht weniger seltsam, als wir ein winziges Zimmer betraten, das durch ein Doppelbett fast komplett ausgefüllt wurde. Mein Rücken tat immer noch weh vom Flug in der Sardinenbüchse, ich schmiss mich aufs Bett. Lauren legt sich daneben und irgendwann sagte sie: „Lass mich deine Narbe sehen!“ Als ich Acht war, rutschte ich beim Klettern auf einem Zaun ab und riss mir meinen kompletten Ringfinger auf. Sie kannte die Geschichte und die Bilder, jetzt fuhren ihre Finger die lange Narbe von der Mitte der Handfläche bis zur Fingerspitze nach. Ich bekam eine Gänsehaut. Diese Berührung brach das Eis. Sie zeigte mir Dublin und wohin wir auch gingen, hielten wir Händchen. Wir wissen beide nicht, wer es anfing, aber es fühlte sich natürlich an. Dublin ist eine wunderschöne Stadt und ich hatte eine tolle Fremdenführerin, an der meine Augen oft mehr als an den Sehenswürdigkeiten hingen. Eine Stadtrundfahrt mit wikingerhelmtragenden Touries fuhr an uns vorbei und sie riefen “Kiss! Kiss! Kiss!” mit voller Kraft. Das taten wir dann auch. Mit müden Beinen fielen wir später ins Bett. Lauren lag in meinen Armen, der Nachtportier stritt sich laut mit Gästen um eine verkorkste Buchung und draußen grölte eine Horde Besoffener „Einer geht noch, einer geht noch rein!“ „Verdammte deutsche Touries“, murmelte ich und Lauren kicherte.
Als sie mir nach zwei Tagen Dublin und einer sehr entspannten zweistündigen Busfahrt ihr Zuhause zeigte, wurde mir die Absurdität unserer Situation noch mal stark bewusst. Ich kannte dieses Haus. Ich fand mich in ihm zurecht, kannte die Küche und den Garten, wusste wo das Bad war. Kannte ihre Katzen und Hunde beim Vornamen. Ich hatte all das bis jetzt nur in Ausschnitten durch das verpixelte Auge einer Webcam gesehen. Jetzt war ich da, konnte das selbst gebackene Brot riechen, von dem sie immer schwärmte und fühlte das Fell ihrer Katze „Beau“. Es war wie eine Mischung aus Déjà Vu und Traum. Die Fremde und gleichzeitig die Vertrautheit machten einen großen Knoten in mein Gehirn, der kitzelte. Sie versuchte mir „Hurling“ zu erklären, eine uralte irische Sportart, bei der man mit Stöcken Bälle, aber nicht seine Gegner haut. Kilkenny hat die besten Ball-mit-Stockschläger der Nation. Im Gegenzug zeigte ich ihr Deutschlands heimliche Nationalsportart im Ausland: Geocaching. „Die Leute gucken komisch, lass uns gehen!“ murmelte sie mir zu. Trotzdem grinste sie, als ich mit ihrem Schminkspiegel unter verwirrten, irischen Blicken den Metallzaun der Burg von Kilkenny absuchte. „Was suchen wir?“, fragte sie schließlich. „Keine Ahnung!“ „Wie groß ist es?“ „Weiß ich nicht!“ „Ihr Deutschen spielt komische Spiele.“ „Das ist was Internationales!“ „DU bist was Internationales!“ Die Tage verflogen und der letzte Morgen kam viel zu schnell. Als wir aufwachten, legte sie sich auf meine Brust. Wir küssten uns lange. Dann mischte sich ein salziger Geschmack in die Küsse. Sie weinte. Heute fliegen Daten zwischen Deutschland durch die frühherbstliche Nacht in ein kleines Dorf in der Nähe von Kilkenny und zurück. Obwohl wir es eigentlich nicht anders kennen, nervt die Distanz jetzt mehr als vorher. Während ich versuche mich zu konzentrieren, nervt mich das Mädchen auf der anderen Seite, dass sie den Artikel endlich sehen will. Das Mädchen, dass ich liebe.
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Es war teilweise befremdlich, wie gut wir zusammenpassten, ohne uns je vorher gesehen zu haben. Ich hatte sehr viel Angst davor, dass ich sie nicht riechen können
– beste oder dümmste Idee, EVER? Er zählt es Kai auf SPIESSER .de, Profilname: K .rieger
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Was ist spielsüchtig und schmeckt mit Senf?
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Ich möchte auch einmal eine Vertretungsstunde in meiner Schule... bienchen16 Da geht es dir wie... gar nicht mal so wenig anderen SPIESSERLesern. Wir tun echt unser Bestes – aber es gibt leider nicht genug Promis, um euch alle glücklich zu machen! Wir hoffen, ihr bleibt uns trotzdem treu.
SPIESSER erscheint bundesweit mit einer Druckauflage von 400.000 Exemplaren. Herausgeber SPIESSER GmbH Schandauer Straße 64 01277 Dresden Geschäftsführung: Frank Haring Geschäftsleitung: Stephanie Forner (V.i.S.d.P.) Telefon: 0351 31540-0 Fax: 0351 31540-40 Web: SPIESSER.de Mail: info@SPIESSER.de Redaktion Chefredaktion: Eva Weber Redaktion: Anna Frey, Maria Gramsch, Tabea Grünert, Luise Mundhenke, Maxi Schmidt, Nora Stankewitz, Julius Wußmann, Susann Thannert (Redaktionsassistenz) Mitarbeiter dieser Ausgabe: Henric Abraham, Anna Koppold, Julia Mayer, Alexander Rehberg, Kai Rieger, Katrin Simoneit, Christian Wobbeler, Jing Wu, Milena Zwerenz Fotos: Johannes Mairhofer, Matthias Popp, Timo Schmidt, Dennis Stachel Telefon: 0351 31540-570 Mail: redaktion@SPIESSER.de Mediaberatung Verkaufsleitung: Sandy Csisko
Ich würde mich super gerne auch als Autorin bei euch versuchen! :) Mizzoutiger Jaaa, machen! Ihr seid SPIESSER – und wir freuen uns über jeden, der bei uns mitmacht. Wie einfach das geht, das erfahrt ihr hier: SPIESSER.de/autor
Kundenberater: Anke Bai, Luisa Bauer, Caroline Jeschke, Mario Krause, Maik Richter, Daniel Strobel Telefon: 0351 31540-567 Mail: media@SPIESSER.de Layout Ronny Pietsch, Daniel Chudoba Johannes Schebler (Illustration), Nadine Ullrich (Illustration) Mail: layout@SPIESSER.de
BRIEF AN
Vertrieb SK Schulkurier GmbH Vertriebsleitung: Björn Peters
SPIESSER-Autoren schreiben Briefe. Diesmal muss Henric nach vielen Jahren ein ernstes Wort mit dem peinlichsten Moment reden.
Telefon: 0351 31540-551 Abo
Mein lieber peinlichster Moment, ich schreibe dir, um dir zu sagen, wie wichtig du mir geworden bist. Klar, im ersten Moment sah das anders aus. Es war die sechste Klasse. Schulaufführung… Dein Auftauchen war für mich ein Schlag so tief in die Magengrube, dass es ein Geschwür hinterließ. Ein Geschwür, das zog und schmerzte und mir das Blut in den Kopf pumpte, sobald ich auch nur an dich dachte. Wer mich alles mit dir gesehen hat?! Freunde, Rivalen und Mädchen, die ich beeindrucken wollte! Du hast mich vor aller Augen blamiert. Aber unsere Begegnung hat mich nicht zum Aussätzigen gemacht. Das Geschwür ist da, aber die Zeit hat es mit rosa Plüsch überzogen, es mit Lachen gepolstert und mit Selbstvertrauen zu einem Teil von mir gemacht. Inzwischen kann ich mit einem leichten Zwicken von uns erzählen, von damals, in der sechsten Klasse, von den wenigen Sätzen, die ich aufsagen sollte, als sich mein Mittagessen als Schwall über die Bühne ergoss.
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Heute frage ich mich eher, was aus mir geworden wäre, wenn ich dich nicht getroffen hätte. Du hast mich wachsen lassen. Und ich weiß inzwischen, dass deine Brüder und Schwestern mir unablässig auflauern werden. Aber so erwischt wie du hat mich nach dir noch keiner.
Namentlich gekennzeichnete Beiträge spiegeln nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wider. Keine Haftung für unaufgefordert eingesandte Manuskripte, Fotos usw.; Nachdruck von Beiträgen, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung der Redaktion. Die Redaktion behält sich vor, zugesandte Beiträge zu kürzen. SPIESSER ist Mitglied der IVW.
Mein lieber peinlichster Moment, ich habe begriffen, was ich an dir habe. Aber verdammt nochmal, ein zweites Mal will ich dir nicht begegnen. Ich hoffe du hast Verständnis, Dein Henric
Titelbild: André Forner Titelmodel: Alexander Bourne Close
Ob die Peinlichkeit Ruhe gibt? Fragt ihn auf SPIESSER .de, Profilname: Henk Marzipan
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Der nächste
SPIESSER erscheint am
28. April 2014.
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Ausbildungsstart 2014 – bist Du dabei? Wie wäre es mit einem der folgenden Ausbildungsberufe? • Kauffrau/-mann im • Industriekauffrau/-mann Einzelhandel • Verkäufer (w/m) • Medienkauffrau/-mann • Fleischer (w/m) Digital und Print • Mediengestalter Digital • Fachkraft im und Print (w/m) Gastgewerbe (w/m) •Fachfrau/-mann für • Fachkraft für LebensSystemgastronomie mitteltechnik (w/m) •Kauffrau/-mann für • Fachkraft für LagerBüromanagement logistik (w/m) • Kauffrau/-mann im • Abiturientenprogramm Groß- und Außenhandel • Fachinformatiker (w/m) •Kauffrau/-mann für • Immobilienkauffrau/-mann Spedition und Logistikdienstleistung • Mechatroniker (w/m) Kaufland ist ein attraktives Filialunternehmen im Lebensmittelhandel. Lerne uns als dynamischen und engagierten Arbeitgeber kennen. Eine Ausbildung bei Kaufland ist der ideale Start ins Berufsleben. Wir setzen heute und in
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