Juni 2014 | Nr. 153 | SPIESSER.de
FÜR L AU
BRENNEN Diese Fangeschichten haben sich den Namen wirklich verdient
LEIDEN Sportmuffel Christian lässt sich beim Roller Derby vermöbeln
FEIERN FANtastische Gewinne für unsere Rätselfans
Ohne Dich sind sie nichts. Hier ist es: das beste Fanheft aller Zeiten
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Hi Fans, wir kennen sie alle: die kreischenden Mädchen aus der ersten Reihe, die grölenden Fußballfans in der Straßenbahn, die grellbunten Mangafans auf dem Weg zur nächsten Convention.
S S E R – – S P I E
Jede Generation feiert ihre Idole, die sie vergöttert und denen sie nacheifert. Für SPIESSER-Nachgefragt wollten wir von euch wissen, für wen ihr brennt und was euch zum ultimativen Fan macht. Was wir dabei schnell gemerkt haben? Die Bandbreite eurer Leidenschaften ist groß: von Hannover 96 bis Queen Elisabeth ist alles dabei.
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Auf S. 10 wird es dann intim und wir decken auf: Welcher Fan-Typ seid ihr? Wenn unterschiedliche Geschmäcker aufeinander treffen, kann es auch mal krachen. Die Band Glasperlenspiel hat sich mit Schülern in der SPIESSER-Vertretungsstunde auf S. 12 darüber unterhalten. Im Internet Fans für sein Herzensprojekt begeistern? Kein Problem! Alles über das Phänomen „Crowdfunding“ auf S. 14 in unserer neuen Rubrik SPIESSERs gute Welt. Der neueste Trend aus Amerika: Roller Derby. Sportmuffel Christian hat die Rollschuh-fahrenden Mädels beim Training begleitet und sich quälen lassen. Ob er auch Fan wurde, lest ihr im SPIESSER-Härtetest auf S. 20. Wir denken, dass Fan-Sein mehr umfasst als Groupies, Liebesbriefe oder peinlich bedruckte Shirts. Beim Fan-Sein geht es darum, Gefühle zu zeigen, darum, etwas zu bekennen und sich für etwas die Beine auszureißen. Um ein Gefühl zwischen Freiheit und Aufregung, zwischen sich jung fühlen und verrückt sein. Und einzig dieses Gefühl ist es wert, sich für etwas zu begeistern. Um es mit den Worten von Fußball- und Popgott Hans Krankl zu sagen: „Wir müssen gewinnen, alles andere ist primär.“
Fanatische Grüße aus der SPIESSER-Redaktion und viel Freude mit diesem Heft Josephine Götz, Chefredakteurin
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Ihr Herz schlägt schwarz-gelb. Wenn ihr Lieblingsverein, der BVB, gewonnen hat, kommt sie singend ins Büro. Lief es nicht so pralle, wird die Mediaberaterin ganz still, muss dann aber spätestens in der Mittagspause darüber reden. Bei jedem abgecheckten Auftrag dreht sie ihre High fiveRunde oder geht in die Usain Bolt-Siegerpose. Die rote Karte zieht sie nur, wenn sie keine Schokolade hat. Schon seit Oktober 2011 mischt die studierte Kommunikationswissenschaftlerin das SPIESSERAnzeigenteam auf – und wir wollen nie wieder auf dieses liebenswerte Unikat verzichten. Dein Fan-Moment bei SPIESSER: In der Redaktion versammeln sich zum „Happy Birthday“-singen alle in der Küche. An meinem Geburtstag hat das ganze Team so laut „Heja BVB“ gegrölt, dass ich rote Bäckchen bekommen habe. Ich bin SPIESSER, weil … ich meine Wäsche nach Klammerfarben sortiere. Wenn die Reihenfolge der Farben mal nicht stimmt, hänge ich sie sofort wieder um.
Du willst wissen, was abgeht? Du hast eigene Themen, die du veröffentlichen willst? DU BIST UNSER FAN? Dann verpass' nichts auf SPIESSER.de
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Pi x e l au fs pa pi e r
SPIESSER prämiert die stärksten Bilder. Diesmal wollten wir euch kreischen sehen! Das Thema: „Der größte Fan“. Ihr habt eure Fotoarchive entstaubt und in Erinnerungen gekramt – herausgekommen sind drei tierisch schöne Fan-Momente. Quantenmechaniker Nach einem anstrengenden Tag ließen wir den Abend am Strand von Rimini ausklingen. Es war schon Oktober, aber trotzdem noch warm genug, um zu schwimmen. Das alles war bei meinem Schüleraustausch 2012 in Italien. Fernab aller Touristen genossen wir die Zeit am Meer. Ein wunderschöner Sonnenuntergang war die Krönung des Ganzen und brachte mich auf die Idee für dieses Bild. willi_werkel Ein stinknormaler Hund, der sich einfach gern aufstylt. Unsere Hündin ist, was Mode betrifft, sehr offen und macht so ziemlich jeden Spaß mit. So ist auch dieses Bild entstanden. Zudem ist sie der größte Snoop-"DOG(G)"-Fan der Hundewelt. Vielleicht gibt es irgendwann einen Fashionblog von ihr für andere Hunde.
Elektra_Die_Helle Wie gewöhnlich ging ich mit meinem Hund Jerry spazieren. Die Sonne schien mir ins Gesicht und die Sommerluft tat so richtig gut. Seit Tagen hatte ich einen Ohrwurm von diesem einen Lied ... „Ich bin ein Marteria Girl...Marteria...“ , welches ich auch an diesem sonnigen Tag vor mich hinsummte. Plötzlich stand er unerwartet direkt vor mir. Mir stockte der Atem. Marteria. Er war dort für einen Videodreh. Unsicher fragte ich seine Visagistin, ob sie ein Foto von mir, meinem Hund und Marteria schießen könnte. Zack. Im Kasten. Ich bin ein Marteria Girl ...
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Wir suchen wieder eure schönsten Bilder. Diesmal zum Thema: „Der Morgen danach“. Ladet euer Foto auf SPIESSER.de/gewinnen hoch oder schickt es an redaktion@SPIESSER.de. Mit Glück und Talent gewinnt ihr eine von drei Lomography-Kameras, Modell: La Sardina Wally Watcher – damit wird jeder Abenteuertrip ein Highlight. Einsendeschluss: 31. Juli
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NAC HGE F R AGT:
Und wofür brennst du? Du reist deiner Fußball-Mannschaft durch ganz Deutschland zu allen Auswärtsspielen hinterher? Du wartest schon drei Tage vor Beginn des Konzerts deiner Lieblingsband auf den Einlass? Über Autogramme kannst du nur lachen, denn du hast zig Schnappschüsse mit deinem Star? Dann bist du ein Fan – oder doch nicht? v o n_M a r k u s K o l l b e r g
Den Begriff Fan zu definieren, ist nicht einfach, denn viele Fans würden sich selbst niemals als solche bezeichnen. Entscheidend dabei ist, welches Fanobjekt jemanden begeistert. Dabei sind uns keine Grenzen gesetzt: Es gibt Sportfans, Musikfans, Fotografiefans, Modelfans, Fans von Filmen und Büchern, ja es soll sogar Jugendliche geben, die Plakate von Angela Merkel in ihrem Zimmer aufhängen. Was aber unterscheidet den Weinkenner, der in seinem Keller tausende Flaschen hegt und pflegt, vom FußballFan, der jedes Wochenende in der Kurve steht und die Bundesligatabelle im Schlaf aufsagen kann? Die Antwort ist einfach: Nichts! Was alle diese Gruppen verbindet, ist die gemeinsame Leidenschaft für ihr Fanobjekt, das sie in ihrem Alltag nicht missen möchten und häufig auch nicht können. Nehmt mal einem Fußballfan seine Dauerkarte weg oder trinkt dem Weinkenner eine seiner Flaschen weg, dann wisst ihr, warum. Ein weiteres Indiz: Ein Musik-interessierter Nicht-Fan wird das Konzert, das er besucht, genießen und sich über sauber gesungene Töne freuen. Für den Fan dagegen reicht es aus, dass sein Idol die Bühne betritt, um mächtig Herzrasen zu bekommen. Noch interessanter als die Frage, wer ein Fan ist, ist die Frage, wo Fan-Sein aufhört und Fanatismus beginnt. Bei einer Umfrage der FU Berlin gaben weniger als zehn Prozent der befragten Fans an, dass ihr Fanobjekt ihren Alltag bestimme. Dennoch gibt es sie – die Hardcore-Fans. Menschen, die für ihr Fanobjekt Freundschaften, Familie und ihren Beruf vernachlässigen. Der Autor Christoph Biermann hat eines seiner Bücher nach einem Ausspruch eines Fußball-Fans benannt, der zu seiner Mutter gesagt haben soll: „Wenn du an einem Spieltag beerdigt wirst, kann ich leider nicht kommen.“ Im Fußballstadion sind gerade diese Ultras für die gute Stimmung verantwortlich.
Sänger und Schauspieler sind dagegen weniger begeistert, wenn ihnen Fans vor der eigenen Wohnung auflauern. Hier verschwimmt die Grenze zwischen Fans und Stalkern. Prinz Pi singt darüber: „Manchmal hab ich Angst, vor all eurer Liebe und Hass!“ Eins steht fest: Bei allen sozialen Beziehungen zum Fanobjekt, beim überdurchschnittlichen Maß an Leidenschaft und großen finanziellen Investitionen ins Fan-Sein: Es ist noch kein Fan vom Himmel gefallen. Die meisten Leidenschaften von Fans entwickeln sich im Jugendalter. In dieser Entwicklungsphase suchen sich Teenager neue Bezugspersonen. Weg von den Eltern, hin zu Sportlern, Schauspielern und Musikern. Dieses Phänomen sei nicht neu, sagt Soziologe Dr. Mike Schäfer von der FU Berlin. Früher hätten sich Beatles-Fans lange Haare wachsen lassen und bis vor kurzem trugen alle Jungs den Justin-Bieber-Haarschnitt. Viele junge Mädchen entwickeln dabei liebesähnliche Gefühle für ihre Stars und Sternchen. Sie haben so eine besonders enge Bindung zu ihrem Fanobjekt. Am Ende der Pubertät flacht dieses Interesse häufig ab, man sieht ein, dass man sich unrealistische Hoffnungen gemacht hat. Das Fanobjekt ist dann nicht mehr interessant. Häufig bleiben aber Freundschaften von Konzerten, Ausflügen und dem gemeinsamen Schlangestehen erhalten. Und dann hat doch auch das extreme Fan-Sein etwas Gutes gehabt.
Welches Poster in Markus´ Kinderzimmer hing? Fragt ihn auf SPIESSER.de, Profilname: Polybos.
Am Rande des Wahnsinns – Fünf Fangeschichten, die sich den Namen wirklich verdient haben: 1 Arabischer Frühling – an forderster Front kämpften die Ultras des Kairoer Fußballvereins Al Ahly gegen die Schlägertrupps des Mubarak-Regimes. Und das hat Tradition: Schon bei der Gründung des Vereins wehrte man sich gegen die britische Kolonialherrschaft. 2 Ein paar Hardcore-Star Wars-Fans positionierten sich 2005 sieben Wochen im Voraus vor einem Kino in Hollywood. Ihre Hoffnung: Die Ersten sein, die „Star Wars Episode III – Die Rache der Sith“ im Kino sehen. Zu ihrem Unglück standen die teils hübsch verkleideten Fans vor dem falschen Kino. Dieses hatte den Film nicht im Programm. Letzten Endes
wurden sie zum richtigen Kino geleitet. 3 Im Mai 2013 verspürte eine im achten Monat schwangere Frau, während eine Spiels der Chicago Blackhawks erste Wehen. Doch anstatt sofort zum Krankenhaus aufzubrechen, blieb sie bis zum Ende des Spiels und sah ihr Team 5 zu 1 gewinnen. Ihr Sohn kam einige Stunden später gesund und munter zur Welt. 4 Dynamo Dresden wurde nach Ausschreitungen im Pokalspiel gegen Borussia Dortmund 2012 mit einem Geisterspiel bestraft. Für das Spiel gegen den FC Ingolstadt wurden keine Zu-
schauer zugelassen. Aber Zweitligisten lassen sich davon nicht unterkriegen. Dynamo verkaufte 32.062 „Geistertickets“, virtuelle Tickets für das Spiel. Dadurch ersparten die Fans ihrem Verein mächtige Verluste. 5 Pat Acton aus der amerikanischen Stadt Iowa verbrachte 3 Jahre seines Lebens damit, die Stadt Minas Tirith, auch Gondor genannt, aus dem „Herr der Ringe“ nachzubauen. Er klebte dafür 420.000 Streichhölzer aneinander, baute sogar Fenster, Bäume, und gekurvte Burgmauern nach. Jeder Mann braucht ein Hobby.
Nora Füllenkemper, 21, Harry Potter-Fan, hat nach 300 Fan-Artikeln aufgehört zu zählen Aus purer Not Ein Urlaub in Dänemark. Nichts um mich herum, außer Wälder. Was tun? Ich griff aus purer Not zum Harry-Potter-Buch meiner Mutter. Ein Junge, der zaubern kann? Eine Schule für Hexerei und Zauberei? Sport auf fliegenden Besen? Ich konnte nicht mehr aufhören. Mein Urlaub war gerettet und meine Liebe zu Hogwarts geweckt. Mir wurde schnell klar, dass mit mir und Harry wird was Ernstes. Ich war verliebt Kaum aus dem Urlaub zurück, kaufte ich mir alle Bände. Ich las sie nicht genüsslich, ich verschlang jede einzelne Silbe. Mit Freundinnen stellte ich mir vor, wir würden die Zauberschule besuchen. Mir war klar, dass ich nur fest genug gegen die Wand am "Gleisneundreiviertel" laufen musste, dann würde ich den roten HogwartsExpress schnaufen hören. Wir träumten davon mit elf Jahren eine Eule mit dem ersehnten Brief aus Hogwarts zu bekommen. Ich würde natürlich nach Gryffindor kommen. Für uns gab es all das wirklich. Harry begleitete mich auch in der Schule (Blöcke, Stifte, Spiele) und danach. Ich hatte ein eigenes Set, mit dem ich Zaubertränke brauen konnte und ein elektronisches Buch mit allen Infos rund um die Zauberwelt. In meinem (natürlich!) Harry-Potter-Kalender war die Nacht, bevor ein neues Harry-Potter-Buch rauskam, rot angestrichen. Ich bin immer in die Lesung im örtlichen Buchladen gegangen. Natürlich war man themengerecht verkleidet. Als Hermine, Ron, Harry oder Professor Snape. Um Punkt Mitternacht konnte man sich dann endlich das neue Buch kaufen. Meine Mutter hat die Bücher regelmäßig nach den Kämpfen im Buchladen einkassiert. Ich habe wach gelegen und gehofft, dass die Nacht nicht allzu lange dauern möge. Harry Potter war mein Heiland. Erinnerung Harry, Hermine und Ron sind mit mir älter geworden. Die Charaktere waren für mich liebgewonnene Menschen, sie waren für mich wie ein Teil der Familie. Ich habe geweint, wenn Figuren gestorben sind und mitgefiebert beim Kampf Harry gegen Voldemort. Bis heute lese ich zumindest eins der Bücher einmal im Jahr. Sie sind für mich wie Fotoalben aus meiner Kindheit, mit Worten statt mit Bildern. Ich habe jetzt zwar keine Harry-Potter-Kalender mehr, aber eine Kette mit einer Hexe trage ich trotzdem noch jeden Tag. Und wer weiß, vielleicht kommt irgendwann auch für mich eine Eule mit einem Brief aus Hogwarts.
Hat Nora einen Brief aus Hogwarts bekommen? Fragt sie auf SPIESSER.de, Profilname: Noreena.
Simone Bauer, 23, Placebo-Fan, konnte mit Placebo ihren ersten Herzschmerz überwinden Eiskalt erwischt 1999, „Eiskalte Engel“, Anfangssequenz mit Ryan Philippe, im Hintergrund läuft Placebos „Every You Every Me“. Ich schaltete wegen Sarah Michelle Gellar ein und blieb wegen der delikaten Stimme eines Mannes, der mich seitdem nie wieder losgelassen hat. Es hilft natürlich auch ein bisschen, dass Frontmann Brian Molko mein absolutes Männerideal verkörpert (dünn, tolle Augen, schönes Haar, wahnsinnig schlau und lustig). Und so lieferte das Trio Placebo bald den Soundtrack zu meinem Leben: Lernsessions zum Realschulabschluss zu „Meds“ und dabei mein erstes gebrochenes Herz. Stundenlang in Dauerschleife Mein erstes Konzert der drei jungen Herren in der Regensburger Donau Arena – vermutlich war mein Puls danach nie wieder so hoch. Ich erinnere mich, wie ich kurz darauf erfuhr, dass Schlagzeuger Steve Hewitt die Band verließ. Doch die Band zerbrach nicht, wie ich befürchtet hatte, sie erhob sich wie Phönix aus der Asche. Ich habe unzählige Seiten darüber geschrieben, während im Hintergrund Placebo lief. Bei Lektoraten höre ich grundsätzlich nur das Livekonzert von Angkor Wat im Hintergrund, stundenlang in Dauerschleife. Doch nur zu schreiben und zu hören, ist zu wenig, man muss natürlich auch sehen. Und dabei möglichst viel, sodass ich fast jedes meiner 14 Livekonzerte von Placebo in der ersten Reihe verbrachte. Dabei ist es schwierig zu sagen, welches das schönste war. Vielleicht Hamburg, Docks, so intim und klein, dass ich heute noch eine Gänsehaut bekomme. Für immer Die Musik meiner Lieblingswahlengländer hat auch nach zwölf Jahren immer noch einen enormen Effekt auf mich und mein Leben. Egal, ob ich unterwegs bin mit guten Freunden, in meinem Lieblingsclub zu „Every You Every Me“ tanze, ich traurig bin oder durchs New Yorker Guggenheim Museum wandere. Placebo ist ein Teil von mir.
Ob Simone noch Zeit für andere Leidenschaften hat? Fragt sie auf SPIESSER.de. Profilname: teaserette.
Nina Bauer*, 24, Hannover 96-Fan, fuhr für ihren Verein fünf Jahre lang durch ganz Deutschland und halb Europa. Das war zum Teil gefährlich, aber vor allem befreiend. SPIESSER-Autor Henric hat sie von ihrer Ultra-Zeit erzählt. Heimspiel „Hätte ich ein anderes Elternhaus gehabt, wäre ich vielleicht nicht in der Szene gelandet. Auch wenn ich zuerst aus Trotz Bayern-Fan war. Als Jugendliche will man ja nicht für den gleichen Verein wie Mama sein.“ Schon Ninas Mutter ist zwei Jahre ihrem Verein in jedes Stadion hinterhergereist. Damals war sie 18. Im gleichen Alter hat auch Nina in die Ultra-Szene gefunden. Ein Freund, der einer Ultra-Gruppe angehört, nimmt sie mit ins Stadion. „Ich hab mich sofort aufgenommen gefühlt, es hat alles gepasst. Genau die richtigen Leute. Ich war in einer neuen Welt und war sofort Teil eines großen Ganzen.“ Zuerst geht sie nur regelmäßig zu Heimspielen, macht aber bald ihre erste Auswärtsfahrt. „Das Spiel selbst ist gar nicht so hängen geblieben. Aber die Fahrt war das Geniale. Vorne sitzen Leute und diskutieren über Politik, die Gruppe war eher linksorientiert, während hinten im Bus Ausnahmezustand war: Es wurde gefeiert und gesungen, neue Texte und Melodien ausprobiert, die man ins Stadion tragen könnte. Ob das Spiel nun gewonnen oder verloren war, die Stimmung war immer gut.“ Ein kleines Los Die ersten Zweifel, ob sie den Weg weiter durchziehen will, kommen ihr bei ihrer ersten Berührung mit Gewalt. In Bremen kommt es zu einer Auseinandersetzung mit der Polizei, weil Bremer Fans auf Hannoveraner losgehen. Es kommen Schlagstöcke und Pfefferspray zum Einsatz. Verletzt wird glücklicherweise niemand. „Als ich dann Zuhause davon erzählt habe, sagt mir mein Vater, er fände es Scheiße, dass ich mit leuchtenden Augen davon erzähle. Da hab ich gemerkt, es war eine Grenze überschritten.“ Der Kontakt mit Gewalt bleibt nicht der einzige. Ultras mit Glatze, Bomberjacken und Mundschutz überfallen Nina und ihre Gruppe und es kommt immer wieder zu Auseinandersetzungen mit der Polizei. Und trotzdem sind
die positiven Momente stärker. Das Stadion ist der Ausgleich zum Alltag. Hier kann sie schreien, singen, in der Masse frei sein. Radikalisiert hat sie sich aber nie. Konsens in der Gruppe ist, dass man sich nur verteidigt, andere Fangruppen nie angreift. Auch Gegenstände werden nicht demoliert. Für Nina bedeutet Ultra sein extremer Fan sein, sich in der Gruppe treffen, sich für die Spiele Gesänge und Choreos ausdenken, Solidarität in der Gemeinschaft fühlen. Und alles für den Verein zu geben. Dazu gehört auch, durch Europa zu reisen. „Es ist schon abgefahren, wenn du in der Gruppe vor einem Fernseher sitzt und ein kleines Los entscheidet, ob du nur eine Woche später nach Lüttich in Belgien, oder nach Tel Aviv in Israel musst. Aber egal wie, gefahren wären wir immer.“ Mehr Stress als Freiheit Leider kommt es in der Gruppe zum Bruch, ein linker Teil spaltet sich ab, und überlässt teils gewaltorientierten Fans das Feld. Auch Nina verlässt die Gruppe, will aber Ultra weiter ausleben. Sie reist weiterhin zu Spielen, schaut sich in anderen Gruppen um. Im letzten Jahr wandelt sich die Szene zum Schlechten, wird in ihren Augen stumpfer, und verfolgt nicht mehr die alten Ideale. Sie wird plötzlich krass auf ihr Geschlecht reduziert. „Manche haben ein so verschobenes Frauenbild, da sind männliche Mitläufer mehr Wert, als eine Frau mit jahrelanger Fan-Erfahrung.“ Irgendwann waren die Spiele mehr Stress als Freiheit. Nina zieht sich zurück. „Schade, eigentlich wollte ich das meine ganze Studienzeit durchziehen.“ Um weiterhin Fußball unter Freunden zu erleben und dieses gewisse Freiheitsgefühl zu empfinden, fährt sie nun zu Spielen anderer Vereine und sammelt Stadien, wie andere Briefmarken. „Aber ehrlich gesagt Fußball gucken geht auf dem Fernseher echt besser. Stimmung, Freundschaft und das Drumrum das hat die UltraErfahrung ausgemacht.“ * Name von der Redaktion geändert
Ob Henric jetzt Ultra werden möchte? Fragt ihn auf SPIESSER.de, Profilname: Henk Marzipan.
Franka Pohl, 21, 50er-Jahre-Fan, leiht sich Kleider nicht von ihrer Freundin, sondern von der Oma Rot mit weißen Punkten Mein erstes Pünktchenkleid habe ich mir mit zwölf Jahren gekauft. Dafür ist mein komplettes Taschengeld draufgegangen. Gelohnt hat es sich nicht wirklich. Lediglich einmal habe ich es getragen. Rot mit weißen Punkten auf einem weiten Tellerrock war doch etwas zu viel für die Menschen aus meiner kleinen Heimatstadt. Natürlich ist nicht jeder, der gerne Pünktchenmuster trägt, automatisch ein Fan der 50er Jahre. Bei mir gilt das Interesse neben der Kleidung auch den Ikonen der damaligen Zeit. Marylin Monroe hängt, seit ich denken kann, in Form von zwei schwarz-weiß Portraits in meinem Zimmer. Meine Lieblingsfilme flimmern mit wenig oder gar keiner Farbe über den Fernseher. Als mich dann noch mein Dad zu einem Oldtimertreffen genommen hat, war es um mich geschehen. Ich hatte mich verliebt. Verliebt in einen Mercedes 190 SL aus dem Jahr 1955 und gleich in das ganze Jahrzehnt. Viva Las Vegas Meine Schwäche für die damalige Zeit habe ich so richtig erkannt, als ich meinen Freund kennenlernte. Das Haar schmierig von der Pomade, die Gesäßtasche abgenutzt vom Kamm. Er hält mir die Türen auf, hilft beim Jacke anziehen und ist noch ein richtiger Gentleman der alten Schule. Mir gefällt es, wenn wir uns abends nicht in einem Club volllaufen lassen, sondern hübsch zurechtgemacht tanzen gehen. Es ist schön, diese Leidenschaft gemeinsam auszuleben, nach alten Schmuckstücken im Keller der Eltern zu kramen und eine Wanda Jackson auf der Bühne anzuhimmeln. Im Februar sind wir dann nach Las Vegas geflogen. Zwischen all den Showgirls habe ich mich pudelwohl gefühlt und hunderte Elvis-Imitatoren haben uns die Tage versüßt. Das Highlight war der Ausflug in die Little White Wedding Chapel. Aber nur zum Gucken, (noch) nicht zum Ja sagen! Sowas von altmodisch Die Spuren, die das Fan-Dasein bei mir hinterlassen hat, sind nicht zu übersehen. Sobald ich das Haus verlasse, ist der Lidstrich gesetzt. Wenn ich das Haus dann wieder betrete, empfangen mich alte Bilder und die rauen Töne von Johnny Cash. Sogar meine Eltern finden mich inzwischen altmodisch. Wie man sieht: Es hat sich seit den 50ern so einiges geändert.
Ob Franka selbst gern ein Showgirl wäre? Fragt sie auf SPIESSER.de, Profilname: Chaosnudel.
Cora Zimmermann, 21, Queen Elisabeth-Fan, hat sich vorgenommen, die nächste royale Hochzeit mit eigenen Augen zu verfolgen Ihre Hoheit Ich bin bekennende Royalistin. Alles hat angefangen mit der Reiselust meiner Eltern. Als ich noch jünger war, nahmen sie mich mit in europäische Großstädte. Ich war der Typ Mädchen, die Prinzessinnen-Geschichten wie Aschenputtel liebten. Also besuchten wir auf unseren Reisen jedes Mal ein Schloss oder eine Burg. Mit acht Jahren sah ich dann zum ersten Mal das Zuhause meiner Angebeteten, den Buckingham Palace und Windsor Castle. Ich konnte meinen Augen nicht trauen. Ich war so beeindruckt und zugleich so verzaubert von dieser eigenen Welt. Von Grafen, Königinnen und Intrigen Meine Leidenschaft für die royalen Familien wuchs immer mehr. So führten mich weitere Reisen zum Schloss Charlottenburg in Berlin, zum Schloss Herrenchiemsee in der Nähe von München oder nach Schloss Schönbrunn in Wien. Doch der ausschlaggebende Moment meiner Leidenschaft war 2010: Ich verfolgte meine erste royale Hochzeit von Kronprinzessin Victoria und Daniel von Schweden. Seitdem verfolge ich jede königliche Hochzeit, Krönung oder das 60. Thronjubiläum der Queen. Obwohl ich mir jede Kleinigkeit merke, schaue ich mir im Nachhinein jede Wiederholung an. Die Bücher, die sich auf meinem Nachttisch stapeln, handeln von Sissi, Lady Di oder anderen royalen Persönlichkeiten. Und wenn es keine Biografie sein darf, dann immerhin ein Historienroman über Grafen, Könige und Intrigen. Hochzeitsglocken-Alarm Meine Leidenschaft für die Königshäuser hat mich sehr geprägt. So freute ich mich als Einzige aus meiner Klasse, als wir das Drama Maria Stewart von Friedrich Schiller anfingen zu lesen. Außerdem habe ich durch diese Leidenschaft eine meiner besten Freundinnen Steffi kennen gelernt. Im Moment spare ich für eine Reise zum Schloss Versailles nahe Paris. Außerdem habe ich mir vorgenommen, die nächste große royale Hochzeit mit eigenen Augen zu verfolgen. Vielleicht ganz bald in England.
Wie oft Cora schon Sissi gesehen hat? Fragt sie auf SPIESSER.de, Profilname: Lollita.
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Und welcher Fan-Typ bist du?
Der Wannabe-Fan Eigentlich verachtest du Nerds, aber es ist verdammt nochmal in Mode. Durch strenge Imitation versuchst du dich in der Rolle eines Big Bang Theory Charakters. Leider merkst du nicht, dass du dir mit deinem Halbwissen vor allem Feinde machst.
Teeniefan Du hast deinem Star schon einen Brief mit Tränen statt Tinte geschrieben. Du verfolgst minutiös jede seiner Regungen bei Facebook und Twitter. Am liebsten würdest du ihn sogar auf der Toilette beobachten. Deine Hingabe ist – wie dein pubertärer Hormonspiegel – beeindruckend.
Hardcorenerd Mit „Magic – The Gathering“ hat deine Leidenschaft für Fantasy begonnen. Inzwischen versuchst du dich so weit wie möglich von der „echten“ Welt zu entfernen. Tagsüber klebst du dir dein Orkgebiss ein und bist ein unzerstörbarer Krieger. Nachts lebst du deine Rolle bei World of Warcraft weiter.
Oldschooler Bei Star Trek kennst du dich aus wie kein anderer. Die Episoden 1-3 von Star Wars empfindest du als Beleidigung der „heiligen Trilogie“. Nachteil deiner Kenntnisse ist, dass du nur noch mit Leuten befreundet sein kannst, die Captain Picard und Captain Kirk nicht durcheinander bringen. Aber dafür gibt es ja Star Trek Conventions.
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spr achrohr 12
Vertretungsstunde
„Weggucken ist halt einfacher”
Lehrer: Gl asperlenspiel Fach: Sozialkunde Thema: Respek t
Carolin und Daniel von der Band Glasperlenspiel betreten die Aula des Heinrich-Schliemann-Gymnasiums in Berlin. Zur Begrüßung gibt es erst einmal einen ordentlichen Applaus – ein ziemlich ungewöhnlicher Empfang für Vertretungslehrer. Das findet auch Carolin, die vor ihrer ersten Stunde als Lehrerin ziemlich nervös ist. v o n_T h o m a s K a s p e r s k i , 25
F o t o s_M i c h a e l K u c h i n k e - H o f e r
Carolin: Hallo, guten Morgen. Begrüßt ihr eure Lehrer immer so? Alles kichert. Daniel: Ich wollte eigentlich erst einen Mathe-Test mit euch schreiben... Carolin: UNANGEKÜNDIGTER MATHETEST! Daniel: … aber das durften wir nicht. Deshalb haben wir uns gedacht, wir quatschen mit euch ein bisschen über das Thema Respekt, weil wir uns dafür sehr einsetzen. Habt ihr Bock? Klasse: jooa. Daniel: Dann mal die erste Frage: Wer von euch möchte mit Respekt behandelt werden? Alle Hände gehen hoch. Daniel: Und behandelt ihr auch immer alle mit Respekt? Keine Handzeichen. Carolin: Ok, die Lehrer dahinten melden sich, das ist sehr gut. Daniel: Das sind auf jeden Fall deutlich weniger Hände. Was glaubt ihr denn, woran das liegt? Schüler: Vielleicht daran, dass mein Gegenüber keine Respektperson ist. Carolin: Siehst du nicht jede Person als Respektperson an? Also als eine Person, die du respektieren musst? Schüler: Nein, nicht jeden. Carolin: In was für einer Situation hat es jemand nicht verdient, von dir respektvoll behandelt zu werden? Schüler: Na ja, die, die einfach rumnerven und nicht ernst zu nehmen sind.
Daniel: Ich denke, es gibt Menschen, mit denen
man besser auskommt und es gibt Menschen, mit denen kommt man nicht so gut aus. Dennoch hat es jeder Mensch verdient, respektvoll behandelt zu werden. Und wenn man mit jemandem nicht auskommt, dann meidet man den einfach und sagt sich: Hey, der macht sein Ding, ich mach mein Ding und wir sind alle cool damit. Vincent: Ob man Respekt vor Menschen hat, entscheidet man daran, wie sie aussehen und was für Klamotten sie tragen. Daniel: Klar, der erste Eindruck zählt. Aber trotzdem sollte man alle Menschen mit Respekt behandeln. Carolin: Wir wollen heute auch über Mobbing reden. Kommt doch mal nach vorne und schreibt auf, was euch dazu einfällt. Nach und nach werden immer mehr Begriffe zusammengetragen. Unter anderem „Opfer“, „Angst“, „Intoleranz“, „Beleidigung“, „Demütigung“, „Vorurteile“ und „Eifersucht“. Nun soll die Klasse über das Thema diskutieren. Carolin: Was sind das für Menschen, die mobben? Daniel: Menschen, die neidisch auf andere sind. Oder keine Freunde haben. Sophia: Leute, die keinen Respekt vor sich selbst haben. Josa: Typen, die sich stärker fühlen als andere. Carolin: Habt ihr selbst schon Mobbing erlebt? Vincent: Es werden immer Menschen mit Schwachstellen diskriminiert. Zum Beispiel, wenn sie Segelohren haben.
Sophia: Auch Klassenlehrer mobben. Ich selbst wurde von einer Klassenlehrerin gemobbt und habe deshalb sogar die Schule geschwänzt. Carlo: In der Grundschule wurde ein Junge ständig geschubst. Er war kleiner als die anderen. Die Größeren haben das Mobbingkreis genannt. Hannah: Weggucken ist halt einfacher. Hier hat sich die Hofaufsicht auch schon weggestellt. Naomi: Leute aus der Parallelklasse haben mich mit Schnee eingerieben. Sie meinten, ich sei kein richtiges Mädchen. Ich stand da drüber und fand die Beleidigungen eher peinlich. Aber mein Freund wurde sogar verprügelt. Carolin: Wie sollte man darauf reagieren? Paul: Sich Eltern oder Lehrern anvertrauen. Die können was tun. Sasha: Die Mobber ignorieren. Daniel: Das ist in Extremfällen schwierig. Aber drüber stehen ist gut, wenn's geht. Adam: Man sollte sich Freunde suchen – eine Gruppe sein. Daniel: Genau richtig, haltet da zusammen! Sucht euch Verbündete oder sprecht mit Eltern und Lehrern darüber. Dann lenkt Daniel die Diskussion in Richtung Cyber-Mobbing. Mobbing gibt es heute auch im Social Web. Da muss man aufpassen. Denn was dort geschrieben wird, können plötzlich zigtausende lesen. Das ist nicht mehr so wie früher, wenn jemand einen gemeinen Spruch an die Schultoilette
Respekt, das ist ja Handschrift nach Lehrer-Norm!
Das respektable Video zur Vertretungsstunde findet ihr auf SPIESSER.de/ vertretungsstunde-glasperlenspiel
„Das ist nicht so wie früher, wenn jemand einen gemeinen Spruch auf die Schultoilette geschrieben hat. Internet-Mobbing können wirklich ALLE sehen."
ruch n
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Gedenken, g talten, es gewinnen! Marie Schäfer:
„Obwohl ich persönlich niemanden kenne, der sich selbst als rechtsradikal bezeichnen würde, empfinde ich es als sehr wichtig,
Null Toleranz für Mobbing!
sich mit dem Thema aus-
In Kürze startet „361 Grad Respekt – Der Jugendwettbewerb auf YouTube gegen Ausgrenzung”. Glasperlenspiel ist ganz vorn mit dabei. Die Aktion sucht Jugendliche, die ein Zeichen für mehr Respekt setzen wollen. So könnt ihr mitmachen: Bewerbt euch für eines von fünf Videocamps und dreht unter professionellen Bedingungen euren eigenen Spot zum Thema „Was macht dich stark? (D)eine Kampagne gegen (Cyber-)Mobbing“. Oder postet eure Videoantwort zu einem der Spots der anderen Teilnehmer. Sagt auch euren Freunden Bescheid. So entsteht eine große Videokampagne für mehr Respekt. Sämtliche Videocamp-Termine sowie Vorabinfos gibt es auf www.youtube.de/361grad.
einanderzusetzen. Ich höre selbst immer wieder von klischeehaften Vorurteilen gegenüber Ausländern oder anderen Minderheiten.
Es ist schlimm, dass rechtsextreme Weltbilder dieser Art auch heute noch verbreitet sind – und das 70 Jahre nach Ende der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft und des Holocaust. Dagegen muss dringend etwas unternommen werden. Aufklärung ist
geschrieben hat. Und alles, was dort geschrieben wird, kriegt man aus dem Netz nicht mehr raus. Es gibt sogar Jugendliche, die sich deswegen das Leben genommen haben. Laura: Da kommt es auf die Eltern an. Sie sollten ihre Kinder stärker kontrollieren. Heutzutage wird den Kindern da zu sehr freie Hand gelassen. Nomi: Ich will eben wissen, was auf Facebook über mich geschrieben wird. Deshalb bin ich dort auch angemeldet. Das Problem ist halt, dass die meisten User sich bei Facebook stärker fühlen als außerhalb des Internets. Sophie: Man sollte da aber auch keinen riesigen Hype draus machen, was über einen geschrieben wird. Hannah: Unsere Eltern sind ja teilweise noch ohne Computer aufgewachsen. Meine Mutter zum Beispiel. Man ist selber schuld, wenn man Warnungen nicht ernst nimmt. Und sollte da nicht den Eltern die Schuld geben. Carolin: Gerade die Schule hat die Verantwortung, über Mobbing und Cyber-Mobbing aufzuklären. Vor allem dort, wo Eltern überfordert sind. Das Beste wäre wohl, wenn Experten von außerhalb an die Schulen kommen und über das Social Web aufklären würden. Keine schlechte Idee! Während Daniel darüber sinniert, dass mit den Daten im Internet auch Handel getrieben wird, unterbricht ihn Carolin. Das Ende der Stunde ist schon erreicht. Zum Abschluss geben Glasperlenspiel
ihrer Klasse noch ein Zitat mit auf den Weg. Carolin: Freundschaft fl ießt aus vielen Quellen, am reinsten aus Respekt. Hach, schön gesagt. Doch als wäre das nicht schon eine gelungene Verabschiedung gewesen, entdeckt Daniel plötzlich das Schulklavier. Er und Carolin lassen sich nicht lumpen und spielen für die Klasse sogar noch einen Song: „Freundschaft“. Die Jugendlichen sind begeistert und applaudieren ihren Vertretungslehrern jetzt noch lauter als zur Begrüßung.
Wofür Thomas das letzte Mal so richtig applaudiert hat? Fragt ihn auf SPIESSER.de, Profilname: Chino
dabei der erste wichtige Schritt.“
DenkT@g Seid IHR der gleichen Meinung wie Marie?
Dann macht mit beim bundesweiten Internetwettbewerb DenkT@g der Konrad-Adenauer-Stiftung. Gestaltet eine eigene Internetseite, in der IHR EUCH mit Themen aus der Zeit Adam: Es war ganz schön aufregend. Vorher dachte ich, es ist egal wer die Vertretungsstunde hält. Aber es ist für die Klasse schon motivierend, wenn bekannte Musiker den Unterricht leiten. Da ist man viel aufmerksamer als sonst. Note: 2
der NS-Diktatur und mit dem Holocaust, aber auch aktuellen Erscheinungsformen von Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus auseinandersetzt. Der Wettbewerb läuft bis zum 31. Oktober. Mitmachen kann jeder zwischen 16 und 22 Jahren. Die Gewinner bekommen wertvolle Geld- und Sachpreise (z. B. 1. Preis: 3.000,- Euro) und werden im Januar
Nomi: Das war die beste Stunde zum Thema Mobbing an dieser Schule, die ich bisher erlebt habe. Wir haben genau die richtigen Themen besprochen. Gerade was das Internet angeht, hatten die Vertretungslehrer auf jeden Fall mehr Plan als unsere Lehrer. Note: 1-
2015 in Berlin ausgezeichnet. Mehr Infos zum Wettbewerb und den Teilnahmebedingungen findet IHR auf
denktag.de
Und weil es so schön war, gibt es noch ein Lied über Freundschaft. Taschentuch-Alarm! Foto: © Yehuda Swed
SPR ACHROHR 14
GU T E W E LT
Bist du Teil des Schwarms? Crowdfunding ist angesagt! Mit dieser Art „Schwarmfinanzierung“ können Menschen im Internet Ideen finanziell unterstützen, die ihnen am Herzen liegen. Egal ob Kinofilm, Indie-Game oder Start-up – jedes Vorhaben, das noch in den Startlöchern steht, kann hier seine ersten Fans für sich begeistern. Folgende drei Projekte haben unsere SPIESSER-Autoren ganz besonders bewegt und uns gezeigt, dass es sich lohnt, was zu riskieren. v o n_N i c o l e P r e h n , 2 2_ J o n a s S e u f e r t , 24_Ve r e n a Tr i b e n s k y, 2 2
Steampunk-Power! Studieren um jeden Preis?! Ende letzten Jahres bekam ich eine E-Mail: Die Journalisten Detlef Gürtler und Rico Grimm sammelten Geld für den 19-jährigen Odday Alatiki. Er stammt aus dem Ort Daraa in Syrien und möchte Informatik studieren. Doch wegen des Bürgerkrieges musste Odday nach Jordanien flüchten. Die beiden Journalisten starteten die Kampagne „From Zaatari to Clausthal-Zellerfeld“ auf der Plattform Indiegogo, um das nötige Geld für Oddays Aufenthalt in Deutschland zu sammeln. Wie hast du dich eingebracht? Ich war von dem Projekt sofort überzeugt und habe zehn Euro gespendet. Ich wollte nicht, dass ein junger intelligenter Mann aufgrund des Krieges keine Möglichkeit hat, zu studieren. Im Gegenzug habe ich eine Danke-E-Mail erhalten. Damit bin ich vollkommen zufrieden, mehr wollte ich gar nicht.
Und dann? Das nötige Geld war innerhalb von 18 Tagen zusammen. Am Ende wurde sogar so viel Geld gespendet, dass Oddays Flug nach Deutschland und sein erstes Studienjahr finanziert werden konnten. Das alles dank der vielen Leute im Internet, die kleine wie große Geldbeträge gespendet haben. Meine Erkenntnis: Es ist möglich, jungen Leuten, die kaum etwas haben, durch Crowdfunding eine neue Perspektive zu eröffnen. Das ist ein tolles Gefühl. Ich werde solche Projekte definitiv wieder unterstützen!
2012 war ich auf den Dragon Days in Stuttgart – einem FantasyEvent, bei dem sich alles um das Thema „Steampunk“ dreht. Steampunk – meine Welt – ist ein Mix aus viktorianischem und futuristischem Zeitalter. Kennzeichnende Elemente sind Zahnräder, Zeppeline und Dampfmaschinen. Vor Ort war der Zeichner Felix Martikat, der den Comic „Steam Noir“ entwickelt hat. Im Jahr darauf erfuhr ich von der Crowdfunding-Aktion auf startnext.de, mit der ein Kartenspiel, das in seiner Steam Noir Welt angesiedelt ist, finanziert werden sollte. Ich war gleich total begeistert und wusste: Hier muss ich mich einbringen und allen anderen begeisterten Indie-Game-Spielern davon erzählen. Wie hast du dich eingebracht? Da hinter den Comics und dem Spiel viel Mühe, Kreativität und Herzblut stehen, hielt ich die Aktion für unterstützenswert. Als Gegenleistung konnte ich hinter die Kulissen schauen, als das Spiel entwickelt wurde. Und dann? Es hat geklappt! Das aufwändige Kartenspiel
Ob Nicole auch weiterhin Träume unterstützen will? Fragt sie auf SPIESSER.de, Profilname: JillTaylor.
wurde vollständig finanziert, die Dankeschöns (vom Postkartenset zur Firmennennung auf der Spielschachtel) wurden alle versandt. „Steam Noir: Revolution“ ist in verschiedenen Ländern erhältlich und die Macher sind derzeit dabei, sich weiter bekannt zu machen. Crowdfunding gibt einen tollen Einblick hinter die Kulissen. Zudem steigert es die Vorfreude und man fühlt sich als ein Teil des Projekts. Beim nächsten Mal bin ich auf alle Fälle wieder mit dabei!
Was Verena sonst noch so in ihrer Freizeit spielt? Fragt sie auf SPIESSER.de, Profilname: heartbook.
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Die Wächter des Hauses Im Wächterhaus Dresden wird einer bunten Gemeinschaft aus Künstlern, Fotografen, Vereinen, Autoren, Designern und bezahlbarer Raum für ihre Ideen und Projekte geboten. Die Nutzer „bewachen“ das Haus und schützen es vor dem Verfall, im Gegenzug fällt außer den Nebenkosten keine Miete an. Zusammen haben sie aus dem leer stehenden Haus einen richtig schönen Freiraum mit Ateliers, Arbeits- und Plenumsräumen und einem Gemeinschaftsgarten gestaltet – ohne Geld, dafür mit viel Energie und Motivation. Nun droht die Gefahr: Das Haus muss bei der Stadtverwaltung umgemeldet und dafür kleinere bauliche Änderungen vorgenommen werden. Dafür entstehen Kosten von 4.300 Euro. Wie hast du dich eingebracht? Ich habe viel bei der Gestaltung des Hauses angepackt, ob beim Ausmisten, Kabel verlegen, Möbel bauen oder Streichen. Zusätzlich habe ich einen kleinen Betrag über die Crowdfunding-Plattform gespendet und werde dafür ein kleines selbst gemachtes Geschenk einer Künstlerin bekommen. Und dann? Der angegebene Geldbetrag ist vor einigen
Tagen zusammengekommen. Kreative Freiräume sind halt doch wichtig für das soziokulturelle Leben einer Stadt.
Du hast selbst eine coole Idee, die du verwirklichen willst, aber dir fehlt das nötige Kleingeld? Dann kann Crowdfunding die Lösung sein! Damit das Ganze auch ein Knaller wird, haben wir hier einige Tipps für dich: Früher hast du deine Eltern und Kumpels angepumpt, heute suchst du dir dafür eine starke Crowdfunding-Plattform aus. Zu den Bekanntesten zählen kickstarter, startnext und indiegogo.
Mit der Anmeldung geht’s los! Der Start kostet normalerweise nichts, erst bei erfolgreichem Projektabschluss werden Gebühren fällig. Übrigens: Du musst mindestens 18 Jahre alt sein, um ein Projekt zu starten. Das Gleiche gilt, wenn du Projekte finanziell unterstützen willst. Vermarkte deine Idee! Streue dein Projekt in andere Netzwerke, baue eine Community auf und produziere Inhalt mit Aussage. Immer gut sind Videos und Fotos, die dich und dein Projekt für die Crowd schmackhaft machen. Sei transparent! Egal, ob ein Euro oder 1000 – niemand will sein Geld in den Wind schießen.
Wofür sich Jonas noch tatkräftig einsetzt? Fragt ihn auf SPIESSER.de, Profilname: Yakamoz
Nimm nicht nur, sondern gib auch! Biete immer Gegenleistungen für deine Unterstützer an. So kann sich die Crowd noch mehr mit deinem Projekt identifizieren. Namensnennungen, besondere Editionen oder Meet & Greets sind gern gesehen. Denke nachhaltig! Dein Projekt wurde finanziert – schickes Ding! Doch damit ist noch lange nicht Schluss. Die Crowd von heute kann deine Kundschaft von morgen sein.
SPRUNGBRET T 16
M I T TAGSPAUSE
… mit Ralf Kleber, Amazon.de GmbH
Vom Kicken, AC/DC-Hören und Unbequeme-FragenStellen.
Ob Katrin ihr Klopapier jetzt online einkauft? Fragt sie auf SPIESSER.de, Profilname: donka
Ralf Kleber ist Geschäftsführer von Amazon.de GmbH. Warum er fast auf dem Fußballplatz gelandet wäre und nun Bücher, Toaster, Klopapier und Staubsauger verkauft, hat er SPIESSER-Autorin Katrin bei der Mittagspause erzählt. v o n_K a t r i n We r n e r, 2 3
F o t o s_ J o h a n n e s M a i r h o f e r
Herr Kleber, immer mehr kleinere Geschäfte können dicht machen, weil ihnen die Kunden zum Onlineriesen weglaufen. Was entgegnen Sie dem Vorwurf, Amazon verursache Ödnis in den Innenstädten?
Amazon schafft Vielfalt. Letztlich entscheidet jeder Kunde selbst, wo er kauft. Ich als Händler würde mich darauf einstellen, dass der Kunde heutzutage ein Smartphone oder Tablet in der Tasche hat und jederzeit, zu jeder Stunde und an jedem Ort einkaufen gehen kann und wird. Ich finde es einfacher, in den Laden um die Ecke zu gehen, statt mir mein Klopapier von Amazon liefern zu lassen.
Bei uns kann man Artikel des täglichen Bedarfs abonnieren, und wir verschicken sie automatisch in einem selbstgewählten Rhythmus. Das ist besonders wichtig für Kunden, die in Gegenden wohnen, wo es kein Geschäft um die Ecke gibt. Und für die in der Stadt: Es sieht auch nicht besonders toll aus, mit einer Rolle Klopapier unter dem Arm durch die Straßen zu laufen. Gehen Sie überhaupt noch „offline” einkaufen?
Ich kaufe sehr viel bei Amazon ein, aber nicht alles. Vor kurzem war ich mit meiner Tochter im Urlaub beim Shoppen und musste an manchen Läden eine halbe Stunde anstehen, bis wir drinnen waren. Möchte Ihre Tochter später auch Amazon-Chefin werden?
Ihr Berufsbild ist ungefähr so gefestigt, wie es meines mit dreizehn war. Ich glaube, da wollte ich Fußballprofi werden.
Aber ab und zu fällt schon mal der Satz: Amazon-Chef zu sein, wäre ganz cool. Wie kam es zu einer Karriere als CEO* eines Onlineversands anstatt der eines Fußballers?
Während der Schulzeit wusste ich noch gar nicht, was ich werden sollte. Ich habe dann an der Berufsakademie meinen Betriebswirtschaftsabschluss gemacht und sofort angefangen zu arbeiten. Das war der schnellste Weg, etwas zu verdienen. Ich war schon immer fasziniert von der amerikanischen Unternehmenskultur und mag die Art, so zu arbeiten: schnelle Entscheidungen, tägliche Innovationen, auch mal ein Risiko in Kauf nehmen, der direkte Umgang miteinander. Die Idee von Amazon fand ich großartig und durfte dort nach meiner Einstellung als „Director Finance & Administration” einen meiner Träume erfüllen: das erste Mal in meinem Leben mein eigenes Team einstellen. Dass ich 2002 Geschäftsführer wurde, war nie mein Plan, das hat sich ergeben. Vielleicht habe ich vorhin einen falschen Eindruck gewonnen: Sie sitzen in Ihrem Büro, hören Pink Floyd, AC/DC und Linkin Park. Sieht die Arbeit als CEO wirklich so aus?
Das ist doch ein toller Job! Meine Hauptaufgabe ist das Zusammenstellen von Teams. Ich muss die richtigen Themen priorisieren, Brücken zwischen Mitarbeitern bauen und dafür sorgen, dass genügend Ressourcen zur Verfügung gestellt werden. Ich versuche in jedem Meeting, der Anwalt des Kunden zu sein und manchmal auch unbequeme Fragen zu stellen.
Der Onlineversandhandel (E-Commerce) boomt. Darin könnte deine berufliche Zukunft liegen? Dann haben wir hier fünf Tipps für dich: 1. Du hast langjährige Online-Shopping-Erfahrung? Ein guter Anfang! Du kennst dich auch mit dem Aufbau von Webseiten aus? Noch besser! 2. Auch Zahnbürsten und Katzenstreu sollen im Internet an die Frau und den Mann gebracht werden! Bei den Begriffen „Sales“ und „BWL“ solltest du also keine kalten Füße bekommen!
"Ich war schon immer fasziniert von der amerikanischen Unternehmenskultur: schnelle Entscheidungen, auch mal ein Risiko in Kauf nehmen, der direkte Umgang miteinander."
3. Kundenkontakt ist das A und O. Auch ein bisschen schönreden und übertreiben, ist erlaubt. Hauptsache, du hast das Gespür für die Wünsche deiner Kunden! 4. Mit Projektmanagement kannst du gar nichts anfangen? Mmh, blöd, denn im Onlinehandel musst du ständig spontane Entscheidungen treffen und auch mal mit deinem Team Rücksprache halten! 5. Wer arbeitet also in der E-Commerce-Branche? Es sind Informatiker, die sich mit der IT beschäftigen, es sind Marketing-Experten, die sich um die Werbung für die Produkte kümmern, und E-Commerce-Manager, die den Verkauf der Waren regeln. In Deutschland gibt es mittlerweile richtige Fachstudiengänge dafür. So werden an der FH Wedel und der FH Jena „E-Commerce“-Studiengänge angeboten, die dich für (d)eine Karriere im Onlinehandel fit machen.
In der Vergangenheit ist Amazon wegen der Arbeitsbedingungen in seinen Logistikzentren immer wieder in die Kritik geraten – bleiben die Mitarbeiter bei so viel Innovationsdruck nicht auf der Strecke?
Die Logistik ist mit körperlich anstrengender Arbeit verbunden, deshalb muss man natürlich für ein Umfeld mit hohen Sicherheitsmaßnahmen sorgen. Die Logistikzentren haben eine der niedrigsten Unfallraten überhaupt. Mitarbeiter nehmen Ware aus Regalen, verpacken und versenden sie. Dafür zahlt Amazon gut: Die Löhne liegen am oberen Ende dessen, was in der Logistik üblich ist. Nach einem Jahr verdient keiner unter zehn Euro die Stunde.
* CEO:
Was soll das Wort „Amazon” eigentlich bedeuten?
Amazon sollte ursprünglich Cadabra heißen, aus Abracadabra. Jeff Bezos, unser Gründer, wollte damit eigentlich diese Magie zum Ausdruck bringen: Schwuppdiwupp und alles ist plötzlich da – ein Mausklick, morgen klingelt es schon an der Tür und ich bekomme ein Paar Schuhe in die Hand. Nur war Cadabra ein bisschen schwer auszusprechen, und Jeff suchte nach einem neuen Wort. „Amazon” steht sinnbildlich für den Fluss Amazonas, seine Vielfalt und tausend Nebenarme.
Immer diese CEOs. Ständig liest und hört man von ihnen. Aber wer oder was steckt eigentlich dahinter?
Wir sollten vielleicht eine kurze Gesprächspause einlegen, sonst wird unser Mittagessen noch kalt. Immerhin eine Sache, die man sich nicht bei Amazon bestellen kann. Diesen Service für frische Artikel gibt es in Seattle und Los Angeles sogar schon. Man kann bis abends einkaufen, die Liefermannschaft bringt die Sachen über Nacht, und wenn man morgens wach wird, steht das Frühstück vor der Haustür.
Der Begriff ist in den USA weit verbreitet und in den letzten Jahrzehnten auch nach Europa geschwappt.
Gibt es Pläne für die Zeit nach Amazon? Nein. Sehe ich aus, als müsste ich in Rente gehen? Es ist ja noch ein bisschen Zeit. Ich mache das jetzt seit 15 Jahren und damit viel länger, als ich geglaubt habe. Ich tue das, was mir Spaß macht. Deswegen stellt sich die Frage nicht, ob ich mich langweile – weil es jeden Tag etwas Neues gibt.
CEO steht für „Chief Executive Officer“ und bezeichnet den Geschäftsführer oder Vorstandsvorsitzenden eines Unternehmens.
Auf den Schultern eines CEOs ruht eine große Verantwortung. Als cooler Kopf kümmert er sich um die strategische Ausrichtung des Unternehmens und ist für dessen Gewinn und Umsatz verantwortlich.
S P RKUAN NG TB I NREE T T 26 18
KARRIERE Hinter welchen Kulissen Mareike mitmischt? Fragt sie auf SPIESSER.de, Profilname: mützenträger
Die heimlichen Weltmeister Dich interessiert nicht nur, wer auf dem Rasen den Ton angibt oder wie der Trainer heißt? Du willst wissen, wer neben Managern und Fußballspielern sonst noch dafür sorgt, dass jedes Spiel ein voller Erfolg wird? SPIESSER-Autorin Mareike hat Berufen auf den Zahn gefühlt, die sich hinter den Kulissen der WM abspielen. v o n_M a r e i ke M a n n , 15
I l l u s t r a t i o n_C h r i s t i a n P f e i f e r
Sportwettenexperte
Stadionplaner
Dein Traumjob, denn du ... • schließt Wetten ab, seit du denken kannst und hast noch nie eine verloren • liebst das Risiko und deine Selbstsicherheit ist nicht zu übertrumpfen • interessierst dich für alle möglichen Sportarten und Teams • bist selbst beim Pokern nicht aus der Ruhe zu bringen
Dein Traumjob, denn du ... • hast in Gedanken schon viele Wolkenkratzer aufziehen lassen • bist Klassenbeste/r in Mathe • hattest noch nie Angst vor großen Entscheidungen • bist leidenschaftlich, ausdauernd und wirst um deine Überzeugungskraft von allen beneidet
Das gehört dazu: • Zeitungen lesen • Statistiken beobachten • sich mit den Teams auseinandersetzen, sie gegenüberstellen und einschätzen • deine Grenzen kennen und das Glück nicht allzu oft herausfordern • Recherche, Wissen und Strategie geschickt zusammenbringen
Das gehört dazu: • Entwerfen von Räumen und Konstruktionen, auch erst einmal in Gedanken • Präsentation deiner Visionen und die Überzeugung des Bauherren • Gespür für Wirtschaftlichkeit, Termine und Nachhaltigkeit • Planen und Errichten von Bauwerken, die dem Schutz vor Naturgewalten wie Lawinen, Felsstürzen oder Hochwasser dienen
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Wie du es wirst: • dein Einkommen ist von den Wetten abhängig, die du abschließt – dieses Risiko muss man wollen • statistische/mathematische Grundkenntnisse sind sind sicher nicht verkehrt sicher nicht verkehrt, die kannst du zum Beispiel an der Fakultät für Statistik in Dort$ mund erwerben
Wie du es wirst: • Studium an einer Fachhochschule oder Universität • Erlernen eines technischen Berufes und dann Werdegang zum Architekten
Veranstaltungstechniker Dein Traumjob, denn du ... • organisierst jede Familienfeier und jede Geburtstagsfete selbst • bist der Einzige, der in der Familie etwas verkabeln kann • bist sehr flexibel und blühst unter Druck erst so richtig auf • trainierst jeden zweiten Tag in der Muckibude und hast noch nicht mal auf dem Zehn-Meter-Brett Höhenangst Das gehört dazu: • Planung und technische Realisierung von Festen, Messen, Versammlungen, Konzerten • Anbringen von Sicherheitsanlagen, Scheinwerfern, Anlagen, Aufzügen, Klimaanlagen, etc. • Auf- und Abbau, Dekoration, Verkabelung • Testen von Leitungswegen (bei Kabeln und Mikrofonen) Wie du es wirst: • Vorkenntnisse in Ton, Bild und Licht und Grundkenntnisse in Physik sind nicht ganz verkehrt • Lehrausbildung dauert drei Jahre, Ausbildungsbetriebe gibt es beispielsweise in Erfurt und Berlin (nach der Ausbildung spezialisierst du dich dann in eine bestimmte Richtung)
Physiotherapeut Dein Traumjob, denn du ... • hast keine Scheu vor Körperkontakt und kannst zupacken • wirst oft von anderen gefragt, ob du sie massieren kannst und das erweckt in dir nicht das Bedürfnis zu flüchten • arbeitest gern eng mit Leuten zusammen und liebst es sie zu motivieren • besitzt Beobachtungsgenauigkeit und Feingespür, deinem Auge und deinen Händen entgeht keine Muskelzerrung Das gehört dazu: • Betreuung der Sportler während der Aufbauphase, des Trainings oder der Rehabilitation • Vorbeugen von Verletzungen und Überlastungsbeschwerden • umfangreiches Wissen von physiologischen bis hin zu psychologischen Prozessen • Kenntnisse in Massagetherapien
Wie du es wirst: • Studium oder eine Ausbildung im Bereich Physiotherapie • Zusatzqualifikationen im Bereich Sportphysiotherapie • Im Laufe der Zeit hast du die Pflicht, dich regelmäßig weiterzubilden.
Sportinformatiker Dein Traumjob, denn du ... • liebst es, alle möglichen Fußballspiele zu analysieren und kannst genau sagen, wer den Ball vor 13 Minuten in welche Richtung geschossen hat • wolltest schon immer einmal wissen, wie man dein Lieblingsfach Informatik mit Sport in Verbindung bringen kann
Das gehört dazu...: • Videobilder auswerten • Schlagabfolgen (z.B. beim Volleyball) aufschreiben/analysieren • Entwicklung und Verbesserung von Sportgeräten • M odellbildung und Simulationen • biomechanische Bewegungsanalysen durchführen • Dokumentation aller wichtiger Entwicklungen eines Sportlers, eines Trainingsgeräts oder einer Trainingsstrategie • Leistungsdiagnosen erstellen Wie du es wirst: • Studiumgang Sportinformatik (Sportwissenschaften), beispielsweise in Darmstadt
Greenkeeper Dein Traumjob, denn du ... • liebst die Natur über alles und hast zwei grüne Daumen • wolltest schon immer einmal wissen, wie ein Fußballrasen den Belastungen standhält • liebst es, bei Wind und Wetter draußen an der frischen Luft zu sein • hast mit deinem eigenen Garten schon viele Wettbewerbe gewonnen Das gehört dazu: • Bodenbelüftung und Bodenbewässerung • Rasenpflege: tägliches Rasenmähen (auf 23-25 mm), Düngen, Löcher auf dem Spielfeld stopfen • Erhalten der Spiellinienkonturen • Bodenanalyse: Stimmt die Konzentration an Nährstoffen/Mineralstoffen? • Herausforderungen wie hohe Rasennutzung, Niederschlag, wenig Wind und vor allem wenig Sonne meistern
Wie du es wirst: • Ausbildung zum Stadion-Greenkeeper oder alternativ zum Landschaftsgärtner • Agrartechnik/Landschaftsbau-und Management-Studium, beispielsweise in Weihenstephan
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Mutprobenalarm! Noch mehr Härtetests findet ihr auf spiesser.de/haertetest
H Ä RT E T E S T
Rangelei auf Rollen Es gibt genau zwei Dinge, die SPIESSER-Autor Christian in seiner Schullaufbahn versuchte zu vermeiden: Schulhofrangeleien und Sportunterricht. Fünf Jahre nach seinem letzten Schultag soll er nun auf eine eigenartige Symbiose aus beidem treffen: Roller Derby. Ein Vollkontaktsport, bei dem sich Frauen auf Rollschuhen gegenseitig aus dem Weg schubsen. Das war zumindest sein erster Eindruck. Ein Härtetest auf vier Rollen. v o n _C h r i s t i a n Wo b b e l e r, 24
So stehe ich also, etwas eingeschüchtert, am Donnerstagabend vor der Trainingshalle der Dresden Pioneers – „den Pionieren des Roller Derbys in Sachsen“. Ich versuche mich zu beruhigen, indem ich an die schönen Momente der körperlichen Ertüchtigung im Klassenverband denke. Ein halbes Jahr lang war ich mit dem „Sonderstatus Mann“ im Tanzkurs – einer Mischung aus konspirativem Treffen und Ausdruckstanz. Daher weiß ich, dass Sport in einer Frauengruppe nicht so schlimm werden kann. Doch als ich die Mädels der Dresden Pioneers das erste Mal sehe, wird mir klar, dass mein Charme hier nicht wirklich helfen wird. Immerhin spielen sie einen Sport, der „gelebte Emanzipation“ bedeutet. Außerdem soll ich schnell merken, dass es sich beim Roller Derby nicht um unkontrollierte Rangeleien handelt, sondern vielmehr
F o t o s _N o r b e r t N e u m a n n
um eine Sportart mit System, die aus einer Vielzahl an Regeln besteht.
Alles verstanden? Im sogenannten „Rules Workshop“ werden mir diese Regeln erklärt: Während eines 60-minütigen „Bouts“, in dem so viele zweiminütige „Jams“ wie möglich gefahren werden, befindet sich auf dem „Flat-Track“ neben den zwei „Jammerinnen“ das „Pack“, das aus den jeweils vier „Blockerinnen“ inklusive „Pivots“ der beiden Teams besteht, wobei die Aufgabe der „Jammerinnen“ darin besteht, das „Pack“ zu überrunden, um so zu „scoren“. „Alles verstanden?“ Ich verstehe nur so viel: Es ist ein wahnsinnig kompliziertes Rangeln um den Sieg. Und es wird mir klar, dass es noch etwas Drittes gab, was ich an der Schule nicht mochte: den Englischunterricht.
Nach eineinhalb Stunden Theorie soll es nun aufs Spielfeld gehen und ich werde sofort mit der verhassten sportlichen Realität konfrontiert. Nicht nur, durch den immer gleichen Sporthallengeruch, einer Mischung aus Linoleum und Schweiß, sondern auch durch die erste Aufgabe: „So, jetzt laufen wir mal fünf Minuten.“ Nach zwei Runden zieht mich die Trainerin Bloody Biatchotti wieder aus dem Verkehr – es geht zum Einkleiden. Ich bekomme Schützer für meine Knie-, Arm- und Handgelenke und darf mir einen Helm aussuchen. Meine Wahl fällt auf Gold – so kann man mich schnell erkennen, wenn ich aus der Masse von Frauen geborgen werden muss. Entgegen meiner Erwartung geht die Auswahl so schnell, dass ich noch an den letzten Laufrunden teilnehmen kann. Nicht, dass ich nicht jetzt schon völlig fertig und vor allem schweißgebadet wäre.
Schick, der Herr! Und nun? Ready to rumble?
In Paaren müssen wir springen, liegen, hüpfen und klatschen. „Schneller --noch --- das --- geht --- schne --- ller!“ Das Schlimme daran: Meine Trainingspartnerin Wendy Warhol ist schneller. Viel schneller als ich. Generell habe ich das Gefühl, dass alle um mich herum sportlicher sind. Und als dann noch ein irrsinnig lauter Rülpser durch die Halle fährt, merke ich, dass das hier nichts mit weiblich-harmonischem Ausdruckstanz zu tun hat.
„Ähm, ähm, ne… Also… Ich schaue erstmal zu.“ „Christian, willst du auf eigene Gefahr mitmachen? Immerhin hast du keinen Mundschutz.“ Dabei haben wir noch gar keine Rollschuhe an. Ist das wirklich so gefährlich?! „Ähm, ähm, ne… Also… Ich schaue erstmal zu.“ Schon stellt sich der Rest der Gruppe auf und das Trockenspiel beginnt. Die beiden Jammerinnen beginnen nun sich durch die anderen Mitstreiterinnen zu boxen. Mit Hilfe der Erklärungen von Bloody Biatchotti begreife ich, dass die Regeln wirklich eingehalten werden. Und vor allem bekomme ich jetzt Lust, mal mitzurangeln. Und so stehe ich schon in der nächsten Runde als Jammer hinter dem Pack. Mein einziges Ziel: irgendwie durchkommen. „Five seconds!“, ruft der Ref, der Schiedsrichter. Dann ein Pfiff. Fehlstart. Okay, ich hätte es selbst wissen können – aber Englisch ist eben nicht meine Stärke. Nochmal von vorne. „Five seconds!“ Dann der zweite Pfiff. Ich laufe los und befinde mich auf einmal in einem riesigen Knäuel von Hüften, Armen, Beinen, Rücken – vor mir, hinter mir, neben mir. Überall. Wie soll ich mir jetzt bitte merken, wo ich wen berühren darf?! Auf einmal spüre ich wieder frische Luft. Ich hab es geschafft und laufe einfach nur, bis ich wieder von diversen Körperteilen verschlungen werde und das Spiel als Leadjammer nach der zweiten Runde beende. Ich bin tierisch stolz auf mich, auch wenn ich genau weiß, dass die Mädels mir diesen kurzen Moment des Erfolgs nur aus Mitleid geschenkt haben. Denn wenn sie richtig gespielt hätten, wäre ich steckengeblieben wie ein Pony, das durch die Katzenklappe will. Und das Pony wäre mit Rollschuhen noch nicht einmal in die Nähe der Katzenklappe gekommen.
Fertig umgezogen und erstmal das Gleichgewicht finden. Attacke!
Endlich wieder Boden unter den Füßen.
Bodychecks machen Christian nichts aus.
„So, als müsstest du auf einer richtig ekligen öffentlichen Toilette scheißen.“ Ich versuche aufzustehen und merke: „Für eine gegnerische Mannschaft wäre ich perfekt. Ich falle einfach von selbst!“ Das ist dann auch nach ein paar Laufversuchen die erste Aufgabe. Kollektives Auf-die-Fresse-fallen. Ich komme mir eigentlich im gesamten Training nicht besonders grazil vor. Wenn ich nicht gerade hilflos am Boden liege, soll ich mir während des Fahrens vorstellen, ich würde mich aufs Klo setzen. „So, als müsstest du auf einer richtig ekligen öffentlichen Toilette scheißen“. Dabei wird ein schmerzhafter Punkt getroffen, denn nach nur kurzer Zeit brennen meine Oberschenkel, als würden sich dort Muskeln bilden, die ich vorher nicht kannte. Vor allem weiß ich jetzt auch, warum es sich beim Roller Derby um einen Frauensport handelt: Multitasking. Denn nur so kann man seinen rollenden Körper beherrschen,
Schmerzen aushalten und gefühlte fünftausend Regeln beachten, während man auch noch Freude daran hat. Abseits des Feldes werden erste Beurteilungen getroffen: „Ein Naturtalent ist er nicht. Er würde es auch nicht lernen, wenn er wollte. Aber nett ist er ja und er hat sich bemüht.“ – eine Bescheinigung, die ich schon aus meiner Schulzeit kenne. Ich weiß selbst, es waren nicht meine sportlichen Höchstleistungen, sondern mein Charme, der mich letztendlich doch gerettet hat. Und so freue ich mich darauf, beim nächsten Spiel der Dresden Pioneers das zu tun, was ich im Sportunterricht dann doch geliebt habe: auf der Bank sitzen, lächeln und mich am Schweiß der anderen erfreuen. Auch wenn es mir mit den Mädels wirklich Spaß gemacht hat, in einer Rollschuhrangelei wird mich niemand wiedersehen.
Wo Christian seinen Charme sonst noch einsetzt? Fragt ihn auf SPIESSER.de, Profilname: Stadt.Ei
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TRIP
Giulia no (26)
Die Fahrt ins Farbenmeer Studentin und Indien-Fan Katrin hat kein Geld und will was erleben. Das ist das Startzeichen für den SPIESSER-Trip! Bedingung: um die Fahrt muss sie sich selbst kümmern. Dafür verschaffen wir ihr einen Presseausweis für das HoliFestival Wien. Na dann – Namaste! v o n _K a t r i n We r n e r, 25
Mit dabei: Katrin (25)
Sebastia n (21)
F o t o s _P h i l i p p G r a f
Ich muss weg: Hinter mir liegt eine bewölkt-regnerische Woche – kurz nach Beginn des Sommersemesters ist irgendwie schon die Luft raus. Ein längerer Urlaub ist nicht drin, daher kommt mir der Anruf aus der SPIESSER-Redaktion sehr gelegen. Schnell ist ein Schlachtplan erstellt: Wenn ich mir von München aus eine Fahrgemeinschaft suche, besteht die Möglichkeit, dass ich ganz bald in Wien mit Tausenden im Farbenrausch tanze. Gesucht, gefunden: Den vereinbarten Treffpun kt meiner Mitfahrgelegenheit erreiche ich fünf Minuten nach Ende meiner letzten Vorlesung. Eigentlich schade, bei schönstem Biergartenwetter ins Auto zu steigen. Nach kurzer Zeit fällt mir jemand mit Reisetasche auf, der an derselben Stelle wartet. Sebastian, 21. Wir haben beide das gleiche Reiseziel: Wien. Was erleben.
g ue. läuft Rodri r: Im Auto e Musi k zu e en st g ü fl ei e , g n ber: Auto s angebote n u sesession ü te Le at h er n ei zu lekGiu liano ir w nd die Dia äter gehen y Rev iew u g spielen. Sp lo o n ch Ly ri k, Te englische fk lärung. u A er ti k d
Einige Minuten später: Unser Fahrer Giuliano, 26, trifft ein. Die Begrüßung verläuft herzlich, wir packen unsere Rucksäcke in den Kofferraum und es geht los. Der Deutsch-Italiener fährt die Strecke regelmäßig, um seine Freundin zu besuchen. „Auch wenn ich Geld ohne Ende hätte, würde ich Mitfahrer suchen, um deren Geschichten zu hören“, erklärt er uns. „Man lernt Leute kennen, die man sonst nicht treffen würde.“ Pause: Sebastian bietet uns Haselnussschokolade zur Stärkung an und erzählt von einer seiner letzten Mitfahrten. Bei einem Stop kurz vor Wien stellte der ungarische Fahrer eine Kiste mit einem Hasen neben ihm auf die Rückbank: “Den darfst du ruhig streicheln, später gibt es ihn aber zum Abendessen!”
Endstation: Wien Westbahnhof. Das Gepäck ist schnell ausgeladen, die Verabschiedung kurz und schmerzlos und jeder zieht seiner Wege. Niemand weiß, ob wir uns in diesem Leben oder einem anderen noch einmal treffen werden – aber man weiß ja nie.
Angekommen: Auf dem Gelände ist alles größer und verwirrender als gedacht. Ich beschließe, mich an die Leute mit Regenstiefeln, Sonnenbrillen, Mundschutz und weißen Kleidungsstücken zu halten. Als ich den ersten Farbbeutel – er ist rosafarben – abbekomme, weiß ich: Ich bin da.
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Verstanden: Ich versuche abzuschätzen, wie viele von hier schon einmal zum HoliFest in Indien waren. Bis auf die Farben kann ich nicht viele Gemeinsamkeiten entdecken. Am Ende des Tags weiß ich es: Es geht um das gemeinsame Feiern, den Tanz, die Musik, bunter werden um jeden Preis. Auf dem Rückweg, inzwischen mit schlumpfblauem Gesicht, kommt mir eine indische Großfamilie entgegen. Ich kann nicht verstehen, was die Person im knallorangen Sari zu mir sagt, jedenfalls haben wir uns gegenseitig seltsam angestarrt. Irgendwann muss ich mich vom Original-Brauch aus Indien nochmal überzeugen. Der nächste Trip kann kommen!
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Doppelt hält besser
What the HOLI?
Das indische Holifest ist die wohl farbenfrohste Party der Welt. Menschen jedes Alters, jeder Herkunft und Geschlechts bewerfen sich gegenseitig mit Farbe. Pünktlich zum Frühling spielt das strenge indische Kastensystem für kurze Zeit mal keine Rolle. Auch in Europa gibt es mittlerweile Holifeste, die jedes Mal in einem einzigen Farbenmeer enden.
Ob Katrin ihre Sachen sauber bekommen hat? Fragt sie auf SPIESSER.de, Profilname: donka
Altkluger Omaspruch :D _ oder das duale Informatikstudium an der Hochschule Darmstadt
INFORMATIK STUDIER ICH :DUAL h-da.de/dual/informatik
Der Wahrheit v Sonst niemandem.
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SPIEGEL-Leser wissen mehr.
SSPPIIE N ELW LW H AIILT EESSEE 26 1
W E R K STAT T
Alles unter einem Hut Das brauchst du: • einen Hut (z.B. Papas alten Strohhut) • Dosengetränk deiner Wahl • Gurt/Gürtel/Band • Schlauch (z.B. aus der Aquariumsabteilung in der Tierhandlung) • Stift • Schreibblock • Textilmarker • Briefkopfklammern • Kabelbinder • Fanfarben
Die Fußball-WM kommt und wir können es kaum erwarten. Mit nur wenig Geld und ein paar Handgriffen kannst du dich mit unserem speziellen Fanhut selbst ausrüsten. Achtung: Neidgefahr beim Public-Viewing! v o n_H e n r i c A b r a h a m , 2 3
1. Nimm einen alten Gürtel, Gurt oder Band und schneide es auf deinen Kopfumfang zu. Bemale es in den Farben deiner Wahl – wir sind natürlich Deutschlandfan. Mit Sprühkleber kannst du das Band fi xieren, lasse aber eine Lücke in der Breite deines Blocks.
2. Schneide deinen Schlauch auf eine bequeme Trinklänge zu (ein Meter, dann kannst du anderen auch was abgeben), stecke ihn in die Dose und fi xiere ihn mit einem Kabelbinder am Hut.
3. Finde die perfekte Position für deine Dose (unsere Empfehlung ist über dem rechten Ohr). Stecke nun den Kabelbinder durch den Hut. Vorsicht, achte auf die Dosenbreite. Nun den Kabelbinder um die Dose wickeln und ordentlich festziehen.
4. Zum Autogramme jagen oder Wetten notieren befestigen wir noch einen Block. Mache zuerst mit einer Schere zwei Löcher in den Rücken des Blocks.
5. Jetzt positionierst du den Block griffbereit am Hut (unsere Empfehlung ist über dem linken Ohr). Stecke nun die Briefkopfklammern durch die Löcher des Blocks in den Hut. Festdrücken. Fertig.
6. Damit ihr auch eure Umgebung in euer Fansein mit einbeziehen könnt, nehmen wir noch Fanfarbe mit. Die befestigst du wie die Dose mit einem Kabelbinder am Hut.
7. Mit dem Zuschneiden der Kabelbinder geht es zum letzten Feintuning.
8. Fertig. Na dann kann die WM ja kommen!
Ob Henric jetzt ein eigenes Hutgeschäft aufmacht? Fragt ihn auf SPIESSER.de, Profilname: Henk Marzipan
WIE SPIESSIG IST DAS DENN?
Rentnerzocken Bingo – ein spießiges Mitmachspiel zum Einschlafen? SPIESSER-Autorin Marie hat sich das beliebte Rentner-Ritual mal angeschaut und sich mit 20 Senioren zum Bingo-Nachmittag verabredet. v o n _ M a r i e S c h ä f e r, 15
F o t o s_ D a n i e l S c h o l z
Dienstag, 14 Uhr, Seniorenbegegnungszentrum „Prager Zeile“. Krücken stehen an der Wand, Rollatoren sind geparkt. Ich betrete den Spieleraum und werde von einer Gruppe von 20 älteren Herrschaften erwartet. Sie spielen Bingo. Ein Spiel, das ich, wenn überhaupt, nur vom Hörensagen kenne. Nach einer kurzen Vorstellrunde werde ich von der Spielleiterin Frau Pose an den „Profi“, Frau Treichel, übergegeben. Frau Treichel erklärt mir die Regeln: Jeder bekommt eine Bingokarte mit Zahlen von eins bis 75 und dazu 15 Chips. Dann dreht Frau Pose die Bingotrommel und eine Kugel fällt aus der Trommel. Die Zahl wird laut vorgelesen. Wenn sie auf der eigenen Spielkarte steht, darf man einen Chip darauf legen. Wer als Erstes eine Diagonale, Horizontale oder Vertikale mit den Chips abgedeckt hat, brüllt laut „Bingo!“. Ich bin total überrascht, als sie mir erzählen, dass um Geld gespielt wird. Für jede Runde beträgt der Einsatz pro Spieler Zehn Cent. Diese werden in einer Schüssel gesammelt und dann an die „Schatzmeisterin“ Frau Täubricht gegeben. Die kontrolliert, ob auch jeder seinen „Groschen“ gegeben hat. Ich beschließe, auch eine Runde mitzuspielen, und bekomme gleich von einem netten Herrn ein paar Groschen, die ich einsetzen soll. Unter der Bedingung, dass er den Gewinn bekommt. Dann geht´s los: Die Bingotrommel rattert und die erste Zahl wird aufgerufen. Juhu! Ich habe sie auf meiner Karte und darf einen Chip platzieren. Das war doch ein guter Anfang. Konzentriert lausche ich auf die nächsten Zahlen und merke, dass auch die anderen ganz aufmerksam dasitzen. Bald habe ich eine Reihe fast voll, nur noch eine Zahl fehlt. Ich hoffe sie kommt noch, doch dann, es sind inzwischen circa 15 Zahlen gezogen worden, ruft eine der Frauen „Bingo!“. Die Senioren ärgern sich im Spaß darüber, welche Zahlen ihnen noch gefehlt haben, als schon die nächste Runde losgeht. „20 Runden werden in den zwei Stunden des Bingonachmittags jede Woche gespielt“, erklärt mir Frau Treichel, „so kann jeder höchstens zwei Euro verlieren.“
Dann darf ich auch selbst einmal als Spielleiterin ran. Ich nehme auf dem Stuhl an der Stirnseite Platz und bekomme von Frau Pose erklärt, wie man die Bingotrommel bedient. Vorwärts drehen, rückwärts drehen: Zack! Eine Kugel fällt heraus. Diese soll ich jetzt laut vorlesen. Gar nicht so leicht, laut genug zu sprechen, dass sie mich verstehen. Irgendwie bringe ich den Senioren nicht so viel Glück. Es dauert eine gefühlte Ewigkeit, bis jemand „Bingo!“ ruft. Es ist die Schatzmeisterin. Sie gewinnt jetzt schon zum zweiten Mal. Nach sechs Spielen gibt es dann erst einmal eine Kaffeepause mit Kuchen. Die Gelegenheit nutze ich, um mich mit den Senioren zu unterhalten. Dabei erfahre ich, dass einige schon seit sechs Jahren Bingo spielen und auch weite Wege auf sich nehmen, um zu dem Treff zu kommen. Die meisten Spieler wohnen allerdings direkt im Haus. Für die Gruppe ist der BingoNachmittag einfach ein bisschen Abwechslung zum normalen Alltag und außerdem eine Möglichkeit, viel Spaß zu haben. Nach der Pause geht das Spiel weiter. Mein Ehrgeiz ist jetzt geweckt. Ich will auch mal gewinnen! Ich bekomme sogar eine neue Spielkarte. Doch dann gewinnt schon wieder die Schatzmeisterin. Dazu erklärt mir Frau Treichel: „Wenn jemand das vierte Mal gewinnt, gibt es eine Freirunde. Dabei bleibt das Geld in der Schüssel und es wird eine neue Runde gespielt.“ Dann versuche ich noch ein letztes Mal mein Glück, aber das ist heute nicht auf meiner Seite. Wider meinen Erwartungen war der Nachmittag echt spannend – sieht man darüber weg, dass man das Spiel eh nicht beeinflussen kann. Meine Erkenntnis: Senioren zocken also auch. Vielleicht ein wenig ruhiger, analoger und mit ihrem Einsatz vorsichtiger. Aber wenn es drauf ankommt, dann sind sie voll dabei. Bei welchem Spiel Marie noch gern abräumen würde? Fragt sie auf SPIESSER.de, Profilname: TastenMöhre
BL AT T K R I T I K Das Titelbild hat euch einfach weggefegt und ihr haltet das Heft immer noch bebend in den Händen? Ihr wollt nur eins und zwar ganz schnell eure Meinung zu dieser Ausgabe an uns weitertragen? Lasst es uns wissen: SPIESSER.de/blattkritik Juni 2014 | Nr.
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Nach einem Tag war ich fertig. Wann kommt der 2. Teil?
Ich hätte auch gern Macht über Liebe und Gefühle *seufz* Ich steh nicht so auf magische Kräfte, sondern eher auf die Realität
Das Ende war ja sowas von vorhersehbar ...
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SCHLUSS 30
IMPRESSUM
BR I E F A N ... DI E SC HOKOL A DE
SPIESSER erscheint bundesweit mit einer Druckauflage von 400.000 Exemplaren (IVW I/14).
SPIESSER-Autoren können sich für vieles begeistern. Etwas davon in die Welt zu streuen, geht immer noch am besten mit einem Brief. Ein Fanbrief von Lisa an ihre geliebte Schokolade.
Liebe Schokolade, heute muss ich es einfach mal zugeben: Ich bin Dein größter Fan! Egal, ob Zartbitter, Nuss oder Vollmilch – ich liebe Dich in jeder Form. Am liebsten würde ich mir jede einzelne Deiner Tafeln in den Mund schieben und mit einem langen genussvollen „Mmmmh“ verschlingen. Und dabei geht es mir nicht nur darum, dass Du so gut schmeckst. Nein! Du bist für mich viel mehr. Ich hab mal gelesen, dass Du zur Ausschüttung des gleichen Hormoncocktails führst, den unser Körper zusammen mixt, wenn wir verliebt sind. Das stimmt nicht. Du bist besser. Schon der erste Bissen von Dir zaubert mir ein breites Grinsen ins Gesicht und verbessert meine
Laune um ein Vielfaches! Und das Gute an Dir ist: Du wirst mich nie enttäuschen oder verlassen, sondern stets im Supermarkt meines Vertrauens auf mich warten. Meine Liebe zu Dir hat schon früh angefangen. Als andere sich auf dem Pausenhof an Zac Efron erfreuten, habe ich verzweifelt auf den Tag gewartet, an dem eins der vielen Jugendmagazine endlich mal eine Großaufnahme von Dir rausbringt. Flüssige Schokolade mit frischen Erdbeeren hätte ich mir viel lieber an die Wand geklebt, als so einen künstlich gebräunten Halbstarken. Natürlich hast Du es im Zeitalter der Kalorienzähler und Karotten-Knabberer nicht gerade leicht. Immer öfter greifen die Menschen
lieber zu verrückten Neuerfindungen wie fettfreiem Popcorn. Das nenn ich mal Genuss! Natürlich habe ich mich auch schon das ein oder andere Mal nach fünf Tafeln von Dir darüber geärgert, dass meine Jeans jetzt an manchen Stellen etwas unvorteilhaft aussieht. Aber mal ganz ehrlich: Wofür gibt es Jogginghosen? In diesem Sinne, bleibe bitte so lecker (und kalorienreich) wie Du bist! Deine Lisa
Mit wem Lisa ihre Schokolade teilt? Fragt sie auf SPIESSER.de, Profilname: Vögelchen
Herausgeber SPIESSER GmbH Schandauer Straße 64 01277 Dresden Geschäftsführung: Björn Peters Telefon: 0351 31540-0 Fax: 0351 31540-40 Web: SPIESSER.de Mail: info@SPIESSER.de Redaktion Chefredaktion: Josephine Götz (V.i.S.d.P.) Assistenz: Susann Thannert Redaktion: Henric Abraham, Tabea Grünert, Benedikt Hommann, Nora Stankewitz Mitarbeiter dieser Ausgabe: Simone Bauer, Niklas Dangelmaier, Nora Füllenkemper, Tobias Langer, Thomas Kasperski, Markus Kollberg, Mareike Mann, Emmely Martin, Margherita Nardon, Thuy Duong Nguyen, Franka Pohl, Marie Schäfer, Maximiliane Schmidt, Luisa-Maria Sebastian, Fil Mc Taggert, Elektra Tzamouranis, Lexa Velde, Katrin Werner, Christian Wobbeler, Lisa Ziegler, Cora Zimmermann Fotos: Philipp Graf, Michael Kuchinke-Hofer, Johannes Mairhofer, Norbert Neumann, Daniel Scholz Art Direktion: Diana Stuck Assistenz: Christian Pfeifer Telefon: 0351 31540-570 Mail: redaktion@SPIESSER.de Mediaberatung Anke Bai, Luisa Bauer, Sandy Csisko, Caroline Jeschke, Mario Krause, Jakob Osman, Maik Richter, Daniel Strobel Telefon: 0351 31540-552 Mail: media@SPIESSER.de Distribution SK Schulkurier GmbH zentrale@schulkurier.de Telefon: 0351 31540-550 Namentlich gekennzeichnete Beiträge spiegeln nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wider. Keine Haftung für unaufgefordert eingesandte Manuskripte, Fotos usw.; Nachdruck von Beiträgen, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung der Redaktion. Die Redaktion behält sich vor, zugesandte Beiträge zu kürzen.
IHR SEID
Kennt ihr schon ...
SPIESSER ist Mitglied der IVW.
… Marie? Sie liebt Kuchen und kitschige Romane, schaut gerne Vampirfilme und spielt seit neun Jahren Klavier. In diesem Heft hat sie zur Abwechslung mal mit Rentnern Bingo gespielt.
Mein Herz schlägt heimlich für ... ... YouTube-PianoCover-Songs.
Was ich schon immer machen wollte, es mich bloß nicht getraut habe ... … vom Zehnmeterturm im Schwimmbad springen.
Ich bin SPIESSER, weil ... … ich keinen FacebookAccount habe.
Titelbild: Frank Grätz Titelmodel: Jakob Götz
SOMMERFERIEN! Der nächste SPIESSER erscheint am 01. September. Ohne euch ist der SPIESSER nichts – werdet Autor, Fotograf oder Videojournalist! Einfach auf SPIESSER.de/autor anmelden.
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