SPIESSER 171 – Bundesweit

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Sommer 2017 | Nr. 171 | Reisen & Auslandserfahrungen | SPIESSER.de

WOHIN? Sportis auf kreativer Suche in der Vertretungsstunde Seite 18

WOHER? Mittagspause beim DLR – Bei Pizza und Planeten Seite 22

WARUM? Christian versteht modernes Reisen nicht Seite 4

Gezielt ziellos Reisegeschichten von abenteuerlustigen SPIESSER-Autoren. Ab Seite 6.


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HALLO I HR SE I D

Auf geht‘s! Reisen bildet. Oder bilden wir uns das nur ein? Was Reisen und Auslandserfahrungen mit uns machen, wieso wir sie unbedingt sammeln oder auch mal lassen sollten und wie es am anderen Ende der Welt aussieht – ein Heft zum Fernweh schüren und stillen.

Kennt ihr schon ... ... Juliane? Das Informatik-Studium war nicht das Richtige für die gebürtige Niederbayerin, also entschied sie sich ein wenig Redaktionsluft zu schnuppern. Willkommen!

Ich bin SPIESSER, weil … … ich Abfall immer in die Mülltonne schmeiße.

Wenn ich Geld habe, dann ... Sprachrohr

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Die Kunst, modern zu reisen

… würde ich viel reisen. Sprungbrett

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Nico ist Botschafter für die Initiative #FreeInterrail.

Christian versteht das moderne Reisen nicht.

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Gezielt ziellos – Vom Fernweh getrieben!

Jugend ohne Grenzen

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Reisegeschichten von SPIESSER-Autoren.

„Interdisziplinarität ist das Wort der Zukunft.“ Pizza und Planeten beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt.

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Wenn sich Sauron den Arsch abfriert Falk, der kälteliebende Cowboy, beim De-Icing in Neuseeland.

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Das gute Auto Nachhaltig cruisen bei der Daimler AG.

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Der besondere Freiwilligendienst bei EOS-Erlebnispädagogik e.V.

Abi in der Tasche! Ab ins Ausland? Ein Muss oder ein Nix-Muss? SPIESSER Cédric und Anna diskutieren.

„Das fetzt richtig!“ Die Sportis auf der Suche nach kreativem Input.

FSJ – Das Jahr der großen Erlebnisse

Spielwiese

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Möge das Nerdwissen mit euch sein Ein Quiz für alle Star Wars Experten.

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Rätsel Knobeln gegen Langeweile und geile Gewinne.

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Und Tschüss! Brief an das Fernweh Impressum – Alles SPIESSER.

Was hab ich gemacht, wollte es aber nie machen? Schlechte Filme anschauen. Leider weiß man es oft erst nachher.


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SPRACHROHR

KOLU M N E

Die Kunst, modern zu reisen

I

ch packe meinen Koffer und nehme mit: Einen Selfie-Stick, einen MarcoPolo-Reiseführer und Desinfektionstücher. Ich möchte heute mit einem Vorurteil aufräumen. Mit dem Vorurteil, dass Reisen automatisch bildet. Reisen kann bilden, in letzter Zeit bekomme ich aber vermehrt Fälle mit, in denen Reisen vor allem einbildet. Ohne Foto vor mindestens einer Sehenswürdigkeit, die einen Langstreckenflug benötigt, kann sich der moderne Mensch von Welt kaum online sehen lassen. Geschweige denn online daten. Das hochauflösende Trugbild mit Filter erreicht den Höhepunkt meines Unverständnisses in der Art und Weise des modernen Reisens.

25 von Chr istia n Sch neid er,

Ich sitze mit einer Freundin zusammen. Wir reden über Urlaubsziele. Es fallen die Sätze „Paris? Da war ich schon. Da hab ich alles gesehen“ und ich fühle mich plötzlich wie der durchschnittliche Ryanair-Sparpreis-Fluggast auf dem mittleren Sitz – unangenehm berührt. Ich würde jetzt gern weg aus der Situation. Von mir aus auch in den Urlaub. Gerne Paris. Es ist mir unbegreiflich, wie das Erfahren fremder Kultur zu einer kurzweiligen Sammelleidenschaft verkommen kann. Wie schnell man „alles gesehen hat“ in einer anderen Stadt. Das Reisepassfotolächeln als Signatur auf den Postkartenmotiven des austauschbaren Auslandserlebnisses. Eiffelturm. Colosseum. Big Ben. Fernsehturm. Check. Europa? Kenn ich schon! Es heißt „Must-see“, aber nicht „Mustonly-see-and-forget-about-everything-elsethx-bye“. Ich möchte dazu ermutigen, sich im Urlaub einfach mal eine Stunde in ein durchschnittliches Café zu setzen. Ein Café ohne TripAdvisor-Aufkleber an der Eingangstür. Nicht eins der, trotz des exklusiv anmutenden Superlativs, absurd vielen „best places in town“. Nehmt die Komponenten des Urlaubsorts auseinander: Menschen, Architektur, Geruch, Geräusche, Geschmäcker. Vertraut statt der 5-Sterne-Bewertung euren 5 Sinnen. Menschen leben woanders anders. Cassandra De Pecol legte Ende letzten Jahres ihr Handtuch auf die Onlinenachrichtenwelt. Mit 27 Jahren hat sie fast alle Länder bereist. Ihr Ziel: In Rekordgeschwindigkeit

alle Länder der Welt zu besuchen. Hier findet die Trendkurve ihre Wellenreiterin. Reisen als Wettbewerb. Und plötzlich fühle ich mich zurückversetzt ins Teenageralter vor den heimischen Fernseher und sitze an einem Nachmittag gelangweilt vor der Glotze und zappe durch hundert Sender. Jeder nur wenige Sekunden, lange genug, um mich nicht richtig zu interessieren. Dann kommt mein jetziges Ich ins Wohnzimmer und der Penner schaltet den Fernseher aus. Die Welt ist voll mit Orten, die sich zu erleben lohnen. Aber erleben kostet, neben einer Menge Geld, das wichtigste Gut der heutigen westlichen Welt: Aufmerksamkeit. Während meine Freundin weiter Städte aufzählt, die sie demnächst für ein paar Tage bereisen möchte, fliege ich einfach nur mit dem Kopf in den Urlaub. An einen entlegenen Strand in Italien und höre das Mittelmeer rauschen. In dem Strandcafé hinter mir beobachte ich die gelassene Arbeitsmentalität des italienischen Kellners, der gerade einen riesigen Panettone in die frischpolierte Auslage stellt. In Gedanken schneide ich mir eine Scheibe ab. Von dem süßen Brot und der Mentalität. Und nun entschuldigt mich, ich glaub, ich habe Sand in der Unterhose. Wan n Christians nächste Reise ansteht? Frag t ihn auf: / SPIESSER.de/usere-pfirsich-nan nten der-man n-den-si


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Schüleraustausch? Mais oui! Marzena (15) geht in die 10. Klasse eines deutsch-französischen Gymnasiums. Letztes Jahr hat sie an dem Voltaire-Programm des Deutsch-Französischen Jugendwerks (DFJW) teilgenommen, ein halbes Jahr in Frankreich gelebt und dabei nicht nur ihre Sprachkenntnisse enorm verbessert, sondern auch neue Freunde und eine neue Kultur kennen und lieben gelernt. von Polina Boyko, 26

Marzena, wie hast du deinen Austausch in Frankreich organisiert? Ich habe zuerst mit meiner Lehrerin und meinen Eltern gesprochen und mich beim Voltaire-Programm auf der DFJW-Seite beworben. Bei der Bewerbung musste ich Fotos einschicken und Fragebögen ausfüllen, damit ein von dem Charakter her passender Austauschpartner gefunden werden kann. Mit der Zusage bekam ich dann weitere Infos zu meinem Austauschpartner, der auch schon zwei Wochen später in Deutschland ankam – das ging alles ziemlich schnell! Wie war die Zeit mit deinem Austauschpartner hier? Als er angekommen ist, war es natürlich erstmal komisch. Aber wir haben uns schnell sehr gut verstanden und sind immer mehr zusammengewachsen. Das hielt auch während meiner Zeit in Frankreich an. Mittlerweile würde ich sagen, dass er wie ein Bruder für mich ist. Das war super! Wie ging es dir in Frankreich? Ich habe mit meiner Gastfamilie erstmal eine Woche Urlaub in den Alpen gemacht. Das war toll, um die Familie kennenzulernen. Danach

ging es nach Toulouse. Mein Austauschpartner und ich waren in getrennten Klassen. Das ist auch empfehlenswert, damit man nicht die ganze Zeit aufeinander hockt. Außerdem habe ich in der Schule Handball gespielt und zuhause Klavierstunden bekommen. Ich hatte aber auch viele Hausaufgaben für die Schule in Frankreich und musste im Blick behalten, was ich in meiner Schule in Berlin verpasse. Ich war ja nur ein halbes Jahr weg, musste also mitten im Schuljahr wieder einsteigen. Haben sich deine Französischkenntnisse verändert?

Voltaire-Programm

Dauer: 1 Jahr, davon 6 Monate in Frankreich Alter: Schüler/-innen der 8. bis 10. Klasse Bewerbungsschluss: Mitte/ Ende Oktober Kontakt & Infos: voltaire@dfjw.org Tel: 030/ 288 757 15 www.dfjw.org/voltaire-programm

Ich konnte schon vorher ganz gut Französisch, merkte dann aber, dass mir in Alltagssituationen einiges an Vokabular fehlte. Das habe ich mir aber schnell angeeignet und bald auf Französisch gedacht und geträumt. Mein Französisch hat sich durch den Aufenthalt radikal verbessert, sodass ich jetzt auch ein bilinguales Abitur mache. Für wen ist das Programm das Richtige? Man sollte es machen, wenn man anpassungsbereit ist, Neues lernen will und Spaß an der Sprache hat. Es ist eine tolle Gelegenheit die Kultur kennenzulernen, neue Aktivitäten auszuprobieren und neue Freunde zu treffen.

Brigitte-Sauzay-Programm Dauer: 6 Monate, davon 3 in Frankreich

Alter: Schüler/-innen der 8. bis 11. Klasse Kontakt & Infos: sauzay@dfjw.org Tel: 030/ 288 757 15 www.dfjw.org/brigitte-sauzay-programm

Wem ein kürzeres Austauschprogramm lieber ist, der ist beim Brigitte-Sauzay-Programm richtig aufgehoben. Dabei handelt es sich um einen individuellen, nicht an einen bestimmten Zeitpunkt gebundenen Schüleraustausch.


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H E R Z S T ÜC K

Die Freiheit

in der Sardinenbüchse

Da waren wir also. Vier Schulfreunde nach dem Abi auf der anderen Seite der Welt. Ganz auf uns allein gestellt.

WEIT WEG VON ZU HAUSE. Wir hatten gerade noch den letzten Punkt gesetzt, das Abizeugnis eingesackt, viele nervige Fragen über unsere ungewisse Zukunft beantwortet und dem Schülerdasein den Rücken gekehrt. Und schon waren wir auf dem entferntesten Kontinent von zu Hause: Australien. Unser Ziel war es, die neu gewonnene Freiheit so richtig zu genießen. Einen Monat nur wir vier – und unser laubfroschgrüner Van mit violettem Dach. Das Leben in einem Van mit vier spätpubertierenden Jungs ist nicht immer einfach. Es gab zwei Schlafplätze im ausfahrbaren Dach. Die anderen zwei Betten waren die umgeklappten Rücksitze im Van. Oben lag man zu zweit wie in einer Sardinenbüchse. Wir kannten uns zwar schon vor der Reise recht gut, aber liegt man erstmal zu zweit in einer einen Meter breiten Pritsche, weiß man erst was Nähe ist. Jede Nacht wurde man von gegenseitigem Treten oder Herumwälzen wach.

ES WAR GROSSARTIG. Morgens wurden wir von der Sonne geweckt, die durch das Mückennetz schien und gerade über dem offenen Meer aufging. Genau das war es, was wir wollten. Unsere Schlafplätze haben wir mit einer App ausgesucht, die alle Parkplätze an der Ostküste kannte. Anhand der Kommentare konnten wir abwägen, wie sicher wir vor Schlangen, Skorpionen und Anwohnern waren.

WIR STANDEN IN MANCHEN NÄCHTEN AUF PARKPLÄTZEN FÜR SURFER DIREKT AM MEER. In einer dieser Nächte weckte uns ein Anwohner und schrie uns an, dass er die Polizei rufen würde, wenn wir uns nicht sofort verziehen. Die Anwohner waren sowas wie die Schlangen in unserem Paradies – und wir hatten mehr Angst vor ihnen als vor den Reptilien. Auf der Flucht hätten wir fast ein riesiges Känguru angefahren und haben dann auf einem Parkplatz im Wald geschlafen, den wir Schlangenwald tauften.

Text und Fotos von Maximilian Sepp, 19

An einem anderen Tag hat uns unsere App zu einem Parkplatz mitten in der Wüste geführt, so sah es jedenfalls aus.

SO WEIT MAN SEHEN KONNTE, NUR SAND UND DAS MEER. An diesem Tag habe ich den schönsten Sonnenuntergang meines Lebens gesehen. Wir standen auf einer Wiese vor einem Touristencenter direkt am Meer. Die Sonne schien in einem unglaublichen orange-rot auf die riesigen Dünen. Der nasse Sand schimmerte und das hellblaue Meer brachte mit jeder Welle einen neuen Schein auf den spiegelnden Sand. Am Horizont war die Sonne fast weiß und die Wolken über dem Meer sahen aus wie Zuckerwatte im Sonnenschein. Nach diesem unglaublichen Spektakel holte uns dann aber die harte Realität wieder ein:

ZURÜCK AM VAN FANDEN WIR DAS EKLIGE, SECHSBEINIGE GRAUEN. ES WAREN ZWEI KAKERLAKEN. In unserem Besteckkasten. Nach einer fehlgeschlagenen Suchaktion schliefen wir auf Campingstühlen um ein Feuer vor dem Van. Am nächsten Morgen haben wir dann unser Besteck abgekocht und beide Kakerlaken verjagt. Unsere Reise konnte weitergehen. Während unserer Zeit in Australien hatten wir nicht viel.

WIR LEBTEN EINFACH, WAREN EINGEPFERCHT, MANCHMAL GENERVT VONEINANDER, ABER IRGENDWIE EINFACH GLÜCKLICH.

ZIELLAND: Australien GRUND DER REISE: Urlaub DAUER: ein Monat DAS HABE ICH GELERNT: Das Leben in einer Sardinenbüchse kann sehr schön sein.

Wie gut Maximilian im Schlangenwald geschlafen hat? Fragt ihn auf SPIESSER.de/user/maxiise


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SPRACHROHR

Gezielt

ZIELLOS –

Vom Fernweh

Die Welt steht offen und liegt uns zu Füßen, sie packt uns am Fernweh und lockt unsere fünf Sinne mit neuen Eindrücken und Empfindungen. Reisen prägen, verwirren, fordern und erschüttern uns so sehr, dass Gewohnheiten und Unsicherheiten herauspurzeln und Platz machen für ein neues Selbst- und Weltverständnis. Wer ins Ausland geht – sei es nach dem Abi, im Studium oder einfach so zwischendurch – kommt anders zurück. Anders und mit atemberaubenden Geschichten im Gepäck.

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GESTRANDET Text und Fotos von Jana Schuler, 24

ZIELLAND: Indonesien GRUND DER REISE: Backpacking DAUER: 6 Wochen DAS HABE ICH GELERNT: Dass man immer mit dem Verrücktesten rechnen muss.

Manchmal passieren Dinge, die man sonst nur in Filmen sieht.

DINGE, DIE SO VERRÜCKT SIND, DASS MAN DAMIT NICHT IM EIGENEN LEBEN RECHNET. Indonesien. Fanny und ich wollen ein paar Tage auf einer einsamen Insel verbringen. Ein Fischer soll uns dorthin bringen. Sein Boot ist ungefähr 3 Meter lang und gerade mal so breit wie meine Hüften. Linus, ein anderer Deutscher, hat sich uns angeschlossen und als wir unsere drei Rucksäcke eingeladen haben, ist kaum noch Platz zum Sitzen. Wir sind skeptisch, aber die Einheimischen versichern uns, dass das die beste Option sei. Und je länger wir fahren, desto entspannter werden wir auch. Ich grinse Fanny zu. In dem Moment klatscht Wasser gegen mein Bein, der Fahrer ruft etwas auf Indonesisch und der Motor geht aus. Plötzlich schreit auch Linus: „Wir müssen raus!“ Ich starre ihn an und verstehe nicht. „Das Boot geht sonst unter!“, brüllt er und springt ins Meer. Fanny springt, der Fahrer springt.

DANN SPRINGE AUCH ICH. Wir entdecken eine kleine, weiße Bucht und ziehen das sinkende Boot hinter uns her. Ich zerre sofort meinen Rucksack aus dem Boot, reiße mir an den Korallen die Füße auf und hinterlasse eine Blutspur, als ich panisch alles ausbreite: Eine ganze Kameraausrüstung, Handy, USB-Stick mit unseren Fotos, Reisepass, Bargeld, Kleidung, Ukulele, Bücher, ... alles ist komplett nass.

DA STEHEN WIR IN DIESER KLEINEN, EINSAMEN BUCHT. Vor uns perfektes, türkises Meer, hinter uns dichter Dschungel und warten. Und warten. Eine halbe Stunde, eine Stunde ... zwei Stunden! Es beginnt schon zu dämmern und wir begreifen langsam, dass uns niemand mehr abholen wird. Die beiden Fahrer sind geflüchtet! Der Dschungel hinter uns ist so dicht, dass man ohne Machete nicht durchkommt.

WER HÄTTE GEDACHT, DASS MAN MAL EINE MACHETE VERMISSEN WIRD? Ich denke daran, wie ich gestern mit meinen Eltern telefoniert habe: „Wir sind jetzt auf so einer Insel ohne Handyempfang und Strom. Macht euch also keine Sorgen, wenn ihr lange nichts von mir hört.“ Wir schreien nach Hilfe, winken wie verrückt, pfeifen, hüpfen – aber niemand hört oder sieht uns. „Ich schwimme los“, sagt Linus irgendwann. Wir wollen uns nicht aufteilen, aber es geht nicht anders. Fanny und ich brüllen weiter nach Hilfe. Dann, plötzlich, ein Motorboot, das direkt auf uns zusteuert. Wir rasten total aus. Ein Mann steht am Steuer und neben ihm steht Linus. In einer Bucht nahe unserer hat er tatsächlich Hilfe gefunden. Es dauert noch ein paar Tage, bis wir uns von dem Schock erholt haben und die paradiesischen Inseln genießen können. Den Bootsfahrer haben wir nie wieder gesehen und das Ganze ist zu der verrücktesten Reisegeschichte geworden, die ich je erlebt habe.

EHRLICH GESAGT KANN ICH IMMER NOCH NICHT FASSEN, DASS DAS WIRKLICH PASSIERT IST.

WEIT ENTFERNT FÄHRT EIN KLEINES BOOT VORBEI. Wir rufen und winken wie verrückt und – siehe da – der Fischer fährt zu uns! Sein Boot ist aber viel zu klein, um uns mitzunehmen. Also besprechen wir in einer Mischung aus Indonesisch, Englisch und Zeichensprache, dass er und unser Fahrer das Boot abschleppen und Hilfe holen. Ein guter Plan. t noch Ver rücktes passier Was Jana auf ihrer Reise ER.de/user/Ja na-Tuerlich ESS SPI auf sie gt Fra ist?


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SPRACHROHR

Welche Art des Auslandsaufenthalts

passt am besten zu dir?

Hast du schon deinen Schulabschluss?

a) Ja, seit 1-2 Jahren b) Nächstes Jahr ist es soweit c) Ich stehe kurz vor dem Schulabschluss d) Seit letztem Jahr

..

Was ist dir an deiner zukunftigen) Arbeit wichtig?

a) Ich will unbedingt Karriere machen und groß raus! b) Selbstständiges Arbeiten ist mir sehr wichtig c) Meine Arbeit sollte mich intellektuell fordern d) Ich möchte unbedingt in den sozialen Arbeitsbereich

Was ist dein Lieblingsfilm?

a) Into the Wild b) Der Teufel trägt Prada c) Mrs. Doubtfire d) L’auberge espagnole

Wie lange sollte dein

Auslandsaufenthalt dauern?

a) Ein paar Monate reichen b) Mindestens ein halbes Jahr c) Bis zu einem Jahr d) Das will ich nicht festlegen

Praktikum

Du hast deinen Traumjob gefunden und bist voller Tatendrang. Jetzt heißt es: Arbeitserfahrung sammeln und bei deinem zukünftigen Arbeitgeber mit Auslandsaufenthalten punkten. Was könnte sich besser auf dem Lebenslauf machen?

Auslandssemester

In dein Studium hast du dich mittlerweile reingefuchst und suchst jetzt nach neuem Input. Ein Auslandssemester ist dafür ideal geeignet: Neue Lehrmethoden, neue Ansätze und natürlich neue Dozenten und Kommilitonen erwarten dich an deiner Gasthochschule. Sprachkenntnisse lassen sich ebenfalls prächtig verbessern!

Was erhoffst du dir von einem Auslandsaufenthalt?

a) Ich will durch Herausforderungen wachsen b) Ich will sehen, wie Menschen woanders leben c) Ich will meinen Lebenslauf aufpeppen d) Ich will Menschen aus aller Welt kennenlernen

..

Bist du eher Einzelganger oder eher Teamplayer?

a) Ich habe gerne ein kleines, aber festes Team b) Ich kann sehr gut neue Kontakte knüpfen c) Am liebsten bin ich auf mich allein gestellt d) Teamarbeit ist absolut mein Ding

Was hast du immer in der Tasche?

a) Notizen, Aufzeichnungen, Bücher b) Meinen Terminkalender – Ohne den wär’ ich verloren! c) Fotos von meinen Liebsten d) Nur das Nötigste

Du willst die Welt ...

a) … verbessern b) … entdecken c) … verstehen d) … erobern

Work & Travel

Den immer gleichen Alltag hinter dir lassen, endlich ausbrechen aus dem gewohnten Trott – du willst es, du brauchst es! Bei Work & Travel wird von dir einiges verlangt: Unterkünfte und Jobs klarmachen, Kontakte knüpfen und dabei ein neues Land und eine neue Kultur entdecken. Genau da hast du tierisch Bock drauf!

FSJ, FD, Au-Pair

Du hast eine soziale Ader, das Arbeiten mit Menschen macht dir Spaß und macht dich aus. Natürlich könntest du das auch zu Hause tun aber du strebst nach neuen Einflüssen und Erfahrungen. Und wie lernt man eine neue Kultur am besten kennen, als durch den Kontakt mit den Menschen?


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GRENZGÄNGER:

Text von Juliane Müller, 23 | Fotos von Dovi Zilber und Andrew Heney

Ich sitze auf der Line. Um mich herum schwindelerregende Höhe, gesäumt von einem atemberaubenden Bergpanorama. Mein Kopf weiß, ich kann aufstehen. Aber mein Herz wird bei dem Gedanken daran, sich in 30 Meter Höhe auf ein drei Zentimeter breites Nylonband zu stellen, verrückt. Mein Fixpunkt verschwimmt in psychedelischen Kreisen.

DURCHATMEN, KONZENTRIEREN ... UND AUFSTEHEN. Bereits zum fünften Mal in Folge versammeln sich in den Bergen Antalyas rund 300 Highliner aus der ganzen Welt, um eine der wohl adrenalingeladensten und imposantesten Versionen von Karneval zu feiern: den Türkischen Highline Karneval.

HIGHLINEN, DAS BEDEUTET DAS LAUFEN AUF EINER SLACKLINE IN SCHWINDELERREGENDEN HÖHEN, MEIST ZWISCHEN ZWEI FELSEN. Ein hohes Maß an Balance, Konzentration und Koordination sind dafür unentbehrlich, vor allem, weil der Kopf in diesem Umfeld sein ganz eigenes Spiel spielt. An und für sich ist die gefühlte Gefahr aber rein psychisch, da man mit einem Klettergurt an der Highline gesichert ist. Gespräche zur Philosophie des Highlinens hört man an jeder Ecke. Beim gemeinsamen Schwitzen, Lachen und Tanzen in den Bergen Antalyas landet man ganz unweigerlich schnell in einer Blase aus purer Glückseligkeit. Hier überwindet jeder nicht nur seine persönlichen Grenzen, sondern auch Staatsgrenzen und Herkunft sind auf einmal Ideen, die hier eigentlich keinen interessieren.

WAS ZUSAMMENSCHWEISST, IST DIE LIEBE ZUM SPORT UND DER GEWISSE WAHNSINN, DER IN ALLEN VON UNS STECKT.

Politik wirkt in diesem Umfeld realitätsfern, wenn man Menschen aus der Türkei, Russland, Deutschland, Amerika, dem Iran, Israel und vielen anderen Ländern zusammen am Feuer sitzen sieht. Realitätsflucht zur Annäherung an die eigentliche Realität. Doch diese Realitätsflucht bedeutet für uns alle etwas anderes. Während ich meine Freiheit von Uni und Job genieße, erzählt mir Gögce* aus Istanbul, dass sie diesen Tag das erste Mal klettern und Highlinen war. Als ich das anerkennend kommentiere, entgegnet sie:

„WENN DU JEDEN TAG MIT DER ANGST VOR TERROR KONFRONTIERT BIST, SCHÜCHTERT DICH SO VIEL NICHT MEHR EIN.“ Ich schlucke. Doch man müsse sich seine Freiheit nehmen, auch wenn deine Umgebung sie dir immer weiter einschränken will, erklärt sie mir weiter. Ali* erzählt mir, dass er seit drei Jahren in der Türkei lebt, weil er aus Syrien vor dem Bürgerkrieg geflohen ist. Sein offizieller Aufenthaltstitel lässt seitdem auf sich warten, von einer Reise- oder Arbeitserlaubnis ganz zu schweigen. Während mir mit meiner deutschen Staatsbürgerschaft Tür und Tor zur Welt offen stehen, kann er legal noch nicht mal die Türkei verlassen. Das Gefühl der Absurdität von Politik wird immer größer. Seinen Optimismus lässt er sich dadurch trotzdem nicht nehmen. Er kämpft jeden Tag weiter. Nach einer Woche gelebter Utopie gehen alle zurück in ihre Normalität. Trotz all der Unterschiede, gibt dieses Festival allen ein großes Stück an Glück und Hoffnung mit.

FAITH IN HUMANITY RESTORED. *Name geändert

line aufstehen An welchem Tag Julia ne auf der High r/suspiciousa e/use SER.d SPIES auf sie t konnte? Frag

ZIELLAND: Türkei GRUND DER REISE: Highlinefestival Turkish Highline Carnival DAUER: 10 Tage DAS HABE ICH GELERNT: Wie wenig Politik mit den Menschen an sich zu tun hat.


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SPRACHROHR

An die

Heimat Von Veronika Hofmann, 21

ICH FINDE DICH SELBST IN DER FREMDE

Begebe mich in deine Hände Nicht nur an einem Ort Du bist nicht nur ein Wort Das beschreibt, wo ich geboren bin

WANN IMMER ICH VERLOREN BIN Finde ich dich in mir selbst Weil du dich für mich verhältst Wie ein jeder Strand der Welt Der Geschichten mir erzählt Von vergangenen Kindheitsträumen

WENN DIE WELLEN SCHÄUMEN Ist meine Sehnsucht befriedigt Ich meiner Sorgen entledigt Wenn ich auf das Meer sehe Die Essenz der Freiheit verstehe

Verspüre ich letztendlich Dass deine Wärme ich Überall hin mit mir trage Sogar wenn ich mich nach draußen wage

LANDSCHAFTEN ZIEHEN AN MIR VORBEI

Verwurzelung ist mir einerlei Wenn ich täglich Neues sehen kann Fängt mein Herz erst recht zu hämmern an

DENN DU STECKST IN JEDEM GRASHALM Jedem Tal, auf jeder Alm Auf Höhenflügen inklusive dir Wird alles zum Lieblingsort mir

Welche Liebl ingsorte Veronika hat? Frag t sie auf SPIESSER.de/user/Cherilia


12 SPRACHLOSE

GESCHICHTENERZÄHLER

Text und Fotos von Daniel Korenev, 20

144 Tage aus dem gewohnten Heim, raus in die ferne Welt. Jeden Tag eine geballte Ladung an neuen Eindrücken. Die Schleuse stand tagtäglich offen und der Fluss an Impressionen fing an überzulaufen. Als ich an meinem ersten Tag in Buenos Aires ankam, fehlte mir jegliches Sicherheitsgefühl.

Gigantische Berge, geziert von bezaubernden Wäldern, die sich emporheben zwischen dynamischen und lebendigen Flüssen. Reist man einige Stunden weiter, begegnen einem die paradisischsten Strände. Dahinter eine unendlich scheinende Wüste mit einer kleinen Stadt und einer Oase, die alles am Leben erhält.

ICH FÜHLTE MICH NICHT SELTEN VERLOREN UND BEGEGNETE SITUATIONEN, DIE VIEL GEDULD UND MUT ERFORDERN, UM SIE ZU MEISTERN.

Auch die kulturelle Vielfalt, die uns entgegenschlug, ließ viele Einblicke zu und brachte mir bei, das Leben mehr zu zelebrieren. In Chile vereint Musik die Menschen und bringt sie zusammen auf die Straßen. Und dann musiziert und singt man, als gäbe es kein Morgen.

Was, wenn ein Waldbrand oder eine Jahrhundertflut das ganze Land in Ausnahmezustand versetzen und deine Weiterreise unmöglich erscheint? Wenn deine Kreditkarte abhandengekommen ist und du ohne Geld dastehst? Du zweifelst nicht selten, ob es die richtige Entscheidung gewesen ist, diesen Schritt in die ferne Welt zu wagen.

WARUM? WEIL ES MÖGLICH IST. WEIL MAN LEBT.

SPÄTER STELLST DU FEST, DASS DU AN JEDER HERAUSFORDERUNG GEWACHSEN BIST. Und dass du alles richtig gemacht hat. Menschen, die man auf der Reise trifft und die einen begeistern, haben meine Reise zu dem gemacht, warum ich mich dafür überhaupt entschieden hab. Zwei Monate war ich schon in Südamerika, da traf ich einen weiteren Reisenden aus dem Süden Deutschlands in Valparaiso, der größten Hafenstadt Chiles. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich noch nicht, dass wir den größten Teil unserer Reise zusammen verbringen werden. Heute bin ich froh, ihn einen sehr guten Freund nennen zu dürfen.

ZUSAMMEN LIEßEN WIR UNS VON DER UNVERGLEICHLICHEN SCHÖNHEIT DER NATUR SÜDAMERIKAS DEN ATEM VERSCHLAGEN.

ZIELLAND: Argentinien, Chile, Peru GRUND DER REISE: obligatorische Reise vor dem Studium DAUER: 5 Monate DAS HABE ICH GELERNT: Abfahrtszeiten für den öffentlichen Nahverkehr in Südamerika existieren nicht

Eine meiner schönsten Nächte hatte ich auf den Straßen in Valparaiso mit drei Straßenmusikanten aus Mendoza, die ich auf dem Hauptplatz traf. Die Begegnung endete mit einem Orchester und einer Vielzahl an euphorischen Sängern, die bis in die späten Morgenstunden ihre schönsten traditionellen Lieder zum Besten gaben. Nicht zuletzt lernst du Dinge in deiner Heimat zu schätzen. Ein Spruch zierte die Wohnzimmerwand meines Hostels: “When you travel, you not only gain another perspective of the world, you gain another perspective from your home.” Dinge, die dir in deiner Heimat als dahingegeben erscheinen, sind eigentlich wertvolle Einzelheiten, die du erst aus der Ferne richtig zu schätzen lernst. Schlussendlich: Eine Reise macht sprachlos.

SIE LÄSST DICH SPRACHLOS WERDEN ZU BEGINN UND VERWANDELT DICH IN EINEN GESCHICHTENERZÄHLER. Ich habe so unglaublich viele Dinge erleben und lernen dürfen. Und nichts auf dieser Welt erscheint mir heute so unbezahlbar. ten erzäh lt? Welche Geschichte Daniel am liebs kho Frag t ihn auf SPIESSER.de/user/Min


13 ..

SPRACHROHR

Hohenflug

oder Tiefgang?

Herr Bolten, wie sind Sie Professor für Interkulturelle Wirtschaftskommunikation geworden?

Durch mein ursprüngliches Germanistik- und Linguistikstudium lernte ich Aspekte der Wirtschaftskommunikation kennen. Vor genau 25 Jahren wurde ich durch die größer werdende, internationale Mobilität zum Professor für Interkulturelle Wirtschaftskommunikation. Wie empfindet jemand, der sich für einen längeren Auslandsaufenthalt entschieden hat, die erste Zeit im Ausland?

Jemand, der bestehende Regeln erkennt, Unsicherheitssituationen nicht als etwas Schlimmes empfindet und eine Balance zwischen Zurücknehmen und Nennen seiner Bedürfnisse findet, wird sich leicht eingliedern. Jemand, der abwartet und nach klaren Regeln sucht, wird sich eher unwohl fühlen und im schlechtesten Fall ganz zurückziehen. Wann ungefähr und wieso schwächt das anfängliche, euphorische Gefühl ab?

Wenn es ein solches euphorisches Gefühl gibt – was nicht sein muss – dann schwächt es ab, sobald der

Jeder erzählt Auslandserfahrungen seien eine Bereicherung. Die Gefühlswelt kann im Ausland aber ganz schön außer Kontrolle geraten und der Aufenthalt eine anstrengende Zeit sein. Wieso das so ist, erzählt der Professor für Interkulturelle Wirtschaftskommunikation und Herausgeber des „Intercultural Journal“ Dr. Jürgen von Juliane Lange, 19 Bolten SPIESSER-Praktikantin Juliane.

Alltag „normal“ wird. Da hilft es, weiterhin neugierig zu sein, das Glas als halbvoll und nicht als halbleer zu interpretieren. Was passiert bei einem Kulturschock?

Man scheint handlungsunfähig zu werden, weil alles fremd ist und keine vertrauten Regeln mehr gelten. Allerdings können Informationen viel von der „unüberwindbaren“ Fremde nehmen. Je intensiver man sich vorher mit seiner Zielregion beschäftigt, desto weniger besteht die Gefahr eines Kulturschocks. Was für Gefühle können sich entwickeln, wenn man wieder zu Hause ist?

Dadurch, dass der Bekanntenkreis und der Reisende sich getrennt weiterentwickeln, kann sich die ursprüngliche, sehr vertraute Umgebung plötzlich fremd anfühlen. Man sollte z. B. durch soziale Medien mit dem heimischen Freundeskreis verbunden bleiben. Wie sehr kann ein längerer Aufenthalt im Ausland Einstellungen und den Charakter ändern?

im Ausland können großen Einfluss auf die eigene Persönlichkeitsentwicklung haben. Man wird in der Regel selbstsicherer, „erwachsener“ und innerlich cooler. Manche Menschen sind ihr Leben lang getrieben vom Fernweh, andere wollen ihr Zuhause eigentlich niemals verlassen – Wieso gibt es diese starken Unterschiede? Wovon hängen sie ab?

Meistens von der Persönlichkeit. Die Einen benötigen klare und feste Regeln, gewohnte Strukturen; die Anderen probieren gerne Neues aus und nehmen Unsicherheit eher in Kauf. Jürgen Bolten ist Professor für nikation Interkulturelle Wirtschaftskommu sität an der Friedrich-Schiller-Univer Jena und Gastdozent an Universitäten weltweit. Außerdem ural ist er Herausgeber des „Intercult Journal“ und veröf fentlichte e. zahlreiche wissenschaftliche Werk

Der ganz andere Blickwinkel und die Erfahrungen

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H Ä RT E T E S T

Wenn sich Sauron den Arsch abfriert Für knapp fünf Monate probierte sich SPIESSER-Redakteur Falk als De-Icer auf dem Mount Ruapehu in Neuseeland aus. Ein wahrer Traumjob für jeden kälteliebenden Cowboy, aber sicher nichts für Warmduscher mit Höhenangst. man n Text und Foto s von Falk Herr

W

Ich weiß, wie du dich fühlst kleiner Hobbit: erschöpft aber glücklich.

ind und Eis pfeifen mir wie so oft um die Nase. Die Muskeln meiner Arme sind geschwollen und meine Hände spüre ich schon lange nicht mehr. Was das Tageslicht preisgibt, entschädigt wie jeden Morgen für die Anstrengung. Ich schaue auf das Land von Mordor herab und auf den Schicksalsberg, in dem Frodo in Tolkiens „Herr der Ringe“ einst den einen Ring mit letzter Kraft vernichtete. Ich weiß, wie du dich fühlst kleiner Hobbit: erschöpft aber glücklich. Jeden Morgen stehe ich früh auf, um den Vulkan auf dem Rücken einer Pistenraupe hochzufahren und dann auf dem Snowboard weiter zu den Liftanlagen zu brausen. Dann erklimme ich jeden Liftturm einzeln, um das Eis davon ab zu prügeln.

aber gleichzeitig eiskaltem Niederschlag heimgesucht wird. Die Liftanlagen sind zwar nicht gerade modern, dafür aber robust. Wind, Temperaturen und Niederschläge sorgen dafür, dass sich regelmäßig dicke Eisschichten um den kalten Stahl der Liftanlagen festsetzen. Wenn Tragflächen eines Flugzeugs vereist sind, dann werden sie einfach mit einer Art Enteisungsspray besprüht. Hier, in einem Skigebiet mitten im ältesten Nationalpark Neuseelands, dem Tongariro National Park, geht das natürlich gar nicht! Aber hey, es werden sich schon jede Wintersaison ein paar ehrgeizige Knüppelbrüder finden, die sich für Mindestlohn in den Kampf zwischen Mensch und Natur stürzen und Väterchen Frost mit purer Gewalt den Kampf ansagen.

Holzknüppel statt Chemiekeule

Endlich spüre ich die ersten Sonnenstrahlen in meinem Gesicht. Es fühlt sich an, als belohnt mich die Natur für die Strapazen, die mein von Kälte und Schmerz zerfressener Körper durchgemacht hat. Ich stehe auf über 2000

Die geographisch einmalige Lage auf der Nordinsel Neuseelands sorgt dafür, dass das Skigebiet über Nacht von extrem feuchtem,


15 Metern Höhe auf dem größten aktiven Vulkan Neuseelands. Als wäre das nicht schon hoch genug, klettere ich einen über 20 Meter hohen Liftturm hoch, auf dem ich balancierend mit einer Art Baseballschläger die Laufräder der Seilanlage vom Eis frei schlage. Hoffentlich lässt der Wind bald nach, damit ich die hartnäckigen Brocken auch mal mit zwei Händen bekämpfen kann. Die Sicht heute ist gut, so sehe ich auch den Liftturm vor und hinter mir, auf denen sich die Kollegen auslassen. Die Zeit drängt, schließlich müssen die Jungs und ich noch einige andere Lifte enteisen, damit die Wintersportler den Berg bequem erklimmen können.

Ein Käfig voller Narren

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Die Palette der Freiwilligen ist so bunt wie lustig. Engländer, Australier, Deutsche, Neuseeländer und mehr geben sich die Ehre menschlichen Abrissbirnen nachzueifern. Bewaffnet mit Klettergeschirr, Helm und Holzknüppel vereint uns die Liebe zu Adrenalin und Grenzerfahrungen. Man wird fast

SPRACHROHR

süchtig nach Action und so heizen wir auch an freien Tagen mit unseren Boards über die Pisten des Vulkans oder probieren das Bungeejumping aus, um einfach mal wieder „runter“ zu kommen.

Ein Härtetest zum weich werden Als De-Icer habe ich fröhlich verrückte und tollkühne Typen kennengelernt und meine eigenen Grenzen bis zum Äußersten austesten können. Mal etwas zu tun und zu wagen, das vielleicht nicht meinen intellektuellen Bedürfnissen entspricht, dafür aber primitivere Instinkte anspricht, war allein schon eine bereichernde Erfahrung. Zudem konnte ich interessante Menschen kennenlernen, neue Freunde aus aller Welt finden und ganz nebenbei zum Eis-Ironman werden. Auch wenn ich schon längst nicht mehr auf Vulkanen mit Holzknüppeln auf Eis, sondern wieder am Schreibtisch in die Tasten hämmere, zaubert mir mein Härtetest am anderen Ende der Welt immer noch ein wehmütiges Grinsen ins Gesicht.

r e ß u a t a h o t t Ne

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Wo Falk heute sein Adrenalin hernimmt? Fragt ihn auf: SPIESSER.de/user/spiesserfalk


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U N V E R BLÜ M T

Abi in der Tasche! Ab ins Ausland? Bald ist es wieder soweit und die Abi-Prüfungen stehen vor der Tür. Doch was macht man, sobald man aus der Schule raus ist? Die Möglichkeiten sind groß: Studium, FSJ, Work & Travel und viel mehr. SPIESSER-Autor Cédric findet, man sollte die Chance nutzen und ins Ausland gehen! SPIESSERin Anna ist da anderer Meinung.

„Ins Ausland zu gehen hilft dabei selbstständiger zu werden“, findet Cédric, 20, der nach dem Abi acht Monate im Ausland war.

Man sollte sich die klischeebehafteten Worte aus der Abschlussrede ruhig mal zu Herzen nehmen.

E

uch steht die Welt offen“ oder „Jetzt seid ihr frei“. So oder so ähnlich heißt es Jahr für Jahr in fast jeder Abirede. Also „ raus aus dem Klassenzimmer und ab in den Hörsaal? Die Hälfte der Abiturienten macht das so und beginnt direkt nach dem Schulabschluss ein Studium. Doch was ist mit der „großen weiten Welt“, die sich vor unseren Füßen erstreckt und die uns der Direktor in seiner Rede zu entdecken ermutigt hat? Auf Studieren hatte ich persönlich keine Lust, nachdem ich mein Abiturzeugnis in der Tasche hatte, und so ging es nach ein paar Monaten Geldverdienen erstmal für acht Monate nach Neuseeland und Bali. Für ein Jahr nach dem Abi auf Work & Travel-Reise zu gehen, ist mittlerweile alles andere als exotisch und fast schon Mainstream. Trotzdem möchte ich die Zeit dort und die Erlebnisse, die ich gemacht habe, nicht missen. Ins Ausland zu gehen hilft dabei selbstständiger zu werden. Was tun, wenn nach zwei Monaten Rumreisen plötzlich das Geld zur Neige geht oder man irgendwo im Nirgendwo feststellt, dass man keine Luft mehr im Autoreifen hat? Neben der einen oder anderen größeren Herausforderung, die es zu meistern gilt, lernt man, weit weg von zu Hause auch praktische Dinge zur Alltagsbewältigung von Kochen über Wäsche waschen. Wer es wagt, sich ins Ausland zu verabschieden, macht Erfahrungen fürs Leben. Von schönen Erlebnissen wie einem gemeinsamen Lagerfeuer am Strand unterm Sternenhimmel bis zu eher unschönen Scooterunfällen auf

Bali. Egal ob Work & Travel, Aupair oder Freiwilligendienst, jeder kommt mit einem im wahrsten Sinne des Wortes „erweiterten Horizont“ aus dem Ausland zurück. Es sind aber nicht nur die Erinnerungen, die zählen: Im Ausland lernt man eine andere Kultur kennen, wird toleranter, spricht eine andere Sprache und findet Freunde aus aller Welt. Der Umbruch zwischen Schule und Studium oder Ausbildung ist die beste Zeit für einen Auslandsaufenthalt. Nie ist man so frei von Verpflichtungen wie jetzt. Wer noch nicht weiß, was er danach studieren möchte, wird sein Traumstudium nicht in Neuseeland finden. Ich finde man sollte aber trotzdem die Chance nutzen und sich die klischeebehafteten Worte aus der Abschlussrede ruhig mal zu Herzen nehmen.


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SPRACHROHR

„Selbstständig ist, wer selbstständig sein will“, hält Anna, 21, dagegen und plädiert für mehr Bewusstsein.

M

al ganz ehrlich – wieso sollte man sich nach dem Abrackern in der Oberstufe dem Stress aussetzen, in ein fremdes Land zu gehen und dort ein neues Leben aufzubauen, nur um nach einem Jahr wieder alles hinter sich zu lassen? Die Gründe sind immer die gleichen: Ich will mich selbst finden, selbstständig sein, möchte Neues sehen, Neues lernen. Doch dafür muss man nicht zwingend das Land verlassen. Wenn man nach dem Abi keine Ahnung hat, was man machen will, kommt es gelegen, dass ein Auslandsjahr die ultimative Chance zur Selbstfindung verspricht. Doch man muss nicht unbedingt nach Ecuador fliegen und dabei 6.700 kg CO2 verbrauchen, um über sein Leben nachzudenken. Man braucht lediglich Zeit und das Gefühl von Unabhängigkeit, was auch in der Heimat erreicht werden kann. Selbstständig ist, wer selbstständig sein will. Keine Lust mehr, bei den Eltern zu wohnen? Dann zieh in eine WG, auch wenn es Überwindung kostet bei fehlender Notwendigkeit auf Hotel Mama zu verzichten. Lust auf ein anderes Umfeld und neue Leute? Behalte im Hinterkopf, dass man seine Heimatstadt ganz anders wahrnimmt, sobald man aus der Schule raus ist. Als Schülerin habe ich meine Stadt anders erlebt als heute. Jetzt kenne ich Bars, Clubs und Projekte, die ich früher nie wahrgenommen habe. Mit ein bisschen Kreativität kann man Städte wunderbar neuentdecken: Such dir neue Cafés, fahre in andere Stadtteile und halte Ausschau nach neuen Freunden.

Außerdem: Freiwilligendienst im Ausland ist mit Außenpolitik und Neokolonialismus verbunden. Bevor du also für ein Entwicklungsprojekt nach Afrika gehst, solltest du dich auf jeden Fall fragen, ob du den Menschen im Ausland wirklich etwas Gutes tun oder doch eher aus egoistischen Zielen „helfen“ möchtest und ob du dir auch zutrauen würdest, dieselbe Tätigkeit im eigenen Land zu verrichten. Denn auch deutschlandweit kann man sich bestens engagieren. Zusammenfassend lässt sich sagen: Lass dich nicht einschüchtern von den großen, weiten Plänen deiner Mitschüler. Glück findet man nicht im Ausland, sondern in sich selbst. Es ist absolut nichts verkehrt daran, die eigenen Nerven, Papas Geldbeutel und die Umwelt nicht unnötig zu belasten, ein außenpolitisches Statement zu setzten und Alternativen zum Auslandsjahr zu suchen.

Man muss nicht nach Ecuador fliegen und dabei 6.700 kg CO2 verbrauchen, um über sein Leben nachzudenken.


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V E RT R E T UNGS S T U N DE

„Das fetzt richtig!“ Dass nach 20 Jahren die Kreativität mal flöten geht, kann passieren. Die „Sportfreunde Stiller“ haben sich deswegen an die 10a des Immanuel-Kant-Gymnasiums in Leipzig gewandt und die Schülerinnen und Schüler um kreative Hilfe gebeten. Mit vollem Erfolg! Von Juli ane Lan ge, 19

Foto s von Fran k Grä tz

Es ist Freitag nach der 6. Stunde. Die Schüler der 10a singen noch ein paar Lieder, bevor die Sportis – Peter, Flo und Rüde – begrüßend in das Zimmer treten. Flo: Schule: Immanuel-Kant-Gymnasium in Leipzig Lehrer: Sportfreunde Stiller

Wir freuen uns bei euch sein zu dürfen. In einer sehr interessierten Kunstklasse, wie wir erfahren haben. Ist das so? Die Schüler bejahen.

Wir sind eine Band aus München. Ihr kennt uns vielleicht, vielleicht auch nicht.

Klasse: 10a

Peter:

Fach: Kunst

Ungefähr die Hälfte der Klasse meldet sich. Flo:

Thema: Motivgestaltung

Das Video zur Kunstvertretungsstunde findet ihr auf SPIESSER.de/ vertretungsstunde/ sportfreunde-stiller

Wer von euch kennt uns denn?

Sehr schön. Ihr habt schon mal was von uns gehört, kennt vielleicht auch das eine oder andere Lied. Wir wollen euch heute um eure Unterstützung bitten, denn wir wollen Aufkleber herstellen mit unserem Bandnamen, einem Logo oder mit einem schönen Bild. Wir waren allerdings bisher ideenlos und da hieß es: In Leipzig an der Immanuel-Kant-Schule gibt es lauter interessierte, junge Menschen, die uns dabei helfen könnten.

Rüde:

Ich muss mal noch was fragen, bevor wir anfangen: Stimmt es wirklich, dass ihr eine Stunde länger geblieben seid, wegen uns? Ein „Ja“ brummt durch die Klasse.

Das fetzt richtig! Die Sonne scheint draußen und ihr hättet echt Besseres zu tun. Die Schüler lachen. Flo:

Wer dann später heim will, soll einfach gehen. Die Schüler lachen. Nun zu uns: Wir sind eine Band, die seit zwanzig Jahren existiert. Ich mach Rockmusik, die beiden Popmusik und ihr könnt nun euren Ideen freien Lauf lassen. Kurze Zwischenfrage: Diese interessierten Schüler hier verfügen über Kunstmaterialien, oder? Clara:

Wir wussten nicht mal, dass wir etwas malen sollten. Flo:

Ihr seid also ganz gut vorbereitet. Die Schüler lachen. Kurzerhand werden aus dem


19 benachbarten Kunstraum Materialien geborgt und schon kann’s losgehen! Sätze wie „Braucht noch jemand Papier?“ und „Hat jemand Filzstifte dabei?“ gehen im geschäftigen Murmeln und kreativen Treiben fast unter. Währenddessen verteilen die Sportis ihr neues Album „Sturm & Stille“ an die Schüler.

Es bleibt euch überlassen, ob ihr nur ein kleines Logo, den Namen, ein Bild oder irgendetwas anderes darstellt. Hauptsache es hat etwas mit „Sportfreunde Stiller“ zu tun. Von dem besten Motiv wollen wir dann Sticker herstellen. Mit denen könnt ihr dann die ganze Schule vollballern. Die Zeichner der besten drei Entwürfe wollen wir außerdem zu unserem Konzert in Halle beim Picknick Open einladen. Also der Rüde singt euch gleich ein Lied vor, an dem ihr euch ein bisschen orientieren könnt. Die Klasse lacht.

Habt ihr irgendwelche Fragen? Emilia:

SPRACHROHR

Flo:

Rahel:

Im deutschsprachigen Lindenberg.

Peter:

Herbert Grönemeyer hat uns aber auf die Stadiontour 2004 eingeladen. Flo:

Wir waren noch nicht so lang dabei und es war umwerfend! Braucht ihr noch ein paar Ideen für eure Zeichnungen? Flo zeichnet Beispiele an die Tafel, schreibt Songtitel an und gibt Tipps zur Gestaltung der Motive. Peter:

Oft ist etwas total Einfaches was ganz Geniales. Es muss nicht viel sein.

Meine Lieblingssportart ist Surfen, aber Fußball mag ich auch sehr gerne und Eishockey finde ich toll, aber ich mag auch Snowboard fahren.

Die 1995 gegründete Band „Sportfreunde Stiller“ hat im Oktober 2016 ihr siebtes Studioalbum „Sturm & Stille“ veröffentlicht. Sänger Peter Brugger, Bassist Rüdiger „Rüde“ Linhof und Schlagzeuger Florian Weber gehen ab Mai 2017 auf Tour: 23.05. 26.05. 27.05. 02.06. 03.06. 15.06. 16.06.

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Hannover, Capitol Dresden, Alter Schlachthof Kiel, MAX NACHTTHEATER Augsburg, Kongresshalle Gmunden, Rathausplatz Dortmund, Ruhr Games Worms, Jazz and Joy

„Ich fand die Stunde sehr gut. Manchmal war sie etwas durcheinander, aber ich fand es cool, dass sie so frei war. Es war mal was anderes als normaler Unterricht.“ Emilia, 15 Note: 1

„Sehr lustig! Sie waren sehr sympathisch und offen. Das war irgendwie cool und es hat echt Spaß gemacht.“

Flo:

Peter und ich haben uns vor 20 Jahren im Sportstudium kennengelernt und wollten eigentlich Sportlehrer werden. Da wir beide leidenschaftliche Musiker sind, haben wir stattdessen eine Band gegründet. Der Rüde kam nach einem Jahr dazu: Unser Bassist, der mit den Füßen auch Orgel spielen kann.

Clara, 15 Note: 1

„Es war sehr abwechslungsreich und eine lustige und kreative Aufgabe.“ Theo, 15 Note: 1

Peter:

Er hat Zehen, sowas habt ihr noch nie gesehen, wollt ihr wahrscheinlich auch nicht. Die Klasse lacht. Flo:

Ich habe mich zum Beispiel auch an einer Kunsthochschule beworben, wurde aber Gott sei Dank nicht angenommen. Denn durch mein Studium habe ich Peter kennengelernt. Rüde, was würdest du mit dem Siegeraufkleber machen? Rüde:

Mit wem habt ihr alles schon gespielt?

Udo

Mit dem haben wir noch nicht spielen dürfen.

Was ist eure Lieblingssportart?

Rahel:

Bereich

Flo:

Peter:

Ich würde ihn auf meinen Bassverstärker kleben, sodass er mit uns die nächsten Jahre auf Tour mitreist.

Sportfreunde Stiller

Mit sehr vielen Bands, aber ich muss gerade überlegen, wen ihr kennen könntet. Was ist denn deine Lieblingsband oder -künstler?

Ob Juliane auch so kreativ begabt ist wie einige Schüler? Fragt sie auf: SPIESSER.de/user/juli-yuki


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Die Karrierewelt

erobern

Auslandserfahrungen werden heutzutage oft vorausgesetzt. Mit der Annahme, dass sie die Selbstständigkeit und die sogenannten Social Skills fördern, werden Lebensläufe nach kurzen oder langen Aufenthalten im Ausland unter die Lupe genommen. Worauf es noch bei großen, internationalen Unternehmen ankommt und was euch als Azubis oder Berufseinsteiger erwartet, erfahrt ihr in unserem Karriereteil.

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Jugend ohne Grenzen Stell dir vor, zu deinem 18. Geburtstag liegt ein Ticket mit deinem Namen im Briefkasten – mit der Lizenz zum grenzenlosen Reisen in Europa für drei Wochen. Klingt zu schön, um wahr zu sein? Ist aber die Idee der Initiative #FreeInterrail. SPIESSER-Autor Nico erklärt, was dahinter steckt.

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„Interdisziplinarität ist das Wort der Zukunft.“ Hoch hinaus geht es bei der Mittagspause mit Prof. Ehrenfreund, der Vorstandsvorsitzenden des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt. SPIESSER-Autorin Eva sprach mit der Wissenschaftlerin über das Leben im All, eine Karriere als Astronaut und die Notwendigkeit von naturwissenschaftlicher Forschung.

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Das gute Auto Elektroautos tragen einen wichtigen Teil zur Energiewende und grünen Mobilität bei. SPIESSER-Autorin Ema hat sich bei einer Probefahrt in den smart cabrio electric drive von Daimler verliebt und Wilfried Porth, dem Personalvorstand der Daimler AG, Fragen zur Ausbildung bei Daimler gestellt.

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FSJ – Das Jahr der großen Erlebnisse In Deutschland aber auch in 14 weiteren Ländern bietet der gemeinnützige Verein EOS-Erlebnispädagogik Freiwilligendienste an. Das Besondere dabei: Der erlebnispädagogische Ansatz, der die Freiwilligen in Seminaren erwartet und ein neues Licht auf Leben und Lernen wirft.

C


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M AC H DE I N DI NG

SPRUNGBRETT

Jugend ohne Grenzen Stell dir vor, zu deinem 18. liegt ein Ticket mit deinem Namen im Briefkasten – mit der Lizenz zum grenzenlosen Reisen in Europa für drei Wochen. Das ist die Vision der jungen Initiative #FreeInterrail, für die SPIESSER-Autor Nico brennt. Von Nico Hajrahmato llahi, 20

S

eit Dezember letzten Jahres darf ich als einer von zahlreichen jungen Menschen Botschafter für die europäische Basisinitiative #FreeInterrail sein. Es ist die Idee der beiden jungen Aktivisten Martin Speer und Vincent-Immanuel Herr. Sie möchten, dass jedem EU-Bürger zum 18. Geburtstag ein Interrail Global-Pass über 30 Tage für fast alle Länder des europäischen Kontinents geschenkt wird – finanziert von der Europäischen Union.

Europa erfahren – Europa bewegen Ich bin fest davon überzeugt, dass unsere Generation etwas Besonderes und Einzigartiges erleben sollte, um fundamentale europäische Freiheiten zu einem erfahrbaren Lebensgefühl zu machen, mit dem sich die Menschen identifizieren können. Als jungen Europäern stehen uns bereits der Europäische Freiwilligendienst oder Erasmus+ offen. Diese Möglichkeiten werden allerdings überwiegend von Studierenden genutzt. Warum sollten nicht alle jungen Menschen in Europa die Möglichkeit haben, fernab ihrer finanziellen Situation eine dreiwöchige Reise durch ganz Europa genießen zu dürfen?

Was sagt die Politik dazu? Obwohl #FreeInterrail im Europäischen Parlament und in der europäischen Öffentlichkeit große Unterstützung genießt, hat die Europäische Kommission einen ersten Anlauf vergeigt und ein nicht mehr wiedererkennbares Jugendaustauschprogramm initiiert. Das hat mit #FreeInterrail nichts mehr zu tun. Aus dem Ticket für alle ist ein Schulprojekt für wenige geworden. In diesem Jahr startet ein Pilotprojekt, von dem einige Schüler profitieren. Dass dies ein erster Schritt ist, steht außer Frage. Aber es kommen viel zu wenige in den Geschmack grenzenlosen Reisens in Europa. Der Kampf für #FreeInterrail geht jetzt aber richtig los und kann zu einem Erfolg werden, wenn wir unserer Stimme Ausdruck verleihen, indem wir zusammen Druck auf die europäische Politik aufbauen! Gemeinsam können wir Europa bewegen!

#FreeInterrail

Jede und jeder kann der Kampagne online die eigene Stimme verleihen und Teil einer wachsenden Bewegung werden. Außerdem ist es kinderleicht, die Petition zu unterzeichnen. Du willst #FreeInterrail unterstützen? Dann ab auf: www.tinyurl.com/freeeinterrail

Wohin Nico in den drei Wochen reisen würde? Fragt ihn auf: /nicohaji SPIESSER.de/user

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Wie die anderen Botschafter will ich vielfältig für diese großartige und im wahrsten Sinne des Wortes bewegende Vision kämpfen. Die junge Generation unseres Kontinents – zu der leider zu viele junge Menschen ohne echte Perspektive gehören – braucht etwas, das verbindet,

untereinander genauso wie mit Europa. In der Rolle als Botschafter habe ich die visionäre Idee zum Thema im Gespräch mit Politikern gemacht, aber auch Freunde und Bekannte überzeugen können. Außerdem habe ich Artikel für die Medien verfasst und Social Media für Werbung genutzt.


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M I T TAGSPAUSE

... mit Prof. Pascale Ehrenfreund, Vorstandsvorsitzende des DLR

„Interdisziplinarität ist das Wort der Zukunft.“ Extrasolare Planeten, interstellarer Staub, Chemie des Lebens – bei Pizza und Knäckebrot sprach SPIESSER-Autorin Eva mit Prof. Ehrenfreund, Vorstandsvorsitzende des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt, über das Leben im All, eine Karriere als Astronaut und die Notwendigkeit von naturwissenschaftlicher Forschung. von Eva Boss e, 24

Foto s von Jaku b Kalis zews ki

Hilft Ihnen die Forschung des DLR mir die Frage nach unserem Ursprung zu beantworten?

Wenn wir Wassermoleküle auf anderen Planeten finden, dann laufen wir vor Freude schreiend ums Gelände – auch wenn wir lieber Aliens hätten.

Auf die Frage gibt es keine Pauschalantwort. Trotzdem stellen wir sie, denn die Menschheit ist getrieben von Neugier und muss sich weiterentwickeln. Aber selbstverständlich hilft die Forschung des DLR bei der Suche nach Antworten auf globale gesellschaftliche Probleme. Wir betreiben Grundlagenforschung in den Bereichen Luft- und Raumfahrt, Verkehr, Energie und Sicherheit. Zum Beispiel entwickeln wir im Bereich der Raumfahrt Erdbeobachtungssatelliten, die bei der Erforschung des Klimawandels eine Rolle spielen. Wie abhängig wir heutzutage von der Raumfahrt sind, merken wir gar nicht. Aber stellen

sie sich mal vor wir würden alle Satelliten abschalten, dann säßen wir ganz schön im Dunkeln. Das Leben im All stellen sich die meisten als grüne Aliens vor. In der Forschung werden dagegen Wassermoleküle auf fernen Planeten als Sensation gefeiert – warum?

Als Wissenschaftler versucht man das zu ergründen, was logisch ist. Stellen Sie sich mal vor: Die Erde ist ungefähr 4,6 Milliarden Jahr alt. Und dann hat es noch einmal sehr lange gedauert bis wir da waren – also wirklich intelligente Wesen. Wir kennen die Konditionen unserer Erde, auf der Wasser und die Atmosphäre eine wichtige Rolle spielen. Wenn wir also Wassermoleküle auf anderen Planeten


23 finden, dann laufen wir vor Freude schreiend ums Gelände – auch wenn wir lieber Aliens hätten. Intelligentes Leben würde uns natürlich auch freuen, aber in unserem Sonnensystem haben wir eher die Chance auf primitive Mikroben. Außerhalb unseres Sonnensystems ist dagegen vieles möglich. Was sind Ihre Aufgaben als Vorstandsvorsitzende beim DLR?

Zusammen mit den anderen fünf Vorständen des DLR vertrete ich mehr als 8.150 Mitarbeiter an 20 Standorten. Hinzu kommen Außenbüros zur Förderung internationaler Kooperationen. Insgesamt arbeiten wir mit über 400 Organisationen aus 60 Ländern zusammen. Der Vorstand kümmert sich um den Austausch zwischen den Instituten und sorgt dafür, dass diese sich strategisch weiterentwickeln. Es ist auch nach 1,5 Jahren noch immer mein Traumjob. (lacht) Der deutsche Astronaut Alexander Gerst fliegt 2018 wieder zur ISS. Wie bereitet er sich auf den Einsatz im All vor?

Alexander wird nächstes Jahr der erste deutsche Kommandant einer Raumfahrtmission sein und muss lernen die Sojus-Rakete zu fliegen. Dafür finden viele Vorbereitungen in Köln statt. Wir haben hier das Astronautenzentrum der europäischen Raumfahrtorganisation ESA. Hinzu kommt unser EnvihabLabor mit einer Zentrifuge und vielen anderen Einrichtungen wo medizinische Übungen und Tests durchgeführt werden. Alexander trainiert aber auch viel in Russland und Amerika. Was mich noch brennend interessiert: Könnte ich auch Astronautin werden?

Natürlich! Bei ESA und NASA sind die medizinischen und psychologischen Auswahlkriterien allerdings ziemlich streng und es gibt viel Konkurrenz. Außerdem muss man sehr teamfähig und für die wissenschaftlichen Tests geeignet sein. Allerdings bieten auch immer mehr private Initiativen wie „Space X“ Möglichkeiten für space trips an, dafür braucht man allerdings genug Geld.

SPRUNGBRETT

Sind diese privaten Firmen eine ernstzunehmende Konkurrenz für das DLR?

Nein. Private Initiativen sind meist sehr spezialisiert auf ein Thema. Sie betreiben auch keine Grundlagenforschung wie das DLR. Space X treibt Pläne voran, mit einem Raumschiff auf dem Mars zu landen – das wird aber noch dauern. Davor muss noch viel Forschung und Technologieentwicklung geleistet werden. Das kann eine Firma allein nicht schaffen. Deshalb glaube ich nicht, dass private Firmen Raumfahrtagenturen komplett ablösen. Stattdessen ist es eine komplementäre Art die Raumfahrt voranzutreiben. Was raten Sie jungen Leuten, die in die naturwissenschaftliche Forschung wollen?

Kommen Sie zum DLR! (lacht) Ein Studium im Bereich der Naturwissenschaften ist natürlich hilfreich, Erfahrungen im Ausland unerlässlich. Und im Hinblick auf globale Herausforderungen ist Interdisziplinarität das Wort der Zukunft. Wenn man zwei Fächer studiert, kann man sich nach dem Studium besser auf dem Arbeitsmarkt platzieren. Wichtig ist aber, das zu machen was einem wirklich Spaß macht.

Wie abhängig wir heutzutage von der Raumfahrt sind, merken wir gar nicht.

Prof. Pascale Ehrenfreund

Prof. Pascale Ehrenfreund ist seit 2015 Vorstandsvorsitzende des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Köln. Als erste Frau an der Spitze einer deutschen Großforschungseinrichtung kümmert sich die Astrophysikerin darum, dass das DLR innovativ und vernetzt arbeitet. Bevor die gebürtige Österreicherin zum DLR kam, arbeitete sie bereits in Kalifornien, Frankreich und den Niederlanden. In ihrer Habilitation erforschte Frau Ehrenfreund kosmischen Staub. Als Auszeichnung für diese Forschung wurde sogar ein Asteroid nach ihr benannt.

Ob Eva nun Astronautin wird? Fragt sie auf:

SPIESSER.de/user/eva-schautindieluft


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PROBE FA A H RT

SPRUNGBRETT

Das gute Auto Wer mit einem Elektroauto unterwegs ist, schont nicht nur die Umwelt, sondern auch sein Gehör – denn das Auto ist komplett lautlos. SPIESSER-Autorin Ema hat bei einer Probefahrt weitere Vorteile entdeckt und Wilfried Porth, dem Personalvorstand der Daimler AG, ein paar Fragen gestellt. von Ema Jerkov ic, 20

Fotos von Benjam in Ulmer

D

ie warme Frühlingssonne scheint vom Himmel und auf dem Parkplatz der Daimler Konzernzentrale wartet ein smart cabrio electric drive auf mich. Er ist einer von 500 elektrischen Smarts der car2go-Flotte Stuttgarts. Mit einer App sucht man nach verfügbaren Autos in der Nähe und kann direkt losfahren. Die Maximalleistung des kleinen Flitzers liegt bei 81 PS, die Höchstgeschwindigkeit bei 130 km/h. Etwas mehr als 100 km am Stück kann man fahren, dann muss wieder aufgeladen werden. Dies reicht aber für Ballungsgebiete vollkommen aus, so Personalvorstand Wilfried Porth. Pläne für lange Fahrtstreckenkapazitäten gibt es trotzdem. Bald möchte Daimler Fahrzeuge auf den Markt bringen, die 500 km am Stück fahren können. „Damit kommt man schon fast quer durch Deutschland“, bemerkt Porth. Elektroautos sind derzeit noch teurer als Autos mit Verbrennungsmotor und für Studenten oder Berufseinsteiger noch nicht unbedingt die erste Wahl. Bis 2022 soll es zehn rein elektrische Modelle von Daimler auf dem Markt geben – dann auch für den kleineren Geldbeutel.

Keine 1er-Noten erforderlich Die großen Produktionspläne sind natürlich nur mit gut ausgebildeten Fachkräften umsetzbar. Bei Daimler werden 30 Ausbildungsberufe und zwölf duale Studiengänge im technischen und kaufmännischen Bereich angeboten. Daimler bildet bedarfsorientiert aus – übernimmt in den Werken 100 Prozent der Auszubildenden. Ich möchte von Personalchef Porth wissen, ob der Einstieg in das Unternehmen schwer ist. „Jeder Bewerber hat bei uns eine Chance. Das Auswahlverfahren ist mehrstufig. Wir haben eine große Anzahl an Bewerbungen, deshalb schauen wir genau, wer zu uns passt – und umgekehrt. Wir verlangen keine

1er-Noten und man muss auch kein MatheGenie sein, aber Engagement und Interesse für das Thema Mobilität zeigen“, erklärt der Personalvorstand. Vor allem das Lernen hat sich verändert. Lachend erzählt mir Porth wie früher Auszubildende die ersten Monate täglich die Lehrstube kehren mussten. Heutzutage ist Digitalisierung angesagt: Azubis können Lerninhalte jederzeit online abrufen oder Kompetenzen via Tablets erlangen. Trotzdem kann Porth nicht beobachten, dass Auszubildende von heute ganz andere Bedürfnisse hätten. Es gibt noch immer diejenigen, die eine Familie gründen, und diejenigen, die mit dem Rucksack durch die Welt ziehen wollen.

Nachhaltigkeit hat viele Facetten So ein Fahrzeug, egal ob elektrisch oder nicht, besteht aus vielen Teilen und Ressourcen werden dafür benötigt. Auch hier setzt Daimler auf Nachhaltigkeit. So werden zum Beispiel Naturmaterialien eingesetzt oder Bauteile wiederaufbereitet. Wegweisende Fahrzeug- und Antriebstechnologien, Assistenzsysteme, die Unfälle verhindern, oder eben die Elektromobilität tragen ebenfalls ihren Teil bei. Mein Smart ist demnach nur ein kleines Puzzle-Teil einer großen Zukunftsstrategie. Als dann das Aufladen des Autos auf dem Werksgelände demonstriert werden soll, finden wir keine freie Ladestation. Offenbar stoßen die emissionsfreien Fahrzeuge bei den Mitarbeitern auf eine hohe Resonanz. Porth hat sich privat ebenfalls das gleiche Fahrzeug zugelegt. Auch ich gebe den Schlüssel nur wiederwillig ab. Als Studentin besitze ich kein Auto, jedoch habe ich nun einen neuen Herzenswunsch: Ein Elektroauto als „erste Karre“!

Wohin Ema auf den 100 km fahren würde? Fragt sie auf:

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BE RU F E ROU L E T T E

FSJ – das Jahr der großen Erlebnisse Work & Travel, Au Pair, Sprachreisen – es gibt viele Möglichkeiten nach der Schule ins Ausland zu gehen. Eine davon ist das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ). EOSErlebnispädagogik e.V. bietet Einsatzstellen in 15 verschiedenen Ländern. Von Polin a Boyk o, 26

Einen Freiwilligendienst darfst du absolvieren, wenn du ...

... einen Schulabschluss vorweisen kannst und mindestens 16 Jahre alt bist. Und höchstens 27 Jahre (für das FSJ), beim BFD: ohne Altersbeschränkung ... motiviert bist, in einer sozialen Einrichtung deiner Wahl 6-18 Monate lang „dein Glück zu versuchen“

Das und noch mehr darfst du erwarten:

• • • • • •

Ein auskömmliches monatliches Taschengeld Verpflegung (Mitverpflegung im Haus, oder ausbezahltes Essensgeld) Sämtliche Versicherungen EOS übernimmt die Fahrtkosten zu deinen Seminaren Anspruch auf Kindergeld, Waisengeld Freundschaftliche Betreuung und Begleitung, auch in persönlichen Anliegen

E

twas Sinnvolles tun, sich beruflich orientieren, etwas Außergewöhnliches erleben und dabei Freundschaften fürs Leben finden – die Vorteile eines Freiwilligendienstes im Ausland liegen auf der Hand. Wer eine Fremdsprache vertiefen möchte, keine Scheu vor fremden Kulturen hat und endlich raus will aus dem Alltagstrott, um sich neuen Herausforderungen zu stellen, ist hier richtig aufgehoben. EOS-Erlebnispädagogik bietet Einsatzstellen in 15 verschiedenen Ländern, von Großbritannien, USA, Kanada, Neuseeland bis nach Südafrika und China. Mögliche Einsatzfelder sind: Jugendarbeit, Kindergarten, Schulen, Heilpädagogik, Krankenpflege, Altenheime, Erlebnispädagogik, Ökoprojekte.

Erlebnispädagogik trifft Freiwilligendienst Ein Freiwilligendienst ist üblicherweise ein ganz gewöhnlicher Freiwilligendienst. Nicht so bei EOS. Das Besondere an einem EOS-Freiwilligendienst ist der

erlebnispädagogische Ansatz – ein in der Form einmaliges Konzept in Deutschland. Jeder Freiwilligendienst wird gekrönt von fünf Seminaren mit je fünf Tagen. 25 unvergessliche Tage voller Leben und Lachen. Und Lernen, denn die Freiwilligen erwarten Themenschwerpunkte wie Psychologie und Menschenkenntnis, Naturpädagogik, Anthroposophie oder eine Schulung im Umgang mit Konflikten. Die Seminare finden nicht in irgendeinem x-beliebigen Gruppenhaus statt, sondern an dem EOS-Tagungszentrum Allerheiligen, wo es auch die Möglichkeit gibt, andere Freiwillige kennenzulernen und sich auszutauschen. EOS-Erlebnispädagogik ist ein Spezialist, der die verborgenen Kräfte im Menschen wecken kann. Es geht darum, dass ein (junger) Mensch über sich hinauswächst, sich bewährt und dabei seine „schöpferisch-geistige Dimension“ entwickelt. Mit einem fein abgestimmten Weg an praktischen, erlebnispädagogischen Herausforderungen versucht EOS, die inneren Fähigkeiten zu wecken.

Genau nach so einem Freiwilligendienst hast du gesucht? Dann informiere und melde dich unter:

EOS-Erlebnispädagogik e.V. Wildbachweg 11 79117 Freiburg www.eos-fsj.de www.gapyear-world.com 0761 – 600 80 06 Ob Polina nun auch Lust auf einen erlebnispädagogischen Freiwilligendienst hat? Fragt sie auf: ividuot SPIESSER.de/user/Ind


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SPRUNGBRETT

EOS-Erlebnispädagogik e.V.

EOS ist ein eingetragener gemeinnütziger Verein, dessen wegweisende Konzepte für die angebotenen Kurse und Seminare in den Grundlagenforschungen am Erlebenspädagogik-Institut entwickelt werden. Die Erlebnispädagogik bietet zur entzauberten, auf messbare Leistungen ausgelegten Erziehung eine Alternative. Mit Methoden aus Theater-, Abenteuer- und Spielpädagogik gewinnt die Erlebnispädagogik immer wieder an Bedeutung, da sie Schlüsselqualifikationen wie soziale Kompetenz, Wagnisbereitschaft und Persönlichkeit in den Fokus nimmt und fördert.

Before you Go, Go 1,5 Jahre vor dem Auslandsaufenthalt:

1 Jahr vorher:

1 Monat bis 1 Woche vorher:

Gerade wenn du länger als einen Monat unterwegs sein willst, solltest du früh mit der Planung beginnen: etwa 18 Monate vor der Abreise. Denn je früher, desto weniger Stress. Überlege dir in der ersten Phase, welche Art von Auslandsaufenthalt du machen willst und wie lange und wohin es gehen soll. Der Test auf Seite 9 kann dabei eine Hilfestellung sein. Lege eine Checkliste – vielleicht auch in Form einer Mind Map – an, um den Überblick zu behalten.

Kümmere dich spätestens jetzt um die Fördermittel (zum Beispiel Auslands-BAföG oder andere Stipendienprogramme), den Flug, das Visum und erstelle einen Finanzplan. Außerdem heißt es nun recherchieren! Du weißt, wo es hingeht? Suche alle Infos zusammen, die du kriegen kannst: Wälze Reiseführer, skype mit Menschen vor Ort.

Alle wichtigen Papiere sollten dir spätestens jetzt vorliegen, damit du nur noch eine Packliste mit dem Nötigsten erstellen musst. Beachte bei dieser auch die Gegebenheiten vor Ort: Brauchst du ein Moskitonetz? Hast du gute Wanderschuhe? Solltest du dich mit Kosmetika eindecken, weil diese an deinem Zielort teuer sind? Tipp: Lege ein Adressbuch an – der Technik sollte man nie zu sehr vertrauen!

15 Monate vorher: Gerade bei Praktika und Auslandssemestern muss eine Bewerbung geschrieben werden. Damit diese pünktlich, fehlerfrei (Gegenlesen lassen!) und beim richtigen Empfänger ankommt, ist jetzt die beste Zeit, um Informationen zu Universitäten, Schulen, Arbeitgebern und deren Voraussetzungen zu checken. Lege in deinem Kalender Termine mit Bewerbungsfristen an.

3-6 Monate vorher: Versicherungen abschließen, Kreditkarte beantragen, sich impfen lassen, Unterkunft suchen, eigene Wohnung kündigen/ untervermieten – das sind die deine Hauptaufgaben in diesen drei Monaten.

Vor dem Abflug: Tief durchatmen, alle nochmal knuddeln und ab geht’s!


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SPIELWIESE

S P I ELW LW I E S E

Möge das Nerdwissen mit euch sein 1977 kam der erste Star Wars Film „Star Wars Saga” in die Kinos und eröffnete mit einem Paukenschlag den Beginn einer zeitlosen, mythologischen Geschichte von Gut gegen Böse. 40 Jahre später wollen wir euer Wissen rund um die Star Wars Filme testen: Is the Force with you? Von Polin a Boyk o, 26

1. Was waren die letzten Worte, die in „Das Imperium schlägt zurück“ gesprochen wurden?

4. Welche Substanz treibt laut der Star Wars Legende die Lichtschwerter an?

a) Du hast mich in einer seltsamen Phase meines Lebens getroffen b) Möge die Macht mit euch sein c) Es war der Beginn einer wunderbaren Freundschaft

2. Welche Tiere dienten als Vorlage für das Design der Imperialen Kampfläufer aus „Das Imperium schlägt zurück“?

5. Welcher berühmte Wissenschaftler diente dem Figurendesigner Stuart Freeborn als Inspiration bei der Gestaltung von Yodas Augen? a) Isaac Newton b) Albert Einstein c) Stephen Hawking

a) Elefanten b) Giraffen c) Nilpferde

6. Padmé Amidala ist zuerst Königin und dann Senatorin von welchem friedlichen Planeten?

3. In welchem Land wurden die meisten Aufnahmen für „Star Wars: Episode III– Die Rache der Sith“ durchgeführt?

a) Naboo b) Manaan c) Korriban

Gewinnt Jubiläumspakete! Zum 40-jährigen Star Wars Jubiläum verlosen wir 2 Fanpakete mit je einer „Rogue One“-DVD und entweder einem Gozoo Manga Wars T-Shirt (Größe M) oder einer Hasbro Figur Luke Skywalker. Ab auf SPIESSER.de/gewinnen!

Lösung: 1b, 2a, 3a, 4c, 5b, 6a

a) Australien b) Irland c) Kroatien

a) Laser-Strahlen b) Glühwürmchenblut c) Ilum-Kristalle

„Roswell“ von Marteria

„Bob, der Streuner “ Zum Heimkinostart von „Bob, der Streuner“ am 18. Mai verlosen wir 3 Fanpakete, je bestehend aus einer Blu-ray und einem Hörbuch. Macht mit auf SPIESSER.de/gewinnen!

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UND TSCHÜSS

IMPRESSUM SPIESSER erscheint bundesweit mit einer Druckauflage von 400.000 Exemplaren (IVW I/17). Herausgeber Orange YC GmbH Schandauer Straße 64 01277 Dresden

BR I E F A N ... DA S FE RN WE H eh. Alltag regelmäßig, das Fernw Fast alle von uns plagt es im In . sein scheint das nicht so zu Bei SPIESSER-Redakteur Tom entfernten Bekannten endlich en einem Brief versucht er sein en Besuch abzustatten. dazu zu bewegen ihm mal ein

Geschäftsführer: Björn Peters (V.i.S.d.P.) Telefon: 0351 31540-570 Fax: 0351 31540-40 Web: SPIESSER.de Mail: info@SPIESSER.de Redaktionsleitung: Polina Boyko Redaktion: Henric Abraham, Tom Göpfert, Tabea Grünert, Falk Herrmann, Juliane Lange

Lieb es Fern weh,

Assistenz: Susann Thannert

gesc hrieb en, weil ich mome ntan viel um die ich habe dir scho n eine Weile nicht mehr est du mal vorb eikom mst? Ande ren Leut en statt Ohre n habe . Ich wollt e dich frag en, wann den allem einem Kump el von mir gehs t du auf du doch rege lmäß ig einen Besu ch ab. Vor war und en kenn ren Welt , lernt frem de Kultu Geist . Stän dig reist er wege n dir um die sitze al den Nam en auss prec hen kann . Dage gen einm scho n an Orte n, von dene n ich nicht en. Elan, einen Kurz trip nach Berli n zu buch ich zu Haus e rum und habe nicht mal den

, aber bist. Ich fühle mich zwa r ohne dich wohl Waru m das so ist? Na, weil du nicht da em mein aus doch mal raus komm en sollte ständ ig höre ich von den ande ren, dass ich e nicht den Grun d. Auch wenn ich gern e Leut Nest und die Welt sehe n, doch ich sehe durc hs Lebe n gehe , bist du nicht da. Im aus fern en Länd ern kenn enler ne und offen ist mein ständ iger Begl eiter . Kaum bin ich Gege nteil . Dein Zwil lings brud er das Heim weh in mein em eigen en Bett liege n, zieh t es mich mal eine Nach t auße r Haus und kann nicht e. sind mein e Sach en, dort wart et mein e Katz heim . Zu Haus e ist alles komf ortab el, dort sie dich an ihrer Seite habe n. Sie sche inen Ach, wie ich die ande ren bene ide, dass hen habe n über die viele n Ding e, die sie gese imme r etwa s Inter essa ntes zu erzä hlen zu dich ich Wett er rede n kann . Desh alb brau che habe n, währ end ich beste nfall s über das Statt e mir doch mal ein Besu ch ab und wir mehr als ich mir selbe r einge stehe n will. reise n ein weni g heru m. Bis bald mal! Dein Tom

Layout: Anja Nier, Lena Schulze Lektorat: Anne Katharina König Mitarbeiter dieser Ausgabe: Eva Bosse, Veronika Hofmann, Cédric Hübner, Ema Jerkovic, Daniel Korenev, Juliane Müller, Nico Hajrahmatollahi, Christian Schneider, Jana Schuler, Maximilian Sepp, Anna Weigelt Fotos: Frank Grätz, Andrew Heney, Jakub Kaliszewski, Daniel Korenev, Jana Schuler, Maximilian Sepp, Benjamin Ulmer, Dovi Zilber Illustration: www.flaticon.com, www.freepik.com, www.vecteezy.com Telefon: 0351 31540-570 Mail: redaktion@SPIESSER.de Mediaberatung: Anke Bai, Luisa Bauer, Stephan Kraus, Jakob Osman, Maik Richter Druckerei: GD Gotha Druck und Verpackung GmbH & Co.KG Gutenbergstraße 3 99869 Günthersleben-Wechmar Distribution Orange YC GmbH info@orange-yc.de Telefon: 0351 31540-550 Namentlich gekennzeichnete Beiträge spiegeln nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wider. Keine Haftung für unaufgefordert eingesandte Manuskripte, Fotos usw.; Nachdruck von Beiträgen, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung der Redaktion. Titelfoto: Peter Brugger, Rüdiger Linhof, Florian Weber von „Sportfreunde Stiller“ Fotograf: Frank Grätz

Ob Tom schon Besuch Kof fer bekom men hat und die packt? Fragt ihn auf: 666 SPIESSER.de/user/badbobby

#DIEQUALDERWAHL Der nächste SPIESSER erscheint am 4. September 2017.

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