SPIESSER 155 "Papa zahlt schon" – Finanz-Spezial

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Das kriegen wir schon gebacken! Was der Bundeshaushalt mit dir zu tun hat

spezia l


Backe, backe Kuchen ...

Wie sich der Bundeshaushalt zusammensetzt Radwege, BAföG, Forschung, Eltern, Kinder und Rentner unterstützen, in Not Geratenen helfen und, und, und – das alles kostet Geld. Ziemlich viel sogar. Um dieses Leben in Wohlstand und sozialer Sicherheit auch in Zukunft finanzieren zu können, ist es wichtig, dass die Ausgaben die Einnahmen nicht übersteigen. Passiert es doch, muss der Staat sich Geld leihen und vergrößert seinen Schuldenberg. Na, dann backen wir mal unseren Bundeshaushaltskuchen. Der Kuchen muss in eine Form.

Um einen Kuchen zu backen, braucht man Zutaten. Um einen Haushalt aufzustellen, braucht der Staat Einnahmequellen. Davon gibt es eine Menge – wie ihr hier sehen könnt. Damit der Kuchen nicht auseinanderbröselt, muss er in eine Form. Beim Aufstellen des Bundeshaushalts bestimmen Haushaltsregeln diese Form. In Deutschland wurden solche Regeln mit der „Schuldenbremse" frühzeitig eingeführt. Sie sorgt dafür, dass der Staat nicht mehr Geld ausgibt, als er einnimmt. So eine Schuldenbremse wird es in Zukunft auch in anderen europäischen Ländern geben. Das steht im Europäischen Fiskalvertrag, den die meisten europäischen Staaten geschlossen haben. Im Stabilitäts- und Wachstumspakt wurde außerdem vereinbart, die Gesamtverschuldung nach und nach zu reduzieren, die sich über die Jahre angesammelt hat. Wer sich nicht an diese Vereinbarungen hält, kann eine saftige Strafe bekommen.

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Ob der Bund im grünen Bereich liegt, könnt ihr mit diesem einfachen Dreisatz herausfinden:

Nettokreditaufnahme € 6.500.000.000 x 100 _________________________________________________ = 0,24 % < 0,35 % BIP 2013: € 2.737.600.000.000

Die Energiesteuer

gehört in die Gruppe der Bundessteuern. Überall, wo mit fossilen und nachwachsenden Energiequellen gehandelt wird, fällt sie an. Also beispielsweise beim Tanken, aber auch beim Kauf von Salatöl. Übrigens, die Steuern auf Tabak, Kaffee oder Schaumwein sind ebenfalls in der Gruppe der Bundessteuern geregelt. Insgesamt sind 2014 mit den Einnahmen aus Bundessteuern 23,37 Prozent des Bundeshaushaltes gedeckt.


Die Vera nla

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Die Lohnsteuer ist keine eigene

Steuer, sondern eine Form der Einkommensteuer. Sie wird vom Arbeitgeber schon bei der Lohnzahlung an die Arbeitnehmer einbehalten und an das Finanzamt abgeführt. Je mehr man verdient, desto mehr wird vom Lohn gleich direkt an das Finanzamt gezahlt. Aber wer verheiratet ist oder Kinder hat, hat weniger Abzug vom Lohn. Dazu wird man in sogenannte Lohnsteuerklassen eingeteilt. 2014 rechnet der Bund mit Einnahmen in Höhe von 71.273.000.000 € durch die Lohnsteuer.

Kreditaufnahme:

Schokoglasur hier, Zuckerstreusel da – Geld nimmt der Bund nicht nur über Steuergelder ein. Zwar machen die den Großteil des Bundeshaushaltes aus, am Ende gibt es aber noch viele, viele weitere kleinere Einnahmequellen, die den Kuchen komplett machen. Insgesamt gibt es vier Hauptgruppen von Einnahmequellen mit 33 Untergruppen, die wiederum Untergruppen haben. Einen Überblick über alle Einnahmen könnt ihr euch auf der Seite bundeshaushalt-info.de verschaffen. Du willst genau wissen, wie das mit dem Bundeshaushalt funktioniert? Dann schau' doch hier nach.

Was damit gemeint ist, dürfte nicht schwer zu erraten sein. Genau: Wenn die Kohle nicht ausreicht, muss sich auch der Bund Geld leihen. In diesem Jahr will sich der Bund 6.500.000.000 € borgen. Damit stiege die Gesamtverschuldung des Staates (Bund, Länder, Gemeinden und Sozialversicherungen) auf insgesamt gut zwei Billionen Euro an. Die gute Nachricht: Schon ab nächstem Jahr will der Bund kein Geld mehr leihen – damit ist der Bundeshaushaltsentwurf der Bundesrepublik für 2015 der erste, der keine Neuverschuldung vorsieht.

Schuldenbremse:

Die Schuldenbremse ist seit 2009 im deutschen Grundgesetz (Art.115 Abs.2 GG) festgeschrieben. Ihr Ziel ist es, die Staatsverschuldung von Deutschland einzugrenzen. Bund und Länder sollen grundsätzlich ohne Kredite auskommen. Für den Bund gilt die Regel schon jetzt, die Länder haben eine längere Übergangsphase bis 2020. Dabei werden die kurzfristigen wirtschaftlichen Schwankungen berücksichtigt.

Fiskalvertrag, Europäischer:

Als Folge der Eurokrise unterschrieben fast alle Länder der Europäischen Union einen Vertrag, in dem sie sich verpflichten, die gesamtstaatliche strukturelle Neuverschuldung pro Jahr ehrgeizig zu begrenzen (in der Regel nur noch 0,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP)). Diese Selbstverpflichtung wird von allen Vertragsparteien in nationales Recht gegossen. Deutschland hat das mit dem Fiskalvertragsumsetzungsgesetz getan.

Bruttoinlandsprodukt (BIP): Was der Kakao im Kuch en, ist die Einfuhrumsatzsteuer im Bundeshaushalt: Sie wird immer dann fällig , wenn Waren aus dem Ausland nach Deutschla nd eingeführt werden. Dabei ist es egal, ob ein großes Unternehmen Tonnen von Rohstoff en einführt oder ob du dir eine hübsche Klamotte aus den USA einfl iegen lässt. Grundsät zlich gilt: Alles, was 22 € Warenwert übersteigt, wird besteuert . Die Einf uhrumsat zsteuer gehört zu der Gruppe der Gemeinschaftssteuern. Für 2014 rechnet die Bundesregierung mit 16.738.000. 000 € Einf uhrumsat zsteuer.

Das BIP ist, vereinfacht gesagt, der Wert aller innerhalb eines Jahres produzierten Güter und erbrachten Dienstleistungen in einem Land. Das BIP betrug 2013 in Deutschland fast drei Billionen Euro. Genauer gesagt 2.737.600.000.000 €.

Haushalt, ausgeglichener:

Beim ausgeglichenen Haushalt geht es darum, dass sich Einnahmen und Ausgaben die Waage halten – also nicht mehr Geld ausgegeben wird, als tatsächlich eingenommen wurde. Das Streben nach einem ausgeglichenen Haushalt gilt für alle Länder der Eurozone.


Kuchen ist zum Essen da Was mit den Staatseinnahmen passiert

Wie wird eigentlich das Steuergeld in Deutschland eingesetzt und wer entscheidet darüber? Letztendlich wird der Haushalt von den Abgeordneten im Bundestag abgesegnet. Bis sich alle einig sind, welches Ressort wie viel Geld bekommt und ob und wie viel geliehen werden muss, finden jedoch einige Diskussionen und Sitzungen in den Ministerien und dem Bundestag statt. Welches Ministerium am Ende wie viel vom Haushaltskuchen abbekommt und was mit den Einnahmen passiert, erfahrt ihr beim Minister-Kaffeekranz. Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales erhält das größte Stück Kuchen aus dem Bundeshaushalt. Kein Wunder, denn der größte Teil der über 121 Milliarden Euro wird für die Bezuschussung der Renten und für das Arbeitslosengeld II ausgegeben. Zudem werden auch andere Bereiche wie beispielsweise das Bundesarbeitsgericht in Erfurt aus diesem Topf finanziert. Sahnehäubchen: Für die berufliche Integration und die Beratung von Zuwanderern hat das Bundesministerium für Arbeit und Soziales 2014 insgesamt 25 Millionen Euro zur Verfügung.

Das Bundesfamilienministerium kümmert sich mit den knapp acht Milliarden Euro vorrangig um die sozialen Bedürfnisse von Kindern, Jugendlichen, Frauen, Senioren und ganzen Familien. Dafür unterstützt es unter anderem Projekte wie das deutsch-französische Jugendwerk und zahlt beispielsweise das Elterngeld aus. Extra Schokoraspel: Außerdem setzt sich das Bundesfamilienministerium im aktuellen Haushaltsplan mit über 30 Millionen Euro für die Stärkung von Vielfalt, Toleranz und Demokratie in unserer Gesellschaft ein.

Im Bundesbildungsministerium dreht sich natürlich alles um die Bereiche Bildung und Forschung. Die über 14 Milliarden Euro werden unter anderem für die verschiedensten Forschungsvorhaben, den Hochschulpakt 2020 und BAföG für Schüler verwendet. Doppelt Sahne: 2014 fließen 7,5 Millionen Euro in Leistungswettbewerbe und Preise für den wissenschaftlichen Nachwuchs.


Der Staat sorgt dafür, dass es den Menschen gut geht. Deshalb gibt es natürlich auch für den Bereich Gesundheit ein eigenes Ministerium, dem über 11 Milliarden Euro aus dem Bundeshaushalt zustehen. Was damit gemacht wird? Die Krankenkassen werden unterstützt und es wird investiert, um beispielsweise Jugendliche über sexuell übertragbare Krankheiten wie AIDS aufzuklären oder die Versorgung von pflegebedürftigen Menschen zu verbessern. Extra viel Schokolade: 2014 unterstützt das Bundesministerium für Gesundheit die World Health Organisation mit 24.701.000 €.

Du willst mehr über die Ausgaben wissen? Eine exakte Aufstellung aller Posten findest du auf www.bundeshaushalt-info.de.

Das Bundesministerium der Verteidigung erhält das zweitgrößte Stück vom Bundeshaushaltskuchen. Das sind in diesem Jahr über 32 Milliarden Euro, von denen insbesondere der Sold der Bundeswehrsoldaten bezahlt wird. Aber auch Maschinen und Waffen werden mit diesem Geld eingekauft. Zuckerstreusel: Für den Betrieb von deutschen Schulen und Kindergärten für Soldatenkinder im Ausland gibt das Ministerium 2014 1.250.000 € aus.

Wie der Name schon verrät, kümmert sich das Bundesverkehrsministerium um die Belange des Straßenverkehrs. Doch zum Bereich Verkehr gehört natürlich noch mehr, darum unterstützt das Ministerium auch den Ausbau des Schienennetzes, beteiligt sich am Luft- und Raumfahrtwesen und kümmert sich um die Bundeswasserstraßen. Es ist übrigens auch noch für den virtuellen Verkehr zuständig. Also ist von der Schlaglochstopfung auf Bundesstraßen über die Flugsicherung bis zur digitalen Infrastruktur alles dabei. Gummibärchen: 2014 fließen 80.000.000 € in den Bau von Radwegen.

Die Bundesschuld ist zwar kein eigenes Ministerium, trotzdem steht ihr ganz schön viel vom Kuchen zu. Über 28 Milliarden Euro gehen allein dieses Jahr drauf, um Zinsen für den bisher immer weiter wachsenden Schuldenberg des Bundes zahlen zu können. Ab 2015 macht der Bund keine Schulden mehr.

Natürlich gibt es noch mehr Ministerien und Kostenstellen, die bei den Ausgaben des Bundeshaushaltes berücksichtigt werden müssen. Ihnen steht jedoch verhältnismäßig wenig vom Kuchen zu. Knappe 20 Prozent des Kuchens sind jetzt nämlich nur noch übrig.

Haushaltsaufstellungsverfahren:

Jeden Sommer beschließt die Bundesregierung den Haushaltsentwurf für das nächste Jahr. Davor führt der Finanzminister viele Gespräche mit seinen Kolleginnen und Kollegen. Denn beim Bundeshaushalt ist es wie im Kleinen: Oft gibt es mehr Wünsche, als Geld dafür da ist. Danach wird über den Haushaltsentwurf in den „Haushaltswochen“ im Bundestag diskutiert. Anschließend wird darüber in den Fachausschüssen des Bundestages beraten. Erst wenn der Bundestag schließlich alle Teile des Haushaltsentwurfs bewilligt hat, setzt der Bundespräsident seine Unterschrift drunter und das Ding ist eingetütet.

Stabilitätsrat:

Infolge der großen Weltwirtschaftskrise von 2009 gibt es in Deutschland seit 2010 den sogenannten Stabilitätsrat. Dieser hat die Aufgabe, die Haushalte von Bund und Ländern zu überwachen. Dadurch sollen drohende finanzielle Notlagen einzelner Bundesländer oder des Bundes so früh wie möglich erkannt und frühzeitig durch entsprechende Gegenmaßnahmen verhindert werden. Außerdem wacht der Stabilitätsrat auch darüber, dass die Haushalte die Obergrenze des strukturellen gesamtstaatlichen Finanzierungsdefizits von 0,5 Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP) nicht überschreiten. Diese Vorgabe ist nämlich im Europäischen Fiskalvertrag vereinbart. Die Mitglieder des Stabilitätsrats sind der Bundesfinanzminister, die Finanzminister der Länder sowie der Bundesminister für Wirtschaft und Technologie.

Finanzierungsdefizit, strukturelles:

Ein Finanzierungsdefizit ist, einfach gesagt, das Loch zwischen Einnahmen und Ausgaben, das klafft, wenn der Staat nicht genug Geld hat, um all seine Ausgaben zu bezahlen. Solch ein Finanzierungsdefizit muss dann mit einer Kreditaufnahme ausgeglichen werden. Der Begriff „strukturell“ meint, dass der Fehlbetrag durch eine fehlerhafte Planung der Aufgaben zustande gekommen ist und nicht durch einen Konjunkturumschwung.

Konjunktur:

Die Wirtschaftsbeziehungen aller Menschen in einem Staat zueinander nennt man Volkswirtschaft. Diese verändert sich ständig. Als Konjunktur wird der Zustand bezeichnet, der beschreibt, in welcher Lage sich die Volkswirtschaft aktuell befindet. Kaufen und verkaufen die Bürger viel, gibt es ein konjunkturelles Hoch. Ein konjunkturelles Defizit dagegen kann immer dann aufkommen, wenn Unternehmen beispielsweise auf Grund von hoher Arbeitslosigkeit im Land nicht mehr so viele Produkte verkaufen können. In dem Fall sinken z. B. die Einnahmen aus der Umsatzsteuer, aber auch die Unternehmen zahlen weniger Steuern.


Okay–

und und was was hat hat das das mit mit mir mir zu zu tun? tun?

Klar, das sind echt ganz schön viele Infos auf einmal! Aber es ist gut zu wissen, wie sich der Bundeshaushalt zusammensetzt und was dann damit passiert. Denn ihr werdet nicht nur zur Kasse gebeten: Die Staatsfinanzen kommen nämlich auch wieder bei euch an. Wie? Indem in jeden einzelnen Menschen investiert wird, damit er einen guten Job bekommt und eine Familie gründen kann – damit es allen gut geht.

1996 Als Polina geboren wurde, haben sich ihre Eltern natürlich riesig gefreut. Sie war das zweite Kind. Die Geburt eines Kindes bedeutet aber auch eine enorme finanzielle Belastung für die Familie. Deshalb unterstützt der Staat Familien mit Kindern. Zum einen, indem die Eltern jetzt mehr Kinderfreibeträge haben, das heißt weniger steuerliche Abgaben von ihrem Gehalt bezahlen müssen. Zum anderen, indem die Familie für jedes Kind Kindergeld erhält. Aktuell sind das pro Monat jeweils 184 € für die ersten beiden Kinder. Sobald Polinas jüngere Schwester lina. o P geboren wird, werden ihre t is s a D macht. Eltern für das jüngste Kind r Abitur ge ih de ra ge Polina hat sie sich vor, weitere 190 € pro Monat unf t stellt ill Für die Zuk erhalten. Für Polina bekommen: Sie w rauszuk om e si men ihre Eltern übrigens so erst einmal as W . elt W r von de lange Kindergeld, bis sie r ih was seh en t is will, ich mach en 18 Jahre alt ist. Wenn sie lls fa dann berufl n de so klar. Je t ich n danach noch zur Schule h oc h eute n Werdee mit ihrem si geht, eine Ausbildung oder ss da e, weiß si at, einen ein Studium macht, wird Chancen h en st be e gang di men oder die Familie sogar bis zu om k be u z plat z Ausbildungs nnen. Was Polinas 25. Geburtstag ium zu begi ud St gar ein aushalt unterstützt. Elterngeld sh de un B r und de . st lb der Staat und Betreuungsgeld gab se t chau n hab en? S es zu Polinas Geburt damit zu tu noch nicht.

2000-2006 Polina interessiert sich für unheimlich viel. Neben den Klassikern Musikverein und Schwimmkurs schlägt ihr Herz schon früh für die Fotografie. Regelmäßig nimmt sie darum schon seit der Grundschule an Fotowettbewerben teil. Sie freut sich immer über die neuen Ausschreibungen des Bundesjugendfotowettbewerbs, der vom Bundesjugendministerium finanziert wird. Eine tolle Möglichkeit für Polina, sich auszuprobieren. Sie nimmt sich vor, auch an anderen Wettbewerben teilzunehmen: Ehrensache ist „Jugend musiziert” und wenn sie alt genug ist, will sie sich auch im Redenschwingen testen – bei „Jugend debattiert”.

2008-2014 2008-2014 Aber Polina ist nicht nur in ihrer Freizeit aktiv. Mit der Schule macht sie viele Exkursionen. Als nächstes steht sogar ein echtes Highlight an: der Besuch in der polnischen Partnerstadt ihres Heimatstädtchens. Dort werden sie und ihre Klassenkameraden Jugendliche aus Polen im selben Alter kennenlernen. Im nächsten Jahr kommen dann die polnischen Jugendlichen nach Deutschland zu Besuch. Finanziert wird der Austausch übrigens von der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Polen. Und ob ihr es nun glaubt oder nicht, aber in den kommenden Jahren begegnet Polina noch sehr viel öfter dem Bundeshaushalt, ohne dass sie es wirklich wahrnimmt. Zum Beispiel gefallen ihr die Plakatmotive von „Gib AIDS keine Chance“ total gut. Aber nicht nur das, sie nimmt das Angebot an und besorgt sich jede Menge Infomaterial zum Thema HIV. Gleichzeitig beschäftigt sie sich auch mit dem Thema Alkoholkonsum. Die Aufklärungsangebote dazu kommen von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. Polina kennt ihr Limit – aus dem Bundeshaushalt finanziert.


Die mittelfristige Finanzplanung: Genau wie Polina macht sich natürlich auch der Staat laufend Gedanken über die Finanzlage in der Zukunft. Dazu erstellt er jährlich einen Finanzplan, in den der Haushaltsplan des aktuellen Jahres einbezogen wird. Der Finanzplan der Bundesregierung soll das finanzpolitische Programm der nächsten Jahre abbilden. Hierbei werden insgesamt fünf Jahre berücksichtigt: das vorhergehende, das aktuelle sowie die drei zukünftigen. Diese Finanzplanung ermöglicht es der Regierung, auch Investitionen über mehrere Jahre zu betrachten – außerdem soll so sichergestellt werden, dass der Staat zu jedem Zeitpunkt flüssig ist.

2014-2016 Endlich hat sie es geschafft: Das Abitur in der Tasche, will Polina jetzt erst mal raus. Sie plant einen längeren Auslandsaufenthalt. Südamerika fände sie super! Und auch da wird ihr zu Gute kommen, dass mit den Staatseinnahmen so viel für die Förderung junger Leute getan wird. Denn nach ein bisschen Wartezeit wird sie die Zusage bekommen, mit der Organisation „Weltwärts“ vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung für ein Jahr nach Peru reisen zu können, um sich dort für andere einzusetzen. Dafür bezahlen müssen wird sie selbst kaum etwas – dank der Unterstützung von „Weltwärts“ .

„Forever young“ gibt’s nicht Auch Polina wird mal graue Haare bekommen und ihre Kinder irgendwann auch. Alle Generationen sind voneinander abhängig und vor allem davon, was aktuell erwirtschaftet wird. So werden die Renten ja beispielsweise zu einem großen Teil aus den Beiträgen der jetzt Arbeitenden finanziert. Darum ist Nachhaltigkeit das zentrale Grundprinzip der Bundespolitik. Bereits 2002 hat die Bundesregierung die Strategie „Perspektiven für Deutschland“ beschlossen. Diese gibt den Kurs für eine nachhaltige Entwicklung unseres Landes vor. Die zentralen Leitlinien sind Generationengerechtigkeit, Lebensqualität, sozialer Zusammenhalt und internationale Verantwortung. Dazu gehört auch, keine Schulden mehr zu machen, damit die nachkommenden Generationen nicht für Kosten geradestehen müssen, die vorhergehende Generationen verursacht haben. Für 2015 ist es der Bundesregierung nun erstmals seit 1969 gelungen, einen solchen generationengerechten Haushalt aufzustellen – und auch in den kommenden Jahren sieht der Finanzplan keine neuen Schulden mehr vor. Diese zukunftsorientierte Haushaltspolitik ist eine wichtige Voraussetzung, um auf den demografischen Wandel vorbereitet zu sein und zur Bewahrung der sozialen Sicherheit – nicht nur für Polina und ihre Lieben, sondern auch für alle nachfolgenden Generationen in Deutschland.

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2016-2018 Was dann nach Peru kommen wird, weiß Polina noch nicht so richtig. Aber das muss sie auch nicht. Denn eins steht fest: Egal, wofür sie sich entscheidet, ihre Familie steht hinter ihr – und der Staat auch. Mit dem Kindergeld und der Studienfinanzierung BAföG ist Polinas weiterer Weg zusätzlich finanziell abgesichert. Wenn sie den Mann ihrer Träume findet und ihn heiratet, werden die beiden eine andere Lohnsteuerklasse erhalten, weniger Lohnsteuer zahlen müssen und mehr übrig haben, um sich ein gemütliches Nest zu bauen. Ja und dann, dann kommt vielleicht ein Kind. Und vielleicht noch eins und noch eins. Dann können Polina und ihr Mann wie einst ihre Eltern Kindergeld beantragen. Und Betreuungsgeld, damit sie die erste Zeit nach der Geburt zusammen genießen können. Ja, und falls die Kleinen nicht gleich in die Kita kommen, gibt es auch noch Elterngeld. Ist ja klar, Polinas Kinder werden einmal genauso unterstützt wie sie selbst damals.


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Super – dann zeig mal, was du kannst und löse unser kleines Bundeshaushalts-Quiz! Keine Angst, für dich als frischgebackener Finanzexperte sollte das jetzt gar kein Problem sein. Und so geht's: Einfach die Antworten auf die elf Fragen in die entsprechenden Zeilen eintragen. In der Mitte des Rätsels entsteht dann das Lösungswort! 1.

2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 1. Was braucht man, wenn die Einnahmen für die Ausgaben des Bundeshaushaltes nicht ausreichen? 2. Was ist die größte Einnahmequelle für den Staatshaushalt? 3. Wie heißt der Prozess, den der Bundeshaushalt durchläuft, bevor er beschlossen wird? 4. Welcher Vertrag wurde in Folge der Eurokrise im Jahr 2012 beschlossen? 5. Wie heißen die Gruppen, mit denen die unterschiedlichen Lebenssituationen eines Arbeitnehmers bei der Gehaltsabrechnung klassifiziert werden? 6. Welches Haushaltsüberwachungsgremium gibt es in Deutschland seit 2009? 7. Wie nennt man die Bewegungen in einer Volkswirtschaft? 8. Mit welchem Instrument sollen die Schulden in Grenzen gehalten werden? 9. Um was geht es eigentlich in diesem Heft? 10. An welchem Indikator wird die Wirtschaftskraft eines Landes gemessen? 11. Was muss man bezahlen, wenn man sich Geld borgt?

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Fun-Facts: Wusstest du, dass der Bundeshaushalt 2014 3.216 Seiten hat? Wusstest du, dass die wichtigsten Lebensgüter, wie zum Beispiel Lebensmittel und Bücher, nur mit 7 Prozent statt mit 19 Prozent besteuert werden? Das Wort Fiskus stammt vom lateinischen fiscus, was so viel heißt wie geflochtener Korb für Früchte und Geld. Gemäß § 33 des deutschen Einkommensteuergesetzes (EStG) ist es möglich, Lösegeldzahlungen als außergewöhnliche Belastung steuerlich abzuschreiben. Wusstest du, dass der Bundeshaushalt des Jahres 2001 als Turm von aufeinander gestapelten Tausend-Mark-Scheinen eine Höhe von 47 Kilometern und 700 Metern erreicht hätte?

Das kriegen wir schon gebacken! entstand im Auftrag des Bundesfinanzministeriums in Zusammenarbeit mit der SPIESSER GmbH Herausgeber: Bundesministerium der Finanzen Redaktion: Nora Stankewitz, Tabea Grünert Lektorat: Stefanie Hirte Mitarbeit: Polina Boyko Art Direction: Diana Stuck Illustrationen: Christian Pfeifer (Seite 3) www.freepik.com Ian Barnard. Fotos: Anja Nier (gesamtes Heft), Guido Bergmann (Johanna Wanka), BMAS/Knoll (Andrea Nahles), Bundesregierung/Denzel (Manuela Schwesig), Bundesregierung/ Jochen Eckel (Ursula von der Leyen), Bundesregierung/Steffen Kugler (Herrmann Gröhe), Bundesregierung/Kugler (Alexander Dobrindt) Vertrieb: Sandy Csisko Redaktionsschluss: September 2014


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