SPIESSER 175 – Bundesweit

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Februar & März 2018 | Nr. 175 | Technik & Zukunft | SPIESSER.de

Das Leben als Punkrockband. FSF in der Kissenschlacht Seite 14

Das Universum der Robotik. Mittagspause beim Fraunhofer IFF Seite 22

Der ganze Rest in Haiku-Form. Vertretungsstunde mit Max Prosa Seite 18

Beam me up!

Ein SPIESSER-Autor entdeckt die schöne neue Technikwelt. Ab Seite 6.


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INCOMING I HR SE I D

Roger!

Kennt ihr schon ...

das mal an, diese bereit? Dann gucken wir uns llt, hna esc ang lar, rtk sta Alle er, Chipimplantate stlichen Intelligenzen, Robot kün se die t, litä Rea le uel virt efahrenen – wenn h einem Rezept für einen abg nac gt Klin e. lett ske Exo und ifbare Realität ist, ? Wie viel davon bereits gre Film Fi Sci – n ene rlad übe h auc lten! diesem Heft auf. Gut festha zeigen SPIESSER-Autoren in

Sprachrohr

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Menschenskinder, diese Technik! Menschlich dank Technik – der Beginn einer neuen Kolumne.

06

Zwischen Steinzeit und Smombie

14

Kissenschlacht vom Feinsten

Ein Selbsttest: Philipp katapultiert sich in die Welt der Selbstoptimierung.

Sprungbrett

20 22

Würdest du dich chippen lassen? Dein Traum-Arbeitgeber führt Chipimplantate ein. Würdest du?

„Uns wird nicht langweilig werden.“ Mittagspause mit Prof. Dr. Norbert Elkmann vom Fraunhofer IFF.

Fancy Kloppen mit Feine Sahne Fischfilet.

24 Alles SciFi oder was?

Zwei Experten über Exoskelette und KI, ihre Risiken und Potenziale.

16

VR-dammt realistisch!

18

„Womit werft ihr, wenn es keine Kreide gibt?“

26 Nachbarschaftshilfe 2.0 Mila-Friends: Ein Nebenjob für alle, die was von Technik verstehen.

Frieda kämpft gegen Zombies und springt von Hochhäusern. VR-rücktes Huhn.

Japanische Lyrik in der Vertretungsstunde mit Max Prosa.

Spielwiese – Die Zukunft des Studentenessens? 28 Thermomix® Nur teuer oder auch gut? Talisa durfte es ausprobieren.

30 Rätsel

Wahrscheinlich das Einfachste an dieser Ausgabe. Und natürlich Gewinne.

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Over and out Brief an „1984“, Impressum – ohne Techsupport.

... Isabel? Wenn die Kreativität bei unserer SPIESSER-Grafikerin Isabel sprudelt, kann sie schon mal mit ihr durchgehen und Isabel landet in unbekannten (Nerd-)Welten, in denen noch nie ein Mensch zuvor gewesen ist. Ich bin SPIESSER, weil ...

... ich nie bei Rot über die Ampel gehe. Wenn ich Stress habe ...

… möge die Macht mit mir sein. Wenn ich ein Buch wäre, dann wäre ich...

... trocken, dick und verstaubt.


04

SPRACHROHR

KOLU M N E

Menschenskinder, diese Technik! M

ensch-sein ist nicht immer einfach. Stundenlang habe ich in der Grundschule dagesessen, Aufsätze geschrieben und mich in meine Fantasiewelten katapultiert. Mal handelten sie von einem missglückten Weihnachtsfest, ein andermal spann ich mir eine Welt aus Schutzengeln zusammen, die uns Menschen vor dem Bösen unserer Zeit beschützen. Was mein damaliges Grundschul-Ich konnte, kann heute auch eine Maschine: Ein Roboter machte auf sich aufmerksam, indem er „Harry Potter“ weiterschrieb. Eine Maschine, die kreative Arbeit übernimmt und damit Erfolg hat: Viele sind begeistert von den kuriosen Konstruktionen des Schreiberlings. Vielleicht wären meine Grundschulabsurditäten genauso gefeiert worden, wäre ich nur ein Roboter gewesen. Dumm gelaufen. Ich muss aber zugeben: Es ist schon ziemlich beeindruckend, wenn Mensch und Maschine sich soweit ergänzen können, dass Harry in Hogwarts ist und nicht plötzlich in Lummerland mit Lukas dem Lokomotivführer Abenteuer erlebt.

Der Geschichten schreibende Roboter ist eine Innovation à la Industrie 4.0, ein Mysterium unserer Zeit – und ich finde: Sie lässt den Mensch erst recht Mensch sein. Denn der Mensch ist auch dadurch menschlich, dass ab und an der notorische Dauernörgler mit seiner leisen, aber penetranten Stimme in ihm erscheint und seinem Ärger Luft macht. Dabei ist die böse Technik ein gefundenes Fressen für ihn. Dass der Dauernörgler sich damit in einem Paradoxon befindet, sieht er allerdings nicht und argumentiert munter mit dem Gegenteil. Er beschwört die guten alten Zeiten herauf, in denen er noch sehnsüchtig auf den von J.K. Rowling persönlich geschriebenen nächsten „Harry Potter“-Band wartete, selbst wenn er zu dem Zeitpunkt noch in Windeln die Buchseiten vollsabberte. Alles, was fremd und neu ist, stört ihn. Denn die Technik beeinträchtige ihn ja in seiner Menschlichkeit und übernehme seine Aufgaben: Das Schreiben von „Harry Potter“ mit Feder und Tinte.

von Kath a ri n a Petry, 20

Dieser ganze nostalgische Anti-TechnikKram ist vor allem eines: kindisch. Unser lieber Zeitgenosse verhält sich so, als würde er auf den Schutzengel meiner Grundschulgeschichte warten, der ihn von der bösen Technologie befreit, um wie früher auf Feuer zu kochen, weil er Angst hat zu vergessen, wie Feuer riecht. Mir kommt allein schon beim Wort „Feuer“ Geruch, Aussehen und das knisternde Geräusch in den Sinn – und ich koche vornehmlich auf Herdplatten. Aber wenn der Nörgler Augen, Ohren, Nase und Mund wie die Affenemojis vor zukünftigen, robotergeschriebenen „Harry Potter“-Kapiteln verschließen will, bitteschön. Ihm sollte aber bewusst sein: Technik und Fortschritt schließen nicht aus, trotzdem das zu tun, was uns menschlich macht, unseren Interessen nachzugehen und Neues zu lernen. Kindisch sein ist aber auch Teil des Menschseins. Ich schreibe ja irgendwie auch immer noch – wie damals in der Grundschule. Ich mache dies selbst, wenn es andere nicht-lebende Wesen gibt, die das auch tun. „Harry Potter“ finde ich übrigens genauso cool wie vor der total hippen Version des Roboters. Was ändert diese Technik dann überhaupt in mir, ja hilft sie mir nicht gar, Mensch zu sein?

Was Katharina sonst so schreibt? Fragt sie auf : SPIESSER.de/user/Ka.thi


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H E R Z S T ÜC K

ZWISCHEN STEINZEIT UND SMOMBIE Strebt ihr mit dem Beginn eines neuen Jahres auch immer wieder ein besseres, produktiveres und athletischeres Ich an? Ich, SPIESSER-Autor Philipp, habe mir einige Hilfsmittel der schönen neuen Technikwelt angeschafft, alle meine Daten auf dem Weg zur Perfektion des Selbst preisgegeben und festgestellt, wie schön das Leben ohne ständige Selbstüberwachung und Kontrollsucht ist. von Phi l i p p Fro hn , 23

D

ie Errungenschaften der digitalen Revolution kommen für gewöhnlich erst bei mir an, wenn sie für die meisten schon längst zum Alltag gehören. Ein Smartphone besitze ich erst seit einigen Jahren, Netflix erschlägt mich ebenfalls erst seit fünf Monaten mit seinem gigantischen Angebot und Snapchat bezeichnete ich bis vor kurzem lediglich als „diese App mit dem Geist“. Dass ausgerechnet ich, der technisch unterbelichtete Steinzeitmensch, es sich zum Ziel gemacht hatte, ein Sammelsurium an digitalen Spielerein auszuprobieren und seinen Alltag auf Herz und Nieren abchecken zu lassen, stieß in meinem Freundeskreis natürlich auf hämisches Gelächter.

ALS ICH ZUM DATENSATZ WURDE Um die Überforderung der totalen Selbstkontrolle auf die Spitze zu treiben, starte ich sämtliche Apps gleichzeitig. Einmal das volle Programm, bitte! Dass ich mich ausgerechnet zum Jahreswechsel entscheide, sämtliche Aktivitäten aufzuzeichnen, sorgt für Erstaunen. Zwischen 3.500 und 3.800 Kalorien verdrücke ich täglich, sagt mir Samsung Health. Mich wundert, wie viele Kalorien manche Lebensmittel haben: ein Baguette hat stolze 800 Kalorien – für manche beinahe der halbe tägliche Kalorienbedarf. Da ich ein sportlicher Mensch mit gutem Stoffwechsel bin, bleiben die Kalorien zum Glück nicht an mir haften. Der Versuch, trotzdem 1.000 Kalorien weniger zu mir zu nehmen, scheitert kläglich. Nur an wenigen Tagen schaffe ich das Limit. Sogar das abendliche Glas Milch versprüht den Geschmack schlechten Gewissens.


07

SPRACHROHR

Bestiegene Berge:

Kuscheltiere als Kind:

3

12

Apps:

6 Schlafstunden/Nacht:

7 Kalorienbedarf/Tag:

Schritte/Tag:

3.069

5.235

Krümel auf dem Tisch:

Angefangene Netflix-Serien:

77

3

Haustiere im ganzen Leben:

Erzählte Lügen:

3

44

Verpasste Straßenbahnen:

Kaffee/Tag:

1.254

2

Verschenkte Blumensträuße:

12 Instagram-Beiträge:

7 Geschwänzte Schul-/Unistunden:

84


08

HER Z S TÜ CK

Viel schlimmer ist jedoch die selbstauferlegte Dauerkontrolle. Jede Mahlzeit, jeder Schluck Wasser und jede Tasse Kaffee warten darauf, akribisch ins Protokoll auf dem Weg ins Körperheil übernommen zu werden. Habt ihr schon mal versucht, einzuschätzen, wie schwer eine Paprika ist? Ich schon, denn der Vollständigkeit und dem guten Gewissen halber teile ich der App alles mit, was ich zu mir nehme. Das permanente Handygedaddel am Esstisch hat zumindest etwas Gutes: Jetzt weiß ich, dass vier fleischfreie Tage 7,8 Kilogramm CO2 einsparen, 38,5 m² Wald und 835 Gramm Tier retten. Doch mal im Ernst: Weder ich, noch viele andere benötigen einen digitalen Moralanstupser, der sagt, dass man weniger Fleisch essen sollte. Der in Deutschland durchschnittliche Fleischkonsum von 60 Kilogramm jährlich und die Massentierhaltung sollten Argument genug sein, seine Essgewohnheiten zu reflektieren. Da ich ohnehin mehrmals die Woche ins Fitnessstudio gehe, muss ich zumindest diesen Vorsatz nicht gebetsmühlenartig hervorheben. Sport ist mein Hobby und macht mir Spaß – und doch schafft es der Kontrollwahn, meinen Ausgleich in Stress umzuwandeln. Denn jede Übung und jeder Trainingssatz will via App gestartet und gestoppt werden, um jede Verbesserung und vor allem jede Verschlechterung zu dokumentieren und subjektiven Druck auszulösen. Unglaublich, wie ich das Training genieße, als mein Handyakku dank der stromsaugenden Apps den Geist aufgibt.

Ihr seid einsam? Euch ist langweilig? Ihr führt gerne Selbstgespräche? Super! Cortana, Alexa, Siri heißen die toughen Damen in euren Smartphones und reden mit euch, wenn sonst niemand möchte. Schluss mit „Na, wie geht’s?“ – wir haben ein paar originelle Icebreaker für euer digitales Date gesammelt. ALEXA, BEAM MICH HOCH! Ay Captain! Mit Warp-Geschwindigkeit, Captain? Der Antrieb hält das niemals aus! SIRI, WAS IST NULL GETEILT DURCH NULL? Stell dir vor, du hast null Kekse und verteilst sie gleichmäßig auf null Freunde. Wie viele Kekse bekommt jeder? Siehst du? Das macht keinen Sinn! Und das Krümelmonster ist traurig, weil es keine Kekse mehr gibt und du bist traurig, weil du keine Freunde hast. CORTANA, BIST DU BESSER ALS SIRI? Eigentlich mag ich keine Prahlerei, aber in 500 Jahren werde ich die Erde retten. ALEXA, SELBSTZERSTÖRUNG! Selbstzerstörung in 10, 9, 8, 7, 6, 5, 4, 3, 2, 1, bum! Hmm. Das ist nicht nach Plan verlaufen.


09

SPRACHROHR


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H E R Z S T ÜC K

G O O G L E H O M E : E I N B E S S E R E R M P 3-P L A Y E R Auch in den vier Wänden muss alles der heiligen Effizienz dienen. Wozu soll ich denn bitteschön den weiten Weg zum Terminkalender laufen, wenn ich einfach den Home Assistent Google Home fragen kann? Schnell bin ich ernüchtert: Im Prinzip ist das Audio-Gerät ein etwas besserer MP3-Player. Natürlich nur, wenn man ein Abo eines Musik-Streaming-Dienstes hat. Am Anfang halluziniere ich noch eine Faszination herbei, als ich mir Songs von den Rolling Stones wünsche und Google diese tatsächlich ohne Knopfdruck durch die Wohnung schallen lässt. Die anfängliche Euphorie ist aber schnell verfolgen. Google Home kommt mir vor wie eine nur zeitweilig witzige Belustigung, die mir neben dem Musik-Programm aktuelle Nachrichten abspielen, das Wetter durchsagen, kurze Wikipedia-Definitionen vorlesen und Hundegeräusche imitieren kann. Die Kalender-App streikt und ein einfacher Fahrplan mit dem ÖPNV scheint den Kompetenzbereich des Assistentens ebenfalls zu überschreiten. Gut, dass Google Home nicht nachtragend ist. Unzählbar wie oft ich es beleidigt oder nach seiner Daseinsberechtigung gefragt habe, worauf es komischerweise keine Antwort wusste. Eine wirkliche Unterstützung fürs grenzenlose Faulenzen ist Google Home nicht. Eher könnte es für Anti-Aggressions-Training eingesetzt werden.

GUTE NACHT, PHILIPP! GUTE NACHT, APP! Alles muss schneller und besser werden, von der Arbeit bis hin zum Schlaf. Nicht nur, dass ich mir schon recht blöd vorkomme, dass mein Handy nach 25 Minuten Arbeit die Pausenglocke betätigt und mir fünf Minuten Ruhe gönnt, obwohl ein Blick auf die Uhr genügen würde. Auch mein Schlafverhalten unterwirft sich dem Produktivitätszwang. Koffein, Alkohol, Sport und Essen zu später Stunde stören die Ruhephase, warnt schon das App-Menü. „Denk dran, dass du morgen fit sein musst, um produktiv zu sein“, höre ich sie förmlich mit erhobenem Zeigefinger zurufen. Ich füge mich und meist belohnt mich die App mit einer hohen Schlafeffizienz von über 90 Prozent. Danke, App! Ich fühle mich ausgeschlafen, aber so ganz schenke ich ihr keinen Glauben. Mir bleibt schleierhaft, wie die App ohne Sensoren mein Schlafverhalten repräsentativ aufzeichnen möchte.


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SPRACHROHR

DEINE INNERE APP In der Ruhe liegt die Kraft.

Stress mich nicht! Wie leicht bist du aus der Ruhe zu bringen?

Wie viel Aufmerksamkeit brauchst du? Lasst mich bloß alle in Frieden.

Wie selbstständig bist du?

Hab mich lieb! Hier! Hier! Ich!

Wasser kochen krieg ich hin!

Bist du sehr vergesslich?

Wenn's sein muss, können wir mal Emojis austauschen.

Ich bin super strukturiert!

Was war nochmal die Frage?

Vergleichst du dich viel mit anderen?

Magst du Pflanzen? Es gibt sie halt.

Null.

Ja!

Ständig! Bist du sportlich? Nicht wirklich.

Nö, was juckt mich, was andere denken?

Absolut!

Nutzt du Apps überhaupt? Willst du mehr Sport treiben? Eigentlich nicht. Keine Ahnung, warum ich den Test hier mache.

Ja, sehr gerne!

Nee...

Joa, eigentlich schon.

FOREST

PLANT NANNY

SAMSUNG HEALTH

PAVLOK

Den Test hast du nur aus Langeweile gemacht. Apps interessieren dich null. Aber wenn’s sein muss, wärst du „Forest“, eine App, die bei Nichtbenutzung des Smartphones am besten wächst und gedeiht.

Du magst diesen ganzen Kram einfach, den smarten Schnickschnack. Brauchen tust du es nicht wirklich. Du bist „Plant Nanny“, erinnerst Menschen ans Wasser trinken, bist aber eigentlich komplett nutzlos.

Du willst dich verbessern – immer höher, schneller, weiter! Aber eigentlich tust du das nur, weil dich die anderen mit ihrer Selbstoptimierung stressen. Ein klassischer Fall von „Samsung Health“.

Zuckerbrot und Peitsche sind deine Devise! Und das in erster Linie dir selbst gegenüber. Du nutzt die Technik in all ihren Möglichkeiten, um die beste Version deines Selbst zu erreichen. „Pavlok“, Pawlow wäre stolz auf dich.


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HER Z STÜ CK

Z U R ÜC K I N D I E S T E I N Z E I T Von Tag zu Tag merke ich, wie mich diese nahezu monotone Dokumentation meines Lebens belastet und wie sehr mein Handykonsum steigt, während ich den Apps mit einem mulmigen Gefühl Zugriff auf alle Daten gewähre. Tagein, tagaus mutiere ich immer weiter zu einem Smombie, der im Wahn der Selbstkontrolle vom Frühstückstisch bis zum Schlafengehen jedwede Aktivität digital dokumentiert. Genervte Blicke meiner Freunde und Verwandten schweifen über den Esstisch, als ich mein Ernährungstagebuch auf den neusten Stand bringe. Nach zwei Wochen befreie ich mich von den virtuellen Fesseln und verspüre bei meiner Rückkehr in die vordigitale Steinzeit vor allem eins: Erleichterung. Dass wirklich jedes Tun ins Detail verwaltet wird und zu einer natürlich effizienteren Lebensführung beitragen soll, kommt mir eher vor wie eine Dystopie. Sicher werde ich zukünftig auf Apps wie RunTastic zurückgreifen, um Fortschritte beim Sport festzustellen. Das Arsenal an zeitfressenden Apps hat sich aber ganz schnell wieder von meinem Smartphone verabschiedet. Denn einfach mal den Moment zu genießen, ist an bewusstem Leben doch nicht zu überbieten.

Wie oft Philipp die Apps angeschwindelt hat? Fragt ihn auf:

SPIESSER.de/user/Philipp-Frohn

CORTANA, LIEBST DU MICH? Ich brauche noch einige Updates, um diese Frage von ganzem Herzen beantworten zu können. SIRI, GLAUBST DU AN GOTT? Menschen haben Religion. Ich habe nur Silizium. ALEXA, WO IST CHUCK NORRIS? Wenn Chuck Norris möchte, dass du weißt, wo er ist, wird er dich finden. Wenn nicht, wirst du es erst wissen, wenn es zu spät ist. CORTANA, WER IST DEIN DADDY? Kein großes Ding. Rein technologisch gesehen ist es Bill Gates. ALEXA, WER IST DER MÖRDER? Psychologen sagen, meist jemand aus dem näheren Umfeld. Oder der Gärtner. SIRI, WAS SOLL ICH ANZIEHEN? Na, auf jeden Fall Lederhosen.

SPRACHROHR


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K I S SE N S C H L AC H T

Kissenschlacht vom Feinsten Der Norden hat mehr zu bieten als Leuchttürme und Fischbrötchen – die Jungs von „Feine Sahne Fischfilet“ zum Beispiel. SPIESSERin Eva hat mit den Punkrockern im DOCK INN Warnemünde in den Kissen gewühlt und erfahren, welches Gadget die Band noch unbedingt in ihrem Tourbus braucht und warum AfD-Wähler nicht mit in die Koje dürfen. Haupt von Eva Schulze- Gabrech ten, 24

Ihr seid in einer Gegend groß geworden, in der „rechts sein“ normal und Teil einer Jugendkultur war. Wie kam es, dass ihr im Gegensatz dazu eine linke Punkband geworden seid? Christoph: Bei uns auf‘m Dorf kam man gar nicht drum rum, von Anfang an Stellung zu beziehen. Ich bin schon in der dritten Klasse mit meinen Eltern auf Anti-Nazi-Demos gegangen. Und mir war da schon klar, dass ich mich immer in meinem Leben gegen diese Menschen stellen werde. Monchi: Mir war das in der Schulzeit noch relativ scheißegal. Bei uns an der Schule war‘s normal, Nazi-Mukke zu hören, hab ich anfangs auch gemacht. Dann kam aber irgendwann der Punkt, an dem ich da keinen Bock mehr drauf hatte. Auch

als auf unsere ersten Konzerte noch Faschos gekommen sind und unsere Texte mitgegrölt haben, war für uns klar, dass wir uns positionieren wollen.

Soll man mit Rechten in die inhaltliche Diskussion gehen oder sagt ihr: „Mit solchen Leuten reden wir nicht“?

Fotos von Tony

Sportverein find ich‘s schon wichtig in die Diskussion zu gehen. Christoph: In unserer Gesellschaft gucken wir viel zu sehr darauf, wer die Täter sind – wir wissen zum Beispiel alle, wer Beate Zschäpe ist, wie sie aussieht und so weiter – die Opfer kennt aber keiner. Genau das muss sich ändern.

Monchi: In erster Linie sind wir keine Sozialarbeiter, wir sind ‘ne Band. Ich find, dass AfDlern, Nazis und so weiter in Deutschland eh schon viel zu viel zugehört wird. Wir wollen lieber geile Leute supporten, die sich diesem Rechtsruck nicht hingeben. Max: Ich denk aber schon, dass man da gucken muss, in welchem Kontext man sich bewegt. Privat, an der Uni oder im

Die wenigen Kissen, die die Kissenschlacht heil überlebt haben, verlosen wir mit den Unterschriften von Feine Sahne Fischfilet. Ab auf SPIESSER.de/gewinnen !


15 Darf man mit jemandem schlafen, der AfD wählt? Max: Kein Sex mit Nazis! (alle lachen) Monchi: Seh ich auch so. Keine Ahnung, vielleicht hab ich in Single-Zeiten auch schon mit AfD-Leuten gepennt, ich lass mir da vorher keinen Parteiausweis zeigen. Aber grundsätzlich würd mich jemand mit so einer Einstellung schon vorher so abturnen, da könnte es gar nicht so weit kommen. Sex ist ja auch Kopfsache.

Thema unseres Heftes ist „Technik und Zukunft“. Wie funky seid ihr so drauf? Jacobus: Poah, ich hab da null Ahnung von. VR-Brillen, Alexa und so ein Kram, damit kann ich nichts anfangen.

Feine Sahne Fischfilet wurde 2004 im norddeutschen Loitz gegründet. Die Bandmitglieder Jan „Monchi“, Christoph, Jacobus, Max, Kai und Olaf verbindet nicht nur die Liebe zum Punkrock, sondern auch ihre gemeinsame Jugend auf dem Land in Meck-Pomm. Die Band ist bekannt für ihre politischen Texte. Mit Kampagnen wie „Noch nicht komplett im Arsch“ stellt sich FSF offensiv der rechten Szene entgegen. Im Januar ist das fünfte Album der Band erschienen. Mit „Sturm & Dreck“ sind sie aktuell auf Tour.

SPRACHROHR

Monchi: Naja, vor 100 Jahren hat man vielleicht auch noch gesagt: Was will man mit ‘nem Auto? Jetzt sind alle froh, dass man nicht mehr mit ‘nem Pferdewagen rumfahren muss. Ich find‘s deshalb Quatsch, sich vor neuen Sachen zu verschließen. Ich hab jedenfalls seit sechs Wochen zum ersten Mal ‘n iPhone und ganz ehrlich – das Ding ist übelst geil! (alle lachen)

Und welche krasse Neuerung bräuchtet ihr noch unbedingt in eurem Tourbus? Max: Ich fänd ‘nen Tourzug geil – jeder hat ‘nen eigenen Waggon, und wir fahren auf Schienen rum. Christoph: Schweben mit dem Zug wäre auch cool, komplett ruckelfrei. Kai: Und Duftbäume! Gegen den Mief im Tourbus.

Am 12. April kommt die Doku „Wildes Herz“ über eure Band, vor allem über Monchi, raus. Warum sollten SPIESSER-Leser den Film sehen? Jacobus: In der Zeit, die der Film zeigt, ist super viel passiert. Dinge, die wir überhaupt nicht geplant haben. Ich finde der Film schafft es, genau das abzubilden, wie diese ganzen Zufälle ineinander gegriffen haben, wie wir als Band groß geworden sind. Es kommen auch einige Sachen vor, die die Öffentlichkeit von uns bisher so noch nicht gesehen hat. Max: Der Film ist mega ehrlich und authentisch. Er ist kurzweilig und witzig

und zeigt vor allem auch, was im Hintergrund bei uns in der Band abläuft. Das ist auch für eingefleischte Fans sehenswert.

Was hat eure neue Platte „Sturm & Dreck“, was die Alben davor noch nicht hatten? Kai: „Sturm & Dreck“ hat ‘ne wahnsinnige Energie und geht nach vorne wie kein Album davor. Ich drehe es selbst jetzt ständig auf, obwohl ich‘s im Studio schon gefühlt tausend Mal gehört hab. Ich glaub, das ist ‘n sehr gutes Zeichen. Monchi: Ist bei mir genauso. Das Album kommt zum ersten Mal an unsere Live-Qualitäten ran und bringt genau rüber, was wir auf der Bühne abliefern. Jacobus: Wir haben in diese Platte auch einfach extrem viel Zeit und Arbeit gesteckt und das Ganze mit ‘ner Akribie – das haben wir vorher so nicht gemacht, auch weil wir‘s nicht anders wussten. Wir haben super viel dazu gelernt und genau das auf dem Album umgesetzt. Deshalb freue ich mich wahnsinnig darauf, das Album rauszubringen. Ich bin echt stolz auf uns.

Seit wann Eva ein iPhone hat und wie sie es findet? Fragt sie auf: SPIESSER.de/user/Kohlrabiblatt

Das Video zur funky Kissenschlacht findet ihr auf youtube.com/SPIESSER !


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H Ä RT E T E S T

VR-dammt realistisch Vom Hochhaus springen, mit Walen schwimmen und Zombies bekämpfen sind nicht unbedingt die alltäglichen Beschäftigungen von SPIESSERin Frieda. Aber in der F-Society Leipzig konnte sie das alles in der virtuellen Welt testen. Wie real sich das wirklich anfühlen würde, hat sie allerdings nicht vermutet. von Frieda Rahn, 20

A

n einem unscheinbaren Montagabend, als ich eigentlich schon Feierabend hatte und eigentlich schon zuhause auf meiner Couch lag, rief mich SPIESSER-Chefredakteurin Polina an. Ich solle doch bitte am nächsten Tag nach Leipzig fahren, um mich in die Virtual Reality zu stürzen. Und als fleißige Redaktionspraktikantin kann (und darf) man natürlich nicht „Nein“ sagen. Außerdem hat der Gedanke, eine VR-Brille testen zu dürfen, mein kleines Gamer-Herz höher schlagen lassen.

Apokalyptisches Wohnzimmer Gesagt, getan. Ich stehe vor der F-Society, deren Betreiber von der Gamingfirma XMG inspiriert wurden, das Spielen mit VR-Brillen für jeden zugänglich zu machen. Konsti, der Inhaber des Ladens, begrüßt mich. Er gibt mir eine kurze Führung durch die verschiedenen, unglaublich kreativ eingerichteten Räume. Mein Härtetest findet in einem apokalyptischen Wohnzimmer statt. „Man setzt eine Brille auf und ist dann in einem Computerprogramm“, erklärt mir Konsti auf meine Frage, wie ich mir Virtual Reality vorstellen kann. Es ist quasi ein Kugel-3D-Kino.

Niemals wegrennen! Nun wird mir die sehr klobige VR-Brille um den Kopf geschnallt, zwei Controller in die Hand gedrückt und das Wohnzimmer um mich herum ist verschwunden.

Ich befinde mich in einem leeren Raum. Vorsichtig schaue ich mich um, während mir Konsti in Ruhe erklärt, was ich beachten muss: „Im Notfall nicht wegrennen, sondern die Augen zumachen!“. Sonst würde ich die ganze Technik kaputt machen. Ich atme tief durch. „Wir starten mit etwas ganz ruhigem, entspannten zur Eingewöhnung“, versichert er mir und plötzlich bin ich mitten im Meer, auf dem Deck eines versunkenen Schiffes. Mit dem Unterwassersimulator hat Konsti mich leider direkt in meinen persönlichen Albtraum katapultiert. Mein ganzer Körper zittert und als dann noch ein Wal an mir vorbeischwimmt, will ich weinen. Polina hat mich nach Leipzig begleitet und ihr schadenfrohes Lachen erinnert mich daran, dass das, was ich sehe, nicht echt ist. Nur ein Raum in einem Raum.

VR statt Fittie Das zweite Spiel ist mehr nach meinem Geschmack. Ich muss ein Burgtor mit Pfeil und Bogen gegen Angreifer verteidigen und stelle mich dabei gar nicht mal so schlecht an. Das einzige Problem sind meine Arme, die schon nach zehn Minuten Bogenschießen wehtun. Von wegen untrainierte Nerds, das hier ist die Muckibude für Gamer! Beim nächsten Spiel ist meine bis eben vorhandene Euphorie schnell verflogen. Ich muss von einem Hochhaus springen. „Oh Gott, OH Gott, OH GOTT!“ – mehr schaffe ich nicht

Fotos von Lis a Neugeba uer

zu sagen, als mein virtuelles Ich der Straße entgegen saust. Wieder Polinas Lachen: „Das sieht so komisch aus!“ Die Vielfalt der angebotenen Spiele ist unglaublich. Ob Fruit Ninja oder ein seltsamer Superman-FeuerwehrmannSimulator – die F-Society hat vieles zu bieten (außer Spiele mit Einhörnern auf Blumenwiesen). Mein persönliches Highlight ist das Zombie-Schnetzeln in der Kanalisation! Trotzdem bin ich nach nur einer Stunde Virtual Reality komplett aus der Puste und hab eindeutig zu viel Adrenalin im Blut. „Pausen sind wichtig“, erklärt mir Konsti. „Deshalb bietet es sich an, mit Freunden herzukommen. So kann man sich immer abwechseln.“ Den Härtetest hab ich bestanden und kann nur hoffen, dass die SPIESSERRedaktion nicht auf die Idee kommt, mich beim nächsten Mal tauchen zu schicken. Dann doch lieber die Zombies. Warum Zombies Frieda keine Angst machen? Fragt sie auf: SPIESSER.de/user/freedy.beedy

Wie oft Frieda wirklich „Oh Gott!“ gesagt hat, könnt ihr nachzählen auf youtube.com/SPIESSER


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SPRACHROHR

Das hier ist die Muckibude fĂźr Gamer!


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V E RT R E T UNGS S T U N DE

„Womit werft ihr, wenn es keine Kreide gibt?“ Wie sein Name vermuten lässt, beschäftigt sich Max Prosa mit Texten. Ob in der Musik oder Dichtung – oder eben in einer Vertretungsstunde am Gottfried-Keller-Gymnasium in Berlin. Dort hat er mit den Schülern der 10.4 über die japanische Gedichtform „Haiku“ gesprochen und gedichtet. von Frieda Rahn, 20

Schule:

Gottfried-Keller-Gymnasium in Berlin

Lehrer:

Max Prosa

Klasse: 10

Fach:

Deutsch

Thema:

Haiku-Gedichte

Joyce, 16: „Er ist uns auf Augenhöhe begegnet und hat den Unterricht für alle recht interessant gestaltet. Jedoch finde ich, dass das Thema ‚Fußball’ nicht zu jedem gepasst hat.“ Note: 2-

Tim, 15: „Der Unterricht hat Spaß gemacht und war verständlich, aber lief nicht ganz flüssig ab. Das Thema war gut, aber für eine bessere Benotung war es nicht gut genug.“ Note: 3+

Die Klasse unterhält sich schon aufgeregt, ein paar Schüler kommen zu spät. Typisch Schule eben.

Max:

Hallo ich bin Max. Deutet auf die interaktive Tafel, die die normale Schultafel ersetzt hat. Was ist eigentlich aus der Schule geworden? Womit werft ihr denn, wenn es keine Kreide mehr gibt? Ich war seit zehn Jahren nicht mehr in der Schule, hatte aber erst vor ein paar Tagen ein Klassentreffen. Was kann ich euch erzählen? Ich bin Sänger, fahre durch Deutschland, Österreich, die Schweiz, gebe Konzerte und schreibe Lieder. Ich schreibe Gedichte und hab mich sozusagen den Worten zugewandt. Aber gar nicht direkt nach der Schule, denn ich habe zuerst Physik studiert. Das habe ich dann abgebrochen und angefangen, Musik zu machen. Jetzt zu euch. Ihr seid die Ballsport-Klasse? Felix: Handball und Basketball.

Fotos von Michae l Kuchin ke-Hof er

nicht unbedingt zusammenhängen. Oder der Klang des Wortes gefällt euch. Wie zum Beispiel „Eleganz“, das klingt schon so … elegant. Denkt nicht zu lange nach, sondern schreibt die Worte einfach auf. Es muss nicht besonders sein. Alle schreiben drei Worte auf ihren Zettel.

Max:

Alle fertig? Wie viele seid ihr? 24? Ich möchte zuerst eine Aufwärmrunde machen. Das mache ich manchmal in Gruppen und so arbeiten auch manche Schauspieler. Jeder sagt ein Wort und wir bilden eine Geschichte. Ich fang an: Ein … Felix: … Penner … Sean: … Zwanzig? Die Klasse lacht.

Max:

Ok, ich hab mir was mit Fußball überlegt. Fußball kennt ihr auch? Die Klasse lacht und stimmt zu. Wir spielen jetzt zwar kein Fußball, aber so ähnlich mit Worten. Habt ihr noch Stift und Zettel? Die Klasse lacht wieder und das allgemeine Kramen und „Hast du mal einen Zettel?“-Fragen geht los. Scheinbar doch alles wie früher.

(grinst) Das Ziel ist es, einen Satz zu bilden. Der eigene Beitrag, der noch so gering sein kann, dient dem großen Ganzen. Also: Ein Penner … Sean: … auf … Malte: … einer … Tim: … Straße … Der Reihe nach werfen die Schüler Wörter in den Raum.

Max:

Max:

Max:

Schreibt bitte eure drei Lieblingsworte auf. Vielleicht ist es irgendwas, das ihr gerne mögt, vielleicht ein Name. Es sollten drei verschiedene Dinge sein, die

Jetzt machen wir das Ganze mit dem Alphabet. Wir fangen mit A an. Alfons … Unter viel Gelächter entstehen Sätze wie: „Alfons bittet Cobra, dass er fahren geht“,


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SPRACHROHR

„Herbert ist Jude, kriegt Lilien manchmal nachts“ und „Oma pupst richtig stark trotz Unterrock viel Windkraft“.

Der Reihe nach werden die Haikus vorgelesen. Max schaut stolz auf die Schüler, die offensichtliche Freude am Dichten haben.

Max:

Max:

Oh, wir haben das Q vergessen. Egal, wir sind fast bei Z angekommen! Was ich eigentlich mit euch machen möchte, ist eine japanische Gedichtform mit Fußball kombiniert – ich weiß nicht, ob das schon mal passiert ist. Die Gedichtform nennt sich „Haiku“. Max liest ein paar Haikus vor, um den Schülern zu erklären, was das eigentlich ist und wie sie aufgebaut sind.

Max:

Es sind immer Atmosphären. Ein Haiku ist wie eine Fotografie von Momenten. Das Interessante und Einfache ist, dass es immer 5 – 7 – 5 Silben sind. Man muss nichts reimen, sondern nur die Form einhalten. Vielleicht etwas zu dem geschichtlichen Hintergrund: Im neunten Jahrhundert ist das Haiku als Abgrenzung zur chinesischen Dichtung in Japan entstanden. Zuerst gab es das Tanka, das hatte 5 – 7 – 5 – 7 – 7 Silben. Als Dichten eine Art Volkssport in Japan wurde, haben viele Menschen sich getroffen und zusammen gedichtet. Das hat dort eine ganz andere Bedeutung als hier bei uns, es ist etwas Gemeinschaftliches. Er bittet die Schüler darum, selber ein Haiku zu schreiben. Sofort machen sich alle an die Arbeit und nur leises Flüstern ist im Zimmer zu hören.

Jetzt möchte ich mit euch Gruppendichtung machen. Lasst uns das Thema Fußball nehmen. Also: Der erste Angriff … Lucio: … und er schießt ein gutes Tor – doch es war Abseits. Die Vertretungsstunde vergeht wie im Flug, viele Haikus werden gedichtet und am Ende müssen wir Max darauf aufmerksam machen, dass er schon zeitlich überzogen hat. Den Schülern scheint das aber nichts ausgemacht zu haben.

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Max:

Wir haben jetzt ein paar Haikus gedichtet. Ihr könnt das auch zuhause für euch machen. Für mich ist das zu einem Lebensinhalt geworden, zu gucken, was man mit Worten aus der Welt machen kann. Man kann Erlebnisse verarbeiten und bekommt einen besseren Blick auf sich selbst. Wir haben in der Schule immer nur Gedichte analysiert, ohne welche zu schreiben. Das ist aber super schade, weil das jeder tun kann, ohne dass man die Frage stellen muss, ob das mithalten kann. Ist das gut, oder schlecht? Ist doch egal! Wichtig ist nur, was es für euch bedeutet.

Max Prosa Der Berliner hat 1990 als Max Podeschwig das Licht der Welt erblickt. Mit 17 machte er sein Abitur, begann ein Physikstudium, das er abbrach, und widmete sich der Musik. Als Clueso 2011 auf ihn aufmerksam wurde, begann Max‘ Musikerkarriere. Es folgten ein Auftritt bei „Inas Nacht“, eine Solotour und mehrere Clubtouren mit seiner Band. Sein neustes Album „Keiner kämpft für mehr“ erschien im März 2017.

Ob Frieda jetzt täglich ein Haiku dichten wird? Fragt sie auf:

Max:

SPIESSER.de/user/freedy.beedy

So, wer von euch möchte sein Haiku vorlesen? Joyce: Lilie im Teich – Frösche warten schon zu lange – werden sie fliehen? Linda: Die Sonne scheint hell – die Blumen riechen süßlich – das Wasser plätschert. Malte: Berlin ist ganz gut – Chillen im Park, das ist ganz stark – und auch beschissen. Lucio: Ich trinke Mate – esse ein gutes Shawarma – und lecker Milchreis. Sean: Warmer Sommertag – ein Wimpernschlag genügte – der Winter brach ein.

Das Video zur poetischen Vertretungsstunde findet ihr auf youtube.com/SPIESSER Lucio, 15: „Es war lustig und es war nicht dieses verklemmte LehrerVerhalten, sondern auf Augenhöhe. Er war gut vorbereitet.“ Note: 2

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SPRUNGBRETT

U N V E R BLÜ M T

Würdest du dich chippen lassen? Stell dir vor, dein Chef bietet dir ein kostenloses Chipimplantat an. Würdest du das Angebot annehmen? Kommt uns diese Technologie vielleicht zu nahe? Oder ist sie etwa die große Chance auf ein einfacheres Leben? SPIESSER-Autoren Leon und Morena stellen sich diesen Fragen.

„Chipimplantate wären im täglichen Arbeitsleben ein Segen!“,

meint Leon (18), hat aber auch einige Bedenken:

W

as in der Schönheits-Branche Gang und Gebe ist, hat in der digitalen Welt noch einen langen Weg vor sich: Implantate. Wer will schon 24/7 ein Gerät bei sich haben? Wer will zu jeder Sekunde auffindbar sein? Nun: Wir alle. Jeder, der ein Smartphone hat, gibt mehr von sich Preis, als er denkt. Und ob der empfangende Sender nun von der Hosentasche auf den Handknochen wandert, macht doch keinen großen Unterschied mehr, oder? Da wir Menschen immer auf der Suche nach Verbesserung sind, stehen wir jeden Tag aufs Neue vor der Frage: Geht das auch schneller und einfacher? Ein Beispiel aus dem Alltag: Bezahlen. Elender Tauschhandel: nope. Bargeld: So 2015. Kartenzahlung: zu kompliziert. Kontaktloses Bezahlen mit meinem Finger auf dem Handy: Oh my goodness, YES! Aber noch einfacher wäre es, die Hand an die Kasse zu halten! Hinhalten, bezahlen, ciao. Warum also nicht? Weil wir Angst davor haben, selbst zum Gerät zu werden. Bisher hat man immer die Chance, das Handy einfach weg zu legen und man selbst besteht nur noch aus Fleisch, Knochen und ein paar Organen. Dabei wären Chipimplantate im Arbeitsleben ein Segen! Statt der Chipkarte aus dem Geldbeutel, kramt man nur die Hand aus der Hosentasche. Ein Implantat, das man freiwillig zu jeder Sekunde mit sich führt, kann einen ganz bestimmten Zweck erfüllen und muss nicht alle Daten unseres Lebens lesen und senden – man nennt das den produktiven Zweck des Implantats. Wenn der Arbeitgeber nun Implantate vergeben will, ist das kein Zeichen von Kontrollsucht oder wirtschaftlichem Größenwahn. Ganz im Gegenteil: Es ist der vertrauensvolle Versuch, das Leben ein bisschen einfacher zu machen. Und wer kein Vertrauen in seinen Arbeitgeber hat, der sollte sich so oder so Gedanken machen. Die einzige Nebenwirkung, die ein Chipimplantat haben kann, ist möglicherweise der Gedanke daran, was als nächstes kommt. Doch erfahrungsgemäß hat uns bisher nichts von dem, was als nächstes kam, umgebracht.

„Die Daten können gegen den Menschen verwendet werden“, ist nicht die einzige Sorge von Morena (21):

E

in Freund, der in der IT-Branche arbeitet, sagt immer: „Umsonst gibt es nichts, du musst vielleicht kein Geld zahlen, aber mit irgendetwas bezahlst du immer.“ Nicht umsonst heißt es, unsere Daten seien das neue Gold. In einem SPIEGEL-Artikel aus dem April dieses Jahres sagt der Stockholmer Mikrobiologe Ben Libberton, er befürchte, dass Hacker die Chips anzapfen und sensible persönliche Daten (Arbeitsstunden, Standort, Gesundheitsdaten) klauen könnten. Es gibt bereits Beispiele für den Datenklau mit versteckten Auslesegeräten, von dem die betroffenen Personen gar nichts mitbekamen. Der Mensch wird mit so einem Chip immer mehr zu einem gläsernen Menschen. Die Daten können gegen ihn verwendet werden, ohne dass er davon weiß – wie beim sogenannten Geoscoring, der Bestimmung der Kreditwürdigkeit einer Person anhand ihres Wohnortes. Bezahlen deine Nachbarn keine Rechnungen, kann dir der Kredit verwehrt werden. Übertragen auf implantierte Chips in der Arbeitswelt könnte das bedeuten: Sobald du zu oft am Kaffeeautomaten oder auf der Toilette bist, stehst du vor deinem Arbeitgeber nicht mehr so gut dar. Ob dies Realität wird, kann man nicht vorhersagen, wir wissen aber auch nicht, welche Daten erhoben werden, was damit passiert und wer sie verwendet. Es wird immer betont, das Chipimplantat sei freiwillig. Was aber passiert, wenn ein Gruppenzwang entsteht? Oder der Drucker nicht mehr ohne Chip funktioniert? Das Essen in der Mensa nur mit Chip bezahlt wird? Oder wenn man ohne implantierten Chip nicht in seine Arbeitsstätte kommt? Früher hat man seine Arbeitszeit analog markiert – heute unvorstellbar. Vielleicht ist es ja in ein paar Jahren unvorstellbar, ohne Chip zur Arbeit zu kommen. Dass die Chipimplantate das Leben erleichtern können, ist für mich nachvollziehbar, meine Sicherheit und Privatsphäre setze ich dafür aber nicht aufs Spiel. Manchmal ist es eben besser, nicht „up to date“ zu sein.


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Dachdecker - dein Beruf? Du bist handwerklich begabt und willst dein Talent unbedingt zu deinem Beruf machen? Als Dachdecker hast du die besten Aussichten auf einen abwechslungsreichen Job, in dem du viel Zeit an der frischen Luft verbringst, zahlreiche Aufstiegschancen hast und sogar kreativ werden kannst. Glaubst du nicht? Mach den Test und lass dich überraschen!

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Sicherheit ist ein Muss auf dem Dach. Aber was ist mit Kreativität? Wobei kannst du als Dachdecker kreativ werden?

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a) Dachbegrünung

a) Reet, weil es das dort in großen Mengen gibt

b) Dachspielplätze c) Dachziegelbemalung

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b) Tondachziegel, weil diese besonders witterungsbeständig sind

In welchen Bereichen am Haus arbeitet ein Dachdecker?

c) Metall, weil es in außergewöhnliche Formen gebracht werden kann

a) Dach und Obergeschoss b) Dach und Fassade c) Dach und Keller

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Solaranlagen auf Häusern, schön und gut. Welche Technik kommt beim Dachdecken noch zum Einsatz? a) Drohnen b) Roboter c) Plasma

Häufig verwendete Dachbedeckungen sind beispielsweise Schiefer, Schindeln und Wellplatten. Was kommt im Norden Deutschlands dazu?

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Was macht ein Dachdecker noch? a) Malern b) Klempnern c) Tapezieren

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Welche Schwerpunkte sind in der Dachdecker-Ausbildung möglich? a) Dachdeckungstechnik b) Abdichtungstechnik c) Außenwandbekleidungstechnik d) Energietechnik an Dach und Wand e) Reetdachtechnik

Lösung: 1a, 2 alle Antworten sind richtig, 3a, 4a, 5b, 6 alle Antworten sind richtig!

Krass, was den Dac hdeckerberuf alles ausmacht, oder? Dabei war das längst nicht alles! Dachdecke r sind Allrounder mit handwerklichem Gesch ick, Fitness und Köpfch en. Für echte Macher bieten sich viele Aufsti egschancen, zum Beispie l zum Vorarbeiter in leitender Position oder sogar zum Meister mit eigenem Betrieb. Und wer noch nicht genug vom Lernen hat, der kann mit seinem Ausbildungsab schluss ein Ingenieur - oder Architekturstudium oben draufs etzen!

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Deutsches Dachdeckerhandwerk


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M I T TAGSPAUSE

... mit Prof. Dr. Norbert Elkmann vom Fraunhofer Institut

„Uns wird nicht langweilig werden.” Roboter und künstliche Intelligenzen werden von Filmproduzenten und Verschwörungstheoretikern gerne als das „Ende der Menschheit“ dargestellt. Prof. Dr. Norbert Elkmann vom Fraunhofer Institut für Fabrikbetrieb und -automatisierung IFF Magdeburg hat SPIESSER-Redaktionspraktikantin Frieda erklärt, warum Roboter erstmal das Bügeln lernen müssten, bevor sie uns ersetzen können. von Frieda Rahn, 20

Wir entwickeln den Stand der Technik weiter und zeigen Trends auf. Roboter entwickeln – ist das ein Kindheitstraum, der für Sie wahr geworden ist? Ob ich als Kind schon Träume hatte, was ich werden will, weiß ich nicht. Der Wunsch, was mit Robotik zu machen, hat sich im Studium herauskristallisiert. Ich habe auch meine Diplomarbeit in diesem Bereich geschrieben und für mich war dann klar, dass ich einen Job im Umfeld der Robotik machen möchte. Der Bereich ist sehr vielfältig. Informatik, Sensorik, Maschinenbau usw. spielt alles eine Rolle und das macht die Robotik für mich so spannend.

Was ist überhaupt ein Roboter? Es gibt unterschiedliche Definitionen für Roboter. Industrieroboter sind frei programmierbar. Assistenzroboter hingegen sind Systeme, die möglichst autonom sind und mit minimalen Aufwand verschiedene Aufgaben über-

Fotos von Max Patzig

nehmen können. Sie sind in der Lage, verschiedenste Tätigkeiten flexibel durchzuführen. Gegebenenfalls auch gemeinsam mit dem Menschen.

Was ist das Besondere an der Roboter-Mensch-Kollaboration, mit der sich das Fraunhofer IFF auseinandersetzt? Wenn Menschen mit schweren Industrierobotern zusammen arbeiten würden, könnte es zu Verletzungen bis hin zum Tod kommen. Deshalb arbeiten diese Roboter, beispielsweise in der Automobilindustrie, hinter Zäunen. In der Industrie ist die direkte Zusammenarbeit mit Robotern heute oftmals notwendig. Das gilt auch für zukünftige Einsatzszenarien wie z.B. in der Gesundheitspflege. Dafür muss aber die Sicherheit gewährleistet sein. Wir entwickeln verschiedene Technologien, die das ermöglichen. Zudem führen wir Untersuchungen mit Probanden durch, um die Belastungsgrenzen im Falle von Berührungen zwischen Mensch und Roboter zu bestimmen. Damit wir diese Probandenversuche überhaupt machen dürfen, musste die Ethikkommission zustimmen. Ärzte begleiten die Untersuchungen. Dadurch hat das Fraunhofer IFF wichtige Forschungsgrundlagen für die Normung und die sichere MenschRoboter-Kollaboration geschaffen. Natürlich gab es bei den Versuchen vereinzelt blaue Flecke, aber das war auch Sinn der Untersuchungen. Allen Probanden geht es sehr gut.

Prof. Dr. techn. Norbert Elkmann Prof. Dr. techn. Norbert Elkmann hat seine Begeisterung für Robotik während seines Maschinenbaustudiums in Bochum entdeckt. Der gebürtige Wiesbadener hat 1999 an der Technischen Universität in Wien promoviert. 1993 hat er am Fraunhofer IFF als wissenschaftlicher Mitarbeiter angefangen und ist jetzt Leiter des Geschäftsfeldes Robotersysteme. Seine 25 Mitarbeiter und er beschäftigen sich mit Themen, wie mobilen Robotern, Inspektionsrobotern und der sicheren Mensch-Roboter-Interaktion.


23 Zwar haben Roboterhersteller eine große Entwicklungsabteilung, aber da hat man eventuell nicht die Möglichkeit verschiedene Dinge auszuprobieren. Am Fraunhofer IFF stellen wir keine Produkte her, wir entwickeln Technik weiter, zeigen den Trend auf und entwickeln Zukunftstechnologien. Diese Vielfalt gibt Möglichkeiten zu experimentieren und zu probieren, die die Industrie in dem Maße eben nicht bietet. Deshalb arbeite ich hier seit 25 Jahren, auch wenn das anfangs nicht so geplant war. (lacht)

Können Roboter den Menschen Ihrer Meinung nach ersetzen? Laut einiger Studien heißt es, dass zwei Drittel der Arbeitstätigkeiten, ich betone: nicht der Arbeitsplätze, in den nächsten 10 bis 20 Jahren von Robotern erledigt werden. Es sind nicht immer physische Roboter, sondern automatisierte Systeme,

Algorithmen und künstliche Intelligenz, die schon heute Arbeit übernehmen, beispielsweise bei Banken. Es werden durch diese Entwicklung aber auch neue Arbeitsfelder für Menschen geschaffen.

arbeitet, hat man ein großes Netzwerk von Kontakten, auch zur Industrie, aus dem man schöpfen und sich inspirieren lassen kann. Es gibt viele Möglichkeiten sich selber zu entwickeln, vor allem fachlich, zum Beispiel durch eine Promotion.

Nutzen Sie Haushaltsroboter? Ich hatte mal einen Staubsaugerroboter, aber den herkömmlichen Staubsauger finde ich besser. (lacht) Ein bügelnder Roboter wäre praktisch, aber das liegt noch in ferner Zukunft, weil das momentan noch zu komplex für die Roboter ist. Das Personen zu vermitteln, die nicht in der Robotik tätig sind, ist oft mühsam.

Was macht das Fraunhofer IFF als Arbeitgeber für junge Menschen attraktiv?

Wo sehen Sie das Fraunhofer IFF und sich selbst in drei Jahren? Weiterhin ganz vorne. (lacht) Wir haben viele neue spannende Forschungsfelder – uns wird nicht langweilig werden und man wird noch viel von uns hören. Welchen Roboter Frieda sich anschaffen würde? Fragt sie auf: SPIESSER.de/user/freedy.beedy

Wir bieten Möglichkeiten, in der angewandten Forschung an Zukunftsthemen zu arbeiten. Das Fraunhofer IFF wie auch viele andere Institute forscht ganz vorne an der Weltspitze mit. Wenn man hier

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NAC HG E F R AGT

Alles SciFi oder was? Eine Karriere zwischen Realität und Fiktion: Albrecht Meixner (30), frischgebackener „Dipl. Ing“, hat seine Diplomarbeit zu Exoskeletten geschrieben. Neurophysikerin Sarah Schwöbel (28) beschäftigt sich mit der KI, der künstlichen Intelligenz. Wie viel Science Fiction in ihrem Job steckt, erzählen sie SPIESSERin Juliane. von Juliane Müller, 24

Was sind Exoskelette und was haben sie mit technischem Design zu tun? Albrecht: Technisches Design ist quasi Industriedesign mit einem höheren technischen Anspruch und einer Zentrierung auf den Menschen. Die Devise ist, der Mensch steht im Mittelpunkt und man baut das technische System um ihn herum. Exoskelette sind künstliche Außenskelette, die elektronisch oder mechanisch betrieben werden und der Unterstützung des Menschen dienen sollen. Sie werden bisher für den militärischen Bereich entwickelt – was dann in Richtung Ironman geht –, in der Industrie zur Erleichterung von schwerer Arbeit und im Gesundheits- und Rehabereich.

Was ist künstliche Intelligenz und was hat sie mit Physik zu tun? Sarah: Im Allgemeinen ist KI ein Sammelbegriff für Dinge wie künstliche neuronale Netze und machine learning. Computer sind an sich eigentlich dumm, sie machen nur das, was ihnen Programmierer sagen. Einem Computer fällt zum Beispiel das Erkennen von Dingen sehr schwer. Objekte in der Umwelt zu erkennen und in Kategorien einzuordnen, erscheint für uns trivial. Wir vergessen aufgrund der scheinbaren Leichtigkeit, welch schwierige Datenverarbeitung dahinter steckt. Damit Programmierer nicht jedes Objekt einzeln beschreiben müssen, haben Forscher sich angeschaut, wie unser Gehirn solche Aufgaben löst, und versucht die Abläufe technisch nachzuempfinden. Mittels künstlicher neuronaler Netze (KNN) lernen Maschinen, welche Kategorien von Objekten oder Mustern es in Daten gibt und wie man diese erkennt. Das ist dann eine Form von maschinellem

So ganz kann und sollte man die Natur wahrscheinlich nicht überlisten.

Lernen, also machine learning. Das Simulieren von Systemen ist ein klassisches Aufgabengebiet eines Physikers.

Worin liegen die Potenziale von Exoskeletten? Bisher sind Exoskelette in der medizinischen Anwendung am weitesten ausgereift. Querschnittsgelähmte Menschen können mit Hilfe von Exoskeletten laufen, Treppen steigen, sich hinsetzen und aufstehen ohne äußere Hilfe. In der Industrie gibt es auch ein riesiges Interesse an Exoskeletten. Für meine Diplomarbeit habe ich ein Exoskelettkonzept entwickelt, das im Flugzeugbau verwendet werden kann, wo man seine Arme lange hoch und dazu noch Werkzeuge halten muss. Harte körperliche Arbeit wird dadurch deutlich vereinfacht – in einer alternden Gesellschaft von großer Bedeutung. Über militärische Exoskelette erfährt man von außen nicht viel.

Albrecht:

Worin liegen die Potenziale der KI? Sarah: Ich glaube, wir sind gerade an einem

interessanten

Punkt

in

der

Geschichte. Schon in den 90ern oder 70ern wurde KI benutzt, man hatte allerdings noch nicht genug Rechenleistung. So wie ich das im Moment sehe, haben wir heute genug Rechenleistung und Verständnis, um einem Computer beispielsweise „das Sehen“ beizubringen. Die KNNs und das machine learning sind mittlerweile fast genauso gut wie Menschen. Wenn die Forschung aber weitergeht, werden sie uns bald überholen. Ich denke, dass KIs Menschen in vielen Bereichen unterstützen oder ablösen werden. Selbstfahrende Autos wären da ein Stichwort. Wenn man die Entwicklung weiterdenkt und KIs bald besser Entscheidungen treffen als Menschen, werden vielleicht ganze Berufsgruppen in Unternehmen ersetzt. Wie mit vielen Ergebnissen aus der Forschung ist es auch hier so: Ob das, was passieren wird, gut oder schlecht ist, kommt darauf an, was wir daraus machen. Als das Internet in den 90ern aufkam, hat sich auch niemand ausmalen können, welchen Impact es auf uns haben wird. So ähnlich sehe ich das mit den KIs. Wahrscheinlich wird es noch viel verrückter, als wir es uns bisher vorstellen können.

Worin liegen die Risiken von Exoskeletten? Vor allem in der Industrie ergeben sich einige Fragen: Ich fänd‘s zum Beispiel gemein, wenn der Arbeitgeber dir auf einmal vorschreibt, du musst ein Exoskelett tragen, um dann 200% zu leisten. Aber auch Fragen, wie der Körper sich damit verträgt, wenn wir auf einmal stundenlang unsere Arme hochhalten können, sind schwierig.

Albrecht:


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SPRUNGBRETT

So ganz kann und sollte man die Natur wahrscheinlich nicht überlisten. Außerdem gilt es, technische Defekte in den falschen Momenten zu vermeiden: Ein Exoskelett darf nicht dein Bein brechen können, wenn es mal in die falsche Richtung ausschlägt.

Wohin geht die Entwicklung? Bis vor kurzem hatte ich noch das Gefühl es würde jetzt ziemlich schnell, ziemlich viel passieren. Ende letzten Jahres merkte ich auf einer Roboterkonferenz in Birmingham, dass wir mit vielen scheinbar simplen Dingen doch noch recht am Anfang stehen. Auf einem Teppich laufen oder eine Kaffeetasse überreichen, stellt Roboter noch vor extreme Herausforderungen.

Albrecht:

Wie viel SciFi steckt in Exoskeletten? Die Idee von Exoskeletten im Science Fiction ist ja, dass Menschen dadurch Kräfte über die normalen Fähigkeiten hinaus bekommen – schneller, stärker, genauer. Das trifft auf jeden Fall zu, wenn auch im Moment weniger cool als im Film. Momentan sind Exoskelette, die man aus Filmen kennt, noch zu 95% Fiktion.

Albrecht:

Wie viel SciFi steckt in KIs? Sarah: Sehr viel! Manchmal fühle ich mich schon wie in einem Science-Fiction-Roman.

Ob Juliane Science Fiction mag? Fragt sie auf: SPIESSER.de/user/suspiciousa

Wahrscheinlich wird es noch viel verrückter, als wir es uns bisher vorstellen können.


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N E BE N JOB

Nachbarschaftshilfe 2.0 Was ist besser als ein Freund? Ein Freund mit Schokolade! Noch besser: Ein Freund mit technischem Know-How und Schokolade. Mila-Friend Anton hilft in seinem Nebenjob all jenen, die nicht mit so viel Technik im Blut aufgewachsen sind. SPIESSER-Autor Paul hat ihn bei einem Einsatz begleitet. von Paul Hillig er, 22

I

ch stehe in einer Wohnung in Berlin-Friedrichshain und beobachte wie Mila-Friend Anton einen gewaltigen Fernseher von seiner Verpackung befreit. Es herrscht eine ungezwungene Wohnzimmeratmosphäre. Unsere Gastgeberin bzw. Antons Kundin ist vor kurzem hier eingezogen und benötigt nun Hilfe beim Anbringen. Nach einem kurzen Studium der Betriebsanleitung sucht sich Anton das richtige Werkzeug raus und beginnt mit der Installation. „Dass ich wirklich zur Bohrmaschine greifen muss, ist eher selten“, verrät mir Anton etwas später. „Meistens geht es darum, einen W-LAN Router oder einen DVB-T Receiver einzurichten. Aber man hat immer wieder was Neues! Das macht es ja so spannend.“ Beim nächsten Termin in Berlin-Moabit, zu dem ich Anton begleite, macht er genau das: Einen DVB-T Receiver einrichten. Wieder ein herzlicher Empfang und wieder hat man das Gefühl, dass einfach dem Nachbarn von nebenan geholfen wird.

Jeder kann`s machen Anton ist eigentlich BWL-Student und zur Service-Plattform Mila gekommen, als er beim Einkaufen angesprochen wurde, ob er Lust hätte, sein Technikwissen in einem Nebenjob zu nutzen. Darauf fing er erst einmal als VodafoneFriend an – ein Kooperationspartner von Mila – und schließlich wurde er zum Mila-Friend. „Eigentlich ist es aber ganz einfach dabei zu sein“, erzählt er mir. „Man muss sich nur auf der Website von Mila anmelden. Dann gibt es da einen

kleinen Online-Test, um zu zeigen, was man technisch so drauf hat, und schon ist man dabei!“ Mittlerweile läuft der Fernseher. Die Kundin darf einmal zur Probe die Programme durchschalten und beurteilen, ob alles stimmt. „Das war jetzt natürlich eher einfach“, meint Anton mit einem Lächeln. „Aber richtig Spaß macht es, wenn man in die Tiefen eines Betriebssystems eintauchen muss, um zum Beispiel ein Software-Problem zu beheben.“ Auch das macht Anton. Aber keine Sorge, nicht jeder Mila-Friend muss das können. Man kann bei seinem OnlineProfil angeben, für welche Aufgaben man konkret zur Verfügung steht.

Flexibel und selbstbestimmt – für Studis ideal Anton erzählt, dass Mila für ihn vor allem zwei große Vorteile hätte: Erstens kann man ganz spontan sagen „Jetzt will ich arbeiten“, setzt einen Haken im OnlineProfil und schon bekommt man Anfragen zu Aufträgen. „Man muss dann allerdings auch schnell vor Ort sein. Das ist der Vorteil für den Kunden. Wenn man einen herkömmlichen Service engagiert, dann kann das Stunden, wenn nicht sogar Tage dauern, bis man einen Termin hat. Bei Mila stellt man online oder über die App eine Anfrage und meistens ist dann innerhalb einer Stunde der Mitarbeiter vor der Tür“, erklärt Anton. Der zweite große Vorteil sei der persönliche Umgang mit den Kunden. Anton erzählt: „Man lernt sich kennen. Es ist eher so etwas wie die digitale Version einer

Fotos von Anna Weige lt

Nachbarschaftshilfe. Jeder hilft so wie er kann und man verdient sich noch ein bisschen was dazu.“ Den Preis für seine Arbeit bestimmt Anton selbst und stellt dann eine Rechnung. Mila finanziert sich dabei über eine Provision für die Vermittlung. Anton mag seinen Nebenjob auf jeden Fall sehr: „Ich kann es nur jedem, der etwas Ahnung und Interesse an Technik hat, empfehlen als Mila-Friend zu jobben. Es lohnt sich und man lernt wirklich viele interessante Leute kennen!“ Mich hat Anton jedenfalls überzeugt. Falls ich mal ein technisches Problem habe, bei dem ich nicht klar komme, wende ich mich an Mila. Und wer weiß, vielleicht steht dann ja einer von euch vor der Tür!

Du bist technisch gesehen auch nicht auf den Kopf gefallen und suchst noch einen Nebenjob? Dann schau doch mal auf www.mila.com vorbei!

Ob Paul einen DVB-T Receiver einrichten kann? Fragt ihn auf: SPIESSER.de/user/PaulausmDorf


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Die Zukunft des Studentenessens? Knäckebrot und Nudeln mit Ketchup sind die Grundnahrungsmittel vieler Studenten. Fancy Geräte können sich die meisten nicht leisten und dann sitzt einem zwischen Prokrastination und Klausurstress auch noch die Zeit im Nacken. Ob ein Thermomix® der Ausweg in eine vitaminreiche und köstliche Zukunft ist, hat SPIESSERin Talisa getestet.

von Talisa Moser, 19

D

er erste eigene Haushalt bringt die Anschaffung vieler Klein- und Großgeräte mit sich. All das unterzubringen ist in so einer 20 m² großen Studentenwohnung gar nicht mal so einfach. Und leisten muss man sich das Ganze auch erst. Ein Gerät für alles wäre da doch der Idealfall! Ein Multitalent, das Pürierstab, Rührgerät, Waage und all das andere Equipment vereint – so erscheint es in meinen bescheidenen Träumen, inspiriert durch fade Tütensuppen und angebrannte Toast mit Käse. Da kommt es natürlich ganz gelegen, dass ich vier Wochen lang testweise in den Genuss des Thermomix® von Vorwerk kommen kann.

Schritt für Schritt ins Kochparadies Kaum steht das – wenn auch ziemlich große – schön glänzende Gerät in meiner Studentenküche, fange ich an, mein erstes Gericht zuzubereiten (oder vielmehr zubereiten zu lassen): eine KarottenKokos-Suppe. Mein erster Eindruck ist mehr als positiv. Das Kochen mit dem Thermomix® scheint nicht nur schnell und energiesparend zu funktionieren, der integrierte Computer leitet mich auch durch die verschiedenen Schritte im Kochprozess. Die Zutaten werden bloß grob zerkleinert in den Mixtopf gegeben und der Thermomix® erledigt den Rest. Falsch machen kann man also nichts. Als das Ganze auch noch schmeckt, bin ich vor Begeisterung kaum zu halten! Von der warmen Suppe in meinem Bauch ganz selig, lasse ich den Blick durch meine Küche schweifen. So effizient der Thermomix® beim Zubereiten auch ist, das

Aufräumen übernimmt er leider nicht für mich. Da der Mixtopf ziemlich groß ist, passt er kaum in mein Spülbecken und Spülwasser lässt sich durch das Loch im Topfboden (hier steckt im Kochvorgang das Messer drin) auch nicht einfüllen. Das mühsame Abwaschen macht also noch weniger Spaß als sonst.

Kein Ersatz für eine Küche Einen Backofen oder eine Bratpfanne kann der Thermomix® nicht ersetzen. Gut, das habe ich auch nicht erwartet. Zwar lässt sich Kuchenteig problemlos zubereiten, fürs Backen brauche ich aber trotzdem einen herkömmlichen Backofen. Dasselbe gilt für die Zubereitung von Fleisch oder Fisch. Der Dampfgaraufsatz ermöglicht zwar einen schonenden Garvorgang, das

Anbraten oder Backen müssen im Nachhinein allerdings trotzdem die Großgeräte in der Küche übernehmen.

Hoher Preis für „nur“ gutes Essen Das Essen aus dem Thermomix® ist immer ganz gut und schnell zubereitet. Das Gerät übernimmt zwar das lästige am Herd Stehen und Umrühren. Schälen und Abwasch bleiben aber selbstverständlich trotzdem an mir hängen. Ich denke, der Thermomix® ist ideal für all die geeignet, die mit wenig Zeitaufwand eine ausgewogene Ernährung anstreben. Jedoch rechtfertigt das meiner Meinung nach nicht den enormen Preis von über 1000 Euro. Die Trennung von dem edel glänzenden Gerät fällt mir nach den vier Testwochen aber trotzdem schwer.

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SPIELWIESE

Teil 38 Die Qual der Wahl

FAHRR

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GESSER ANhul-SFerÄieN im SPIE

Die Fahrsc

2018 wollt ihr endlich selbst am Steuer sitzen? Kein Problem –

ab zur Fahrschule! Doch wie findet ihr die Richtige? Hier sind ein paar Tipps!

1. Was sagen die Freunde? Waren sie zufrieden mit ihrer Fahrschule? 2. Welche Fahrschulen gibt es überhaupt in deiner Nähe? Hier könnt ihr Euch mit speziellen Suchmaschinen, z.B. www.fahrschule-123.de, einen guten Überblick verschaffen.

3. Passt die Fahrschule zu mir? Wie sind die Unterrichtszeiten?

Gibt es z.B. auch eine Fahrlehrerin? Welche Autos hat die Fahrschule?

4. Bietet die Fahrschule eine hohe Ausbildungsqualität?

Benutzt die Fahrschule das Onlinetraining Fahren Lernen Max? Kann die Praxis vorab am Vogel-Simulator geübt werden? Wie ist die Bestehensquote?

5. Und zu guter Letzt: Was kostet der Spaß? Achtung: Paketpreise sind

unseriös! Die Kosten gliedern sich in den Grundbetrag für die Theorie, Lehrmaterial, Fahrstunden (Simulator und Pkw), Prüfungsgebühren für Theorie und Praxis. Wer am falschen Ende spart, zahlt am Ende drauf, nämlich dann, wenn es noch mal in die Prüfungen geht.

Karotten-Kokos-Suppe (geht auch ohne Thermomix®)

Am Ende Eurer Recherche sollte auf jeden Fall der Gang zur Fahrschule stehen. Wenn sich Euer positiver Eindruck hier bestätigt, kann es losgehen in Sachen Führerschein!

Das brauchst du:          

500 gr. Karotten 1 Zwiebel 1 große Süßkartoffel (350 gr.) 1/2 Dose Kokosmilch 1/2 l Gemüsebrühe 1 Esslöffel Limettensaft 1 gehäufter Teelöffel Honig Salz & Pfeffer 1/2 Bund Koriandergrün 1 EL Öl

So geht‘s: Zwiebel in den Mixtopf geben, zerkleinern und mit dem Öl kurz dünsten. Karotten und Süßkartoffel ebenfalls zerkleinern, Gemüsebrühe zugeben und 17 Minuten garen. Kokosmilch, Limettensaft und Honig hinzufügen, 30 Sekunden pürieren, mit Salz und Pfeffer abschmecken. Auf die angerichteten Teller Koriandergrün drüber streuen.

Welches Talisas Lieblings Thermomix®-Rezept ist? Fragt sie auf: SPIESSER.de/user/ttalisha

Top vorbereitet mit Fahren Lernen Max – jetzt mit Feedback-Funktion!

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Mit der Fahren Lernen App geht ihr mit einem sicheren Gefühl in die Theorieprüfung. Damit es keine Überraschungen gibt, übt ihr alle Fragen so lange, bis sie wirklich sitzen. Bei schwierigen Fragen unterstützen Euch zahlreiche Lernhilfen. Macht Euch am besten selbst einen Eindruck und scannt den QR-Code, um zur Demo-Version zu gelangen.

NEU: An mehreren Stellen fragt Euch Fahren Lernen Max jetzt, wie zufrieden ihr mit Eurer Ausbildung seid. Euer Feedback nutzt die Fahrschule dann, um noch besser zu werden! Weitere Infos zu Fahren Lernen Max gibt es in Eurer Fahrschule und auf www.fahren-lernen.de.*

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OVER AND OUT

BR I E F A N ... 19 84

IMPRESSUM SPIESSER erscheint bundesweit mit einer Druckauflage von 400.000 Exemplaren (IVW IV/17). Herausgeber Orange YC GmbH Schandauer Straße 64 01277 Dresden

Liebes „1984“, chichte und n Dystopien der Literaturges du bist eine der bedeutendste pulation. Mani staatlichen Überwachung und beschreibst eine Welt der zu schreiben. ich hätte keinen Grund, dir Eigentlich wünschte ich mir, tfigur Winston Beispiele ein, die deine Haup Doch leider fallen mir viele Überwachungserleben würde: Neue, bessere heute so oder so ähnlich hinen, die masc atsphäre eindringen. Such systeme, die in unsere Priv nken. Staatsre Meinungsbildung einschrä Informationen filtern und unse brauchen, um , dass sie keine Wissenschaft chefs, die der Meinung sind t die Regiezu belegen. Bei dir behaupte ihre Versionen der Wahrheit Denken der das etze schreiben und könne rung, sie würde die Naturges ietet. Der dem sie bestimmte Wörter verb Bevölkerung beeinflussen, in ich zu halten. int es im Jahr 2018 sehr ähnl amerikanische Präsident sche immer Hoffeiner Dystopie wie dir ja auch Doch irgendwie schwingt bei t wahren, uns wir Menschen unsere Fähigkei nung mit. Hoffnung, dass unsere Zukunft s gefallen zu lassen und aufzulehnen, uns nicht alle n willst? Du das, was du eigentlich sage zu gestalten. Ist es nicht und ihm zu n nft auf unser Herz zu höre willst uns aufrufen, in Zuku technische Forten. Du willst uns ermahnen, folgen statt einem Populist gen, anstatt uns Menschheit vorwärts zu brin schritte zu nutzen, um die zu werden wie en das Potenzial, nicht so selbst zu zerstören. Wir hab e wichtiger heut t leicht ist deine Botschaf Winstons Gesellschaft. Viel und aktueller denn je. en danken, ufe möchte ich dir von Herz Für diese Gedanken und Aufr liebes „1984“. Deine Helen

Geschäftsführer: Björn Peters (V.i.S.d.P.) Telefon: 0351 31540-570 Fax: 0351 31540-40 Web: SPIESSER.de Mail: info@SPIESSER.de Redaktionsleitung: Polina Boyko Redaktion: Henric Abraham, Tom Göpfert, Tabea Grünert, Falk Herrmann, Frieda Rahn, Marie Robinski Assistenz: Susann Thannert Layout: Daniel Nork, Isabel Riedel, Lena Schulze Lektorat: Nadine Steinmann Mitarbeiter dieser Ausgabe: Morena Eckert, Philipp Frohn, Eva Schulze-Gabrechten, Paul Hilliger, Leon Morelli, Talisa Moser, Juliane Müller, Katharina Petry, Helen Pörtner Fotos: Tony Haupt, Michael Kuchinke-Hofer, Lisa Neugebauer, Max Patzig, Anna Weigelt Illustration: www.flaticon.com, www.freepik.com, www.vecteezy.com Telefon: 0351 31540-570 Mail: redaktion@SPIESSER.de Mediaberatung: Anke Bai, Janine Kaufer, Stephan Kraus, Jakob Osman, Maik Richter, Alice Walther Druckerei: GD Gotha Druck und Verpackung GmbH & Co.KG Gutenbergstraße 3 99869 Günthersleben-Wechmar Distribution Orange YC GmbH willkommen@orange-yc.de Telefon: 0351 31540-550 Namentlich gekennzeichnete Beiträge spiegeln nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wider. Keine Haftung für unaufgefordert eingesandte Manuskripte, Fotos usw.; Nachdruck von Beiträgen, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung der Redaktion. Die Redaktion behält sich vor, zugesandte Beiträge zu kürzen. Titelfoto: Feine Sahne Fischfilet Fotograf: Tony Haupt

Ob „1984“ Helens Lieblingsbuch ist? Fragt sie auf: SPIESSER .de/user/Helen16

Ist das SPORT oder kann das weg? Der nächste SPIESSER erscheint am 9. April 2018.

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