Oktober & November 2018 | Nr. 179 | Politik & Protest | SPIESSER.de
PROTEST Katharinas Kolumne über politischen Körpereinsatz. Seite 4
IST SO Pro und Contra „Diskussion“ als Schulfach. Seite 13
2018 Tipps für Azubis vom ver.diBundesjugendsekretär. Seite 18
Jung, aber politisch SPIESSER-Autoren lassen Klischees nicht länger auf sich sitzen! Ab Seite 6.
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DAGEGEN!
I HR SE I D
Die Jugend von heute Ständig heißt es aus der Erwachsenen-Ecke, die Jugend sei so und so. Und meistens ist das „so“ nicht gerade eine Lobeshymne: unpolitisch, faul, egoistisch, Smartphone-abhängig. Mag ja auf einige zutreffen, aber sicherlich nicht auf SPIESSER-Autoren und -Leser! Ein trotziges Heft voller Protest und Widerspruch.
Sprachrohr
hätten es auch für 22 „Wir eine Person gemacht˝ Axel Steier, Vorstandsmitglied der „Mission Lifeline“, erzählt, was zu einer Seenotrettungsmission gehört.
04 Körperchaos
Katharinas Kolumne: Diesmal über Protest unter Einsatz des eigenen Körpers.
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Konfetti im Bundestag Sie ist Poetin, Musikerin, Autorin. Aber ist sie auch politisch? In den Kissen mit Julia Engelmann.
Spielwiese braucht etwas viel Radikaleres als Punk˝ 24 „Es
Der chilenische Musiker Daniel Puente Encina kennt sich mit musikalischem Protest aus.
ist dein LieblingsAnti-Song? 26 Was
Eine rebellische Film- und SongSammlung von SPIESSER-Autorin Annika.
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Azubis, lasst euch nicht alles gefallen! Mittagspause mit Simon Habermaaß, Bundesjugendsekretär bei ver.di.
geht um etwas Grundlegendes˝ 20 „Es
Lukas Gernand forscht an der Uni Passau zum Thema Protest und erklärt, was der Unterschied zu Rebellion ist.
Ich bin SPIESSER, weil ...
... ich meist meine Schuhe passend zur Farbe des T-Shirts wähle. Wenn ich ein Buch wäre, dann wäre ich ...
Seid lieb und achtet aufeinander! #wirsindmehr
SPIESSER-Autoren Katja und Johannes – nun ja – diskutieren.
Sprungbrett
Energiegeladen und ständig unterwegs – was Janine ausmacht, sieht man auch auf ihren Fotos, die Momente einfangen, in denen Urbanität und Natur zu Kunst verschmelzen. Mit diesem Blick für das Ungewöhnliche im Kleinen und das Überzeugende im Großen unterstützt Janine den SPIESSER-Vertrieb.
Etwas, das ich unbedingt loswerden möchte:
SPIESSER-Autoren lassen sich nichts mehr unterstellen.
Sollte es „Diskussion˝ als Schulfach geben?
... Janine?
… „Superposition“ von Kat Kaufmann
rebelliert nicht doch! 06 Jugend
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Kennt ihr schon ...
OK KID — Sensation 28 Titelverteidiger:
Das neue Album von OK KID Song für Song. Politisch ist es allemal.
30 Rätsel
Gewinne und unser Kreuzworträtsel – nichts dran auszusetzen.
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Dafür! Brief an HIP, die hypothetische SPIESSER-Partei. Impressum – das sind wir. Was dagegen?
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KOLU M N E
Körperchaos Arvida Byström ist ein schwedisches Model. Sie sieht aus wie das typische weibliche eurozentristische Schönheitsideal: hellblonde Haare, groß, schlank. Auf Bildern trägt sie oft feminine Pastelltöne, sie wirkt süß, fast mädchenhaft. Und doch bekommt sie seit einer Werbekampagne mit Adidas regelmäßig Morddrohungen wegen ihres Äußeren. Der Grund: Sie möchte ihre Beine nicht rasieren und präsentiert sie lang behaart in einer Schuhwerbung. Was Arvida Byström macht, ist ein Protest, ohne etwas zu machen, genauer gesagt, ohne täglich Zeit mit Rasieren, Waxing oder einer anderen Art der Haarentfernung zu verbringen. Sie protestiert mit ihrem Körper und macht nicht einmal etwas dabei. Es scheint also ziemlich einfach zu sein, mit dem eigenen Körper zu protestieren. Bisher hab ich mich immer hinter sebstgemalten Pappschildern versteckt und im Chor „gleiches Recht für alle“ gefordert, wenn ich für oder eher gegen etwas meine Stimme erheben wollte. Auch das ist eine wichtige Form des Protestes, aber statt unmittelbar bei mir selbst zu beginnen, habe ich dabei viele Schritte übersprungen. Und dass das auf lange Sicht nicht gutgeht, habe ich spätestens gemerkt, als mir – wenn auch nur für den Bruchteil einer Sekunde
von Kathari na Petry, 20
– die Schamesröte ins Gesicht stieg, als eines Tages eine Handvoll Frauen oben ohne an mir vorbeirannten. Ich fühlte mich ertappt, denn eigentlich trete ich genau für das Gleiche wie diese Frauen ein. Aber ihr Auftreten schien auch für mich noch zu ungewohnt, um hundertprozentig gelassen zu bleiben. Mit dem Körper zu protestieren, heißt gegen Normen zu kämpfen und dadurch Chaos zu stiften: Das kann auch heißen, Hosen mit Querstreifen zu tragen, auch wenn deine Beine als Problemzone gelten, als Mann bauchfrei wagen, High Heels als große Frau tragen oder, wie es ein paar Jungs in England gemacht haben, Röcke statt der üblichen Hosen der akkuraten Schuluniform. Das Gute am körperlichen Protest: Er tut normalerweise niemandem physisch weh, außer mir selbst. Vielmehr streut der Protest Salz in eine Wunde und drückt noch einmal kräftig zu. Es handelt sich mehr um eine moralische Gewalt, die sagt: „He schau mal, erträgst du das?“ Wenn ich für mehr Diversität bei Körperidealen in den Hungerstreik gehe, muss ich über meine eigenen Grenzen entscheiden. Je stärker ich sie strapaziere, desto mehr meldet sich wohl auch bei
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SPRACHROHR
Körperlicher Protest streut Salz in eine Wunde und drückt noch einmal kräftig zu.
anderen die Sanktion: das schlechte Gewissen. Bei dem besagten feministisch angehauchten Oben-ohne-Protest trat die Wirkung schneller ein. Doch in jedem Fall mache ich mir als Außenstehende Gedanken. Körperlicher Protest heißt also nicht nur meine Stimme zu erheben, sondern mich als Ganzes, als Körper, in einer intimen und verletzlichen Art und Weise. Wenn das nächste Mal jemand durch seinen Körper die Schamtoleranz ausreizen will, möchte ich meine Gesichtsfarbe behalten und sagen können: „Weiter so!“, um der Person den Respekt zu zollen, den sie verdient. Denn körperlicher Protest verlangt vor allem eines: Mut. Was ich mir jedoch an oberster Stelle wünsche, ist, dass Arvida Byström bei Gilette unter Vertrag steht – um für ein Pflegemittel für ihre Körperbehaarung zu werben. An welchen Protesten Katharina sich noch beteiligt? Fragt sie auf: SPIESSER.de/user/Ka.thi
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H E RZ STÜ CK
Jugend rebelliert
Jaa, ihr seid alle faul, arrogant, hockt nur über dem Smartphone und seid schon gar nicht politisch. Nicht wirklich? Dann lasst euch diesen Quatsch nicht bieten! Wir wollten eurem Widerspruch, eurem Protest Platz und Gehör verschaffen. In unserem aufgewühlten, emotionalen, trotzigen Herzstück lest ihr Vorurteile, die euch sicherlich schon zum Hals raushängen, und ihr �indet Texte und Bilder von SPIESSER-Autoren, die nicht länger stillschweigend über sich urteilen lassen.
„Jugendliche sind nicht politisch aktiv!“ Text und Fotos von Lisa Pausch, 24
Wir leben nicht hinterm Mond! Junge Menschen sind vernetzt und wissen, was in der Welt abgeht. Sie engagieren sich gegen Missstände – nur anders. Tschüss 68-er und Unibesetzung, Hallo Hashtag. Social Media, Petitionen, Flashmobs, Poetryslams oder kritischer Konsum und Sprache sind unsere Kanäle. Bei Protesten gegen die Waffenpolitik in den USA, für mehr Verkehrssicherheit in Bangladesch, gegen die Regierungen in Iran, Armenien und Nicaragua füllten in diesem Jahr junge Menschen die Straßen. In Deutschland stehen sie auf, um ein anderes Morgen möglich zu machen.
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SPRACHROHR
nicht doch! „Die Jungen haben Europa aufgegeben!“ Text und Fotos von Nico Amiri, 22
,,Hast du einen Opa, schick’ ihn nach Europa“ – die Zeiten der alten Politik sind vorbei! Zwar sind wir in Europa geboren und aufgewachsen, doch die damit verbundenen Freiheiten und Werte waren für uns lange Zeit selbstverständlich. Doch nach Brexit und Trump hat es bei meiner Generation ,,Klick!“ gemacht: Wir wissen nun, dass wir für Europa einstehen müssen. Nicht nur, dass viele junge Gesichter mit mir beim ,,Pulse of Europe“ gelaufen sind, macht mir Hoffnung, auch sind es die vielen Gespräche mit Millennials und anderen jungen Menschen, die es immer wieder verdeutlichen: Wir sind zwar nicht die 68er-Generation, aber dafür können wir ganz eigene Akzente setzen. Wenn wir unsere Smartphones nur sinnvoll einsetzen und uns vernetzen, hält uns niemand auf!
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H E RZ S TÜ CK
„Jugendliche starren nur stupide aufs Handy!“ Text und Fotos von Vanessa Vohs, 20
Von wegen, Jugendliche benutzen ihre Smartphones nur, um Unsinn zu machen. Schon mal von Nachrichten-Apps, Podcasts und Wikipedia gehört? Ich benutze mein Handy, um mich zu informieren – schließlich sind große Tageszeitungen häu�ig unpraktisch – oder lade mir Talkshows runter, um mich auch unterwegs sinnvoll zu beschäftigen. Das Smartphone bietet so viel mehr als Facebook, man muss es nur zu nutzen wissen. Bevor ihr uns das nächste Mal eine Standpauke zum Thema Medienkonsum haltet, schaut einfach mal, wie schnell wir beispielsweise Fremdsprachen mit passenden Apps lernen.
„Die Jugend will nicht arbeiten oder sparen!“ Text und Fotos von Helen Pörtner, 20
Wir wollen weg von der Individualgesellschaft und materiellen Statussymbolen, hin zu einem Leben voller Erlebnisse und Gemeinschaft: Dingen, die wirklich zählen. Dafür braucht es keine Elite-Unis oder Top-Einkommen. Niedrige Zinsen machen Sparen eh unattraktiv und der sich ständig ändernde
Arbeitsmarkt macht es unsinnig, ewig für einen Job, den es bald nicht mehr gibt, in der Uni zu sitzen. Stattdessen leben wir im Hier und Jetzt und machen das Beste aus unserer Zeit: YOLO im besten Sinne also.
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SPRACHROHR
Rebellische momentaufnahmen Teilnehmerinnen und Teilnehmer des SPIESSER-Medien-Camps 2018 in Dresden zogen los, um herauszu�inden, wie rebellisch diese „Jugend von heute“ eigentlich ist, wogegen sie rebelliert und warum. Momentaufnahmen aus Dresden. von Valerie Kallmeyer (18), Magnus Grünewald (16), Vincent Richter (16), Emily Haubold (16)
Warum bist du nicht rebellisch? „Ich bin nicht rebellisch, da es mir nie gesagt wurde.“
Siehst du dich selbst als eine rebellische Person?
„Ich bin nicht rebellisch, weil ich Kon�likten aus dem Weg gehe und keine ausreichend ausgeprägte Meinung habe.“
„Ja, ich sehe mich als ein wenig rebellisch an.“ „Nein, ich bin nicht rebellisch, nur montags.“
(Demonstrationen von PEGIDA �inden in Dresden i.d.R. montagabends statt, Anm. d. Redaktion)
Wogegen rebellierst du? „Ich bin gegen meine Eltern rebellisch.“
„Gegen unre�lektiertes Verhalten.“
Auf welche Art und Weise rebellierst du? „Ich rebelliere verbal und teilweise mit Körperkontakt.“
„Ich tue meine Meinung kund und gebe Änderungsvorschläge.“
Warum bist du rebellisch? „Auf Grund von Meinungsverschiedenheiten.“ „Meine Moral ist zu groß.“
„Ich rebelliere gegen die Gesellschaft, besonders die Drogenpolitik.“
Kennst du jemanden, der rebellisch ist? „Ja, mein Bruder. Wir haben oft Streit.“
„Ja, ich kenne jemanden. Er rebelliert durch Worte, um sich zu beweisen.“ „Ja, mein Onkel ist rebellisch. Er rebelliert gegen die Politik.“
Fazit der Medien-Camp-Teilnehmer: Jugendliche möchten sich nicht zuordnen oder in eine bestimmte Gruppe der Gesellschaft einordnen lassen, da die damit verbundenen Erwartungen sehr groß sind. Es wird durch die Gesellschaft verallgemeinert und vorbestimmt, wie Menschen mit einer bestimmten „rebellischen“ Einstellung zu handeln haben. Auch die Kleidung ist für viele kein Akt der Rebellion mehr, da die Varietät sehr hoch ist und es die „Masse“, von der man sich abheben kann, in dem Sinne nicht mehr
gibt. Außerdem sehen viele Rebellion als etwas Aktives an und nicht lediglich als das Hinterfragen und Austauschen über Meinungen. Allerdings lässt sich auch festhalten, dass das Arrangieren mit vorhandenen Strukturen und Ambivalenz bei den Meinungen über das System populär sind. Es wird also nicht mehr im herkömmlichen rebellischen Sinn das gesamte System abgelehnt, sondern Teile davon, was auf eine differenziertere Meinungsbildung schließen lässt.
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H E RZ S TÜ CK
„Jugendliche sind politikverdrossen!“ Text und Fotos von Moritz Rauch, 18
Nein, ganz im Gegenteil. Wenn man dies schon so pauschalisierend formuliert, trifft das wohl am ehesten genau andersrum zu: Es ist die Politik, die kaum oder gar kein Interesse an der Jugend zeigt. Dass man mit Themen wie Rentenreformen die größte Masse der Bevölkerung anspricht, der Altersdemo-
graphie sei Dank, ist klar. Themen, die Jugendliche interessieren und beschäftigen, bleiben aus. Doch wir lassen das nicht auf uns sitzen. Ob bei Diskussionen oder Demonstrationen, wir haben eine Meinung und wollen unsere Stimmen nicht ruhen lassen. Aufstehen und Meinung haben statt wegschauen!
„Jugendliche sind egoistisch und denken nur an sich selbst!“ Text und Fotos von Sophia Marti y Schiebel, 18
Die Jugend von heute ist egoistisch und jeder denkt nur an sich selbst, heißt es ständig. Aber wenn wir achso-egoistisch sind, wieso engagieren sich immer mehr Jugendliche im Umweltschutz? Und wieso treten so viele ein Freiwilliges Soziales oder Ökologisches Jahr an? Manch einer würde behaupten, dass die Jugendlichen das nur tun, um ihren Lebenslauf aufzubessern. Vielleicht ist das auch nicht ganz falsch. Vielleicht sind wir tatsächlich ein kleines bisschen egoistisch. Aber wenn wir dadurch helfen, die Welt besser zu machen, wieso sollten wir damit au�hören?
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SPRACHROHR
Collage von den SPIESSER-Medien-Camp-Teilnehmern 2018 in Dresden Anna Lena Fasse (16), Huy Dat Nguyen (18), Ngoc Anh Phan (18), Luise Schüler (18)
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H E R Z S T ÜC K
SPRACHROHR
„Jugendliche haben keine Kulturwertschätzung!“ Text und Fotos von Lilly Fritzsche, 17
Wir schätzen unsere Kultur nicht mehr, egal ob Architektur, Museen oder Theater? Entschuldigt, vielleicht gehen wir nicht tagtäglich in die Staatsoperette oder in die Sammlung Alter Meister, aber ihr könnt uns nicht vorwerfen, dass wir keine Kulturwertschätzung haben. Wie oft war ich schon privat oder mit der Schule im Schauspielhaus, sei es bei „Maria Stuart“ oder zu „Hamlet“. Und wie vielen anderen Gleich-
altrigen bin ich dort begegnet! Schaut euch doch einfach mal um: Viele Jugendliche sind in ihrer Freizeit in verschiedenen kulturellen Institutionen aktiv, bei der Dresdner Bürgerbühne oder beim Kinderchor der Staatsoperette. Also werft uns gefälligst nicht mehr vor, dass wir Kultur nicht schätzen!
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U N V E R BLÜ M T
Sollte es „Diskussion˝ als Schulfach geben? Manche lieben das Diskutieren und würden es am liebsten immer und überall tun – auch in der Schule. Andere finden, das hat dort nichts zu suchen. Sollte der politischen Meinungsbildung und -äußerung ein eigenes Fach gewidmet werden? SPIESSER-Autoren Katja und Johannes – nun ja – diskutieren.
„Diskussionen sind gut. Aber warum ein extra Fach?“,
fragt sich Johannes (17) und macht einen Gegenvorschlag.
Das Diskutieren einer bestimmten Frage ist ein wichtiger Weg zur Entscheidungs- oder Meinungsfindung, sowohl im Privaten als auch im Berufsleben. Oft geht es dabei um politische Fragen, Gehaltserhöhungen oder auch um eine bessere Note oder mehr Taschengeld. Diskussionen kennen wir aus Familienzoffs, Talkshows oder dem Bundestag. Aber wie soll denn dann das Unterrichtsfach „Diskutieren“ aussehen? Zwangsläufig würden sich Schüler wohl damit abfinden müssen, dass dies nicht nur ein „Laberfach“ ist, sondern auch knallharte und manchmal sehr trockene Theorie dahintersteckt. Und wonach soll in dem Fach bewertet werden? Nach der emotionalen Überzeugung des Redners oder nach objektiven Merkmalen wie Gesprächsfähigkeit und Ausdrucksvermögen? An dieser Stelle besteht die große Gefahr, dass Schüler durch mäßig bis schlechte Noten auf ihre Diskussionsbeiträge eine generelle Abneigung gegenüber Diskussionen und Debatten aufbauen. Außerdem können wir nicht für jede Kompetenz, auch nicht für die des Diskutierens, ein extra Unterrichtsfach einführen. Was ist dann mit Fächern wie Kochen/Ernährungskunde, Buchhaltung, Medien oder Klimakunde? Das klingt für mich nach Schulschluss um 20 Uhr und null Motivation. Das Diskutieren sollte eher in verschiedene Unterrichtsfächer integriert werden, z. B. in Deutsch, Geschichte, Ethik/Religion, Biologie, Sozialkunde. Denn trotz des praktischen Sinns hinter
Teil 41 Winterreifen-Guide
FAHRR
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Gibt es eine Winterreifenpflicht? Wann sollten Winterreifen aufgezogen werden? Was bedeutet M+S und worauf muss man beim Kauf achten? Hier findet ihr die Antworten.
„Von O bis O“ lautet die Regel bei der Bereifung: Von Oktober bis Ostern solltet ihr mit Winterreifen unterwegs sein. Es gibt in Deutschland eine „situative“ Winterreifenpflicht. Das heißt, bei Glatteis, Reif- und Eisglätte, Schnee und Schneematsch müssen Winterreifen aufgezogen sein. Früher hat man Winterreifen an der Aufschrift „M+S“ für „Matsch und Schnee“ erkannt. Seit 01.01.2018 muss auf neuen Reifen das „Alpine“-Symbol auf dem Reifen aufgedruckt sein. Es sieht aus wie ein Berg mit einer Schneeflocke darin. Reifen, die nur eine „M+S“-Kennzeichnung haben und bis Ende 2017 hergestellt wurden, dürfen noch bis zum 30. September 2024 als Winterreifen betrieben werden. Ein neuer Reifen hat meistens 6-8 mm Profiltiefe. Spätestens ab 1,6 mm Profiltiefe ist die Verschleißgrenze erreicht und ihr braucht neue Reifen. Die Haftung nimmt aber bereits ab 3 mm deutlich ab, besonders bei Nässe. Kontrolliert daher regelmäßig die Profiltiefe: Entweder mit einem speziellen Messgerät oder mit einer 1-Euro Münze. Die Profiltiefe sollte mindestens so hoch wie der goldene Rand der Münze sein. Prüft auch den richtigen Luftdruck. Nur so kann der Reifen seine optimalen Laufeigenschalten ausspielen. Den richtigen Luftdruck für euer Auto findet ihr im Tankdeckel oder an den Türen. Übrigens, so entschlüsselt ihr den „Reifen-Code“: 155/80 R13 79T bedeutet: Der Reifen ist 155 mm breit, seine Höhe beträgt 80 Prozent der Breite. Es ist ein „R“adialer Reifen und passt auf 13-Zoll-Felgen. 79 gibt die Tragfähigkeit an (79= 437 kg) und T die Geschwindigkeit (T= 190 km/h).
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U N V E R BLÜ M T
einem Diskussionsunterricht stellt sich mir die Frage, wie man diesen rechtfertigt. So unterhalten sich die Schüler doch schon so auf dem Schulhof über Donald Trump, die AfD und Co. oder diskutieren mit ihren Eltern, wo der nächste Urlaub hingeht. Ein extra Fach für Diskussionen hätte etwas von einem Zwangscharakter an sich, denn Diskussionen reifen erst, wenn man selber mit einem Problem konfrontiert ist, das thematisiert werden muss. Ist es dann sinnvoll, von den Schülern spontan eine Meinung zu einem Problem zu verlangen, zu dem sie keinen direkten Bezug haben? Politische Meinungsbildung kann auf diese Art und Weise nur wenig gefördert werden.
„Diskutieren ist keine Privatangelegenheit“, meint Katja (19) und will den Lehrplan aufmischen.
Klassensprecherwahlen, gelegentliche Abstimmungen über Ausflugsziele, gestelzte Debatten in Gemeinschaftskunde und im Sprachunterricht – reicht das wirklich aus, um uns zu politisch interessierten und diskussionsfähigen Menschen zu machen? Nein! Aber warum ist Diskussion überhaupt so wichtig? Weil es etwas ist, das jeden betrifft, besonders im politischen Kontext. Wäre jeder in der Lage, seine Meinung vernünftig zu äußern und friedlich zu diskutieren, könnten wir sicher auch einige unserer aktuellsten Probleme lösen oder sie zumindest gemeinsam anpacken. Denn mal ehrlich: Momentan steht es nicht besonders gut um unsere Welt. Kriege wüten, Präsidenten machen, was sie wollen, und der Klimawandel schreitet ungebremst voran. Es gibt definitiv genug zu besprechen.
SPRACHROHR
Wieso genau sollten wir in der Schule lernen, wie man diskutiert? Ganz einfach: weil eine engagierte Jugend herangebildet werden muss. In Geschichte wird zwar vermittelt, warum Partizipation essenziell ist. Schaut man sich aber die Wahlbeteiligung bei der Bundestagswahl 2017 an, wird klar: Zu wenige junge Menschen wollen mitreden – gerade einmal 67% der 21- bis 24-Jährigen. Zum Vergleich: 81% der 60- bis 69-Jährigen gaben ihre Stimme ab. Politisches Engagement bei Jugendlichen sollte stärker gefördert werden. Sind dafür nicht unsere Eltern verantwortlich? Schon. Aber zum einen gibt es immer noch eine beachtliche Zahl an Haushalten, in denen Kinder eher autoritär erzogen werden. Dort bleibt wenig Raum für Widerspruch und eigene Meinung. Zum anderen reicht es ohnehin nicht aus, nur im Privaten zu diskutieren. Denn: Etwa in Diskussionssituationen mit Geschwistern oder Freunden ist es leicht, vor Meinungen „wegzulaufen“, die von der eigenen abweichen. Man muss sich nicht damit auseinandersetzen. In der Schule wäre man förmlich dazu gezwungen, sich die Ansichten anderer anzuhören und seine eigenen permanent zu hinterfragen. So würden wir uns zu weniger festgefahrenen, verständnisvolleren Menschen entwickeln. Adieu Schwarz-Weiß-Denkmuster! Mit Kritik umgehen, nachgeben, sich durchsetzen, Kompromisse finden: Das wäre zur Abwechslung auch wirklich mal was fürs Leben. Schließlich ist die Schule ja für unsere Bildung zuständig. Durch gewisse Regeln – Umgangston, Redezeiten, gegenseitiges Zuhören – würden wir ganz automatisch gutes, richtiges Diskutieren lernen. Und damit vielleicht den Startschuss für den Aufbruch in eine offenere, bessere Welt geben!
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K I S SE N S C H L AC H T
Konfetti im Bundestag Poetin, Musikerin und Schauspielerin – all das kann Julia Engelmann. Die Kanzlerschaft überlässt sie aber dann doch anderen und schreibt lieber über ihren eigenen kleinen Mikrokosmos. Wie sie dadurch einigen Schülerinnen und Schülern zu einer guten Abi-Note verhalf, erzählte sie SPIESSER-Autor Daniel im Hotel Honigmond Berlin. von Daniel Korenev, 22
Daniel: Vor fünf Jahren bist du fast über Nacht mit deinem Gedicht „Eines Tages Baby“ beim Bielefelder Hörsaalslam berühmt geworden. Nun tourst du mit deinen Texten, bist Musikerin, füllst ganze Hallen und hast sogar schon die ein oder andere Schauspielrolle gespielt. Warum treffen deine Texte auf so eine große Zuhörerschaft? Julia: Das ist schön zusammengefasst! Es klingt immer sehr absurd, das so zu hören – ich habe damit nie gerechnet. Ich weiß nur, dass ich mich bei Menschen, die sehr ehrlich und verletzlich schreiben oder Ängste zugeben, sehr zu Hause fühle. Mit dem Versuch, zu dieser Ehrlichkeit beizutragen, bin ich damals angetreten.
Journalisten und Fans bezeichnen dich oft als die Stimme unserer Generation, die Generation der in den 90ern Geborenen. Was zeichnet
unsere Generation aus? Und wo siehst du Unterschiede zu der Generation der 2000er, von denen die ersten ja auch schon 18 sind. Ich weiß! Sie sind schon fast fertig mit der Schule. Total krass! Also ich tu mich immer schwer damit, das so zusammenzufassen. Ich denke, dass jeder seine Generation gleich gut zusammenfassen kann – das wird keiner besser als der andere können. Ich bin meine eigene Stimme und Teil meiner Generation, so wie du auch. Wir leben aber in einem Zeitalter, in dem es so unglaublich viele Möglichkeiten gibt. Ich habe gestern mit meinem besten Freund telefoniert und wir haben darüber gesprochen, wie krass wir diesen Wechsel erlebt haben. Von „ab und zu ‘ne SMS schreiben“ bis hin zu diesem Smartphone-Gefühl mit komplettem Informationsaustausch. Also natürlich haben wir viele Möglichkeiten und das wird uns auch oft
Fotos von Michael Kuchinke-Hofer
gesagt. Für mich steht da die Frage im Raum: Was ist das beste Leben, das ich führen kann?
Welchen Auftrag siehst du dahingehend in deinen Texten? Indem ich bestimmte Gedanken und Gefühle öffne, möchte ich den anderen zeigen: Falls du dich so fühlst – du bist nicht alleine! Und gleichzeitig die Frage stellen: Geht es anderen auch so? Mittlerweile hat sich das auch so bestätigt, dass ich unglaublich viele Zuschriften von Menschen bekomme, die sagen, das helfe ihnen und das klärt auch ein großes „Warum“ für mich.
Das Video zur bunten, fröhlichen und gleichzeitig nachdenklichen Kissenschlacht gibt’s auf: youtube.com/SPIESSER !
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SPRACHROHR
Julia Engelmann „Eines Tages, Baby, werden wir alt sein“ – Damit fing alles an, mit einem Text, der Millionen aus dem Herzen sprach. Mittlerweile ist Julia Vollzeitpoetin, dreifache SPIEGEL-Bestsellerautorin und Musikerin. Im Herbst diesen Jahres geht sie mit ihrem neuen Live-Programm „JETZT, BABY – Poesie und Musik“, einer Mischung aus bekannten und neuen Texten sowie Liedern ihres Debütalbums „Poesiealbum“, auf Tour:
18.10. | Aurich 19.10. | Hannover 20.10. | Leipzig 21.10. | Regensburg 23.10. | Crailsheim 24.10. | Rosenheim 25.10. | Wien 27.10. | Essenbach 28.10. | Chemnitz 10.11. | Berlin 11.11. | Magdeburg
Kritiker bemängeln, dass sich die Lyrik der Neuzeit vom modernen Poetry Slam in einem Punkt unterscheidet: Der politische Bezug, der mit einer kritischen Haltung einhergeht, sei in den Texten der heutigen Poetry Slammer spärlich bis gar nicht vertreten. Ist die Kritik berechtigt? Ich weiß nicht, ob ich die Richtige bin für so eine große Beurteilung. Ich habe ja nur meine Stichproben um mich herum. Ich schreibe über das, womit ich mich am wohlsten fühle, was mir am nächsten liegt oder leicht fällt. Das sind oft zwischenmenschliche Sachen, die sozusagen aus meinem Mikrokosmos stammen. Aus vielen Mikrokosmen setzt sich auch der Makrokosmos am Ende zusammen. Wenn jeder Mensch einen Ansatz verfolgt,
Dann bin ich ein großer Freund von Konfetti. Vielleicht würde ich davon einfach mehr verteilen wollen. Ansonsten glaube ich, dass es schon Sinn macht, dass Menschen, die Gesetze verabschieden, sich länger damit beschäftigen. (lacht)
12.11. | Erfurt 13.11. | Dresden 15.11. | Saarbrücken 16.11. | Mainz 17.11. | Kempten 23. 11. | Aachen 25. 11. | Zürich 26. 11. | Innsbruck 27. 11. | Salzburg 29. 11. | Braunschweig
Stell dir vor, in 20 Jahren bekommt eine Schulklasse deine Texte vorgelegt für eine Gedichtinterpretation. Welche Gedanken kommen dir bei dieser Vorstellung?
sich wohlzufühlen und sich um sich zu kümmern, dann ist damit schon viel getan.
Was erfordert deiner Meinung nach aktuell umgehend Protest? Ich finde sowohl Gleichberechtigung unglaublich wichtig als auch Toleranz und ich denke, dass es schnell passiert, dass Menschen aufgrund von einem Merkmal in eine Gruppe eingeordnet werden. Sei es Geschlecht oder Herkunft. Ich glaube, das ist eine Sache, die niemandem guttut.
Welches Gesetz würdest du verabschieden, wenn du für einen Tag Bundeskanzlerin sein könntest? Erst einmal würde ich meine ganze Familie einladen, damit wir alle zusammen im Bundestag abhängen können. (lacht)
Das ist tatsächlich schon passiert. Ich bekomme wahnsinnig viele Nachrichten wie: „Ich hatte dich im Abi, vielen Dank! Ein Glück, habe ich dein Buch gelesen!“ (lacht) Ich habe auch eine Mail von einer Schulklasse und einem Lehrer bekommen, die sich miteinander angelegt haben, weil sie sich gefragt haben, was ich mit einer bestimmten Formulierung meine. Schließlich waren sie wirklich so weit, dass sie mir schreiben und nachfragen mussten. Das passiert mir schon sehr oft, und das weiß ich sehr zu schätzen. Die Vorstellung macht mich glücklich.
Dann hast du vermutlich schon vielen Leuten zu einer guten Abiturnote verholfen! (beide lachen) Worüber Daniel einen PoetrySlam-Text schreiben würde? Fragt ihn auf: SPIESSER.de/user/minkho
Gewinnt das von Julia Engelmann bei unserer Kissenschlacht gestaltete Plakat! Als absolutes Unikat mit viel Liebe, Freude und Konfetti ist es genau das Richtige für absolute Julia-Fans. Teilnahme unter: SPIESSER.de/gewinnen/juliaengelmann-plakat
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... mit Simon Habermaaß, Bundesjugendsekretär bei ver.di
Azubis, lasst euch nicht alles gefallen! Vom Ehrenamtlichen zum Bundesjugendsekretär bei ver.di: Simon Habermaaß hat einen spannenden Weg hinter sich. Aber was bringt einen Menschen dazu, sich für eine Gewerkschaft zu engagieren und was macht man da überhaupt? SPIESSER-Autorin Steffi fand’s heraus. von Steph anie Schulz e, 21
Steffi: Sie sind der Bundesjugendsekretär bei der Gewerkschaft ver.di. Wie erklären Sie Jugendlichen, was eine Gewerkschaft macht und was die Hauptaufgaben von ver.di sind? Simon: Wenn du zu deinem Chef gehst und du hättest gerne mehr Urlaub oder Geld, wie reagiert der? Die meisten Jugendlichen sagen, der Chef würde sie wegschicken. Gemeinsam erreichen wir in der Gewerkschaft mehr als jeder für sich alleine. In Tarifverhandlungen bauen wir durch Streiks Druck auf. Die Arbeitgeber müssen sich dann entscheiden: Bezahlen sie uns mehr Gehalt oder kommt ihr Betrieb zum Stehen.
Was ist der Unterschied zwischen ver.di und ver.di Jugend? Ver.di Jugend ist ein Teil von ver.di. Bei uns engagieren sich alle jungen Auszubildenden, Schüler, Studierende und junge Beschäftigte. Dabei stellen unseren Schwerpunkt Auszubildende und dual Studierende dar. Sie sollen genügend Geld verdienen, um sich eine eigene Wohnung und ein selbstständiges Leben zu leisten. Um solche Ziele zu erreichen, haben wir den Support der gesamten Organisation, zum Beispiel bei einem Streik. Wenn Auszubildende streiken, unterstützen sie ältere Kolleginnen und Kollegen. Das ist Solidarität.
Worauf legen Sie bei Tarifverträgen für Auszubildende Wert? Bei Auszubildenden gibt es klare Schwerpunkte: Vergütung ist ein riesiges Thema, gerade wo Mieten und Leben viel teurer
werden. Öffentlicher Nahverkehr wird als Thema immer wichtiger, also ob der Arbeitgeber ein Ticket zahlt oder etwas dazugibt. Und die Frage ist auch, inwiefern es klar geregelt ist, dass ein Auszubildender übernommen wird.
Derzeit startet das neue Ausbildungsjahr und viele Ausbildungsstellen sind noch nicht besetzt. Was fordern Sie, um dem entgegenzuwirken? Viele Ausbildungsstellen sind offen in jenen Betrieben, in denen die Ausbildungsbedingungen sehr schlecht sind. Wenn der Beruf sich nicht großer Beliebtheit erfreut oder die Rahmenbedingungen nicht passen, sollten sich die Arbeitgeber an die eigene Nase fassen und gucken, ob sie überhaupt genug zahlen, damit der Azubi sich eine Wohnung leisten kann. Zum anderen haben sich die Arbeitgeber an eine Bestenauslese gewöhnt. Das heißt, sie wollen fertige Fachkräfte mit Abitur für kleines Geld. Das geht natürlich nicht.
Seit Jahren verzeichnet ver.di einen Mitgliederschwund von rund 2,7 Millionen im Jahr 2001 auf 2 Millionen heute. Dagegen wächst der Beitritt zu ver.di Jugend. Wie sehen Sie die zukünftige Entwicklung der Gewerkschaft? Junge Auszubildende und Studierende treten ver.di bei, weil sie merken: Hey, da geht’s um mich! Da kann ich gemeinsam mit anderen mehr erreichen. Gleichzeitig gehen auch viele ältere Mitglieder in Rente. Da entscheidet sich mit der Zukunft der Gewerkschaft auch die Zukunft der
Fotos von Tony Haupt
Arbeitswelt in Deutschland. Gute Ausbildungs- und Arbeitsbedingungen müssen immer wieder erkämpft werden. Starke Gewerkschaften führen zu guten Löhnen und fairen Arbeitsbedingungen.
Unsere aktuelle Ausgabe hat das Thema „Politik und Protest”. Inwiefern ist die Arbeit einer Gewerkschaft politisch? Oder gar ein Protest? Im Grunde ist alles, was wir machen, politisch. Ob wir die Ausbildungsbedingungen verbessern wollen oder fordern, dass wir später auch ausreichend Rente bekommen oder indem wir für eine demokratische und tolerante Gesellschaft kämpfen. Niemand protestiert häufiger als eine Gewerkschaft, denn jeder Streik ist ein Protest gegen schlechte Arbeitsbedingungen.
Zum Abschluss: Welche Tipps haben Sie für angehende Auszubildende? Das Wichtigste ist, sich nicht alles gefallen zu lassen. Die mickrige Bezahlung im Ausbildungsvertrag kann man durch Tarifverträge erhöhen. Wenn man den ganzen Tag nur Kopien machen oder an der Kasse sitzen muss, läuft etwas schief. Informiert euch über eure Rechte. Als ver.di Jugend stehen wir unseren Mitgliedern immer zur Beratung zur Verfügung. Der große Tipp ist: Mitglied einer Gewerkschaft werden. Denn nur so kann ich die Arbeitsbedingungen verbessern. Welche Ausbildung Steffi macht? Fragt sie auf: SPIESSER.de/user/Kirschblütenrot
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SPRUNGBRETT
Simon Habermaaß Simon Habermaaß ist gebürtiger Schwabe und wusste vor seiner Ausbildung zum Informatiker auch nicht so genau, was eine Gewerkschaft eigentlich macht. Durch einen Tarifstreik für bessere Arbeitsbedingungen begann er, aktiv bei ver.di mitzuwirken. Er holte sein Abi nach und hängte ein VWL- und Soziologie-Studium dran. Bevor er Bundesjugendsekretär wurde und dafür nach Berlin zog, war er ehrenamtlicher Vorsitzender der ver.di Jugend.
Bei der Mittagspause in der Kantine von ver.di merkt man Simons Engagement in jedem seiner Worte.
Niemand protestiert häufiger als eine Gewerkschaft, denn jeder Streik ist ein Protest gegen schlechte Arbeitsbedingungen.
Simon war selbst mal Azubi und weiß, welche Arbeitsbedingungen Standard sein sollten.
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NAC HG E F R AGT
„Es geht um etwas Grundlegendes“ Was ist Rebellion? Was ist Protest? Wie entsteht beides und wie unterscheidet es sich? Lukas Gernand, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Uni Passau, erklärte SPIESSER-Autorin Lisa, wie sich die Bedingungen für Protest verändert haben und wieso man nicht generell von einer „unpolitischen Generation” sprechen kann. Text und Fotos von Lisa Paus ch, 24
Protest will bestimmte Entwicklungen oder Zustände verändern. Rebellion ist großflächig auf Umsturz aus, ist also grundsätzlich gegen ein ganzes System.
Lisa: Vor acht Jahren wurde der damals 93-jährige Stéphane Hessel zur Ikone für Protestbewegungen, als er in einem Essay die Jugend aufrief: „Empört euch!” Ich empöre mich immer wieder über Ungerechtigkeiten oder etwa Sexismus. Ist das schon Protest? Lukas: Wenn man sich über irgendetwas aufregt oder sich beklagt, ist das streng wissenschaftlich gesehen kein Protest. Protest muss als kollektive Aktion stattfinden, das heißt Menschen müssen zusammenkommen und ihre Unzufriedenheit so ausdrücken, dass sie auch für andere Menschen sichtbar wird.
Also Empörung auf der Straße? Nicht unbedingt. Auch hinter den Kulissen werden viele Aktionen geplant, etwa über Hashtags wie #Metoo oder
mit Online-Petitionen. Aber damit daraus eine Protestbewegung wird, müssen sich genügend Leute beteiligen. Gerade die neue Technologie und die sozialen Netzwerke haben es möglich gemacht, viele Leute zu mobilisieren. Menschen machen im Netz einen Treffpunkt aus und dann kommen auf ein Mal Tausende.
Was unterscheidet Protest von Rebellion? Protest will bestimmte Entwicklungen oder Zustände verändern. Rebellion ist großflächig auf Umsturz aus, ist also grundsätzlich gegen ein ganzes System. Aus Protesten kann sich Rebellion entwickeln. Rebellion bedeutet, dass eine Gruppe bestimmte Institutionen tatsächlich gefährdet, und das passiert meistens mit Gewalt.
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SPRUNGBRETT
Als junger Mensch ist man noch nicht gebunden durch Berufe und Erwartungen, man hat mehr persönliche Freiräume und kann sich das Protestieren eher leisten.
Wieso protestieren Menschen überhaupt? Menschen protestieren, wenn sie unzufrieden sind und politisch etwas ins Rollen bringen wollen. Das kann bestimmte Konsumformen, Arbeitsbedingungen oder den Umgang mit Minderheiten, Tieren und der Umwelt betreffen. Dabei spielen Emotionen eine große Rolle und werden zu Mottos wie „Die Natur stirbt – wollt ihr auch noch Genmais?“ oder „Merkel muss weg“ gegen ein unbestimmtes So-geht‘s-nicht-weiter-Gefühl.
Welche Rolle spielt dabei die Jugend? Protest war schon immer ein Jugendphänomen. Als junger Mensch ist man noch nicht gebunden durch Berufe und Erwartungen, man hat mehr persönliche Freiräume und kann sich das Protestieren eher leisten. Es gibt natürlich Ausnahmen, besonders bei emotionsgeladenen Themen. So wurde die Sparpolitik in Griechenland und Spanien von einer breiten Masse als unerhörter Eingriff in die nationale Freiheit verstanden. Die Gegner der aktuellen Flüchtlingspolitik sorgen sich um die eigene Identität oder Kultur und die Proteste gegen Fremdenfeindlichkeit appellieren an die Menschlichkeit. Es geht um etwas Grundlegendes. Da gehen eher alle Altersgruppen und sozialen Schichten auf die Straße.
Protestieren junge Menschen heute anders als früher? Eigentlich nicht. Demos, Kundgebungen und Sitzblockaden funktionieren nach wie
vor. Protest ist im Gegensatz zu früher nur viel normaler geworden und ,,irritiert“ oft nur für einen kurzen Augenblick. Von der Occupy-Bewegung zur Zeit der Finanzkrise ist heute praktisch nichts mehr übriggeblieben. Schülerinnen und Schüler protestieren in den USA nach einem Amoklauf im Februar für striktere Waffengesetze. Grundsätzlich hat sich bisher trotzdem nichts verändert. Aktionen müssen heute kreativer oder provokanter sein, um überhaupt Aufmerksamkeit zu bekommen. Die Aktivistinnen von „Femen“ protestieren oben ohne und schaffen es in sämtliche Medien. Das „Zentrum für politische Schönheit“ verbindet Protest mit Kunst.
Über die Generation Y wird immer wieder gesagt, sie sei unpolitisch. Das mag für die dominanten Themen, die in der Politik verhandelt werden, zutreffen – also Rente, Arbeitslosigkeit, Umverteilung oder Einwanderung. Zu diesen ‚,trockenen“ Dauerbrennern kann man viele Meinungen haben und endlos diskutieren. Es gibt – im Vergleich zur 68er-Bewegung etwa – viel mehr Möglichkeiten, wofür und wogegen man sich engagieren kann. Das kann junge Menschen auch überfordern. Deswegen würde ich aber nicht von einer ‚,unpolitischen Generation“ sprechen.
Welche Lehrveranstaltung von Lukas Lisa besonders empfehlen kann? Fragt sie auf: SPIESSER.de/user/Lenee
Lukas Gernand (33) ... ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Passau und gibt Seminare u. a. zur Soziologie sozialer Bewegungen und des Protests. Für seine Doktorarbeit forscht er zu den Protesten gegen die Sparpolitik in Griechenland. Als Schüler war Lukas linkspolitisch engagiert und demonstrierte in Berlin gegen den Irakkrieg. Heute versucht er zu verstehen, welche Probleme hinter Protesten stecken und welche Lösungen es geben könnte: „Protest ist zu häufig auf simple Gegnerschaft und einfache Problembearbeitung aus.“
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SPRUNGBRETT
GU T E W ELT
„Wir hätten es auch für eine Person gemacht” Vor einem Jahr stach die „Lifeline“ das erste Mal in See, sechs Missionen folgten, 1019 Menschen wurden aus Seenot gerettet (Stand August 2018). Während das konfiszierte Schiff der „Mission Lifeline“ auf Malta festgehalten wird, sprach Vorstandsmitglied Axel Steier mit SPIESSER-Redakteurin Polina über Nachtschichten, Glückshormone und Gegenwind. von Polin a Boyk o, 27
A
ls „Dresden-Balkan-Konvoi“ – später „Mission Lifeline“ – starten im Oktober 2015 Freiwillige aus Dresden die Unterstützung von Menschen auf der Flucht. Sie sammeln Sachspenden, transportieren diese nach Serbien und versorgen dort Flüchtlinge. Dann wird die Balkanroute geschlossen. Die Flüchtlingsroute verändert sich, verlagert sich auf das Mittelmeer. 2015 sterben auf diesem Weg über 3700 Menschen, 2016 sind es sogar mehr als 5000.
„Wir haben keine Freunde˝ „Durch diese Bilder wurde für uns die Notwendigkeit offensichtlich, aktiv zu reagieren. Durch den Dresden-BalkanKonvoi hatten wir schon Spenden gesammelt und dachten: Jetzt könnten wir eine Nummer größer gehen“, erklärt Mitbegründer Axel Steier. Im Herbst 2017 war es dann so weit – das auf den Namen „Lifeline“ getaufte Schiff brach zur ersten Mission auf. Was zu einer Mission alles dazugehört? Axel erklärt: „Material muss beschafft und verladen werden, die gut ausgewählte Crew muss stehen – das ist keine Wanderfahrt, sondern eine riesige logistische und finanzielle Herausforderung.“ Freunde, Bekannte, mittlerweile auch Freiwillige aus aller Welt haben sich sechs Mal dieser Herausforderung gestellt. Axel selbst war nur bei der ersten Mission dabei und unterstützte bei den anderen am Telefon. „Ich bin dann zwar nicht auf dem Schiff, aber die gesamte Kommunikation läuft über uns und wir wissen ziemlich genau, was Sache ist“, erzählt Axel. Ein Schichtplan macht es möglich, dass 24 Stunden jemand
erreichbar ist. Trotzdem könne man sich glücklich schätzen, wenn man vier Stunden Schlaf bekommt, erzählt Axel und erklärt: „Wir telefonieren dann mit dem Auswärtigen Amt und klären, welche Staaten die Menschen aufnehmen. Die kennen uns alle, aber die wollen natürlich nichts mit uns zu tun haben. Wir haben keine Freunde.“
„Wir wollen so schnell wie möglich wieder aktiv werden” Strikter sei er geworden, lasse sich nicht mehr so schnell zu etwas überreden. Trotzdem nimmt Axel fast jede Presseanfrage an – so wie Ende August von Spiegel online. Dabei traf er Torsten Küllig, der 2016 die „Mission Lifeline“ wegen „Einschleusung von Ausländern“ angeklagt hatte. „Umstimmen kann ich den nicht – das war mir aber schon vor dem Gespräch klar. Aber hey, dafür waren wir im Spiegel!“, kommentiert Axel grinsend. Denn Aufmerksamkeit bringt Spenden, Aufrufe von Promis wie den „Ärzten“ sowieso, und das ist es, worum es geht.
Foto s von Matt hias Popp
Aktuell sammelt die „Mission Lifeline“ 475.000 Euro für ein neues Schiff. Was dann folgt? „Wenn der Kauf abgewickelt ist, muss das Schiff registriert und ausgebaut werden. Da das ein langwieriger Prozess ist, überlegen wir uns derzeit Zwischenlösungen, um in diesem Herbst noch rauszufahren. Wir wollen so schnell wie möglich wieder aktiv werden“, gibt Axel die Richtung vor. Zum Teil sehen sie die Menschen, die sie retten, wieder – ein schönes Gefühl. Es ist jedoch nicht vergleichbar mit dem bewegenden Moment, wenn man Menschen aus dem Wasser auf das sichere Schiff zieht. „Man schöpft unwahrscheinlich viel Emotionalität daraus und es ist ein fast rauschhafter Zustand“, sagt Axel nachdenklich und fügt hinzu: „1019 Menschen hat die ‚Mission Lifeline‘ gerettet, aber das spielt keine Rolle – wir hätten es auch für eine Person gemacht.“ Ob und wie Polina „Mission Lifeline“ unterstützt? Fragt sie auf: SPIESSER.de/user/individuot
Spenden, euch informieren, auf dem aktuellen Stand bleiben könnt ihr auf mission-lifeline.de oder auf den Social-Media-Kanälen der Seenotretter.
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NAC HG E F R AGT
„Es braucht etwas viel Radikaleres als Punk” Unter #wirsindmehr fand Anfang September in Chemnitz ein Konzert von Marteria & Casper, Feine Sahne Fischfilet und Co. als Reaktion auf vorangegangene rechtsextreme Proteste statt. Laut dem chilenischen Musiker Daniel Puente Encina, der mit seiner Band „Los Pinochet Boys“ in den 80ern eine regimekritische Jugendbewegung in Santiago de Chile auslöste, war das richtig und wichtig.
von Veronika Hofmann , 23
Veronika: Die „Pinochet Boys“ waren Teil einer Jugendbewegung in Santiago de Chile, die gemeinsam mit der Arbeiterbewegung zum Fall des chilenischen Diktators beitrugen. War das von Anfang an Ihre Intention? Daniel: Natürlich war uns damals noch nicht bewusst, was unsere Musik bedeuten oder welche Auswirkungen sie haben könnte. Was wir taten, war das Ergebnis dessen, was mir am wichtigsten war, und zwar musikalisch auszudrücken, was wir fühlten. In einer heftigen Diktatur, geprägt von völliger Perspektivlosigkeit aufgrund enttäuschender Zukunftsaussichten, war das sehr selbstzerstörerisch, eben sehr Punk. Aber genau das äußerte unsere Ablehnung und unser Misstrauen gegenüber den damaligen konservativen Parteien Chiles, die das chilenische Volk aus Angst, Gier und tiefer Missachtung der Arbeiterklasse einfach an die USA „verkauft“ hatten, sowie gegenüber den militärischen Einheiten, die eine in der chilenischen Geschichte beispiellos gewalttätige Repression ausübten.
Aufgrund Ihres politischen Protests mussten Sie Chile verlassen. Wie ist heute Ihr Verhältnis zu dem Land, in dem Sie aufgewachsen sind? Durch das Verlassen meines Heimatlandes bin ich genau zu dem geworden, der ich heute bin. Mir wurden neue Möglichkeiten eröffnet, jedoch brachte die Entwurzelung auch Einsamkeit und Heimweh mit sich. Ich träume immer noch davon, meiner Heimat zu helfen, ein neues ethnisches und sozial gerechteres Bewusstsein zu entwickeln.
Glauben Sie, dass jede Musikrichtung Protest ausdrücken kann und versuchen Sie dies auch heute noch? Ja, das glaube ich. Da Kunst keine konkrete Aufgabe hat, sollte sie zumindest bewegen. Der Zuhörer soll Musik fühlen und sich darauf einlassen, seinen Sinneszustand und seine Denkweisen, wenn möglich, zu verändern. Wenn der Künstler politisch motiviert ist, halte ich es für durchaus legitim, dies im Song auch auszudrücken. Ich mag keine plakativen politischen Manifeste, die zu Liedern oder Kunstwerken gemacht werden. Mein bevorzugtes Stilmittel ist noch immer die Poesie, die zum Nachdenken anregt.
Hat Musik, insbesondere Punk, heute noch immer eine ähnliche Bedeutung wie zu Ihrer Jugendzeit oder hat sie sich stark verändert? Nach meinem Geschmack hat sich der Punk nicht genug verändert. Ich glaube, dass wir im Vergleich zu damals heute mit viel größeren Herausforderungen zu kämpfen haben. Ich denke, es braucht etwas viel Radikaleres als Punk oder Hardcore, um die Realität, in der wir leben, zu beschreiben und zu reflektieren. Der Stil ist nur noch ein Etikett. Wir sollten mehr über den Inhalt als über die Verpackung reden.
Demonstration gegen Pinochet 1988. Pin8, gesprochen „Pinocho“ = Pinocchio (Spitzname des Diktators Augosto Pinochet), Asesina = mordet. Foto: www.gonzalodonoso.cl
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SPIELWIESE
Auszug aus einem Song der „Pinochet Boys“
“Todos quieren bailar la música del general. Nada en la cabeza, nada en el refrigerador. Nadie puede parar de bailar la música del general” Alle wollen nach der Musik des Generals tanzen. Nichts im Kopf, nichts im Kühlschrank. Keiner kann aufhören, nach der Musik des Generals zu tanzen.
In Europa fühlen sich aktuell einige Wähler zu rechtspopulistischen und zum Teil antidemokratischen Parteien hingezogen. Glauben Sie, dass Bands dagegen protestieren können und sollten? Vorwegnehmen möchte ich, dass es Rechtsextreme sind, die geschickt einen Raum neoliberaler Parteien ausnutzen, welche aufgrund ihrer Dysfunktionalität inmitten der tiefen Krise des Kapitalismus, der immer größer werdenden sozialen Ungleichheit und ökologischen Katastrophen offensichtlich nicht in der Lage sind, etwas grundlegend zu verändern. Parteien, wie in Deutschland die AfD, besetzen diesen Raum der Unsicherheit, „fangen“ Mitläufer mit dem Aufbau von starken Feindbildern
Wegen ihrer punkigen Frisuren und gefärbten Haare (Daniel – ganz links – hatte abwechselnd blonde, blaue oder rote Haare) mussten die „Pinochet Boys“ wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses des Öfteren ins Gefängnis. Foto: Bernadita Birkner Carvajal
und überwiegend „leeren“ Slogans, die Vorurteile und Hass schüren, jedoch ohne wirkliche Lösungen anzubieten. Musik ist Kunst und Kunst, als ungefilterte Reflexion der Gesellschaft, ist wichtig, denn sie hatte schon immer großen Einfluss auf ihre Zuhörer. Daher halte ich es für sehr wichtig, dass Gruppen oder Gemeinschaften mit anderem Verständnis Gegendemonstrationen organisieren oder daran teilnehmen und dass sich selbstverständlich auch Bands daran beteiligen.
Was raten Sie jungen Menschen, die politisch etwas bewegen möchten?
vermeiden. Ich glaube, dass der einzige und effektivste Weg, die Realität, in der wir leben, zu beeinflussen, nur als reale Gemeinschaft möglich ist und dass die sozialen Plattformen die Menschen eher voneinander trennen als zusammenzuführen. Die digitale Welt erzeugt nur die Illusion, verbunden zu sein oder zu einer Gemeinschaft dazuzugehören. Ob Veronika rebellische Musik macht? Fragt sie auf: SPIESSER.de/user/Cherilia
Um kritisch reflektieren zu können, sollte man viel lesen, sich konstant bilden, recherchieren und Informationen überprüfen, um Desinformation zu
Daniel Puente Encina Der chilenische Musiker schrieb als Leadsänger der Band „Los Pinochet Boys“ zwischen 1984 und 1987 regimekritische Texte. Die heimlichen, wilden Konzerte der „Boys“ lösten eine Jugendbewegung in Santiago de Chile aus, woraufhin die vier Bandmitglieder verfolgt und bedroht wurden, bis das Militärregime der damaligen chilenischen Regierung die vier Musiker wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses aus dem Heimatland vertrieb. Daniel Puente Encina reiste dann durch Südamerika und Europa und landete kurz vor dem Mauerfall in WestBerlin. Von da ging es für ihn nach Hamburg, Los Angeles, Barcelona. Immer wieder erfand er seine Musik neu, gründete Bands, kreierte den Musikstil „Latin-Elektro-Clash“ und schrieb sogar einige Songs für Filmsoundtracks des Regisseurs Fatih Akin. Im November könnt ihr Daniel Puente Encina live erleben: 02.11. | Braunschweig, Brunsviga 03.11. | Bielefeld, Bunker Ulmenwall 04.11. | Münster, Hot Jazz Club Konzerttermine im neuen Jahr findet ihr auf www.danielpuenteencina.com
Foto: Roger Askew
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S P I ELW I E S E
Was ist dein Lieblings-Anti-Song? Eine rebellische Film- und Song-Sammlung von SPIESSER-Autorin Annika für Momente, in denen die ganze Ungerechtigkeit der Welt auf den eigenen Schultern zu lasten scheint. Lasst euch mitreißen, regt euch auf und singt lauthals mit – hilft.
von Anni ka Sper ling, 20
„Idioten“(1998) „Hüter der Erinnerung – The Giver“ (2014) Es gibt kein Leid mehr, aber auch keine Leidenschaft, jedes Leben ist gleich, bis jemand von der Vergangenheit erfährt und diese Individualität zurückfordert – kaum verhüllte Verurteilung der Uniformität, die Regierungen mit allen Mitteln einfordern.
„Snowpiercer“ (2013) Ein Experiment, um die Erderwärmung zu stoppen, hat die Menschheit fast ausgelöscht. Die Übrigen leben getrennt nach Klassen in einem Zug, doch hinten lehnen die Menschen sich auf. Eine knallharte Verurteilung der gesellschaftlichen Klassen, besonders der politischen „Elite“.
Ein paar Jugendliche versuchen, ihre inneren Idioten zu finden und verhalten sich dazu in der Öffentlichkeit wie Behinderte. Ein Film, der humoristisch an Tabuthemen und die Ausgrenzung von allen, die anders sind, herangeht.
„Daybreakers“(2009) Die Blutreserven in einem Vampirstaat werden knapp, doch ein menschlicher Wissenschaftler arbeitet an einer Lösung, die er unter allen Umständen teuer verkaufen möchte. Deutlicher wird die Kritik an der materialistischen Gesellschaft und ihrer Förderung durch den Staat nicht.
„Mustang“ (2015) Fünf türkische Schwestern leben nicht nach den traditionellen Werten ihrer Gesellschaft und werden dafür hart bestraft. Eine bewegende Geschichte von Frauen, die nicht einfach hinnehmen, wie ihr Leben geplant wurde, sondern dieses System hinterfragen und daraus ausbrechen wollen.
© W i e d e m an n & B e rg Fi lm Gm bH & Co . KG
„Das Leben der Anderen“ (2006) Stasi-Hauptmann Wiesler beschattet Staatsfeinde. Als er auf eine Schauspielerin und deren Ehemann angesetzt wird, fasziniert ihn ihr Leben und er muss entscheiden, ob er den Staat über das Leben der Anderen stellen kann – eine gnadenlose Verurteilung von Überwachungsstaaten.
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SPIELWIESE
„Hurra, die Welt geht unter“ (K.I.Z. ft. Henning May, 2015) Dieser Song feiert eine Welt, die durch eine Atomkatastrophe auf Neustart gesetzt wurde. Dadurch hat die Menschheit die Möglichkeit, alles besser zu machen; ihre Geldgier, religiösen Fanatismus und Ungerechtigkeit hinter sich zu lassen.
„Imagine“ (John Lennon, 1971) In dem Lied geht es um eine Welt ohne Religion, Eigentum, etc. Es ist eine Forderung nach Frieden, die visuell auch im dazugehörigen Musikvideo dargestellt wird: John, der an einem weißen Flügel sitzt, und Yoko Ono, die alle Vorhänge aufreißt und den Raum mit Licht flutet.
Du hast ein Herz für die Umwelt und bist kreativ? Dann mach mit beim Schülerwettbewerb LOG(ist)ISCH und gewinne tolle Preise im Gesamtwert von 2.000 Euro!
„Dear Mr. President“ (Pink, 2007) Pink kritisiert mit diesem Song ganz offen die Regierung von George W. Bush sowie seine persönlichen Einstellungen. Der Song enthält Fragen wie ,,Welcher Vater würde die Rechte der eigenen Tochter wegnehmen?”, die auf die Haltung Bushs Homosexuellen gegenüber zielt.
„Get Up, Stand Up“ (Bob Marley, 1973)
Denkt euch allein oder als Gruppe ein Projekt zu nachhaltiger Logistik aus.
Der Song entstand nach Marleys Besuch auf Haiti und behandelt seine Einrücke aus dieser Zeit. Gleichzeitig ist er eine deutliche Aufforderung, für seine Rechte zu kämpfen: aufstehen und sich wehren, wenn einem ein Unrecht geschieht, und seine Meinung vertreten.
Einsendeschluss ist der 31. Dezember 2018
Zeichnet, fotografiert, beschreibt, filmt eure Ideen, erstellt Konzepte, Modelle oder macht, was immer ihr am besten könnt!
Keine Ahnung, was nachhaltige Logistik sein soll? Alle Infos zum Wettbewerbsthema, dem Ablauf und der Teilnahme gibt’s auf:
„Wind of Change“ (Scorpions, 1989) Dieses Lied beschreibt einen metaphorischen „Wind des Umschwungs“, der nach dem Kalten Krieg eine politische Veränderung mit sich bringt. Der Song steht für einen Neuanfang, politisch und persönlich, der eine bessere Welt verspricht und dringend nötig ist.
Ob Annikas Lieblingsfilm oder -song dabei ist? Fragt sie auf: SPIESSER.de/user/Alaniel
„They Don’t Care About Us“ (Michael Jackson, 1995) Dieser Song wurde anfangs stark kritisiert, weil er sehr offen mit dem Thema Ungerechtigkeit und Diskriminierung von Minderheiten umgeht. Wie der Titel schon sagt, sieht Jackson nicht, dass die Regierung sich um die Menschen kümmert, egal wie schlecht es um sie steht.
logistisch-wettbewerb.de Eine Kooperation von: und
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SPIELWIESE
T I T E LV E RT E I DIGE R
Titelverteidiger: OK KID — Sensation Eine Sensation will das dritte Album der Band OK KID eigentlich gar nicht so richtig sein, obwohl es genau diesen Namen trägt. Politisch ist es allemal. Mit SPIESSER-Autor Max sprechen die drei Bandmitglieder Jonas, Raffi und Moritz über Haltung, Helene und #wirsindmehr. von Maximilian Sepp, 21
Maximilian: Hinterher weiß man’s immer besser: Was habt ihr bei der neuen Platte anders oder besser gemacht als bei der letzten? (Hinterher)
Jonas: Der größte Einfluss für das neue Album waren wir drei. Wir haben noch nie so viel Musik zusammen gemacht und uns so sehr von den Erwartungen befreit.
Die Sensation „ist das Botox meiner Seele“ heißt es auf dem Titeltrack. Was hat das zu bedeuten? (Sensation)
Jonas: Botox soll ja Sachen geil machen, die nicht geil sind. Im Nachhinein ist es aber nur die Sensation, die gut aussieht. Der Inhalt dahinter ist schneller wieder weg, als man in den Spiegel gucken kann. Sensation ist Aufmerksamkeit. Und Aufmerksamkeit ist heutzutage eine Währung. Moritz: In dem Song kommt unser gespaltenes Verhältnis zur Sensation sehr gut raus. Das Cover ist ja auch so gestaltet, dass du selbst zur Sensation wirst, indem dich jeder darauf anschaut.
Ist der Mensch gut, so wie er ist? (Wut lass nach)
Jonas: Es gibt einfach viele Situationen, in denen der Mensch besser sein könnte, wenn er einfach mal sein Hirn einschalten und auf sein Herz hören würde. Leider ist der Mensch aber viel zu oft nicht gut, so wie er ist, weil er die falschen Emotionen auslebt und damit viel Schaden anrichtet.
Es ist ja gerade die Kombi aus Emotion und Hirn, die eure Musik ausmacht. Mit „Sensation“ setzt ihr ein klares politisches Statement. Also gebt uns bitte ein Gefühl: Fehlt es dem deutschen Pop generell an Haltung? (Warten auf den starken Mann)
Jonas: Auch wenn du keine Haltung hast, hast du ja eine Haltung. Manche Leute wollen sich durch Musik nur von ihrem Alltag ablenken lassen – und auch das ist ja völlig legitim. Unsere Musik ist aber nicht dafür gemacht, sie nebenbei zu hören. Wenn man OK KID hört, dann wird man dazu aufgefordert, sich mit den Themen auseinanderzusetzen, die wir ansprechen.
Beim #wirsindmehr-Konzert gegen Fremdenfeindlichkeit in Chemnitz sind nur Künstler aus dem Hip-Hop und Punk-Rock aufgetreten. Wo ist Helene, wenn man sie gerade braucht? (Lügenhits)
Moritz: Das Lustige ist, Helene hat sich ja jetzt zum ersten Mal geäußert und sogar den Hashtag verwendet. Damit hat sie jetzt mal ein Zeichen gesetzt und dafür auch einen fetten Shitstorm bekommen. Also war Helene jetzt doch mal da, wenn man sie gerade brauchte. (lacht)
Zurzeit sehen viele Menschen skeptisch und pessimistisch in die Zukunft. Meint ihr, die Jugend muss wieder mehr auf die Straße gehen? (Wolke)
Raffi: Gerade sind wir an einem Zeitpunkt, an dem man aufpassen muss, dass sich die Gesellschaft nicht spaltet. Ich finde es wichtig, dass junge Menschen auf die Straße gehen und gegen rechts protestieren. Generell ist Verständnis gegenüber anderen Meinungen aber sehr wichtig. Mit Leuten, die pausenlos rechte Parolen von sich geben, kann man vielleicht nicht mehr reden. Man kann aber mit denen reden, die sich davon angesprochen fühlen und sie zurück auf die richtige Seite holen.
VÖ: 19. Oktober 2018 Label: Four Music
Welcher Song von „Sensation“ Max besonders gefällt? Fragt ihn auf: SPIESSER.de/user/maxiise
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DU WILLST EINEN JOB, DER DICH DIE WELT ENTDECKEN LÄSST? CHECK.
Für viele wird ein Traum wahr, wenn sie Pilot/-in werden. Denn das ist ein spannender, abwechslungsreicher Job, bei dem man außerdem noch in der Welt herumkommt. Aber sind die Anforderungen im Auswahlverfahren wirklich so hoch? Oder darf man beispielsweise auch eine Brille tragen? Wir erzählen dir, wie die Realität aussieht und was dich erwartet.
Der Ort, an dem Träume wahr werden
In der ganzen Welt zu Hause
Anspruchsvoll, aber nicht unmöglich
Wenn die Pilotenschüler/-innen der European Flight Academy nach der Theorie in Bremen auf die erste Flugphase in Arizona oder Florida zusteuern, beginnt eine unvergessliche Zeit. Der Flughafen in Arizona liegt zwei Kilometer südwestlich von Goodyear in einem Vorort von Phoenix. Hier herrscht 365 Tage im Jahr Traumwetter, ideale Bedingungen fürs Flugtraining und den Sichtflug. Die European Flight Academy (EFA) ist die Flugschule für alle Airlines der Lufthansa Group, wie zum Beispiel Austrian Airlines, Lufthansa, SWISS oder Eurowings.
Neben der Ausbildung stehen auch Roadtrips in die einzigartige Umgebung an: In Florida warten spannende Städte wie Miami oder Orlando darauf, entdeckt zu werden. Auch Las Vegas mit seiner glitzernden Skyline oder San Diego mit seinen wahren Traumstränden machen die Zeit in den USA zu einem tollen Erlebnis. Viele Pilotenschüler/-innen lernen hier, wie man Speedboot fährt. Aber selbst wenn du keine Wasserratte bist, kannst du zum Beispiel Ausflüge in den Grand Canyon unternehmen – an welcher Uni hat man schon solche Möglichkeiten?
Du musst kein Spitzensportler sein, um im Cockpit zu bestehen. Für deine Eignung setzt die European Flight Academy eine normale Fitness voraus. Anders als häufig vermutet, ist auch eine Sehschwäche kein grundsätzliches Ausschlusskriterium – es gibt durchaus Piloten, die einige Dioptrien mit einer Brille ausgleichen.
Insgesamt dauert die Ausbildung rund zwei Jahre. Von der Theorie bis ins Cockpit: Hier lernt man alles zu den Themen Navigation, Meteorologie, Elektrotechnik, Air Traffic Control, Aerodynamik, Funken, Luftfahrtenglisch und vieles mehr.
Was du allerdings unter anderem mitbringen solltest: die Fachhochschulreife, das Abitur oder die Mittlere Reife in Kombination mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung.
Du bist neugierig auf den Beruf des Piloten geworden? Ausführliche Erfahrungsberichte, Details zu Bewerbungen bei der European Flight Academy und zu Infoevents in deiner Nähe findest du hier: www.european-flight-academy.com
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SPIELWIESE
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5 x erzählmirnix n vo en ss Plüschki getDigital.de t die Klappe halten? Einfach mal gepfleg nz issen kannst du ga Mit diesen Plüschk nn de , en unizier ohne Worte komm sichtsausdrücken: Ge n de it m s t’ die gib . dselig und genervt stumm, wütend, re
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SPIESSER erscheint bundesweit mit einer Druckauflage von 400.000 Exemplaren (III/18). Herausgeber Orange YC GmbH Schandauer Straße 64 01277 Dresden
HIP, Sehr geehrte Minister von
Geschäftsführer: Björn Peters (V.i.S.d.P.)
vermeintlich liedschaftserklärung für die hiermit möchte ich meine Mitg ands zurückvergänglichste Partei Deutschl coolste, aber eben auch die ziehen. Camps spontan Rahmen des SPIESSER-MedienVor einem Jahr nahm ich im ein. Mit allen für Integration und Toleranz den Posten der Ministerin ische Partei n wir kurzerhand eine hypothet Teilnehmern zusammen gründete nsiv, pikant. klang: HIP – halbwüchsig, inte samt Parteiprogramm und Drei rechtlich Rein . mehr ach keine Halbwüchsige Doch mittlerweile bin ich einf und auch it igke letzten Jahres meine Volljähr erlangte ich innerhalb des nächsten Wahl für ach-so-erwachsen. Bei der mental halte ich mich nun können. en Partei mein Kreuz machen werde ich sogar bei einer echt s sagen lasst, wüchsigen euch nicht gern etwa Obwohl ich weiß, dass ihr Halb Gewissen reden: chsene euch nun einmal ins muss ich als vernünftige Erwa cht? Sicher bei eurem Parteiprogramm geda Was habt ihr euch damals bloß iven als rnat Alte ere tik durchaus schlecht gibt es in der richtigen Poli ! Wo war oren verl et ihr völlig aus den Augen euch, aber einige Dinge hatt GenerationenverZukunft der Renten und des zum Beispiel euer Plan zur berücksichtigt, wurde ebenfalls gar nicht trages? Und die Außenpolitik zu schweigen! ganz hführung eurer Vorhaben von konkreten Plänen zur Durc mit ungefähr 16 auch nur fünf Jugendliche Andererseits wart ihr ja n und Aufgaben einmal mit all den Probleme Stunden Zeit, die sich auf konfrontiert sahen. dieser sehr komplexen Welt man euch alles euch mein Lob: Selbst wenn Und an dieser Stelle gilt ram m sei man zu sagen wagt, euer Prog andere abspricht, selbst wenn trotzdem man kann utopisch gewesen, dann uninformiert, chaotisch und : an euren Werten. an einer Sache nicht zweifeln Toleranz, in Hoffnung – Werte wie Bildung, Genau das macht mir große der Kultur waren haltigkeit und Freude an einigen Punkten sogar Nach euch am Herzen ar und man merkt, dass sie in dem Program m klar erkennb dass es die Werte wie vor liegen. Ich hoffe, lagen und hoffentlich nach sigen steht! ganze Generation von Halbwüch sind, mit denen ihr für eine ich mich deshalb mehr als lückenhaft war und Denn obwohl euer Program m e, verbleibe echten Parteien umsehen werd in Zukunft wohl eher bei den eure moralischen Grundsätze. ich mit großem Respekt für
Mit freundlichen Grüßen, Klara Wessel
#schmeckenlassen
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Der nächste SPIESSER erscheint am 26. November 2018.
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