SPIESSER 182 – Bundesweit

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Sommer 2019 Nr. 182 SPIESSER.de

Wer, wenn nicht ihr? Diana zur Löwen macht Schülerinnen und Schüler in der Vertretungsstunde zu Kampagnenmanagern der Europawahl 2019. Seite 18

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Tolle Gewinne!

Titelgeschichten

Louis Hofmann und Lisa Vicari

Interrail-Ticket, Freundschafts-

zwischen Bett und Politik

über DARK 2

armbänder, Escape Books, u.v.m.


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Kolumne

Bushido und das unsinnige Gerede über Loyalität

Wer spricht schon über Loyalität? Meistens die Leute, die sie von anderen einfordern oder sich selbst damit brüsten wollen, wie loyal sie doch sind. Oh, und Rapper natürlich. Echte Loyalität aber sollte nichts anderes sein als eine unausgesprochene Selbstverständlichkeit. Jeder kennt doch dieses Pärchen, das zwar erst seit zwei Wochen zusammen ist, aber seine Liebe der Welt schon mitten ins Gesicht schreien muss. Da werden dann Bilder beim Knutschen, Fummeln und Züngeln gepostet – verziert mit Schwarz-Weiß-Filtern, angepriesen mit CluesoZitaten, Ring-Emojis und Versprechen bis zum Ende und zurück. Und selbstverständlich sind diese Posts in weniger als sechs Monaten wieder gelöscht, weil das „für immer“ doch nur so lange hält, wie es irgendwie neu und spannend ist. Die tiefe Verbundenheit, über die diese Pärchen gern reden, nennt man auch Loyalität – nur nicht zwingend mit Züngeln. Ob nun zwischen Geschäftspartnern, Freunden, Familienmitgliedern oder in einer Partnerschaft: Loyalität sollte Fundament einer Beziehung sein, das nicht häufig erwähnt werden muss. Die Causa Bushido Dass nicht die Leute am loyalsten sind, die es am lautesten herausbrüllen, zeigt ein bekanntes Beispiel: Bushido war 14 Jahre lang Geschäftspartner, Freund und manche sagen „Sklave“ von Arafat Abou-Chaker. Der Clanchef einer kriminellen Großfamilie bestimmte das gesamte Denken und Handeln des Rap-Superstars, wie Bushidos Frau im Nachhinein berichtete, unter anderem mit einer Generalvollmacht. Passenderweise beschreibt das japanische Wort Bushido („Weg des Kriegers“) einen ritterlichen Ehrenkodex der Samurai, der hauptsächlich aus sieben Tugenden besteht – eine von ihnen ist die absolute Loyalität gegenüber seinem Herren. Kein Zufall, dass sich Anis Ferchichi gerade diesen Künstlernamen ausgesucht hat. In seiner 20-jährigen Karriere betonte Bushido immer wieder seine loyale Verbundenheit zu AbouChaker, anscheinend aber nicht aus freien Stücken: „Die Beziehung zu ihm war von Anfang an mit viel Kontrolle und Druck verbunden“, sagte er nach der Trennung in einem Interview mit dem stern. Jedoch ist Loyalität genau das nicht: erzwungen oder gefordert. Loyalität kommt von innen heraus und basiert auf Wertschätzung und Respekt. Loyalität kann man nicht beschreien Das Beispiel Bushido zeigt, dass es eben nicht reicht, das Wort Loyalität nur oft genug zu benutzen, um den wahren Wert dahinter zu beschwören. Loyalität ist eine Charaktereigenschaft und keine Klausel im Vertrag. Es kann zwar auch durchaus logisch sein, sich loyal zu zeigen, aber als Selbstzweck hat Loyalität keinen Bestand. Nur wer selbst loyal ist, darf auch von anderen Loyalität erwarten. Nur wer sich selbst nicht zu wichtig nimmt, andere Meinungen zulässt, dankbar, ehrlich und offen ist, kann auch loyal sein. Tex t vo n Maxi mi l i an S e p p, 21,

abwechselnd und in umgekehrter Reihenfolge: Student, Journalist, kritisch denkender Mensch und SPIESSER-Kolumnist für dieses Jahr.

Jedes Gerede über Loyalität ist genauso Fake wie die Schwarz-Weiß-Instagram-Postings vom ach so verliebten Zwei-Wochen-Pärchen. Wer schreien muss, der hat keine guten Argumente. Wer seine Loyalität öffentlich beschwören muss, der hat sie noch nicht gefunden: Den eigenen Charakter muss man nicht beschreiben, sondern durch Taten und Handlungen zeigen.


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Inhalt

Wir und die anderen

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Gehörst du einer Gruppe an? Ob klein und privat in Form einer Beziehung oder groß und öffentlich als Fanclub, Unternehmen oder gar Nation – schnell wird von „uns“ und „den anderen“ gesprochen. Identifikation sollte aber weder Ab- noch Ausgrenzung bedeuten, weswegen wir uns in dieser Ausgabe fragen, welche Formen von Loyalität es gibt. Gewohnt lebensnah nähern sich SPIESSER-Autorinnen und -Autoren dem Thema über ganz persönliche Interessen und Geschichten.

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Loyalität zwischen Bett und Politik Geschichten über Zugehörigkeit, Freiheit, Selbstbetrug und Harmonie.

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Kuscheliges Zeitreisen Kissenschlacht mit Louis Hofmann und Lisa Vicari.

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Auf dem Trittbrett der Gesellschaft Exkurs zum Free-Rider-Phänomen.

„Blinde Loyalität darf auch nicht sein “ Interview mit Markus Beckedahl von netzpolitik.org.

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Was macht Europa für mich? Vertretungsstunde mit Diana zur Löwen zum Thema Europawahl 2019.

Kreuzworträtsel SPIESSER-Klassiker mit tollen Gewinnen.

Malen nach Zahlen Interrail-Ticket, Freundschaftsarmbänder, Tickets für Moritz Neumeier u.v.m. zu gewinnen!

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Euer Feedback Noch nicht alles gesagt? Meldet euch bei uns!

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Titelstory

Loyalität zwischen Bett und Politik

Wie wird Zuneigung in einer polyamoren Beziehung aufgeteilt? Wie kommt man als junge Europäerin mit dem Brexit klar? Wann kehrt man dem eigenen Herzensverein den Rücken? Zwischen intimer Partnerschaft und Europapolitik erzählen SPIESSER-Autorinnen Geschichten über das Zusammenspiel aus Identifikation, Zugehörigkeit und Freiheit.


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Loyalität zwischen Bett und Politik


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Titelstory

Ich bin mir mal eben untreu

Mein Kopf ist zu und meine Nase voll. Ich nehme nur verschwommen die Umrisse meines Zimmers wahr und mein ganzer Körper bebt. Ich sitze auf dem Bett und fühle mich überfordert. Warum das Ganze? Ich war mir selbst untreu, ohne es zu merken, und dies wird mir gerade schmerzlich bewusst. Vor einem Jahr noch war ich ein sehr introvertierter Mensch. Ich verbrachte meine Wochenenden lieber mit Lesen, Lernen und früh zu Bett gehen. Mir war mein Leben genug. Ich vertrat überzeugt meine Werte: Ich trank keinen Alkohol, aß kein Fleisch und auch nichts Süßes. Ich spielte Gitarre, malte viel und trieb Sport. Ich war mir meiner selbst bewusst, veränderte mich nicht und blieb immer dem treu, was ich für richtig hielt. Im Sommer erreichte ich dann meine Volljährigkeit und unerwarteterweise drehte sich mein Leben um 180 Grad.

„Mehr auf mein Äußeres bedacht, fing ich an, mein Inneres zu ändern.“ Wie ich meine Loyalität verlor Da ich nun mobiler war, verbrachte ich viel mehr Zeit mit Menschen als je zuvor. Ich erhielt völlig neue Impulse von außerhalb und blühte richtig auf – äußerlich betrachtet, während ich innerlich langsam verkümmerte. Ich fing an, mich bewusster zu kleiden, kaufte viel zu große Secondhand-Hemden und aus meinem kurzen Bob wurden langsam lange Haare. Ein Hemd in Größe XL an einem 1,58 Meter großen Mädchen klingt zwar nicht besonders anschaulich, doch kombiniert mit einer engen Jeans und lässig getragen sah ich echt fesch aus. Durch meinen neuen Style erhielt ich häufig Komplimente für mein Aussehen. Ich lief erhobenen Hauptes durch die Welt und fühlte mich selbstsicherer denn je. Mehr auf mein Äußeres bedacht, fing ich mit der Zeit unbewusst an, mein Inneres zu ändern. Ich änderte und lockerte meine Ansichten bezüglich vieler Dinge. Das frühe

Schlafengehen wurde immer seltener und stand vorher noch die Schule im Fokus, so prangte dort nur noch ganz groß „Leben“. Bald traf ich mich mit einem Jungen. Ich besuchte ihn jedes Mal nach der Arbeit und fuhr erst spät nachts nach Hause. Langsam legte ich auch unter der Woche nächtliche Ausflüge ein. Damit das auch möglich war, begann ich, das Auto meiner Eltern unter falschen Vorwänden auszuleihen. Ehe ich mich versah, hatte ich mich innerhalb weniger Monate komplett verändert. Ich trank Alkohol, schlief wenig und bewegte mich kaum noch. Gleichzeitig wurde ich unehrlich, belog meinen Vater, meine Freunde und mich selbst. Wie sich Selbstbetrug anfühlt Wenn man einmal verstanden hat, dass man sich selber hintergeht, fühlt es sich an wie ein Schlag mit voller Wucht mitten ins Gesicht. Anfangs leugnete ich meine Veränderung und gestand mir nicht ein, dass jener Weg, den ich eingeschlagen hatte, mir nicht guttat. Je weiter ich es trieb, desto schlechter fühlte ich mich. Ich war dauernd mies gelaunt, fühlte mich unsicher und wollte nichts mehr mit Freunden machen. Ich stand am Abgrund und rutschte langsam tiefer, ohne zu wissen warum.

„Durch das schnelle Leben vernachlässigte ich mich selbst, denn ich sehnte mich mehr nach der Anerkennung der anderen.“ Es fühlte sich an, als hätte ich all meine Werte verloren, Achtsamkeit und Aufmerksamkeit waren verschwunden. Durch das schnelle Leben vernachlässigte ich mich selbst, denn

ich sehnte mich mehr nach der Anerkennung der anderen. Fühlte ich mich nicht genug wertgeschätzt, wurde ich nachtragend und gleichzeitig stellte ich mich selbst an den Pranger: Ich machte mir Vorwürfe wegen meines Verhaltens und meiner Abhängigkeit. Denn rückblickend betrachtet handelte ich meistens aus Abhängigkeit von der Aufmerksamkeit anderer, weil ich mir selbst keine Aufmerksamkeit mehr schenkte.

„Ich war eingeengt, gefangen in meinem Kopf, der mich zunehmend verurteilte.“ Ich fühlte mich wie eine verkümmerte Zimmerpflanze, die frische Luft zum Atmen brauchte. Ich war eingeengt, gefangen in meinem Kopf, der mich zunehmend verurteilte. In mir herrschte eine tiefe Unruhe und langsam zeigte sich meine Unachtsamkeit sogar physisch. Ich war dauermüde, hatte Magenbeschwerden und fühlte mich schlapp. Ich benötigte fünf Monate, um zu erkennen, dass ich mich selbst hinterging. Der Weg bis zur Erkenntnis war hart, der bis zur Einsicht noch härter. Am härtesten jedoch ist das Verzeihen. Und wie ich gerade hier auf dem Bett sitze und mir meine Untreue eingestehe, weiß ich, dass noch ein Haufen Arbeit vor mir liegt.

Text von Rebecka Juchems, 18,

schrieb einfach drauf los und kreierte einen ihrer persönlichsten Texte.


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Titelstory

Freier leben, offener lieben

Ich heiße Alessia*, bin 28 Jahre alt und lebe polyamor. Ich bin mit einem Mann verheiratet und habe auch eine Freundin. Das war allerdings nicht immer so. Während ich mich in Babyschritten der polyamoren Beziehung näherte, lernte ich vor allem eins: Die einzig richtige Beziehungsform gibt es nicht. Die Beziehung zu meinem Mann hat monogam angefangen. Wir lernten uns mit 17 Jahren kennen und wussten früh, dass wir uns gegenseitig guttun und Halt geben. Wir heirateten schließlich ein paar Jahre später in der Erwartung, gemeinsam alt zu werden. Eine offene Beziehung kam für uns beide nicht in Frage. Das änderte sich allerdings, als ich für meine Arbeit in eine andere Stadt zog. Mein Mann und ich führten eine Fernbeziehung, uns trennten Kontinente und Gefühlswelten – so dachte ich zumindest. In der Zeit lernte ich meine jetzige Freundin kennen. Da war diese Anziehungskraft und ich wusste, dass ich dieses Gefühl weiter erkunden will. Ich erkannte eigentlich schon vor einigen Jahren, dass ich Frauen aufregend finde – aufregender, als ich es mir vielleicht eingestehen wollte. Aber wie konnte ich gleichzeitig meinen Mann lieben und diese Seite an mir entdecken? Mir war vor Aufregung fast übel, als ich ihm eröffnete, dass ich bisexuell bin und gerne mit anderen Frauen schlafen möchte. Wir redeten über Eifersucht, Gefühle und Sex und beschlossen, uns langsam heranzutasten.

wurde währenddessen immer offener und ehrlicher. Inzwischen haben wir beide eine Freundin und kennen unsere jeweiligen Freundinnen auch persönlich. Zwischen Harmonie, Hierarchie und Eifersucht Natürlich läuft nicht immer alles harmonisch ab, es gibt auch Eifersucht und Streit. Aber in welcher monogamen Beziehung wird nicht gestritten? Wenn mein Mann zum Beispiel abends nicht ans Handy geht, hatte ich am Anfang immer ein mulmiges Gefühl. Ich malte mir aus, dass er bestimmt gerade Sex hat und fühlte mich bei dem Gedanken unwohl. Mit der Zeit änderte sich aber meine Haltung – inzwischen freue ich mich total für ihn.

„Liebe wird meiner Meinung nach größer und Beziehungen werden glücklicher, wenn man sie teilt.“

Polyamorie hat nichts mit Anonymität zu tun Über eine App lernten mein Mann und ich Maria* kennen und verbrachten eine Nacht zusammen. Der Sex mit einer fremden Frau fühlte sich schön an, aber irgendetwas fehlte mir. Anonymer Sex kann spannend, schweißtreibend und wunderschön sein, aber ich wollte für mich persönlich mehr Gefühl und Verbundenheit. Meine Freundin ging mir nicht aus dem Kopf und ich wollte unbedingt einen Weg finden, mit ihr und meinem Mann zusammen zu sein.

Ich glaube fest daran, dass Beziehungen in gewisser Form mit Freundschaften oder Familie vergleichbar sind. Fragt man Eltern nach ihrem Lieblingskind, hört man ein entrüstetes „Ich habe jedes meiner Kinder gleich lieb“, und würde man je anzweifeln, dass man mehrere gute Freunde hat? Liebe wird meiner Meinung nach größer und Beziehungen werden glücklicher, wenn man sie teilt. Dieses Modell hat natürlich auch seine Grenzen und ich merke, dass ich auch mit Eifersucht zu kämpfen habe – dagegen ist wohl niemand immun. Ich brauche eine gewisse Sicherheit in meinen Beziehungen und erwarte Ehrlichkeit, vor allem in Bezug auf Verhütung.

Es waren im Nachhinein gesehen Babysteps, bis mein Mann und ich uns entschieden, polyamor zu leben und unsere Kommunikation

Obwohl Liebe vielleicht unendlich ist, hat der Tag nur vierundzwanzig Stunden und Zeitmanagement ist definitiv eine

Herausforderung. Mann, Freundin, Arbeit, Freunde und Hobbys unter einen Hut zu bringen, ist oft kräftezehrend, aber auch unglaublich bereichernd. Ich glaube, dass mein Mann und meine Freundin ganz unterschiedliche Seiten in mir hervorbringen, da sie so verschieden sind. Mit meiner Freundin erkunde ich die queere Partyszene und Museen; mein Mann und ich gehen vegan essen oder hören Hörspiele. Ich lebe gleichzeitig eine queere und eine heterosexuelle Beziehung aus. Das traditionelle Klischee von Monogamie Wie unsere Freunde auf unsere Beziehung reagiert haben? Überrascht, aber verständnisvoll. Viele Freunde hätten es wohl nicht von uns erwartet – bestimmt hat das auch stark damit zu tun, dass wir verheiratet sind und mit der Ehe ein traditionelles Klischee von Monogamie verbunden ist. Umso cooler finden unsere Freunde, dass wir unseren eigenen Weg gehen. Ich vermute, dass uns insgeheim auch ein paar von ihnen beneiden, die sich vielleicht selbst mehr Freiheiten in ihrer Beziehung wünschen. Klar ist: Wenn ich für jedes „Das könnte ich nicht“ unserer Freunde einen Euro bekommen würde, könnte ich mir wahrscheinlich inzwischen ein paar Cocktails leisten. Bei der Arbeit und in der Familie ziehen wir jedoch aus Selbstschutz eine Grenze und sind mit unserer polyamoren Beziehung nicht offen. Ich arbeite in einem eher konservativen Umfeld und bin mir sicher, dass meine Beziehungsart skeptisch beäugt werden würde. Das finde ich sehr schade, denn schließlich liebe und sorge ich mich um zwei Personen gleichzeitig und bin deshalb nicht weniger wertvoll. Auch wenn ich das genau weiß, habe ich manchmal das Gefühl, an meine Grenzen zu stoßen und nie meine ganze Persönlichkeit zeigen zu können.


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Loyalität zwischen Bett und Politik

Ich merke auch, wie unterschiedlich meine Beziehungen in der Öffentlichkeit wahrgenommen werden. Wenn ich zum Beispiel mit meiner Freundin im Park spazieren gehe, läuft es in den meisten Fällen ereignislos ab – manchmal werden wir aber doch böse angeschaut oder hören blöde Sprüche. Die Beziehung zu meinem Mann hingegen wird überall ausnahmslos gutgeheißen, da sie einem heteronormativen Rollenbild entspricht.

„Ich glaube, wir müssen uns trotzdem von gesellschaftlichen Zwängen und falschen Vorstellungen von Loyalität befreien.“

Warum es nicht die richtige Beziehungsform gibt Es gibt bestimmt einige Menschen, die eine polyamore Beziehung unglücklich machen würde und für die diese Lebensform nicht in Frage kommt. Das ist auch vollkommen in Ordnung. Ich glaube, wir müssen uns trotzdem von gesellschaftlichen Zwängen und falschen Vorstellungen von Loyalität befreien. Es mag sein, dass einige Menschen auf „die Richtige oder den Richtigen da draußen“ warten, aber das gilt längst nicht für jeden. Unsere Gesellschaft suggeriert uns aber, dass eine einzige Beziehungsform die richtige ist – es gibt so viele Möglichkeiten, die wir aus Angst oder Scham nicht entdecken. Ich glaube, es gehört viel Mut und

gute Kommunikation zu einer polyamoren Beziehung und man lernt sich selbst, seine Bedürfnisse und seine Partner richtig gut kennen. Vielleicht werde ich irgendwann mal wieder monogam leben, aber momentan fühle ich vor allem eins: Geborgenheit und Glück.

Text von einer Autorin, die anonym bleiben möchte. *Um den Wunsch zu respektieren, wurden alle Namen von der Redaktion geändert.

Fotos von Christian S chneider,

Berliner Fotograf, hatte für dieses Titelstory-Shooting Model Walentyna Schwerbel vor der Kamera.


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Titelstory

„Nicht scheidbare Ehe auf Lebenszeit“ „Sonderzug ist nur einmal im Jahr“, schallt es durch den Bahnhof. Ich beobachte, wie ein historisch aussehender Zug von Fans der Dresdner Eislöwen geentert wird. Mitten im Trubel steht Lars Stohmann, strahlt Ruhe und Zuversicht aus. Der 37-Jährige ist nicht nur Eislöwen-Fan der ersten Stunde, sondern auch Fanbeauftragter. Vor zwanzig Jahren entdeckt Lars seine Liebe zum Eishockey. Ein Freund nimmt ihn mit zu einem Spiel der damals noch als Eissportclub Dresden e.V. auflaufenden Mannschaft. Lars ist sofort begeistert. Die Mannschaft spielt in der Sachsenliga, der fünfthöchsten Spielklasse, und alles ist noch sehr überschaubar. Zunächst ist Lars ein „normaler Fan“, wie er sagt, doch schon bald fängt er an, sich zu vernetzen und gemeinsam mit anderen Fanartikel herzustellen und Auswärtsfahrten zu organisieren. Er bastelt an Fanchoreografien und gehört zu den Aktiven in der Szene, besitzt seit jeher eine Stehplatzkarte. Mit der Zeit professionalisieren sich neben dem Club auch die Fans: Während die Mannschaft den Aufstieg bis in die DEL2, die zweithöchste Spielklasse, schafft, gründen ihre Anhänger 2013 den ersten Fanrat zur besseren Organisation und Koordination der Fanarbeit. Lars ist zunächst einer dieser Fanräte, wird später zum Fanbeauftragten ernannt und bleibt seiner Funktion für Fans und Club treu.

„Am Ende sieht man etwas Greifbares und hat einen Mehrwert für die Fanszene geschaffen.“ Fansein als Beruf(ung) Als Fanbeauftragter bringt Lars während der Saison bis zu 20 Wochenstunden für die Eislöwen auf. Das ist nur möglich, weil er als Freiberufler sein eigener Chef ist. Er habe schon ans Aufhören gedacht, aber eigentlich nie richtig, erzählt er: „Am Ende sieht man etwas Greifbares und hat einen Mehrwert für die Fanszene geschaffen. Es geht schließlich darum, unsere Mannschaft zu

unterstützen. Das ist ja das, was für einen Fan zählt.“ Natürlich dürfe man auch mal Kritik üben. Sportlich verlief die Saison nicht gerade rosig für die Eislöwen, die Fans hatten mehr erwartet: „Der Tabellenplatz ist für die Qualität der Mannschaft nicht gerechtfertigt, das muss man ganz klar sagen.“ Trotzdem sind die Zuschauerzahlen konstant, die Loyalität ist da. Große Pleiten, wie die 4:11-Niederlage diese Saison beim Lokalrivalen in Crimmitschau „hinterlassen Narben“, sagt Lars und fügt an: „Wir müssen uns als Fans dann immer hinterfragen, ob wir auch alles gegeben haben.“ Lars ist selbstverständlich zu jedem Heimspieltag in der Arena, doch die Spiele kann er selten in voller Länge sehen. Oft ist er damit beschäftigt, Absprachen mit der Geschäftsführung zu treffen oder auch die Nordkurve, den Block der aktivsten Fans, im Blick zu behalten. Dass sein leidenschaftliches Fansein in gewisser Weise zum nüchternen Beruf geworden ist, würde er sofort unterschreiben: „In meinen Anfangsjahren hat sich viel emotional um das Team und die Spiele gedreht. Mittlerweile gibt es zu viel abzuarbeiten, dabei geht die Leidenschaft definitiv verloren. Ich habe aus dem Grund seit 2004 in der tschechischen Extraliga einen Zweitclub gefunden, wo ich wirklich nur als Fan hinfahre“, erzählt der 37-Jährige. Einen Zweitclub? Das klingt ja stark nach einer Affäre! Aber so will Lars das nicht bezeichnen, eher als einen „Ausstieg in eine andere Eishockeywelt“. Die Qualität in der tschechischen Liga sei

um einiges höher, ab und an würden da Spieler auf dem Eis stehen, mit denen er sonst am PC zockt. Bis dass der Tod euch scheidet Lars ist viel unterwegs, er reist sehr gerne und verbindet das häufig mit Eishockey. Er schaut sich Spiele anderer Vereine und Ligen oder auch der Nationalmannschaft an. Daraus hat sich für ihn eine Art Sportart entwickelt: Lars’ Ziel als sogenannter Groundhopper ist, in möglichst vielen verschiedenen Arenen ein Eishockeyspiel gesehen zu haben. Aktuell steht er bei 399 Stadien in 24 Ländern! Die Dresdner Eislöwen hat er bei seinen Reisen immer im Hinterkopf: Wenn er in fremden Hallen unterwegs ist, hat er ein Auge auf Details und sammelt Impulse für seinen Club. Die aktuelle Saison ist Lars’ zwanzigste als Fan der Dresdner Eislöwen, rund 15 hat er in verschiedenen Funktionen für den Verein und die Fans verbracht. Als Fanbeauftragter würde er gern irgendwann seine Aufgaben an einen jüngeren Kollegen übertragen, um dann wieder – ganz privat – als Fan mit Trikot in der Eishalle zu sein. Auf meine Frage, ob er irgendwann nicht mehr Fan der Eislöwen sein könnte, überlegt er lange und antwortet: „Als Fan geht man eine gewisse nicht scheidbare Ehe auf Lebenszeit ein. Ich habe einen Abstieg erlebt, wir standen schon kurz vorm wirtschaftlichen Kollaps, aber solange man Licht am Ende des Tunnels sieht, nimmt man sich der Situation an. Als Fan bekommt man mich hier nicht weg.“

Text von Carol in e Böhme, 27,

Fotos von D an iel S chol z,

sieht beim Eishockey immer erst, wenn alle jubeln, dass der Puck tatsächlich im Tor ist.

Fotograf aus Dresden, regelmäßig für SPIESSER unterwegs und auf Instagram zu finden @daniel_fotura


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Loyalität Wie zwischen wird man BettFeministin? und Politik


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Titelstory

Meine Loyalität kennt kein Austrittsdatum

Im Juni 2016 entschied sich eine knappe Mehrheit der Briten für den Austritt aus der EU – und ich mich für ein Leben im Vereinigten Königreich. Ich weiß noch ziemlich genau, wie ich damals, wenige Tage vor dem Votum, zuversichtlich durch London lief, Remain-Flyer entgegennahm und Leave-Plakate süffisant belächelte. „Die werden doch nicht spinnen, diese Briten“, dachte ich mir.

Damals war ich mit meiner Mutter anlässlich ihres Geburtstags übers Wochenende in der Stadt – von vorherrschender Anspannung spürte ich nichts. Im Gegenteil: Ich ertappte mich ständig dabei, wie ich mich fragte, wie es wohl wäre, hier in London zu wohnen. Ich nahm das Brexit-Votum überhaupt nicht für voll. Warum sollte jemand freiwillig aus der Europäischen Union austreten wollen? Und überhaupt musste ich sehr genau hinsehen, um zwischen den ganzen Europafahnen und T-Shirts mit EU-Logo die Brexit-Befürworter ausfindig zu machen. Doch mein Eindruck täuschte bekanntlich: Wenige Tage später stimmte eine knappe Mehrheit der Briten für den Austritt aus der Europäischen Union. Gekommen, um zu bleiben Jetzt nur noch schnell auf die Insel ziehen – je eher, desto länger bin ich dort und desto mehr Ansprüche stehen mir nach dem Brexit zu, so lautete meine Theorie. Und während ganz Europa sich noch in gefühlter Votum-Schockstarre befand, machte ich mich fleißig auf die Suche nach Jobs, bevor ich Ende November 2016 mit meinem Hab und Gut in den Zug nach London stieg. Goodbye Deutschland! Heute, mehr als zwei Jahre später und wenige Tage vor dem vorläufigen Austrittsdatum, bin ich so gelassen wie eh und je. Auch wenn ich als Scheidungskind weiß, wie es ist, zwischen zwei Stühlen zu sitzen, so fühlt sich diese sogenannte „Scheidung von Europa“ weniger dramatisch an. Das einzig Schmerzhafte bisher war, mich beim Gemeindeamt in Deutschland abmelden zu müssen – offiziell habe ich damit keinen Wohnsitz mehr in

Deutschland. Das Recht auf die Teilnahme an Kommunal- und Landtagswahlen habe ich auch verloren, die Teilnahme an Bundestagswahlen sowie meine Nationalität samt Reisepass sind mir aber geblieben.

„Warum sollte jemand freiwillig aus der Europäischen Union austreten wollen?“

Und ehrlich gesagt, gibt mir diese Bindung an Deutschland etwas Zuversicht in diesen mehr als wechselhaften Brexit-Zeiten. Dieses ständige Hin und Her zwischen Brüssel und London, zwischen Deal und No-Deal macht alles so surreal. Ich kann diesen Brexit nicht sehen, nicht anfassen und verdränge dabei schnell, dass er zeitnah Realität sein wird. Dabei bin ich mit den Vorzügen der EU großgeworden, musste bis zu einem USA-Trip letztes Jahr noch nie ein Visum beantragen. „Warum kommst du nicht einfach zurück?“, höre ich regelmäßig meine besorgte Großmutter am Telefon fragen. „Rausschmeißen werden die mich nicht. Und es steht ja noch gar nicht fest, was passiert“, gebe ich beinahe mantraartig als Antwort. Nicht nur, um sie, sondern auch um mich zu beruhigen. „Ich könnte mit dieser Ungewissheit nicht leben“, meint meine Familie. „Was bleibt mir anderes übrig?“, denke ich mir. Lieber zwei als keine Option? Die kulturelle Vielfalt in London ist einzigartig in Europa – und einer der Hauptgründe für meinen Umzug in die britische


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Loyalität Wie zwischen wird man BettFeministin? und Politik

Metropole. Ich kenne keine andere europäische Großstadt, in der so viele Menschen unterschiedlicher Nationen und Kulturen nebeneinander leben. So ist die Liste der Nationen, denen meine Kollegen angehören, fast so lang wie die der EU-Mitgliedsstaaten. Die Liste an Brexit-Diskussionen am Mittagstisch ist jedoch kaum vorhanden. Eine „I do not care“-Einstellung hat sich bei mir und meinen Kollegen breitgemacht, die Nachrichtenflut über den Brexit wird kaum noch verfolgt. „Da sieht doch eh keiner mehr durch“, meint Ayla aus Paderborn. Eine andere Kollegin hingegen, die schon seit über sieben Jahren auf der Insel lebt und arbeitet, hat Ende letzten Jahres den britischen Pass beantragt. „Ich möchte nicht benachteiligt werden“, begründet sie diesen teuren Schritt. Denn die britische Staatsbürgerschaft bekommt man nicht geschenkt: Zu den Kosten von über 1.200 Euro kommen noch ein Sprachtest sowie ein ausführlicher Wissenstest hinzu. Meine Freunde teilen meine Brexit-Gelassenheit: „Zur Not beantrage ich eben einen britischen Pass“, sagen die einen. „Oder ich ziehe woanders hin“, meinen die anderen. Eine meiner wenigen

britischen Freundinnen hat von ihrem Stammbaum Gebrauch gemacht und dank der irischen Wurzeln ihrer Großmutter einen irischen Pass bekommen. Dieser hat sie nur 80 Euro gekostet und ermöglicht ihr im Fall eines Brexits weiterhin problemloses Reisen in der EU – ein Schnäppchen.

„Eine ‚I do not care‘-Einstellung hat sich bei mir und meinen Kollegen breitgemacht, (...)“ Brexit? Komme, was wolle! Was also tun? Laut deutscher Gesetzgebung kann ich als deutsche Staatsbürgerin nur dann einen zweiten Pass besitzen, wenn dieser von einem anderen EU-Staat stammt. Im Falle eines Brexits müsste ich mich vermutlich zwischen dem deutschen und dem britischen Pass entscheiden, falls ich letzteren beantragen und zugesprochen bekommen würde. Zugegeben, ich habe diese Möglichkeit ausgecheckt: Eine britische Staatsbürgerschaft würde mir alle Rechte eines Briten gewähren.

Aber sollte ich so viel Geld, wie ich für meinen Führerschein ausgegeben habe, für ein einfacheres Leben auf der Insel bezahlen? Der Vorteil: Ich müsste nicht alle paar Jahre eine Aufenthaltsgenehmigung beantragen und könnte zum Beispiel längere Schlangen bei der Einreise ins Vereinigte Königreich umgehen. Aber würde ich dafür meine deutsche Staatsbürgerschaft, meine Zugehörigkeit aufgeben? Brexit hin oder her – meiner Heimat nicht nur geografisch, sondern auch rechtlich den Rücken zu kehren, fühlte und fühlt sich immer noch falsch an. London wird hoffentlich der kulturelle Schmelztiegel Europas bleiben. Mein persönliches Tor zur Welt, auch wenn es vermutlich bald außerhalb der EU liegt. Denn in dieser Stadt verschmelzen Nationalitäten miteinander und ich nenne sie als stolze Deutsche mindestens genauso stolz meine neue Heimat. Und bis dahin halte ich es wie die typischen Briten: trinke Tee und warte ab. Text von Victoria Gütter, 27 ,

ehemalige SPIESSER-Redakteurin, stand für diese Titelstory vor der Kamera ihres Londoner Freundes Faime Stewart.


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Exkurs

Auf dem Trittbrett der Gesellschaft

„Sie sind wie Blutegel, die sich erst vollsaugen und dann – bevor man sie überhaupt bemerkt – zufrieden abfallen“, umschreibt Dr. Lembcke etwas überspitzt das Verhalten der sogenannten Trittbrettfahrer. Warum man sie trotz ihres schlechten Images in jeder Gruppe findet: Lest selbst, erkennt euch wieder!

„Na, da hat Lisa ja jemand ganz Tolles mitgebracht“, brumme ich mürrisch in mich hinein und schaue mit verschränkten Armen dem „Bekannten“ meiner Mitbewohnerin zu, wie er sich durch mein Geburtstagsbuffet futtert und eine Flasche nach der nächsten öffnet. Er hätte wenigstens – wie die anderen – etwas mitbringen können, wenn er schon uneingeladen auf einer Party auftaucht. Niemand scheint den anonymen Gast zu beachten, alle wuseln von einem Raum zum anderen, sodass sich Mr. Schmarotzer drei weitere Käsespieße unbemerkt in den Mund schieben kann. Fast unbemerkt. Denn ich bereite schon innerlich meine Standpauke vor, die ich dem ungebetenen Besuch halten werde. Das macht man doch nicht! Und ich könnte wetten, dass er der Erste ist, der sich aus dem Staub macht, sobald es ums Aufräumen geht! Aber was ich gerade in Miniaturform in meiner WG-Küche erlebe, begegnet uns im wahren Leben Tag für Tag: Trittbrettfahrer, Menschen, die eine Situation oder ein gemeinsames Gut ausnutzen, ohne selbst etwas zu dessen Existenz beizutragen. Von Platon bis an die Uni Erfurt Der Begriff wurde aus einer Epoche übernommen, in der man dieses Verhalten wortwörtlich beim Eisenbahnverkehr, der Erfindung des 19. Jahrhunderts, beobachten konnte. Kurz bevor der Zug losfuhr, sprangen– zack! – die sogenannten Free Rider (engl. für Trittbrettfahrer) auf den Steg des letzten Zugwagons auf, um sich am Ziel unter die brav zahlenden Fahrgäste zu mischen.

Die politische Dimension dieses Phänomens wurde aber schon viel früher erkannt und geht auf Platon zurück, der in seinem Werk Ring des Gyges die Diskrepanz zwischen den eigenen Interessen und den Interessen der Gruppe thematisiert. Ein funktionierender Rechtsstaat, Teamwork, Demokratie, ein Sozialsystem – alles ganz tolle Konzepte, die wir unterstützen, solange nicht „wir“ die Kompromisse eingehen müssen, solange die anderen und nicht „wir“ uns dafür verausgaben müssen. Im Zuge der Forschung über kollektives Handeln beschäftigten sich vor allem die beiden amerikanischen Wirtschaftswissenschaftler Mancur Olsen in The Logic of Collective Action (1965) und Elinor Ostrom in Governing the Commons (1990) mit dem Free-Rider-Phänomen. Auch Herr Dr. Oliver W. Lembcke geht in seiner Veranstaltung Vergleichende Regierungslehre an der Universität Erfurt auf diesen Sachverhalt ein. Hier hörte ich zum ersten Mal von dem Trittbrettfahrerphänomen.

„Nicht immer ist es eine moralisch verwerfliche Haltung, die uns von einem kollegialen Verhalten abhält.“ Ausschlaggebend: die Umstände „Nicht immer ist es eine moralisch verwerfliche Haltung, die uns von einem kollegialen Verhalten abhält“, erklärt Dr. Lembcke mir in unserem Gespräch. „Häufig sind es falsche Anreizstrukturen oder bestimmte

Dr. Oliver W. Lembcke Dr. Oliver W. Lembcke ist Politik- und Rechtswissenschaftler. Neben zahlreichen Forschungsaufenthalten und Gastdozenturen an deutschen sowie internationalen Universitäten spiegeln sich seine Arbeitsschwerpunkte in der Herausgabe der Reihe POLITIKA (Verlag Mohr & Tübingen) und seiner Mitgliedschaft im Vorstand des Hellmuth-Loening-Zentrums für Staatswissenschaften wider. Seit 2011 hielt Dr. Lembcke verschiedene Lehrveranstaltungen an der Universität Erfurt, bevor er dort im April 2018 eine Vertretungsprofessur für Vergleichende Regierungslehre übernahm. Der Inhalt seiner Vorlesungen und die aktuellen Forschungsschwerpunkte umfassen unter anderem die Analyse und den Vergleich politischer Systeme, Politische Theorie sowie die normative und empirische Demokratieforschung. Im Kontext der Machtressourcentheorie setzte er sich mit Mancur Olsens Werk auseinander und thematisierte das Free-Rider-Phänomen in seinen Lehrveranstaltungen.


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Free-Rider-Phänomen

Gruppenkonstellationen, die uns dazu verleiten, nutzenmaximierend zu handeln, statt die Wohlfahrt der Gemeinschaft im Blick zu haben.“ Was heißt das konkret? In meiner überfüllten Wohnung, auf einer Party, auf der ihn sowieso keiner kennt, wagt der „Bekannte“ natürlich eher, sich am Bierkasten zu bedienen, als wenn wir uns in einer überschaubaren Runde am Küchentisch gegenübersitzen würden. Da er morgen früh schon wieder abreist und mir in nächster Zeit wohl kaum über den Weg laufen wird, muss er auch nicht befürchten, sich revanchieren zu müssen. „Die Situation ist also iterativ, sie wird sich nicht wiederholen“, fasst Herr Dr. Lembcke die Eigenschaften zusammen, die zum Free Riding geradezu verlocken. Und noch ein Faktor begünstigt, dass wir alle früher oder später einmal zum Trittbrettfahrer werden: unklare Eigentumsverhältnisse. Dieses Problem lässt das unsolidarische Verhalten vor allem in der digitalen Welt wieder aufblühen und macht deutlich, dass das soziale Phänomen aktueller denn je ist. Jetzt mal ehrlich: Wer liest nicht ab und zu „ganz kurz“ etwas auf Wikipedia nach? Und wer hat hingegen schon mal zum Fortbestand und zur Aktualisierung der Plattform beigetragen, indem er gespendet oder sogar selbst einen Artikel geschrieben hat? Für das Ausbeuten verschiedenster InternetPlattformen nennt mir Dr. Lembcke sogar den genauen Fachbegriff: Leeching (auf Deutsch „aussaugen“). Lieder, Videos, Informationen – hinter dem Bildschirm verschwimmen die Urheberrechte und Lizenzen schnell, das hemmungslose Herunterladen scheint fast zu einfach, um sich verboten anzufühlen. Selbst von Unternehmen wurde das Copyright bisher müde belächelt und die Produkte, ohne dass der Eigentümer Rechte darauf erheben kann, einfach kopiert. Das Beispiel zeigt zum einen, dass sich nicht zwangsläufig nur Individuen illoyal verhalten. Zum anderen spielt es keine Rolle, ob es sich um materielle Güter handelt, auch Informationen und Daten können Trittbrettfahrern „zum Opfer fallen“. Entscheidend ist, dass sie für jeden zugänglich sind und dass im Grunde genommen niemand von ihrer Nutzung ausgeschlossen werden soll.

„Diese Rivalität führt dazu, dass viele Gemeinschaftsgüter unter Übernutzung leiden.“ „Einfaches Beispiel: frische Luft“, gibt Dr. Lembcke der abstrakten Definition eine lebensnahe Form. „Normalerweise hat niemand das Gefühl, dass ihm sein Nachbar die Luft wegatmet.“ Straßenbeleuchtung, Infrastruktur, öffentliche Sicherheit, Deiche – die Liste lässt sich bis ins Unendliche weiterführen. „Diese öffentlichen Güter lassen sich nochmals von den Gemeinschaftsgütern unterscheiden“, präzisiert mein Interviewpartner. Diese weisen zusätzlich die Eigenschaft auf, dass sie begrenzt sind und die einzelnen Nutzer in einem Konkurrenzverhältnis zueinander stehen. Würde man zu fünft in einem kleinen Aufzug feststecken, könnte sich die frische Luft sehr schnell zu einem knappen Gut verwandeln. Auch im Privatleben müssen wir nicht lange nach Beispielen suchen: Düst mein Bruder gerade mit dem Familienauto durch die Gegend, kann ich es natürlich nicht gleichzeitig nutzen und muss mich wohl oder übel mit den öffentlichen Verkehrsmitteln begnügen. Diese Rivalität führt dazu, dass viele Gemeinschaftsgüter unter Übernutzung leiden. Denn sobald der Wagen dann auf dem Parkplatz steht, drängt sich der Gedanke auf: Schnell den Autoschlüssel sichern, bevor es ein anderer tut.

Lösungsvorschläge: Kontrolle oder Kennenlernen Vielleicht sollte sich meine Familie mal mit Elinor Ostrom unterhalten, denn sie beschreibt in ihrer Studie effektive Lösungsvorschläge, um in dieser Situation Gerechtigkeit zu schaffen. Ihr Schlüsselkonzept: Kontrolle durch Registrierung. Zum Beispiel durch eine zentrale Instanz, die genau überwachen würde, wer sich wann des PKWs bedient. Hält sich jemand nicht an die Regeln und drückt sich um seine Pflichten (bspw. Tank auffüllen), empfiehlt sie ein System abgestufter Sanktionen, hier zum Beispiel durch ein Fahrverbot. Je länger ich über das Problem nachdenke und Beispiele suche, desto mehr gelange ich zu der Einsicht, dass auch ich keine weiße Weste trage. Wie oft habe ich mich schon davor gedrückt, Benzin nachzufüllen und den Nächsten gezwungen, Zeit und Geld in den gähnend leeren Tank zu investieren? Ich seufze und entscheide mich gegen die zurechtgelegte Standpauke, die ich meinem anonymen Gast halten wollte. Sind wir nicht schließlich alle ab und zu Free Rider? Stattdessen stelle ich mich ihm vor. Verlegen wischt er sich den Mund ab und bedankt sich für die Einladung. „Und dieser Nudelsalat ... der ist echt lecker! Kannst du mir das Rezept geben?“

EINE WELT Song gesucht! Der Song Contest „Dein Song für EINE WELT!“, den SPIESSER als Partner unterstützt, ist in eine neue Runde gestartet. Ab sofort wird wieder nach dem EINE WELT-Song gesucht! Teilnehmen können musikbegeisterte Kinder und Jugendliche zwischen 10 und 25 Jahren. Es warten tolle Geld- und Sachpreise im Wert von über 70.000 Euro.

Einsendeschluss 25. Juni 2019 www.eineweltsong.de @eineweltsong #eineweltsong

Text von Valentina S chott, 21,

reagiert natürlich nicht so pampig, wenn jemand mal nichts zu einer Party beiträgt.

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Experteninterview

„Blinde Loyalität darf auch nicht sein“

Markus Beckedahl bloggte in einem Internet, das noch keine sozialen Medien kannte. Heute gilt er als Experte in der digitalen Welt. SPIESSER-Autor Nico verrät der Aktivist und Journalist, wem das Internet wirklich gehört und wieso er vor einigen Jahren des Landesverrats angeklagt wurde. Nutzen Sie Facebook und WhatsApp noch? Oder verwenden Sie nur noch sicher verschlüsselte Messenger wie Signal oder Threema? Ich nutze noch Facebook und Instagram, weil ich als Journalist eine öffentliche Person bin und da nicht ganz so einfach aussteigen kann. WhatsApp habe ich noch nie genutzt und bin ganz froh, dass ich in der Regel Kommunikationspartner habe, die auch Alternativen wie Signal oder Threema nutzen können und wollen. Zu dem FacebookKonzern und seinen Diensten gibt es noch nicht wirklich ernsthafte Alternativen, aber ich schaue mich weiter danach um. Vor fast zwei Jahrzehnten gründeten Sie den Blog netzpolitik.org, da war das Internet noch in seinen Kinderschuhen. Was ist seitdem passiert? Früher gab es soziale Medien, wie wir sie kennen, noch gar nicht. Ich habe damals mit dem Bloggen angefangen, ohne zu wissen, was Bloggen eigentlich ist. Ich habe halt im Internet publiziert. Dann sind Facebook, Twitter, YouTube und Co. gekommen und das ganze Netz hat sich radikal verändert und ist immer mehr zentralisiert worden. Mittlerweile bestimmen einige wenige Unternehmen, wie wir miteinander kommunizieren können und sollen. Gesellschaften sind nicht überall so frei wie in Europa, das Internet ist es andernorts erst recht nicht. Wem gehört das Internet, wem unsere Daten? Die Internetleitungen gehören immer weniger werdenden Kommunikationsunter-

nehmen. Im Netz selbst gehören die Plattformen, die die große Masse nutzt, in der Regel immer weniger Unternehmen wie Facebook und Google. Aber man kann nicht sagen, dass denen das Netz gehört – denn uns gehört das Netz genauso. Ohne dass Menschen das Netz nutzen, ist das Netz eigentlich auch nichts wert. Das heißt, eine Netzpolitik muss verschiedene Interessen austarieren und darf dabei die Menschen, die Nutzer, als wichtigste Akteure nicht vergessen.

„Ohne dass Menschen das Netzt nutzen, ist das Netz eigentlich auch nichts wert.“

In Deutschland beziehungsweise in der Europäischen Union ist relativ klar, wem die Daten gehören. Der Schutz der informationellen Selbstbestimmung ist ein Grundrecht. Das heißt, wir haben Rechte gegenüber denjenigen, die Daten von uns und über uns verarbeiten. Dazu gibt es die europäische Datenschutzgrundverordnung (DSGVO); die gilt auch für Unternehmen aus den USA, die hier in Europa ihre Dienste anbieten. Die große Datenschutzreform löst aber auch nur einen Teil der Probleme, die wir mit Daten haben. Ich würde mir wünschen, dass Daten über die Nutzung des Netzes, zum Beispiel Tracking-Daten, Metadaten, Verbindungsdaten, die aussagen, in welchem Kontext wir was genutzt haben, auch noch mal gesondert geschützt werden. Dazu ist aber leider die sogenannte ePrivacy-Verordnung auf EU-Ebene gestoppt worden, die das regeln sollte.

Von wem wurde diese Verordnung denn gestoppt? Die ePrivacy-Verordnung sollte eigentlich die kleine Schwester der DSGVO sein und alles lösen, was mit dieser nicht gelöst wurde. Mit ihr stimmte das Europaparlament für starken Datenschutz und Verbraucherrechte. Die weiter gehende Reform wurde dann aber vor allem durch die Mitgliedsstaaten, darunter Deutschland, gestoppt. Grund dafür ist der Druck der großen US-Konzerne und deutscher Verlage, die weiterhin intransparent Daten von uns verarbeiten wollen. Der Vorwurf 2015 lautete „Landesverrat“. Warum erstattete der Ex-Verfassungschef Maaßen gegen Sie und Ihren Kollegen André Meister Anzeige? Wir hatten im Frühjahr 2015 in zwei Artikeln bei netzpolitik.org darüber berichtet, dass der Verfassungsschutz im Geheimen mehr Befugnisse und Geld zur Überwachung des Internets bekommt, was aus unserer Sicht Fragen zur Verfassungswidrigkeit aufwarf. Wir haben Ausschnitte aus den Haushaltsplänen als Ergänzung unserer Berichterstattung veröffentlicht, damit sich alle Lesenden selbst ein Bild machen und unsere Arbeit überprüfen können. Deshalb hat der ehemalige Präsident des Verfassungsschutzes Anzeige wegen Landesverrates gegen unsere Quelle und uns als Redakteure beim Generalbundesanwalt eingereicht. Es wurde drei Monate lang gegen uns ermittelt, bevor wir darüber informiert wurden, dass uns unterstellt wurde, der Bundesrepublik Deutschland schaden zu wollen und Staatsgeheimnisse verraten zu haben. Als wir von diesen Ermittlungen erfuhren, haben wir sie öffentlich gemacht. Es gab zehn Tage


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Markus Beckedahl

Markus Beckedahl Markus Beckedahl, geboren 1976, ist Journalist und netzpolitischer Aktivist. 2002 begann er, auf seinem Blog netzpolitik.org über digitale Themen zu schreiben. Inzwischen zählt der Blog zu einem der meistzitierten im deutschsprachigen Raum. Beckedahl ist außerdem Mitbegründer der Konferenz re:publica und des Vereins Digitale Gesellschaft e.V. 2014 erhielt sein Blog den GrimmeOnline-Award. In zahlreichen Wortund Tonbeiträgen veröffentlicht Beckedahl weiterhin Hintergründe und Kommentare zu netzpolitischen Entwicklungen.

lang eine weltweite Solidarität mit uns. Die Ermittlungen wurden fast einhellig als Eingriff in die Pressefreiheit gesehen und der Generalbundesanwalt wurde als Bauernopfer in den Ruhestand versetzt, die Ermittlungen wurden eingestellt. Deshalb konnten wir uns leider nicht vor Gericht verteidigen und einen Freispruch bekommen. Würden Sie sich als Whistleblower bezeichnen? Ne, wir sind ganz klar keine Whistleblower, wir sind Journalisten! Wir waren und sind für unsere Arbeit als Journalisten aber auf Whistleblower angewiesen, die quasi als Quellen fungieren, um auf gesellschaftliche und institutionelle Missstände hinzuweisen. Dafür riskieren sie teilweise ihre Jobs. In unserem Fall waren wir als Journalisten geschützt, hätte man aber unsere Quelle gefunden, dann hätte die Quelle möglicherweise lange ins Gefängnis gehen müssen. Sehen Sie einen Widerspruch zwischen Loyalität und Whistleblowing? Ich finde es gut, wenn Mitarbeiter in Unternehmen oder Behörden ihrem Arbeitgeber gegenüber loyal sind, aber „blinde Loyalität“ darf auch nicht sein. Wenn ein Unternehmen Werte oder Gesetze unserer Gesellschaft bricht, dann freue ich mich als Bürger immer, wenn es gegenüber der Gesellschaft loyale Insider gibt. Sie tragen durch Whistleblowing dazu bei, dass diese Missstände durch Journalisten aufgedeckt und im Idealfall auch beseitigt werden können.

„Fight for your digital rights“ heißt es aktuell auf dem Titelbild von Markus Beckedahls Twitter-Account @netzpolitik. Ein Kampf, für den der Journalist und Netzaktivist wegen Landesverrats angezeigt wurde.

Text von Nico Amiri, 22,

Fotos von Tony Haupt,

weiß seit dem Gespräch mit Markus Beckedahl erst recht, welche Hausaufgaben die Politik noch zu erledigen hat.

Berliner Fotograf, kennt, wie auch Markus Beckedahl, beide Seiten der Medaille der Social-Media-Welt.


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Vertretungsstunde

Was macht Europa für mich?

Ein Laptop, ein rosa-flauschiges Notizbuch und grellbuntes Papier. Diana zur Löwen hat ihr Equipment bereits auf das Lehrerpult gelegt. Die Influencerin gibt eine Vertretungsstunde in Sozialwissenschaft am Elisabeth-von-ThüringenGymnasium in Köln. Ihre Challenge: Die Jugendlichen zum Wählen bei der Europawahl 2019 zu motivieren. Ob es ihr gelingt?


Vorher Artikel 13, Fridays for Future: Aktuell gehen mehr junge Menschen auf die Straße. Und das will Diana im Fach Sozialwissenschaft aufgreifen: „Es wird sich alles um das Thema Europawahlen drehen, da ich mich in letzter Zeit sehr intensiv damit befasst habe.“ Politik in den eigenen Alltag zu integrieren, sei leichter, als manche denken. Schon alleine morgens während des Schminkens Nachrichten zu hören, würde reichen, um auf dem neuesten Stand zu bleiben. „Ich hoffe, ich kann den Schülern einen Denkanstoß geben, dass sie täglich Nachrichten hören oder sich mit Freunden darüber unterhalten“, setzt sich die Influencerin als Ziel für die heutige Stunde.

Diana zur Löwen Sie ist 23 Jahre alt, Social-MediaInfluencerin und hat seit Januar ihren Bachelor-Abschluss im Fach BWL in der Tasche. Wenn sie nicht gerade auf der Artikel-13-Demo oder im EU-Parlament ihre Meinung verteidigt, veranstaltet sie WomenEmpowerment-Events oder IdeenWorkshops wie Start-up-Teams mit Jugendlichen. Auf Instagram könnt ihr sie täglich durch die Themen Beauty, Mode und Politik begleiten.

Während der Stunde 11.45 Uhr im Kölner Gymnasium: Die Schüler betreten mit Vorsicht den Raum. Sie sehen Kameras und mittendrin: eine SocialMedia-Influencerin, die fast jeder kennt. Diana geht auf die Mutigen der ersten Reihe zu: „Ihr werdet es überleben!“, lacht die 23-Jährige und schaut sich ihre Klasse an: „Die Hälfte von euch ist ja größer als ich!“

„Mir hat die Unterrichtsstunde sehr gut gefallen. Ich fand es interessant, über aktuelle politische Situationen zu sprechen. Ich glaube, dass es auch vielen Schülern weitergeholfen hat, politische Abläufe zu verstehen.“ Anna, 18, Note: 1-

Der Unterricht beginnt mit einem Datum: der 26. Mai 2019. Diana wirft direkt die erste Frage in die Runde – für viele knifflig: „Was ist an dem Tag?“ Ein Schüler aus der letzten Reihe weiß es: „Die Europawahlen.“ Laut Diana ist es insbesondere für Jugendliche wichtig, am politischen Geschehen zu partizipieren. „Es werden Gesetze von Personen beschlossen, die vielleicht nicht unsere Interessen vertreten“, begründet Diana. „Ich selbst war schon zwei Mal auf der Artikel-13-Demo.“

„Holt mal euer Handy raus.“ Influencerin Diana weiß, dass das Thema Europawahl den Schülerinnen und Schülern lebensnah vermittelt werden sollte. Was eignet sich dafür besser als das Internet?


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Vertretungsstunde

Doch wie wird gewählt? Wen wählen wir? Die studierte BWLerin erklärt, wie das System der Europawahlen funktioniert. „Man wählt Abgeordnete, die von den Parteien ins Parlament entsendet werden. Die SPD oder CDU gibt es in anderen Ländern nicht, deswegen bilden sich dort sogenannte Fraktionen aus Parteien, die alle eine ähnliche Meinung vertreten“, erklärt Diana. Die Schüler hören gespannt zu, als ein überraschender Aufruf erklingt: „Holt mal euer Handy raus.“ Mit der Website what-europe-does-for-me.eu versucht Diana, die Zwölftklässler für das Thema „Europa“ zu sensibilisieren. Was tut Europa zum Beispiel in Köln? Oder für Studenten? Förderprogramme wie Erasmus sind dort unter anderem aufgelistet. Das aktuelle Durchschnittsalter im europäischen Parlament liege derzeit bei 54 Jahren, es fehle

„Ich fand die Stunde sehr aufschlussreich, vor allem weil Diana sehr nah an uns Schülern dran ist – meistens viel näher als die Lehrer – und sich in ihrer Freizeit sehr für das Thema interessiert.“ Luen, 18, Note: 1Frische und Nachwuchs in der Politik, meint die Influencerin. Da kommen Jugendliche als wichtige Meinungs- und Stimmgeber ins Spiel. „Wir werden jetzt kreativ“, lautet Dianas Ansage zum Endspurt der Stunde. Sie verteilt Eddings und buntes Notizpapier: „Ihr seid jetzt Kampagnenmanager für

Diana: „Es ist sehr spannend, den Austausch mit den Schülern zu haben und zu sehen, dass sie noch ganz viele weitere Ideen einbringen, auf die ich selbst nicht gekommen wäre.“

die kommenden Europawahlen.“ Es sind keine Regeln oder Grenzen gesetzt. Die Schüler sollen all ihre verrückten Ideen im Design-Thinking-Stil aufschreiben. Was würde sie selbst überzeugen, wählen zu gehen? In Partnerarbeit gehen die Zwölftklässler an die Problematik von Nachrichten ran, um neue Konzepte zu entwickeln, wie man Politik jugendfreundlicher machen könnte. „Viele beschweren sich, dass manche junge Menschen nichts tun, aber ich finde, man kann ihnen keinen Vorwurf machen, wenn sie gar keinen Zugang zu Nachrichten oder Informationen haben, wenn sie keinen Fernseher oder kein Internet haben“, sagt eine Schülerin. „Noch ein Problem ist die Nachrichtendarstellung. Formate wie die Tagesschau sprechen uns Jugendliche gar nicht an“, stellt sie zudem fest.

Klingt, als wäre die Stunde ziemlich abgegangen? Ist sie auch! Schaut’s euch in unserem Video auf youtube.com/SPIESSER selbst an!


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Diana zur Löwen

Nach zehn Minuten intensiver Besprechungen und Austausch mit Diana ist aus dem Stapel Notizzettel ein buntes Tafelbild mit zahlreichen verrückten und interessanten Ideen geworden: ein Filmfestival, das Produktionen über politische Themen zeigen soll, eine Diashow am Kölner Dom, Flugzeug-Banner, ein Flashmob mit bekannten Influencern oder eine EU-Party – ganz nach dem Motto „Feiern verbindet!“. Eins ist jedem nach der Übung klar geworden: Mit Kreativität erreicht man Menschen – egal ob auf der Straße oder hinter dem Bildschirm.

„Ich fand die Stunde sehr gut. Ich finde es sehr interessant, über die EU zu sprechen. Meiner Meinung nach weiß man als Jugendlicher generell sehr wenig darüber. Die Stunde war entertaining und gut geleitet.“ Johannes, 18, Note: 2+ Nachher „Mir hat es richtig viel Spaß gemacht, heute mal als Lehrerin unterwegs zu sein!“, schwärmt Diana nach der Vertretungsstunde. „Der Austausch mit den Schülern ist sehr spannend. Sie haben ganz viele Ideen eingebracht, auf die ich selbst nicht gekommen wäre!“ Diana liebt Herausforderungen: „Ich würde es auf jeden Fall noch mal machen. Es ist total beflügelnd, die Stimmung war super positiv und das Gefühl, den Schülern etwas mit auf den Weg geben zu können, ist toll. Ich hoffe, ich konnte den einen oder anderen zum Wählengehen bewegen!“

Text vo n No e l i a S a nchez- B a ró n, 22,

seit zwei Jahren als Autorin für SPIESSER unterwegs und nimmt von jedem Termin immer etwas Neues mit. Fot o s vo n Frank Dünzl,

fotografiert mal in Köln, mal in Kalifornien und mal in Tokio. Die Ergebnisse hält er auf shunkan.org fest.

Was würde euch zum Wählengehen überzeugen? Die Schülerinnen und Schüler werden mit Design-Thinking-Methoden zu Kampagnenmanagern für die Europawahl am 26. Mai 2019.


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Kissenschlacht

Kuscheliges Zeitreisen

… aber nur mit Rückreisegarantie! Louis Hofmann und Lisa Vicari, bekannt als Jonas Kahnwald und Martha Nielsen aus der Netflix-Serie DARK, blicken mit SPIESSER-Autorin Frieda in die Zukunft, zum Serienstart der zweiten Staffel im Sommer 2019. So viel sei verraten: Es wird düster, komplex und emotional. In diesem SPIESSER geht’s um das Thema Loyalität – was bedeutet Loyalität für euch? Louis: Ich verbinde Loyalität mit dem richtigen Handeln. Aber es gibt ja eigentlich kein richtig oder falsch … eher eine Art von Abkommen, oder? Lisa: Ich verbinde „loyal sein“ sofort mit Freundschaft. Es ist eine Eigenschaft, die, wie ich denke, relativ selten bei Menschen ist. Wenn man jemanden findet, der loyal ist, dann hat man schon ziemlich Glück gehabt. Das ist wahrscheinlich jemand, mit dem man durch dick und dünn gehen kann.

Wie loyal sind denn eure Figuren Jonas und Martha? Lisa: Ich habe DARK noch nie in Bezug auf Loyalität betrachtet, aber wenn ich so darüber nachdenke, ist es ein großes Thema der Serie. In DARK geht es viel um Geheimnisse, Betrug, Zwischenmenschliches und viele Handlungen sind nicht loyal. Es gibt nur wenige Charaktere, die loyal sind. Louis: Jonas lernt im Laufe der ersten Staffel, dass er Dinge machen muss, die anderen Menschen und ihm selbst vielleicht nicht guttun, um das zu erreichen, was er möchte. Es fällt ihm total schwer, so zu handeln und teilweise illoyal zu sein. Aber Jonas weiß,

dass er gewisse Dinge opfern muss, weil er für das größere Ganze kämpft. Wer sind eurer Meinung nach die wichtigsten Bezugspersonen für Jonas und Martha? Louis: Ich glaube, das ist extrem schwierig sowohl für Jonas, als auch für Martha, in diesen ungewöhnlichen Gegebenheiten überhaupt noch richtige Bezugspersonen zu haben. Jonas‘ Vater hat sich erhängt, die Beziehung zu seiner Mutter ist sehr schwierig. Martha ist für Jonas eigentlich eine wichtige Vertraute. In dem Moment, als ihm klar wird, dass Martha etwas mit sei-


nem besten Freund angefangen hat, bricht aber auch dieser Bezug weg. Lisa: In Winden, der Stadt, in der DARK spielt, hat einfach jeder seinen eigenen Shit, mit dem er umgehen muss. Vor allem als so viel Schlimmes auf einmal passiert. Deshalb ist es für die Bewohner unglaublich schwer, jemanden zu finden, an den sie sich wenden können. Sie sind alle in sich selbst gefangen … Louis: … und auf sich allein gestellt. Wir sind gespannt, ob sich das in der zweiten Staffel ändert! Wie war denn das Wiedersehen am Set? Louis: Das war großartig! Lisa: Ja, das war wirklich richtig schön. Wir sind schon in der ersten Staffel zusammengewachsen und haben auch privat viel unternommen. Wir sind Freunde geworden. Da war es dann besonders toll, noch mal eine so lange Zeit miteinander zusammen zu arbeiten. Louis: Ich glaub unsere Aufgabe als „Etablierte“ in der Runde war es, die Neuen sofort gut aufzunehmen. Ob das geklappt hat, müssen wir mal Lea van Acken fragen. (lacht)

„Wenn man jemanden findet, der loyal ist, dann hat man schon ziemlich Glück gehabt. Das ist wahrscheinlich jemand, mit dem man durch dick und dünn gehen kann.“

Lisa Vicari ist unter anderem aus Kinderbuchverfilmungen wie Hanni & Nanni (2011) und Doktorspiele (2014) bekannt. Als Leonie in Hell oder als Luna im gleichnamigen Film Luna ist die 22-Jährige auch in Thrillern zu sehen. Als Martha Nielsen in der Netflix-Serie DARK bewegt sie sich ebenfalls in einem düsteren Genre. Ein weiteres aktuelles Projekt von ihr ist der Film Schwimmen zusammen mit Stephanie Amarell.

Habt ihr denn auch eine kleine Anekdote vom Set zu erzählen? Louis: Die schönsten Erlebnisse waren oft diese extremen, anstrengenden NachtDrehs, denn ab einem bestimmten Punkt wird man wirklich ein bisschen gaga. Dann macht‘s am Set auch besonders Spaß. (lacht) Lisa: Ich erzähle eine Story vom Set besonders gern: Da haben wir die Szene in der ersten Staffel gedreht, als die Teenagergruppe von den Höhlen weg durch den Wald rennt. Es regnete in Strömen, der ganze Boden war nass und umso länger wir gedreht haben, umso nasser wurde auch alles. Bo, der Regisseur, hat uns oft hin und her laufen lassen. Irgendwann waren wir einfach kaputt – es war nass, es war kalt und Moritz Jahn ist dann ausgerutscht und böse über den Boden geschlittert. Als er wieder aufstand, wussten wir nicht, ob wir weinen oder lachen sollen. Am Ende war es eine Mischung aus beidem. Das war ein anstrengender, aber skurril-lustiger Moment. Wenn euch die Drehs so fordern, habt ihr dann überhaupt noch Bock, DARK privat zu gucken? Beide: Total! Lisa: Auch wenn ich kein Teil des DARK-

Wie gut kennen sich die DARKSchauspieler Lisa und Louis? Findet’s raus auf youtube.com/SPIESSER


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Kissenschlacht

Casts wäre, würde ich die Serie trotzdem schauen, einfach weil ich die Story so faszinierend und spannend finde. Geht euch die Story von DARK manchmal nah? Lisa: Naja, wenn man am Tag mehrere Szenen mit unterschiedlichen emotionalen Ebenen spielt, dann kommt man abends nach Hause und hat so viele Emotionen erlebt, die man sonst im Alltag wahrscheinlich nicht auf einen Haufen hat. Zwar weiß man, dass das alles nur gespielt ist, aber der Körper hat sie trotzdem echt empfunden. Louis: Klar, es macht müde, aber es macht auch irgendwie stolz! Die Erschöpfung ist der Beweis, dass man alles gegeben hat. Man denkt sich: „Boah ist das kacke, dass ich so fertig bin, aber es ist auch irgendwie ein bisschen geil.“ (beide lachen) Ein großes Thema in DARK ist das Zeitreisen, würdet ihr lieber in die Vergangenheit oder in die Zukunft reisen? Louis: In die Vergangenheit. Ich glaube, ich hätte echt ein bisschen Angst vor der Zukunft. Denn dann ist Großbritannien nicht mehr in der EU und die Natur hat wahrscheinlich endlich zurückgeschlagen, nachdem der Mensch in den letzten 100 Jahren so viel Scheiße gebaut hat. Wenn man weiß, was passieren wird, dann wird man sein Leben anders leben. Entweder man arbeitet genau auf die gesehene Zukunft hin und verhält sich dadurch anders oder man versucht die Zukunft zu verhindern und verändert dadurch etwas.

„Aber ich möchte nicht in der Vergangenheit bleiben, sondern hätte immer einen Rückfahrschein in der Tasche.“ Lisa: Ich sehe das ähnlich. Die Zukunft zu sehen kann wahrscheinlich unglaublich deprimierend sein. Es kann natürlich auch total schön sein, aber selbst wenn die Zukunft wunderschön ist, dann wäre man mit dem Jetzt unzufrieden. Auch aufgrund meines geschichtlichen Interesses würde ich mir lieber die Vergangenheit anschauen

Louis Hofmann hat seine Schauspielkarriere schon im Kindesalter begonnen. Der 21-Jährige ist für seine anspruchsvollen Rollen bekannt und hat für seine Leistungen vor der Kamera mehrere Filmpreise erhalten. Unter anderem 2018 die Goldene Kamera als bester Nachwuchsdarsteller. Mit seiner Rolle als Jonas Kahnwald in der NetflixSerie DARK wurde er international bekannt. Darüber hinaus wird Louis dieses Jahr in The White Crow, einem Film von Voldemort-Schauspieler Ralph Fiennes, zu sehen sein.

wollen. Besonders die Orte, an denen ich aufgewachsen bin. Aber ich möchte nicht in der Vergangenheit bleiben, sondern hätte immer einen Rückfahrschein in der Tasche. Die letzte Zeitreise für heute: Was erwartet die Zuschauerin der zweiten Staffel DARK? Louis: Die zweite Staffel spielt ein dreiviertel Jahr später, dadurch haben die Figuren in DARK einen Entwicklungssprung gemacht. Mein Charakter, Jonas, akzeptiert die Dinge wie sie sind jetzt leichter. Er wird auch aktiver und klarer in seinen Handlungen.


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Louis Hofmann und Lisa Vicari

Lisa: Die Charaktere entwickeln sich in der zweiten Staffel zum Glück weiter. Martha zum Beispiel ergreift mehr Eigeninitiative. Louis: In der ersten Staffel haben die Figuren mehr akzeptiert und passieren lassen, auch weil sie zum Teil unter Schock standen. In der zweiten Staffel kommt es zur Revolution! (lacht) War nur Spaß, aber ja, die Bewohner von Winden werden aktiver. Wie würdet ihr die zweite Staffel DARK in 3 Worten beschreiben? Louis: Düster, … Beide: … komplex und emotional.

Text von Frieda Rahn , 21,

kennt sich jetzt bestens im DARKUniversum aus und tüftelt an neuen Kissenschlacht-Skills. Fotos von Michael Kuchin ke-Hofer,

freiberuflicher Fotograf, lebt in Berlin, arbeitet überall. Immer bereit, Neues zu entdecken.

Wir verlosen drei Kissen mit den Unterschriften von Louis Hofmann und Lisa Vicari auf SPIESSER.de/gewinnen


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Rätsel

Wer nicht rätselt, der nicht gewinnt! 1 x Interrail-Pass

Ob Metropolen oder kleine Städtchen und Dörfer – 40.000 Ziele in 31 Ländern Europas könnt ihr mit dem Interrail-Pass einen Monat lang bereisen! www.interrail.eu

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3 x Freundealbum Beste Freunde – Ob du willst oder nicht Eure Freunde haben Geheimnisse? Nach diesem Buch von Julian Nebel nicht mehr! Findet alles übereinander raus und haltet es für immer fest. www.m-vg.de 5 x Beautiful Sadness von Fil Bo Riva Sänger Filippo Bonamici hat in Madrid gekellnert, in Irland Abitur gemacht und lebt heute in Berlin. Beautiful Sadness ist sein Debütalbum mit Europa im Herzen, zwischen Emphase und Melancholie. www.filboriva.com

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Einsendeschluss: 07. Juli 2019

Wer unser ausgefuchstes Kreuzworträtsel zu knacken vermag, bekommt die Chance auf richtig tolle Gewinne. Viel Glück!


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Malen nach Zahlen

Göttlich

5 x Buch Fragen an Europa

Sie wurde von Zeus in Stier-Gestalt entführt und verführt, ist Namensgeberin für einen Erdteil und hat mit einer Wahl am 26. Mai 2019 zu tun. Wer ist sie?

Wofür steht Europa? Wo fängt es an, wo hört es auf? Was lieben wir, was fürchten wir? 60 Fragen, 60 Antworten, übersetzt in einprägsame Grafiken. Für alle, die über Grenzen hinausdenken. www.beltz.de

Lösung:

3 x Escape Book

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3 x 2 Tickets für Moritz Neumeier

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Moderator, Kabarettist, Stand-up-Comedian – Moritz Neumeiers Humor ist ehrlich, persönlich und politisch. Erleben könnt ihr das bei einer seiner Lustig.-Shows im Herbst 2019.

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Für angebetete Nerds und Lieblings-Geeks verlosen wir fünf Pakete mit je einem Companion-Cube-Becher und einem „I love my geek“-T-Shirt von www.getDigital.de

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www.moritzneumeier.de

5 x geekiges Liebespaket

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Toni Lovegese

Blattkritik / Impressum Bandia:

Frechheit!

Bestes Annenm aykantereit-In terview, das ich je gesehen ha be. Vielen Dan k für eure Offenheit und Ehrlichkeit!!

ll:

ndruck ideo einen super Ei Hab durch das V grad mmen. Freut mich von den Jungs beko en und r Ding durchzieh richtig. Weil sie ih rhalten. :) er auch korrekt ve sich gleichzeitig ab

Geht dir ein Beitrag im neuen SPIESSER gegen den Strich? Oder findest du andere Beiträge richtig genial? Schreib uns, was du von der Ausgabe hältst! Hier findest du einzelne Reaktionen auf unsere Artikel, Videos und Posts zur letzten Ausgabe und Highlights von SPIESSER Online.

Feedback ei ner Obersch ule in Sachse AnnenMayKa n zur Kissen ntereit mit de schlacht mit m Titel „Du m usst viele Fr auen bumse „Mir zeigte ein n! ”: Schüle

r heute mit entse unserer Schule le tztem Blick die rnen Schüler ab Titelüberschrift einem Alter von . In sich mir nicht, w 11 Jahren. Es er arum die Autor schließt in dieses Vokabul um ihren Artik ar verwenden m el hervorzuhebe uss, n. An der Stelle Grenzen übersch ha t die Pressefreihe ritten.“ it ihre s s ag t minismu #181 „Fe e b a g s u kA Blattkriti : tʺ man nich zum (Exkurs kowsk y Schnatt ): o rn s c h e n Po feministi sen, dass

uf hinzuwei wichtig, dara Frauen allein aus es e d n fi ch „I genug ert. Es gibt isse davon dieser existi , die Erlebn is re ik es d n u wie in klass meinem Fre Männer sie äre doch ie w , en n ön w erzählen k wollten. Es ng behandeln os lerer Umga n ol or tv P ek en sp h re sc n ei os t n m bei Por erdem nim schön, wenn t wird. Auß inistisch = b le ge or v er m miteinand s Bild von fe bisschen da n ei ch u .“ a es Sex ss und keinen Männerha facebook.com/SPIESSER.de youtube.com/spiesser @SPIESSERde @spiesser.de


SPIESSER erscheint bundesweit mit einer Druckauflage von 400.000 Exemplaren (IVW I/19). Herausgeber Orange YC GmbH Schandauer Straße 64 01277 Dresden Geschäftsführer: Björn Peters (V.i.S.d.P.) Telefon: 0351 31540-570 Fax: 0351 31540-40 Web: SPIESSER.de Mail: info@SPIESSER.de Redaktionsleitung: Polina Boyko Layout: Paula Hohlfeld, Lena Schulze Lektorat: Ute Nitzsche Redaktion: Caroline Böhme, Tabea Grünert, Duc Hai Le, Sarah Plobner, Marie Stephan Assistenz: Susann Thannert Mitarbeiter dieser Ausgabe: Nico Amiri, Anna Böttcher, Victoria Gütter, Rebecka Juchems, Frieda Rahn, Noelia Sanchez-Barón, Valentina Schott, Maximilian Sepp Wir lieben alle SPIESSER, egal welchen Geschlechts. Damit aber trotzdem alles im SPIESSER und auf SPIESSER.de gut lesbar ist, verwenden wir weibliche und männliche Sprachformen als Paarformen oder das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen sind bei uns wie Farben – sie sind für alle da. Fotos: Frank Dünzl, Tony Haupt, Michael Kuchinke-Hofer, Christian Schneider, Daniel Scholz, Illustration: www.flaticon.com, www.freepik.com, www.vecteezy.com

Blattkritik Ausgabe #181 „Feminismus sagt man nich

Telefon: 0351 31540-570 Mail: redaktion@SPIESSER.de Mediaberatung: Anke Bai, Janine Kaufer, Stephan Kraus

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gelöschter Nutzer (Kissen schlacht mit AnnenMayKantereit):

„Ich hab in der Schule nur wegen der Band nach der Zeitschrift gegriffe n! Mich hat es am meisten interessiert , wie die Band zu dem Thema steh t und deshalb hat mir der Artikel am meisten gefallen :D“

Druckerei: GD Gotha Druck und Verpackung GmbH & Co.KG Gutenbergstraße 3 99869 Günthersleben-Wechmar Distribution Orange YC GmbH willkommen@orange-yc.de Telefon: 0351 31540-550 Namentlich gekennzeichnete Beiträge spiegeln nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wider. Keine Haftung für unaufgefordert eingesandte Manuskripte, Fotos usw.; Nachdruck von Beiträgen, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung der Redaktion. Die Redaktion behält sich vor, zugesandte Beiträge zu kürzen.

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zur SPIESSE Video -Kommentar mit The BossHoss: TheSuperkeks88

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gsloser Fall :D der Triangel ein hoffnun Und ich wäre schon bei

Titelfoto: Diana zur Löwen Fotograf: Frank Dünzl

Der nächste SPIESSER erscheint am 2. September 2019.


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