Winter 2020 Nr. 187 SPIESSER.de
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Hier bleib ich! Nora Tschirner verrät in der Kissenschlacht unter anderem, worauf
sie in ihren eigenen vier Wänden nicht verzichten kann. Seite 18
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Tolle Gewinne!
Titelstory
Exkurs
Smart Home-Set, Digitaler
Was, wenn man kein Zuhause hat?
Eine ganz besondere WG
Bilderrahmen, Musik u.v.m.!
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Inhalt
Trautes Heim … Gerade in den vergangenen Monaten haben wir durch die Corona-Krise gemerkt, wie wichtig die eigenen vier Wände werden können. Für die meisten ist ihr Zuhause ein�ach schon immer da. Alltag. Nichts, um das man sich – neben der lästigen Hausarbeit – kümmern oder sorgen muss. Es gibt aber auch Menschen, die dieses Glück nicht haben, wie Max (Name durch die Redaktion geändert), den wir �ür diese Ausgabe in Köln getro��en haben. Was ihr außerdem im He�t �indet? Am besten, ihr schaut gleich mal selbst rein!
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Große Träume in der kleinen Stadt Ein Zuhause finden, wo man es gar nicht vermutet
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Was, wenn man kein richtiges Zuhause hat? Max, 19, lebt seit zwei Jahren auf der Straße
Leben inklusive Ein Blick in den Alltag der TetraPack-WG
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Mieten, wohnen, leben? Dr. Jutta Hartmann vom Deutschen Mieterbund im Interview
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„Glückliche Menschen sind mein Fetisch! “ Kissenschlacht mit Nora Tschirner
Schneller, weiter, besser, bequemer ... Mittagspause mit Paul Heimann, dem Geschäftsführer von eBay Kleinanzeigen
Kreuzworträtsel Smart Home-Set, Digitaler Bilderrahmen, Wireless-Controller ...
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Malen nach Zahlen ... Musik von Katie Melua, Catan-Rätselbuch, Monopoly für schlechte Verlierer gewinnen!
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Euer Feedback Jetzt ab nach Hause
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Kolumne
Große Träume in der kleinen Stadt
Bevor Veronika nach Hildesheim gezogen ist, konnten die meisten Personen in ihrem Freundeskreis nichts mit der Stadt an�angen. Sie auch nicht. Nach ihrem Bachelorstudium im beschaulichen Marburg hatte sie eigentlich in die Großstadt ihrer Träume ziehen wollen: Frank�urt am Main. Doch es kam anders. Nach dem Bachelor träumte ich von Frank�urt am Main, einer �lorierenden Kulturszene und gemütlichen Ca�és an jeder Ecke – dort würde endlich richtig was los sein! Aber nix da. Es wurde Hildesheim. Nicht nur ent�ernte ich mich damit von meiner Familie und allen meinen Freund*innen – die Stadt war auch ein�ach nicht viel größer als die, aus der ich ohnehin schon kam. Und Hildesheim schien au� den ersten Blick auch nicht interessanter zu sein. Ich �and sogar ein Viertel, das �ast exakt so aussah wie ein Stadtteil Marburgs. Au� mich wirkte der ganze Umzug damals wie ein riesengroßes Op�er, das ich bringen musste, nur weil der Studiengang in Hildesheim spannender war. Nicht nur, weil ich nochmal von vorn an�angen und neue Menschen kennenlernen musste in dieser Stadt, die gerade mal so die 100.000-Einwohner-Marke geknackt hatte. Auch, weil das Stadtbild vor allem von Kirchen geprägt war, die wie ein Bild aus vergangener Zeit wirkten. Darüber konnten mich nicht einmal die niedrigen Mietpreise hinwegtrösten. Denn das Geld, das ich dadurch sparte, gab ich vor allem da�ür aus, so o�t wie möglich nach Frank�urt zu �ahren. Kurzum: Mein an�änglicher Blick au� die Stadt, in die ich gezogen war, war miserabel. Ich war nicht in der Lage, Hildesheim eine Chance zu geben. Sogar Freund*innen, die mich besuchen kommen wollten, warnte ich davor, dass es hier eigentlich gar nichts zu tun gäbe. Doch eines Tages änderte sich das. Nicht au� einmal natürlich. Aber es änderte sich, weil ich au�hörte, mich zu verstecken und in meiner eigenen Misere zu versinken. Weil ich Kontakt zu Kommiliton*innen au�baute, die hier schon eine Weile lebten und mir die Geheimtipps zeigen konnten. Weil ich merkte, dass es zwar nur zwei große Museen gab, da�ür aber eine Vielzahl an kleineren Ausstellungen, die immer wieder an unterschiedlichsten Orten au�ploppten.
Tex t vo n Ve roni k a H o � mann, 25,
liest und schreibt wissenschaftlich, journalistisch, literarisch und versucht dabei zu verstehen.
Mittlerweile weiß ich, dass nicht jede Kirche Hildesheims gleich eine Kirche ist: Eine von ihnen beherbergt beispielsweise ein Literaturhaus. Und als ich an�ing, mich mit Kommiliton*innen in spannende Projekte zu stürzen, wurde es auch völlig egal, dass es nur ein einziges Ca�é mit anständigem veganen Kuchen gab und unser Campus so weit ab vom Schuss war. Sobald ich die richtigen Menschen kennenlernte, mit denen ich zusammen backen und Witze machen konnte, die nur Philosophiestudierende verstehen, gaben sie dieser Stadt �ür mich Leben. Sie wurden mein Hildesheim. Und so konnte ich der Stadt endlich eine Chance geben, mein Zuhause zu werden. Jetzt �inde ich es schade, dass viele meiner Kommiliton*innen lieber weiter in die nächste Großstadt ziehen wollen. Ich glaube, Hildesheim hätte es verdient, dass sie noch etwas bleiben.
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Titelstory
Was, wenn man kein richtiges Zuhause hat? Zuhause – �ür die meisten von uns ist das etwas, das ein�ach schon immer irgendwie da war. Das Kinderzimmer, das Elternhaus, das WG-Zimmer oder auch die erste eigene Bude – aber bei Max ist das anders. Max hat kein Zuhause. Max ist obdachlos. SPIESSER-Autorin Dana hat er von seinem Alltag au� der Straße und seinen Zukun�tsplänen erzählt.
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Zuhause
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Titelstory
Max, der eigentlich ganz anders heißt und lieber anonym bleiben will, ist ein netter, etwas zurückhaltender Typ, der mich anlächelt, als ich ihn zum Interview in der Kölner B.O.J.E. tre��e, der „Beratung und Orientierung �ür Jugendliche und junge Erwachsene“. Die B.O.J.E. ist ein zum �ahrenden Beratungszentrum umgebauter roter Linienbus, der hinter dem Kölner Hauptbahnho� steht. Für Max, 19 Jahre alt und seit zwei Jahren obdachlos, ist der Bus eine tägliche Anlau�stelle. Vielleicht ist auch Max etwas nervös wegen unseres geplanten Interviews – ich bin es jeden�alls. Denn ich will einerseits alles über ihn wissen. Andererseits sind Fragen wie „Wie bist du obdachlos geworden?“ und „Warum ziehst du nicht zurück zu deiner Familie?“ sehr intime Fragen, die man wahrscheinlich nur mit ganzen Lebensgeschichten und Schicksalen beantworten kann. Häu�ig �ragt man seinen Interviewpartner beim Zusammentre��en, ob er eine gute Anreise hatte. Bei Max weiß ich gar nicht so genau, woher er vor unserem Gespräch kam – von „Zuhause“ war es schließlich nicht. Oder? „Ich kam von meinem Schla�platz“, erzählt er. „Da steht mein Zelt, bis das Ordnungsamt wiederkommt und au�räumt.“ Wenn er sein Zelt dann nicht schnell abbaut und die Fläche zwischen Büschen räumt, schmeißt das Ordnungsamt sein Hab und Gut ein�ach weg. Das ist schlimm, denn auch wenn die Wände aus Plastik und nicht aus Beton bestehen, so bleiben sie am Ende doch seine eigenen vier Wände. „Das Zelt ist jetzt mein Zuhause. Zwar etwas anders, aber doch mein Zuhause.“ Dass er in einem Zelt lebt, sieht man Max übrigens überhaupt nicht an: Er achtet au� sich, er könnte der Nachbar von nebenan sein. Wir sitzen neben dem roten Bus au� zu Hockern umgebauten Getränkekisten. Max erzählt mir vom Stress mit seiner Familie, der begann, als er erst sechs Jahre alt war. Er hat neun Geschwister, und obwohl er keine weiteren Details preisgibt, ist es nicht schwer, es sich vorzustellen: Da ist eine Groß�amilie, Max ist als Sechsjähriger irgendwo in der Mitte; Menschen sind über�ordert, es
SPIESSER-Autorin Dana war vor dem Tre��en mit Max sehr au�geregt. Sie hatte so viele Fragen, wollte ihn aber nicht in Verlegenheit bringen oder zu privat werden.
gibt viel Streit und �rger, und irgendwann ist die Situation so schlimm, dass Max ins Kinderheim muss. Immer wieder kehrt er �ür kurze Zeit nach Hause zurück, muss dann aber wieder ins Heim, weil es mit der Familie ein�ach nicht �unktioniert. 2016, mit 15 Jahren, geht er ohne Abschluss von der Förderschule. Mit 17 Jahren zieht er dann ins Zelt. Au� die Straße. Er will eigenständig sein, nicht mehr im Heim leben und weg von seiner Familie: „Sie mischen sich in mein Leben ein, wollen, dass ich Blödsinn baue. Dabei will ich eigentlich nur ein normales Leben �ühren.“ Sich mit 19 Jahren dem Au� bau eines ganz normalen Lebens zu widmen, ist schwer, wenn man über keinerlei Einkommen ver�ügt und sich jeden Tag den Kop� darüber zerbrechen muss, wie man heute überhaupt an etwas zu essen kommt. Max erzählt mir, dass er manchmal Flaschen sammelt, um einkau�en gehen zu können. Oder er bittet Passanten um Geld. „Damit hatte ich an�angs Probleme. Ich habe mich geschämt, danach zu �ragen. Aber mittlerweile geht es. Wir kau�en immer nur �ür den Tag ein, damit uns das Essen nicht
wegläu�t, wenn die Sonne drau� scheint.“ Neben der Heraus�orderung der Essensbescha��ung nimmt Max sich aber trotzdem jeden Tag Zeit, um bei der B.O.J.E. vorbeizukommen. Von Bekannten hat er von dem Beratungsbus er�ahren. Hier kann er sein Handy au�laden, etwas zu essen und
Max erzählt mir, dass er manchmal Flaschen sammelt, um einkaufen gehen zu können. trinken bekommen, ins WLAN gehen, um Instagram und Facebook zu nutzen, oder auch ein�ach mal eine Stunde ungestört im Bus schla�en. Dinge, die �ür Menschen mit einem Dach über dem Kop� nichts Besonderes sind, �ür Wohnungslose wie Max aber schon. Die B.O.J.E. wird täglich von 15 bis 25 Menschen besucht, erzählen mir die Mitarbeiterinnen, die �ür mich den Kontakt zu Max hergestellt haben. Das Angebot richtet sich an junge Menschen zwischen
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Zuhause
Der Bus der Kölner B.O.J.E. bietet jungen Obdachlosen wie Max eine �este Anlau�stelle, um eine Mahlzeit zu bekommen, Fragen zu stellen oder ein�ach mal das Smartphone zu laden.
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Titelstory
18 und 27 Jahren. Der Bus wird betrieben von AUF ACHSE KJSH e. V. in Kooperation mit dem Gesundheitsamt der Stadt Köln. Neben den sichtbaren Dingen wie Essen und einer Steckdose zum Handyau�laden leistet das Team auch Hil�e bei Amtsgängen, beim Stellen von Anträgen, bietet den Hil�esuchenden Beratung und Begleitung.
Kaum jemand schafft den Umzug von der Straße in eine eigene Wohnung über Nacht. Dabei muss doch in Deutschland niemand obdachlos sein … oder? Diesen Spruch kennt jeder. Auch ich denke kurz: Dann soll Max doch ein�ach die nötigen Anträge stellen und sich eine Ausbildungsstelle suchen. Aber so ein�ach ist das eben nicht. Max sagt, er sei Langschlä�er. Wer jetzt denkt: Er soll sich einen Wecker stellen!, vergisst
dabei, wie nervig und ermüdend es sogar �ür nicht-obdachlose Menschen ist, beim Amt anzutanzen. Vorher alle Unterlagen zusammenzusuchen. Dokumente auszudrucken. Zur Behörde zu �ahren. Es ist eine lästige P�licht, selbst wenn man einen Drucker zuhause hat und sich das Bahnticket zum Termin ohne Probleme leisten kann. Und jetzt ist da Max, der seit seinem sechsten Lebensjahr nicht in einer richtigen Familie gelebt hat. Wo Mama und Papa ihm nicht vorgelebt haben, dass Amtsgänge notwendig sind, dass �rüh au�stehen �ür die meisten Menschen ganz normal ist, wie man ein strukturiertes Leben �ührt und wo die wichtigen Dokumente, die benötigt werden, in einem bestimmten Ordner abgehe�tet sind. Max muss diese ganzen Dinge irgendwie allein regeln, und das mit nur 19 Jahren. In der B.O.J.E. �indet er die notwendige Unterstützung und immer ein o��enes Ohr. Im Gespräch mit den Mitarbeitern der B.O.J.E. wird klar, dass es mit „einem Amtsgang“ natürlich auch nicht getan ist. Kaum jemand scha��t den Umzug von der
Straße in eine eigene Wohnung über Nacht. Selbst, wenn der Wohnberechtigungsschein – der Nachweis, dass man eine mit ö��entlichen Mitteln ge�örderte Wohnung beziehen dar� – vorliegt: Die Wohnung kommt nicht von Zauberhand. Man muss sie suchen, sich bewerben – sich richtig dahinterklemmen. Ein Zwischenschritt, der zumindest weg von der Straße �ührt, kann eine betreute Wohngemeinscha�t sein, zusammen mit anderen Wohnungslosen. Oder die Unterbringung in einem von der Stadt angemieteten Hotelzimmer, eben�alls mit Wild�remden. Privatsphäre, Rücksichtnahme und ein harmonisches Zusammenleben gibt es in diesen Hotels oder Notunterkün�ten nicht. Für Max kommt eine solche Art der Unterbringung nicht in Frage, auch betreutes Wohnen nicht – denn diese Wohn�orm mit Einrichtungscharakter und vielen Regeln hat er als Kind und Jugendlicher zu lange mitgemacht. Ihm sind seine Freiheit und Autonomie wichtiger. Eine Sozialarbeiterin erzählt mir, dass diese Zwischenetappen
Über die B.O.J.E. B.O.J.E. steht �ür „Beratung und Orientierung �ür Jugendliche und junge Erwachsene“ und ist ein Kontakt- und Beratungsangebot �ür Menschen bis zur Vollendung des 27. Lebensjahres, die sich im Um�eld des Kölner Bahnho�s au�halten. Es wird von Auf Achse KJSH e. V. in Kooperation mit dem Gesundheitsamt der Stadt Köln betrieben und vom Amt �ür Soziales und Senioren der Stadt Köln unterstützt. Geö��net ist der Bus von Montag bis Donnerstag von 14 bis 17 Uhr und am Freitag von 10 bis 13 Uhr. Individuelle Beratung �indet dienstags und donnerstags von 11:30 bis 13 Uhr und Begleitung nach Vereinbarung statt. In der B.O.J.E. �inden Bedür�tige neben Beratung und Strom auch medizinische Hil�e (auch �ür Nichtversicherte). Der Weg runter von der Straße ist lang und steinig – nicht jeder scha��t es. Max hat gute Voraussetzungen, denn er hat ein Ziel: eine Ausbildung im Garten- und Landscha�tsbau und ein ganz normales Leben.
Die B.O.J.E. gibt's auch au� Facebook und online unter boje-koeln.de
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Zuhause
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Titelstory Hilfe für Wohnungslose Hil�sangebote �ür Wohnungslose bieten karitative Vereine und Verbände wie das Deutsche Rote Kreuz, die Diakonie, die Caritas oder die Arbeiterwohl�ahrt. Erste Anlau�stellen, die weitervermitteln, können auch die örtlichen Bahnho�smissionen sein. Unter www.woundwie. de können Bedür�tige gezielt Hil�sangebote �ür ihre Stadt online �inden. Unter www.sofahopper.de können junge Wohnungslose bis 27 Jahre online um Kontaktau�nahme bitten oder sogar live mit Beratern chatten. Du willst selbst aktiv werden?
Viele junge Obdachlose haben nie vorgelebt bekommen, wie wichtig lästige P�lichten wie Pünktlichkeit oder Behördengänge sind.
Wende dich an eine Hil�sstelle in deiner Nähe – neben Geldspenden sind auch Sachspenden wie Decken, Handschuhe, Jacken oder Schla�säcke eine große Hil�e. Aber bitte in�ormier dich unbedingt vorher, was genau gebraucht wird – vor allem Kleiderspenden werden nicht immer angenommen!
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Zuhause
�ür viele Menschen keine Optionen seien: zu wichtig seien Eigenständigkeit und das eigene Reich – ein Stück Privatsphäre, auch wenn sie nur von Zeltwänden gewahrt wird. Hartz IV sei meist der erste Schritt in Richtung einer Wohnung, danach seien Geduld, Motivation und harte Arbeit ge�ragt. Max erzählt, dass es durch Corona mit den Amtsgängen noch schwieriger geworden sei, da man nun überall nur mit Termin reinkäme. Das �ordert vom 19-Jährigen noch mehr Struktur und Organisation als vorher. Nicht das einzige Problem: „Wenn ich höre ‚Bleibt zu Hause!‘ – dann ist das nicht schön. Wie will man als Obdachloser
Spendenverein: AUF ACHSE Treberhilfe e.V. Ihr könnt den Förderverein von AUF ACHSE auch �inanziell unterstützen (z.B. mit einem Schulprojekt), damit das ergänzende Beratungs- und Begleitungsangebot außerhalb der normalen ���nungszeiten weiterhin statt�inden kann. Alle In�os zum Verein und Spendenmöglichkeiten gibt's au� www.auf-achse-koeln.de
zuhause bleiben? Es war an�angs komisch, und auch schwieriger, an Geld zu kommen, weil ich niemanden �ragen konnte.“ Schließlich waren die Straßen teilweise wie leerge�egt – an diese unheimlichen Wochen erinnert sich jeder. Eine positive Seite hatte die Corona-Krise aber �ür Max: Die Antragstellung �ür Hartz IV wurde verein�acht, weshalb er nun regelmäßig Geld bekommt. Zum Glück kann er auch als wohnungsloser Mensch ein Konto erö��nen, da�ür reicht nämlich eine Post�achadresse. Doch dadurch ergibt sich ein neues Problem: Die Bankkarte ist ein weiterer Wertgegenstand, den Max wie seinen Augap�el hüten muss. Denn Wertsachen ein�ach zuhause lassen und wegschließen, das geht nicht, wenn man in einem Zelt lebt. Schon zweimal wurden Max sein Handy und sein Portemonnaie aus dem Zelt geklaut. Wenn es so ein�ach wäre, sagt Max, würde er von heute au� morgen in eine Wohnung ziehen. „Am meisten würde ich mich über eine schöne Dusche oder Badewanne �reuen. Das ist nämlich auch nicht so ein�ach als Obdachloser. Es gibt zwar Anlau�stellen, wo man duschen kann, aber die man teilweise auch bezahlen muss.“ So eine Dusche kostet dann zwar Centbeträge, dennoch muss Max sich ab und
Dann muss Max sich entscheiden: Gibt er heute Geld fürs Duschen aus – oder kauft er Essen? an entscheiden: Gibt er heute Geld �ürs Duschen aus – oder spart er? Max träumt außerdem von einem Ausbildungsplatz im Garten- und Landscha�tsbau: „Ich wünsche mir schon ein normales Leben wieder. Vor allem, wenn es Winter wird und die Kälte einen kaputtmacht.“ Zum Schluss �rage ich Max noch nach seinem Lebensmotto, und seine Antwort ist simpel und schön: „Ein�ach … das Leben genießen!“
Text von Dan a Weis e, 29,
stellt berufl ich Fragen und schreibt aus den Antworten spannende Geschichten über interessante Menschen. Fotos von Jak ub Kal is zews k i ,
Werbefotograf, Fotodesigner und Teilzeithedonist aus Köln.
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Exkurs
Leben inklusive
Für viele Menschen mit Behinderung ist es nicht selbstverständlich, ein eigenständiges Leben zu �ühren. Mittlerweile gibt es in Deutschland zwischen 40 und 50 inklusive Wohngemeinscha�ten (WGs), in denen Menschen mit und ohne Behinderung zusammenleben. SPIESSER-Autorin Lara hat sich per Videochat mit der TetraPack-WG verabredet, um zu er�ahren, wie ihr inklusives Zusammenleben so abläu�t. Besondere Zeiten er�ordern besondere Maßnahmen, deshalb konnte ich die WG leider nicht persönlich im bayrischen Kau�beuren besuchen und habe mich zu einem gemeinsamen Videotele�onat mit Johann, Yannick und Moritz verabredet. Neben den WG-Bewohnern sind auch Simone von der Kulturwerkstatt Kau�beuren, einer theaterpädagogischen Einrichtung des Stadtjugendrings, und Hannah von der Lebenshil�e bei unserem Gespräch dabei. Ich bin neugierig, wie die WG denn überhaupt zustande gekommen ist. Simone erzählt mir, dass diese Idee vom Kinderund Jugendtheater der Kulturwerkstatt Kau�beuren stammt: „Wir hatten schon immer den Gedanken, eine inklusive WG zu gründen.“ In einem großen, ehemaligen Sparkassengebäude sehen sie die idealen Räume �ür ihr Vorhaben. Unterstützung gibt es auch von der Lebenshil�e, die schon lange eng mit der Kulturwerkstatt zusammenarbeitet. Und auch die Sparkasse als Vermieter zeigt sich einverstanden; der Weg �ür die Gründung der inklusiven WG ist �rei.
WG statt Wohnheim und Hotel Mama Das Ganze ist mittlerweile schon vier Jahre her. Johann und Yannick wohnen seit An�ang an in der WG. Die beiden erzählen mir, dass sie zuvor im Wohnheim gelebt haben. „Aber die WG ist tausendmal besser“, meint Yannick. Hier hat er seine Freiheiten, die ihm persönlich sehr wichtig sind – ein großer Vorteil einer WG. Johann ergänzt, dass er sich vor allem viel Spaß vom gemeinsamen Zusammenleben in einer WG versprochen hat. Moritz ist das neueste WG-Mitglied und vor einem Jahr in die Wohngemeinscha�t gezogen. Johann und Yannick kannte er da bereits aus der Kulturwerkstatt, wo er seinen Bundes�reiwilligendienst absolviert hat. Als in der WG ein Zimmer �rei wurde, entschied sich Moritz, ein Teil der inklusiven WG zu werden und „coole Er�ahrungen zu sammeln“. Ob seine Erwartungen er�üllt wurden? Moritz meint, dass das Wohnen in einer inklusiven WG ihm au� jeden Fall dabei gehol�en hat, Vorurteile über Behinderte abzulegen und Berührungsängste abzubauen. Zur WG
gehört außerdem Illia, der bei unserem digitalen Tre��en leider nicht dabei sein kann. Er stammt aus der Ukraine und absolviert im Moment ein Praktikum bei der Lebenshil�e. Ich �rage mich, wie denn die Familien der WG-Bewohner das Wohnprojekt au�genommen haben. Yannick erzählt, dass seine Mama begeistert von dieser Idee war. Schließlich möchte Yannick noch selbstständiger werden und im Leben möglichst allein klarkommen, wie er betont. Da�ür ist die WG �ür ihn optimal. Moritz, der �ür die WG aus dem Elternhaus ausgezogen ist, macht außerdem deutlich, dass es �ür seine Familie kein Faktor gewesen sei, dass er in eine inklusive WG gezogen ist. „Für meine Mutter war es lediglich schwierig, dass sie ihren ersten Sohn gehen lassen musste“, lacht Moritz. Eine Sache möchte Moritz noch au�klären: „Wir sind keine Betreuer �ür Johann und Yannick. Natürlich unterstützen wir die beiden, wenn sie unsere Hil�e benötigen, aber ambulant betreut werden Johann und Yannick von Hannah.“ Auch Simone
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betont, dass es sich „um eine stinknormale WG handelt, wie jede andere auch“. So gibt es beispielsweise einen Putzplan und eine Haushaltskasse �ür gemeinsam genutzte Dinge wie Gewürze. „So etwas wie einen WG-Che� gibt es bei uns nicht“, erzählt Moritz. „Wir teilen die Rollen ganz gut untereinander au� und unterstützen uns gegenseitig. Wenn es etwas zu besprechen gibt, dann tre��en wir uns gemeinsam am Tisch und diskutieren zusammen.“ „Wir sind au� jeden Fall ein eingespieltes Team“, p�lichtet ihm Johann bei. Da�ür sorgen auch gemeinsame Aus�lüge und Unternehmungen, die die Mitbewohner noch enger zusammenbringen, wie zum Beispiel Fahrradtouren im Wald oder gemeinsames Frühstücken in der Kulturwerkstatt jeden Dienstag. Johann erzählt mir zudem, dass er gerne abends Tee �ür alle kocht. Außerdem er�ahre ich von einem weiteren besonderen Ritual: Einmal im Jahr gibt es einen Aus�lug mit allen, die jemals in der TetraPack-WG gewohnt haben. Auch wenn ein reger Wechsel statt�indet und die meisten nur ein bis zwei Jahre in der WG wohnen, bleiben alle weiterhin vernetzt und nutzen das jährliche Tre��en, um gemeinsam Zeit zu verbringen. Mit Podcast gegen die Langeweile Natürlich bin ich auch neugierig, wie die WG die Corona-Krise erlebt hat. Gab es in dieser Zeit Besonderheiten? Inwie�ern hat es das Zusammenleben beein�lusst? Hannah erzählt, dass sie Johann und Yannick nochmal von einer ganz anderen Seite kennengelernt hat. Und das, obwohl sie die beiden eigentlich schon seit Jahren kennt. „Letztendlich war die Zeit gar nicht so schlimm wie zuerst gedacht“, lacht sie. Das liegt vielleicht auch daran, dass allerlei Dinge zusammen gemacht wurden, zum Beispiel Fenster putzen, Aus�lüge mit dem Fahrrad oder auch Haare �ärben. Von Johann er�ahre ich außerdem, dass er Hannah sogar geschminkt und ihr die Nägel lackiert hat. Das spannendste Projekt in der Corona-Zeit ist allerdings der Tetra-Pack-Podcast, den die vier gemeinsam mit der Kulturwerkstatt und der Lebenshil�e gestartet haben. „Wir mussten natürlich auch Möglichkeiten �inden, trotz allem in den Köp�en der Leute zu bleiben, solange das Theater unserer Kulturwerkstatt nicht möglich ist“,
Mitglied werden Du bist neugierig geworden und willst unbedingt ein Mitglied der TetraPackWG werden? Dann melde dich am besten direkt bei der Kulturwerkstatt Kau�beuren und schreibe eine E-Mail an kulturwerkstatt@kaufbeuren.de
erzählt Simone. „Und natürlich war uns auch etwas langweilig“, ergänzt Hannah lachend. Während des Lockdowns reden die WG-Bewohner einmal in der Woche in ihrem Podcast über ganz verschiedene Themen wie das WG-Leben, Liebe oder Körperideale und erhalten da�ür viele positive Rückmeldungen. Aktuell gibt es eine kleine Pause, in der ein neues Konzept ausgetü�telt werden soll. Ich bin au� jeden Fall gespannt, wie es mit dem TetraPack-Podcast weitergeht! Neues WG-Mitglied gesucht Abschließend möchte ich wissen, was sich die WG �ür die Zukun�t wünscht. Johann muss bei dieser Frage nicht lange überlegen: „Mit allen Leuten gut auskommen, mutig sein und immer neue Ideen haben.“ Yannick möchte Neues lernen, weiter Er�ahrungen sammeln, sich trauen und neue Sachen machen. Und Moritz? Er verlässt nach einem Jahr die TetraPack-WG und zieht �ür sein Studium nach Regensburg. Moritz ho��t natürlich, eine gute Nach�olgerin bzw. einen guten Nach�olger �ür sein Zimmer zu �inden, „jemand Neues mit neuen Impulsen und Interessen“. Simone bringt dabei auch den �inanziellen Aspekt ins Spiel. Schließlich wird das Wohnprojekt von der Antonie-Zauner-Stiftung unterstützt und ist au� die �inanzielle Hil�e angewiesen. Sie ho��t daher, dass viele junge Menschen Interesse an der WG haben und einziehen wollen, damit die Wohngemeinscha�t �ortbestehen kann. Simone betont nochmals, dass es sich dabei nicht um eine Zweck-WG handelt, sondern um ein Zusammenleben, in dem Inklusion gelebt wird und ein gegenseitiges Interesse und O��enheit sehr wichtig sind.
Gießen Hessenhallen 22.+ 23. Januar
© Ism
Text von Lara-S ophie Radach, 23,
ist gerade selbst in ihre erste WG gezogen.
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Experteninterview
Mieten, wohnen, leben?
Neben den ersten Schritten und dem Schulabschluss gehört auch die erste eigene Wohnung zu den wichtigsten Meilensteinen in unserem Leben. Viele zieht es dann erstmal in eine Wohngemeinscha�t. Das ist günstig und nicht so einsam. Aber was muss man als junger Erstmieter eigentlich alles beachten? SPIESSER-Autorin Lara hat bei Dr. Jutta Hartmann, der Leiterin Presse- und ���entlichkeitsarbeit und Pressesprecherin des Deutschen Mieterbundes, nachge�ragt. An wen kann ich mich wenden, wenn ich Mietprobleme habe? Wenn ich Probleme in der Wohnung habe, beispielsweise jegliche Mängel, ist es als Allererstes ratsam, mich direkt an den Vermieter zu wenden. Wenn es aber um Probleme geht, die ich mit meinem Vermieter habe, weil er mir beispielsweise nicht hilft, dann ist es immer ratsam, wenn ich mich zum Beispiel an einen Mieterverein wende und mir dort Rat suche. Außerdem kann man sich auch an Juristen wenden, die sich speziell im Mietrecht auskennen. Wenn man Mitglied im Mieterverein ist, hat man außerdem einen Anspruch auf Beratung, und zwar so oft, wie diese benötigt wird. In welcher Form und wie schnell wird mir in der Regel geholfen? Das kommt natürlich immer auf den Verein an und wie hoch aktuell das Beratungsaufkommen ist. In der Regel wird einem so schnell wie möglich oder je nach Dringlichkeit geholfen. Außerdem gibt es auch Telefonberatungstermine bei den verschie-
denen Vereinen. Deshalb ist es ratsam, sich das Angebot vor Ort genauer anzuschauen. Beim Mieterbund, also dem Dachverband, haben wir zudem die Möglichkeit einer Direktberatung, auch wenn man kein Mitglied ist. Hier kann man eine Hotline anrufen oder eine elektronische Beratung auf der Webseite Mieterbund24 wahrnehmen.
Wenn alle WG-Mitbewohner den Vertrag unterzeichnet haben, dann sind in diesem Fall auch alle Mieter. Worauf sollte ich speziell bei der Unterzeichnung eines WGMietvertrags achten? Zuallererst muss man sich überlegen, ob man eine typische WG gründen möchte, in der die Mitbewohner ausgetauscht werden können. Das muss unbedingt schriftlich im Mietvertrag festgehalten werden. Möchte ich eine WG gründen, sollte ich mit meinem Vermieter besprechen, dass ein solcher
Wechsel der Bewohner möglich ist. Wichtig ist, dass dem Vermieter bewusst ist, dass die Wohnung an eine WG vermietet wird und er damit einverstanden ist. Übrigens muss der Vermieter auch über jeden Mieterwechsel informiert werden. Ein neuer Vertrag für jeden neuen Mieter ist dann aber in der Regel nicht nötig. Was ist eigentlich ein Untermietervertrag und wofür braucht man den? Wenn ich in eine bestehende Wohngemeinschaft einziehe und es einen Hauptmieter gibt, kann es sein, dass dieser Untermieterverträge für die jeweiligen weiteren Mieter macht. Das kommt immer darauf an, wie das Mietverhältnis mit dem Vermieter geregelt ist. Unterschreibe ich einen Untermietvertrag, sollte mir jedoch bewusst sein, dass ich dadurch weniger Rechte habe. Beispielsweise spielt es auch eine Rolle, ob der Hauptmieter die Wohnung überwiegend mit eigenen Möbeln eingerichtet hat, denn in diesem Fall habe ich eigentlich gar keine Kündigungsrechte. Deshalb sollte man sich die
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Deutscher Mieterbund
Formulierungen im Untermietvertrag genau anschauen, damit klar ist, was der Hauptmieter mit mir als Untermieter vereinbart. Ein Mitbewohner verstößt dauerhaft gegen die WG-Regeln. Kann man ihm einfach kündigen? Auch hier kommt es wieder darauf an, wer den Mietvertrag unterschrieben hat. Wenn alle WG-Mitbewohner den Vertrag unterzeichnet haben, dann sind in diesem Fall auch alle Mieter. Eine Kündigung würde dann die Kündigung des Mietverhältnisses bedeuten. Das heißt, dass eine mögliche Kündigung gegenüber allen Mitbewohnern
wirksam wäre. Soll ein Bewohner ausziehen, das Mietverhältnis mit den restlichen Mitbewohnern aber bestehen bleiben, ist dies über eine Vertragsänderung möglich. Hierzu muss aber eine Einigung mit dem Vermieter erzielt werden. Besser ist es, wenn man einen Vertrag hat, der besagt, dass die WG-Bewohner ausgetauscht werden können. Dann kann innerhalb der WG versucht werden, eine Lösung zu finden. Das nennt man dann rechtlich BGB-Gesellschaft (Gesellschaft bürgerlichen Rechts, Anm. d. Red.) und ermöglicht, Bewohner, die nicht in die Gemeinschaft passen, durch neue Bewohner zu ersetzen. Dieser Schritt muss selbstverständlich wieder dem Vermieter angekündigt werden. Ich möchte aus der WG ausziehen. Muss ich einen Kündigungsgrund angeben? Wie lang sind die üblichen Kündigungsfristen? Ja, in der Regel muss bei Kündigung ein Grund angegeben werden. Anders ist es, wenn ich einen Untermietvertrag habe und dem Hauptmieter kündige; hier ist kein Kündigungsgrund notwendig. Bei einer fristgemäßen Kündigung sind es in der Regel drei Monate Kündigungsfrist. Diese verlängert sich jeweils nach fünf und acht Jahren Mietdauer um jeweils drei Monate, also maximal neun Monate. Ein Mitbewohner hat das Waschbecken kaputt gemacht. Zahlt nur er für die Reparatur oder alle, die in der WG wohnen? Auch das ist wieder abhängig von der Vertragsform. Angenommen, der Schaden wurde von einem Untermieter verursacht. In diesem Fall ist trotzdem der Hauptmieter gegenüber dem Vermieter verpflichtet, den Schaden beziehungsweise die Reparatur zu bezahlen, denn der Hauptmieter ist gegenüber dem Vermieter der Verantwortliche und muss sich das Verschulden seiner Untermieter zurechnen lassen.
Dr. Jutta Hartmann kennt sich als studierte Rechtswissenscha�tlerin und Leiterin der Presse- und ���entlichkeitsarbeit des Deutschen Mieterbund e.V. bestens mit Mietsrecht�ragen aus.
In einem Vertrag, in dem alle Mitbewohner als Mieter eingetragen sind, müssen auch alle gegenüber dem Vermieter für den Schaden eintreten. Wenn aber beispielsweise klar ist, das Mieter X den Schaden verursacht hat, sollte dieser für den Schaden zahlen. Solche Fragen sollte man dann in der WG untereinander klären. Was kann ich tun, wenn ich plötzlich Schimmel in meinem Zimmer entdecke? In diesem Fall sollte man unbedingt dem Vermieter Bescheid geben; egal ob ich in einer WG oder allein wohne. Als Mieter habe ich in der Regel das Recht auf Mietminderung. Hier kommt es dann zum Beispiel darauf an, wie groß der Schimmelfleck ist, welche Auswirkungen der Schimmel hat und welches Zimmer betroffen ist. Aufgrund der Komplexität des Sachverhalts ist es auch hier ratsam, sich im Einzelfall Expertenrat zu holen.
Besser ist es, wenn man einen Vertrag hat, der besagt, dass die WG-Bewohner ausgetauscht werden können. Darf mein Freund oder meine Freundin ab und zu mit in meinem WG-Zimmer wohnen? Das ist auf jedem Fall möglich. Bis zu sechs Wochen Besuch ist laut Rechtsprechung kein Problem und muss auch dem Vermieter nicht gemeldet werden. Hier handelt es sich nicht um eine Untervermietung oder eine dauerhafte Aufnahme einer Person in die Wohnung, sondern um einen normalen Gebrauch einer Mietwohnung. Von daher dürfen ab und zu auch andere Personen zu Besuch kommen, ohne dass es Probleme gibt.
Text von Lara-S ophie Radach, 23,
die nach dem Interview lieber gleich nochmal in ihren Mietvertrag geschaut hat.
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„Glückliche Menschen sind mein Fetisch!“ Kissenschlacht
Am 3. Dezember erscheint der Film Wunderschön mit Nora Tschirner im Kino. SPIESSER-Autorin Frieda hat die Schauspielerin im Hotel Indigo Berlin - East Side Gallery zur Kissenschlacht getro��en. Mit ihrer liebenswert-lustigen Art hat sie nicht nur vom Filmprojekt berichtet, sondern auch massig Body Positivity versprüht.
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Nora Tschirner
Konnten sich SPIESSER-Autorin Frieda und Nora etwa nicht leiden? Quatsch! Während der Corona-Pandemie geht's eben ein�ach nicht ohne Abstand.
In unserem Heft widmen wir uns dem Thema „wohnen“. Wie war das denn in deiner Jugend ‒ WG, Wohnheim oder Einzimmerwohnung? Nach der Wende war es in Berlin häufig so, dass die Eltern aus den alten Ost-Wohnungen auszogen und die Kinder dortblieben, weil die Mieten so niedrig waren. Diese schönen großen Altbauwohnungen hat man dann für einen Spottpreis bekommen. Ich bin auch in der Wohnung meiner Eltern geblieben, habe aber keine WG gegründet. Ich hatte daher mit 20 Jahren eine absurd große Wohnung für mich allein. Später habe ich auch mal in kleineren Wohnungen gelebt, aber nie in WGs. Hast du einen Wohn-Tipp? Ich finde, man sollte nah mit den Menschen beieinander wohnen, die einem guttun. Damit meine ich so nah, dass man sich gegenseitig fast ins Fenster gucken kann. Es ist ein Unterschied, ob man – nach einem gemeinsamen Abendessen – nur mal über den Hof laufen muss oder ob man noch richtig nach Hause fahren muss
– dann macht man nämlich bestimmte Sachen nicht mehr zusammen. Egal, wie man wohnt, man sollte nicht vergessen, dass man ein soziales Lebewesen ist, das es gewohnt ist, in einer Herde zu leben, eigentlich natürlich einer Horde, aber ich mag das Wort Herde lieber.
Eigentlich kann man auf alles verzichten. Worauf kannst und willst du in deiner Wohnung nicht mehr verzichten? Auf ein Dach und meine Wände. Ein Bett ist auch super, aber der Rest? Die Realität sieht natürlich anders aus, aber: Eigentlich kann man wohl auf alles verzichten. Was ich zuhause wirklich in regelmäßigen Abständen am allermeisten feiere, sind Zivilisationserfindungen wie eine Waschmaschine. Ich bin passionierte Camperin und wenn ich dann wieder nach Hause komme und eine Waschmaschine anschmeiße – mind blowing concept! (lacht)
Bist du denn eher der minimalistische Wohnungstyp? Also in meinem Kopf bin ich der totale Minimalist – und in der Realität der totale Messi. (lacht) Früher habe ich echt viel gesammelt. Mein Traum ist aber, dass irgendwann alles, was ich habe, in einen Bulli passt. Vielleicht werde ich im Alter minimalistisch wohnen. Aber momentan herrscht noch so ein Open House-Konzept mit vielen Gästen und vielen Möglichkeiten. In meiner aktuellen Wohnung können spontan mehrere Leute schlafen, ohne dass das ein Riesenproblem ist. Und das Allerwichtigste: Man kann auch töpfern. Ich habe seit Neustem eine eigene Töpferscheibe. (grinst stolz) Ab dem 3. Dezember wirst du in dem Film Wunderschön von Karoline Herfurth in den Kinos zu sehen sein ‒ erzähl doch bitte kurz, worum es in dem Film geht. Es geht um verschiedene Frauenbilder und um weibliche Rollenmodelle. Diese Rollenbilder bringen Herausforderungen mit sich, auch für die verschiedenen Altersgruppen – das ist ebenfalls Teil des Films. Es werden
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Kissenschlacht
die Geschichten von fünf Frauen und deren Leben erzählt. Karoline Herfurths Figur hat beispielsweise unter anderem extrem große Schwierigkeiten mit ihrem Körper und ihren Arbeitschancen, nachdem sie ihre beiden Kinder bekommen hat und sich nun fragt, wer sie jetzt noch als Frau ist. Meine Figur, Vicky, ist sehr emanzipiert und hat dem ganzen Konzept von partnerschaftlicher Beziehung abgeschworen. Sie lebt ein erfülltes Leben alleinstehend. Sie ist glücklich mit ihrem Beruf, glücklich mit ihren Freunden – also durchaus ein sozialer Mensch. Außerdem sind da noch Emilia Schüles Rolle, ein Model, und ihre Mama, gespielt von Martina Gedeck, die Probleme in der Ehe und mit dem Älterwerden hat. Und als Letzte ist da noch Leyla; sie passt in die „normalen“ Schönheitsvorschriften nicht rein, ist etwas korpulenter und muss noch ihren Wert entdecken. Im Cast des Films sind viele Frauen vertreten – was hat sich im Laufe deiner Karriere für Frauen im deutschen Filmbusiness getan und was sollte deiner Meinung nach noch getan werden? Ich neige dazu, immer auf das zu schauen, was sich jetzt verändert und was ich verändern kann, zurückschauen strengt mich eher an. Wahrscheinlich muss sich eine Menge ändern, aber ich setze mich nicht jeden Tag hin und gucke genau dahin, wo es noch nicht funktioniert. Ich arbeite einfach stringent mit Menschen zusammen, bei denen es vorwärts geht, und sage anderen ab. Wenn ich mir
ständig die Prozentzahlen anschauen würde, wie viel Bullshit noch in Sachen Rollenbilder unterwegs ist, würde mich das eher auslaugen. Doch tatsächlich beobachte ich auch, dass sehr weibliche Produktionen, wie zum Beispiel Wunderschön, immer erfolgreicher werden. Natürlich gibt es noch alte Sehgewohnheiten. Wir müssen jetzt alle umlernen, dass es normal ist, wenn auch mal der Mann im Film derjenige ist, der nur durchs Bild läuft. Apropos Sehgewohnheiten: In Wunderschön werden nur HeteroPaare gezeigt. Ist die große Kinoleinwand in Deutschland noch nicht bereit für queere Rollen? In unserer Geschichte ergibt das meines Erachtens insofern Sinn, als dass hier Problematiken thematisiert werden, die sehr eng mit althergebrachten heterosexuellen Rollenverständnissen zu tun haben. Ansonsten denke ich: Bereit ist dafür letztendlich jeder. Wenn du eine Geschichte hast, die gut erzählt ist und die Leute mitnimmt, dann gehen die Zuschauer eben mit der Emotionalität. Ich glaube, der Auftrag besteht eher auf der Seite von uns Filmschaffenden und auf der Seite der Industrie. Wir fangen jetzt gerade erst an, auch die Filmemacher-Gewohnheiten zu verändern und uns zu fragen, wie wir noch diverser werden können. Und dann braucht es mehr und mehr Geldgeber mit dem nötigen Mut beziehungsweise ehrlich gesagt einfach der nötigen Integrität, diesen Geschichten den Weg freizuräumen. Die ersten sehr positiven Beispiele dafür gibt es zum Glück bereits.
Nora Tschirner hat schon zu ihrer Schulzeit auf der Theaterbühne gestanden, und mit 16 Jahren stand sie das erste Mal vor der Kamera. Seitdem war sie als Moderatorin, Musikerin, Synchronsprecherin, Schauspielerin und Regisseurin (Waiting Area, 2011) tätig. Für ihre Rolle in der Romantikkomödie Keinohrhasen hat sie 2007 einen Bambi erhalten und es folgten diverse weitere Filmpreise. Aktuell ist sie mit Christian Ulmen im Ermittlerteam des Weimarer Tatorts zu sehen – und ab dem 3. Dezember im Film Wunderschön (Regie: Karoline Hefurth). Das Thema Body Positivity liegt dir am Herzen – deswegen hast du auch die Dokumentation Embrace – Du bist schön mitproduziert. Was hat sich bei dir verändert durch den intensiven Umgang mit dem Thema? Das ist ein Thema, das mich eher bei meinen Freunden bedrückt. Zu sehen und schockiert festzustellen, wie Menschen, die ich so großartig fand, mit den Schönheitsidealen zu kämpfen haben. Mich macht es sehr glücklich, wenn Menschen sich selbst annehmen und an ihre Lebenskraft kommen. Ich konnte beispielsweise aus diesem Grund fast die ganzen Lehrerinnenszenen nicht spielen, weil Body Positivity auf ziemlich gute Art auch in Wunderschön thematisiert wird.
Ich war sehr nah am Wasser gebaut, weil ich es so berührend und wichtig finde, diese Dinge endlich mal im Popcornkinoformat besprochen zu sehen. Die Erfahrung und das Zuschauerfeedback von Embrace haben mir immer wieder gezeigt, dass solche Kinomomente einen unfassbaren positiven Impact auf einzelne Biografien haben können, weil Leute plötzlich aufwachen und zu Gestaltern in ihrem eigenen Leben und damit auch der Welt werden. Und das ist für mich der schönste Anblick, wenn jemand beginnt, sein volles Potenzial zu leben. Glückliche, wache Menschen sind mein persönlicher Fetisch. Welche Aufgaben siehst du bei dir als bekannte Schauspielerin in Bezug auf das Thema? In erster Linie in der Auswahl der Stoffe und dem Prüfen der Strukturen, in denen diese erzählt werden sollen. Allgemein gilt: Ich versuche erstmal, meinem Anspruch dem Leben gegenüber gerecht zu werden, denn dieses Am-Leben-Sein empfinde ich als das Überprivileg schlechthin. Daraus ergibt sich für mich eine moralische Verpflichtung, für mein Lebensglück zu sorgen, und wenn ich das gut hinbekomme, dann für mein nächstes Umfeld. Und dann geht’s aber auch schon direkt an alle anderen. Einzahlung in die Klassenkasse quasi. Ich lebe gerne in Verantwortung.
Tex t von Fri ed a Ra hn, 23,
wohnt in einer (Altbau-)Wohnung. 2-Zimmer-Küche-Bad und ein kleiner Balkon. Fot o s vo n M i ch ael Kuchinke- Ho �er,
freiberufl icher Fotograf, lebt in Berlin, arbeitet überall. Immer bereit, Neues zu entdecken.
Wie die Kissenschlacht zwischen Frieda und Nora unter CoronaBedingungen war, seht ihr au� youtube.com/SPIESSER
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Mittagspause
„Schneller, weiter, besser, bequemer …“
Nachbarscha�tshil�e in der Corona-Pandemie: eBay Kleinanzeigen-Geschä�ts�ührer Paul Heimann entwickelt mit seinem Team immer wieder neue nützliche Ideen und hat mit SPIESSER-Autorin Frieda in einer virtuellen Mittagspause über seinen Werdegang als Geschä�ts�ührer gesprochen. Seit acht Jahren arbeitest du bei eBay Kleinanzeigen. 2012 hast du als Manager Mobile Development angefangen. Wie bist du zu deinem Job gekommen? Ich habe nach meinem Studium 2009 angefangen, für eine Agentur in Köln zu arbeiten und bin dadurch bei eBay Kleinanzeigen gelandet. In der Agentur war ich in der Mobile Entwicklung für iOS und Android. Da ich zu dem Zeitpunkt in Deutschland einer der wenigen mit Erfahrung im Aufbau von Apps war, bin ich 2012 zu eBay Kleinanzeigen gekommen, um die eBay KleinanzeigenApp auszubauen.
war es dann das gesamte Unternehmen – technologisch und auf der Produktseite. Letzten Endes ist es in der Geschäftsführerposition gegipfelt. Es waren ein stetiges Wachstum und mein großes Interesse an der Breite des Unternehmens – praktisch und thematisch. Was rätst du jungen Leuten, die selbst so eine Karriere anstreben? Behaltet immer das große Ganze im Auge. Denkt breiter als nur für eure eigene Verantwortlichkeit. Ich glaube, das ist das, was sehr wichtig ist, dass man sprichwörtlich immer über den Tellerrand hinausschaut.
Du bist jetzt seit zwei Jahren Geschäftsführer bei eBay Kleinanzeigen – shoppst du seitdem öfter dort? Ich nutze eBay Kleinanzeigen tatsächlich schon immer häufig, ich hab meinen Account, warte mal … (schaut nach) seit 2009! Oh, dann bin ich wirklich früh dran gewesen! Ich war schon bei eBay Kleinanzeigen aktiv, bevor ich angefangen hab, dort zu arbeiten. Die Geschäftsführerrolle hat aber nicht dafür gesorgt, dass ich mehr kaufe oder verkaufe – das war schon immer so.
Wie sieht so ein normaler Arbeitstag für dich aus? In meiner jetzigen Position überblicke ich das ganze Unternehmen und bin mit der gesamten Themenvielfalt konfrontiert. Es geht unter anderem darum, was wir zukünftig machen wollen. Vieles betrifft die Teamführung; gerade jetzt in der Corona-Pandemie gab es die große Umstellung ins Homeoffice. Insofern gibt es bei mir gar nicht den klassischen Arbeitstag. Jeder Tag sieht ein bisschen anders aus und ich glaube, das ist auch das, was mich letzten Endes so begeistert. Du bist jetzt gerade Anfang 30 und damit ein junger Geschäftsführer. Welche Schritte musstest du durchlaufen? Zuerst war ich Teamleiter für das Mobile Engineering-Team, dann kamen die Technologien, das Produkt dazu. Irgendwann
© eBay Kleinanzeigen
SPIESSER-Mittagspause geht auch digital. Frieda hat sich mitsamt einer leckeren Bowl vor ihren heimischen PC gesetzt, um Paul Heimann auszu�ragen. eBay Kleinanzeigen ist sehr beliebt und populär, besonders bei jungen Menschen, vor allem wenn es um günstige Möbel und WG-Zimmer geht. Plant ihr für die Zukunft mehr Features speziell für diese Zielgruppe? Mein Neffe hat mit sechs Jahren seine ersten Verkaufserfahrungen auf eBay Kleinanzeigen gemacht, aber mein Vater ist über 70 Jahre alt und nutzt unsere Plattform auch – das ist die Bandbreite, die auf eBay Kleinanzeigen unterwegs ist. Deshalb ist unsere Frage eher selten die nach Zielgruppen, sondern wie wir es für sie alle schneller, weiter, besser, bequemer machen können. Durch Formate wie Best of Kleinanzeigen oder Kleinanzeigenfails auf Instagram ist das Unternehmen auf humoristische Art populär geworden. Stört dich das oder liest du in der Mittagspause selbst gern diese lustigen Chats? Ich finde das total lustig und schau mir das auch gerne an! Das sehe ich als Auszeichnung dafür, wie bekannt und relevant wir sind. Wie kam es dazu, dass ihr die Corona-Hilfe eingeführt habt, und könntet ihr euch vorstellen, sowas in Zukunft weiterhin anzubieten?
© eBay Kleinanzeigen Wir haben ein paar Dinge gemacht: einmal die Nachbarschaftshilfe-Kategorie gegründet, weil wir gesehen haben, dass auf der Plattform viele Leute ihre Hilfe anbieten. Außerdem haben wir Immobilienprofis bei uns auf der Plattform, aber auch kleine und mittelständische Unternehmen, für die die Plattform sehr wichtig ist. Denen sind wir auch entgegengekommen. Als wir merkten, wie ernst die Lage wird, haben wir ein Team bestehend aus Mitarbeitern aus jeder
Paul Heimann hat seinen Bachelorabschluss an der Solent University in Southhampton, England gemacht und danach im App-Entwicklungsbereich in Köln gearbeitet, bis er 2012 von eBay Kleinanzeigen als Manager Mobile Development eingestellt wurde. An�ang des Jahres 2019 hat er schließlich die Geschä�ts�ührung des Unternehmens übernommen.
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Mittagspause
Abteilung gegründet. Wir haben dann gemeinsam überlegt, welche Rolle wir jetzt für die Gesellschaft spielen können. Es war sehr spannend zu sehen, wie dieses crossfunktionale Team kreativ geworden ist. Welches Angebot macht ihr jungen Menschen, die bei euch arbeiten möchten? Uns zeichnet zum einen aus, dass wir gerne Leute einstellen, die direkt aus der Uni kommen. Wir setzen eher auf Begeisterungsfähigkeit und Bock, etwas zu verändern. Wenn ich mir heute so das Team anschaue, dann haben wir wirklich ein paar Superstars von den Unis eingestellt. Des Weiteren arbeiten wir mit Bachelor- und Masterstudenten zusammen, die entweder nur für ihre Abschlussarbeiten zu uns kommen oder hier als Werkstudenten arbeiten. Ausbildungen bieten wir im Moment nicht an, aber wir können uns vorstellen, das in Zukunft bei uns zu etablieren. Superstars? Braucht man bei euch besonders gute Noten? Noten spielen eine untergeordnete Rolle. Bei uns geht es mehr darum, wie die Leute auf Frage- und Problemstellungen schauen, aber auch auf neue Möglichkeiten. Klar sind die Noten nicht völlig unwichtig, aber das ist nicht das primäre Entscheidungskriterium. Checkt ihr bei Bewerbern deren eBay Kleinanzeigen-ProfilBewertungen? Das ist eine gute Idee, vielleicht sollten wir das mal machen! (lacht) Wir haben ein super internationales Team. Wir haben mal gezählt und es sind so ca. 48 Nationen in unserem Team repräsentiert. Von denen hatten nicht alle einen eBay Kleinanzeigen-Account.
Text von Frieda Rahn, 23,
Mit An�ang 30 hat Paul Heimann erreicht, wovon viele junge Erwachsene noch träumen. Im Interview mit Frieda hat er verraten, wie er das gescha��t hat.
hat all ihre WG-Zimmer bei eBay Kleinanzeigen gefunden. Fotos von Han n ah Fol ho��er
SPIESSER auf TikTok
Habt ihr schon unseren TikTok-Kanal entdeckt? Hier zeigen SPIESSER-Autorinnen und Autoren witzige Situationen aus Schule, Ausbildung und Studium, geben Tipps gegen den Lernstress, zaubern gesunde Pausensnacks und verraten euch die wirklich wichtigen Vokabeln, die ihr nie in der Schule lernen werdet. Also schnell �olgen und nichts mehr verpassen: @spiesser.de
Kennt ihr s ch
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Kennt ihr die, die immer neue Ausreden finden, um nicht beim Sportunterricht mitzumachen?
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3
Rechtzeitig bremsen Weihnachts-Playlist abspielen Geschwindigkeit an Straßenverhältnisse anpassen
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1
Mehr Abstand halten Temperatur im Auge behalten
Das sollte bereits vor dem ersten Frost erledigt werden:
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Winterreifen aufziehen Frostschutz verwenden
Ruckartige Lenkbewegungen
Scheibenwischer kontrollieren
Gegenverkehr beachten
Türdichtungen pflegen
Blick in den Seitenspiegel
Batterie checken
Blinker verwenden
Fenster reinigen
Vor dem Losfahren erledigen: Mütze aufsetzen
Während der Fahrt vermeiden: Vorausschauend fahren
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2
Während der Fahrt beachten:
5
Auto vollständig von Schnee und Eis befreien Längere Fahrzeiten einplanen Frisur im Rückspiegel checken Scheinwerfer prüfen
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Rätsel
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Malen nach Zahlen
2x Monopoly für schlechte Verlierer
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Richtig punkten Welche moderne Wohn�orm versteckt sich hier? 103 102 82 101 83
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Blattkritik/Ausstieg
Jetzt ab nach Hause!
Aber bevor unser He�t in eure Tasche oder eine Schublade wandert, lasst uns nochmal in die Vergangenheit schauen: Hier gibt's eure Kritik und Reaktionen zum letzten SPIESSER und unseren Online-Aktivitäten.
SPIESSER erscheint bundesweit mit einer Druckau�lage von 400.000 Exemplaren (IV/2019). Herausgeber Orange YC GmbH Fetscherstraße 32 01307 Dresden Geschä�ts�ührer: Björn Peters (V.i.S.d.P.) Tele�on: 0351 288549-000 Fax: 0351 288549-549 Web: SPIESSER.de Mail: in�o@SPIESSER.de Redaktionsleitung: Tabea Grünert Layout: Paula Kuchta, Lena Schä�er
Blattkritik Ausgabe #186 Cover:
Lektorat: Ute Nitzsche
Okay, jedoch wird es nicht mein Lieblingscover. Das Model sieht sehr streng aus.
Redaktion: Caroline Böhme, Dominic Krause Koordination: Susann Thannert Mitarbeiter dieser Ausgabe: Veronika Ho�man, Lara-Sophie Radach, Frieda Rahn, Dana Marie Weise Wir lieben alle SPIESSER, egal welchen Geschlechts. Damit aber trotzdem alles im SPIESSER und au� SPIESSER.de gut lesbar ist, verwenden wir weibliche und männliche Sprach�ormen als Paar�ormen oder das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen sind bei uns wie Farben – sie sind �ür alle da.
sgabe Blat tkritik Au : ry to ls te Ti 86 #1
serem Reak tion zu un anal: -K ok kT Ti n neue
dem Die hat mir aus . en Herzen gesproch
facebook.com/SPIESSER.de
@SPIESSERde
youtube.com/SPIESSER
@spiesser.de
Wissen Wenn Kreativität, te en om M e und wichtig ittelt rm ve s en eb des Alltagsl ! werden – SUPER @spiesser.de
Fotos: Hannah Folho��er, Jakub Kaliszewski, Michael Kuchinke-Ho�er, Deutscher Mieterbund e.V. Illustration: www.�laticon.com, www.�reepik.com, www.unsplash.com Tele�on: 0351 288549-000 Mail: redaktion@SPIESSER.de Mediaberatung: Anke Bai, Stephan Kraus Druckerei: GD Gotha Druck und Verpackung GmbH & Co.KG Gutenbergstraße 3 99869 Günthersleben-Wechmar Distribution Orange YC GmbH willkommen@orange-yc.de Tele�on: 0351 288549-000
Kommen ta neuen Tik r auf unserem Tok-Kan al:
Namentlich gekennzeichnete Beiträge spiegeln nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wider. Keine Ha�tung �ür unau�ge�ordert eingesandte Manuskripte, Fotos usw.; Nachdruck von Beiträgen, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung der Redaktion. Die Redaktion behält sich vor, zugesandte Beiträge zu kürzen.
Altaa, ich fe ier euch. Da s ist meine Liebli ngszeitschrift .
Kommentar SPIESSER.deacht mit MINE: hl sc en zur Kiss
Ich liebe ihre Texte!
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Blattkritik Ausgabe
#186 Exkurs:
Sehr gut. Das Thema müsste viel öfter aufgegriffen werden, weil Deutschland noch extrem hinterherhängt, was Digitalisierung angeht .
Titel�oto: Nora Tschirner Fotogra�: Michael Kuchinke-Ho�er
Der nächste SPIESSER erscheint am 22. Februar 2021.
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