SPIESSER 190 - Bundesweit

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Winter 2021 Nr. 190 SPIESSER.de

Wer glaubt, ist selig? Influencer Johannes Mickenbecker spricht im Interview über seinen Weg zum Glauben und seine

Zukunftspläne für die YouTube-Kanäle „The Real Life Guys” und „Life Lion“. Ab Seite 18

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Wie die Jugend ihren Glauben lebt

In Religion eine Berufung finden

Titelstory

Infografik

Tolle Gewinne! Film-Fanpakete, Gesellschaftsspiele, ferngesteuerte Autos u.v.m.!


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Wisst ihr noch oder glaubt ihr schon?

Wir Menschen glauben – an unseren Lieblingsverein, unsere Eltern, unsere Geschä�tsidee, an Musiker oder auch Verschwörungstheorien. Und ja, viele von uns glauben an einen Gott – oder auch an mehrere. Religion und Glaube sind ein�ach �este Bestandteile unseres Alltags und unserer Kultur – selbst, wenn sie nur in Form von Feiertagen oder Stoßgebeten vor einer Klausur in unserem Leben vorkommen. In dieser Ausgabe haben sich SPIESSER-Autoren mit der Frage beschä�tigt, wie Glaube und Religion heute aktiv gelebt werden.

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Inhalt

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News Was ihr wissen solltet

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Wie Jugend ihren Glauben lebt Über die „moderne“ Art zu glauben

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Zwischen Wissen und Glauben Ein Interview mit dem religiösen Astrophysiker Prof. Heino Falcke

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Religionsunterricht ‒ überholt oder notwendig? Ein Pro&Contra

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„Es hätte mich genauso treffen können “ Johannes Mickenbecker und sein Glaube

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Zwischen Kirchen und Maya-Ruinen Wie in Mexiko zwei Kulturen verschmelzen

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Woran glauben wir eigentlich noch? Ein Essay über unsere neuen Götter

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Religion als Job? Berufswege in den fünf Weltreligionen

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Kreuzworträtsel Killer’s Bodyguard Fan-Bundle, Privacy von Amigo, Fast & Furious 9-Fanpackage

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Tipps & Tricks Fun-Facts zu religiösen Tattoos

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So sei es Euer Feedback zum letzten Heft

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News

SPIESSER wissen mehr Politik, Wirtscha�t und Gesellscha�tsentwicklung sind was �ür die Alten? Von wegen! Ständig werden irgendwo au� der Welt die verschiedensten Themen besprochen, die auch euren Alltag beein�lussen. An dieser Stelle im He�t in�ormieren wir euch ab so�ort über solche politischen und gesellscha�tlichen Entwicklungen.

BAföG Digital

BA�öG-Leistungen bundesweit online beantragen

Seit September 2021 können junge Erwachsene, die eine Schule oder Hochschule besuchen, deutschlandweit au� bafoeg-digital.de ihren BA�öG-Antrag online stellen. Das Bundesausbildungs�örderungsgesetz (BA�öG) existiert seit 50 Jahren und soll jungen Menschen ermöglichen, unabhängig von ihrer sozialen und wirtscha�tlichen Situation eine Ausbildung zu absolvieren. Entwickelt wurde die digitale Variante im Zusammenhang mit dem Onlinezugangsgesetz (OZG). Darin wurde beschlossen, alle wesentlichen Behördengänge bis Ende 2022 digital zu ermöglichen, um Zeit und Kosten zu sparen. Um den Antrag digital anzu�ordern, benötigt ihr eine aktivierte eID-Funktion eures Personalausweises, ein NFC-�ähiges Smartphone sowie die AusweisApp2 au� eurem PC und Handy. Erklärt wird alles Weitere in einem kurzen Video direkt au� bafoeg-digital.de.

Jugendschutz-Update bei Instagram

Privatkonto �ür eine bessere Privatsphäre

Um den Jugendschutz seiner Platt�orm weiter auszubauen, hat Instagram beschlossen, dass alle minderjährigen Nutzerinnen und Nutzer bei einer Neu-Registrierung standardmäßig ein privates Konto erhalten. Diese Neuerung gilt bereits seit September 2021. Damit soll ein potenziell unerwünschter Kontakt zwischen Erwachsenen und (ihnen �remden) Jugendlichen verhindert und so die Privatsphäre der jungen Menschen geschützt werden. Bisher war es möglich, während der Erstellung eines Kontos auszuwählen, ob es privat oder ö��entlich ist. Nach Fertigstellung ihres Kontos haben die Nutzerinnen und Nutzer von Instagram aber auch weiterhin die Möglichkeit, zu einem ö��entlichen Konto zu wechseln. Zukün�tig sollen weitere Technologien entwickelt werden, um Erwachsene mit verdächtigen Verhaltensweisen davon abzuhalten, mit Jugendlichen zu interagieren. Verdächtig sind dabei zum Beispiel Konten von Erwachsenen, die von Minderjährigen blockiert oder gemeldet wurden.


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B wie Buchstabiertafel Zeitgemäß mit Städtenamen statt Vornamen

Im Juli dieses Jahres hat das Deutsche Institut �ür Normung e.V. (DIN) einen Entwur� �ür die Norm DIN 5009 – besser bekannt als „Buchstabierta�el“ – verö��entlicht. Die Norm beschreibt das „Ansagen und Diktieren von Texten und Schri�tzeichen“ und wurde zuletzt im Dezember 1996 überarbeitet. In der neuen, überarbeiteten Version werden nun Städtenamen statt Vornamen benutzt, die dann �ür die einzelnen Buchstaben stehen. Grund �ür die Neugestaltung ist ein Hinweis von Dr. Michael Blume, dem Antisemitismusbeau�tragten von Baden-Württemberg. Dr. Blume beschrieb die Ta�el als nicht zeitgemäß und rassistisch, da während des Nationalsozialismus alle jüdischen Namen aus der Tabelle ent�ernt und ersetzt wurden. So wurde beispielsweise aus „D wie David“ das „D wie Dora“. Nach dem Krieg wurden diese �nderungen allerdings nur teilweise rückgängig gemacht. In Zukun�t – o��iziell voraussichtlich ab Mitte 2022 – werden wir nun „D wie Düsseldor�“ sagen.

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Titelstory

Wie Jugend ihren Glauben lebt

Der �ranzösische Schri�tsteller und Politiker Victor Hugo hat einmal gesagt: „Zu glauben ist schwer, nichts zu glauben ist unmöglich“. Auch viele junge Erwachsene glauben natürlich. Aber wie leben sie ihren Glauben? Gibt es so was wie eine „moderne“ Art zu glauben? SPIESSER-Autorin Noelia hat mit einigen jungen Gläubigen darüber gesprochen.


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Moderner Glaube

19 Uhr. Der Saal riecht nach Kakao und Keksen. Das Licht ist gedimmt. Um die Tischtennisplatte rennen David, Roni und Fabian. Sie sind Mitglieder von Chosen, einer jungen Gemeinde der evangelischen Freikirche in Essen. Im Saal des Gemeindehauses stehen Spaß und Glaube au� dem Programm. An der Wand: ein großes Kreuz. Jeden Freitag tre��en sich hier junge Gläubige: Sie spielen, lesen aus der Bibel und schauen Filme zusammen. Hailey kommt aus Texas und studiert seit drei Monaten Theologie in Essen. Was ihr hier als Erstes au��iel: „Der Glaube ist hier in Deutschland sehr privat. Du redest hier nicht mit Freunden oder Unbekannten darüber. In Amerika ist es normaler, solche Gespräche zu �ühren.“ Das müsse aber nicht bedeuten, dass die Menschen dort eine echtere Beziehung mit Gott �ühren würden. Im Gegenteil, sagt Hailey: „Die Beziehung dort ist relativ ober�lächlich. Du bist ein�ach so au�gewachsen, du nennst dich Christ. Aber eine echte Verbindung ist das nicht.“ Für sie sei Glaube wie eine Beziehung, in der sie Zeit mit Gott verbringt. Gehol�en habe er ihr auch schon – in der dunkelsten Zeit in ihrem bisherigen Leben. „Ich hatte keinen Bock mehr au� das Leben“, erinnert sich die 25-Jährige. Religion ist nicht gleich Kirche, Glaube nicht gleich Religion Der evangelische Theologe Friedrich Schweitzer trennt die Begri��e Kirche und Religion. Laut ihm ist die Bedeutung von Religion bei jungen Menschen sehr individuell zu betrachten. Das Ergebnis seiner Studie (siehe kommende Seite) habe er nicht erwartet: „Viele Jugendliche bezeichnen sich selbst als gläubig. Das hat mich etwas überrascht, weil das eher traditionell und altbacken klingt.“


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Titelstory

Religiös zu sein verbinden sie dagegen stark mit der Kirche und „damit �angen die Leute nicht so viel an“, stellt Schweitzer �est.

als von Kanye West. Er selbst bezeichnet sich sogar als Künstler, der �ür Gott arbeitet.

Was Jugendliche im Glauben suchen würden, seien Sinn und Orientierung im Leben, einen Anker und Gesprächspartner. Die persönliche und individuelle Verbindung zu Gott sei laut dem Theologen sogar stärker ausgeprägt als in den �rüheren Generationen. Die Beziehung zur Institution Kirche dagegen eher weniger. Er teilt Haileys Wahrnehmung: Glaube wird nicht mit anderen geteilt, sondern �indet im privaten Raum statt. Die Kirche spielt dabei eine sehr kleine Rolle. „Für Jugendliche gibt es wenige Partizipationsmöglichkeiten. Das, was dort angeboten wird, nehmen sie nicht als attraktiv wahr“, so Schweitzer.

Auch im deutschsprachigen Raum gibt es viele Accounts mit großer und kleiner Reichweite, die sich mit dem Glauben beschä�tigen. Die einen verbinden in ihrem bunten Instagram-Feed „Faith“ und „Travel“ oder sprechen über Nachhaltigkeitsthemen und Glauben, die anderen posten Bilder mit Sonnencreme-Kreuzen au� dem Rücken. Ist das der moderne Glaube?

Der moderne Glaube Und wie sieht Glaube in der Online-Welt aus? 3.600 Ergebnisse lie�ert Instagram, wenn wir den Hashtag „Christ�luencer“ eingeben. Der bekannteste Christ�luencer weltweit macht hauptberu�lich Musik, verkau�t skurrile Mode und veranstaltet Flugzeug-Gottesdienste: Von keinem anderen ist die Rede

Ich liebe Jesus so sehr, dass ich bestimmte Dinge nicht tue. Rose de Jesus hat �ast 6.000 Follower au� Instagram, ihre Bilder über 1.000 Likes. Sie rappt und singt über Gott, spricht mit anderen gläubigen Menschen und hat ihre eigene Schmuckkollektion. „Ich glaube, weil ich selber Gott erlebt habe und ihm begegnet bin“, erklärt die Christ�luencerin. Sie bestätigt Schweitzers These: Im Glauben sucht sie vor allem Antworten au� ihre Fragen und wird �ündig. „Jesus kennt uns viel besser, als

Die junge Gemeinde der evangelischen Freikirche in Essen tri��t sich regelmäßig im Saal des Gemeindehauses.

Glaubensumfrage Im Jahr 2018 untersuchte die Universität Tübingen das Verhältnis von Jugendlichen zum Glauben. Damals machten 7.200 El�t- und Zwöl�tklässler sowie Auszubildende aus Baden-Württemberg mit. Im Rahmen eines Fragebogens oder eines Einzelinterviews gab es Fragen über die persönliche Vorstellung von Gott, Glaubensgespräche mit den Eltern und die Wahrnehmung der Institution Kirche. Evangelische, katholische, �reikirchliche, muslimische und kon�essions�reie Teilnehmer gaben ihre Stimme ab. Besonders au�ge�allen ist die Zahl der jungen Menschen, die regelmäßig beten: Drei von vier Jugendlichen gaben an, das zu tun.


wir uns kennen, er zeigt uns, was gut �ür uns ist und was nicht. Ich liebe Jesus so sehr, dass ich bestimmte Dinge nicht tue“, beschreibt sie ihre Beziehung. Und diese Beziehung steht im Mittelpunkt ihres Lebens. „Wenn ich durch die Wohnung gehe, rede ich immer mit ihm, weil ich weiß, dass er da ist“, erklärt sie. „Wenn ich meinen Schlüssel verliere, �rage ich Jesus.“ „Wir werden eine krasse Erweckungswelle erfahren“ In ihren Videos und Bildern gibt Rose den Usern Einblicke in ihren Alltag. Ihr Ziel sei es nach eigenen Angaben, Menschen zu zeigen, dass es jemanden gibt, der sie über alles liebt. Ihr Business mit dem Glauben läu�t gut. Den Begri�� „In�luencer“ möge sie jedoch nicht, weil er mit Werbung und Codes assoziiert wird: „Es hört sich so an, als würde ich aktiv Menschen mit Jesus beein�lussen wollen. Ich möchte schon, dass Menschen Jesus kennenlernen. Was ich aber au� meinem Pro�il mache, ist mein Herz zu teilen. Ich sehe mich als Rose, ich bin Gottes Kind.“

Die meisten christlichen Freunde habe ich über Social Media kennengelernt. Früher war sie ein großer Overthinker, der Glaube brachte ihr Ruhe und Sicherheit in ihr Leben. Gott habe alles in der Hand, ist sich Rose sicher. Au� TikTok erlebe sie eine Art Erweckung: „Immer mehr junge Menschen sind au� der Suche nach dem wahren Sinn, gerade durch die ganze Identitätskrise. Ich merke, wie viele zu Gott �inden.“ Einen „modernen“ Glauben gebe es Rose nach jedoch nicht, Gott und Glaube seien ewig und unveränderbar. Die sozialen Medien, in denen auch Rose aktiv und präsent ist, stehen immer ö�ter in Kritik: Fake-Filter, die Unsicherheiten produzieren, Cybermobbing, Hate-Kommentare und Nachrichten. Rose �indet aber, die sozialen Medien können auch Themen wie Glauben und Freundscha�t �ördern: „Es entstehen Beziehungen. Die meisten christlichen Freunde habe ich über Social Media kennengelernt.“ Für die Menschen,

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Titelstory

Religionen in Deutschland Menschen �olgender Religionszugehörigkeit leben in Deutschland:

23,3

Millionen

Katholiken

21,5

Millionen

Evangelen

2,7

die in keiner Kirche sind, keine Gemeinde oder Freunde haben, hat die junge Gläubige einen Discord-Server ins Leben geru�en – also einen privaten Instant-MessagingDienst: „Wenn wir unsere Struggles teilen, unser Herz, dann �ördert es enorm den Glauben.“ Das Geschäft mit dem Glauben „Believe“-Kollektionen mit Ketten, Armbändern und T-Shirts, die gläubige User ansprechen sollen, sind au� Instagram keine Seltenheit. Dar� man aus moralischer Sicht mit Gott und Glauben wirklich Geld verdienen? „In der Christian Bubble gibt es Christen, die sagen, das ist total schlecht, wenn man mit Gott Geld macht", erklärt Rose. Für die In�luencerin, die selbst ein Business �ührt, sind die Vision und die Haltung am wichtigsten: „Ich habe einen Online-Shop �ür Schmuck und möchte damit Gottes Namen groß machen.“ �ber die Kreuzkette oder das Armband komme man schnell ins Gespräch mit anderen Gleichgesinnten, begründet sie ihre Entscheidung.

Theologe Schweitzer äußert Bedenken zum Thema Christ�luencer: „Die Frage ist, ob das richtig ist, irgendwelche Menschen au� diese Art und Weise zu beein�lussen. Viele, gerade im pädagogischen Bereich, �inden das problematisch, wenn Produkte �ür Konsum und Kommerz durch In�luencer transportiert werden. Und wenn man liest, welche Verdienste er�olgreiche In�luencerInnen haben, dann kommt man doch da sehr ins Nachdenken. Sollte sich eine Religionsgemeinscha�t solcher Methoden bedienen? Da kann man große Fragen stellen.“ Hilal ist Muslimin. Für sie spielt Social Media auch eine große Rolle. Als Userin �olgt sie Instagram-Seiten von islamischen Priestern. „Ich �inde jedoch, dass die sozialen Medien etwas toxisch sind, wenn es um Religion geht. Es existiert inzwischen der Begri�� ‚Haram Police‘, weil man es im Netz niemandem recht machen kann“, beschreibt die 21-Jährige das Dilemma. Jeder glaubt etwas anders und das werde im Internet nicht gerne gesehen. Sie rät dazu, beim Thema Islam Instagram

Millionen

Muslime

270.000 Buddhisten

100.000 Juden

100.000 Hinduisten

Quelle: Religionswissenschaftlicher Medien- und Informationsdienst e. V. – REMID

Die junge Gemeinde kommt regelmäßig zusammen, um sich auszutauschen, gegenseitig zu unterstützen, Freundscha�ten zu p�legen und ein�ach eine schöne Zeit zu verbringen.


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Moderner Glaube

Chosen ist eine junge christliche Gemeinscha�t mit Predigten, gemeinsamen Freizeiten – und einem eigenen Instagram-Kanal.

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Titelstory

nicht zu nutzen. Hilals Freundeskreis ist bunt gemischt: Atheisten, Katholiken und Evangelen zählen zu ihren engsten Freunden. „Ich habe tolle Leute um mich herum, die es gar nicht interessiert, woran ich glaube.“ Für sie bedeutet Glaube Ho��nung. �hnlich wie Rose und Hailey �indet sie darin die Antworten, die sie braucht. „Glaube ist nicht etwas, woran ich denke, wenn der nächste Feiertag da ist, sondern das, was ich immer im Herzen trage, woran ich mich �esthalte, wenn ich das Ge�ühl habe, meine Welt stürzt ein“, erzählt Hilal. Im Alltag versuche sie immer barmherzig und �air zu handeln, zuvorkommend anderen Menschen gegenüber zu sein, wie es der Islam verlangt. Dazu gehören auch das jährliche Fasten zum Ramadan und das Tragen eines Hijabs. „Der Glaube ist �ür mich das Verhältnis zwischen mir und Allah. Jede Sünde, jede gute Tat, meine Fehler und meine Geheimnisse sind o��en nur �ür Allah. Religion ist hingegen das, was Menschen mit der Zeit �ür sich ge�ormt haben. Im Lau�e der Jahrtausende wurde es angepasst“, beschreibt sie.

Ich finde, dass die sozialen Medien etwas toxisch sind, wenn es um Religion geht. Wie sieht Glaube in Zukunft aus? „Die Religionslandscha�t wird immer viel�ältiger, das liegt unter anderen am wachsenden Ein�luss des Islam. Das gilt aber auch �ür andere Gruppen, die wir bisher o�t übersehen, wie zum Beispiel orthodoxe Christen“, gibt Theologe Schweitzer als Prognose an. „Auch die Zahl der Kon�essionslosen nimmt zu. Also derjenigen Menschen, die keine Zugehörigkeit zu einer Religionsgemeinscha�t �ür sich bejahen. Größere Viel�alt religiös, größere Viel�alt weltanschaulich.“

Text vo n No e l i a S a nchez B a ro n, 25,

glaubt nicht an Gott, hat bei ihrer Recherche aber viele neue Sichtweisen zu Gott entdeckt.


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Experteninterview

Zwischen Wissen und Glauben An�ang des 17. Jahrhunderts bestätigte Galileo Galilei durch seine teleskopischen Beobachtungen die Entdeckungen von Copernicus und Kepler, dass die Sonne der Mittelpunkt des Universums ist und die Erde sich um sich selbst sowie um den glühend heißen Stern dreht. Die Kirche zwang Galilei damals, seine Entdeckung zu widerru�en. Dass sich Religion und Wissenscha�t aber nicht immer gänzlich ausschließen müssen, beweist Pro�essor Heino Falcke. Der er�olgreiche Astrophysiker ist nämlich bekennender und praktizierender Christ. SPIESSER-Autorin Anna-Lena Malter hat mit ihm über seinen Spagat zwischen den beiden Welten gesprochen. Wie können Sie Ihre Arbeit als Astrophysiker mit der des Hilfspredigers in Ihrer Kirchengemeinde vereinen? Bei der Glaubensfrage geht es ja darum, woher alles kommt. Gibt es einen Gott als Ursprung und wenn ja, was bedeutet das? Was bedeutet das für mich, für mein Leben? Das sind Fragen, die man naturwissenschaftlich beantworten kann. In der Bibel stehen Glaubensfragen in Form von Geschichten, die können wir nachlesen. Für mich persönlich war der Glaube immer eine tolle Ergänzung. Ich hatte dann das Gefühl, ich laufe auf zwei Beinen. In der Physik schaue ich auf die unbelebte Materie und in der Religion schaue ich, was dahintersteckt. Wie sind Sie überhaupt zum Glauben gekommen? Ich bin in einem christlichen Elternhaus aufgewachsen. Ich hatte Religionsunterricht und war im Konfirmandenunterricht. Meine Mutter war in der Kirche aktiv und auch meine

Großeltern waren sehr gläubig. An einem Morgen bin ich aufgewacht und mir wurde klar: Gott ist Liebe. Und dieser Spur wollte ich folgen. Das war für mich ein naturwissenschaftlicher Prozess voller Wagen und Ausprobieren. Das Experiment war, herauszufinden, was Glaube mit mir macht.

Die Kirche war immer interessiert an Wissenschaft. Was meinen Sie: Gibt es den Gottesbeweis und würden Sie diesen gerne finden? Ich wäre erschüttert, wenn es einen Gottesbeweis gäbe. Ich glaube an Gott, der auch Person ist, der nicht nur Etwas ist. Für mich ist im Glauben wichtig, dass ich frei bin als Mensch. Ich kann glauben oder nicht glauben. Wenn Gott sich beweisen ließe, hätte ich diese Freiheit nicht mehr. Mathematisch wäre der Gottesbeweis auch zum Scheitern verurteilt,

da man nur etwas innerhalb eines Bezugssystems beweisen kann. Glaube ist für mich nicht Beweis, sondern Entscheidung. Was antworten Sie Ihren Gottesdienstteilnehmern, wenn Sie nach dem Ursprung des Universums gefragt werden? Der Ursprung von allem ist schon für mich Gott der Schöpfer mit seinem Schöpferwort. Und dieses Schöpferwort ist für mich auch die Naturwissenschaft und die Rationalität. Wenn jemand wissen will, wie das genau passiert ist, dem nenne ich den Urknall vor 13,8 Milliarden Jahren. Gibt es einen Zwiespalt zwischen der kirchlichen Institution und der wissenschaftlichen Arbeit? Die Kirche war immer interessiert an Wissenschaft. Die Mendelschen Vererbungsregeln beispielsweise wurden von einem Mönch durch Experimente entdeckt. Aber natürlich gab es auch immer schon einen Machtstreit


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Religion & Wissenschaft

eine Rolle spielen. Was ist der Wert eines Menschen? Das kann ich wissenschaftlich nur schwer ausdrücken. Aber in meinem Glauben ist der Mensch gewollt, er ist geliebt und hat einen Platz hier. Er hat einen Wert, der nicht von der Wissenschaft allein bestimmt wird. Ich benutze die Bibel aber nicht, um wissenschaftliche Fakten festzulegen. Es geht auch um die Bedeutung des Zweifels. Jeder Glaube ist auch immer ein Abbild der Wirklichkeit, nicht die Wirklichkeit selbst. Selbst an Gott zu zweifeln ist wichtig, finde ich. Genauso wie wir immer wieder wissenschaftliche Modelle hinterfragen.

zwischen Wissenschaft und Kirche. Wer hat was zu sagen? Wer hat die letzte Autorität? Und in den letzten 400 Jahren hat die Kirche ihre Autorität in vielen Lebensfragen verloren. Dies bedeutete einen großen Machtverlust für diese Institution. Es geht eigentlich weniger darum, dass Wissenschaft und Kirche nicht gut miteinander können, denke ich, sondern darum, wer die Erkenntnis an das Volk bringt. Was ist größer, Ihr evangelischer Glaube oder Ihr Glaube in die Wissenschaft? Beides sagt mir, ich soll nach der Wahrheit suchen. Ich würde nie sagen, das eine sei mächtiger als das andere. Auch Wissenschaft kann nicht alles erklären. Irgendwann hören die Fakten auf. Nämlich da, wo auch Werte

„Licht im Dunkeln – Schwarze Löcher, das Universum und wir“ In seinem Buch beschreibt Pro�. Falcke den Weg von den ersten Blicken der Menschen hoch zum Himmel bis hin zu unserer modernen Astrophysik. Dabei geht er auch au� seine Forschung zu Schwarzen Löchern und die noch unenthüllten Geheimnisse des Universums ein – und darau�, was das alles mit ihm und uns zu tun hat.

Die Physik und auch viele andere wissenschaftliche Gebiete gehören ganz selbstverständlich zum Schulunterricht dazu ‒ der Religionsunterricht jedoch ist zum Teil umstritten. Was meinen Sie zu dem Thema? Ich wäre nie der Mensch geworden, der ich heute bin, ohne meinen Glauben. Und auch junge Menschen haben Fragen, nach dem Leben, nach sich selbst. Religion hat dafür viele Antworten. Ethikunterricht allein reicht da aus meiner Sicht nicht aus. Die deutsche Geschichte, die Philosophie, die Grundlage der Menschenrechte – all das hat einen christlichen Ursprung. Ohne Religionsunterricht würde uns etwas fehlen. Aber bei Fragen wie zum Beispiel nach der Gleichberechtigung gibt es zum Glück die weltliche Macht, die dies gesetzlich gewährleistet. Kirche und Staat waren oft in einem Boot in der Geschichte, aber eben auch oft Gegenpole, die sich gegenseitig kontrolliert und korrigiert haben.

Sollte es Grenzen in der Wissenschaft geben, die der Mensch nicht erforschen sollte? Nein. Der Mensch darf und soll jede Frage stellen. Er soll alles untersuchen, aber wird vielleicht nicht alle Antworten finden können. Es ist nicht möglich, dass man alles erklären, alles machen, alles lösen kann. Aber man muss die Fragen danach stellen. Man muss nicht alles tun, was einem die Wissenschaft hergibt. Ein gutes Beispiel: Wir können Atombomben bauen, müssen dies aber nicht tun. Vielleicht können wir in einigen Jahren Mensch-Tierwesen künstlich erschaffen, trotzdem müssen wir das nicht tun. Wir müssen uns in der Wissenschaft auch den ethischen Fragen stellen und uns dabei fragen, ob uns die Erkenntnisse als Menschheit wirklich weiterbringen. Wissen oder glauben, was ist wichtiger für die Menschheit? Auch in der Wissenschaft muss ich zuerst an etwas glauben, bevor ich es wissen kann. Wenn ich eine These aufstelle und mir dafür noch die Ergebnisse fehlen, glaube ich trotzdem an meine These, um diese zu beweisen. Glauben und Wissen bringen sich aus meiner Sicht gegenseitig weiter. Mir würde es grauen vor einer Welt ohne Glauben. Aber eine Welt ohne Wissen ist genauso katastrophal. Es sind zwei Pole, die miteinander im Gespräch bleiben müssen, sich immer wieder fordern und hinterfragen sollten.

Text von An n a-L en a Malter, 22


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Debatte

Religionsunterricht ‒ überholt oder notwendig?

Religionsunterricht ist an allgemeinbildenden Schulen �ester Bestandteil des Unterrichtsplans. Aber braucht es das überhaupt noch? SPIESSER-Autor Tom und -Autorin Anja sind diesbezüglich unterschiedlicher Ansichten und tragen ihre wichtigsten Argumente in einem Pro & Contra �ür euch zusammen.

PRO „Religionsunterricht ist das Spielfeld für Toleranz“ Zugegebenermaßen ist der Religionsunterricht wohl nicht das anspruchsvollste Fach in der Schule. Während in Mathe oder den Naturwissenscha�ten nur harte Fakten zählen, gibt es im Unterrichts�ach Religion kein Richtig oder Falsch. Aber macht es diese Tatsache wirklich weniger wert? In der Philosophie oder vielen anderen angesehenen Geisteswissenscha�ten ist es schließlich nicht anders. Es gibt nun mal nicht immer die eine Wahrheit, sondern unterschiedliche Ansichten. Und das ist auch gut so. Eines dar� man außerdem nicht vergessen: Wenn jemand wirklich überhaupt nichts mit dem Religionsunterricht an�angen kann, hat er oder sie in Deutschland die Wahl, alternativ ein Fach wie Ethik oder Werte und Normen zu belegen. Im Vergleich zu eher unbeliebten Fächern wie Mathe sind das ja nahezu luxuriöse Zustände. Hinzukommt, dass nicht irgendein Gesetz, sondern unsere Ver�assung den Religionsunterricht in ö��entlichen Schulen vorschreibt. Konkret heißt es im Grundgesetz Art. 7, Absatz 3: „Der Religionsunterricht ist in den ö��entlichen Schulen mit Ausnahme der bekenntnis�reien Schulen ordentliches Lehr�ach.“ Nun könnte man meinen, dass

unsere Ver�assungsväter halt noch sehr religiös waren. Das mag der Fall sein. Religion aus dem Lehrplan zu streichen, wird aus meiner Sicht auch der heutigen gesellscha�tlichen Realität nicht gerecht. Religion prägt auch heute noch weltweit das Leben von Milliarden von Menschen. Und das Tag �ür Tag. Selbst in Deutschland gibt nur knapp über ein Viertel (26,9 %) der Bevölkerung an, nicht gläubig zu sein (Eurobarometer-Um�rage von 2018). Auch wenn das �ür manche nur bedeutet, an Weihnachten oder Ostern in den Gottesdienst zu gehen. Religion ist �ast überall. In der aktuellen Außenpolitik, in der Historie, im Städtebau und sogar in unserem Kalender. By the way, wir haben gerade das Jahr 2021 „nach Christus“! Es mag sein, dass vieles nur noch Symbolik ist. Aber egal, wie man zum Glauben steht, man sollte die Basics wissen. Warum �eiern wir in Deutschland Ostern oder Weihnachten? Was hat es mit P�ingsten au� sich? Und diese Basics vermittelt nun einmal der Religionsunterricht. Außerdem sind wir trotz unserer modernen Wissenscha�t in den zentralen Fragen des Lebens nicht wirklich schlauer. Was ist der

Sinn des Lebens? Was kommt nach dem Tod? Der Religionsunterricht bietet den Rahmen �ür junge Erwachsene, sich darüber auszutauschen – und das auch kritisch und kontrovers. Jede Position, die eines Atheisten, Agnostikers, Christen oder Muslims oder Anhängers einer anderen Religion, hat ihre Berechtigung. Wenn man schon nicht den Religionsunterricht als Bestandteil des Unterrichtsplans tolerieren kann, wie kann man dann die Weltanschauungen anderer Menschen im Alltag vorurteils�rei tolerieren? Ich �inde, die Frage sollte bei allem sein: Macht mich meine Religion oder meine atheistische Einstellung toleranter oder intoleranter? Religionsunterricht ist aus meiner Sicht das Spiel�eld �ür Toleranz. Hier können Schülerinnen und Schüler üben, eine Haltung zum Glauben zu artikulieren und Menschen so zu akzeptieren, wie sie sind. Unabhängig davon, was sie nun genau glauben – oder eben auch nicht glauben.

Text von Tom Al biez, 24,

hat früher im Religionsunterricht einen Vortrag über Religionsgründung gehalten, ist mittlerweile aber Christ.


CONTRA „Religionsunterricht, in dem Meinungen als Wahrheiten verkauft werden, hat an staatlichen Schulen nichts verloren“ Kindern und Jugendlichen sollen im Religionsunterricht Werte vermittelt werden, die nichts mit trockenem Wissen zu tun haben – schön und gut. Aber braucht man da�ür wirklich den vorgelegten Religionsunterricht? Schule ist schließlich ein Ort des Wissens und nicht des Glaubens. Die alleinige Wissensvermittlung kann auch in einem Wahl�ach Religion er�olgen. Glaube soll doch eigentlich was Schönes sein und Menschen zusammen�ühren. An staatlichen Schulen �ührt das, ange�angen mit dem Morgengebet zum Kreuz, bei dem grundsätzlich alle mitbeten sollen, aber eher zur Spaltung und Splittergemeinden. Das kann �ür die jungen, �ormbaren Menschen aus meiner Sicht zum Verhängnis werden. Jugendliche be�inden sich schließlich in einer Phase des

Lebens, in der sie eigene Meinungen und Einstellungen bilden. Religion ist Privatsache und kann genauso gut auch außerhalb der Schule, bspw. in Kirchengemeinden, kennengelernt werden. Menschen �inden im Glauben Halt und beten aus �berzeugung zu Gott, Noten und Auswendiglernen sind hier �ehl am Platz. Religion ist etwas, das nicht einheitlich gemessen werden kann. Und darum geht es doch schlussendlich im Unterricht, oder nicht? Junge Menschen sollen an die Bibel und den Glauben herange�ührt und dabeigehalten werden. Was ihnen dabei verwehrt bleibt, ist die Möglichkeit, selbst aus �reien Stücken zum Glauben zu �inden. Sie werden aus meiner Sicht manipuliert, vorge�ertigte Meinungen und Werte anzunehmen und pseudozuvertreten, um es in die nächste Klasse zu scha��en. In den USA beispielsweise gibt es keinen Religionsunterricht an staatlichen Schulen. Auch Kirchensteuer hat hier keinen Platz, denn die Trennung von Kirche und Staat ist elementar. Und dennoch er�ährt in keinem anderen Land der Glaube mehr Lebendigkeit und Wahrha�tigkeit als dort. Der klassische Religionsunterricht, wie wir ihn kennen, betrachtet in der Regel nur das Christentum und schneidet (wenn überhaupt) die anderen vorhandenen Weltreligionen nur an. Hinsichtlich der mittlerweile viel bunteren Kultur, die es in Deutschland gibt, ist es daher notwendig, alle Religionen zu berücksichtigen und wertungs�rei zu unterrichten. Selbst das Separieren zwischen

katholisch und evangelisch, die ja eigentlich dieselbe Religion repräsentieren, begünstigen eine Spaltung der Gesellscha�t. Um zur besseren Integration beizutragen, sollte jede Person mit ihren kulturellen Wurzeln ernst genommen und unterstützt werden, den eigenen Glauben zu �inden. Im Religionsunterreicht werden – orientiert an der Bibel – häu�ig veraltete, konservative Werte vermittelt, die junge Erwachsene abschrecken. Gemessen an den Kirchenaustritten wird es daher Zeit, zeitgemäßer zu lehren und die Kinder und Jugendlichen mehr abzuholen. Der Religionsunterricht hat die Anpassung an die heutige, wandelbare, digitalisierte und bunte Gesellscha�t komplett ver�ehlt und bremst somit motivierte junge Erwachsene aus, ihre individuelle Position und ihren Wert in vielleicht einer �ür sie passenden Weltanschauung und Glaubensrichtung zu �inden. Sowohl �ür die Schülerinnen und Schüler als auch �ür die Gesellscha�t wäre es ein beachtlicher Fortschritt, wenn in der Schule allgemeine Wertebildung an die Stelle kon�essioneller Werteerziehung treten würde. Hierbei sollte das institutionelle Eigeninteresse der Religionen nicht den pädagogischen Au�trag in den Schatten stellen. Text von An ja Luk as s ek , 25,

ist mit dem Ehrenamt als Ministrantin in einem katholischen Umfeld groß geworden und ist heute Mitglied einer freievangelischen Kirche.


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Interview

Es hätte mich genauso treffen können

Johannes Mickenbecker ist einer der bekanntesten YouTuber in Deutschland und vor allem �ür seinen o��enen Umgang mit seinem christlichen Glauben bekannt. Er hat in seinem Leben schon einige schwere Schicksalsschläge erlebt und glaubt trotz allem an einen guten Gott. Im Interview mit SPIESSER-Autor Tom spricht er über seine verstorbenen Geschwister und seinen Weg zum Glauben.

Weshalb hast du 2016 gemeinsam mit deinem verstorbenen Zwillingsbruder Philipp den YouTube-Kanal „The Real Life Guys” und vor einem Jahr den Kanal „Life Lion“ gegründet? Während der Schulzeit haben wir gemerkt, dass wir überhaupt keinen Bock mehr haben, am Schreibtisch zu sitzen und zu lernen. Also haben wir einfach alles gemacht, worauf wir Lust hatten: mit Freunden reisen, ein U-Boot bauen oder ein Drohnen-Jetpack entwickeln. Unsere Community haben wir einfach auf dem „The Real Life Guys“-Kanal bei allem mitgenommen.

Der „Life Lion“-Kanal ist entstanden, als Philipp erneut an Krebs erkrankte. Er wollte seine Erfahrungen, die er mit Gott gemacht hat – die ihm weitergeholfen und neue Hoffnung gegeben haben – teilen. Deine Schwester Elisabeth starb 2018 bei einem Flugzeugabsturz und Philipp verstarb am 09. Juni 2021 an Krebs. Dennoch glaubst du an einen guten und gerechten Gott? Wie kann ein liebender Gott so ein Leid zulassen? Ich finde diese Frage sehr spannend und auch wichtig, sie zu stellen. Andererseits sollte man sich auch diese Fragen stellen:

Welche Erwartung habe ich an Gott? Sollte Gott in jedem Fall eingreifen? Ich denke nicht. Denn Gott lässt den Menschen ihren freien Willen und stellt sich nicht in den Weg, wenn du versuchst, etwas Falsches zu machen. Aber Gott will dich von innen heraus so verändern, dass du selbst keine falschen Sachen machen möchtest. Als meine Schwester gestorben ist, bin ich mega sauer auf Gott gewesen und habe ihn für ihren Tod verantwortlich gemacht. In dieser Zeit habe ich aber auch gemerkt, dass viel Leid auf der Welt auf den Egoismus der Menschen zurückzuführen ist. Das trifft vielleicht nicht unbedingt auf Krankheiten


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Weg zum Glauben

zu, aber immer, wenn wir uns selbst in den Mittelpunkt stellen, entstehen Probleme. Ich glaube nicht an die Idee des Kapitalismus, dass, wenn jeder an sich denkt, an alle gedacht ist. Da werden viele Menschen nicht betrachtet und die einzige Lösung für dieses Problem ist meiner Meinung nach Nächstenliebe. Nächstenliebe sollte also das oberste Gebot sein? Grundsätzlich ja, aber nicht unbedingt ein Gebot. Ich glaube eben nicht, dass wir Menschen zu mehr Nächstenliebe „zwingen“ können. Alle Religionen haben das Ziel, Regeln zu schaffen, um das Zusammenleben zu verbessern. Das Herz des Menschen ist dadurch aber noch nicht verändert. Und das ist genau der Punkt, wo der Glaube

Johannes Mickenbecker hat schon viele verrückte Ideen in die Tat umgesetzt: Ob eine �liegende Badewanne, ein U-Boot oder ein Hovercra�t. Seinem Zwillingsbruder Philipp und ihm mangelte es bisher nie an kreativen Ideen und handwerklichem Tatendrang. Seit 2016 begeistert der YouTube-Kanal „The Real Li�e Guys“ seine Community mit nicht immer unge�ährlichen Projekten. Den „Li�e Lion“-Kanal haben die Brüder 2020 gestartet und sich darau� vor allem Philipps Umgang mit seiner erneuten Krebsdiagnose und anderen persönlichen Themen gewidmet.

für mich lebendig wird und ich Gott erlebt habe: Nämlich darin, dass Gott dein Herz verändern kann. Was waren denn deine ersten Erfahrungen mit dem Glauben und Religion? Ich bin in einer sehr christlichen Familie aufgewachsen, in der es viel um Religiosität und Regeln ging. Außerdem war ich auf einer sehr konservativen, christlichen Schule. Das alles hat mich erst mal extrem von der Religion abgeschreckt. Als Kind hast du ein sensibles Gespür dafür, ob jemand etwas aus Überzeugung macht oder nicht. Wahre Liebe habe ich in den Regeln und Geboten nicht gefunden, also habe ich mich zunächst davon abgewendet, überhaupt an Gott zu glauben.


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Interview

Seitdem habe ich Religion kritisch gesehen und hinterfragt. Philipp hat aus unserem Freundeskreis als Erster zum Glauben gefunden. Das lag vor allem an dem, was er erlebt hat. Ich hatte eine natürliche Abneigung gegen alles, was mit Gott zu tun hatte. Zuerst dachte ich, dass Philipp durch den Glauben an Gott nicht mehr bei unseren Projekten mitmachen und richtig langweilig werden wird. An sich fand ich seine Veränderung nicht negativ, hatte aber einfach keinen Bock darauf. Und wie hast du dann schließlich selbst zum Glauben gefunden? Es gab einen Schlüsselmoment, an dem ich mich komplett von meinen Vorurteilen freigemacht habe. Als ich das Flugzeug gesehen habe, mit dem meine Schwester abgestürzt ist, und dachte, dass ich fünf Minuten vorher noch selbst drinsaß. Es hätte mich genauso treffen können. Die Wissenschaft hat auch keine Erklärung dafür, ob etwas nach dem Tod kommt. Ich glaube, dass es in unserem Körper etwas gibt, das nicht materiell ist. Wir sind eine Biomasse, aber haben eine Seele oder einen Geist und für mich stellte sich da die Frage: Wo geht die Seele beziehungsweise der Geist nach dem Tod hin? Als ich begann, mich das zu fragen, habe ich zuerst einen großen Bogen um die Bibel gemacht. Doch letztendlich habe ich die einzige für mich logische Antwort darin gefunden. Jesus ist der einzige Mensch, von dem ich gehört habe, der komplett ohne Egoismus lebte. Der für Menschen gestorben ist, die ihn noch nicht einmal geliebt haben. Mich hat das sehr beeindruckt und dadurch konnte ich mich für den Glauben öffnen.

Dass aus einem Nichts etwas geworden ist, ergibt für mich einfach keinen Sinn. In welchen Momenten bist du von der Existenz Gottes überzeugt? Bei Philipp waren vor allem Zufälle ausschlaggebend, die eigentlich keine Zufälle sein können. Ich bin generell ein rationaler Mensch. Für mich waren selbst die Erfahrungen, die Philipp gemacht hat, am Ende Zufälle. Der entscheidende Punkt bei mir war viel eher die Frage: Wo kommen wir her? Dass aus einem Nichts etwas geworden ist,

ergibt für mich einfach keinen Sinn. Alles, was jetzt da ist, muss schon einmal dagewesen sein, von mir aus auch in einer anderen Form. Es muss also jemanden geben, der das alles geschaffen hat. Wenn ich mir die Natur oder den Menschen anschaue, kann ich mir nicht vorstellen, dass der komplexeste Organismus durch Zufall entstanden sein soll. Wie wird es in Zukunft auf euren YouTube-Kanälen weitergehen? Auf dem „Real Life Guys“-Kanal möchte ich weiterhin diese ganzen verrückten Experimente machen. Ich würde auch gerne in Richtung Community-Events gehen. Vor allem möchte ich Menschen dabei helfen, rauszugehen und selbst etwas zu machen. Den „Life Lion“-Kanal würde ich dagegen gern nutzen, um anderen Menschen Hoff-

nung zu machen, von meinen Erlebnissen mit Gott zu berichten und mit den Menschen in den Austausch zu kommen. Ich würde mich gern mit anderen unterhalten, die gar nicht oder an etwas ganz anderes als ich glauben. Das fände ich sehr spannend. Das fände ich voll schön, wenn wir ein Format schaffen mit einem Austausch auf Augenhöhe. Text von Tom Albiez, 24,

ist fasziniert von der ruhigen und positiven Ausstrahlung von Johannes und dankbar für dieses Interview. Foto von Hannah Folho��er, 26,

(Freiberufl iche Fotografin) findet, der Glaube kann stärken und vieles bewegen.


Handy am Steuer

FAHR

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Schnell die neueste Nachricht beantworten, die richtige Adresse raussuchen oder Musik hören – mit dem Handy kein Problem. Sitzt du aber hinter dem Lenkrad ist das lebensgefährlich. Teste in diesem Quiz dein Wissen. Verhältst du dich beim Thema „Handy am Steuer“ schon richtig?

Ich darf Nachrichten verschicken. a. Nein, unter keinen Umständen.

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Ich darf mit dem Handy während der Fahrt telefonieren. a. Nein

b. Ja, ich darf Sprachnachrichten versenden.

b. Ja, wenn ich den Lautsprecher anmache und es neben mich lege.

c. Ja, ich darf Nachrichten mithilfe von Sprachassistenten versenden und empfangen.

2

c. Ja, wenn ich es in einer Halterung steckt und ich über den Lautsprecher telefoniere.

Ich darf an der Ampel oder auf dem Standstreifen Nachrichten beantworten.

d. Ja, wenn ich es mir zwischen Ohr und Schulter klemme. e. Ja, wenn ich es mit der Freisprecheinrichtung verbinde.

a. Ja, beides ist erlaubt. b. Ich darf das Handy weder an der Ampel noch auf dem Standstreifen benutzen. c. Nur auf dem Standstreifen mit ausgeschaltetem Motor.

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Mit dem Handy darf ich Musik hören, …

d. An der Ampel nur, wenn die Start-StoppAutomatik den Motor ausgeschaltet hat.

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a. wenn das Handy auf meinem Schoß liegt und ich Kopfhörer in den Ohren habe. b. wenn das Handy mit dem Radio verbunden ist. c. wenn es angeschaltet auf dem Beifahrersitz liegt.

Ich darf das Handy als Navi benutzen. a. Ja, aber nur wenn es in einer Halterung steckt und über Sprachassistenten gesteuert wird. b. Ja, wenn es in einer Halterung steckt. c. Ja, wenn ich es in der Hand halte und über den Sprachassistenten steuere.

d. wenn das Handy in der Halterung steckt.

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d. Nein, ich darf es gar nicht als Navi benutzen.

Während der Fahrt darf ich meine Smartwatch checken. a. Ja, wenn ich Nachrichten verschicken will. b. Nein, überhaupt nicht. c. Ja, um zu schauen, wer mir geschrieben hat. d. Ja, um die Uhrzeit abzulesen. „Smarte Funktionen“ darf ich nicht verwenden.

Scanne den QR-Code und finde auf fahrschule-123.de weitere hilfreiche Tipps zum Thema Handy am Steuer.

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Lösungen: 1C 2B 3A 4E 5B 6D

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Erfahrungsbericht

Zwischen Kirchen und Maya-Ruinen Nach ihrem Abitur im Sommer 2020 entschied sich SPIESSER-Autorin Rebecka �ür ein Gap Year. Trotz der Corona-Pandemie �ührte sie diese Zeit unter anderem in ein �ernes, sehr religiöses Land: Mexiko. Was sie dort erlebt und über Religion und Glaube gelernt hat, beschreibt sie euch in einem Er�ahrungsbericht. In meinem Gap Year lag ich nicht auf der faulen Haut. Im Gegenteil: Ich startete zunächst als Fundraiserin durch. Außerdem begann ich aber eine noch viel wichtigere Reise: meine persönliche Weiterentwicklung. Ich versuchte, meinen Horizont an allen möglichen Stellen zu erweitern und trat im Herbst 2020 meine erste Backpackreise in die Berge an. Doch bei dieser einen Reise sollte es nicht bleiben, denn das Reisefieber hatte mich sofort gepackt. Der darauffolgende Winter war für mich – wie wahrscheinlich für die meisten von euch auch – Corona sei Dank einer der härtesten und längsten, die ich in zwanzig Jahren Lebenszeit miterlebt habe. Lockdown, keine Sonne, keine sozialen Kontakte. Ich fiel in ein großes Loch der Selbstzweifel und merkte: Ich muss etwas ändern! Also fasste ich den Plan, sobald es geht wieder loszuziehen, neue Gegenden zu erkunden und mich an neue Grenzen zu treiben, damit ich wieder weiter über mich hinauswachsen konnte. Anfang Mai 2021 plante ich dann ganz spontan mit einer Freundin einen Roadtrip durch Europa, doch die ganzen Grenzkontrollen machten uns die Reise schwer. Wir fühlten uns gefangen, suchten nach Alternativen und fassten dann den Entschluss: Wir fliegen nach Mexiko! Eine Woche später stand ich dann auch schon mit nur meinem Backpack auf dem Rücken im Flughafen und kurze Zeit später befand ich mich auch schon in der Luft.

Die Verbundenheit zu Gott Ich landete in Cancún, auf der Halbinsel Yucatán. Ich hatte die Sonne und die Freiheit vermisst und bekam nun von beidem endlich eine dicke Portion ab. Ich freute mich, es ging mir gut. Schnell stellte ich aber fest, dass ich mich in dieser touristischen Gegend überhaupt nicht wohlfühlte. In Holbox trennte ich mich dann von meiner Freundin und zog alleine weiter die Küste runter. In den folgenden drei Monaten, die ich dann durch Mexiko tourte, kam ich an immer mehr Stellen mit dem dortigen christlichen Glauben in Kontakt. Angefangen bei spirituellen Gesprächen mit anderen Reisenden, über Wegkreuze und Panteónes (also Grabdenkmälern), bis hin zu Segnungen durch Einheimische war alles dabei. Ich war so fasziniert und beeindruckt, dass ich mich tatsächlich jedes Mal freute, wenn ich einen neuen Altar mit einer Statue Jesu oder der heiligen Jungfrau Maria entdeckte.

Auch heute sind Opfergaben in den Kirchen Mexikos nicht unüblich.

Christentum in Mexiko? Diese Entdeckung verblüffte mich anfangs sehr, doch ich fand schnell heraus, dass der Glaube hier von den Spaniern verbreitet wurde, die im Laufe der

Geschichte Mexiko eroberten. Demnach findet man überall in Mexiko Kathedralen und Kirchen und einen Haufen Menschen, die (mittlerweile) gerne und aus tiefstem Herzen an Gott und das Christentum glauben. Und was mir auch aufgefallen ist: Je weiter man sich von der Küste des Bundesstaates Quintana Roo, also von den touristischen Städten, entfernt und ins Land vordringt, desto präsenter werden die christlich-katholischen Gebäude und Zeugnisse. In Palenque, Campeche, traf ich dann auf Julietta. Die indigene Frau war für mich wie eine Mutter, denn sie kochte mir immer stärkendes Frühstück und umsorgte mich und andere Backpacker, wann immer wir etwas brauchten. Bereits nach zwei Tagen fühlte ich mich ihr sehr verbunden. Kurz vor meiner Abreise kam sie zu mir, legte ihre Hand auf meinen Kopf und fing an, einen Segen zu sprechen. Sie segnete mich im Namen Christi, schenkte mir den Segen Gottes und versprach, in ihren zukünftigen Gebeten an den Herrn auch immer für meinen Schutz und meine Liebe zu beten. Ich glaube, vorher bin ich noch nie jemandem begegnet, dessen Glaube an die Existenz und Macht Gottes so tief und rein war wie der von Julietta. Als meine Reise dann aber weiterging und ich den Ort Chiapas erreichte, entdeckte ich in vielen mexikanischen Lokalen kleine Altäre oder Schreine, auf denen geistliche Figuren oder Abbilder mit Blumen verziert ihren Platz einnahmen. Ähnlich wie in den Alpen stellte ich fest,


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Mexiko

der Maya der Zugang zur Unterwelt, in der der Regengott Chaac wohnt. Er zählt zu den mächtigsten und einflussreichsten Göttern dieser polytheistischen Religion. Blieb der Regen aus, so wurden Tier- oder auch Menschenopfer und kostbare Gaben dargebracht. Auch heute noch sind Opfergaben in den Kirchen Mexikos nicht unüblich. Familien versammeln sich hier in kleinen Gruppen, wenn es einen schweren Krankheitsfall gibt. Während des Rituals singen sie dann Lieder in Mayathan, der Sprache der Maya, und opfern ein ganzes Huhn. Handelt es sich nur um einen leichten Krankheitsfall, so werden auch gerne Hühnerköpfe, Innereien wie Herz oder Leber oder rohe Hühnereier als Opfergabe dargebracht. Zusätzlich gibt es auch noch klassische Gottesdienste, in denen, wie bei uns auch, ein Priester seine Predigt hält, während die Anwesenden in Andacht der Messe beiwohnen. Und wenn es einen kirchlichen Feiertag oder ein größeres Fest gibt, dann wird die Kirche mit bunten Fahnen verziert, die an Seilen über der Eingangstür befestigt werden und dann den gesamten Vorhof überspannen.

dass die Menschen, die in den Bergen wohnen, noch einmal ein ganz besonderes Verhältnis zu Gott aufgebaut haben. Einheimische erzählten mir, dass das damit zusammenhängt, dass man in den Bergen tagtäglich an die Naturgewalten und die damit bestehenden Gefahren erinnert wird. Die Maya – eine fast vergessene Kultur Vor langer Zeit, als die Spanier noch nicht ihren Weg über den Atlantik gefunden hatten, herrschte der Glaube der Maya auf der Halbinsel Yucatán vor. Daher begegnete ich auf meiner Reise nicht nur Spuren der christlichen Religion, sondern auch dem Glauben

der Maya. Auch heute existieren die Maya noch, wenn auch nur noch zu kleinen Teilen, und sie halten stolz an ihren Traditionen und Bräuchen fest. Was die Maya so besonders macht, sind ihr Glaube und ihre Verbundenheit zur Natur. Überall im Dschungel finden sich uralte, baulich sehr imposante Maya-Ruinen – viele sind noch heute unerforscht. Hier pflegten die Maya ihre Götter zu ehren, sich mit der Astrologie zu beschäftigen und Opfergaben darzubringen. Manche Fundstätten, wie zum Beispiel Chichén Itzá, besitzen des Weiteren wichtige Opferstätten. Cenoten (das sind Wasserlöcher), die über ein unterirdisches Tunnelsystem miteinander verbunden sind, sind laut

Ein Fazit Im Großen und Ganzen kann ich sagen, dass Mexiko mich in all seinen Facetten und Farben zutiefst beeindruckt und inspiriert hat. Was das Thema Religion und Glaube betrifft, so handelt es sich um ein großes Feld, das viel Platz zum Lernen und Forschen bietet. Allein das Zusammentreffen zweier so unterschiedlicher Kulturen bzw. Religionen, die über die Zeit hinweg eine völlig eigene, neue Welt erschaffen haben, zeugt davon, dass es hier noch viel mehr zu entdecken gibt. Ich kann jedem nur empfehlen, unabhängig davon, ob sie oder er nach Mexiko reist oder in ein anderes Land: Öffnet die Augen und sperrt die Lauscher auf, denn über den Glauben und die Religion erfahrt ihr eine Menge über die Menschen und deren Kultur. Und auch wenn das Thema anfangs vielleicht etwas abschreckend oder langweilig klingt, so gibt es doch unglaublich viele interessante Dinge zu erfahren, die den eigenen Horizont auf jeden Fall erweitern, wenn man sich ihnen gegenüber öffnet und neugierig bleibt.

Text und Foto von Rebecka Juchems, 21,

kann es kaum erwarten, weitere Länder dieser Welt zu bereisen.


Woran glauben wir eigentlich noch? Immer weniger Menschen gehören Religionsgemeinschaften an. Aber woran glauben Menschen, die nicht an Gott glauben? An nichts? SPIESSER-Autor Pierre bezweifelt das.


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Essay

Es gibt auf der einen Seite die Gläubigen, auf der anderen Seite die Ungläubigen. Richtig? An dem einen Ende des Spektrums stehen diejenigen, die Gott anhimmeln. Die, deren Leben geleitet wird durch die Zugehörigkeit zu einer Religionsgemeinschaft. Am anderen Ende befinden sich die Menschen, die all das in ihrem Alltag einfach nicht brauchen. Die Ungläubigen, die einfach vor sich hin existieren. Dazwischen: eine klare Trennlinie.

Die Frage ist, was Glauben eigentlich ausmacht. Lange Zeit dachte auch ich ungefähr so. Ich war der Meinung, dass ich das, was gläubige Menschen da in ihren Gottesdiensten anstellten, einfach nicht verstehen kann. Ihre Rituale und die Art, wie sie ihr Leben führen, gingen mich als nicht gläubige Person einfach nichts an. Nicht, dass ich nicht mit religiösen Menschen zurechtkam – ich war und bin mit einigen gut befreundet. Über das, was sie über diesen Teil ihres Lebens erzählten, zuckte ich jedoch regelmäßig nur mit den Schultern. Ich dachte: „Nicht meine Welt. Zu weit weg von meinem Alltag.“ Ich konnte und wollte diesen Gott, der für sie existierte und für mich eben nicht, einfach nicht verstehen. Aber ist religiöser Glaube wirklich so weit entfernt von dem, was mein Leben ausmacht? In seinem 2020 erschienenen Buch „The power of ritual“ fragt der Theologe und Podcaster Casper ter Kuile nach der Rolle, die Glaube und Rituale im Leben von atheistischen Menschen spielen können. Es geht ihm vor allem darum, zu untersuchen, welche Alternativen sie zu Zusammenkünften wie Gottesdiensten oder Ritualen wie dem Beten suchen und finden. Sein Ausgangspunkt: die Einsamkeit der Menschen in einer zunehmend digitalisierten und säkularisierten Gesellschaft. Ter Kuile argumentiert in seinem Buch, dass wir alle, religiöse und nicht religiöse Menschen, ein ähnliches Bedürfnis nach Gemeinschaft und einer spirituellen Auseinandersetzung mit uns und der Welt besitzen. Nur, dass gläubige Menschen eben einen festen Platz dafür in ihrer Glaubensgemeinschaft finden. Und Atheisten? Wenn man ter Kuile glaubt,

finden Nichtgläubige die Befriedigung dieses Bedürfnisses überall anders. Ein Beispiel, das er anführt, ist CrossFit. Für viele Menschen, die der Autor für einen wissenschaftlichen Aufsatz befragt hat, ist es mehr als nur Sport. Sie kommen zum CrossFit zusammen – bleiben danach aber noch für die Drinks. Sie ermutigen einander, ihre Lebensziele zu verfolgen, und trauern gemeinsam. Die Trainer können sogar als eine Art Priester verstanden werden, die die Gemeinschaft zusammenhalten und den „Gläubigen“ wichtige Messages mit auf den Weg geben. Wenn ich darüber nachdenke, woran ich eigentlich an Stelle von Gott glaube, ist mein erster Gedanke: Bücher. Nicht, weil ich einen Schrein für mein Lieblingsbuch gebaut habe, für das ich jeden Morgen eine Kerze anzünde. Sondern weil ich die Menschen, die meine liebsten Bücher geschrieben haben, verehre. Ich folge ihnen auf allen Social-Media-Kanälen und lechze nach jedem neuen Wort, das sie teilen. Ich glaube, dass ich etwas von ihnen und der Beschäftigung mit ihren Büchern für mich und mein Leben lernen kann. Und wenn sie einen Shitstorm erleiden, fühlt sich das wie ein persönlicher Angriff auf mich an. Die Frage ist, was Glauben eigentlich ausmacht. Ist es der Bezug zu einer übernatürlichen Figur, die angehimmelt werden kann? Ist es der Glaube an eine Gemeinschaft, deren Teil ich sein kann und die mich inspiriert, ein besserer Mensch zu werden? Und sind all das nicht Dinge, nach denen wir alle streben? Casper ter Kuiles Antwort ist: die Intention.

Gehöre ich jetzt einer religiösen Gemeinschaft an? Glaube und Gemeinschaft seien im Leben eines jeden Menschen präsent. Ob es der Glaube an die Lieblingsmarke oder an den eigenen Fußballverein ist. Was den Unterschied mache, sei die Intention dahinter. Im Kern geht es darum, den Blick auf etwas Bestimmtes zu richten und es mit allen Sinnen aufzunehmen. Der Autor von „The power of ritual“ hinterfragt dabei auch sein eigenes Bedürfnis nach Spiritualität, das er lange Zeit als zu verworren mit einem christlichen Glauben

betrachtet hat. Dem christlichen Glauben, der ihn als schwulen Mann vielerorts noch immer ausschließt. Inzwischen kann er dennoch sein Bedürfnis nach Introspektion im Gebet ausleben. Nicht etwa, indem er einen Gott oder seinen liebsten Influencer anbetet. Sondern indem er sich verschiedene Themen aus seinem Alltag vornimmt und sich gedanklich mit ihnen auseinandersetzt. Das Gebet zu Gott sei schließlich auch nichts anderes als eine Art Selbstgespräch, um sich wieder auf die eigenen Wertvorstellungen zu besinnen. Er lädt jede Person dazu ein, sich religiöse Praktiken bewusst vorzunehmen und etwas daraus zu basteln, das für unsere Zwecke besser passt. Klingt interessant. Und wenn ich es so betrachte, dann bete ich selbst auch. Vielleicht sogar täglich. Indem ich mir beim Yoga Zeit für mich nehme. Indem ich mir ein Thema vornehme, das mich beschäftigt und ein Gedicht dazu schreibe, um zu einer Antwort zu kommen. Ter Kuile konnte das natürlich nicht vorausahnen – aber gerade in der Zeit des Erscheinens seines Buches im Juni 2020 waren mehr Menschen denn je auf der Suche nach neuen Arten des Zusammenkommens. Die Corona-Pandemie hatte uns alle plötzlich dazu verdammt, uns auf so wenig persönliche Kontakte wie möglich zu beschränken. Ich zum Beispiel habe in der Zeit einen Online-Lesekreis gegründet. Gehöre ich jetzt also auch einer religiösen Gemeinschaft an? Vielleicht. Jede zweite Woche sprechen wir anhand eines Kapitels aus einem Buch über ein Thema wie Verantwortung, Zusammenhalt oder Erwartungen. Dabei tauschen wir uns auch über ganz persönliche Dinge aus. Vor der Diskussion liest eine Person ein Zitat vor, zu dem wir uns alle zwei Minuten lang stillschweigend Gedanken machen. Vielleicht ist das unsere Art des Gebets. Vielleicht bedeutet Glauben also einfach: mir klarmachen, warum ich Dinge tue. Eine Richtung für mein Leben suchen. Und vielleicht tun wir das alle, ob streng religiös oder nicht.

Text von Pierre Ho�mann, 26,

liebt Bücher mehr als Gott, hat aber (leider) keinen Schrein für sein Lieblingsbuch.


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Infografik

Religion als Job? So geht's! Du hast dich schon immer ge�ragt, wie viel ein P�arrer verdient oder ob es auch weibliche Imame gibt? Wir haben Antworten �ür dich und erklären zudem jeweils an einem Beispiel, wie du in den �ün� Weltreligionen eine beru�liche Lau�bahn starten kannst.

CHRISTENTUM Beruf: Pastor

JUDENTUM Beruf: Rabbi

Das Wort Rabbi stammt aus dem Hebräischen und bedeutet übersetzt „mein Lehrer“ oder „mein Meister“. Ein Rabbi ist in der jüdischen Gemeinde ein Gelehrter, der die Tora studiert hat. Er berät als Oberhaupt die jüdische Gemeinde in allen religiösen Fragen und in Rechtsangelegenheiten. Zu seinen Au�gaben zählen auch die Seelsorge, Trauungen, Beerdigungen, die Leitung der Gebete und vor allem der Unterricht im Judentum.

Voraussetzungen & Ausbildung:

Um als Rabbiner arbeiten zu können, ist die rabbinische Ordination (Semicha) er�orderlich. Zudem benötigt ein Rabbiner in der Regel ein abgeschlossenes Studium in Judaistik. Zusätzlich er�olgt die religiöse Ausbildung an einem Rabbinerseminar bzw. ein Studium an einer Talmudhochschule (Rabbinerschule).

Gibt's Rabbinerinnen?

Generell sind Rabbis ausschließlich Männer. In liberalen jüdischen Gemeinden gibt es heute aber auch Rabbinerinnen.

Einstiegsgehalt: rund 3.200 Euro

Pastor ist lateinisch und bedeutet „Hirte“. Sowohl bei den Katholiken als auch bei den Protestanten ist der Pastor der allgemeine Titel �ür Geistliche im Gemeindedienst. Die Au�gaben um�assen neben der Leitung der Gemeinde und der Gottesdienste das Sprechen und Predigen bei verschiedenen religiösen Zeremonien, wie Beerdigungen, Trauungen und Tau�en. Auch das Unterrichten von Kindern und Jugendlichen im Fach der christlichen Religion übernehmen Pastoren.

Voraussetzungen & Ausbildung:

Ein Pastor muss zunächst ein Theologiestudium an einer Universität absolvieren. An das Studium schließt sich eine Vorbereitungsphase �ür den Pastorendienst an. Im evangelischen Christentum nennt sich diese Phase Vikariat, was vergleichbar mit dem Re�erendariat �ür Lehrer ist. Anschließend wird der Pastor entweder von der Gemeinde gewählt oder von der übergeordneten Kirchenleitung ernannt.

Gibt's Pastorinnen?

Nur in evangelischen Gemeinden dür�en auch Frauen geistliche Beru�e ausüben.

Einstiegsgehalt:

rund 4.200 Euro – die Besoldung er�olgt nach Besoldungsstu�e A13


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Religion

BUDDHISMUS Beruf: Mönch

Zu den Verbreitenden der Lehre des Buddhismus gehören buddhistische Mönche. Die Mönche werden als Bhikkhu bezeichnet. Sie �olgen dem Patimokkha. So heißen ihre 227 Regeln, nach denen sie leben. Das Leben der Mönche ist vergleichbar mit dem Klosterleben im Christentum in Deutschland. Zwischen den religiösen Verp�lichtungen arbeiten sie in der Küche oder im Garten, waschen Kleider, machen sauber und p�legen ihre kranken und alten Brüder. Daneben meditieren sie mehrmals täglich und sammeln die Op�ergaben der Gläubigen ein.

Voraussetzungen & Ausbildung:

Neben guten Kenntnissen in der buddhistischen Lehre und einem Studium bei einem Lehrmeister muss eine Ausbildung in einem Kloster absolviert werden. Zudem gelten als Voraussetzungen, dass die Eltern einverstanden sind, es keine Schulden gibt und keine Verbrechen begangen wurden. Sind alle Bedingungen er�üllt, kann man schri�tlich um Au�nahme in einen Orden (zunächst als Novize) bitten.

Gibt's buddhistische Nonnen?

Ja, es gibt neben buddhistischen Mönchen auch Nonnen, die Bhikkhuni genannt werden.

Einstiegsgehalt:

Keines, denn buddhistische Mönche sollen Abstand zu Besitz halten und sich nicht von Materiellem abhängig machen. Sie leben von Spenden und leisten gemeinnützige Arbeiten. Heute werden sie häu�ig �ür spirituelle Dienstleistungen entlohnt, was kritisiert wird.

HINDUISMUS ISLAM Beruf: Imam

Wenn Muslime gemeinsam in einer Moschee oder außerhalb davon beten, gibt es immer eine Person, die das Gebet leitet. Im Islam übernimmt das der Imam. Grundsätzlich kann jeder vorbeten – es braucht dazu (zumindest in Deutsch land) keine besondere Ausbildung oder Ernennung. Allerdings muss man die geistige und religiöse Rei�e haben, die Abläu�e beim Gebet kennen und Verse des Korans beim Gebet zitieren können.

Voraussetzungen & Ausbildung:

Als Lehrberu� er�ordert Imam eine mehrjährige Ausbildung. In Deutschland unterscheiden sich die Imame in ihren religiösen Positionen und ihren Ausbildungen jedoch sehr, da sie aus unterschiedlichen Ländern stammen. Es besteht neben einem islamischen Theologiestudium oder einer Ausbildung in einem privaten Bildungszentrum auch die Möglichkeit, sich ausschließlich in einer Imam-Hatip-Schule (ein Gymnasium �ür Vorbeter) ausbilden zu lassen. In einigen Ländern gilt der Besuch einer solchen Schule als Voraussetzung �ür ein islamisches Theologiestudium.

Gibt's Imaminnen?

Ja, es gibt auch Imaminnen. Doch dies ist immer noch sehr umstritten, denn nach klassischer islamischer Theologie dür�en Frauen nur in reinen Frauengemeinscha�ten vorbeten.

Einstiegsgehalt: rund 2.000 Euro (in Deutschland)

Beruf: Priester

Wie auch im Christentum gelten Priester im Hinduismus als Mittler zwischen Menschen und Göttern. Sie sind �ür das Lehren und die Au�rechterhaltung des heiligen Wissens verantwortlich und sollen ein enthaltsames und ein�aches Leben �ühren. Sie �ühren alle Riten und Op�erzeremonien durch, die im Tempel er�orderlich sind. Als Zeichen der Zugehörigkeit tragen sie nach ihrer Au�nahme die Heilige Schnur über ihrer linken Schulter.

Voraussetzungen & Ausbildung:

Nach dem Kastensystem des alten Indiens dür�en Priester nur aus der Brahmanenkaste stammen, der höchsten Kaste. Auch heute wird in den großen Hindu-Tempeln die Rolle der Priester hoch angesehen – sie sind im Allgemeinen noch immer Brahmanen. In kleineren Tempeln dür�en auch Priester einer niedrigeren Kaste das Amt ausüben. Die spirituelle Ausbildung zum Priester begann ursprünglich im Alter zwischen acht und zwöl� und dauerte bis zu 30 Jahre. Heute ist die Ausbildung deutlich kürzer.

Gibt's hinduistische Priesterinnen?

Heute ja. Früher gab es aber keine Priesterinnen – obwohl es in der heiligen Schri�t des Hinduismus nicht verboten wird.

Einstiegsgehalt:

Traditionell sollen hinduistische Priester ein ein�aches Leben �ühren, heutzutage können sie durch die Bezahlung ihrer religiösen Praktiken jedoch gut leben.


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Rätsel

Geist erweitern 3x Killer’s Bodyguard Fan-Bundle mit Teil 1 & 2 Killer’s Bodyguard ist wieder da! Auch im zweiten Teil rund um das Killer-Trio in�ernale erwarten euch messerschar�e Wortge�echte, rasante Schusswechsel und brandheiße Ver�olgungsjagden. Die rasend unterhaltsame Actionkomödie erscheint am 23. Nov. als DVD, Blu-ray sowie als 4K Ultra HD (digital bereits ab 9. Nov. erhältlich). 5x Privacy – das Partyspiel von Amigo Jetzt kommt alles ans Licht! Der Partyspielklassiker Privacy ist zurück, bringt 100 neue pikante Fragen sowie hochwertiges Spielmaterial mit. Na, wie viele deiner Mitspieler �inden Monogamie langweilig oder würden sich einen Chip unter die Haut p�lanzen lassen? Nur, wer seine Mitspieler gut einschätzen kann, wird am Ende gewinnen. Mehr In�os: www.amigo-spiele.de 5x Fast & Furious 9 Fanpackage Von atemberaubender Action bis zu spektakulären Szenen, die in den Kinos nicht gezeigt wurden – Fast & Furious 9 – Der Director’s Cut (ab jetzt Digital und au� 4K Ultra HD, Blu-ray & DVD erhältlich!) explodiert mit zusätzlichem Inhalt, der nur im Home Entertainment zu erleben ist. Wir verlosen die DVD und den �erngesteuerten F&F RC Dri�t Jakob's Ford Mustang von Jada Toys. shop.jadatoys.de

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Tattoos & Religion Denkt man an religiöse Tattoos, haben wohl viele Menschen gleich Gangster-Rapper mit großen Kreuz-Tattoos vor Augen. Und ja, Tätowierungen und Glaubensüberzeugungen haben tatsächlich eine enge Verbindung – nicht nur in unserer christlichen Religion.

14.+ 15. Jan. 2022

HALLE MESSE n Theme t vor Or

Fun-Facts • Einige Bibelstellen legen es nahe, dass der Apostel Paulus tätowiert war. So schrieb er in seinem Brief an die Galater (Gal 6,17): „Ich trage die Leidenszeichen Jesu an meinem Leib.“

• Berufsorientierung & Ausbildung • Job & Karriere • Studienangebote • Weiterbildung & Qualifikation • Selbstständigkeit

• Auch die Kreuzzügler trugen Tätowierungen, um Symbole ihres Glaubens immer bei sich zu haben. Gegenstände oder Papier mit sich rumzutragen, war dagegen eher unpraktisch. • In Sri Lanka ist es verboten, religiöse Symbole auf dem Körper zu tragen. Die Britin Naomi Coleman musste 2014 ihre Urlaubsreise dort im Gefängnis verbringen, weil sie einen Buddha auf dem Arm tätowiert hatte. • Im Hinduismus und Buddhismus haben Tattoos eine lange Tradition. Dass deren religiöse Motive in unserer westlichen Welt als trendige Tattoo-Motive genutzt werden, ist aber nicht gern gesehen. • Im Islam und Judentum ist der eigene Körper so was wie eine heilige Leihgabe Gottes an uns. Streng genommen sind Tattoos und auch Piercings daher respektlos gegenüber dem Schöpfer.

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Blattkritik/Ausstieg

So sei es …

SPIESSER erscheint bundesweit mit einer Druckau�lage von 200.000 Exemplaren (IVW III/2021). Herausgeber

Bevor ihr das He�t weg- und die Füße hochlegt, wer�t doch noch einen Blick au� das Feedback zum letzten SPIESSER.

Orange YC GmbH Fetscherstraße 32 01307 Dresden Geschä�ts�ührer: Björn Peters (V.i.S.d.P.) Tele�on: 0351 288549-000 Fax: 0351 288549-549 Web: SPIESSER.de Mail: in�o@SPIESSER.de Redaktionsleitung: Tabea Grünert Layout: Paula Kuchta, Lena Schä�er Lektorat: Ute Nitzsche Redaktion: Caroline Böhme, Frieda Rahn, Katharina Ziegler

Titelstory über Bildung in sozialen Medi

Koordination: Susann Thannert

en:

Kritik zur ouse: App Clubh

Sehr gut, wir alle nutzen täglich diverse Social Media-Kanäle, da ist das sehr informativ.

ertigt. Völlig gerechtf ll mit. Da gehe ich vo

Kommentar zu unserer Kissenschlacht

mit HE/RO:

Hab es mir gerade angeschaut. War sehr unterhaltsam und lustig :) weiter so!

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Mitarbeiter dieser Ausgabe: Tom Albiez, Sylva Goldmann, Rebecka Juchems, Pierre Ho�mann, Anja Lukassek, Anna-Lena Malter, Noelia Sanchez Baron Wir lieben alle SPIESSER, egal welchen Geschlechts. Damit aber trotzdem alles im SPIESSER und au� SPIESSER.de gut lesbar ist, verwenden wir weibliche und männliche Sprach�ormen als Paar�ormen oder das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen sind bei uns wie Farben – sie sind �ür alle da.

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edien sind ein Riesenthema – betrifft mich selbst auch. Ich finde mich in den Aussage n wieder.

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Titel�oto: Johannes Mickenbecker Bildnachweis: Hannah Folho��er

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