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[intern] A k t u e l l e I n f o r m At I o n e n u n d t e r m I n e
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
Ihr Jan Holze Vorsitzender Deutsche Sportjugend
Freiwillige im Fokus
und pädagogische Mitarbeiter*innen der Träger sowie Anleiter*innen aus den Einsatzstellen. Insgesamt versammelten sich 150 Akteur*innen aus allen Bundesländern zu diesem ersten Forum der Freiwilligendienste im Sport. Neben den zuvor in Naumburg erarbeiteten Forderungen der Freiwilligen standen die Bedeutung für Sportverbände, die Lobbyarbeit sowie Geschichte und Zukunft der Freiwilligendienste auf dem Programm. Der Austausch von Wünschen, Erwartungen und Ideen war intensiv: Alle Träger sollten ihren Freiwilligen die Möglichkeit bieten, in Sprecher*innenteams weitere Engagementerfahrungen zu machen und sie damit auch an eine Interessensvertretung heranführen, hieß es mehrfach. Die Bundesländer Thüringen, Sachsen und SachsenAnhalt wollen dies mit einer Kooperation nach dem Vorbild der „Nordlichter“ anFreiwilligendienstleistende beim Forum im Salles de Pologne in Leipzig g e h e n , u m d i e Sprecher*innen besser zu vernetzen. Gleichzeitig sollten betreuen und ihre Bildungstage organisieren, Sprecher*innen in Gremien der Träger veranumgesetzt werden? kert werden. Auch Landesfachverbände Um Diskussions- und Veränderungsprosollten sich stärker einbringen, um sich mit zesse anzustoßen, lud die Deutsche SportFreiwilligen zu vernetzen und diese für ein jugend im März 2019 rund 70 junge FreiwilEngagement im Verband zu gewinnen – in ligendienstleistende nach Naumburg ein enger Kooperation mit den Trägern. Die – Repräsentant*innen aller Bundesländer Aufgabe der nachhaltigen Engagementsisowie der Jugendorganisationen der Spitzencherung liegt, da waren sich alle Beteiligten verbände und der Verbände mit besonderen einig, bei den Trägern. Aufgaben kamen zusammen, um Wünsche In einer Abschlussrunde vereinbarten die und Forderungen zu formulieren. Die meisten Träger eine Intensivierung der vernetzten dieser Freiwilligen sind von ihren SeminarLobbyarbeit rund um die Freiwilligendienste gruppen als Sprecher*innen gewählt und im Sport und darüber hinaus. Beispielsweise beschäftigen sich in Teams schon lange mit sollten sich Politiker*innen und Freiwillige Fragen rund um die Verbesserung der Dienste gegenseitig besuchen. Denn nur gemeinsam (siehe auch Seiten 2/3). kann es gelingen, die Finanzierung der Zu den Sprecher*innen stießen am dritten Freiwilligendienste im Sport nachhaltig zu Tag in Leipzig Vertreter*innen der Vorstände sichern und die Wünsche der Freiwilligen der Deutschen Sportjugend und ihrer Mitgliedsumzusetzen. organisationen, Geschäftsführer*innen Mehr als 3.000 Freiwillige entscheiden sich Jahr für Jahr dafür, zwölf Monate in einem Verein oder Verband, in einer Schule oder einem Kindergarten zu verbringen, um Kinder und Jugendliche sportlich zu betreuen. Dabei entlasten die jungen Erwachsenen die jeweiligen Vorstände, stärken das Ehrenamt und bringen frischen Wind in die Strukturen des gemeinnützigen, organisierten Sports. Was aber würden die Freiwilligen an ihrem Dienst verändern? Was wünschen sich die Einsatzstellen? Und wie kann das von den Sportorganisationen, die die Freiwilligen
Foto: dsj/David Delp
seit mehr als 15 Jahren b i e t e t d i e Deutsche Sportjugend gemeinsam mit ihren Mitgliedsorganisationen Plätze für Freiwilligendienste im Sport an. Statt über eine Dienstpflicht oder ein verpflichtendes Gesellschaftsjahr zu diskutieren, müssen die Freiwilligendienste ausgebaut und besser finanziell ausgestattet werden. Wir benötigen einen faktischen Rechtsanspruch auf die Förderung von Freiwilligendiensten. Dies kann unbürokratisch durch die Bereitstellung zusätzlicher Mittel umgesetzt werden. Für 2019 haben die Freiwilligendienste im Sport einen Aufwuchs erhalten, der im Jahr 2020 nicht fortgeschrieben wird. Eine nachhaltige, an Qualität ausgerichtete Arbeit ist so nur schwer möglich. Häufig scheitert die Einstellung von Freiwilligen gerade in kleineren Sportvereinen am Einsatzstellenbeitrag. Für Sportvereine muss es möglich sein, auch im FSJ einen Zuschuss zum Taschengeld zu erhalten. Derzeit fließen in manchen Bundesländern noch Mittel des Europäischen Sozialfonds. Sie laufen aus, eine vergleichbare Förderung muss auf Dauer gesichert sein. Gleichzeitig ist die Anerkennungskultur für Freiwilligendienstleistende zu verbessern. Dazu gehören deutliche Vergünstigungen im Öffentlichen Nahverkehr, eine verbesserte Berücksichtigung der geleisteten Freiwilligendienste bei der Studienzulassung, die Gewährung der Ehrenamtskarte sowie eine Befreiung von den Rundfunkbeiträgen. Wichtig wäre auch, dass bei nachgewiesenem Bedarf sehr viel einfacher als heute Wohngeld gezahlt wird. Die dsj wird sich weiterhin mit aller Kraft dafür einsetzen, die Rahmenbedingungen so zu gestalten, dass möglichst viele junge Menschen einen Freiwilligendienst leisten können und dabei Bildung, Begleitung und Anerkennung erleben.
Erstes Forum Freiwilligendienste im Sport in Leipzig