01/15 Rinderprofi

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FEBRUAR 2015

Foto: © fotolia.at

P.b.b. Erscheinungsort Wien, Verlagspostamt 1080 Wien, Zul.-Nr. 02Z033612M SONDERAUSGABE BLICK INS LAND / NOVEMBER

Lässt sich die Lebensleistung be­ein­ flussen? Seite 7

Kälberaufzucht mal anders Seite 27

Die Silierregeln bestmöglich einhalten Seite 37

Vor den Kopf gestoßen! Seite 39


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FIRMENBERICHT

Michael Hainzl Melktechnik, Josefa & Stefan, Viktoria & Julia Eggl

MIone mit neuem MilkRack – erfolgreich in Österreich eingeführt

Neue Generation Melkroboter der GEA Farm Technologies – Erfolgreiche Markteinführung

MIone mit neuem MilkRack & CIP-Reinigung GEA Farm Technologies hat den Melkroboter MIone weiterentwickelt und die Melkeinheit durch ein völlig neues, revolutionäres MilkRack ersetzt, welches noch mehr Sicherheit, Komfort und Leistung bieten soll.

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Fotos: © GEA

osefa und Stefan Eggl aus Frankenmarkt zählen zu den Ersten, wo der neue MIone – hier als 2-Box-Anlage – installiert und in Betrieb genommen wurde. Familie Eggl bewirtschaftet 102 ha landwirtschaftliche Gesamtfläche.

Warum haben Sie sich letztendlich für GEA entschieden? Vor dem Melkroboter haben wir mit einem Westfalia Fisch­ grätenmelkstand 2 x 6 gemol­ ken und waren damit sehr zufrieden. Die Zusammenarbeit mit GEA-Fachzentrum Hainzl klappt sehr gut. Nachdem Der Tierbestand umfasst Westfalia zur GEA-Gruppe 150 Stück weibliches Fleckgehört, haben wir uns auch de­ vieh, davon momentan 78 ren Melkroboter MIone näher Milchkühe. Der bestehende angesehen. Stall wurde bereits erweitert Was uns überzeugt hat, war und für 100 melkende Kühe zum einen die sehr robuste Aus­ vorbereitet. führung (stabiler Grundrahmen komplett aus Nirosta), zum an­ Nach knapp 4 Monaten Roboderen waren uns viele Kompo­ termelken zieht Familie Eggl nenten, wie der Pulsator Stimo­ nun eine erste Bilanz: puls, die Milchmengenmessung Stefan Eggl: „Nachdem wir uns Metatron und das professionelle aus arbeitstechnischen Grün­ Herdenmanagementprogramm den entschieden hatten, auf DairyPlan C21 von unserer Robotermelken umzustellen, ehemaligen Melktechnik her schauten wir, welcher Anbieter, bestens bekannt. Das Konzept bzw. welches System am besten einer Mehrboxanlage und die für unseren bestehenden Stall Möglichkeit, Tiere bei Bedarf passen würde. manuell zu melken, fanden wir sehr gut. Die Tatsache, dass die Was war für diese Entscheidung Euterreinigung direkt in den besonders wichtig? einzelnen Melkbechern statt­ Eine ausgereifte Technik, eine findet und so keine Keimüber­ gute Milchqualität und ein zu­ tragung von einem Euterviertel verlässiger Service waren sehr zum anderen möglich ist, hat wichtige Parameter. überzeugt.

Wie sind Ihre bisherigen Erfahrungen? Die Umstellungsphase hat bei uns nur wenige Tage gedauert. Unsere Kühe haben das System sofort angenommen. Wir muss­ ten von unserer Herde kein einziges Tier ausmerzen. Auch gab es bis jetzt keine Einbußen bei Zell- und Keimzahlwer­ ten. Die Technik funktioniert sehr zuverlässig. Der Roboter kommt mit verschiedenen Euterformen gut zurecht und die neue Ansetzautomatik ist äußerst beweglich und wirklich sehr belastbar. Rückblickend können wir sagen, dass unsere Entscheidung völlig richtig war.

wird dadurch vermieden. Kaum zu wartende Teile führen zu geringen Wartungskosten. Das stabile MilkRack für den 24/7-Einsatz erhöht die Funktionssicherheit. Eine große Auswahl an Zitzengummis (Liner) für die individuelle Anpassung an die Herde bringt beste Melkergebnisse. Die Reinigung der Liner-Köpfe nach jedem Melken verbessert die Hygiene und verringert die Gefahr der Keimverschleppung von Euter zu Euter. Daraus ergibt sich auch eine bessere Eutergesundheit.

Alle Bauteile sind abgedeckt und gegen Schmutz und Kuh­ Die Grundidee für das neue tritte geschützt. Die Konstruk­ MilkRack – so flexibel wie tion und das Material der möglich, um mit einer optimalen Haube sind höchsten Belas­ Gewichtsverteilung am Euter tungen gewachsen. Der Aufbau ein gutes Ausmelken, und so des Grundkörpers ist leicht und starr wie nötig, um eine exakte sehr stabil. Die verwendeten Ansetzposition zu gewährleisKunststoffrahmen und -platten ten. dämpfen mögliche Tritte hochDer Antrieb erfolgt über einen flexibel ab. Leichtlaufzylinder. Während des Melkens hängt der Melkbecher Durch die spezielle Konstruk­ frei unter der Zitze, wodurch tion des Arms ist ein Verbiegen es zu einer guten Gewichtsver- ausgeschlossen und gleichzeitig teilung kommt. Das Einwirken wird eine stabile Ansetzposition negativer Kräfte auf das Euter garantiert. l


INHALT/IMPRESSUM

rinderprofi – Ihr Magazin

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INHALT FRUCHTBARKEIT 4 Unsichtbar unfruchtbar

Weltweit ist zu beobachten, dass Kälberhaltung zunehmend als ein Schlüsselbereich für erfolgreiche Milchviehhaltung betrachtet wird, denn nur gesunde und gut entwickelte Kälber können später das genetische Potential als Milchkuh voll ausschöpfen.

MANAGEMENT 7 Lässt sich die Lebens­ leistung beeinflussen? 12 Cows and more: Was die Kühe uns sagen 14 Was bewirken Mykotoxine beim Rind?

Jan L. Kleen, Tierarzt

FÜTTERUNG 16 Wie reagieren Kühe auf eine Rationsum­ stellung? 20 Maissilagebereitung: Gut z­ erkleinerte Körner erhöhen Leistung

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MELKTECHNIK 23 Einfluss des Melk­ managements auf die ­Eutergesundheit

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LEBENSLEISTUNG

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MAISSILAGE SEITE 32

KÄLBERGESUNDHEIT

TIERGESUNDHEIT 26 Eutergesundheit: Problemen bei Erstlings­ kühen vorbeugen 27 Kälberaufzucht mal anders 32 Mit guter Haltung die Kälbergesundheit sichern 34 Mutterkuhhaltung: jedes Kalb zählt 35 Chronischen Botulismus in den Griff bekommen 36 Mortellaro – im Vormarsch SILAGE 37 Die Silierregeln bestmöglich einhalten STALLBAU 39 Vor den Kopf gestoßen! 42 Stallungen fit für die Hitze! 44 FIRMEN BERICHTEN

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LIEGEBOXEN IMPRESSUM UND OFFENLEGUNG HERAUSGEBER Klaus Orthaber EIGENTÜMER UND VERLEGER SPV Printmedien GmbH., Florianigasse 7/14, 1080 Wien CHEFREDAKTEUR Klaus Orthaber (orthaber@­blickinsland.at) REDAKTION Ing. Bernhard Weber (weber@blickinsland.at), Stefan Nimmervoll (nimmervoll@blickinsland.at) ­­ ­ ANZEIGEN­LEITUNG Prok. Doris ­Orthaber-Dättel (daettel@blickinsland.at) ANZEIGENVERKAUF ­Petra Hufnagl (hufnagl@blickinsland.at), Michael Mazelle (mazelle@blickinsland.at), Verena Planker (planker@blickinsland.at), Rene Rohatsch ­(rohatsch@blickinsland.at), Ingeborg Tucek (tucek@­ blickinsland.at), Eva-Maria Zweckmair (zweckmair@blickinsland.at) VERWALTUNG, ASSISTENZ Stefanie Brenner (brenner@blickinsland.at) REDAKTION UND HERSTELLUNG (ANZEIGEN­ANNAHME) Florianigasse 7/14, 1080 Wien. Telefon 01/5812890, Fax 01 5812890-23 FIRMENBUCHNUMMER: FN 121 271 S. DVR 286 73 PRODUKTION Eva Mühlberger (grafik@blickinsland.at), Gerald Mollay (grafik1@blickinsland.at) DRUCK Leykam Druck GmbH & Vo KG, 7201 Neudörfl, Bickfordstr. 21 VERLAGSORT Florianigasse 7/14, 1080 Wien P.b.b., ZUL.-NR. 02Z033612M. Alle Zuschriften und Chiffre-Briefe an BLICK INS LAND; Florianigasse 7/14, 1080 Wien. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Unterlagen besteht keine Gewähr auf Veröffentlichung oder Rücksendung. OFFENLEGUNG gemäß Mediengesetz ³ 25: Verleger: SPV Printmedien GmbH., Firmensitz: Florianigasse 7/14, 1080 Wien. Geschäftsführung: Klaus Orthaber, Gesellschafter: Klaus Orthaber. Erklärung über die grundlegende Richtung gem. § 25 (4) MedienG: Österreichisches Fachmagazin für Landwirte, Studierende und an der Rinderhaltung Interessierte.


Unsichtbar unfruchtbar Nach neuen Forschungsergebnissen ist eine Gebärmutterentzündung (Endometritis) nicht mit eitrigem ­Ausfluss gleichzusetzen. Es lassen sich verschiedene Krankheitsbilder mit unterschiedlichen Ursachen und ­Symptomen unterscheiden. Von Jutta Berger

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nsere Kühe werden einfach nicht tragend. Ich bin ratlos, man kann nichts Auffälliges erkennen.“ Häufig hört es sich so an, wenn ratsuchende Landwirte die Fruchtbarkeitsprobleme ihrer Kühe schildern. Oft steckt eine Erkrankung der Gebärmutterschleimhaut hinter diesem RINDERPROFI_20150130.QXD:-P Phänomen. Eine Entzündung, die

unsichtbar nur im Inneren der Gebärmutter abläuft: die „subklinische Endometritis“. Dies erstaunt viele, bringt man doch die Begriffe „Gebärmutterentzündung“ bzw. „Endometritis“ eigentlich immer mit (eitrigem) Ausfluss in Verbindung.

nisse gewonnen. Sie konnten ab der zweiten Woche nach dem Abkalben zwei unterschiedliche Krankheitsbilder definieren: Eine eitrige Form der Gebärmutterentzündung (Endometritis), die mit (sichtbarem) Ausfluss verläuft, und eine subklinische (von außen nicht erkennbare) Endometritis, die nur eine veränderte Zellzusammensetzung in der Gebärmutterschleimhaut ist.

eitrigen Endometritis – erst während der Brunst auf, wenn die stärkere Schleimproduktion und der verbesserte Abfluss durch den geöffneten Muttermund die Erkrankung sichtbar machen. Befindet sich viel eitriger Schleim in der Gebärmutter, kann der Tierarzt rektal eine „vermehrte Füllung“ in einem schlaffen Organ ertasten. Schwieriger in der Diagnose sind Entzündungen mit nur geringer Eiterbildung. Die Untersuchung mit einem Scheidenspekulum kann hierbei helfen. Dadurch lassen sich über die Hälfte mehr Kühe mit eitriger Endometritis finden. Auch bei der Untersuchung mit Ultraschall lassen sich geringere Eiteransammlungen häufig gut darstellen.

Foto: © agrarfoto.com

Foto: KeLeKi

Neue Krankheit entdeckt Wissenschaftler aus Berlin und Kanada, die auf dem Gebiet der Gebärmuttererkrankungen 04.02.2015 7:31 Uhr Seite 1 forschen, haben neue ErkenntBeide Krankheiten äußern sich in der (vorübergehenden) Unfruchtbarkeit der Kuh. Der Übergang 924726 zwischen ihnen ist fließend. CVF BLF BYF Bei beiden Krankheiten hat die Kuh ein ungestörtes AllgemeinbeAikman RDC x Lawn Boy P x Shottle x Marmax RDC finden. Man darf diese Gebärmutterentzündungen also nicht mit den akuten Gebärmuttererkrankungen frischabgekalbter Kühe verwechseln, die häufig schwer „Widrige Umstände“ vor oder krank sind und Fieber haben. nach dem Abkalben sind in den Nr. 1 in nd meisten Fällen schuld an einer Wenn Kühe „drecken“ ­Logisch, eitrigen Endometritis: Deutschla dass Kühe, die „drecken“, nicht –  Unhygienische Stallverhälte i.d trächtig werden. Denn Keim- und nisse und somit hoher Infekg .g w Eiterfreiheit in der Gebärmutter tionsdruck beim Abkalben w w ist eine wichtige Voraussetzung, (Abkalbebox) damit die Befruchtungsfähigkeit –  Unsaubere, nicht sachgerechte des Samens bei seinem Transport Geburtshilfe, bei der Keime in durch dieses Organ erhalten die Gebärmutter eingeschleppt bleibt. Der Embryo kann sich werden Kammer für Land- u. Forstwirtschaft Besamung Kleßheim · Kleßheimer Straße 10 · 5071 Wals nur in eine gesunde Gebärmutter –  Schwächung der Gebärmutter Tel.: 0662 856 861 · Fax: 0662 856 861 32 Genetics einnisten. Oft fällt Ausfluss – vor durch eine Schwergeburt Made in Germany E-mail: besamung@lk-salzburg.at · Internet: www.besamung-klessheim.at allem im Anfangsstadium der oder Geburtsverletzung


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FRUCHTBARKEIT

Mykotoxine | Panikmache oder ernste ­Sache?

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ykotoxine sind giftige Stoff­w echsel­p rodukte von Pilzen, die in Stress­ situationen vermehrt produziert werden. Da der Sommer und Herbst 2014 überdurchschnittlich verregnet waren, kam es teilweise zu starker Verpilzung insbesondere beim Mais. Es sind rund 1.500 verschiedene Mykotoxine bekannt. Jene Mykotoxine, die heuer durch erhöhte Werte Aufmerksamkeit erregen, zählen zu den Feldpilzen und werden in der Fachsprache Deoxynivalenol (DON, Vomitoxin) und Zearalenon (ZON, ZEA) genannt. Diese Gifte verursachen bei den Tieren Gesundheitsbe­ein­ trächtigungen und Leistungs­de­ pre­ssionen. Beide Myko­tox­ine schwächen das Im­mu­n­system, des­halb rea­gieren die Tiere anfälliger auf Allgemeinerkrankungen. Wir empfehlen den Mais in der Futterration in kleineren Mengen als üblich einzusetzen, das Immunsystem der Tiere zusätzlich zu stärken und den Mais der Ernte 2014 im Labor analysieren zu lassen. l

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–  Die unvollständige Selbst­ reinigung und Rückbildung der Gebärmutter nach dem Abkalben, z.B. wegen schleichenden Milchfiebers, das die Gebärmuttermuskulatur schwächt und das Auspressen von Eihäuten und Frucht­ wasserresten verhindert. –  Fäulnisprozesse bei Nach­ geburtsverhaltung oder Tot­ geburten

das Immunsystem in der Lage, die Gebärmutter vor Infektionen zu schützen und Keime zu beseitigen. Auch der Zyklus läuft nur bei Kühen mit ausgeglichener Energiebilanz zeitig nach dem Abkalben wieder an. Dass Kühe nach der Geburt früh wieder in Brunst kommen, ist jedoch für die Selbstreinigung der Gebärmutter entscheidend. Während der Brunst hilft die Kontraktion der Gebärmuttermuskulatur, Eiter und Keime zu beseitigen, und auch die lokale Keimabwehr in der Gebärmutter ist in der Brunst besonders aktiv.

offensichtlichen Endometritis mit Ausfluss nimmt dadurch die Kuh nicht auf. Die Diagnose einer solchen subklinischen Endometritis ist natürlich wesentlich schwieriger und beschränkt sich oftmals auf einen Verdacht. In manchen Fällen kann im Ultraschallbild ab der 4. Woche nach dem Abkalben eine leichte Verdickung der Gebärmutterwand vermutet oder eine geringe Flüssigkeitsmenge im Inneren des Organs Daher steht bei der Prophylaxe festgestellt werden. Die sichere für die eitrige Endometritis die Beurteilung der Situation ist Versorgung und das Manageeigentlich nur über die Ent­nahme ment der Transitkuh (optimale und mikroskopische Unter­ Körperkondition, kalziumarme suchung einer Gewebe­probe aus Ration während des TrockenEntzündung ohne Ausfluss der Gebärmutter möglich. stehens, Milchfieberprophylaxe, Der Erstbesamungserfolg bei Leider ist diese enorm aufVorbereitungsfütterung) neben Kühen mit einer subklinischen wändig und teuer – somit nicht einer sachkundigen und hygieEndometritis ist um ca. 20% praxistauglich. Eine aktuelle nisch einwandfreien Geburtshilfe reduziert. In der Praxis bedeukanadische Studie sieht Kühe im Mittelpunkt. tet dies, dass viel häufiger als mit negativer Energiebilanz, vermutet eine solche „unsichtba- schlechter Körperkondition beim Wichtig ebenso: Die Optimiere“ Endometritis zugrunde liegt, Abkalben und Ketose als besonrung der Futteraufnahme und wenn Kühe ohne weitere Symp­ ders gefährdet, an einer subklider Energieversorgung bei der tome umrindern. Sie kann genischen Gebärmutterentzündung frischabgekalbten Kuh. Denn nur nauso wenig von außen bemerkt zu erkranken. Prophylaxe – also bei Kühen, die gut fressen, ist werden, wie die verschiedenen ein optimales Management und Fütterungsfehler, die sich direkt eine korrekte Fütterung der negativ auf das Gebärmutter­ trockenstehenden und frischlakmilieu a­ uswirken. Diese Erkran- tierenden Kühe – ist somit das kung besteht nämlich lediglich A und O, um zu verhindern, darin, dass sich vermehrt dass Kühe scheinbar ohne Grund Entzündungszellen in der Genicht aufnehmen. l bärmutterschleimhaut einlagern und so deren Funktionsfähigkeit Dr. Jutta Berger, Team Reproduktion, stören. Ebenso wie bei einer swissgenetics, Schweiz

TROTZ SCHEIDENENTZÜNDUNG Kühe mit Scheidenentzündung können tragen. In einzelnen Fällen „drecken“ Kühe, ohne dass die Gebärmutter beteiligt ist. Von außen können Tiere mit einer eitrigen Scheidenentzündung praktisch nicht von solchen mit eitriger Endometritis unterschieden werden. Während Kühe mit einer (geringgradigen) Scheidenentzündung durchaus noch trächtig werden oder sein können, ist eine Trächtigkeit bei Endometritis ausgeschlossen. Scheidenentzündungen findet man häufig bei Kühen mit Senkscheiden. Ihre Scheidenschleimhaut entzündet sich durch die Ansammlung reizenden Urins im Scheideninneren. Ebenso haben Kühe nach

der vaginalen Behandlung mit einer „Spirale“ häufig eine gereizte Scheidenschleimhaut, die sich in eitrigem Ausfluss äußert. Kritischster Punkt ist hierbei der schädigende Einfluss, den Entzündungsprodukte auf das Sperma bei der Besamung haben. Um den Samen bei einer Kuh mit Scheidenentzündung zu schützen, verwendet man daher eine spezielle Überzugshülle. Damit kann das Befruchtungsergebnis bei Kühen mit Scheidenentzündung deutlich verbessert werden. Um eine eitrige Scheidenentzündung von einer eitrigen Gebärmutterentzündung abzugrenzen, muss die Kuh mit einem Spekulum untersucht werden.


MANAGEMENT

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Lässt sich die Lebensleistung beeinflussen? Strategie Über den Einfluss der metabolischen Programmierung auf die spätere Leistungsentwicklung ist in der Vergangenheit oftmals berichtet worden. Wir wissen, dass das Geburtsgewicht des Kalbes und damit die Entwicklung des Fötus im Mutterleib, ebenso wie die Entwicklung in den ersten Lebenswochen mit Hilfe der Ad-libitum-Milchtränke die Organentwicklung und ganz allgemein die Vitalität des Kalbes positiv beeinflusst. Von Hans-Jürgen Kurz

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Fotos: © Kurz

adurch werden zum Beispiel mehr und größere Langerhanssche Inselzellen in den Bauchspeicheldrüsen ausgebildet, wie dies auch Versuchsergebnisse aus dem Lehr- und Versuchszentrum Futterkamp in Deutschland gezeigt haben, die einen intensiveren metabolischen Stoffwechsel der Rinder ermöglichen und sie dadurch zu höheren Leistungen befähigen. Es konnte aber auch gezeigt werden, dass all das nur zum Erfolg führt, wenn auch die folgende Aufzuchtphase optimal gestaltet wird. Welche Strategie in der Jungrinderaufzucht die richtige ist, zeigt eine Untersuchung von Krpálková (2014), die hier vorgestellt wird.

wurde in der zuvor zitierten Untersuchung nachgegangen. Die Autoren untersuchten bei 780 weiblichen Rindern die Auswirkungen von unterschiedlichen Besamungsgewichten auf die spätere Leistungsentwicklung in den ersten drei Laktationen. Die Resultate zeigt die Übersicht 1. Verglichen wurden Kalbinnen, die mit einem Gewicht von unter 380 kg, 380 bis 419 kg und 420 kg und mehr zur Besamung kamen. Das Erstkalbealter dieser drei Gruppen lag in der entsprechenden Reihenfolge bei 24,9, 24,2 und 23,7

elecrem Milchzentrifugen und Buttermaschinen

Gibt es ein optimales Besamungsgewicht? Kalbinnen sollen nicht nach Alter, sondern nach Gewicht besamt werden, so lautet die Empfehlung. Über die Höhe des Gewichtes zur Erstbesamung gibt es unterschiedliche Meinungen. Bei Schwarzbunten werden Gewichte zwischen 380 und 420 kg genannt. Egal kann das nicht sein, da die Tiere in der Trächtigkeit zwei Aufgaben zu bewältigen haben. Zum einen sollen sie wachsen, zum anderen die Frucht ernähren. Dieser Fragestellung nach einem optimalen Besamungsgewicht

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MANAGEMENT

Besamungsgewicht ≤ 379 kg mit 14 Monaten Anzahl 135 Erstkalbealter 758/24,9 (Tage/Mon.) 1. Laktation Liter Milch 8.346 Protein (%) 3,22 Fett (%) 3,7 2. Laktation Liter Milch 9.671 Protein (%) 3,24 Fett (%) 3,61 3. Laktation Liter Milch 9.253 Protein (%) 3,18 Fett (%) 3,65 Lebensleistung/Ø Laktation Liter Milch 8.760 Protein (%) 3,18 Fett (%) 3,65

380 bis 419 kg

≥ 420 kg

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Welche Zunahmen bis zur ­Geschlechtsreife? Mit beginnender Geschlechtsreife verschiebt sich beim wachsenden 8.822 8.977 Rind der Anteil des gebildeten 3,23 3,22 Fettes im Vergleich zum Eiweiß3,79 3,8 beziehungsweise Muskelansatz deutlich in Richtung Fettansatz. 10.219 10.519 Da es sich in diesem Fall nicht 3,25 3,24 nur um eine äußere, sondern 3,69 3,61 auch um eine innere Verfettung handelt, die sich nachteilig auf die 10.443 11.057 Funktion der Organe auswirken 3,18 3,18 kann, sollten höhere Zunahmen 3,64 3,65 nur bis zum Zeitpunkt der Geschlechtsreife angestrebt werden. Die am häufigsten zitierten 9.758 10.109 Empfehlungen zur Entwicklung 3,19 3,2 der Kalbinnen sind tägliche 3,73 3,73 Zunahmen von 850 g im ersten Übersicht 1: Einfluss des Besamungsgewichtes mit 14 Monaten Lebensjahr und 750 g im zweiten auf die Milchleistung Jahr, sodass durchschnittliche ZuKrpálková et al., 2014 nahmen von etwa 800 g bis zur Kalbung erreicht werden. Diese Tgl. Zunahme vom Empfehlung muss allerdings be≤ 849 g 850 bis 969 g ≥ 970 g 5. bis 10. Mon. richtigt werden, da der Zeitpunkt Anzahl 103 167 122 zur Energiereduzierung und Gewicht mit 14 damit der Zeitpunkt für geringe372 398 429 Mon. (kg) re Zunahmen nach Ablauf von 12 Monaten nicht der richtige ist. Erstkalbealter 724/23,8 713/23,5 707/23,3 Entscheidend für den Futterwech(Tage/Mon.) sel ist, wie zuvor erwähnt, der 1. Laktation Eintritt der ­Geschlechtsreife, und Liter Milch 8.596 9.117 9.041 der geschieht bereits deutlich früProtein (%) 3,13 3,13 3,21 her, spätestens im Alter von zehn Fett (%) 3,56 3,65 3,71 Monaten. Wie die Zunahmeent2. Laktation wicklung bis zu diesem Zeitpunkt Liter Milch 9.421 9.878 10.050 gestaltet werden sollte, wurde Protein (%) 3,25 3,2 3,22 zumindest teilweise, das heißt, ab Fett (%) 3,67 3,68 3,7 dem fünften. bis dann zum zehn3. Laktation ten Lebensmonat, in der zitierten Liter Milch 10.008 10.845 11.351 Untersuchung überprüft. Protein (%) 3,13 3,11 3,12 Hier sehen wir, dass die zuvor erwähnte Empfehlung für den Fett (%) 3,55 3,52 3,53 ersten Entwicklungsabschnitt mit Lebensleistung/Ø Laktation Zunahmen von 850 g sowohl unLiter Milch 9.315 9.915 10.243 ter- als auch deutlich überschritProtein (%) 3,11 3,12 3,16 ten wurde, mit sehr interessanten Fett (%) 3,65 3,65 3,73 Ergebnissen. Die Übersicht 2 Übersicht 2: Einfluss der täglichen Zunahmen vom 5. bis zeigt den Einfluss der täglichen 10. ­Lebensmonat auf die Milchleistung Zunahmen vom fünften bis zum Krpálková et al., 2014 zehnten Lebensmonat auf die spätere Milchleistung der folgenMonaten. An diesen Zahlen gewicht mit ihrer Laktationsden drei Laktationen. Verglichen ist bereits zu erkennen, dass leistung eindeutig an erster werden Zunahmen in diesem die schwereren Tiere aufgrund Stelle. Fett- und EiweißproAbschnitt von weniger als 850 g einer besseren Entwicklung zum zente wurden nicht signifikant mit Zunahmen im Bereich von Kalbezeitpunkt sogar noch etwas beeinflusst. Nun lassen sich hohe 850 bis 969 g und Zunahmen jünger waren. Das Resultat ist Besamungsgewichte natürlich in von über 970 g (Übersicht 2). eindeutig. Sowohl in der ersten, unterschiedlichen Etappen erIn der ersten Laktation könin der zweiten, in der dritten reichen. Genau an dieser Stelle nen wir in der Gruppe mit den und damit auch im Mittel aller können Fehler gemacht werden, niedrigsten Zunahmen eine drei Laktationen lagen die Tiere wie die weiteren Untersuchunvergleichsweise deutlich gerinmit dem höheren Besamungsgen zeigen. gere Milchleistung erkennen. 736/24,2

721/23,7

Die anderen beiden Gruppen unterscheiden sich nicht signifikant voneinander. Sehr deutliche Unterschiede treten in der zweiten und in der dritten Laktation zwischen den Gruppen auf. Hier zeigt sich eine eindeutige Überlegenheit der Gruppe mit den höchsten Zunahmen bis zum zehnten Lebensmonat. Dieses Bild spiegelt auch die durchschnittliche Milchleistung aller drei Laktationen wider. Nach der Geschlechtsreife bremsen! Untersucht wurde auch der Einfluss der täglichen Zunahmen im Zeitraum vom elften bis zum 14. Lebensmonat, also bis zum Besamungszeitpunkt, der hier nicht tabellarisch dargestellt ist. Verglichen wurden Gruppen mit Zunahmen unter 850 g, 850 bis 949 g und 950 g und mehr. Im Merkmal Laktationsleistung gab es keine Unterschiede mehr zwischen den beiden Gruppen mit den höheren Zunahmen. Ein weiteres wichtiges Ergebnis ist jedoch, dass in diesen Gruppen mit den hohen Zunahmen eindeutig negative Einflüsse auf die Fruchtbarkeitsparameter zu erkennen waren. Die Gruppe mit den geringeren Zunahmen zeigt in allen drei Laktationen geringere Milchleistungen. Das unterschiedliche Zunahmeniveau darf jedoch nicht isoliert betrachtet und nur auf die Fütterungsintensität reduziert werden. Die Autoren betonen, dass die höheren Zunahmen ebenso durch eine bessere Gesundheit der Tiere und durch bessere Umweltbedingungen während der ersten vier Lebensmonate, die hier nicht in Zahlen dargestellt werden können, zustande gekommen sind. Krpálková et al. warnen allerdings auch vor zu hohen Gewichten bei der Abkalbung, falls die Färsen nicht bis zum 15. bis 16. Lebensmonat tragend geworden sind. In diesem Fall steigt die Gefahr von Ketose, Labmagenverlagerung und einer zu geringen Futteraufnahme in der Transitperiode.l Dr. Hans-Jürgen Kurz, Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein, Deutschland


FIRMENBERICHT

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Aunkofer-Profil-Platten – die optimale Alternative Laufflächen in ­neuen Milchviehlauf­ställen müssen gut ­durchdacht und geplant sein. Bei vielen Verfahren sind die Böden anfangs oftmals zu rau und schmirgeln den Kühen das Horn von den ­Hufen – oder sie werden schnell zu glatt, was zu Verletzungen führen kann. Hier sind Aunkofer-ProfilPlatten die optimale Lösung. In der Bauphase in den weichen Beton eingedrückt sind die Profilplatten in der ersten Zeit sehr elastisch. Nach und nach bauen sich die APP biologisch unbedenklich ab und hinterlassen ca. 10 mm tiefe Rillen im Beton. Diese sind besonders trittsicher und klauenschonend für die ­Tiere – der verletzungsfreie Gang z.B. zum Melken oder zu den Liegeflächen ist gegeben. Und auch der Kostenfaktor bringt sich positiv ein – so ist gülledichter Ortbeton ohne

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Die Holzrauten werden in den noch frischen Beton eingelegt. Die Profile lassen sich in jeder beliebigen Größe herstellen. Damit sind sie für jede erdenkliche plane Lauffläche geeignet.

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Feuchtigkeit sorgt dafür, dass das Holz aufquillt. Dadurch wird es In der Regel schwimmen die Rautengitter nach dem ersten AufleStück für Stück aus dem Beton gearbeitet. Das hat den Vorteil, dass gen wieder auf. Daher sind sie danach noch einmal einzudrücken, bei neuen Böden der Raspeleffekt für die Klauen abgemildert ist. bis sie in der Betonmasse verbleiben.


10 REPORTAGE

Fleckvieh für Irans Milchzukunft Von Stefan Nimmervoll und Bernhard Weber

Milchpulver-Produktionsanlage zu errichten. Beide Perser sind davon überzeugt: die Islamische Republik an der Schnittstelle ansepar ist Besitzer der zwischen Asien und dem Nahen Firma „Technogen“. Das Osten mit 76 Millionen EinwohUnternehmen importiert nern hat in Sachen Milch eine u.a. Rindersperma aus Holland, große Zukunft vor sich. Günlandmaschinen von Göweil „Iran scheint Ihnen in Europa so aus Oberösterreich, Gülleweit weg. Und trotzdem sollten technik aus Deutschland oder Sie Ihren Blick dorthin wenden, Milchtechnik aus Belgien. Und weil hier ein enormes Potential der Iraner besitzt als einziger auch für Europa liegt“, meint der Privatunternehmer seit kurzem Unternehmer auch im Hinblick eine staatliche Genehmigung auf die Ende März in der EU auszur Errichtung einer eigenen laufende Milchquotenregelung. Fleckvieh-Zuchtstation in Iran. Österreichs Milchbauern würden Moghaddas wiederum ist Eigen- sich ab dann wohl schwertun, die tümer der „Behdam Dairy Farm. steigenden Milchmengen auf den Co“ mit 700 Holstein-Kühen zunehmend übervollen Märkten und Präsident des noch jungen unterzubringen. Für hochwertiprivaten Milchbauernverbands gen Käse wäre Iran aber ein gro„Dafeat“. Dessen Mitglieder ßer Markt, „ebenso für Produkte produzieren gut ein Drittel des aus Topfen“, wirbt Jansepar für Milchaufkommens in Iran. Der sein Heimatland. Verband verhandelt für diese auch die Molkereiverträge aus Das sieht man offenbar auch und steht kurz davor, eine eigene in Österreichs größter Molke-

J

reien-Gruppe Berg­ landmilch so. Die Genossenschaft hat die beiden Iraner nach Österreich eingeladen: Käse etwa ist Grundnahrungsmittel der iranischen Küche, der Pro-Kopf-Verbrauch an Milch beträgt aber nur 80 kg/Jahr und in der EU sind viele Molkereien nach dem Russland-Embargo und vor dem Quoten-Ende auf der Suche nach neuen Absatzmärkten in Drittstaaten. „Wir haben auch Zugang zu vielen anderen Märkten in der Region, die über unser Land erschlossen werden können“, lockt der Manager.

Und Iran benötige dringend Zweinutzungsrinder. Noch stehen zu 90% Holstein-Friesen in Irans Rinderställen. Indes plant die Regierung in Teheran, die Milchproduktion mit derzeit 5 Millionen Kühen bis zum Ende des Jahrzehnts von aktuell 8 auf 16 Millionen Tonnen zu verdoppeln und gleichzeitig mehr Rindfleisch zu erzeugen. Daher auch die avisierte Forcierung anderer Rassen wie Jersey und eben Fleckvieh. Moghaddas und die anderen großen privaten Milchbetriebe halten dazu einen künftigen Anteil von 25% Fleckvieh für durchaus Besonders interessiert sei man realistisch. Noch haben Simderzeit aber an Handelskontak- mental-Rinder im gebirgigen ten mit Zuchtvieh und Samen, Iran mit seinen vielen Wüsten sagt Milchproduzent Moghadkaum eine Bedeutung: Gerade das, konkret an Genetik der mal 8.000 Tiere finden sich im Rasse Fleckvieh. Warum gerade Norden am Kaspischen Meer. aus Österreich? „Euer Land ist Lokale Rassen wie Balouch, für gutes Fleckvieh bekannt.“ Sistani, Gilaki oder spezielle

Fotos: © agrarfoto.at (2), CIN/Özkan Demir, Weber

Zuchtvieh Irans von Holstein-Kuhherden dominierte Milchwirtschaft plant neuerdings auch den Einsatz von Fleckvieh-Genetik. Großhändler Shahab Jansepar und der Milchbauernvertreter S. Ahmad Moghaddas waren zu diesem Zweck auf Österreich-Besuch. Der RINDERPROFI hat sie dabei getroffen.


REPORTAGE 11

Irans Milchwirtschaft

Jansepar, Moghaddas: „Enormes Potential in Iran“ Büffel wurden von den Holstein chen“, die bessere Fleischleisschon lange verdrängt. tung soll Irans Eigenversorgungsgrad mit Rindfleisch von 90 auf Auch weil es wegen Trockenheit 100% steigern. Jansepar – sein und schwachen Ernteerträgen Vater gehörte vor 55 Jahren zu im Land wiederholt an hochden ersten Rinderbauern, die energetischem Futter mangle, Holstein aus Holland importiersei gerade Fleckvieh zu den ten – habe bereits Anfragen für schwarz-weißen Hochleisrund 5.000 Stück Lebendvieh tungskühen eine interessante sowie für Sperma zum EinkreuAlternative. Shahab Jansepar: zen in die bestehenden Milch„Fleckvieh braucht nicht so viehherden. 2 Millionen Kühe energiereiches Futter und passt und Zuchtstiere will Iran laut daher in manchen Regionen staatlichen Angaben bis 2019 besser.“ Für Fleckvieh spreche importieren. weiters seine Robustheit und die gute Fruchtbarkeit: „Geringere Deutschland hat bereits erste Tierarztkosten werden die etwas Test-Tiere per Flugzeug in den geringere Milchleistung ausglei- Iran gebracht. In Österreich fehlt

Verlässliche Informationen zur Milchproduktion in Iran sind rar. Bis zu einer Million Milchbauern soll es im früheren Persien geben, die meisten davon sind Selbstversorger. 300 bis 500 Kühe stehen in gängigen Milchfarmen, staatliche Großbetriebe haben auch Kuhherden mit über 5000 Tieren. Gerade mal 800.000 der 5 Millionen Kühe – davon 1,3 Millionen im Herdebuch registriert, 90 Prozent Holstein – sind in der Milchkontrolle und geben im Schnitt 7.800 kg pro Jahr, in gut geführten Privatbetrieben einstweilen noch die Freigabe für die Quarantänebestimmungen. Zuständig dafür ist das Gesundheitsministerium. Jansepar hofft nun auf die traditionell guten Beziehungen zwischen Iran und der Alpenrepublik. Vor dem strikten internationalen Handelsembargo seit 2012 wegen des umstrittenen Atomprogramms der Mullahs war Iran auch der drittgrößte Abnehmer für österreichische Zuchtrinder außerhalb Europas. Die beiden Agrarexperten aus Iran gehen davon aus, dass die politischen Hemmnisse rund um den Atomstreit bald ausgeräumt sein werden. Dann werde es für westliche Firmen

Gefragt sind bestes Sperma und fruchtbare Kühe: „Österreich ist für gutes Fleckvieh bekannt.“

auch 8.500 kg. Zufrieden mit dem Milchpreis sind auch die Landwirte in Iran nicht: Sie erhalten umgerechnet 26 Cent pro Liter. Zuschläge gibt es für höheren Fettgehalt sowie geringe Zellzahlen, aber nicht für mehr Eiweiß. Die großen Milchfarmen gehören zu 30% dem Staat. Die Milchindustrie mit 900 Bertrieben wiederum ist zu 95% in privater Hand. Sie verarbeitet rund die Hälfte der Rohmilch. Die Höhe der Milchpreise im Regal wird vom Staat diktiert. auch wieder möglich sein, in Joint Ventures in Iran zu investieren. Kontakt zur Österreichischen ZAR hat man schon länger. Bereits 2011 war eine erste iranische Delegation in Wien, weitere Treffen folgten. „Mittlerweile interessiert sich auch Russland sehr stark für unsere Milchwirtschaft. Wir exportieren auch Kälber nach Usbekistan, in die Vereinigten Arabischen Emirate oder nach Kuweit. Unser Land könnte für Österreichs Rinderbranche also auch ein Zugangstor zu diesen Märkten sein.“ l


12 MANAGEMENT

Cows and more: Was die Kühe uns sagen Das Projekt Cows and more hat von der DLG bei der Neuheiten-Prämierung zur Eurotier 2014 eine G ­ oldmedaille erhalten. Cows and more, entwickelt von der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen NRW, ist ein ­Beratungs­instrument, mit dem Haltung und Management in Milchviehbetrieben objektiv beurteilt werden können. PETRA WEINS berichtet, wie dieses Programm in der Praxis angewendet wird.

J

ens Stalter, Berater an der Kreisstelle Lindlar, hat sich mit Tablet auf den Weg gemacht, um den Betrieb von Norbert und Christina Stommel zu beurteilen. Vor einem Jahr wurde mit dem Bau eines neuen Stalles mit Melkstand begonnen und die Kühe sind im Frühjahr eingezogen. Eigentlich sollte alles perfekt sein, doch für Norbert Stommel war es wichtig, dies einmal unabhängig von einem Fachmann überprüfen zu lassen.

dem wir das Verhalten und das Erscheinungsbild der Kühe systematisch erfassen und bewerten können.“

Die Kuh hat immer Recht In vielen alten Ställen sind die Haltungsbedingungen nicht so, wie Kühe es gerne hätte. Die Tiere sind in den vergangenen 20 Jahren wesentlich größer geworden und dementsprechend sind viele Boxen zu eng und zu kurz. „Kann man bei neuen Ställen nicht davon ausgehen, dass alles optimal ist?“, lautet die Frage an den Berater. „Ein Stallneubau ist kein Garant für Die Frage an den Berater Jens optimalen Kuhkomfort. Die Stalter, wie lange er sich schon Standardmaße der Hersteller mit Cows and more beschäftigt, passen noch lange nicht für jede beantwortet er schmunzelnd: Kuh und über Einrichtung und „Fast mein ganzes Leben lang“. Gestaltung kann man streiten. Obwohl das Programm erst Daher weiß man erst hinterher, vor einigen Jahren entwickelt wie der Stall angenommen wird wurde, hat Stalter, der auf einem und eventuell muss nachgerüstet Milchviehbetrieb groß geworden und nachjustiert werden.“ ist, sich schon immer für das Verhalten der Kühe im Stall Wie gut die Box von den Tieren interessiert. „Warum stehen angenommen wird, hängt von Kühe in der Box und legen sich vielen Faktoren ab. Allein die nicht hin? Welche Stallbereiche Einstellung des Nackenriegels werden ­gemieden und welche kann hier zum großen Problem bevorzugt? Warum wird eine werden. Auch EinstreumateriaBox besser angenommen als die lien und die Dicke des Einstreuandere? Wenn Tiere sprechen belages tragen wesentlich zum könnten, würden sie uns diese Liegekomfort bei. Um herauszuFragen beantworten. Mit dem finden, was stimmt und was nicht Beratungsinstrument Cows und wo etwas Nachbesserungsand more steht uns nun ein bedarf besteht, sollte man laut Programm zur Verfügung, mit Staller auf die Kühe achten. „Die

Kühe haben immer Recht. Sie zeigen uns, wenn die Box nicht passt, wenn etwas drückt, zu hart und unangenehm ist.“

Die Lage der Tiere in den Boxen wird genau erfasst – liegen sie in der Schlafposition, sind Vorder- und/oder Hinterbeine ausgestreckt, liegen sie in der Die Akzeptanz der Boxen wird Seitenlage oder Burstlage – all an dem Aufenthaltsort der Kühe dies hat Einfluss auf die Bedrei Stunden nach der Fütterung wertung. Auch das Verhalten gemessen. Mindestens zwei der Tiere beim Aufstehen und Drittel der Tiere sollten in den Hinlegen wird genau beobachtet. Boxen liegen und wiederkauen, „Legt sich die Kuh in weniger so Jens Stalter. Der ­Berater lässt als 30 Sekunden hin, ist dies ein sich nicht von seinem subjektiven sehr gutes Zeichen dafür, dass Eindruck beeinflussen, sondern die Box sehr gut angenommen erfasst mit dem Beratungsinstru- wird.“ Der subjektive Eindruck ment Cows and more, wie viele ist nach Meinung der Experten Tiere in den Boxen liegen, wie zuerst einmal sehr gut, doch die viele in der Box mit zwei oder objektive Auswertung wird es vier Beinen stehen und wie viele hinterher zeigen. sich im Fressgang und Boxengang aufhalten. Während der Berater seine Erhebungen fortsetzt, erzählen NorDer Betriebsleiter wird nach bert und Christina Stommel etdem Einstreumaterial, nach was zu ihrem Betrieb. „Der neue der Häufig­keit des Einstreuens, Stall mit einem integrierten Dopnach der Häufigkeit des Sauber­ pel 12er Melkstand mit Schnellmachens der Liegeboxen, der austrieb bietet Platz für 85 Kühe Gänge, der Tränken und nach mit großzügigem Abkalbe- und der Anzahl der Tränken befragt. Strohbereich. Zuerst hatten wir Alles wird im Computer festge- nur einen Melkstand geplant, da halten. Doch die wesentlichsten wir im alten Stall über 100 Kühe Daten kommen von den Kühen. im Doppel 5er gemolken haben. 20 % der Herde werden von Der Zeitaufwand mit bis zu dem Berater auf Sauberkeit und drei Stunden pro Melkzeit war auf Abschürfungen oder Verlet- einfach zu hoch. In der weiteren zungen bonitiert. Dies könnte Planung kam dann eins zum ein entscheidender Hinweis Anderen. Die Überbelegung im auf eine falsche Einstellung des alten Stall war uns schon lange Nackenriegels, die Länge der ein Dorn im Auge und mit einem Liegebox oder auf eine ungenü- großzügigen Abkalbebereich hagende Einstreu sein. ben wir schon lange geliebäugelt.

Fotos: © Weins

Von Petra Weins


MANAGEMENT 13

BOGENHALLEN

WINDSCHUTZSYSTEME Jens Stalter, produktionstechnischer Berater, erhebt die Daten gemeinsam mit Anna Lena Ahring, die eine Masterarbeit zum Thema schreibt. Die Förderung über das Agrar­ investitionsprogramm passte auch und so ist dann dieser Stall entstanden.“

Diese Kuh liegt völlig entspannt in der Box. Könnte sie sprechen, würde sie sagen: Ich fühle mich „sauwohl“.

Matte. Das Einstreumaterial wird einmal wöchentlich eingestreut und zweimal täglich gesäubert.“ In der Zwischenzeit hat Jens Stalter alle Daten erhoben und Kuhkomfort stand bei der Plavergleicht sie mit den Referennung des Stalles im Vordergrund. zwerten die das Programm zur „Die Boxen sind wesentlich Verfügung stellt. Es gibt zuerst größer als im alten Stall. Obwohl ein großes Lob: „Kommt man in diese Boxen erst zwölf Jahre alt den Stall, merkt man sofort, dass sind, hatten die Boxen nur eine die Kuh hier im Vordergrund Länge von 2,20 m, jetzt haben steht. Die Herde ist sehr ruhig die Wandboxen eine Länge von und man sieht, dass die Tiere 2,85 m.“ Auf die Frage nach sich wohlfühlen.“ den Boxenbügeln berichtet der Landwirt: „Mit den Boxenbügeln Die Auswertungen ergaben: im alten Stall war ich sehr zuDrei Stunden nach der Füttefrieden. Genau diese wollte ich rung lagen 78 % der Tiere in auch im neuen Stall.“ Im neuen den Boxen. Das ist ein klasse Stall wurde nur ein gewelltes Wert, der über dem Richtwert Nackenrohr eingebaut, mit dem liegt und zeigt, dass die Lieder Landwirt jedoch auch sehr geboxen super angenommen zufrieden ist. werden.“ Zum Aufstehen und Hinlegen der Tiere führt der Gute Luft und weiches Bett Berater aus: „Die meisten Tiere Norbert Stommel freut sich über legten sich nach vollständigem die gute Luft im Stall. „Selbst im Betreten der Box innerhalb von Sommer, als das Thermometer 30 Sekunden hin, was beweist, auf über 35°C geklettert ist mit dass die Liegefläche weich und einer gefühlten Luftfeuchte von formbar ist. Auch das Aufstehen 100 %, war das Klima im Stall funktioniert bei den meisten gut.“ Auf die Liegeboxengestal- Tieren gut und schnell, ein Zeitung angesprochen führt Chrischen dafür, dass sie keine Angst tina Stommel aus: „Hochboxen haben, sich am Nackenriegel zu mit Gummimatten kamen für stoßen.“ uns nicht in Frage. In dem alten Stall hatten wir schon TiefboDass sehr großrahmige Kühe xen, die sehr gut angenommen beim Aufstehen Probleme wurden, und aus dem Grund hatten, führt der Berater auf die war uns klar, dass auch im Dicke der Boxeneinstreu zurück. neuen Stall Tiefboxen entstehen. „Damit haben sie es etwas zu gut Die Boxen werden mit Sägegemeint“, sagt der Berater mit spänen aus einem Pferdestall einem Augenzwinkern. „Durch eingestreut – eine weiche, dicke die gute Menge an Einstreuma-

terial hat sich der Abstand zwischen Einstreu und Nackenriegel etwas verringert, was einigen Kühen Probleme machte.“ Jens Stalter gibt die Empfehlung, den gewellten Nackenriegel leicht nach vorne zu kippen. Norbert Stommel erläutert, warum er es zu gut mit der Einstreu meinte: „Bisher streuen wir mit Hilfe von Radlader und Muskelkraft ein, was recht zeitaufwendig ist. Aus diesem Grund legen wir ordentlich vor, damit es bis zu acht Tage hält. Hier ist jedoch Abhilfe in Sicht. In den nächsten Monaten steht die Lieferung eines Eintreugerätes an, mit dem das Einstreuen einfacher und schneller geht. Dann können wir alle drei Tage einstreuen und die Mengen können reduziert werden.“ Alles in allem war der Berater mit dem Kuhkomfort auf dem Betrieb Stommel sehr zufrieden. Dass die Tiere sich wohl fühlen, bekommt der Betrieb nun schwarz auf weiß und die Bewertung durch das Programm Cows and more kann sich sehen lassen. Das Wohlfühlen honorieren die Kühe auch mit ihrer guten Milchleistung von 10.500 kg im Durchschnitt der letzten Jahre. Mit dem guten Grundfutter aus 2014 hofft der Landwirt auf einen Stalldurchschnitt von 11.000 kg. l Petra Weins ist Beraterin in der Land­ wirtschaftskammer Nordrhein-Westfahlen, Deutschland.

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14 MYKOTOXIN-RISIKO-MANAGEMENT

Was bewirken Mykotoxine beim Rind? Hohe Mykotoxin-Gehalte in der Maisernte 2014 bereiten der Landwirtschaft Kopfzerbrechen, da diese Toxine die Tiergesundheit negativ beeinflussen und zu wirtschaftlichen Schäden führen. Beim Rind führen vor allem verschlechtertes Wachstum, verringerte Milchleistung, verminderte Futtereffizienz, Fruchtbarkeitsstörungen, erhöhte Anfälligkeit gegenüber Krankheitserregern oder Stoffwechselstörungen zu finanziellen Verlusten am Betrieb.

BIOMIN Maisuntersuch­ungen 2014 Aus diesem Grund untersuchte BIOMIN die Maisernte 2014 genauer. Mehr als 500 Mais(-silage)proben wurden auf Deoxynivalenol (DON) und Zearalenon (ZEN) untersucht (Tabelle 1). Die Belastung mit DON stellte heuer besonders bei Mais ein Problem dar – sie liegt 4 x so hoch wie im Jahresdurchschnitt 2013. Besonders interessant ist der im Durchschnitt auffällig hohe ZEN-Wert in den analysierten Proben – 5 x so hoch wie 2013 . 60% aller Proben zeigten eine Kontamination über 250 µg/kg bei ZEN, bei DON lagen über 90% aller analysierten Maisproben über 1 ­ .000 µg/kg.

Welche Auswirkungen haben die Fusariumtoxine wie DON und ZEN beim Rind? In den letzten Jahren hat die Milchleistung der Kühe stetig ­zugenommen. Diese Steigerung der Milchleistung geht oft mit ­einem Anstieg der Zellzahl einher. Hinzu kommen eine verminderte Fruchtbarkeitsleistung und das vermehrte Auftreten von Klauenerkrankungen. Kommen laut Prof. Dr. Maximilian Schuh (Professor emeritus, Vet.-med. Universität Wien) Ketosen, Appetitlosigkeit, Labmagen­verlagerungen und Fruchtbarkeitsstörungen wie unregelmäßige Brunstzyklen und verminderte Konzeptionsraten dazu, sind nicht selten My­ko­ toxine im Spiel. Milchkühe verfügen zwar bekanntermaßen über ein gewisses

Abbildung 1: Maiskolben-Ernte 2014 mit offensichtlichem ­Fusariumbefall

Potenzial, sich selbst vor den schädlichen Auswirkungen von Mykotoxinen zu schützen. Dieses Potenzial hängt allerdings von der Fähigkeit der Kuh ab, Mykotoxine effizient im Pansen abzubauen. Die Art der Toxine, die Passagerate des Futters sowie die Stabilität der Pansenflora beeinflussen die Inaktivierung von Mykotoxinen im Pansen. Mit gesteigerten Futteraufnahmen wächst auch das Risiko einer erhöhten Mykotoxinbelastung. Zudem kommt es zu einer höheren Passagerate des Futters und es bleibt weniger Zeit für eine vollständige Verdauung des Futters. Verschiedene Mykotoxine sind durch ihre z. B.: antimikrobielle Wirkung in der Lage, die Mikroflora im Pansen zu stören. Dies bedeutet in der Praxis, dass Mykotoxine nicht neutralisiert und somit vom Darm aufgenommen werden. Mykotoxine schädigen den Pansen deshalb bereits bevor klinische Krankheitserscheinungen beim Rind auftreten. Drastische Veränderungen in der Futterzusammensetzung und ein hoher Anteil an stärkehaltigen Kraftfuttergaben beeinträchtigen durch erhöhte Bildung von Propionsäure und Reduzierung des pH-Wertes die Abbaukapazität der Mikroorganismen im Pansen.

Fruchtbarkeit und Milchleistung in engem Zusammenhang stehen, haben alle Faktoren, die die Fruchtbarkeit stören, negative wirtschaftliche Auswirkungen auf den Betrieb. ZEN weist eine strukturelle Ähnlichkeit mit dem weiblichen Hormon Östradiol auf und kann spezifische Östrogenrezeptoren aktivieren. DON vermindert die Milchproduktion DON kann die Futteraufnahme und Gewichtszunahme verringern sowie die Milchleistung reduzieren, wie in Erfahrungsberichten aus der Praxis und durch klinische Daten belegt.

Mykotoxine erhöhen das Vorkommen von Stoffwechselproblemen bei Milchkühen. Abbildung 2 bietet eine Übersicht über die Auswirkungen von Mykotoxinen auf Milchkühe. Die häufigsten und am schwierigsten zu identifizierenden Herausforderungen sind jene Fälle, bei denen die Futterrationen niedrige Gehalte an Mykotoxinen aufweisen. Subklinische Mykotoxikosen vermindern die Rentabilität des Betriebes durch reduzierte Milchproduktion und verminderte Milchqualität sowie durch erhöhte Tierarztkosten und oftmals erschwerte Therapien. Das Vorhandensein von Mykotoxinen im Futter ist oft Mykotoxine und Fruchtbarmit einem erhöhten Auftreten keitsstörungen beim Rind Da von Stoffwechselstörungen wie ZEN

DON

Anzahl der Proben

312

498

Belastete Proben (%)

96

99

Mittelwert der positive Proben (µg/kg)

599

4.244

16.495

29.600

Maximum (µg/kg)

Tabelle 1: Mykotoxingehalte Maisernte 2014 (Quelle: BIOMIN)

Fotos: © BIOMIN

Von Karin Nährer


Ketose, Labmagenverlagerungen, Mastitis, Metritis, Lahmheit, erhöhten somatischen Zellzahlen und folglich einer verminderten Milchproduktion verbunden. Mehrfachstrategie gegen Mykotoxine Die Vermeidung der Mykotoxinbildung muss schon auf dem Feld beginnen, sollte beim Silierprozess fortgesetzt und mit dem richtigen Management des offenen Silos und Futtermittels abgeschlossen werden. Die meisten Getreidearten und Futterausgangsmaterialen sind von einer großen Vielfalt von Mykotoxinarten befallen. Die richtige Fütterung von Milchkühen in Verbindung mit einem kontinuierlichen Myktotoxin-Risikomanagement ist der Schlüssel zu einer optimalen Leistung Ihrer Milchkühe. l Abbildung 2: Häufigste Auswirkungen durch die Aufnahme von mit Mykotoxinen und Endotoxinen (bakteriellen Toxinen) kontaminiertem Futter bei Milchkühen.

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Wie reagieren Kühe auf eine Rationsumstellung? Versuch Die Fütterung hochleistender Milchkühe bedeutet nicht selten eine gewisse Gratwanderung zwischen einer möglichst hohen Energieversorgung und einer immer noch ausreichenden Strukturlieferung.

Parameter

Grobfutter-Kraft­ futter-Verhältnis Energie

Einheit

%

Variante Gruppe 2

Variante Gruppe 1

61:39

61:39

2.Versuchsabschnitt (08.09.–28.10.2012) Gruppe 2 mit Gruppe 1 mit höherem Kraftfut- höherer Strohteranteil menge 57:43

61:39

MJ NEL/kg TM

7,1

7,0

7,2

6,9

XP

% der TM

16,6

16,6

17,3

16,4

nXP

g/kg TM

163

166

166

165

UDP

% des XP

27

30

28

30

RNB

g

8

0

21

0

Rohfaser

% der TM

16,1

17,3

15,7

17,7

Strukturwirksame Rohfaser

% der TM

10,4

10,4

9,7

10,8

ADF

% der TM

19,9

21,5

19,6

21,9

NDF

% der TM

34,9

37,0

34,2

37,6

NFC

% der TM

37,3

35,5

37,4

35,0

Zucker + Stärke

% der TM

27,3

24,9

27,3

24,5

Zucker beständige Stärke beständige Stärke Fett Strukturindex (NDFGF: im Pansen abbaubare Zucker+Stärke; nach RUTZMOSER, 2011)

g

364

373

352

367

% der TM

2,6

3,6

2,6

3,5

g

559

774

559

752

% der TM

3,2

3,1

3,2

3,0

1,01

1,21

0,98

1,26

Übersicht 1: Eckparameter der vorgelegten Futterrationen (TMR, basierend auf den Analysen der während der Versuchsdauer regelmäßig beprobten Silagen und der Kraftfuttermischungen)

Von Katrin Mahlkow-Nerge

B

eides im Maximum zu kombinieren geht nicht. Gerade deshalb, weil die Fütterung dieser Tiere immer einen Kompromiss zwischen Energie- und Rohfaserdichte in der Ration bedeutet, scheint, besonders bei sehr energiereichen Rationen, die täglich konstante Fütterung von großer Bedeutung zu sein. Ein Versuch sollte aufzeigen, inwiefern Kühe auf eine Futterumstellung reagieren. Versuch in Futterkamp Grundlage für den Versuch war eine betriebsübliche maisbetonte TMR, die täglich zweimal frisch vorgelegt wurde. Die Gras- und Maissilage waren für beide Versuchsgruppen identisch. Unterschiedlich war die Kraftfutterzusammensetzung. Während das Kraftfutter der Gruppe 2 als Getreide ausschließlich Weizen enthielt, wurde derselbe Getreideanteil im Kraftfutter für die Gruppe 1 auf Weizen und WeiPass® aufgeteilt, so dass sich dieses Kraftfutter der Gruppe 1 durch einen größeren Anteil an

Foto: © Mahlkow-Nerge

1.Versuchsabschnitt (18.07.–06.09.2012)


FÜTTERUNG 17

pansenstabiler Stärke auszeichnete. WeiPass® ist chemisch-thermisch behandelter Weizen. Durch die Behandlung mit dem Holzzucker Xylose unter definierten Bedingungen ist beabsichtigt, sowohl den Anteil an beständiger Stärke als auch an pansenbeständigem Protein zu erhöhen. Somit ist es möglich, beim Einsatz von WeiPass® die Vorzüge von Körnermais bei gleichzeitiger Einsparung von Proteinkomponenten in der Ration zu nutzen. Die weiteren Kraftfutterkomponenten waren Raps- und Sojaschrot sowie Trockenschnitzel und im Kraftfutter beider Gruppen identisch. Im ersten Versuchsabschnitt (18.07.–06.09.2012) betrug das Grobfutter-Kraftfutter-Verhältnis der Futterration 61:39 % (Übersicht 1). Dann erfolgte in beiden Gruppen eine Rationsumstellung. Die Ration der Versuchsgruppe 2 wurde mit zusätzlich einem Kilo-

gramm dieses Kraftfutters noch etwas energiereicher und rohfaserärmer. Hier verschob sich das Grobfutter:Kraftfutter-Verhältnis auf nunmehr 57:43 %, während die Ration der Versuchsgruppe 1 mit zusätzlichen 400 g Stroh je Tier und Tag etwas rohfaserreicher wurde. Die im ersten Versuchsabschnitt bestehenden geringfügigen Unterschiede zwischen beiden Futterrationen wurden nun im zweiten Versuchsabschnitt mit 0,3 MJ NEL/kg TM, 2 % Rohfaser i.d.TM, > 2 % ADF und > 3 % NDF i.d.TM insgesamt größer.

mit 21,6 bzw. 21,7 kg TM eine nahezu identische Futteraufnahme auf. Durch die Rationsumstellung wurde die Ration der Gruppe 2 im Gegensatz zur Futterration der Versuchsgruppe 1 noch energiereicher. Die Tiere der energiereicher versorgten Versuchsgruppe 2 reagierten darauf im Vergleich zu den energieärmer versorgten Kühen der Gruppe 1 mit einer Steigerung ihrer Futteraufnahme (Übersicht 2). Im Mittel des 2.Versuchsabschnitts betrug die Futteraufnahme der Kühe der Versuchsgruppe 1 20,3 kg TM und die der Versuchsgruppe 2 21,0 kg Ergebnisse Futteraufnahme TM, d.h. der Rückgang in der Insgesamt wurden 23 Kühe Trockenmasseaufnahme vom der Gruppe 1 und 31 Kühe ersten zum zweiten Versuchsder Gruppe 2 ausgewertet. Der abschnitt war bei den energieRationswechsel fand für beide ärmer versorgten Tieren der Versuchsgruppen im dritten Versuchsgruppe 1 mit 1,4 kg TM Laktationsdrittel statt. Die Tiere deutlich größer als bei denen hatten eine Vorlaktationsleistung der energiereicher gefütterten von 10.356 (Gruppe 1) bzw. Gruppe 2. Bei Letzteren betrug 10.373 kg Milch (Gruppe 2) und der Rückgang der Futteraufnahwiesen bis zur Rationsumstellung me im Durchschnitt des ersten

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Versuchsabschnittes zur mittleren Futteraufnahme nach der Rationsumstellung nur 0,6 kg TM je Tier und Tag. Milchleistung Die Milchleistung beider Tiergruppen lag im ersten Versuchsabschnitt mit durchschnittlich 220 Laktationstagen bei 32,2 kg (Gruppe 1; WeiPass®) bzw. 32,8 kg (Gruppe 2; Weizen). Nach erfolgter Rationsumstellung wurden die Unterschiede in beiden Futterrationen größer und so auch die Differenzen in der Milchleistung zwischen beiden Tiergruppen (Übersicht 3). Die Tiere der energieärmer versorgten Gruppe 1 gaben im Durchschnitt des zweiten Versuchsabschnittes 26,5 kg und die der energiereicher gefütterten Gruppe 2 27,8 kg Milch (mittleres Laktationsstadium in beiden Gruppen im 2.Versuchs­ abschnitt: 272 Laktationstage). Der Milchleistungsabfall war in Gruppe 2 damit etwas gebremst.

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18 FÜTTERUNG 22,5 VG 1 kg TM

VG 2

22,0

Auffallend waren die mit 3,60 (Gruppe 1) bzw. 3,76 % (Gruppe 2) im ersten Versuchsabschnitt sehr niedrigen Milchfettgehalte (Übersicht 5).

21,5

kg TM/Kuh und Tag

21,0

In beiden Gruppen stiegen die Milchfett- und -eiweißgehalte nach der Rationsumstellung und mit fortschreitendem Laktationsstadium an.

20,5

20,0

Pansen-pH-Werte Von jeweils 8 Kühen beider Versuchsvarianten wurden während des gesamten Zeitraums kontinuierlich Pansen-pH-Werte gemessen. Es zeigte sich eine große Konstanz im pH-Geschehen (Übersicht 6).

19,5

Übersicht 2: Futteraufnahme der Versuchskühe (wochenweise) 36 VG 1 Milch

VG 2

34

32

kg Milch/Kuh und Tag

30

28

26

24

Übersicht 3: Milchmenge der Versuchskühe (wochenweise) Noch deutlicher wird die unterschiedliche Reaktion beider Tiergruppen auf den Rationswechsel beim Betrachten der 21,3 letzten 4 Tage unmittelbar vor 30,0 und der ersten 4 Tage nach der Futterumstellung (Übersicht 4). 21,1 Während die Kühe der Grup29,5 pe 1 auf die nur leichte Ener20,9 giereduzierung ihrer Ration mit einer Abnahme der Futter29,0 aufnahme, aber nicht mit einer 20,7 adäquaten Reduzierung ihrer Milchleistung reagierten, nah20,5 28,5 men sowohl die Futteraufnahme VG 1 (WeiPass) kg TM VG 2 (Weizen) kg TM VG 1 (WeiPass) Milch VG 2 (Weizen) Milch als auch die Milchmenge der Tiere der Gruppe 2 durch die Übersicht 4: Futteraufnahme und Milchmenge unmittelbar vor und Energieanhebung in der Ration nach dem Rationswechsel zu. 21,5

30,5

MW der letzten 4 Tage vor Ra onsumstellung

MW der letzten 4 Tage vor Ra onsumstellung

MW der ersten 4 Tage vor Ra onsumstellung

kg TM/Kuh und Tag %

kg TM/Kuh und Tag %

MW der ersten 4 Tage vor Ra onsumstellung

Der durchschnittliche PansenpH-Wert betrug in beiden Gruppen vor der Rationsumstellung gleichermaßen 6,37. Die Rationsumstellung brachte für die Kühe der Versuchsgruppe 1 zusätzlich 400 g Stroh je Tier und Tag und wurde somit etwas rohfaserreicher und damit mutmaßlich eventuell etwas „pansenfreundlicher“. Die Pansen-pH-Werte blieben davon jedoch absolut unberücksichtigt. So betrug der durchschnittliche pH-Wert nach der Rationsumstellung 6,38. Alle Einzeltiere reagierten gleichermaßen. Die Futterration der Kühe der Gruppe 2 wurde ab der Umstellung durch ein zusätzliches Kilogramm Kraftfutter noch etwas energiereicher und rohfaserärmer. Zwar lässt die Übersicht 6 einen gewissen Abfall des Pansen-pH-Wertes auf durchschnittlich 6,34 erkennen, aber diese Veränderungen sind lediglich minimal und zeugen bei weitem nicht von pansenazidotischen Verhältnissen. Fazit In einem mehr als 100 Tage andauernden Versuch wurde der Frage nachgegangen, inwiefern Kühe, die eine energie- und stärkereiche sowie eher strukturschwache Ration erhalten, auf Futterumstellungen und damit Rationsveränderungen reagieren. Eine maissilage- und energiereiche Futterration wurde für die Versuchsgruppe 2 mit einem zusätzlichen Kilogramm Kraftfutter noch energiereicher


FÜTTERUNG 19 6,39 VG 1, WeiPass

VG 2, Weizen

6,38

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Pansen-pH-Werrt

6,37

6,36

6,35

6,34

6,33

6,32

Übersicht 6: Wochenweise gemittelte Tages-pH-Werte vor und nach der Rationsumstellung lung eine energieärmere Ration erhielten, darauf ihre Futterauf2 (Ration wurde 2 (Ration wurde nahme verringerten. Die UnterVersuchsab1 energieärmer u. 1 energiereicher u. schiede in der Futteraufnahme schnitt beider Versuchsgruppen wurden faserreicher) faserärmer) damit größer. Gleiches betraf Fettgehalt, % 3,60 3,90 3,76 3,82 auch die Milchleistung. Eiweißgehalt, % 3,38 3,55 3,37 3,54 So wurde der mit fortschreitender Laktationsdauer übliche Übersicht 5: Milchinhaltsstoffe in beiden Versuchsabschnitten Milchleistungsabfall bei den nun und rohfaserärmer. Im Vergleich MJ NEL/kg TM, 2 % Rohfaser deutlich energiereicher versorgten dazu wurde die ursprüngliche i.d.TM, mehr als 2 bzw. 3 % Kühe der Gruppe 2 abgebremst. Ration der Versuchsgruppe 1, ADF bzw. NDF i.d.TM. Am deutlichsten zeigte sich dies die bereits zuvor etwas mehr Die Tiere der Versuchsgruppe 2 unmittelbar nach der Futterumpansenstabile Stärke besaß, mit reagierten auf den Wechsel zu stellung. Hier reagierten die Kühe einer zusätzlichen Strohmenge einer energiereicheren Ration der Gruppe 2 sogar erst einmal noch rohfaserreicher, aber auch mit einer unmittelbaren Ermit einem unmittelbaren Leisenergieärmer. Die Unterschiede höhung der Futteraufnahme, tungsanstieg, während bei den beider Futterrationen betrugen während die Kühe der Gruppe 1, Tieren der Gruppe 1, die mit der im zweiten Versuchsabschnitt 0,3 welche mit der RationsumstelRationsumstellung mehr Stroh Merkmal

Versuchs-Gruppe 1

Versuchs-Gruppe 2

und damit eine etwas energiereduziertere Ration erhielten, die Milchmenge nahezu gleich blieb. Letztlich waren beide Rationsumstellungen – zum einen 400 g Stroh und zum anderen 1 kg Kraftfutter je Tier und Tag mehr – sehr moderat. Auch fand der Rationswechsel erst in der Spätlaktation der Kühe statt. Zudem wurde täglich sehr konstant gefüttert. Diese Gründe scheinen dafür verantwortlich zu sein, dass die Reaktion der Tiere auf die Rationsumstellung relativ gering, vor allem aber nicht negativ ausfiel. l Dr. Katrin Mahlkow-Nerge ist Expertin in der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein, Deutschland.

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Beide Silomaisvarianten wurden am selben Tag identisch einsiliert.

Im Silo 7 lagerte die Maissilage mit der speziellen Körner­aufbereitung.

Maissilagebereitung: Gut ­zerkleinerte Körner erhöhen Leistung Maissilage ist in den meisten Milchkuhrationen – und das in vielen Regionen mit steigender T­ endenz – nicht mehr wegzudenken. Der Futterwert von Maissilagen wird zum großen Teil durch den Stärkegehalt ­bestimmt. Dieser beträgt normalerweise 30 bis 40 % i.d.TM.

E

nergetisch bedeutsam ist die Stärke aber nur dann, wenn die Kuh diese auch nutzen, d.h. verdauen kann. Da gerade bei hochleistenden Milchkühen mit einer hohen Futter­aufnahme auch die Passage­geschwindigkeit erhöht

ist, müssen die Maiskörner technisch so zerkleinert sein, dass die Pansenmikroben diese Stärke schnell aufschließen können. Maiskörner, die hingegen von der Kuh wieder ausgeschieden werden, konnten energetisch nicht genutzt werden und stellen demnach einen Energieverlust dar. Hier stellt sich die Frage, ob eine während des ErnteprozesVersuchsgruppe 1

MERKMAL Tierzahl davon Erstkalbskühe Laktationsnummer Laktationstag am 25.11.2013 letzte Milchkontrolle: Milch kg letzte Milchkontrolle: Fett % letzte Milchkontrolle: Eiweiß % letzte Milchkontrolle: ECM kg letzte Milchkontrolle: Zellzahl, Tsd./ml Milchleistung vor Versuchsbeginn (7-Tage-Mittel) kg Vorlaktation, Milch kg Vorlaktation, Fett % Vorlaktation, Eiweiß % Vorlaktation, ECM kg/Melktag Zuchtwert Vater, RZG Gewicht, kg (Versuchsbeginn: Mittelwert der ersten 7 Versuchstage)

ses unterschiedliche technische Aufbereitung der Maiskörner zu einer veränderten Energieversorgung der Kühe führt und damit messbare Auswirkungen auf deren Leistungen hat.

führten 102-tägigen Fütte­r­ungs-­ versuch in Futterkamp mit 71 auswertbaren Kühen (Übersicht 1) nachgegangen. Der Versuch wurde im CrossOver-Design durchgeführt. Nach Ablauf der ersten 50 VersuchsVersuch in Futterkamp Dieser tage erfolgte am 14.01.2014 ein Frage wurde in einem 2013/2014 Wechsel beider Versuchsratiovon der Landwirtschaftskammer nen. Dadurch ergaben sich zwei Schleswig-Holstein (D) durchge- auswertbare VersuchsabschnitVersuchsgruppe 2

Mittelwert 35 11 2,31 123 38,3 3,76 3,17 36,7 57

Standardabweichung 1,35 72,66 6,7 0,75 0,25 6,97 77,72

Mittelwert 36 11 2,33 135 38 3,95 3,18 37,2 227

Standardabweichung 1,31 78,84 7,78 0,69 0,23 7,91 549,48

36,6

7,18

36,1

6,4

10444 3,79 3,19 33,2 112

1988,78 0,46 0,23 5,44 7,77

10341 3,83 3,23 33,2 113

1649,54 0,42 0,16 4,97 8,39

670

56,27

668

64,41

Übersicht 1: Charakteristik der ausgewerteten Versuchstiere

Bitte beachten Bei der Interpretation von Versuchsergebnissen muss immer betont werden, dass sich diese lediglich auf die konkreten Bedingungen im jeweiligen Versuch beziehen und somit oftmals „nur“ für vergleichbare oder ähnliche Bedingungen gelten, nicht aber zwangsläufig grundsätzlich verallgemeinerungsfähig sind. Was die hier vorgestellte Versuchsfrage betrifft, ist es somit durchaus möglich, dass sich unter anderen Voraussetzungen, wie zum Beispiel bei Futterrationen mit einer deutlich geringeren Stärkeverdaulichkeit (der Maissilage), ein größerer Effekt durch eine intensivere Zerkleinerung der Maiskörner einstellen kann.

Fotos: © Mahlkow-Nerge

Von Katrin Mahlkow-Nerge


FÜTTERUNG 21

Beachtung gleicher Befüllzeiten, Walzgewichte und -geschwindigkeiten ohne einen Siliermittelzusatz in separate Silos einsiliert. Die Anbautechnik (Aussaatstärke 10 Körner/m2) und das Silomanagement (theoretische Häcksellänge: 5–7 mm) waren betriebsüblich. Der Silomais zeichnete sich durch eine starke Abreife und demnach mit 39 % durch einen sehr hohen Trockenmassegehalt aus. In Bezug auf die zu prüfende Fragestellung war dies sehr gewünscht. Das Grobfutter-Kraftfutter-Verhältnis betrug in der Ration 62:38 %.

die höheren Stärke- und Energiegehalte der Kraftfuttermischung im Vergleich zu den ursprünglich deklarierten Werten führten letztlich in beiden Varianten zu einer sehr stärke- und energiereichen Futterration.

Futteraufnahme und Leistungen der Tiere Die Futteraufnahme der Tiere betrug im Mittel 21,2 (Maissilage, konventionell) Im Silo 8 lagerte die konventionell aufbereitete Maissilage. bzw. 21,5 kg Trockenmasse (TM)/Tier und Tag (Maissilage, te: der erste vom 25.11.2013 such war eine betriebsübliche Körner intensiv aufbereitet) und bis zum 13.01.2014 und der maisbetonte Ration mit 9,3 kg war damit, trotz der statistischen zweite vom 15.01.2014 bis zum Trockenmasse Maissilage, 3,0 kg Signifikanz, nahezu identisch 06.03.2014. Trockenmasse Grassilage sowie (Übersicht 4). Neben der routinemäßig erho0,6 kg Trockenmasse Stroh und Die Tiere der Variante „Mais­ benen Futter- und Wasseraufeiner Kraftfuttermenge von silage, Körner intensiv aufbenahme sowie der Milchleistung, 9,0 kg, die täglich zweimal als Futteruntersuchungen Beide reitet“ gaben im Durchschnitt der Körper­kondition und der Totale Mischration frisch vorge- im Versuch gefütterten Maistäglich 0,4 kg mehr Milch als die Stoffwechselparameter der Ver- legt wurde. Der Maissilageanteil silagen wiesen eine nahezu Tiere der Variante „Maissilage, suchskühe erfolgte zum Ende des betrug 44,7 % an der Gesamtidentische Futterqualität auf konventionell“. ersten Versuchsabschnittes über Trockenmasse der Ration. Die (Übersicht 2). Unter Berücksichtigung der Mildrei Tage hinweg bei 30 KüRationszusammensetzung war chinhaltsstoffe Fett und hen (15 je Versuchsgruppe) für beide Milchkuhgruppen iden- Beide Futterrationen wiesen Eiweiß hob sich dieser gering­ eine Kotprobennahme zwecks tisch, unterschied sich eben nur demnach auch nahezu identische fügige Unterschied bei der Menge Bestimmung der Verdaulichkeit in der Maissilage und hier in der Eckwerte auf (Übersicht 3). an energiekorrigierter Milch und Beurteilung der unverdauIntensität der Aufbereitung der Die hohen Stärke- und Energie- zwischen beiden Varianten ten Futterreste, insbesondere Maiskörner. gehalte beider Maissilagen und fast auf. eventueller Maiskörner. Auch SILOKING Compact – Neue Generation. einfach wurden bei 10 Versuchskühen Beide Silomaisvarianten wurden Der leichtzügige, wendige Profi! kontinuierlich Pansen-pH-Werte am 02.10.2013 von einer idenintelligent füttern erfasst. tischen Fläche (gleiche Bodenverhältnisse, Sorte AMADEO, Rationsvorlage und S 220) zeitgleich (mit 2 stets Ihre SILOKING Fütterungs­varianten Grundnebeneinander fahrenden Ansprechpartner: lage für den FütterungsverHäckslern) geerntet und unter OÖ | NÖ

Fotos: © Mahlkow-Nerge

KENNWERT TM-Gehalt XA XP nXP RNB XF ADF NDF XL NFC Stärke ELOS Energie, ME (GfE 2008) Energie, NEL (GfE 2008) Strukturwert SW

EINHEIT % der FM g/kg TM g/kg TM g/kg TM g/kg TM g/kg TM g/kg TM g/kg TM g/kg TM g/kg TM g/kg TM % der TM MJ/kg TM MJ/kg TM

Maissilage,

Maissilage,

konventionell

intensiv aufbereitete Körner

38,29 31 67 137 –11,3 163 200 352 32 519 416 76,2 11,7 7,2 1,37

38,83 32 66 136 –11,2 175 213 367 32 503 393 75,6 11,6 7,1 1,48

Übersicht 2: Analysierte Nährstoff- und berechnete Energiegehalte der verfütterten Maissilagen (Mittelwert aus den Einzelanalysen beider Versuchsabschnitte)

Klaus Mayrhofer

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22 FÜTTERUNG

Auch der Milchharnstoffgehalt lag mit 228 bzw. 220 mg/kg auf einem einheitlichen Niveau.

Die Zellzahl war in beiden Tiergruppen mit 111.000 bzw. 125.000 ml (arithmetischer Ration mit Maissilage, konventionell

PARAMETER Energie XP nXP UDP RNB Rohfaser Strukturwirksame Rohfaser ADF NDF NDFGF NFC Zucker + Stärke Stärke Zucker Fett Ca P Mg Na K DCAB

EINHEIT MJ NEL/kg TM % der TM g/kg TM % des XP g/kg TM % der TM

7,2 15,6 162 27,2 –1 15,6

Ration mit Maissilage, intensiv aufbereitete Körner 7,2 15,5 162 27,2 –1,1 16,2

Mittelwert) ebenfalls auf einem ähnlichen und sehr niedrigen Niveau. Beide Tiergruppen reagierten auf die Futtervarianten gleich und wiesen im Durchschnitt des Versuches mit 3,08 bzw. 3,07 eine identische Körperkondition und mit 676 bzw. 677 kg auch ein gleiches Gewicht auf.

Verdaulichkeit, unverdaute Maiskörner und Futter­ effizienz Während der letzten % der TM 10,7 11,2 Woche des ersten Versuchsabschnittes erfolgte an drei % der TM 20,1 20,7 aufeinanderfolgenden Tagen % der TM 33,4 34,2 die Kotsammlung. Dafür wurde g/kg TM 259 260 insgesamt 30 Tieren an jedem % der TM 41,6 40,9 dieser Tage eine annähernd % der TM 33,8 32,8 gleiche Kotmenge (täglich ca. 1/3 % der TM 29,4 28,4 der Gesamtmenge) aus dem g 944 949 Darm entnommen und dann % der TM 3,2 3,2 als Sammelprobe in der LUFA/ g/kg TM 6,2 6,2 ITL anhand des Titangehaltes (Titan war in der Futterration g/kg TM 4 4 als Marker eingemischt) auf die g/kg TM 2,2 2,2 Verdaulichkeit der organischen g/kg TM 1,8 1,8 Masse hin untersucht. Diese beg/kg TM 14,3 14,3 wegte sich im Bereich zwischen meq/kg TM 111 111 76 und 80 %, war aber für die Übersicht 3: Eckparameter der vorgelegten Futterrationen (TMR, Futterration mit der aufbereitebasierend auf den Analysen der während der Versuchsdauer regel- ten Maissilage nicht höher als bei mäßig beprobten Silagen und der Kraftfuttermischung) der TMR mit der konventionell aufbereiteten Maissilage. VARIANTE Maissilage, Maissilage, konventionell intensiv aufbereitete Körner

MERKMAL Futteraufnahme (kg TM/Tier/Tag) Least square means (LSM) 21,2 21,5 F-Test 0,0001 Milchmenge (kg/Tier/Tag) LSM 33,1 33,5 F-Test 0,0001 Milchfettgehalt (%) LSM 3,91 3,86 F-Test 0,0445 Milcheiweißgehalt (%) LSM 3,46 3,46 F-Test 0,9968 Milchfettmenge (kg/Tier und Tag) LSM 1,27 1,27 F-Test 0,5543 Milcheiweißmenge (kg/Tier und Tag) LSM 1,13 1,14 F-Test 0,004 Energiekorrigierte Milchmenge (ECM; kg / Tier und Tag) LSM 32,5 32,7 F-Test 0,2457

Übersicht 4: Futteraufnahme und Milchleistung

Es zeigten sich demnach keine Unterschiede zwischen beiden Varianten. Dieses erklärt dann letztlich auch, dass die Verdaulichkeit der Ration mit den intensiv aufbereiteten Maiskörnern nicht höher war als die mit der konventionell aufbereiteten Maissilage. Die Futtereffizienz war für beide Versuchsvarianten mit durchschnittlich 1,5 kg ECM/kg TM identisch.

Fazit In diesem Versuch mit einer insgesamt mais- und vor allem sehr stärkereichen Ration (Maissilageanteil: 44,7 % an der Gesamt-Trockenmasse, Gehalt an Zucker+Stärke > 30 % in der Rations-Trockenmasse) zeigten sich bei der Verfütterung einer Maissilage, die mit einer theoretischen Häcksellänge von 5–7 mm geerntet und deren Maiskörner beim Ernteprozess intensiver aufbereitetet worden waren, keine im Vergleich zur konventionellen Maiskornaufbereitung unterschiedlichen Leistungsparameter bei den Kühen. Der Grund hierfür dürfte darin liegen, dass bereits bei der konventionellen Aufbereitung der Maiskörner diese so zerkleinert wurden, dass auch hier bei den Gleichzeitig wurden an 2 dieser unverdauten Futterresten so gut Tage je Kuh 200 g Kot ausgewie keine unverdauten Maiskörwaschen, um die unverdauten ner bzw. Teile dieser zu finden Futterrestbestandteile und waren. Somit liegt die Vermuinsbesondere Maiskörner näher tung nahe, und diese stützt sich zu beurteilen. In dieser täglich auch auf bereits vorangegangene ausgewaschenen Kotmenge von Untersuchungen, dass die Ver200 g je Tier, welches einer daulichkeit der Stärke in diesen Menge an unverdauten FutRationen nahe 100 % betragen terresten von 97 g (Variante müsste. Mit dazu beigetragen Maissilage, konventionell) bzw. haben könnte die mit 5–7 mm 94 g (Variante Maissilage inten- betriebsüblich kurz gewählte siv aufbereitet) entsprach, ließen Häcksellänge. l sich letztlich keine ganzen und halben Maiskörner, lediglich 2 Dr. Katrin Mahlkow-Nerge ist Expertin in bzw. 3 Viertel-Körner erkennen der Landwirtschaftskammer Schleswig-­ (Übersicht 5). Holstein, Deutschland. MERKMAL

VARIANTE

Anzahl

Maissilage, konventionell

Maissilage, intensiv aufbereitete Körner

ganzer Maiskörner halber Maiskörner viertel Maiskörner

0,1 0,8 2,3

0 0,1 2,9

Übersicht 5: Anzahl an ganzen, halben und viertel Maiskörnern im Kot der Tiere


MANAGEMENT 23

Swing-over-Melkstand

Vorzeitig abfließende Zisternenmilch erhöht den Krankheitsdruck

Einfluss des Melkmanagements auf die E ­ utergesundheit Mastitis verursacht sehr große finanzielle Einbußen. Auswirkungen auf die Eutergesundheit haben die Fütterung, die Milchgewinnung (Melkarbeit, Melktechnik), Stress durch den Menschen und andere Kühe, Stallklima sowie Haltungsbedingungen. Liegt der Zellzahlgehalt der Milchkuhherde im Mittel unter 100.000 je ml, kann der Euter­ gesundheitszustand in der Regel als sehr gut eingeschätzt werden. Von N. Kanswohl, J. Woll, P. Sanftleben, M. Schlegel, S. Dettmann

B

ei der Haltung sind insbesondere bequeme und hygienische Liegeboxen, ausreichend breite rutschfeste Laufgänge sowie nicht zu hohe Besatzdichten wichtige Voraussetzungen. Durch schlechte Haltungsbedingungen kann der Keimdruck im Stall stark ansteigen. Ungünstige Haltungsbedingungen können auch durch die Auslösung von Stress das Abwehrsystem der Kuh schwächen.

landwirtschaftlichen Betrieb u.a. Untersuchungen zur Entwicklung der Zellzahlen, von klinischen Mastitisfällen, zur Bakteriologie (gemeinsam mit dem LKV M–V), zur Abgangsentwicklung, zur Melktechnik und zum Melkmanagement durchgeführt. Die Milchviehherde umfasste über 300 laktierende Kühe. Das Melken erfolgte in einem 2 x 20 Side-by-Side-Melkstand mit Swing-Over-System.

Entwicklung der Zellzahlen und der klinischen Mastitisfälle Schon in den Jahren 2000 bis 2002 war im untersuchten Betrieb ein deutlich erhöhter Über ein von der LandesforGehalt an somatischen Zellen schungsanstalt für Landwirtin der Milch festzustellen. Ab schaft und Fischerei M–V dem Herbst 2002 kam es zu finanziertes Projekt wurden von einem drastischen Anstieg, der Universität Rostock in einem der im d ­ arauf folgenden Jahr

seinen Höhepunkt bei einer durchschnittlichen Zellzahl von 592.000 je ml erreichte. Danach ging die Zellzahl wieder zurück. Seit September 2005 wurde mit einem 2x20 Side-by-Side-Melkstand (SwingOver-Ausführung) gemolken. Nach Einbau des Melkstandes stiegen die Zellzahlen wieder auf über 400.000 je ml an. Es bestand s­ omit ein Zusammenhang zwischen dem Einbau des Melkstandes und der Höhe der Zellzahlen. Es ist davon auszugehen, dass der Routinebetrieb durch Anlaufprobleme der Technik sowie die Umgewöhnung der Melker und der Kühe (Stress) beeinflusst wurde, die sich aus der Umstellung zum Swing-OverSystem ergaben. Seit August 2006 ist wiederum ein Rückgang auf unter 400.000 Zellen je ml

Fotos: © Kanswohl

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zu erkennen, der sich bis zum Herbst 2007 fortsetzte (Abbildung 1). Eine eindeutige Aussage über den Einfluss des SwingOver-Systems auf die Höhe der Zellzahlen kann nicht gegeben werden, weil der Betrieb Maßnahmen zur Verringerung des Zellzahlproblems durchführte (z.B. Wiedereinführung des Dippens, Veränderungen an der Melktechnik, der Arbeitsorganisation usw.). Die Zellzahlen der Milchleistungsprüfung (MLP) lagen immer höher als die der Tankmilch, da alle gemolkenen Tiere geprüft wurden, aber die Milch der auffälligen Tiere ausgesondert wurde. Die Auswertung der Entwicklung der Neuinfektionen und des Anteils der klinisch euterkranken Tiere erfolgte anhand


24 MELKMANAGEMENT

der Arznei­mittelaufzeichnungen des Betriebes. Diese lagen seit 600 Mai 2005 in einer einheitlichen auswertbaren Form über ein 500 Behandlungsbuch vor. In diesem 400 Zeitraum sank der Anteil der ZZ 300 Neuinfektionen von durchin 1000 schnittlich 7,6% im Jahr 2005 200 pro auf 4,7% im Jahr 2007 (Tabelml M ilch 100 le 1). Die jahreszeitlichen Schwankun0 Sep. Sep. Sep. Sep. Sep. Sep. Sep. Sep. gen – am deutlichsten gekenn00 01 02 03 04 05 06 07 zeichnet durch hohe Werte im Hochsommer – sind teilweise Datum durch den Hitzestress für die Tiere zu begründen (AbbilAbb. 1: Entwicklung der Zellzahlen der gesamten Herde (Quelle: Abbildung 1: Entwicklung der Zellzahlen der gesamten Herde (Quelle: Daten der dung 2). Daten der Milchleistungsprüfung) Milchleistungsprüfung Der Anteil an Neuinfektionen Die Auswertung der Entwicklung der Neuinfektionen und des Anteils der klinisch sollte in einer eutergesunden JAHR MITTELWERT MAXIMUM MINIMUM euterkranken Tiere erfolgte anhand der Arzneimittelaufzeichnungen des Betriebes. Diese lagen seit Mai 2005 in einer einheitlichen auswertbaren Form über ein Behandlungsbuch vor.Herde unter 5% liegen. 700

2005

7,6

9,8

5,0

2007

4,7

7,5

2,7

In diesem Zeitraum sank der Anteil der Neuinfektionen von durchschnittlich 7,6 % im Jahr 7.01). 9,6 2,9 2005 auf 4,72006 % im Jahr 2007 (Tabelle Bakteriologische Unter­

den Neuinfektionen ergeben zusammen mit den bakteriologischen Befunden das Bild einer typischen subklinischen, schwer zu therapierenden S.aureusVerbreitung im Bestand. Staphylokokken und Streptokokken besitzen eine hohe Euterpathogenität und können als Ursache schlechte Haltungsund Stallklimabedingungen, Probleme bei der Durchführung der Routinearbeiten in der Milchgewinnung sowie Probleme bei der Anpassung der Melktechnik haben. Im untersuchten Betrieb waren die Haltungsbedingungen und das Stallklima nicht optimal. Die Hochboxen waren zu kurz und zu hart, die Laufgänge zu schmal und es kam zu Stress bei den Kühen. Hier wären Umbauten notwendig, die aber relativ hohe Investitionen erfordern. Bei der Durchführung der Routinearbeiten war die Aufteilung der Kühe für das Anrüsten im untersuchten Betrieb in Gruppen zu 2 x 10 oder sogar 8 und 12 nicht optimal, weil sich die Wartezeiten für die Kühe zwischen Anrüsten der Kühe und Ansetzen der Melkzeuge deutlich verlängerten und dies zu negativen Auswirkungen auf die Milchflusskurve führen kann. Da der Melker erst mit dem Ansetzen der Melkzeuge bei einer Kuh begann, wenn er 8 bzw. 10 bzw. 12 Kühe angerüstet hatte, entstanden für

Abb. 2: Entwicklung des Anteils der Neuinfektionen im untersuchten Milchviehbestand

suchungen Die Probennahmen für die bakteriologischen Untersuchungen wurden durch den Betriebsleiter/Herdenmanager bei Bedarf durchgeführt. Die Verteilung der Erreger wird in den Abbildungen 3 und 4 für die Jahre 2002 und 2006 dargestellt. Von Bedeutung sind Staphylococcus aureus, aber auch die koagulase-negativen Staphylokokken (KNS). Außerdem wurden E. coli und andere Enterokokken, Sc. dysgalactiae, andere Streptokokken, coryneforme Bakterien, Pseudomonaden, Hefen, Mykobakterien und A. pyogenes in den Befunden ermittelt. Die konstant hohen Zellzahlen in Kombination mit

Abb. 3: Prozentuale Verteilung der Erreger bezogen auf die Anzahl der bakteriologisch positiven Proben, n = 34

Abb. 4: Prozentuale Verteilung der Erreger bezogen auf die Anzahl der bakteriologisch positiven Proben, n = 43

Tab. 1: Entwicklung des Anteils an Neuinfektionen im untersuchten Milchkuhbestand (%)

Tab. 1: Entwicklung des Anteils an Neuinfektionen im untersuchMittelwert Maximum Minimum ten Jahr Milchkuhbestand (%) 2005

7,6

9,8

5,0

2006

7.0

9,6

2,9

2007

4,7

7,5

2,7


MELKMANAGEMENT 25

jede Kuh der jeweiligen Gruppe Wartezeiten von teilweise über 3 Minuten. Diese resultieren aus der Pause, die entsteht, wenn die anderen Tiere angerüstet werden, bis der Melker wieder bei der jeweiligen Kuh ankommt. Die Anrüstzeit war im Betrieb mit durchschnittlich 8 Sekunden (nur Vormelken) zu niedrig. Da keine automatische Stimulationseinrichtung vorhanden war, können daraus negative Auswirkungen auf den Melkprozess resultieren. Das Dippen wurde während der Untersuchungen lediglich in einer Gruppe durchgeführt. In allen anderen Gruppen wurde darauf verzichtet. Kurz vor Beendigung der Untersuchungen wurde aber das Dippen durch den Betriebsleiter konsequent wieder eingeführt. Diese Zitzendesinfektionsmaßnahme hat einen sehr hohen Stellenwert zur Vorbeugung von Mastitis. Damit wird erreicht, dass die an der Strichkanalmündung und auf der Zitzenkuppe befindlichen Krankheitserreger abgetötet werden. Die Anzahl der Neuinfektionen und die Zellzahlen sinken. Das Dippen sollte so durchgeführt werden, dass mindestens 2/3 der Zitze beginnend von der Zitzenspitze in das Dippmittel getaucht werden. Das Weglassen dieses für die Hygiene wichtigen Arbeitsschrittes ist eine Maßnahme in einigen Betrieben, um Zeit im Prozess der Milchgewinnung einzusparen.

gischen Befunden das Bild einer typischen subklinischen, schwer zu therapierenden ­S. aureus-­ Verbreitung im Bestand. Im untersuchten Betrieb waren die Haltungsbedingungen und das Stallklima nicht optimal. Die Hochboxen waren zu kurz und zu hart. Die Laufgänge waren zu schmal und es kam zu Stress bei den Kühen. Bei der Durchführung der Routinearbeiten gab es Probleme bei der Arbeits­organisation für das Anrüsten.

Die Anrüstzeit war im Betrieb mit durchschnittlich 8 Sekunden (nur Vormelken) zu niedrig. Da Melktechnik und Melk­ Fazit Der Anteil von S. aureus keine automatische Stimulatimanagement Die durchin den bakteriologisch positiven onseinrichtung vorhanden war, geführten Messungen an der Proben des untersuchten Betrie- können daraus negative AusMelk­technik und zum Melk­ bes betrug 2001 und 2007 38%, wirkungen auf den Melkprozess management lassen sich für den 2002 59% und 2006 48,5%. resultieren. l untersuchten Betrieb wie folgt Von Bedeutung sind auch die zusammenfassen: koagulase-negativen StaphyProf. Dr. agr. habil. Norbert Kanswohl, lokokken. Die konstant hohen Msc. Jana Woll, Dr.agr. Peter Sanftleben, Dr.agr. Mathias Schlegel, MSc. Sebastian 1. Die Ergebnisse der Unter­ Zellzahlen in Kombination mit Dettmann Universität Rostock/Landessuchungen mittels Lactocorder den Neuinfektionen ergeben forschungsanstalt für Landwirtschaft und einschließlich der Auswerzusammen mit den bakterioloFischerei Mecklenburg-­Vorpommern. tung der Milchflusskurven an 337 Einzeltieren ergaben bei gültig bis 31.03.2015 84 Tieren (25%) Fehler bei der Abnahme des Melkzeugs. 2. Die Fehler waren in 79% der Fälle (66 Tiere) durch ein vorzeitiges Abnehmen der MelkErhöhen Sie die Lebensleistung zeuge aufgrund einer technisch und die Lebensdauer Ihrer Kühe. Machen Sie Ihren Betrieb zukunftsfehlerhaften Abnahmeautofähig für folgende Generationen. matik bedingt. Sie beendete den Melkvorgang bei einem gemessenen Restmilchfluss Cool & Clean von im Mittel 649±163 gmin-1. Reinigungsmittel & Milchfilter Der Schwellenwert der Abnahme war aber bei 200 gmin-1 Abgangsentwicklung In der eingestellt. Abbildung 5 sind die Ergebnisse 3. Die Fehlfunktion trat nur zu Nimm 4 der Analyse der Abgangsursa21% (18 Tiere) durch ein zahl chen im untersuchten Betrieb verspätetes Abnehmen der 3 dargestellt. Um die ÜbersichtMelkzeuge auf. Gültig für alle flüssigen und lichkeit und Aussagekraft zu 4. Das verspätete Abnehmen war pulverförmigen Reinigungssteigern, wurden Abgänge aufaber in seiner Anzahl doppelt mittel und Gebindegrößen Biozide sicher verwenden. Vor Gebrauch stets Kennzeichnung und Produktinformation lesen. grund von Euterkrankheiten und so häufig von den Melkern Melkbarkeit unter dem Punkt verursacht (12 Fälle) als „Eutergesundheitsstörungen“ von der Abnahmeautomatik Nimm 4 zusammengefasst. Diese nahmen (6 Fälle). zahl seit 2001 stetig an Bedeutung 5. Die melkerbedingten Blind3 zu, machten in den Jahren 2004 melkzeiten durch verspätetes bis 2006 mehr als 40% der Abnehmen des Melkzeugs Gültig bei allen teilnehmenden Agrardiensten. Abgänge aus und nahmen seit waren in ihrer mittleren Dauer DeLaval GesmbH · 5301 Eugendorf 2006 wieder ab, als Indikator für (3:39±0:27 min) 1,9 mal Kirchenstraße 18 · 06225-3126 den Erfolg der seit diesem Jahr länger als die technisch austria.info@delaval.com durchgeführten Maßnahmen bedingten Blindmelkzeiten www.delaval.at (Merzungen, Dippen). (1:55±0:15 min). Abb. 5: Analyse der Abgangsentwicklung

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26 TIERGESUNDHEIT

Eutergesundheit: Problemen bei Erstlingskühen vorbeugen Die Kalbin von heute ist die Hochleistungskuh von morgen. Damit der Milchfluss von morgen nicht schon ­heute versiegt, sind einige wichtige Vorbeugemaßnahmen zu treffen.

Oftmals sind dieselben Erreger im Euter, wie sie auch bei laktierenden Kühen vorkommen. Die Erreger dringen über den Strickkanal in das Euter ein, was zu akuten, schleichenden oder verborgenen Infektionen führen kann. Mögliche Ursachen für frühe Euterprobleme und Vorbeugung –  Generell zu hoher Infektionsdruck im Betrieb. Um den Infektionsdruck zu verringern, für saubere und trockene Liegeflächen sorgen, unkontaminierte Einstreu verwenden.

hen und Haltungsbedingungen optimieren. Saugende Tiere separieren oder einen Saugring einziehen. Hohes Erstabkalbealter Untersuchungen zufolge haben Tiere bis zu einem Erstabkalbealter von 27 Monaten ein geringeres Mastitisrisiko. Ab einem Alter von 24 Monaten nimmt die Wirkung des Keratinpfropfens im Strichkanal um 5 Prozent pro Monat ab und das Mastitisrisiko steigt. Überzählige Zitzen wurden nicht fachgerecht entfernt After- und Beizitzen mit milchführendem Kanal im jugendlichen Alter fachgerecht entfernen. Die zusätzliche Öffnung stellt eine Infektionsquelle dar. Vorbeugung: Den Saugreflex der Kälber durch Verlängerung der Tränkezeiten und eine richtige, nicht zu große Nuckelöffnung stillen. Für eine ausreichende Beschäftigung der Kälber sorgen. Die trächtigen Kalbinnen einer laufenden Kontrolle unterzie-

Milchausrinnen bereits vor der Abkalbung Bei einem unzureichenden Verschluss des Strichkanals kann es sinnvoll sein, solche Tiere bereits vor der Abkalbung etwas anzumelken. Oberstes Gebot hierbei ist natür-

Foto: © agrarfoto.com

A

llzu oft werden gut veranlagte Kalbinnen keine gut leistenden Kühe, weil ihnen schon bei der ersten Abkalbung eine Euterentzündung zum Verhängnis wird und für einen vorzeitigen Abgang sorgt. Der dadurch entstehende wirtschaftliche Verlust ist enorm.

Insektenbekämpfung durchführen und Stresssituationen, z.B. durch Überbelegung, vermeiden. –  Hemmstoff- oder erregerhaltige Milch. Verfüttern von Hemmstoffmilch bei Zuchtkälbern unterlassen. Dies führt zur Antibiotikaresistenz beim Zuchtkalb. Auch durch das Verfüttern von Mastitismilch können sich Kälber mit Erregern infizieren. – Gegenseitiges Besaugen Ein großes Problem stellt das gegenseitige Besaugen der Zitzen dar. Keime werden dabei über die Mundschleimhaut übertragen. Auch wird der wichtige Keratinpfropfen im Strickkanal entfernt. Durch den offenen Strichkanal können Erreger in das Euter eindringen und eine Entzündung hervorrufen. Bei geschlechtsreifen Tieren kann es zu einer Schädigung und/oder Aktivierung der Drüsenfunk­tion kommen – die Euterviertel schwellen an.

Fotos: © XXXXXXXXXX

Von Max Fruhstorfer


TIERGESUNDHEIT 27

lich die Hygiene. Zitzentauchen senkt die Infektionsgefahr.

Foto: © Astrid Thomsen

Euterödeme Starke Euterödeme können die Abwehrfunktion des Euters beeinträchtigen. Neben einer gewissen genetischen Veranlagung ist auch eine Überversorgung mit Natrium und Kalium zu vermeiden. In der Gesamtration sollten weniger als 0,15 Prozent Natrium und weniger als 1,3 Prozent Kalium enthalten sein. Auch ist eine ausreichende Spurenelementversorgung sicherzustellen. Behandlungsmaßnahmen Trotz aller vorbeugenden Maßnahmen kann es erforderlich sein, bei Problemen medikamentös einzugreifen. Dies kann bei akuten, chronischen oder latenten Entzündungen notwendig sein. Ein frühzeitiges Erkennen und Behandeln mindert den Milchausfall. Auch Zitzenverletzungen benötigen eine antibiotische Versorgung. Vor allem sind es aber die angesaugten Euter, welche frühzeitig und richtig behandelt werden müssen. Dazu das betroffene Viertel sorgfältig ausmelken und ein Kurzzeitmedikament vorsichtig einbringen. Nach 24 Stunden das Viertel wiederum ausmelken und einen Trockensteller mit Breitbandwirkung verwenden. Der Einsatz eines Zitzenversieglers unterstützt die Behandlung. Auch bei Kalbinnen kann das Sekret bakteriologisch untersucht und nach dem Ergebnis behandelt werden. Liegt der Abkalbetermin innerhalb 4 bis 5 Wochen nach der Behandlung, ist unbedingt auf die Wartefrist vor Ablieferung der Milch zu achten. Eine weitere Möglichkeit ist eine systemische Behandlung, wobei zusätzlich ein spezieller Wirkstoff über die Blutbahn ins Euter eingebracht wird. Vorbeugen ist besser als Behandeln, dieses Motto gilt ganz besonders in der Kalbinnenaufzucht. Nur so kann ein hohes Milchleistungsniveau erhalten und der wirtschaftliche Erfolg sichergestellt werden. l Max Fruhstorfer ist Experte in der LK Oberösterreich.

Eine Amme, und vier Kälber werden satt

Kälberaufzucht mal anders Seit einigen Jahren gibt es eine Reihe von Milchviehbetrieben in Deutschland, Österreich und der Schweiz, die eine mutter- und ammengebundene Aufzucht von Kälbern praktizieren oder sich dafür interessieren. Hier ein Betriebsbeispiel. Von Astrid Thomsen

eines Kuhstalles, in dem auch noch Trockensteher untergebracht sind. Die Milchkühe, die er Betrieb Tams-Detlefsen gemolken werden, befinden wirtschaftet konventisich in einem anderen Stall. Im onell und stellte seine Schnitt kommen 3 Kälber auf Kälberaufzucht mit Beginn 2014 eine Kuh. Das variiert aber und komplett um. Für die beiden richtet sich nach dem MilchbeBetriebsleiter gibt es im neuen darf der Jungtiere. Es gibt in System wesentlich mehr Vor- als diesem System keine starren Nachteile. Regeln, je nach Situation wird flexibel reagiert. So einfach geht das? Diese Frage entsteht unweigerlich, Uta Tams-Detlefsen (41) ist wenn man sich die Kälberauffür die Aufzucht der Jungtiere zucht auf dem Milchviehbetrieb zuständig und kontrolliert jeden Tams-Detlefsen in Owschlag Tag zweimal die Herde, sie ansieht. Das Ehepaar Uta und prüft die Euter, das Verhalten Dirk Tams-Detlefsen bewirtder Kühe und die Vitalität der schaftet seinen Hof konventiKälber. Als Zeitaufwand rechnet onell. Sie haben 75 Schwarzsie im Normalfall mit zweimal bunte und 114 ha Land. Zur 20 Min./Tag. Dazu kommt das Zeit versorgen 12 Milchkühe Einstreuen mit dem Strohgebläse rund um die Uhr 40 Kälber zwei mal täglich. mit Milch. Die Tiere laufen auf Tiefstroh in einem 160 qm Die Abkalbung erfolgt in der großen abgetrennten Abschnitt Regel ganzjährig, die Färsen

D

haben Sommerabkalbung. Die Kühe gehen etwa 14 Tage vor dem Termin in die Aufzuchtgruppe. Falls dort Platzmangel herrscht, kann es auch sein, dass die Kühe bei den Trockenstehern auf der Weide abkalben und dann erst zur Gruppe gehen. Separate Abkalbeboxen gibt es zur Zeit nicht mehr. Tams-Detlefsen sagt dazu:„Wir lassen die Kühe bei der Geburt möglichst in Ruhe. So geht das besser als früher. Die Abkalbung auf der Weide hat bisher keine Nachteile ergeben.“ Allerdings kann es passieren, dass die Kälber unter der Stromlitze hindurch kriechen, sich im hohen Gras verstecken, auf angrenzende Stücke „abhauen“ oder auch mal im Bach stehen und hilflos blöken. Deshalb ist geplant, einen an den Stall grenzenden Außenauslauf für die Aufzuchtgruppe einzurichten. Ein stabiler Wildzaun, der auch die Kälber nicht


28 TIERGESUNDHEIT

Betriebsspiegel Betriebsanschrift: Dirk&Uta Tams-Detlefsen, Alte Dorfstr. 27, 4811 Owschlag/Norby Tel: 04336/3455 Fax: 04336/3419 Betriebstyp/Wirtschaftsraum: Futterbau – Milch, Ostküste Mitte, Bodenpunkte: 20–50 Verkehrslage: Dorflage: östlicher Ortsrand Betriebsgröße: Eigentums­ fläche: 78,11 ha, Zupacht­ fläche: 36,20 ha Ackerfläche: 52 ha, ­Weizen,(85 dt/ha), Roggen (70 dt/ha), Mais (50 m³/ha), Getreide-Ganzpflanzensilage Dauergrünland: 63,3 ha, Schnittnutzungen: 3 (95 dt/ha) Gebäude Milchviehhaltung: Laufstall Bj. 87 Plätze 60 Anbau, Kälberstall Bj. 85 und Bj. 06 Umbau, Bullenstall Bj. 80 Anbau, ­Jungviehstall Bj. 03 75 Plätze Neubau Viehwirtschaft: Kühe 75 (Schwarzbunt 4.02 % Fett, 3,36% Eiweiß), 8500 kg Milchleistung, Starken: 20, Bullen: 20 (Tageszunahmen: 950g/Tag; Mastdauer 22 M, SG: 650–750 kg), ­Kälber: 45, Jungvieh: 80 Quote: 590.000 kg (Pachtquote: 66.000 kg), Meierei: Arla- Hansano Arbeitskräfte: Betriebsleiter 1,0 AK, Ehefrau 0,2 AK, Fremd AK 0,7 AK Betriebliche Besonderheiten: Solaranlage 38kw mit Eigenverbrauch 2011 Melkroboter seit 1.4.2014, mutter- u. ammengebundene Kälberaufzucht

Die neugeborenen Kälber gewöhnen sich in dieser ersten Woche an den Tagesablauf in der Herde und lernen auch andere Mütter kennen. Das Saugen bei den Ammen geht dann in der Regel problemlos. Falls das nicht so funktioniert, bekommen sie Nachhilfe. „Und das ist dann auch mal anstrengend und zeitaufwändig“, sagt Uta TamsDetlefsen. Sie setzt dann das Tier regelmäßig an ein Euter, bis es das von alleine kann und auch regelmäßig tut. Es gibt Kälber, die in der ersten Zeit immer wieder ermutigt werden müssen. Die Entwicklung dieses Systems, das auf den ersten Blick so einfach und logisch erscheint, begann vor 8 Jahren und ist noch lange nicht abgeschlossen. Wie ist Uta Tams-Detlefsen auf diese Idee gekommen? „Vielleicht liegt es daran, dass ich früher nichts mit Kühen zu tun hatte, ich war an den Umgang mit Pferden gewöhnt. Nachdem mein Mann und ich diesen Hof von Dirks Eltern übernommen hatten, begann ich mich für die Kälber zu interessieren. Ich fand diese Einzelaufzucht in den Holzboxen und den ganze Aufwand mit den Eimern und dem Milchpulver viel zu umständlich und auch nicht tiergerecht. Es hat mir nicht eingeleuchtet, warum das so sein muss und warum die Nähe zur Mutter für die Kälber schädlich sein soll.“ Dirk Tams-Detlefsen (39) war mit den Plänen seiner Frau einverstanden und sie rissen als erstes die Holzboxen heraus und stellten auf Vollmilchtränke mit 24-stündigem Zugang durch den Tränkeautomaten und Gruppenhaltung um. Der nächste Schritt entstand eher zufällig. Sie wollten einen Deckbullen für den eigenen Betrieb aufziehen. Er sollte möglichst umgänglich und friedlich sein. So ließen sie ihn von Anfang an mit anderen Kälbern bei seiner Mutter. Das funktionierte gut und es gab immer wieder kleine Kälber­gruppen, die so aufwuchsen. Im Winter 2013 wurde dann in einem Jungviehlaufstall ein großer Bereich für die Aufzuchtgruppe abgetrennt. Alle Kälber

Diesesdrei Tage alte Kalb wurde auf der Weide geboren wachsen jetzt hier auf. Später kamen noch ein Fanggitter mit 6 Plätzen und ein Kälberschlupf hinzu. Die Kälber können nun jederzeit zu den Kühen, aber nicht umgekehrt. Welches Kalb bei welcher Kuh trinkt, ist völlig ungeregelt und wechselt. Es gibt auch Lieblingsmütter, die diesen Titel aber nach einigen Tagen an andere Ammen abgeben. Die Ammen kümmern sich um die fremden Kälber wie um das eigene. Sie lecken sie ab und lassen sie dicht an ihrem Rücken schlafen. Nicht jede Mutter ist auch zur Amme geeignet, sie darf nicht hektisch oder aggressiv sein und muss natürlich auch fremde Kälber am Euter dulden. Was hier so leicht und locker aussieht, ist das Ergebnis von genauer täglicher Beobachtung und Kontrolle. Manche Kühe werden auch mal zum Melken zum Melkroboter geschickt und kommen dann zurück. Das ist nötig, wenn das Tier in der Biestmilchphase sehr viel Milch hat, aber keine fremden Kälber am Euter duldet. Laut Tams-Detlefsen ist es normalerweise nicht nötig, dass die Euter vollständig gelehrt werden. Wer sich mit Ammenhaltung befasst, hört oft, dass die Euter der Tiere stark leiden und dass die Striche immer wieder Wunden haben und sich entzünden. Das ist bei diesem System nicht der Fall. Der Grund liegt wahrscheinlich darin, dass die Kälber jederzeit ans Euter können und

nicht so übergroßen Hunger entwickeln, wie das bei Kälbern der Fall ist, die täglich nur zweimal am Tag zu den Ammen gelassen werden. Dass die großen Kälber beim Saugen regelrecht über die Mütter herfallen, wie es aus anderen Ammenhaltungen berichtet wird, hat Tams-Detlefsen bisher nicht beobachtet. Die Kälber haben vom ersten Tag an in ihrem separaten Bereich ungehinderten Zugang zu Kälbermüsli, Heulage und Elektrolyte und einem Mineralstein. Nach dem Absetzen mit drei Monaten bekommen sie dieses Futter noch eine Weile weiter und zusätzlich Silage. Das hilft ihnen, sich mit der neuen Situation und dem neuen Stall abzufinden. Laut Tams-Detlefsen brüllt die Mehrheit der Kälber nicht. Das war vorher anders, als sie sofort nach der Trennung anderes Futter bekamen. Die Mütter verhalten sich sehr unterschiedlich, manche wirken geradezu erleichtert, wieder bei der großen Herde zu sein, andere suchen noch eine Weile nach ihrem Kalb. Dieses Brüllen ist ein heikler Punkt bei der mutter- und ammengebundenen Aufzucht. Wenn es ein Betrieb in Außenlage ist, kann nur die Landwirtsfamilie nicht schlafen, wenn der Hof im Dorf liegt, liegen auch die Nachbarn wach. Da hilft dann die Information, warum die Tiere brüllen, und dass das bald vorbei ist.

Fotos: © Astrid Thomsen

durchlässt, ist schon gekauft. Dann können die Tiere Tag und Nacht nach draußen, und das Kälbersuchen hat ein Ende. Grundsätzlich bleiben zunächst alle Mütter für sieben Tage bei ihrem Kalb in der Aufzuchtgruppe. Kühe, die für die Aufzucht nicht benötigt werden oder die nicht dafür geeignet sind, gehen danach in den anderen Stall zur Milchviehherde.


TIERGESUNDHEIT 29

Als ganz große Investition steht in einigen Jahren ein Stallneubau mit Abkalbe- und Aufzuchtbereich an. Er soll neben dem jetzigen Jungtierstall errichtet werden, in den dann die melkenden Kühe kommen. Dann sind Kälber und erwachsene Tiere dichter zusammen und es wird wesentlich einfacher sein, eine Kuh auszutauschen oder auch mal zwischendurch zu melken. Ein Punkt, der besondere Aufmerksamkeit und Zeit erfordert, ist laut Tams-Detlefsen das Aussortieren von Kühen oder Kälbern. „Bevor wir eine Kuh separieren, sperren wir die Kälber weg, damit nichts passiert, wenn die erwachsenen Tiere ins Rennen kommen. Auch das Ohrmarken einziehen erfordert mehr Vorbereitungszeit und Hilfskräfte als das im vorherigen System üblich war.“

Die Ammen kümmern sich auch um fremde Kälber heit, das Verhalten und den Immunstatus der Tiere auswirkt. Außerdem untersucht sie, ob sich der Verbrauch an Arzneimitteln verändert.

DER NEUE WEG

Auch die Wirtschaftlichkeit des Systems kann erst in einem Uta und Dirk Tams-Detlefsen Jahr beurteilt werden, weil sind mit ihrer Kälberhaltung zeitgleich zur Umstellung der eine absolute Ausnahme und Aufzucht ein Melkroboter angeernten manchmal Kritik dafür. schafft wurde. Uta Tams-DetlefDas ist auch belastend, aber das sen würde gerne noch mehr Zeit Ehepaar wirkt absolut überzeugt in die Tierbeobachtung invesund will den Betrieb in diese tieren. Zeit, die sie im Moment Richtung weiterentwickeln. Seit nicht hat. Sie versorgt noch den März diesen Jahres wird die Haushalt, die zwei Söhne 5 und Aufzucht von einer Schweizer 7 Jahre) und macht die BuchfühDoktorandin wissenschaftlich be- rung für den Betrieb. Aber sie gleitet. Cornelia Buchli arbeitet ist glücklich, dass sie mit ihrer an der Züricher ETH (Eidgenös- Methode Erfolg hat. „Ich brausische Technische Hochschule). che Herausforderungen und will Sie kommt jetzt regelmäßig auch mal was Neues ausprobienach Owschlag, nimmt den ren“, sagt sie dazu, „dann bringt Kälbern Blut ab und erforscht die Arbeit mehr Spaß!“ l ihr Sozialverhalten. Sie möchte herausfinden, wie sich diese Art DI Astrid Thomsen ist freie Agrarjournader Aufzucht auf die Gesundlistin in Kiel, Deutschland.

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30 PRODUKTBERICHT

KE-agrar: Leistung durch natürliche Biologie erhöhen! Unsere Landwirtschaft wird stark durch das Thema der Symptombekämpfung in unterschiedlichen Bereichen geprägt. Von A wie Anbau bis Z wie Zuchtfütterung wird häufig die Behebung der Ursache von ­Problemen vernachlässigt.

L

eider ist uns meist die Zeit zum (Nach)Denken abhanden gekommen, um den natürlichen Kreislauf als Ganzes zu betrachten und für uns zu nutzen. In der Landwirtschaft haben wir es in nahezu allen ­Bereichen mit Leben zu tun. Auch der Wirtschaftsdünger, s­ peziell die Gülle, besteht aus Millionen einzelnen Urbau­steinen und ist somit ein sehr sensibler Bereich für eine Vielzahl an unverzichtbaren Lebewesen. Daher spielen die abbauenden, umbauenden, und auch die aufbauenden Systeme eine essentielle Rolle, um den Fortbestand des Lebens als solches zu sichern. Wird eines dieser Systeme verändert, beeinflusst dies den gesamten Mechanismus. Die Gülle-Thematik spiegelt die in der Praxis gelebte Vernachlässigung wider! Gülle ist ein äußerst wertvoller Rohstoff, wenn sie das Bodenleben weder hemmt noch schädigt. Damit dies nicht passiert, muss die Gülle von Fäulnis in ein Rottestadium übergeführt und gehalten werden. Nur so kann die Mikrobiologie wertvolle Nährstoffe der Gülle auch in eine organische Bindung überführen. Häufig wird aber der Güllekeller als Restmülldeponie betrachtet und der Boden, auf dem die meist faulende Gülle ausgebracht wird, verkommt zur Entsorgungsdeponie. Auch Desinfektionsmittel vom Melkzeug oder der Stallreinigung dürfen weder in die Gülle noch in den Festmist gelangen und auch nicht aufs Feld, wo die neue Generation von Futterpflanzen oder Feldfrüchten gedeihen soll. In der Praxis kommt dies jedoch immer wieder vor. Diese Substanzen werden häufig in die Güllegruben geleitet und so quasi auf dem

Die Biologie in ke unter dem Dunkelfeldmikroskop Feld „entsorgt“. Diese Gülle lebt dann meist nicht mehr, sondern fault. So passiert es, dass Gülle in den Kanälen sehr schlecht oder gar nicht mehr abrinnt, die Schwimmdecke immer dicker wird, sehr stinkt und das Aufrühren der Gülle sehr viel Energie und Zeit kostet. Zahl­reiche Studien zeigen, wie wichtig es ist, dass die Nährstoffe der Gülle in eine organische Bindung übergeführt werden. Dies kann nur im Rottestadium geschehen. Freie Ionen in wässriger Lösung greifen sonst nämlich die Gallerte des Ton-Humus-Komplexes an und machen diese mit der Zeit dünnflüssig. Die Folgen sind Bodenverschlämmung, Bodenversauerung und Humusverlust.

gewährleisten. Dazu müssen die Gegenspieler in der Natur genützt werden. Es ist wie ein Wettbewerb: Das Schwache vergeht, das Starke besteht und entwickelt sich weiter. Mit diesem Prinzip können wir uns die Arbeit dieser natürlichen Gegenspieler zunutze machen. Es sind Kleinstlebewesen, die eine gesunde Entwicklung wieder ermöglichen. Wenn wir diese Kleinstlebewesen einem landwirtschaftlichen System wie Wirtschaftsdünger, Boden oder Futter wieder zuführen, werden die natürlichen Gegenspieler verdrängt. Das Lösungswort heißt also „natürlicher Verdrängungswettbewerb“.

von Kräutern bei der Gewinnung dieser Biologie werden auch die sekundären Inhaltstoffe der Kräuter gewonnen. Der langjährige Einsatz verschiedenster KE-Produkte hat gezeigt, dass diese Kräuterinhaltsstoffe die herausgelöste Biologie zusätzlich stärken. Ein bloßes Heraus­lösen und Wiederzuführen dieser Biologie hätte aber noch lange nicht den Effekt, den KE hat. Dies geschieht erst durch den Schritt einer „selbständigen“ Vermehrung dieser Biologie. Durch „Füttern“ der gewonnenen Mikroorganismen, vermehren sich diese aus sich selbst heraus. Bei diesem Vermehrungsprozess werden nun verstärkt Milchsäuren freigesetzt. Je höher die Population der Mikroorganismen, desto niedriger der pH-Wert. Dies endet bei einem pH-Wert zwischen 3,2 und 3,5. Da sich in diesem pH-Bereich keine schädigenden Organismen mehr ausbilden können, ist KE nunmehr auch äußerst stabil.

Wissenschaftliche Studien, zahlreiche Zertifizierungen und praktische Anwender bestätigen den sichtbaren Erfolg Bei der Herstellung von KE wird die ganze Vielfalt der auf den Kräutern befindlichen Biologie verwendet. Damit kann der Verdrängungswettbewerb bereits KE-agrar als intelligente bei der Produktion im Produkt Der natürliche Verdrängungs- Antwort Bei der Entwickstattfinden. Die so gerüstete Biowettbewerb schafft Abhilfe! lung von KE-agrar wurden die logie kann nun in vielen BereiGrundsätzlich sind die reguintelligenten Lösungsansätze aus chen der Landwirtschaft verwenlierenden Mechanismen in der der Natur genutzt. Ein speziell det werden. Der Einsatz von KE Natur sehr stark und regenerie- entwickeltes Gewinnungsverim Kreislauf der Landwirtschaft ren sich rasch, wenn sie etwas fahren ermöglicht es, Biologie beginnt bei der Fütterung. KE-agunterstützt werden. Bekanntlich von Pflanzen herauszulösen und rar ist ein zugelassenes, zertifiwird das gesamte Uhrwerk ver- diese am Leben zu erhalten. ziertes Ergänzungsfuttermittel stellt, wenn man auch „nur an Damit wird eine Milieuverände- für alle Tierarten. Da in KE-agrar einem Rädchen dreht“. Es gibt rung auf der Basis des natürlinur flüssige Pflanzenbiologie ist, aber eine Möglichkeit, sowohl chen Verdrängungswettbewerbes passt KE auch hervorragend zum Quantität als auch Qualität zu erreicht. Durch das Verwenden Metabolismus sämtlicher Pflan-


PRODUKTBERICHT 31

Fermentationsanlage

Fotos: © KE-agrar

zenfresser, speziell der Wieder­ käuer. Die in KE befindliche Biologie hat sich schon immer auf gesunden Futterpflanzen befunden, sie ist äußerst pansenverträglich und unterstützt so auf natürliche Weise den Metabolismus des Tieres. Besonders interessant ist, dass sich auch die Konsistenz des im Stall anfallenden Mistes verändert und der Wirtschaftsdünger sehr rasch in ein Rottestadium übergeführt wird. Untersuchungen haben gezeigt, dass bei Betrieben, welche KE zum täglichen Futter zusetzen, eine messbar höhere organische Bindung von Nährstoffen im Wirtschaftdünger zu verzeichnen ist. Wird der Wirtschaftdünger nun ausgebracht, verbleiben somit Nährstoffe vermehrt im Boden, da diese schwerer wasserlöslich, also nicht mehr so leicht ausschwemmbar sind. Sehr interessant ist auch der Umstand, dass bei der eigenständigen Vermehrung der Biologie im Herstellungsprozess von KE verstärkt Milchsäuren entstehen. Diese Milchsäuren können sehr nutzbringend eingesetzt werden, um ein anderes, nicht minder wichtiges Milieu zu beeinflussen, jenes der Silage. Auch dies ist eine nutzbringende Möglichkeit, KE ins Futter zu bekommen, wobei die Milchsäuren eine sehr wertvolle zusätzliche Arbeit leisten.

Geschäftsführer der TVA-Ges.m.b.h. zungsfuttermittel registriert. Warum aber kann man dann mit KE hervorragend silieren? Die Besonderheit von KE ist, dass sich in KE genau jene Milchsäurebakterien befinden, die auch in der Natur für ein Stabilisieren von Silagen wirksam sind. Nicht jedoch in dieser hohen Population, wie sie in KE vorhanden sind, dies wird erst durch das Herstellungsverfahren gewährleistet. Diese Bakterien produzieren nun vermehrt Milchsäuren. Milchsäuren, die sehr rasch den Stabilisierungsprozess einleiten und so auf natürlichem Wege eine Nacherwärmung verhindern. So wird der Verdauungstrakt des Tieres nicht belastet, wie es bei Silagen sein kann, welche etwa mit chemischen Siliermitteln stabilisiert werden. Chemische Stabilisation muss erst im Pansen aufgeschlossen werden, damit das Futter für das Tier nutzbar wird. Dies geschieht, abhängig

vom gesundheitlichen Zustand des Tieres, mal besser oder auch mal schlechter. Es kann jedoch noch relativ viel unverdautes Futter im Kot enthalten sein, da durch das intensive Stabilisieren der Silage im Verdauungstrakt nicht alles aufgeschlossen werden kann. Was nun im Grundfutter fehlt, muss der Landwirt in Form von Kraftfutter und dergleichen zusätzlich zuführen, um auf eine vernünftige Milchleistung zu kommen. Probleme, welche sich bei chemisch stabilisierten Silagen einstellen könnten, sind unter anderem massive Verdauungsstörungen, wie Dysenterie Acidose, hohe Zellzahl, fehlende Milchleistung, Fruchtbarkeitsprobleme, Klauen-, Euter und Gelenksentzündungen etc. Dies ist bei KE-Silagen nicht der Fall, weil die darin befindliche Biologie ohnedies auf einer gesunden Futterpflanze zu finden ist, also nicht artfremd ist.

KE-agrar reduziert die Zellzahl, erhöht die Milchleistung und die Vitalität der Tiere KE wird als Ergänzungsfutter seit mehr als 10 Jahren Silagen zugesetzt. Die Erfahrungen aus der Praxis haben gezeigt, dass KE nachweislich hilft, die Zellzahl zu reduzieren und sowohl die Milchleistung, den Grundfutteranteil in der TMR als auch die Vitalität der Tiere zu erhöhen. Dies lässt sich durch Rechenbeispiele aus der Praxis und durch Analysen belegen. Die mikrobielle Wirkung von KE ist nicht auf das Futter bzw. auf die Silage alleine beschränkt, sondern setzt sich über den im Stall anfallenden Mist bis hin in den Boden weiter fort. Also nicht das Symptom bekämpfen, sondern der Ursache auf den Grund gehen und Krankmachendes erst gar nicht platzgreifen lassen! Eine wertvolle Unterstützung kann hier die Nutzung des natürlichen Verdrängungswettbewerbes sein. Genau nach diesem Ansatz werden KE-Produkte entwickelt. Sowohl die Ergebnisse der Praxis als auch die zahlreichen positiven Rückmeldungen durch praktische Anwender in der Landwirtschaft bestätigen, dass man mit KE-Produkten auf dem richtigen, natürlichen Weg ist. l Zurück zum Leben!

Siliermittel? KE-agrar als Ergänzungsfuttermittel zum Silieren? KE ist zwar kein Siliermittel, sondern als Ergän-

Weitere Infos und Bestellung unter: Tel.: +43 (0) 7445 5131, www.ke-lab.at


Mit guter Haltung die Kälbergesundheit sichern Was ist bedeutet gute Kälberhaltung? So banal die Frage erscheint, so wichtig ist sie doch, denn ein von Wachstum geprägtes Marktumfeld fordert ständig neue gut und gesund entwickelte Kälber ein. burtenrate etwa 8% aller geborenen Kälber beträgt. Weitere 10% der Tiere überstehen die eltweit ist zu beobach- Aufzuchtphase nicht. Insgesamt ten, dass Kälberhaltung geht also fast jedes fünfte Kalb zunehmend als ein verloren und steht nicht mehr Schlüsselbereich für erfolgreiche für betriebliches Wachstum, Milchviehhaltung betrachtet genetische Verbesserung oder wird, denn nur gesunde und Verkauf zur Verfügung. Hierbei gut entwickelte Kälber können ist vor allem die Aufzucht selbst später das genetische Potential das Problem – Erkrankungen der als Milchkuh voll ausschöpfen. Jungtiere könnten wesentlich Außerdem ist auch mehrfach weniger verlustreich sein, wenn klar gezeigt, dass Kalbinnen, den Kälbern die bestmögliche die als Kalb Erkrankungen wie Umgebung zu einem produktiDurchfall oder Lungenentzünven Leben gegeben würde. dung überstehen mussten, später geringere Leistungen zeigen und Folgende Richtwerte sollen ein durchweg höheres Abgangsri- darstellen, was eine gute siko als gesunde Altersgenossin- Kälberhaltung vermag und nen haben. Gute Kälberhaltung welche Ziele anzustreben sind: bedeutet zunächst, die Basis für ein gesundes Wachstum des Innerhalb von 60 Tagen: Betriebes mit leistungsfreudigen –  Verdopplung des Geburts­ Tieren zu legen. Der Erfolg der gewichts Kälberhaltung lässt trotzdem –  Weniger als 5% Verlust nicht selten zu wünschen übrig –  Vorkommen von Durchfall: und wird viel zu selten überWeniger als 25% prüft. Dies beginnt schon mit –  Vorkommen von Lungen­ der Abkalbung, wo die Totge­ erkrankungen bei unter 10%

W

Wie können diese anspruchsvollen Ziele erreicht werden? Wie bereits angedeutet, liegen die Ursachen weniger in den Erkrankungen selbst, sondern in der Art und Weise, wie diesen Erkrankungen vorgebeugt wird bzw. wie die Kälber überprüft werden. Im Folgenden sollen ­daher die Kernpunkte dieser guten Kälberhaltung skizziert werden. Kolostrumversorgung. Nichts kann die Kolostrumversorgung in den ersten Lebensstunden ersetzen und keine noch so perfekte Kälberhaltung wird Defizite in der Biestmilch­gabe ausgleichen können. Die Versorgung der neugeborenen Kälber mit Biestmilch sollte so schnell wie möglich, am besten in den ersten sechs Lebens­stunden erfolgen, mit sauberem und qualitativ hochwertigem Kolostrum, idealerweise mit 4 Litern. Es gibt mittlerweile verschiedene und praktika­ ble Möglichkeiten, sowohl die Qualität des Kolostrums als auch

die Wirkung des Kolostrums im Kalb zu über­prüfen. Spindeln, Refraktrometer und Schnelltests ermöglichen es heute, problemlos die Qualität der Biestmilchversorgung zu überprüfen. Hygiene. Auch hier sind die Fakten im Wesentlichen b ­ ekannt, werden aber immer noch zu ­selten berücksichtigt. Dies beginnt bereits im Abkalbebereich, der häufig nicht den Erfordernissen genügt, die an diesen hochsensiblen Bereich zu stellen sind. Abkalbebereiche sollten tatsächlich nur der Abkalbung dienen und nicht für kranke Tiere genutzt werden. Zwar sind Einzelboxen für die Hygiene vorteilhaft, das setzt aber voraus, dass Tiere in diesen Bereichen nur für die eigentliche Kalbung verbleiben und die Box danach wieder gereinigt wird. Auch die Hygiene des Neugeborenen ist hierbei nicht zu vernachlässigen. Hier sei beispielhaft die Desinfektion des Nabels erwähnt, welche auf vielen Betrieben sinn-

Foto: © Kleen

Von Joachim Lübbo Kleen


25 TIERGESUNDHEIT 33

vollerweise zum Standard gehört. Tierkomfort. Komfort für Kälnicht notwendigerweise Wärme – ten in Fütterung und Reinigung Zur Hygiene gehört auch der ber bedeutet neben Sauberkeit solange der erhöhte Energiebevorkommen. Gerade die Tränke Zustand der Instrumente, die zur vor allem Trockenheit. Grundla- darf den Kälbern durch erhöhte junger Kälber, und hier insbesonTränke der Kälber genutzt wer- ge für eine trockene Umgebung Tränkemengen zur Verfügung dere die Biestmilchversorgung, den. Tränkesysteme, die nicht der Kälber ist eine gute Einstreu, gestellt wird, können auch tiefe sind darauf angewiesen, dass sie regelmäßig (täglich!) kontrolliert bzw. bei Einzelhütten eine Unter­ Frosttemperaturen ohne Pro­ täglich in gleicher Art und Weise werden, vorschriftsmäßig gerei- lage, die eine t­ rockene Umgebleme ausgehalten werden. erfolgen. Daher müssen für eine nigt und so in einem hygienisch bung gewährleisten kann. Stroh erfolgreiche Kälberhaltung voreinwandfreien Stand gehalten ist häufige Einstreu und dazu Verantwortlichkeit. Veranthanden sein: werden, dienen der Verbreitung auch hervorragend geeignet. Es wortlichkeit kann nicht oft genug von Krankheitserregern. Bei der bedeutet aber auch, dass Einstreu betont werden, da Kälbergesund- –  Personen. Die Arbeit mit den Reinigung sollte die Abfolge Spü- zwischen Kälbern gewechselt heit nur ein Spiegel der AufKälbern sollte verantwortlich len – Reinigen mit Reinigungsund ggf. auch ergänzt und ersetzt merksamkeit ist, die der Haltung von bestimmten Personen mittel – Spülen sein, und dies bei wird. Nasse Einstreu führt von Kälbern entgegengebracht ausschließlich zu festgesetzten einer ausreichenden Temperatur dazu, dass Kälber Körperwärme wird. Schwierigkeiten entstehen Zeiten erfolgen. Die betreuvon minimal 50°C. Hierbei ist verlieren und Feuchtigkeit ist die auf Betrieben unweigerlich dann, enden Personen sollten die auch darauf zu achten, dass Teile Grundlage für Wachstum von wenn häufig wechselnde PersoKälberversorgung als eine von Tränkeeimern oder LeitunKrankheitserregern. Insofern ist nen für die Kälber verantwortihrer Hauptaufgaben an- im Die Aufstallung neugeborener Kälber in keimarmer Umgebung ist neben der Kolostrumversorgung eine weitere wesentliche Säule gen ggf. demontiert werden, um trockene Einstreu ein Faktor, lich sind bzw. Unregelmäßigkeisehen und nicht als eine Hinblick auf die Verringerung von Kälberkrankheiten. käsigen Ansammlungen vorzudamit Kälber die aufgenommene beugen. Unweigerlich es Energie Wachstum ist entscheidend für diewird Abwehrwerden. in Weitere zwei investieren Liter des sonst zum Immunstatus) Aufbau eines Keimnicht in Körperwärme kraft (den des Kal- und Erstgemelks, das zu diesemoder drucks Zum Tierkomfort bes. Dakommen. sowohl die Qualität des Immunabwehr. Zweck im Kühlschrank gelagert muss unbedingt dievorsichtig FrischluftzuKolostrums mit zunehmender werden kann und im Milchsekretion durch VerdünDie Reinigung der Unterkünfte fuhr gezähltwieder werden: Stehende Wasserbad erwärmt wird, nungKälber absinkt die Durch- Luft sollten innerhalb der nächsten der hatalsinauch den letzten führt unweigerlich zum lässigkeit des drei bis neun Jahren in der demDarmwand Maße an BedeuAufbau eines Stunden enormenverabKeimKalbes für großewie Moleküle (die reicht werden. tung gewonnen, der Einfluss drucks und zur Verschleppung Antikörper sind große Eivon Erregern wiesehr Kryptosporivon Krankheitserregern zwischen weißmoleküle!) raschauf abnimmt, Der Zeitpunkt dieser zweiten dien oder Kokzidien die Kälbern. Probleme sind auch ist hierbei neben der Menge vor dort Gabevorprogrammiert, von Erstkolostrum Kälbergesundheit erkannt wurde. wowird ein allem auch derlassen Zeitpunkt der üblicherweise die auf dieKälbern ErstverDiese Erreger sich ursächLuftaustausch zwischen Erstkolostrum-Verabreichung sorgung folgende (Morgen-, Mitlich praktisch kaum behandeln und erwachsenen Tieren besteht. ausschlaggebend. tagsoder Abend-)Tränkezeit und nur mit hohem Aufwand Zwar ist ausreichende Frischluft sein. Das Belassen der Kälber ­effektiv vorbeugen. Die effekam besten in der AußenhalEine ausreichende Menge bei den Müttern stellt keine tivste Vorbeugung ist hierbei tung zu erreichen, aber auch Erstkolostrum sollte unmittel- Maßnahme zur Sicherung der aber Reinigung und DesinfekHaltung in einem Gebäude bar nach der Kalbung, nach sorg- die Kolostrumversorgung dar. Einertion. Hier muss auf die Art des kann dies gewährleisten, wenn fältiger Reinigung des Euters, seits kann nicht abgeschätzt werDesinfektionsmittels hingewiesen auf eine Öffnung des Gebäudes ermolken werden (Weiteres den, wie viel Kolostrum von den werden, da zwar einezur enorme ­gKälbern eachtet tatsächlich wird. DieseaufgenomÖffnung siehe Empfehlungen ErstAuswahl von Mitteln am Markt sollte möglichst großflächig kolostrumversorgung). Mindesmen wird, andererseits steigt das verfügbar diese Mittel da der der Luftstrom tens zwei, ist, besser drei Literaber Erst- erfolgen, Infektionsrisiko Kälberan mit lange nichtsollten alle gleich gut auf Zugängen schnell zum kolostrum so rasch wiedie kleineren zunehmender Aufenthaltsdauer Erreger Unbedingt Zug wird. Zug­ raubterheblich. Kälbern möglich,wirken. auf jeden Fall aberist im Umfeld derluft Mütter auf die Wirksamkeit Wärme und damit Energie – sie innerhalb der ersten gegenüber zwei bis Fortsetzung auf Seite 26 Kokzidien zu achten,verabreicht Einwirkzei- ist ­unbedingt zu vermeiden. drei Lebensstunden ten sind einzuhalten. Tierkomfort für Kälber bedeutet

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34 TIERGESUNDHEIT

Mutterkuhhaltung: jedes Kalb zählt Der wichtigste Erfolgsmaßstab in der Mutterkuhhaltung ist die Anzahl der aufgezogenen Kälber pro M ­ utterkuh und Jahr. Die Anforderungen an den Mutterkuhhalter in Bezug auf eine wirtschaftliche Mutterkuh steigen.

Verbesserung der Tiergesundheit. Die Zwischenkalbezeit (ZKZ) ist der Zeitraum von einer it dem Auslaufen der Abkalbung bis zur nächsten. gekoppelten Mutter­ Angestrebt wird eine Abkalbung kuhprämien und der pro Kuh und Jahr, woraus sich Umstellung auf ein System ein- eine ZKZ von 365 Tagen ergibt. heitlicher Flächenprämien sind Im Auswertungsjahr 2013 lag die das verkaufsfähige Kalb und der durchschnittliche ZKZ der ArAnteil an Altkühen die einzigen beitskreisbetriebe jedoch bei 394 Produkterlöse. Als Grundlinie Tagen. Nur 19% der Mutter­ gilt Kostenoptimierung bei best- kuhbetriebe in den Arbeits­ möglichen Verkaufserlösen. kreisen erreichten eine ZKZ von unter einem Jahr. Der Vergleich Die strategische Ausrichtung der der Einzelbetriebe zeigt eine mutterkuhhaltenden Betriebe Schwankungsbreite von 309 bis muss sein, der Kälberentwick596 Tagen. Ein in der Herde mitlung besondere Aufmerksamkeit laufender Stier kann sich positiv zu schenken. Daher muss jede auf die ZKZ auswirken. Kuh pro Jahr ein Kalb bei Fuß haben – die Zeit der leerstehen- Gute Betriebe setzen Ressourcen den Mutterkühe ist vorbei! Im wie Futtergrundlage, Genetik Durchschnitt der Arbeitskreis­ der Tiere sowie Vermarktungsbetriebe verenden 14% der möglichkeiten gepaart mit geborenen Kälber im Laufe gutem Management effizient eines Jahres. Bei Einzelbetrieben ein. Im Schnitt liegt die direkterreicht der Anteil der Kälberkostenfreie Leistung (DfL) pro verluste bis zu 46%. Diese Zahl Mutterkuh bei € 505,– (2012: hängt nicht zwingend von der € 561). Die Spreizung zwischen Betriebsgröße ab, sondern ist vor dem oberen und dem unteren allem durch das Betriebsmanage- Viertel der AK-Betriebe wird ment (z.B. Hygiene und Stallaber immer weiter. Das beste klima, Biestmilchversorgung) Viertel erzielt bei Jungrindverbedingt. marktung eine DfL von € 977,–/ Mutterkuh, bei Einstellerverkauf Verbesserungen ­notwendig von € 679,–/Mutterkuh. Das Gute Kälberhaltung ist von Es gilt, die Einnahmen zu untere Viertel liegt hingegen nur zunehmender Bedeutung. Umso optimieren und die Kosten zu bei € 220,– (Jungrindverkauf) seltsamer erscheint es, dass h ­ eute senken. Einige Möglichkeiten, beziehungsweise € 96,– (Einimmer noch zu hohe Erkrandie Leistungen zu steigern sind: stellervermarktung). Das untere kungs- und Verlustraten in der –  Zwischenkalbezeit auf Viertel produziert zu höheren Kälberaufzucht zu finden sind. 365 Tage verbessern, Kosten und mit niedrigeren Der Mensch ist hierbei die zen–  Kälbersterblichkeit verringern, Erlösen. trale Position, denn Kolostrum- –  Lebensdauer der Mutterkühe versorgung, Hygiene, Komfort erhöhen, Beratungsangebot nutzen und nicht zuletzt die Verantwort- –  Mehrerlös durch Vermarktung Um seine eigenen Kosten weiter lichkeit sind durch den Tierhalter über Qualitätsprogramme zu optimieren, gibt es viele beeinflussbar. l Ansätze: Grundfutter optimal Bei den Kosten liegen große anbieten, Weidehaltung durchPotentiale in der Grundund führen, Tiergesundheit und Dr. Joachim Lübbo Kleen ist Tierarzt in Kraftfutterfütterung und der Fruchtbarkeit verbessern. WeiUplengen, Deutschland.

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ters ist die Zahl der verkauften/ abgesetzten Tiere zu erhöhen, wobei der Erfolgsschlüssel bei den Kälberverlusten liegt, da diese sich katastrophal auf die Wirtschaftlichkeit auswirken. Durch betriebseigene Zahlen aus dem Arbeitskreis können einzelbetriebliche Entscheidungen besser getroffen werden. Bares Geld steckt in der ­Weide Der Einstieg in die Weidehaltung muss gut geplant werden: Neben der Bestimmung des Flächenbedarfs und des Weidesystems (Stand- oder Koppelweide) sind Fragen wie Errichtung von Fixzaunsystemen und Verteilung der Wasserstellen, Vorbereitung der Tiere (z.B. Weidzaunangewöhnung im Auslauf,…) etc. abzuklären. Das Ziel ist eine effiziente Grünlandnutzung durch knappe Flächenzuteilung mit Aufwuchshöhen zwischen vier bis sieben Zentimeter. Damit hat Weidefutter Energiedichten > 6,3 MJ NEL/kg TM und damit Kraftfutterniveau! Energieeinsparung durch Entfallen von Nachmähen bzw. Mulchen sowie der Aufwand der Futterkonservierung und Düngung helfen, bares Geld zu sparen! Der Arbeitsaufwand von stallgebundenen Arbeiten im Sommer entfällt. Damit bleibt Zeit für Tierbestandskontrolle, für die Familie und es steigt die Lebensqualität! l Ing. Andreas Hager ist Mitarbeiter in der LK Oberösterreich

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Von Andreas Hager

Tätigkeit, die nebenbei erledigt werden kann. –  Pläne. In den Plänen werden Abläufe geregelt, Zielwerte festgelegt und Zeiten genannt, in denen bestimmte Tätigkeiten zu erfolgen haben. Diese Pläne sollen dort sichtbar sein, wo sie auch beachtet werden, und das bedeutet, an den jeweiligen Arbeitsplätzen. –  Werkzeuge. Hier geht es um einfache Instrumente wie Thermometer zum Messen der Körpertemperatur oder der Tränke, um Refraktometer, mit denen die Kolostrumqualität gemessen werden kann. Aber auch Reinigungsmittel, die den Anforderungen der Kälberhaltung gerecht werden, gehören dazu. Nicht zuletzt ermöglicht nur eine Waage eine zuverlässige Bestimmung von Tageszunahmen. –  Ziele. Wichtig ist, dass tatsächlich kontrolliert wird, ob diese Ziele erreicht werden, was eine regelmäßige Überprüfung und Dokumentation der Kälbergesundheit voraussetzt. Jeder noch so gute Eindruck kann diese objektiven Ergebnisse nicht ersetzen.


TIERGESUNDHEIT 35

Chronischen Botulismus in den Griff bekommen „Wir konnten keinen direkten Zusammenhang zwischen dem Auftreten von Clostridium botulinum und einem chronischen Krankheitsgeschehen auf Milchviehbetrieben oder bei einzelnen Tieren bestätigen.“

D

as deutet daraufhin, dass C. botulinum nicht der wesentliche Hauptverursacher des chronischen Krankheitsgeschehen ist“, sagte Professorin Dr. Martina Hoedemaker, Leiterin der Klinik für Rinder der TiHo und hauptverantwortliche Wissenschaftlerin einer aktuellen Studie. Die Wissenschaftler der Stiftung Tierärztliche Hochschule ­Hannover TiHo haben die Zusammenhänge zwischen chronischen Krankheitsfällen bei Milchkühen und C. botulinum untersucht. Sie ermittelten in 139 norddeutschen Milchviehbetrieben den C.-botulinum-­Status, indem sie verdächtige und unverdächtige Herden auf das Vorkommen des Bakteriums und auf andere mögliche Krankheitsursachen untersuchten. In den Betrieben beurteilten sie die Körperkondition, das Gangbild, den hygienischen Zustand und den Zustand der Gelenke der Tiere. In den betroffenen Betrieben wählten sie fünf klinisch unauffällige und fünf chronisch kranke Tiere aus, die genauer untersucht und beprobt wurden. „Von jedem dieser insgesamt 1.389 Tiere haben die vier Studientierärzte Blut-, Pansensaft-, Kot-, Harn-

und Haarproben entnommen. Wir haben den Kot und Pansen­ saft auf das Vorhandensein von Neurotoxin-Genvarianten von C. botulinum untersucht“, erklärte Svenja Fohler aus dem Institut für Lebensmittelqualität und -sicherheit der TiHo. Neben den Tierproben untersuchten sie Futtermittel- und Wasserproben. Die Wissenschaftler stuften anhand ihrer Untersuchungen knapp 18 Prozent der Betriebe und 6,19 Prozent der Tiere als Neurotoxin-Gen positiv ein. Lediglich in einer Kotprobe eines unauffälligen Tieres konnte ein Neurotoxin-Gen positives Isolat gefunden werden. Die klinische Untersuchung der Tiere ergab, dass das häufigste Symptom chronisch kranker Tiere eine Lahmheit aufgrund einer Klauenerkrankung war – unabhängig vom Auftreten von C. botulinum. Des Weiteren wurden die Betriebe auf 74 mögliche Clostridien-Risikofaktoren wie beispielsweise das Vorkommen von Tauben oder die Verfütterung von Biertreber untersucht. „Wir konnten lediglich bei 13,5 Prozent der diskutierten Risikofaktoren einen Zusammen­hang nachweisen. Mögliche Risikofak-

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toren für ein chronisches Krankheitsgeschehen sind nach diesen Ergebnissen beispiels­weise die Weidehaltung laktierender Kühe in Zusammen­hang mit der Weidengröße sowie verfrühtes Öffnen oder ein fehlender Verschluss des Maissilos“, sagte

Hoedemaker. Die Wissenschaftler stellten fest, dass die Betriebe, in denen vermehrt chronische Erkrankungen auftraten, zum Teil erhebliche Probleme mit der allgemeinen Tiergesundheit hatten. „Als mögliche Ursache für die chroni-


36 TIERGESUNDHEIT

Mortellaro – im Vormarsch

schen Herdengesundheitspro­ bleme konnten wir Faktoren in der Fütterung, in der Hygiene sowie im Kuhkomfort identiDas Ansteigen von Lahmheiten bei Milchkühen führt zu wirtschaftlichen Verlusfizieren. So waren die Kühe auf ­betroffenen Betrieben ten in der Milchviehhaltung. Dabei spielt, wie in der Klauenpflegepraxis zu beobachhäufiger zu dünn, lahm und ten ist, die Mortellarosche oder Erdbeerkrankheit eine zunehmende Rolle. verschmutzt“, so Katharina Charlotte Jensen vom Institut für Biometrie, Epidemiologie und Informationsverarbeitung Von Franz Wolkerstorfer Vom Einzelfall bis zu Beheilungsfördernde Wundmilieu der TiHo. Viele der betroffenen standsproblemen Die Vorzu einer feuchten Wundheilung. Milchviehbetriebe wiesen ebenkommenshäufigkeit variiert Durch das feuchte Wundmilieu falls Mängel in der Energiedichte iese infektiöse Haut­ vom Einzeltier bis zu mehr als kommt es zu einer Schmerzdes Futters, der Grobfutterqualierkrankung (Dermati50% einer befallenen Herde. reduktion und die Selbstheität und der Art und Beschaffentis Digitalis, kurz DD) Bestandssanierungen sind für die lungskräfte des Tieres werden heit der Liegeboxen auf. tritt meistens im Bereich der Tierbesitzer eine oft nur schwer unterstützt. ­Ballen und Fesselbeuge hin zum zu bewältigende Aufgabe. Zu Chronischer Botulismus? Die Zwischenklauen­spalt auf. Auch sehr spielen hier betriebsindiAnwendung von Mortella unspezifische Erkrankung mit die Klauen­vorderseite ist gelegent- viduelle und multifaktorielle Heal Die betroffenen Hautchronischem Verlauf trat in den lich betroffen. Dabei handelt es Ursachen, die die Ausbreitung stellen reinigen, trocknen, das vergangenen Jahren in Milchsich um runde bis ovale, entzünd- der Mortellaroschen KrankTrennpapier des Wundpflasters viehbetrieben vermehrt auf. liche Veränderungen der Oberheit in einer Milchviehherde abziehen und mit der klebenHierbei kam es zu einem schlei- haut, die an den Hinterglied­maßen begünstigen, eine gemeinsame den Seite vollständig abdechenden Verfall der betroffenen bevorzugt anzutreffen sind. Die Rolle. Periodische, sachkundige cken. Wundauflage mit einer Tiere. Zu den Symptomen zähl- befallene Hautpartie in der Größe funktionelle Klauenpflege sowie elastischen, selbst­klebenden ten eine herabgesetzte Milchvon wenigen Millimetern bis zu Optimierungen in der Haltung Binde fixieren, Druckpolster produktion, Euterentzündungen, mehreren Zentimetern ist mit (Raum, Licht, Luft, Stallbodenmit einbinden, um den KonLahmheiten sowie Lähmungen einem schmierigen Belag oder und Liegeflächenhygiene) und in takt mit der Wundoberfläche bis hin zum Festliegen. Als einer Kruste bedeckt. Typisch ist der Fütterung sind die Knacksicher herzustellen. Es empfiehlt mögliche Ursache wurden die die Abgrenzung der Wundstellen punkte für das Kurzhalten von sich, den Verband mit Watte Neurotoxine von C. botulinum durch überlange, aufgestellte Haa- Mortellaro. im Zwischenklauenspalt und als Auslöser des sogenannten re. Nach einer gründlichen ReiFesselbereich zu polstern, um ein viszeralen beziehungsweise nigung der verdächtigen S ­ tellen Erfolgreiche EinzeltierEinschneiden der Binde zu verchronischen Botulismus intensiv können die Veränderungen oft behandlung – Spray oder hindern. Den Verband nach zehn diskutiert. Die Verfechter dieser erst richtig erkannt werden. Dabei Pflaster Wenn auch bei einer Tagen abnehmen und die Läsion These vermuten, dass C. botuerscheinen stark gerötete, erhöhte mit Mortellaro befallenen Herde nachkontrollieren. Meist sieht linum die Darmwand besiedelt und leicht unebene, erdbeerähnli- meist „mortellarofrei“ nur man eine intakte, schmerzfreie, und über einen längeren Zeitche Oberflächen („Erdbeerkrank- mehr selten möglich ist, so geschmeidige, helle, glatte Haut raum geringe Mengen des Toxins heit“). Diese Hautveränderungen soll zumindest durch rasche, über dem Wundbereich. im Körper ausgeschüttet werden. sind sehr berührungsempfindlich gezielte Einzeltierbehandlung Das würde den schleichenden und die Tiere reagieren äußerst die Krankheit unter Kontrolle Fazit Mortella Heal bietet eine Leistungsabfall und die unspezi- schmerzempfindlich. gebracht werden. Dabei wird erfolgsversprechende Behandfischen Krankheitssymptome der Als Ursachen dieser Klauen­ die sorgfältig gereinigte Wunde lung von Mortellaro, die den Milchkühe erklären. erkrankung gelten nach dem der- mit einem Papiertuch getrocknet konventionellen Methoden zeitigen Wissensstand verschieund im Abstand von einigen zumindest ebenbürtig ist. Gerade Das Bakterium C. botulinum dene Bakterienstämme, die meist Minuten zweimal mit einem wo es Unsicherheiten bei der bildet Toxine, die zu den stärks- durch Zukauf von infizierten antibiotikahaltigen Spray, der Anwendung von Novaderten Nervengiften zählen. Das Tieren in die Herde gelangen. Bis- beim Tierarzt erhältlich ist, ma-Salbe oder Antibiotikasprays durch die Toxine hervorgerufene herige Erfahrungen haben gezeigt, eingesprüht. Anschließend soll gibt, ist das Wundpflaster das Krankheitsbild des klassischen dass es sich um eine ansteckende das Tier rund eine halbe Stunde Mittel der Wahl. Grenzen in der Botulismus ist bei Menschen Faktorenkrankheit handelt. auf trockenem und sauberem Behandlung waren in der Praxis und Tieren seit langem ­bekannt. Untergrund stehen bleiben. So bei extrem großen Wunden, Die typischen Symptome – Begünstigende Faktoren sind: kann der Spray richtig einwirwo eine völlige Abdeckung der schwankender Gang bis hin ken. Bei starkem Befall ist eine ­Läsionen nicht erreicht wurde. zum Festliegen, Schwanz- und –  Stallhygiene – Stallklima mehrmalige Wiederholung der Im Zwischenklauenspalt ist die Zungenlähmung – werden durch –  Staunässe – ständiges Stehen Behandlung innerhalb von drei exakte Anbringung des VerbanMuskellähmungen hervorge­ im Feuchten Tagen empfehlenswert. des, ohne dass das Pflaster verrufen. Im Gegensatz dazu ist der –  Überhöhte Besatzdichte – Ein völlig neues Konzept ist die rutscht, besonders wichtig. Bei postulierte „chronische BotulisStress Anbringung der pflasterähnlinoch nicht vollständiger Abheimus“ aufgrund eines fehlenden –  Fütterungsfehler – Futter­ chen Wundauflage „Mortella lung kann ein weiterer Verband wissenschaftlichen Nachweises umstellung Heal“ aus Polyurethan. Das angelegt werden. l bisher als Krankheitsbild nicht –  Vernachlässigte oder falsche Pflaster ersetzt den Schorf auf Franz Wolkerstorfer ist Experte in der anerkannt. l Klauenpflege der Wunde und führt durch das LK Oberösterreich

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Die Silierregeln bestmöglich einhalten In der Zwickmühle zwischen Feld und Silo, Technik, Wetter und knapper Zeit vergisst man oft auf manche Silierregeln. LK-Experte Gerald Stögmüller ruft sie hier wieder in Erinnerung und verrät einige Tipps.

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flanzenbestand und Narben­pflege: Regelmäßiges Nachsäen mit hochwertigen Saatgutmischungen und Einbringen von Leguminosen in Grünlandbestände erhöhen die Erträge und die Toleranz bei nicht optimaler Witterung und verringern gleichzeitig die Verunkrautung. Narbenverletzungen durch Reifen, Mähwerk und Zinken verursachen Lücken, in denen das Unkraut rasch aufkommt. Deshalb muss man sofort nach dem Silieren nachsäen. Maulwurfshaufen und Wühl­mäuse verschmutzen das Siliergut. Auch Gülle- und Futter­reste fördern Fehlgärungen und schaden der Tiergesundheit.

Schnittzeitpunkt, Schnitthöhe und Aufbereitung Ein optimaler Schnittzeitpunkt erhöht die Verdaulichkeit und liefert mehr Nährstoffe. Dieser richtet sich nach dem Ährenund Rispenschieben der Leitgräser. Wenn sich 30% bis 50% der Leitgräser im Ähren- und Rispenschieben befinden, ist der optimale Zeitpunkt zum Silien. Die Leitgräser sind Knaulgras, Raygras und Goldhafer. Der Rohfasergehalt liegt hier bei zirka 23% bis 25% und die Siliereignung ist optimal. Die Nährstoffe bleiben erhalten. Eine Schnitthöhe von mindestens sieben Zentimetern ist anzustreben, um Verschmutzung

und Verpilzung zu vermeiden. Beim Mähen muss der Bestand unbedingt abgetrocknet sein. Ein Aufbereiter kann das Abtrocknen um einige Stunden beschleunigen. Zu beachten ist der erhöhte Kraftbedarf.

aufstreuen, um das Abtrocknen zu beschleunigen. Das Futter trocknet rascher und gleichmäßiger ab. Rechtzeitiges Schwaden verhindert zu starkes Abtrocknen. Die Schlagkraft des Schwaders ist in der Silierkette häufig eine Schwachstelle. SchlagkräfDer zweite und die folgenden tige Maschinen oder mehrere Aufwüchse können nach dem Schwader können zu starkes Aufbereiten zu rasch abtrocknen. Abtrocknen vermeiden. GröFolgegeräte, wie Kreiselzettwen- ßere Schwaden trocknen nicht der, Schwader und Pick-up dür- so rasch aus und reduzieren die fen nicht zu tief eingestellt sein, Anzahl der Überfahrten durch um zusätzlichen Schmutzeintrag die meist schweren Erntegeräte. zu meiden. Abtransport Schlagkräftige Abtrocknung und Schwad Maschinen stellen eine hohe Das Futter sollte man nach dem Bergeleistung. Sie können Mähen möglichst bald breit aber Verdichtungs- und

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38 SILAGE

Narbenschäden verursachen. Die Einstellung des Pick-up bei Ladewagen oder Feldhäcksler ist besonders zu beachten, um Verschmutzung zu vermeiden. Die tendenziell höheren Rohaschewerte bei Feldhäckslersilagen deuten auf unvorsichtige Geräteeinstellungen hin. Um die Struktur des Futters nicht zu stören, ist auf eine gute Schneide zu achten. Ausreichende Verdichtung erreicht man nur, wenn man bei Ladewagen und Rundballenpressen alle Messer verwendet.

Jede Schicht muss mindestens drei Mal mit Schrittgeschwindigkeit überfahren werden. Der Fahrer des Walzfahrzeuges gibt die Geschwindigkeit beim Silieren vor, nicht die schlagkräftige Erntetechnik.

– Verschmutzung mit Erde, punkt liegt beim Ähren- und Gülleresten, Futterresten, Rispenschieben der Leitgräser. – Luft im Silostock – durch un- – Mähwerk, Kreiselzettwenzureichende Walzarbeit, hohe der, Schwader oder Pick-up Einbringschichten, späten oder zu tief eingestellt: Erde mit undichten Verschluss, hohe Gärschädlingen und FäulniserTemperaturen im Silostock. regern kommt mit in den Silo, Fehlgärungen und mangelnde Verschluss des Silos Ein rasch Sind die Bedingungen für die Futterhygiene sind die Folgen. und sorgfältig verschlossener Vermehrung der milchsäurebilTipp: Mähhöhe von sieben Silo erhält die Silagequalität. Die denden Bakterien nicht ideal und Zentimetern oder höher Unterziehfolie deckt gasdicht ab, wird der pH-Wert im Siliergut anstreben, Zinken der Folge­ die dicke Siloplane schützt die dadurch nicht rasch genug geräte dürfen nicht am Boden Unterziehfolie. Der Sauerstoff­ gesenkt, entwickeln sich andere zeichnen. entzug und die Bildung einer Mikroben im Siliergut, die zu – Feldliegezeit zu lange: Gasblase schränken die AktiFehlgärung und Nacherwärmung Zuckerverlust von 1% bis vität unerwünschter Bakterien nach Öffnen des Silos führen. 6% der Trockenmasse durch Siliertechnik auf dem Hof und Pilze ein. Die erwünschten langsames Abtrocknen, Ausund im Silo Bei ständig steiMilchsäurebakterien können sich Idealer leistungsfähiger waschverlust von Zucker und gender Bergeleistung nimmt das nur im sauerstofffreien Milieu ­Bestand im Grünland ß-Carotin (circa 50%) durch schwächste Glied der Silierkette vermehren. Falls man die Silie50–60% Gräser: Anregnen, häufiges Wenden die Walzarbeit ein. Fahrsilos rung für mehr als drei Stunden – 15% bis 25% Untergräser, führt zu Bröckelverlust. Tipp: muss man so anlegen, dass das unterbrechen muss, zum Beispiel zum Beispiel Wiesenrispe, Schnelles Anwelken durch Walzfahrzeug während dem aufgrund eines Defekts oder Rotschwingel, richtigen Mähzeitpunkt und Ablagevorgang parallel weiter über Nacht, dann muss man den – 15% bis 20% Mittelgräser, Gerätewahl (Aufbereiter), verdichten kann und nicht auf Silohaufen luftdicht verschliezum Beispiel Goldhafer, Timorasches Breitstreuen und rechtdem Vorplatz warten muss. Die ßen, um den Frischlufteintrag zu the, zeitiges Schwaden. Silolänge muss entsprechend unterbinden. – 20% bis 30% Obergräser, zum – Zu schnelles Befüllen, unzudem Transportgerät dimensioBeispiel Wiesenschwingel, reichendes Walzen: hohe Einniert werden, um eine nicht zu Milchsäurebakterien forRaygras und Knaulgras bringschichten können nicht hohe Schicht im Silo abzulegen. dern Silierregeln Die Silierreverdichtet werden und die Richtwert: Die Länge des Silos geln zielen auf die Förderung 10% bis 30% Leguminosen: Luft kann nicht entweichen. entspricht dem Volumen des von Milchsäurebakterien ab. zum Beispiel Weißklee, WiesenTipp: Die Schichtdicke soll Transportwagens in KubikmeMilchsäure ist eine sehr starke rotklee, Luzerne, Wicken, 10% nach dem Verteilen und vor tern. Die Befüllhöhe muss dem Säure, die den pH-Wert im bis 30% Kräuter: zum Beispiel dem Verdichten bei 25, maMindestvorschub angepasst Siliergut schnell s­ enken kann. Löwenzahn und Wegerich, aber ximal 40 Zentimetern ­liegen, werden. Milch­säurebildende Bakterien keine Problemunkräuter. maximales Walzgewicht, entwickeln sich aber nur unter Reifendruck erhöhen, nicht zu Verteilung und Verdichtung speziellen Bedingungen. Silierfehler rasch fahren (2–5 km/h), mindes Siliergutes Lädt man das – Zu spät gemäht: Das Vege­ destens drei Mal jede Schicht Siliergut ohne Dosierwalzen ab, Folgende Situationen hemmen tationsstadium bestimmt den überfahren. muss man es mit einem Silover- die Bildung von Milchsäure: Schnittzeitpunkt. Nährstoff– Keine Wand- oder Unterziehteiler auflockern und verteilen. – Wenig oder kein Zucker im gehalte und Verdaulichkeit folie: Die Siloplane alleine ist Ebnet man nur ein, bilden sich Siliergut durch lange Feldliegesinken, der Energiegehalt im zu wenig elastisch, um sich der durch zusammengepresste Futzeit oder überreifes Futter, Gras sinkt pro verzögertem Umgebung luftdicht anzupasterknäuel Zwischenräume und – zu nasses oder zu trockenes Tag um bis zu 0,1 MJ NEL. sen, dazu dient die UnterziehLufteinschlüsse. Je länger das Siliergut, Tipp: Optimaler Schnittzeitfolie. Tipp: Silowände vor dem Siliergut ist, umso geringer muss Befüllen mit Planen auskleidie Schichtdicke sein. den, Unterziehfolie nicht betreten. Wieseneggen Obwohl sich kurzes Futter leich– Silo zu früh geöffnet: Frühter verdichten lässt, sollte auch zeitiger Luftzutritt bei noch hier die Schichtdicke nach der nicht ausreichend abgesenktem rt äh Verteilung mit einem Silovertei­pH-Wert führt zu Nacherw be ach e! 10.000-f leichbar ine Verg ler nicht höher als 40 Zentimeter wärmung und Verderb. Tipp: Es gibt ke sein. Bei zu hohen FutterschichSilo frühestens drei Wochen ten kann die Luft beim Vernach dem Einsilieren öffnen! NEU mit pneumatischem Sägerät für ◆ Zwischenfruchtanbau am Acker ◆ optimale Düngung ◆ Grünland-Nachsaat und Neuansaat dichten nicht entweichen. Da Bei nicht optimalen Silier­ sich Luft aber verdichten lässt, bedingungen mindestens sechs erkennt man diesen Fehler erst Wochen warten. l im Nachhinein durch Fehlgärung und Nachfermentation. Das Walzfahrzeug sollte bei GrassilaDI Gerald Stögmüller ist Experte in der www.woelfleder.at LK Niederösterreich. ge mit viel Ballast versehen sein. 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Vor den Kopf gestoßen! Liegeboxen Der Funktionsbereich Liegen spielt im Laufstall für den Kuhkomfort und in weiterer Folge für die Tiergesundheit eine entscheidende Rolle. Was bei den Maßen und Einstellungen der Liegebox zu beachten ist, erläutern MONIKA SEEBACHER und FRANZ KALTENBERGER.

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iegeboxen müssen der Kuh eine weiche, ­trockene, saubere, rutschfeste und verformbare Liegefläche ­bieten. In der Liegebox, egal ob Hoch- oder Tiefbox, gibt es eine Vielzahl von Steuerelementen, die dafür sorgen, dass sich die Kuh richtig in die Box legt, sie nicht zu weit nach vorne rutscht, und sie veranlassen, nach dem Aufstehen zurückzutreten, um nicht in die Box zu koten. Diese Steuerelemente dürfen die Kuh beim Aufstehen und Abliegen aber nicht in der Bewegung ­stören. Nicht immer ist dies in der Praxis gegeben. Worauf ist daher zu achten?

bereich genug Bodenfreiheit von 40 cm aufweisen, um Verletzungen der Tiere, z.B. an den Hüfthöckern, zu verhindern, und wenn nach vorne zu wenig Platz ist, einen seitlichen Kopfschwung zulassen. Eine Besonderheit ist der Schwungraum im Kopfbereich. Eine Kuh braucht zum Aufstehen mindestens einen Meter Stirnriegel Dieser soll bei Platz nach vorne und nach oben, gegen­ständigen Boxen verum den Kopfschwung ausführen hindern, dass die Kuh in die zu können. In diesem Umkreis gegenüber­liegende Liegebox dürfen keine Riegel oder Wände durchrobbt. Oft dient er der angeordnet sein. Stirnriegel Stabilität der Konstruktion. werden leider aufgrund falscher Er muss entweder ganz nach Montageanleitungen oder gedanunten gestellt werden oder auf kenlos sehr oft genau in diesem über 100 cm in die Höhe, damit Kopfschwungraum angeordnet. Die Kotkante oder Streu­ er den Kopfschwung der Tiere Die Kuh muss dann den Kopfschwelle bildet den Abschluss beim Aufstehen nicht behindert. schwung zur Seite anstatt nach der Liege­fläche nach hinten zum vorne machen und legt sich inLaufgang. Höhen: bei Hoch­ Seitliche Trennbügel Sie folgedessen schräg in die Liegeboxen als Stufe 20 cm, bei Tief- ­müssen im hinteren Boxen­ box. Dadurch verschmutzen verboxen als Schwelle 25 cm.

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Bugschwelle, Bugkeil, Bugkante Diese begrenzen die Liegefläche der Kuh nach vorne. Sie sollen nicht zu hoch sein: höchstens 10 cm bei einer Hochbox, bei einer Tiefbox sollen sie maximal 10 cm aus der Matratze ragen (Gesamthöhe 25 bis 30 cm). Nackenriegel Er verhindert, dass die Kuh beim Betreten der Box zu weit nach vorne steigt. Beim Aufstehen zwingt er die Kuh, einen Schritt zurückzutre-

ten und ist ein wichtiges Element zum Sauberhalten der Box. Die eingestellte Höhe orientiert sich an den größeren Tieren und liegt bei zirka 120 cm gemessen von der Oberfläche der Box. Bei der Stroh-Mistmatratze muss er, aufgrund der Matratzenhöhe, etwa 15 cm höher als bei der Hochbucht liegen.

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wo die Liebe hinfällt

mehrt die Boxen. Daher sollten Boxentypen bevorzugt werden, die keinen Stirnriegel benötigen. Wenn Kühe durch Boxen in den Kopfraum durchrobben, tun sie das meistens als Folge von Rangkämpfen und zu wenig Platz, etwa durch Überbelegung.


40 STALLBAU

Mit zu bedenken wäre, dass es möglich sein sollte, die Liegefläche nach vorne zu verlängern, wenn sich die Tiere nach einigen Jahren in Größe und Rahmen ändern. ­Daher sollten möglichst keine betonierten „Kopfkissen“, sondern Holzrundlinge, Bugbretter oder flexible Gummibugschwellen verwendet werden, deren Positionierung leicht veränderbar ist. Und flexible Nackenriegel wie Nackenband oder Nackengurt sind besser als starre Rohre.

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Komfort-Liegeboxen für Kühe – Tiefbucht wandständig Häufige Fehler werden oft schon bei der Montage ­begangen. So muss der Boxentrennbügel bei Tiefboxen höher 1.80 1.80 sein und mehr Bodenfreiheit bieten, oder es müssen freitragende Konstruktionen gewählt werden, die in der Höhe verstellbar sind. Verwendet man die gleichen Boxentrennbügel wie bei den Hochboxen, ist durch die Dicke der eingestreuten Matratze in 8 8 1.80 1.80 1.24 der Tiefbox der Nackenriegel 2.50 2.50 5.00 zu niedrig und die Kühe haben Schwierigkeiten beim Aufstehen. Oft kann nachträglich nichts mehr korrigiert werden. Wurden Komfort-Liegeboxen für Kühe – Tiefbucht gegenständig die falschen Trennbügel einmal montiert, werden sie nicht mehr Liegefläche Die eigentliche montiert werden. Die Kot­ gewechselt. Liegefläche befindet sich zwischwelle bei Tiefboxen sollte schen Bugschwelle und Kotkante nicht zur Liegefläche gezählt In vielen Montage­anleitungen beziehungsweise Streuschwelle. werden. Wenn die Einstreu­ steht, dass der Nackenriegel Die Länge wird von den größten matratze geringfügig niedriger 30 cm hinter der Bugschwelle Kühen im Bestand bestimmt als die Kotschwelle ist, dann montiert werden soll. Für den (Schräge Rumpflänge x 0,95) ziehen die Kühe beim Liegen Kuhkomfort sollte der Nacken- und liegt zwischen 1,75 m und den Schwanz näher zum Körper riegel aber über der Bugschwelle 1,90 m. Vor dem Montieren der und verschmutzen weniger. oder nur leicht dahinter montiert Bugschwelle sollten die größten Vor dem Einzug in den Laufsein (zirka 170 cm horizontal Kühe im Bestand abgemessen stall sollten die 3 größten Kühe von der Streuschwelle nach werden (Schräge Rumpflänge) der Herde vermessen (schräge vorne gemessen). und die Bugschwelle passend Rumpflänge x 0,95 ergibt die 1.20

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STALLBAU 41

Großzügige Liegeboxen und Längsrillen im Laufgang Länge der Liegefläche) und im Anschluss das Bugbrett vorne in den Boxen passend montiert werden.

Die Wand vorne behindert die Kuh beim Aufstehen

weiter in Richtung Kopfraum einstellen sowie einige Wochen nach der Eingewöhnungsphase nachjustieren.

Die Tiefbox ist in gewissem Maße aufwendiger zu pflegen und vor allem anzulegen. Sie hat außerdem einen höheren Strohbedarf von zirka 0,3 bis Vor dem Stallbau Folgende Der Kopfschwungraum kann 0,5 kg Stroh pro Kuh und Tag. Tipps sollte man vor dem Neu- ­übrigens zusätzlich als Strohlager Als Einstreu­material dient bau oder Umbau des Kuhstalles oder Kontrollgang dienen. Und Stroh in Verbindung mit Mist beherzigen: Ställe mit dem im Liegeboxen besser etwas größer oder Kalk (genaue Rezepturen eigenen Stall geplanten Liegebauen als es der gesetzliche und Anleitungen zum Aufbau boxentyp besichtigen; Bewusst Mindeststandard vorgibt, damit und zur Pflege gibt es bei den in den Liegebereich gehen großrahmige Kühe den notweni- Beratungsstellen für Rinderpround die Kühe beim Aufstegen Komfort erhalten. duktion und den Bauberatern). hen und Abliegen beobachten Auch Sägespäne, separierte (Schwächen und Fehler, wie zu Tiefbox oder Hochbox? Güllefeststoffe, Sand und niedriger Nackenriegel oder Gepflegte Tiefboxen sind sehr Hackschnitzel werden fallweiStirnriegel im Weg, werden weich und werden daher von se verwendet. Bei der Hochschon nach kurzer Zeit sichtbar; den Kühen am besten angenom- box sind die Haltbarkeit und Anm.); Verstellbare Konstrukti- men. Sie sind kostengünstiger als Verformung der Matte über die onen etwa auf Tragrohren wäh- Hochboxen, da keine GummiNutzungsjahre zu beachten. Die len, sodass die Höhe variiert matte benötigt wird. Kühe haben weniger Komfort als werden kann; Kühe bevorzugen Tiefboxen mit gepflegter Einstreumatratze.

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Der Strohvorrat für zwei bis drei Wochen ist arbeitswirtschaftlich günstig im Kopfraum angelegt; Unterschiede beim Boxentrennrahmen zwischen Hoch- und Tiefbuchten beachten; Die größten Kühe im Bestand vermessen (Schräge Rumpflänge) und Liegeflächenlänge und Nackenriegelhöhe danach richten; Beim Beziehen des neuen Stalles den Nackenriegel eher großzügig, also höher und

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in der Tiefbox. Auch Hochbuchten müssen in einem gewissen Mindestumfang eingestreut und gepflegt werden (Sägemehl,

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42 STALLBAU

Stallungen fit für die Hitze! Lang anhaltende Hitzeperioden stellen eine große Belastung für unsere Nutztiere in den Stallungen dar. Viele bestehende Stallgebäude und Lüftungsanlagen sind aber nicht auf diese immer häufiger auftretenden Wetterextreme ausgelegt.

H

äufig treten aber auch typische Sommerprobleme auf, weil die Lüftungsanlage ihr Potential nicht Strohhäcksel, Steinmehl, Kalk). vermengt. Wichtig ist eine dicke voll ausschöpfen kann oder zu Wenn dafür nicht die notwendi- Strohschicht in der Box. warme Frischluft angesaugt wird. ge Zeit aufgewendet wird, sind Aber auch in Außenklimaställen offene, aufgelegene Sprung- und Beim Aufbau der Matratze in der kommt es in dieser Zeit immer Karpalgelenke die Folge. Tiefbox ist zu beachten, dass die wieder zu Problemen und die Kuh vorne höher liegen soll. Das Tiere leiden unter Hitzestress. Boxenpflege Liegeboxen ist zum Wiederkauen günstiDieser Artikel soll bauliche und sollten zweimal täglich kon­ ger. Auch wenn Kühe schräg technische Maßnahmen dartrolliert und gepflegt werden. in den Boxen liegen, kommt es Wenn sie auf die größeren Kühe vermehrt zu Verschmutzungen. passend eingestellt werden, Auch Hochboxen sollten zweikommt es vor, dass kleinere mal täglich eingestreut werden, Kühe in die Boxen koten. Am damit die Tiere sauber bleiben. l einfachsten wird sauberes Stroh DI Monika Seebacher und Ing. Franz aus dem Vorrat im Kopfraum ­Kaltenberger sind Tierzucht- und Stallbaudrübergestreut und mit dem Kot berater der LK Oberösterreich Die Kuh kann beim Aufstehen keinen Kopfschwung machen, da der Stirnriegel genau im Kopfschwungraum montiert wurde. Lahme oder schwache Kühe haben große Probleme beim Aufstehen.

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Checkliste: Passen die Liegeboxen­ einstellungen im Stall? – Alle Kühe können, bevor sie sich ablegen, mit allen 4 Beinen in der Box stehen. – Die Kühe legen sich unverzüglich nach Betreten der Box nieder. – Weniger als 5 Prozent der Kühe steht in den Boxen. – 3 Stunden nach dem Melken liegen mindestens 80 Prozent der Kühe. – Die Kühe liegen gerade in der Liegebox. – Die Kühe stehen zügig mit einem Kopfschwung nach vorne auf, ohne dabei ­Aufstallungsteile zu ­berühren. – Alle Kühe liegen in den Liegeboxen. Es gibt keine

„Spaltenlieger“ und keine Kühe, die nur halb in der Box liegen. – Die Kühe haben keine Beulen an Hüfthöcker und Wirbelsäule. – Der Schwanz wird zum ­Körper gezogen und liegt nicht am Laufgang. – Die Kühe können mehrere Liegepositionen einnehmen.

Sind einige Punkte der Check­ liste mit NEIN zu beantworten oder zeigen mehrere Tiere ein abweichendes Verhalten, dann sind die Maße und Einstel­ lungen der Steuerelemente zu überprüfen und zu korrigieren.

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stellen, um den Tieren und den im Stall arbeitenden Menschen Entlastung zu verschaffen. Beschattung hilft Vor allem durch gezieltes Ansaugen der ­Frischluft aus schattigen Bereichen kann die Zulufttemperatur ohne großen Aufwand und Kosten vergleichsweise niedrig gehalten werden. Besonders zu empfehlen sind bodennahe Zuluftöffnungen an der Nordseite der Stallgebäude. Es können auch angrenzende Gebäude bzw. schattige Bereiche von Durchfahrten für die Positionierung der Ansaugöffnungen genutzt werden. Ansaugtemperatur schattenseitig bis zu 3 K (3°C) kühler. Wird die Frischluft über den Dachraum angesaugt, ist neben ausreichender Dachisolierung darauf zu achten, dass ein entsprechendes Raumvolumen vorhanden ist und der Dachraum gut durchlüftet ist. Die Sonneneinstrahlung durch südseitig angeordnete Fenster kann die Stallluft zusätzlich aufheizen. Neben der Montage von Abdeckhauben oder Holzjalousien gewährleisten auch spezielle Sonnenschutzfolien bzw. -anstriche eine Reduzierung der Hitzeeinstrahlung. Bei diesen Maßnahmen ist darauf zu achten, dass die tierschutzrechtlichen Grenzwerte für die Belichtung im Stall nicht unterschritten werden. Richtig eingestellte und gewartete Lüftungsanlagen bringen volle Leistung Um große Temperaturschwankungen in zwangsbelüfteten Ställen zu vermeiden, sollte die Lüftungseinstellung ständig den äußeren Bedingungen angepasst werden.

Foto: © Kaltenberger

Von Gottfried Etlinger


STALLBAU 43

Richtwerte für die Montage von Ventilatoren in Rinderställen und gegebenenfalls gereinigt (z.B. Windschutznetze) bzw. neu eingestellt (temperaturabhängige Steuerung von Curtains in Rinderställen) werden. Stallkühlung bringt Entlastung für Tier und Mensch Vor allem Hochleistungskühe verlangen in der warmen Jahreszeit nach hohen Luftwechselraten. Die Ausnützung der natürlichen Luftbewegung durch die richtige Ausrichtung des Stallgebäudes, durch offene Seitenwände, hohe Traufe (ideal sind ca. 4 Meter)

usw. schaffen eine gute Grundlage für optimales Stallklima. Bei stehender Luft im Hochsommer lohnt sich auch in Außenklimaställen die Installation von großflügeligen Raum-Ventilatoren zur Beschleunigung der Luftumwälzung im Stall. Die vermehrte Luftzirkulation bewirkt eine Kühlwirkung der Luft, oberflächlich an der Haut den Wind-ChillEffekt und die Nutzung der Verdunstungskälte. Fazit Gegenüber der Lüftung von Ställen im Winter sind bei

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Grundsätzlich gilt, dass die Sollwerte der Lüftungsanlage bis zu einer Außentemperatur von 30°C um 5°C niedriger eingestellt werden sollten. Bei Temperaturen über 30°C sollte keine Anhebung der Solltemperatur mehr erfolgen. Ein weiteres Instrument zur Lüftungseinstellung ist die Spreizung oder Bandbreite. Es ist jener Temperaturbereich gemeint, in dem der Ventilator ausgehend von der Solltemperatur auf Volllast gefahren wird. Je größer die Bandbreite gespreizt (eingestellt) wird, umso langsamer verläuft die Drehzahlanpassung an die Temperatur. Daher wird für den Sommerbetrieb eine Größenordnung von 5 bis 6°C (oder Kelvin) empfohlen. An extremen Hitzetagen empfiehlt sich aber auch, die Türen in den Zentralgang zu öffnen, um zusätzlich Frischluft widerstandsfrei anzusaugen. Die zusätzlichen Zuluftöffnungen müssen abends unbedingt wieder geschlossen werden. Ist eine Absenkautomatik in der Klimasteuerung installiert, ist diese im Sommerbetrieb unbedingt zu aktivieren. Bei Temperaturstürzen wird durch die Absenkautomatik die Ventilatorleistung stärker gedrosselt. Die Temperaturabsenkung erfolgt langsamer und wirkt daher für die Tiere nicht so belastend. Jede Verschmutzung in den Zu- und Abluftkanälen vermindert die Leistungsfähigkeit der Lüftung und erhöht den Energiebedarf. Vor den Sommermonaten ist daher eine Reinigung der Lüftungsanlage unbedingt erforderlich. Im Zuge der Reinigung sollten auch sämtliche Lüftungsklappen auf ihre Funktion überprüft werden. Großteils werden Lüftungssysteme über die Stalltemperatur geregelt. Es ist daher unerlässlich, die Messwerte der Fühler in den Abteilen regelmäßig mit einem Digitalthermometer zu überprüfen. Weichen sie zu stark ab, müssen sie neu kalibriert werden. Die Kalibrierung kann in der Regel vom Landwirt selbst durchgeführt werden. Auch bei Außenklimastallungen sollten die Zu- und Abluftöffnungen regelmäßig überprüft werden

der Sommerlüftung unterschiedliche Voraussetzungen gegeben und damit vom Betriebsführer auch andere Schwerpunkte zu setzen. Wird aber durch ordentliche Wartung und Einstellung der Anlage das volle Potential ausgenutzt und gegebenenfalls eine zusätzliche Kühlmöglichkeit installiert, sollten die Tiere auch während Hitzeperioden mit frischer und gekühlter Luft ausreichend versorgt werden können. l Dipl. Päd. Gottfried Etlinger ist Experte in der LK Niederösterreich.

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ie am Messestand von Silo­ king präsentierte Fütter­ungs­ technik stieß bei den Land­wirten auf große Resonanz. „Mit diesem Messeauftritt hat unser Self­ Line-Konzept weiter Einzug in Öster­reich gehalten“, so D ­ I Agrar (FH) Sascha Behrend, Vertriebsleiter von Siloking. „Wir haben viele Anfragen von Milchviehhaltern mit unterschiedlichen Betriebsgrößen zu unserer SelfLine Compact-Serie bekommen und erwarten hier ein sehr gutes Messe-Nachgeschäft“, so Sascha Behrend weiter. INFORMATION: www.siloking.com

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tung der Wölf­leder-Wiesenegge wird das Saatgut sehr gut in den ­Boden eingearbeitet. Verschiedene Tank­größen, Steuer­module und Einstell­möglichkeiten  gewährleisten beste Abstimmung bei ie bewährte V15A-Silofrä- unterschied­lichen Anforderungen. se von Mus-Max für den INFORMATION: Fahrsilobereich wurde komplett www.woelfleder.at überarbeitet und neu auf den Markt gebracht. Die Flachsilo­ fräse V15A ist bei niedrigen und hohen Fahrsilos einsetzbar und ist für bis zu 80 Stück Vieh im Stall bestens geeignet. Arbeitsgänge wie fräsen, mischen, Behälterfüllen, transportieren, links und rechts verteilen – alles passiert in wenigen Minuten (Fräszeit bei Mais: 2 Minuten und Fräszeit bei Gras: 4 Minuten). Der größte Vorteil der V15A ist aber der ­ feste, unbeschädigte glatte Futter­stock, der zurückbleibt. INFORMATION (auch zu Ma­schi­ nen­vorführungen): Land­technik ierhalter benötigen DesinfekUrch GmbH, Tel.: 03464 / 2252 tionsmittel, die lückenlos und bzw. unter: www.mus-max.at schnell ohne Resistenzbildung zu jeder Temperatur sicher wirken, sparsam im Verbrauch sind, weitgehend in Wasser, Sauerstoff und Essigsäure zerfallen und kein Allergiepotential besitzen. Peressigsäure-Spezialitäten der Marke Wofasteril bieten d ­iese Vorzüge. Einzigartig alkalisier­ te Peressigsäure beim 1+1 Wofasteril SC super maximiert die Materialverträglichkeit an Buntmetallen und minimiert den Essig­ säuregeruch. Das Ascarosteril AB für die antimikrobielle und antiparasitäre Desinfektion in nur einem Arbeitsgang eliminiert auch kryptosporidienbedingte Kälberdurchfälle. INFORMATION: Kesla Hygiene AG · www.kesla.de · info@ kesla.de

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bestellen. Besonders viel Wert wurde auf die Bedienerfreundlichkeit gelegt. Der WebShop ist dynamisch aufgebaut und somit auf allen Endgeräten – PC, Tablet und Smartphone – leicht zu bedienen. Des Weiteren wurden die Agribox-News ins Leben gerufen. Auf Wunsch werden Sie dort per E-Mail über aktuelle Sonderangebote und Neuigkeiten zu unseren Produkten, aber auch über aktuelle fachliche Themen rund ums Milchvieh informiert. INFORMATION: www.agribox-shop.com

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Wölfleder Wiesen­eggen | mit Nachsaatgerät

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