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Weniger Antibiotika-Einsatz über die Schweinefütterung? Management In der Schweinehaltung muss es das Ziel sein, den Einsatz von Antibiotika zu minimieren. Wie das über die Fütterung bei Schweinen funktionieren kann, erläutert KAJO HOLLMICHEL vom Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen (LLH) in Kassel.

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er überwiegende Anteil der antibiotischen Behandlungen in der Schweinehaltung erfolgt nach VISSE (2014) in der Ferkelaufzucht. Deshalb steht diese zunächst im Mittelpunkt der Betrachtung. Größtes Problem sind bei den Ferkeln sicherlich die immer wiederkehrenden Absetzdurchfälle, die i.d.R. antibiotisch behandelt werden. Hier kann versucht werden, über verschiedene Fütterungsmaßnahmen und nicht antibiotische Futterzusätze dem Einsatz von Antibiotika entgegenwirken: 1. Zink: Zunächst wäre der Zinkgehalt im Futter zu nennen. Der Bedarf liegt bei den Ferkeln nach DLG zwischen 80–100 mg/kg Futter bei 88 % TM. Der futtermittelrechtliche Maximalgehalt beträgt 150 mg/kg Futter bei 88 % TM. Zink (Zn) ist als Spurenelement an der Wirkung von über 300 Enzymen beteiligt und in über 50 Enzymen enthalten. Es beteiligt sich an der Zellteilung und -differenzierung. Weiterhin greift es in den Glucose- und Fettstoffwechsel ein. Auch die Abwehrzellen benötigen Zink, insofern stärkt eine bedarfsdeckende Zinkaufnahme die Abwehrkräfte. Es besitzt

außerdem eine antivirale Wirkung und verbessert gleichzeitig die Schleimhautstruktur, sodass das Anheften und Eindringen von Viren erschwert wird. Daher rührt auch seine Fähigkeit, die Dauer von Infektionen zu verkürzen. Außerdem wirkt es antioxidativ. Der native Zn-Gehalt reicht i.d.R. nicht zur Bedarfsdeckung aus. Also muss Zn über das Mineraloder Ergänzungsfutter substituiert werden. Zink hat positive Effekte auf die Futterverwertung, das Wachstum und Durchfallerkrankungen. Es sei allerdings erwähnt, dass eine bedarfsüberschreitende Zn-Gabe bis zum zulässigen Höchstgehalt Nachteile hat. Zum einen belastet das nicht benötigte und wieder ausgeschiedene Schwermetall Zink die Umwelt und zum anderen können hohe Zinkgaben die Verfügbarkeit anderer Mengen- und Spurenelemente sowie die Schmackhaftigkeit des Futters negativ beeinflussen. Dem kann entgegengewirkt werden, indem z.B. mikrogekapseltes Zink­ oxid (z.B. folgende Handelsprodukte Zincoret von Dr. Eckel oder Zincosan von Miavit) verwendet wird. Aufgrund der Kapselung wird das Zink erst im Darm freigesetzt. Dadurch ist es nach PALZER (2014) acht bis zehnmal so wirksam wie normales Zink­ oxid und kann daher in wesentlich geringerer Dosierung zur Durch-

fallprävention eingesetzt werden. Alternativ zu dem üblichen, schlecht verfügbaren anorganischen Zinkoxid (ZnO) oder Zinksulfat (ZnSO4 – beide sind schwerlöslich!) kann organisch gebundenes Zink in Form von Zn-Chelaten, Zn-Proteinaten und Zn-Polysaccharid-Komplexen verwendet werden, welche alle eine bessere Bioverfügbarkeit haben sollen. Die bessere Bioverfügbarkeit ist jedoch teilweise umstritten. Organische Zinkverbindungen sind allerdings deutlich teurer als das anorganische ZnO oder das ZnSO4. Nach einem Praxisversuch der Futtermittelfirma JOSERA (2002) wurde Zn als Zn-AS-Chelat (AS = Aminosäure) in fünffach geringerer Konzentration als in der Kontrolle mit ZnO eingesetzt.

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Von Kajo Hollmichel

Trotzdem konnten in der Mast bessere tägliche Zunahmen und eine bessere Futterverwertung beobachtet werden. Diesen leistungsverbessernden Effekt konnte FUCHS (2006) für die Mast sowie für die Ferkelaufzucht bei Verwendung von Aminosäure-Chelat und hier insbesondere bei Verwendung von Glycin-Chelat ebenfalls bestätigen. In einem Versuch von 1996 von WARD et al. konnte die wachstums- und futterverwertungsverbessernde Wirkung bei Verwendung von organischen Zinkverbindungen, jedoch nur mit pharmakologischen Zn-Gaben (1.000–3.000 mg Zn/kg Futter), festgestellt werden. Nach Erkenntnissen der veterinärmedizinischen Universität Berlin (BEDNORZ et al. 2013) fördern solch hohe

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FÜTTERUNG

ungstrakt war gleichfalls nicht zu beobachten. WEISS und QUANZ (2004) konnten sogar bei relativ günstigen Haltungsbedingungen deutlich höhere Leistungen in der Ferkelaufzucht feststellen. In der anschließenden Mast zeigten sich jedoch keine Unterschiede zur Kontrolle. Sie verwendeten dabei das standardisierte Produkt Sinta Bion® der Gesellschaft für Tiergesundheit mbH, Schwarzenborn, welches bezüglich der antimikrobiell wirksamen Substanzen keinen natürlichen Schwankungen, wie beim nativen Oreganoöl, unterliegt.

pharmakologische Zn-Gaben die Entwicklung von multiresistenten Colikeimen! Ganz neu auf dem Markt ist ein Produkt des Futtermittelherstellers Miavit mit freien Zink-Ionen („MiaTrace Zn“), die ebenfalls sehr gut verfügbar sind. Diese sollen nach Herstellerangabe bewirken, dass die Darmschleimhaut weniger Exo- und Endotoxine durchlässt und sich weniger pathogene Keime wie z.B. E.coli am Darm anheften. 2. „Diätfutter“: Dies ist Futter, das nach DLG einen höheren Rohfaseranteil (min. 40 g/kg) und insbesondere einen niedrigen Protein- sowie Calciumgehalt aufweist. In der Ferkelaufzucht sollten etwa 165 g Rohprotein und 6,5 g Calcium je kg Futter möglichst nicht überschritten werden, um so infolge der verringerten Pufferkapazität die gewünschten darmstabilisierenden Effekte zu erzielen und um dadurch u.a. der Ödemkrankheit entgegenwirken zu können. Der optimale pH-Wert eines Diätfutters sollte nach Jungbloot und Heggemann (2011) bei 4,5 bis 4,8 liegen, der u.a. mit den noch später erörterten Futtersäuren justiert werden kann. Diese Experten empfehlen sogar Rohfasergehalte von über 6% im Diätfutter. 3. Ätherische Öle: Diese gehören zur Gruppe der Aromastoffe. Sie werden aus Kräutern extrahiert. Deren Inhaltsstoffe regen nicht nur den Appetit und die innere Sekretion an, sondern haben zum Teil Substanzen

mit antimikrobieller Wirkung, die sich auf Bakterien, Hefen, Pilze und sogar Viren erstrecken. In vitro nachgewiesen von IEVEN et al., 1982; GHANNOUM, 1988; AGKÜL und KIVANC, 1988; JANSSEN, 1989; PAULI, 1994; JUVEN et al., 1994; LIS-BALCHIN und DEANS, 1997; DORMAN und DEANS, 2000; WALD, 2002. Oft sind die wirksamkeitsbestimmenden Substanzen unbekannt oder sind bisher nicht identifiziert worden. Generell ist hervorzuheben, dass die Wirkung selten auf einzelne Substanzen, sondern meistens auf mehrere Wirkstoffe zurückzuführen ist (KUBECZKA, 1982). Beliebt im Einsatz ist hier speziell das Oreganoöl, welches, wie auch das Thymianöl, über hohe Phenolgehalte (Carvacrol und Thymol) verfügt, die zu den antimikrobiell wirksamsten Substanzen in ätherischen Ölen gehören (SIVROPOULOU et al., 1996; DORMAN et al., 1999; MARKHAM, 1999).

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Diese natürlichen Aromastoffe können die Heilung von bakteriell verursachten Erkrankungen unterstützen. Bei Saugferkeln sollte es mittels einer Spritze oral verabreicht werden. Ansonsten kann es über den Prämix dem Mineral- oder Ergänzungsfutter zugeführt oder aber über das Tränkewasser mittels Medikamentendosierer zugeteilt werden. Oreganoöl ist teuer, daher reicht es, den Einsatz über den Dosierer auf den Zeitraum von einer Woche nach Aufstallung im Ferkel­ aufzuchtabteil zu begrenzen. 1 l des gebrauchsfertigen, wasserlöslichen Produkts reicht über sieben Tage für etwa 300 Ferkel. Versuchsergebnisse zur Wirksamkeit von ätherischen Ölen beim Schwein zeigen allerdings ein uneinheitliches Bild. GÜNTHER und BOSSOW (1998) beschreiben beim Einsatz eines Oreganoöles positive Effekte auf Gesundheit und Leistung bei Absetzferkeln. Dagegen konnten HEBELER und Mitarbeiter (2000) diese Wirkung nicht bestätigen. Darüber hinaus ergaben mikrobiologische Untersuchungen keine Veränderung in der Zusammensetzung der Darmflora und ihrer Aktivität. Zu ähnlichen Ergebnissen gelangten GÖSSLING (2001) und MÖLLER (2001), wobei der Zusatz eines Oreganoproduktes zum Ferkelfutter keine Verbesserung der Leistungsparameter Futteraufnahme, Lebendmassezunahme und Futterverwertung bewirkte. Eine Beeinflussung der Mikroflorazusammensetzung im Verdau-

4. Futtersäuren, welche auch in Kombination mit ätherischen Ölen eingesetzt werden können. Neben den klassischen organischen Säuren wie Ameisen- und Propionsäure hat mittlerweile die Benzoesäure an Bedeutung gewonnen. Von vielen Herstellern werden auch Säuremixe angeboten, um die Vor- und Nachteile der jeweiligen Säuren zu kompensieren. Die Benzoesäure ist eine aromatische Carbonsäure und zählt zu den teureren Futtersäuren. Sie hat aber gegenüber den anderen genannten Säuren den Vorteil, dass sie bis in die hinteren Bereiche des Dünndarms wirkt. Dies liegt daran, dass Benzoesäure im Gegensatz zur Ameisen- und Propionsäure im wässrigen Magen-Darm-Milieu nur schwer löslich ist. Die gesundheitsfördernde Wirkung der organischen Säuren und deren Salze auf die Magen-Darm-Funktion beruht darauf, dass sie den pH-Wert im Magen absenken, zu einer Erhöhung der Stickstoffretention führen und damit die Pufferkapazität verringern. Durch eine regulierende Wirkung auf die im Darm befindlichen Mikroorganismen werden diese in ihrer Vermehrung gehemmt und scheiden folglich auch weniger toxische Stoffwechselprodukte aus. Dadurch kann das gesamte Immunsystem entlastet werden. Die Art und Konzentration der eingesetzten Futtersäure/-n sollte sich auch nach der spezifischen Problemlage des Betriebes richten. Sollten die Säuren selbst der Eigenmischung zugesetzt

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werden, erfordert dies allerdings ein haCCP-Konzept. Dass sich die Verfütterung von Säurespezialprodukten positiv auf die Leistungen auswirkt, zeigte u.a. ein Mastversuch der LWK Niedersachsen (2007): Bei den Tageszunahmen lagen die Versuchstiere deutlich vorn. So konnten sie ihre Zunahmen mit 807 g gegenüber den Kontrolltieren um 80 g verbessern. Durch diesen Leistungsvorsprung verkürzte sich die Mastdauer der Versuchstiere um 13 Tage auf 112 Tage. Der Futterverbrauch je kg Zuwachs war bei den Mastschweinen mit Säureeinsatz um 0,16 kg geringer. Zum Einsatz kamen zwei verschiedene futtermittelrechtlich zugelassene Zusatzstoffe, die dem Ergänzungsfutter werksseitig zugesetzt wurden. Produkt A bestand aus einer gekapselten Kombination von Ameisensäure, Zitronensäure, Calcium, natürlichen und naturidentischen Aromastoffen. Produkt B bestand ebenfalls aus

einer gekapselten Kombination von Zitronensäure, Fumarsäure, Orthophosphorsäure, Apfelsäure, natürlichen und natur­ identischen Aromastoffen. Die Versuchstiere erhielten in der Vormast eine Eigenmischung, der in den ersten sechs Wochen vier kg von Produkt A/t zugesetzt waren. Im Anschluss enthielt die Futtermischung bis

zum Ende der Mast 0,5 kg von Produkt B/t. 5. Probiotika: Spezielle Futter­ zusätze wie sogenannten Probiotika sind lebende Organismen, wie die Milchsäurebakterien (Lacto­bazillen) oder auch Hefen. Die Milchsäurebakterien schützen die Darmschleimhaut durch eine Art von Biofilm und

produzieren Schleimstoffe, die u.a. den pH-Wert senken. Der von ihnen gebildete Biofilm verhindert, dass unerwünschte Keime an die Darmwandzellen andocken können. Sie setzen weiterhin antimikrobielle Stoffe frei, die die Vermehrung krankmachender (pathogener) Keime hemmen. Die Lactobazillen schaffen dadurch im Darm eine sogenannte Eubiose. Dies ist ein ausgewogenes Gleichgewicht der verschiedenen Darmkeime (Gegenteil = Disbiose). Die Hefen sind z.B. als Bierhefe, insbesondere in der Sauenfütterung, bekannt. Die Bierhefe wird wegen ihres hohen Nährstoffgehaltes aber in abgetöteter Form verfüttert. Probiotisch wirksame Hefen unterscheiden sich diesbezüglich von der Bierhefe. Diese werden nach der Aufnahme vom Tier im Magen-Darm-Trakt aktiv und sterben in den hinteren Darmabschnitten wieder ab. Sie schädigen die pathogenen Keime, indem sie ungünstige ­Lebensbedingungen für

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sie schaffen. Dies funktioniert folgendermaßen: Die Hefen verbrauchen viel von dem im Darm vorhandenen Sauerstoff, welche die pathogenen Keime aber ebenfalls benötigen. Allein aufgrund des fehlenden Sauerstoffes sterben viele der pathogenen Keime ab und der Gesundheitsstatus der Tiere verbessert sich. Nach Versuchen von FREITAG et al. (1998) konnten mit Probiotika in der Ferkelaufzucht die täglichen Zunahmen um 4,8 % im Vergleich zur Kontrolle gesteigert werden und der Futteraufwand verringerte sich um 1,5 %. In der Schweinemast stiegen die täglichen Zunahmen um 3,7 % und der Futteraufwand verringerte sich um 5,1 %. Zu ähnlichen Ergebnissen kamen JADAMUS, VAHJEN und SIMON (1999). Sie beobachteten in der Ferkelaufzucht bei Verwendung des Produktes ToyoCerin von der Firma Lohmann bei der Futteraufnahme eine Verbesserung um 4,8 %, bei den Zunahmen um 7,4 % und eine Verringerung des Futteraufwands um 2,4 %. Da Leistungssteigerungen nur durch eine Verbesserung der Tiergesundheit möglich sind, lassen sie indirekt auf einen weniger hohen Einsatz von Antibiotika schließen. 6. Präbiotika, welche im Gegensatz zu den Probiotika keine besiedelnden Mikroorganismen, sondern unverdauliche Kohlenhydrate im Futter sind. Hier wären insbesondere das Inulin und die Laktulose zu nennen. Das Schwein kann diese Substanzen nicht spalten, da es nicht die entsprechenden Enzyme dafür besitzt. Insofern stehen diese Substanzen nur den Mikroorganismen als Nahrungsquelle zur Verfügung. Das dadurch verursachte verstärkte Wachstum von vornehmlich nicht-pathogenen Keimen wirkt sich unterdrückend auf die pathogenen Keime aus. Keime wie z.B. E. Coli und Clostridien sind nicht oder kaum in der Lage, Präbiotika für sich zu nutzen. Dies führt ebenfalls zu einer Verbesserung des Gesundheitsstatus. Weiterhin verbessern sie den Geschmack des Futters, da sie süß schmecken, und sie stellen ein hervorragendes Nährmedium

für Hefen bzw. Milchsäurebakterien dar. Der bereits erwähnte leistungsfördernde Effekt vom standardisierten „Oreganoöl-Produkt“ Sinta Bion® in der Ferkel­ aufzucht kann nach WEISS und QUANZ (2004) unter Umständen auch auf das in diesem Produkt mit enthaltene Präbiotika Inulin zurückzuführen sein. Überzeugende Ergebnisse konnten BENARBIA et al. (2016) in einem Langzeitversuch in der Ferkelaufzucht mit insgesamt mehr als 10.000 geprüften Ferkeln mit Nor-Gutan (auch Produktname Citavin) erzielen. Nor-Gutan besteht aus einem speziellen Citrusextrakt (NorSpice AB®), Traubenextrakt (Nor-Grape®) und Tanninen aus der Kastanie. Die Substanzen mit einer präbiotischen Wirkung sind aus dem Citrus Pektin-Oligosaccharide, Citroflavonoide und weiteren Substanzen. Verabreicht wird der pflanzliche Zusatzstoff als Pulver über das Futter mit 1000–1500 ppm oder als flüssige Version via Trinkwasser mit 1 bis 2 Liter pro 1000 Liter Trinkwasser. Unabhängig von der Applikationsart über Futter oder Tränkewasser konnte die Ferkelsterblichkeit um 1,6 bis 2,3 % gesenkt werden. Gleichzeitig reduzierten sich Durchfälle um 50 %, was wiederum eine Reduktion des Medikamenteneinsatzes um 20 % erlaubte. Im Allgemeinen zeigten die Tiere, welche Nor-Gutan erhielten, höhere Wachstumsleistungen (+12,5 % gegenüber den Tieren zur Kontrollgruppe). Dieser Unterschied

werden. In einem Versuch der niederländischen Universität Wageningen wurde festgestellt, dass mit dem speziellen Produkt „Aromabiotic“ in der Ferkelaufzucht die Zahl der Behandlungen in den ersten fünf Wochen nach dem Absetzen im Vergleich zu den Kontrolltieren halbiert werden konnte und die Zahl der Behandlungen gegen Atemwegserkrankungen sich sogar auf null reduzierte. Gleichzeitig konnten um 4 % höhere tägliche Zunahmen beobachtet werden. Es wurde geschlussfolgert, dass mittelkettige Fettsäuren, hier das Produkt Aromabiotic, nicht nur positiv auf die Darmgesundheit wirken, sondern auch die allgewurde unter hygienisch nicht einwandfreien Bedingungen noch meine Widerstandskraft der Tiere verbessern können. verstärkt. Hierzu wurden die Ferkel einer höheren E.Coli-Belastung ausgesetzt. Der Leistungs- 8. Isozyme, welche natürlich unterschied konnte in diesem Fall auftretende, antimikrobiell mit Nor-Gutan sogar um 21,8 % wirkende Enzyme sind. Sie sind zur Kontrolle verbessert werden. auch in Käse und Wein enthalten Kombinationsprodukte von Pro- und können eine Alternative zu und Präbiotika sind sogenannte Antibiotikagaben bei Schweinen sein. Dies fanden amerikanische Synbiotika. Ein Aufzuchtferkel-Versuch von LINDERMAY- Wissenschaftler heraus. Die IsozyER und PROBSTMEIER (2002) me, die auch beim Herstellen von Getränken und Lebensmitteln auf hohem Niveau und ohne gesundheitliche Schwierigkeiten zum Einsatz kommen, können darüber hinaus die Futterverwerbot nicht optimale Wirkungstung und das Wachstum positiv voraussetzungen für die einbeeinflussen. Getestet wurde dies gesetzten Prä- und Synbiotika. Nennenswerte Unterschiede zur an 600 Ferkeln, die in drei Fütterungsgruppen eingeteilt wurden: Kontrolle konnten hier nicht Gruppe 1 war die Kontrolle, festgestellt werden. Für den Gruppe 2 die Isozym-Gruppe und Versuch erübrigt sich deshalb eine wirtschaftliche Wertung. Die Gruppe 3 erhielt ein Breitband­ Mehrkosten der Futterzusätze antibiotika (Tetracyclin). Die rechnen sich nach den Versuchs- Ergebnisse zeigten, dass die mit anstellern unter 20 g täglichem den Isozymen gefütterte Gruppe Mehransatz nicht. ein um 12 % schnelleres Wachstum absolvierte als die Kontrollgruppe und ähnlich gut wuchs wie 7. Die Verwendung von die Ferkel der „Antibiotikagrupmittelkettigen Fettsäuren pe“. Daraus schlussfolgerten die (mittelkettige Triglyceride) als Forscher, dass natürliche Isozyme Futterzusatzstoff. Mittelkettige eine Alternative zur AntibiotikaTriglyceride wurden erstmals gabe sein können. in den 1950er Jahren in der klinischen Humanernährung 9. Rohfaser: Mehr Rohfaser im zur diätetischen Behandlung Futter dient ebenfalls der Salmodes Malabsorptionssyndroms nellen- und Keimabwehr. Dies be(verminderte Nährstoffausnutzung aufgrund unterschiedlichster ruht u.a. auf folgenden Effekten: Die Darmtätigkeit wird angeregt Störungen im Verdauungstrakt) und die Darmzotten werden eingesetzt, da sie eine leichte stimuliert. Es werden so mehr Löslichkeit im wässrigen MiliVerdauungsenzyme in höherer eu aufweisen und schneller als Konzentration und Aktivität geherkömmliche langkettige Fette bildet. Der Verdauungsbrei wird vom Organismus aufgenommen

Foto: © Hollmichel

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aufgequellt (aufgelockert) und es wird für eine gute Durchmischung des Futterbreies gesorgt. Die Dickdarmpassage wird beschleunigt und die Regulierung der bakteriellen Fermentation verbessert. Die damit einhergehende pH-Absenkung verbessert die Eiweißverdauung. Unerwünschte Stoffwechselprodukte werden gebunden und Durchfallprobleme werden dadurch insgesamt gemindert. Rohfaser ist, wie die Präbiotika, Nahrung für die „guten“ Dickdarmbakterien und dient somit der Salmonellen- und Keimabwehr. Die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) kam in einem Ferkelfütterungsversuch 2013 zu folgendem Ergebnis: In dem Ferkelfütterungsversuch mit 30 und 50 g Rohfaser/kg Futter wurden sehr hohe Leistungen erzielt. Bei den üblichen Leistungsparametern waren die Rationen mit sehr hohen Rohfasergehalten sogar etwas überlegen. Die besseren Leistungen beim Zuwachs, den Zunahmen und dem Futter-

verzehr/Tag konnten statistisch nicht abgesichert werden, jedoch die besseren Ergebnisse beim Futteraufwand (- 0,1 kg Futter/ kg Zuwachs) und der Futterverwertung (+ 34 g Zunahmen/ kg Futter). Der Durchfalldruck war mit mehr Rohfaser im Futter geringer. Die Futterkosten waren allerdings fast 30 Cent pro Ferkel erhöht. Die Kostenmehrung rechnet sich im „gesunden“ Betrieb sicher nur unter dem Aspekt der „Futterabsicherung“. Im „Problembetrieb“ mit häufigen Durchfallbehandlungen ist die Situation anders zu beurteilen.

isolieren. Im Vergleich zu herkömmlichen Antibiotika soll das antimikrobiell wirkende Peptid Plectasin ein breites Wirkungsspektrum gegen Bakterien aufweisen und sehr viel schneller wirken. In dem Ferkelversuch erhielt eine Gruppe ein Futter mit antibiotischen Substanzen und die zweite Gruppe ein Futter mit Plectasin (60 mg/kg Futter). Nach 21 Tagen zeigten beide Gruppen im Durchschnitt höhere Futteraufnahmen sowie bessere tägliche Zunahmen. Zudem sank bei den abgesetzten Ferkeln das Auftreten von Durchfällen. In beiden Gruppen wiesen die Tiere längere Darmzotten und 10. Peptid: Ganz neu sind die Er- eine erhöhte Darmaktivität auf, gebnisse chinesischer Forscher, die was auf eine verbesserte Darmgemit einem antimikrobiellen Peptid, sundheit hindeutet. dem sogenannten „Plectasin“, eine sehr erfolgversprechende Wirkung Für Saugferkel-, Sauen- und Mastin einem Ferkelfütterungsversuch schweinefütterung können zur beobachteten. Als Peptide beVerbesserung des Gesundheitsstazeichnet man Amino­säurenketten tus, der biologischen Leistungen mit einer Länge von unter ca. 100 und zur Stärkung des ImmunAminosäuren. Das Plectasin lässt systems mehrere oder eine der sich aus einer Vielzahl von Tieren, genannten Maßnahmen, in Teils abgewandelter Form, ebenfalls auf Pflanzen und Bakterienarten

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Erfolg im eigenen Betrieb geprüft werden. Für alle Schweine ist es von hoher Bedeutung, nur Futter und Wasser von einwandfreier Qualität zu verwenden und auf eine entsprechende Lager- und Förder­hygiene bis zur Aufnahme vom Tier zu achten. Außerdem ist das gesamte Betriebsmanagement zu optimieren und auf eine penible Betriebshygiene zu achten, bevor an den genannten „kleinen Stellschrauben gedreht“ wird. Fazit Durch die Anwendung der dargestellten verschiedenen Futterzusatzstoffe und/oder Futterstrategien kann versucht werden, den Gesundheits- und Immunitätsstatus zu verbessern. Bei einigen der genannten Maßnahmen ist eine Verbesserung der biologischen Leistungen ebenfalls möglich. Es ist davon auszugehen, dass sich dadurch, zumindest in den Problembetrieben, der Antibiotikaverbrauch reduzieren lässt. l Kajo Hollmichel, Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen.


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FÜTTERUNG

Umweltfreundliche Schweine­haltung mit stark abgesenktem Protein Natürliche Futterzusätze Unsere Nutztierhaltung muss zunehmend umweltfreundlicher werden, diese ­Erkenntnis ist m ­ ittlerweile überall angekommen. Von Werner Speer

Düsse“, betrachtet werden, bei dem in der APC-Sauengruppe der Sojaschrot um über 60 Prozent abgesenkt war. Nach einer zweijährigen Versuchszeit wiesen die APC- und die Versuchsgruppe genau die gleichen Leistungen auf. Die APC natürlichen Futterzusätze haben darüber hinaus eine selektive Ammonium-Bindekapazität im Darm und dadurch reduzieren sich die Emissionen zusätzlich zur Proteinabsenkung nochmals wesentlich.

In den vergangenen Jahrzehnten ist es gelungen, den Rohproteingehalt der Futtermittel durch den Einsatz von synthetischen Aminosäuren schon ganz wesentlich zu reduzieren und dadurch den Gehalt an Sojaschrot in den Rezepturen zu minimieren. Dennoch sind wir auch heute noch mit erheblichen Problemen in allen oben erwähnten Belangen konfrontiert. Hoher Ammoniakgehalt in den Ställen belastet zunächst die Gesundheit unserer Nutztiere und außerdem ist es für die Menschen, die in solcher Atmosphäre arbeiten müssen, gesundheitsschädlich.

Maximale Rohprotein­grenzen pro kg Alleinfutter (880 g TM) Kategorie

N-reduziert

stark N-reduziert

Mastschweinefütterung und Jungsauenaufzucht 32 kg bis Mastende (Universal)

max. 161 g

32 bis 70 kg LG

max. 170 g

70 kg LG bis Mastende

max. 155 g

max. 157 g

32 bis 60 kg LG

max. 170 g

60 bis 90 kg LG

max. 155 g

90 kg LG bis Mastende

max. 150 g

Zuchtsauenfütterung Trächtigkeitsfutter

max. 130 g

Säugezeitfutter

max. 165 g

ZS-Universalfütterung

max. 150 g Ferkelfütterung

Absetzen bis 32 kg LG

max. 170 g

Quelle: Aktionsprogramm Nitrat, Stand Nov. 2015

Aminosäuren und der Mengen­ elemente bei unseren Nutztieren bewirken. Dadurch kann der Protein-, Phosphor- und KalziDer Firma APC – Agrar Produk- umgehalt der Futtermittel abgetion & Consulting GesmbH ist senkt und damit Sojaschrot und es gelungen, natürliche FutterPhosphate in den Futtermitteln zusätze zu entwickeln, die über deutlich reduziert werden. eine vergrößerte und verbesserte Oberfläche der DarmschleimDurch diese Reduktionen ist der haut eine bessere Aufnahme der Stoffwechsel unserer Schweine

wesentlich entlastet, das Immunsystem kann sich besser entwickeln und das Leistungsvermögen und die Gesundheit der Tiere steigen. Langzeitversuch Als eindrucksvolles Beispiel der Proteinabsenkung kann der Langzeitversuch im Institut der LK Nordrhein-Westfalen, „Haus

So haben sich bei Versuchen und Untersuchungen des LFZ Raumberg-Gumpenstein im Institut und in Praxisversuchen Reduktionen der Emissionen von 20 bis 35 Prozent ergeben! Dabei wurde errechnet, dass etwa 25 Prozent der Gesamtreduktionen aus der Proteinabsenkung in den Rezepturen und 75 Prozent aus der Bindekapazität der APC Produkte resultiert. Bei einem Versuch mit Mastschweinen in der Steiermark, ebenfalls unter den Messungen des LFZ Raumberg-Gumpenstein, haben sich mit stark reduziertem Eiweiß neben den deutlichen Reduktionen der Emissionen auch Leistungssteigerungen und Stickstoff- und Phosphorreduktionen in der Gülle gezeigt. Fazit In den Gebieten mit intensiver Schweinehaltung ergeben sich durch die Verwendung der APC natürlichen Futterzusätze Möglichkeiten, die Umweltbelastungen aus der Tierhaltung deutlich zu reduzieren, ohne die Tierhaltung durch die gesetzliche Obergrenze an Stickstoff einschränken zu müssen! l Werner Speer ist Geschäftsführer der APC – Agrar Produktion & ­Consulting GesmbH.

Foto: © APC

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icht nur die unmittelbaren Geruchsbelastungen, sondern auch die Emissionen, die wir in die Atmosphäre „entsorgen“ und die Stickstoff- und Phosphorausscheidungen, die in das Grundwasser gelangen, müssen so weit wie möglich reduziert werden. Daher hat auch der Gesetzgeber reagiert und Obergrenzen für die Stickstoffdüngung erstellt. Das „Aktionsprogramm Nitrat“, kurz APN, stellt die Basis für eine Reihe von gesetzlichen Anforderungen für die Ausbringung von Wirtschaftsdünger dar. Auch Soja­schrot als wichtigster Proteinlieferant in unseren Futtermitteln gerät berechtigterweise immer mehr in die öffentliche Kritik.


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FERKELAUFZUCHT

Biestmilch für alle im Wurf Kolostrum Ein neugeborenes Ferkel muss möglichst schnell genügend Kolostrum aufnehmen. Das Kolostrum beinhaltet lebenswichtige maternale Antikörper, über die das Ferkel eine passive Immunabwehr und somit Schutz vor Krankheitserregern erhält.

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eben der Immunität ist Kolostrum wichtig für die Versorgung mit Energie, Vitaminen, Mengen-, und Spurenelementen und Hormonen. Außerdem wirkt es leicht abführend, damit der erste Kot schnell abgesetzt wird. Die enthaltenen Antikörper gliedern sich in fünf unterschiedliche Immunglobuline. Das IgG macht ca. 80 % der gesamten Immun­ globuline aus. Vitale Ferkel im Vorteil Die Vitalität der Ferkel ist der erste und wichtigste Faktor, der die Kolostrumaufnahme beeinflusst. Das bedeutet, Ferkel sollten nach der Geburt schnell aktiv werden und das Gesäuge suchen. Je eher sie das Gesäuge erreichen und Kolostrum aufnehmen, desto größer sind die Chancen, die nötige Menge zu erhalten. Dadurch erhalten sie auch die nötige Energie, um ihre Körpertemperatur aufrechtzuerhalten. Leichte Ferkel, die nach der Geburt hinter der Sau auf den Spalten liegen bleiben, kühlen schnell aus und schaffen es schlimmstenfalls nicht mehr rechtzeitig zum Gesäuge. Schwerere Ferkel gleichen den Temperaturabfall nach der Geburt schneller aus, sie haben ein längeres Durchhaltevermögen und haben schnell einen funktionstüchtigen Strich gefunden. Dann sorgt der Saugreflex bei

innerhalb von 6 Stunden um die Hälfte ab Erfahrungsgemäß ist der Milchfluss begünstigt, Zuletzt geborene müssen wenn die Sau nach der Gemehr trinken Der IgG-Gehalt burt schnell aufsteht und säuft. der Milch nimmt nach LaktaIhr Kreislauf muss einmal in tionsbeginn innerhalb weniger Schwung kommen, damit sie Stunden rapide ab. Das Kolosabkoten kann und Milch gibt. trum wir dann nach und nach Der Gehalt an IgG im Kolostrum durch weniger energiereiche ist abhängig von der WurfnumSauenmilch ersetzt. Erkennbar mer und dem Impfstatus der Sau. ist dies auch an der Farbe und Der Grund dafür ist, dass ältere Konsistenz der Milch. Sauen sich mit mehr Erregern In gleichem Maße wird die auseinandergesetzt haben. Um Darmwand der Ferkel undurch- auch bei den Jungsauen eine lässiger. Nach rund 24 Stunden gute Kolostrum-Qualität sicherschließt sich die Darmschranke zustellen, ist die Jungsauen­ ganz und die Antikörper werden eingliederung von Bedeutung. wie andere Proteine verdaut. Wenn die Tiere geimpft werden Ferkel, die bis dahin kein Kound mit dem Keimmilieu des Belostrum aufgenommen haben, triebs konfrontiert werden, ist es verenden häufiger. wichtig, dass sie so wenig Stress wie möglich ausgesetzt sind. Je größer der Wurf, desto mehr Ferkel wollen gleichzeitig saufen und die Konkurrenz am Gesäuge Viele Ferkel – größere Konnimmt zu. Somit haben es Ferkel kurrenz Amerikanische Studien belegen, dass ein Ferkel durchschwerer, je später sie geboren werden. Ferkel, die früh geboren schnittlich 250–300 g Kolostrum in den ersten 24 Lebensstunden werden, haben zum einen den Vorteil, mehr Platz am Gesäuge aufnimmt. Die durchschnittliche zu haben, außerdem ist die Milch Kolostrummenge je Sau beträgt zu Beginn der Laktation reich an 3,7 kg. Diese Menge steigt nicht Immunglobulinen. Bereits 6 Stun- mit der Anzahl lebend geborener Ferkel je Wurf an. Wenn ein den später ist die IgG-Konzen­ tration je ml Milch um die Hälfte durchschnittliches Ferkel 250 g Kolostrum aufnimmt, müssen bei abgesunken. Dementsprechend 16 lebend geborenen mindestens mehr muss ein spät geborenes Ferkel trinken, um auf die gleiche 4 kg Kolostrum zur Verfügung Menge IgG wie ein früh gebore- stehen, damit der Wurf optimal versorgt werden kann. nes zu kommen. Sowohl bei großen Würfen als Kolostrum wird schrittweise auch bei milchleistungsschwachen Sauen steigt das Risiko, ersetzt – IgG-Gehalt sinkt vitalen Ferkeln für die nötige Kolostrumaufnahme.

dass Ferkel die ersten Lebens­ tage nicht überstehen. Untersuchungen können belegen, dass Ferkel, die nach der Geburt viel Kolostrum aufgenommen haben, höhere Absetzgewichte erreichen, da sie höhere tägliche Zunahmen aufwiesen. Wie lässt sich die Kolostrumversorgung der eigenen Ferkel im Betrieb überprüfen? Mithilfe einer Blutuntersuchung, dem sogenannten Biest-Score der Firma ForFarmers wollten wir im Lehr- und Versuchszentrum Futterkamp der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein die Kolostrumversorgung von Saugferkeln überprüfen. Laut Leitfaden der Firma ForFarmers sollen aus möglichst großen Würfen Ferkel ausgewählt werden, die rund 24 Stunden alt sind. Von diesen werden 0,5– 1 ml Blut aus der vorderen Halsvene entnommen und gekühlt an ein Labor verschickt. Dort wird dem Blut Ammoniumsulfat zugegeben und dann zentrifugiert. Es entsteht ein Niederschlag, der mit der IgG-Menge im Blut in Zusammenhang steht. Im Rahmen einer amerikanischen Studie wurde ein Grenz­ wert festgelegt, der 15 mg IgG je ml Blut entspricht. Diese Menge sollte ein Ferkel mindestens aufgenommen haben. Jedes beprobte Ferkel geht in eine Datenbank ein. Aus rund 10.000 Ferkeln wird ein Mit-

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Von Caren Ahrendt


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dung 2). Die Versorgung der Ferkel war weitestgehend gut oder im durchschnittlichen Bereich. In der Graphik sieht man nun jedes einzelne Ferkel mit seinem Geburtsgewicht im Verhältnis zur IgG-Konzentration in mg je ml Blut. Hier erkennt man sehr schön, dass auch leichtere Ferkel viel Kolostrum aufnehmen können. Jedoch finden sich vier Ferkel, die unterdurchschnittlich versorgt sind, eines von ihnen konnte nur sehr wenig Kolostrum aufnehmen. Diesen Ferkeln sollte ein verbessertes Kolostrum Management zu Teil werden. Eine geeignete Maßnahme wäre hier das getrennte Säugen, wodurch die Konkurrenz am GeBiest-Score-Ergebnisse in säuge verringert würde. Die WieFutterkamp Im Lehr- und Versuchszentrum Futterkamp werden gedaten zeigten außerdem, dass Geburten sehr streng überwacht. Ferkel, die ausreichend oder viel Kolostrum aufgenommen haben, Anhand einer Zeitleiste auf der Sauenkarte wird bei jedem Kon- nach der vierwöchigen Säugezeit trollgang notiert, wann wie viele auch durchschnittliche bis gute Ferkel geboren waren. Auf diese Absetzgewichte aufwiesen. Die Weise fällt schnell auf, wenn eine vier Ferkel, die wenig IgG im Blut hatten, hatten unterdurchGeburt länger dauert und über schnittliche Absetzgewichte. eine halbe Stunde hinweg kein neues Ferkel geboren wurde. Außerdem werden schwache Ferkel Tipps zur optimalen Biestaufgewärmt und an das Gesäuge milchversorgung für alle im der Sau gesetzt, damit sie schnell Wurf beginnen zu trinken. Zur Überprüfung dieses Manage- Schnelle Geburten: Die optimale Biestmilchversorgung ments wurde der Biest-Score bei 36 Ferkeln von sechs Sauen für alle Ferkel im Wurf zu gewährleisten, erfordert genaues durchgeführt (siehe Abbiltelwert gebildet, anhand dessen man sich und seinen Betrieb vergleichen kann. Mithilfe des sogenannten Biest-Scores kann abgeleitet werden, wo der Betrieb im Vergleich zu anderen steht. Interessante Fragen sind: – Wie viele Ferkel liegen unter dem kritischen Wert? – Steigen die Werte mit der Wurfnummer? – Sind die Ferkel, die am meisten Kolostrum aufgenommen haben, auch die schwersten beim Absetzen? – Zu guter Letzt: Sollte man am Kolostrummanagement arbeiten?

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Hinsehen und gute Geburtsüberwachung. Es ist wichtig, dass frisch geborene Ferkel möglichst schnell an das Gesäuge gelangen. Es empfiehlt sich, die Sau anzumelken. Zum einen kann das dem Ferkel helfen, weil dann sofort Milch kommt, wenn es saugt. Zum anderen bewirkt es die Ausschüttung von Oxy­tocin, sodass die Kontraktion der Gebärmutter angeregt wird. Das beschleunigt wiederum die Geburt, sodass auch die letztgeborenen Ferkel Kolostrum bekommen.

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Gesäuge und die später geborenen Ferkel können ungehindert trinken. Wichtig ist, den abgetrennten Ferkeln genügend Wärme zuzuführen. Mit einem eckigen Kasten ohne Boden können einige Ferkel zur Hälfte auf dem warmen Nest unter der Wärmelampe und zur Hälfte auf den Spalten abgetrennt werden. So kann Flüssigkeit ablaufen. Nach 2 Stunden sollten die abgetrennten Ferkel gegen andere ausgetauscht werden.

Fazit Je früher Neugeborene an das Gesäuge kommen, desto Extra-Betreuung: Einzelne mehr Antikörper nehmen sie auf. schwache Ferkel finden häufig Leichte sowie zuletzt geborene den Weg an das Gesäuge nicht Ferkel sind im Nachteil und und müssen besonders untermüssen unterstütz werden. stützt werden. Diese Ferkel soll- Das eigene Kolostrummanageten nach der Geburt aufgewärmt, ment sollte man kritisch hintergetrocknet und an das Gesäuge fragen. Denn bereits direkt nach gesetzt werden. der Geburt werden die Weichen für gesunde und kräftige Ferkel Getrenntes Säugen: Die später gestellt. Zur Eigenkontrolle steht mit dem Biest-Score eine schnelgeborenen sowie die leichten le Methode zur Verfügung. Ferkel haben verhältnismäßig geringere Chancen, genügend Ko- Die Versorgung der frisch geborenen Ferkel mit Kolostrum belostrum aufzunehmen, und müsdeutet Immunabwehr und Enersen daher vermehrt unterstützt gie, und ist somit verantwortlich werden. Dies kann auch durch Abtrennen der Erstgeborenen er- für die Vitalität der Saugferkel, folgen. Hierzu werden die ersten denn die Überlebenschancen Ferkel markiert und nach einigen steigen mit der aufgenommenen Menge an Antikörpern. l Stunden, wenn sie bereits Milch aufgenommen haben, im FerkelCaren Ahrendt, Landwirtschaftskammer nest abgetrennt. So verringert Schleswig-Holstein, Lehr- und Versuchszentrum Futterkamp, Deutschland. man den Konkurrenzkampf am 80

IgG-Konzentra on in % mg IgG pro ml Blut

IgG-Konzentra on in %

70

100 90 80 70 60 50 40 30 20 10 0

60 50 40 30 20 10 0

0

6

12

18

24

48

Stunden nach dem Abferkeln

Abb. 1: Bereits nach 6 Stunden ist die IgG-Konzentration je ml Milch um die Hälfte gesunken.

0

0,5

1

1,5

2

Gewicht in kg

Abb. 2: Auch leichte Ferkel haben viel Kolostrum aufgenommen, vier Ferkel müssten mehr unterstützt werden.


12 FÜTTERUNG

Wodurch lässt sich die Futtereffizienz s­ teigern? Futterkosten Mit einem nur gering besseren Futteraufwand können nennenswerte finanzielle Verbesserungen erzielt werden. Es lohnt sich, einen genauen Blick auf einen effizienten Einsatz zu werfen. von 16.200 Euro zusammen. Dies zeigt, wie wichtig es ist, den Futteraufwand nicht aus den Augen zu verlieren und alles zu ei durchschnittlichen tun, um ihn zu minimieren. ­Kosten von 30 Euro für 100 kg Schweinemastfutter Eine erste Voraussetzung dafür bringt die Verbesserung des Fut- ist aber, dass der Tierhalter auch teraufwandes von 100 g pro kg seinen Futteraufwand in der Zunahmen glatte 2,7 Euro pro Schweinemast kennt. Hierzu ist es Mastschwein (Tabelle 1). notwendig, regelmäßig AufzeichBei einem Absatz von 6.000 nungen zu den Futterzukäufen/ Mastschweinen im Jahr kommt Futtermischungen mit den erzielhier schnell die ersparte Summe ten Schlachtgewichten und Mast­

B

Futteraufwand (kg/kg)

Einsatz Futter 90 kg Zumast (kg)

Futterersparnis (kg/Mastschwein)

Finanzielle Auswirkung (€)

1 : 3,2

288

+ 18

+   5,4

1 : 3,0

270

0

1 : 2,9

261

1 : 2,8

ergebnissen abzugleichen und den Futteraufwand zu berechnen. Dazu gibt es mittlerweile im Internet entsprechende Excelanwendungen zum Download. Bei Beachtung der folgenden Punkte kann die Futtereffizienz im Betrieb deutlich gesteigert werden: Futterlagerung Bei der Ernte enthält das eigene Getreide den

höchsten Energiegehalt. Für den Schweinehalter ist es wichtig, über die Lagerung so wenig wie möglich an Energie zu verlieren. Dazu gehört unbedingt eine Kühlung des Getreides nach der Ernte. Je wärmer das Getreide, umso höher sind die Verluste. Zugleich spielt der Wassergehalt des Getreides eine wichtige Rolle. Optimal lagerfähig ist das Getreide erst mit maximal 14% Feuchte. Heute stehen mehrere optimal

ungünstig

Mehlfutter (für Hofmischungen)

<2

>2

0

Zugekautes Fertigfutter ­(Pellets/Granulate)

<3

>4

– 9

–   2,7

Sojaschrot

<5

>6

252

–18

–   5,4

Proteinreiche Ergänzer

<4

>5

1 : 2,7

243

– 27

–   8,1

1 : 2,6

234

– 36

– 10,8

Mineralfutter

< 10

> 12

1 : 2,5

225

– 45

– 13,5

Pflanzenöle

< 12

> 16

Tabelle 1: Auswirkungen einer Verbesserung im Futteraufwand in der Schweinemast

Tabelle 2: Empfohlene Lagerzeiten für Futtermittel (in Wochen), geändert nach Stalljohann.

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Von Manfred Weber


FÜTTERUNG 13

Verfahren zur Kühlung und Trocknung des Getreides zur Verfügung, die unbedingt genutzt werden sollten. Geht nur 1% der Getreideenergie verloren, heißt dies, zusätzliche Kosten von ca. 0,5 Euro pro Mastschwein. Insbesonders hohe Temperaturen im Futterstapel und Schädlingsbesatz erhöhen die nicht vermeidbaren Verluste von 1–2% (ca. 1 % für Ein- und Auslagern und 0,1–0,2% pro Lagermonat). Aber auch fertige Mischungen, die im Silo gelagert werden, unterliegen Verlusten. Hier trägt häufig eingedrungene Feuchtigkeit und damit Schimmelbildung im Futterstock dazu bei. Zu achten ist auch auf die Temperaturen des zugekauften Futters. Bei kurzen Anfahrtswegen und guter Auslastung des Mischfutterwerkes könnten die Fertigfutter mit erhöhten Temperaturen angeliefert werden. Dies hat zumeist höhere Verluste zur Folge und kann zur Bildung von Schwitzwasser in Außensilos führen. Je nach Beschaffenheit des zu lagernden Futters sollten maximale Lagerzeiten nicht überschritten werden. In Tabelle 2 sind diese in Größenordnungen angegeben. Futterverluste können auch durch die regelmäßige Reinigung von Silos vermieden werden. Dazu ist es notwendig, entsprechende Revisionsöffnungen („Mannlöcher“) am Silo zu haben. Neue GFK- oder Stahlsilos sollten nur mit solchen gekauft werden. Auch in bestehende Silos können sie eingefräst werden. Professionelle Firmen stehen dazu zur Verfügung. Diese bieten heute auch die Innenreinigung mit Hochdruck und Warmluft an. Gute Betriebe nehmen diesen Service jährlich oder mindestens alle 2 Jahre in Anspruch. Zwischendurch können die Silos über diese Öffnungen mit entsprechendem Handwerkszeug selbst gereinigt werden. Dazu ist es aber nötig, die Silos auch für kurze Zeit leerfahren zu können. Ein Reservesilo sollte daher immer auf dem Hof sein. Trevirasilos können nach jedem

PARAMETER

HAMMERMÜHLENZUSTAND

SIEBLOCHGRÖSSE

alt

neu

3 mm

6 mm

Tageszunahmen (g/Tag)

514a

540b

523

530

Futteraufnahme (kg/Tag)

0,85a

0,90b

0,87

0,88

Futteraufwand (kg/kg)

1,65

1,67

1,66

1,66

Tabelle 3: Ergebnisse in der Ferkelaufzucht in Abhängigkeit vom Zustand der Futtermühle ­(Lindermayer 2009). Durchgang mit einfachen Mitteln bleme bei der Lagerung im Silo ausgeklopft werden. vorprogrammiert. Hinzu kam ein starker Aufschluss der RohfaserFutterherstellung Wird Futfraktion im Getreide und damit ter in der eigenen Mahl- und eine schlechtere „BallaststoffwirMischanlage hergestellt, ist kung“ im Ferkelfutter. die Kontrolle dieser Futter in Spätestens wenn im fertigen regelmäßigen Zeitabständen Futtermittel erkennbare Kornunumgänglich. Denn zu grob strukturen (halbe, kaum angegeschrotete Futter können vom schlagene, ganze Körner) zu Schwein nicht in ausreichendem finden sind, sollten die Lochsiebe Maße verdaut werden, und Fut- ausgewechselt werden. Diese termittel, die zu fein hergestellt nicht oder nur schlecht verdauliwerden, können Verdauungschen Futtermischungen können trakterkrankungen, wie Magen- vermieden werden, indem in geschwüre, hervorrufen. Daher regelmäßigen Abständen die sollte sich die Futterstruktur von Lochsiebe auf Beschädigungen Mischfutter für Mastschweine kontrolliert werden. wenn möglich in folgenden Grenzen (Durchmesser der Fut- Auch dem Landwirt stehen terpartikel) bewegen: Möglichkeiten offen, seine FutMaximal 50% > 1 mm termischungen auf den VermahMaximal 35–40% < 0,5 % lungsgrad hin zu kontrollieren. Während in der MischfutterinGrobe Anhaltspunkte geben, dustrie der Vermahlungsgrad wie oben schon beschrieben, von Futtermittel aus arbeitstech- angeschlagene, halbe oder ganze nischen Gründen in erster Linie Körner in der Futtermischung. über die Drehzahl der Mühle Aber auch starke Staubentwickgeregelt wird, kann dies in der lung beim Eintrag ins Silo oder betriebseigenen Mahl- und im Stall kann durch zu feine Mischanlage besser über den Futterpartikel hervorgerufen Sieblochdurchmesser reguliert werden. Optimal ist allerdings werden. Entscheidend ist aber die Überprüfung mittels kleiner auch hier die FunktionstüchtigSiebkästen, die beim Landhankeit der Mühle. Gerade defekte del oder dem Mischfutter- bzw. Lochsiebe oder abgenutzte Ham- Mineralstoffhersteller bezomer oder Schlagleisten beeinflus- gen werden können. Hiermit sen den Vermahlungsgrad ganz erheblich. So zeigte sich in einem Versuch der bayrischen Landesanstalt in Grub (Tabelle 3), dass durch den Einsatz von neuen Schlaghämmern bei gleichen Lochsieben ein deutlich gröberes Futter erzeugt werden konnte. Durch den längeren Verbleib des Getreides in der Mühle bei abgenutzten Schlagwerkzeugen wurde nicht nur der Staubanteil im fertigen Futter stark erhöht, sondern es resultierten auch längere Laufzeiten der Schrotmühle und ein deutlich wärmeres Futter. Dadurch waren Pro­

können die Fraktionen unter 1 mm, zwischen 1 und 2 und über 2 mm näherungsweise kontrolliert werden. Sie reichen zumeist aus, um grobe Fehler im Vermahlungsgrad festzustellen. Voraussetzung jedoch ist, sich an die vorgegebenen Anweisungen in der Beschreibung zu halten und die Mindestschüttelzeiten einzuhalten. Dabei sollten die Rüttelbewegungen nicht nur seitwärts, sondern auch hin und wieder horizontal ausgeführt werden, damit die kleineren Partikel auch tatsächlich in Richtung Sieb wandern und dort hindurch fallen können. In diesen Siebkästen werden die Anteile in Volumenprozent angegeben. Pelletierte oder gebröselte Futter sind deutlich schwerer zu untersuchen. Hier kommt eigentlich nur eine nasse Siebanalyse in Frage, die im Betrieb selbst nicht gemacht werden kann. Dazu muss das Futter dann zur Untersuchung eingeschickt werden. Was ist zu tun, wenn die Futter­mischung zu grob ist: – Lochsiebe kontrollieren – Siebe gegen engmaschigere austauschen – Drehzahl erhöhen – Materialeinlauf regulieren


14 FÜTTERUNG

– Vermahlung aller ­Komponenten – Materialeinlauf verringern Was ist zu tun, wenn die Futter­mischung zu fein ist: – Gröbere Siebe verwenden – Drehzahlen senken – Schlagwerkzeuge kontrollieren und ggf. ersetzen – Nur Teile der Futtermischung (z.B. Getreide) vermahlen – Materialeinlauf erhöhen Futterhygiene Futterhygiene beginnt mit der Ein- oder Auslagerung des Getreides. In vielen Betrieben wird das Getreide so in den Futtertrog gegeben, wie es geerntet wird. Sinnvoller ist hier aber eine vorgeschaltete Getreidereinigung, z.B. durch einen Windsichter. Dabei werden erhebliche Mengen an Pro­ blemkörnern und Besatz entfernt. Besonders in Jahren mit höherem Fusarienbefall kann dies erhebliche Fütterungsprobleme vermeiden.

PARAMETER

SAUEN*

KASTRATE*

EBER**

Rohasche

3,1

3,0

3,0

Rohprotein

16,8

16,0

17,7

Rohfett

22,9

26,3

16,2

Wasser

57,2

54,7

63,1

*Berg und Schulz 2001, **Otten et al. 2012

Tabelle 4: Ergebnisse von Ganzkörperanalysen von Sauen, ­Kastraten und Ebern. Wird CCM oder Ganzkornsilage hergestellt, ist schon bei der Silierung auf optimale Futterbeschaffenheit achtzugegeben. Sollte es doch einmal zu Fehlgärungen kommen und sich Schimmelnester im Silo bilden, gehören diese nicht ins Schweine­futter, auch nicht ins Futter für die Mastschweine. Im Stall sollten nicht nur die Tröge und Futterautomaten regelmäßig gereinigt werden, sondern vor allem auch die Anmischbehälter und Leitungen der Flüssigfüt-

terung. Dabei helfen vor allem automatische Reinigungsanlagen im Futterbehälter, wie Säure­ nebler oder UV-Licht. Auch die Futterleitungen bedürfen einer regelmäßigen Reinigung. Dort setzen sich nicht nur Keime, die den Tieren gefährlich werden können, fest, sondern auch solche, die durch ihr Wachstum und Vermehrung erhebliche Futterinhaltsstoffe binden können. So wird häufig beobachtet, dass bei starker Hefebesiedlung gerade die

freien Aminosäuren nicht mehr da ankommen, wo sie sollen, sondern schon in den Futterleitungen von den Hefen verstoffwechselt werden. Geringeres Wachstum und verfettete Schweine sind die Folge. Folgende Reinigungsschritte für die Flüssigfütterungsanlage werden empfohlen: Tägliche Reinigung – Anmischbottich mit Wasser ausspülen und evtl. Bottich­ deckel nach jedem Füttern zum Trocknen öffnen Alle 2–3 Wochen – Bottiche mit Hochdruck­ reiniger und warmem Wasser reinigen – Schmutzwasserablauf ­sicherstellen Grundreinigung nach jedem Mastdurchgang – Bottiche mit Hochdruckreiniger und warmem Wasser reinigen

Das A und O für schweinehaltende Betriebe: Existenz gegen Tierseuchen und Krankheiten absichern Die afrikanische Schweinepest (ASP) hat im Januar 2014 die Europäische Union erreicht. Sowohl in Polen als auch in Litauen ist das Virus bei Wildschweinen nachgewiesen.

A

uf einer Insel in Estland ist ASP im August 2016 ausgebrochen. Ein Schweinebestand musste gekeult werden. Die Sorge einer weiteren Verbreitung innerhalb der EU-Länder ist groß. Die afrikanische Schweinepest ist eine anzeigepflichtige Tierseuche und zeigt die gleichen Symptome wie die klassische Schweinepest. Der höchst infektiöse Virus verursacht eine akute Erkrankung mit einer Sterblichkeitsrate bis zu 100 Prozent innerhalb von fünf bis 10 Tagen nach der Ansteckung. Eine Behandlung erkrankter Tiere ist nicht möglich. Es gibt keinen Impfstoff gegen den ASP-Erreger. Die Übertragung erfolgt sowohl von Tier zu Tier als auch über

standes erhält der Betrieb von staatlicher Seite keine Erstattung. Hier greift die Ertragsschadenversicherung der Vereinigten Tierversicherung (VTV), einer Gesellschaft der R+V VersicheVon staatlicher Seite erhalten rungsgruppe aus Deutschland. Landwirte zwar einen Basisschutz, der allerdings nur die Damit lassen sich alle ProdukEntschädigung des Tierwertes tionsverfahren der Schweine-, beinhaltet. Ertragsausfälle Rinder- und Geflügelproduktion (Deckungsbeitragsrückgänge) gegen anzeigepflichtige Tierseudurch die Lage des Betriebes chen oder übertragbare Tierim Sperr- oder Beobachtungsge- krankheiten, wie z.B. PRRS oder biet gehen komplett zu Lasten Dysenterie, absichern. des Landwirts genauso wie Dabei entschädigt die VTV den Einbußen durch Produktionsentstandenen Deckungsbeitragsunterbrechungen beispielsweise verlust abzüglich eines vertragaufgrund einer angeordneten lich vereinbarten Selbstbehaltes. Keulung. Auch für erhöhte Kosten für Tierarztrechnungen, Das Besondere: Schäden werMedikamente und Desinfekden anhand der individuellen tionsmaßnahmen bis hin zur betrieblichen Daten ermittelt. Wiederbeschaffung des Tierbe- Alle Positionen, die die Schakontaminierte Zwischenträger wie virusverunreinigtes Futter, Trinkwasser, Transportfahrzeuge oder Personen.

denhöhe beeinflussen, sowohl Mindererlöse als auch Zusatzkosten finden bei der Berechnung vollständig und exakt Berücksichtigung. Kompetente, praxiserfahrene Diplom-Agrar­ ingenieure der VTV stehen den Kunden als Schadenregulierer zur Verfügung. Landwirte können zusätzlich von der aktuellen Aktion „IHR PLUS AN ERFAHRUNG“ profitieren. Für sämtliche Ertragsschadenversicherungen, die bis 31.12.2016 abgeschlossen werden, verkürzt R+V die Wartezeit für Schadenleistungen von 3 Monaten auf 1 Monat. Weitere Informationen erhalten Interessierte unter www.landwirtschaft.ruv.at


FÜTTERUNG 15

– Wasserspülung, um organische Reste zu entfernen – Natronlaugenreinigung mit 1%–5%iger Lauge (1000 Liter Wasser + 10–50 kg Ätznatron) ca. 15 Minuten umpumpen, danach 3–5 Stunden stehen lassen. Anschließend 15 Minuten umpumpen und Schmutzbrühe ablaufen lassen. – alternativ: Reinigung mit s­ auren Melkmaschinen­reinigern

werden, fangen Futterverluste auf und ermöglichen die spätere Aufnahme durch die Tiere und schützen gleichzeitig die Beton­ spaltenböden vor Futtersäuren.

das? Treten in einer 20er Bucht Futterverluste in dieser Größenordnung auf, beläuft sich dies in etwa auf 1 kg Futter pro Tag. Bei durchschnittlich 100 Futtertagen pro Durchgang summiert sich dies auf ca. 100 kg oder 30 Euro. Bezogen auf ein Mastschwein kommen also schnell 1,5 Euro an zusätzlichen Kosten auf den Schweinehalter zu.

Wie können Futterverluste vermieden werden? Dazu sollte dem Tierhalter zunächst klar sein, wo sie auftreten. Mit dem ein­ fachen „Taschenlampentest“ lässt sich dabei schnell Klarheit schaffen. Dazu sollte der Tierbetreuer regelmäßig auf Futterkegelsuche unter der Fütterungseinrichtung gehen und die „Problemautomaten“ ausfindig machen. Häufig kann über eine Optimierung der Einstellungen schon Abhilfe geschaffen werden. In der Schale von Breifutterautomaten sollten nie mehr als kleine Futterreste vorhanden sein. Auch am Quertrog sind diese zu vermeiden. Eine regelmäßige Futtermengenanpassung ist dabei unverzichtbar. Auch die zusätzliche Anbringung von Querstreben in den Längsoder Rundtrögen verhindert Futterverluste sind oft vermeid- das Hin- und Herschieben des Futters und damit Futterverlusbar und belasten die Ökonomie te. Es helfen auch nach innen der Mastschweinehaltung ganz besonders. Häufig werden Futter- gekantete Trogbegrenzungen. Platten aus Hartplastik, die unter verluste in der Höhe von 2–3% als normal dargestellt. Was heißt die Futterautomaten angebracht Nach der Grundreinigung kann der Aufbau der erwünschten Keimflora durch Zusatz von Milchsäurebakterien für ca. 4 Tage unterstützt werden Aber auch die Futterleitungen von Trockenfütterungsanlagen sollten regelmäßig auf Milbenbefall kontrolliert werden. Um die Futtertröge möglichst sauber zu halten, ist ein Mindestbesatz von Tieren nötig. Demgegenüber steht die Gefahr, das Tier-Fressplatzverhältnis zu eng zu wählen und damit den „Kampf“ ums Futter zu stark anzuheizen. Beim Breifutterautomaten liegen die Empfehlungen daher bei 25–30 Tieren pro Einzelautomat und am Sensorkurztrog bei einem Tier-Fress­platz-Verhältnis von 1:4.

Futterkosten Eine direkte Auswirkung auf die Gesamtfutterkosten pro Schwein hat die Verringerung der Kosten der eingesetzten Futtermittel. Dabei sollte aber immer die Prämisse gelten: Keine Kompromisse hinsichtlich der Futterqualität. Zunächst spielt hier das Verhandlungsgeschick des Landwirtes eine wichtige Rolle. Auch der Wechsel von einem zum anderen Futterlieferanten kann zu deutlichen Entlastungen führen. Für kleinere Betriebe bietet sich der Zusammenschluss zu Futterzukaufsgemeinschaften an, dann kann man die Degressionen der größeren Einkaufs­partien auch im kleinen Betrieb nutzen. In Flüssigfütterungsbetrieben sollte man sehr intensiv über den Einsatz von Nebenprodukten nachdenken. Auch wenn dazu die Erweiterung der Anlage um Futterlagerstätten (z.B. beheizbare Silos oder Flüssigfuttertanks) notwendig ist, amortisieren sich solche Investitionen unter Umständen sehr schnell. Zunächst sollten aber die Verfügbarkeit und der Preis für jeden Betrieb im Vorfeld gecheckt und anschließend eine betriebwirtschaftliche

Berechnung angestellt werden. Bei den deutschen Spitzenbetrieben, die sich unter dem Mantel der DLG jährlich treffen und ihre Auswertungen vergleichen, zeigt sich schon seit Jahren, dass Betriebe, die Nebenprodukte einsetzen, Futterkostenvorteile zwischen 5 und 10 Euro je Tier aufweisen. Untersuchungen zeigen auch, dass durch den Einsatz von unterschiedlichen Getreidearten, die sich stark im Preis unterscheiden, Futterkosten eingespart werden können. Setzt man statt Weizen und Gerste eher Roggen und Triticale, die günstiger zu beschaffen sind, ein, können 1–2 Euro gespart werden. Aber auch hier gilt: Vor dem Zukauf den Bleistift spitzen und eine Berechnung unter Einbeziehung aller Kosten (Transport, Lagerung, Inhalts­stoffe, evtl. Mineralfutteränderungen etc.) aufstellen. Ähnliches gilt für den Bereich der Eiweißfuttermittel. Auch hier kann es günstiger sein, Alternativen wie Rapsschrot oder Leguminosen statt Sojaschrot zu nutzen. Für Rapsschrot gilt: Liegt der Preis des Rapsschrotes unter 65–68% des Sojaschrotpreises, sollte man zugreifen. l Dr. Manfred Weber ist Experte im Zen­ trum für Tierhaltung und Technik, Iden, der Landesanstalt für Landwirtschaft und Gartenbau (LLG), Sachsen-Anhalt.

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Gleichmäßig anhaftender Schaum ist Voraussetzung für einen guten Reinigungserfolg.

Reinigung im Schweinestall leicht gemacht Stallhygiene Damit die eher unbeliebte Arbeit des Reinigens von Stallabteilen schnell und leicht von der Hand geht, gilt es einiges zu beachten. Der folgende Text erläutert wichtige Schritte und gibt Tipps, wie diese Arbeit erleichtert werden kann. Von Ole Peter Tiedje

Ecken nachzuspülen. Sämtliche Vorratsbehälter von Futterautomaten sind restlos zu leeren, auch wenn nur geringe Restach dem Ausstallen der Tiere sind zunächst Vor- mengen vorhanden sind. Dies geht von Hand schneller als arbeiten durchzuführen, der Versuch, es später mit dem welche im ersten Augenblick Hochdruckreiniger rauszuspülen. nicht so nötig erscheinen, aber Zusatztröge sind aufzunehmen das spätere Reinigen stark erleichtern. So sollte in sämtlichen und an geeigneter Stelle zum Einweichen abzulegen. Bei Buchten loser Kot mit Schaufel und Schubkarre entfernt werden. Rundtrögen empfiehlt sich der Beim Gülleablassen empfiehlt es Gang, Langtröge können sehr sich gerade bei Wechselstausys- gut über zwei Buchtenwände temen, im Bereich der Ecken ein hochgestellt werden. Im AbferSpaltenelement hochzunehmen kelbereich sind Troghalter für die und manuell mit Wasserschlauch Plastikrundschalen am Ferkelschutzkorb eine gute Lösung, um oder Hochdruckreiniger angediese dort einzuhängen, da sie sammelten Schmutz aus den

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in dieser Halterung auch optimal Schwitzwasser bilden. Im Abferkelbereich sind die Infrarotlamgewaschen werden können. pen hochzuhängen, um diese vor Wasser zu schützen. Schutz von elektronischen Bauteilen Vor Beginn sind Einweichen ist das A und O alle empfindlichen elektriZiel und Zweck ist es, die schen Bauteile im Abteil gegen verkrusteten Schmutzschichten Spritzwasser zu schützen, wie aufzuweichen. Dies geht am beszum Beispiel elektronische ten, wenn sich möglichst feine Komponenten der Fütterung. Wassertropfen auf den Schmutz Man sollte sich vorab informieren, was geschützt werden muss. setzen. Es gibt dafür verschiedene technische Lösungen. Ganz Zum Abdecken selber eignet sich Plastikfolie und Kabelbinder simpel geht es natürlich mit dem oder Gewebeklebeband sehr gut. Wasserschlauch per Hand. Alle drei bis vier Stunden am Tage Es sollte auch bedacht werden, wird alles nass gemacht und so dass dieser Schutz wieder entfernt werden muss. Im belegten feucht gehalten. Als Aufsatz für den Schlauch ist eine Abteil kann sich dort schnell

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spezielle Sprühdüse unabdingbar, da ohne Aufsatz viel zu viel Wasser unnötig im Güllekeller entschwindet. Zudem kostet diese Arbeit einfach sehr viel Zeit und kann über Tag auch leicht in Vergessenheit geraten. Somit werden auf vielen Betrieben automatische Systeme, mobil oder stationär, eingesetzt. Der Einsatz von Rasensprengern ist noch immer häufig zu sehen. Zusammen mit einer mobilen Zeitschaltuhr und Magnetventil wird eine kurze, intervallgesteuerte Beregnung erzielt. Allerdings ist der Standort des Aufstellens im Abteil immer schwierig zu wählen. Das Gerät steht oft nicht hoch genug, um Wasser optimal zu verteilen. Zudem kann es sich bei mangelnder Standsicherheit selber vom Podest herunterschieben, was, gerade wenn es nachts passiert, wertvolle Einweichzeit kostet. Feste Anlagen haben klare Vorteile Aus diesen Gründen sind feste Anlagen mit separatem Wasserkreislauf bei Neubauten Standard. Dafür wird ein separater Wasserkreislauf über eine Zeitschaltuhr geregelt. In jedem Abteil befindet sich ein Absperrhahn, welcher ein Zuschalten des Beregnungsringes im Abteil ermöglicht. So können auch mehrere Abteile gleichzeitig optimal eingeweicht werden, beziehungsweise hinzu- oder weggeschaltet werden. Im Abteil selber verläuft ein Wasserrohr über den Buchten unter der Decke. In regelmäßigen Abständen sind kleine Sprühdüsen angebracht. Ziel der Sprühdüse ist es, einen kegelförmigen

Sprühnebel zu erzeugen. Während das Abteil belegt ist, wird die Einweichanlage nicht genutzt, weshalb es häufiger zu verkalkten und verstopften Düsen kommen kann. Darum sind die Einweichdüsen nach Ausstallung der Tiere zunächst auf Funktion zu prüfen und auftretende Verstopfung zu beseitigen. Sind die Beregnungsintervalle in der Zeitschaltuhr einmal eingestellt, braucht dort in der Regel nichts mehr geändert werden. Wichtig sind kurze Beregnungszeiten in regelmäßigen Abständen. Das eigentliche Reinigen beginnt mit Rüstzeit Das Reinigen der Abteile selber geht in den meisten Fällen gut von der Hand. Jedoch lassen lange Rüstzeiten durch das Aufbauen des Equipments den Tatendrang schnell in den Keller sinken. Wenn es schon damit beginnt, dass sich der Hochdruckreiniger nicht schieben lässt und die Türkante vom Stall wieder mal zu hoch ist, um den Reiniger da rüber zu bekommen, sinkt die Motivation sofort. Vor dem Abteil geht es weiter. Wo ist der nächste Stromanschluss und Wasseranschluss? Hier liegt klar auf der Hand: Jede Verlängerung, die gespart werden kann, ist nicht nur aus technischer Sicht von Vorteil. In einigen Betrieben besitzt jedes Abteil einen separaten Wasseranschluss, wo der Reiniger angeschlossen werden kann. Hier ist es dann natürlich optional, sich einen kurzen Anschlussschlauch für den Reiniger zu bauen, um nicht meterweise ungenutzte Schlauchware

vor dem Abteil liegen zu haben. Bei der Stromversorgung sind kurze Wege ebenso zu empfehlen. Wenn sich zwei Abteile eine Dose teilen, ist dies optimal. Verlängerungskabel bergen die Gefahr eines Wassereintritts an den Verbindungen, gerade wenn diese auch noch im zu waschenden Abteil liegen müssen. Bei stationär im Stall installierter Hochdruckreinigertechnik entfallen die langen Rüstzeiten, jedoch ist in den meisten Betrieben der flexibel einzusetzende mobile Hochdruckreiniger vorhanden. Auch wenn der Hochdruckreiniger während des Waschens mehrmals umgesetzt wird, kostet dies Zeit. Es ist zwar nicht in allen Fällen möglich, aber es sollte versucht werden, das Gerät vor dem Abteil zu postieren. Dazu ist der Hochdruckschlauch entsprechend der benötigten Länge anzupassen. Schon wenige gesparte Minuten beim Auf- und Abbauen summieren sich schnell auf mehrere Stunden im Jahr. Einsatz von Reinigungsmitteln Es gibt verschiedene, vorwiegend alkalische Reinigungsmittel zur Stallreinigung, welche sich in Wirkungsweise und Ausbringtechnik unterscheiden. Ziel des Einschäumens ist es, nicht nur den sichtbaren Dreck zu lösen, sondern in erster Linie unsichtbare Fettrückstände und abgelagerte Eiweiße auf allen Oberflächen zu eliminieren. Beim Einweichen werden zwar die Schmutzpartikel durchweicht und lassen sich so mechanisch besser lösen, doch das Wasser kann die Fettschicht alleine nicht durchdringen und perlt ab. Wird nicht vernünftig gearbeitet, kann sich über mehrere Durchgänge eine Fettschicht aufbauen, welche rein mechanisch mit Wasser und Druck absolut nicht mehr zu entfernen ist. Sichtbar wird dies erst durch langsam entstehende Verfärbungen auf Buchtenwänden. Schaum wird entweder im Niederdruck (Wasserschlauch) erzeugt oder mit dem Hochdruckreiniger. Dafür wird eine Schaumlanze genutzt, welche das richtige Verhältnis vom Reinigungsmittel zum Wasser herstellt. Die Schaumlanze ist

von der Einstellung her auf das Produkt abgestimmt oder besitzt eine Zudosierverstellung, um je nach Produkt eine optimales Schaumergebnis zu erzielen. Bewährt hat sich ein handlicher Vorratsbehälter mit bis zu einem Liter Fassungsvermögen. Ziel ist es, dass der Schaum auf der Oberfläche gleichmäßig haften bleibt, um dort einzuwirken. Ein Mittel, das aufgebracht wird und gleich an der Oberfläche herunterläuft, kann nicht ausreichend einwirken. Die benötigte Kontaktzeit des Produktes ist der Gebrauchsanweisung zu entnehmen, diese kann bis zu einer halben Stunde andauern. Kurz vor dem Schäumen darf unter Umständen nicht nochmal alles nass gemacht werden. Nach dem Einweichen bleibt ein Wasserfilm auf den Oberflächen, der nun nicht gewünscht wird. Trifft Schaummittel darauf, bleibt es nicht haften, sondern gleitet ungenutzt auf diesem Film nach unten auf den Boden. Im Rhythmus arbeiten Mit einem ordnungsgemäß ausgebrachten Reinigungsmittel ist es aber noch nicht getan. Sehr unvorteilhaft, aber meistens nicht anders möglich, ist es, das ganze Abteil zu Beginn einzuschäumen und im zweiten Schritt zu waschen. Durch die hohe Luftfeuchtigkeit und den Sprühnebel, der durch das Waschen entsteht, wird der Schaum mit der Zeit wieder abgetragen. Schaum arbeitet dynamisch, das heißt nach benötigter Einwirkzeit beginnt dieser von selber mit ersten gelösten Fettteilchen an der Oberfläche herunterzulaufen. Zu diesem Zeitpunkt sollte nun auch mechanisch gereinigt werden, um verbliebene, gelöste Fette restlos zu entfernen. Optimal funktioniert die Reinigung immer nur in Kombination von Fettlöser und mechanischer Reinigung. Es sollte zu Beginn so viel geschäumt werden, wie etwa in einer halben Stunde gewaschen werden kann. Auf der Hälfte ist der Waschvorgang zu unterbrechen und wieder Material für eine halbe Stunde einzuschäumen. Dann wird die Arbeit an den zuerst eingeschäumten Buchten fortgesetzt. Es ist


FIRMEN BERICHTEN 19

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iere brauchen ein hygienisch sauberes Umfeld, damit sie sich wohl fühlen und leistungsfähig sind. Gesunde Lebensmittel können Tiere nur liefern, wenn sie hygienisch einwandfreie Bedingungen vorfinden und einwandfreies Futter erhalten. Aus diesem Grund sind wir im Agrarbereich ein gefragter Partner, wenn es um erfolgreiche Hygienekonzepte für die moderne Stall- und Tierhygiene und um die Steigerung des Wohlbefindens der Tiere geht. Als weltweit anerkannter Spezialist liefert EWABO Reinigungs- und Desinfektionsprodukte sowie innovative Hygienekonzepte für die Bereiche AGRAR, Lebensmittelwirtschaft und Gastronomie.

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darauf zu achten, logisch vorzugehen, um nicht versehentlich den frisch aufgetragenen Schaum gleich wieder herunterzuspülen. So kann zum Beispiel, wenn möglich, abwechselnd links und rechts gearbeitet werden. Diese Methode spart Zeit und durch dieses gezielte Einschäumen sinkt auch der Verbrauch von Reinigungsmitteln. Die Preisspanne bewegt sich für das Kilo Reinigungsmittel zwischen ca. 2,5 € und 6 €. Dabei kann nicht pauschal gesagt werden, dass teuerere Mittel auch besser sind, jedoch kommt das teurere Produkt oftmals mit einer niedrigeren Aufwandmenge aus. Da Reinigungsmittel das ganze Jahr über benötigt wird, empfiehlt es sich, Faßgebinde zu kaufen – auf das Kilo gerechnet kann hier gespart werden. Vorsicht ist bei der Anwendung geboten. Es sind unbedingt die Gefahrenhinweise zu beachten und entsprechend Gesichtsschutzvisier und Handschuhe beim Umfüllen und Ausbringen

zu tragen. Entprechende Handpumpen zum Aufschrauben auf den Kanister haben sich bewährt, um Reinigungsmittel sicher umzufüllen. Das eigentliche Waschen Zunächst sollte damit begonnen werden, Futterauslaufrohre für Lang- oder Rundtröge mit dem Hochdruckstrahl oder am besten mit einem Spülschlauch mit rotierender Düse zu reinigen, um altes, feuchtes Futter sowie eventuell entstandene Biofilme zu entfernen. Volumendosierer sollten ebenfalls gespült werden, dafür reicht auch der normale Wassserschlauch aus. Vorsicht bei der Arbeit mit dem Spülschlauch, da dieser ohne feste Rohrlaufbahn im Betrieb gefährlich umherschlägt und eine große Verletzungsgefahr darstellt. Wenn möglich sollten vorhandene Abluftkamine auch ausgespült werden. Hier sammelt sich Staub und Dreck an den Wandungen und Klappen an, welcher den Querschnitt verengt und einen

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höheren Energiebedarf des Ventilators nach sich zieht. Optional sind sogenannte Schachtwäscher erhältlich, welche sich im Schacht beim Reinigen selbstständig hochziehen und auch an Ventilatorflügeln vorbeigeführt werden können, um den Schacht bis oben hin reinigen zu können. Nach System arbeiten Wichtig beim Waschvorgang ist es, nach System zu arbeiten, und immer den gleichen Ablauf, zum Beispiel pro Bucht, zu wiederholen. In der Aufzucht und Mast sollte mit dem Boden begonnen werden. Die Spalten der Bodenelemente, egal ob Spalten- oder Kunststoffelemente, müssen immer beidseitig gereinigt werden, sprich es wird längs der Spalten auf die eine Seite zugearbeitet und dann wieder zurück. Nicht vergessen, mit dem Hochdruckstrahl zwischen Übergang Buchtenwand – Boden langzugehen, um untergetretenen Schmutz von dort zu entfernen. Anschließend ist die Futtertechnik dran. Je nach Art des Troges gilt es, vor allem unter den Trogkanten sitzenden Dreck zu entfernen. Bei Trocken- und Breiautomaten den zuvor geleerten Vorratsbehälter dabei nicht vergessen. Ist der Futtertrog fertig gereinigt, so gut wie möglich mit Druck das Wasser aus der Trogschale rausbefördern, um nach dem Waschen nur noch kleine Wassermengen mit dem Schwamm entnehmen zu müssen. Erst jetzt mit den Wänden beginnen, hier von oben nach unten arbeiten. Immer daran denken: Nachgespült werden muss sowieso. Im Abferkelbereich ist es unabhängig von der Aufstallung effektiv, sich von der einen Längsseite der Bucht zur anderen Seite vorzuarbeiten. Zeit wird hier vor allem beim Reinigen vom runden Eisen und Trog benötigt. Die Wände werden hier direkt immer mit gereinigt. Das ganze Abteil einschließlich Gang wird zunächst gewaschen. Direkt danach entweder mit normalem Wasserschlauch und Düse oder mit Flachstrahllanze und wenig Druck sauber

nachspülen. Zwischen Waschen und Nachspülen keine Pause verstreichen lassen, da sonst Schmutzreste bereits wieder antrocknen. Dabei immer oben beginnen und nach unten wegspülen. Anschließend alles ausreichend abtrocknen lassen, um dann das Abteil zu desinfizieren. Vorsicht beim Reinigen der Decke Sind glatte Deckenplatten im Abteil vorhanden, lassen sich diese vorsichtig mit wenig Druck gut abspülen. Wird dies nach jedem Durchgang gemacht, kann sich gar kein starker Schmutzfilm aufbauen. Bei diffusen Decken ist Vorsicht geboten, je kleiner die Lufteintrittslöcher desto geringer die Gefahr, dass dort Wasser eintritt. Bei Lochplatten ist die Gefahr des Wassereintrittes in den Zuluftbereich sehr hoch, Schmutz und Staub verkleben und setzen sich vor die Löcher. Mehrmals im Jahr sollte der Zuluftbereich auf Sauberkeit geprüft und bei Bedarf gereinigt werden. Sind noch Holzdecken vorhanden, sollten diese nicht nass gereinigt werden. Hier sind mit einem Besen der Schmutz und die Spinnenweben abzufegen. Die verbauten Lampen sind in der Regel spritzwassergeschützt, auch hier nach jedem Durchgang vorsichtig den Kunststoff von Staub befreien. Fazit Das Reinigen ist und bleibt eine wichtige Tätigkeit auf den Betrieben. Vorbereitende Tätigkeiten und ein Arbeiten nach System helfen, den Zeitbedarf zu senken. Das Einweichen ist sehr hilfreich und effektiv lösbar, und bei richtiger Anwendung von Reinigungsmitteln lassen sich die Kosten in Grenzen halten. In vielen Fällen ist Optimierungspotenzial gegeben, um in puncto Sauberkeit, Zeitbedarf und Materialverbrauch positive Effekte zu erzielen. Die Arbeitsabläufe sollten dafür einmal unter die Lupe genommen werden, um Unstimmigkeiten zu beseitigen. l Ole Peter Tiedje ist Experte in der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein, Futterkamp, Deutschland.


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KE-agrar Als Basis für vitale und leistungsfähige Tiere ist Sauberkeit „das A und O“ in erfolgreichen Schweinebetrieben. Rund um die Hygiene im Stall bietet TVA eine Alternative zu gängigen Desinfektionsmitteln an.

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Fotos: © XXXXXXXXXX

ei der Stallsäuberung stets mit dabei sind der Wasserschlauch und meist chemische Desinfektionsmittel, um damit Keime und Krankheitserreger in möglichst jedem Winkel unschädlich zu machen. In der Praxis gelingt dies jedoch oft nur unzureichend, wenn in diversen Ritzen und Ecken auch nur minimale Pathogene übrigbleiben und von dort aus eine neue Population aufbauen. In vielen Fällen komme es sogar zu einer Selektion von besonders robusten, resistenten Keimen, so Manfred Spitzer. Der Geschäftsführer der Firma TVA in Hollenstein bietet mit „KE-agrar“ dagegen einen völlig anderen, alternativen Ansatz an: „Wir besiedeln den sauber

gewaschenen Stall einfach mit Mikroorganismen, um schädliche Keime erst gar nicht aufkommen zu lassen.“ Der Schlüssel zu dem auch in Schweineställen immer öfter eingesetzten Produkt heißt „verflüssigte Pflanzenbiologie“. Diese wird direkt in der Natur, von der Oberfläche von Wiesenkräutern, gesammelt. Später werden die natürlichen Milchsäure- und Hefestämme extrahiert und konzentriert. Die komprimierte Kräuter-Flüssigkeit wird einfach nach Säubern im noch nassen Stall ausgebracht und setzt sich an den Oberflächen fest. Spitzer: „Ich vergleiche das gerne mit einem Autobus: Wenn schon alle Sitze belegt sind, kann niemand Neuer mehr zusteigen.“

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Besonders gut zeigt sich die Wirkung von KE-agrar bei der Aufzucht von Saugferkeln. Diese sind bekanntlich besonders anfällig gegenüber Krankheiten. Durchfälle, Entzündungen, Fieber und Ödeme an den Augen gehören zu den regelmäßigen Sorgen von Ferkelproduzenten. „In einem betroffenen Betrieb wurden im Rahmen einer Studie zehn Milliliter KE-agrar auf zehn Liter Wasser aufgelöst und den Ferkeln auch in die Tränke gegeben“, berichtet Spitzer von einem Praxisversuch in Deutschland. Die Wirkung sei sehr gut gewesen. „Auch eine Kombination mit Glucose ist denkbar. Und die Kosten dafür sind vernachlässigbar im Vergleich zum Arbeitsaufwand

oder gar dem Einsatz von Antibiotika“, so der TVA-Geschäftsführer. „Und KE-agrar wirkt entzündungshemmend. Der Darm wird mit probiotischen Bakterien besiedelt. Unser Produkt ist zwar kein medizinisches Mittel, dennoch ist die Wirkung erstaunlich“, betont Spitzer. TVA ist in den kommenden Monaten auf allen großen Tierhaltungsmessen vertreten, so auch von 15. bis 18. November auf der EuroTier in Hannover (Halle 11, Stand D21) und von 30. November bis 3. Dezember auf der Agraria in Wels (Halle 7, Stand 150). INFORMATION: www.ke-shop.at

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Wie wirken Gummimatten im Liegebereich tragender Sauen? Der Gruppenhaltung von tragenden Sauen eilt der Ruf voraus, zu mehr Klauen- und Beinschäden zu führen. Ob das zutrifft, wie es um die Klauen- und Beingesundheit der Sauen steht und wie durch den Einsatz von Gummimatten als Bodenbelag Einfluss genommen werden kann, sollte in einem mehrjährigen Versuch in den Stallungen des Lehr-, Versuchs- und Fachzentrums für Schweinehaltung der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft in Schwarzenau geprüft werden. Von Christina Jais, Peter Oppermann und Josef Schwanfelder

eines befestigten und überdachten Auslaufbereichs etwa 2/3 der Buchtenfläche betrug, offenbar ausreichend für einen entsprem Versuchsstall der Bayechenden Klauen­abrieb gewesen rischen Landesanstalt für zu sein. Landwirtschaft, am Lehr-, Die Gangweise der Sauen, mit Versuchs- und Fachzentrum in den Merkmalsausprägungen Schwarzenau, wurde dafür in von unauffällig bis sehr schwer einer Bucht für 30–40 tragende beeinträchtigt, wurde durch Sauen der Boden der insgedie Gestaltung des Bodens im samt sechs Liegekojen während Liegebereich nicht beeinflusst. einer zweijährigen Versuchszeit Die bei den seitlichen Wandmit Gummimatten ausgelegt. hornabschürfungen beobachteten Insgesamt umfasste die gumUnterschiede scheinen sich nicht mierte Liegefläche 36,4 m². auf die Beweglichkeit der Sauen direkt vom Deckzentrum, in einmal zu beobachten. Im gleichen Stall stand eine ausgewirkt zu haben. Möglicherdem sie einzeln in FressliegeDie härtere und rauere Oberbaugleiche Kontrollbucht zur weise auch deswegen, weil hochständen gehalten wurden, in fläche der Betonelemente hatte Verfügung, deren Liegekojen gradige Abschürfungen mit von dagegen keinen Einfluss auf die außen sichtbaren Verletzungen mit Lochspaltenbeton­elementen die Gruppenbuchten gebracht. Versuchs- und Kontrollbucht Veränderungen an den Fesselam darunter liegenden Gewebe ausgestattet waren. Die Gestalwurden stets zeitgleich mit einer und Sprunggelenken. nicht (bzw. nur einmal) zu vertung der Buchten erfolgte mit annähernd gleichen Anzahl an Auch die Merkmale Ballenverän- zeichnen waren. Klar wurde aus Abrufstation, Liegekojen und derungen, Wandhornrisse, Verän- den Daten aber die Belastung der Laufbereichen im Stall sowie in Sauen bestückt. derungen im Kronsaumbereich, Sauen durch die Rangkämpfe, einem Auslauf. Länge der Hauptklauenaue und welche zumindest zum Zeitpunkt Um die Wirkung der Matten auf Ergebnisse Seitliche Abschürdie Sauen in einem Langzeitfungen am Wandhorn waren bei Afterklauenlänge bzw. Verletzun- der Beurteilung 7 Tage nach dem gen an den Afterklauen wurden Einstallen in die Gruppenbucht versuch überprüfen zu können, Sauen, deren Liegebereich mit durch die Gestaltung des Bodens nahezu einer Verdopplung der wurden die Sauen über mehrere Gummimatten ausgestattet war, im Liegebereich der tragenden Zahl an Sauen mit beeinträchtigTrächtigkeiten beobachtet. Die signifikant seltener und weniger Sauen nicht beeinflusst. ter Gangweise führte. Sauen wurden mit Wurfzahl 1, stark ausgeprägt als bei Sauen, das heißt, in ihrer 2. Trächtigdie auf Lochbetonspaltenboden Die Länge der Afterklauen Der Versuchsumfang mit fünf keit in den Versuch aufgenomlagen. Hierfür dürften die „Ruwurde von allen Merkmalen am Versuchsdurchgängen in zwei men und absolvierten, je nach derbewegungen“ verantwortlich schlechtesten bewertet. 55 % Jahren reichte nicht aus, um Nutzungsdauer und Eintrittssein, die bei liegenden Sauen zu der Beurteilungen nach vier einen Einfluss auf die Nutzungszeitpunkt in den Versuch, bis zu beobachten sind. Die Tiere bewe- Trächtigkeiten entfielen auf die dauer der Sauen abzuschätzen. 5 Durchgänge. Um einen Langgen die Füße vor und zurück. Da- Noten „deutlich zu lang“ und Die fehlende Wirkung der Gumzeiteffekt der Liegeflächengestal- bei scheuern sie mit den Klauen, „Afterklauenabriss“. Das unter- mimatten auf fast alle erhobenen tung beurteilen zu können, wur- genauer gesagt, mit dem seitlistreicht das Risiko, das in der Merkmale, einschließlich der den Tiere, die in ihrem ersten chen Wandhorn über den Boden. Gruppenhaltung für die intakte Gangweise, dämpft hier jedoch Versuchsdurchgang in die Bucht Die weniger rauen Gummimatten Afterklaue besteht und betont mögliche Erwartungen. l mit Gummimatten eingestallt verursachen hierbei offenbar zugleich die Bedeutung einer Literatur bei den Verfassern worden waren, auch in allen fol- weniger Abschürfungen als regelmäßigen Korrektur der Christina Jais 1), Peter Oppermann 1), Josef Schwanfelder 2) genden Trächtigkeiten in dieser Lochbetonspaltenelemente. Diese Afterklauenlänge. 1) Bayerische Landesanstalt für LandBucht gehalten und „Betonsau- Beobachtung stimmt überein mit Da sich kein Einfluss der Gummi­ wirtschaft, Institut für Landtechnik und en“ immer wieder in die Bucht den Ergebnissen von Baumann matten auf die Klauen­länge Tierhaltung, Poing-Grub, Deutschland 2) Bayerische Landesanstalt für Landwirtmit Beton-Lochspaltenelementen et. al [1]. Hochgradige Abschürzeigte, scheint der verbleibende schaft, Lehr-, Versuchs- und Fachzentrum eingestallt. Die Sauen wurden fungen allerdings waren auch bei Anteil an Betonspalten­boden im für Schweinehaltung, Schwarzach am Main, Deutschland. Ende der 4. Trächtigkeitswoche Betonboden im Liegebereich nur Laufbereich, der einschließlich

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EUROTIER 23

Innovationen & Trends auf der EuroTier Plattform Die EuroTier ist der weltweit größte Markt für Neuheiten in den Bereichen Verfahrenstechnik, ­Betriebsmittel, Management und Software, Stalleinrichtungen sowie Stall- und Hallenbau für die gesamte ­professionelle Tierhaltung.

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D

ies unterstreichen die von der DLG-Neuheitenkommission zugelassenen 251 Neuheiten von 167 Unternehmen aus 21 Ländern. Die große Anzahl sehr interessanter Neu- und Weiterentwicklungen sowie die wesentlichen Verbesserungen bereits bekannter Produkte zeigt vor allem, dass sich die Innovationsfreudigkeit der Hersteller im Bereich der landwirtschaftlichen Tierhaltung weiterhin auf einem sehr hohen Niveau befindet und sich immer wieder neu fokussiert.

ausgezeichnet. Die prämierten innovativen Produkte wurden bisher noch auf keiner anderen bedeutenden Ausstellung oder internationalen Schau präsentiert und/oder ausgezeichnet. Sie müssen zum Zeitpunkt der Ausstellung funktionsfähig und spätestens im Jahr 2017 auf dem Markt verfügbar sein. Die Bekanntgabe und die Verleihungszeremonie finden 2016 erstmalig bereits am Vortag der EuroTier im Rahmen der feierlichen Eröffnungsveranstaltung statt.

Für die Auswahl der prämierten Neuheiten bzw. Produkte (Innovation Award EuroTier 2016 – Medaillen in Gold und Silber) sind deren Bedeutung für die Praxis, die Tiergerechtheit, die Auswirkungen auf die Betriebs- und Arbeitswirtschaft, die Umwelt und die Energiesituation entscheidend. Eventuelle Auswirkungen auf eine Arbeitserleichterung und auf die Arbeitssicherheit werden bei der Prämierung ebenfalls mit in Betracht gezogen.

Insbesondere die prämierten Produkte stellen den idealen Leitfaden für all jene Besucher der EuroTier dar, die gezielt nach Innovationen Ausschau halten, und erleichtern somit den effizienten Besuch der Ausstellung. Neben den prämierten Neuheiten in Form einer Goldoder Silbermedaille werden in die Internetliste „Candidates 2016“ auch solche Produkte aufgenommen, die im Markt bereits bekannt, aber für das jeweilige Unternehmen neu sind.

Insgesamt 25 Innovationen erhalten in diesem Jahr den Innovation Award EuroTier 2016 und werden entweder mit einer Gold- oder einer Silbermedaille

Die Schweinehalter erwartet auf der EuroTier ein großartiges Ausstellungsangebot. Alle führenden Hersteller aus dem In- und Ausland sind schwer-

punktmäßig in den Hallen 15, 16 und 17 vertreten und zeigen ihre Neu- und Weiterentwicklungen. Das Angebot reicht von

der Zucht über die Haltungsund Fütterungstechnik, den Stallbau, die Klimatechnik bis hin zu umfangreichen

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gerecht werden. Berater für Haltungs- und Fütterungsmanagement, Tiergesundheit und Stallbau stehen interessierten Besuchern als kompetente und Die Bauförderung Landwirtneutrale Ansprechpartner zur schaft (BFL) und die DLG Verfügung. Darüber hinaus informieren gemeinsam mit Ausstellern im Rahmen des Eu- werden täglich um 14.00 Uhr roTier-Specials „Zukunftsfähig ausgewählte Themen aus dem Schweine mästen“ in Halle 17, Special im EuroTier-Forum Stand B05, über bewährte und Schwein direkt gegenüber präsentiert und zur Diskussineue Möglichkeiten des Stallbaues, der Klimatisierung sowie on gestellt. Ein Sonderbereich des Haltungs-, Fütterungs- und des Specials widmet sich aus aktuellem Anlass den AlternaGesundheitsmanagements. Es werden praktikable Lösungsan- tivmethoden zur betäubungslosätze gezeigt, die dem Tier- und sen Kastration. Schweinehalter können sich hier nicht nur über Umweltschutz gleichermaßen Angeboten in den Bereichen Tiergesundheit und Hygiene sowie Futter.

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die Vor- und Nachteile der einzelnen Alternativen informieren. Auch die Wahrnehmung von Ebergeruch, die Vermarktung sowie die Verarbeitungseigenschaften von Eberfleisch werden thematisiert. DLG-Talk „Tier“ Gemeinsam mit Partnern aus Wirtschaft, Wissenschaft, Beratung, Verbänden und Organisationen wird die DLG ein umfangreiches Fachprogramm als Ergänzung zum Angebot der Aussteller präsentieren. Hierzu zählen auch die täglich auf dem DLG-Stand B 30 in der Halle 26 stattfindenden Podiumsdiskussionsrunden. Auf einer Bühne werden die Themen, die die Landwirte aktuell beschäftigen, diskutiert. Folgende Diskussionsrunden sind jeweils in der Zeit von 14 Uhr bis 15 Uhr vorgesehen: „Perspektiven für die Produktion – Tierhaltung neu gestalten“ am Dienstag, dem 15. November, „Punktlandung statt Blindflug – Krisenmanagement in der Praxis“ am Mittwoch, dem 16. November, und „Abwandern oder Abwarten – verabschiedet sich die Tierhaltung aus Europa?“ am Freitag, dem 18. November. Cattle & Pig Event Am Vorabend der EuroTier, dem 14. November, treffen sich Tierhalter, Berater, Wissenschaftler und Aussteller zum Internationalen Cattle & Pig Event im Saal 2 des Convention Centers. Zu der zentralen Frage „Tierwohl und moderne Landwirtschaft – Widerspruch oder Zukunft?“ nehmen an diesem Abend international renommierte Experten Stellung. Die Konferenzsprachen sind Deutsch und Englisch (Simultanübersetzung). Der Internationale Cattle & Pig Event endet mit einem gemeinsamen Empfang, bei dem der internationale Meinungs- und Erfahrungsaustausch im Vordergrund stehen. Vortrags- und Diskussionsrunden im Forum „Schwein“ Aktuelle, die Schweinehalter gegenwärtig

besonders interessierende Themen, werden täglich im Forum „Schwein“ in der Halle 17, Stand A05, behandelt. Bei diesen Foren werden einzelne Veranstaltungen simultan Deutsch/Englisch übersetzt oder in englischer Sprache durchgeführt. Damit ist das Forum „Schwein“ auch für internationale Besucher eine wichtige Informationsquelle. Interessenten finden das Forumsprogramm im Internet unter: https://www.eurotier.com/ de/fachprogramm/schwein/ Sonstige Trends Bei den Anmeldungen zur EuroTier 2016 war auffällig, dass dem Thema „Wasser“ eine besondere Aufmerksamkeit bei den innovativen Lösungen zuteil wurde. Sei es im Bereich Tränkewasser, bei dem zum Beispiel das kontinuierliche Monitoring der Wasserqualität und Wasserversorgung, der automatisch induzierten Spülvorgänge und der Alarmfunktionen bei Wassermangel realisiert wurden. Oder sei es bei der Nutzung von Wasser für die Reinigung und Desinfektion; hier geht der Weg zur vollautomatischen Reinigungsanalyse und/ oder zu Lösungen, welche die Reinigungsarbeiten wesentlich ermüdungsfreier gestalten. Die kontinuierliche Überwachung der Stallluftqualität scheiterte bislang, insbesondere bei der Erfassung von Schadgaskonzentrationen, vor allem an dauereinsatzfester Sensorik mit ausreichender Genauigkeit. Auch dies scheint nun der Vergangenheit anzugehören. EnergyDecentral und BIOGAS Convention Auf der EnergyDecentral, der internationalen Fachmesse für innovative Energieversorgung, präsentieren 330 Spezialaussteller sowie weitere rund 200 Aussteller, deren Produktpalette sowohl Tierhalter als auch Bioenergie-Spezialisten anspricht, neueste Trends und internationale Entwicklungen der Energiewirtschaft rund um die dezentrale Versorgung mit Strom und Wärme. Im Mit-


telpunkt stehen die intelligente Vernetzung, die Speicherung und das Contracting ebenso wie die dezentrale Energieversorgung. Hierbei bilden Biogas, Blockheizkraftwerke, Energie aus Stroh und Holz sowie die Windkraft die größten Gruppen. Es werden dezentrale Lösungen im Rahmen der Versorgungswirtschaft sowie verschiedener industrieller Bereiche, beispielsweise der Lebensmittelherstellung und der Landwirtschaft, angeboten und präsentiert. Zusammen mit der BIOGAS Convention des Fachverbandes Biogas, die erstmals parallel zur EnergyDecentral durchgeführt wird, wird eine einzigartige Plattform für neue Trends und Innovationen in der Biogasbranche geschaffen. Im Fokus des diesjährigen Specials auf der EnergyDecentral steht das Thema „BHKW-Wartung und Service“. Es richtet sich an die Betreiber von Biogasanlagen sowie von erdgasbetriebenen Blockheizkraftwerken aus dem dezentralen Versorgungsbereich. Im Rahmen des Forums „EnergyDecentral“ geht es schwerpunktmäßig um „Smart Energy“, „Dezentrale Energieversorgung“ sowie um das Special-Thema „BHKW-Wartung und Service“.

Messetages entsprechend den eigenen Prioritäten. Zudem steht den Besuchern für das gezielte und schnelle Aufsuchen von Hallen ein kostenloser Bustransfer auf dem Gelände zur Verfügung. Eintrittskarten im Online-­ Shop Die DLG bietet Tickets zu Sonderkonditionen in ihrem Online-Shop an: – Tageskarte (15. bis 18. November) nur 21 EUR anstatt 25 EUR an der Tageskasse – Dauerkarte (15. bis 18. November) nur 45 EUR anstatt 50 EUR an der Tageskasse

Gleichzeitig können die Inhaber von e-Tickets, wie auch alle anderen Besucher mit Vorregistrierung, einen zeitlich begrenzten, kostenfreien WLAN-Zugriff in den Messehallen nutzen. Informationen hierzu sind unter http://www.eurotier.com/de/ besucherservice/oeffnungszeiten-und-ticketpreise/ verfügbar. Öffnungszeiten: Dienstag, 15.11. bis Freitag, 18.11., täglich von 09.00 Uhr bis 18.00 Uhr INFORMATION: www.eurotier.com

Nachstehend sind die wichtigsten Veränderungen aufgeführt: – Der tierartenübergreifende Bereich ist in den Hallen 2, 18, 20, 21, 22, 23 und 26 konzentriert. – Die Gülletechnik ist schwerpunktmäßig in Halle 27 zu finden. – Das Angebot der EnergyDecentral ist in den Hallen 24 und 25 konzentriert. – Neu ist die BIOGAS Conven­ tion des Fachverbandes Biogas. Sie wird im Tagungsbereich der Halle 2 stattfinden. Mit der konsequenten und übersichtlichen Gliederung der einzelnen Ausstellungsfachgruppen garantiert die DLG den Besuchern eine gute Übersicht, eine leichte Orientierung und eine optimale Ausnutzung des

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IMPRESSUM UND OFFENLEGUNG HERAUSGEBER Klaus Orthaber EIGENTÜMER UND VERLEGER SPV Printmedien GmbH., Florianigasse 7/14, 1080 Wien CHEFREDAKTEUR Klaus Orthaber (orthaber@­blickinsland. at) REDAKTION Ing. Bernhard Weber (weber@blickinsland.at), Stefan Nimmervoll (nimmervoll@blickinsland.at) ­­ ANZEIGEN­LEITUNG Prok. Doris O ­ rthaber-Dättel (daettel@blickinsland.at) BÜROLEITUNG Alexander Smejkal (smejkal@blickinsland.at) ANZEIGEN­VERKAUF Ines Rerecha (rerecha@blickinsland.at), Roman Kellermann (kellermann@blickinsland. at), Lisa Weidlinger (weidlinger@blickinsland.at), Sabrina Franz (franz@blickinsland.at) VERWALTUNG Stefanie Brenner (brenner@blickinsland.at) LESERSERVICE Monika Grill (grill@blickinsland.at), Markus Kumba (kumba@blickinsland.at), Beatrice Weinberger (weinberger@blickinsland.at), Jakub Szkraba (szkraba@blickinsland.at) REDAKTION UND ANZEIGEN­ANNAHME Telefon 01/5812890, Fax 01/5812890-23, office@blickinsland.at FIRMENBUCHNUMMER FN 121 271 S. DVR 286 73 ­GRAFIK Ing. Eva-Christine Mühlberger (muehlberger@blickinsland.at), Gerald Mollay (mollay@blickinsland.at) HERSTELLUNG proprint.at GmbH., 8042 Graz, Telefon 0316/890791, office@proprint.at, www.proprint.at VERLAGSORT Florianigasse 7/14, 1080 Wien P.b.b., ZUL.-NR. 02Z033612M. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Unterlagen besteht keine Gewähr auf Veröffentlichung oder Rücksendung. O ­ FFENLEGUNG gemäß ­Mediengesetz § 25: ­Verleger: SPV Printmedien GmbH., Firmensitz: Florianigasse 7/14, 1080 Wien. Geschäftsführung: Klaus Orthaber, Gesellschafter: Klaus Orthaber. E ­ rklärung über die grundlegende Richtung gem. § 25 (4) MedienG: Österreichisches Fachmagazin für bäuerliche Schweinehalter.




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