01/2018 Rinderprofi

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FEBRUAR 2018

„Nicht nur eine tolle Maschine, auch gute Betreuung durch das professionelle Servicenetz von Lely in Österreich. Meine Familie und meine Herde danken es mir.“



INHALTSVERZEICHNIS MANAGEMENT

04 Bewusst später besamen als Option für Hochleistungskühe IM GESPRÄCH

08 „Viehschauen brauchen neue ­Richtlinien“ FÜTTERUNG

10 Stärken der Ad-libitum-Tränke 12 Die Mischration vorlegen einmal anders

04 FRUCHTBARKEIT

AB HOF

12 Ab Hof mit fast 300 Ausstellern TIERGESUNDHEIT

14 Kälberimmunisierung hat viele Faktoren 20 Was bei K­ älberdurchfall zu tun ist 22 Ursachen erkennen, rasch handeln MELKEN

19 Einwandfreie Arbeit sicherstellen EXPORT

24 Österreichs Braunvieh ist gefragt TRANSPORT

08 JUNGZÜCHTER

24 Wer darf Tiere transportieren? ENERGIESICHERHEIT

26 Notstromanlagen: Im Probebetrieb testen STALLTECHNIK

27 Traum oder längst Realität? Der unbemannte Stall

30 Bedarfsgerecht und schnell GRÜNLAND

32 Eine gute Verdichtung ist die h­ albe Qualität 34 Luzerne ist die Königin der Futterpflanzen 35 Bienenschonende Mähtechnik 36 FIRMEN BERICHTEN

14 KÄLBERGESUNDHEIT IMPRESSUM & OFFENLEGUNG

27 STALLEINRICHTUNG

HERAUSGEBER Klaus Orthaber EIGENTÜMER UND VERLEGER SPV Printmedien GmbH., ­Florianigasse 7/14, 1080 Wien CHEFREDAKTEUR Klaus Orthaber (orthaber@­blickinsland.at) REDAKTION Ing. Bernhard Weber (weber@ blickinsland.at), Stefan Nimmervoll (nimmervoll@blickinsland.at) ­­ ANZEIGEN­ LEITUNG Prok. Doris ­ Orthaber-Dättel (daettel@­ blickinsland.at) BÜRO­ LEITUNG Alexander Smejkal (smejkal@­ blickinsland.at) ANZEIGEN­VERKAUF Ines Rerecha (rerecha@blickinsland.at), Beatrice Weinberger (weinberger@ blickinsland.at), Ka­ tharina Preis (preis@­ blickinsland.at), Jessica Winter (winter@blickinsland.at) VERWALTUNG Stefanie Brenner (brenner@blickinsland.at) R ­EDAKTION UND ANZEIGEN­ANNAHME Tel.: 01/5812890, Fax: 01/5812890-23, ­office@­blickinsland.­at FIRMENBUCHNUMMER FN 121 271 S. DVR 286 73 ­GRAFIK Gerald ­Mollay ­(mollay@blickinsland.at), Cornelia Mitter (­mitter@­blickinsland.at) HERSTELLUNG proprint.at GmbH., 8042 Graz, Tel.: 0316/890791, ­office@proprint.at, ­www.­proprint.at VERLAGSORT Florianigasse 7/14, 1080 Wien P.b.b., ZUL.-NR. 02Z033612M. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Unterlagen besteht keine Gewähr auf Veröffentlichung oder Rücksendung. OFFENLEGUNG gemäß Mediengesetz § 25: ­Verleger: SPV Printmedien GmbH., Firmensitz: Florianigasse 7/14, 1080 Wien. Geschäftsführung: Klaus Orthaber, Gesellschafter: Klaus Orthaber. ­Erklärung über die grundlegende Richtung gemäß Mediengesetz § 25 (4): Österreichisches Fachmagazin für Landwirte, Studierende und an der Rinder­haltung Interessierte.


4 MANAGEMENT

Bewusst später besamen als Option für Hochleistungskühe Zuchtstrategie In Betrieben, deren Einnahmen weitestgehend auf dem Verkauf der Milch beruhen, werden auch weiterhin hohe Milchleistungen ein erstrebenswertes Ziel bleiben. Dass diese immer im Zusammenhang mit der Tiergesundheit gesehen werden müssen, erschließt sich von selbst.

D

en enormen Milchleistungen der Kühe stehen auf der anderen Seite oft

unbefriedigende Fruchtbarkeitsleistungen, wie etwa niedrige Trächtigkeitsraten, ein hoher Besamungsindex oder vermehrt stillbrünstige Milchkühe, gegenüber. Erklärungen hierfür werden vordergründig in der gerade

Abb. 1: Häufigkeitsverteilung der FWZ

bei sehr leistungsfähigen Kühen allgemein stärker ausgeprägten negativen Energiebilanz in der Frühlaktation gesehen. Eine über Wochen andauernde, teils sehr große energetische Unterversorgung wirkt sich stark auf die Hormonproduktion sowie die Follikelqualität aus und begünstigt darüber hinaus eine Vielzahl von Produktionskrankheiten wie Ketosen, Mastitiden, Klauenerkrankungen oder Labmagenverlagerungen. Wenn also gerade innerhalb der ersten sechs bis acht Laktationswochen das Energiedefizit zahlreicher leistungsstarker Kühe so ausgeprägt und folglich dadurch deren Fruchtbarkeitsla-

ge verschlechtert wird, wäre es nicht dann sinnvoller, die Tiere länger „in Ruhe zu lassen“, also sie nicht während dieser Zeit mit einer erneuten Trächtigkeit noch zusätzlich zu belasten? Rastzeit und Persistenz Wenn Kühe dann nicht, wie oftmals üblich, bereits nach 49 Laktationstagen, sondern z.B. erst nach 100 Tagen erstmalig besamt werden sollten, würde dies die Laktation mitunter deutlich verlängern. Damit verbunden wäre auch eine, wie auch Untersuchungen an hunderten Kühen mit unterschiedlicher Rastzeit ergaben, mitunter sogar bessere Persistenz. Auch umfangreiche Auswertungen der Laktationsleistungen

Fotos: © Loy und Mahlkow-Nerge

VON STELLA LOY UND KATRIN MAHLKOW-NERGE


MANAGEMENT 5 von 23.400 Kühen aus 30 Testbetrieben der Landesforschungsanstalt Mecklenburg-Vorpommern bestätigten eine bessere Persistenz bei Kühen mit längerer Zwischen­kalbezeit (ZKZ). Frühe Trächtigkeiten führten zu einem vorzeitigen Abfall der Milchleistung und somit zu einer geringeren 305-Tageleistung (Tab. 1). Je länger die ZKZ war, desto höher war die 305-Tage-Leistung. Dabei wurden die Leistungsdifferenzen zwischen den ZKZ-Klassen vom Beginn der Trächtigkeit bis zum 300. Laktationstag immer größer. Kühe mit einer verlängerten Laktation hatten im Laktationsverlauf demnach eine bessere Persistenz und damit eine höhere 305-Tage-Leistung. Ab dem Zeitpunkt der Trächtigkeit beeinflusst nicht mehr die Milchmenge die Fruchtbarkeit, sondern die Trächtigkeit beeinflusst die Leistung. Die Autorin beschrieb diesen Zusammenhang wörtlich mit: „Die längere ZKZ bei Hochleistungstieren kann bis zur Trächtigkeit eine Folge der höheren Leistung sein, aber danach ist die höhere Leistung F ­ olge der späteren ­Trächtigkeit.“ Die Milchleistung geht nach einer erfolgreichen Besamung durch die Feto-maternale-Kommunikation tendenziell zurück. Bei einer verlängerten freiwilligen Wartezeit (FWZ) kommt es erst deutlich später zur Interaktion zwischen dem Embryo und dem mütterlichen Organismus und somit zum späteren Absinken der Milchleistung.

Auswertungen in einem Praxisbetrieb Im Rahmen einer Bachelorarbeit wurden in diesem Zusammenhang Milchleistungs- und Fruchtbarkeitsdaten von Kühen eines Betriebes im Norden Schleswig-Holsteins ausgewertet, die sich durch eine unterschiedliche freiwillige Wartezeit auszeichneten. Die 175-köpfige Milchkuhherde hat eine durchschnittliche Milchleistung von knapp 10.000 kg und wird mittels einer maissilagebetonten Teilmisch­ ration gefüttert. Darüber hinaus erhalten die laktierenden Kühe leistungsbezogen ein Milchleistungsfutter am Automaten, im Mittel 3,5 kg/Kuh und Tag. Anhand der durchschnittlichen Milchmenge der letzten sieben Tage wird das Kraftfutter zugeteilt.

Trockenstehermanagement und Fruchtbarkeitslage Die Trockenstehdauer von 42 bis 56 Tagen gliedert sich in zwei Phasen, die Frühtrockenstehphase und die Transit-/Vorbereitungsphase. Die Frühtrockensteher erhalten eine strohreiche, kalzium-, kalium- und energiearme

Ration. Während der Transitphase, die drei Wochen vor der Abkalbung beginnt, erhalten die Tiere die Teilmischration der laktierenden Milchkühe, jedoch ohne zusätzlichen Futterkalk. zehn Tage nach der Kalbung verbleiben die Kühe in einer auf Stroh gehaltenen Frischab-


6 MANAGEMENT

Zwischenkalbezeit (Tage)

Milchleistung innerhalb von 305 Laktationstagen (kg/Kuh)

< 370

8.508

401–430

9.163

> 460

9.557

Tab. 1: Milchleistung (305-Tageleistung) in Abhängigkeit von der ZKZ (RUDOLPHI, 2012) Mittel­ wert Milchmenge gesamt, kg ECM

Standard­ Minimum abweichung

Maximum

11376

2538,42

5032

20065

Tagesmilchmenge, kg ECM/Tag

31,4

5,06

15,3

46,5

Milchleistung in den ersten 90 Tagen (tägliche Milchmengenerfas­ sung), kg ECM

3666

517,35

2561 (= 28,5 kg ECM/Tag)

5037 (= 56,0 kg ECM/Tag)

Tab. 2: Milchleistung der Kühe (in der Laktation mit der unterschiedlichen FWZ) Parameter

Mittel­ wert

Standard­ Minimum abweichung

Maximum

Rastzeit (RZ), Tage

77

44,31

42

402

Verzögerungszeit (VZ), Tage

45

59,42

0

248

Zwischentragezeit (ZTZ), Tage

132

78,06

42

453

Zwischenkalbezeit (ZKZ), Tage

414

78,86

323

751

Tab. 3: Rast-, Verzögerungs-, Güst- und Zwischenkalbezeit FWZ > 42 Tage (Ø 53 Tage; n=74)

FWZ = 42 Tage (n=64) Merkmal

Mittel­ wert

Standard­ abweichung

Mittel­ wert

Standard­ abweichung

Milchleistung Laktationsleistung, kg ECM

11769

2963,49

11161

2062,88

Laktationsleistung, kg ECM/Tag

31,0

5,37

31,8

4,77

Fruchtbarkeitsparameter BI

3,7a

2,60

2,3b

1,73

VZ, Tage

66a

73,60

31b

41,72

ZTZ, Tage

151a

92,60

112b

54,69

ZKZ, Tage

431

98,47

395

56,39

a

b

Hochgestellte Buchstaben bedeuten Signifikanz p < 0,05

Tab. 4: Leistungs- und Fruchtbarkeitsdaten der Kühe in Abhängigkeit von der FWZ

kalbergruppe. Neben der täglichen Temperaturerfassung bei diesen Kühen wird ebenfalls am fünften Tag nach der Abkalbung ein Ketose-­Test vorgenommen. Die erste Brunst wird im Durchschnitt in dieser Herde nach 46 Tagen p.p. registriert. Dabei kommen 72 Prozent aller Kühe unter 60 Tagen das erste Mal in Brunst. Während die freiwillige Wartezeit (FWZ) bis zum Frühjahr 2015 noch 42 Tage betrug, wurde sie ab der Zeit dann auf 52 Tage leicht angehoben. Die Brunsterkennung erfolgt mit Hilfe einer Aktivitätsmessung. Die Zeit bis zur ersten Besamung, also die Rastzeit, beträgt in der Herde 75 Tage. Der Besamungsindex (BI) ist allgemein in dieser Herde sehr hoch und damit unbefriedigend. Während er bei den Färsen 1,6 beträgt, liegt der Wert bei den Mehrkalbskühen mit 3,9 extrem hoch. So ergibt sich ein BI im Herdendurchschnitt von 3,1. Das Erstkalbealter liegt bei 25,1 Monaten und die bereinigte Reproduktionsrate, welche die abgegangenen Kühe ins Verhältnis zur Kuhzahl setzt, im Mittel der letzten drei Jahre bei 19,8 Prozent.

die Kühe durch die erste Besamung tragend. Gute Zielwerte liegen hier bei 55 Prozent und mehr. Bei 20 Prozent war eine zweite Besamung erfolgreich, und 44 Prozent benötigten drei und mehr Besamungen. Die freiwillige Wartezeit (FWZ) lag durchschnittlich bei 48 ± 7,2 Tagen und schwankte zwischen 42 Tagen im Minimum und 100 Tagen im Maximum (Tab. 3). Eine FWZ von 42 Tagen wird allgemein als die biologisch absolute Mindestdauer bezeichnet, welche die Kühe für die Rückbildungsphase benötigen. Jegliche Kalbe- und andere gesundheitliche Probleme in den ersten Laktationswochen aber werden diese notwendige Rückbildung verlängern, was die Erfolgsaussichten bei einer so frühen Besamung deutlich verringert. Mit dieser sehr kurzen FWZ geht bei den Kühen dann auch die allgemein kurze Rastzeit von 77 Tagen einher (Tab. 3).

Im Vergleich dazu ist die Zwischenkalbezeit von 414 Tagen als sehr lang einzustufen. Da letztlich alle aufgezeigten Parameter die unbefriedigende Fruchtbarkeitslage in dieser Datenbasis In die DatenausMilchkuhherde unterstreichen, wertung wurden alle Kühe der kommt zumindest die Frage auf, Herde einbezogen, die bereits ob der Besamungserfolg bereits zwei Laktationen abgeschlossen dadurch verbessert werden hatten. So konnte sichergestellt könnte, wenn leistungsstarken werden, dass zu jeder LaktatiKühen in der Frühlaktation etonsleistung auch die Vorlaktawas mehr Zeit, insbesondere für tionsleistung vorlag. Insgesamt die Stoffwechselstabilisierung, wurden 89 Kühe mit 138 Lakta- gegeben wird, ohne die Tiere tionen ausgewertet. Im Durchzusätzlich durch eine erneute schnitt lag die Laktationsnummer Trächtigkeit zu belasten. bei 2,93 ± 1,19. Die ausgewerteten Kühe hatten Ergebnisse Insgesamt wurden eine Vorlaktationsleistung von 138 Laktationen, differenziert 9.640 kg ECM bzw. 26,3 kg nach unterschiedlicher FWZ, ECM/Tag und gaben in der ausgewertet. Für die Datenausdarauffolgenden (die letzte wertung wurden Excelanwenbisher abgeschlossene) Laktation dungen und das Statistikpro11.376 kg ECM (Tab. 2). gramm „SPSS“ genutzt. Die Differenzierung der FWZ erDie Fruchtbarkeitslage in der folgte dabei in zwei Klassen, zum Herde war nicht zufriedeneinen in die Klasse mit der FWZ stellend. Der durchschnittliche von 42 Tagen und zum anderen Trächtigkeitsindex betrug bei in die Klasse mit einer FWZ > den ausgewerteten Kühen 42 Tage. In dieser Klasse wurde 3,0 ± 2,26 Besamungen/Kuh. In eine durchschnittliche FWZ von nur 36 Prozent der Fälle wurden 53 Tagen ermittelt.


MANAGEMENT 7

Mit 31 Tagen durchschnittlicher Verzögerungszeit bei denjenigen Kühen, die mit 53 Tagen eine etwas längere FWZ erhielten, ist diese hochsignifikant um 35 Tage kürzer als jene der Tiere mit einer 42-tägigen FWZ. Gleichermaßen unterschied sich auch der Besamungsindex mit 2,3 (Kühe mit FWZ > 42 Tage) gegenüber 3,7 (Kühe mit FWZ = 42 Tage).

Bedingt durch den besseren Besamungserfolg und demzufolge eine geringere Verzögerungszeit wiesen die Kühe mit der etwas längeren FWZ letztlich eine kürzere ZKZ auf. Fazit Bei Hochleistungskühen ist die NEB ausgeprägter als bei Kühen mit niedriger Milchleistung. Zwar können und müssen mit einem optimalen Haltungs-, Fütterungs- und Gesundheitsmanagement alle Möglichkeiten ausgeschöpft werden, um das Energiedefizit so gut es geht zu verringern, jedoch kann dieses gerade bei Tieren mit sehr hoher Einstiegsleistung nicht vermieden werden. Die NEB begünstigt eine Vielzahl von Produktionskrankheiten. Diese wirken sich wiederum

Foto: © Loy und Mahlkow-Nerge

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negativen Auswirkungen auf die Stoffwechsel- und Tiergesundheit zu Beginn der nachfolgenden Laktation. Aktuellen nationalen und internationalen Untersuchungen zufolge führt eine längere FWZ nicht nur zu einem Anstieg der gesamten Laktationsleistung, bedingt durch die längere Laktationsdauer, sondern sogar zu einer höheren 305-Tage-Leistung. Unsere Milchkühe können sich in Zeiten einer energetischen Unterversorgung nur für eine der beiden Leistungen entscheiden: Milchleistung oder erneute Trächtigkeit; meist wird die Milchleistung vorrangig bedient, so dass die Reproduktion hintansteht. Dem können wir durch eine bewusst längere Wartezeit bei leistungsstarken Kühen begegnen. Ein Besamungserfolg ist grundsätzlich höher, je weniger ausgeprägt die negative Energiebilanz ist. W Stella Loy, BSc. und Prof. Katrin Mahlkow-­ Nerge, Fachhochschule Kiel, Fachbereich Agrarwirtschaft, Osterrönfeld.

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Die Milchleistung differierte kaum zwischen beiden Tiergruppen, aber bei den Fruchtbarkeitsparametern wurden, auch wenn sich die FWZ dieser beiden Gruppen nur um elf Tage unterschied und die Tierzahlen, bedingt durch die Bestandsgröße, insgesamt nur mäßig waren, deutliche Differenzen sichtbar (Tab. 4).

negativ auf die Fruchtbarkeitslage aus. Eine Besamung während einer ausgeprägten NEB führt oftmals nicht zur Konzeption, weil ein Energiemangel die Ovarfunktion negativ beeinflusst. Demnach ist die Chance, hochleistende Tiere früh tragend zu bekommen, sehr gering. Vielmehr sind dann mehrere Besamungen nötig, bis die Kuh trächtig ist. Daher macht es Sinn, die Zeit der größten NEB abzuwarten und erst dann mit der Besamung zu beginnen. Diese Entscheidung muss letztlich immer tierindividuell gefällt werden. Wichtig bleibt dabei zu betonen, dass nicht jede Herde und schon gar nicht jedes Einzeltier für eine deutliche Verschiebung der FWZ nach hinten und damit eine Verlängerung der Laktation geeignet ist. Bei Kühen mit einer geringen Milchleistung (unter 8.000 kg) sollte die Laktation auf keinen Fall bewusst verlängert werden, da solche Kühe zum Ende der Laktation eher zu einer Verfettung neigen mit entsprechenden


8 IM GESPRÄCH

„Viehschauen brauchen neue Richtlinien“ Jungzüchter „Wir sind die, die später einmal auf den Betrieben bleiben werden“, betonen Gerlinde Halbartschlager und Andreas Wurzinger selbstbewusst. Die zwei Spitzenfunktionäre ihrer Gruppierung über ihre Arbeit, worauf sie stolz sind und was sie gerne weiter verbessern würden. rinderprofi: Das Ausbildungsprogramm „Jungzüchterprofi“ für junge Rinderhalter feiert heuer das zehnjährige Jubiläum. Welche Bedeutung hat dieses spezielle Kursangebot für die Zuchtverbände? Halbartschlager: Sie profitieren vor allem von nun bestens ausgebildeten und motivierten Jungbauern. Es war damals ein Meilenstein, dass das Projekt überhaupt ins Rollen gekommen ist. Eine Ausbildung in dieser Form hat es vorher nicht gegeben.

281 Absolventen seit 2008: Jungzüchter-Kurse sprechen Österreichs Züchterjugend an.

Milch- und Fleischproduktion entscheiden. Außerdem haben Was hat sich in den zehn Jahren wir neue Module eingeführt, wie zum Beispiel Produktqualität, fachlich verändert? Wurde der Futterbau und Futterbewertung, Jungzüchterprofi-Kurs fachlich aber auch Kommunikation und anspruchsvoller? Konfliktbewältigung. Ebenfalls Wir haben etwa das Alter der Teilnehmer auf 18 Jahre angeho- neu ist der Bereich Innovationsben, damit wir noch mehr spezi- und Projektmanagement. fisches Wissen auf einheitlichem Wurzinger: Auch SchlagfertigNiveau transportieren können. keit und Argumentationskraft gegenüber dem Konsumenten Wurzinger: Ich selber habe die HBLFA Raumberg-Gumpenstein werden in Zukunft an Bedeubesucht. Dort ist das Niveau sehr tung gewinnen. Das wird auch gut. Doch beim Jungzüchterprofi den Jungzüchterprofis vermittelt. ist es noch fachspezifischer. Dort Wir Tierhalter müssen noch viel mehr auf die Konsumenten trifft man lauter Gleichgesinnte, zugehen und ihnen zeigen, was die produzieren wollen. Wir wir warum tun. haben die besten Vortragenden, die man in Österreich bekomWelchen Einfluss haben die men kann. Jungzüchter überhaupt innerhalb der ZAR? Was hat sich konkret geändert? Wir sind zu den VorstandssitzunHalbartschlager: Die Teilnehgen und den Lenkungsausschussmer können sich jetzt zwischen

sitzungen eingeladen und dürfen dort mitreden. Dort kann ich die Anliegen meiner Jungzüchter einbringen. Das rechne ich der ZAR hoch an. Halbartschlager: Die Jungen werden auch immer mutiger und trauen sich zu sagen, wenn ihnen etwas nicht passt. Nehmen wir konkret die Bereiche Forschung und Entwicklung. Hier wollen wir uns einbringen und mitbestimmen. Mittlerweile werden wir auch oft gefragt: Könnt ihr Jungzüchter das auf Euren Betrieben verwenden und umsetzen? Arbeiten Jungzüchter denn anders als ältere Kollegen? Wurzinger: Früher war alles einfacher. Da wurden Kühe einfach gemolken. Das Rundherum ist mitgelaufen. Heute geht alles schneller. Alleine der Einsatz der

genomischen Selektion bringt rasch viele Veränderungen. Der nächste Schritt ist jetzt die Digitalisierung. Auch wer exportieren will, muss sich an viele Vorgaben halten. Hier muss man den Überblick bewahren. Da sind junge Bauern sicher aufgeschlossener als manche Ältere. Wie bleibt man bei so vielen neuen Entwicklungen als Jungzüchterprofi am Ball? Halbartschlager: Wir schließen uns immer wieder mit den Dachorganisationen und den Rassenverbänden kurz, um he­ rauszufinden, was dort gerade die aktuellsten Themen sind. Derzeit diskutieren wir etwa, ob wir A2-Milch oder Erbfehlermonitoring auch in unserem Kurs behandeln sollen. Sollen Österreichs Züchter verstärkt auf eigenständige Genetik

Fotos: © Rinderzuchtverband Salzburg, agrarfoto.com, Halbartschlager, Wurzinger

Wie viele Burschen und Mädchen wurden damit bisher erreicht? Seit 2008 haben 281 Jungzüchter mindestens acht Module absolviert. Manche lassen sich dabei etwas Zeit. Es gibt einige, die schon vor längerer Zeit damit begonnen haben und ihre Ausbildung erst jetzt abschließen werden.


IM GESPRÄCH 9 Wurzinger: Die gesamte Sensortechnik hat eine wahre Revolution mit sich gebracht. Es sind bereits Projekte geplant, alle Daten zu bündeln, um diese noch besser nutzen zu können. Damit können wir komplett neue Merkmale für die Zucht entwickeln. Halbartschlager: Das Wissen dazu muss auf direktem Weg und schnell zu den Züchtern kommen. Deswegen entwickeln wir gerade eine E-learning-Plattform, um solche interessanten Weiterentwicklungen schnell publizieren zu können. bauen, die sich von internationalen Zuchtzielen unterscheidet? Wurzinger: Das tun wir bereits. Österreich ist ein kleines Land. Wenn wir uns nicht speziell durch Qualität abheben, werden wir uns in Zukunft schwertun. Unsere Zuchttiere sind weltweit anerkannt.

Freude. Deshalb gehört Schmerz­ ausschaltung definitiv dazu. Die Frage ist derzeit nur, ob das der Landwirt macht oder der Tierarzt. Wie stark wird sich die Rinderzucht durch die Digitalisierung und den Einsatz moderner Zuchtmethoden verändern?

Rinderschauen werden heute nicht mehr nur positiv gesehen. Was muss sich da ändern? Halbartschlager: Tierschauen haben Tradition und sind ­gesellschaftlich wichtig. Dabei muss es natürlich auch den Tieren gut gehen. Wenn etwa das Euter einer Elitekuh überladen ist, ist das nicht der Fall. Da ist jeder Landwirt gefordert,

Halbartschlager: Auch werden wir oft darauf angesprochen, dass wir für die Jugend Perspektiven bieten. Das fällt bereits auf. Wurzinger: Wichtig ist, dass die Zucht in bäuerlicher Hand bleibt. Einem Familienbetrieb kann der Konsument mehr vertrauen als einem Großbetrieb. Sind junge Züchter generell auch offener gegenüber dem Tierschutz? Tierwohl ist zurzeit das große Thema. Daran kommen wir sowieso nicht vorbei. Halbartschlager: Der erste Blick vieler unserer Jungzüchterprofis etwa bei einer Exkursion geht mittlerweile dahin, wie es den Kühen und Kälbern geht. Auch alternative Systeme wie die Mutter bezogene Kälberaufzucht stoßen auf großes Interesse. Von manchen Züchtern wird etwa die Betäubung beim Enthornen durchaus kritisch gesehen … Als Landwirt hat man Verantwortung für sein Vieh. Nur ein Tier, dem es gut geht, macht

Gerlinde Halbartschlager

Andreas Wurzinger

ZU DEN PERSONEN Gerlinde Halbartschlager ist seit Februar 2017 für die Bildung in der ZAR verantwortlich. Bereits seit vielen Jahren betreut sie den Jungzüchterprofi. Halbartschlager stammt von einem Milchbauernhof im Bezirk Melk und war Obfrau der Jungzüchter.

die Landwirtschaftliche Fachschule Warth besucht und nach einem Aufbaulehrgang die Matura in Raumberg-Gumpenstein absolviert. Seine Eltern und sein Bruder führen einen Fleckviehzuchtbetrieb mit 35 Milchkühen und eigener Nachzucht. Im September 2017 wurde er zum Andreas Wurzinger kommt aus Bundesobmann der Jungzüchter Puchberg am Schneeberg. Er hat gewählt.

genauso wie der Veranstalter oder die ZAR. Wurzinger: Wir sind gerade dabei, Schaurichtlinien zu erarbeiten. Diese müssen dann aber auch verbindlich eingehalten werden. Lenkt der neuerdings sehr starke Fokus auf das Styling einer Kuh nicht von den eigentlichen Zuchtzielen ab? Halbartschlager: Das glaube ich nicht. Eine Schau ist nur eine Momentaufnahme. Letztendlich muss der Züchter aber das ganze Jahr von der Leistung seiner Tiere leben. Wenn eine Siegerkuh daheim im Stall nicht wirtschaftlich ist, bringt mir ein Erfolg bei der Schau gar nichts. Wurzinger: Aber ein Erfolg bei einer Schau ist natürlich für die Motivation der Züchter schon wichtig. Zum Teil laufen schon ganz junge Kinder mit Kälbern im Ring. Ab wann ist das wirklich sinnvoll? Halbartschlager: Ein Jungzüchter ist der, der das lebt. Das hängt weniger vom Alter ab. Ich habe erst vor kurzem einen Zweijährigen gesehen, der gemeinsam mit seinem Papa ein Jersey-Kalb geführt hat. Der hat dabei eine riesige Freude gehabt. Jungzüchterveranstaltungen schweißen die Familien zusammen und bestärken sie am gemeinsamen Weg. Ist die Identifikation mit den Tieren bei Rinderzüchtern größer als in anderen landwirtschaftlichen Sparten? Ich glaube schon, dass mehr Herzblut drinnen steckt. Jede Kuh hat ihren Namen. Ein Rinderbauer verbringt sehr viel Zeit mit seinen Tieren. Sind die Jungzüchter die Kaderschmiede der ZAR? Die Jungzüchter sind die, die später einmal auf den Betrieben bleiben werden. Damit sind sie auch die künftigen Funktionäre, die aktiv die Zukunft der Branche mitgestalten werden. W Interview: STEFAN NIMMERVOLL


10 FÜTTERUNG

Stärken der Ad-libitum-Tränke Kälberaufzucht In den vergangenen Jahren hat sich die Ad-libitum-Tränke immer mehr als optimales Tränkeverfahren herauskristallisiert. Was für die freie Tränkeaufnahme spricht und wie sie funktioniert, darüber berichtet THOMAS TÜCHLER.

Wie wird angesäuert? Man säuert mit Säuren, wie zum Beispiel Ameisen-, Zitronen-, Essigsäure sowie Mischungen oder mit Naturjoghurt an. Mit Naturjoghurt säuern Milchsäurebakterien die Milch an. Reine Säuren gelten futtermittelrechtlich als Futterzusatzstoff und ihr Einsatz ist somit zu dokumentieren. Die Säuren muss man vor dem Verwenden entsprechend verdünnen, wobei der Verdünnungsfaktor von der Konzen-

tration der Säure abhängt. Üblicherweise wird 85-prozentige Ameisensäure verwendet, die man im Verhältnis von 1:9 mit Wasser verdünnt. Um eine unkontrollierte chemische Reaktion zu vermeiden, muss man zuerst das Wasser und dann die Säure in den Mischbehälter geben. Eine persönliche Schutzausrüstung als Spritzschutz mit

12

Handschuhen und Schutzbrille sollte man dabei tragen. Bei Säuregemischen des Futtermittelhandels entfällt die Dokumentationspflicht, da diese Gemische gebrauchsfertig vorverdünnt sind. Die Aufwandmenge und Dosierung sind dem Sammelbehälter zu entnehmen. Eine zu stark angesäuerte Milch

Liter von zehn auf zwei Liter pro Tag linear abtränken

10 8 6 Biestmilch/Vollmilch ad libitum 4 im Nuckeleimer in Einzelhaltung Bei MAT-Tränke hochwertige Magermilch-MAT Beim Abtränken von 160 auf 120g/l möglich

2 0

Ein bis drei Wochen

bis 10. Woche

akzeptieren Kälber schlechter. Deshalb sollte man beim Ansäuern den pH-Wert regelmäßig mittels Indikatorpapier überprüfen. Den detaillierten Ablauf der Herstellung einer Sauertränke zeigt die Bildreihe auf der nächsten Seite. Der Tränkeplan Damit sich die Kälber an die angesäuerte Milch und deren ganztägige Verfügbarkeit gewöhnen, muss man von Anfang an damit beginnen. Nur die erste Biestmilchgabe unmittelbar nach der Geburt erfolgt ohne Säurezusatz. Ab der zweiten Gabe wird angesäuert. Ab diesem Zeitpunkt bis zum 21. Lebenstag bleibt der Nuckel­ eimer den ganzen Tag beim Kalb. Man entfernt ihn nur kurz zum Reinigen. Man befüllt den Eimer zweimal täglich mit frisch angesäuerter Milch und achtet darauf, dass er nie vollständig leer wird. Dies würde dazu führen, dass die Kälber bei der nächsten Tränke zu hastig und zu hohe Mengen an Milch aufnehmen. Das Risiko für Verdau-

Fotos: © Tüchler

A

d-libitum-Tränke bedeutet, dass den Kälbern in den ersten drei Lebenswochen die Tränkemilch zur freien Aufnahme, also ad libitum, angeboten wird. Aus hygienischen Gründen ist es ratsam, die Milch auf einen pH-Wert von 5,5 anzusäuern. Dies wirkt einer Vermehrung von Keimen in der Milch entgegen. Angesäuerte Milch ist leichter verdaulich, weil Milch durch den Säurezusatz ausflockt und die Verdauungsenzyme sie im Labmagen leichter aufschließen können.


FÜTTERUNG 11 ungsstörungen und Durchfallerkrankungen würde steigen. Die verbliebene Restmilch kann man an ältere Kälber verfüttern, die teilweise Höchstmengen von bis zu 16 Liter pro Tag aufnehmen. Aufgrund der kleinen Portionen, die sie über den Tag verteilt trinken, ist das kein Problem. Um den 21. Lebenstag rationiert man die Milch wieder, wobei die Tränkemenge laut Tränkeplan langsam bis zum Absetzen verringert wird. Verwendet man Vollmilch, empfiehlt sich, diese auch weiterhin anzusäuern, da eine Umstellung auf gewöhnliche Vollmilch (Süßtränke) zu Durchfall führen kann.

Sauertränke rühren Aufwandmenge laut Hersteller dosieren

Anforderungen an Haltung Für die Dauer der Ad-­libitum-Tränke sollte man die Kälber in Einzelboxen halten, um zu gewährleisten, dass jedes Kalb Milch ad libitum aufnimmt. Auch die Umstellung um den 21. Lebenstag auf eine rationierte Tränke sollte noch in Einzelhaltung erfolgen. Danach kann man die Kälber in Gruppen aufstallen. Entwicklung zu Wieder­käuer Um die Kälber möglichst früh zur Aufnahme fester Futtermittel zu bewegen, darf man nur Heu bester Qualität und hochwertige, schmackhafte Kraftfuttermittel anbieten. Bestens bewährt hat sich die Zubereitung einer Kälber-TMR. Die Kälber sollten ab der ersten Lebenswoche ständig Zugang zu Wasser haben, da dies die Festfutteraufnahme fördert.

Aufwandmenge in den leeren Nuckeleimer geben wobei Kälbern frühzeitig, sprich mit der zweiten Tränke, angesäuerte Milch ad libitum angeboten wird. Vor allem die vitalen, robusten und äußerst gut entwickelten Kälber begeistern bereits praktizierende Landwirte.

Passt gut zum Kalb Landwirte setzen verschiedene Tränkekonzepte ein, von der VollmilchPraktische Erfahrungen zeigen, tränke, der Sauertränke über dass Kälber während der Ad-­ die Joghurttränke bis hin zum libitum-Phase nur kleine Mengen Milchaustauscher, rationiert oder aufnehmen. Nach der Umstellung ad libitum angeboten. Lange Zeit auf eine rationierte Tränke fresstand die rationierte Tränke im Mittelpunkt, bei der eine begrenzsen diese jedoch deutlich mehr Kraftfutter und Heu als üblich. te Milchmenge verabreicht wird. Silagen sollte man erst nach dem Befasst man sich aber näher mit Absetzen der Milch vorlegen. den Bedürfnissen eines Kalbes, so gerät dieses System immer mehr in Kritik. Kurz gefasst Die zweimalige Vorlage von Milch veranlasst Neugeborene Kälber kommen Kälber, hastig hohe Mengen mit einem noch nicht ausreian Milch aufzunehmen, das begünstigt Verdauungsstörungen chend ausgebildeten Immunsystem und sehr geringen körper­ und Kälberdurchfälle. Mit der eigenen Energiereserven auf Ad-libitum-Tränke scheint ein die Welt. Da die Kälber anfangs Lösungsansatz gefunden zu sein,

noch keine festen Futtermittel aufnehmen, saufen sie rasch Kolostrum und in weiterer Folge ist „ausreichend“ Milch notwendig. Hier liegt der Knackpunkt, da eine rationierte Tränke den Energie- und Nährstoffbedarf oft nicht decken kann. Kränkelnde und in ihrer Entwicklung stagnierende Kälber sind die Folge. Ein möglicher Lösungsansatz scheint nun mit der Ad-libitum-Tränke gefunden zu sein. Vorteile der Ad-libitum-Tränke + Besser entwickelte Kälber mit höheren Tageszunahmen + Kälber sind vital und robust + Geringes Durchfallrisiko + Tränketemperatur von 38 °C muss nicht eingehalten werden + Vollständige Verwertung der Biestmilch möglich + Höhere Aufnahme von Heu und Kraftfutter W DI Thomas Tüchler ist Fütterungsberater in der LK Nieder­österreich.


12 AB HOF

AB HOF mit fast 300 Ausstellern Ab Hof Wieselburg Von Freitag, 2. bis Montag, 5. März 2018 geht erneut die bereits ausgebuchte, mittlerweile 23. „Spezialmesse für bäuerliche Direktvermarkter“ in Wieselburg über die Bühne. und Werbung für bäuerliche Produkte und Dienstleistungen stehen traditionell im Mittelpunkt. Die Messe gliedert sich wieder in zwei Bereiche: In den Fachbesucherteil für die Direktvermarkter mit Maschinen, Geräten sowie allerlei Hilfsmitteln für die Veredelung und Vermarktung in den Hallen 3 bis 9 und in eine Konsumentenzone mit Einkaufs- und Verkostungsmöglichkeit primär in den Hallen 10 und 11 samt Steirerdorf und in der überdachten Erlauf-Brücke. Am 2. März tagen auf der Ab Hof Österreichs Schulmilchbauern, am 5. März 2018 Experten und Praktiker zum Thema „Herbizidfreie Bewirtschaftung im Obst-, Wein- und Gemüsebau“. Am 4. März endet auf der Messe die Genussolympiade der NÖ Landjugend samt Siegerehrung. Die Ab Hof Wieselburg ist täglich von 9 bis 17 Uhr geöffnet, die Konsumentenschau bis auf Montag auch bis 20 Uhr. W www.messewieselburg.at

Die Mischration vorlegen einmal anders Kompakt-TMR Um der Selektion am Futtertisch entgegenzusteuern, kommt aus Dänemark ein Verfahren bei der Zubereitung von Mischrationen im Milchvieh­betrieben, wo das nicht mehr möglich sein soll. VON WOLFGANG REITER

N

ormalerweise sollte bei einer Mischration mit jedem Bissen ein konstant gleicher Anteil an Grund- und Kraftfutter auf­genommen werden. Aber aufgrund unterschiedlicher Trockenmasse­gehalte und Strukturen der Mischungskomponenten lässt sich dies nicht immer bewerkstelligen. Aber sobald die Misch­ration vorgelegt wird, drängen die Tiere oft an den Futter­tisch und beginnen im Futter zu „suchen“. Vor allem auf das schmackhaftere Kraftfutter haben sie es abgesehen. Ein sogenannter „Tunnelfraß“ auf

dem Futtertischboden und ein Hin- und Hergewühle zeugen von diesem Vorhaben. Ranghöhere Tiere schaffen dies am besten, während die rangniedrigeren mit dem bereits durchsuchten Futter vorliebnehmen müssen. Trotz Berücksichtigung aller Vorgaben für eine optimale Mischrationszubereitung gelingt es oft nicht, eine homogene Mischung zu erzeugen. Die Folgen sind Pansenübersäuerung trotz ausreichender Strukturversorgung und uneinheitliche Körperkonditionen mit all ihren negativen Folgen für die Tiergesundheit. Kompakt-TMR Daher die Überlegung, das Kraftfutter so an

Foto: © Messe Wieselburg, agrarfoto.com

A

uch heuer ist die Ausstellungsfläche von den knapp 300 Ausstellern aus dem In- und Ausland zur Gänze ausgebucht. Und Messedirektor Werner Roher rechnet einmal mehr mit rund 35.000 Besuchern aus ganz Österreich wie auch aus einigen Nachbarländern. „Wir bieten auch in diesem Jahr wieder einen umfassenden Marktüberblick für die Verarbeitung und Vermarktung bäuerlicher Produkte und Dienstleistungen“, betont Roher. Milch-, Fleisch-, Obst-, Getreide- und Gemüseverarbeitung, Vermarktungseinrichtungen, Lagerung, Transport, Verpackung und Verkauf sowie Marketing


FÜTTERUNG 13

­Kompakt-TMR auf einen Blick

das Grundfutter zu heften, dass selektives Fressverhalten nicht mehr möglich ist. Das gelingt am einfachsten mit Flüssigkeit, nämlich mit Wasser. Es wird zwar auch jetzt schon bei besonders trockenen Mischkomponenten Wasser hinzugefügt, aber bei diesem dänischen System wird nach einem speziellen Mischverfahren die Mischration hergestellt und als Kompakt-TMR bezeichnet. Sie ist anwendbar sowohl bei TMR (Totale Mischration) als auch bei AGR (aufgewertete Grundration).

lage dazu und wird ebenfalls 15 bis 20 Minuten gemischt. Wichtig ist, dass das Kraftfutter richtig aufgeweicht ist und beim Mischvorgang alle Komponenten vollständig aufgelöst werden. Daher muss der Mischvorgang genau kontrolliert werden. Der Trocken­massegehalt dieser Kompakt-TMR liegt bei 35 % bis maximal 40 %.

Phase 1 Das Kraftfutter wird im Mischwagen mit Wasser im Verhältnis 1:1 vermengt und je nach Kraftfutterbeschaffenheit bis zu 12 Stunden eingeweicht. Es entsteht ein richtiger Brei.

Beim herkömmlichen Mischverfahren erreicht man schnell einmal Trockenmassegehalte, die deutlich über 40 % liegen; das bewirkt neben der höheren Selektionsmöglichkeit des Kraftfutters auch ein reduziertes Futteraufnahmevermögen. Da durch die Kompakt-TMR eine Selektion am Futtertisch nicht mehr möglich ist, melden Praktiker kürzere Fresszeiten und ein längeres Verweilen in den Liegeboxen.

Phase 2 Jetzt kommt die ­Grassilage oder eventuell noch andere strukturliefernde Komponenten (Stroh, Heu) dazu. Auch das ­Mineralfutter wird erst in dieser Phase dazugegeben. Mischzeit 15 bis 20 Minuten.

Auch beim Einfüttern gehen nur wenige Kühe sofort an den Futtertisch, denn jede Kuh weiß, dass sie, egal wann sie zum Fressen geht, immer die gleiche Rationszusammensetzung bekommt. W

Phase 3 Während der Mischer weiter läuft, kommt Maissi-

DI Wolfgang Reiter ist Fütterungsexperte in

Mischrationszubereitung Der gesamte Mischvorgang verläuft nach einem ganz bestimmten Schema ab:

der LK Oberösterreich.

Vorteile + Futterselektion nicht mehr möglich – Weglassen oder Reduzierung von strukturliefernden Komponenten wie beispielsweide Heu oder Stroh. + Kein Gedränge am Futtertisch. + Auch rangniedrigere Tiere erhalten das gleiche Futter. + Weniger Stress (­kürzere Fresszeiten, dafür aber ­längere ­Liegephasen). + Höhere Futteraufnahme.

Nachteile – Eventuell Nacherwärmung im Sommer – Höherer Arbeits-, Maschinenund Kraftstoffaufwand. Inwieweit sich dieses Verfahren in der Milchviehfütterung auch in Österreich durchsetzen wird, bleibt abzuwarten. Auf alle Fälle ist es eine Möglichkeit, das Fressverhalten und somit die Futteraufnahme zu verbessern.


14 TIERGESUNDHEIT

Kälberimmunisierung hat viele Faktoren Kälbergesundheit Ob es zum Ausbruch einer Erkrankung kommt, egal welcher Art, wird niemals von nur einem Faktor alleine beeinflusst. Erfahrene Kälberhalter wissen, dass sie auf der einen Seite den Infektionsdruck so weit wie möglich senken und auf der anderen Seite die Abwehrkräfte der Kälber so weit wie möglich stärken müssen.

H

äufig wird jedoch suggeriert, dass man mit einzelnen Maßnahmen ein Problem lösen kann. Das ist in den seltensten Fällen möglich. Der folgende Beitrag will zeigen, welche Maßnahmen ohne einen größeren zusätzlichen Aufwand die gesundheitliche Situation von Kälben maßgeblich positiv beeinflussen und welche negativen Einflussfaktoren man versuchen sollte zu vermeiden. Aktivierung Immunsystem Häufig herrscht die Meinung vor, dass die Abwehrbereitschaft von Kälbern alleine durch die Aufnahme von Biestmilch sichergestellt wird. Dafür sind jedoch die

Immunglobuline in der Biestmilch nicht alleine zuständig. Mit der Biestmilch erhalten die Kälber wichtige spezifische Antikörper (Immunglobuline), die sich gegen spezielle im Bestand befindliche Erreger richten, meist Enterotoxische E. coli Bakterien (ETEC). Es wird darum empfohlen, die erste Biestmilch so schnell wie möglich, möglichst unmittelbar nach der Kalbung zu verabreichen und davon so viel wie möglich, möglichst drei Liter oder mehr. Der Saugreflex der Kälber ist direkt nach der Geburt am höchsten. Das Gleiche trifft für die Aufnahmemenge zu. Spielen jedoch beispielsweise Rotaviren beim Durchfallgeschehen eine Rolle, dann wird der Anteil an Antikörpern in der

Biestmilch, der auf Rotaviren spezialisiert ist, nicht ausreichen, um eine Infektion zu verhindern. Es sei denn, die Kälbermütter wurden während der Trächtigkeit mit einem Impfstoff gegen Rotaviren immunisiert.

einzusetzen, und das so häufig wie möglich.

Kälber werden, wie alle Säugetiere, mit einem aktiven eigenen Immunsystem geboren. Es ist im gesamten Körper, im Blut und in den Körperflüssigkeiten aktiv. Dazu gehören Fresszellen Antikörper gegen Endoparasi(Makrophagen, Granulozyten), ten, wie Kryptosporidien oder NK-Zellen (natürliche KillerzelEimerien, sind nur minimal in len), die zu den Leukozyten, das der Biestmilch enthalten und heißt zu den weißen Blutkörperbieten keinen ausreichenden chen gehören und vom Beginn Schutz. Impfungen sind in diedes Lebens an aktiv sind. Um sie sem Fall nicht möglich. Um Infektionsproblemen vorzubeugen, jedoch in ausreichendem Maße aktivieren zu können, müssen sind Hygienemaßnahmen und sie mit Energie und Nährstoffen in jedem Fall eine ausreichende Aktivierung des eigenen Immun- versorgt werden. systems der Kälber notwendig. Vor kurzem wurde ein Versuch Bei den Hygienemaßnahmen ist es wichtig, dabei auch antiparasi- veröffentlicht, der sich mit dem tär wirkende Desinfektionsmittel Energie­bedarf des Immunsys-

Fotos: © agrarfoto.com, Kunz

VON HANS-JÜRGEN KUNZ


TIERGESUNDHEIT 15 tems des Rindes beschäftigt. Die wesentlichen Punkte sollen an dieser Stelle noch einmal zusammengefasst werden. Die Autoren haben die Untersuchungen auf der Basis von drei Gruppen laktierender Kühe vorgenommen. Es gab eine Kontrollgruppe, in der die Kühe intravenös (i.v.) physiologische Kochsaltzlösung verabreicht bekamen. Eine zweite Gruppe wurde i.v. mit Lipopolysacchariden (LPS), einem Bestandteil der äußeren Zellmenbran von gramnegativen Eschirichia coli Bakterien O55:B5, behandelt, die eine Immunantwort bei diesen Tieren auslöst, aber selbst nicht krankmachend ist. Die dritte Gruppe bekam die gleiche Behandlung wie die zweite, aber zusätzlich Glucose verabreicht. Damit sollte der Glucosespiegel im Blut der Tiere möglichst konstant gehalten werden, da durch die Immunantwort Glucose als Energieträger verbraucht wird. Nach den Infusionen wurde bei allen Kühen alle zehn Minuten über einen Zeitraum von zwölf Stunden der Blutglucosespiegel gemessen. Die Tiere wurden während dieser Zeit zwei Mal gemolken. Der Blutglucosespiegel sank in der LPS-Gruppe. Ebenso sank die Milchmenge in dieser Gruppe um 80 Prozent und in der LPS-Gruppe mit Glucose um elf Prozent gegenüber der Kontrollgruppe. Auf der Basis der der zugeführten Glucosemenge und dem Milchverlust gegenüber der Kontrollgruppe konnten die Versuchsansteller die Energie-

menge errechnen, die die Kühe für die Immunantwort benötigt haben. Es waren 1.092 g Glucose innerhalb von zwölf Stunden. Rechnen wir diesen Wert auf der Grundlage des metabolischen Körpergewichtes, das heißt der stoffwechsel­aktiven Körpermasse, auf ein 50 kg schweres Kalb um, so entspräche der Energiebedarf pro Tag nur für eine solche Immunantwort einer Menge von rund zwei Liter Muttermilch. Für den Tagesbedarf eines Kalbes kämen weitere Mengen hinzu. Es wären vier Liter für den Erhaltungsbedarf, für tägliche Zunahmen von minimal nur 400 g noch einmal 2,4 Liter, ein zusätzlicher Bedarf für den Temperaturausgleich, der bei einer Umgebungstemperatur von 0 °C ein Liter betragen würde und Energie für Bewegung, die nicht definiert ist. Daraus ergäbe sich ein Schätzwert für den Energiebedarf unter den beschriebenen Bedingungen von etwa zehn Liter Muttermilch pro Tag für ein solches Kalb.

In Gruppenbuchten können größere Kälber in kalten Nächten ­Unterschlupf im Kälbernest finden. einfachste Weg, ihnen Milch ad libitum anzubieten.

Stress immunsuppressiv Stress wirkt sich negativ auf das Immunsystem aus. In Stresssituationen reagiert der Körper mit der Ausschüttung von Adrenalin. Das kann für Tiere in der freien Wildbahn jedoch überlebensnotwendig sein. Die Stünde diese Menge im Falle vorhandene Energiemenge wird einer Infektion nicht zur Verbei Gefahr für die Aktivierung fügung, würde Energie zuerst des Kreislaufes und der Körperbei den hier schon geringen muskulatur benötigt, damit die Zunahmen eingespart werden. Tiere fliehen oder sich wehren Im nächsten Schritt würde der Körper versuchen, Energiereser- können. Die Versorgung anderer ven, wenn vorhanden, zu mobi- Energieverbraucher, wie des lisieren, einhergehend mit einer Verdauungs- oder Immunsystems, werden auf ein Minimum abgeschwächten Immunreaktiheruntergefahren. Das Adrenalin on. Um jedoch sicherzustellen, wird dabei abgebaut. Entsteht dass die Kälber eine bestmögbei Haustieren Dauerstress, der liche Immunantwort entwinicht, wie bei den beschriebenen ckeln können, ist in den ersten Lebenswochen der sicherste und Wildtieren zum Beispiel durch

Flucht abgebaut werden kann, wird das Immunsystem für längere Zeit heruntergefahren. In der Folge kann es zur deutlichen Beeinträchtigung der Tiergesundheit kommen. Stressfaktoren können sehr vielfältig sein. Zu ihnen gehören nicht nur der klassische Umstallungsstress oder Stress, der durch fehlende Ruhe oder eventuell Lärm entstehen kann, sondern ebenso Temperaturstress in Form von kurzzeitigem Temperaturwechsel, dem Kälber direkt ausgesetzt sind, ohne dass sie darauf reagieren können, indem sie sich einen anderen Aufenthaltsort suchen. Aus verschiedenen Studien weiß man, dass Rinder Kälte besser vertragen können als Hitze. Rinder erzeugen durch die mikrobielle Verdauung


16 TIERGESUNDHEIT Bedingungen vermutlich einen hitzebedingten Zusammenbruch erlitten hätten.

im Pansen sehr viel ­Wärme. In Abhängigkeit von der Milchleistung können durchaus Leistungen von 2000 Watt und mehr erzeugt werden, die dafür sorgen, dass der thermoneutrale Temperaturbereich der Kuh sehr niedrig liegt. Das heißt, um die Körpertemperatur aufrechtzuerhalten, benötigt die Kuh außerhalb des Grundumsatzes erst bei sehr niedrigen Temperaturen zusätzliche Energie aus dem Futter.

In der kalten Jahreszeit sollte bei frisch geborenen Kälbern eine Rotlichtlampe in das Iglu gehängt werden. Sie kann ausgeschaltet werden, sobald sich das Kalb außerhalb des Wärmekegels legt. eine weitere Studie gezeigt. Sie soll im Folgenden kurz erläutert werden: Temperaturwechsel In dem Versuch wurden drei Gruppen von klinisch gesunden Kälbern über einen Zeitraum von vier Stunden spontan drei unterschiedlichen Umgebungstemperaturen ausgesetzt. Alle Kälber wurden zuvor bei einer Umgebungstemperatur von 18 bis 20 °C gehalten. Bei der Kontrollgruppe wurde dieser Temperaturbereich nicht verändert. Die Kälber einer anderen Gruppe wurden einer niedrigen Temperatur, in diesem Fall einer Umgebungstemperatur von +5 °C, ausgesetzt und die dritte Gruppe verbrachte vier Stunden bei einer Temperatur von +35 °C. In allen Bereichen betrug die relative Luftfeuchtigkeit 60 Prozent. Die Kälber, die der niedrigen Temperatur von +5 °C aus-

gesetzt wurden, reagierten äußerlich mit einer verlangsamten, aber tieferen Atmung. Damit wird der Gasaustausch konstant gehalten, die Wärmeabgabe aber verringert. Ebenfalls war ein Zittern zu beobachten, womit eine Wärmegewinnung erfolgt. Die Körpertemperatur wurde jedoch von den Tieren konstant gehalten.

In der unter kalten Bedingungen gehaltenen Gruppe zeigten zwei Drittel der Kälber keine Lungen­ veränderungen, ein weiteres Drittel jedoch Erkrankungen mit mehr als 50 Prozent pneumonisch veränderten Lungenabschnitten. In der Gruppe, in der die Kälber Hitzestress ausgesetzt waren, blieben nur 30 Prozent der Tiere gesund. Die Hälfte zeigte vereinzelte Pneumonieherde im Bereich der Spitzenlappen. Bei 20 Prozent wurden ebenfalls pneumonische Veränderungen in den Lungen von über 50 Prozent gefunden.

Studienergebnis Die Studie zeigt sehr deutlich, welche Auswirkungen schnell wechselnde Die Kälber, die sich mit der heißen Umgebung von +35 °C aus- Temperaturen auf die Lungeneinandersetzen mussten, zeigten gesundheit von Kälbern haben können. An niedrige Temperatueine flache, hechelnde Atmung. Mit dieser Atmung versuchen die ren können sich Kälber leichter gewöhnen, wenn sie sich nicht Tiere, den Gasaustausch konsspontan entwickeln und die tant zu halten, können dadurch Tiere mit ausreichender Energie aber mehr Wärme abgeben. Die Körpertemperatur stieg jedoch in versorgt sind. den fiebrigen Bereich an. Dies ist Hohe Temperaturen stellen für Kälber ein vergleichsweise ein Zeichen, dass die thermoregrößeres Risiko dar, weil die gulatorischen Mechanismen der körpereigenen Mechanismen, die Kälber nicht mehr ausreichten. höhere Temperaturen kompenDie Autoren schlussfolgerten, sieren können, begrenzt sind. dass die Tiere bei einer längeKälber sollten darum im Sommer ren Verweildauer unter diesen

Foto: © Kunz

Für das Kalb gilt diese Aussage nicht, da der Pansen in den ersten Wochen noch sehr wenig Wärmeenergie liefert. Der thermoneutrale Temperaturbereich liegt darum etwa bei 20 °C. Das Kalb benötigt hingegen bei niedrigeren Temperaturen zusätzlich Energie, um seinen Wärmehaushalt aufrechtzuerhalten. Bei Kälbern, die in den ersten Lebenswochen ad libitum mit Milch ernährt werden, ist dies jedoch in weit geringerem Maß problematisch als bei restriktiv getränkten Kälbern. Hohe Temperaturen sind sowohl für ausgewachsene Rinder als auch für Kälber ein Problem. Die Probleme verstärken sich, wenn es zudem noch zu schnellen Temperaturwechseln kommt. Das kann beim Stallwechsel, beim Transport oder aber auch bei plötzlicher Sonneneinstrahlung bei ungeschützten Standorten für Kälber ebenso geschehen, wie im Herbst oder Winter bei starken Temperaturstürzen, die nicht selten nachts zu beobachten sind. Wie sich solche spontanen Temperaturwechsel auf die Gesundheit, in diesem Fall auf die der Atemwegsorgane auswirken, hat bereits vor längerer Zeit

In den folgenden 21 Tagen verendeten zwei Kälber aus der Kälte- und ein Kalb aus der Hitzegruppe aufgrund von schwersten Atemwegserkrankungen. Sektionen der Kälber am 21. Tag nach dem vierstündigen Aufenthalt in den verschiedenen Temperaturbereichen erbrachten weitere Aufschlüsse über den Gesundheitszustand der Kälberlungen. Die Kälber der Kontrollgruppe wiesen keine Lungenerkrankungen auf. Bei den vier Stunden unter kalten und heißen Bedingungen gehaltenen Kälbern kam es jedoch in erheblichem Umfang zur Infektionen der Lungen mit unterschiedlichen Erregern. Den Schweregrad der Infektionen bzw. den Anteil der betroffenen Lungenbereiche zeigt die Übersicht 1.


TIERGESUNDHEIT 17 Gruppe

A

B

C

Temperatur

5 °C

35 °C

18–20 °C

Relative Luftfeuchtigkeit

60 %

60 %

60 %

Anzahl Kälber

12

11

8

Keine makroskopisch sichtbaren Anzeichen einer Pneumonie

67 %

30 %

100 %

Vereinzelte Pneumo­ nieherde im Bereich der Spitzenlappen

0 %

50 %

0 %

Starke pneumonische Veränderungen (Aus­ maß: ganze Lungen­ lappen bis über 50 % des Lungen­gewebes)

33 %

20 %

0 %

zum Entmisten hochgezogen werden, die übrige Zeit bleiben sie in waagerechter Position. Erregerdruck minimieren Seit etwa zwei Jahren werden für Kälberställe vermehrt Schlauchlüftungen von verschiedenen Firmen angeboten. Ziel dieser Lüftung ist es, den Erregerdruck in Ställen zu minimieren. Dieses Ziel wird in der Regel auch erreicht. Für bestimmte schlecht zu belüftende Altbauten kann eine solche Lösung sinnvoll sein.

Bei Neubauten gibt es ausreichend Stallbaulösungen, die Übersicht 1: Schweregrad der pathologisch-anatomischen Lungen­ ohne Zwangslüftung betrieben veränderungen. werden können. Zu beachten ist, dass durch den Betrieb der Schlauchlüftung ebenfalls Phänomen Sommergrippe immer die Möglichkeit haben, andere stallklimatische ParameZu diesem Themenkomplex einen Schattenplatz aufsuchen ter verändert werden, die unter gehört auch das Phänomen der zu können. Mit entsprechend Umständen dazu führen können, Sommergrippe. Sie entsteht überdachten Igluplätzen ist dies hauptsächlich dann, wenn Kälber dass das Gesamtresultat nicht möglich. Die Iglus schaffen zuzu einer Verbesserung, sondern starken Tag-Nacht-Temperatur-­ dem auch im Winter das nötige zu einer Verschlechterung der Kleinklima. Die Iglus sollten auf Schwankungen ausgesetzt sind. Kälbergesundheit führt. Bei Nicht selten gibt es gerade an jeden Fall einen Auslauf besitheißen Tagen einen großen Tem- einem starken Temperatursturz zen, damit die Kälber die Mögwürde die Innenraumtemperatur lichkeit haben, ihren Standort zu peratursprung zur Nacht. Auch des Stalles bei gleichbleibender diese Schwankungen können wechseln. Für ältere Kälber gilt durchgehender Belüftung ebenKälber häufig, wie die zuvor das Gleiche. Für sie können in erwähnt Studie gezeigt hat, nicht falls in gleich kurzer Zeit sinken. Gruppenbuchten durch seitlich ausreichend kompensieren und geschlossene Trennwände und Am sichersten kann eine solche es kommt zu Atemwegserkraneine Abdeckplatte im hinteren Lüftung betrieben werden, wenn kungen. Aus diesem Grunde ist Buchtenabschnitt Kälbernester sie in der kalten Jahreszeit mit es in Gruppenboxen mit einem geschaffen werden, die den vorgewärmter Luft versorgt Kälbernest wichtig, dass die gleichen Zweck wie die Einzel­ iglus erfüllen und den Tieren die schützenden Abdeckplatten auch wird. Dies wird aber aufgrund der hohen Energiekosten nur im Sommer immer abgesenkt Möglichkeit bieten, sich einen bleiben. Sie sollen ausschließlich möglich sein, wenn dafür die Kleinklimabereich zu schaffen.

Wärme einer vorhandenen Biogasanlage genutzt werden kann. Wer sich für eine solche Lüftung ohne Vorerwärmung entscheidet, sollte sie in jedem Fall mit einer temperaturgesteuerten Regelung betreiben.


18 TIERGESUNDHEIT Infektionsdruck vorhanden sein sollte. Kälber mit niedrigem Komfort und seitlich offenen Buchtengittern hatten nicht nur bereits bei der geringsten Keimbelastung ein erhöhtes Risiko an einer Pneumonie zu erkranken, sondern der prozentuale Anteil dieses Risikos verdoppelte sich, wenn die Keimbelastung in der Stallluft von 27.000 auf 327.000 koloniebildende Einheiten anstieg. Im Vergleich dazu traten in der Gruppe mit hohem Tierkomfort und geschlossenen Seitenwänden erste Atemwegserkrankungen erst bei einer bakteriellen Belastung von 227.000 koloniebildenden Einheiten auf.

Übersicht 2: Pneumonie-Risiko in der Einzelhaltung von Kälbern in Abhängigkeit vom Keimgehalt in der Stallluft bei unterschiedlichen Einstreumengen und vorhandenen Wänden zwischen den Buchten. Wichtig ist, dass der negative Einfluss eines erhöhten Erregerdrucks immer im Zusammenhang mit den übrigen stallbaulichen Maßnahmen gesehen werden muss. Übersicht 2 zeigt zwei bedeutende Einflussgrößen, die das Risiko für Atemwegserkrankungen bei Kälbern erhöhen. Auf der horizontalen X-Achse sind die gemessenen Konzen­ trationen von Bakterien in der Stallluft aufgetragen, auf der vertikalen Y-Achse das Risiko für Kälber, an einer Pneumonie

zu erkranken. Die einzelnen parallel verlaufenden Kurven stehen jeweils für eine bestimmte Form der Einzelhaltung, die sich am Liegekomfort und am Vorhandensein oder auch Nichtvorhandensein von seitlich geschlossenen Buchtenabtrennungen unterscheiden. Ein hoher Liegekomfort war gegeben, wenn beim Liegen der Kälber im Stroh die Beine nicht mehr zu sehen waren. Die Tiere lagen quasi in einem Nest, das sie ringsherum schützte. Ein mittlerer Liegekomfort war

Man kann erkennen, dass die Kälber mit einem hohen Liegekomfort, das heißt, sehr stark eingestreuten Buchten und geschlossenen Seitenabtrennungen selbst bei höheren Keimbelastungen mit weitem Abstand das geringste Risiko für Atemwegserkrankungen besaßen. Dafür gibt es zwei Gründe. Zum einen schränken die geschlossenen Seitenwände eine Keimübertragung zwischen den Kälbern ein, zum anderen sorgte die hohe Einstreumenge dafür, dass die Kälber ihr Mikroklima gerade bei den im Untersuchungszeitraum vorhandenen niedrigen Temperaturen besser halten konnten und somit ausreichend Energie für das Immunsystem übrigblieb. Deutlich wird hier die Bedeutung eines ausreichenden Schutzes der Kälber, der in Form von Einstreu und dem Schutz vor einem erhöhten

Stress wirkt sich in hohem Maße negativ auf das Immunsystem aus. Stressauslösende Faktoren müssen erkannt und vermieden werden. Stress entsteht für das Kalb auch bei großen Temperaturschwankungen, die sich innerhalb kurzer Zeit vollziehen und bei Zugluft. Helfen können in solchen Fällen schützende Bereiche, in die sich die Kälber zurückziehen können, wie zum Beispiel Kälbernester. Der Erregerdruck, insbesondere von Erregern, die Durchfallgeschehen auslösen, kann wirkungsvoll durch Hygienemaßnahmen gesenkt werden. Wichtig ist in diesem Zusammenhang der Einsatz von Desinfektionsmitteln, die für diese Erregergruppen von der Deutschen Veterinärmedizinischen Gesellschaft geprüft wurden und deren Einsatz für diese Gruppen empfohlen wird. W Dr. Hans-Jürgen Kunz, Institut für Tierzucht und Tierhaltung, Christian-­ Albrechts-Universität Kiel, Deutschland.

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gegeben, wenn die Beine teilweise und ein niedriger, wenn die Beine komplett zu sehen waren. In Kombination mit den unterschiedlichen Varianten des Liegekomforts waren die Buchten zum Teil mit seitlich geschlossenen Trennwänden oder einfachen offenen Gittern ausgestattet.

Fazit Die Gesunderhaltung von Kälbern wird nicht nur durch eine frühzeitige und hohe Biestmilchgabe gefördert. Die eigene Immunabwehr muss gestärkt werden, indem für das Kalb zu jedem Zeitpunkt ausreichend Energie und Nährstoffe zur Verfügung stehen. Das funktioniert in den ersten Lebenswochen nur durch eine Ad-libitum-Versorgung der Kälber mit Milch.


MELKEN 19

Einwandfreie Arbeit sicherstellen Melktechnik Beim Melken bleibt oftmals die Kuh mit ihren Bedürfnissen und physiologischen Eigenheiten auf der Strecke. Dabei hat die Melkarbeit einen wesentlichen Einfluss auf die Eutergesundheit, weiß FRANZ WOLKERSDORFER.

D

as Immunsystem des Euters einer Milchkuh reagiert auf jede Beeinträchtigung des Gesamtorganismus wie auch des Eutergewebes mit einer Erhöhung der Zahl an Abwehrzellen in der Milch. Diese Zellzahlerhöhung ist meist ein erstes Signal, dass der Gesundheitszustand des Tieres beeinträchtigt ist. Das kann verschiedene Ursachen haben und muss nicht immer Vorstufe einer Euterentzündung sein. Da eine Euterentzündung aber in der Mehrzahl der Fälle durch das Melken bedingt ist, liegt es nahe, diesen großen Bereich der Arbeit einer genauen Analyse zu unterwerfen. Das Ziel ist eine stabile Eutergesundheit auf einem guten Milchleistungsniveau. Die drei wichtigsten Fragestellungen beim Melken lauten daher: Wie gehen die Menschen mit den Kühen um? Wie arbeiten die Menschen mit der Maschine? Und wie arbeitet die Melkmaschine am Tier? Die Melktechnik Wichtig ist die jährliche Überprüfung der Melkanlage durch einen anerkannten Servicetechniker. Die Zitzengummis müssen regelmäßig ausgetauscht werden.

Schwarze Kautschukgummis sind nach etwa 750 Betriebsstunden zu tauschen, Silikon nach 1.500 bis 2.000 Stunden. Sehr wichtig ist, dass die Zitzengummis der Größe der Zitzen angepasst sind. Dadurch können das Rutschen der Zitzengummis, das Ansaugen von Luft und der Rückspray der Milch verhindert werden. Falsche Installationen können zu Vibrationen führen, die sich über die Melk- oder Luftleitungen bis zu den Kühen fortsetzen. Bei unzureichender Erdung aller metallischen Stalleinrichtungen können zudem Kriechströme entstehen. Und Kühe reagie-

ren zehnmal empfindlicher auf elektrische Spannungen als der Mensch. Ein wichtiger Faktor ist ebenso die Stabilität des Melkvakuums. Unterhalb der Zitzenspitze darf das Vakuum nicht stark schwanken. Dies kann durch genügend Lufteinlass ins Sammelstück und korrekt dimensionierte Leitungen erreicht werden. Ein behutsames Ansetzen und Abnehmen der Melkzeuge mit rechtzeitigem Absperren des Vakuums verhindert ebenfalls Vakuumschwankungen. Die Melkhygiene Hände und Bekleidung der melkenden

Ohne Sammelstück gesund melken:

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Person müssen sauber sein. Durch das Tragen von Melkhandschuhen und regelmäßiges Abspülen der Hände verringert sich die Gefahr, dass bakterielle Erreger von Kuh zu Kuh verschleppt werden. Wenn nötig, soll das Euter nass gereinigt werden, muss vor dem Ansetzen des Melkzeugs aber unbedingt wieder trocknen. Zur Reinigung der Zitzen eignen sich Holzwolle oder Eutertücher mit Desinfektionsmittel. Letzteres wird besonders bei Eutergesundheitsproblemen empfohlen. Die Zitzenreinigung mit einem gemeinsamen Eutertuch für alle Kühe ist russisches Roulette mit der Eutergesundheit der Kuh und sollte eigentlich nicht mehr praktiziert werden. Zum optimalen Anrüsten zählt das Melken der ersten angesammelten Zisternenmilch in den Vormelkbecher. Um eine Ansteckung gesunder Kühe zu vermeiden, müssen Kühe mit veränderter Milch oder Euterinfektionen unbedingt am Schluss oder mit einem separaten Melkzeug gemolken werden. Die Dauer des Anrüstens wird idealerweise bei mindestens 30 Sekunden gesehen. Wichtig ist, dass zwischen dem ersten


20 MELKEN

Die Eutergesundheit Wichtig zur Vorbeugung sind die Beobachtung des Euters und die Kontrolle der Milch. Entweder Milchleistungskontrolle und dementsprechende Analyse der Ergebnisse oder bei allen Kühen mindestens einmal im Monat einen Schalmtest durchführen und die Ergebnisse protokollieren. Bei der Zellzahlanalyse durch die Leistungsprüfung handelt es sich um eine Mischprobe pro Kuh. Einzelne Viertel mit erhöhten Zellzahlen werden leicht übersehen. Ab 150.000 Zellen pro ml muss trotzdem ein Schalmtest durchgeführt werden. Je nach Befund oder bei anhaltend hohen Zellzahlen ist eine sterile Milchprobenentnahme für eine bakteriologische Untersuchung zu empfehlen. W

Was bei ­Kälberdurchfall zu tun ist Alternative Frühdurchfälle beim Kalb sind eine der größten Herausforderungen in der Milchviehhaltung. Natürlich gibt es auch Durchfallprobleme in der Mutterkuhhaltung. Die Autorin beobachtet die dramatischsten Verläufe aber in großen Milchviehbetrieben mit hoher Leistung. VON NICOLE HEROUT

A

usgelöst wird so ein Durchfallgeschehen entweder durch Zukauf oder häufiger, in Stressphasen. Dazu zählen einerseits intensive Abkalbe-Blöcke, aber auch schlechter Allgemeinzustand der Kühe, gehäuftes Auftreten anderer Betriebsprobleme wie Zellzahlerhöhung, Mastitis, latente Klauen­ rehe, Futterqualitätsprobleme, Überlastung der Landwirte etc. Tränkemanagement Biestmilchversorgung muss ad libidum in den ersten vier Lebensstunden erfolgen. Jede Stunde später verschlechtert die Aufnahme der Immunglobuline über die Darmschleimhaut. Für die weitere Milchversorgung des neugeborenen Kalbes gibt es heute verschiedene Möglichkeiten: Kübeltränke mit warmer Vollmilch der Mutter, mindestens drei- bis fünfmal täglich je 1,5 l in der ersten Lebenswoche. Die Milchmenge muss mindestens zehn Prozent des Lebendgewichtes des Kalbes betragen, sind die Portionen aber größer, besteht die Gefahr, dass ungesäuerte Milch in den Dünndarm rinnt, was ein Wegbereiter für Durchfall ist. Angesäuerte Milch ad ­libidum, kalt, ganztägig angeboten. Wird nicht von allen Kälbern so gerne aufgenommen, hat sich in manchen, aber nicht allen Betrieben bewährt. Wenn sie gut getrunken wird, verbessert sie durchaus oft das Durchfallgeschehen.

Franz Wolkersdorfer ist Berater auch in Fragen der Euter- und Melkhygiene in der LK Oberösterreich.

Warme Vollmilch ad libidum, über den Tränkeautomaten.

Eine teure Lösung, die sich für größere Betriebe aber absolut rechnet und die optimale, artgerechteste Versorgung der Kälber gewährleistet, sobald diese Tankmilch trinken können. Milchaustauscher Den immer häufigeren und früheren Einsatz von Milchaustauschern sehe ich, aus ganzheitlicher Sicht, als problematisch. Ein noch so gut gerechnetes Industrieprodukt kommt nie an die Qualität des Naturprodukts „Vollmilch von gesunden Kühen“ heran. In Zeiten der Milchüberproduktion sollte man über diese rein wirtschaftliche Überlegung noch mal nachdenken. Hygiene in Problembetrieben Das ist ein wichtiges, wenn gleich unliebsames Thema, da es mit viel Arbeit verbunden ist. Tatsache ist aber, dass die Infektionsgefahr in einer bereits verschmutzten Kälberbox ungleich höher ist, als wenn das Kalb in saubere Umgebung gelegt wird. Mit sauber meine ich nicht nur Ausmisten vor jeder Neubelegung – das sollte selbstverständlich sein –, sondern Reinigung mit dem Dampfstrahler, mit 90° auf der Fläche, soweit es Lage der Box und Jahreszeit nur irgendwie zulassen. Verfügt der Betrieb über Kälberiglus, sollte dies immer gemacht werden. Meiner Erfahrung nach ist der Einsatz von chemischen Desinfektionsmitteln ohne entsprechende Reinigung sinnlos, nach erfolgter Reinigung eine Option, die allerdings mit einer Resistenzbildung der verbleibenden Erreger verbunden ist. Ich empfehle daher seit vielen Jahren den Einsatz von effektivem

Mikroorganismus im Anschluss an die entsprechende Reinigung. So erzielt man eine saubere Umgebung und eine ausbalancierte Keimflora, was das Explodieren von resistenten Keimen gut hintanhält. Die häufigsten Erreger Als Viren kommen in den ersten Lebenstagen meist Rota- und/ oder Coronaviren in Frage. Sie führen zu sehr heftigen, die Darmschleimhaut zerstörenden Durchfällen, die oft perakut verlaufen und zum Verenden des Kalbes innerhalb von ein bis zwei Tagen führen können. Schulmedizinisch kann hier nur mit sofortigen Infusionen der massive Flüssigkeitsverlust ausgeglichen werden. Der Einsatz von Antibiotika ist, da es sich um Viren handelt, nicht angezeigt. Alternativ oder ergänzend hat sich der Einsatz von stark stopfenden, die Darmperistaltik beruhigenden Kräuter sehr bewährt. Der vielfache Einsatz von Betonit bei solchen Kälbern lässt vermuten, dass es zur Bindung von Viren oder Virusteilen an der riesigen Oberfläche dieses Minerals kommt. Dazu wären noch genaue Studien notwendig. Jedenfalls ist das Einrühren von einem Esslöffel MOMO-­ AKTIV-DIGEST in jede Tränke ab der ersten Tränke nach der Biestmilch in Betrieben mit sehr früh auftretendem Durchfall eine sehr effiziente, lebenserhaltende Maßnahme. Diese Kälber müssen mindestens drei Milchmahlzeiten und zwei bis drei Elekrolyt-/Teemahlzeiten bekommen, um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen. Als gute Ergänzung kann auch Schwarz-

Fotos: © Herout

Berühren des Euters und dem Ansetzen des Melkzeugs eine Wartezeit von ungefähr 60 bis 90 Sekunden liegt. Bei spätlaktierenden Kühen dauert es eher 90 Sekunden, bis die Milch einschießt. Die Wartezeit darf aber auch nicht zu lange dauern. Blindmelken muss unter allen Umständen vermieden werden. Sobald keine Milch fließt, ist das Vakuum an der Zitzenspitze so hoch wie in der Leitung. Dies ist eine unnötige Belastung der Zitze und für die Kuh sehr unangenehm. Als Folge können zum Beispiel weiße Ringe um die Strichkanalöffnung oder gar die Verhornung der Zitzenöffnung, man spricht von „Hyperkeratosen“, auftreten. Beim Dippen muss die gesamte Oberfläche der Zitze mit dem Mittel benetzt werden. Bei trockener Zitzenhaut wird der Einsatz eines Dippmittels mit Pflegekomponenten wie Glycerin empfohlen. Da der Strichkanal nach dem Melken noch während rund 30 Minuten geöffnet bleibt, ist das Euter in dieser Zeit anfälliger für Infektionen. Die Kühe sollten darum während dieser Zeit auf keinen Fall auf verschmutzten Flächen liegen.


TIERGESUNDHEIT 21 oder Eichenrindentee mit einem Esslöffel Traubenzucker und einem Kaffeelöffel Salz gegeben werden. Kälber, die nicht freiwillig saufen, müssen gedrencht werden. Auf der bakteriellen Ebene ist in diesem Alter E.Coli der häufigste Durchfallerreger. Da es sich um ein Bakterium handelt, kann der Einsatz von Antibiotika hilfreich sein, wesentlich ist aber auch da wieder der Flüssigkeitsersatz. Beim Einsatz von antibiotischen Substanzen muss, meiner Meinung nach, auch immer in Betracht gezogen werden, dass nicht nur der krankmachende Erreger eliminiert wird, sondern es auch zu einer massiven Störung der gesamten Darmflora kommt. Nachdem man heute weiß, dass die Regeneration des sogenannten Darmmikrobions nach einer Antibiotikagabe bis zu sechs Monate dauern kann und daher in dieser Zeit die Immunabwehr eines so behandelten Tiere langfristig geschwächt ist, sollte immer nach Alternativen gesucht werden. Meiner Erfahrung nach kann man Kälber unmittelbar nach der Geburt durch den Einsatz von hohen homöopathischen Potenzen in ihrem Immunsystem stärken, und es besteht auch die Möglichkeit, durch den vorbeugenden Einsatz von Kräutern, die das Darmmilieu positiv stärken, hier unterstützend einzugreifen. In den Betrieben, wo es schon zu Erkrankungen in der ersten Lebenswoche gekommen ist, sollten nachfolgend geborene Kälber ab der zweiten Tränke je einen Esslöffel MOMO-­AKTIVBALANCE in jede Tränke gemischt bekommen. Viele Kälber entwickeln dann gar keinen

Vor der Behandlung Durchfall, oder aber der Verlauf wird abgemildert und kann mit einigen Gaben der stopfenden Kräuter gebremst werden. Bei entsprechendem fachlichen Können ist die Begleitung durch gut gewählte Homöopathie sinnvoll. In vielen Betrieben, wo diese Erreger nachgewiesen werden, kommt die heute zur Verfügung stehende Mutterschutzimpfung zum Einsatz. Eine gute, wenn auch teure Lösung, die meist gut funktioniert, solange es nicht zum Ausbruch eines Krypto­ sporidien-Durchfalles kommt. Gegen den wirkt nämlich die Impfung nicht und er kann leider genauso perakut verlaufen wie der Virusdurchfall. Meist tritt er zwischen dem 7. und 10. Lebens­ tag auf, kann im schlimmsten Fall innerhalb eines Tages zum Tode führen. Aufklärung bringt nur ein Kotbefund. Therapeutisch gibt es ein Medikament namens Halocur. Alternativ dazu kann man komplexe Kräutermischungen einsetzen, die von Alters her als Parasiten abwehrend bekannt sind. Kryptosporidien sind so wie Kokkzidien Einzeller und der Einsatz dieser Kräuter hat sehr positive Effekte gezeigt. Wenn man in einem Betrieb Durchfälle

Dezember und Februar 2014 starben zwei weitere Kälber. Ab Februar 2014 Einsatz von MOMO-AKTIV CLEAN + MOMO-­AKTIV DIGEST. Zwei kranke Kälber stabilisierten sich und überlebten. Betriebsbesuch im März: Kühe bekommen eine h ­ omöopathische Arznei und MOMO AKTIV HEPAR in der Trockenstehzeit, zur Verbesserung ihrer Immunitätslage. Die Kälber bekommen am 1., 2. und 3. Lebenstag eine Nach der Behandlung homöopathische Prophylaxe und ab dem 4., 6., 8., 10. Lebenstag durch Einzeller erwartet, weil eine vereinfachte Rezeptur, zuschon andere Tiere in einem sätzlich mit MOMO-Kräutern. gewissen Alter daran erkrankt Alle Kälber bekommen ab dem sind, kann man fünf bis acht Tage 2. Lebenstag MOMO-AKTIV vor erwartetem Auftreten bereits CLEAN vorbeugend in die Milch MOMO-­AKTIV-CLEAN, ein gerührt und bei B ­ edarf, falls Esslöffel pro Tränke, geben. Der vorbeugende Einsatz von Homöo- der Kot weich wird, zusätzlich ­MOMO-AKTIV DIGEST. Entgepathie ist bei Einzellern sowie bei gen meiner Empfehlung wird bei Parasiten nicht effektiv. Frischmilchfütterung geblieben Bestandsbeispiel Frühdurchfall (allerdings 3x täglich in der 1. Lebenswoche). Die Kälberboxen in einem Milchviehbetrieb im werden vor jeder Neubelegung Mühlviertel, 40 Kühe, 8.600 kg, mit Heißwasser-HD gereinigt Zellzahl 128.000. In den verund anschließend mit effektiven gangenen zwei Jahren war die Mikroorganismen ausgesprüht. Milchleistung über 9000 kg angestiegen, aber die Zellzahl war immer über 200.000. Der Fokus Ergebnisse Seit Beginn der Maßnahmen ist kein Kalb mehr lag gerade auf einem Euterhygestorben. In Stressphasen zeigt giene-Sanierungsprogramm. Da traten große Probleme mit Früh- eines von vier Kälbern Durchfall am 10. bis 12. Lebenstag, der mit durchfall bei den Kälbern auf. MOMO-AKTIV DIGEST leicht 2013 wurden 46 Kälber gezu stabilisieren ist. Mutterschutboren. Alle Kälber mussten zimpfung wurde, entgegen meiwegen Durchfall vom Tierarzt nem Rat, seit August 2014 abgebehandelt werden. Drei Kälber setzt. Bis jetzt keinerlei negative starben trotz Behandlung. Der Auswirkung. In Anbetracht der Kotbefund ergab: Rota-Corona, massiven Probleme mit dem E.Coli + Krytosporidien. ­Thema Kälberdurchfälle, sehe Alle Kühe bekamen ab Auich es als eine Notwendigkeit, gust die Mutterschutzimpfung, nach alternativen und ergänzentrotzdem zeigten alle danach den Lösungen zu suchen. W geborenen Kälber Durchfall ab dem siebten Lebenstag. Der Einsatz von Elektrolyt+ Halocur Dr. med. vet. Nicole Herout ist Fachtierwar nicht zufriedenstellend. Im ärztin für Homöopathie.


22 TIERGESUNDHEIT

Ursachen erkennen, rasch handeln Euterentzündungen bei Kalbinnen sorgen immer wieder für Probleme und manchmal schon nach der ersten Abkalbung für einen frühzeitigen Abgang. Damit der Milchfluss von morgen nicht schon heute versiegt, gilt es, wie folgt vorzubeugen.

E

ine mögliche Ursache für Euterentzündungen von Jungkühen kann etwa ein generell zu hoher Infektionsdruck im Betrieb sein. In diesem Fall ist für saubere und trockene Liegeflächen zu sorgen und da­ rauf zu achten, nicht kontaminierte Einstreu zu verwenden. Auch sollte man eine Insektenbekämpfung durchführen und Stresssituationen der Tiere etwa durch Überbelegung vermeiden. Besaugen Ein großes Problem stellt oftmals auch das gegenseitige Besaugen der Euter dar. Keime werden dabei über die Mundschleimhaut übertragen. Auch der wichtige Keratinpfropfen, der im Strichkanal die Zitze verschließt, wird dadurch entfernt. Durch den offenen Strichkanal können Erreger in das Euter eindringen und eine Entzündung hervorrufen. Bei geschlechtsreifen Tieren kann es zu einer Schädigung und/oder Aktivierung der Drüsenfunktion kommen und die Euterviertel schwellen an. Der Saugreflex der

Kälber lässt sich am besten durch Verlängerung der Tränkezeiten und ­richtige, nicht zu große Nuckelöffnung stillen. Auch sollte man für eine ausreichende ­Beschäftigung der Kälber sorgen. Die trächtigen Kalbinnen wiederum sind einer laufenden Kontrolle zu unterziehen, ihre Haltungsbedingungen zu optimieren und saugende Tiere allenfalls zu separieren oder diesen auch einen Saugring einziehen. Untersuchungen zufolge haben Tiere bis zu einem Erstab­ kalbealter von 27 Monaten ein geringes Mastitisrisiko. Ab einem Alter von 24 Monaten nimmt die Wirkung des Keratinpfropfens im Strichkanal um fünf Prozent pro Monat ab. Auch sollte man After- und Beizitzen mit milchführendem Kanal im jugendlichen Alter fachgerecht entfernen lassen. Die zusätzliche Öffnung stellt eine Infektionsquelle dar. Milchausrinnen Bei einem unzureichenden Verschluss des Strichkanals kann es sinnvoll sein, solche Tiere bereits vor der Abkalbung etwas anzumelken. Oberstes Gebot hierbei ist die

Standplatz- und Liegeboxenhygiene, ein zusätzliches Zitzentauchen senkt die Infektionsgefahr.

oder einer latenten Entzündung, die ausbrechen kann, notwendig sein. Ein frühzeitiges Erkennen und Behandeln mindert jedenfalls den Milchausfall. Vor Hemmstoff-Milch Das Verfütallem sind es aber die angesaugtern von Hemmstoffmilch bei Zuchtkälbern ist in jedem Fall zu ten Euter, welche frühzeitig unterlassen, führt das doch schon und richtig behandelt werden frühzeitig zu Antibiotikaresisten- müssen. Dazu das betroffene Euterviertel sorgfältig ausmelken zen. Auch durch das Verfüttern und ein Kurzzeitmedikament von Mastitismilch kommen die vorsichtig einbringen. Nach 24 Kälber bereits mit den Erregern Stunden das Viertel wiederum in Kontakt. ausmelken und einen Trockensteller mit Breitbandwirkung Euterödeme Auch starke Euverwenden. Der Einsatz eines terödeme können die AbwehrZitzenversieglers unterstützt die funktion des Euters beeinträchBehandlung. Auch bei Kalbinnen tigen. Neben einer gewissen kann das Sekret bakteriologisch genetischen Veranlagung ist untersucht und nach dessen Erauch eine Überversorgung mit gebnis behandelt werden. Liegt Natrium und Kalium zu verder Abkalbetermin innerhalb meiden. Empfehlungen hierzu liegen bei unter 0,15 Prozent bei vier bis fünf Wochen nach der Behandlung, unbedingt auf die Natrium und unter 1,3 Prozent bei Kalium in der Gesamtration. Ablieferfrist der Milch achten. Auch ist eine ausreichende Spu- Eine weitere Möglichkeit ist renelementversorgung sicherzu- eine systemische Behandlung, wobei zusätzlich ein spezieller stellen. Wirkstoff über das Blut ins Euter eingebracht wird. W Behandlung Trotz aller vorbeugenden Maßnahmen kann es erforderlich sein, bei Problemen Max Fruhstorfer ist Mitarbeiter des medikamentös einzugreifen. Dies Fleckviehzuchtverbandes Inn- und kann bei akuten, chronischen ­Hausruckviertel.

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VON MAX FRUHSTORFER


FIRMENREPORTAGE 23

Eimermacher | Innovation aus Tradition Firmengeschichte Melkhygiene war 1910 noch kaum bekannt, als Ferdinand Eimermacher die Marke eimü® gründete und so den Grundstein für ein Unternehmen legte, das heute mit seinen Produkten eine fixe Größe im Bereich Melkhygiene und Tierwohl ist.

F

erdinand Eimermacher als Begründer der Marke eimü® mag zu seiner Zeit noch nichts von dem Erfolg geahnt haben, als sein kleines Unternehmen im westfälischen Münster zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts Öle, Fette und Seifen für die städtischen Gastronomiebetriebe herstellte.

men mit Flexibilität und vorausschauender Zukunftsorientierung kräftig ausbauen, denn auf den industriellen Umbruch in den 60er Jahren rea­ gierte man prompt: Moderne Melkanlagen erforderten modernisierte Euterpflege. Den steigenden Ansprüchen der Molkereiwirtschaft an die Melkhygiene trat man mit den im neuen, betriebseigenen Labor entwickelten flüssigen Zitzendesinfektionsund Reinigungsmitteln entgegen. Was heute schlichtweg Dipmittel heißt, war damals eine hygienische Revolution für die Milchgewinnung. Ein weiterer Meilenstein wurde erreicht, als das Unternehmen 1985 als eines der ersten die tierarzneimittelrechtliche Zulassung für sein neues Zitzentauchmittel eimü®-Doppeldip erreichte. Damit war nicht nur eine behördliche Hürde genommen worden. Vielmehr garantiert dieses Zulas-

sungsverfahren die Wirksamkeit gegen Euterentzündungen durch Desinfektion und Zitzenflege, welche in aufwendigen Versuchen nachzuweisen war. Inzwischen produziert das Unternehmen mit mehr als 200 Mitarbeitern modernste Milchhygieneprodukte unter strengsten Qualitätsanforderungen nach GMP-Standard. Zum Sortiment zählen Melksalben, Zitzenreinigungsund -tauchmittel sowie Reiniger für Melkanlagen. Der Schwerpunkt liegt auf hochqualitativen Jodprodukten, die in ihrer Wirkungsweise unangefochten Maßstäbe setzen und in der modernen Milchproduktion einen wesentlichen Beitrag zum Schutz der Tiere leisten. Die jüngste Erweiterung um ein Produktkonzept zur Verbesserung der Klauenhygiene stellt Landwirten innovative Lösungen für diesen hochsensiblen Bereich zur Verfügung. Vertrieben werden all diese Produkte selbstver-

ständlich schon lange nicht mehr nur in Deutschland. Inzwischen vertrauen Landwirte in mehr als 20 Ländern auf die eimü®-Qualität. Bereits im Jahr 1997 wurde die österreichische Niederlassung in Steinhaus/Wels gegründet, von wo aus die österreichischen Aktivitäten gesteuert werden. Auch wenn das klassische Melkfett heute immer noch Verwendung findet, so ist das Unternehmen bestrebt, neue Lösungen für die Herausforderungen der Milchprodu­ zenten der Zukunft zu entwickeln. Leitbild ist dabei der Schutz der Kuh durch deren Gesunderhaltung. Damit will eimü® einen wesentlichen Beitrag leisten, um auch zukünftige Generationen von Landwirten bei der Milchproduktion zu unterstützen. Weitere Informationen unter: www.eimue.at

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Der Zufall wollte es, dass der von der Natur faszinierte und immer wieder mit pflanzlichen Inhaltsstoffen experimentierende Chemiker durch einen befreundeten Tropenarzt von hochwirksamen Naturbalsamen aus Peru erfuhr. Eimermacher erkannte das Potential der desinfizierenden Wirkung und kombinierte die neuen Ex­ trakte mit dem ebenfalls im Sortiment befindlichen Melkfett – die neuartige Hygiena-Melksalbe war geboren. Diese Innovation fand solch reißenden Absatz durch die in der Region zahlreich ansässigen Bauern, dass bald aus ganz Deutschland Anfragen von Landwirten an die kleine Fabrik gerichtet wurden. Eimermacher beschloss da­raufhin seine Geschäfte maßgeblich auf die 1910 gegründete Marke eimü® zu konzentrieren und seinen Ideengeist der damals noch in den Kinderschuhen steckenden Melkhygiene zu widmen. Als Markenkern standen bereits damals die Kuh und jene Menschen im Mittelpunkt, die täglich eines der wertvollsten Lebensmittel produzieren. Den gewonnenen Technologievorsprung konnte das Familienunterneh-


24 EXPORT

Österreichs Braunvieh ist gefragt Weltruf Braunvieh „made in Austria“ überzeugt durch exzellente Qualität und hält, was es verspricht. Das beweisen die zahlreichen Erfolge, die im In- und Ausland bei Ausstellungen zu verbuchen sind.

B

raunvieh, gezüchtet in Österreich, wird von Käufern aus ganz Europa geschätzt und angekauft. Zahlreiche Kühe und Kalbinnen werden nach dem Kauf von den neuen B ­ esitzern bei bedeutenden Messen, Ausstellungen und Schauen präsentiert und erreichen dort Spitzenplatzierungen. Um nur einige Beispiele zu nennen, stellen wir eine kleine repräsentative Auswahl vor. Eine der erfolgreichsten österreichischen Braunviehkühe, die ins Ausland verkauft wurde, ist die Jongleur Tochter Wendy, die von Reinhard Hanser aus Fügen im Zillertal gezüchtet und von Stefan Klocker (Hart i.Z.) in Schaukondition gebracht wurde. Sie sicherte sich bei der Europaschau 2016 in Mende einen Titel als Eutersiegerin sowie einen Gruppensieg. Ihren Erfolg konnte Wendy bei der traditionellen Schweizer IGBS-Schau als Reserve- und Gruppensiegerin fortsetzen. Ebenso geht der Championtitel bei der Schweizer Schau in Willisau 2017 auf ihr Konto. Bei der Swiss Classic 2017 in Brunegg konnten gleich zwei österreichische Exporte abräumen. Die von Erich Lackner aus Feistritz an der Drau gezüchtete Braunviehkuh Laos (Glenn x Vigor) sicherte sich den Honorable-Mention-Titel. Glenn Laos gewann zudem überragend den Champion-Titel bei der Swiss Expo 2017 in Lausanne. Ebenfalls erfolgreich bei der Swiss Classic 2017 war Kli Dabora (Blooming x Tau), gezüchtet

von Markus Klingenschmid aus Volders/Tirol. Sie sicherte sich den Titel des Junior Reserve Euterchampions sowie einen Gruppenreservesieg. Ebenfalls vom Betrieb Klingenschmid in Volders stammt eine weitere Ausnahmekuh: Kli Enziane (Jongleur x Eros), die im Jahr 2016 die am höchsten bewertete Zweitmelk­ kuh in der Schweiz war. Dass das Tiroler Unterland eine Geburtsstätte für Braunviehchampions ist, beweist auch die am Betrieb Kreidl/Brugger in Kolsassberg gezüchtete Braunviehkuh Tina (Gustav x Vosar). Bei der Schau in Willisau 2016 setzte sie sich unter anderem gegen zwei sehr starke Konkurrentinnen, Jongleur Rosalie (Champion Wattwill) und Jongleur Janka (Gruppensiegerin Europaschau) durch und errang den Champion- sowie den Euterchampion-Titel. Bei der Gotthard Open konnte sie sich im selben Jahr nochmals behaupten und errang bei der Schweizer Meisterschaft für erstlaktierende Braunviehkühe einen Gruppen- sowie den Eutersieg. Doch auch im Tiroler Oberland konnte Karl Ruetz aus Oberperfuss mit einer Blooming-Tochter zwei große züchterische Erfolge verbuchen. In Willisau sicherte sie sich den Championtitel bei den Rindern. Bei der Olma 2017 in St. Gallen, der größten Publikumsmesse für Land- und Milchwirtschaft in der Schweiz, wurde sie zur Honorable Mention Siegerin gekürt. W Stefanie Sick, Tiroler Braunviehzuchtverband.

Wer darf Tiere transportieren? Recht Der sachkundige Umgang mit Tieren ist die ­Voraussetzung zur Durchführung von tierschutzgerechten Tiertransporten. Ohne entsprechendes Wissen über die Ansprüche der transportierten Tierarten und die geltenden Rechtsvorschriften dürfen Tiere nicht transportiert werden.

T

ieren auch unwissentlich Leid zuzufügen, ist strafbar. Die Verantwortung liegt immer beim augenblicklichen Halter. Der Umgang mit Tieren im Allgemeinen, speziell aber beim Transport erfordert spezifische Detailkenntnisse über die Bedürfnisse, das Wohlbefinden und die Verhaltensweisen der Tiere, Stresseinflüsse und deren Auswirkungen, Krankheitssymptome, Notfallmanagement und Erste Hilfe für Tiere. Personen, die Tiere – und sei es auch nur vorübergehend – in

ihrer Obhut haben und transportieren, müssen schon im Vorfeld ein solches Wissen erwerben und darauf aufbauend sich bestimmte Fähigkeiten im Umgang mit Tieren aneignen. Die Anforderungen an den sachkundigen Transporteur sind unterschiedlich und abhängig von der zu transportierenden Tierart, der Länge und der Dauer des Transports, aber auch von bestehenden Vorkenntnissen. Dementsprechend variieren auch die gesetzlichen Erfordernisse. Dies ist erfüllt, wenn bei Trans-

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VON STEFANIE SICK


TRANSPORT 25 porten von Haustieren über 65 km einfache Strecke ein Befähigungsnachweis vorhanden ist und mitgeführt wird. Sowie wenn bei Transporten von anderen Tieren als Haustieren festgestellt wird, dass die Tiere in einem ordnungsgemäßen Zustand sind und die mit den Tieren umgehende Person ihre Qualifikation glaubhaft machen kann. Landwirten ist erlaubt, eigene Tiere in eigenen Transportmitteln über eine Entfernung von weniger als 50 km ab ihrem Betrieb zu transportieren oder Tiere, auch fremde, in ihren eigenen Transportmitteln auf die Alm oder Weide zu transportieren, wobei dieser Transport ohne Kilometerbegrenzung erfolgen kann. Bei allen anderen Transporten durch Landwirte, speziell bei Transporten zu Versteigerungen und Märkten, die über mehr als 50 km einfache Fahrtstrecke führen, sind auch Landwirte

Viele Anhänger lagernd!

als Tiertransportunternehmer anzusehen und benötigen ab 65 km einfache Fahrtstrecke eine Zulassung als Tiertransportunternehmer und einen Befähigungsnachweis. Für jeglichen Transport von Tieren ist von einschlägigen Schulungsmöglichkeiten Gebrauch zu machen. Solche Fortbildungen

werden beispielsweise durch die Landeslandwirtschaftskammern angeboten. Beim Transport von anderen Tieren als Haustieren (nur für Haustiere gibt es einen Befähigungsnachweis) sollte ein auf Sachkunde hinweisender Nachweis (andere Ausbildungen, Schulungen) zumindest in Kopie mitgeführt werden. W

Mortellaro bekommen Sie so in den Griff!

Kaum ein Rinderhalter bleibt verschont. Stark lahmende Tiere teils mit offenen Läsionen sind die Folge. Das muss nicht sein!

D

Grundsätzliche  Manage­ment­ maßnahmen Im Kern muss es darum gehen, jeglichen Stress und schlechte Umweltbedingungen für die Klauenhaut durch gezielte Hygiene-Maßnahmen zu reduzieren und dem prophylaktisch entgegenzutreten.

eimü Klauen-Sprint: Sprühanwendung für die ge­ samte Herde Hierbei hat sich das

Produkt eimü Klauen-Sprint Spray zum Aufsprühen in der Praxis bewährt. Es wird ganzjährig angewendet und wird bei allen Tieren auf die Ballenhaut der (Hinter-)Klauen zweimal pro Woche im ­ Abstand von zwei bis drei Tagen aufgesprüht. Die Einzigartigkeit von eimü Klauen-Sprint Spray ist die hochwirksame, sehr gut hautverträgliche und stark ­ hautpflegende Formulierung. Spezielle Tenside verbessern die Effektivität der Desinfektion bei verschmutzten Klauen. Der pflegende Hydro-Protect-Film reguliert die Feuchtigkeit der Haut ideal und deckt die Haut mit einem Schutzfilm ab. So wird die empfindliche Haut im Ballen- und Zwischenklauenbe-

reich optimal geschützt. Die Summe dieser Effekte reduziert den Keimdruck und verhindert die Ausbreitung in der H ­ erde. Bei konsequenter Anwendung konnte in Anwenderbetrieben eine deutliche Reduzierung bis hin zur völligen Eindämmung akuter Mortellaro-Fälle beobachtet werden.

troffenen Hautpartien ab, sorgt für eine Abtrocknung der nässenden Areale und fördert die Hautregeneration. In Verbindung mit dem eimü Klauen-Sprint Pad als anatomisches Wundpolster und der eimü Klauen-Sprint Bandage erfolgt die Einzeltierbehandlung professionell und effektiv.

eimü  Klauen-Sprint Akut: Sie haben Fragen zum Produkt oder Therapiebegleitend für das wünschen eine Beratung? Wir helfen Einzeltier Wenn bei Einzel- Ihnen gerne weiter: tieren akute Läsionen auftreten, muss indes eine individuelle Versorgung stattfinden. Ein Verband der betroffenen Klaue mit eimü Klauen-Sprint Akut ist das Mittel der Wahl. Die Salbe deckt die be-

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ie Mortellaro’sche Krankheit oder Digitale Dermatitis (DD) ist eine oft chronisch verlaufende Infektion der Haut um die Klauen und im Zwischenklauenspalt. Erkanken die Tiere daran, sind starke Lahmheit und massive Leistungseinbußen bis hin zur Merzung die Folgen. Mit einem gezielten Management, also dem bewussten Umgang mit dem Problem, basierend auf einer wirksamen Hygiene, kann man diese He­ rausforderung jedoch meistern, das Tierwohl verbessern und den wirtschaftlichen Erfolg absichern.


26 ENERGIESICHERHEIT

Notstromanlagen: Im Probebetrieb testen Richtige Anwendung Erfahrungsgemäß ist es zweckmäßig, vor der ersten Aufnahme eines Notstrombetriebes einen Probebetrieb durchzuführen. Künftige Verwender dieser Einrichtung können sich dabei in Ruhe mit allen notwendigen Maßnahmen zum sicheren Betrieb vertraut machen. Gefährliche Fehlhandlungen können dadurch vermieden werden.

D

die Verlängerungsleitungen angeschlossen und ausgelegt werden. Auch die Stromverbraucher dürfen erst dann an den jeweiligen Generatorsteckdosen angesteckt werden. Zustand: Probebetrieb der Direktver­ sorgung Betriebsartenwahlschal- „Betriebsbereit“! ter eines Universalgenerators auf „Direktversorgung“ (Feldbetrieb) Probebetrieb der Anlagen­ versorgung Sicherheitshalber stellen (Isolationsüberwachung wird damit aktiviert), Funktions- sollte sich der Elektrotechniker vor der ersten Einspeisung test der Isolationsüberwachung vergewissern, dass sowohl die gemäß Bedienungsanleitung hiefür vorgesehene Steckdose durchführen. am Zapfwellengenerator als auch die Kupplungssteckdose Beim Drücken der „TEST“-­ der Notstromeinspeiseleitung ein Taste muss das Schütz abfallen und die Alarmlampe aufleuchten. Rechtsdrehfeld aufweisen. Nach der Quittierung mit der Auch prüfen, ob die anderen „RESET“-Taste bzw. Loslassen Werte stimmen und auch überall der „TEST“-Taste (Vorgang ist der Neutralleiter vorhanden abhängig vom jeweiligen Fa­ Die Gelenkwelle muss zum ist. Fehlt dieser nämlich kommt Übertragen der Leistung geeignet brikat) muss das Schütz wieder es zu Schäden an Geräten mit anziehen und die Alarmlampe sein. Vor Inbetriebnahme des 230 V. verlöschen. Generators sollte man dessen Bedienungsanleitung lesen. Die Diese beiden Voraussetzungen Bei dauernder Alarmmeldung Bedienungsanleitung legt fest, müssen immer erfüllt sein. Nach mit welcher Zapfwellendrehzahl der Isolationsüberwachungseinder Generator betrieben werden richtung ist der Generatorbetrieb einer einmaligen Anpassung der Notstromeinspeiseinstallation an sofort abzubrechen. Über die soll. Typisch: 430 min-1. die Drehfeldrichtung der besteweitere Vorgangsweise ist in henden Anlage bleibt diese auch der Bedienungsanleitung des Bei Universalgeneratoren muss bei jeder weiteren korrekten Gegeprüft werden, ob der Betriebs- Herstellers nachzusehen! Erst neratoreinspeisung (mit Rechtsnach dem positiven Test der artenwahlschalter auf Stellung drehfeld) erhalten. NotstromumIsolationsüberwachung dürfen „0“ steht. Den Traktor starten schalter auf Schalterstellung „0“ schalten. Netzspannungswiederkehr-Anzeige aktivieren. Die Stern-Dreieck-Motoranlaufschaltungen müssen in AUS-Stellung sein. Stromkreise, die nicht zur Notstromversorgung vorgesehen sind, wegschalten. Die Bezeichnungsschilder oder die Beschriftungen aller nicht zur Notstromversorgung vorgesehenen Stromkreise sollten deshalb andersfarbig ausgeführt werden. urch Probebetriebe – etwa in halbjährlichen Abständen – kann auch sichergestellt werden, dass die Notstromversorgung im Ernstfall nicht durch Pannen beeinträchtigt wird. Den Generator unbedingt mit Dreipunktaufhängung am Traktor montieren. Beim Zuschalten der Last treten Drehmomente auf, die sonst gefährliche Bewegungen des Zapfwellengenerators verursachen können. Der Zapfwellengenerator muss so montiert werden, dass die Gelenkwelle möglichst geradlinig verläuft, und es muss sichergestellt sein, dass sie diese Lage während des Betriebes beibehält.

und Drehzahl erhöhen, bis eine Frequenz von 50 Hz angezeigt wird. Spannung beachten! Sollwert: 400 V~ bei 50 Hz.

Leistungsstarke Verbraucher zunächst einmal ausschalten. Hohe gleichzeitig auftretende Anlauf-

ströme könnten zu störenden Spannungseinbrüchen führen. Notstromeinspeiseleitung zuerst auslegen, an der hierfür vorgesehenen Generatorsteckdose und dem Notstromstecker anschließen, Betriebsartenwahlschalter auf Stellung „Anlagenversorgung“ Schalterstellung „2“ schalten. Die Generatorspannung steht nun an den Klemmen des Notstromumschalters an. Nutzen Sie nun auch die Gelegenheit, an den Instrumenten zu prüfen, ob ein geringfügiges „Nachregeln“erforderlich ist. Dies muss im Leerlauf geschehen, wenn es auf den erwärmten Motor zurückzuführen ist. Für einen einwandfreien Betrieb sollte bei Lastwechseln nicht nachgeregelt werden, da sollte man sich auf eine Frequenzüberwachung verlassen, bzw. einen Traktor wählen der stark genug ist. Durch den mittlerweile auf Betriebstemperatur erwärmten Traktormotor steigt unter Umständen auch dessen Drehzahl geringfügig an. Vor Betätigen des Notstromumschalters die Signalisierung der Drehfeldrichtungs­ anzeige beachten! Bei Signalisierung „Notstrom­ einspeisung zulässig“ Notstrom­ umschalter auf Schalterstellung „2“ („Generator“) schalten. Alle Notstromverbraucher können nun nach und nach in Betrieb genommen werden. Nach dem ersten Probebetrieb sollte der Betreiber – allenfalls mit Hilfe des Errichters oder des Lieferanten – eine Kurzinformation erstellen, denn bei einem späteren Einsatz ist der Betreiber meist auf sich alleine gestellt. W


STALLTECHNIK 27

Die Vision des unbemannten Stalles lässt sich einfacher darstellen als umsetzen.

Traum oder längst Realität? Der unbemannte Stall Innenmechanisierung Arbeitserleichterung und Zeiteinsparung waren bereits vor über zwanzig Jahren die Triebfeder für erste Ansätze zur Automatisierung. Dank verschiedener Entwicklungsschritte verbesserte sich die Qualität der automatischen Arbeitserledigung, sei es beim Melken, Füttern, bei Kälbertränken oder beim Misten. Die Vision vom unbemannten Stall ist aber auf komplette Automatisierung ausgerichtet. Vorerst wird mehr davon gesprochen als umgesetzt. VON RUEDI HUNGER

möglich sind und zusätzliche Leistungssteigerungen aufgrund erhöhter Grundfutter-Aufnahrfolgreich wird der unbeme erreicht werden. Schließlich mannte Stall erst sein, wenn macht der unbemannte Stall nur neben Automatisierung auch Sinn, wenn eine wirtschaftliche Produktion garantiert ist. Einsparungen bei den Baukosten

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Foto: © Hunger

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Flexible Vernetzung Auf funktioneller Ebene werden automatische Melk-, Fütterungsund Entmistungssysteme als „Ausführungshilfen“ bezeichnet. Als sogenannte „Managementhilfen“ gelten Herden- und

Managementprogramme, also die Brunsterkennung, die automatische Kontrolle der Futteraufnahme, des Wiederkauens. Zu den Managementhilfen zählen auch Ortungssysteme und anderes mehr. Der unbemannte


28 STALLTECHNIK

alten p s n o t e B

s Fahrsilo

Automatisierte Milchviehhaltung

TeilAutomatisierung

Melken

Füttern - Kälbertränke - Grundfutter - Kraftfutter

VollAutomatisierung

Entmisten & Einstreuen

Systematik der Automatisierung in der Milchviehhaltung Bereich Melken weiter fortgeschritten als beim Füttern und ist der Inbegriff zur Automatisierung in der Milchviehhaltung schlechthin. Die Technik wird von verschiedenen Firmen laufend weiterentwickelt. Der Melkroboter, 1992 von Lely auf den Markt gebracht, ist damit eine Erfolgsgeschichte geworden. Durch die Umstellung auf 3D-Kamerasysteme (time of Ausführungshilfen flight, TOF-Kamera) konnte die Ansetzrate der Melkbecher Automatisches Melken Der Trend zur Automatisierung ist im auf über 95 Prozent gesteigert Stall erfordert hohe Flexibilität und eine lückenlose Vernetzung der einzelnen Systeme. Die Herausforderung für die Zukunft besteht folglich darin, Ausführungshilfen und Managementhilfen sinnvoll miteinander zu verbinden. Moderne Begriffe dafür sind „Smart farming“ oder „Milchproduktion 4.0“.

Betriebsführung Tierüberwachung Herdenmanagement

nde Stützwä dem Futtermischwagen, ist der Verbreitungsgrad zwar noch gering, doch das Interesse an dieser Technik steigt, selbst in unserem Land. Es gibt Förderbänder, schienengeführte und selbstfahrende Systeme. Automatische Fütterungssysteme bieten nicht nur Arbeitserleichterung und Arbeitsreduzierung, sie bieten auch mehr Flexibilität und reduzieren die Energiekosten um bis zur Hälfte. Im vergangenen Jahr wurde zudem ein selbstfahrender, vollelektrischer Futtermischwagen mit autonomem Fahrmodus von Siloking vorgestellt.

Automatisches Einstreuen & Misten Das automatische Ausmisten und die Spaltenreinigung mittels Roboter sind werden. Schwachpunkte, wie die bewährte Elemente einer TeilauMilchqualität, werden laufend tomatisierung. Die zuverlässige optimiert. Funktion der automatischen Entmistungsanlage hängt ab von der technischen Ausführung und Automatisches Füttern Kraftfutter- und Tränkeautomaten sind der baulichen Anordnung. Die Funktionssicherheit wird auch seit langem Stand der Technik. beeinflusst durch Art und Menge Weil die manuelle oder teilautomatisierte Grundfuttervorlage oft der Einstreu, der Temperatur noch mit hohem Arbeitsaufwand (speziell Winter) und der Fest-/ Flüssig-Trennung. Faktoren wie verbunden ist, bekommt die Unfallverhütung, Funktionssivollständige Automatisation im unbemannten Stall hohe Priorität. cherheit und Tiergerechtigkeit Im Vergleich zum Marktvolumen sind bei automatischen Anlagen sehr wichtig. der Standardmechanisierung,


STALLTECHNIK 29 Das automatische Einstreuen ist ein weiterer Schritt im Bestreben, sämtliche Arbeiten im Stall zu automatisieren. Derzeit sind schienengeführte, fest eingebaute (PVC-Rohre) und mit einem Fütterungsroboter kombinierte Systeme erhältlich. Neben einer merklichen Arbeitszeiteinsparung wird laut Hersteller auch der Strohbedarf stark reduziert.

der direkten Sicht auf das Tier zum Bildschirm von Computer, Tablet oder Smartphone. Dieser Wechsel ist mit zahlreichen Risiken verbunden, da die richtige Interpretation gelernt werden muss. Mit Sensoren werden Tieraktivitäten wie Liegen, Gehen, Stehen, Fressen und Wiederkauen erfasst. Ein Indoor-Ortungssystem zielt in die gleiche Richtung. Neuere Managementhilfen Systeme für die Brunsterkennung sind mit 3D-BeschleuTiererkennung & Tierüber­ nigungssensoren ausgerüstet. Mittels Wiederkausensoren wachung Tierbeobachtung ist werden Rückschlüsse auf den eine der wichtigsten Aufgaben Stoffwechsel, die Erkennung eines Landwirts. Mit zunehmender Automatisierung ändert einer anstehenden Brunst oder Kalbung gezogen. sich das „Beobachten“ von

„Indoor“-Ortungssysteme werden von verschiedenen Herstellern für die Tierüberwachung angeboten. Die Lokalisierungsgenauigkeit liegt zwischen 0,3 und 2,8 m. Damit lassen sich Bewegungsprofile der Kühe erstellen und die Verhaltensaktivität in einzelnen Funktionsbereichen (Liegen, Fressen, Laufen, Stehen) wird nachvollziehbar. Sensortechnik Vom Einsatz verschiedener Sensoren zur individuellen Tierüberwachung verspricht man sich Verbesserungen der Tiergesundheit und des Tierwohls. Zahlen über die effektive Verbreitung einzelner Sensorsysteme

Automatisierung als Ausführungshilfe: Melken Seit 25 Jahren gibt es den Melkroboter. Seine jährlichen Zuwachsraten liegen zwischen 5 und 10 %. Im Jahre 2010 wurde als weiterer Entwicklungsschritt das automatische Melkkarussell AMRTM von DeLaval vorgestellt. Weltweit sind davon bereits über ein Dutzend in Betrieb.

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Automatisierung als Ausführungshilfe: Gruppen-Fütterung Die automatische Rationengestaltung, das Futtermischen und Verteilen sowie das Futternachschieben sind Teilbereiche, die heute schon automatisierbar sind. Relativ neu ist die Vernetzung, beispielsweise indem der Futternachschieber dem Mischsystem Meldung erstattet, wenn die Ration am Futtertisch zu Ende geht.

Automatisierung als Ausführungshilfe: Misten & Einstreuen Auch hier bringt erst die System-Vernetzung eine vollständige Automation. Beispielsweise sollte das Entmistungs- oder Reinigungssystem die Mist-Konsistenz feststellen – und wenn notwendig – über den Misch-/Fütterungs-Roboter eine Anpassung der Futterration „verlangen“, zusätzlich wird bei Bedarf der Einstreu-Intervall verkürzt/verlängert.

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30 STALLTECHNIK sind kaum vorhanden. Ein Anhaltspunkt sind Melkroboterbetriebe. Melkroboter verfügen standardmäßig über Sensoren zur Mastitiserkennung. Eine Erhebung zur sensorgestützten Tierüberwachung in den Niederlanden zeigt, dass mehr als ein Fünftel der Betriebe über Aktivitätssensoren und ein kleiner Teil auch Wiederkausensoren einsetzt. Der Einsatz von Brunsterkennungssystemen hatte laut diesen Erhebungen nur einen kleinen Einfluss auf die Reproduktionsleistung dieser Herden. Insgesamt werden Sensoren zur Überwachung der Tiere noch sehr unterschiedlich genutzt. Den Hauptnutzen sehen die Betriebsleiter in der Arbeitserleichterung. In den Buchhaltungsdaten dieser Betriebe konnten keine Veränderungen bezüglich Produktivität festgestellt werden. Es ist daher naheliegend, dass der technologisch mögliche Fortschritt, den die Hersteller in Anspruch nehmen, vorerst in der Praxis (noch) nicht ankommt. Benchmarking – Vergleichs­ prozess Hersteller sind der Meinung, dass die jeweils auf einem Betrieb erfassten Daten durch Weitergabe oder gezielte Freischaltung einen größeren Nutzen generieren können. Die Euphorie einer weltweiten Datennutzung wird aber nicht von allen Betriebsleitern geteilt und daher nur sehr verhalten genutzt. Angesichts der gigan-

tischen „Datenproduktion“ braucht es wohl Spezialisten, um die richtigen Rückschlüsse zu ziehen – nur wo sitzen diese Spezialisten?

Bedarfsgerecht und schnell

Beispielsweise werden mit Futterversorgung In der Milchviehhaltung wird für einem Melkroboter pro Tier und die Grund- und Kraftfutterentnahme und -vorlage Besuch rund 120 Messungen gemacht. Bei einer Million Kühe, viel Arbeitzeit benötigt. Ziel ist es dabei, die Tiere, die von Robotern gemolken insbesondere die milchgebenden Kühe, bedarfsgerecht werden, und durchschnittlich 2,7 zu versorgen. Roboterbesuchen je Tag kommen auf diese Art 324 Millionen Nacherwärmung, in der Regel Einzeldaten zusammen. Daher ALFONS FÜBBEKER sehr hoch. Grundsätzlich ist stellen sich selbst die Entwickler richtig, den Silagehaufen intensiv die Frage: „Was kann man mit festzuwalzen und dann schnellstdiesen ­Daten (sinnvolles) tun?“ eben dem arbeitszeitlimöglich luftdicht abzuschließen. chen Aspekt sollen auch Letzteres kann unterschiedlich die jährlichen Kosten Fazit Noch wird mehr vom „unausgeführt werden. Häufig ist es möglichst niedrig sein. Wie die bemannten Stall“ gesprochen, Futterversorgung flott und preis- sinnvoll, zusätzlich zur normalen als wirklich umgesetzt. Zentrawert erfolgen kann, wird anhand Folie noch eine dünne Unterles Element ist die ­Vernetzung ziehfolie zu verwenden. Aber der folgenden Tipps erläutert. von Ausführungshilfen und auch das Abdecken mit einer Manage­menthilfen. Gelingt weiteren, bereits genutzten Folie dies, kann der unbemannte Stall Grundvoraussetzung für wird vielfach praktiziert. Wichtig tatsächlich Wirklichkeit werden. eine bedarfsgerechte Fütterung ist, dass neben einem sofortigen ist eine gut verdichtete und Die körperlichen Belastungen luftdichten Abschluss die Silage gärstabile Silage. In diesem für den Landwirt nehmen ab, Zusammenhang ist besonders bei auch während der Lagerung dafür prägen zunehmend neue luftdicht verschlossen bleibt. Um der Grassilage die Schnittlänge Begriffe wie beispielsweise das die Folie zu beschweren, gibt von Bedeutung, da sich kurz Wort „Informationsergonogeschnittenes Gras im Silo besser es verschiedene Möglichkeiten, mie“ das Mensch-Maschine-­ wie Sand, Reifen, Kies oder verdichten lässt und die AnVerhältnis. Wo früher aufgrund anstrengender physischer Arbeit schnittsflächen bei der Entnahme Sand­säcke usw. Je nach Lagerdauer und Örtlichkeit wird ein glatter sind. Diese Faktoren körperliche Gebrechen im unterschiedlich großer Aufwand sorgen für geringere Verluste Fokus arbeitswissenschaftlicher betrieben, vielfach kommt noch Untersuchungen standen, sind es durch Nacherwärmung und ein Netz hinzu, um vor Vogelauch die Futteraufnahme der heute zunehmend die geistigen Kühe wird nicht durch „warmes fraß zu schützen. Herausforderungen aufgrund mentaler Überarbeitung. W Futter“ gebremst. Gelungene Silagen bringen einen deutlichen Deutlich geringere Futterverlusfinanziellen Vorteil und vermin- te und -verschmutzungen treten Ruedi Hunger ist Agrarjournalist in der auf, wenn die Wege zu den Silos dern sogar den Arbeitsaufwand. Schweiz. Hierzu gehört z.B., dass weniger und die Siloflächen befestigt sind. Dies gilt insbesondere für Aufwand für das Entfernen von Wintermonate, wenn der Boden Fehlstellen aus dem Silo und schlechter befahrbar ist. Neben auch weniger Aufwand für das der besseren und sauberen Entsorgen von größeren RestEntnahme ermöglichen feste mengen aus Futtertrog entsteht. Flächen einen besseren Arbeitsablauf, was zu einer Arbeitszeit­ Das Abdecken vom Silageersparnis und damit letztendlich haufen ist besonders bei einer Erdbedeckung sehr mühsam und auch zu einer Dieseleinsparung führt. Zudem ist die Verschmutzeitaufwendig. Verschärft wird zung der befestigten Hoffläche diese Problematik noch, wenn sowie des Futtertisches deutlich der Boden gefroren ist. Um den geringer. Arbeitsaufwand und die körperliche Belastung zu verringern, ist Bei der Siloentnahme mit es jedoch falsch, auf das AbdeSchneidschild, Fräse oder cken zu verzichten bzw. es nur Schneidzange wird am Silo eine unzureichend durchzuführen, feste und glatte Anschnittsfläche denn in solchen Fällen sind die hinterlassen. Beim Einsatz einer Silageverluste, bedingt durch

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Greifschaufel ist die Anschnittsfläche fest, aber nicht so glatt. In der Regel kommt es aber auch hier nicht zu Nacherwärmungen, wenn die Silage u.a. gut verdichtet und gärstabil ist. Darüber hinaus ist ein ausreichender Vorschub vorteilhaft. Greifschaufeln haben den Vorteil, dass mit ihnen Grund- und Kraftfutter entnommen und eingefüllt werden kann, während mit einer Scheidzange in der Regel nur Grundfutter aufgeladen werden kann, so dass dann ein Umbau erforderlich ist. Alternativ dazu können mehlige und pelletartige Kraftfutter in Hochsilos gelagert und über Schnecken oder Spiralen in den Futtermischwagen eingefüllt werden. Möglich ist es allerdings auch, die Kraftfutter­ silos so hoch aufzustellen, dass sie unterfahrbar sind und die Befüllung des Futtermischwagens über einen Schieber erfolgt.

hoch sein können. Die beste Beleuchtung des Arbeitsbereiches bringt nichts, wenn nicht auch die Scheiben und Spiegel regelmäßig gereinigt werden. Dies sollte ebenso selbstverständlich sein wie der Einsatz einer Kamera, um z.B. den Bereich hinter dem Futtermischwagen bei Rückwärtsfahrt einsehen zu können. Darüber hinaus ist es wichtig, Wichtig ist bei der Fremdbedass die Ziffern auf dem Disfüllung des Futtermischwagens play der Wiegeeinrichtung vom die Größe der am Schlepper, Futtermischwagen gut lesbar und Teleskoplader oder Radlader beleuchtet sind. Zudem sollte das verwendeten Greifschaufel bzw. Display drehbar und mit großen Schneidzange. Der Zeitaufwand Ziffern ausgestattet sein. All diese für die Silageentnahme aus dem Maßnahmen bringen letztendlich Silo sowie das Einfüllen in den auch deutliche Zeiteinsparungen, Futtermischwagen ist pro Fahrt da mit den Geräten schneller etwa gleich hoch, egal ob z.B. mit gearbeitet werden kann. einer 300 oder 600 kg fassenden Greifschaufel entnommen wird. Hindernisse auf dem Hof oder Jedoch halbiert sich die Anzahl schwer zu öffnende Stalltüren der erforderlichen Fahrten und erhöhen den Zeitbedarf – dies damit der Zeitaufwand für das sind relativ leicht zu beseitigende Befüllen. Bei größeren Schaufeln Ursachen. Im Gegensatz dazu oder Zangen und damit höherer sind z.B. ein schmaler Futtertisch Belastung ist zu bedenken, dass oder eine enge Stallzufahrt nicht dann häufig ein Radlader besser ohne weiteres zu ändern. Dies geeignet ist als ein Schlepper. betrifft auch die Lage und Anordnung der Lagerstätten für die Gute Sichtverhältnisse sind für Futterkomponenten. Besonders ein zügiges und sicheres Arbeiten bei Stall- und Siloplatzneubauten wichtig. Dazu gehört vor allem in oder bei der Errichtung eines Kraftfutterkomponentenlagers ist der dunklen Jahreszeit eine gute eine arbeitszeitsparende AnordBeleuchtung. Dies gilt besonders nung unbedingt zu berücksichtifür das Befüllfahrzeug. Hier bieten sich zusätzliche Arbeitschein- gen. Ziel ist es, dabei die Laufund Fahrwege möglichst kurz zu werfer an. Ein anderer Weg halten, aber ausreichend Platz/ wäre es, den Arbeitsbereich am Rangierfläche zu lassen, um mit Siloplatz mit Lampen zusätzlich den Fahrzeugen zügig arbeiten zu beleuchten. Eine großflächizu können. ge Beleuchtung der Siloplätze evtl. auch der Hoffläche ist nicht immer sinnvoll, da sie hohe Ziel der Rindviehfütterung Investitionskosten verursacht und ist eine bedarfsgerechte Verauch die laufenden Stromkosten sorgung der Kühe. Dies kann

ren wie das Tiermaterial, die Futtergrundlage, die Kuhzahl oder die Gebäudeverhältnisse zu berücksichtigen.

durch eine teilaufgewertete Ration in Kombination mit einer Abruffütterung oder einer Total-Misch-­Ration entweder für die gesamte Herde oder für Leistungsgruppen erfolgen. Je höher die Anzahl der Grundund Kraftfutterarten und der zu erstellenden Rationen, desto mehr Zeit wird für die Grundund Kraftfuttervorlage benötigt. Hier sollte einzelbetrieblich entschieden werden, welche Fütterungsvariante zum Betrieb passt. Dabei sind u.a. Fakto-

Das mehrmals tägliche Anschieben des vorgelegten Futters fördert die Futteraufnahme der Tiere und führt zu geringeren Futterresten. Das Anschieben des Futters sowie das Reinigen des Futtertisches sind körperlich anstrengende und zeitintensive Arbeiten. Diese haben aufgrund von Bestandsaufstockungen auf vielen Betrieben deutlich zugenommen. Um das Futter­ anschieben zu erleichtern, bieten sich beispielsweise Hoflader mit angebauten Kehrreifen bzw. -schnecken oder mit einem Planierschild an. Alternativ dazu gibt es mittlerweile auch Anschieberoboter, die vollautomatisch und somit zeitlich unabhängig das Futter anschieben. Die Arbeitsentlastung ist hierbei noch größer. W Alfons Fübbeker ist Landtechnikexperte in der LK Niedersachsen, Deutschland.


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Eine gute Verdichtung ist die h ­ albe Qualität Silomanagement Neben einer guten botanischen Zusammensetzung ist für die Qualität der Silage auch die Bearbeitung nach dem Schnitt wichtig. Kurze Häcksellänge, Schlagkraft bei der Verteilung am Silo und g ­ rößtmögliche Verdichtung sind erforderlich, um den Gärverlauf positiv zu beeinflussen. VON ANDREA FÜRSTALLER

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Pressdichte kontrollieren Die Dichte kann mit einem Kernprobegerät gemessen werden. Alternativ kann auch aus dem Silo mittels Blockschneider ein Siloblock entnommen und gewogen werden. Zusätzlich wird die Trockenmasse (TM) bestimmt. So wird die Pressdichte kontrolliert: – Entnahme des Siloblocks – Bestimmung des Volumens (Länge x Breite x Höhe)

– Wiegung (z. B. 1.250 kg: 1,95 m³ = 641 kg/m³ – TM-Bestimmung ergibt z.B. 35 % TM – Dichte: 641 kg/m³ x 35 % TM = 224 kg TM/m³ Gleichmäßiges Beschicken und Walzen Das gleichmäßige Verteilen und Walzen im Fahr­ silo ist meist der „Engpass“ in der Silierkette, da die Schlagkraft am Feld in der Regel größer ist

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ei der Silagebereitung im Fahrsilo sind kurze Häcksellängen, ausreichende Verdichtung und luftdichte Abdeckung zur Vermeidung einer Nacherwärmung wichtig. Selbst bei einer Häcksellänge von 2,5 bis 4 cm (Mais 6 bis 8 mm) sind keine Strukturprobleme in der Fütterung zu erwarten. Kurze Häcksellängen vergrößern die Oberfläche (mehr Zuckeraustritt) und verkürzen auch die Passagerate im Pansen. Häckseln erleichtert die Verdichtung, verringert die Restluft und schützt so vor Nacherwärmungen. Auch wird der Gärverlauf beschleunigt und die Gefahr Pressdichte muss mit zuneheiner Buttersäurebildung bzw. eines Eiweißabbaues zu Ammo- mendem Trockenmasse-Gehalt ansteigen, wobei Maissilagen niak verringert. eine stärkere Verdichtung Anforderung an Pressdichte benötigen als Grassilagen. Im Fahrsilo ist je nach TrockenmasSilagen müssen möglichst stark verdichtet sein, damit eine rase-Gehalt des Futters ein Minsche Milchsäuregärung erfolgen destgewicht von 200 kg TM/m³ und später nach dem Öffnen an anzustreben. Rundballen sollten der Anschnittfläche nur wenig eine Dichte von mindestens 160 Luft eintreten kann. Dünne Ein- bis 180 kg TM/m³ erreichen, zelschichten von 30 (bis 40) cm was in der Praxis nicht immer erleichtern die Verdichtung. Die möglich ist.


GRÜNLAND 33 als die Verteilungsschlagkraft im Silo. Ein Kurzschnittladewagen mit 30 m³ hat eine Anlieferleistung von 1,5 ha/h, ein Feldhäcksler von 6 ha/h. Bei einem Grünlandertrag von 3,5 t TM je Hektar (z. B. erster Aufwuchs) werden bei einem Anwelkgrad auf 35 % TM etwa 10 t Siliergut (3,5 t TM) geerntet, was bei einem Lose-Einbringgewicht von etwa 200 (bis 250) kg/m³ einem Einbringvolumen von etwa 50 m³/ha (10 t ­Siliergut/0,2 t/­m³) entspricht. Ab einer Bergeleistung von 4 bis 5 ha ist selbst bei pausenlosem Walzen mit schweren Radladern (15 bis 20 t) eine ausreichende Verdichtung nur noch schwer möglich. Speziell bei stärkerer Anwelkung auf 40 % TM oder bei älterem Futter (über 26 % Rohfaser) gibt es dann Verdichtungsprobleme. Hier ist neben dem Einsatz eines Radladers mit 15 bis 20 t Walzgewicht die Silierung parallel in einem zweiten Silo sinnvoll. Zu beachten ist ferner, dass die aufgebrachten Futterschichten nicht über 30 cm betragen sollten, um beim Walzen eine ausreichende Verdichtung zu erreichen. Berücksichtigt werden sollte auch, dass bei intensiver Sonneneinstrahlung auch ohne Mähaufbereiter der Anstieg des TM-Gehaltes 3 bis 4 % pro Stunde beträgt, d. h. wenn das Futter am späten Vormittag gemäht wird, muss nach vier bis fünf Stunden bereits siliert werden, damit es nicht zu trocken wird. Ab einer Mähleistung von 4 bis 5 ha/h und einer Gesamterntefläche von 15 bis 20 ha muss daher die Einfuhr bereits parallel zum

Mähen erfolgen. Ferner gilt, je stärker die Anwelkung, desto stärker muss gehäckselt und verdichtet werden. Ungleiche Verteilung und Verdichtung wird erst bei der Entnahme erkennbar, wenn die Silage schichtoder nesterweise Schimmelbefall aufweist bzw. warm wird. Zu beachten: – Das erforderliche Walzgewicht hängt von Anlieferleistung, Anwelkgrad, Häcksellänge und Stärke der aufgebrachten Futterschicht ab. – Pro Tonne geernteter Trockenmasse in einer Stunde sollte 1 t Walzgewicht zur Verfügung stehen. – Schmale Reifen erhöhen den Pressdruck auf der Auflagefläche. Die Verwendung von Zwillingsreifen oder Gitterrädern ist abzulehnen, auch wenn sie die Standfestigkeit erhöhen. Die Verdichtungswirkung kann sich sonst auf die Hälfte reduzieren. – Langsam fahren mit ca. 2 bis 4 km/h, damit der Druck auch wirken kann und das gepresste Gut hinter den Reifen nicht wieder aufquillt. – Pro Schicht sind mindestens zwei Überfahrten für eine gute Verdichtung notwendig. Wichtig ist, dass sofort ab der ersten Fuhre gewalzt wird. – Walzen verschafft den Milchsäurebakterien Vorsprung bei der Gärarbeit und sichert eine stabile Silage auch nach dem Öffnen des Silos. W Andrea Fürstaller ist Expertin in der

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Luzerne ist die Königin der Futterpflanzen Empfehlung Die Luzerne ist für Rinder eine begehrte Futterpflanze mit einer hohen Verdaulichkeit und Schmackhaftigkeit. Im Trockengebiet ist sie die ertragreichste Futterart. VON MARTINA LÖFFLER

Reinsaat eine typische Futterpflanze. Ab einem Niederschlag von etwa 800 mm werden Luzernengrasmischungen bevorie Luzerne fühlt sich in warmen, trockenen Lagen zugt. Sie sind leichter silierbar, haben geringere Bröckelversehr wohl. Optimale luste und sind weniger verLuzerneböden sind tiefgründig unkrautungsgefährdet, da der und weisen eine gute Wasserund Luftführung auf. Ungeeignet Bestand dichter ist. Außerdem sind Böden mit stauender Nässe, sind sie nutzungselastischer als saure Böden mit einem pH-Wert Luzerne­nreinbestände. Passende Mischungspartner für Luzerne unter 6, nasskalte, verdichtete sind Knaulgras, Timothe und Böden und ÜberflutungsstandEnglisches Raygras, in trockeorte. Das Sprichwort „Luzerne nen Gebieten auch Glatthafer will einen warmen Kopf und einen trockenen Fuß“ bringt ihre und Wiesenschwingel. Bei einer Ansprüche an Boden und Klima Mischung mit Englischem Raygras ist zu beachten, dass dieses auf den Punkt. rasch­wüchsige Gras die langsaLuzerne oder Luzernengras In mere Luzerne in ihrer Entwicklung beeinträchtigt, daher nur Trockengebieten ist ­Luzerne als geringe Saatstärken verwenden.

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Was die Luzerne gar nicht mag Die Luzerne ist empfindlich auf zu tiefes Mähen. Die Schnitthöhe sollte 10 cm betragen. Beim letzten Schnitt

Düngung Die Luzerne lebt, wie alle Schmetterlingsblütler, in Symbiose mit Knöllchenbakterien und kann somit den Luftstickstoff binden. Eine Stickstoffdüngung ist nicht erforderlich. Für den Luzerneanbau sollen Phosphor und Kalium die Versorgungsstufe C aufweisen. Die Bedarfswerte betragen gemäß den Richtwerten für eine sachgerechte Düngung 65 kg

P2O5/­ha und Jahr und 190 kg K2O/ha und Jahr. Eckdaten zum Luzerneanbau – gute Kalk-, Phosphor- und Kaliversorgung – feinkrümeliges Saatbett – flache Saat (1,5–2 cm) – Reinsaatmenge: 25 bis 30 kg/ha – Anbautermine: April bis Mitte August – Anbau mit oder ohne Deckfrucht möglich – auf Standorten, auf denen längere Zeit keine Luzerne angebaut wurde, beimpftes Saatgut verwenden. W DI Martina Löffler ist Expertin in der LK Niederösterreich.

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Nutzungsregime Luzerne Sowohl in Mischungen als auch als Reinsaat ist die Nutzungsdauer, bei einer drei- bis viermaligen Nutzung, im Schnitt drei Jahre. Eine häufigere Nutzung verkürzt die Lebensdauer des Bestandes. Eine Nutzung über vier Jahre hinaus ist nicht ideal, da sonst die Wurzelstücke der Luzerne stark verholzen und der Umbruch sehr schwer wird. Um hohe Energiegehalte zu erhalten, muss die Luzerne spätestens bei Blühbeginn geerntet werden, denn mit Anfang der Blüte steigen die Rohfasergehalte sehr rasch an. Im Ansaatjahr sollte der erste Schnitt dennoch erst im Blühstadium angesetzt werden, damit sich die Luzerne gut etablieren kann. Grundsätzlich wird die Vitalität der Luzerne erhöht, wenn sie einmal im Jahr erst in der vollen Blüte geschnitten wird.

kann die Schnitthöhe sogar 10 bis 15 cm hoch sein, damit die Luzerne genug Reservestoffe für den Winter einlagern kann. Die Luzerne ist nicht weidefest und reagiert mit Pflanzenverlusten auf Druck durch Befahren.


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Bienenschonende Mähtechnik Systemvergleich Am BLT Wieselburg wurde in den vergangenen Jahren ein System­ vergleich zwischen Doppelmesser- und Scheibenmähwerk-Front-Heck-Kombinationen durchgeführt. Zu den Untersuchungskriterien zählten unter anderem das A ­ uflagegewicht, der Leistungsbedarf, die Arbeitsqualität sowie Wartung und Kosten. VON RUEDI HUNGER

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in Frontanbau-/Doppelmessermähwerk (3 m) ist im Schnitt etwa halb so schwer wie ein entsprechendes Scheibenmähwerk. Bei Heckanbaugeräten (2 x 3 m) ist der Unterschied gar um einen Faktor drei tiefer. Obwohl die Auswirkungen nicht 1:1 übertragbar sind, wirkt sich dies auch auf das Auflagegewicht aus. Aufgrund wirkungsvoller Geräteentlastung bei Scheibenmähwerken ist das Auflagegewicht nur rund doppelt so hoch wie bei einer Doppelmesserkombination. Rotationsmähwerke sind bei ungünstigen Verhältnissen, das heißt, wenn blühende Pflanzen im Feld sind, für Bienenverluste verantwortlich. Ohne Aufbereiter betragen die Verluste etwa 5–7 %, mit Aufbereiter werden 40 bis über 60 % der im Feld vorhandenen Bienen getötet oder ver-

letzt. ­Doppelmesser-­Mähwerke ­verursachen kaum Bestäuberverluste. Tiefer Leistungsbedarf Die Messungen ergaben, dass eine Doppelmesser Front-Heck-­ Kombination mit neun Meter Arbeitsbreite einen Leistungsbedarf von höchstens 10 kW (je m Arbeitsbreite 1 kW) hat. Die Scheibenmähwerk-Kombination in vergleichbarer Größe hat einen Anspruch auf mindestens 45 kW (je m Arbeitsbreite 5–6 kW), wobei allerdings die Arbeitsgeschwindigkeit um mindestens 50 % höher ist. Futter wird überfahren Die Arbeitsqualität ist nicht zuletzt vom Futterbestand abhängig. Bei der Scheibenmähwerkkombination wird kein Futter überfahren. Anders bei der Doppelmesser-­Kombination, wo das Futter (ohne Schwadblech) auf der ganzen Schnittfläche abgelegt wird und daher ein Überfahren nicht zu verhindern ist. Vorteil dieser

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36 GRÜNLAND Schleifen und nochmals schleifen Der Wartungsaufwand bei Scheibenmähwerken beschränkt sich weitgehend auf das Auswechseln der Mähklingen. Die Standzeiten sind abhängig vom Steinbesatz, der Boden- und Grasnarbenart. Scharfe Messer sind eine wichtige Voraussetzung, damit mit einem Doppelmessermähwerk saubere Mäharbeit geleistet werden kann. Die Standzeiten sind abhängig vom Steinbesatz, der Anzahl der Mäusehaufen und vom Futterbestand, je nachdem können nur 15 ha oder aber über 100 ha gemäht werden. Der Wartungsaufwand für Doppelmesser ist in jedem Fall höher.

schwadfreien Ablage ist bei guter Sonneneinstrahlung der Verzicht auf das Zetten. Mit einem Kompromiss, bestehend aus Front-Scheibenmähwerk und Heck-Doppelmesser, wird das Schnittbild verbessert und das Futter nicht überfahren. Ein Gerätemix Der reine Frontanbau eines 3 m Scheibenmähwerks hat zur Folge, dass häufig mehr als 60 % des (­Traktor-)­Gesamtgewichtes auf der Vorderachse liegt. Daher ist vor allem am Hang ein Heckballast notwendig. Ein ­Doppelmessermähwerk kann diese Aufgabe als „aktiver“ Ballast übernehmen und ist zudem eine interessante K ­ ombination. Die Firma BB-Umwelttechnik hat 2016 mit dem Doppelmesser­mähwerk den 3. Europäischen Bienenpreis in der Kategorie „Innovative und technologische Lösungen“ erhalten. Dieser renommierte Preis wird unter anderem vom europäischen Landmaschinenverband CEMA verliehen. Mit der Unterstützung und Auszeichnung innovativer Projekte wird das Ziel verfolgt, Auswirkungen der Landwirtschaft auf die Bestäuberpopulation zu reduzieren.

Alles hat seinen Preis Der Anschaffungspreis für Front­ geräte (Scheibenmähwerk oder Doppelmessermähwerk) ist praktisch identisch. Größere Unterschiede gibt es bei den Heckanbaugeräten. Im Extremfall ist ein Heck-Scheibenmähwerk rund doppelt so teuer wie ein entsprechendes Heck-Doppelmessermähwerk. Das wirkt sich natürlich auf die Arbeitserledigungskosten aus. Die alternative Kombination aus Front-Scheiben­mäher und Heck-Doppelmesser (ca. 9 m) hat praktisch die gleich hohen Erledigungskosten wie eine reine Doppelmesser-Kombina­ tion (9 m). Fazit Scheibenmähwerke sind sehr leistungsfähig und Zuverlässig. Doppelmessermähwerke ermöglichen trotz relativ geringem Gewicht auch große Arbeitsbreiten. Sie eignen sich besonders für alle umweltsensiblen Flächen und schonen Insekten, insbesondere Bienen. Der Wartungsaufwand ist verhältnismäßig hoch. W Ruedi Hunger ist Agrarjournalist in der Schweiz.

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Lely | Selektionstor kontrolliert den Weidegang

bringen, welche Blöcke sie am liebsten besuchen, wann sie hineingehen, welche Kühe leicht nach draußen gehen und welche noch mehr Übung benötigen. Das Grazeway R bietet auch zusätzliche Daten über die Verfügbarkeit frischer Weiden und das Verhalten der Kühe beim Besuch des Melkroboters. Diese Daten werden verwendet, um Managemententscheidungen in Bezug auf die Weidehaltung zu treffen. INFORMATION: www.lely.at

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ely führt das Lely Grazeway R ein, ein neues System, das den Weidegang automatisch registriert. Das System besteht aus einem Regis­ triertor und einem dazugehörigen Berichtsinstrument, das zeigt, wie lange die Kühe auf der Weide waren. Dies erleichtert die Verwaltung der Weidehaltung und zeigt die Dauer des Weidegangs pro Kuh für die Zertifizierung der Freilandhaltung an, die von mehr und mehr Ländern verlangt wird. Mit dem Lely Grazeway Selektionstor oder dem Lely Astronaut Melkroboter werden die Kühe, wenn sie die Erlaubnis erhalten, auf die Weide zu gehen, erkannt und beim Hinausgehen registriert. Wenn sie in den Stall zurückkehren, gehen die Kühe durch das Grazeway R, das sie ebenfalls erkennt und registriert. Die Rahmenantenne auf dem Grazeway R erkennt die Bewegungen der Kuh aus jeder Position. Das bedeutet, dass die Kühe problemlos und einfach hintereinander hineingehen können. Mit dem Lely Grazeway R haben die Landwirte Zugang zu zuverlässigen und wertvollen Informationen über den Weidegang und seine Dauer. Das System zeigt Daten darüber, wann die Kühe die meiste Zeit im Freien ver-

Krone | Neuer EasyCut B 950 Collect

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it dem neuen EasyCut B 950 Collect zeigte Krone auf der Agritechnica erstmals eine Butterfly-Mähkombination mit Schwadzusammenführung mittels Querförderschnecken, aber ohne Aufbereiter. Durch den Verzicht des Aufbereiters wird die Maschine deutlich leichter, ebenso wird vom Schlepper weniger Leistung und somit auch weniger Kraftstoff benötigt. Damit eignet sich das neue EasyCut B 950 Collect

Siliconform | Freude am ­Melken

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awohl! Melken kann Freude bereiten: Kinderleichtes Ansetzen einzelner leichter Melkbecher mit nur 1er Hand – Wunsch oder Wirklichkeit? In der Sendung „Unser Land“ stellt Familie Thoma ihren mit dem Multi­ Lactor ausgestatteten Autotandem vor. Seit 8 Jahren gehören Daniela und Hubert zu den Ersten, die an unsere innovative Melktechnik geglaubt haben und noch immer begeistert sind. Gesunde Tiere, stark reduzierte Tierarztkosten, keine Rücken- und Schulterschmerzen mehr … und entspannte Gespräche beim Melken. INFORMATION: www.siliconform.com mit einer Arbeitsbreite von 9,45 m insbesondere für Grasbestände in Hanglagen bzw. auf wenig tragfähigen Böden, aber auch für Einsätze in GPS-Beständen (Biogasbetriebe). Geringe Futterverluste und die Schonung des Futters bei der Schwadzusammenführung liegen hier im Fokus. INFORMATION: www.krone-austria.at


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ngeboten werden unter anderem Kunststoff-Abdichtungen  für Güllelagunen, Speicherteiche, ­ Biotope, Pools, Flachdächer; Sanierung von Altgüllegruben und Abdichtungen für Regenwasserbehälter. Aufgrund langjähriger Erfahrung kennt Fa. Fuchs die Vorteile von Kunststoffabdichtungen, die in jeder Größe angeboten werden, ganz genau: Zunächst ist Kunststoff die preisgünstigste Variante, dazu kommt der rasche Einbau, bei Bedarf sind auch ein Rückbau oder eine Erweiterung jederzeit möglich. INFORMATION: Manfred Fuchs, Tel.: 0664/223 45 53, 03334/31 66, manfred.fuchs@fuchs-­abdichtungen.at, www.fuchs-abdichtungen.at

durch die Gestaltung der Futter­ ration ­verstärkt, abgeschwächt oder verbessert werden. Alle haben einen direkten Einfluss auf die Fruchtbarkeit der Kuh. Der Futterverzehr steigt nach dem Abkalben langsamer an als die Milchleistung. Zu Laktationsbeginn wird Energie aus Depotfett bereitgestellt. Fällt gleichzeitig der Blutzucker unter ein bestimmtes Niveau, bilden sich Ketonkörper. Eine zu geringe Futteraufnahme verstärkt dieses Energiemanko. Die Ketose verläuft bei vielen Kühen schleichend, aber auch akut. Die Kühe kommen nie richtig in Fahrt, Milchleistung und Fruchtbarkeit leiden. Zur Vorbeuge von Stoffwechselerkrankungen bzw. zu deren Unterstützung bei der Behandlung stehen dafür speziell konzipierte Ergänzungsfutter­ mittel zur Verfügung. INFORMATION: www.chevita.at

Chevita | Für eine gesunde Kuh

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u den häufigsten Stoffwechselstörungen im Zusammenhang mit der Fütterung und Fruchtbarkeit gehören Hypokalzämie, ­Hypophosphatämie (Milchfieber), Ketose (Fettlebersyndrom) und Pansenübersäuerung. Die genannten Krankheitskomplexe können

urch unsere langjährige Erfahrung können dem Kunden moderne und innovative Produkte in höchster Qualität geboten werden. Eine umfassende Produktpalette von Betonspalten, Fahrsilos aus Betonfertigteilen, Hochbeete aus Beton und Wasserrinnen für Forststraßen sind vorhanden. MAX-Lochboden ist der einzige Flächenspaltenboden mit Längs- und Querschlitzen und daher optimal für Laufställe und Boxenhaltung geeignet. Weniger Rutschgefahr und damit weniger Verletzungsgefahr gewähren optimale Lebensbedingungen für die Tiere. INFORMATION: Firma Schweinschwaller Tel.: 07434/42588 www.max-lochboden.at

Kesla | Desinfektion komplett

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as umfassend gelistete Biozidund Desinfektionsprodukt 1+1 Wofasteril SC super lässt im Rinderbereich keine Wünsche offen: Abgepufferte Peressigsäure für die geruchsminimierte, materialschonende Flächen-, Geräte- und Melkzeugzwischendesinfektion sowie die Klauenpflege mit desinfizierender Wirkung. Ein breites Wirkungsspektrum, kein Temperaturfehler, niedrige Einsatzkonzentration, kurze Einwirkzeit und Abbaubarkeit sind charakteristisch. Keimresistenzen spielen keine Rolle. Mit Ascarosteril AB, der Komplettdesinfektion antimikrobiell plus antiparasitär in einem Arbeitsgang, ist die Desinfektion bei kryptosporidienbedingten Kälberdurchfällen optimal. Das WOFA-MAT Desinfektionssystem bietet eine automatisierte Dosierung und Ausbringung der 2-Komponenten-Peressigsäure-Spezialitäten. INFORMATION: www.kesla.de, info@kesla.de

Freigassner | Produkte für die Kälbergesundheit

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ie Fa. Freigassner Pro Agrar beschäftigt sich seit 20 Jahren mit einer vielseitigen Produktpalette rund um das Tier. Mit unserem Fachwissen, gepaart mit der langjährigen Erfahrung, können wir Sie bei Problemen am Betrieb unterstützen. Die regelmäßigen Rückmeldungen von erfolgreichen Tierhaltern bestätigen die Wirkung der angebotenen Produkte. INFORMATION: www.agrarbedarf.at


38 FIRMEN BERICHTEN Der neue 5R ist ein reich ausgestattetes Kraftpaket für vielseitige Verwendung und optimalen Fahrkomfort und damit eindeutig eine Klasse für sich. Er ist der perfekte Traktor für alle erdenklichen Anwendungen. Ein wahrer Sieger in der Klasse der Kompakttraktoren! INFORMATION: www.lagerhaustc.at

John Deere | 5R ist Maschine des Jahres 2018

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edes Jahr zeichnet eine internationale Jury aus Landtechnik-Journalisten die besten, neuen Maschinen auf dem Markt aus. Im Zuge dieses Wettbewerbs wurde der neue John Deere 5R als Gewinner in der Kategorie der Kompakttraktoren auserkoren. Exzellenter Fahrkomfort, kompakte Bauweise und leistungsstarke Ausstatie Agrargenossenschaft Niedertung überzeugten die Fachjury. Die seidewitz in Bahretal (DeutschTraktoren der 5R-Familie verfügen über land) füttert seit fast zehn Jahren einen optimierten Radstand von 2,25 m. mit dem selbstfahrenden Futter­ Durch den einteiligen, geschwungenen mischwagen Triotrac von Trioliet. Rahmen und den niedrigen Schwer- Der erste Triotrac von Niederseipunkt kann der Frontlader ohne großen dewitz ist kürzlich nach 9,5 Jahren Aufwand montiert werden. treuem Dienst und 20.797 ArbeitsDie Modelle mit 90-125 PS Nennleis- stunden auf dem Zähler (!) in den tung sind mit sparsamen John Deere Ruhestand gegangen. Nun wurde es PWX 4,5-Liter-Motoren gemäß Ab- Zeit, den Selbstfahrer zu ersetzen. gasstufe IIIB/iT4 ausgestattet. Durch Dabei fiel die Wahl erneut auf den das Transport Power Management Triotrac, diesmal auf die vollkom(ähnlich IPM für reine Transportar- men erneuerte Variante. Laut der beiten) liefern diese Nur-Diesel-4-­ Besitzer der Genossenschaft keine Zylinder-Motoren bei Transportein- schwierige Entscheidung. sätzen 10 PS zusätzlich. INFORMATION: www.trioliet.com

Trioliet | Die richtige Wahl

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eimermacher | eimü®-Vertriebs­partner gesucht!

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eit nahezu 100 Jahren sind wir Spezialist in den Bereichen Milchhygiene und Hautpflege. Die lange Tradition und Erfahrung, verbunden mit kontinuierlicher Forschung, innovativer Entwicklung und umsichtiger Qualitätskontrolle haben eimermacher zum europaweit bedeutendsten Euterhygienemittel-Hersteller gemacht. Zum Ausbau unserer Vertriebsaktivitäten in Österreich sind wir auf der Suche nach eimü®-Vertriebs­ partnern (Händler, selbstständige Handelsvertreter usw.)! Sie bringen Erfahrung im Milchhygienemarkt mit und haben gute Kon-

Biringer | Qualität und ­Sicherheit

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as Anhänger-Kompetenz-Team aus dem Waldviertel ist General­ importeur für Nugent Viehanhänger, welche durch die spezielle Bauart unverwechselbar sind, und sich dadurch deutlich von anderen Anbietern abBONSILAGE. Messbar mehr Futterqualität. heben. Die Produktion erfolgt nach den neuesten EU-Richtlinien. Die Konstruktion unterscheidet sich besonders durch das völlig verschweißte und galvanisierte Fahrwerk, die soliden Achsen mit Parabolic Equaliser® Blattfederung und einen robusten Rahmen, was für optimale Fahreigenschaften sorgt. Der perfkete Anhänger für den Transport von Rindern, Schafen und anderen lebenden Tieren. Dank zahlreicher Modelle finden Sie sicher die optimale Lösung für Ihre Anforderungen. Viele nützliche Standards und Optionen wie eine Tür/Rampenkombination, Schafdecksystem, UrinSammelbehälter, Frontlüftungsklappen oder z.B. Trennwände ergänzen das umfangreiche Angebot. INFORMATION: Firma Biringer, www.biringer.co.at, info@biringer.co.at, Tel.: 02989/2348

Bonsilage | Messbar mehr Futterqualität takte zu den Entscheidungsträgern (Molkereien, Verbände, Landwirte)? Dann kontaktieren Sie uns – wir freuen uns auf das Gespräch mit Ihnen: Eimermacher Österreich A-4641 Steinhaus/Wels 07242/46909-0 office@eimermacher.at www.eimermacher.at

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ie Herstellung von einwandfreiem, qualitativ hochwertigem Grundfutter erfordert Professionalität und viel Erfahrung. Das neue Bonsilage-Programm mit den Basic-, Speed- und Fit-Produkten bietet für jeden Bereich der Silierung ein lösungsorientiertes Produkt. Die Bonsilage Basic-Produkte schaffen messbar höhere Futterqualität. Sie optimieren den Fermentationsprozess und stabilisieren die Silage.

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Für alle, die mehr aus dem Grundfutter holen wollen, jetzt NEU: das BONSILAGE-Siliermittelprogramm Gras mit den Produktgruppen SPEED und FIT. Für höhere Futterqualität, schnelleres Silieren und mehr Kuhfittness. Nachweislich messbar. Mehr vom SCAHUMANN Fachberater oder auf www.bonsilage.de NEU NEU

TerraLED | LED ist effizient

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ndustriequalität – hohe Effizienz – günstig durch Direktvertrieb. Das sind die Vorteile der Produkte der österreichischen Firma TerraLED. Als Komplettausstatter für LED-­ Beleuchtung im landwirtschaftlichen Bereich bietet TerraLED LED-Fluter und LED-Feuchtraumleuchten für Hallen, Ställe, Garagen, Werkstätten und Außenanlagen sowie hochqualitative LED-Arbeitsscheinwerfer für Landmaschinen. INFORMATION: www.terraled.at, Tel.: 03148/93080


FIRMEN BERICHTEN 39


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