01/2019 Rinderprofi

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FEBRUAR 2019



INHALTSVERZEICHNIS MANAGEMENT

04 Sind Sie ein guter Dirigent? 06 Entscheidend ist die Energieversorgung 08 Frühlaktation ist eine Zeit mit schweren Hürden FÜTTERUNG

10 Die Selenversorgung sicherstellen 14 Mykotoxine – ein Risikofaktor im Wiederkäuer?

06 MANAGEMENT

MELKTECHNIK/MELKEN

12 Beurteilung von Kuhpositionen zur Melkergrube 22 Einfluss der Melkarbeit auf die Eutergesundheit TECHNIK

15 Sensortechnik im Herdenmanagement TIERGESUNDHEIT

18 Kälber einstallen und Ausfälle vermeiden HYGIENE

20 Milchuntersuchung auf Bakterien ist enorm wichtig KLAUENPFLEGE

24 Welcher Klauenpflegestand passt?

22 MELKEN

WEIDEZAUN

25 Sichere Zäune sind flexibel ENERGIE

26 Damit der Strom sicher fließt STALLTECHNIK

28 Ausreichend Licht im Stall STALLBAU

30 Futtervorlage beeinflusst L­ eistung und Gesundheit GRÜNLAND

33 Überhöhte Düngergaben vermeiden 34 Die Trockenheit wird kommen …

30 STALLBAU

36 FIRMEN BERICHTEN

IMPRESSUM & OFFENLEGUNG

33 GRÜNLAND

HERAUSGEBER Klaus Orthaber EIGENTÜMER UND VERLEGER SPV Printmedien GmbH, Florianigasse 7/14, 1080 Wien CHEFREDAKTEUR Klaus Orthaber (orthaber@blickinsland.at) R ­ EDAKTION Ing. Bernhard Weber (weber@blickinsland.at), Stefan Nimmervoll (nimmervoll@blickinsland.at) ANZEIGENLEITUNG Prok. Doris Orthaber-Dättel (daettel@blickinsland.at) BÜRO­LEITUNG Alexander Smej­ kal (smejkal@blickinsland.at) ANZEIGENVERKAUF Julia Huscsava (huscsava@blickinsland. at), Katharina Preis (preis@blickinsland.at), Jessica Winter (winter@blickinsland.at), Lisa Ehrenreich (ehrenreich@blickinsland.at), Florian Steinwender (steinwender@spv-media. at) VERWALTUNG Stefanie Brenner (brenner@blickinsland.at) Leserservice ­Tobias ­Kumba ­REDAKTION UND ANZEIGENANNAHME Tel.: 01/5812890, Fax: 01/5812890-23, office@­ blickinsland.at FIRMEN­BUCHNUMMER FN 121 271 S. DVR 286 73 ­GRAFIK Cornelia Mitter (mitter@blickinsland.at), Gerald Mollay (mollay@blickinsland.at) HERSTELLUNG proprint. at GmbH, 8042 Graz, Tel.: 0316/890791, office@proprint.at, www.proprint.at VERLAGSORT Florianigasse 7/14, 1080 Wien P.b.b., ZUL.-NR. 02Z033612M. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Unterlagen besteht keine Gewähr auf Veröffentlichung oder Rücksendung. ­OFFENLEGUNG gemäß Mediengesetz § 25: ­Verleger: SPV Printmedien GmbH., Firmensitz: Florianigasse 7/14, 1080 Wien. Geschäftsführung: Klaus Orthaber, Gesellschafter: Klaus Orthaber. E ­ rklärung über die grundlegende Richtung gemäß Mediengesetz § 25 (4): Österreichisches Fachmagazin für Landwirte, Studierende und an der Rinder­haltung Interessierte.


4 MANAGEMENT

Sind Sie ein guter Dirigent? Besamung Wie ein Dirigent lenkt der Betriebsleiter die Geschicke im Stall. Auch für die Besamung gibt er den Takt an und ist verantwortlich für die Koordination aller Beteiligten.

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in Orchester besteht aus vielen verschiedenen Musikern, welche gut zusammenarbeiten müssen. Ein guter Dirigent behält dabei den Überblick, gibt den Takt an und sorgt für die richtigen Einsätze jedes Einzelnen. Musik entsteht. Im Stall ist es ähnlich. Es braucht mehrere „Musiker“, damit ein neues Kalb entstehen kann. Eine gesunde Kuh mit einer qualitativ guten Eizelle, einer sauberen Ge­ bärmutter und einer guten Brunst auf der einen Seite. Und auf der anderen Seite eine befruchtungs­ fähige Samendose und jemand, der das Sperma im richtigen Besamungszeitraum professio­ nell überträgt. Der Betriebsleiter übernimmt die Funktion des Dirigenten. Er sorgt insbesondere für die richtigen Einsätze der Musiker, damit sie nicht anei­

nander vorbei spielen, sondern gemeinsam zum Erfolg kommen Ein guter Dirigent hört dabei gut zu und kommuniziert aktiv. Takt und Rhythmus – mit Timing zur Befruchtung Der Takt der Kuh ist hormonell ge­

regelt. Eine Brunst alle 21 Tage. Klar. Und besamt wird gemäß Regel meist 12 bis 24 Stunden nach Beginn des Duldungsrefle­ xes. Aber wieso? Damit eine Kuh in Brunst kommt, braucht es u.a. das

Abb. 1: Besamt man 12 bis 24 Stunden nach Beginn der Hauptbrunst (Stunde 0), haben Spermien und Eizelle während 12 bis 18 Stunden Zeit, sich zur Befruchtung zu treffen.

Brunst­hormon (Östrogen), das vom heranreifenden Eibläschen gebildet wird. Je größer die Ei­ blase wird, desto mehr Östrogen produziert sie und umso deut­ licher werden die Brunstsymp­ tome. Gelangt genug Hormon über das Blut ins Gehirn, wird dort der Duldungsreflex ausge­ löst. Steht die Kuh still, wenn sie besprungen wird, hat die Hauptbrunst begonnen. Ein sehr verlässliches Zeichen. Wann der Eisprung erfolgt, ist hingegen nicht von außen sichtbar. In der Regel findet er erst ca. 24 bis 36 Stunden nach Beginn der Hauptbrunst statt. Ab diesem Zeitpunkt überlebt die Eizelle während ca. 12 bis 18 Stunden. Für eine Befruchtung müssen Eizelle und Spermien während dieser Zeit zusammentreffen. Aber Achtung: Samenzellen müssen nach der Übertragung oder nach dem Natursprung noch ca. sechs Stunden im weibli­

Foto: © agrarfoto.com

VON JUTTA BERGER


5 Kleine Notenkunde für den Dirigenten der Besamung: – Eine sorgfältige Brunst­ beobachtung (3 x 15 Minuten pro Tag oder Hilfsmittel zur Brunst­erkennung) ist die Basis, um den optimalen Besamungs­zeitraum bestimmen zu können. – Der Duldungsreflex, wenn die Kuh steht, ist das Zeichen dafür, dass die Hauptbrunst begonnen hat. – Der optimale Besamungszeitraum liegt 12 bis 24 Stunden nach Beginn des Duldungs­ reflexes. Während dieser Phase ist der Besamungserfolg am größten. – Teilen Sie Ihre Beobachtungen dem Besamungstechniker mit.

chen Genitaltrakt ausreifen, bevor sie die Eizelle befruchten können. Deshalb wendet der Dirigent, wann immer möglich, die „Morgens-Nachmittags-­ Regel“ an und koordiniert den Einsatz des Besamungstechni­ kers entsprechend: Kühe, die morgens zum ersten Mal stehen, lässt er am Nachmittag besamen. Tiere, die sich nachmittags oder abends zeigen, erst am nächsten Morgen. Die Besamung von Tieren, deren Hauptbrunst gegen Mittag beginnt, koordiniert der Dirigent besser auf den nächsten Vormittag. Auch wenn das oft seine Geduld strapaziert. Aus der Abbildung wird offensicht­ lich: Das günstige Zeitfenster

ist größer, als man denkt. In der Abbildung 1 sind die zeitlichen Verhältnisse dargestellt. Verschiebt sich der Zeitpunkt der Besamung (beeinflussbar) oder der Eisprung (Zeitpunkt unbekannt), verändert sich das günstige Zeitfenster für eine Befruchtung. Ein richtiges bzw. erfolgreiches Zusammenspiel ist nicht mehr garantiert. Gleichtakt trotz leiser Töne Betriebsleiter beklagen immer häufiger, dass der Duldungsre­ flex bei vielen Kühen nur noch kurz oder schubartig gezeigt wird. Dies kommt daher, dass die Östrogenmenge, die vom Brunstbläschen an die Blutbahn abgegeben wird, nicht kontinu­ ierlich gleich hoch ist, sondern manchmal stark schwankt. Vor allem im Sommer scheinen sich die deutlichen Brunstanzeichen hauptsächlich in die Nachtstun­ den zu verlagern. Hohe Umge­ bungstemperaturen (> 30 °C), schlechte Haltungsbedingungen (z. B. rutschiger Boden), kranke Klauen und Stress sind neben der Pansenübersäuerung Haupt­ gründe, warum Brunstanzeichen oft nur noch schwach gezeigt werden. Vor allem wenn die Kühe nur schwache Brunstsymptome zeigen, werden viele Betriebslei­ ter ungeduldig und lassen häufig zu früh besamen. Das Problem wird in Abbildung 2 deutlich.

Abb. 2: Eine sehr frühe Besamung ist ungünstig für den Besamungserfolg. Die Spermien verlieren ihre Befruchtungsfähigkeit. Die Wahrscheinlichkeit, dass eine Befruchtung klappt, sinkt.

Bei sehr früher Besamung reduziert sich die Chance auf Befruchtung deutlich. Die Phase der gleichzeitigen Präsenz be­ fruchtungsfähiger Spermien und fruchtbarer Eizelle wird kürzer. Im Extremfall verlieren die Spermien bereits ihre Befruch­ tungsfähigkeit wieder, wenn die Eizelle erst gerade befruchtungs­ fähig wird. Takten durch Technik Diverse technische und medikamentöse Hilfsmittel erleichtern heutzu­ tage dem Dirigenten die Arbeit. Richtig angewendet sind automa­ tische Brunsterkennungsysteme, SmartCow, OvSync und Co. wertvolle Hilfsmittel. Trotzdem zeigen Untersuchungen immer wieder, dass der Erfolgsfaktor „Mensch“ im Brunst- und Be­ samungsgeschehen eine ent­ scheidende Größe ist. Besonders unkritisches Vertrauen in die Technik, fehlerhafte Pflege oder Interpretation der erhobe­


6 MANAGEMENT nen Daten und dementsprechend ein ungünstig gewählter Besa­ mungszeitpunkt sind hausge­ machte Managementfehler, die sich im Befruchtungserfolg und somit in der Fruchtbarkeitslage der Herde direkt niederschlagen. Erfolgreiche Musiker hören einander zu Besamungstech­ niker agieren wie Solisten. Sie erhalten ihre Einsätze vom Diri­ genten und spielen nachher oft selbständig weiter. Wie wichtig dazu eine gute Kommunikation zwischen Betriebsleiter und Be­ samungstechniker ist, wird leider immer wieder unterschätzt.

Dr. Jutta Berger, Team Reproduktion, swissgenetics.

Entscheidend ist die Energieversorgung Abkalbung Die Energieversorgung auch vor der Abkalbung entscheidet über die Leistung und den Stoffwechsel in der folgenden Laktation. VON GERHARD LINDNER

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n der Praxis wird häufig die Meinung vertreten, dass zur Vorbereitung der Mikroben­ population auf die Ration der Laktation auch in der gesamten Trockenstehzeit Kraftfutter gefüttert werden sollte. Ba­ sierend auf diesen Annahmen ­werden den spätlaktierenden und trocken­stehenden Kühen 2 kg und mehr Kraftfutter verfüttert. Die Grundfutterqua­ lität wird hierbei oft zu wenig berücksichtigt. Durch dieses Kraftfutter wird die Mikroben­ population im Pansen zwar auf die Laktation eingestellt, andererseits werden die Kühe teilweise zu fett.

Versuchsergebnisse zeigen, dass eine energetische Überversor­ gung der Milchkuh in der Tro­ ckenstehzeit die Milchleistung sowie die Fett- und Eiweißgehal­ te in der Folgelaktation erhöhen. Somit wäre der Ansatz „mehr Kraftfutter in der Spätlaktation und Trockenstehzeit führt zu ei­ ner höheren Milchleistung in der Folgelaktation“ bestätigt. Dieser Ansatz stellt leider nur die Hälfte der Wahrheit dar, denn die höhere Milchleistung und die geringere Futteraufnahme ver­ fetteter Kühe führen zu Ketose (Leberschäden), Abmagerung, Labmagenverlagerungen sowie Fruchtbarkeitsstörungen. So lange eine Kuh abnimmt, nimmt sie nicht auf Es ist auch

allgemein bekannt, dass Kühe nicht trächtig werden, solange sie abnehmen (= Körperfett ab­ bauen). Versuchsergebnisse aus Raumberg-Gumpenstein zeigen, dass Kühe, die in den Monaten vor der Kalbung mehr Energie aufnehmen als sie benötigen, nach der Abkalbung ihren Ener­ giebedarf über die Futteraufnah­ me für einen längeren Zeitraum nicht decken können. Das heißt, diese fetten Kühe bauen längere Zeit Körperfett ab, wodurch die Futteraufnahme zusätzlich sinkt und das Energiedefizit steigt. Die Körperfettmobilisation zusam­ men mit der geringeren Futter­ aufnahme und der höheren Milchleistung führen in Summe zu einer hohen Stoffwechsel­ belastung der Kühe. Die Leber

Abbildungen: © agrarfoto.com, Lindner

Alle Besamer beurteilen vor jeder Besamung kurz die Besa­ mungstauglichkeit des Tieres. Dann entscheiden sie: Eine Besa­ mung ist erfolgversprechend und wird ausgeführt oder es bestehen Zweifel und das weitere Vorge­ hen wird mit dem Betriebsleiter abgesprochen. Die Beurteilung der Besamungstauglichkeit ge­ lingt dann am besten, wenn der Besamer die Informationen aus der Vorgeschichte des Tieres mit den Beobachtungen des Betriebs­ leiters und seinen Tastbefunden kombinieren kann. Dazu müssen der Dirigent und der Besamer irgendwie kommunizieren. Es ist jedoch eine Tatsache, dass sich diese beiden „Musiker“ immer weniger auf dem Betrieb und bei den Tieren treffen. Falls dieser persönliche Austausch nicht stattfinden kann, ist es wichtig, Alternativen zu nutzen. Schrei­ ben Sie als Dirigent deshalb wichtige Informationen zum Tier oder besondere Beobachtungen auf einen Zettel im Stall oder hinterlassen Sie eine Sprach­ nachricht, wenn Sie die Besa­ mung anmelden. So optimieren Sie ohne großen Aufwand den Informationsfluss und ermögli­ chen ein erfolgreiches Zusam­ menspiel. Hören Dirigent und Solist einander gut zu, können die beiden Spezial­fälle frühzeitig erkennen und reagieren richtig. So optimieren Sie gemeinsam den Besamungserfolg. Langfristig auch auf Herdenebene. W


MANAGEMENT 7 als zentrales Stoffwechselorgan wird dadurch stark in Mitleiden­ schaft gezogen – sie verfettet und büßt an Leistungsfähigkeit ein. In der Praxis zeigt sich oft, dass Betriebe mit dem ange­ sprochenen Fütterungsregime mit mangelnder Fruchtbarkeit, Euter- und Klauengesundheit zu kämpfen haben – dies verursacht Leistungs­einbußen und hohe Kosten. Nährstoffe und Energie vor der Abkalbung sind wichtig Eine Energieunterversorgung in der Trockenstehzeit ist ebenfalls zu vermeiden. Werden Kühe in der Trockenstehzeit nicht ausreichend mit Nährstoffen und Energie versorgt, müssen sie bereits vor der Abkalbung Körperfett abbauen. Dieser vor­ zeitige Körperfettabbau belastet den Stoffwechsel und die Leber ebenfalls sehr stark. Ein derarti­ ger Energiemangel steigert das Risiko einer Fettleber und der Ketose zu Laktationsbeginn.

zeit als Zwei­nutzungsrassen. So wandeln Tiere der Rasse Holstein Friesian die in der Trockenstehzeit zugenommene Körpermasse nach der Kalbung eher in Milch um als Kühe der Rasse Fleckvieh. Das heißt, dass genetisch hoch veranlagte Tiere eher anfällig für Stoffwechsel­ überlastungen sind, wenn die Fütterung vor der Abkalbung zu nährstoffreich oder zu nährstoffarm und nicht auf die Ration nach der Abkalbung ab­ gestimmt ist. Kombinierte Zwei­ nutzungsrassen sind robuster und können mit Nährstoffüberund Nährstoff­unterversorgung besser umgehen, in Extremsi­ tuationen reagieren sie jedoch ähnlich. Wichtige Grundsätze in der Fütterung der Milchkühe sind wie folgt:

Fütte rung vo r de r Ab kalb ung nicht bedarfsgerecht bedarfsdeckend zu energiereich

Fütterung vor der Kalbung Eine überhöhte Energieversor­ gung von Milchkühen in der Spätlaktation und Trockensteh­ Werden Kühe in der Spätlaktati­ zeit steigert die Milchleistung und Milchinhaltsstoffe in der on sowie in der Trockenstehzeit Folgelaktation. Durch diese zu intensiv und in der anschlie­ Fütterung kommt es jedoch ßenden Laktation nicht mit aus­ zu einer stärker ausgeprägten reichend Grundfutter und sehr negativen Energiebilanz nach der wenig Kraftfutter versorgt, so verschlechtert sich die Stoffwech­ Abkalbung und somit vermehrt zu hohen Stoffwechselbelastun­ selsituation und Gesundheit der Tiere zusätzlich, im Vergleich zur gen. Werden Milchkühe bereits in der Trockenstehzeit nicht oben beschriebenen Situation. ausreichend mit Nährstoffen versorgt, wird der Stoffwechsel Rassen reagieren unterauch in dieser Phase belastet. schiedlich Im Besonderen Eine Energieüberversorgung vor genetisch hoch veranlagte der Abkalbung hat jedoch einen Milchrassen reagieren stärker stärker negativen Einfluss auf die auf die Fütterung in der Spät­ Stoffwechselsituation nach der laktation und Trockensteh­ Verfettung vor Abkalbung schränkt Futteraufnahme nach Abkalbung ein, hoher Fettabbau und Stoffwechselbelastung nach Abkalbung

Verfettung vor Abkalbung schränkt Futteraufnahme nach Abkalbung ein

Hohe Stoffwechselbelastung vor und nach Abkalbung

Fettmobilisation vor Abkalbung belastet den Stoffwechsel

Hohe Stoffwechselbelastung nach Abkalbung

Kühe mit optimaler Körperkondition und hoher Futteraufnahme

nicht bedarfsdeckend bedarfsgerecht zu energiereich Fütterung nach der Abkalbung

Energieversorgung rund um die Abkalbung

Abkalbung als eine Energieunter­ versorgung. Fütterung nach der Kalbung Eine höhere Energieversorgung der Milchkühe nach der Abkal­ bung führt zu einer höheren Milchleistung und zu einem höheren Eiweißgehalt in der Milch. Es gilt jedoch das Prinzip des abnehmenden Ertragszu­ wachses – je mehr Kraftfutter eingesetzt wird, desto geringer ist die Milchleistungssteigerung pro zusätzlichem Kilogramm Kraftfutter! Haben die Tiere bereits in der Trockenstehzeit und Spätlaktation eine zu hohe Energieversorgung erhalten und Fett angesetzt, so ist eine hohe Energieversorgung nach der Ab­ kalbung unbedingt erforderlich. Anderenfalls sind Stoffwechsel­ probleme (Ketose, Leberverfet­ tung, mangelnde Fruchtbarkeit usw.) unausweichlich. Genetisch hoch veranlagte Milchkühe leiden unter Stoffwechselstörun­ gen eher, wenn die Ration nach der Kalbung einen zu geringen Energiegehalt aufweist.

Fazit Entscheidend für den wirtschaftlichen Erfolg der Milchproduktion ist nicht nur die Milchleistung. Kosten für Kraftfutter, Tiergesundheit und Bestandesergänzung müssen zusätzlich beachtet werden. Kraftfutter wird nur in den ersten zwei Laktationsdritteln effizient in Milch umgesetzt. Zu hohe Kraftfuttergaben bei Milchkühen in den Monaten vor der Kalbung fördern in erster ­Linie den Ansatz von Körpermasse. Diese zusätzli­ chen Körperreserven stehen der Kuh nach der Kalbung zur Umwandlung in Milch bereit – die Kuh gibt mehr Milch. Ist die Fütterung vor und nach der Abkalbung nicht aufeinander abgestimmt und die Energie­ versorgung besonders vor der Abkalbung zu hoch, sind Ketose sowie Probleme der Fruchtbar­ keit, der Eutergesundheit und der Klauen unausweichlich. W DI Gerhard Lindner ist Fütterungsexperte an der LK Salzburg.


8 MANAGEMENT

Frühlaktation ist eine Zeit mit schweren Hürden Kühe mit hohen Leistungen sind in der Frühlaktation oft Stressfaktoren ausgesetzt, vor allem Entzündungen, oxidativem Stress, aber auch sozialem Stress. Meist sind diese Stressfaktoren neben der negativen Energiebilanz für die gesundheitlichen Probleme der Kühe in den ersten Wochen nach der Kalbung verantwortlich. VON KATRIN MAHLKOW-NERGE

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ilchkühe sind Spitzen­ sportler im Dauerein­ satz. Der Erhaltungs­ bedarf einer 650 kg schweren Kuh beträgt 38 MJ NEL am Tag. Dieser Erhaltungsbedarf ist der Energiebedarf bei einer ausge­ glichenen Energiebilanz. Er setzt sich zusammen aus dem: 1. Grundumsatz (Energie­ bedarf des völlig in Ruhe verharrenden Organismus; ohne Nahrung, d.h. weit­ gehende Ausschaltung der Verdauungsarbeit, bei Neutraltemperatur, für die Aufrechterhaltung von Stoff­ wechselvorgängen), 2. Energiebedarf für die Futter­ aufnahme, 3. Energiebedarf für die Verdau­ ungsarbeit, 4. Energiebedarf für leichte Mus­ keltätigkeit (Bewegung) und 5. Energiebedarf für die Wärme­ regulation. Der Leistungsbedarf einer Milchkuh mit z. B. einer Tages­ leistung von 40 kg beträgt hingegen 131 MJ NEL und ist folglich viermal so hoch wie der Erhaltungsbedarf. 5 min/km ungefähr 1.000 kcal/h verbraucht werden, entsprechen 6.800 kcal einer Laufstrecke von fast 82 km. Da zahlreiche Kühe stellenweise mehrere Wochen diese hohe Milchleistung erbringen, müsste der Mensch also ebenfalls wo­ chenlang täglich mehr als 80 km laufen. Erschwerend kommt für die Kuh hinzu, dass sich mit der Geburt des Kalbes und dem Beginn der Milchbildung die

physiologische Situation in ihrem Körper innerhalb kürzester Zeit dramatisch verändert. Während der Unterschied im Energie- und Nährstoffbedarf zwischen der Zeit ohne Milchbildung und der Frühlaktation natürlicherweise und bei Kühen mit geringen Milchleistungen ca. 50 Prozent beträgt, ist diese Differenz bei vielen Kühen mit einem sehr hohen Leistungsniveau um das Vier- bis Sechsfache höher. Die Milchbildung folgt dabei aber nicht der Futteraufnahme,

sondern der genetischen Veran­ lagung. Daraus ergeben sich zwei Prob­ lemkreise: – schnell zunehmende Milchbil­ dung  steigende Beanspru­ chung des Stoffwechsels – mehrere Wochen Versorgungs­ defizit  kataboler Zustand: Abbau von Körpersubstanz (Fett aus Fettgewebe, Protein aus Skelettmuskulatur)  erneute Stoffwechselbeanspru­ chung

Foto: © agrarfoto.com

Möchte man diese Stoffwechsel­ leistung zumindest teilweise nachvollziehen, wäre vielleicht ein Vergleich mit sportlichen Ak­ tivitäten des Menschen hilfreich. Wenn der Erhaltungsbedarf eines ausgewachsenen durch­ schnittlichen Mannes ungefähr (je nach Körpergröße und -ge­ wicht) ca. 1.700 kcal am Tag be­ trägt, wären das Vierfache dieser Energiemenge, also 6.800 kcal. Wenn nun etwa beim Laufen mit einer Geschwindigkeit von


MANAGEMENT 9 Frühlaktation – ­Stresssituation Dieses Versorgungsdefizit, als negative Energiebilanz (NEB) bezeichnet, wird allgemeinhin als DIE zentrale Ursache für gesundheitliche Probleme (Ke­ tose, Fettmobilisationssyndrom) in den ersten Wochen nach der Kalbung angesehen.

Infektionen, immunologische Reaktionen (Gebärmutterrück­ bildung) Das bedeutet, dass sich die Milchkuh in der Frühlaktation besonders mit oxidativem Stress, systemischen, meist subklini­ schen Entzündungen, zudem auch mit sozialem Stress (Wie­ dereingliederung in die Herde), auf jeden Fall mit Stress des Neuere Untersuchungen aber endoplasmatischen Retikulums zeigen, dass Kühe, die in der Mitte der Laktation (künstlich) in (ER Stress) und zumindest in den Sommermonaten auch mit Hitze­ eine NEB „gezwungen“ wer­ stress auseinandersetzen muss. den, nicht mit entsprechenden Entgleisungen des Stoffwechsels Besonders dieser sogenannte reagieren. So fanden die Wissen­ ER-Stress in der Leber scheint schaftler bei Milchkühen, die in eine wichtige Rolle für die Ent­ der 17. Laktationswoche durch stehung von Fettleber, Ketose eine Futterrestriktion in eine und Insulinresistenz zu spielen. NEB gebracht wurden, eben kei­ Problematisch daran ist ferner, nen Anstieg der nicht veresterten dass diese entstehenden subkli­ freien Fettsäuren und des Keton­ nischen Entzündungen für uns körpers ß-Hydroxybuttersäure jedoch nicht messbar sind, etwa im Blut sowie des Leberfettge­ anhand einer erhöhten Leukozy­ haltes. Daraus schlussfolgerten tenzahl, da sie auf molekularbio­ sie, dass Kühe scheinbar in der logischer Ebene stattfinden. Lage sind, eine NEB metabolisch zu kompensieren, aber eben Stressaus­lösende Faktoren nicht in der Frühlaktation. bekämpfen Haltungs-, Füt­ terungs- und Gesundheits­ Besonderheiten der frühen management müssen sich also Laktation In der Frühlaktation auf entlastende und unterstüt­ wirken zahlreiche Stressfakto­ zende Maßnahmen für den Stoff­ ren, so dass die Leber nicht in wechsel und die Futteraufnahme der Lage ist, die anflutenden sowie die Genesung der Kühe Fettsäuren aus dem Körperfett­ vom Kalbestress konzentrieren. abbau aufzunehmen und zu Es kristallisiert sich stets dabei oxidieren. Gleiches gilt übrigens heraus, dass die Haltung und auch bei laktierenden Sauen. Fütterung der Tiere während der Trockenstehzeit eine entschei­ Für die Entstehung von Stress dende Rolle für das Stoffwech­ nach der Kalbung sind v.a. ver­ selgeschehen in der Frühlaktation antwortlich: haben. Seitens der Fütterung gilt 1. hohe Futteraufnahme, hoch es besonders, eine zu energie­ verdauliches Futter  hohe reiche Versorgung der Tiere und Wärmeproduktion, Einfluss auf eine Überkonditionierung mög­ die Pansenmikroben, Integrität lichst zu vermeiden. Insbesonde­ des Darmepithels (Darmge­ re bei überkonditionierten Kühen sundheit) sind die pro-inflammatorischen 2. hohe Syntheseleistung  hohe Gene in der Leber hochreguliert, Wärmeproduktion, Bildung was wiederum den Entzündungs­ von ROS (reactive oxygen prozess in der Leber stimuliert. species/reaktive Sauerstoff­ verbindungen, oxidativer Milchkühe stellen heute höhere Stress/Überforderung der Ansprüche an die Haltung, die ­normalen Entgiftungsfunktion Fütterung und das soziale Um­ der ­Zellen) feld, aber auch an das Verständ­ 3. Geburt – Einsetzen der Lak­ nis dieser komplexen Zusam­ tation  Verschiebung des menhänge, an ein diszipliniert Nährstoffstroms aus den Spei­ praktiziertes Tiercontrolling und chern zur Milchdrüse, Schwä­ an eine kluge Anpassung der chung des Immunsystems/ einzelbetrieblichen Möglichkei­ erhöhte Anfälligkeit gegenüber ten. Hierzu zählt auch die


10 MANAGEMENT/FÜTTERUNG betriebs-, letztlich aber tierindi­ viduelle Entscheidung, wann das Tier erneut wieder besamt wird. Hohe Leistung – zügige ­Besamung? Milchkühe mit sehr hohen Milchleistungen weisen nicht nur höhere Ein­ stiegsleistungen auf, sondern, sicherlich immer in Abhängig­ keit vom Betriebsmanagement, vor allem auch eine deutlich bessere Persistenz. Eine Unter­ suchung der Laktationsverläufe von 198 Kühen einer Herde mit einer Durchschnittsleistung von fast 12.000 kg je Kuh zeigte, dass die Mehrkalbskühe in dieser Herde im Durchschnitt am 200. Laktationstag noch fast 40 kg Milch gaben und am 300. Laktationstag immer noch mehr als 33 kg Milch/ Kuh und Tag. Daher weisen die meisten dieser Kühe auch keine Überkonditionierung auf. Das Gegenteil ist häufiger sogar der Fall.

Zudem bedeuten weniger Kalbungen auch weniger Kälber und damit eine geringere Anzahl an aufzuziehenden Jungrindern. Dieses sollte nicht zuletzt vor dem Hintergrund der hohen Emissionen in der Nutztier­ haltung sowie der Gülle- und folglich Flächenprobleme, die sich für zahlreiche Landwirte aus der neuen Düngeverordnung ergeben, bedacht werden. W Prof. Dr. Katrin Mahlkow-Nerge lehrt an der FH Kiel, Fachbereich Agrarwirtschaft, Deutschland.

Spurenelemente Je nach regionaler Lage und Alter des Aufwuchses enthalten Weidepflanzen zu wenig Spurenelemente. Von Spurenelementen, wozu Selen gehört, ist nur eine geringe Menge notwendig, ihre Wirkung im Organismus ist aber enorm. VON HEIKE ENGELS

S

purenelemente sind für wichtige Stoffwechselvor­ gänge beim Rind unver­ zichtbar. Je nach Rationszusam­ mensetzung oder auch generell bei extensiver Haltung ist der Bedarf an Selen unter Umstän­ den nicht gedeckt. Mehr Infekte Spurenelemente werden im Magen-Darm-Trakt als Ionen aufgenommen und müssen dazu in Wasser oder Säure gelöst sein. Nicht nur ein zu geringer Gehalt der Spurenelemente im Grundfut­ ter ist Ursache eines Mangels. Ein ungünstiges Verhältnis der Spurenelemente untereinander oder eine pH-Wert-Verschiebung im Pansen (Azidose) kann die Verfügbarkeit für den Stoffwech­ sel beeinträchtigen und so einen Mangel entstehen lassen. Neben Kupfer betrifft dies auch häufig

Eisen, Zink und Selen. Nach­ weisbar ist Selen im Blutserum, in der Milch, der Leber sowie im Deckhaar. Die Auswirkungen eines Mangels sind häufig wenig spektakulär und können leicht mit anderen Erkrankungen verwechselt wer­ den. Mangelsymptome entste­ hen oft erst nach längerer Zeit und sind häufig nicht eindeutig einem Element zuzuordnen. Eine erhöhte Infektionsanfälligkeit ist jedoch ein typisches Symptom bei Selenmangel, ebenso Leistungs­

einbußen bis hin zum Abmagern, Fruchtbarkeitsstörungen, Euterent­ zündungen und Klauenprobleme. Ein stumpfes und raues Haarkleid sowie entzündliche Hautprobleme wie etwa das Zwischenschen­ kelekzem sind ebenfalls Anzei­ chen für Selenmangel. Natürlicher Zellschutz Selen ist Bestandteil des Enzyms Glutathionperoxidase und schützt gemeinsam mit Vita­ min E die Zellen vor Peroxiden und Radikalen, gleicht also Zellschäden aus. Fehlt auch

Checkliste Selenmangel – Beobachten der lebensschwachen Kälber von Kalbinnen – Zeigen Kalbinnen häufig Nachgeburtsverhaltungen oder Gebärmutterentzündungen? – Sind Kalbinnen und deren ­Kälber häufig infektanfällig? – Treten häufig Zwischenschenkel­ ekzeme nach dem Abkalben auf?

– Achten auf Rückmeldung auf Weißfleischigkeit bei der Schlachtung von Kalbinnen – Leiden die Kalbinnen unter ­Fress­unlust? – Diagnostiziert der Tierarzt häufig Zysten bei den Kalbinnen oder treten vermehrt Aborte ­(Verkalbungen) auf?

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Damit ist durchaus eine Voraus­ setzung geschaffen, solche Kühe wesentlich länger innerhalb der Laktation zu melken, auch mehr als 400 Tage. Das bedeutet dann also einen deutlich späteren Besamungstermin. Wenn mit die­ sem normalerweise einhergeht, dass die Kuh zum Zeitpunkt der späteren Besamung bereits meh­ rere Wochen aus der negativen Energiebilanz heraus ist und folglich die Chance größer ist, sie sogar mit der ersten Besamung tragend zu bekommen, wäre nicht nur der Kuh gesundheitlich geholfen, sondern auch dem Landwirt finanziell.

Die Selenversorgung sicherstellen


FÜTTERUNG 11 noch Vitamin E im Organismus, können noch weitere Krank­ heitsbilder dazu kommen. Vor allem leiden Zellen mit hohem Stoffumsatz unter Selenmangel, das sind Muskelzellen, aber auch rote Blutkörperchen und Leberzellen. Eine paralytische Myoglobinurie kann auftreten, also die Freisetzung von Mus­ kelfarbstoff nach Degeneration des Muskelfleisches, der über den Harn ausgeschieden wird und zu der krankheitstypischen dunklen Urinfarbe führt. Bei der Schlachtung dieser Tiere fällt eine Weißfleischigkeit des Fleisches auf, vor allem des Herzmuskels. Kälber und Kalbinnen betroffen Kälber im Alter von vier bis 16 Wochen erkranken schneller und stärker bei einem Selen­ mangel. Bei hochgradigem Mangel zeigen sie auffallend ungleichmäßige Bewegungen. Die Muskulatur ist nur schwach entwickelt, das Tier magert bei fortbestehendem Mangel ab. Haben die tragenden Mütter

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bereits Selenmangel, was vor allem bei Kalbinnen der Fall sein kann, werden ihre Kälber selenunterversorgt geboren. Jungrinder wachsen langsamer, der Fleischansatz kann bis zu 30 Prozent gegenüber gut ver­ sorgten Tieren ausmachen. Beim Weideaustrieb verstärken sich die Symptome oft, da Jungrinder durch gesteigerte Bewegung, Kli­ mawechsel und junges, fettsäu­ rereiches Weidegras starken Be­ lastungen ausgesetzt sind. Auch Kalbinnen leiden besonders stark unter einem Selenmangel, da sie sich selbst noch im Wachstum befinden und zusätzlich noch ein wachsendes Kalb versorgen müssen. Mineralfutter, Leckschalen oder Bolus zur Vorbeugung Über welchen Weg fehlendes Selen ergänzt werden soll­ te, wird weitgehend von der Haltung, der Fütterungstechnik und der Ration bestimmt. Leidet das Rind unter einem akuten Mangel, erfolgt die Therapie meist mit der Injektion. Mine­

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12 MELKTECHNIK

Beurteilung von Kuhpositionen zur Melkergrube Melkstand Bei Neuinvestitionen werden gerade bei größeren Melkständen immer häufiger Fischgräten-Melk­ stände mit steiler Anordnung der Kühe, aber auch Side-by-Side-Melk­stände ausgewählt. Welche Gründe für diese Typen sprechen, erläutert folgender Beitrag. VON ALFONS FÜBEKKER

D

er Melkstandstyp wird in der Regel anhand der Position einer Kuh zur Melkergrube benannt. Stehen die Kühe in einem Winkel von etwa 30 oder 50 Grad zur Melker­ grube, spricht man von einem flachen (normalen) bzw. steilen Fisch­gräten-Melkstand. Bei ei­ nem Winkel von 90 Grad ist die Rede von einem Side-by-SideMelk­stand. In diesen verschiede­ nen Aufstellungswinkeln stehen die Kühe nicht nur bei den Gruppenmelkständen, sondern auch bei den Melkkarussells. Die Position der Kuh zur Melker­ grube beeinflusst viele wichtige Faktoren, die für einen zügigen Melkablauf erforderlich sind. Diese werden im Folgenden nä­ her beschrieben und beurteilt.

schließt sich an den Ausgangs­ bereich des Melkstands an und sollte die Kuhzahl einer Melk­ standseite aufnehmen können. Von hier aus gehen die Kühe in aller Ruhe zurück in den Stall bzw. zur Selektion. Der Schnell­ austrieb sorgt für ein noch schnel­

leres Verlassen des Melkstands, jedoch entstehen zusätzliche Kos­ ten durch die Technik und den größeren Raumbedarf. Das Ge­ bäude wird ca. fünf Meter breiter. Für Fischgräten-­Melkstände kommen sowohl ein Nachwarte­ bereich als auch ein Schnellaus­

Fischgräte flach steil

Anders ist es bei einer Side-­bySide-Aufstellung, hier müssen sich die Kühe im 90-Grad-Win­ kel drehen, wodurch sich der Zeitaufwand für den Eintrieb erhöht. Bei neuen Melkständen wird für den Austriebsbereich entweder ein etwas größerer Nachwarte­ bereich oder ein Schnellaustrieb gewählt. Ein Nachwartebereich

Side by Side

Kuhverkehr

+

+

– bis +

Laufwege für die Kühe und das Melkpersonal

o

+

+

Tiereinsicht/Euterzugang

+

o

Nähe der Kuh zur ­Melkergrube

o

+

+

Melkhygiene

+

Servicearm

+

n.m.

n.m.

Welche Kuhposition zur Melkergrube ist die beste?

trieb in Frage. Hingegen ist bei einer Side-by-Side-Aufstellung nur der Schnellaustrieb empfeh­ lenswert, denn hierbei müssen die Kühe nur geradeaus laufen. Beim Austrieb mit Nachwartebereich müssten sie sich drehen und zu­ dem würden sie nicht immer mit­ bekommen, wenn die Vorderkuh den Melkstand verlässt. Laufwege für Melker und Tiere Die Laufwege sind für die Kühe und für das Melkpersonal bei einer flachen Fischgräte länger als bei einer steileren Anord­ nung. Deshalb wird in der Praxis besonders bei der Planung von größeren Melkständen vermehrt über eine steilere Aufstellung nachgedacht. Ein Kuhplatz ist bei der flachen Stellung ca. 1,20 Me­

Foto: © agrarfoto.com

Bewertung Kuhpositionen Zu den wichtigen Faktoren für eine Bewertung der Kuhposi­ tion zur Melkergrube gehören beispielsweise der Kuhverkehr, die Laufwege des Melkers, die Zugänglichkeit zum Euter oder der mögliche Einsatz eines Ser­ vicearms. Neben einem zügigen Eintrieb ist auch ein schneller Gruppenwechsel nach dem Mel­ ken für eine hohe Melk­leistung (Kühe/Std.) erforderlich.


MELKTECHNIK 13 ter breit, bei der steilen Aufstel­ lung etwa 0,75 Meter breit. Die Melkplatzbreite muss besonders bei einer steileren bis rechtwink­ ligen Aufstellung an die Körper­ größe der Tiere angepasst sein, da die Kühe mehr Bauch an Bauch stehen. Hier sind beispielsweise die Rassenunterschiede mitzu­ berücksichtigen. Im Vergleich zu einer flachen Fischgräte sind die Laufwege bei einem 2x16-­ Melkstand mit steiler Fischgräten-­ Aufstellung etwa fünf Meter und bei rechtwinkliger Aufstellung (Side by Side) über sieben Meter kürzer. In Bezug auf den tat­ sächlichen Raumbedarf sind die Melkstandstypen in etwa gleich, da beispielsweise der Melkplatz einer Kuh bei einer steileren Aufstellung schmaler wird, dafür aber eine längere Standlänge erforderlich ist. Durch eine steilere Stellung der Kühe zur Melkergrube werden zwar die Laufwege kürzer, aber durch die geringere Standbreite leiden Tiereinsicht und Euter­ zugänglichkeit. Zudem wird das Melkzeug nicht mehr seitlich, sondern von hinten durch die Beine angesetzt. Bei der steilen Fischgräte wird in der Regel noch mit einem Arm von der Seite gearbeitet, während beim Side by Side alle Vorarbeiten so­ wie das Ansetzen des Melkzeugs von hinten erfolgen. Bei eng stehenden Hinterbeinen können Melkzeuge mit großen Sam­ melstücken schlecht angesetzt werden. Vorteilhaft beim Side by Side ist, dass die Gefahr, von den Tie­ ren getreten zu werden, geringer wird. Bei einer steileren Auf­ stellung stehen die Kühe etwas näher an der Grubenkante, was eine bessere Erreichbarkeit des Euters zur Folge hat. Bei Side by Side wird dies erreicht, indem die Standfläche mit einem Gefälle von etwa drei Prozent nach außen ausgeführt wird, da Kühe nicht gerne nach unten gehen und somit Richtung Melkergrube drängen. Nachteilig ist, dass sich das Melkpersonal bei einer steilen Fisch­gräte und beim Side-by-­

Side-Melkstand mehr im „Ak­ tionsradius“ vom Kuhschwanz befindet, was zu häufigeren Ver­ schmutzungen führt. Besonders bei diesen Ausführungen sind saubere Schwänze sehr wichtig, indem u.a. die Stallbereiche Laufgang und Boxen sauber ge­ halten werden. In diesem Punkt ist die flache Fischgräte im Vor­ teil, da hier ein Kontakt mit dem Kuhschwanz seltener vorkommt. Da Euterzugang und -erreichbar­ keit sowie die Verschmutzung durch den Kuhschwanz für viele Melkpersonen wichtige Merkmale sind, sollte vor der Entscheidung einige Male in den verschiedenen Melkständen gemolken werden, um festzustel­ len, welcher am ehesten den per­ sönlichen Neigungen entspricht. Melkzeugposition einhalten Für einen guten Ausmelkgrad ist die richtige Positionierung des Melkzeugs entscheidend. Das Melkzeug sollte nach dem Ansetzen möglichst genau seine Position halten. Kommt es zum Verdrehen des Melkzeugs wird der Milchfluss unterbrochen und die Kuh nicht vollständig ausgemolken. So verbleibt zuviel Milch im Euter mit der Gefahr von Euterentzündungen. Außer­ dem muss ein höherer Aufwand für das Nachmelken betrieben werden. Dadurch verlängert sich die Melkzeit und es verzögert sich der Gruppenwechsel, da die letzte Kuh den Takt bestimmt. Für die Melkzeugpositionierung gibt es vom relativ einfachen Schlauchhalter bis hin zum komfortablen Servicearm ein breites Angebot. Am einfachen Schlauchhalter wird der Milch­ schlauch fixiert und somit die Position des Melkzeugs unter der Kuh gehalten. Dagegen

übernimmt ein komfortabler Servicearm weitere Funktionen. Neben der Positionierung sorgt der Servicearm dafür, dass das Melkzeug den Bewegungen der Kuh folgt, da der Servicearm in der Höhe und in der Längsrich­ tung variieren kann. Darüber hinaus trägt der Servicearm das Gewicht des Melkzeugs, was den Melker erheblich entlastet. Über den Servicearm erfolgt auch nach dem Melken die automati­ sche Melkzeugabnahme. Wenn schon ein Servicearm zum Einsatz kommt, ist es vorteilhaft, wenn dieser auch das abgenommene Melkzeug aus dem Euterbereich schwenkt und die Melkbecher wieder in Arbeitsposition bringt. Ein Servicearm benötigt aber Platz, so dass er nur in flachen (normalen) Fischgräten-Melk­ ständen eingebaut werden kann. Bei steilen Fischgräten- und Side-­ by-Side-Melkständen erfolgt die Schlauchführung häufig über einfache Schlauchhalter. Hierbei ist besonders auf eine gute Ausrichtung des Milchschlauchs zu achten, ansonsten kommt es zu einer falschen Position des Melkzeugs unterm Euter. Durch die dann auftretenden unglei­ chen Zugbelastungen am Euter kommt es zu einem unterschied­ lich schnellen Ausmelken der einzelnen Viertel. Hier besteht häufig Verbesserungspotential.

60 Kühe pro Stunde melken. Im Vergleich von einem fla­ chen Fischgräten-Melkstand mit einem steilen Fischgräten- bzw. Side-by-Side-Melkstand wird nur bei den Laufwegen von den Kühen und dem Melkpersonal Zeit eingespart. Alle anderen Zeitansätze für Vormelken, Zitzen reinigen, Dippen usw. sind bei gleicher Melkarbeit kaum bis gar nicht betroffen. Deshalb ist der Unterschied zwischen den verschiedenen Gruppen­ melkständen in Hinblick auf die erreichbare Leistung nur gering. Die Gruppenmelkstandsgröße sollte auf die Leistung des Melk­ personals abgestimmt sein. In Melkständen mit Nachtreibehilfe und einer Abnahmeautomatik kann ein Melker bei auf Qualität ausgelegter Melkarbeit in der Regel einen 2x7-FischgrätenMelk­stand in flacher oder steiler Ausführung bzw. einen 2x7-Side-­by-Side-Melkstand bedienen. Größere Melkstände erfordern den Einsatz eines weiteren Melkers. Dann sind oftmals doppelt so große Melk­ standsausführungen empfeh­ lenswert, um auch den zweiten Melker auszulasten.

Fazit Bei der Betrachtung aller Kriterien zur Beurteilung von Melkständen zeigt sich, dass der Fischgrätenmelkstand mit flacher Ausführung in vielen Punkten Melkleistungen Hohe Melk­ gut zu beurteilen ist. Welche leistungen lassen sich nur Form letztendlich ausgesucht erreichen, wenn unabhängig vom wird, sollte davon abhängig ge­ Melksystem optimale Rahmen­ macht werden, ob ein vollauto­ bedingungen gegeben sind. Dazu matischer Servicearm eingesetzt gehören unter anderem saubere werden soll oder ob kürzere Euter und gerade, ebene Zu- und Laufwege im Vordergrund ste­ Abtriebswege. Eine Melkperson hen. W kann bei auf Qualität ausgeleg­ ter Melkarbeit in einem Grup­ Alfons Fübekker ist Landtechnikexperte der penmelkstand im Mittel etwa LWK Niedersachsen, Deutschland.


14 FÜTTERUNG

Mykotoxine – ein Risikofaktor im Wiederkäuer? Mykotoxine als sekundäre, giftige Stoffwechselprodukte von Schimmelpilzen, die in Getreide, Gräsern und auch in Silagen vorkommen können, sind ein weitgehend bekannter Einflussfaktor in der Fütterung landwirtschaftlicher Nutztiere. In der Rinderhaltung wird dem Thema Mykotoxine häufig nicht die entsprechende Bedeutung zugemessen, aus einem einfachen Grund – dem Pansen.

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I

Mykotoxinbelastung Gerste/Weizen Ernte 2018

[ppb]

m Pansen, der Kraftwerks­ zentrale des Wiederkäuers, konvertieren Mikroorga­ nismen faseriges Futter zu wertvoller Energie, Eiweiß und anderen Nährstoffen. Eini­ ge dieser faserverdauenden Mikroorganismen sind auch in der Lage, Mykotoxine abzu­ bauen. Speziell Deoxynivalenol (DON), das wohl am häufigsten vorkommende Mykotoxin welt­ weit, kann durch diese Pan­ senbakterien in einen 400-fach weniger toxischen Metaboliten umgewandelt werden. Aller­ dings ist diese spezifische Reak­ tion nicht immer effektiv und oft auch nicht schnell genug, um Effekte direkt im Pansen zu verhindern, vor allem vor dem Hintergrund des enorm gesteigerten Leitungsvermö­ gens der modernen Milchkuh. Durch den verstärkten Einsatz von Kraftfutter, basierend auf Getreide, zur Bereitstellung der notwendigen Energie für die Milchproduktion, kommt es durch die leicht löslichen Koh­ lenhydrate zu einer Absenkung des pH-Werts im Pansen und somit zu einer Veränderung der natürlichen Pansenmikroflora. Unter diesen SARA-Bedingun­ gen (SubAkuteRumenAzidose) verringert sich die Aktivität der Mikroorganismen und ein hö­ herer Anteil von Mykotoxinen kann aus dem Pansen austreten und an anderer Stelle Schaden anrichten. Bei Milchkühen äu­ ßern sich die Schadwirkungen subklinisch oder indirekt durch die Beeinflussung der Darm­ wandpermeabilität (Verringe­ rung der Abwehrkräfte gegen Krankheitserreger, Verringe­ rung der Nährstoffaufnahme), verminderte Produktivität, höhere somatische Zellzahlen

5000 4500 4000 3500 3000 2500 2000 1500 1000 500 0

4483

1067 323

600 59

27

Gerste

Weizen

Niederösterreich

* 33

Gerste

99

29

Weizen

Gerste

Oberösterreich DON

1197

999 342

Weizen

177

Gerste

Steiermark

*

*

Weizen

Kärnten

ZEN

Mykotoxinbelastung österreichischer Gerste- und Weizenproben Ernte 2018 (die mit * gekennzeichneten Analysenwerte lagen unter dem entsprechenden Detektionslimit) und das Risiko von Mastitis und Metritis. Die Tabelle rechts gibt eine Übersicht über die Belastung von Maissilagen mit DON und ZEN, zusammengefasst für Österreich und Deutschland. Die durchschnittliche Belastung mit über 1.300 ppb DON und 200 ppb ZEN kann als mittleres bis hohes Risiko für Milchvieh eingestuft werden. Die Abbildung oben zeigt die entsprechenden Mykotoxin­ belastungen aus Teilen der österreichischen Getreideernte, aufgeteilt nach Bundesland und Getreideart. Auffällig ist dabei, dass speziell die südlichen Landsteile (­ Steiermark, Kärnten)

DON

ZEN

29

19

% positiver Proben

83 %

79 %

Durchschnittliche Kontamination (ppb)

1.358

237

843

93

Anzahl getesteter Proben

Median (ppb)

Mykotoxinbelastung Maissilagen Österreich/Deutschland 2018 zum Teil sehr hohe Belastungen im Getreide aufweisen. Auch für ­Getreide, gleich der Maissi­ lage, gilt ein mittleres bis hohes Risiko. Zusammenfassung Die Ergebnisse der Getreideernte 2018 zeigen deutlich, dass je nach Region mit teilweise sehr hohen Mykotoxin-Kontaminati­

onen zu rechnen ist. Basierend auf den neuesten Forschungser­ gebnissen stellen diese Myko­ toxinbelastungen ein Gesund­ heitsrisiko für die Tiere dar. Daher empfiehlt es sich immer, präventiv ein Mykotoxin-Risiko-­ Management zu betreiben, um eine gesunde Entwicklung und die Leistungsfähigkeit der Tiere zu gewährleisten. W


TECHNIK 15

Sensortechnik im Herdenmanagement Innovationen Moderne Systeme machen mit einer Brunsterkennungsrate von über 90 Prozent auf sich aufmerksam. Auch Zwischenbrunstperioden werden vom Großteil der Systeme richtig erkannt, sodass Fehlalarme nur noch in Ausnahmefällen auftreten. Viele dieser technischen Lösungen überwachen gleichzeitig auch den Gesundheitszustand. Erkrankungen werden bis zu 8 Tage vor den klinischen Symptomen erkannt. Insbesondere für Betriebe mit knappen Arbeitszeitressourcen und für Nebenerwerbsbetriebe bilden sie eine mögliche Alternative zur visuellen Tierbeobachtung. Abweichungen oder auch al­ tersbedingte Veränderungen bei diesen typischen Verhaltensmus­ tern bzw. Verhaltensverände­ rungen zu berücksichtigen, wird die Mustererkennung laufend an jede Kuh angepasst. Diese Sys­ teme werden als selbstlernend bezeichnet.

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Sensorbasierte Systeme zur Tier­ beobachtung arbeiten 24 Stunden am Tag, für sieben Tage die Wo­ che. Neben der im Vergleich zur visuellen Beobachtung höheren

Brunsterkennungsrate können sie herannahende Erkrankungen bis zu acht Tage vor deren klinischer Symptomatik erkennen. Auch wenn diese Systeme in Öster­ reich aktuell von weniger als 10 Prozent der Betriebe genutzt werden, stellen sie gegenüber der visuellen Beobachtung, aufgrund ihrer Überlegenheit, den Stand der Technik dar und gewinnen zunehmend an Bedeutung.

NT

I

m Wesentlichen geht es dem Milchviehbetrieb um das Erkennen von bedeuten­ den Ereignissen wie etwa der Brunst oder auch der Abkalbung sowie um das Überwachen der Tiergesundheit. Die visuelle Tierbeobachtung war in der Ver­ gangenheit bislang die einzige Möglichkeit, um physiologische und pathologische Vorgänge zu erkennen. Mittlerweile gibt es

intelligente Sensorsysteme, mit welchen über 90 Prozent der Brunstereignisse erkannt wer­ den. Sie erkennen die während der Brunst charakteristischen Verhaltens- bzw. Bewegungsmus­ ter. So erhöht sich während einer Brunstperiode beispielsweise die Aktivität bei 76,5 Prozent der Kühe um 38,7 Prozent. Ein Großteil der Kühe (86,2 Pro­ zent) reagiert zudem mit einer um 19,6 Prozent reduzierten Wiederkaudauer. Um tierindivi­ duelle sowie betriebsindividuelle

E

VON CHRISTIAN FASCHING


16 TECHNIK möglich, die Situation rund um die Arbeitsbelastung zu ent­ schärfen. Dies gilt insbesondere für Familienbetriebe, die an den Grenzen ihrer Belastbarkeit angekommen sind. Nutzer geben an, dass sich der Zeitaufwand für visuelle Tierbeobachtung seit der Verwendung dieser Technik wesentlich reduziert hat. Die sensorbasierte Tierbeobach­ tung eröffnet auch für Nebener­ werbsbetriebe bislang ungeahnte Möglichkeiten. Aufgrund der beschränkten Zeitressourcen von Betriebsführern wird die Tierbe­ obachtung häufig von den Eltern oder Großeltern übernommen. Kann dieser wichtigen Aufgabe nicht mehr nachgekommen wer­ den, sind sensorbasierte Systeme häufig die einzige Alternative.

Das Herzstück dieser Syste­ me sind Rechenschritte (Al­ gorithmen), die laufend im Hintergrund arbeiten und die erhobenen Daten analysieren und interpretieren. Sie haben die Aufgabe, Muster zu erkennen, die für physiologische oder pa­ thologische Ereignisse charak­ teristisch sind. Im einfachsten Fall nutzen sie dazu den Verlauf und/oder die Veränderung der Erhebungsparameter oder die Kombination von Erhe­ bungsparametern. So erhöhen

beispielsweise die für die Brunst charakteristischen Kopfbewegun­ gen oder ein zyklischer Anstieg (drei Wochen) der Bewegungs­ aktivität den Brunstindex bzw. nimmt der Gesundheitsindex bei verminderter Wiederkauaktivität ab. Diese Algorithmen sind meist sehr komplex, beanspruchen sehr viel Entwicklungsarbeit und unterliegen häufig der Geheim­ haltung. Sie berücksichtigen ne­ ben dem tageszeitlichen Verlauf und der Geschwindigkeit von Veränderungen eine Vielzahl an Daten und Kombinationen. In Abhängigkeit der Häufigkeit und der Anzahl an Auffälligkeiten ändert sich der jeweilige Index. Steigt bzw. sinkt dieser letztend­ lich über bzw. unter einen defi­ nierten Grenzwert, so wird ein Alarm ausgegeben. Bei manchen Systemen werden die Algorith­ men laufend an das tierindividu­ elle Verhalten angepasst, sodass weniger Fehlalarme auftreten. Bei Alarmierungen erreichen sie in der Regel eine höhere Trefferquote (Sensitivität). Solche selbstlernenden Systeme benötigen eine drei bis 14-tägige Einlernphase, bis sie verwertbare Ergebnisse liefern.

immer schwieriger wird. Zurück­ geführt wird dies mitunter auf die gestiegenen Milchleistungen. So hat sich in den vergangenen Jahren der Anteil der Kühe, die während der Brunst einen Dul­ dungsreflex zeigen, von 80 auf 50 Prozent verringert. Gleich­ zeitig hat sich die Duldungs­ dauer von 15 auf fünf Stunden reduziert. Auch die während der Brunst erhöhte Bewegungs­ aktivität nimmt mit steigender Milchleistung ab. Hinzu kommt, dass sich das Brunstgeschehen bei mehr als der Hälfte der Kühe auf die Nacht beschränkt. Aufgrund dieser schwierigen Be­ dingungen werden bei visueller Beobachtung, in Abhängigkeit vom Aufwand, 50 Prozent bis maximal 80 Prozent der Bruns­ tereignisse erkannt. Mit der sensorbasierten Brunst­ erkennung hingegen werden bis über 90 Prozent der Brunst­ ereignisse erfasst. Auch die Wahrscheinlichkeit, dass die Kuh bei einer Brunstmeldung tatsächlich brünstig ist, liegt bei manchen Systemen auf über 90 Prozent. Das heißt, dass aufgrund der erhöhten Aktivität bei beispielsweise mitstieren­ den Kühen, kein Brunstalarm ausgegeben wird bzw. Zwischen­ brunstperioden richtig erkannt werden.

Sensorbasierte Brunsterkennung Zahlreiche Studien bele­ gen, dass die Brunsterkennung durch Tierbeobachtung (visuell) Zur Brunsterkennung werden anhand von klassischen Brunst­ symptomen wie dem Aufspringen verschiedene Erhebungspa­

rameter verwendet. Ein Her­ steller nutzt beispielsweise einen Brunstindex. Dieser wird mitunter von der Zyklusregel­ mäßigkeit, der Wiederkau- und der Bewegungsaktivität beein­ flusst. Andere wiederum nutzen verstärkt die für die Brunst charakteristischen Kopfbewegun­ gen, die Aktivitätsänderung oder auch Veränderungen im Wieder­ kauverhalten. Im Wesentlichen ist es jedoch eine Kombination an Parametern und/oder von dimensionslosen Messgrößen, welche für die Brunsterkennung Verwendung finden. Manche Hersteller geben an, dass ihr System Brunstereignis­ se auch in der Anbindehaltung erkennt. Sie geben an, dass die Brunsterkennungsrate bei ent­ sprechender Kopffreiheit circa 20 Prozent unter den Ergebnis­ sen in Laufstallhaltung liegt. Sensorbasiertes Gesundheitsmonitoring Besonders um den Zeitpunkt der Abkalbung sowie in den ersten sechs bis acht Wochen der Laktation sind Milchkühe besonderen Stressfak­ toren ausgesetzt. Dies führt zum gehäuften Auftreten der klassi­ schen puerperalen Erkrankungen wie der Labmagenverlagerung, der Ketose, der Gebärparese oder auch der Pansenazidose. Vorrangiges Ziel ist es, diese Er­ krankungen frühzeitig zu erken­

Foto: © smaXtec

Erhebungsparameter und Funktionen Je nach System sind beispielsweise Beschleu­ nigungssensoren und/oder Temperatursensoren in einem Gehäuse verbaut. Diese werden entweder am Ohr, am Nacken/ Hals, am Bein, im Netzma­ gen oder am Schwanzansatz platziert. Die von den Sensoren gewonnenen Daten werden über eine Funkverbindung ausgelesen und meist an einen zentralen Server geschickt. Dieser gene­ riert die für den Nutzer relevan­ ten Parameter und bereitet sie tabellarisch und grafisch auf. Der Landwirt kann sie meist in der Benutzeroberfläche abrufen. Die Systeme melden Kennzahlen wie den Aktivitätsindex, die Wieder­ kauaktivität, die Vormagentem­ peratur, einen Gesundheitsindex oder einen Brunstindex.


TECHNIK 17 der Ration sowie von Routineund Managementmaßnahmen. Neben dem Funktionsumfang unterscheiden sich die Syste­ me auch im Anteil der korrekt erkannten physiologischen und pathologischen Ereignisse wie Gesundheitsrelevante Parame­ beispielsweise der Brunst (Sen­ ter, die einen Alarm auslösen, können die Wiederkauaktivität, sitivität), dem Anteil der korrekt die Bewegungsaktivität oder ein erkannten Perioden zwischen aus zahlreichen Parametern ge­ diesen Ereignissen (Spezifität), dem Preis, der Benutzerfreund­ bildeter Gesundheitsindex sein. Sie zeigen, dass der Beginn einer lichkeit und weiteren Ausstat­ Erkrankung bis zu acht Tage vor tungsmerkmalen. den klinischen Symptomen, wie etwa einer erhöhten Körpertem­ Der Einsatz von tierindividu­ peratur, liegt. Untersuchungen eller Sensortechnik im Her­ zeigen auch, dass bei Kühen mit denmanagement ist bislang Erkrankungen zum Laktationss­ noch wenig verbreitet. Neben tart die Wiederkaudauer am Tag zahlreichen Studien bestätigen aber vor allem Erfahrungsbe­ der Kalbung stärker einbricht und im Anschluss langsamer richte und die Befragung von ansteigt als bei gesunden Kühen. Anwendern die Funktionalität Der Betriebsleiter kann den Ver­ und die mittlerweile hohe Praxistauglichkeit. Sofern lauf von gesundheitsrelevanten das Anforderungsprofil vom Parametern während kritischer Betriebsleiter klar definiert Zeiten beobachten und auf werden kann, beschränkt sich Gesundheitsalarme reagieren. die Auswahl auf eine meinst Während der letzten Trächtig­ keitstage und der ersten 14 Lak­ kleine Gruppe ausgewählter Hersteller. Die gern genannte tationstage wird eine tägliche Kontrolle der Widerkauaktivität Kompatibilität der Tieridentifi­ empfohlen. kation mit der Kraftfutterstation Da bei einem auffälligen Verlauf oder dem Melkstand und die damit einhergehende Bindung oder einer Alarmierung meist an einen Hersteller, ist in den noch kein klinisches Symptom vorliegt, stellt die sensorbasierte meisten Fällen ausschließlich Erkennung einer herannahenden ein Verkaufsargument. Speziell für diese Ansprüche gibt es al­ Erkrankung den Betriebslei­ ter vor eine Herausforderung. ternative Lösungen, sodass kei­ Gelingt es mit entsprechenden ne Notwendigkeit besteht, sich Maßnahmen diesen Informati­ für das System des jeweiligen onsvorsprung zu nutzen, nimmt Stalleinrichters zu entscheiden. die Krankheit einen schwächeren oder auch kürzeren Verlauf bzw. Die Frage, inwieweit ein sensor­ kann mitunter ein klinischer Ver­ basiertes System zur individuel­ lauf vermieden werden. Durch len Tierbeobachtung rentabel ist, die mögliche Früherkennung muss sich jeder selbst beant­ von Erkrankungen tragen diese worten. Eine übersehene Brunst Systeme auch wesentlich zur kann in der Kalkulation mit Verbesserung des Tierwohls bei. 40 bis 84 Euro bewertet wer­ den. Ist zu erwarten, dass auch Erkrankungen und/oder Verluste Weitere Funktionen Neben durch das Gesundheitsmonito­ der Brunsterkennung und dem ring vermieden werden können, Gesundheitsmonitoring werden ist dies ebenfalls monetär zu zahlreiche weitere Funktionen berücksichtigen. Die Entschei­ angeboten. Sie reichen von der sensorbasierten Erkennung einer dung muss entsprechend dem Anforderungsprofil, in Hinblick herannahenden Abkalbung, auf die zukünftige Entwicklung, dem Monitoring von Liegever­ die Arbeitskräfteausstattung und halten, Wasseraufnahme und die Herdengröße ggf. in Abstim­ Hitzestress, der Tieridentifika­ mung mit dem Berater getroffen tion, der Positionserfassung bis werden. Oft ist es aber auch nur hin zum gezielten Optimieren nen und zu vermeiden. Werden gesundheitsrelevante Parameter sensorbasiert erhoben, wird der Betriebsleiter in beiderlei Hin­ sicht unterstützt.

der Gewinn an Lebensqualität. Dieser ist zwar monetär schwer zu bewerten, kann aber für das nachhaltige Bestehen des Be­ triebs von Bedeutung sein. Fazit Die technischen Mög­ lichkeiten zum sensorbasierten Herdenmanagement haben sich gerade in den letzten Jahren besonders rasant entwickelt, und die Systeme liefern sehr gute Ergebnisse über bestimmte Ereignisse sowie zur Tiergesund­ heit. Alle diese Systeme und deren Informationen können je­ doch nur als sinnvolle Ergänzung im Herdenmanagement und bei der Tierbeobachtung angesehen werden. Letztlich wird es immer der fachkundige Mensch sein, welcher die von einem Sensor abgegebenen Informationen und Alarme auf ihre Plausibilität und ihren Wahrheitsgehalt überprüft, um in Folge die richtigen Schritte einleiten zu können. W DI Christian Fasching ist Mitarbeiter der Abteilung Tierhaltung & Aufstallungstechnik an der HBLFA Raumberg-Gumpenstein.

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18 TIERGESUNDHEIT

Kälber einstallen und Ausfälle vermeiden Vorsorge Rindermäster sind bei jedem Zukauf wesentlichen Problemen ausgesetzt. Sie kaufen nicht nur Kälber, sondern auch alle Viren, Bakterien und Pilze aus den jeweiligen Herkunftsbetrieben. Wenn die Kälber über den Viehhandel gehen, ist diese Belastung noch höher. VON NICOLE HEROUT

D

ie Tiere sind oftmals einem mehrtägigen Transportstress, etlichen Umlade-Vorgängen und vielen Stress-Situationen ausgesetzt. Das führt dazu, dass die Immun­ situation dieser, immer jünger werdenden Tiere, katastrophal ist. Routinemäßig wird daher in Österreich sehr häufig eine Antibiotika-Prophylaxe entweder über das Futter in den ersten ein bis zwei Wochen verabreicht, ­oder­/­und alle Tiere werden sofort nach der Entladung mit einem Depot-Antibiotikum behandelt.

Tränke- und Fütterungs­ management Eine wesentliche Frage für den Mäster lautet: Soll oder muss noch Milch angeboten werden oder nicht? Dazu verschiedene Überlegun­ gen: Die Kälber, die heute von den Milchviehbetrieben angebo­ ten werden, sind immer jünger. Teilweise gehen schon fünf bis sechs Wochen alte Kälber an den Mäster. Diese Tiere sind natür­ lich noch auf Milch angewiesen und sehr oft nicht ausreichend

auf das Fressen vorbereitet. Auf­ grund des meist bestehenden Milchüberschusses in den Herkunftsbetrieben ist davon auszugehen, dass die meisten der so jungen Kälber nur Vollmilch kennen, entweder warm im Nuckeleimer oder kalt, gesäuert, ad libidum. Oft sind Kälber noch kaum ans Wassersaufen gewöhnt und knab­bern erst ungenügend an Heu, im besten Fall an Kälber-­ TMR. Die Kälberaufzucht diver­ giert noch immer sehr stark in Österreich und wirklich effektive Vorbereitung auf gute Fressleis­ tung und somit guten Umstieg auf Masthaltung ist sehr selten. Für junge Kälber wäre trotz al­ lem das Angebot an Frischmilch, warm oder gesäuert, wenigstens bis Ende der siebten Lebens­ woche die beste physiologische Lösung. Dies ist aber in der

Mehrzahl der reinen Mastbetrie­ be nicht möglich, es sein denn, es besteht eine Hofkooperation mit einem Milchbetrieb. Die logische Alternative ist der Milchaustauscher Den Einsatz von Milchaustauschern sehe ich, aus ganzheitlicher Sicht, problematisch. Ein noch so gut gerechnetes Industrie­produkt kommt nie an die Qualität des Naturprodukts „Vollmilch von gesunden Kühen“ heran. Jedenfalls muss klar sein, dass jeder Milchaustauscher eine massive Futterumstellung für das Kalb bedeutet und man diesen Schritt gut überlegen muss. Sind die gekauften Kälber schon acht Wochen und älter und schon ei­ nigermaßen ans Fressen gewöhnt, sollte man den Zwischenschritt „Milchaustauscher“ auslassen und direkt auf eine hochwertige Kälber-TMR plus gutes, feines Heu für die ersten zwei Wochen

nach Einstallung wechseln. Bei deutlich jüngeren Tieren wird die Milchersatzfütterung notwendig sein, dann aber sollten dazu nur silofreie Futterkomponenten und ein hochwertiger Austau­ scher eingesetzt werden. Die oft doppelte Futterumstellung, silohaltiges Futter und Milchaus­ tauscher, führt häufig zu schwe­ ren Durchfällen bei den ohnehin schon geschwächten Tieren. Da auch Mastkälber Wiederkäu­ er sind, sollte man sich immer bewusst sein, das JEDE Futter­ umstellung beim Rind langsam, über zwei bis vier Wochen, eingeschlichen werden muss. Nur so sind massive Störungen in der Pansenverdauung zu vermeiden. Jede Störung in der Verdauung bedeutet wieder eine Verschlech­ terung der Immun­situation. Viele Kälber sind beim Einstal­ len nicht ausreichend an das

Foto: © Herout

Da beide Maßnahmen nur be­ dingt wirksam sind, ist es durch­ aus üblich, mit wiederholten Ein­ zeltierbehandlungen in den ersten Wochen nach dem Einstallen das Überleben der häufig kranken Tiere zu gewährleisten. Trotzdem sind die Ausfälle, besonders in der kalten Jahreszeit, oft sehr hoch und das bedeutet nicht nur einen immensen Zeitaufwand, sondern auch hohe finanzielle Verluste. Wie kann das geändert werden?


TIERGESUNDHEIT 19 körpereigenen Abwehr. Wenn man, vom Tag der Einstallung an, die Tiere sofort, ab der ersten Fütterung, bzw. Tränke mit im­ munstärkenden Kräuter unter­ stützt, kann man in vielen Fällen Stallhygiene Diese ist ein wich­ die zu erwartenden Erkran­ tiges, wenngleich unliebsames kungen vermeiden oder deren Thema, da sie mit viel Arbeit Verlauf abschwächen. Für diesen verbunden ist. Tatsache ist aber, Zweck gibt es Kräutermischun­ dass die Infektionsgefahr in einer gen, die aus verschiedenen euro­ bereits verschmutzten Box un­ päischen und indischen Kräutern gleich höher ist, als wenn Kälber zusammengesetzt sind und in saubere Boxen eingestallt allesamt entzündungshemmend werden. und immunstärkend wirken. Dazu zählen zum Beispiel der Mit sauber meine ich nicht nur Sonnenhut, die Hagebutte, aber Ausmisten vor jeder Neubele­ auch das Heilige Basilikum, Amla gung – das sollte selbstverständ­ oder Guduchi und viele andere. lich sein –, sondern Reinigung Sind die Kräutermischungen mit dem Dampfstrahler, mit dann auch noch mit hochwerti­ 90° auf der Fläche, soweit es gem Bentonit vermischt, kommt Lage der Box und Jahreszeit es zusätzlich zum Binden von nur irgendwie zulassen. Verfügt freien Radikalen im Darm. der Betrieb über Quarantäne-­ Iglus, sollte dies immer gemacht So gestärkte Kälber brauchen werden. weder eine Antibiotikainjektion am Ankunftstag noch ein bis Meiner Erfahrung nach ist der zwei Wochen Antibiotika über Einsatz von chemischen Desin­ das Futter. fektionsmitteln ohne entspre­ chende Reinigung sinnlos, nach Beim Einsatz von antibiotischen erfolgter Reinigung eine Option, Substanzen muss auch immer in die allerdings mit einer Resis­ Betracht gezogen werden, dass tenzbildung der verbleibenden diese gegen Viren wirkungslos Erreger verbunden ist. Ich emp­ sind und nicht nur der krank­ fehle daher, seit vielen Jahren, machende Erreger eliminiert den Einsatz von effektiven wird, sondern es auch zu einer Mikro­organismen im Anschluss massiven Störung der gesamten an die entsprechende Reini­ Darmflora kommt. Nachdem gung. So erzielt man einerseits man heute weiß, dass die Rege­ eine saubere Umgebung und neration des sogenannten Darm­ andererseits eine ausbalancierte mikrobions nach einer Antibio­ Keimflora, was das Explodieren tikagabe bis zu sechs Monate von resistenten Keimen gut dauern kann und daher in dieser hintan hält. Zeit die Immunabwehr eines so behandelten Tiere langfristig Kräuterprophylaxe ­erleichtert geschwächt ist, sollte immer nach Alternativen gesucht werden. das Einstallen Wie bereits erwähnt, kommt es allein schon durch den Stress beim Transport Die zwei häufigsten Proble­ zu einer massiven Reduktion der me nach dem Einstallen sind Wassersaufen gewöhnt. Um ihnen den Schritt des Saufen­ lernens zu erleichtern, sind helle Beckentränken mit temperiertem Wasser sehr vorteilhaft.

entweder Durchfälle oder Bronchitis bzw. Lungenentzün­ dungen. Sieht man Durchfall bei Kälbern, lässt sich dieser meist sehr schnell durch ent­ sprechende Kräutermischungen stabilisieren, stark gerbstoffhal­ tige Pflanzen wie Eichenrinde, Schwarztee, Kastanienrinde etc. kommen da genauso zum Einsatz, wie verschiedene indi­ sche Pflanzen, die beruhigend auf die Darmtätigkeit wirken. Wenn man die Futterumstel­ lung vorsichtig durchführt, kann Durchfall sehr oft vermieden werden.

allerdings auseinandersetzen und sollte auch mit seinem Betreuungstierarzt darüber ein gutes Einvernehmen haben. Im optimalen Fall kann aber die Gesundheit der Tiere dadurch wesentlich unterstützt werden und so die Notwendigkeit einer wartezeitenpflichtigen Behand­ lung nochmal gesenkt werden. Kräuterprophylaxe und Homöo­ pathie lassen sich sehr sinnvoll kombinieren.

Immer mehr Mastbetriebe stellen auf dieses bewährte System um. Das Feedback von Betriebslei­ tern zeigt einheitlich: Schwerer ist dies mit Husten, da – Die Menge an prophylaktisch eingesetzten Antibiotika sinkt die Kälber oft schon mit erheb­ bis zu 80 Prozent. lichen Atemtrakt-Problemen ausgeladen werden. Nicht selten – Die Menge an notwendigen Einzeltierbehandlungen sinkt sind sie auch am Herkunftsbe­ um 60 bis 70 Prozent. trieb schon krank gewesen und – Die Tiere wachsen besser behandelt worden. durch, die Wachstumsdepres­ sion nach dem Einstallen kann In der kalten Jahreszeit emp­ vermieden werden. fiehlt es sich daher, wenn auch nur das leiseste Husten zu hören – Die Tageszunahmen können leicht gesteigert und die Ge­ ist, sofort, auch zusammen mit samtmastdauer etwas verkürzt den immunstärkenden Kräutern, werden. auf den Atemtrakt wirkende – Die Tiere haben ein glän­ Kräuter dem Futter oder der zendes Fell und erkranken Tränke beizumischen. Hierbei weniger leicht an Glatzflechte kommen Pflanzen wie Thymian, (Trychophytie). Kren-Primel und ebenso eine – Die Kosten für Medikamente Vielzahl indischer Heilpflanzen und Tierarzt sinken, trotz der in Frage. Mit jeweils 7 g/Tier/Tag Kräuterkosten, auf weniger als je Mischung hat man eine gute die Hälfte. prophylaktische Dosierung. Die­ se kann im Krankheitsfall auch Zusammenfassend muss festge­ noch kurzfristig erhöht wer­ halten werden, dass es, speziell den. Nur bei hochfieberhaften in der Mast, sehr sinnvoll ist, von Erkrankungen von Einzeltieren Anfang an den routinemäßigen muss noch zusätzlich behandelt Antibiotika-Einsatz zu überden­ werden. ken und tunlichst zu vermeiden. Zahlreiche Beispiele haben Zunehmend mehr Mäster bewiesen, dass es anders besser sind auch für die begleitende und billiger geht. W homöopathische Behandlung ihrer Tiere empfänglich. Mit Homöopathie muss man sich Dr. Nicole Herout ist Tierärztin.


20 HYGIENE

Milchuntersuchung auf Bakterien ist enorm wichtig Milchprobe Um Zellzahlerhöhungen und Mastitis gezielt zu bekämpfen, stehen dem milchwirtschaftlichen Betrieb verschiedene Mittel zur Verfügung. Ein wichtiges Instrument ist und bleibt die bakteriologische Milchuntersuchung.

D

ie Analyse von Viertelge­ melksproben ist in vielen Milchviehbetrieben keine Seltenheit mehr. Vielmehr ist es bei vielen Milchproduzenten schon eher zur Regel geworden, dass eine Milchprobe gezogen wird. Das geschieht entweder bei einer Veränderung der Milch (z. B. Färbung oder Flocken in der Milch), einer signifikanten Zell­ zahlerhöhung in der L ­ aktation oder zum Trockenstellen. Die Ergebnisse einer solchen Untersu­ chung liefern Tierhaltern und dem Hoftierarzt wichtige Informatio­ nen für das weitere Vorgehen bei Zellzahlerhöhungen.

notwendig ist. Vorsicht jedoch bei stark verschmutzten Eu­ tern, die mittels Euterbrause gereinigt werden. Diese müs­ sen unbedingt nachgetrocknet werden, damit sich das ver­ schmutzte Waschwasser nicht an der Zitzenspitze sammelt.

Manchmal kommt es jedoch vor, dass man lange auf einen Befund warten muss bzw. der Befund nicht zufriedenstellend ist. Da steht dann „kein Erreger nachweisbar“, oder „Mischkul­ tur“. Die Verantwortlichen im b. Vormelken Beim Vormelken Labor können nur das Beste aus in einen Vormelkbecher wird der Probe machen, die sie auf die oft stark mit verschie­ den Tisch bekommen. Damit sie denen Erregern belastete schnell ein verwertbares Ergebnis Milch aus der Zitzenzisterne liefern können, muss beim Weg abgemolken. Bei einer BU will bis zur Analyse alles gepasst man nur gezielt jenen Keim haben. Damit sich der große finden, der im Euter Probleme Arbeitsaufwand einer BU-Probe bereitet. möglichst auszahlt, indem man verwertbare Befunde rasch er­ c. Schalmtest Die Schalmtest­ hält, können diese Tipps helfen: ergebnisse sind im Probenbe­ gleitschreiben einzutragen und Die Milchprobe richtig ziehen geben einen ersten Hinweis Die potenziell mit Erregern auf die Zellzahl im betreffen­ belastete Milch im entzundenen den Viertel. Euter muss ohne Schmutz – und damit Erregereintrag – von außen in die dafür vorgesehenen d. Reinigen und desinfizieProberöhrchen gelangen. Dazu ren der Zitzenspitze Auch geht man am besten so vor: wenn der Strich optisch sehr sauber wirkt, können noch a. Euter putzen Es leuchtet Keime, die das BU-Ergebnis ein, dass für eine saubere verfälschen könnten, daran Milchprobe ein sauberes Euter anhaften. Deswegen muss die

Zitzenspitze vor der Entnah­ me der Milchprobe mit den beiliegenden Alkoholtüchlein desinfiziert werden. Dazu beginnt man damit, die am weitesten entfernte Zitze (hin­ ten links oder hinten rechts) an der Spitze und rund um die Strichkanalöffnung mit dem Desinfektionstuch abzutupfen und abzureiben. Man beginnt hinten, um nicht beim Des­ infizieren einer der anderen Zitzen die bereits reine mit der eigenen Hand oder dem Ärmel wieder zu verunreini­ gen. Kommt es zu Verunrei­ nigungen beim Probeziehen, können Schmutzkeime von außen den eigentlichen „Übel­ täter“ bei der Untersuchung im Labor überdecken. Diese Befunde müssen dann als „Mischkultur“ bewertet wer­ den. Uneindeutige Ergebnisse können u.U. auch die Zeit bis zu einem Befund verlängern. e. Ziehen der Probe Am besten werden Handschuhe getragen oder die Hände desinfiziert. Beim Ziehen der Probe wird zuerst jene

Zitze genommen, die zuletzt desinfiziert wurde, aus dem gleichen Grund wie bereits beschrieben. Die farblich mar­ kierten Proberöhrchen sind bis zu ihrer Verwendung ver­ schlossen zu halten, um eine Verunreinigung zu vermeiden. Der Deckel soll deswegen nicht irgendwo im Stall oder Melkstand abgelegt, son­ dern eingeklemmt zwischen Ringfinger und kleinem Finger sicher verwahrt werden. Das Röhrchen wird schräg unter die Zitze gehalten, und einige kräftige Strahlen sollten aus­ reichen, um es bis zur Markie­ rung, etwa zwei Finger breit unter der Öffnung, zu füllen. Danach sind die Röhrchen zu verschließen und bis zur Übermittlung ans Labor mög­ lichst kühl zu lagern. Wenn mehrere Proben auf einmal gezogen werden, oder keine Zeit ist, die Probe während der Melkzeit kühl zu stellen, kann man eine Kühltasche im Melkstand bereitstellen, in der die Proben zwischengelagert werden. f. Melken Nun kann das Tier gemolken werden. Sollte der Schalmtest sehr stark reagiert haben, kann es nicht schaden, die Milch separiert zu melken. Den richtigen Zeitpunkt für die Probe wählen Um die Chance auf einen raschen und befriedigenden Befund zu erhö­ hen, ist der richtige Zeitpunkt der Probenahme wichtig. Ge­ nerell sollten Milchproben vor dem Melken genommen werden und nicht die „Restmilch“ nach Abnehmen des Melkzeugs verwendet werden. Da das Bearbeiten und Bebrüten einer Probe einige Tage dauern kann, und Labors keine Wochenend­

Foto: © Mandl

VON JOHANNA MANDL


HYGIENE 21 dienste haben, empfiehlt es sich, dass Milchproben zu Wochen­ beginn im Labor eintreffen. So ist es möglich, dass man noch in derselben Woche ein Ergebnis erhält. Kühe, die trockengestellt werden sollen, kann man also gezielt beproben, am besten rund zwei bis drei Wochen vor dem Trockenstellen. Bei akuten Veränderungen der Milch und des Euters lässt sich die Entnah­ me nicht planen. Hier muss man die Probe bei Bedarf ziehen und am Probebegleitschreiben ankreuzen, dass es sich um eine akute Erkrankung handelt. Die Verantwortlichen im Labor wis­ sen dann, dass eine solche Probe eine höhere Dringlichkeit hat, wie eine Kontrolle bei Zukauf. Das Probenbegleitschreiben ausfüllen Das Probenbegleit­ schreiben ist die erste Informa­ tion für die Techniker im Labor vor der Analyse. Wenn die Angaben dort auf eine Infektion hindeuten, aber im Labor kein Keim wächst, muss die Ana­ lyse wiederholt werden. Das kostet zwar Zeit, erhöht aber die Chance, ein verwertbares

Ergebnis zu erhalten. Deswegen ist das gewissenhafte Ausfüllen des Begleitschreibens für einen reibungslosen Ablauf einer BU notwendig. Proben sicher lagern und ­versenden Proberöhrchen finden auf verschiedenen Wegen in die österreichischen Labors. Sehr oft werden sie den Milchsammelwagenfahrern übergeben, die diese wiederum in der Molkerei abgeben, wo sie zusammen mit den Tank­ milchproben an die jeweiligen Labors verschickt werden. Man kann die Päckchen auch in der Post abgeben, oder es wird der LKV-Kontrollassistent sehr freundlich gebeten, ob man nicht mit den Milchproben eine BU-Probe mitschicken darf. Sehr dringende Fälle werden auch gerne persönlich ins Labor zur Probenannahmestelle gebracht. So oder so, eines muss bei allen Varianten gegeben sein: Die Proben müssen gekühlt sein. Die warme Milch kann sauer werden und die ­Bakterien könnten sich so frü­ her oder später selbst abtöten,

Internationale Fachtagung zur Eutergesundheit und Melktechnik Termin: Ort: Donnerstag, 4. April 2019 Landwirtschaftliche Fachschule Pyhra 8.45 bis 16.30 Uhr (bei Sankt Pölten in Niederösterreich) Fachvorträge und Workshops mit international anerkannten Referenten geben Tipps zur verbesserten Eutergesundheit. Ergänzt wird dieser Fachtag durch eine Ausstellung von in- und ausländischen Firmen, die die neuesten Trends von der Eutergesundheit bis zur Melktechnik (Standard bzw. Automatische Melksysteme) zeigen. Referenten: • Apl.-Prof. Dr. Volker Krömker, HS Hannover • Dr Raphael Höller, Tiergesundheitsdienst NÖ • Dr. Marco Horn, Johanna Mandl BEd, LK NÖ

da manche in einem zu sauren Umfeld nicht leben wollen. Wenn die Proben also nicht gleich verschickt werden, sollten sie bis dorthin im Kühlschrank verwahrt werden. Aber Vor­ sicht: Nicht zu kalt! Durch das kühle Lagern sollen eventuell vorhandene Erreger konser­ viert werden. Ist es ihnen zu kalt, können sie durchaus auch absterben und der Befund ist negativ. Also bitte keine Proben ins Tiefkühlfach!

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Um ein verwertbares und rasches Ergebnis zu erhalten, muss man auf viele Kleinigkeiten achten. Verlässliche Befunde sind aber unumgänglich für eine gute Mastitistherapie. Was die vom Labor übermittelten Befun­ de dem Tierhalter noch mitteilen können, kann in der nächsten Ausgabe nachgelesen werden. W Johanna Mandl, BEd., ist Beraterin für Melktechnik und Eutergesundheit der LK Niederösterreich.

Tannin Faser | Eichenrinde – Baumkräuterwirkung & Faserwirkung Eichenrinde, Tannine und Bitterstoffe sind für die optimale Verdauung aller Tiere seit alters als „Naturwirkstoffe“ bekannt. Dass auch Schleimstoffe für die Verdauung aller Tierarten notwendig sind, zeigen alle aktuellen Praxiskommentare von Rinderhaltungsbetrieben. annin-Produkte reduzieren die täglichen Herausforderungen oder Probleme der Tierhaltung. Tannin-Faser wird aus der Gesamt­ baumverwertung – hier u.a. der Eiche, Weide, Tanne – durch Trock­ nung bei rund 86° C hergestellt. Der NDF-Fasergehalt beträgt 83 Prozent, hat Strukturwirkung und viele nutz­ bare Zusatzwirkungen. Bekannt ist, dass ein starkes Immunsystem das beste biologische Abwehrsystem ge­ gen schädigende Viren, Bakterien, Keime und sonstige Krankheiten ist. Tannine sind pflanzliche Wirkstoffe, welche auch Pflanzen und Bäume vor Fressfeinden und Krankheiten ­schützen.

und den Kälbern gegen Durchfall ein­ gegeben, dies hat immer geholfen.“ Tannin-Faser+ Ein höher konzen­ triertes Tannin-Pulver, welches vor­ beugend bei Durchfallsymptomen eingesetzt wird. Konzentriertes Ei­ chenrinde-Pulver und Schleimstoffe, vorbeugend ab dem fünften Tag, kön­ nen den pH-Wert optimieren und för­ dern die Verdauung. Tannin-Leckmasse

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Kommentar Fam. G., 60 Milchkühe, Nachzucht, Stiermast: „200 Gramm Tannin-Faser bei den Milchkühen über die Getreideration hat nach drei Tagen eine Verbesserung der Kotkon­ sistenz gezeigt und im Stall riecht es merklich besser. Die Milchinhalts­ stoffe haben sich verbessert. Die Käl­ ber bekommen 30 Gramm ab dem sechsten Tag. Zeigen keine Probleme bei der Aufnahme, sind vitaler und fressen gut. Tannin-Faser+ geben wir vorbeugend ab dem sechsten Tag mit rund drei Gramm, drei Tage hindurch dazu.“ INFORMATION: www.tanninfaser.eu

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22

Einfluss der Melkarbeit auf die Eutergesundheit Praxis Bisher standen beim Melken der praktische und (immer mehr auch) der rasche Milchentzug im Vordergrund. Dabei blieb die Kuh mit ihren Bedürfnissen und physiologischen Eigenheiten auf der Strecke.

D

as Immunsystem des Euters einer Milchkuh reagiert auf jede Beein­ trächtigung des Gesamtorga­ nismus wie auch des Euterge­ webes mit einer Erhöhung der Abwehrzellen in der Milch. Diese Zellzahlerhöhung ist meist ein erstes Signal, dass der Gesundheitszustand des Tieres beeinträchtigt ist. Sie kann verschiedene Ursachen haben und muss nicht immer Vorstufe einer Euterentzündung sein. Da sie aber zu mehr als 50 Prozent durch das Melken bedingt ist, liegt es nahe, diesen Arbeits­ bereich einer genauen Analyse zu unterwerfen. Das Ziel ist eine stabile Eutergesundheit auf einem guten Milchleistungsni­ veau. Einwandfreie Technik Wichtig ist die jährliche Überprüfung der Melkmaschine durch einen aner­ kannten Servicetechniker. Zitzen­ gummis müssen regelmäßig ausgetauscht werden. Schwarze Kautschukgummis nach etwa 750 Betriebsstunden, Silikon

nach 1.500 bis 2.000 Stunden. Sehr wichtig ist, dass die Gummis der Größe der Zitzen ange­ passt sind. Dadurch kann das „Klettern“ der Melkbecher, das Luftansaugen und ein Rückspray der Milch verhindert werden. Falsche Installationen können zu Vibrationen führen, die sich über die Melk- oder Luftleitungen bis zu den Kühen fortsetzen. Bei unzureichender Erdung aller me­ tallführenden Stalleinrichtungen können Kriechströme entste­ hen. Kühe reagieren zehnmal empfindlicher auf elektrische Spannungen als der Mensch. Ein wichtiger Faktor ist auch die Stabilität des Melkvakuums. Unterhalb der Zitzenspitze darf das Vakuum nicht stark schwan­ ken. Dies kann durch genügend Lufteinlass ins Sammelstück und Top 3-Faktoren beim Melken + Wie gehen die Menschen mit den Kühen um? + Wie arbeiten die Menschen mit der Maschine? + Wie arbeitet die Melkmaschine am Tier?

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VON FRANZ WOLKERSTORFER


MELKEN 23 korrekt dimensionierte Leitun­ gen erreicht werden. Ein behut­ sames Ansetzen und Abnehmen der Melkzeuge mit rechtzeitigem Absperren des Vakuums verhin­ dert Vakuumschwankungen. Melkhygiene verhindert Neuinfektionen Wenn nötig soll das Euter nass gereinigt werden, vor dem Ansetzen des Melkzeugs aber unbedingt wie­ der trocknen. Kleider und Hände des Melkers müssen sauber sein. Um eine Ansteckung gesunder Kühe zu vermeiden, gehören Kühe mit veränderter Milch oder Euterinfektionen unbedingt am Schluss oder mit separatem Melkzeug gemolken. Zum optimalen Anrüsten zählt das Melken der ersten ange­ sammelten Zisternenmilch in den Vormelkbecher. Durch das Tragen von Melkhandschuhen und regelmäßiges Abspülen der Hände verringert sich die Gefahr, dass Erreger von Kuh zu Kuh verschleppt werden. Zur Reini­ gung eignen sich Holzwolle oder Eutertücher mit Desinfektions­ mittel. Letzteres wird besonders bei Eutergesundheitsproblemen empfohlen. Die Euterreinigung mit einem Eutertuch für alle Kühe ist russisches Roulette mit der Eutergesundheit der Kuh und sollte eigentlich Geschichte sein. Hohe Melkbereitschaft verhindert das Blindmelken Die Dauer des Anrüstens wird idealerweise bei mindestens 30 Sekunden gesehen. Wichtig ist, dass zwischen dem ersten Berühren des Euters und dem Ansetzen des Melkzeugs eine Wartezeit von ungefähr 60 bis 90 Sekunden folgt. Bei spätlaktierenden Kühen dau­ ert es eher 90 Sekunden, bis die Milch einschießt. Die Wartezeit darf aber auch nicht zu lange dauern. Blindmelken muss unter allen Umständen vermieden werden. Wenn keine Milch fließt, ist das Vakuum an der Zitzenspitze so hoch wie in der Leitung. Dies ist eine unnötige Belastung der Zitze und für die Kuh sehr unangenehm. Als Folge können

zum Beispiel weiße Ringe um die Strichkanalöffnung oder gar die Verhornung der Zitzenöff­ nung (Hyperkeratose) a ­ uftreten.

hohen Zellzahlen ist eine sterile Milchprobenentnahme für eine bakteriologische Untersuchung zu empfehlen.

der Landwirtschaftskammern und des LFI. Fragen zur Euter- und Melkhygiene beantworten die Produktionsberater der LK. W

Zitzenpflege Beim Dippen muss Weiterführende Informationen in Franz Wolkerstorfer ist Milchwirtschaftsdie gesamte Oberfläche der Zitze der Eutergesundheitsbroschüre berater der LK Oberösterreich. mit dem Mittel benetzt werden. Bei trockener Zitzenhaut wird der Einsatz eines Dippmittels mit Pflegekomponenten wie Glycerin empfohlen. Da der Strichkanal nach dem Melken noch rund 30 Minuten geöffnet bleibt, ist DeLaval VMS™ V300 das Euter in dieser Zeit anfälliger Nutzt Technologien, die bisher nicht verfügbar waren für Infektionen. Die Kühe sollen darum während dieser Zeit auf keinen Fall auf verschmutzten Flächen liegen.

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Eutergesundheit ­regelmäßig überprüfen Wichtig zur Vor­ beugung sind die Beobachtung des Euters und die Kontrolle der Milch. Entweder durch Milchleistungskontrolle und dementsprechende Analyse der Ergebnisse oder bei allen Kühen mindestens einen monatli­ chen Schalmtest durchführen und dies protokollieren. Bei der Zellzahlanalyse durch die Leistungsprüfung handelt es sich um eine Mischprobe pro Kuh. Einzelne Viertel mit erhöhten Zellzahlen werden leicht über­ sehen. Ab 150.000 Zellen/ml muss trotzdem ein Schalmtest durchgeführt werden. Je nach Befund oder nach anhaltend

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24 THEMA

Welcher Klauenpflegestand passt? Tiergesundheit Die Klauen tragen die Milch. Gerade deshalb fordern und verdienen die Klauen eine regelmäßige und professionelle Pflege. Aber welcher Klauenpflegestand ist der richtige? Um bei dem reichlichen Angebot die Übersicht zu behalten, werden im folgenden Beitrag ein einfaches sowie ein Topmodell beschrieben. VON STEFAN JUD, STEFAN WINKLER sowohl bei Durchtreibeständen als auch bei Kipptischen sehr einfache sowie hochmoderne Ausführungen gibt. Um bei benso wie die Milchwirt­ dem reichlichen Angebot die schaft hat sich auch die Übersicht zu bewahren, werden Klauenpflege entwickelt. im folgenden Abschnitt ein Das Dreinutzungsrind (Zugtier, einfaches sowie ein Topmodell Fleisch und Milch) entwickel­ der beiden Klauenpflegestände te sich immer mehr hin zum beschrieben. Milchrind: Anfänglich als Zugund Arbeitstier wurde das Rind infolge der Industrialisierung In der Studie „Einfluss der von Maschinen abgelöst und funktionellen Klauenpflege bei verblieb dadurch den größten Milchrindern auf die Konzen­ Teil des Jahres im Stall. Mit dem tration der Kortisolmetaboliten Einbau der Tränkebecken blieb im Kot – Vergleich Kippstand das Vieh dann ganzjährig im mit Durchtreibestand“ versuch­ Stall und der natürliche Abrieb ten Forscher, die Stresshor­ blieb völlig aus. Dies bedeutete, monausschüttung während dass die Klauen vom Landwirt Fünf Schritte der funktionellen beschnitten werden mussten; Klauenpflege: zu Beginn mit der „Allgäuer Methode“. 1. Vorderwandlänge einstellen

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Diese Methode wich nach und nach den moderneren Metho­ den, wie Durchtreibestand und Kipptisch. Doch welcher der beiden Klauenpflegestände ist geeigneter? Das kann nicht ein­ fach beantwortet werden, da es

und Fläche planschneiden (kleine Klaue) 2. große Klaue in Länge, Dicke und Höhe anpassen 3. Hohlkehlung schneiden 4. Defekte entlasten 5. loses Horn entfernen

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WEIDEZAUN 25 der Klauenpflege aufzuzeigen. Dabei zeigte sich, dass die Kortisolmetaboliten (Stresshor­ mon) nach der Klauenpflege am höchsten waren und bereits am zweiten Tag nach der Klauen­ pflege fast den Ausgangswert erreicht hatten. Es konnte eine unwesentlich höhere Ausschüt­ tung beim Durchtreibestand als beim Klapptisch beobachtet werden. Viel wichtiger als der Klauen­ pflegestand ist der richtige Umgang mit den Tieren. Die Tiere sollten möglichst stressfrei zum Klauenpflegestand gebracht werden. In Laufställen ist neben der richtigen Positionierung und Vorbereitung des Klauenpflege­ stands bzw. -werkzeugs auch die Benützung von Treibwegen anstatt Halftern zu empfehlen. Dies führt sowohl beim Tier als auch beim Landwirt zu weniger Stress. Des Öfteren stellt sich die Fra­ ge, wie häufig eine Klauenpflege durchgeführt werden muss/soll. Ist ein Tier lahm, muss sofort gehandelt werden. Ansonsten empfiehlt es sich, die Tiere nach 4.000 ermolkenen Litern Milch zu kontrollieren. Dies kann bei Hochleistungstieren bis zu dreimal pro Jahr sein. Da Hochleistungstiere einen höheren Stoffwechsel und stär­ kere Belastung des Fundaments aufweisen, ergeben sich daraus höhere Ansprüche an die Klaue und die daraus folgende Pflege. Durch fachmännische und pe­ riodische Klauenpflege können viele Lahmheiten bereits im Vorfeld verhindert werden. Als gängigste Methode hat sich dabei die funktionelle Klauen­ pflege mit ihren fünf Schritten erwiesen.

Sichere Zäune sind flexibel Weidezäune haben in erster Linie sicherheitstechnischen Erfordernissen zu genügen. Diese sind je nach Lage der Weideflächen und Sensibilität der Tiere unterschiedlich.

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amit die Rinder aber auch in der Weide bleiben und nicht die ganze Nachbar­ schaft unsicher machen, ist eine gute Zaunanlage unerlässlich. Diese muss regelmäßig gewartet werden.

Ein Elektrozaun gewährleistet eine hohe Hütesicherheit bei im Vergleich zu Stabzäunen gerin­ gem Materialeinsatz. Er gestattet, Egal für welche Art von Klauen­ Weideflächen als offenes Gelän­ pflegestand man sich entscheidet: de zu belassen. Der einfache und Im Vordergrund steht immer die schnelle Auf- und Abbau macht erst das Beweiden von Wiesen fachmännische Ausführung der und mit Zwischenfrüchten be­ Klauenpflege. Dabei soll zum stellten Äckern möglich. Wohle der Tiere nie die Ge­ schwindigkeit das Hauptaugen­ merk sein. W Die Hütewirkung eines Elektro­ zauns basiert auf der implulsmä­ Stefan Jud und Stefan Winkler arbeiten für ßigen Durchströmung des Tier­ den Beratungsring Berglandwirtschaft. körpers mit extrem kurzzeitigen

elektrischen Strom­impulsen, die die Tiere zwar schrecken, aber nicht gesundheitsschädlich sind. Worauf ist zu achten? Das Zentrum des Elektrozauns ist

das Weidezaungerät. Es gibt re­ gelmäßig Stromimpulse ab, de­ ren Stärke von der Leistung des Geräts abhängig ist. Je höher die Ladeenergie (Joule-Wert) ist, die das Gerät aus der

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26 WEIDEZAUN/ENERGIE

Regelmäßige Kontrolle – Prüfen Sie vor jeder Weide­ saison vor Ort den Zaun auf mechanische und elektrische Schwachstellen. – Bessern Sie Unterbrechungen im Zaundraht sowie defekte Isolatoren immer sofort aus. – Prüfen Sie den Zaun auf Zaunbewuchs. Bereits eine leichte Stromableitung durch Zaunbewuchs mindert die Leistungsfähigkeit des Weidezaungeräts. – Die Hütespannung muss am Zaun bei über 2.000 Volt, besser noch 4.000 Volt ­liegen. – Installieren Sie an öffentlichen Wegen und Straßen genügend Warnschilder, die auf den Elektrozaun aufmerksam machen. – Leitermaterial darf nicht lose zwischen Zaunpfosten hängen, da es windanfällig ist, schnell flattert und dadurch beschädigt wird oder reißen kann.

Weidesicherheit prüfen – Entsprechend der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung ist die Weidesicherheit mindestens einmal täglich zu überprüfen. – Finden Abkalbungen auf der Weide statt, sind allgemein Kälber auf der Weide anwesend oder liegen andere Besonderheiten vor, sind Kontrollen mehrfach täglich von Ihnen durchzuführen. – Wir empfehlen das Führen eines sogenannten „Weidetagebuchs“. Dokumentieren Sie darin, welcher Mitarbeiter die Weide zu welcher Uhrzeit kontrolliert hat. Im Falle eines Ausbruchs können Sie so beweisen, dass Sie Ihrer ­Sorgfaltspflicht ­nachgekommen sind.

Voraussetzung. Der Zaun sollte möglichst frei von unerwünsch­ ten Ableitungen (Bewuchs usw.) sein. Elektrozäune mit hoher Leistung sind unter optimalen Bedingun­ gen durchaus in der Lage, einige Kilometer Weidezaun mit der erforderlichen Hütespannung zu versorgen. Die Wahl des Weidezaungeräts trifft man zunächst nach der Energieversorgung. Wenn man eine Weide in der Nähe eines 230-Volt-Anschlusses hat, dann sollte man ein Weidezaunnetz­ gerät nehmen. Ist die Weide weiter entfernt oder die Zaun­ länge nicht sehr groß und kein 230-Volt-Anschluss vorhan­ den, wählt man ein Akkugerät (9 bzw. empfohlen werden 12 Volt) oder ein Solargerät (+12 Volt Akku). Zum Ein- und Ausschalten bietet der Handel bei manchen Produkten Fern­ bedienungen mit Digitalvoltund Amperemetern an.

Damit der Strom sicher fließt

Notstromversorgung Oft kommt es in der Praxis durch ungünstige Auswahl der Geräte und Maschinen oder aufgrund eines falschen Umgangs mit Bei einem Zaunkontakt schließt Zapfwellengeneratoren zu Schadensfällen. die Erdung eines Weidezaun­ geräts den Stromkreis. Je kräf­ tiger das Elektrozaungerät ist, desto besser muss die Erdung sein. Ist diese schlecht gemacht, ist der Übergangswiderstand zu groß und es tritt dort eine Span­ nung auf, die der Zaunspannung verlorengeht. Die Erdung sollte man möglichst an einer Stelle errichten, die das ganze Jahr über feucht ist. Als Erdungs­ stäbe eignen sich verzinkte Eisen- bzw. Wasserleitungsroh­ re. Diese muss man zumindest einen Meter tief einschlagen. Bei starken Weidezaungeräten reicht ein Erdungsstab nicht aus. Hier sollte man mehrere im Ab­ stand von zwei Metern einschla­ gen und diese gut stromleitend verbinden.

J

e stärker der Traktor ist, des­ to geringer sind die Dreh­ zahlschwankungen – und damit auch die Schwankungen von Frequenz und Spannung – bei Änderung der Belastung. Ein Leistungsverhältnis Traktor zu Generator kleiner als 3:1 ist problematisch. Im Allgemeinen besitzen die Generatoren Spannungsregler. Stimmt das Traktor/Genera­ tor-Leistungsverhältnis, dann wird nach Zuschalten eines stärkeren Stromverbrauchers die dabei entstehende, tolerier­ bare Spannungsabsenkung vom Spannungsregler weitgehend ausgeglichen.

Überspannungen durch Schalthandlungen Zunächst sollten die starken Verbraucher eingeschaltet werden, erst dann die leistungsschwachen Verbrau­ cher. Beim Ausschalten sollten zuerst die sensiblen Verbraucher (z. B. Betriebsmittel mit elektro­ nischen Bauteilen) ausgeschaltet werden.

Unzulässiges Hochfahren unter Verbraucherlast Das Zuschalten der Verbraucher bzw. Verbraucheranlage darf erst nach dem Einregeln auf konstante Generatorspannung/ Generatorfrequenz erfolgen. In umgekehrter Reihenfolge sind zuerst die Verbraucher/Verbrau­ cheranlagen von der Generator­ Unzulässiges Nachregeln des Generators durch den Benutzer spannung zu trennen, erst dann Fazit Egal ob einfacher ­Elektrozaun oder Festzaun für Frequenz- und Spannungsschwan­ ist der Traktor abzustellen. Rinder, in jedem Fall kommt kungen durch Zu- und Wegschal­ Ungeeignete Notstrom­ ein Elek­tro-Weidezaungerät ten von Verbrauchern können so zum Einsatz, das ein gewisses rasch erfolgen, dass ein händisches einspeiseleitung Ist der engere Bereich um den Notstromstecker Maß an Pflege benötigt. Be­ Nachregeln der Traktordrehzahl verstellt und die Notstromein­ nicht in allen Fällen Schäden an achten Sie daher die Tipps, um speiseleitung zum Standplatz eine optimale Weidehaltung zu angeschlossenen Betriebsmitteln Traktor/Generator hin nicht ermöglichen. W vermeiden können.

Foto: © Fotolia/Stefan

Stromquelle nimmt, desto stär­ ker ist der abgegebene Impuls. Damit alles gut funktioniert, sind eine gut leitende Zaun­ leitung, gute Isolatoren, eine gut gemachte Erdung usw. die


ENERGIE 27 etwa die Hälfte der Summe aller Geräteströme, die in diesem Mo­ ment zum Fließen kommen, über den Schutzleiter zum Sternpunkt „ausweichen“. Dadurch kommt es sofort zur Fehlauslösungen des am Generator befindlichen Fehlerstromschutzschalters. Zu diesen Fehlauslösungen kommt es sowohl im TN-System als auch im TT-System. Dadurch kann eine Notstromversorgung an einer an sich fehlerfreien Anlage nicht zustande kommen!

lange genug, kommt es immer wieder vor, dass scheinbar „pas­ sende Verlängerungsleitungen“ vom Hof als Notstromeinspei­ seleitungen zwischengeschalten werden. Auch beim überra­ schenden Einsatz eines Fremd­ generators wird oft festgestellt, dass die Kupplungssteckdose der mitgegebenen Notstromein­ speiseleitung nicht mit dem Notstromstecker kompatibel ist. Rasch angefertigte, reduzierende Übergangsstücke werden dann zwischengeschaltet. Folgende Ursachen für schwere Schäden in der ­Anlage wurden bekannt: – Neutralleiterader fehlt (alte vieradrige Leitungen!) – ­Phasenspannungsanhebungen – Änderung der Drehfeldrich­ tung – mechanische Schäden an Antrieben, – Überlastungen der Notstrom­ einspeiseinstallation infolge unzulässiger ­Reduzierungen – thermische Schäden an Betriebsmitteln. Verwendung alter Generatoren zur Anlagenversorgung Manche Generatoren sind noch ohne Schalter zur Auswahl der Betriebsart ausgelegt, da sie aus­ schließlich für die Direktversor­ gung konzipiert und mit einem Fehlerstrom-Schutzschalter ausgerüstet sind. Bei diesen Ge­ neratoren ist der Sternpunkt der Generatorstromquelle stets mit dem Schutzleiter verbunden, so­ dass in die Notstrominstallation

Derselbe Effekt tritt auch bei Ver­ wendung moderner Generatoren mit Isolationsüberwachungsein­ richtungen auf, wenn diese aus­ schließlich für die Direktversor­ gung geeignet sind, und dennoch eine Einspeisung in eine Notstro­ minstallation versucht wird. Der Generator liefert keine Spannung Bei Generatoren, die lange nicht in Betrieb waren, kann es vorkommen, dass keine Erregung des Generators zustan­ de kommt, da der Restmagnetis­ mus des Polrads zu gering ist. Durch die regelmäßige Funk­ tionsprüfung und Wartung des Zapfwellengenerators – nach Angaben des Herstellers – kann sichergestellt werden, dass der Generator auch dann verfügbar ist, wenn er längere Zeit nicht im praktischen Einsatz war. Wie dieser Fehler behoben wer­ den kann, ist der Bedienungsan­ leitung zu entnehmen.

2019

Umständen ist seine Anwe­ senheit während der gesamten Dauer des Notstrombetriebs erforderlich. Die Aufhebung der getroffenen Maßnahmen hat wiederum der Elektrotechniker unmittelbar nach Beendigung der proviso­ rischen Notstromversorgung vorzunehmen. Der Elektrotech­ niker hat bei der Auswahl seiner Maßnahmen unter anderem darauf zu achten, dass die zu versorgende Anlage sicher vom öffentlichen Netz getrennt wird und die Wirksamkeit der Fehler­ stromschutzeinrichtungen der Anlage erhalten bleibt. Die Art des Netzsystems ist dabei ebenso zu berücksichtigen.

Unzulässige Absicherung von Steckdosen Die für die Direktversorgung vorgesehenen Leitungsschutzschalter sind nicht nach den Nennstromstärken der Steckdosen dimensioniert oder Notstromeinspeisung bei ­fehlender ­Notstrominstallation den Umgebungsbedingungen entsprechend ausgewählt. So gel­ Es sind Fälle aus der Praxis ten z. B. landwirtschaftliche und bekannt geworden, bei denen gartenbauliche Betriebstätten als durch „Notlösungen“ erhebli­ brandgefährdete Betriebsstätten. che und unmittelbare Gefahren sowohl für den Anwender als Da bei der Direktversorgung auch Verteilungsnetzbetreiber meistens dieselben elektrischen sowie erhebliche Schäden in Betriebsmittel eingesetzt werden Anlagen oder an Betriebsmit­ wie in den landwirtschaftlichen teln aufgetreten sind. Ist eine bzw. gartenbaulichen Betriebs­ Elektroanlage nicht mit einer stätten, muss der Hersteller bei vorschriftsmäßigen Notstromins­ der Auswahl von Leitungsschutz­ tallation ausgestattet und muss schaltern besonders auf ihre dennoch raschest eine Notstrom­ Auslösekennlinien achten. Für versorgung erfolgen, so darf die hauptsächlich zu erwarten­ nur ein Elektrotechniker eine de Anwendung von Elektro­ andere Lösung vornehmen. Er werkzeugen hat sich die „C“übernimmt aber damit die volle Auslöse­kennlinie bewährt. W Verantwortung über die jeweils angewandte Maßnahme. Unter AUVA


28 STALLTECHNIK

Ausreichend Licht im Stall Beleuchtung Licht bestimmt den Tages- und Lebensrhythmus aller Lebewesen. Bei landwirtschaftlichen Nutztieren bestimmt Licht die Gesundheit, das Wachstum und nimmt Einfluss auf die Leistung. VON RUEDI HUNGER

L

icht wird vom Tierhalter oft nur subjektiv wahrgenom­ men, weil er unbewusst von seinen Bedürfnissen ausgeht. Deutlich wird dies, indem er beispielsweise beim Verlassen des Stalls das Licht ausschaltet und die Tiere im natürlichen Licht und damit oft im Dunkeln zurückbleiben. In der Geflügelund Schweinehaltung werden bereits seit vielen Jahren gezielt Lichtprogramme eingesetzt. Licht spielt nicht nur beim Sehen und Orientieren eine wichtige Rolle: Licht ist ein täglicher Zeitgeber, beeinflusst das Verhalten und den Hormonhaushalt sowie die Physiologie der Rinder. keitseindruck entsteht erst, wenn das Licht durch eine Fläche re­ flektiert bzw. transmittiert wird. Diese lichttechnische Kenngröße (Leuchtdichte) wird in C ­ andela pro Quadratmeter (cd/m2) ange­ geben. Das Sehvermögen des Rinds unterscheidet sich in weiteren Punkten maßgeblich von dem des Menschen. Die Augen liegen beim Rind seitlich am Kopf. Daher ist das Gesichtsfeld des Rindes mit 330 Grad sehr weit, aber nur in einem kleinen Bereich (30° bis 50°) direkt vor

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dem Kopf überschneiden sich die Sehfelder beider Augen, sodass es dort dreidimensional sehen kann. Zudem ist die Sehschärfe des Rinds deutlich geringer als beim Menschen. Konturen wer­ den vom Rind nur ansatzweise wahrgenommen. Das Umschalten vom Sehen in der Nähe auf das Sehen in die Ferne ist dem Rind im Gegensatz zum Menschen kaum möglich. Eine gleichmäßige Ausleuchtung in der Tagphase und vorhandene Kontraste an Übergängen im Stall sind daher sehr wichtig für einen reibungslo­ sen Kuhverkehr. Auch die Anpas­ sung an Hell und Dunkel verläuft beim Rind deutlich langsamer als beim Menschen. Somit sind Hell-Dunkel-Bereiche (Treibwe­ ge, Zutrieb Melkstand) im Stall zu vermeiden. Der Grund, war­ um Rinder hier stehenbleiben, ist, dass sie sich an die veränderte Helligkeit anpassen müssen. Umgekehrt sehen Rinder in der Dämmerung deutlich besser als der Mensch und benötigen in der Nacht keine Beleuch­ tung zur Orientierung im Stall. Bewegungen nimmt das Rind sehr gut wahr, sein Auflösungs­ vermögen beträgt bis zu 60 Bil­

der pro Sekunde. Der Mensch kann nur 30 Bilder pro Sekunde wahrnehmen. Defekte Leuchten und Starter, die flimmern oder flackern, sind nicht nur für uns sehr unangenehm und rufen bei Rindern Stress hervor. Tierschutzvorschriften verlan­ gen eine ausreichende Beleuch­ tung für alle Nutztiere. Die tägliche Beleuchtungsintensität und die Beleuchtungsdauer sind den Bedürfnissen der Tierart anzupassen. Milchviehställe besitzen ver­ schiedene Funktionsbereiche. Im Fressbereich ist eine gute Ausleuchtung zur Wahrneh­ mung des Fressgitters, des Futters und des Umfeldes notwendig. Im Liegebereich hat das Licht während der Liegeund Ruhephase eine biologische Funktion. Insbesondere der Blaulicht-Anteil spielt hier eine Rolle. Im Laufbereich muss ausreichend Licht vorhanden sein, damit andere Kühe, Perso­ nen oder Gegenstände erkannt werden. Es wird eine gleichmä­ ßig Ausleuchtung von 150 Lux empfohlen. Spätlaktierende, vor allem aber trockenstehende

Foto: © agrarfoto.com

Lichtstrom, Beleuchtungsstär­ ke und Leuchtdichte sind die wichtigsten Kenngrößen der Stallbeleuchtung. Der Lichtstrom beschreibt die „Lichtmenge“ einer Lampe, die in alle Richtun­ gen gleichmäßig abgegeben wird. Der Lichtstrom wird mit der Einheit Lumen (lm) bezeichnet. Die Beleuchtungsstärke gibt an, welcher Anteil des Lichtstroms auf eine definierte Fläche trifft. Die Beleuchtungsstärke wird mit Lumen pro Quadratmeter (lm­/­m2) oder gleichbedeutend Lux (lx) definiert. Der Hellig­


STALLTECHNIK 29 Kühe, sollten, wo möglich, im „Kurztag“ gehalten werden. Das heißt, die Beleuchtungs­ dauer soll, wo möglich, auf acht Stunden reduziert werden. Im Separationsbereich muss eine manuelle Zuschaltung von Leuchtmitteln möglich sein. Zur Arbeitserledigung (Tierarzt usw.) wird eine mindeste Be­ leuchtungsstärke von 400 Lux empfohlen. Kälber- und Jung­ vieh benötigen ausreichend Licht zur gesunden Entwick­ lung, daher empfiehlt sich eine Lichtintensität von 150 Lux über 16 Stunden während den ersten drei Lebenswochen, spä­ ter 14 Stunden. Im Melkbereich, auch bei Melkrobotern, sind auffällige Schatten, sehr unter­ schiedliche Beleuchtungsstärken oder eine Blendung der Tiere zu verhindern. Die Leuchtmit­ tel müssen gegen Spritzwasser, erhöhte Luftfeuchtigkeit und Reinigungsmittel geschützt sein.

Eine Studie aus den USA hat eine Steigerung der Milchleistung von sechs Prozent nachgewiesen, nachdem die Beleuchtung im Stall von Metalldampflampen auf LED-Technik umgestellt wurde. Die Forscher vermuten, dass das Stresslevel der Tiere durch den Einsatz der LED-Scheinwerfer im Vergleich zum fluoreszieren­ den Licht der Metalldampflam­ pen vermindert wurde. Dies er­ höht die Ruhe­phasen und damit die Produktivität der Milchkühe im Stall. Außerdem wurde eine erhöhte Futteraufnahme durch besser beleuchtete, und damit für die Tiere attraktivere Futterplät­ ze beobachtet. Optimale Beleuchtung im Stall führt zu erhöhtem Euterwachs­ tum bei Kalbinnen und höherer Milchleistung in der folgenden Laktation. Mehrere Untersu­ chungen zeigen eine generell erhöhte Milchleistung bei Bedin­ gungen mit mehr als 200 Lux.

LED-Lampen sind effizient, sie überzeugen durch die längste Lebensdauer und verursachen die geringsten Energiekos­ ten. Ebenso erreichen die LED-Lampen die volle Leistung sofort nach dem Start. Unter Einbeziehung der Stromkos­ ten sind LED langfristig die günstigste und effizienteste Lichtform. Jedoch geben die meisten LED-Lampen kein UVLicht ab. Wer den Stall auf LED umrüstet, tauscht sowohl die Beleuchtungskörper als auch die Gehäuse aus! Retrofit-Lam­ pen mit LED für konventionelle Leuchtengehäuse führen zu unzulässiger Erwärmung, zur Nichterfüllung von IP-Schutz­ klassen, erhöhen die Gefahren im Stallbereich und können zum Verlust des Versicherungs­ schutzes führen. W Ruedi Hunger ist Landtechnikjournalist aus der Schweiz.

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30 STALLBAU

Futtervorlage beeinflusst ­Leistung und Gesundheit Futtertisch Jeder rinderhaltende Betrieb beschäftigt sich beim Stallbau mit dem Thema Futtertischgestaltung oder später mit der Sanierung dieses Funktionsbereichs. Verschiedene Varianten stehen hierfür zur Verfügung.

K

urz zur Erinnerung, wel­ chen Anforderungen der Futtertisch entsprechen sollte: Der Futtertisch ist täglich der Silage ausgesetzt und muss vor deren aggressiven Säuren geschützt werden. Im Beton wer­

den durch die Säuren Schwemm­ stoffe gelöst, dadurch entstehen unebene Flächen. Eine dauerhaft glatte Oberfläche erleichtert jedoch das tägliche Reinigen und Nachschieben des Futters. Außerdem ist die Zunge der Rin­ der sehr empfindlich gegenüber rauen und kantigen Oberflächen. Kühe fressen von einer glatten

Oberfläche 900 g TM mehr , das bedeutet auch mehr Milch im Tank. Das verbaute Material sollte zusätzlich geruchsneutral sein, denn Rinder riechen 15 Mal besser als wir Menschen – und uns schmeckt das Essen auch nicht von einem stinkenden Tel­ ler. An einer glatten Oberfläche können keine alten Futterreste anhaften und das frische Futter verschmutzen, das Ergebnis ist weniger Futterrest.

erwähnt, wird dabei häufig auf Quarzsand zurückgegriffen. Auf der EuroTier wurde ein Material vorgestellt, das sowohl den An­ strich als auch das Füllmaterial enthält. Die Konsistenz ähnelt der von feuchtem Sand, dadurch soll das Material sehr leicht zu verarbeiten sein.

Polymerbetonschalen sind in den unterschiedlichsten Bauformen erhältlich, z. B. Loder U-Schalen. Diese Schalen Verschiedene Hersteller bieten sind durch ihre Säurebestän­ unterschiedliche Materialien zum digkeit sehr lange haltbar, Behandeln von Futtertischen an. in den Ställen des Lehr- und Wichtig dabei ist zu unterschei­ Versuchszentrums Futterkamp den, ob es sich um einen neuen (Schleswig-Holstein) sind die und ebenen Futtertisch oder um Betonschalen schon seit 40 Jah­ einen alten Futtertisch mit einer ren im Einsatz. Die Anschaf­ sehr unebenen Fläche handelt. fungskosten sind allerdings Bei neuen Futter­tischen wird der durch die aufwändige Verle­ Beton lediglich versiegelt, bei gung sehr hoch. Beim Verlegen älteren hingegen müssen die Un­ muss besonders darauf geachtet ebenheiten vorher ausgebessert werden, Hohlräume zu vermei­ werden. Wie in diesem Beitrag den, sie werden hauptsächlich

Foto: © Bräuer

VON TANJA EDBAUER


STALLBAU 31 mit Mörtel oder Spezialkleber befestigt. Beim Schließen der Fugen ist darauf zu achten, säurebeständigen Mörtel zu verwenden. Eine ähnliche Variante stellt der Einsatz von Fliesen dar, hier ist besonders auf Stabilität und Abriebfestig­ keit zu achten. Ohne Bedenken können Sie Fliesen zweiter Wahl verbauen. Das Verlegen ist zeitaufwendiger durch die geringere Flächenleistung und es ist darauf zu achten, eine ge­ rade und ebene Fläche zu errei­ chen. Beim Einsatz von Fliesen sind 40 Jahre Nutzungsdauer keine Seltenheit. Beton wird mit der Zeit rau und verliert seine Eigenschaften als geeignetes Baumaterial für einen Futter­ trog. Aus diesem Grund ist es sinnvoll, den Beton zu beschich­ ten, hierzu eignen sich Epoxid­ harze oder Beschichtungen auf Silikatbasis. Bei beiden Syste­ men werden glatte und ebene Oberflächen erzielt, die sich aber mit der Zeit abnutzen (Ma­ schinen, Futtersäuren …). Die Epoxidharze sind als Ein- oder als Zwei-Komponentensys­ tem im Handel erhältlich und können leicht selbst verarbeitet werden. Bevor die Beschichtung aufgetragen wird, muss der Untergrund richtig vorberei­ tet werden. Der frische Beton erreicht seine Haltbarkeit erst, wenn er mindestens 28 Tage ausgehärtet ist. Der Zement­ schleier auf dem Beton wird durch Abschleifen oder Säuren im nächsten Schritt entfernt. Je nach System werden ein oder zwei Schichten aufgetragen. Um Kosten zu senken, wird

Quarzsand als Füllmaterial ver­ wendet. Der Quarzsand sinkt schnell auf dem Boden ab, aus diesem Grund weichen Herstel­ ler auf mineralische Mehle als Füllmaterial aus. Die Beschichtungen auf Silikat­ basis sind relativ neu auf dem Markt. Die Prüfberichte bestä­ tigen die hohe Beständigkeit gegenüber Säuren und Laugen aus der Silage. Jedoch ist die Oberfläche nicht so glatt wie bei Beschichtungen mit Epoxidharz, dadurch können Futterreste haften bleiben. Testflächen im Lehr- und Versuchszentrum Futterkamp (Schleswig-Holstein) haben bisher die Anforderun­ gen erfüllt. Die Nutzungsdauer Polymer­ betonschalen

beträgt voraussichtlich 10 bis 20 Jahre, wobei die Silikat-Be­ schichtung erst fünf Jahre im Praxistest besteht. Die Haltbarkeit aller Beschich­ tungen variiert in der Praxis sehr stark und ist meist abhängig von der sorgfältigen Vorbereitung des Untergrunds und vom Verarbei­ ten des Materials. Eine weitere Möglichkeit besteht grundsätzlich auch in Guss­ asphalt. Er wird mit einer Tem­ peratur von ca. 300° C fließend aufgetragen. Die Gussasphalt­ schicht hat eine Stärke von 3 bis 4 cm. Nach dem Auftragen wird der Asphalt noch mit Quarzsand abgerieben. Der fertige Guss­

asphalt ist nach dem Abkühlen sofort nutzbar. Für die Tiere ist diese Variante jedoch nicht ge­ eignet, da das Material sehr rau und schwer zu reinigen ist. Edelstahlplatten (Stärke 1 bis 1,5 mm) sind sehr einfach und schnell zu verlegen. Grund dafür ist der geringe Aufwand zum Vorbereiten des Untergrunds. Der Untergrund muss zwar eben sein, um Dellen zu vermeiden, jedoch muss er nicht aufwändig gereinigt werden. Bei diesem System werden die Platten auf den Boden gedübelt oder geklebt. Am besten ist es, die Dübel-Löcher vom Hersteller schon vorbereiten zu lassen. Es ist sehr wichtig, beim

Fliesen

Beschichtung

Edelstahl­ platten

Kunststoff­ auflagen

Spachtel­ masse

30–80 mm

15–30 mm

Silikat 4–10 mm Epoxid 2–8 mm

1,5–2,0 mm

30 mm

mind. 5 mm

Wartezeit

5 Tage, volle Aushärtung 28 Tage

ähnlich Polymerbetonschalen

1–7 Tage

0 Tage

5 h nutzbar, 17 h befahrbar

2 Tage

Nutzungsdauer

über 40 Jahre

über 40 Jahre

5–15 Jahre

15–20 Jahre

nicht bekannt

20 Jahre

Neubau

Neubau/ Sanierung Neubau

Neubau/ Sanierung Neubau

Neubau/ Sanierung Neubau

Neubau zum Versiegeln der Betonflächen/ Sanierung

Baumarkt

Desical Remmers Schomburg Schippers Böck PlastPlan

Stahlbau­ firmen

Röchling/ Mäntler Stallbodentechnik

Desical Böck Silosysteme

Schicht­ dicke

Neubau/ Sanierung

Hersteller/ Händler

Neubau

Durofarm Aco Funki Arno Hahn

Varianten der Futtertischgestaltung


32 STALLBAU

Einkauf des Edelstahls darauf zu achten, säurebeständigen Edel­ stahl zu kaufen. Säurebeständi­ ger Edelstahl ist deutlich teurer als herkömmlicher Edelstahl. Um Schmutz zwischen den Nahtstel­ len zu vermeiden, ist es sinnvoll, diese aneinander zu schweißen. Ein großer Vorteil dabei ist die sofortige Nutzbarkeit des Futtertrogs. Die Edelstahlplat­ ten haben als einziges System nach der Nutzung noch einen Restwert. Als weniger bekann­ tes System können auf den Futtertisch Kunststoffauflagen aufgebracht werden. Sinnvoll ist eine Vertiefung im Boden, damit die Futterfläche plan zum Futtertisch ist. Hierfür ist der Untergrund aufzubereiten, um den Spezialkleber aufzubrin­ gen. Auf den Kleber wird eine Kunststoffrolle ausgerollt und mit einer Abschlussleiste aus Kunststoff die Enden befestigt. Innerhalb von fünf Stunden ist der Futtertisch verwendbar und nach ca. 17 Stunden befahrbar. Bei einer Sanierungsmaßnahme stellt sich die Frage: Wo fressen die Tiere in dieser Zeit? Dabei sind das Haltungssystem (An­ binde- oder Laufstall) und das Fütterungsmanagement (Weide, ganzjährige Silagefütterung mit Eingrasen im Sommer) zu

beachten. Ein Betrieb, der die Tiere im Sommer auf die Weide lässt, kann frei zwischen den Sanierungsmöglichkeiten wäh­ len. Wenn er jedoch während der Sanierungsmaßnahme keine andere Möglichkeit hat, seine Tiere zu füttern, bieten sich Edelstahlplatten oder Kunst­ stoffauflagen an. Im folgenden Beispiel wird eine Sanierungsmaßnahme mit Edelstahl beschrieben: Auf dem Betrieb wurde der Beton beim Stallbau lediglich versiegelt, nach

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einigen Jahren zeigte der Futter­ trog deutliche Säureschäden, so dass eine Lösung gefunden wer­ den musste. Bevor die Platten aufgebracht werden, wird zuerst der Beton gereinigt und auf Une­ benheiten hin überprüft. Größere Unebenheiten sollten vorher ausgebessert werden, ansonsten bilden sich Dellen im Edelstahl. Als nächster Arbeitsgang wird mit einem Teerschneider eine Rille in den Boden ein- gear­ beitet. In diese Rille wird der gekantete Edelstahl versenkt, somit lassen sich Schrauben auf der Futtertisch-Seite einsparen. Lediglich an der Trogwand wird der Edelstahl festgedübelt. An den Anschlussstellen wird der Edelstahl miteinander ver­ schweißt. Auf langen Flächen ist außerdem die Ausdehnung des Materials zu berücksichtigen. Beim Einsatz von Beschichtun­ gen ist der Untergrund vorher sorgfältig vorzubereiten. Je nach Zustand reicht es aus, den Untergrund vorher mit einem Hochdruckreiniger und/oder einem fett- und säurelösenden Reinigungsmittel zu reinigen. Ist der Untergrund schon sehr stark

nde Stützwä geschädigt, kann es nötig werden, die oberste Schicht abzufräsen. Das Fräsen spart später Beschich­ tungsmaterial ein. Anschließend bedarf es, die Fläche zu trocknen und hartnäckigen Schmutz mit einem Gasbrenner zu entfernen. Letzte Schmutzreste werden mit einer Luftpistole beseitigt. Erst wenn der Untergrund frei von Schmutz, Fett, usw. ist, kann die entsprechende Beschichtung bzw. auch Spachtelmasse aufgetragen werden. Je nach Herstelleranga­ ben kann es auch sinnvoll sein, vorab eine Grundierung aufzu­ tragen. Bei kleineren Schäden kann es ausreichen, einen Repa­ ratur-Spachtel (mindestens 5 mm) zu verwenden, der mit einer Be­ schichtung versiegelt wird. Diese Spachtelmassen bestehen meist aus Zement, der aushärten muss. Nachteilig ist außerdem die nied­ rige Druckfestigkeit: an Stellen, die mit dem Schlepper befahren werden, kann es passieren, dass sich dort das Material löst. Die Kosten der einzelnen Systeme sind schlecht zu kalkulieren, da je nach Eigen­ leistung unterschiedliche Kosten entstehen. Außerdem ist es nicht unbedingt sinnvoll, die kostengünstigste Variante umzusetzen, sondern die, die für die betrieblichen Vorausset­ zungen am besten passt. Auch mögliche Rückstandsrisiken sollten bei der Entscheidung mit bedacht werden. Grundsätzlich können natürlich alle Varianten für Sanierungen, Umbau oder Neubau verwendet werden. Wegen der aufwän­ digen Verlegung oder langer Wartezeiten, bis die Böden genutzt werden können, sind für Sanierungen, wie in der Tabelle beschrieben, die einfacheren Varianten besser geeignet. W Tanja Edbauer ist Naturland-Fachberaterin.

Foto: © Edbauer

alten p s n o t e B


GRÜNLANDDÜNGUNG 33

Überhöhte Düngergaben vermeiden Futterverschmutzung Gülle, Mist und Stroh haben im Futter nichts verloren! Bei der Bewertung des Futters sind sie jedoch viel zu häufig zu finden. Ursachen dafür gibt es viele, einige davon werden im Folgenden erläutert. VON SEBASTIAN ORTNER

haltenen Nährstoffe möglichst ist dabei die passende Witterung düngten Flächen ist aufgrund optimal genutzt werden können. des geringeren Nährstoffgehalts zu nennen. Eine Ausbringung Das heißt, dass bessere Flächen, optimal für Trockensteher und bei sommerlichen Tempe­ Jungvieh geeignet. Insbesondere eben erdigen Verschmut­ die öfter geschnitten werden, der niedrige Kaliumgehalt bei zungen sind vor allem bei auch öfter gedüngt werden soll­ ten. Eher extensive, schwer zu nur mäßiger Düngung ist bei geringen Niederschlags­ bearbeitende Flächen hingegen der Fütterung von Trocken­ mengen häufig auch Stroh- und kommen mit einer verhalteneren stehern wichtig. Eine Überver­ Mistreste im Futter zu finden. Düngung aus. Bei der Erzeugung von Silage sorgung mit Kalium während können solche Reste, ebenso der Trockenstehzeit erhöht das wie erdige Verschmutzungen, Risiko für das Auftreten von Aus Sicht der Fütterung bietet zu einem Eintrag von Clostridi­ diese Vorgangsweise einige ­Milchfieber. Vorteile: Durch die intensivere en ins Futter führen. Die Folge Düngung der guten Flächen davon ist eine Fehlgärung mit Wirtschaftsdüngerausbringung wird dort die Futterqualität und Um ein sicheres Einwachsen erhöhten Buttersäuregehalten damit die Grundfutterleistung im Futter. Erkennbar ist eine von Mist und Gülle sicherzustel­ unserer Tiere verbessert. Das Buttersäuregärung am Ge­ len, sind einige Punkte entschei­ Futter von den weniger ge­ ruch, der mit faulen Eiern oder dend. Als erster und wichtigster Schweiß vergleichbar ist. Neben einer geschmacklichen Beein­ trächtigung des Futters und damit geringeren Futteraufnah­ me, hat eine Buttersäuregärung viel weiterreichendere Konse­ quenzen. Durch die Fehlgärung Tauchmotor-Pumpe TMP und wird Eiweiß im Futter abgebaut, Tauchmotor-Rührwerke das den Tieren nicht mehr zur Verfügung steht. Die Verdauung 4 Umweltfreundlich von Buttersäure belastet den 4 Leistungsstark Stoffwechsel der Tiere extrem. 4 Effektiv

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34 GRÜNLAND

Vor allem für Nebenerwerbsbe­ triebe ist es oftmals schwierig, unter optimalen Bedingungen zu düngen, da für die Feldarbeit meist nur die Abendstunden oder das Wochenende zur Verfügung stehen. Um trotzdem ein gutes Verhältnis mit Anwoh­ nern zu pflegen, haben einige Landwirte eine findige Idee entwickelt: Die Nachbarschaft wird mittels WhatsApp-Grup­ pe bereits im Voraus über den Zeitpunkt der Düngung infor­ miert, um so Konflikte bereits im Vorhinein zu verhindern. Um das Abfließen der Gülle von der Grünlandnarbe sicherzustel­ len, hat sich eine Verdünnung der Gülle mit Wasser bewährt. Sinnvoll ist hier ein Verhältnis von einem Teil Gülle zu einem halben bis einem Teil Wasser. Bei einer stärkeren Verdünnung steigen vor allem bei weiteren Hof-Feld-Entfernungen die Kosten und der Zeitaufwand für die Ausbringung stark an. Auf­ rühren der Gülle hilft ebenso, dass diese fließfähiger wird und weniger an den Pflanzen kleben bleibt.

ern ohne Stauschieber sollte das Streuwerk bereits am Lagerplatz kurz eingeschaltet werden. So ist es möglich, die typischen Haufen zu Beginn des Streuvorgangs zu verhindern. Grasnarbe im Auge behalten Kommt die Gemeine Rispe in größeren Anteilen im Grün­ land vor, steigt ebenfalls das Risiko für ein Liegen-Bleiben des Wirtschaftsdüngers auf der Grasnarbe. Der dichte Filz in der Grasnarbe, der durch die Gemeine Rispe gebildet wird, verhindert eine Aufnahme des Düngers durch die Pflanzenwur­ zeln, Festmist bleibt ebenfalls auf dem Filz liegen. Ist dies der Fall, sollte über eine Sanierung der Flächen nachgedacht werden, um den Ertrag und vor allem die Futterqualität für die Zukunft zu sichern. Komm oft und bring wenig! Hintergrund dabei ist, den Grä­ sern ständig Dünger in kleinen Mengen anzubieten, der sofort in Wachstum umgesetzt werden kann. Werden größere Mengen an Dünger auf einmal ausge­ bracht, kommt es unweigerlich zu einer Verlagerung der Nähr­ stoffe in tiefere Bodenschichten. Dort können die Nährstoffe von den Gräsern nicht mehr aufgenommen werden, da deren Wurzelwerk nur rund zehn Zen­ timeter tief reicht.

Durch überhöhte Düngergaben werden unerwünschte Nachbarn der Gräser im Grünland wie Ampfer und Bärenklau geför­ dert, da deren Wurzelsystem weit tiefer reicht als jenes der Gräser. Kommt es trotz aller Bemühungen zu Problemen beim Einwachsen des Dün­ gers, sollte die entsprechende Futterpartie als Heu und nicht als Silage konserviert werden. Heu hat den Vorteil, dass es den Tieren möglich ist, Düngerreste zu selektieren. Die Ausnahme bildet dabei der Einsatz eines Bei der Düngung mit Festmist Futtermischwagens, da dort ein im Frühjahr oder zwischen den Selektieren nicht mehr möglich Schnitten ist es sinnvoll, abgela­ W gerten Mist oder Kompost auszu­ ist. bringen. Dieser bildet keine Klumpen und kann feiner ver­ Sebastian Ortner, BSc., ist Fütterungs­ teilt werden. Bei älteren Streu­ berater der LK Tirol.

Die Trockenheit wird kommen … Klimawandel Auch Österreichs Rinderhalter müssen sich auf regelmäßig wiederkehrende, auch mehrwöchige Trockenheiten einstellen und Anpassungen in der Bewirtschaftung und Bestandesführung vornehmen. VON PETER FRÜHWIRTH

I

n den vergangenen Jahren ha­ ben wir schon viele Varianten an Trockenperioden erlebt. Frühjahrstrockenheit von Mitte März bis Mitte Mai, mehrwöchi­ ge Sommertrockenheiten von Mitte Juni bis Ende Juli, oder auch Mitte Juli bis Ende August, oder auch kurze Trockenheit, verbunden mit extremer Hitze im Juli. Aber eine Situation wie 2018 – Trockenheit von Anfang April bis Ende Juli –, gefolgt von Hitze im August, ist bisher noch nicht vorgekommen. Letztlich bleibt für die Zukunft nur eine Schlussfolgerung: Wir müssen uns auf regelmäßig wie­ derkehrende, auch mehrwöchige Trockenheiten einstellen. Soweit es eben möglich ist. Die Grünlandbestände reagieren ganz individuell auf ausgeprägte

Trockenperioden. Die Reaktion ist abhängig von: – Zeitpunkt im Jahr – Dauer und begleitender ­Temperatur – Bodenart und Tief- bzw. Seichtgründigkeit (Schotter, Torf, sandige Silikatverwit­ terungsböden, sehr schwere, tonhaltige Böden etc.) – Langjährige Bewirtschaftungs­ weise. – Besonders: Nutzungsintensität in Verbindung mit Nährstoff­ versorgung. – Aber auch: Schnitthöhe, ­Messerschärfe. Daraus haben sich ganz unter­ schiedlich zusammengesetzte Pflanzenbestände entwickelt, die auch unterschiedlich reagieren. 2018 war auffallend Bestände mit Bastardraygras und massiver Gemeiner Rispe: Die Gemeine Rispe blieb grün und hat sich ausgebreitet, das Bastardraygras

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raturen und Sonnenschein führt zu hohen Stickstoffverlusten und mindert dadurch die Wirk­ samkeit der Düngung. Durch das Austrocknen von Gülle und Mist auf der Grasnarbe kommt es beim nächsten Schnitt unwei­ gerlich zu einer Verschmutzung des Futters. Außerdem ist eine Düngung unter diesen Bedin­ gungen dem Image der Land­ wirtschaft nicht zuträglich, da es zu einer stärkeren Geruchbe­ lästigung kommt. Optimal ist es, Gülle bei bedecktem Himmel, nicht zu warmen Temperaturen und angekündigtem Nieder­ schlag auszubringen. Eine Dün­ gung bei starkem Wind sollte ebenfalls vermieden werden, da darunter die Verteilgenauigkeit leidet und es zu einer stärkeren Abgasung kommt.


GRÜNLAND 35 Schnitte werden hier langfristig das Optimum sein. Damit lassen sich auch Pflanzenbestände etablieren, die längerfristig mit ausbleibenden Niederschlägen relativ gut zurechtkommen. Wenn es zwischendurch ein Jahr mit gleichmäßig guten Nieder­ schlägen gibt, dann werden sie auch ein Jahr mit vier Schnitten Ausgewogene Pflanzenbestän­ gut bewältigen. Das heißt: nach de mit einem guten Anteil an verschiedenen hochwertigen Fut­ Ertragspotential differenziert nutzen (und mit Nährstoffen tergrasarten und ohne Probleme versorgen). Damit kommen wir mit Gemeiner Rispe kamen mit auch aus der Sicht der Trocken­ der heurigen langen Trockenheit perioden in Richtung „Abgestuf­ am besten zurecht. Natürlich mit te Bewirtschaftung“. Bei sehr stark reduzierter Massebildung („ohne Wasser kein Ertrag“), aber unterschiedlicher Flächencha­ rakteristik in einem Betrieb wird von anderen Problemen blieben das „überall gleich oft drüber sie weitgehend verschont (wie: fahren“ in Zukunft vermutlich starke Blütentriebbildung von zu vermehrten Problemen mit Doldenblütlern, Wiesen­labkraut, den Pflanzenbeständen im Dau­ Flockenblume, Rasenschmiele, ergrünland führen. Schafgarbe, Erdholler usw.). Knaulgras und Wiesenlieschgras (Timothe) haben sich noch rela­ tiv gut halten können und haben eine durchwegs gute Blattbildung gezeigt (im Verhältnis zu den anderen Futtergräsern). Auch der Goldhafer konnte mit Blatt­ bildung überzeugen.

hat nur mehr Halme geschoben und kaum noch Blattmasse. Auf leichteren Böden bei zu geringer Nährstoffversorgung im Verhältnis zum Entzug (Nut­ zungsintensität): Ohnehin bereits schon hohe Kräuteranteile und geringer Gräseranteil. Gräser wie Engl. Raygras und Wiesen­ schwingel haben stark ausgelas­ sen, Spitzwegerich und Weißklee welken, zusätzlich neu tritt Wiesenlabkraut auf, starkes Auf­ treten von Wiesenflockenblume. Löwenzahn und andere Korb­ blütler (wie Ferkelkraut) blieben grün mit geringer Blattmasse, Rotschwingel konnte sich gut halten (was auf leichten Böden bei Vier-Schnittnutzung zum Pro­ blem werden kann). Verstärktes Auftreten von Hornklee, Wicken und vor allem Rotklee.

Positive Erkenntnis Rotklee kann sich bei längeren Trocken­ heiten sehr gut halten. Hornklee kann auf leichteren Böden, die rasch von Trockenheit betroffen sind (Südhänge), zur tragenden Leguminose werden. Knaulgras und Wiesenlieschgras können (in Grenzen) noch am besten mit einem Niederschlagsdefizit zurechtkommen. Die bisherigen Erfahrungen mit den Trockenheiten zwingen zu Anpassungen in der Bewirtschaf­ tung. Sie sind nicht immer leicht umzusetzen und werden bei manchen auf Skepsis stoßen: Zur Trockenheit neigende Grün­ landflächen haben ein geringeres Massebildungspotential. Drei

Wir müssen die Gemeine Rispe in den Griff bekommen. Statt flächig dominierender Gemeiner Rispe müssen Knaulgras, Wie­ senlieschgras dort stehen. Und Wiesenrispe, sofern sie sich am

Standort etablieren lässt. Und Rotklee, der sich durchaus auch in Vier- und Fünf-Schnittwiesen einbringen lässt, wenn man die „Periodische Nachsaat“ konse­ quent umsetzt. In Regionen mit hohen bis sehr hohen Bastardraygras-Anteilen im Grünland müssen die Bestände in der Grasartenzusammensetzung differenziert werden. Das heißt: Sie müssen vielfältiger gestaltet werden. Nachdem hier oft auch die Gemeine Rispe ein Problem ist, geht das nur mit Sanierung (Ausreißen) und nachfolgend langfristig angelegter periodischer Nachsaat. Und natürlich: Entzugs­ orientierte Nährstoffversorgung. Denn das eine wird ohne das andere nicht zu einem nachhalti­ gen Erfolg führen. Die „Nachsaat“ muss ein kon­ sequent eingesetztes Element der Bewirtschaftungsstrategie für Wirtschaftsgrünland werden. Deutlich mehr als bisher. W DI Peter Frühwirth ist Pflanzenbauberater der LK Oberösterreich.

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Frontmähwerk der neuesten Generation mit geschobenem oder gezogenem Bock Lebensdauergeschmierter Mähholm kein Ölwechsel mehr nötig SafeCut Mähscheibensicherung jede Mähscheibe ist einzeln abgesichert TopLift Zylinder für noch mehr Aushubhöhe Angetriebene Schwadleittrommel Mit und ohne Stahlzinkenaufbereiter Fragen Sie nach unseren günstigen Finanzierungen. Weitere Infos bei Hr. Neumair 0664 33 23 303 oder Hr. Moitzi 0664 26 04 520 sowie auf www.krone-austria.at

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36 FIRMEN BERICHTEN

smaXtec | Innovation im Pansen

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maXtec ermöglicht eine umfassen­ de und genaue Überwachung von Gesundheit und Fruchtbarkeit. Im In­ neren der Kuh werden mittels Sensor Körpertemperatur und Bewegungsak­ tivität gemessen. Anhand der gewon­ nenen Daten werden Informationen zu Brunst und idealem Besamungszeit­ fenster, bevorstehenden Abkalbungen und Tiergesundheit frühestmöglich an Smartphone und PC gesendet. Dank smaXtec steigern Sie Gesundheit und Produktivität Ihrer Herde nachhaltig. INFORMATION: www.smaxtec.com

Weiß-Pesen­ hofer | Für e ­ inen guten Stand

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in Markenslogan, der dem Pro­ dukt – Kipp-Profi Klauenpflege­ stände – mehr als gerecht wird. Die nun jahrelang erfolgreich umge­ setzte hohe Qualität in Arbeitstechnik und Standausführung in Verbindung mit größter Arbeitssicherheit für Mensch und Tier bei der funktionel­ len Klauenpflege. Die Zufriedenheit der Kunden steht im Vordergrund, und daher werden auch individuelle Ausstattungswün­ sche gerne erfüllt. Durch die innovative technische Aus­ führung des Klauenpflegestands ist ein sicheres, effizienteres und scho­

nendes Arbeiten bei der funktionel­ len Klauenpflege für den Klauenpfle­ ger gewährleistet. Die tierschonende, zeitsparende und hydraulische Fixierung ermöglicht kürzere Behandlungszeiten und so­ mit weniger Stress für die Rinder. Dieses innovative Gesamtsystem wird mittlerweile von überbetriebli­ chen Klauenpflegern, Gemeinschaf­ ten, Kommunen, Landwirten bis hin zu Landwirtschaftlichen Schulen und Veterinärmedizinischen Universitä­ ten im gesamten zentraleuropäischen Raum genutzt. INFORMATION: www.weiss-pesenhofer.at

Vordermayer | Futtertisch mit Trogfertigteilen

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nforderungen, die ein Futter­ tisch erfüllen soll, sind nicht nur Säurebeständigkeit, Temperaturun­ abhängigkeit und die mechanische Beanspruchung, sondern auch die Befahrbarkeit. Das einzige Produkt, das dies erfüllt, sind die Rinderbar­

ren. Diese werden seit mehreren Jahrzehnten beim Futtertischbau er­ folgreich eingesetzt. Da sich im Laufe der Zeit die Abmessungen der Bar­ ren verändert haben (die Ausladung wurde immer größer), ergibt sich die Problematik, dass der fachgerechte Einbau schwieriger wird. Auch die immer kürzeren Bauzeiten erfordern eine neue Lösung. Gerade hier kom­ men die Vorteile des Trogfertigteils voll zum Tragen. Bei der Fertigung werden die bewährten Rinderbarren zu einem Betonfertigteil verarbeitet. Die Barrenwand ist hier auch schon integriert. Zum Verlegen der max. 4,78 m langen Trogfertigteile wird ein Kran oder Bagger verwendet. Sie vereinen die Vorteile des schnellen Verlegens, eine absolute Langlebig­ keit und Funktionalität des Futter­ tisches. INFORMATION: Alois Vordermayer Hof- und Stalltechnik Tel.: +49/8681/4776720 www.vordermayer-stalltechnik.de

Lely | Der nächste Schritt beim automatischen Füttern Präsentation Lely stellte den erneuerten Misch- und Fütterungsroboter (MFR) für das Lely Vector-Fütterungssystem vor. Das System ist jetzt sogar noch mehr auf eine verbesserte Kuhgesundheit ausgerichtet. Außerdem wurden die Betriebssicherheit und die Lebensdauer verlängert durch die Verwendung von noch langlebigeren Komponenten, wie z. B. Edelstahl für den Mischbehälter und die Förderschnecke.

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WERBUNG

iese Verbesserungen bilden den nächsten Schritt bei der Ent­ wicklung des automatischen Fütterns, und damit bringt Lely einen vollwer­ tigen und bewährten Misch- und Füt­ terungsroboter auf den Markt, so dass Viehhaltungsbetriebe auf der ganzen Welt zukunftssicher sind. Betriebssicher und nachhaltig Der Lely Vector ist jetzt noch nach­ haltiger dank einer Materialänderung bei manchen wesentlichen Teilen. So wird beispielsweise Edelstahl ver­ wendet für den Mischbehälter und die Förderschnecke. Außerdem wurde die Stoßstange jetzt galvanisiert und umgestaltet für mehr Sicherheit und ein geringeres Schadensrisiko. Dank dieser Änderungen ist der Lely Vec­

tor besser gegen die Auswirkungen von Futter und Wetter beständig. Einfache Wartung Die Konstruk­ teure von Lely haben die Maschine so gestaltet, dass die Wartung in vielerlei Hinsicht einfacher und schneller ver­ läuft, wobei die Zugänglichkeit des Antriebs und der elektrischen Kom­ ponenten erheblich verbessert wurde. Außerdem kann der Viehhalter die präventive Wartung des MFR jetzt einfacher durchführen. Tiergesundheit Dank einer bes­ seren Verteilung der Messer und der konstanten Drehgeschwindig­ keit werden die Rationen jetzt kon­ sequent gemischt und ausgewogen zusammengestellt. Dies fördert die

gen, die seit der Einführung des Lely Vector im Jahr 2012 gesammelt wur­ den, und auf der Zusammenarbeit mit Viehhaltern in der ganzen Welt.

Futtereinnahme und macht es für die Herde schwieriger, Futter selektiv aufzunehmen. Außerdem wurde ein Magnet am MFR angebracht, um Metallteile aus dem Futter zu entfernen. Die Verbes­ serungen beruhen auf den Erfahrun­

Automatisches Füttern Seit der Einführung des Lely Vector füttern mehr als 500 Viehhalter weltweit ihr Milch- und/oder Fleischvieh mit diesem automatischen Fütterungs­ system. Das spart nicht nur Zeit, son­ dern bedeutet auch gesündere Kühe und einen verbesserten Einblick in die Futtereinnahme, die Futterkosten und die Milchproduktion. Verfügbarkeit Der neue Lely Vector ist ab sofort verfügbar. INFORMATION: www.lely.com


FIRMEN BERICHTEN 37

Auer Krananlage und Heutrocknung | Perfekt und zuverlässig

lichen, was Sie bei der Mauch-Haus­ messe vom 28.2. bis 3.3. in Burgkirchen erwartet. Der Generalimporteur für Weide­mann, Merlo, Bema oder Bressel und Lade zeigt nahezu alles, was der Markt bietet. Kaum ein Wunsch bleibt offen, keine Frage unbeantwortet. Denn alle Fachberater und Spezialisten stehen mit Rat und Tat zur Seite und präsentieren aus den Bereichen Fütte­ rung und Futtervorlage u.a. die Marken Sielpo, Emily und Mehrtens. INFORMATION: www.mauch.at

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uer Krananlagen sind schnell, stark und wendig. Auer baut den passenden Kran für jedes Ge­ bäude. Der Einbau von Qualitäts­ bauteilen und die jahrzehntelange Erfahrung im Kranbau – das spricht für Auer. Tausende Anlagen, auf die sich Landwirte im tagtäglichen Ein­ satz verlassen können, gibt es auch mit klimatisierter Kabine für noch an­ genehmeres Arbeiten. Möchten Sie die Futterqualität verbes­ sern und vom Wetter unabhängiger sein? Mit einer Auer Heutrocknungs­ anlage ist man für die Zukunft bestens gerüstet. Energiesparende Lösungen, kompetente Beratung und auch hier die jahrzehntelange Erfahrung brin­ gen Sicherheit, dass die richtig dimen­ sionierte Anlage zum Einsatz kommt. Auer ist Lösungsanbieter seit über 80 Jahren. INFORMATION: Auer Landmaschinenbau GmbH, auer@auerlmb.at, Tel.: 07215/22740, www.auerlmb.at

Mauch | Technik soweit das Auge reicht

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und 120 Hoftracs und Lader. 70 Traktoren. 500 Werkzeuge. Und über 700 Landmaschinen. Mehr muss man nicht sagen, um zu verdeut­

Schneeberger | Kein Strom? Kein Problem!

ben und sorgen so für eine optimale Versorgung des Kalbs und der Kuh. Der Bolus bleibt im Netzmagen lie­ gen und gibt dort sechs Monate lang die enthaltenen Spurenelemente ab. Die Firma Futtermittel Fallmann bietet erprobte Produkte mit hohen Selen­ gehalten zu wirtschaftlichen Preisen an. INFORMATION: www.rinder-bolus.at Tel.: 0676/4227181 zent sparsamer und die Wartungskos­ ten konnten um 15 Prozent reduziert werden. Die neuen Teleskoplader vereinen Komfort, Produktivität und Ergonomie. Oberste Priorität bei der Entwicklung der „NewAg“-Serie hat­ te neben der Leistungsoptimierung das Wohl des Fahrers. Der Einstieg in die geräuschärmste Fahrerkabine auf dem Markt – Fahrer­ kabine „EASY STEP“ – wurde kom­ plett überarbeitet und macht das Arbei­ ten noch sicherer. Die längeren Serviceintervalle von 2.000 Stunden anstatt 1.000 Stun­ den bei Hydrauliköl sparen Zeit und Geld. INFORMATION: www.lagerhaustc.at

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as Jahr 2019 startete vielerorts mit besonderen Herausforderun­ gen. Die unerwarteten Schneemassen hatten Straßensperren, Lawinen und Stromausfälle zur Folge. Gut, wenn man mit einem Schneeberger Zapf­ wellengenerator gerüstet ist und sich zumindest über den Strom keine Ge­ danken machen muss. Denn mit einer Bandbreite von Geräten von 13 bis 160 kVA ist sicher auch für Sie der Richtige dabei. Besuchen Sie unsere Homepage oder rufen Sie uns an! Wir freuen uns auf Ihre Anfrage. INFORMATION: www.schneeberger.at

LTC | Manitou Teleskoplader NewAg Die neuen Teleskoplader für die Landwirtschaft mit der Bezeichnung „NewAg“ umfassen neun Modelle und vier verschiedene Getriebevari­ anten. Die Stage IV Deutz Motoren mit bis zu 136 PS sind um fünf Pro­

Janschitz | Herkules ­Weidezaun

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erkules: die neue starke Marke aus Österreich für den Weide­ zaunbedarf. Die Janschitz GmbH, mit über jahrzehntelanger Erfahrung, ent­ wickelte zusammen mit der Farmland GmbH die neue innovative Weide­ zaun-Linie Herkules. Diese besticht mit ihren drei Linien, Eco, Smart und Power, durch Leistung, höchste Qua­ lität und Langlebigkeit. INFORMATION: www.janschitz-gmbh.at

Fallmann | Selen im ­Langzeitbolus!

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rotz der Gabe von Mineralstoff­ mischungen kommt es immer wieder zu einer Unterversorgung mit den wichtigsten Spurenelementen. Im Fall von Selen sind es häufig die Kälber, die auf eine Unterversor­ gung hinweisen. Sie kommen lebens­ schwach zur Welt und fallen durch Saugschwäche und unkoordinierte Bewegungen auf. Kühe leiden an erhöhter Mastitis­ anfälligkeit, Nachgeburtsverhalten, Fruchtbarkeitsproblemen, Gelenks­ schwellungen etc. Bei Milchkühen werden die Boli meist beim Trockenstellen eingege­

Freigassner | Der Problemlöser

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ie Fa. Freigassner Pro Agrar beschäftigt sich seit 20 Jahren mit einer vielseitigen Produktpalette rund um das Tier. Mit unserem Fach­ wissen, gepaart mit der langjährigen Erfahrung, können wir Sie bei Proble­ men am Betrieb unterstützen. Die regelmäßigen Rückmeldungen von erfolgreichen Tierhaltern bestätigen die Wirkung der angebotenen Produkte. INFORMATION: www.agrarbedarf.at


38 FIRMEN BERICHTEN

Abdichtungen | von Güllelagunen

ßen, entweder bis zu 1,60 oder bis 1,90 m große Ballen. Betriebe, wel­ che nur Heu zu pressen haben, ent­ scheiden sich manchmal noch für eine variable Presse ohne Schneidwerk. Eine große Auswahl kann Deutz-Fahr im Bereich der Press-/Wickelkombi­ nationen anbieten. INFORMATION: www.deutz-fahr.at

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ngeboten werden unter anderem Kunststoff-Abdichtungen für Güllelagunen, Speicherteiche, ­Biotope, Pools, Flachdächer; Sanierung von Altgüllegruben und Abdichtungen für Regenwasserbehälter. Aufgrund lang­ jähriger Erfahrung kennt Fa. Fuchs die Vorteile von Kunststoffabdichtungen, die in jeder Größe angeboten werden, ganz genau: Zunächst ist Kunststoff die preisgünstigste Variante, dazu kommt der rasche Einbau, bei Bedarf sind auch ein Rückbau oder eine Er­ weiterung jederzeit möglich. INFORMATION: Manfred Fuchs, Tel.: 0664/223 45 53, 03334/31 66, manfred.fuchs@fuchs-­abdichtungen.at, www.fuchs-abdichtungen.at

Je nach Ration und Umweltbedin­ gungen sinkt der Pansen-pH-Wert im zeitlichen Verlauf nach der Fütterung unterschiedlich stark ab. Hohe Men­ gen an Zucker und schnell abbauba­ rer Stärke führen zum schnellen Ab­ sinken des pH-Werts. Pansen-Neutral ist eine innovative Lösung, um den Pansen pH-Wert sta­ bil zu halten. Dies hat einen positiven Einfluss auf die Futteraufnahme, die Milchleistung und die Milchinhalts­ stoffe. INFORMATION: www.vilofoss.com/de

Likra-San | regt die Verdauung an Siliconform | Freude am M ­ elken

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uf dem Hof fordert die Nach­ folgegeneration zu Recht bessere Arbeitsbedingungen im Melkstand ein! Schluss mit ruinier­ ten Schultern und Rückenpartien! Endlich leere Euter ohne die Zitzen zu schädigen. Stimu­ Lactor nimmt Ihnen die schwere Arbeit ab. Kon­ zentrieren Sie sich auf den wertvol­ len Kontakt zum Tier. Freuen Sie sich auf entspannte Gespräche beim Melken. INFORMATION: www.siliconform.com

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it Likra-San, der Kombination aus ausgewählten Kräutern, Gewürzen und ätherischen Ölen, stellt Likra sein neues Mineral­futterProgramm für Rinder vor. Neben der besseren Schmackhaftigkeit der Gesamtration fördern die phyto­ genen Inhaltsstoffe die erwünschte Pansen- und Darmflora und stei­ gern zusätzlich das Ausschütten von Verdauungsenzymen. Polyphenole schwächen energieraubende und ständig ablaufende Entzündungspro­ zesse im Verdauungstrakt ab, womit mehr Energie für die Milchbildung bzw. den Zuwachs zur Verfügung steht. INFORMATION: www.likra.com

Deutz-Fahr | Die Auswahl macht‘s

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ei Deutz-Fahr haben Landwirte und Lohnunternehmer die Mög­ lichkeit, für jeden Kundenwunsch und jede Anforderung genau die rich­ tige Rundballenpresse auswählen zu können. In Österreich wird von fast allen Kunden ein gutes Schneidwerk mit exakter Schnittqualität gefordert. Mit seiner langjährigen Erfahrung – seit 1992 – bei den Opticut-Schneid­ werken hat Deutz-Fahr die richtige Antwort darauf. Beim Kauf einer Rundballenpresse entscheidet sich der Kunde zwischen Festkammerpresse oder variabler Presse. Bei den variablen Pressen VARIMASTER gibt es zwei Baugrö­

Längs- und Querschlitzen und daher optimal für Laufställe und Boxenhal­ tung geeignet. Weniger Rutschgefahr und damit weniger Verletzungsgefahr gewähren optimale Lebensbedingun­ gen für die Tiere. INFORMATION: Firma Schweinschwaller Tel.: 07434/42588 www.max-lochboden.at

Vilofoss® | für den Pansen

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it Vilofoss® Pansen-Neutral bietet die Deutsche Vilomix ein neues Produkt zur Pansensta­ bilisierung an. Pansen-Neutral be­ sitzt eine hohe Säurebindungs- und Puffer­kapazität auf Basis von Puffer­ substanzen und basisch wirkenden Mineralstoffen.

Schweinschwaller | 40 Jahre Qualität

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urch unsere langjährige Erfah­ rung können dem Kunden mo­ derne und innovative Produkte in höchster Qualität geboten werden. Eine umfassende Produktpalette von Betonspalten, Fahrsilos aus Be­ tonfertigteilen, Hochbeete aus Beton und Wasserrinnen für Forststraßen sind vorhanden. MAX-Lochboden ist der einzige Flächenspaltenboden mit

Krone | ­Neues bei EasyCutFrontmähwerken

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rone präsentiert mit dem gescho­ benen und gezogenen Anbau­ bock zwei neue Anbaukonzepte für die Frontmähwerke. Für beide Va­ rianten der Frontmäher gilt, dass sie direkt in die Unterlenker der Katego­ rie II des Traktors angebaut werden. Durch den Entfall des Weiste-Drei­ ecks konnte somit der Anbaubock an die steigenden Leistungen der Trakto­ ren angepasst werden. Mit dem neuen Konzept des gescho­ benen oder gezogenen Anbaubocks bietet Krone bei Frontmähwerken somit eine individuell vom Kunden favorisierte Mähwerksaufhängung für unterschiedliche Bedingungen und Anforderungen. Die Mäheinheiten sind mit dem SmartCut-Mähholm ausgestattet, der auch unter schwierigsten Bedingungen immer beste Schnittqualität garantiert. INFORMATION: www.krone-austria.at


THEMA 39

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