01/19 Schaf- und Ziegenprofi

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FÜR DEN MODERNEN SCHAF- UND ZIEGENBETRIEB

So rechnet sich die Lämmerproduktion Seite 2

Schutz vor dem Wolf Seite 11

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JUNI 2019

schaf-&ziegenprofi


2 MANAGEMENT

So rechnet sich die ­Lämmerproduktion Management Welche Faktoren sich positiv auf die Wirtschaftlichkeit in der Lämmerproduktion auswirken und an welchen Schrauben gedreht werden kann, erläutert MAGDALENA BÖHM. Lämmerproduktion auswirken und an welchen Schrauben gedreht werden kann, wird im Folgenden erläutert. Rassenwahl Die Vielfalt der in Österreich gehaltenen Schafrassen ist sehr groß. Bei der Auswahl der Rasse gilt es, auch die Betriebsorganisation zu berücksichtigen. Werden die Tiere im Sommer auf die Alm getrieben oder ist es vorgesehen, dass die Schafe am Heimbetrieb bleiben? Sollen die Ablammungen ganzjährig sein oder saisonal konzentriert? Um möglichst viele Ablammungen zu erzielen und somit Lämmer zu erzeugen, eignen sich vor allem asaisonale Rassen wie

das Merinolandschaf oder das Juraschaf. Ist die Entscheidung für eine Rasse gefallen, so empfiehlt es sich, darauf zu achten, dass die Tiere von einem Zuchtbetrieb stammen und dass nach Möglichkeit ein Ergebnis der Leistungsprüfung auf Fleischleistung – bei jenen Rassen, wo die Fleischleistungsprüfung vorgesehen ist – vorliegt. Genauso sollte man beim Kauf der Muttertiere einen Blick auf die Parameter Fruchtbarkeitsleistung, Anzahl der Ablammungen sowie Anzahl der tatsächlich aufgezogenen Lämmer werfen. Die Anzahl aufgezogener Lämmer je Mutterschaf und Jahr ist

eines der wichtigsten Kriterien für die Wirtschaftlichkeit. Futterkosten Die Futterkosten sind bei den variablen Kosten die bedeutendste Kostenposition, sie machen in etwa 2/3 der Gesamtkosten aus! Die richtige Fütterung hat damit nicht nur einen großen Einfluss auf die biologischen Leistungen der Tiere, sondern ist auch für die Wirtschaftlichkeit in der Lammfleischerzeugung entscheidend. Das kostengünstigste Futter ist immer noch das Weidefutter, welches sich die Tiere selbst holen. Dabei ist durch entsprechendes Weidemanagement darauf zu achten, dass stets junges,

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amit Schafhaltung zur Lämmermast wirtschaftlich erfolgreich umgesetzt werden kann, sind aus betriebswirtschaftlicher Sicht zwei Faktoren von wesentlicher Bedeutung. Einerseits die bei der Lämmermast anfallenden Kosten und andererseits die biologischen Leistungen. Die aus der Lämmerproduktion zu erzielenden Erträge stammen zu 95 Prozent aus dem Verkauf der Lämmer. Erlöse aus dem Verkauf von Altschafen und Wolle spielen eine sehr untergeordnete Rolle. Auf der Kostenseite machen die Futterkosten etwa zwei Drittel der Gesamtkosten aus. Welche Faktoren sich positiv auf die Wirtschaftlichkeit in der


MANAGEMENT 3


4 MANAGEMENT ­ ochverdauliches Futter zur h Verfügung steht. Ein regelmäßiger Weidewechsel ist notwendig, um die Parasitenbelastung in Grenzen zu halten. Bei Heu und Silage ist es wichtig, auf den optimalen Schnittzeitpunkt zu achten, da mit fortschreitender Vegetation die Verdaulichkeit sowie der Energie- und Proteingehalt des Futters abnehmen und der Rohfasergehalt steigt. Ideal ist ein Schnitt zu dem Zeitpunkt, wo bei den Gräsern die Rispen geschoben werden. Eine Futtermittelanalyse schafft Klarheit über Inhaltsstoffe und Grundfutterqualität. Prinzipiell gilt, dass eine Verbesserung der Grundfutterqualität zum Beispiel durch Erhöhung der Zahl der Schnitte, Nachsaat oder Feldfutteranbau eine Verbesserung des Gesamt­ erlöses bringen kann. Eine höhere Grundfutterqualität erhöht die Futteraufnahme und reduziert somit den Kraftfuttereinsatz. Durch beste Grundfutterqualität und durch den optimalen Einsatz des betriebseigenen Futters – ­Getreide, wenn vorhanden – werden einerseits die vorhandenen Ressourcen gut genutzt, andererseits die Futterkosten auf ein Minimum reduziert. Fruchtbarkeit in der Lämmer­ aufzucht Die Fruchtbarkeit der Schafe ist eines der wichtigsten Kriterien der Wirtschaftlichkeit. Je mehr Lämmer pro Mutterschaf und Jahr verkauft werden können, desto rentabler ist die Lämmerproduktion. Die Fruchtbarkeit hängt, wie auch jede andere Leistung, wesentlich von der Genetik und den Umweltbedingungen ab. Wie bereits bei der Rassenwahl angeführt, gibt es Rassen, die nur einmal im Jahr lammen und solche, die mehrmals pro Jahr Nachwuchs bekommen. Anzustreben sind kurze Zwischenlammzeiten und Zwillinge bei den Lammungen. Drillinge oder gar Vierlinge führen hingegen meist zu höheren Lämmerverlusten und sind mit zusätzlichem Aufwand verbunden. Eine Verbesserung der Fruchtbarkeit kann durch eine Verkürzung der Zwischenlammzeit erfolgen.

Asaisonale Rassen können bereits sechs Wochen nach der Ablammung wieder erfolgreich belegt werden, wodurch die Zwischenlammzeit knapp unter 200 Tage liegt. Das Absetzen der Lämmer und eine gleichzeitige Schur regen eine neue Brunst an. Eine weitere wichtige Managementmaßnahme zur Verbesserung der Wirtschaftlichkeit in der Lämmerproduktion ist die Trächtigkeitsuntersuchung mittels Ultraschall. Mit dieser einfachen und zuverlässigen Methode zur Ermittlung der Trächtigkeit ab dem 40. Tag (Ansetzen des Ultraschallkopfes genau im Schenkel-Euter-Spalt) kann eine bestehende Trächtigkeit mit nahezu 100-prozentiger Sicherheit festgestellt werden. Unterstützung bietet hier die oberösterreichischen Schafzuchtverbände. Mast- und Schlachtleistung der Lämmer Der Großteil der Lämmer wird mit einem Lebendgewicht zwischen 40 und 45 kg geschlachtet, wobei das Alter zu diesem Zeitpunkt bei höchstens vier bis fünf Monaten liegen sollte. Entscheidend ist, dass vollfleischige Schlachtkörper mit einer geringen Fettabdeckung erzeugt werden. Die Beurteilung des Schlachtkörpers nach dem EUROP-System im Fall des Verkaufs an einen Schlachtbetrieb sollte zumindest Klasse R, aber besser U ergeben. Anzustreben wäre dabei eine Fettabdeckung im Bereich der Klassen 2 und 3 auf der 5-stufigen Skala. Sowohl eine zu niedrige (Fettklasse 1) als auch eine zu starke Fettabdeckung (Fettklasse 4 und 5) sollten vermieden werden. Werden Lämmer auf der Weide gehalten, so sollten sie nach dem Absetzen im Stall fertig gemästet werden. Herden- und Betriebs­ management Fruchtbare Mutterschafe, Tiergruppen für optimale leistungsgerechte ­Versorgung und gesunde Tiere sind wichtige Faktoren für möglichst wenig Ausfälle und eine gute Entwicklung der Tiere.

Eine hohe Stallhygiene, regelmäßiger Weidewechsel sowie eine Kontrolle der Parasitenbelastung mittels Kotprobenuntersuchung sind weitere Maßnahmen, um die Aufzuchtrate zu erhöhen.

es wichtig, sich mit der Remontierung (Bestandsergänzung) der Mutterschafe auseinanderzusetzen. Einerseits werden mit zunehmender Nutzungsdauer die anteiligen Aufzuchtkosten reduziert, anderseits nehmen Lebendgewicht und Nutzungs­ Milchleistung und die Fruchtbarkeit bei Überalterung ab dauer der Mutterschafe Hinund gesundheitliche Störungen, sichtlich der Wirtschaftlichkeit Geburtskomplikationen und gilt es, den Kraftfutteraufwand schlechte Lämmerqualitäten – möglichst niedrig zu halten und ­ ilchmangel – den Bedarf weitgehend über das bedingt durch den M zu. Da der kontinuierliche Grundfutter abzudecken. Dabei Zuchtfortschritt erst realisiert ist zu beachten, dass schwere wird, wenn ein altes Schaf durch Mutterschafe nicht nur einen höheren Futterverbrauch haben, ein genetisch besseres Jungtier ersetzt wird, wirkt sich eine zu sondern auch einen höheren lange Nutzungsdauer nachteilig Bedarf an Eiweiß und Energie auf den Zuchtfortschritt aus. aufweisen. So hat beispielsweise ein nicht trächtiges Schaf mit 85 kg pro Tag eine um 0,2 kg höhere Trockenmasse-Aufnahme als ein nur 70 kg schweres Mutterschaf. In Heuballen ausgedrückt, verbraucht damit ein 85 kg ­schweres Schaf pro Jahr um 0,3 Heuballen (Annahme: Heuballen mit 220 kg TM – 86 Prozent TM) mehr als ein 70 kg schweres Mutterschaf. Bei einem Mutterschaf mit 100 kg Lebendgewicht würde sich der Futterverbrauch um weitere 0,3 Heuballen pro Schaf und Jahr erhöhen. Wird nun der Futterverbrauch mit der tatsächlichen Tieranzahl multipliziert, so ergibt sich für einen Betrieb mit 20 Tieren und durchschnittlich 70 kg schweren Schafen ein Futterverbrauch von circa 48 Heuballen pro Jahr. Ein Betrieb mit derselben Tieranzahl aber mit Muttertieren, die um 15 kg schwerer sind, würde um circa 7 Heuballen mehr benötigen. Muss Futter zugekauft werden, so würden dadurch um 245 Euro höhere Futterkosten entstehen (Annahme: 35 Euro/Heuballen x 7 Stück). Je schwerer also das Mutterschaf, desto höher der Futterverbrauch und damit auch die Kosten beziehungsweise der Input. Der Output (Anzahl der Lämmer, Lämmerpreis) bleibt aber unabhängig von der Lebendmasse der Mutterschafe derselbe. Damit Leistungseinbußen ausgeschlossen werden können, ist

Lämmerproduktion in Kombi­ nation mit Zuchttierverkauf Durch eine Kombination von Schlachtlämmern und auch Zuchttieren kann der Erfolg des Betriebs verbessert werden. Um Zuchttiere verkaufen zu können, muss der Betrieb jedoch als Herdebuchzucht­ betrieb bei einem anerkannten Schafzuchtverband gelistet sein. Als Herdebuchzüchter hat man dabei die Verpflichtung, genaue Aufzeichnungen über Geburten und Abstammung der Tiere zu führen. Aufzeichnungen sind aber nicht nur für Zuchtbetriebe wichtig, sondern auch für die Lämmerproduzenten. Gute und vor allem ständige Aufzeichnungen sind der Schlüssel zum Erfolg des Betriebs und Ausdruck einer geordneten Betriebsführung. Die Möglichkeiten der Aufzeichnungen sind vielfältig. Selbstgestaltete Datenblätter, kostenpflichtige EDV-Programme, sz-online oder einfach nur eigene handschriftliche Aufzeichnungen. Wichtig ist, dass jeder Betriebsführer für sich selbst ein passendes System entwickelt, damit mit den Aufzeichnungen auch gut weitergearbeitet werden kann, denn es gilt „Wer schreibt, der bleibt!“ W DI Magdalena Böhm ist Schaf- und Ziegen­expertin in der LK Oberösterreich.


FÜTTERUNG 5

Was haben Ziegen für Futteransprüche? Futterverhalten Ziegen bevorzugen schmackhaftes Futter und selektieren es. VON CHRISTINA BURAU

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lle Wiederkäuer lassen sich in drei Äsungs- bzw. Fresstypen einteilen. Es gibt zum einen die Konzentrat­ selektierer, zu denen das Rehwild sowie auch Elche gehören. Kennzeichnend für diese Tiere ist, dass überwiegend nährstoffreiche Blätter und Gehölze gefressen werden und weniger gegrast wird. Auf der anderen Seite gibt es die Rauhfutter-Fresser, die das meiste Futter über Grasen aufnehmen, wie z. B. Rinder und Schafe. Dazwischen gibt es die Intermediär-Typen, die zwischen dem Konzentratselektierer und dem Raufutter-Fresser angesiedelt sind. Dazu gehören neben den Ziegen auch Damund Rotwild sowie Gämsen und Wisente. In Zeiten eines üppigen Nahrungsangebots selektieren Ziegen gerne ihr Futter und wählen dann Kräuter, Sträucher und Ähnliches. Im Winter wird meist

auf das vorhandene Rauhfutter zurückgegriffen. Aus diesem Futterverhalten lassen sich einige Grundsätze für die praktische Ziegenfütterung ableiten. Um eine möglichst hohe Futteraufnahme bei Ziegen zu erzielen, ist es unumgänglich, den Ziegen schmackhaftes Grundfutter anzubieten. Aber nicht nur das Futter selbst spielt eine Rolle, auch die Stall- und Futterplatzgestaltung hat einen großen Einfluss auf das Fressverhalten. Stress wirkt sich dabei negativ auf das Wohlbefinden und die Futteraufnahme bei Ziegen aus. Die optimale Pansenversorgung steht bei Ziegen, wie auch bei Rindern, an erster Stelle. Der Pansen ist charakteristisch für Wiederkäuer. Dort wird das grob zerkleinerte Futter von den Pansenbakterien aufgeschlossen. Die Pansenbakterien ermöglichen den Abbau von Rohfaser

(Cellulose) zu Essigsäure. Diese steht dem Organismus dann für weitere Stoffwechselprozesse zur Verfügung und die Ziege gewinnt daraus Energie. Futterproteine werden durch die Pansenbakterien zu Ammoniak und weiter zu einzelnen Aminosäuren aufgespalten, aus denen wieder neues Mikrobenprotein gebildet wird. Dieses Mikrobenprotein kann dann im Dünndarm weiter verwertet werden für den tierischen Organismus. Kohlenhydrate aus dem Futter werden im Pansen zu Zucker und Stärke und weiter zu Propion- und Buttersäure umgewandelt. Die ständige Säurebildung lässt den pH-Wert sinken, der bei normaler Pansenaktivität bei 6 bis 7 liegen sollte. Um diesen pH-Wert zu halten, ist es notwendig, dass die Ziege als Wiederkäuer regelmäßig wiederkaut und Speichel produziert. Denn der Speichel enthält Natriumbicarbonat, das den Pansen-pHWert abpuffert.

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6 FÜTTERUNG

Futterauf­ nahme1) kg TM

Energie2) MJ ME

nXP2) g

Ca3) g

P3) g

Na g

Mg g

güst oder niedertragend

1,0–1,3

11,5

106

3,1

2,1

0,6

1,3

hochtragend (letzten 6 Wo.)

1,4–1,7

15,3

185

7,0

4,5

0,9

2,0

Leistungsstadium

säugend (1.-8.Wo.)4) mit 1 Lamm

1,7–2,1

18,5

270

8,0

5,6

1,2

2,0

mit 2 Lämmern

2,1–2,3

22,5

350

11,0

1,9

1,5

2,0

Ø ± 0,15 bis 0,18 kg / ± 10 kg Lebendgewicht (LG), nach GfE 2003 je 10 kg LG steigt oder fällt die erforderliche Versorgung um etwa 1,2 MJ ME und ca. 10 g nXP; großflächige Weidegebiete, hügeliges Gelände, insbesondere Gebirgsweiden erfordern Zuschläge. 3) Der Calciumgehalt sollte 4 g und der Phosphorgehalt 2,5 g je kg Futtertrockenmasse nicht unterschreiten. 4) ab der 8. Woche verhaltener füttern (s. hochtragend), Beifütterung der Lämmer (Lämmerschlupf) 1) 2)

Quelle: Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen (LLH): Nähr- und Mineralstoffversorgungsempfehlungen für Mastbullen, Schafe und Ziegen sowie Futterwerte der in Hessen gebräuchlichen Futtermittel nach DLG-Futterwerttabelle und eigenen Untersuchungsergebnissen („Grüne Futterwerttabelle“, 2015)

Tab. 1: Empfehlungen zur Versorgung von Mutterziegen (>75 kg Lebendgewicht) mit Energie, nutzbarem Rohprotein (nXP) und Mineralstoffen (je Tier/Tag) Lebendgewicht 45 kg LM

60 kg LM

75 kg LM

TM kg

nXP g

ME MJ

TM kg

nXP g

ME MJ

TM kg

nXP g

ME MJ

tragend bis 4. Monat

0,9

108

7,6

1,1

132

9,7

1,3

156

11,5

tragend ab 5. Monat

1,2

144

10,4

1,4

168

13,0

1,7

204

15,3

1 kg Milch

1,4

152

12,5

1,5

168

14,4

1,7

182

16,2

2 kg Milch

1,8

233

17,2

2,0

250

19,1

2,1

263

20,9

3 kg Milch

2,2

314

21,9

2,4

330

23,8

2,5

344

25,6

4 kg Milch

2,5

393

26,6

2,7

410

28,5

2,9

423

30,3

3,0

488

33,2

3,2

502

35,0

3,5

580

39,7

5 kg Milch 6 kg Milch

Quelle: Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL): Gruber Tabelle zur Fütterung der Milchkühe, Zuchtrinder, Schafe, Ziegen, 42. Auflage, 2017

Tab. 2: Empfehlungen zur täglichen TM-Aufnahme, nXP- und ME-Versorgung von Milchziegen nach Lebendgewicht und Milchleistung (3,5 % Fett, 3,3 % Eiweiß) Wie sieht nun eine wieder­ käuergerechte Ziegenfütte­ rung aus? Die eine optimale Ration für Ziegen gibt es nicht. Jeder Ziegenhalter hat eine andere Futtergrundlage, betriebliche Voraussetzungen und setzt andere Futtermittel ein. Hier gilt es zu prüfen, welche Futtermittel vorhanden sind oder welche kostengünstig eingesetzt werden können. Die folgenden Grundsätze sollten dann bei der folgenden Rationsplanung einfließen.

Als Erstes sollte sich der Ziegenhalter bewusstmachen, was für einen Nährstoffanspruch seine Ziegen haben. Je nach Leistung verändert sich dieser Anspruch. Güste (nicht tragende Tiere) haben einen anderen Anspruch an Energie und Nährstoffe als eine hochleistende Milchziege. Anhand von Empfehlungen zur Versorgung von Ziegen erhält man einen Überblick über den täglichen Bedarf einer Ziege. Die Werte zeigen deutliche Unterschiede, je nachdem, ob die

Ziege Milch produziert, in der Hochträchtigkeit ist oder kaum mehr als der Erhaltungsbedarf gedeckt werden muss. Zusätzlich zu der ­erbrachten Leistung spielt auch das Gewicht der Ziege eine entscheidende Rolle. Kleinere Ziegen haben einen geringeren Nährstoffbedarf als eine großrahmige Ziege mit über 70 kg Lebendgewicht. Wenn möglich, sollten die Tiere in regelmäßigen Abständen gewogen werden und anhand

des tatsächlichen Gewichts die Fütterung ausgelegt werden. Gewichtsschätzungen weisen meist große Abweichungen auf, und so kann es schnell zu einer Über- oder Unterversorgung der Ziegen kommen. Konnten anhand der Leistung und des Gewichts die benötigten Nährstoffansprüche ermittelt werden, sollte auch auf die mögliche Futteraufnahme geschaut werden. Die Futteraufnahme steigt ebenfalls mit erhöhter Leistung. Die angegebenen Werte sollten jedoch immer mit der tatsächlichen Futteraufnahme im Stall verglichen werden. Versuche auf dem Versuchs- und Bildungszentrum Landwirtschaft Haus Riswick 2017 und 2018 zeigten deutlich höhere Futteraufnahmen bei Mutterschafen um den Geburtszeitraum als in der Literatur angegeben waren. Es ist zu vermuten, dass sich auch bei Ziegen in den letzten Jahren durch die Genetik und Züchtung die Futteraufnahme verändert hat. Als Faustzahl können Ziegen je nach Futter 2 bis 3 kg Trockenmasse täglich aufnehmen. Dabei sollte beachtet werden, dass der Kraftfutter­ anteil in der Ration nicht über 40 Prozent liegen sollte, um noch eine wiederkäuergerechte Fütterung zu erreichen. Zusätzlich sollte die Ration mind. einen Gehalt von 18 Prozent Rohfaser aufweisen. In den verschiedenen Leistungsstadien bei Ziegen verändern sich ebenfalls die Ansprüche an die Futterinhaltsstoffe. Bei güsten Ziegen muss nur der Erhaltungsbedarf gedeckt werden, da die Tiere keine zusätzliche Leistung erbringen und ein Verfetten durch eine Überversorgung vermieden werden soll. Der Erhaltungsbedarf kann meist schon über die Weide und Landschaftspflege sichergestellt werden. Für eine erfolgreiche Deckzeit ist es wichtig, dass die Ziegen eine optimale Körperkondition aufweisen und sich in einer positiven Energiebilanz befinden. Eine negative Energie-


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8 FÜTTERUNG bilanz, die nach dem Ablammen auftritt, sollte hier nicht mehr vorhanden sein und würde sich negativ auf die Fruchtbarkeit auswirken. Allerdings führt auch ein Energieüberschuss zu einer erhöhten Embryonensterblichkeit. Kraftfutter sollte zu diesem Zeitpunkt nur eingesetzt werden, wenn die Tiere noch Milchleistung erbringen müssen. Ob die Ziegen eine gute Körperkondition haben, lässt sich anhand des Body Condition Score bewerten. Die übliche Bewertung der Lendenwirbel eignet sich bei Ziegen nur bedingt, hier kann besser das Brustbein genutzt werden. Die Ziege weist eine gute Kondition auf, wenn auf dem Brustbein eine leichte Fett­auflage und die Einbuchtungen des Brustbeins seitlich daneben fühlbar sind. Sind das Brustbein und die Rippenbögen nicht mehr fühlbar, ist die Ziege deutlich verfettet. Eine Flushing-Fütterung zwei bis drei Wochen vor der Deckzeit ist bei Ziegen möglich, um durch die kurzeitige Energieerhöhung eine höhere Ovulationsrate zu erzielen und die Wahrscheinlichkeit von Mehrlingsgeburten zu erhöhen. Ob das für jeden Ziegenhalter sinnvoll ist, muss betriebsindividuell entschieden werden, da ein höheres Lämmeraufkommen auch vermarktet werden muss.

Futterumstellungen über einen Zeitraum von mindestens zwei Wochen durchgeführt werden. Der Pansen mit seinen Bakterien muss sich langsam an neue Futtermittel gewöhnen und umstellen. Während der Hochträchtigkeit wachsen die Feten stark an und die Futteraufnahme der Mutterziege geht zurück, da der Pansen deutlich weniger Platz einnehmen kann. Hier gilt es zu beachten, dass die Tiere nun den erhöhten Nährstoffbedarf mit einer geringeren Menge an Futter aufnehmen müssen. Dabei muss meist das Grundfutter mit Kraftfutter oder anderen energie- und eiweißreichen Futtermitteln aufgewertet werden.

Nach einer erfolgreichen Belegung steigt der Nährstoffbedarf der Ziegen noch nicht an. In der ersten Hälfte der Trächtigkeit ist der Leistungsbedarf noch kaum erhöht. Auch hier muss auf eine mögliche Verfettung der Tiere geachtet werden, da es ansonsten zu vermehrten Schwergeburten und Stoffwechselkrankheiten kommen kann. Der Energie- und Nährstoffbedarf der Ziegen steigt erst während des letzten Trächtigkeitsdrittel merklich an. Dann muss den Tieren eine leistungsangepasste Ration vorgelegt werden. Diese sollte sich schon an die Zusammensetzung der Ration nach der Ablammung anpassen, um spätere Futterumstellungen direkt nach der Ablammung zu vermeiden. Generell sollten

Im Verlaufe der Laktation sollte die Ration immer wieder mit der tatsächlichen Milchleistung überprüft und das Nährstoffangebot angepasst werden. Mit sinkender Milchleistung kann meist zuerst das Kraftfutter reduziert werden. Vor allem in der zweiten Laktationshälfte kann die Verfütterung von Mais an Ziegen zu einer schnellen Verfettung führen.

Mit der Ablammung setzt die Milchproduktion ein und die Ziege hat einen sehr hohen Energieund Eiweißbedarf, den sie meist nicht aus dem Futter decken kann. Sie kommt in eine negative Energiebilanz und versucht dies durch das Einschmelzen von Körpersubstanz auszugleichen. Dies ist ein normaler Prozess und kann nicht verhindert werden. Allerdings sollte dies nur für die ersten Wochen nach der Geburt gelten und kein langandauernder Zustand werden. Dies würde sich nachteilig auf den Stoffwechsel der Tiere auswirken und gesundheitliche Probleme verursachen.

Einen weiteren wichtigen Punkt bei der Fütterung stellt die Mineralstoff- und Spurenelementversorgung dar. Ein Teil des Bedarfs kann über das Grundund Kraftfutter gedeckt werden. Reicht dies nicht aus, muss den Ziegen zusätzlich Mineralfutter angeboten werden. Dies kann über eine Zulage in der Ration, wenn eine Mischration verfüt-

tert wird, erfolgen oder über Minerallecksteine oder -schalen. Lecksteine oder Leckschalen sollten den Tieren ständig im Stall oder auf der Weide zur Verfügung stehen. Diese decken ihren Bedarf daran selbstständig. Auf dem Markt gibt es viele verschiedene Anbieter und es lohnt sich, hier die Preise und die enthaltenen Mengen zu vergleichen. Leckmassen mit Melasse werden von den Tieren gerne angenommen. Hier ist jedoch darauf zu achten, dass die Tiere nicht vermehrt an die Masse gehen und eventuell mehr Mineral- und Spurenelemente aufnehmen als notwendig. Zudem wirkt sich der enthaltene Zucker längerfristig negativ auf die Zahngesundheit aus. Am besten bewährt hat sich loses Mineralfutter, das in einer Schale mit Gummiab­ deckung angeboten wird. Ziegen reagieren nicht so empfindlich auf Kupfer wie Schafe und haben einen höheren Bedarf. Wer Schafe und Ziegen zusammen hält, muss darauf achten, dass die Ziegen nicht an einem Kupfermangel leiden, wenn nur Schafmineralfutter ohne Kupfer angeboten wird. Für solche Situationen können auch Pansenbolis mit Mineralstoffen und Spurenelementen zur Deckung des Bedarfs genutzt werden. Die Bolis werden den Ziegen in den Pansen eingegeben und diese geben über mehrere Monate hinweg die Stoffe ab. Der Vorteil des Pansenbolus ist, dass jedes Tier mit Mineralstoffen und Spurenelementen versorgt wird. Bei einer Leckschale kann die tatsächlich aufgenommene Menge beim Einzeltier nicht

kontrolliert werden. Als Arbeitserleichterung kommt hinzu, dass die Leckmassen nicht bei jedem Weidewechsel mitgenommen werden müssen. In der Milcherzeugung steht die Milch- und Käsevermarktung an erster Stelle. Hier ist zu beachten, dass Geschmacksstoffe aus dem Futter auch in die Milch übergehen und diese geschmacklich beeinträchtigen können. Zu diesen Futtermitteln gehören zum Beispiel Raps, Kohl und Rübenblätter. Weiterhin sollten Biertreber, Futterrüben und rohe Kartoffeln nur in begrenztem Umfang in der Fütterung eingesetzt werden, da sich zu große Mengen negativ auf die Verdauungsprozesse auswirken und Stoffwechselprobleme verursachen können. Die aufgezeigten Leistungsstadien mit ihren unterschiedlichen Nährstoffansprüchen zeigen, wie wichtig es ist, die Fütterung regelmäßig daran anzupassen und die Ration vorzulegen. Die Rationsberechnung ist dabei nur ein Baustein in einer angepassten Ziegenfütterung. Regelmäßig sollte im Stall auf dem Futtertisch überprüft werden, ob die Ration auch so gefressen wurde, wie angedacht. Bleiben eventuell viele Reste übrig oder werden manche Bestandteile stark selektiert? Dies muss der Ziegenhalter, egal ob es sich um einen großen Bestand oder eine kleine Hobbyhaltung handelt, im Blick behalten. W Christina Burau ist Referentin für kleine Wiederkäuer in der Landwirtschaftskammer Nordrhein-­Westfalen, Deutschand.

IMPRESSUM & OFFENLEGUNG HERAUSGEBER Klaus Orthaber EIGENTÜMER UND VERLEGER SPV Printmedien GmbH, Florianigasse 7/14, 1080 Wien CHEFREDAKTEUR Klaus Orthaber (orthaber@blickinsland.at) REDAKTION Klaus Orthaber (orthaber@ blickinsland.at), Stefan Nimmervoll (nimmervoll@blickinsland.at) ANZEIGEN­ LEITUNG Prok. Doris Orthaber-Dättel (daettel@blickinsland.at) BÜRO­LEITUNG ­Alexander Smejkal (smejkal@blickinsland.at) ANZEIGENVERKAUF Julia Huscsava (huscsava@­blickinsland.at), Jessica Winter (winter@blickinsland.at), Lisa Ehrenreich (­ehrenreich@blickinsland.at), Florian Steinwender (steinwender@­spv-media.at) VERWALTUNG Stefanie Brenner (brenner@blickinsland.at) Leserser­ vice Tobias Kumba REDAKTION UND ANZEIGEN­ANNAHME Tel.: 01/5812890, Fax: 01/5812890-23, office@blickinsland.at FIRMEN­BUCHNUMMER FN 121 271 S. DVR 286 73 GRAFIK Cornelia Mitter (mitter@blickinsland.at), Gerald Mollay (mollay@blickinsland.at) HERSTELLUNG proprint.at GmbH, 8042 Graz, Tel.: 0316/890791, office@proprint.at, www.proprint.at VERLAGSORT Florianigasse 7/14, 1080 Wien P.b.b., ZUL.-NR. 02Z033612M. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Unterlagen besteht keine Gewähr auf Veröffentlichung oder Rücksendung. OFFENLEGUNG gemäß Medien­gesetz § 25: Verleger: SPV Printmedien GmbH., Firmensitz: Florianigasse 7/14, 1080 Wien. Geschäftsführung: Klaus Orthaber, Gesellschafter: Klaus Orthaber. ­Erklärung über die grundlegende Richtung gemäß Mediengesetz § 25 (4): Österreichisches Fachmagazin für Landwirte, Studierende und an der Schaf- und Ziegen­haltung Interessierte.


SCHAFSCHUR 9

Schafschur – ein Mal im Jahr muss es sein! Wolle Jedes Wollschaf muss mindestens ein Mal im Jahr geschoren werden. Wird länger zugewartet, verfilzt oder verklebt die Wolle und wird dadurch immer schwerer und luftundurchlässiger. Zur Weiterverarbeitung für Wollprodukte ist sie dann nicht mehr geeignet. VON MAGDALENA BÖHM

Die Belastung mit Außen­ parasiten kann stark zunehmen, Probleme beim Decken können uch für die Tiergesundheit auftreten und neugeborene ist eine regelmäßige Schur Lämmer haben Schwierigkeiwichtig. Erwachsene Scha- ten, die Zitzen zu finden. Das Scheren einzelner Schafe nach fe, die bei den meisten Rassen erblich bedingt keinen Wollwech- der Ablammung hilft auch beim Herdenmanagement. Tiere ohne sel aufweisen, müssen mindesAblammung sind dann durch ihre tens einmal pro Jahr vollständig geschoren werden. Bei Tieren der lange Wolle schnell erkennbar. Bergschafrassen ist eine Schur zwei Mal pro Jahr ideal. Ein Wann soll geschoren werden? junges Schaf sollte erstmals im Der beste Schurzeitpunkt ist ab Alter von fünf bis sechs Monaten Ende April, wenn das Wetter stabil geschoren werden. Unterbleibt und wärmer wird. Als Richtwert die regelmäßige Schur, wird das gilt: nach den Eisheiligen (Mitte Wärme­regulationsvermögen Mai). Wer seine Schafe im Winter empfindlich gestört. für längere Zeit in einem aus-

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10 SCHAFSCHUR

Direkt vom Bauernhof

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äuerliche Direktvermarktung wird in Oberösterreich von rund 10 Prozent der Betriebe betrieben. Von den 2.169 Betrieben, die in der Direktvermarkter-Datenbank der Landwirtschaftskammer (LK) OÖ erfasst sind, wirtschaften 36,4 Prozent biologisch. Insgesamt liegt die Zahl der direktvermarktenden Betriebe in Oberösterreich bei etwa 3.000. „Innovation, Ausdauer und kompromisslose Qualitätsentwicklung sowie ein flächendeckendes Beratungs- und Bildungsangebot für die bäuerlichen Betriebe führen zu Höchstleistungen in der heimischen Direktvermarktung“, so LK OÖ-Präsident Franz Reisecker.

Die Winterschur wird von vielen Schafhaltern bevorzugt. Die Vorteile dabei sind: die Wolle ist meist sauberer als im Frühjahr, das Tier braucht weniger Platz im Stall, Euterregion und Schwanz sind frei von Schmutz

und die Schafe lassen sich besser scheren als nach der Ablammung. Bei ganzjähriger Weidehaltung muss bei Herbstschur der späteste Schurtermin rechtzeitig vor Beginn der kalten Jahreszeit liegen, um eine Unterkühlung der Schafe zu vermeiden. Bei Schur mit anschließender Weidehaltung sollte die Schur besser im Zeitraum April bis Juli erfolgen. Auch Temperaturen über 30° C können für frisch geschorene Schafe problematisch werden. Zum einen besteht die

Gefahr eines Sonnenbrands, zum anderen können Insekten die Tiere wund beißen. Das birgt die Gefahr eines Madenbefalls an den offenen Stellen! Daher sollte eine Schur im Hochsommer vermieden werden. Um Infektionen zu vermeiden kann die Schur auch als hygienische Maßnahme als Vorbereitung in der Deckperiode und vor der Ablammperiode durchgeführt werden. W DI Magdalena Böhm ist Schaf- und

Die Nachfrage nach Lebens- und Genussmitteln direkt vom Hof steige nach wie vor an, und bei den Konsumenten liege es im Trend, wissen zu wollen, wer die Lebensmittel erzeugt und wie diese verarbeitet werden. Herkunft, Qualität, Saisonalität und handwerkliche Verarbeitung werden immer wichtiger. Daher gibt es noch ausreichend Potenzial für Betriebe, die in der Direktvermarktung ein weiteres Standbein finden wollen.

­Ziegenexpertin in der LK Oberösterreich.

Mehr als die Hälfte der bäuerlichen Direktvermarkter bieten den Kunden Fleisch, Fleischprodukte (1.005 Betriebe) und Geflügel (234 Betriebe) an. Neben Frischfleisch sind Convenience-Produkte wie Knödel, Aufstriche, Suppeneinlagen oder spezielle Würste und Schinken bei den Kunden besonders begehrt. Es gibt diese Produkte vom Schwein, Rind, Huhn, Schaf, Wild sowie von der Pute, Ente, Ziege, aber auch vom Zwergzebu oder Wasserbüffel.

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reichend gegen Kälte geschützten Stall hält, kann auch im Spätherbst zum Aufstallen scheren. Die Temperatur im Stall sollte dann in den ersten Tagen nach dem Scheren nicht unter –10° C absinken.


WEIDEZAUN 11

Weidezäune als Schutz vor dem Wolf Sicherheit Durch Weidezäune trägt der Tierhalter dafür Sorge, dass von seinen Tieren keine Schäden verursacht werden. Bei der Diskussion um die Gefährdung durch den Wolf als Beutegreifer verhält es sich umgekehrt. VON THOMAS JILG

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er Tierhalter muss Maßnahmen ergreifen, um seine Tiere vor Beute­ greifern zu schützen. Voraussetzung für Schadensausgleich ist, dass Vorsorgemaßnahmen gegen Zugriffe durch Wölfe getroffen werden. Wölfe wittern Beutetiere auf Entfernungen bis 2 Kilometer.

Jungtiere, insbesondere von Schafen, Ziegen, aber auch von Rindern und Pferden, stellen für den Wolf leichtverfügbare Beute dar, zumal Feindvermeidung durch Fluchtverhalten durch das Gebot der Einzäunung, das aus Gründen der Tierhalterhaftung erforderlich ist, nicht möglich ist.

schen Kosten und Schutzwirkung dar. Besonders gefährdet sind kleine Wiederkäuer wie Schafen und Ziegen sowie Gehegewild. 99 Prozent der bisher aufgetretenen Verluste gehen auf diese zurück. Schutzzäune sollten ausund einbruchsicher, stabil und langlebig, leicht und flexibel zu handhaben und bezahlbar sein. Einen hundertprozentigen Schutz Zur professionellen Gestaltung für Nutztiere gegen den Wolf gibt gehört die ausreichende Höhe, der bodenbündige Abschluss, bei es nicht. Jede Schutzmaßnahme Elektrozäunen die ausreichende stellt einen Kompromiss zwi-

Hütespannung ohne Unterbrechung. Außerdem sollte ein ausreichender Abstand von Böschungen gewährleistet sein, um das Einspringen zu verhindern. Die Einzäunung sollte täglich auf Schwachstellen kontrolliert werden. Beim Zaunbau und der Aufstellung von Mobilzäunen ist höchste Sorgfalt geboten. Wölfe verzeihen keine Fehler Tabelle 1 gibt eine Übersicht zu möglichen Zaunkonzepten.

Foto: © Fotolia

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12 WEIDEZAUN Es ist grundsätzlich zwischen Draht-Festzäunen und Elektrozäunen zu unterschieden. Der Drahtzaun kann auch mit Elektrozaunelementen zur besseren Abschreckung kombiniert werden.

In der Praxis bringen diese Leistung Netzgeräte oder 12 V-Nassbatteriegeräte. Trockenbatteriegeräte bringen weniger Leistung und verursachen höhere Betriebskosten.

Abb. 1: Das Zaunprüfgerät sollte immer griffbereit sein. Elektrozäune inzwischen eine größere Bedeutung als Draht-Festzäune. Hier muss nochmal auf die Wirkungsweise des Elektrozauns eingegangen werden. Für einen funktionierenden Elektrozaun sind 4 Elemente wichtig: – Zaundrähte mit einer hohen elektrischen Leitfähigkeit, – Isolatoren mit hohem elektrischen Widerstand, – mindestens 4.000 V Zaunspannung an jeder Stelle zu jeder Zeit mit oder ohne Bewuchs, – eine gute Erdung, vor allem bei sandigen und trockenen Böden.

Diese Funktion kann auch ein vorgesetzter Elektrozaun mit 15 cm Bodenabstand erfüllen. Dazu werden Isolatoren mit 20 cm langem Schaft oder Abstandhalter mit Porzellan­isolator verwendet. Letztere können in vorhandene Zaun­drähte eingehängt werden. Ebenso kann ca. 20 cm über dem Zaun eine Übersprungssicherung mit Strom- Für die abschreckende Wirkung des Zauns auf den Wolf ist ein führung angebracht werden. Zaun mit den genannten LeisIn der Nutztierhaltung haben Draht-Festzaun Zaunkonzept

Knotengeflecht

Knotengitterzaun

Maschendrahtzaun

Elektrozaun Elektro­ festzaun

Stahldraht, Stahldraht, div. Gestal- Stahldraht, Material verzinkt verzinkt tung verzinkt

Höhe

mind. 120 cm, Schutz gegen Untergraben, ­Erhöhung durch ­Breitbandlitze

Anzahl Litzen Boden­ abstände

mind. 20 cm eingraben oder 50 cm breite ­Zaunschürze anbringen

Spannung

≥ 4000 V, zwei Elektrozaunvorsätze mit 15 cm/50 cm Bodenabstand

tungskriterien notwendig. Der effektive Stromschlag, den der Wolf beim ersten Zaunkontakt erleidet, muss so intensiv sein, dass die abschreckende Wirkung im Gedächtnis bleibt und er nicht mehr versucht, sich dem Zaun zu nähern. An die Gestaltung eines wolfsicheren Zauns sind höhere Anforderungen zu stellen als für die Einzäunung von Haustieren ohne Gefahr durch Raubtiere. So sollte bei Elektrozäunen ab 1 m Höhe im oberen Bereich ein Draht mit Anschluss an die Erdung einbezogen werden, damit in der Sprungphase ebenfalls ein Stromschlag versetzt wird. Damit 4000 V Zaunspannung erreicht werden, sind Zaungeräte mit mindestens 2 Joule

120 cm

Mobil-­Litzenzaun

Elektro­zaunnetz

Kunstofflitze, Edelstahl-Cu/Sn

Kunststoffnetz mit Nirosta-­Leitern oder kombiniert mit ­Cu/­Sn-Leitern

120 cm

90 cm mit Aufsatzlitze bei 120 cm

Drahtabstand max. 25 cm, Bodenabstand max. 20 cm 20/45/70/95/120 ≥ 4000 V

Tab. 1: Geeignete Zaunsysteme für den Herdenschutz

≥ 4000 V

7 bis 10, erste Litze mit Strom 15 cm

≥ 4000 V

Ein Elektrofestzaun sollte mindestens 120 cm hoch sein und 5 Drähte aufweisen. Der unterste Draht wird zur Verhinderung des Unterkriechens auf max. 20 cm Bodenabstand angebracht. Die oberste Litze kann als Breitband-Flatterband gestaltet werden. Kurzfristig kann auch das Anbringen eines Lappzauns abschreckende Wirkung haben. Dabei werden ca. 1 m lange Streifen von roten Absperrbändern im Abstand von 2 Metern in den Zaun geknüpft. Die Maßnahme ist unmittelbar nach Wolfsübergriffen sinnvoll. Dauerhaft stellt sich ein Gewöhnungseffekt ein, so dass die Wirkung verpufft. Die beste Leitfähigkeit hat Stahldraht. Bei Kunststofflitzen sollte auf die Kombination mit Edelstahlleitern und Kupfer/ Zinn-Leitern zurückgegriffen werden, um einen Spannungsabfall zu verhindern. Die Leitfähigkeit kann durch Kombination mit verzinnten Kupferleitern etwa um zirka den Faktor 10 verbessert werden. Der Vorteil der Edelstahlleiter liegt in der höheren Biegefestigkeit. Die Zaunspannung ist täglich mit dem Zaunprüfer zu überprüfen. Wenn die Zaunspannung abfällt, ist nach der Ursache zu suchen. Bewuchs, vor allem wenn er regennass oder taufeucht ist, kann die Hütesicherheit durch Absenkung der Zaunspannung drastisch vermindern. Morgentau und Regenfeuchte verstärken dies. Gegebenenfalls muss der Zaun freigemäht werden. Leistungsfähige Netzgeräte oder

Fotos: © Jilg

Draht-Festzäune erfordern einen hohen Konstruktionsaufwand. Für den Herdenschutz muss das Untergraben verhindert werden. Dies kann durch mindestens 20 cm tiefes Eingraben oder eine vorgelagerte Zaunschürze aus Drahtgeflecht von mindestens 50 cm Breite erreicht werden. Diese kann abgedeckt werden oder in den Rasen einwachsen. Bei Drahtzäunen muss auch durch einen Spanndraht am Boden der Bodenschluss gewährleistet sein. Schwachstellen wie Bodenwellen, Wassergräben, Tore müssen gesondert betrachtet und mit speziellen Konstruktionen „abgedichtet“ werden. Gummimatten unter/vor den Toren können das Unter­graben effektiv verhindern.

Ladeenergie zu empfehlen. Dazu kommt eine angepasste Erdung, die aus der Beschreibung des Zaungeräts zu entnehmen und in Abhängigkeit vom Untergrund zu gestalten ist. Zur täglichen Spannungskontrolle sollte jeder Elektrozaunbetreiber einen Zaunprüfer bei sich haben.


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Fazit Zunächst sollte die Funktionsfähigkeit des bestehenden Zauns bzw. des Zaunmaterials überprüft werden. Bei Neubeschaffungen sollte auf leistungsfähige Zaungeräte zurückgegriffen werden. Es sollten Überlegungen zur Verbesserung der Herdenschutzwirkung erfolgen, die am Tag X sofort in die Tat umgesetzt werden können. Dazu gehört die Information über Bezugsquellen. Es lohnt sich, im Fachhandel Angebote einzuholen. W

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Elektrozaunnetze sind im Normalfall 50 m lang und 0,9 m hoch. Auch hier gilt, dass durch Kombination von Edelstahlleitern mit Kupferleitern die Zaunspannung über eine lange Distanz über der geforderten Spannung von 4000 V gehalten werden kann. Bei der Gefahr von Wolfskontakten können ein Wolfsabwehrnetz mit 0,9 m Höhe und ein auf 1,2 m aufgesetztes Erdungsband verwendet werden. Das Erdungsband ist notwendig, damit der Wolf beim Sprung über den Zaun einen Stromschlag verspürt, wenn er sowohl Netz als auch

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Speziell in der Schaf- und Ziegenhaltung werden Elektronetze eingesetzt. Vor der Aufstellung von Netzen wird sinnvollerweise mit dem Motormäher oder dem Rasenmäher der Bewuchs in der Netz-Spur entfernt.

Erdungsband berührt. Alternativ stehen Netze mit 1,05 m, 1,20 m oder Wolfsabwehrnetze mit 1,45 m Höhe zur Verfügung. Beim Aufstellen ist darauf zu achten, dass die Nahtstellen zwischen den Netzen dicht sind. Bei Batteriegeräten ist die Unterbringung in einer diebstahlsicheren Box sinnvoll.

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­leistungsfähige 12 V-Batteriegeräte können den Bewuchs laufend vernichten.

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Abb. 2: Dieses Knotengeflecht mit 1,4 m Höhe könnte durch einen Vorsatzelektrozaun auf 20 cm Höhe gebracht und dadurch wolf­ sicherer gemacht werden.


14 TIERGESUNDHEIT

Schafe und Ziegen ­gesund ­erhalten Tiergesundheit Betreute und versorgte Tierbestände liefern höhere Leistungen und haben eine geringere Ausfallsquote. Klauenentzündungen, Listerien, Clostridien und Magen-Darm-Parasiten sind häufig für Einbußen in der Schaf- und Ziegenzucht verantwortlich, so der Schafzuchtexperte HEINZ JURY.

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ie Moderhinke äußert sich durch Lahmheit, Knien auf den Vorderextremitäten und übertriebenes Klauenwachstum. Feuchte und warme Witterung sowie ungünstiges Stallklima (Gummistiefelklima) begünstigen die Infektion, die, ausgehend von einer Entzündung im Zwischenklauenspalt, (gelber, käsiger, riechender Belag) die ganze Klaue befällt. Schlecht belüftete, ­verkotete Stallklauen bilden einen Nähr­boden für Bakterien. Die schmerzhafte Entzündung der Lederhaut führt über verschiedene Stadien zum Verlust des Klauenhorns. Säugende Muttertiere fressen kaum, verlieren Körpersubstanz und Milch, ein Verkümmern der Lämmer ist die Folge.

Innenparasiten Während ausgewachsene Tiere oft nicht

Krankheitssymptome Tiere haben keine Fresslust, stehen meist in Ecken oder dunkleren Stallabteilen, haben schwankenden Gang, liegen häufig ab, im fortgeschrittenen Stadium Seitenlage mit Ruderbewegungen. Hohe Antibiotikadosen über mehrere Tage können im Anfangsstadium die Tiere noch vor dem Verenden retten. Meist haben sie eine Gesichtslähmung und können gefressene Futterteile nicht mehr abschlucken (Pfeifenraucher). Die Tiere reagieren nicht oder nur verzögert auf Bewegungen mit der Hand vor ihren Augen. Wesentlich ist in dieser Zeit die Wasserversorgung. sichtbar an Parasiten leiden, sind Lämmer und Jungtiere besonders empfänglich und belastet. Für Stallmastlämmer gibt es kaum Belastungen. Anders für Lämmer auf der Weide, die mit den Futterpflanzen oder vom kontaminierten Stallboden Futter­reste aufnehmen.

und Kotuntersuchung von Einzeltieren (mehrere Tiere einer Gruppe, Mutterschafe, Jungschafe, Lämmer).

Belastungen mit Leberegel und Lungenwürmern sind an Schlachttierbefunden zu erkennen. Hier ist entsprechend gegenzusteuern. Parasiten lassen Ein Indikator für die Tiergesund- Schaf- und Ziegenherden nicht heit ist die gut durchblutete Lid- zu Höchstleistungen kommen bindehaut. Die Körperkondition, (in der Reproduktion und den ein glänzendes Fell, bewegungs- Ansatzleistungen). Sie gelten als Faktorenerkrankung, d. h. freudige, lebendige Lämmer sie sind für die Schwächung des und Kitze, die nicht verkotet sind, lassen geringe Belastungen Tierorganismus verantwortlich vermuten. Einzig bei Hämonchus und letztendlich mitbeteiligt an einer Reihe von Ausfällen. conturtus, dem gedrehten roten Magenwurm, entstehen keine Durchfallerscheinungen, dafür ist Plötzliche Todesfälle Listerien der Tierkörper je nach Belastung können ausgehend von verextrem blutarm. Ausgehend von schmutzten und verschimmelten Futterteilen in Heu und Silagen einem Kotprobenbefund ist die zentralnervöse Störungen verurWurmbehandlung einen Monat sachen. Für Schafe und Ziegen nach Weidebeginn ratsam. Eine selektive Wurmbehandlung wird sind sie lebensbedrohend bzw. tödlich. Unzureichende Silage­ aktuell bevorzugt, diese bedarf säuerung mit einem pH-Wert einer ständigen Beobachtung

Clostridien, die im Darmbereich vorhanden sind, überschwemmen infolge von Stressreaktionen die Blutbahn, die Gifte dieser anaeroben Sporenbildner führen zu plötzlichen Todesfällen. Bei plötzlichen Futterumstellungen verenden Tiere innerhalb weniger Stunden. Beispielsweise bei Mutterschafen, die von mageren Weiden auf üppige Futtergrundlagen wechseln. Oft ist eine zu wenig strukturierte Ration dafür verantwortlich. Hohe Kraftfutter­ gaben bei nicht ausreichender Rohfaserergänzung verschärfen die Symptomatik. Mastlämmer und Mutterschafe können eine Schutzimpfung erhalten, sollten Fälle gehäuft auftreten. Bei mitsilierten Tierteilen (niedergemähte Rehe, Igel, Frösche, Katzen) kann es zu plötzlichen Todesfällen bei Nutztieren kommen. W Ing. Heinz Jury ist Schafzuchtexperte in der LK Kärnten.

Foto: © agrarfoto.com

Wer schnell handelt, hilft effektiv. Überzähliges Klauenhorn ist zu entfernen, entzündete Bereiche zu säubern und mit Blauspray oder einer Antibiotika­ gabe zu kombinieren. Bei der Klauenbehandlung sollten nicht zusätzliche Eintrittsstellen für Verletzungen geschaffen werden. Klauenbäder mit Kupfersulfat haben eine gute anhaftende Wirkung, wobei Tiere mit sauberen Klauen die Klauenbäder betreten sollten. Kranke Tiere sollen separat aufgestallt werden, trockene Einstreu ist das Gebot der Stunde! Es gibt empfänglichere Rassen und eine erhöhte Krankheitsneigung bei Eiweiß­ überangebot. Die regelmäßige Klauenpflege hilft weitgehend, die entzündliche Infektion zu vermeiden. Wesentlich ist: Nie im Stall schneiden und Klauenhorn von den Behandlungsplätzen entsorgen.

über 5 begünstigt das Bakterienwachstum.


FIRMEN BERICHTEN 15

schafe&ziegen FACHZEITSCHRIFT für SCHAF- und ZIEGENHALTER

Zaunteam | Zaun verhindert Wolfübergriffe

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ls Tierhalter will man sich Tag und Nacht zu 100 Prozent auf seine Zäune verlassen können. Denn gerade jetzt, wo die Ausbreitung des Wolfs ein aktuelles Thema ist, müssen Zäune einen dauerhaften Schutz gegen Raubtiere bieten. Beim Erstellen und Unterhalten der Zäune sind für einen effektiven Schutz einige Punkte zu beachten. Die Ausbreitung der Wölfe wird in Zukunft vermehrt Schäden verursachen. Das Risiko von Übergriffen auf das Kleinvieh lässt sich jedoch mit einem fachgerechten Zaun verringern. Korrekt montierte und stetig unterhaltende Zäune sind nötig und wichtig, um zu verhindern, dass der Wolf lernt, die Zäune zu überspringen oder unter ihnen durchzukriechen. Wölfe sind sehr empfindlich gegenüber elektrischen Schlägen. Daher eignen sich Elektrozäune gut, um Ihre Tiere zu schützen. Die Möglichkeiten von Schutzzäunen reichen von unter Strom gesetzten Litzen- und Drahtzäunen, über engmaschige Elektronetze bis hin zu Knotengittern. Auf Wunsch führen geschulte Projektleiter direkt vor Ort eine professionelle Zaun- und Montageberatung durch, um die Möglichkeiten im persönlichen Gespräch zu erörtern. Darauf basierend wird eine maßgeschneiderte Lösung offeriert. Die fachgerechte Montage durch erfahrene Zaunmonteure garantiert eine hochwertige Ausführung, was durch unzählige Referenzen zufriedener Kunden dokumentiert ist. Der komfortable Ramm- und Erdbohrservice ergänzt die Zaunteam-Dienstleistungen. INFORMATION: www.zaunteam.at oder Tel.: 0800 84 86 888

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Technik Highlights

Die richtige Schafrasse für meinen Betrieb Seite 18

Der Weg zur ersten eigenen Wurst Seite 30

Aktuelle Technik rund um „smarte“ Weidezäune

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