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4 Management

Puten brauchen gute Betreuung von Paula Pöchlauer-Kozel

gebaut. Mit Anfang 2019 sind sie in das FairHOF-Programm des Diskonters Hofer eingestiegen. Dafür haben sie die Ställe mit ererhard Schlögelhofer aus höhten Liegeflächen und einem Biberbach ist mit Puten Wintergarten ausgestattet. Sechs groß geworden. Der 43-jährige Geflügelmeister kennt Wochen nach dem Aufstallen der Küken öffnen Gerhard und die Putenmast seit 33 Jahren. Anita den Wintergarten. „Die „Sie ist mein Ding“, betont Tiere lieben es, sich zu sonnen. Gerhard. Seine Eltern Rosina Anfangs hatten wir Bedenken, (72) und Gottfried (78) haben dass sich die Puten erkälten 1986 mit 5.000 Mastplätzen könnten“, so die beiden. „Aber begonnen. die Puten fühlen sich wohl.“ Im Winter treiben sie junge Puten sonnen sich im Tiere nach den vorgeschriebeWintergarten Mittlerweile erzeugt Gerhard gemeinsam mit nen täglichen acht Stunden im Gattin Anita (48) jedes Jahr rund Wintergarten wieder in den Stall. „Für sechs Wochen alte Puten 36.000 Puten in drei Ställen, sind +5 °Celsius kalt“, erklären die auf einer Achse liegen und die beiden. „Ältere Tiere halten durch Tore miteinander ver0 °Celsius gut aus.“ Diese haben bunden sind. Den letzten Stall dann Tag und Nacht Zugang haben sie erst 2018 aufgrund zum Wintergarten, der dann der steigenden Nachfrage nach ebenfalls zur Stallfläche zählt. österreichischem Putenfleisch

G

Diese wächst mit den Puten mit. „Sobald sie ein bestimmtes Gewicht erreicht haben, öffnen wir das Tor zum nächsten Stall“, erklären Gerhard und Anita. In jedem Stall steht, etwas erhöht, eine Waage, auf die sich immer wieder Puten setzen. Die Waage ermittelt laufend das Durchschnittsgewicht der Tiere, die sich gerade auf ihr befinden, und übermittelt es an die Schaltzentrale im Vorraum, der zugleich als Schmutzschleuse dient. Datenkontrolle und Alarmsystem Schlögelhofers kontrollieren regelmäßig, wie es den Tieren geht und nutzen dafür automatisierte Systeme. Neben dem Gewicht wird auch der Futterverbrauch automatisch und regelmäßig erhoben und mit der von Gerhard programmierten Futterkurve abgeglichen.

Feinheiten programmiert er, nachdem er die Tiere beobachtet hat. „Verändert sich der Futterverbrauch stark nach oben oder nach unten, ist das ein Zeichen, dass etwas nicht stimmt, noch bevor man beim Geflügel etwas bemerkt“, erklärt Gerhard, der sich mit dem System so gut vertraut gemacht hat, dass er bei Veränderungen im Tierverhalten das Programm sofort anpassen kann. Den Wasserverbrauch lesen er und Anita direkt an der Wasseruhr ab. Die Lüftungstechnik ist bei Schlögelhofers mit einem CO2-Messer auf dem modernsten Stand. In den zwei neueren Ställen ist eine Zwangslüftung eingebaut. Den ältesten Stall versorgt eine Schwerkraftlüftung mit Frischluft. Weichen die Werte im Stall von den Sollwerten ab, schlägt das

Foto: © LK NÖ/Pöchlauer-Kozel

Putenmast ist interessant. Wie diese richtig funktioniert, haben wir uns angesehen: Anita und Gerhard Schlögelhofer mästen auf 12.000 Plätzen AMA-Gütesiegelputen für einen Diskonter.


Management 5 System Alarm. „Dann bekomme ich eine SMS und einen Anruf auf mein Mobiltelefon“, so Gerhard. „Sollte ich nicht erreichbar sein, alarmiert das System Anita und meine Eltern.“ Außerdem ist der Stall videoüberwacht mit Fernzugriff per Handy. Gutes Management ist am wichtigsten Für Notfälle haben Gerhard und Anita die Telefonnummern von Elektriker, PC-Techniker, Installateur und Tierarzt immer parat. „Man braucht die Nummern wirklich sehr selten, aber wenn ein Notfall passiert, dann meist am Wochenende, zu den Feiertagen oder in der Nacht“, wissen beide aus Erfahrung. Sollte eine Medikation notwendig sein, ordnet sie der Betreuungstierarzt des TGD über das Trinkwasser an. „Es ist meist so, dass drei Partien reibungslos laufen und die vierte kann etwas herausfordernder sein“, so die beiden. „Am wichtigsten sind das Management – vom Stallklima, über Futter und Wasser bis hin zur Einstreu und die Qualität der Küken.“ Für die Ankunft der Jungtiere aus einer Brüterei in Oberösterreich wärmen sie den Stall schon einige Tage zuvor auf 36 °Celsius auf. So ist von den eingestreuten Hobelspänen bis zu Futter und Wasser alles richtig temperiert. Ab dem zweiten Tag senken Schlögelhofers die Temperatur täglich um ein halbes Grad. „Wir beobachten mehrmals täglich, ob sich die Tiere wohl fühlen“, erklären die beiden. „Wenn sie über die gesamte Stallfläche verteilt sind und ihre Runden drehen, sind sie zufrieden. Aber jede Partie ist anders, manche sind herausfordernder als andere.“ Wasser und Futter nehmen die Küken sofort problemlos an. Nach fünf Wochen löst Stroh die Hobelspäne als Einstreu ab. Eine Einstreumaschine erleichtert die Arbeit. Vor dem Einstreuen werden Wasser- und Futterbahnen elektrisch angehoben und danach wieder abgesenkt. Arbeitsspitzen entschärft „Die ersten drei bis vier Tage nach der Ankunft der Küken hat

man die meiste Arbeit mit Einstreuen und Füttern“, erklären Gerhard und Anita. Diese Arbeitsspitze haben sie entschärft, indem sie von Ring- auf Raum­ aufzucht umgestiegen sind und sich damit viel Reinigungsarbeit ersparen. Bei der Raumaufzucht halten sie mit Gaskanonen die Temperatur. Zusätzlich als Futterschalen ausgelegte, raschelnde Folien animieren die Küken, Futter aufzunehmen. „Sie fressen und saufen genauso gut wie bei der Ringaufzucht“, haben Schlögelhofers beobachtet. Das Fangen der Puten für den Transport zum Schlachthof haben sie einer Firma übergeben, genauso wie das Reinigen der Ställe. „Zuvor haben wir mit dem Hochdruckreiniger rund eine Woche gewaschen und anschließend desinfiziert“, berichten Gerhard und Anita. „Die Kosten werden nach Quadratmeter Stallfläche und Länge der Wasserbahnen berechnet. Wir können das nur weiterempfehlen.“ Eigener Weizen zum Fertigfutter Um am FairHOF-Programm teilnehmen zu können, müssen Schlögelhofers zum Fertigfutter Weizen aus eigener Produktion zufüttern. Anfangs sollen es mindestens drei Prozent Weizen sein, ansteigend auf mindestens zehn Prozent. „Je nach Gewicht der Puten gebe ich bis zu 15 Prozent Weizen zum Fertigfutter“, erklärt Gerhard und betont: „Entscheidend ist die Qualität des Weizens, die schon mit dem Anbau am Feld beginnt.“ Um ganz sicher zu sein, lässt er den Weizen nach der Ernte auf Inhaltsstoffe untersuchen. Als FairHOF-Lieferant müssen Schlögelhofers am AMA-Gütesiegelprogramm teilnehmen. „Der Einstieg in die AMA-Gütesiegel-Produktion war problemlos, weil wir schon davor die Richtlinien eingehalten haben“, erklären die beiden. „Nur der Schlachthof war nicht in Österreich, deshalb haben wir das AMA-Gütesiegel nicht bekommen.“ Jetzt liefern sie ihre Puten an den Schlachthof der Firma Wech in Kärnten.

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6 Management

Umstieg von Hennen auf Hähne Derzeit mästen Gerhard und Anita nur weibliche Tiere. Da der Schlachthof männliche Tiere bevorzugt, beabsichtigen sie, rund die Hälfte der Mastplätze mit Puter zu belegen. „Dafür müssen wir den Stall noch adaptieren, denn die Futterschalen und die Wasserversorgung müssen massiver ausgeführt sein“, erklären die beiden. „Truthähne stehen länger im Stall und werden größer und mit 20 Kilogramm doppelt so schwer wie Hennen. Sie sind im Management herausfordernder, dafür ist der Erlös auch besser.“

Für die Puten wurde ein Wintergarten gebaut. Anforderungen für besonderes Tierwohl. Dafür wurden 25 Prozent der Nettokosten gefördert und ein AIK bewilligt. Gute Zeit zum Einsteigen Anita und Gerhard sind sich

einig, dass jetzt aufgrund der anhaltenden Nachfrage nach heimischem Putenfleisch die Zeit reif ist, um in die Putenmast einzusteigen. „Jeder Einstieg ist schwierig, wichtig ist, sich im Vorfeld gut zu informieren“, betonen die beiden. „Aus unserer Erfahrung wissen wir, dass erst der Schnitt nach drei bis fünf Jahren eine tragfähige Aussage liefert.“ Außerdem empfehlen die beiden, so schnell wie möglich zu bauen, damit rasch wieder Geld verdient wird. Dafür sollte man

lieber einen Monat länger planen. Gerhard und Anita haben alle am Bau Beteiligten an einen Tisch geholt, mit ihnen gemeinsam einen Fertigstellungstermin vereinbart und anschließend gleich die Küken bestellt. „So war zum Liefertermin der Stall fertig“, erinnern sich die beiden. „Voraussetzung ist, dass die Kommunikation zwischen den Firmen reibungslos läuft.“ W DI Paula Pöchlauer-Kozel ist Redakteurin der Zeitung „Die Landwirtschaft“ der LK Niederösterreich.

LK-Fachberatung für Neueinsteiger Für die Aufzucht und Mast von Puten stellen Zuchtfirmen Haltungsanleitungen zur Verfügung. Diese beschreiben die Anforderungen von der Ankunft der Küken bis zur Abholung der schlachtreifen Puten. Ein guter Start der Jungtiere legt die Basis für eine erfolgreiche Mast. Der Stall muss rechtzeitig und sorgfältig vorbereitet werden. Dazu zählt, dass die Wohlfühltemperatur für die Küken von der Bodenplatte, dem Einstreubereich bis hin zur Raumtemperatur bereits bei ihrer Ankunft besteht. Einstreu-, Luft- und Futterqualität sind ebenfalls wichtig. Alle Beteiligten in der Produktionskette profitieren vom Erfolg der Putenmäster. Das Ziel von Küken-

und Futtermittellieferanten, von Erzeugergemeinschaften und vor allem dem Schlachtbetrieb ist eine möglichst große Anzahl an schlachtfähigen Puten guter Qualität. Denn nur Puten mit hoher Qualität sichern die Nachfrage am Markt. Für Neueinsteiger in die Putenmast stehen Geflügelfachberater begleitend zur Seite. Interessenten können Erstinformationsunterlagen über die Fachberater für Geflügel der Landwirtschaftskammern anfordern und in weiterer Folge gerne Beratungstermine vereinbaren. Kontakt: LK NÖ Geflügelfachberater Oliver Bernhauser Tel.: 05 0259 23404, oliver.bernhauser@lk-noe.at

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Egal, ob Henne oder Hahn, am Ende gibt es zum AMA-Gütesiegelzuschlag noch einen FairHOF-Zuschlag. „Für uns passt das Einkommen, das wir für die Mast von Qualitätsputen bekommen, sonst hätten wir den dritten Stall und den Wintergarten nicht gebaut“, schmunzeln die beiden. Der 2018 gebaute Stall und Wintergarten entsprechen den


Firmeninformation 7

Projekt „Villa Huhn“ im Mostviertel erfolgreich abgeschlossen

B

ereits vor Jahren wurde ein bestehender Stall umgebaut, um ca. 1.000 Legehühnern einen Platz zu geben. Bei dem im Jahr 2020 abgeschlossenen Projekt wurde innerhalb weniger Monate ein Neubau für 3.000 Legehühner errichtet. Nicht nur beim Stall ist das Know-how von den Experten der Schropper GmbH gefragt, auch die Hühner stammen aus dem innovativen Gloggnitzer Betrieb, der europaweit dem neuesten Stand der Technik entspricht und dadurch die absolute Marktführerschaft festigt. Gelebtes Kundenservice ist in der Unternehmensphilosophie stark verankert. Als Umsetzungspartner ist mit der Schropper GmbH vieles möglich: von einer ausgeklügelten Voliere über optimale Klima- und Lichtverhältnisse bis hin zur Aufrechterhaltung des Kontakts zwischen Tier und Mensch.

Der landwirtschaftliche Betrieb von Herrn Oberroither wird nach ökologischen Grundsätzen geführt, denn das Wohl der Tiere (Schafe, Stroh-Schweine und natürlich Hühner), die sich am Hof tummeln, steht neben einer gentechnikfreien Fütterung im absoluten Mittelpunkt. „Wir bieten unseren Hühnern einen komfortablen Stall mit sehr viel Platz, Einstreu-Legenestern und einem Wintergarten. Die großzügige Auslauf­fläche unter freiem Himmel, wo sich unsere Hühner täglich aufhalten, ermöglicht ein artgerechtes, aktives Leben. Die Umstellung auf einen Biobetrieb wurde baulich berücksichtigt“, erzählt Herbert Oberroither. In den Neubau – vom leidenschaftlichen Landwirt liebevoll „Villa Huhn“ genannt – zogen 3.000 Hühner ein, die auf weichen Dinkel-Spelzen ihre Eier

legen können. Unter dem Namen #frischundfrEI werden die gesam­ melten Eier aus Freilandhaltung in der hauseigenen Selbstvermarktung verkauft bzw. auch zu Teigwaren verarbeitet. Eine AMA-Zertifizierung unterstreicht die Qualität der Frei-

landeier und der landwirtschaftlichen Produkte. „Zusätzlich handle ich mit Produkten, die die Emissionen in der Landwirtschaft reduzieren und die Tier- und Pflanzenvitalität steigern“, ergänzt der Mostviertler. INFORMATION: www.duftimstall.at

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Herbert Oberroither vom Ferkelhof H&O ist Wiederholungstäter, denn gemeinsam mit der Firma Schropper GmbH in Gloggnitz stellte er erneut die Weichen, um seinen Hühnern das optimale Umfeld zu gewährleisten.

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8 Advertorial

Futterkosten senken, ­Legeleistung und Ei-Qualität erhalten Die Futterkosten sind ein wichtiger Bestandteil der Kostenstruktur in der Legehennenhaltung. Eine mögliche Einsparung der Futterkosten ist daher verlockend, darf aber nicht auf Kosten von Legeleistung und Eiqualität umgesetzt werden. sowie die Vitamin- und Mineralstoffaufnahme.

F

ür die optimale Formulierung von Geflügelfutter ist ein gutes Verständnis des Energiestoffwechsels der Tiere und die wichtige Bedeutung der Mikrobiota unerlässlich. Der Energiestoffwechsel von Legehennen wird von vielen Faktoren beeinflusst. Die Mikrobiota im Verdauungstrakt spielt dabei eine zentrale Rolle, denn es wird geschätzt, dass bei Geflügel zwischen 5 und 30 Prozent des gesamten Energiebedarfs von der Mikrobiota bereitgestellt werden. Für ein optimales Futterkostenmanagement bei hoher Leistung und Qualität ist es daher vorteilhaft, besonderes Augenmerk auf eine ausgeglichene Mikrobiota zu legen. Der Energiestoffwechsel Man unterscheidet zwischen der Erhaltungsenergie, die benötigt wird, um die Körperfunktionen aufrechtzuerhalten, und der Produktionsenergie, die für Wachstum oder Eiproduktion genutzt wird. In der Geflügelfüt-

terung stammt etwa 45 Prozent der Energie aus Kohlenhydraten. Diese Kohlenhydrate und Ballaststoffe stammen hauptsächlich aus Getreide (Weizen, Mais, Reis), das etwa 60 bis 70 Prozent einer Geflügelration ausmacht. Einfache Kohlenhydrate wie Stärke werden durch einen enzymatischen Prozess im Dünndarm verdaut. Dieser Prozess erzeugt den größten Teil der

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Quelle: BACTOCELL, Lallemand Animal Nutrition, Mikulski et al., 2020

Tab. 1: Versuchsaufbau der Studie mit P. acidilactici CNCM I-4622 (MA 18/5M)

benötigten Energie. Gleichzeitig kann ein Teil der Kohlenhydrate, die Nichtstärkepolysaccharide (NSP), nicht durch Enzyme verdaut werden und wird in die nächste Ebene des Darms, das Caecum, weitergegeben. Dort kann die Darmmikrobiota durch Fermentation kurzkettige Fettsäuren (SCFA) produzieren, die den Tieren zusätzliche Energie liefern. Darüber hinaus beeinflusst die Mikrobiota die enzymatische Aktivität, den Protein- und Lipidstoffwechsel

Die Mikrobiota Eine ausgewogene Mikrobiota kann helfen, die Pathogenentwicklung zu hemmen und die Immunmodulation zu begünstigen. Diese Effekte sind gut untersucht und sind das Ergebnis verschiedener Prozesse. Sie lassen sich auf folgende Wirkungen zurückführen: Verbesserung der Darmreife, anti-pathogene Metabolitenproduktion, verringerter Darm-pHWert, Konkurrenzausschluss, verbesserte Immunität und die Modulation von Entzündungen. Eine gesunde, ausgeglichene Mikrobiota trägt zum Schutz der Tiere und zu einer optimalen Futterverwertung bei. Verbesserung der Darmfunktionen Es ist bekannt, dass Probiotika das Gleichgewicht der Darmmikrobiota verbessern und sich positiv auf die Tierleistung auswirken können. Das Milchsäure produzierende Bakterium Pediococcus acidilactici CNCM I-4622 beispielsweise ist in der Europäischen Union als zootechnischer Futterzusatz für Schweine und alle Geflügelarten zugelassen. Es wird seit mehr als

Abb. 1: Effekt des Probiotikums P. acidilactici CNCM I-4622 auf die Produktionsleistung von Legehennen (jeder Balken stellt den Durchschnitt der Gruppen mit Standard- und energiereduzierten Rationen dar)

Foto: © Lallemand

von Elisabeth ZiSSler


Advertorial 9 20 Jahren in der Geflügelfütterung eingesetzt, um die Legeleistung und die Eiqualität zu verbessern. Die Wirkungsweise von P. acidilactici CNCM I-4622 als Darmflora-Stabilisator ist bekannt. Mehr als 40 Veröffentlichungen dokumentieren seine Wirkungsweise und zeigen sein Potenzial zur Verbesserung der Futterverwertung und zur Einsparung von Futterkosten. Forschung: Optimierungsmöglichkeiten im Bereich der Futterkosten Eine kürzlich veröffentlichte Studie von Mikulski et al. (Polen, 2020) zeigt die positive Wirkung des probiotischen Stamms Pediococcus acidilactici CNCM I-4622 (MA 18/5M) auf die Energienutzung bei Legehennen. Die Hennen der Versuchsgruppe erhielten ein um 100 kcal ME/kg energieärmeres Futter als die Tiere der Kontrollgruppe. Die Zugabe des Probiotikums kompensierte den negativen Effekt auf die Legeleistung. Die Autoren schlossen daraus, dass der probiotische Futterzusatz

einen positiven Einfluss auf die Energienutzung des Futters hat und die Futtereffizienz bei Legehennen steigert. Die Studie wurde an der Universität Olzstyn in Polen durchgeführt, mit dem Ziel, den Effekt des Probiotikums in Rationen mit verschiedenen Energiegehalten auf die Produktionsleistung von Legehennen zu bestimmen. In dem Modellversuch wurde eine Reduktion der Futterenergiedichte um 100 kcal ME/kg untersucht. Die Versuchsrationen wurden so formuliert, dass sie 2.550 bzw. 2.650 kcal ME/kg Futter und gleiche Mengen an Aminosäuren und Mineralien enthielten. Der Versuch umfasste 200 Hy Line Brown-Hühner (31 Wochen alt) und dauerte 16 Wochen. Trotz eines Energieunterschieds von 100 kcal ME/kg zeigten beide Gruppen eine ähnliche Legerate, äquivalente Futterverwertungsrate und exportierte Eimasse. Um den kombinierten Effekt der energiereduzierten Ration

und der Supplementierung von P. acidilactici CNCM I-4622 auf die Produktionsleistung der Hennen zu untersuchen, wurde das Konzept der „Bioäquivalenz“ angewendet. Die EFSA definierte dies 2018: Werden zwei Produkte als „bioäquivalent“ bezeichnet, wird erwartet, dass sie für alle relevanten Effekte gleich sind. Die Leistungsdaten (Legerate, Futterverwertung, gewonnene Eimasse, Futteraufnahme) der Hennen, die das Probiotikum in einer energiereduzierten Ration erhielten, sind bioäquivalent zu denen der Kontrolltiere, die die Standardration erhielten. Mit anderen Worten: Trotz der Energiedifferenz von 100 kcal/ kg Futter zeigen beide Gruppen eine ähnliche Legerate sowie äquivalente Werte für Futterverwertung und gewonnene Eimasse. Darüber hinaus zeigten Eier aus der Gruppe mit der probiotischen, energiereduzierten Ration eine ähnliche Eierschalendicke wie Eier aus der Kontrollgruppe

mit der Standard­energieration (360 vs. 357 µm; ns). Dies weist darauf hin, dass die Ergänzung des Futters mit dem Probiotikum den Effekt der Energiereduktion auf die Leistung kompensiert. Betrachtet man ausschließlich den Effekt von P. acidilactici CNCM I-4622, unabhängig vom Energiegehalt der Ration, weist die Studie nach, dass Hennen, die mit dem Probiotikum gefüttert wurden, eine bessere Produktionsleistung zeigen als die Tiere, die kein Probiotikum erhielten (P<0.05). Diese neuen Erkenntnisse bieten Eierproduzenten und Fütterungsexperten ein neues Instrument zur Steuerung der Produktionskosten. Die Studie kam zu dem Schluss, dass die Ergänzung von Pediococcus acidilactici CNCM I-4622 in einer energiereduzierten Ration eine praktikable Strategie zur Senkung der Futterkosten bei gleichzeitiger Aufrechterhaltung der Legeleistung und der Eiqualität sein kann. W Dr. Elisabeth Zißler, Lallemand Animal Nutrition

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Legehennen: Was bringt die ­verlängerte Legetätigkeit? Bis vor einigen Jahren war es noch Ziel, Legehennen für ein Legejahr einzuplanen. Bestenfalls so, dass zu Weihnachten und zu Ostern viele Eier der Gewichtsklasse M und L mit einer stabilen Schale zur Verfügung stehen.

W

enn die Herden zum Zeitpunkt der geplanten Ausstallung in ihren biologischen Leistungen, wie Legeleistung, Schalenstabilität, Verlustrate und Gefiederzustand, noch „gut“ waren, hätten sie eigentlich noch bis zum 13./14. Legemonat gehalten werden können. Da die

nächsten Junghennen aber schon bestellt waren, wurde planmäßig geschlachtet. Mittlerweile versuchen die Zuchtgesellschaften Legehybride auf eine verlängerte Legeperiode zu selektieren. 450 bis 500 Eier sollen dabei pro Durchschnittshenne und Legeperiode erreicht werden. In diesem Beitrag sollen die Vorund Nachteile einer verlängerten Legeperiode aufgezeigt werden. Moderne Legehybride in Weiß und Braun zeigen bereits heute

in Freiland-, Boden- und ökologischer Haltung ein sehr hohes Leistungspotenzial. Durch Zuchtarbeit innerhalb der Herkünfte und durch eine verbesserte Fütterung und optimales Management ist die Leistungspersistenz verbessert worden, und die Tiere werden immer länger gehalten. Oftmals hört man von Praktikern, dass weiße Leger bei fast vollständigem Gefiederkleid nahezu 400 bis 450 Eier in einem Zeitraum von 500 Tagen

gelegt haben. Auch braune Leger zeigen immer öfter das Potential einer längeren Nutzungsdauer. Gleichzeitig gibt es aber auch Herden, bei denen die Eiqualität, der Gefiederzustand und Verhaltensstörungen wie Federpicken und Kannibalismus bei mangelhafter Schalenqualität nicht unter Kontrolle zu bringen sind. Diese Herden müssen dann oft schon im 11. Legemonat geschlachtet werden. Woher kommt dieser Spagat zwischen den guten

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Thema 11 Betrieben mit 16 Legemonaten und mehr und den schlechteren Betrieben, die es oftmals nicht schaffen, ihre Legehennenherde über den 12. Legemonat zu behalten? Bei einem natürlich länger werdenden Lichttag, beispielsweise im Frühjahr, würde eine Junghenne starten, um Eier zu legen. Nimmt der natürliche Lichttag im Herbst/Winter ab, reduziert sich die Legeleistung und das Tier wird in Verbindung mit einer Mauser eine Legepause im Kurztag einlegen, bevor eine zweite Legeperiode beginnt. Durch Lichtprogramme manipulieren wir allerdings den Hormonhaushalt der Tiere und simulieren mit dem künstlichen Lichttag, der gleichbleibend lang ist, dass der Sommer/Langtag nie endet. Somit bringen wir unsere Tiere dazu, einfach weiterzulegen. Gerade Legehybride sind züchterisch darauf selektiert, nahezu täglich ein Ei zu legen. Wann allerdings ein biologisches Limit erreicht ist, hängt von mehreren Faktoren ab. Könnte eine verlängerte Legeperiode bei optimaler Haltungsumwelt das Tierwohl verbessern und dabei gleichzeitig das Kükentöten reduzieren, da Junghennen eingespart werden? Kann eine längere Haltungsdauer auch eine Entlastung der Umwelt zur Folge haben? Diese und weitere Aspekte sollen in diesem Artikel erörtert werden. Futter Um ein Lebensalter von 90 Wochen und mehr zu erzielen, benötigen Hochleistungshennen ein optimales Futter. Eine ganz gravierende negative Eigenschaft dieser Tiere ist und bleibt eine zu geringe tägliche Futteraufnahme. Würde die Legehenne mehr Futter und entsprechend mehr Wasser aufnehmen, würden Leistungseinbrüche und Verhaltensauffälligkeiten oftmals nicht so stark ausgeprägt sein. Mischfutter von hervorragender Qualität, grob homogen strukturiert, hell in der Futterfarbe, ausgewogen in den verdaulichen Inhaltsstoffen und nicht unbedingt am Futtermittelpreis optimiert sind Einflussgrößen, die eine Legehenne bei guten biologischen Leistungen älter werden lassen. Dabei hat auch die

Futterhygiene, vor allem der Mykotoxin-Anteil, einen erheblichen Einfluss auf die Lebergesundheit. Um eine Legehenne älter werden zu lassen, muss das Tier und insbesondere die Leber gesund sein und bleiben. In der Leber vollziehen sich beim Huhn die hauptsächlichen Stoffwechselvorgänge für die Eiproduktion. So findet die Synthese von Fettsäuren bei Hühnern hauptsächlich in der Leber statt. Hormone treiben dabei den Stoffwechsel für die Eibildung an. Kohlenhydratreiches Futter kann zu einem Fettlebersyndrom führen, während Sojaöl und Sonnenblumenöl einer Akkumulation von Fetten in der Leber entgegenwirken. Darüber hinaus haben bestimmte Stoffe, wie Vitamine B1, B12, C, E, Cholinchlorid, Betain und auch Aminosäuren wie Methionin eine Schutzeigenschaft gegen Leberverfettung. Auch der Kalziumstoffwechsel wird über Hormone und in der Leber gesteuert. Mit dem Start ins Eierlegen wird Kalzium von den markhaltigen Röhrenknochen der Hennen in die Eischale mobilisiert. Obwohl die Tiere Kalzium direkt aus dem Blut verwerten, wenn genügend über den Darm geliefert wird, findet ein Teil des Kalziumstoffwechsels über die Knochen statt. Nur mit einer gesunden Leber können diese stoffwechselphysiologischen Höchstleistungen überhaupt vollbracht werden. Direktvermarkter benötigen höhere Eigewichte. Betriebe, die an größere Packstellen liefern, benötigen bevorzugt das M-Ei und weniger das L-Ei. Das Eigewicht steigt jedoch stetig mit zunehmendem Hennenalter, dabei nimmt grundsätzlich auch der Umfang der Schale zu. Gleichzeitig nimmt aber das Einlagern von Kalk in die Schale permanent ab. Eine Eischale wiegt ca. 5 bis 7 g und enthält rund 2 g reines Kalzium. Mit Vitamin D wird Kalzium über das Blut und den Leberstoffwechsel in die Eischale transportiert. Ernährungsphysiologisch bekannt ist, dass Legehennen ungefähr 40 Prozent des Futters in der ersten


12 Legeleistung

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Legespitze am späteren Tag sinnvoll, um eine langanhaltende Lieferung von Kalzium in das Blut zu gewährleisten. Darüber hinaus sollte Muschelkalk (Austernschalen) unbedingt zur Beschäftigung im Scharrbereich

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Bedeutung der Aufzucht Moderate Besatzdichten, frühes Entlassen aus den Volierensystemen in der 3. bzw. spätestens 4. Lebenswoche, das Trainieren von Bewegung und Mobilität sowie Zugang zu Beschäftigung schaffen bereits Grundlagen in der Junghennenaufzucht. Die Fütterung in der Aufzucht erfolgt in zwei Phasen. Energiereich und optimal mit verdaulichen Aminosäuren versorgt in der Kükenaufzucht Rohfaserreicheres und energieärmeres Futter mit dem Ziel, die Futteraufnahme der Junghennen zu erhöhen, bestimmt maßgeblich die zweite Periode in der Junghennenaufzucht. Da die Futteraufnahmekapazität der Tiere in der Legperiode entscheidend ist, ist die Ausbildung eines großen Magen- und Darmvolumens in der Aufzucht wichtig. Um dies zu erreichen, sollten den Tieren von der ersten Woche an Magensteine angeboten werden und es sollte über die Gabe von ganzen Getreidekörnern wie Hafer, Gerste, bzw. Weizen zur Beschäftigung nachgedacht werden. Futterstrategien, Futterpausen, Futterzeiten, Blockfütterungen und Lichtprogramme sind zu diskutieren, um die Futteraufnahmekapazität bei Junghennen zu erhöhen. Zudem können verschiedene Rohfaserangebote, die auch als Beschäftigungsmaterialien dienen, wie Luzerneheu,

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Tageshälfte und 60 Prozent in der zweiten aufnehmen. Darüber hinaus findet die Schalenbildung des Eies überwiegend nachmittags und nachts statt. Kalziumgaben mit grobem Muschelkalk sind daher ab der


Legeleistung 13 Stroh guter Qualität oder Lignozellulose, die Futteraufnahme erhöhen. Am Ende der Aufzuchtphase sollte eine braune Junghenne in der 17. Lebenswoche 6 bis 6,5 kg Futter gefressen haben und ein Körpergewicht von 1.400 g bis 1.450 g aufweisen. Damit auch möglichst alle Tiere bedarfsgerecht versorgt werden, muss eine Herde möglichst homogen sein. Dies bedeutet, ist die Junghenne bei Einstallung noch nicht optimal im Gewicht, müsste die Aufzucht vom Legehennenhalter mit gleichbleibendem Lichttag und dem gewohnten Junghennenaufzuchtfutter vorerst weitergeführt werden. Denn würde zu früh zu viel Kalk gefüttert werden, kann dies die Futteraufnahme hemmen. Zudem könnte ein Eintritt der Legereife bei untergewichtigen Tieren zu Nährstoffdefiziten, einem hohen S-Eier-Anteil und Stress in der Herde führen. Dies schmälert die Prognose der Herde auf eine langanhaltende und gesunde Persistenz. Sind die Tiere entsprechend der Sollvorgaben entwickelt, ist eine schrittweise Gewöhnung an höhere Kalziumgehalte erforderlich. Dafür sollte in den ersten 10 Tagen nach der Umstallung rund 1 kg Vorlegefutter pro Huhn gefüttert werden. Oftmals sind Vorlegefutter in kleineren Herdengrößen nicht verfügbar. Der Legehennenhalter könnte sich als Zwischenlösung das zuletzt gefütterte Junghennenfutter besorgen und es dann langsam mit dem Legehennenalleinfutter verschneiden. Diese

Kompromisslösung ist zwar nicht optimal, bringt einen aber dem Ziel der Futterverschneidung und Hingewöhnung an eine zu steigernde Futteraufnahme mit der Gewöhnung an hohe Kalziumgaben näher. Die Übergangsphase – ­Umstallung in den Legehennenstall Das Einstallen der Junghennen ist in größeren Betrieben mit 17 Lebenswochen üblich, während kleinere und direktvermarktende Betriebe ihre Junghennen gerne mit 19 Wochen einstallen möchten. Letzteres ist zwar machbar, bedeutet jedoch für das Junghennenaufzuchtunternehmen einen möglichen Zusatzaufwand. Zumindest müsste in der Zeit eine Futterumstellung und je nach Gewicht der Tiere eine Lichtstimulation erfolgen. Da die Tiere kaum Zeit zur Eingewöhnung in das Legesystem haben, ist die Gefahr groß, dass Eier verlegt werden und hierdurch das Risiko für Kloakenkannibalismus steigt. Von einigen Tieren wird eventuell auch nicht schnell genug Futter und Wasser gefunden. Die Stimulation durch den verlängerten Lichttag, stetiges Wachstum und hormonelle Umstellung in der Übergangsphase, verbunden mit einer geänderten Haltungsumwelt bedeutet für das Tier enormen Stress. Unsere Empfehlungen sind daher, alles zu tun, damit Hennen zu Legebeginn genügend Futter aufnehmen. Um zu prüfen, ob das Futter auch bei den Tieren ankommt, müssen die Tiere wöchentlich mind. bis

zur 35. Lebenswoche gewogen werden. Hierbei muss eine stetige Gewichtszunahme auch um die 21. bis 23. Lebenswoche bei guter Uniformität von über 80 Prozent erfolgen. Das Futter­ aufnahmevermögen sollte so hoch sein, dass trotz hoher Legeleistung genügend Nährstoffe für Körpersubstanz und Wachstum vorhanden sind. Man sollte unbedingt beachten, dass eine Henne bis zur 40. Lebenswoche noch wächst und kontinuierlich

an Körpergewicht zulegen muss. Eine in dieser Phase im Vergleich zu den Angaben der Zuchtfirmen verringerte Zunahme des Körpergewichts oder Leistungseinbrüche rund um die Legespitze stellen eine Herausforderung an Henne und Betriebsmanagement dar. Kann dies nicht aufgefangen werden, ist eine längere Nutzung der Tiere i. d. R. nicht möglich. Insbesondere bei Sommereinstallungen ist das Risiko einer zu geringen Futteraufnahme

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14 Legeleistung mit dem Ziel einer Verlängerung der Legeperiode im Hinblick auf eine Auffrischung des Impfstatus durchaus beachtet werden. Dies betrifft vor allem die Salmonellenimpfung. Die Trinkwasserqualität ist im Rahmen der Tiergesundheit Tiergesundheit Junghennen werden durch Impfungen auf das und vor allem der Darmgesundheit von Legehennen im Leben als Legehenne vorbereiHinblick auf eine Verlängerung tet. Im Laufe der Junghennender Legeperiode sehr entscheiphase werden teilweise mehr dend. Erfahrungsgemäß ist die als 20 Impfungen verabreicht, entweder zur aktiven Immunisie- Darmgesundheit gut, wenn die rung oder als Boosterung. Bis auf Tränkwasserhygiene beachtet wird. In der Praxis wird bei eine Auffrischung mit ND (verGesundheitsproblemen oft autopflichtend) bzw. IB Impfstoffen matisch auf die Futterqualitäten in der Legeperiode dürfen wähgeschaut, dabei ist Wasser das rend des Legens keine weiteren wichtigste Nahrungsmittel. ZuImpfstoffe verabreicht werden. dem können Wasserzusätze wie Impfstoffhersteller argumentieSäuren, Peroxide oder Laugen ren, dass der beste Impfschutz im ersten Legejahr völlig ausrei- dazu beitragen, gar nicht erst einen Biofilm zu entwickeln, der chend ist und sich der Impftiter bei einer Verlängerung der Lege- die Tiergesundheit negativ beeinperiode abbaut. Ein Nachimpfen flussen könnte. Wichtig ist hier, diese Mittel schon ab Einstallung, in legenden Herden ist vom also dann, wenn die TränkeleiGesetzgeber nicht gestattet, bei tungen sauber sind, einzusetzen. nicht legenden Herden, die sich Vitamine, flüssige Ergänzungsin einer Legepause befinden mittel und Impfstoffe haben nur (Mauser), müsste dieses Thema und eines frühen Legebeginns durch die natürliche, zu starke ­Stimulation durch den Langtag sehr hoch und hat oft negative Folgen für die Länge der Legephase.

eine optimale Wirkung, wenn die Tränkeleitungen sauber sind. Wasserzusätze können aber auch die Wirkung dieser Zusätze beeinträchtigen. Es muss daher sichergestellt werden, dass sich die Wasserzusätze zu diesen Zeitpunkten nicht in den Wasserleitungen befinden. Wurmkuren und eine Prophylaxe gegen Histomoniasis gehören ebenso zu einem guten Management in der gesamten Legeperiode, wie eine akribische Milbenbekämpfung. Mauser Vielleicht wäre es für die verlängerte Nutzung einer Herde vorteilhaft, die Legeperiode durch eine induzierte Legepause in zwei Legeperioden zu teilen. Dazu sind Mauserprogramme entwickelt worden, die bei den Autoren nachgefragt werden können. Grundsätzlich ist eine induzierte Mauser bei gesunden Herden durchführbar, die Legepause würde insgesamt mit Futterwechsel und Lichtstundenverkürzung mit anschließender Lichtstimulation rund 45 bis 50 Tage dauern. Voraussetzung für eine vernünftig induzierte Mauser ist ein Herdenalter um den 11. Legemonat ohne Verhaltens- oder Gesundheitsstörungen. Oftmals kann eine gemauserte Herde eine weitere Legeperiode von ungefähr 6 weiteren Monaten und länger genutzt werden. Was Impfungen, Wurmbehandlungen und Mineral- bzw. Vitaminaufbaukuren betrifft, sollte dies mit Beratern aus der Futtermittelbranche und dem betreuenden Tierarzt abgestimmt werden. Das Wesentliche an der Mauser ist nicht der erfolgte Federwechsel, sondern sind die hormonellen Umstellungen des

Tiers und die damit verbundene Erneuerung des Legeapparats. Die Erfahrungen zeigen, dass eine gesunde Herde nach einer gut durchgeführten Mauser oftmals eine Legeleistung wie vor der Mauser, aber mit verbesserter Schalenqualität und Schalenfarbe bringen kann. Weitere Vorteile sind, dass weniger Junghennen ersetzt werden müssen und u. a. die Ressourcen fordernde Bruder­ hahnaufzucht reduziert wird. Was bleibt festzuhalten Zucht und Haltungsoptimierung können bei Legehennen dazu beitragen, die Legeperiode auszuweiten. Voraussetzung hierfür ist neben einer Qualitätsjunghenne eine durchgehend gute Tiergesundheit und eine an die Bedürfnisse der Tiere angepasste Fütterung bei bester Schalenstabilität bis ins hohe Alter. Es ist zu erwarten, dass aufgrund neuer Techniken, die eine Geschlechtsbestimmung im Ei vornehmen, die Reproduktionszahlen fallen. Die zu erwartende Junghennenknappheit, aber auch Umwelt-, Ressourcen- und Tierwohlaspekte sind Argumente, um über eine verlängerte Legeperiode nachzudenken. In der Vermarktung müsste man sich auf höhere Eigewichte einstellen. Dabei ist und bleibt die Eischalenqualität der begrenzende Faktor. „Eine Legehenne verzeiht keine Fehler, insbesondere nicht bei einer verlängerten Legepersistenz!“ W Dr. Peter Hiller, Landwirtschaftskammer Niedersachsen, Dr. Christiane Keppler, Inga Garrelfs, ­Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen, Deutschland

IMpressum & Offenlegung HERAUSGEBER Klaus Orthaber EIGENTÜMER UND VERLEGER SPV Printmedien GmbH, Florianigasse 7/14, 1080 Wien CHEFREDAKTEUR Klaus Orthaber (orthaber@blickinsland.at) REDAKTION DI Alois Burg­ staller (burgstaller@blickinsland.at), Stefan Nimmervoll (nimmervoll@ blickinsland.at). ANZEIGEN­LEITUNG Prok. Doris Orthaber-Dättel (daettel@blickinsland.at) ANZEIGENVERKAUF Katharina Angleitner (angleitner@blickinsland.at), Michaela Gust (gust@ blickinsland.at), Daniela Heller (heller@blickinsland.at), Julia Redhammer (redhammer@ blickinsland.at) ­VERWALTUNG Stefanie Brenner (brenner@blickinsland.at) REDAKTION UND ANZEIGEN­ANNAHME Tel.: 01/5812890, Fax: 01/5812890-23, office@blickinsland.at FIRMEN­ BUCHNUMMER FN 121 271 S. DVR 286 73 GRafik Cornelia Mitter (mitter@blickinsland. at), Gerald Mollay (mollay@blickinsland.at) Herstellung proprint.at GmbH, 8042 Graz, Tel.: 0316/890791, office@proprint.at, www.proprint.at VERLAGSORT Florianigasse 7/14, 1080 Wien P.b.b., ZUL.-NR. 02Z033612M. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Unterlagen besteht keine Gewähr auf Veröffentlichung oder Rücksendung. O ­ FFENLEGUNG gemäß Medien­ gesetz § 25: Verleger: SPV Printmedien GmbH., Firmensitz: Florianigasse 7/14, 1080 Wien. Geschäftsführung: Klaus Orthaber, Gesellschafter: Klaus Orthaber. ­Erklärung über die grundlegende Richtung gemäß Mediengesetz § 25 (4): Österreichisches Fachmagazin für Landwirte, Studierende und an der Geflügelhaltung Interessierte.


Seuchengefahr 15

Geflügelpest: Ab wann gilt Stallpflicht? Nach dem ersten bestätigten Fall von Geflügelpest (Vogelgrippe) hat das Gesundheitsministerium kurzfristig die Geflügelpest-Verordnung novelliert. Neu ist, dass in Betrieben ab 350 Stück Geflügel die Tiere in Risikogebieten entweder dauerhaft in Stallungen oder jedenfalls in geschlossenen Haltungsvorrichtungen, die zumindest oben abgedeckt sind, gehalten werden müssen.

F

ür Betriebe, die weniger als 350 Tiere in den Risikogebieten halten, gelten weiter die bisherigen Bestimmungen, teilt die Zentrale Arbeitsgemeinschaft der Österreichischen Geflügelwirtschaft (ZAG) mit. Ziel dieser vorbeugenden Schutzmaßnahmen ist es, in den festgelegten Risikogebieten Hausgeflügel von Wildvögeln fernzuhalten, um eine mögliche Übertragung der Geflügelpest zu vermeiden. Betriebe ab 350 Stück ­Geflügel Folgende vorbeugende Schutzmaßnahmen sind für Betriebe ab 350 Stück Geflügel in den Risikogebieten zu berücksichtigen: Geflügel und andere in Gefangenschaft gehaltene Vögel sind dauerhaft in Stallungen oder jedenfalls in geschlossenen Haltungsvorrichtungen, die zumindest oben abgedeckt sind, so zu halten, dass der Kontakt zu Wildvögeln und deren Kot bestmöglich vermieden wird und zu wildlebenden Wasservögeln jedenfalls ausgeschlossen ist. Die Tränkung der Tiere darf nicht mit Wasser aus Sammel-

der Tiere nur im Stall oder einem Unterstand erfolgt, der das Zufliegen von Wildvögeln möglichst verhindert.

becken für Oberflächenwasser, zu welchen auch Wildvögel Zugang haben, erfolgen. Die Reinigung und Desinfektion der Beförderungsmittel, Ladeplätze und Gerätschaften hat mit besonderer Sorgfalt zu erfolgen. Der Behörde (Amtstierarzt) ist zu melden, wenn beim Geflügel ein Abfall der Futter- und Wasseraufnahme um mehr als 20 Prozent oder ein Abfall der Eierproduktion um mehr als 5 Prozent für mehr als zwei Tage besteht oder wenn die Sterberate höher als 3 Prozent in einer Woche ist.

Wildvögel dürfen nicht mit Futter oder Wasser, das für das Geflügel bestimmt ist, in Kontakt kommen. Die Ausläufe müssen gegenüber Oberflächengewässern, an denen sich wild lebende Wasservögel aufhalten können, ausbruchsicher abgezäunt sein. Hygienische Sicherheitsmaßnahmen sind zu erhöhen. Reinigungen und Desinfektionen sind mit besonderer Sorgfalt durchzuführen. Dem Amtstierarzt ist zu Betriebe mit weniger als 350 melden, wenn beim Geflügel ein Tieren Betriebe mit weniger als 350 Stück Geflügel müssen in den Abfall der Futter- und Wasseraufnahme um mehr als 20 ProRisikogebieten folgende Schutzzent oder ein Abfall der Eierpromaßnahmen berücksichtigen: Enduktion um mehr als 5 Prozent ten und Gänse sind von anderem Geflügel getrennt zu halten. Geflü- für mehr als zwei Tage besteht gel ist in Ställen oder abgedeckten oder wenn die Sterberate höher Haltungsvorrichtungen zu halten. als 3 Prozent in einer Woche ist. Geflügel ist von der Haltung in Ställen ausgenommen, wenn es durch Netze, Dächer, horizontal angebrachtes Gewebe oder andere geeignete Mittel vor dem Kontakt mit Wildvögeln geschützt ist oder die Fütterung und Tränkung

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16 Advertorial

GalliPro® Fit – Fit für die ­wichtigsten Herausforderungen Das Hauptaugenmerk des modernen Farmmanagements liegt auf der Gesundheit der Tiere. Es ist eine grundlegende Erkenntnis der guten fachlichen Praxis, dass die Vorbeugung von Krankheiten effektiver und kosteneffizienter ist als deren Behandlung.

D

eshalb ist es ein primäres Ziel, einen gesunden Magen-Darm-Trakt zu erreichen und zu erhalten, da ein gut funktionierender Darm der Motor für das Wachstum, die Gesundheit und das Wohlbefinden der Tiere ist. Die Grundlage für Darmgesundheit ist ein vielfältiges und ausgewogenes Mikrobiom. Es gibt mehrere Wirkungsweisen, um die Vermehrung von nützlichen Bakterien zu unterstützen. Dies kann durch gut selektierte, sporulierte Probiotika erreicht werden, die ein günstiges Umfeld für das Wachstum dieser nützlichen Bakterien schaffen. Sie unterstützen die Verdrängung von Krankheitserregern sowie die Verbesserung der Nährstoffverdaulichkeit und -aufnahme. Zudem werden die Darmentwicklung und das Immunsystem gestärkt.

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Antibiotika und Magensäure, einschließlich der Pelletierung. Daher eignen sie sich besonders gut für den Einsatz in Futtermitteln für monogastrische Tiere. Das seit kurzem EU-zugelassene Probiotika-Produkt (4b1894) aus dem Hause Chr. Hansen basiert auf drei einzigartigen Bacillus-Stämmen (Tab. 1), und kann ab sofort in Futtermitteln für alle Mastgeflügelarten sowie

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Jungtiere aller Geflügelarten für Lege- oder Zuchtzwecke eingesetzt werden.

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Tab. 1: Die drei speziell selektierten Stämme in GalliPro® Fit und ihre Hauptwirkungsweisen

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Bewährte, wirksame Probiotika sind eine nachhaltige und natürliche Lösung und spielen eine wesentliche Rolle in Präventionsprogrammen und Gesundheitsmanagement-Strategien in der Geflügelproduktion. Probiotische Produkte auf Bacillus-Basis bilden stabile Sporen. In dieser Form sind sie metabolisch ruhend und von Natur aus widerstandsfähig gegen widrige Umweltbedingungen wie Hitze,


Advertorial 17

Abb. 2: Einfluss von GalliPro Fit auf die FVW und den EPEF; Ø-Werte der 70 Herden (Chr. Hansen, Versuch Nr. 80559) ®

befinden der Tiere zu beeinflussen, ein gesundes Immunsystem zu unterstützen und die Tiere gesund zu halten. Die Stämme weisen eine starke Hemmung von Krankheitserregern und eine hohe Fähigkeit zur Enzymproduktion auf. Dadurch eignen sie sich hervorragend, um Präventionsprogramme zu unterstützen und zur Lebensmittelsicherheit beizutragen und gleichzeitig die Rentabilität zu erhöhen. Daten aus 20 Fütterungsversuchen an Broilern haben das Potenzial von GalliPro® Fit zur Verbesserung der zoo-

technischen Leistung und zur Unterstützung des Gesundheitsstatus bestätigt. Die durchschnittliche Verbesserung der Futterverwertung (FVW) betrug 2,97 Prozent (~ 3 p), wobei sich das mittlere Körpergewicht bei der Schlachtung um 75,3 g pro Tier erhöhte. Die jeweilige Mortalitätsrate war in der GalliPro® Fit-Gruppe im Durchschnitt um 1,5 Prozentpunkte niedriger als in der Kontrollgruppe. In einem kürzlich abgeschlossenen Versuch konnte sich das Produkt unter kommerziellen Bedingungen beweisen. Über einen Zeitraum von 7 Monaten

Abb. 3: Einfluss von GalliPro® Fit auf die Antibiotikagaben und die Verwürfe am Schlachthof; Ø-Werte der 70 Herden (Chr. Hansen, Versuch Nr. 80559) wurden insgesamt 70 Herden (ca. 1.800.000 Broiler; Ross 308) zufällig der Kontrollgruppe (Standardfutter ohne Zusatz eines Probiotikums) oder der Versuchsgruppe (Standardfutter plus 500 g GalliPro® Fit/t Futter, was einer Dosierung von 1,6 x 109 KBE/kg entspricht) zugeteilt. Die Ergebnisse zeigen deutlich, dass die Tiere der Versuchsgruppe bessere zootechnische Leistungen aufwiesen. So konnte die FVW um 3 Pkt. gesenkt und der EPEF (europäischer Produktionseffizienzfaktor) um 3,5 Prozent angehoben werden (Abb. 2). Mit Blick auf den

Gesundheitsstatus konnte die Versuchsgruppe ebenfalls deutlich punkten. Durch den Einsatz von GalliPro® Fit konnte in 26 Prozent der behandelten Herden der Antibiotikaeinsatz reduziert werden, und auch die Verwürfe am Schlacht­hof nahmen um 26 Prozent ab (Abb. 3). Dies belegt eindeutig den Nutzen von GalliPro® Fit für eine effiziente und nachhaltige Broilerproduktion. Für mehr Informationen zum Einsatz von GalliPro® Fit wenden Sie sich gerne an Martin Geib; Sales Manager DACH unter Geib@biochem.net W


18 Fütterung

Die richtigen Nährstoffe für die Legehennen Um die hohen biologischen Leistungen der Legehybride realisieren zu können, müssen den Hennen alle notwendigen Nährstoffe entsprechend des spezifischen Bedarfs in der richtigen Menge zugeführt werden. Die für die zu erbringenden Leistungen (Wachstum, Federbildung, Eimasseproduktion) benötigten Nähr- und Wirkstoffe ergeben dabei neben dem Erhaltungsbedarf den spezifischen Bedarf. Der Nährstoffbedarf von Legehennen ist demzufolge im Wesentlichen von der biologischen Leistung und dem Körpergewicht abhängig und wird mittels faktorieller Ableitung quantifiziert.

– Erhaltungsbedarf Ansprüche für Futteraufnahme, Atmung, Verdauung, motorische Aktivität und Thermoregulation – Leistungsbedarf Ansprüche für Eibildung, Lebendmassezunahme und Federneubildung Werte zum Bedarf treffen aber noch keine Aussage über die

empfohlenen Inhaltsstoffe im Futter. Hierfür erfolgt eine Überführung des wissenschaftlich ermittelten Bedarfs in die Bedarfsnorm. Dabei werden Sicherheitszuschläge berücksichtigt, die unterschiedlich hoch ausfallen. Da Energie- und Nährstoffdichte im Futter und die Futteraufnahme in einem engen Verhältnis stehen, muss die Futteraufnahme bekannt sein, um auf Grundlage des Bedarfs die Energie-/Nährstoffdichte der Futter zu ermitteln, die in optimaler Weise den Bedarf inkl. Sicherheitszuschläge

decken. Praktisch relevant sind sog. Versorgungsempfehlungen zu Nährstoffgehalten. In der Praxis wird sich neben den wissenschaftlichen Empfehlungen auch an den Managementvorgaben der Zuchtunternehmen für ihre Legehybriden orientiert. Da in der kommerziellen Legehennenhaltung fast ausschließlich lufttrockene Futtermischungen Einsatz finden, ist die Angabe zum Energie- und Nährstoffgehalt bei Futtermischungen i. d. R. auf 88 Prozent Trockensubstanzgehalt bezogen.

Zur Berechnung des Gesamt­ bedarfs der Legehenne an umsetz­barer Energie wird folgende Formel der GfE (1999) angewandt: ME (kJ/d) = (480 + (15 – UT) x 7) x LM0,75 + 23 LMZ + 9,6 x EM UT

= Umgebungstemperatur (°C) LM0,75 = metabolische Lebendmasse (kg/LH) LMZ = Lebendmassezuwachs (g/LH/Tag) EM = tägliche Eimasse (g)

Foto: © agrarfoto.com

D

er Gesamt-Nährstoffbedarf der Legehenne ist als Summe aus Erhaltungsund Leistungsbedarf anzusehen:


Fütterung 19 Die Formel zeigt, dass der Erhaltungsbedarf von der Körpergröße abhängig ist, die durch die sog. Kleibersche Gleichung mittels Körpergewicht 0,75 geschätzt wird. Umgebungstemperaturen unter 15°C erhöhen dabei den Erhaltungsbedarf. Bei der Berechnung des Gesamtbedarfs entfallen z. B. bei einer Herde mit 60 g täglicher Eimasseproduktion ca. 60 Prozent auf den Erhaltungsanteil und 40 Prozent auf den für Leistung benötigten Bedarf. Den dominierenden Einfluss auf den Erhaltungsbedarf besitzt die Lebendmasse. Zum Zeitpunkt der Einstallung in den Legehennenstall haben die Hennen ihre endgültige Lebendmasse noch nicht erreicht. So beträgt die Lebendmasse in der 18. Lebenswoche bei Weiß­ legern ca. 1.250 bis 1.350 g und bei Braunlegern ca. 1.450 bis 1.550 g; in der 72. Lebenswoche ca. 1.800 g/2.000 g. Die Lebendmassezunahme bis zur 32. Lebenswoche findet bei der Bedarfsberechnung Beachtung. Die sich verringernde Lebendmassezunahme ab der 33. Lebenswoche bleibt unter praktischen Bedingungen unberücksichtigt, da sie gewöhnlich von den veranschlagten Sicherheitszuschlägen abgedeckt wird. Diese Energieberechnungsformel trifft nur bei definierten Bedingungen zu. Als solche sind unter Beachtung der praktischen Hennenfütterung insbesondere die Haltung in konventionellen Käfigen und das Vorhandensein einer vollständigen Befiederung anzusehen. Durch die Trennung der Funktionsbereiche und das Platz-Mehrangebot bewegen sich die Hennen in Alternativ­ haltungen wesentlich mehr als in der bewegungsarmen Käfig-/Kleingruppenhaltung. Zusätzliche Bewegung erfordert zusätzliche Energie. Hierfür unterstellt die GfE (1999) einen bei Boden- und Volierenhaltung um 10 Prozent und bei Freilandhaltung um 15 Prozent erhöhten Erhaltungsbedarf. Zu beachten ist dabei, dass sich die Zuschläge von 10 bzw. 15 Pro-

Annahmen

Kleingruppenhaltung

Boden­ haltung

Freiland­ haltung

tägl. Eimasse: 55 g, Körpergewicht: 1.800 g 100 %

106 %

109 %

kein Gefiederverlust, Temperatur: > 15°C

Schätzformel der WPSA (1984) angewandt: ME1 in MJ/kg = 0,01551* g Rohprotein + 0,03431 * g Rohfett + 0,01669 * g Stärke + 0,01301 * g Zucker 1: Stickstoff-korrigiert, d. h. Stickstoffansatz

tägl. Eimasse: 55 g, Körpergewicht: 1.800 g 107 %

114 %

117 %

30 % Gefiederverlust, Temperatur: > 15°C tägl. Eimasse: 60 g, Körpergewicht: 2.000 g 118 %

124 %

128 %

30 % Gefiederverlust, Temperatur: 13°C Eigene Berechnung nach Formel der GfE (1999)

Tab.: Relativer Energiebedarf (%) für Legehennen in Abhängigkeit von Haltungsform, Eimasseproduktion, Körpergewicht und der ­Befiederungszustand falls kann auch bis nach der zent auf den Erhaltungsbedarf Legespitze die Energiedichte und nicht auf den Gesamtbedarf auf 11,6 MJ ME/kg beibehalbeziehen. Gefiederverluste ten werden. Gegenüber einem ergeben zudem einen erhöhten 11,4 MJ ME-Futter müssen Energiebedarf, der in der TabelFutter mit 11,6 MJ ME auch le dargestellt ist. in ihren Nährstoffgehalten Haltungsform, Körpergröße, (Aminosäuren, Mineralstoffe Leistungsniveau, Befiedeetc.) angepasst werden (höhere rungszustand und ggf. auch die Gehalte). Stalltemperatur beeinflussen den Energiebedarf erheblich (siehe Tabelle oben). Die Energiebewertung erfolgt beim Geflügel auf Basis der Hinsichtlich der Energieumsetzbaren Energie (ME). dichte in konventionellem D. h. Angaben zum EnergieLegehennenfutter können gehalt von Futtermitteln und folgende praktische Empfeh- -mischungen werden in MJ ME lungen ergehen: angegeben. – 11,4 MJ ME/kg: Häufig stanSollen Futtermittel energetisch dardmäßiger Energieghalt in bewertet werden, bedient man konventionellem Legehennen­ sich Schätzgleichungen, die alleinfutter. Zu Legebeginn auf Ergebnissen verschiedener bzw. Produktionsstart nur Untersuchungen basieren. Dadann geeignet, wenn der Futbei wird anhand der analytisch terverzehr sehr schnell auf bestimmten Gehalte an Rohpro> 120 g/Henne/Tag ansteigt tein, Rohfett, Stärke und Zucker – 11,6 MJ ME: Vorzugsweise bei der Energiegehalt berechnet. Produktionsbeginn einsetzen, Soll z. B. durch ein Labor der um bei täglichen Futteraufnah- Energie­gehalt von Futtermitmen von unter 110 g/Henne teln für Legehennen bestimmt eine ausreichende Energie-/ werden, so müssen immer diese Nährstoffversorgung zu erreivier Inhaltsstoffe untersucht chen. Nach der 26. Lebens­ werden. woche kann auf 11,4 MJ ME-Futter umgestiegen werZur Berechnung des Geden, wenn die Futteraufnahme halts an umsetzbarer Energie ausreichend hoch ist. Andern- in Futtermitteln wird folgende

Der Energiebedarf wird durch Haltungsform, Körpergröße, Leistungsniveau, Befiederungszustand und ggf. auch die Stalltemperatur bestimmt. Die hohe Bewegungsaktivität in Boden- und Freilandhaltung steigert den Erhaltungsbedarf um 10 bzw. 15 Prozent im Vergleich zur Kleingruppenhaltung. Angaben zum Energiegehalt erfolgen beim Geflügel in umsetzbarer Energie (ME, metabolizable energy). Üblich sind Energiekonzentrationen von 11,4 bis 11,6 MJ ME je kg konventionelles Legehennen­ futter. W


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22 Mobiler Stall

Mobile Hühnerhaltung stößt auf großes Interesse Immer mehr Verbraucher entscheiden sich für Eier aus der ökologischen Freilandhaltung, vor allem dann, wenn die Produkte aus der Region kommen. Eine Chance für Betriebe, in diesen Markt einzusteigen, bieten mobile Hühnerställe.

hat sich über die Jahre zu einem praktikablen und standortangepassten Haltungssystem entwickelt. Heute gibt es zahlreiche professionelle Anbieter mobiler Hühnerställe, die für jeden Einsatzzweck das passende Modell liefern können. Vorteile der mobilen Geflügel­haltung Ein bedeutender Vorteil liegt im optimalen Auslaufmanagement: Legehennen in der Freilandhaltung neigen dazu, die Auslauffläche im stallnahen Bereich sehr intensiv zu nutzen und abzuwei-

den, was sich meist negativ auf Bewuchs, Boden und Grundwasser auswirkt. In der mobilen Hühnerhaltung können durch das regelmäßige und rechtzeitige Versetzen der Mobilställe solche unerwünschten Folgen der intensiven Auslaufnutzung deutlich reduziert werden. Ein weiterer Vorzug mobiler Hühnerställe: Sie bieten die Möglichkeit zur Haltung kleinerer Tierbestände. Dies ermöglicht vor allem kleinen Betrieben den „einfachen Einstieg“ in die Hühnerhaltung, ohne großes finanzielles Risiko. Denn im

Gegensatz zu einem stationären Stall kann man einen Mobilstall wieder verkaufen. Besonders geeignet ist die mobile Hühnerhaltung für Direktvermarkter. Denn Eier aus mobilen Haltungen können bei gezielter Kundeninformation im oberen Preissegment abgesetzt werden. Tiere, die sich wohlfühlen, ein gepflegter Auslauf und ein optisch ansprechender Stall: Alles das steigert die Akzeptanz bei der Kundschaft für dieses Haltungsverfahren und damit die Bereitschaft, einen entsprechend höheren Preis für das Produkt zu zahlen. Der ist allerdings auch nötig. Denn die Investitionskosten je Tierplatz und der Arbeitsaufwand sind in der Regel höher als bei den – meist größeren – stationären Stallanlagen. Vor dem Einstieg in die mobile Geflügelhaltung sollte geklärt sein, ob und in welchem Umfang personelle Kapazitäten für die zusätzlich anfallenden Arbeiten verfügbar sind. Denn daran bemisst sich die angestrebte Tierzahl, die Stallgröße, der Technisierungsgrad und letztliche das Investitionsvolumen. Wer neu

Fotos: © Mitterbauer, Wördekemper, Steiner

D

ie Nachfrage nach Eiern aus der regionalen, ökologischen Freilandhaltung nimmt stetig zu. Betriebe, die an diesem Markt partizipieren möchten, müssen nicht zwangsläufig in große Geflügelställe investieren. Mobile Hühnerställe bieten insbesondere kleineren, direkt- oder regionalvermarktenden Betrieben die Möglichkeit, in die Hühnerhaltung einzusteigen. Die Idee der mobilen Geflügelhaltung ist nicht neu. Bewegliche Geflügelställe gab es schon vor über 80 Jahren. Zum Beispiel, um die Hühner auf die Stoppelfelder zu bringen, wo sie die bei der Ernte ausgefallenen Getreidekörner aufpicken konnten. In den Jahren ab 2000 griff vor allem die biologische Landwirtschaft die alte Idee wieder neu auf und entwickelte sie in modernen Mobilställen weiter. Man sah in der mobilen Geflügelhaltung vor allem eine Möglichkeit, die Überweidung und die damit einhergehenden hohen Nährstoff­einträge im stallnahen Bereich zu reduzieren. Was anfangs noch wie ein vorrübergehender Trend wirkte,


Mobiler Stall 23 in die Geflügelhaltung einsteigt, sollte mit kleineren Einheiten – bis etwa 300 Hennen – beginnen und dann langsam steigern. Zudem wird empfohlen, im Vorfeld Fortbildungs- und Beratungsangebote wahrzunehmen, damit die Arbeiten tier-, sach- und fachgerecht ausgeführt werden kann. Faktoren für die Wahl des Mobilstalls Neben den verfügbaren Arbeitskapazitäten gibt es weitere Faktoren, die Einfluss auf die Art und Größe des Stalls haben. Einer davon ist die auf dem Betrieb verfügbare Zugkraft zum Versetzen des Stalls. Außerdem sollten die Bodenverhältnisse und der Geländetyp Berücksichtigung finden. So sind zum Beispiel tonige „schwere“ Böden in niederschlagsreichen Zeiten nur schwer zu befahren. Man braucht dann schon ein gutes Fahrwerk und bodenschonende Bereifung, um den Stall bewegen zu können. Auch hängige Auslaufflächen erschweren den Transport des Stalls und mindern die Standfestigkeit. Eine weitere Frage, die vorab geklärt sein sollte: Wie häufig und über welche Distanzen muss der Stall bewegt werden? Für größere Entfernungen muss dieser wegeund straßentauglich sein. Ein wichtiger Faktor ist auch der Grad der Technisierung des Mobilstalls. Neben der verfügbaren Arbeitskapazität ist hier vor allem der Standort die wichtige Einflussgröße: Befinden sich die Auslaufflächen im hofnahen Bereich, kann die reguläre Wasserund Stromversorgung auch für den Mobilstall genutzt werden. Bei hoffernen Standorten ist hingegen eine autarke Versorgung unausweichlich. Rechtliche Auflagen ­beachten Schließlich bleibt noch die Frage nach Recht und Gesetz. Auch Mobilställe müssen die gesetzlichen Anforderungen an die Haltung von Nutztieren erfüllen. Welche Bauarten gibt es? Teilmobil Teilmobile Ställe werden mehrmals im Jahr

(ein- bis viermal) zwischen zwei Standplätzen versetzt. Sie sind häufig auf Kufen montiert und haben feste Standplätze mit Wasser und Stromanschluss, zwischen denen sie hin- und hergezogen werden. Daneben gibt es aber auch autark ausgestattete teilmobile Ställe, die Wassertank und Futtersilo auf Kufen mitführen. Vollmobil Vollmobile Ställe werden so häufig versetzt, dass sich die Fläche unter dem Stall auch ohne Nachsaat regenerieren kann. Der stallnahe Bereich der Auslauffläche ist deshalb dauerhaft intakt. Je nach Standort und Vegetationsverlauf ist ein Wechsel nach etwa sieben bis 28 Tagen sinnvoll. Für dieses System sind gute Fahrwerke und eine geschlossene Bodenplatte unerlässlich. Das vollmobile System ist autark, das heißt, der Stall führt Wasser- und Futtervorrat mit. Die Motoren werden mithilfe von Batterien angetrieben, die sich meist aus Photovoltaikanlagen speisen. Parasitenanreicherungen, Überdüngung und Verschlammung des Bodens lassen sich mit einem vollmobilen Stallsystem am besten vermeiden. Die Tiere finden direkt im stallnahen Bereich Grünfutter und nehmen daher mehr davon auf. Der Zugkraftbedarf, die Ansprüche an die Bodenverhältnisse und Topo­ grafie sind etwas geringer als bei teilmobilen Systemen. Aufgrund der aufwändigeren Ausstattung sind die Kosten je Hennenplatz im vollmobilen Stall allerdings höher als in der teilmobilen Version. Vor dem Einstieg gut informieren Aufgrund der stark steigenden Nachfrage hat sich der Markt der Mobilstallhersteller in den vergangenen Jahren vergrößert. Die heute angebotene Palette an Stalltypen bietet für nahezu jeden Betrieb und Einsatzzweck eine bedarfsgerechte Lösung. Vor dem Kauf eines Mobilstalls sollte man sich gut über die mobile Geflügelhaltung und die möglichen Stalltypen informieren. W

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gute Gründe für einen Mobilstall von r– Wördekempe jetzt informieren!


24 Haltung

Ausläufe richtig gestalten Grasbedeckte Ausläufe für Hühner in Freilandhaltung entsprechen am ehesten den natürlichen Bedürfnissen der Tiere. Ausläufe sind daher generell zu begrüßen, auch wenn sie einen höheren Arbeitsbedarf haben und die hygienischen Anforderungen nicht immer einfach einzuhalten sind.

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auf dem Auslauf Schutz finden können.

Eiben, haben auf Geflügelweiden nichts zu suchen. Dagegen ist die Gefahr durch Endophyten, die oft vor allem dem Deutschen Weidelgras zugeschrieben werden, meist viel geringer als angenommen, sofern man keine Rasensorten des Weidelgrases zur Aussaat auf der Weide verwendet. Land­wirtschaftliche Sorten von Deutschem Weidel­ gras werden in aller Regel ohne Endophyten gezüchtet. Die Gefahr der Entwicklung von Alkaloiden, wie Lolitrem oder Ergovalin, ist daher eher gering. Geeignete Gräser wählen Die Auswahl an geeigneten Grünlandpflanzen berücksichtigt im Wesentlichen zwei Kriterien: 1. Es wird eine rasche Entwicklung und 2. eine gewisse Robustheit der Gräser gefordert, weil die Schädigungen durch Abfressen und Picken sowie durch Scharren recht stark sind. Zudem sollte das Saatgut nicht allzu teuer sein, weil die Bestände in der Regel sehr rasch wieder geschädigt und erneut nachgesät werden müssen. Kraut­artige Pflanzen ertragen diese Schädigungen meist nur schlecht und sind auch in der

Fotos: © Elsässer

stark in Anspruch genommen. Eine erste Maßnahme für gute Geflügelweiden ist es folglich, Entweder werden hier Gebüsche die Attraktivität der weiter n der ökologischen Hühnerentfernten Bereiche für die Tiere und Bäume oder aber kleine haltung sind Ausläufe sogar zu steigern. Das gelingt dann gut, Hütten und Unterstände nötig. Pflicht. Sie bieten den Hühwenn entwe­der Teilbereiche in nern Beschäftigung und sind Teil Fallen ganze Stellen im Bestand Stallnähe ausgegrenzt werden einer artgerechten Haltungsform. aus und werden nachgesät oder oder wenn in den entfernt gar neu angelegt, dann ist es Es kommt allerdings nicht wie liegen­den Bereichen genügend bei Rinderweiden unbedingt auf besonders wichtig, dass die neu Schattenplätze und vor allem den Futterwert des Grasbestands angelegten Stellen einige Zeit an, denn die Gräser dienen zwar frei sind, damit diese vom Picken Schutz durch Bäume oder Unterund Schädigen durch die Hühner stände gegeben ist. Dabei sollten auch als Futter und reduzieren die Unterstände nicht allzu weit geschützt sind. Neuansaaten die Gesamtfutterkosten drasauseinander liegen. Üblicherweibrauchen Ruhe für eine gute tisch, sie sorgen zudem über se werden Abstände von etwa Entwicklung. Diese neuangelegihr Carotin für die Farbe des 10 Metern angestrebt. Zudem ten Bereiche sind also dringend Eidotters. Dafür sollte das Gras kann man mit Leitstrukturen aus den intensiven Verbiss der Hüh- auszuzäunen. Zudem empfiehlt es sich, die Weide zu unterteilen zum Beispiel höherem Altgras, ner gut ertragen und nachhaltig (3 Flächen), um den Grasbestand Miscanthus oder gezielten beständig sein. Dazu müssen Baumpflanzungen den Hühnern immer wieder zu schonen. die Gräser nach den intensiven den Weg in die entfernteren Schädigungen durch Picken und Nun sind Hühner bekanntlich Weidebereiche erleichtern. Scharren der Hühner wieder rasch austreiben können. Zudem nicht die allerbesten Weidetiere. Im Grünlandbestand selbst ist Aufgrund des artspezifischen sind auch offene Flächen im eine gewisse Vielfalt anzustreGras wichtig, damit die Tiere ihr Verhaltens der Schutzsuche vor ben. Giftige Pflanzen werden arttypisches „Sandbad“ nehmen z. B. Raubvögeln, entfernen sie von den Hühnern zwar meist sich nicht gerne vom schützenkönnen. Gegebenenfalls köninstinktiv nicht verbissen. Trotzden Stall. Damit werden die nen auch spezielle Sandbäder einzelnen Bereiche des Auslaufs dem sollten Gift­pflanzen wie angeboten werden. Und ganz Jakobskreuzkraut oder Herbstnicht gleichmäßig genutzt, denn besonders wichtig sind gute hyzeitlose möglichst umgehend die stallnahen Flächen wergienische Bedingungen. Zudem entfernt werden. Auch giftige müssen Hühner vor Feinden aus den stark, die weit entfernten Bäume und Sträucher, wie z. B. Bereiche dagegen eher weniger der Luft (Habicht und Bussard)

von Martin ElsäSSer


Haltung 25 Nachsaat meist nur schwer zu etablieren. Sie haben in aller Regel eine zu geringe Konkurrenzkraft und können sich im Altbestand nur sehr schlecht durchsetzen. Spezialbereiche sollten eingerichtet werden Auf der Weide werden zudem Bereiche zum Sandbaden und extremem Scharren benötigt. Das heißt, es ist durchaus in Ordnung, wenn kleinere Bereiche des Aus­laufs ohne Bewuchs sind. Auslaufflächen müssen mindestens so groß sein, dass sie von allen Legehennen gleichzeitig genutzt werden können und eine geeignete Gesundheitsvorsorge getroffen werden kann. Die Auslaufklappen der Ställe sollten bis spätestens 10 Uhr geöffnet werden, vorausgesetzt, die Witterungsbedingungen sind im „normalen“ Rahmen. Bei extremen Bedingungen empfiehlt es sich, die Auslauföffnun­gen geschlossen zu halten. Auslauf­ flächen müssen zum großen Teil aus nutzbarer Vegetationsdecke

bestehen. Ein guter Grünauslauf ist aber im stallnahen Bereich entweder mit Kies (möglichst mit Randeinfas­sungen, damit die Hühner die Kieselsteine nicht komplett in die Fläche verscharren) oder mit Holzhackschnitzeln bedeckt und verhindert so stauende Nässe und die Bildung von Pfützen. Düngen und Pflegen Bei der Auslaufpflege sind im Wesentlichen die Regeln der guten fachlichen Praxis im Grünland zu beachten. Hierzu gehört die zeitweilige Nachmahd zur Säuberung der Flächen und um den Nachwuchs einigermaßen gleichmäßig zu halten. Zudem dient ein Striegeln zusätzlich zum Scharren der Hühner der Durchlüftung der Grasbestände. Hinsichtlich der Düngung gibt es keine besonderen Auflagen, weil die Ausläufe ausschließlich dem Tierwohl dienen. Kurz zusammengefasst – Sorgen Sie für Strukturele-

mente im Geflügelauslauf und pflanzliche Leitstrukturen in entfernte Bereiche, um eine gleichmäßige Nutzung der gesamten Weidefläche zu erreichen. – Bäume und Sträucher sind wichtig als Schutz der Hühner vor Feinden aus der Luft und werden bei Hitze als Schattenspender wichtig. – Bieten Sie den Hühnern in Stallnähe auch unbewachsene Bereiche als Sandbad oder Scharrflächen oder legen Sie spezielle Sandbäder an. – Sorgen Sie mit Nachsaaten gegebenenfalls für eine dichte Vegetationsdecke und verwenden Sie dafür schnell wachsende Grasarten, wie z. B. das Deutsche ­Weidelgras. – Unterteilen Sie die Ausläufe in drei Teile und gewähren den Pflanzen damit ein schonendes Aufwachsen. – Düngen Sie nach Bedarf. W Prof. Dr. Martin Elsäßer, LAZBW Aulendorf, Deutschland

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Was macht das Hühnermobil von Stallbau Weiland so besonders?

Fotos: © XXXXXXXXXX

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er betriebliche Alltag mit den Hühnermobilen wird durch eine intelligente Astro-Steuerung, eine autarke Versorgung mit Futter, Wasser und Energie (Solarpanels), einem praktischen Kotband sowie einer geschlossenen Bodenplatte erleichtert. Durch das einfache Versetzen der Hühnermobile im wöchentlichen Rhythmus bleiben die Grasnarben intakt, zu hohe Nährstoffeinträge und ein hoher Parasitendruck werden vermieden. Dabei wirbt diese Haltungsform durch die sichtbar vitalen Hennen auf grünen Auslaufflächen für sich selbst und wird so zum Kundenmagnet. Für einen hohen Tierkomfort sorgen nicht nur die attraktiven Ausläufe, sondern darüber hinaus weitere Besonderheiten im Stall: Für eine besonders tiergerechte Eiablage sind in allen Hühnermobilen

Einstreunester verbaut. Diese werden üblicherweise mit Dinkelspelzen befüllt und ermöglichen den Hennen die Ausübung ihres arteigenen Nestbauund Eiablageverhaltens und sind ein Blickfang für Ihre Eierkunden. Zum Ruhen stehen den Tieren abgerundete Holzsitzstangen zur Ver-

fügung, die ihren Füßen einen guten Halt und ihren Brustbeinen eine breite Auflagefläche bieten. Zudem verfügen sie im Gegensatz zu Metallsitzstangen über eine geringere Wärmeleitfähigkeit, was den Tieren insbesondere bei kälteren und sehr warmen Temperaturen zugutekommt.

Im großzügig bemessenen, hellen Scharrbereich können die Tiere auch bei ungünstigen Witterungsbedingungen scharren, picken, sonnen- oder sandbaden. Die Erfolgsbeispiele zahlreicher Landwirte mit Hühnermobilen beweisen, dass diese transparente Haltungsform in Kombination mit schmackhaften Eiern positive Wechselwirkungen für den gesamten Betrieb und ein stabiles Grundeinkommen bewirken können. Als Vorreiter seriell hergestellter Hühnermobile freuen wir uns, Sie mit unserer Erfahrung rund um die vollmobile Legehennenhaltung begleiten zu dürfen! INFORMATION: Informationen zur Wirtschaftlichkeit dieses Systems finden Sie unter www.huehnermobil.at

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Entstanden aus der Praxis für die Praxis wird durch den Bau vollmobiler Hühnerställe die Etablierung eines ­rentablen Betriebszweigs mit einer umweltverträglichen und tierwohlorientierten Legehennenhaltung verbunden.


26 Reportage

Edles Holz für Freilandhennen

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inst waren sie die Lieblingsbäume Kaiser Franz Josefs und zierten als Exoten die Wiener Ringstraße. So kamen die aus Asien stammenden Blauglockenbäume auch zu ihrem aristokratischen Namen „Kaiser Franz Josefs-Baum“. Heute wird in der Forstsprache hauptsächlich der Begriff Paulownia verwendet. Deswegen nennt sich das Unternehmen von Matthias und Roland Gutmann und deren Geschäftspartnern Lukas Kniely und Herfried Eisler „Plantownia“. Die Firma aus Bad Gleichenberg in der Südoststeiermark zieht Pflanzmaterial auf, betreibt selbst Plantagen und übernimmt Pflegeschulungen für Partnerhöfe, die Kulturen anlegen wollen. Auch die gemeinschaftliche Vermarktung

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Tag offenen der

Paulownia-Plantage

29. & 30.5. 2021 jeweils ab 10:00 Uhr

& Jungpflanzenverkauf < 15 Jahre zum Wertholz

8353 Kölldorf 38 Tel. +43 660 78 06 743 office@plantownia.at

Anmeldung für geführte Besichtigungen: www.plantownia.at/ plantagenbesichtigung *Die Veranstaltung wird entsprechend den zu diesem Zeitpunkt gültigen Covid19-Schutzmaßnahmen durchgeführt.

Praktische Erfahrungen Dass sich Weidegänse und Enten unter den immens großen Blättern wohlfühlen, haben die Brüder in ihrer eigenen Plantage in Bad Gleichenberg getestet. Erfahrungen mit Legehennen hat ihr Großcousin Bernhard Gutmann, der auf seinem Hof in Kapfenstein unter anderem 9.000 Freilandhühner hält. Diesen stehen des hochwertigen Holzes wird Agroforst als ­Zukunftschance Weiden, Waldflächen und ein über die Gruppe organisiert. Für Um einen entsprechenden Markt Obstgarten zur Verfügung. „Als dieses Gesamtkonzept wurde das in Österreich aufzubereiten, sind Zierbäume sind beim Hof aber Team 2020 mit dem Vifzack der die Steirer seit einigen Jahren auch Blauglockenbäume gestanLandwirtschaftskammer Steierden, die jetzt mit eingezäunt erfolgreich auf der Suche nach mark ausgezeichnet Bauern, die die Kultur anpflanzen sind“, erzählt der Landwirt. wollen. Neben den klassischen Kurzumtriebsflächen kommt Extrem schnellwüchsiges Erhöhter Deckungsbeitrag für Matthias Gutmann auch Holz „Die Bäume wachsen ex­ „Unser Ziel ist es, in Zukunft trem schnell, können im Kurzum- der Agroforst in Frage: „Dabei vermehrt Geflügelhalter anzutrieb schon in 12 Jahren geerntet kommen verschiedene Nutzungs- sprechen“, kündigt Matthias werden und treiben dann wieder formen auf derselben Fläche zum Gutmann an. Diese könnten aus“, erzählt Matthias Gutmann. Einsatz. So kann zwischen den durch die Bäume im Gehege „Kaum eine andere Art legt in so Baumreihen Getreide angebaut mehrere Fliegen mit einer Klapkurzer Zeit so viel an Volumen werden. Diese Kombination wird pe schlagen. Einerseits bieten zu. Ein Jahresring ist mehrere bereits auf einem Partnerbetrieb diese den klassischen Schutz für Zentimeter breit“, sagt der Holz- im Marchfeld getestet Auch Tiere die Tiere. Andererseits wachsen können hier weiden.“ An diesem die Paulownien schnell genug, technologe Ulrich Müller von Punkt kommt für Gutmann das um diese Funktion schon bald der Universität für Bodenkultur Geflügel ins Spiel. Der Bedarf für zu erfüllen. „Wenn die Bäume in Wien. Zudem ist das Materidie Haltung von Freilandgeflügel hiebreif sind, kommt außerdem al extrem leicht. In Österreich ein zusätzliches Einkommen gewachsenes Probenmaterial der und den Anbau von BlaugloHybridsorten wies zudem ein ckenbäumen ergänzen sich seiner mit dem Holz herein, ohne dass die sonst üblichen VorinvestiGewicht von nur 160 bis 190 Einschätzung nach perfekt. Kilo pro Kubikmeter auf. Damit tionen für Zaun und Bewässeliegt das Plantagenholz noch weit Hoher Düngerbedarf „Die rung notwendig wären.“ Der unter jenem der Urform Paulow- Paulownien sind an sich robust. Deckungsbeitrag erhöhe sich so signifikant. Gutmann kann sich nia tomentosa mit rund 300 Kilo. Nur im ersten Jahr brauchen sie mehr Pflege“, so Gutmann. dabei eine Durchforstung in Und nur geringfügig über dem Um einen guten Start ins unterschiedlichen Intervallen gut bekannten Balsaholz. Da die Stämme dennoch sehr stabil sind, Wachstum zu haben, müssen sie vorstellen, da dann immer eine zu Beginn bewässert werden. Bedeckung stehen bleibt und ist das Holz bei Sportartikeln die geernteten Bäume wieder oder für hochwertige Designmö- Zudem braucht es einen Schutz bel gefragt und dementsprechend gegen Verbiss und Fegeschäden. austreiben. Sowohl Wasser als auch ein gut bezahlt. Auch die Industrie Zaun sind auf den Freilauffläist bereits hellhörig geworden Tag der offenen Plantage und sucht aufgrund der außerge- chen üblicherweise vorhanden. Interessenten könnten sich Die Kosten für die Anlage einer jederzeit bei Plantownia melden, wöhnlichen MaterialeigenschafPaulownienfläche fallen damit meint Gutmann. Zudem plant ten Anwendungsmöglichkeiten. viel geringer aus als es auf einem die Firma am 29. Und 30. Mai Mittlerweile gibt es sogar schon herkömmlichen Acker der Fall 2021 einen „Tag der offenen Fixpreisangebote mit bis zu Plantage“ in Bairisch Kölldorf. W 140 Euro/pro m³. Im freien Han- wäre. Im Gegenzug bieten die Paulownien Schatten und Dedel werden auch noch deutlich ckung vor Raubvögeln. höhere Preise erzielt. STEFAN NIMMERVOLL

Foto: © Plantownia

Was haben Bäume und Geflügel miteinander zu tun? Die Brüder Matthias und Roland Gutmann befassen sich als landwirtschaftliche Quereinsteiger seit einigen Jahren mit der Anpflanzung von Paulownien. Auch für Geflügelhalter könnten diese schnellwachsenden Bäume Chancen bieten.


Futterzusatz 27

Pflanzenkohle als Geflügelfutter? Die Fußballengesundheit und die Minimierung des Antibiotikaeinsatzes spielen bei der Geflügelmast eine bedeutende Rolle.

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er Einsatz von aktivierter Pflanzenkohle und/oder einer Proteinreduzierung im Futter stellen einen Ansatzpunkt dar. Die Reduzierung des Proteingehalts ist nachhaltig, emissionsmindernd, in der Tiermast stressminimierend und stoffwechselentlastend. Das Besondere an der Pflanzenkohle ist die enorme Oberfläche des Kohlenstoffgerüsts. Pflanzenkohle sieht mikroskopisch vergrößert aus wie ein Schwamm mit Hohlräumen und Poren, in denen Wasser, Nährstoffe (insbesondere Stickstoffverbindungen, die an der Luft Ammoniak freisetzen) sowie Giftstoffe und Keime gespeichert werden können. Auch kann Pflanzenkohle das 5-Fache ihres Eigengewichts

an Wasser aufnehmen, speichern und wieder abgeben. Der Herstellungsprozess ist jedoch in keinem Fall identisch mit der Herstellung von Holzkohle oder Brennkohle. Einsatz in der Fütterung Holzkohle ist ein seit Jahrhunderten erfolgreich eingesetztes Mittel zur Behandlung von Vergiftungen, sowohl beim Tier als auch beim Menschen. In der

Fütterung von Nutztieren hat sich die Bezeichnung Pflanzenkohle etabliert. In der Literatur wird zum größten Teil von der therapeutischen Wirkung der Pflanzenkohle berichtet. Doch seit einigen Jahren sind vermehrt Versuchsergebnisse mit dem Fokus auf einer Verbesserung von Leistung und Tierwohl zu finden. Unter anderem sind folgende positive Effekte durch die Fütte-

rung von Pflanzenkohle festgestellt worden: – Steigerung der Futteraufnahme – höhere Gewichtszunahmen – eine verbesserte Futtereffizienz – Verbesserung der Fußballengesundheit und trockenere Einstreu – weniger Ammoniakgeruch in Gülle und Stallluft – eine geringere Mortalität – Verbesserung der Fleischqualität Derzeit ist Pflanzenkohle mit unterschiedlichsten Eigenschaften im Handel erhältlich. Der Trockensubstanzgehalt variiert zwischen einzelnen Kohlevarianten von 60 bis 100 Prozent TS, und auch in der Partikelgröße sind durch unterschiedliche Verarbeitungsprozesse erhebliche Körnungsgrößen vorzufinden. W

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28 Einstreu

Im Hühnerstall ist Trockenheit erwünscht

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orweg: Der ständige Zugang der Hühner oder Puten zu trockener, lockerer Einstreu zum Scharren, Staubbaden und Picken ist auch per Gesetz vorgeschrieben. Damit die Fußballen beim Mastgeflügel gesund bleiben, ist eine lockere, scharrfähige und krümelige Einstreustruktur notwendig. Einer verkrusteten oder feuchten Einstreu ist durch geeignete Maßnahmen frühzeitig und ständig entgegenzuwirken. Plattenbildungen und Verkrustungen sind im Vorfeld zu vermeiden.

Die optimale Einstreubeschaffenheit wurde in den letzten Jahren für Tierwohl und Tiergesundheit immer bedeutender. Es gibt die unterschiedlichsten Einstreumaterialien, die jedoch auch ein anderes Management vom Tierhalter abverlangen. Eine trockene, lockere Einstreu führt zu einer Reduktion von Ammoniak im Stall und hat dadurch positive Effekte auf das Verhalten und die Gesundheit der Tiere. Neben dem Wasserbindevermögen und der Quellfähigkeit der Einstreu ist auch das Wasserabgabevermögen ausschlaggebend, da durch ein höheres Wasserabgabevermögen Feuchtigkeit möglichst schnell über die Lüftung aus dem Stall abgeführt werden kann. Die Oberfläche der Einstreu spielt daher eine besondere Rolle. Harte Oberflächen verkleben nicht so schnell und ein Abtransport der Feuchtigkeit über die Lüftung kann leichter erfolgen. Vor dem Einstallen muss jedoch der Boden trocken und warm (vorgeheizt) sein, damit die Einstreuschichte dünn und locker ausgebracht werden kann und es zu keiner kondensierenden Einstreuschicht auf dem Stallboden kommt.

Die Einstreu muss locker sein, damit die Hähnchen wühlen und scharren können. Tipps: 1. Technische Einrichtungen überprüfen: Die beste Einstreu nützt nichts, wenn technische Mängel vorliegen. Daher laufend die Stalltechnik überprüfen. Mängel sollen vor dem Einstallen der Küken repariert werden. Dazu zählen tropfende Nippeltränken, defekte Futterbahnen oder funktionslose Zugluftventile und Sensoren, die falsche Luftraten oder Temperaturen ermitteln. 2. Reinigen und Desinfizieren: Primäre Gefahren für die Darmgesundheit sind die Erreger der Kokzidiose und in deren Folge die nekrotische Enteritis. Besonders in den Wintermonaten soll bei der Reinigung und Desinfektion auch an die Bekämpfung der Oozysten und Sporen gedacht werden. 3. Biofilm entfernen: Die Rückstände der über das Trinkwasser verabreichten Vitamine, Mineralstoffe, Medikamente und organischen Säuren hinterlassen eine Schleimschicht in den Trinkwasserleitungen.

Bakterien, Algen, Pilze und Protozoen siedeln sich an. Einige Organismen hinterlassen Toxine. Diese schädigen die Darmwand, dadurch wird die Schleimproduktion angeregt. Der Wasserbedarf der Tiere steigt an, die Einstreu verklumpt und die Oberfläche verschmiert. Eine regelmäßige, gründliche Reinigung und Desinfektion der Wasserleitung ist deshalb ein Muss. 4. Das Aufheizen des Stalls: Der Boden soll auf nahe 30 °C aufgeheizt werden, bevor eingestreut wird. Alle Oberflächen sollen abgetrocknet sein. Kältebrücken, an denen Kondenswasser entsteht, werden zusätzlich mit entsprechend dichterer Einstreu versehen. 5. Auswahl der Einstreu: Hobelspäne, Strohpellets und kurz gehäckseltes Stroh wirken hygroskopisch. Die Auswahl erfolgt betriebsindividuell. Nur so viel Einstreu ausbringen, wie die Küken durcharbeiten können, sonst bildet sich leicht Kondenswasser unter der Einstreu. Nasse Stellen unter den

Tränken sofort entfernen und erneut nachstreuen. 6. Wasserversorgung anpassen: Die Anzahl der Trinkwasserlinien und die Höhenjustierung sind entsprechend dem Alter der Küken anzupassen. Die Tiere sollen mit leicht gestrecktem Hals Wasser aufnehmen, dies kommt ihrem natürlichen Trinkverhalten gleich und verhindert Spritzwasser. 7. Augenmerk auf Futter-/Wasserverbrauch: Das Futter-Wasser-Verhältnis zeigt an, ob die Verdauung stabil ist. Die Werte können den Stallkarten der Zuchtfirmen entnommen werden. Richtig dosiert und eingesetzt, haben Säuren eine darmstabilisierende Wirkung, jedoch hinterlassen diese einen Biofilm. Der Einsatz soll mit dem Futtermittelhersteller und/oder Tierarzt besprochen werden. 8. Täglich Kot beobachten: Frisch abgesetzter, mit Bläschen durchsetzter Blinddarmkot ist das erste Anzeichen einer Verdauungsstörung. Oder ist der Kotballen breiig-wässrig und enthält schon unverdaute Futterbestandteile, muss rasch gegengesteuert bzw. externer Rat eingeholt werden. 9. Kükenverteilung im Stall: Durch die Verteilung der Küken über den gesamten Stallraum zeigen die Tiere die richtigen Werte des Stallklimas an. Die genauen Richtwerte können der Stallkarte der Zuchtfirma entnommen werden. Um ganz sicher zu gehen, verlassen sich die Profis auf die Temperaturmessung der Küken mittels Fieberthermometer. W DI Gerda Weber in Geflügelexpertin in der LK Kärnten.

Foto: © AMA

Ziel eines jeden Geflügelmästers muss es sein, dass die Einstreu bis zum Mastende trocken bleibt, dann steht der Tiergesundheit, dem Tierwohl und letztlich einem erfolgreichen Mastergebnis nichts im Wege, weiß GERDA WEBER.



30 Advertorial

Was wirkt gegen die Rote Vogelmilbe? Die Rote Vogelmilbe ist jedem Geflügelhalter gut bekannt. Der Parasit tritt sowohl bei Hühnern und Puten als auch bei vielen anderen Wild-, Zier- und Nutzgeflügelarten auf. Der Befall mit der Milbe führt dabei nicht nur zu starkem Unwohlsein und erhöhtem Stress bei den Tieren, der zu Kannibalismus führen kann, sondern es können auch verschiedene Krankheitserreger übertragen werden. Es wurden unter anderem bereits die Erreger der Aviären Influenza, der Newcastle Disease, der Geflügelpocken, der Geflügelcholera, des Rotlaufs sowie Salmonellen (inkl. der Erreger des Hühnertyphus und der Pullorumseuche) und E. coli in den Milben nachgewiesen.

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n erster Linie schadet die Rote Vogelmilbe dem Geflügel direkt durch Blutsaugen (Abbildung Entwicklungszyklus RVM). Sowohl die Protonymphen als auch die Deutonymphen und die adulten Milben saugen Blut. Der Blutverlust kann hierbei selbst bei geringem Befall bereits tödlich für Küken und Jungtiere sein, bei schwerem Befall kann es auch zu Todesfällen bei adulten Tieren durch Blutarmut kommen. Dabei können die Tiere jede Nacht von mehreren tausend Milben befallen werden. Zusätzlich zum Blutverlust kommt es zu Entzündungen der Milbenbisse, was wiederum einen starken Juckreiz bei den Tieren auslösen kann.

WERBUNG

Stress im Stall Ist eine Geflügelherde von der Roten Vogelmilbe befallen, kann es schnell zu negativen Verhaltens­ änderungen und Beeinträchtigung des Tierwohls in der Herde kommen. Dazu gehören vermehrtes Kratzen, vermehrte Gefiederpflege und Unruhe

während des Tages und der Nacht. Aufgrund dieses Stresses kann es zu einer Immunsuppression kommen und die Herde wird anfälliger für Erkrankungen. Stress kann darüber hinaus zu Kannibalismus in der Herde führen, der häufig nur sehr schwer einzudämmen ist. Zoonosegefahr Die Rote Vogelmilbe ist nicht wirtsspezifisch, das heißt sie kann von verschiedenen Wirten Blut saugen. Sie wurde bereits bei vielen verschiedenen Vogelarten und auch Säugetieren, wie Nagern, nachgewiesen. Aber die Rote Vogelmilbe kann auch den Menschen befallen. Durch den Biss kommt es häufig zu stark juckenden Hautreizungen, der sogenannten „Vogelhalterkrätze“. Zusätzlich besteht die Gefahr, dass die Rote Vogelmilbe auch als Krankheitsüberträger fungieren kann.

an dunklen Plätzen im Stall. Durch diese Lebensweise ist es sehr schwer, gerade geringe bis mittelgradige Befälle mit der Milbe zu entdecken. Neben der Kontrolle von möglichen Milbenverstecken während der Lichtperiode kann es auch sinnvoll sein, die Herde außerhalb der Lichtperiode auf mögliche Anzeichen eines Befalls (Unruhe, Kratzen, Gefiederpflege) zu beobachten. Therapie und Vorbeugung Die Therapie eines Rote Vogelmilben-Befalls ist somit sehr wichtig, um Sie, Ihre Mitarbeiter und Ihre Tiere zu schützen. Es gibt sowohl physikalische als auch chemische und biologische Möglichkeiten, um den Befall mit der Rote Vogelmilbe zu reduzieren. Die meisten Methoden sind jedoch sehr zeitin-

tensiv in der Anwendung oder wirken nur unzureichend. Seit 2017 gibt es jedoch ein Mittel mit dem Wirkstoff Fluralaner, welches über das Trinkwasser verabreicht wird und so mit wenig Zeitaufwand eingesetzt werden kann. Zudem besteht bei fachgerechter Anwendung nicht die Gefahr einer Resistenzbildung. Das Mittel wird in zwei verschiedenen Packungsgrößen angeboten, perfekt für Ihre Betriebsgröße. Weitere Informationen zu dem Mittel und zum Milbenmanagement erhalten Sie auf www.vogelmilbenexperte.at oder bei Ihrem Tierarzt. W Björn Oberländer, Fachtierarzt für ­Wirtschafts-, Wild- und Ziergeflügel, Manager Tierärztliche Fachberatung, Geflügel & Fische, Intervet Deutschland GmbH

Befall erkennen Einen Befall mit der Roten Vogelmilbe zu erkennen, ist nicht immer einfach, denn die Milben saugen vorrangig nachts Blut bei den Tieren und verstecken sich tagsüber

Stiche der Roten Vogelmilbe am Menschen

Der Entwicklungszyklus der Roten Vogelmilbe (Dermanyssus gallinae)

Fotos: © MSD

von Björn Oberländer


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...die Rote Vogelmilbe als lästiger Parasit durch Blutsaugen nicht nur Ihr Tier schädigt, sondern auch eine Vielzahl von Krankheitserregern übertragen kann. Darüber hinaus kann die Milbe auch den Menschen befallen. Schützen Sie Ihre Tiere, Ihre Mitarbeiter und sich selbst. Eine effektive Lösung stellt die Trinkwasserapplikation eines Mittels mit dem Wirkstoff Fluralaner dar.


32 Hygiene

Biosicherheit ist absolut aktuell Biosicherheit auf Geflügelbetrieben umfasst alle getroffenen Maßnahmen, um die Gefahr der Einschleppung und Ausbreitung von Infektionserregern zu minimieren, damit die Tiere gesund bleiben.

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und Haltung von Ziergeflügel dienen, nichtsdestotrotz enthält dieser Artikel wichtige Tipps, die für alle Geflügelhalter Geltung haben.

urch diese Maßnahmen versuchen Geflügelhalter auf bestmögliche Weise, ihre Tiere vor Krankheiten zu schützen. Auch mit einem ausgezeichneten Management ist es jedoch unmöglich, ein Null-Risiko für Krankheitsausbrüche zu erreichen. Externe Biosicherheit bedeutet, dass Betriebe mit der Außenwelt in Kontakt sind und dabei versuchen zu verhindern, dass Krankheitserreger in den Betrieb hereinkommen oder ihn verlassen. Interne Biosicherheit umfasst Maßnahmen, die die Ausbreitung von Krankheiten in den landwirtschaftlichen Betrieben bekämpfen. Die Geflügelhygieneverordnung hat zum Ziel, Geflügelbestände vor wirtschaftlichen Schäden durch Tierseuchen und anderen Erkrankungen bestmöglich zu schützen. Grundlage dafür sind einheitliche Biosicherheitsmaßnahmen, die das Risiko des Eintrags von Erkrankungen in den Betrieb sowie die Verbreitung im Betrieb weitestgehend reduzieren sollen. Die Verordnung betrifft grundsätzlich alle geflügelhaltenden Betriebe, die Geflügel zu Erwerbszwecken halten.

1. Geflügel-Elternbetriebe (Zucht- und Vermehrungs­ betriebe) 2. Brütereien 3. Küken- und Geflügel-Jungtierlieferbetriebe 4. Aufzuchtbetriebe für Zucht­ geflügel 5. Aufzuchtbetriebe für ­Junghennen 6. Legehennenbetriebe und 7. Geflügelmastbetriebe

Die Verordnung gilt für folgende Betriebe:

Die Geflügelhygiene-VO gilt nicht für die Haltung von Geflü-

Die Allgemeinen Hygienebestimmungen besagen, dass – in den Betrieben nur Wasser, das den mikrobiologischen Anforderungen der Trinkwasserverordnung (BGBI. II Nr. 304/2001) entspricht, verwendet werden darf – in diesen Betrieben nur Futter verwendet werden darf, bei dem geeignete Maßnahmen zur Verhinderung der Kontamination mit Salmonellen angewendet wurden – Betriebsanlagen, Gebäude, Einrichtungen und Ausstattungsgegenstände sich in einem guten Erhaltungszustand befinden müssen, sodass gel, dessen Fleisch und Eier ausdie Einhaltung guter Hygieneschließlich für den privaten häusbedingungen gegeben ist und lichen Gebrauch des Tierhalters Reinigungs- und Desinfektidienen, sowie für die Haltung onsarbeiten leicht durchführvon weniger als 350 Tieren, von bar sind denen ausschließlich die direkte – Lage, Anordnung und ProAbgabe von Fleisch und Eiern in kleinen Mengen durch den duktionsweise der Anlagen, Erzeuger an den Endverbraucher Einrichtungen und Gegenoder an örtliche Einzelhandelsustände für die jeweilige nternehmen, die diese ErzeugnisProduktionsart geeignet sein se direkt an den Endverbraucher müssen und die Verhindeabgeben, erfolgt. Ebenso gilt die rung der Einschleppung und Verordnung nicht für Betriebe, Ausbreitung von Krankheiten die ausschließlich zur Zucht ermöglichen

MASSGESCHNEIDERTE REINIGUNGSTECHNIK

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Hygiene 33 – in den Betriebsgebäuden durch geeignete Maßnahmen dafür zu sorgen ist, das Eindringen von tierischen Schädlingen (Insekten, Vögel, Nagetiere etc.) zu verhindern; auch sonstige Haustiere sind von Betriebsräumen fernzuhalten – für eine klare Trennung zwischen einzelnen Funktionsbereichen bzw. Stallräumen zu sorgen ist, wenn an einem Standort mehrere Produktionseinheiten betrieben werden – die Betriebe nur solches Geflügel halten dürfen, das den Bestimmungen dieser Verordnung unterliegt; Ziergeflügel oder andere Vögel müssen klar getrennt sein – für eine tierärztliche Betreuung des Bestands Sorge zu tragen ist; Hygienevorschriften für die Produktion sind in Zusammenarbeit mit dem Betreuungstierarzt festzulegen und dem Betriebspersonal zur Kenntnis zu bringen – das Betreten von Stallräumen und Brütereien nur mit eigens bereitgestellter Überbekleidung (inkl. Kopfbedeckung) und Schuhwerk zulässig ist, welches regelmäßig gereinigt und desinfiziert werden muss – betriebsfremde Personen den Betrieb nur in Begleitung und unter Einhaltung aller

Hygiene­erfordernisse betreten dürfen – die Reinigung und Desinfektion von Vorräumen, Stallräumen und befestigten Ausläufen und Zugängen sowie Geräten nach jedem Entfernen des Geflügels zu erfolgen hat – Hygiene beim Transport zu beachten ist – bei Seuchenverdacht eine Meldepflicht besteht – amtliche Kontrollen durchzuführen sind Um eine sowohl tiergerechte als auch wirtschaftliche Geflügelhaltung zu ermöglichen, hat die Tiergesundheit oberste Priorität. Die Reduktion von Krankheitsausbrüchen muss einerseits in Anbetracht des Tierwohls und andererseits aus ökonomischer Sicht ein wichtiges Anliegen des Landwirts sein. Biosicherheitsmaßnahmen lassen sich in zwei Kategorien einteilen. Einerseits muss vermieden werden, dass Erreger in den Betrieb eingeschleppt werden und andererseits ist die Vermeidung der Erregerverschleppung am Betrieb genauso wichtig. Vermeidung des Erreger­ eintrags und der Erregerverschleppung Der Tierbestand muss möglichst effektiv vor Krankheitserregern abgeschirmt werden.

Jeder Betrieb, egal ob Elterntier-, Junghennen-, Legehennen- oder Mastbetrieb, benötigt einen befestigten Vorplatz. Nur so können gründliche Reinigung und Desinfektion vor dem Stall vorgenommen werden, welche ein Ab- und Verladen der Tiere ohne Kontaminationsgefahr ermöglichen. Besonders wichtig ist eine Hygieneschleuse zwischen dem Vorraum und dem eigentlichen Stall mit ordnungsgemäßem Schuh- und Kleidungswechsel sowie das gründliche Händewaschen, sowohl beim Betreten als auch beim Verlassen des Stalls. Hierbei sind Einmalhandtücher Stoffhandtüchern vorzuziehen. Die Hygieneschleuse sollte im Idealfall aus einer baulichen Barriere bestehen. Sie ist sauber zu halten und genauso wie der Stall regelmäßig zu reinigen und desinfizieren. Für jeden Stall muss jeweils eine saubere, stallspezifische Stallkleidung zur Verfügung stehen, die zwischen dem eigentlichen Stall und der Hygienebarriere im Vorraum verbleibt. Diese ist regelmäßig zu waschen. Zusätzlich muss eine stets intakte Wanne zur Schuhdesinfektion bereitstehen, welche regelmäßig mit frischer Desinfektionslösung neu zu befüllen ist. Außerdem gelten auch für Fremdpersonal, wie Hand-

werker und Fangtrupps, strenge Hygienevorgaben. Gleiches trifft natürlich auch für den Tierarzt, beziehungsweise Kontrollorgane zu. Wie in den AMA-Gütesiegelproduktionsrichtlinien geregelt (aber nicht gesetzlich vorgeschrieben), wird empfohlen, ein „Besucherbuch“ zu führen oder alle Besucher im Herdenbestandsblatt zu vermerken. Betriebsfremde Personen dürfen den Stall nur dann betreten, wenn es unbedingt erforderlich ist. Außerdem muss die Gebäudesubstanz regelmäßig einer Überprüfung unterzogen werden und, falls notwendig, sind Instandhaltungsmaßnahmen durchzuführen, um Krankheitserregern und Schädlingen die Möglichkeit zu nehmen, sich in Risse und Fugen zurückzuziehen. Haustiere (Hunde, Katzen etc.) dürfen keinesfalls in den Stall oder in den Stallvorraum, da sie potentielle Salmonellenträger sind und ebendiese ausscheiden können. Geräte, wie Schaufeln, Besen etc., sind nur jeweils für die Verwendung in einem Stall vorzusehen, um nicht eventuell Erreger von einem Stall in den anderen zu verschleppen. Alle Geräte müssen nach der Ausstallung gereinigt und desinfiziert werden. Das Stallumfeld sollte vollständig befestigt


34 Hygiene

Ein großes Augenmerk ist auch auf die Einstreuhygiene zu legen. Die Lagerung der Einstreu hat in überdachten und geschlossenen Lagerräumen zu erfolgen, um Wild- und Haustiere sowie Schadnager fernzuhalten. Des Weiteren muss eine ordentliche Schadnager- und Ungezieferbekämpfung durchgeführt werden. Hier gilt es, die Unterschlupf- und Versteckmöglichkeiten und das Nahrungsangebot für Schadnager zu reduzieren. Ein Schadnagerbekämpfungsplan, in dem die Köderboxen vermerkt sind, muss erstellt werden. Auch müssen die Köderboxen immer wieder einer Kontrolle unterzogen und bei Bedarf nachgefüllt werden. Die Gefahren einer Geflügelpest sind bedrohlich aktuell. Die Geflügelpestverordnung regelt: Überwachung von Geflügel und Wildvögeln: – Geflügel und Wildvögel sind von der Behörde im Rahmen eines Überwachungsprogramms stichprobenartig auf das Vorhandensein von Geflügelpestviren zu untersuchen. – Allgemeine Meldepflicht bei Auffinden toter Wasser- oder Greifvögel. – Meldung der Geflügelhaltung: Die Haltung von Geflügel oder anderen in Gefangenschaft gehaltenen Vögeln ist der Behörde (Bezirkshauptmannschaft/ Magistrat) binnen einer Woche ab Aufnahme der Haltung zu melden. Diese Meldepflicht gilt auch für Zoos, Tierheime, Hobbyhaltungen und Kleinhaltungen sowie für Haltungen zu jagdlichen Zwecken (z. B. Jagdgatter). Die Meldung hat schriftlich an die Behörde zu erfolgen. W

Hygiene beim ­ ichtigsten ­Futtermittel w Neben der Versorgung mit Energie und essentiellen Nährstoffen ist das Bereitstellen ausreichender Wassermengen in geeigneter Qualität eine entscheidende Voraussetzung für Gesundheit, Wohlergehen und Leistungsfähigkeit der Nutztiere.

E

ine aus quantitativer und qualitativer Sicht bedarfsgerechte und hygienisch einwandfreie Wasserversorgung wird auch im Tierschutzgesetz gefordert. Laut Geflügelhygiene­ verordnung muss das Wasser Trinkwasserqualität haben und muss, wenn man Wasser aus einem eigenen Brunnen verwendet, einmal jährlich auf Keim­ gehalt untersucht werden. Probleme durch mangelnde Wasserqualität: – reduzierte Wasseraufnahme und daraus folgend reduzierte Futteraufnahme – sinkende Mast- und Legeleistung, Schwächung des Immunsystems und Hang zu Erkrankungen (Durchfall, Kannibalismus …) – Übertragung von Krankheitserregern – Parasitenaufnahme (Eintrag Oberflächenwasser) – Unzureichende Wirkung von über das Trinkwasser verabreichten Medikamenten (besonders bei hartem oder eisenhaltigem Wasser). Anforderungen an die Wasserqualität Tiere müssen Zugang zu Tränkeeinrichtungen haben, die durch einen hohen Tränkezufluss eine zügige Aufnahme ausreichender Mengen an Wasser ermöglichen. Die Tränkeeinrichtungen sollten leicht zu reinigen und so angebracht sein, dass eine mögliche Kontamination des Wassers auf ein Minimum begrenzt wird. Neben der ausreichenden Verfügbarkeit von Tränken und der Sauberhaltung dieser, ist auch auf die Wasserqualität ein Augenmerk zu legen. Auf jeden Fall soll den Tieren kein Wasser zugemutet werden, das man nicht auch selbst trinken

würde bzw. das grundsätzlich für die Aufnahme durch den Menschen nicht geeignet ist. Trinkwasser aus der öffentlichen Ortswasserleitung unterliegt strengen Anforderungen und Untersuchungen und kann deshalb ohne Bedenken eingesetzt werden. Nicht nur die Wasserquelle, sondern auch Wasserleitungen am Betrieb sind regelmäßig zu kontrollieren. Im Laufe der Zeit bildet sich selbst bei Ortswasser­ anschluss in den Leitungen ein sogenannter „Biofilm“. Dieser ist eine Schleimschicht, in der Bakterien, Algen, Pilze und Protozoen eingebettet sind. Durch Anhaften, Vermehren und Verfestigen von Ablagerungen ist dort die Keimkonzentration um ein Vielfaches höher als im vorbeiströmenden Wasser, wobei aus dem „Biofilm“ ständig Bakterien und deren Giftstoffe freigesetzt werden. Vor allem bei Küken wirkt sich ein Biofilm verstärkt negativ aus. Durch den geringeren Wasserbedarf – naturgemäß benötigen Küken weniger Wasser als älteres Geflügel – kommt es in den Leitungen nur zu einem geringen Wasserdurchfluss. Dieser Umstand, verbunden mit den erforderlichen hohen Temperaturen für die Kükenaufzucht, bietet ideale Bedingungen für die

Vermehrung von Schadbakterien in den Tränkeleitungen. Auch vor dem Durchgang gründlich gereinigte Leitungen bilden schnell wieder einen neuen Biofilm. Daher bei Küken mehrmals täglich die Tränkeleitungen spülen bzw. Stülptränken reinigen! Beurteilung der Wasserqualität Neben den physikalischen und chemischen Eigenschaften des Wassers (z. B. pH-Wert, Gehalt an organischen und anorganischen Inhaltsstoffen) sind hier auch biologische Kenngrößen zu berücksichtigen. Maßnahmen zur Tränkewasserdesinfektion Eine Tränkewasserdesinfektion wird mit verschiedenen Verfahren erreicht, die sich hinsichtlich Arbeitssicherheit, Investitionskosten, Handhabung etc. unterscheiden. Die wichtigsten sind: – Anolyte (Elektrolytische Herstellung von Chlor vor Ort aus Wasser, Salz und Strom) – Chlordioxid – Elektromagnetische Reinigung – UV-Bestrahlung – Quartäre Ammoniumverbindungen Wird eine Tränkewasserdesinfektion angedacht, so sollte diese Maßnahme vorab mit dem Betreuungstierarzt oder der Betreuungstierärztin besprochen werden. W

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sein und der angrenzende Pflanzenbewuchs ­möglichst gering gehalten werden, um weder Schadnagern noch Wildvögeln Unterschlupf zu bieten, da auch diese mögliche Salmonellenausscheider sein können. Generell muss auch das Betriebsgelände um den Stall gereinigt werden. Ein Kalken des Bodens in einem Umkreis von ca. 3 Metern wird empfohlen.


Advertorial 35

H5N8 – Biosicherheit ist entscheidend! Trotz der Weiterentwicklung landwirtschaftlicher Techniken und neuer, innovativer Technologien wird auch der Landwirtschaftsbereich mit immer neuen Herausforderungen auf nationaler und internationaler Ebene konfrontiert, und derzeit scheint es so, als ob eine Hiobsbotschaft die andere abzulösen versucht.

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Reinigung Die effektive Reinigung von Ober­flächen

und Geräten gewährleistet die bestmögliche Voraussetzung für die Desinfektion. Desinfektion Erfolgreiche Desinfektion ist die Beseitigung von Mikroorganismen durch Auswahl eines bewährten Desinfektions­mittels, das in der richtigen Konzentration und angemessener Einwirkzeit eingesetzt wird.

Schutz Umfassende Biosicher­ heitsmaß­nahmen sind erforderlich, um zu verhindern, dass Mikroorganismen wieder in saubere Gebäude und Anlagen eindringen und diese kontaminieren. Zusammenschluss zu weltweit führendem Unternehmen Die Firmen HYPRED SAS, ANTI-GERM International,

­ EDENTECH Ltd., LCB SAS, M G3 QUIMICA, CHOIZY, ­KILCO® und SOPURA finden sich durch Akquisitionen in den letzten Jahren in einer Firmen­gruppe wieder. Durch diesen Zusammen­ schluss von Hygiene-Spezialisten wurden gezielt Fähigkeiten, Fachwissen inter­nationaler Experten für Biosicherheits­lösungen und Ressourcen gebündelt. Unter neuem Firmennamen entstand somit ein weltweit führendes Unternehmen mit Produktions­standorten in 30 Ländern – darunter auch in Österreich und Deutschland. Weltweit sind über 700 KERSIA Spezialisten in über 120 Ländern für Hygiene und Lebensmittelsicherheit im Landwirtschafts- und Nahrungs­mittel­sektor für zukünftige Heraus­forderungen gerüstet. Vereint unter einem neuen gemein­samen Banner und mit einem umfassenden Portfolio wertsteigernder Produkte und Lösungen zur Verhinderung von Krankheiten und Kontamination bei Mensch und Tier, geben wir nun den Weg als weltweit führendes Unternehmen in unserer Branche vor. W www.kersia-group.com

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erzeit ist es in unseren Breiten die Vogelgrippe H5N8, und wir tun gut daran, es nicht nur bei der Hoffnung beruhen zu lassen, dass die Maßnahmenverordnung über Schutz- und Tilgungsmaßnahmen zur Bekämpfung der Geflügelpest die Ausbreitung gerade in unserem Betrieb verhindert. KERSIA bietet gewerblichen Betrieben eine Vielzahl von DVG- und EN-getesteten Desinfektionskonzentraten zur Erhaltung von Biosicherheit und Personalhygiene an. Nutzen Sie das Know-how von KERSIA, einem der größten internationalen Playern für Hygiene und Biosicherheit in der Landwirtschaft, und setzen Sie auf Sicherheit und Profitabilität mit Spezialprodukten. In diesem Zusammenhang engagiert sich Kersia für die Unterstützung von Geflügelhaltungsbetrieben durch das Angebot vollständiger, umfassender und getesteter Biosicherheitsprodukte und -lösungen im Rahmen unserer „Reinigungs-, Desinfektions- und Schutzprogramme“.


36 Mobiles Schlachten

Der Schlachthof kommt zum Federvieh Die Nachfrage vieler Konsumenten nach Fleisch von regionalem Geflügel steigt seit einigen Jahren stetig. Die Ausweitung des Angebots wurde bisher durch die fehlende Möglichkeit einer regionalen Schlachtung gebremst. Nach über zweijähriger Projektphase gibt es nun in Tirol eine innovative Lösung: Die mobile Geflügelschlachtung, die der Maschinenring Tirol betreibt. Von Felix Weber

N

eue Möglichkeiten für Direktvermarkter: In Tirol vermarkten bisher nur wenige Pioniere Geflügelfleisch. Die Selbstversorgung mit Geflügelfleisch liegt lediglich bei rund einem Prozent! Ziel ist es, den Selbstversorgungsgrad schrittweise zu erhöhen. Ab sofort steht in Tirol eine mobile Schlachteinrichtung für Geflügel zur Verfügung – beispielweise zur Schlachtung von Legehennen, die dann als sogenannte Suppenhennen vermarktet werden.

Aus der Praxis Mit der Mobilen Geflügelschlachtung können jegliche Art von Geflügel – von Lege- und Masthenne, über Puten und Enten bis hin zu Gänsen – geschlachtet werden. Die Mobile Geflügelschlachtung kommt in Form eines großen Autoanhängers auf den Betrieb. Am Betrieb muss ein geeigneter, möglichst ebener Standplatz vorhanden sein. Am Standplatz wird ein 16A Starkstromkabel und ein ¾“ Wasserschlauch

Das gerupfte Tier wird in weiterer Folge durch eine Luke in den reinen Bereich weitergegeben. Dort erfolgt das Ausnehmen und damit einhergehend die Fleischbeschau durch den Metzgermeister. Anschließend werden die Schlachtkörper in einem mit kaltem Wasser gefüllten Becken vorgekühlt. Nach einigen Minuten im Chillbecken werden die Schlachtkörper dem Landwirt zur weiteren Kühlung und späterer Verpackung übergeben. Die Kühlung und Verpackung Der Anhänger ist in einen reinen der Schlachtkörper obliegen wiede­rum dem Landwirt. Optiound einen unreinen Bereich nal kann dazu ein Kühlanhänger aufgeteilt. Im unreinen Bereich samt Abtropfwägen beim Maübernimmt der Metzger die zu schinenring ausgeliehen werden. schlachtenden Tiere aus den Damit das Wasser nach dem Fangkisten. Die anschließende Betäubung erfolgt elektrisch. Das Schlachtvorgang bzw. dem Chillbecken vom Fleisch abtropfen Betäubungsgerät stellt die optikann, empfiehlt sich der Einsatz male Stromstärke automatisiert von Abtropfwägen. ein und zeigt per Lichtsignal, wenn die Betäubung abgeschlos- Für die Entsorgung der Schlacht­ sen ist. Anschließend erfolgt das abfälle ist der Landwirt selbst zuständig und hat einen geeigEntbluten in Schlachttrichtern, wobei das Blut separat aufgefan- neten Behälter vorzubereiten. Nach beendeter Schlachtung gen wird, der Brühvorgang und wird der mobile Schlachthof am das Rupfen per Rupfmaschine.

für den Betrieb des Hängers benötigt. Für die Ableitung des Schmutz­ wassers muss in der Nähe des Standorts ein Kanal oder eine Güllegrube vorhanden sein. Damit keine unnötigen Wartezeiten entstehen, sind bereits einige Tiere in Kisten vorzubereiten. Für das Fangen von weiteren Tieren bringt der Metzger fünf Geflügelkisten mit, mit denen während des Aufbaus weitere Tiere gefangen werden können.

Betrieb gereinigt und desinfiziert, bevor es zum nächsten Einsatz geht. Die Preise variieren je nach Geflügelart. Hinzu kommt eine Einsatzpauschale für den Aufund Abbau, die Reinigung und Desinfektion des Schlachtmobils und eine Entschädigung für die gefahrenen Kilometer des Metzger-Teams samt Schlachtmobil. Um eine möglichst gute Auslastung zu erreichen und die Kosten für die Betriebe so gering wie möglich zu halten, werden vom Maschinenring Touren zusammengestellt. In diesem Fall werden die Kilometerkosten auf die Betriebe aufgeteilt. So profitieren auch Landwirte mit kleineren Partien von der Innovation. Für viele Betriebe ist die Geflügelhaltung eine attraktiver Betriebszweig, jedoch die Anschaffung eigener Gerätschaften und der Bau von Räumlichkeiten für die Schlachtung meist wirtschaftlich nicht darstellbar. W Felix Weber ist Mitarbeiter der ­MR-Service Tirol.

Foto: © Weber

Rechtliche Herausforderungen Die Coronakrise hat die negativen Seiten der Fleischindustrie in den Fokus gerückt. Kostendeckend gearbeitet werden kann dabei nur über die Masse. Regionale Schlachtbetriebe stehen daher vor der Herausforderung, sowohl wirtschaftliche als auch rechtliche Hürden zu überwinden. Die zahlreichen Auflagen sind bereits für Kleinbetriebe schwer umsetzbar, dementsprechend schwierig war es, diese auf das Konzept der mobilen Schlachtung umzulegen.


Firmen berichten 37

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sertank, Tierwiegung, Dosierpumpe, GSM-Alarmierung, Fernzugriff über Internet oder ein abgeschlossener Wintergarten sind optional ­erhältlich. Der Mobilstall von Steiner ermöglicht dem Landwirt somit effiziente

Arbeitsbedingungen, verringert den Zeitaufwand und bietet die gleichen technischen Rahmenbedingungen in puncto Hygiene und Stallmanagement wie ein massiver Stall. Mit einem entscheidenden Unterschied: Er kann aufgrund seiner Räder mit

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