01/2021 Rinderprofi

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FEBRUAR 2021

Lely Astronaut A5 Der Meilenstein in der Melktechnik

Lely Astronaut A5 - Melkroboter Mehr als 25 Jahre nach der EinfĂźhrung des ersten Lely Astronaut hat Lely neuerlich einen Meilenstein in der Melktechnik gesetzt: den Lely Astronaut A5. Die Entwicklung dieses flexiblen Systems beruht auf der Erfahrung von tausenden Landwirten auf der ganzen Welt und Ăźberzeugt durch ein Optimum an Kuhkomfort, Benutzerfreundlichkeit und einem extrem niedrigen Energieverbrauch. Lely Center Enns GmbH, Tel.: 07223 84903, Mail: info@lely.at


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Management 3

Bei optimaler Weidefutterqualität lassen sich auch ohne Kraftfutter Tageszunahmen von rund 1 kg erreichen.

Weidemast bringt Fleischqualität Die Mutterkuhhaltung findet überwiegend in Grünlandgebieten statt. Mit Milch, Weide, Heu, Grassilage und wenig energiereichem Kraftfutter lässt sich ausgezeichnetes Jungrindfleisch erzeugen. Aber wie gut sind Ochse, Kalbin und Stier für eine Mast mit hohen Grünlandanteilen oder auch Weide geeignet? Von Margit Velik und Georg Terler

Foto: © Velik

F

ür eine wirtschaftliche Rindermast ist es wichtig, dass folgende Punkte gut überlegt sind: – die Art, die Mengen und die Qualität des Grundfutters (Grassilage, Heu, Weide, Maissilage etc.) – die Kraftfuttermenge und deren Zusammensetzung – die Mineralstoffversorgung – die Futterkosten (insbesondere von Zukauffutter) Ganz entscheidend ist, dass Futterration, Rinderkategorie, Rasse/Genetik und das Mastendgewicht aufeinander abgestimmt sind. Generell brauchen Maststiere für gute Fleischqualitäten höhere Zunahmen und somit intensivere Futterrationen (höherer Energiehalt im Grundfutter, mehr Kraftfutter) als Ochsen

und Kalbinnen. Großrahmige, spätreife Rinderrassen und Kreuzungen sind mit intensiveren Rationen auf höhere Mastendgewichte zu mästen als kleinrahmigere, frühreifere Rindertypen.

zielten Schlachtkörperqualitäten anhand der Schlacht-Abrechnungen. Oft können durch kleine Änderungen der Futterration die Schlachttiererlöse erheblich verbessert werden. So können etwa bei grünlandbasierter Mast etwas höhere GrundfutFutterration und Schlacht­ terqualitäten und der Einsatz körperqualität optimieren In von energiereichem Kraftfutter der Ochsen- und Kalbinnenmast (Getreide, Mais, Trockenschnitist der Einsatz von Grassilage zel etc.) bzw. geringer Maissiund Heu verbreitet. Häufig sind lage-Mengen in der Endmast Betriebe allerdings unsicher bei die Zunahmen, Schlachtkörperder Wahl der Grundfutteranteile gewichte und Handelsklassen (Heu, Grassilage, Weide) und der (bevorzugt Fleischklasse E, U, R Menge und Zusammensetzung und Fettklasse 2, 3) deutlich des Kraftfutters. Praxisnahe verbessern. Tipps mit Rationsbeispielen Wer seine Futterration auf den zur Rindermast im Grünland Energie- und Nährstoffbedarf finden sich beispielsweise im seiner Mastrinder abstimmen Buch „Qualitätsrindermast im möchte, sollte seine GrundfutGrünland“ (Autor: Steinwidder, termittel regelmäßig auf die Leopold Stocker Verlag). Inhaltsstoffe analysieren lassen. Landwirtschaftliche BeratungsEine Möglichkeit, die Fütterung am Betrieb zu beurteilen, ist die organisationen helfen, anhand der Futtermittel-Analysen regelmäßige Kontrolle der er-

bedarfsgerechte Futterrationen zu erstellen. Fütterungsversuche: Kal­ binnenmast im Grünland Um den Einfluss verschiedener Grünlandrationen auf die Mastund Schlachtleistung sowie die Fleischqualität von Kalbinnen zu beleuchten, wurden an der HBLFA Raumberg-Gumpenstein zwei Kalbinnenmast-Versuche ab Einsteller (ca. 300 kg Lebendgewicht LG, FleckviehxCharolais) durchgeführt (Tabelle 1). Die Kalbinnen wurden mit 550 kg LG und etwas über 300 kg Schlachtgewicht geschlachtet. In beiden Versuchen wurde die „Weidegruppe“ jeweils auf Kurzrasenweide ohne Beifütterung gehalten. Anschließend wurden die Kalbinnen der Weidegruppen über zwei bis fünf Monate im Stall mit der gleichen Ration wie die „Stallgruppen“ ausgemästet. Die „Stallgruppe“ von


4 Management Versuch 1

Versuch 2

Weide­ gruppe

Stall­ gruppe

Weide­ gruppe

Stall­ gruppe

Tageszunahmen gesamt, g

1.070

1.075

1.030

990

Tageszunahmen Weideperiode, g

1.075

1.060

770

940

Futteraufnahme Stallend­ mast, kg TM /Tag

9,4

8,3

8,9

9,1

Schlachtalter, Monate

17,0

16,4

16,6

16,9

EUROP-Fleischklasse, P=1, E=5

3,9

4,0

3,9

4,1

Fettklasse, 1=mager, 5=fett

3,0

3,3

2,8b

3,3a

Intramuskuläres Fett, %

2,9

3,5

1,8b

2,9a

a,b

unterschiedliche Hochbuchstaben bedeuten statistisch signifikante Unterschiede

Tab. 1: Leistungen von Mastkalbinnen auf Kurzrasenweide mit ­Stallausmast (Velik et al. 2013) 100 % Maissilage

2/3 Grassilage, 1/3 Maissilage

638

643

1.266a

1.165b

7,6b

8,2a

2,3b (0,8a)

2,5a (0,2b)

17,4b

18,5a

EUROP-Fleischklasse, P=1, E=5

2,8

2,8

Fettklasse, 1=mager, 5=fett

2,7

2,8

Intramuskuläres Fett, %

2,2

2,3

Versuchsgruppe Mastendgewicht, kg Tageszunahmen gesamt, g Futteraufnahme, kg TM /Tag Kraftfutter, kg TM / Tag (davon Eiweißkraftfutter) Schlachtalter, Monate

Versuchsplan: Der Kraftfutteranteil der Ration beträgt 30 %. Die niedrigen Leistungen erklären sich dadurch, dass ¼ der Versuchsstiere Fleckvieh sind, ¾ sind Holstein-Friesian.

Tab. 2: Zwischenergebnisse zur Stiermast mit 2/3 Grassilage oder 100 % Maissilage Jungrind0 FV×LI Extensive Mutter­ kuhhaltung im Berggebiet Mastendgewicht, kg

Versuch I erhielt als Grundfutterration 70 Prozent Grassilage und 30 Prozent Maissilage, die „Stallgruppe“ in Versuch II 70 Prozent Grassilage und 30 Prozent Heu. Zusätzlich erhielten die Stallgruppen (und die Weidegruppen nur während der Stall-Endmast) 2 kg Kraftfutter (Gerste-Weizen-Mais-Rapsextraktionsschrot) pro Tier und Tag. Die Kalbinnen aller Gruppen bekamen täglich 30 g Viehsalz und 30 g calciumreiche Mineralstoffmischung. Weidemast mit spezieller Endmast: sehr gute Zunah­ men möglich Der Kalbinnenmastversuch in Tab. 1 zeigt, dass auch bei Kurzrasenweide mit Ausmast im Stall durchschnittliche Tageszunahmen von knapp über 1.000 g erreichbar sind. Auf der Weide schwanken die Zunahmen allerdings stärker, weshalb für gute Zunahmen ein optimales Weidemanagement (Fläche und Aufwuchshöhe an Tierbestand anpassen, Futterqualität, langsame Rationsumstellung bei Umstallung Stall auf Weide und zurück, Tiergesundheit (Parasitenrisiko) etc.) Voraussetzung ist. Versuch II zeigt das Potenzial für kompensatorisches Wachstum in der Stallendmast, d.h. geringere Zunahmen während der Weideperiode werden durch höhere Zunahmen in der Endmast kompensiert. Weidekalbinnen können sehr

Ochse2 Kalbin1 FV×CH FV×Wagyu Kurzrasen­ CH×Wagyu weide+Endmast: (Mittel-)Intensive Heu-GS-2kg KF Mast

Stier3 Fleckvieh Intensivmast mit Mais­ silage+KF

399

550

683

727

1.360

993

930

1.450

Schlachtalter, Monate

8,7

16,9

22,4

17,4

Intramuskuläres Fett, % (Rostbraten ideal: 2,5 – 4,5)

1,2

1,8

8,5

2,2

Zartheit (Scherkraft_14T), kg (< 4 annehmbar, < 3,2 ausgezeichnet)

2,9

3,0

3,1

3,7

Omega-3 Fettsäuren, g/100 g FS

4,3

2,8

0,8

0,7

Tageszunahmen, g

Quellen: 0Terler et al. 2014, 1Velik et al. 2013; 2Terler et al. 2015; 3Velik et al. 2015

Tab. 3: Leistungen von Mastkalbinnen auf Kurzrasenweide mit ­Stallausmast

gute Fleischigkeiten erzielen (in beiden Versuchen durchschnittlich Fleischklasse U). Weideochsen – teilweise auch Weidekalbinnen – sind allerdings bei mäßiger Weidequalität und ohne Endmast teilweise zu mager (nur Fettklasse 1). Dies führt neben einem geringeren Genusswert des Fleisches auch zu erheblichen Abzügen bei der Schlachtkörperbezahlung. Durch die regelmäßige Beurteilung des Ausmastgrades (Körperkondition an bestimmten Körperstellen) lässt sich die Intensität der Ausmast optimal festlegen. Ohne Kraftfutter möglich: Ochsenmast auf Kurzrasen­ weide Dass eine Endmast mit Kraftfutter bei Weideochsen nicht zwingend notwendig ist, zeigt ein Versuch von Steinwidder. Es wurden Fleckvieh-Ochsen auf Kurzrasenweide (und Grassilage während der Winterfütterung) bis 700 kg LG gemästet. Kurzrasenweide ist eine intensive Standweide mit 5 bis 7 cm Wuchshöhe. Bei durchschnittlichen Tageszunahmen von über 900 g erreichten die Ochsen mit einem Schlachtalter von 25,1 Monaten Fleischklasse R, Fettklasse 2 bis 3 und einen Fettgehalt im Rostbraten von 3,4 Prozent. Um diese Werte zu erreichen, müssen Weidemanagement, Tiergesundheit, Schlachtzeitpunkt und Weidequalität wirklich optimal sein. So lag im Versuch der durchschnittliche Energiegehalt der Kurzrasenweide bei 10,7 MJ ME pro kg Trockenmasse (TM) und der Rohproteingehalt bei 200 g pro kg TM. Maststiere mit Grassilage mästen? Die Stiermast erfolgt meist mit Maissilage und Kraftfutter. Vorteile der Maissilage gegenüber Grassilage sind der höhere Flächenertrag und der höhere Energiegehalt. Vorteil der Grassilage in Rindermastrationen ist neben einer wiederkäuergerechteren Fütterung vor allem ihr deutlich höherer Proteingehalt. Grassilage könnte somit auch eine alternative Eiweißquelle in der Rindermast sein und dadurch Eiweiß-Kraft-


Management 5 futtermittel (Soja) teilweise ersetzen. Zusätzlich kann bei grünlandbasierter Mast Mineralstofffutter eingespart werden, da Wiesenfutter mehr Mengen- und Spurenelemente enthält als Maissilage. An der HBLFA Raumberg-Gumpenstein läuft derzeit ein Fütterungsversuch, in dem untersucht wird, wie sich eine Grundfutterration mit 2/3 Grassilage und 1/3 Maissilage statt 100 Prozent Maissilage auf die Leistungen auswirkt (Tab. 2).

ten gibt. Für eine wirtschaftliche Mast ist es wichtig, dass man möglichst genau über die am Betrieb anfallenden Kosten Bescheid weiß. Als Hilfsmittel gibt es für die Rindermast Online-Deckungsbeitragsrechner: https://idb.awi.bmlfuw.gv.at bzw. www.stmelf.bayern.de/idb.

Hat Fleisch aus Grünland­ mast eine andere Qualität? Zu dieser Frage findet man widersprüchliche Ergebnisse. Die Rindfleischqualität wird auch vom Geschlecht, Rasse/ Versuchsauswertungen zeiGenetik, Schlachtalter, Schlachtgen, dass die Gabe von Grassilage in der Stiermast zu gewicht, Schlachttierbehandlung, etwas geringeren Zunahmen Fleischreifung oder Zubereitung bei höherer Futteraufnahme in der Küche (Tab. 3) beeinführt. Die Schlachtleistung flusst. und Fleischqualität dürfte vom Generell gelten für Rindfleisch Grassilage-Einsatz nicht negativ aus grünlandbasierter, extensiver beeinflusst werden. Im Versuch Mast häufig folgende Aussagen: wird zusätzlich ein niedriges – Die Fleischfarbe ist etwas Kraftfutterniveau (durchschnittdunkler, was jedoch vor allem auf ein höheres Schlachtalter lich 20 Prozent) und ein hohes durch langsameres Wachstum Kraftfutterniveau (durchschnittund mehr Bewegung der Tiere lich 40 Prozent) untersucht. zurückzuführen ist. Höhere Kraftfuttergaben dürften zu geringeren Mastleis- – Die Fettfarbe ist gelber, was vom β-Carotingehalt im Gras tungs-Unterschieden zwischen kommt; sie wird vielfach mit grassilage-und maissilagebetonFleisch von alten Rindern in ter Stiermast führen. Andere Verbindung gebracht, ist aber fanden bei bis zu 60 Prozent eigentlich ein QualitätsmerkGrassilage in der Ration kaum mal für die Grünland-/WeideAuswirkungen auf die Leistunmast. gen. – Das Fleisch hat einen anKosten optimieren In der Rinderen Geschmack (grasig, milchig, nach Wild bzw. dermast sind die Futter- und die Fisch), wobei Geschmack Tierzukauf-Kosten die größten auch ganz stark mit GewohnKostenstellen. Auswertungen der Arbeitskreise Rindfleischheiten und Erfahrungen in der Kindheit zusammenproduktion zeigen, dass es zwischen Betrieben sehr große hängt; bei geringem FettgeUnterschiede bei den Direktkoshalt ist der typische Rind-

Zur objektiven Beurteilung braucht es neben der Verkostung auch Geräte und Analyseverfahren. fleischgeschmack weniger ausgeprägt. – Das Fettsäuremuster enthält mehr Omega-3-Fettsäuren und weniger gesättigte Fettsäuren. – Es hat einen geringeren Fettgehalt, wobei ein geringerer intramuskulärer Fettgehalt manchmal mit festerem, weniger saftigem Fleisch in Verbindung steht. Mit einer entsprechenden Endmast und Fleischreifung kann hier entgegengewirkt werden.

Fazit Die Rindermast auf der Weide bzw. mit einem möglichst hohen Grünlandanteil kommt sowohl der Fleischqualität als auch den Wünschen der Verbraucher nach einer naturnahen Haltung entgegen. W Dr. Margit Velik und Dr. Georg Terler, Institut für Nutztierforschung, HBLFA Raumberg-Gumpenstein.

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6 Kälberaufzucht

Vor und nach der Geburt Fehler vermeiden Nach der sorgsamen Betreuung einer Kuh während der sogenannten Transitphase folgt irgendwann unweigerlich der Zeitpunkt der Geburt. Diese besteht aus der Eröffnungsphase, die meist so still verläuft, dass nur geringe Veränderungen im Verhalten der Kuh von außen zu erkennen sind. Dann folgt die tatsächliche Geburt. Von Nicole Herout

D

anach gibt es auch bei der Kuh die Nachgeburtsoder Reinigungsphase. Jede dieser Phasen kann mit homöopathischen Mitteln in sehr bewährter Weise unterstützt werden. Viele davon sind mittlerweile so bewährt, dass sie routinemäßig eingesetzt werden. Die verschiedenen Phasen der Geburt 2. Die Eröffnungsphase mit ausreichender Mutter­ mundöffnung, aber zu schwachen Wehen Hier stechen wieder die zwei Mittel hervor, über die wir schon im Oktoberheft beim Scheiden­ vorfall gelesen haben: Pulsatilla für die erstgebärende, ruhige, freundliche Kuh, die sich sehr über Zuwendung freut, aber mit den Wehen nicht weitermacht. Oder Sepia, für die ältere, etwas schlaffe Kuh, deren Gebärmutter ganz tief ins Becken hängt und der es nicht möglich ist, das Kalb selbst hervorzupressen. In beiden Fällen kann auch hier wieder Caullophyllum unterstützend dazugegeben werde. Wichtige Arzneien nach Schwergeburten Wann spricht man von einer Schwergeburt? Immer dann, wenn Zughilfe not-

wendig ist, immer wenn die Lage des Kalbs manuell korrigiert werden muss, aber auch immer dann, wenn es zu erkennbaren Verletzungen der Geburtswege kommt – und dies kann durchaus auch bei einer normalen Spontan-Geburt vorkommen – sollte man von einer Schwergeburt sprechen und dementsprechend vorbeugend handeln. Das wohl wichtigste Verletzungsmittel in der Homöopathie ist das allgemein gut bekannte Arnika. Sieht man blaue Flecken, kleine Einrisse oder Schwellungen im Bereich der Scheide und/oder im Vorhofbereich, ist Arnika immer für ein paar Tage ein guter Rat. Sollte sich die Kuh nach der Geburt mit dem Aufstehen schwertun, weil sie ein besonders großes Kalb geboren hat oder dieses länger im Becken gesteckt ist, kann es zu Quetschungen oder Zerrungen der Beckenner-

ven kommen, was wiederum zu einer Schwäche der Hinterhand führt. Die Kuh kann dann nicht selbstständig aufstehen oder sackt nach dem Stehen gleich wieder zusammen. Es ist wichtig, dass dies korrekt beurteilt und nicht mit Milchfieber verwechselt wird. Handelt es sich also um eine Nervenverletzung, bietet die Homöopathie ein sehr bewährtes Mittel, das auch in der Volksmedizin oft Verwendung findet: das Johanniskraut, auf Lateinisch: Hypericum. Hat eine Kuh also eine schwere Geburt hinter sich, bei der auch Hand angelegt werden musste, ist die Gabe von Arnika und/oder Hypericum in der D12 ein bis zwei Mal täglich sehr hilfreich. Was tun bei Nachgeburts­ verhalten? Im Fall von Nachgeburtsverhalten muss in

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1. Die Eröffnungsphase mit guten Wehen, aber unzurei­ chender Muttermundöffnung Das wichtigste Mittel zur Regulierung der Wehentätigkeit und zur Öffnung des Muttermunds ist Caullophyllum, am besten in der D12, bei Bedarf alle 15 Minuten eine Gabe mit 10 Globuli. Es bewirkt stärkere und gleichmäßige Wehen sowie, und das ist sehr oft der Knackpunkt bei sich dahinschleppenden Geburten, eine Lockerung und Eröffnung des Muttermunds. Sofern keine Fehllage des Kalbs vorliegt, kann dieses Mittel in ganz vielen Fällen den Geburtsverlauf positiv beeinflussen. Andere Mittel, wie Argentum nitricum oder Chamomilla, sind vor allem für psychisch instabile Tiere zuständig, die sich auf Grund von Angst oder übertriebener Schmerzempfindlichkeit, übermäßig verkrampfen.


Kälberaufzucht 7

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jedem Fall der Tierarzt gerufen werden. Es ist dessen Aufgabe, zu entscheiden, welche Maßnahmen zu setzen sind. Als Landwirt kann man aber die Kuh jedenfalls zusätzlich gut unterstützen. Um das Lösen der ­Nachgeburt zu fördern, ist es gut, die Wehentätigkeit auch nach der Geburt für einige Stunden zu unterstützen. Da kommt wieder Caullophyllum zum Einsatz. Dieses kann man gemeinsam mit der Arznei Sabina D12 jeder Kuh für zwei bis vier Tage nach der Geburt vorbeugend verabreichen. In vielen Fällen reicht diese Maßnahme, um den Abgang der Nachgeburt zu fördern. Aber natürlich gibt es auch viele Fälle, wo das nicht reicht und es zum Nachgeburtsverhalten kommt. Dies ist besonders häufig nach Zwillingsgeburten der Fall. Der Grund dafür ist wahrscheinlich die starke Überdehnung der Gebärmutter durch das Austragen von zwei Kälbern. Neben der tierärztlichen Abnahme der Nachgeburt und zur Unterstützung der Rückbildung der Gebärmutter ist sehr oft Sepia D30 eine hilfreiche Arznei. Alle weiteren Arzneien für spezielle notwendige Fälle müssen vom homöopathisch ausgebildeten Tierarzt vor Ort entschieden werden.

Biestmilch: Ein ganz ­besonderer Stoff Kälber kommen gänzlich ohne Abwehrstoffe auf die Welt. Sie müssen daher unmittelbar nach der Abkalbung ihre erste „Immunimpfung“ durch das Verabreichen der Biestmilch (Erstgemelk) bekommen! Dass es vielfach an der Qualität der Biestmilch mangelt, fand Tierarzt Dr. Franz Kritzinger aus Frankenmarkt in seiner Dissertation heraus. von Monika Gstöttinger

U

nter Biestmilch versteht man ausschließlich das Gemelk, welches bei der ersten Melkung nach der Abkalbung ermolken wird. Dieses Gemelk hat den höchsZusammenfassung Mit einigen ten Gehalt an Immunglobulinen. wenigen homöopathischen Bereits ein paar Stunden nach Mitteln kann man Tiere vor und der Geburt hat sich ein Großwährend der Geburt nachhaltig teil der Immunstoffe wieder unterstützen und so viel schwer- abgebaut. Daher ist es wichtig, wiegendere Folgen abwenden. ausreichend Biestmilch zur Dies führt zu einer längeren Versorgung des neugeborenen Nutzung dieser HochleistungsKalbs gleich nach der Geburt zu tiere, da die Fruchtbarkeit für ermelken und dem Kalb zu verdie nachfolgende Trächtigkeit abreichen. Das Kalb kann nur durchaus oft auch von einem in den ersten Stunden nach der unkomplizierten Geburtsverlauf Geburt diese Immunglobuline abhängt. über den Darm direkt aufnehJe problemloser die Geburt men. Bereits sechs Stunden verläuft und je besser sich die nach der Geburt ist dies nur Gebärmutter zurückbildet, desto mehr eingeschränkt möglich, leichter kann die Kuh wieder zwölf Stunden nach der Geburt trächtig werden. W überhaupt nicht mehr. Für das Kalb sind diese Immunglobuline aus der Biestmilch überlebensDr. med. vet. Nicole Herout ist ­Fachtierärztin für Homöopathie. notwendig.

Es kommt gänzlich ohne Abwehrstoffe zur Welt. Entscheidend für einen guten Start ins Leben in den ersten Wochen ist die Konzentration der Immunglobuline im Blut des Kalbs. Je höher diese ist, umso geringer ist das Risiko, dass Kälber in den ersten Lebenswochen erkranken. Gehalt an ­Immunglobulinen je Liter Biestmilch ist ­entscheidender als gedacht Nicht jedes Erstgemelk hat automatisch einen ausreichend hohen Gehalt an Immunglobulinen. Es gibt oft große Unterschiede in der Biestmilchqualität zwischen einzelnen Kühen. Die Tierarztgemeinschaft von Franz Kritzinger in Frankenmarkt testet regelmäßig auf den zu betreuenden Betrieben Biestmilchqualitäten frisch abgekalbter Kühe. Es bietet sich ein erschreckendes Bild in der Praxis. Nur bei 55 Prozent der Proben ist die Qualität zufriedenstellend. Beinahe die Hälfte der getesteten Proben waren im Gehalt der Immunglobuline unzureichend.

Früher galt die Meinung: Wenn man Biestmilch mit geringerem Immunglobulinen in höheren Mengen verabreicht, hat man automatisch denselben Effekt, wie wenn man nur 2 l gute Biestmilch tränkt. Leider ist diese Anschauung mittlerweile widerlegt. Viel hilft nicht automatisch viel! Es werden bei schlechten Biestmilchqualitäten auch durch höhere Mengen nicht mehr Immunglobuline von den Kälbern aufgenommen. Die Qualität des Erstgemelks ist somit ausschlaggebender als die verabreichte Menge! Um den Kälbern eine gesunde Aufzucht zu ermöglichen, darf die Biestmilchqualität nicht dem Zufall überlassen werden. Biestmilchqualität ermitteln Die drei gängigsten Methoden, um in der Praxis die Qualität der Biestmilch zu überprüfen, sind: Spindel Kostenpunkt ca. 20 Euro Vorteile: – Kostengünstig


8 Kälberaufzucht – Milchtemperatur von 18 bis 20 Grad reicht aus, um die Qualität zu überprüfen Nachteile: – Bruchanfällig Erhältlich im Agrarhandel. Refraktometer Kostenpunkt ca. 70 Euro Vorteile: – Nur 1 Tropfen Biestmilch notwendig, daher auch für Mutterkuhbetriebe interessant Nachteile: – Teuer – Bruchanfällig Erhältlich im Agrarhandel. ColostroCheck Kostenpunkt ca. 15 Euro Vorteile: – leicht anzuwenden – nicht bruchanfällig Nachteile: – Biestmilchtemperatur von 30 Grad bei der Anwendung notwendig Erhältlich im Agrarhandel.

DI Monika Gstöttinger ist Beraterin für Rinderhaltung in der LK Oberösterreich.

Der beste Start für Kälber Es ist mehrfach wissenschaftlich bewiesen, dass gesunde Kälber mit hohen täglichen Zunahmen später die besseren Milchleistungen sowie höhere Lebensleistungen erbringen und dadurch die Entwicklung des Betriebs positiv beeinflussen. Dies wird mit einer intensiven Kälberernährung erreicht. Zwei wichtige Grundsteine der intensiven Kälberaufzucht sind im Folgenden erklärt.

D

ie neuesten Untersuchungen in der Kälber­ ernährung zeigen, dass die ersten Lebenswochen einen hohen Einfluss auf die Lebensleistung der späteren Kuh haben. In keinem Alter kann das Rind so effizient Nährstoffe verwerten wie in dieser ­Lebensphase. Dieser Effekt

wird als metabolische Programmierung bezeichnet. Schwerpunkte dieses Effekts sind die Gesundheit, das Fruchtbarkeitsgeschehen und die Milchleistung der späteren Kühe zu verbessern. Das System der metabolischen Programmierung lässt sich

folgendermaßen beschreiben: Eine Mangelernährung kurz vor bzw. nach der Geburt führt nachweislich zu Anpassungs­ reaktionen der Organismen mit einer Langzeitwirkung. Dadurch kommt es u. a. zu erhöhter Konzentration von Stresshormonen und zur Hemmung des Gewebewachstums.

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Was ist nach dem Check-Biestmilchmanage­ ment zu tun? – Getestete Biestmilch mit guter Qualität: Soviel wie möglich unmittelbar nach der Abkalbung ermelken. 2 Liter davon ins Kalb. Den Rest als Reserve einfrieren. – Getestete Biestmilch mit schlechter Qualität: Dem Kalb gute Biestmilch aus der Gefrierreserve als 1. Gabe verabreichen. Als 2. Mahlzeit die schlechte Biestmilch der Mutterkuh verwenden. – Biestmilch sauber gewinnen: Nur saubere Eimer verwenden. Ansonsten gelangen bereits Krankheitserreger anstatt der wertvollen Immunglobuline direkt in den Darm der Kälber. Probleme sind vorprogrammiert. – Biestmilch abgedeckt und ­gekühlt lagern für die 2. Mahlzeit. Die Ausbreitung von Keimen in der Tränke­milch muss verhindert ­werden. W


Kälberaufzucht 9

Diese Kühe tragen später ein erhöhtes Risiko für Stoffwechselerkrankungen und geringe Milchleistung. Deshalb ist es von elementarer Bedeutung, dass die Kälber gesund und mit hohen Zunahmen starten; die Ad-libitum-Tränke in den ersten drei Lebenswochen kann hierzu einen wichtigen Beitrag leisten. Pansenentwicklung mit Stroh-TMR fördern In der

Praxis hat sich mittlerweile das Verfüttern einer Trocken-TMR (Stroh-TMR) bewährt. Dabei wird das Stroh zunächst im Mischwagen durchmischt, um eine kurze Struktur (3 bis 5 cm) zu erhalten. Zur Staubbindung wird Melasse hinzugefügt. Zum Schluss werden die Kraftfutter­ komponenten und Milki Appetito® zugegeben. Neben der schnellen Futteraufnahme und höheren Zunahme der Kälber bietet diese Methode

Abb. 2: Entwicklung der Pansenzotten bei unterschiedlichem Futter zudem den Vorteil, dass eine Vorrats­mischung möglich ist. Die Stroh-TMR sollte ab einem Alter von einer Woche angeboten werden. Die Ergänzung von Silage oder einer Laktations-TMR beginnt frühestens 14 Tage nach dem Absetzen der Milch. Vorher sollte nur silagefrei gefüttert werden, damit sichergestellt wird, dass ein gesunder Pansen mit gesunden Darmzotten entsteht. Silage verschlechtert die Pansenzot-

tenentwicklung und als Folge werden die täglichen Zunahmen bis um 100 g reduziert (Dusel, 2007). Durch die intensive Kälberernährung nach der metabolischen Programmierung gemeinsam mit der Stroh-TMR mit Milki Appetito® wird eine tägliche Zunahme von 800 bis 1000 g erzielt; dies ist die Basis für gesunde, leistungsstarke und langlebige Kühe. W

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Abb. 1: Kälberaufzuchtplan zur metabolischen Programmierung


10 Reportage

Abb. 1: Elmar Karg mit seinen Kälbern

Kälber auf die Weide bringen Weidegang tut allen Rindern gut, aber besonders die kleinen genießen es, wenn sie sich im Freien austoben können. Außerdem bietet die Kälberweide die Möglichkeit, sich ohne stallbauliche Veränderungen an die von der bayerischen Behörde geforderten Richtlinienverschärfungen in der Kälberhaltung anzupassen. Sommerweidegang ersetzt zusätzliche Auslaufflächen. Gute Erfahrungen mit der Kälberweide hat Familie Karg im Allgäu gemacht.

S

abine und Elmar Karg bewirtschaften einen Naturland-Milchviehbetrieb mit 80 Milchkühen der Rassen Braunvieh, Schwarzbunt und Rotbunt. Das Futter für ihre Rinder erzeugen sie auf knapp 70 Hektar. Der Betrieb liegt auf 580 Höhenmetern, der Jahresniederschlag beträgt etwa 1.400 mm. Seit rund sieben Jahren lässt Familie Karg nicht nur das ältere Jungvieh und die Kühe auf die Weide, sondern sammelt auch Erfahrungen mit der Kälberweide für Tiere ab dem dritten Lebensmonat. „Es hat sich für uns angeboten, die Kälber auf die Weide

zu lassen, weil direkt neben der Kälberbucht unser Streuobstgarten liegt“, erklärt Elmar Karg. In der Gruppe von drei bis sechs Monaten sind immer rund 20 Kälber am Betrieb, die mit direktem Stallanschluss in den Sommermonaten tagsüber auf die Weide dürfen. Diese optimale Voraussetzung ist nicht bei allen Betrieben gegeben, aber kurze, klare Wege von der Bucht auf die Weide und zurück lernen die Kälber schnell. Die Obstbaumwiese der Kargs ist als Kälberweide ideal, hier haben die Tiere genügend Schatten und eine abwechslungsreiche Umgebung. Nur junge Bäume müssen ausgezäunt werden, weil die Tiere sie beschädigen könnten. Zusätzlich zu den jederzeit zugänglichen Tränken im Stall steht ein Tränkefass auf der Weide.

Karg ist es wichtig, dass die Kälber früh das Fressen lernen. Schon in der ersten Lebenswoche bekommen sie zusätzlich zu Milch und Wasser eine strukturreiche Kälber-TMR angeboten. Diese wird selbst gemischt und besteht aus Luzerne, Heu, Maiscobs, 20/4 Milchleistungsfutter, Mineralfutter, Melasse und einem Leinsamenprodukt. Alles in Bio-Qualität. Ab der zweiten Woche kommen die Kälber in die Gruppenhaltung auf Tiefstreu (zwei Altersgruppen) und dann mit drei Monaten in ein Liegeboxenabteil mit Weidezugang in den Sommermonaten. Auch die Weidegruppe wird den ganzen Sommer im Stall zugefüttert. Sie bekommt die Milchviehration, bestehend aus Silage, Heu und Grascobs. Dazu 1 kg

Kälber-TMR pro Tag. Für den Betriebsleiter ist die Zufütterung zur Weide ein sehr wichtiger Punkt für den Erfolg in seiner Kälberaufzucht. Um die Kälber im Frühjahr an den Zaun zu gewöhnen, werden Metallpanels im Halbkreis um die Stalltür gestellt. An einem Ende des Halbkreises ist ein Stück Stromzaun. Hier lernen die Kälber, wie der Weidezaun funktioniert. Zum Anlernen werden immer vier bis fünf Tiere in Kleingruppen auf die etwa 40 m² große Fläche gelassen. Innerhalb eines Tages haben die Kälber dann gelernt, sich von der Elektrolitze fernzuhalten. Derzeit ist der Anlernplatz noch unbefestigt, der Boden soll aber demnächst mit Kunststoffwabengitterele-

Fotos: © Wagner

Von Sebastian Wagner


Reportage 11 hat noch ein paar Kühe, mit denen er Kälber tränkt, die er als Ochsen und Kalbinnen vermarktet. Der Abnehmer ist zwar kein Biobetrieb, aber immerhin werden die Tiere in der Region auf der Weide ausgemästet. Diese Mastvariante ist daher auch für Biobetriebe eine interessante Alternative zur Mutterkuhhaltung. Die Tränke der Kälber am Mastbetrieb kann durch Eimertränke wie bei den Kargs oder deutlich weniger arbeitsintensiv kuhgebunden erfolgen.

Abb. 2: Karg ist es wichtig, dass die Kälber im Stall ausreichend zugefüttert werden. Die Weidetiere haben immer Stallzugang und bekommen die Milchviehration plus die Kälber TMR. menten ausgelegt werden, damit er auch in Schlechtwetterperioden nicht aufweicht. Vor dem Bestoßen der Kälberweide wird die Fläche im Frühjahr geeggt und gewalzt. Die Weidefläche ist in zwei Koppeln aufgeteilt. Die kleinere mit etwa 2.000 m² wird Anfang April den Tieren zugänglich gemacht; auf der größeren Koppel mit 3.000 m² wird der erste Aufwuchs Mitte April gemäht und gecobst. Dadurch werden überwinternde Wurmlarven von der Fläche entfernt. Aus parasitärer Sicht sind solche Reinigungsschnitte entweder im Herbst oder im Frühjahr absolut zu empfehlen. Wenn möglich, sollte im Jahr ein stetiger Schnitt-Weide-Wechsel durchgeführt werden, weil so die Infektionsketten immer wieder unterbrochen werden. Flächen, die im Frühjahr beweidet werden, sollten im Herbst zum letzten Schnitt gemäht werden. Parasiten spielen auf Kälberweiden immer eine Rolle und auch Herr Karg muss schauen, wie er sie unter Kontrolle behält. Lungen- und Magendarmwürmer werden nach Bedarf mit einem Pour-On-Präparat beim Einzeltier

bekämpft, und einmal im Jahr gibt es ein Parasitenmonitoring über den Tiergesundheitsdienst durch eine Sammelkotprobe der Kälber. Nur wenn man den Erreger kennt, kann man gezielt (be)-­ handeln. Kokzidien spielen in der Weidegruppe kaum eine Rolle, diese treten allerdings in der Tränkegruppe im Tiefstreubereich auf. Durch häufiges Ausmisten haben die Kargs die Kokzidien in den Griff bekommen: Spätestens alle zwei Wochen wird der Kälberstall komplett gemistet. „So bleiben die Kälber gesund, der Keimdruck niedrig und handelsübliche Medikamente überflüssig“, ist sich der Naturland-Bauer sicher. Diese seien sowieso nicht überzeugend in der Wirkung gewesen, erinnert sich Karg. Die größte Schwierigkeit macht im Gesundheitsmanagement der Äugler – auch Weidekeratitis genannt –, eine bakterielle Infektion der Augen, die von Fliegen übertragen wird und zum Erblinden der Tiere führen kann. Da es am Betrieb schon einige Fälle gab, ist in den letzten Jahren die Fliegenbekämpfung in den Fokus gerückt. Bei den kleinen Kälbern und Jungrindern, die besonders empfindlich auf den Erreger reagieren, müssen Bio-zugelassene Pour-On-Präparate auf Pyreth-

roidbasis eingesetzt werden, um die Fliegen fernzuhalten. Beim älteren Jungvieh, das den ganzen Sommer über auf der Weide ist, werden mit Ohrclips und knoblauchhaltigen Mineralfutterleckschalen die Fliegen auf Abstand gehalten. Ohrclips haben eine ähnliche Wirkung wie Pour-OnMittel, halten aber länger an. Wie effektiv diese tatsächlich sind, kann Karg nicht sicher sagen, deshalb sind sie nur ein Baustein in der Fliegenabwehr. Karg nimmt aktuell mit einem kleinen Teil seiner Jungrinder an einem Versuch des TGD teil, bei dem die Wirksamkeit von Impfungen gegen Äuglererreger überprüft werden soll. 20 Prozent der Kälber werden für die eigene Nachzucht benötigt, die restlichen zu Zucht oder Mast vermarktet. Um am Markt akzeptable Preise zu erzielen, werden 30 Prozent der Kühe mit Fleischrassen besamt. Karg hat einen Weg gefunden, um nicht alle Kälber zur Mast über die Region hinaus verkaufen zu müssen. Immerhin 20 Prozent, überwiegend weibliche Kreuzungskälber, kann er im Alter von zwei Wochen an einen ehemaligen Milchviehbetrieb in der Nachbarschaft verkaufen. Dieser

Familie Karg ist mit ihrer Art der Kälberweide sehr zufrieden. Bewegung, gute Luft und frisches Gras tut den Kälbern sehr gut. Wichtig ist für Kargs eine gute Zufütterung im Stall und ein arbeitswirtschaftlich überschaubares Weidesystem. Auf der Weide ist für Beschattung gesorgt und sie halten die Weideparasiten in Schach, damit die Aufzucht gelingt. W Sebastian Wagner arbeitet als ­Fachberater bei Naturland Bayern.

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12 Erfahrungsbericht

Was, bitte, ist Mob-Grazing? Die Milchviehhalter müssen auf die klimatischen und wirtschaftlichen Veränderungen reagieren. Experimentierfreudige Betriebe treiben den Wandel voran. Der Kärntner Milchbauer REINHARD STÜCKLER berichtet von seinen bisherigen Erfahrungen mit Mob-Grazing.

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Rinder, Bisons oder Gnus zum Schutz vor Raubtieren zu riesigen Herden zusammen. Das Gras wird in kurzer Zeit gefressen, verschmutzt und niedergetrampelt. Die Herde muss also ständig weiterziehen. Durch das kurze Einwirken der Tiere und die folgende lange Ruhephase bilden sich stabile Bestände Doch an der Kurzrasenweide mit Obergräsern und Böden hatte ich auch immer wieder mit hohen Humusgehalten. Zweifel: hoher Harnstoffgehalt Untersuchungen im Grasland und niedriger Fettgehalt in der Amerikas im 18. Jahrhundert Milch, Leistungsschwankunhaben Graswurzeln in 9 Meter gen, Dauerdurchfall, Kot und Tiefe gefunden. Die Böden Harn werden vorwiegend auf waren extrem fruchtbar, bis der den ebenen Flächen abgesetzt, Humusgehalt durch Pflügen oder viele Viehsteige und viele kahle Dauerbeweidung sank. Flächen. Und trotz ständigem „Holistic Planned Grazing “ Nachsäen mit Wiesenrispe, Deut- („Adaptive Grazing“) stellt die schem Weidelgras und Weißklee Natur nach. „Mob ­Grazing“ – schien die Flächenleistung – die also die Tiere auf kleiner Fläche je Hektar ermolkene Milchmen- kurze Zeit zu weiden, ist dafür ge – zu sinken. eine wichtige Strategie. Je dichter der Rinderbesatz, umso öfter Nach der langen Trockenheit wird eine neue Futterfläche dazu Anfang 2020 war es im Frühling nicht mehr zu übersehen: Auf den gezäunt, mindestens einmal täglich. Nach spätestens drei TaFlächen, die dauerndem Verbiss ausgesetzt waren, war das Wachs- gen wird die beweidete Fläche wieder weggezäunt. Je nach tum beinahe null. Trotz gleicher Futtermenge und gewünschtem Frühjahrsdüngung gab es einen Ergebnis variiert auch die Dichte, klaren Unterschied zu den Mähwobei man erst ab 100 Tonnen flächen – abgeschnitten genau, Lebendmasse pro ha von Mob wo im Vorjahr der Elektrozaun verlaufen ist. Ich musste handeln. Grazing spricht. Bei mir war die Dichte meistens um die 40 Tonnen. Im Unterschied zur Naturnahe ­Langgrasweide Portionsweide grasen die Kühe In der Wildnis schließen sich

nicht tief runter! Es soll zwar möglichst gleichmäßig gefressen werden, doch es können ruhig 50 Prozent und mehr Weidefutter zurückbleiben. Welch eine Verschwendung? Welches ungewohnte Chaos bleibt zurück, wenn die Herde weitergezogen ist! Ungebremstes Wachstum Doch siehe da – das Gras wächst schnell weiter, weil genug Assimilationsfläche verblieben ist. Was niedergetrampelt wurde, richtet sich zum Großteil wieder auf. Was liegen bleibt, bietet Schutz und Nahrung für das Bodenleben. Beobachtungen Durch die ununterbrochene Assimilation und die damit anfallenden Wurzel­ ausscheidungen und durch den Mulch entsteht Humus. So steigt das Wasserhaltevermögen des Bodens. Hahnenfuß, Löwenzahn fallen kaum mehr auf in der Fülle an Wachstum von wertvollen Pflanzen. Geilstellen sind kein Thema mehr – die Kuh grast oben, der untere Teil soll ohnehin stehenbleiben. Gleiches gilt für Parasiten: Wenn in Bodennähe seltener gegrast wird und die Weide eine lange Ruhephase hat, haben Parasiten wenig Chancen, einen Wirt zu ergattern. Es gibt wieder Insekten. Und Spinnen.

Und erfreulich weniger Fliegen. Hat die Kuh da gerade einen Ampfer gefressen? Und die andere den Bärenklau?! Der Mist ist durch das Umzäunen gut verteilt. Horstgräser gedeihen prächtig. Kuhfladen sind „schön“ geformt. Es gibt kaum mehr Kahlstellen. Und das Schöne: Die Milchleistung bleibt etwa gleich wie bei Kurzrasen, ist aber viel stabiler, Milchfett meistens über 4 Prozent – trotz Vollweide! „Windelgras, Jugendgras, Altersheimgras“ So nennt der Mob-Spezialist Joel Salatin scherzhaft die drei Wachstumsabschnitte im Gras. Ist das Gras zu kurz, kann es nicht assimilieren und muss sein Wachstum aus der Wurzel finanzieren. Es wächst nur langsam nach. Wird das Gras zu alt, dann steckt es seine assimilierte Energie in die Bildung des Samens. Die Kunst des Bauern besteht also darin, das Gras so lange wie möglich im Stadium der optimalen mittleren Wachstumsphase zu halten. Humusaufbau Durch die ununterbrochene Assimilation, die damit anfallenden Wurzelausscheidungen und durch den Mulch entsteht Humus. So steigt das Wasserhaltevermögen des Bodens. Wieviel Humus ich tatsächlich aufbaue – und damit

Fotos: © Stückler

ein erstes Jahr mit Kühen im langen Gras Kurzrasenweide wird in Österreich unter bestimmten Bedingungen von der Beratung empfohlen. Ich habe sie ausprobiert. Zuerst so recht und schlecht, da ich die Kühe im Stall noch voll gefüttert habe. Mit dem Umstieg auf Bio kam auch der Einstieg in die Vollweidehaltung. Die Kühe kommen nur zum Melken in den Stall, bekommen dort nur mehr Lockfutter und Mineralstoffe. Die Leistung ist kleiner, aber auch die Kosten. Der Verdienst ist etwa gleich, die Freude aber größer, da das, was man produziert, tatsächlich aus dem eigenen Betrieb kommt. Auch die Fettqualität in der Milch wird besser, weil das Fett aus weniger gesättigten und mehr ungesättigten Fettsäuren zusammengesetzt ist.


Erfahrungsbericht 13 CO2 im Boden speichere – wird mittels mehrerer Bodenproben in den nächsten Jahren über die Ökoregion Kaindorf festgestellt werden. Viel Arbeit? Täglich Zaun machen ist viel Arbeit – keine Frage. Vor allem bis das System sich einspielt. Viel ist zu bedenken und zu planen: Triebwege, Wasser, Schatten. Aber gesamt betrachtet relativiert sich das wieder. Weniger Nachsäen, keine Parasitenbekämpfung, kaum Unkrautbekämpfung, weniger Weidepflege. Und wenn sich wie erwartet damit auch die Weide­ saison deutlich verlängern lässt, dann schaffen wir in Summe vielleicht sogar eine Reduktion der Arbeitszeit. Es bleibt spannend. Und im Winter? Fasziniert schau ich mir Videos aus Nordamerika an, wo Herden ohne Stall ganzjährig geweidet werden. Auch in Gegenden, wo es viel kälter als bei uns ist. Ebenso mit täglich neuer Weide.

Gülle durchmachen muss, ist ein Gewinn für das Bodenleben. Methode für Trockengebiete und Ackerbau? Den größten Nutzen bringen diese Weidetechniken in Trockengebieten, da langes Gras, Mulch und Humus den Boden vor Austrocknung schützen. Im Ackerbau, wo man Zwischenfrüchte optimal verwerten kann, spart man sich das Mulchen und tut gleichzeitig dem Boden etwas Gutes. Hier könnte man auch gezielt Winterweidefutter anbauen. W Und die Tiere sind wohlgenährt. Für den „Winter Stock Pile“ werden Flächen ab August nicht mehr genutzt. Statt im Heustadel lagert das Gras stehend auf der Weide. Dazu gibt’s allerdings vieles zu beachten: Die Böden sind dort gefroren. Falls es doch gatschig wird, werden die Tiere auf „Opferflächen“ gebracht und dort gefüttert. Das wichtigste Gras für die Winterweide ist der Rohrschwingel, der aber das restliche Jahr kein so wertvolles

ertragreiches Gras ist. Die Tiere finden das Gras trotz Schnee bis zu einem gewissen Grad. Wenn der Schnee zu hart wird, muss dazu gefüttert werden. Also: Bei uns nicht 1:1 umsetzbar, trotzdem möchte ich mich dem System schrittweise annähern. Jeder Tag, an dem man kein Winterfutter bereitstellen muss, ist ein gewonnener Tag. Jeder Kuhfladen, der an der richtigen Stelle anfällt und nicht die Fäulnisprozesse in der

Reinhard Stückler ist Vollerwerbsbauer, bewirtschaftet einen Milchviehbetrieb mit etwa 20 Kühen im Lavanttal auf 900 Metern Seehöhe und betreibt Forstwirtschaft. Er postet auf Facebook unter Biohof Deixler. Weitere Informationen bei pastureproject.org oder savory.global . Greg Judy postet beinahe täglich ein Youtube Video, wie er mit seiner Herde durch das Jahr kommt. Auf Deutsch gibt’s Videos von Viviane Theby. In Österreich beschäftigt sich Manuel Winter intensiv mit diesem Bewirtschaftungssystem.

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14 Tiergesundheit

Durchfallkälber retten Pflegeaufwand, Kosten, tote Kälber – Durchfallerkrankungen sind ein Faktor für die Wirtschaftlichkeit eines Betriebs. Sie sind nach wie vor die Hauptursache für Kälberverluste in den ersten Lebenswochen. Von Jutta Berger

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och mehr Kälber büßen wegen Durchfall an Tageszunahme ein, bleiben in ihrer Entwicklung und später auch in ihrer (Milch-)Leistung zurück – vor allem dann, wenn die Betreuung der kranken Tiere nicht optimal ist. Dreck hilft Keimen Die infektiösen Erreger des Neugeborenendurchfalls sind Viren (z. B. Rotaund Coronaviren), Bakterien (v. a. E. coli) und Parasiten (wie Kryptosporidien). Schmutzige Verhältnisse in allen Bereichen der Kälberhaltung helfen den Erregern sich zu vermehren. Dann können diese leicht von Kalb zu Kalb verschleppt werden. Hygiene braucht es besonders hier: – Geburt in einem sauberen Abkalbebereich – sauber ermolkene Biestmilch (s. Kasten) – gründlich gereinigte (in Problembetrieben desinfizierte!) und trockene Kälberbox oder -iglu – fliegenfreier Kälberstall – Tränkeeimer mit Sauger (oder Vergleichbares), der nach jeder Tränke gründlich mit heißem Wasser gereinigt wird. Futterneid und Heißhunger vermeiden Durchfall kann aber auch wegen Fehler beim Tränken entstehen. Die richtige Milchtemperatur, Sauggeschwindigkeit und Kopfhaltung des Kalbs beim Trinken sind Voraussetzungen, damit die Verdauung der Milchbestand-

teile im Labmagen und Darm funktioniert. Eine Untersuchung aus Ostdeutschland (Wolf et.al., 2016) zeigte, dass vor allem der Stress, den Kälber beim Saugen haben können, Durchfälle begünstigt. Der Futterneid und der Heißhunger von sparsam getränkten Kälbern sind besonders schlecht, entspanntes Trinken umso besser. Auch hemmstoffhaltige oder keimbelastete Milch euterkranker Kühe stört die natürlichen Verdauungsvorgänge im Darm. Die Milchzusammensetzung sollte außerdem möglichst konstant sein. Daher vertragen Kälber Tankmilch, deren Gehaltswerte von Tag zu Tag wenig schwanken, nach der Biestmilchphase besser als Milch von immer wieder verschiedenen Einzelkühen. Ergänzungsfuttermittel, die man regelmäßig in die Milch einrührt, stärken die natürliche Darmflora des

Kalbs und das lokale Krankheitsabwehrsystem im Darm. Kranke Tiere sofort separie­ ren und behandeln Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen lässt sich Kälberdurchfall nicht immer verhindern. Um eine Durchseuchung einzudämmen, müssen kranke Kälber separiert werden, weil sie massenhaft Erreger ausscheiden. Sie werden außerdem als Letzte getränkt oder noch besser mit einem separaten Eimer. Da starker Durchfall schnell lebensbedrohlich wird, muss eine Behandlung unverzüglich nach Krankheitsausbruch einsetzen. Großer Flüssigkeits- und Elektrolytverlust Gefährlich sind der enorme Flüssigkeitsund Elektrolytverlust (Kochsalz). Durchfallerreger führen über verschiedene Mechanismen dazu, dass diese nicht mehr aus dem Kot zurückgehalten werden

können. Der Kot dickt nicht mehr ein, sondern bleibt flüssig. Ca. 5 bis 15 Prozent der Körpermasse des Kalbs geht so an Flüssigkeit pro Tag verloren. Es trocknet rasch aus. Zeichen für eine beginnende Austrocknung sind das Einsinken der Augäpfel und das Stehenbleiben von Hautfalten, wenn man die Tiere z. B. am Hals zwickt. Bei schwererem Verlauf oder bei längeranhaltendem Durchfall übersäuern die Kälber zusehends, was sich in Apathie, (Trink-)Schwäche und Festliegen äußert. Durch die gestörte Verdauungsfunktion sind die durchfallerkrankten Kälber zudem massiv von einem akuten Energiemangel bedroht. Solche Kälber rutschen in die Untertemperatur (<38,5° C) und sind in einer absolut lebensbedrohlichen Situation! Milch belassen, Zwischen­ tränke einsetzen Damit Durchfallkälber nicht in eine prekäre Lage geraten und schnell wieder auf die Beine kommen, ist es wichtig, dass man die Verluste schnellstmöglich ersetzt. Solange sie selbst trinken, können Flüssigkeit, Elektrolyte, aber auch Energie über mehrmals tägliche Tränke zugeführt werden. Der Energiebedarf des Kalbs kann entgegen alter Meinungen am besten durch Kuhmilch gedeckt werden. Die Annahme, dass die Milch abgesetzt werden muss, weil sie nicht verdaut werden kann und deshalb den Durchfall fördert, trifft in den allermeisten Fällen nicht zu. Stattdessen können Zusatzfuttermittel, die bereits Immung-

Foto: © Berger

IMpressum & Offenlegung HERAUSGEBER Klaus Orthaber EIGENTÜMER UND VERLEGER SPV Printmedien GmbH, Florianigasse 7/14, 1080 Wien CHEFREDAKTEUR Klaus Orthaber (orthaber@blickinsland.at) REDAKTION DI Alois Burg­staller (burgstaller@blickinsland.at), Stefan Nimmervoll (nimmervoll@blickinsland.at). ANZEIGEN­LEITUNG Prok. Doris Orthaber-Dättel (daettel@blickinsland.at) ANZEIGENVERKAUF Katharina Angleitner (angleitner@blickinsland.at), Michaela Gust (gust@blickinsland.at), Daniela Heller (heller@blickinsland.at), Julia Redhammer (redhammer@ blickinsland.at) ­VERWALTUNG Stefanie Brenner (brenner@blickinsland.at) REDAKTION UND ANZEIGEN­ANNAHME Tel.: 01/5812890, Fax: 01/5812890-23, office@blickinsland. at FIRMEN­BUCHNUMMER FN 121 271 S. DVR 286 73 GRafik Cornelia Mitter (mitter@blickinsland.at), Gerald Mollay (mollay@blickinsland.at) Herstellung proprint.at GmbH, 8042 Graz, Tel.: 0316/890791, office@proprint.at, www.proprint.at VERLAGSORT Florianigasse 7/14, 1080 Wien P.b.b., ZUL.-NR. 02Z033612M. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Unterlagen besteht keine Gewähr auf Veröffentlichung oder Rücksendung. O ­ FFENLEGUNG gemäß Medien­gesetz § 25: Verleger: SPV Printmedien GmbH., Firmensitz: Florianigasse 7/14, 1080 Wien. Geschäftsführung: Klaus Orthaber, Gesellschafter: Klaus Orthaber. ­Erklärung über die grundlegende Richtung gemäß Mediengesetz § 25 (4): Österreichisches Fachmagazin für Landwirte, Studierende und an der Rinder­haltung Interessierte.


Tiergesundheit 15 lobuline (Globigen Diastop®) enthalten, in die Milch eingerührt werden und das Kalb so bei der Erregerabwehr unterstützen. Kälber, denen mehrere Tage die Vollmilch entzogen wird, magern dagegen zusehends ab. Um einem Durchfallkalb ausreichend Flüssigkeit und Elektrolyte zuzuführen, ist es enorm wichtig, dass zusätzlich zur normalen Vollmilchtränke Zwischentränken mit speziellen Elektrolytlösungen erfolgen (s. Tränkeplan im Kasten). Sie lindern auch die Übersäuerung, wenn sie ausreichend Pufferstoffe (Natrium-Bikarbonat) enthalten. Die Eingabe von pufferhaltigen Kälber-Boli (z. B. Bicatop®) unterstützt die Bekämpfung der Übersäuerung zusätzlich. Da gezuckerter Tee oder andere Hausmittel diese Pufferstoffe nicht enthalten, kann damit zwar die Austrock-

nung ausgeglichen werden, die Übersäuerung und ihre Folgen verhindern sie aber nicht. Fall für Tierarzt? Schwer erkrankte Kälber, die nicht mehr trinken können, sind unbedingt ein Fall für die Tierärztin oder den Tierarzt! Eine Infusion von Flüssigkeit, Zuckerlösung und Elektrolyten rettet das Leben des Kalbs. Eine Blutgasanalyse, in einem gut ausgestatteten Praxis-Labor, bestimmt den Grad der Übersäuerung. Dann errechnet man, wie diese mit Infusionslösung ausgeglichen werden kann – ohne eine solche muss man die benötigte Menge schätzen. Stark übersäuerte Kälber brauchen sogar 10 Liter in fünf Stunden. Erstaunlich oft beginnen die Kälber kurz nach einer solchen Infusion wieder zu trinken und können dann mit

dem o. g. Tränkeplan weiterversorgt werden. Gute Zusprache gehört dazu Sehr wichtig ist aber ebenso die gute Pflege und Versorgung der kranken Kälber durch die betreuenden Menschen. Neben dem mehrmals täglichen Tränken ist trockene Einstreu wichtig – frisches Stroh sollte selbstverständlich sein. Bei Kälte hilft

zusätzliche Wärme über eine Wärmelampe und eine Kälberdecke, das kranke Tier vor Unterkühlung zu schützen und seine Energie­ reserven zu schonen. Festliegende Kälber sollten zudem mehrmals täglich aufgestellt und möglichst oft und geduldig zum selbständigen Trinken animiert werden. W Dr. Jutta Berger ist Tierärztin bei Swiss Genetic.

Die wichtigsten Punkte zur Pflege durchfallkranker Kälber – gute Biestmilchversorgung zur Prophylaxe – Hygiene und Sauberkeit im Umgang – Durchfallkälber separieren und zum Schluss tränken – Flüssigkeits-, Elektrolyt- und Energieverluste rasch ausgleichen, indem – Milchtränke mehrmals täglich beibehalten wird

– Zusätzlich Elektrolytlösung vertränkt wird (s. Tränkeplan) Dabei immer frisches Wasser zur freien Verfügung anbieten. – Kälber, die nicht mehr trinken, vom Tierarzt per Infusion versorgen lassen, bis sie wieder saufen – Kranke Kälber müssen trocken liegen können, evt. Wärmequelle bieten – Viel Zusprache und Geduld

Tränkeplan Morgens, 7.00 Uhr, 1,5 bis 2 l Milch evt. mit Ergänzungsfuttermittel angereichert Zwischentränke, 10.00 Uhr, 1 bis 2 l Elektrolytlösung Mittags, 13.00 Uhr, 1,5 bis 2 l Milch evt. mit Ergänzungsfuttermittel angereichert Zwischentränke, 16.00 Uhr, 1 bis 2 l Elektrolytlösung Abends, 19.00 Uhr, 1,5 bis 2 l Milch evt. mit Ergänzungsfuttermittel angereichert

Zwischentränke, 22.00 Uhr, 1 bis 2 l Elektrolytlösung Dies so lange fortführen, bis die Kotkonsistenz wieder normalem Milchkot entspricht. Zusätzlich können pufferhaltige Bicarbonat-Boli die Übersäuerung des Kalbs mildern und seine Trink­ lust ankurbeln. Diesen Tränkeplan und andere nützliche Praxis-Tipps finden Sie zum Nachlesen und Downloaden auf die-fruchtbare-Kuh.ch


16 Fütterung

TMR: Nicht geschüttelt, sondern gerührt! Generell macht man sich scheinbar kaum Gedanken darüber: Aber warum gelingen über zwei Drittel der TMR-Mischungen nicht und ermöglichen so den Kühen problemlos zu selektieren?

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schungen ab: Zu lange Serviceintervalle und damit abgenutzte Schneiden und Mitnehmer. Diese sind dann nicht mehr in der Lage, speziell die voluminösen Faserfutter wie Gras, Heu oder Stroh fein zu zerkleinern. Dies führt damit in mehr als ein Drittel aller der Fälle zu misslungenen TMR-Mischungen und ist damit die Hauptursache, wenn Kühe selektieren können. Das hat ja überhaupt nichts mit Kunst zu tun, oder?

Abgenutzte Teile führen neben einer unzureichenden Mischgenauigkeit aber auch zu vermehrten Resten im geleerten Behälter. Damit steigt die Gefahr von Schimmelnestern ganz erheblich an, speziell in den wärmeren Monaten. Mehrschneckenmischer: Stellung der Schnecken zueinander beachten! Bei Mischern mit mehr als einer Vertikalschnecke ist insbesondere deren Stellung zu kontrollieren. Wichtig ist, dass die Mitnehmer (Basis der Schnecke) versetzt zueinander angeordnet sind. ­(5- bzw. 10-Uhr-Stellung beim Blick von vorne in den Behälter). Bei Wartungsarbeiten oder nach Reparaturen kann es vorkommen, dass diese zueinander verstellt werden. In der Folge wird das Futter nicht mehr genügend durchgemischt, weil die „Zusammenarbeit“ der Schnecken nicht mehr konstruktiv ist. Das Futter wird,

Foto: © agrarfoto.com

trockener Maissilage. Generell kann man deshalb die Empfehlung geben, die Messer spätestens dann zu tauschen, wenn ie kürzest mögliche Antsie nur noch 50 Prozent ihrer wort: Weil das Anfertigen ursprünglichen Größe aufweisen. von TMR-Mischungen Es ist ratsam, immer ein komeine regelrechte Kunst ist. Eine plettes, neues Austauschset vorKunst, die aber durch Konserätig zu haben. Damit hat man quenz in ein solides Handwerk immer auch einen Anhalt, wie überführt werden kann. Und stark die Messer im Verhältnis genau darum geht es hier – das zu den neuen bereits abgenutzt Mischen. sind. Nichts ist eindrucksvoller Das Mischen soll homogene als ein direkter Vergleich, wenn Rationen gewährleisten, die man beide Schneidemesser in von den Kühen nur schwer zu den Händen hält. Beim Blick von Abgenutzte Messer und selektieren sind. Je mehr langsoben in den Mischbehälter kann Mitnehmer Die Hersteller tielige Partikel von den Kühen ein falscher Eindruck entstehen, von Futtermischwagen tun sich aussortiert werden können, desto geringer fällt die Milchleis- erfahrungsgemäß schwer, exakte auch weil man die Schärfe nicht sehen kann, sondern ertasten Serviceintervalle zu benennen, tung aus. wenn es um den Abnutzungsgrad muss. In den Mischbehälter schauen von Messern und Mitnehmern Mitnehmer bzw. der untere sowie der Schnecken geht. Und Mal ganz ehrlich: Wann haSchneckenrand nutzen sich dagedas hat auch einen trifftigen ben Sie das letzte Mal in den gen weniger schnell ab, werden Grund: Denn die Abnutzung Behälter Ihres Futtermischers aber leider sehr selten rechtzeihängt sehr stark von dem geschaut? Wann haben Sie die tig korrigiert. Während Messer täglichen Routinebetrieb ab. Messer und Schneiden gewechschnell ausgetauscht sind, sollten So führen insbesondere nasse selt und wann haben Sie die Grassilagen mit hohen Rohasche- diese „aufgeschweißt“ werden, Wiegestäbe kontrolliert? Diese um ihre volle Wirkung wieder gehalten deutlich schneller zu Fragen zielen auf die häufigste entfalten zu können. einem Abrieb als Rationen mit Ursache fehlerhafter TMR-MiVon Peter Zieger


Fütterung 17 anstatt dass es nach oben befördert wird, eher sogar nach unten gedrückt. Und damit unterbleibt eine entscheidende Mischkomponente. Bedeutung der Gegenschnei­ der (Abscheider) Abscheider (seitliche Metallplatten), die von der Außenwand ins Innere geschwenkt werden können, sollen speziell Grobfutter zerkleinern und damit besser verteilen helfen. Diese kommen deshalb insbesondere bei grassilage- und strohbetonten Rationen zum Einsatz. Unter diesen Bedinungen sollten sie bei meist drei Einstellungen komplett nach innen geklappt werden. Bei maissilagebetonten Rationen ist dagegen meist überhaupt kein Einsatz notwendig und kann ganz im Gegenteil dazu führen, dass die Mischung nicht homogen genug gelingt. Bei einem TMR Audit sollte deshalb auf alle Fälle auch die Stellung der Respaktoren mit untersucht werden. Schneckendrehzahl Gewöhnlich drehen sich die Schnecken eines TMR-Mischers zwischen 24 und 52 Umdrehungen/min, wobei die meisten Mischer eine Drehzahl von mehr als 30 benötigen. Die Hersteller stellen die Drehzahl der Schnecke bei der Standard-Zapfwellendrehzahl von 1000 U/min ein. Generell kann allerdings keine Empfehlung für bestimmte Futterprogramme gegeben werden, da die Möglichkeiten einfach schier endlos sind und zuviele Variablen hier mithineinspielen. Unbestritten dagegen gilt ein-

heitlich, die Drehzahl konstant zu halten. In einem Praxisbeispiel wurde ein defektes Getriebe ausgetauscht, das aber mit einer niedrigeren Drehzahl arbeitete. Der zuständige Fütterer stellte die Zapfwelle wie gewohnt nach Motordrehzahl ein, aber es blieb ihm verborgen, dass die Schnecke sich nicht wie vorher mit 42 Umdrehungen, sondern nunmehr nur mit 28 U/min bewegte. Die Folge in den nächsten 14 Tagen waren nahezu dramatisch. Sowohl die Milchleistung als auch die Inhaltsstoffe „schmierten“ deutlich ab und so setzte man sich an die Ursachenforschung und ­wurde auch relativ schnell fündig: Der Fehler bei der Reparatur. Die Schneckendrehzahl wurde wieder auf 38 U/ min heraufgesetzt (2. Zapfwellenstufe statt 1. Gang). Die Auswirkung zeigte sich unmittelbar. Die Futter­aufnahme ging wieder hoch, genauso wie die Milchleistung und die Inhaltsstoffe.

Dieses Beispiel zeigt auch sehr schön, wie unterschiedliche Misch­qualitäten den Harnstoffgehalt in der Milch beeinflussen können. Bei schlechterer ­Mischung und dadurch bedingter Selektion des Futters beginnen die Harnstoffgehalte zu „ ­ flattern“. Ein solches Muster ist typisch in vielen Betrieben! Ein Grund mehr, sich einmal mit der Konsistenz von Rationen zu beschäftigen!

Befüllung Futtermischwagen Einschneckenmischer werden direkt über der Schnecke befüllt. Zweischneckenmischer genau zwischen den beiden Schnecken und drei- und mehrteilige Mischer in der Wagenmitte. Nur so kann eine effektive Durchmischung gewährleistet werden. Insbesondere die Variation hinsichtlich der großen Partikel konnte um 25 Prozent reduziert werden, wenn der Mischer in der Mitte beladen wurde.


18 Fütterung Füllungsgrad Mischer Was ist der ideale Befüllungsgrad? Vertikalmischer dürfen zu 95 bis 100 Prozent, Horizontalmischer nur zu 50 bis 75 Prozent ihrer maximalen Kapazität beladen werden. Ein Überfüllen des Misch­wagens kann zu ungleichmäßigen Rationen führen. Das maximale Gewicht bei Rationen für laktierende Kühe sollte 320 kg/m3 und 160 bis 240 kg/m3 bei Trockensteher- und Jungviehrationen betragen. Vertikale Mischer dürfen von 95 bis 100 Prozent ihres Volumens befüllt werden, horizontale Mischer dagegen dürfen nur zu 50 bis 75 Prozent ihrer maximalen Kapazität befüllt werden, vor allem bei sehr feuchten Rationen. Die Mindestfüllhöhe ist leicht über der obersten Schnecke. Abb. 1 zeigt die Auswirkungen eines überfüllten Mischers auf die Konstanz einer TMR. Entlang der 10 Messstellen (10 x Probe, ausgeschüttelt mit PenState Schüttelbox) zeigen

LIKRA MVF

nert werden. Zu lange Stängel wiederum verhindern eine gute Durchmischung. – Die Mischzeit nach der zuletzt eingefüllten Komponente ist häufig zu kurz. Sie sollte zwischen drei und fünf Minuten dauern. Die genaue Mischzeit hängt vom Füllstand des Futtermischwagens, der Feuchtigkeit der Futterkomponenten, dem Abnutzungsgrad des Wagens und dem Wagentyp ab. – Auch ein Überfüllen des Abb. 1: Ausgeschüttelte TMR-Futterproben entlang eines Futtertischs Misch­wagens kann zu un(% Massangaben). Überfüllung eines Mischers verursacht eine inkongleichmäßigen Rationen sistente TMR. führen. Gewicht können sich sehr leicht sich in den einzelnen Sieben – Auf „kleineren“ Betrieben und schnell am tiefsten Punkt ganz erhebliche Abweichungen. wird bei Trockensteher- und Das bedeutet, dass das Futter am absetzen. Das Ergebnis sind hohe Jungviehrationen häufig zu Konzentratmengen am hinteren Futtertisch entlang nicht homowenig Futter in die MischwaEnde des Mischbehälters. gen ist und es somit den Kühen gen gefüllt. Auch ein zu niederlaubt, in stärkerem Ausmaß zu riger Befüllungsgrad kann die Funktionierende Wiegestäbe selektieren. Durchmischung verschlechWiegestäbe sollten von Zeit zu tern. Zeit kontrolliert werden. Das Ebener Stand Der Standplatz – Mischwagen müssen in der gelingt am besten, wenn man ein des Mischers muss absolut Waage stehen, sonst setzen definiertes Gewicht in den noch waagrecht sein. Jegliche Abweisich Konzentrate mit einem holeeren Mischbehälter einsetzt chung davon stört empfindlich hen spezifischen Gewicht am (z. B. 2 x 25 kg Sack Zement) die Mischgenauigkeit. Konzentiefsten Punkt des Wagens ab. und die Waage abliest. trate mit hohem spezifischen – Das Befüllen des Mischwagens mit Flüssigkeiten kann zudem zu ungleichmäßigen Rationen Flüssigkeiten in den Mischer führen. Flüssigkeiten sollten einbringen Flüssigkeiten wernicht in der Mitte des Wagens den gerne und regelmäßig in den eingefüllt werden. Außerdem Mischer eingegeben. Zu beachten sollte darauf geachtet werden, gibt es hierbei, dass einerseits gedass Flüssigkeiten nur auf nügend Menge eingegeben wird feuchte Komponenten gefüllt (1:50 Regel!) und andererseits werden. aber die Art und Weise des Ein– Die Ladereihenfolge hat entbringens sehr stark den Einmischeidenden Einfluss auf die scherfolg bestimmt. Gerade hier Mischgenauigkeit. Es sollte die werden viele Fehler gemacht, folgende Reihenfolge eingeinsbesondere weil oftmals nur halten werden: Heu/Stroh, ein Schlauch am Rande in den trockene, feine Komponenten, Mischbehälter gehalten wird. Konzentrate und Prämixe, Das Einbringen sollte gleichsam Luzerne- oder Grassilage, wie ein „Schlagregen“ passieren. Maissilage, nasse NebenproDies gelingt am ehesten, wenn dukte, Flüssigkeiten. eine Einfüllung über ein Rohr – Neben den genannten Punkparallel über dem Mischwagen erfolgt. ten hat auch die Befüllung selbst Einfluss auf die HomoBeachte: genität. So sollten bei einem – Abgenutzte Mitnehmer am vertikalen ZweischneckenmiBoden der Mischwagenscher die Komponenten imschnecken (Vertikalmischer) mer zwischen die Schnecken mischen die Rationen ungekippt werden. Nur Rundbalgleichmäßig. Abgenutzte len sollten auf die Schnecken Messer sind hauptsächlich für geladen werden. W inhomogene Rationen verantwortlich. Besonders Heu und Peter Zieger ist Tierarzt, Fachbuchautor und Mitarbeiter der Futtermittelfirma Stroh können mit stumpfen Diamond V. Messern nur schlecht zerklei-


Investieren 19

Investitionsprämie: 28.2. Stichtag Alle land- und forstwirtschaftlichen Betriebe können für abschreibungspflichtige betriebliche Investitionen einen Antrag auf die COVID-19-Investitionsprämie beim aws stellen. Die Antragstellung muss weiterhin bis 28.2.2021 erfolgen.

D

ie ersten Maßnahmen müssen laut Ministerratsbeschluss vom 20.1.2021 bis voraussichtlich längstens 31.5.2021 gesetzt werden und der Investitionsdurchführungszeitraum wird laut Ankündigung von Bundesministerin Schramböck vom 3.2.2021 um ein Jahr auf 28.2.2023 verlängert.

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Förderungsgegenstand Förderungsfähig sind Neuinvestitionen in das abnutzbare betriebliche Anlagevermögen, dazu zählen jedenfalls Gebäude, Maschinen, bauliche und technische Anlagen etc. Es können auch gebrauchte Güter gefördert werden. Traktoren und selbstfahrende Arbeitsmaschinen ab Abgasstufe 5 sind ebenfalls förderbar. Auch Zuchttiere sind förderbar, sofern sie aktivierbar wären. Die Behaltefrist für geförderte Investitionen beträgt drei Jahre.

Es können pro Betrieb mehrere Anträge gestellt werden. Die Investitionskosten je Antrag müssen mindestens 5.000 Euro ohne USt. betragen. Es können mehrere Investitionen in einem Antrag zusammengefasst werden.

Für die Antragstellung genügt eine Kostenschätzung des Förderungswerbers. Wichtig ist die Zuordnung, ob die jeweilige Fristen und Antragstellung Investition mit 7 Prozent oder Die aws Investitionsprämie 14 Prozent (Ökologisierung muss bis längstens 28. Februar und Digitalisierung) gefördert 2021 für förderbare Investitiwerden soll. Die Investitionen, onen online im aws Fördermadie mit 14 Prozent bezuschusst nager beantragt werden. Erste Maßnahmen – wie Bestellungen, werden, sind auf der Internetseite der aws aufgelistet. Abschluss von Kaufverträgen, Lieferungen, der Beginn von Investitionen mit 14 Prozent-­ Leistungen, der Baubeginn, Zuschuss im Bereich Öko­ Rechnungen oder Zahlungen – logisierung Unter anderem: müssen bis spätenstens 31. Mai Verteiltechnik bodennahe Gül2021 (lt. Ministerratsbeschluss leausbringung, Abdeckung von vom 20. Jänner 2021) gesetzt offenen Güllegruben etc. werden. Werden mit einem Antrag beispielsweise zwei Maschinen be- Investitionen mit 14 Prozent-­ antragt, muss für jede Maschine Zuschuss im Bereich Digi­ bis 31. Mai 2021 zumindest eine talisierung Unter anderem: Melkroboter, Futterschierechtsverbindliche Bestellung oder ein Kaufvertrag vorliegen. ber-Roboter, Entmistungsroboter, Lenkeinrichtungen für Bei baulichen Investitionen Parallelfahrsysteme. Software müssen ebenfalls für jede im und Steuerungsanlagen bei Antrag angeführte Investition automatisierten Maschinen und erste Maßnahmen bis 31. Mai 2021 gesetzt werden. Das heißt, Geräten etc. jede beim Bauvorhaben beteiligte Firma muss bis 31. Mai 2021 Investitionen, für die erste Maßnahmen vor dem 1. August beauftragt werden.

2020 gesetzt wurden, sind nicht förderbar. Investitionsdurchführungs­ zeitraum Die Inbetriebnahme und Bezahlung der Investition muss voraussichtlich bis längstens 28. Februar 2023 erfolgen.

Eigene Rechnungen erfor­ derlich Es müssen förderbare und nicht förderbare Kosten mit eigenen Rechnungen verrechnet werden und auch für Investitionen mit 14 Prozent Zuschuss sind eigene Rechnungen erforderlich. W

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20 Fütterung

Futterkohle wirkt positiv Die bisherigen Erkenntnisse belegen das Potenzial von Pflanzenkohlen zur Verbesserung von Nährstoff- und Wasserhaushalt des Bodens sowie zur Erhöhung der Tiergesundheit und Geruchsreduktion im Stall.

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ktivkohle kann aus allen Pflanzenkohlearten hergestellt werden, wobei im Anschluss an die Pyrolyse ein Behandlungsprozess (Dampf etc.) nachgeschaltet wird. In der Land- und Forstwirtschaft soll ausschließlich zertifizierte Pflanzenkohle, mit Qualitätsstandard entsprechend EBC oder Önorm, genutzt werden, damit keine unerwünschten Schadstoffe verfrachtet werden. Das Besondere an der Pflanzenkohle ist die enorme Oberfläche. Mikroskopisch betrachtet ist der Aufbau mit der Struktur eines Schwamms vergleichbar. eingesetzt werden kann und insbesondere als Heilmittel zur Verdauungsregulierung (Durch-

fall) bekannt ist. Die Wirkungsweise von Pflanzenkohle basiert hauptsächlich auf ihrer porösen Struktur. Die sehr vielen und sehr feinen Poren geben der Pflanzenkohle eine spezifische Oberfläche von ungefähr 200 m2/g. Dank dieser Eigenschaften weist Pflanzenkohle ein großes Wasserbindungsvermögen auf und ist in der Lage, diverse Substanzen, speziell Giftstoffe, zu binden. Dadurch wird der Verdauungstrakt entlastet und die Nährstoffe im Futter können besser verwertet werden. Durch die hohe Wasserbindekapazität wird die Darmpassagerate gesteuert. Dadurch wirkt die Futterkohle auch sehr gut gegen Durchfall und hilft, den Wasserhaushalt der Tiere zu regulieren.

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Pflanzenkohle ist ein altbekannter Hilfsstoff, der in vielen Anwendungsbereichen


Eutergesundheit 21

Der Urlaub der Kuh Die Trockenstehzeit ist für die Eutergesundheit, aber auch für die Stoffwechselgesundheit und die Fruchtbarkeit der Milchkuh ein entscheidender Zeitraum. Die Trockenstehzeit ermöglicht dem Euter eine Ruhe- und der Kuh eine Erholungsphase. Von Romana Schneider

D

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ie Trockenstehphase dient der Vorbereitung auf die neue Laktation. Sie ist die Voraussetzung, um in der nachfolgenden Laktation eine entsprechende Leistung zu erbringen. Ein weiterer wichtiger Grund für die Bedeutung der Trockenstehzeit ist, dass in dieser Phase viele Infektionen der Milchdrüse ausheilen. Auch zur Bildung des Kolostrums für das Kalb und zur a­ usreichenden Anreicherung von Immun­ globulinen im Kolostrum ist die Trockenstehzeit ein entscheidender Zeitraum. Für die Eutergesundheit spielt auch der natürliche Zitzenverschluss durch den Keratinpfropf eine wichtige Rolle. Denn nur so können keine Erreger während der Trockenstehzeit in die Zitzen eindringen. Insbesondere zu Beginn und während der Kolostralbildungsphase am Ende der Trockenstehzeit besteht ein signifikant erhöhtes Risiko für Neuinfektionen. Auswertungen zufolge

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22 Eutergesundheit

Schalmtest liegen die Neuinfektionsraten zwischen 25 und 30 Prozent. Das Ziel in der Trockenstehzeit muss sein, bestehende Infektionen möglichst zur Ausheilung

zu bringen und Neuinfektionen zu verhindern. Untersuchung des Trocken­ stell-Managements Im Rah-

men einer Masterarbeit wurde 2017 das Trockenstell-Management von niederösterreichischen Milchviehbetrieben untersucht. Die Datenerhebung

Die befragten Betriebe An der Umfrage nahmen 19,7 Prozent Betriebe mit biologischer Wirtschaftsweise teil. Mehr als die Hälfte der Befragten (58 Prozent) gab als höchste landwirtschaftliche Ausbildung die landwirtschaftliche Fachschule an. 27 Prozent haben die landwirtschaftliche Meisterausbildung und 7 Prozent haben eine höhere landwirtschaftliche Bundeslehranstalt abgeschlossen. Der Anteil der Landwirte mit einer universitä-

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• Nur 12 % der Milchfieberfälle werden rein durch einen Kalziummangel verursacht • In 59 % der Fälle ist Phosphormangel beteiligt Zumeist genügt eine Eingabe (bei ersten Geburtszeichen). Bei Bedarf oder sehr hohen Leistungen nach 12 Stunden wiederholen.

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erfolgte in Zusammenarbeit mit dem Landeskontrollverband (LKV) Niederösterreich. Es wurde ein Fragebogen per E-Mail an jene 2.774 LKV-Mitglieder versandt, die eine E-Mail-Adresse besitzen. Das entspricht etwa 80 Prozent der insgesamt 3.479 LKV-­ Betriebe in Niederösterreich (LKV, 2016). Insgesamt sind 1.081 Beantwortungen online eingegangen. Die Rücklaufquote liegt somit bei beachtlichen 39 Prozent.


Eutergesundheit 23 Kuh beim Trockenstellen antibiotische Trockensteller. Der Großteil der Befragten (55 Prozent) verwendet antibiotische Trockensteller selektiv und entscheidet kuhindividuell. 14 ProTrockenstell-Management in der Praxis Die Trockenstehdauer zent der Befragten gaben an, nie liegt im Durchschnitt bei 7,6 Wo- antibiotische Trockensteller zu verwenden. chen. Vor dem Trockenstellen führen viele Landwirte KontrolGründe für den generellen Verlen der Eutergesundheit durch. 47 Prozent gaben an, die Euterge- zicht auf antibiotische Trockensundheit vor dem Trockenstellen steller sind zum einen eine gute Eutergesundheit – daher besteht bei jeder Kuh zu kontrollieren. kein Bedarf – und zum anderen Nur bei Verdacht auf ein Eutergesundheitsproblem kontrollieren die Überzeugung, Antibiotika 48 Prozent der Befragten einzel- sparsam einsetzen zu wollen. Es ne Kühe vor dem Trockenstellen. gibt zahlreiche Gründe, warum Landwirte antibiotische Trocken5 Prozent führen nie Kontrollen steller selektiv einsetzten. Am der Eutergesundheit vor dem häufigsten (67 Prozent) wird Trockenstellen durch. die Entscheidung aufgrund der erhöhten Zellzahl laut LKV-TaTipp: Kontrollieren Sie den gesbericht getroffen. Weiters Zellgehalt mind. zwei Wochen gaben 53 Prozent der Befragvor dem Trockenstellen mithilfe ten an, nach einem positiven der LKV-Ergebnisse und dem Erregernachweis in der bakteSchalmtest. So ist bei einer Zellzahl über 200.000 ­Zellen­/­ml riologischen Milchuntersuchung antibiotische Trockensteller und stark positivem oder einzusetzen. Sehr häufig (48 Pro­ungleichmäßigem ­Schalmtest zent) wird auch das positive noch genügend Zeit, eine Schalmtest­ergebnis als Grundbakteriologische Milch­probe lage für die Verwendung von untersuchen zu lassen. Im Rahantibiotischen Trockenstellern men des TGD sind sowohl die verwendet. Ein weiterer Grund Probesets als auch die Milch­ untersuchungen im Labor für die für den Einsatz von antibiotischen Trockenstellern ist eine Landwirte kostenfrei. vorangegangene Euterentzündung der Kuh in der Laktation. Das abrupte oder auch schlagAuch die Empfehlung durch den artige Trockenstellen wird von 55 Prozent der Befragten prakti- Tierarzt ist ein Grund, manchmal antibiotische Trockensteller ziert. Die allmähliche Methode, bei der Melkzeiten übersprungen anzuwenden. Landwirte, die generell alle Kühe unter antibiowerden, wird von 45 Prozent tischem Schutz trockenstellen, der Befragten angewendet. machen das zu 78 Prozent zur Vorbeugung gegen Infektionen Tipp: Das abrupte Trockenstellen ist der allmählichen ­Methode in der Trockenstehzeit. 16 Prozent stellen alle Kühe antibiovorzuziehen, da durch das tisch trocken, um ein BestandsMelken die Ausschüttung von Oxytocin angeregt wird und die problem (z. B. Staph. aureus) in den Griff zu bekommen. Aus Strichkanäle wieder geöffnet Gewohnheit stellen 4 Prozent werden. Bei einer Milchleistung der Befragten generell alle Kühe zum Zeitpunkt des Trockenstellens über 13 kg pro Kuh und Tag mit antibiotischen Trockenstellern trocken. kann es sinnvoll sein, die allmähliche Methode anzuwenden. Energiereduzierte Fütterung vor Die Auswahl und Entscheidung zur Anwendung von Antibiotika dem Trockenstellen unterstützt die Kuh bei der Stoffwechselum- liegen in der Verantwortung des behandelnden Tierarztes und stellung. erfolgen auf Basis einer fachgerechten Diagnose. Die Abgabe Ein Drittel der Befragten von Antibiotika darf nur nach (31 Prozent) verabreicht jeder ren Ausbildung lag unter einem Prozent. 7 Prozent haben keine landwirtschaftliche Ausbildung absolviert.

Untersuchung der Tiere und Diagnose durch den Tierarzt erfolgen. Tipp: Sofern die Eutergesundheit der Herde in Ordnung ist, ist das generelle antibiotische Trockenstellen zu hinterfragen. Vorbeugende Antibiotikagaben in ein gesundes Euter werden zunehmend kritisch betrachtet. Das selektive Trockenstellen ist zu bevorzugen. Etwas mehr als die Hälfte der Befragten wählt die antibiotischen Trockensteller auf Basis eines Antibiogramms aus. Die übrigen 45 Prozent gaben an, kein Antibiogramm als Grund­lage für die Auswahl der ­Trockensteller zu verwenden. Tipp: Nur der gezielte Antibiotika­einsatz nach einem Erregernachweis und Resistenzprofil (Bakteriologische Milchuntersuchung mit Antibiogramm) kann beim Trockenstellen empfohlen werden. Zumindest sollte eine

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24 Eutergesundheit

­Leitkeimbestimmung durchgeführt werden. Dabei werden regelmäßig Milchproben untersucht, um die häufigsten Erreger der Herde herauszufinden. Interne Zitzenversiegler werden sehr selten eingesetzt. Nur 12 Prozent der Befragten verwenden regelmäßig interne Zitzenversiegler. Die Befragung

Trockenstehbox hat gezeigt, dass Zitzenversiegler zwar selten, aber vielfach falsch appliziert werden. 64 Prozent der Befragten gaben an, die Zitzenbasis vor der Verabreichung des Zitzenversieglers nicht abzuklemmen. Dadurch kann es aber passieren, dass ein Teil des Präparats in die Zitzenzisterne und auch in die Milchgänge gelangt und nicht an der Zitzenspit-

ze verbleibt, um dort die Zitze zu verschließen. Tipp: Interne Zitzenversiegler haben die Aufgabe, den natürlichen Keratinpfropf zu unterstützen und stellen einen Verschluss der Zitze über die gesamte Dauer der Trockenstehzeit dar. Somit wird das Eindringen von Mastitiserregern verhindert und die Gefahr für Neuinfektionen wird verringert. Zitzenversiegler können bei gesunden Eutern mit schlechtem Schließmuskel anstelle von Antibiotika eingesetzt werden und bei euterkranken Kühen auch in Kombination mit antibiotischen Trockenstellern. Der interne Zitzenversiegler wird mit einem Injektor nach dem letzten Melken in die Zitze appliziert. Davor wird die Zitze mit zwei Fingern abgeklemmt. Nicht hochmassieren. Beim ersten Melken nach der Abkalbung wird die Paste wieder heraus­ gemolken.

phasige ­Trockensteher-Ration. Die Futterreste werden bei 8 Prozent der Befragten an die Trockensteher verfüttert. Die übrigen 9 Prozent der Befragten bewerten ihre Fütterung so, dass sie nicht in die genannten Kategorien einzuordnen war.

Fazit Der Großteil der befragten Milchviehhalter hat ein sehr großes Bewusstsein hinsichtlich der Risiken beim Einsatz von Antibiotika. Biologisch wirtschaftende Betriebe setzen seltener antibiotische Trockensteller ein. Antibiotika werden beim Trockenstellen zum Großteil nach dem tatsächlichen Bedarf und nicht generell zur Prophylaxe eingesetzt. Dennoch gibt es noch Potential, das selektive Trockenstellen vermehrt anzuwenden. Es ist dort notwendig, wo es möglich ist, die verursachenden Erreger und deren Resistenzen genau zu kennen, um in Zukunft die Entstehung von Resistenzen bestmöglich zu vermeiden. Nur ein Haltung der trockenstehenden konkreter Erregernachweis in eiKühe Der Großteil der Betriebe ner bakteriologischen Milchunterhält die trockenstehenden Kühe suchung in Kombination mit der in Laufställen. Erstellung eines Antibiogramms ermöglicht den gezielten Einsatz Fütterung der trocken­ von Antibiotika und die bestmögstehenden Kühe Die Fütterung liche Therapie. Das korrekte Verder Trockensteher erfolgt bei abreichen von Zitzenversieglern 45 Prozent der Befragten über und Trockenstellern sollte von die gleiche Ration wie bei den den Tierärzten aber auch in der laktierenden Kühen, nur ohne Aus- und Weiterbildung verstärkt Kraftfutter. Bei 22 Prozent der ­kommuniziert werden. W Befragten wird eine e­ igene einphasige Trockensteher-­ DI Romana Schneider, MSc, BEd ist Ration gefüttert. 16 Prozent der ­Fütterungsexpertin in der Landwirt­Befragten füttern eine mehr­ schaftskammer NÖ.

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Abkalbebox


Heutrocknung 25

Heutrocknung rechnet sich Heutrocknungsanlagen erfreuen sich zunehmender Beliebtheit und werden immer öfter angeschafft. Obwohl zum Teil ein erheblicher Energieaufwand für die Trocknung nötig ist, überwiegt der Nutzen.

S

teigende Grundfutterleis­ tung Wiesenfutter ist das günstigste und wiederkäuergerechteste Futter am Betrieb. Eine Untersuchung aus dem Jahr 2016 hat gezeigt, dass auf Milchviehbetrieben mit einer Warmbelüftung eine im Durchschnitt um ca. 1.200 kg höhere Grundfutterleistung erzielt wird als auf Betrieben mit Bodentrocknung. Das bedeutet, dass bei gleicher Milchleistung ca. 800 kg Kraft­ futter eingespart werden können.

Ob eine Lose- oder Rundballentrocknung erfolgen soll, ist eine Grundsatzentscheidung, die ganz zu Beginn getroffen werden muss. Losetrocknungen eignen sich bestens für reine Heubetriebe mit Milchvieh. Wer strukturreiches, energiearmes Heu benötigt (Pferde, Jungvieh, Trockensteher), kann mit einer einfachen Ballentrocknung gute Erfolge erzielen.

Losetrocknung Unter Losetrocknung versteht man das lose Geringerer Maschineneinsatz Aufschichten von Heu in einer Trocknungsbox. Die in HolzriegelDurch die frühere Ernte sind meist ein oder zwei Arbeitsgänge bauweise gefertigte Trocknungsweniger am Feld erforderlich. box besitzt einen Flächenrost, unter den ein Lüfter Luft einbläst. Die Losetrocknung ist (sofern Energieeinsparung Eine Kaltmöglich) immer zu bevorzugen, belüftung verbraucht etwa gleich viel Strom wie eine Luftentfeuch- da sie sehr gut mit schwankentertrocknung? Der Luftentfeuchter den Mengen umgehen kann, benötigt zwar einen viel stärkeren welche fast immer auftreten. Stromanschluss, jedoch ist er in Losetrocknungen benötigen viel nur drei Tagen fertig, wogegen die Platz und einen Hallenkran für Kaltbelüftung 14 Tage benötigt. die Beschickung und Entleerung. Im Idealfall kann der Kran auch Gesundheit Menschen und Tie- bis zum Futtertisch fahren und im Winter die tägliche Stallarbeit re profitieren von der besseren ganz wesentlich erleichtern. Futterqualität, denn ein auf stabile Lagerfähigkeit getrocknetes Heu lässt keinen Schimmel mehr Ballentrocknung Auf eiwachsen. Es entstehen also auch ner Ballentrocknung können keine gefährlichen Schimmelspo- vorwiegend Rundballen, selten ren, die langfristig die GesundQuaderballen getrocknet werheit bedrohen. den. Dabei setzt man die Ballen

auf einen Ring oder verwendet Zwischenringe, welche die Luft in die Ballen hineinleiten. Die Herausforderung besteht in der ständigen Beschickung und Ent-

leerung der Anlage, da einerseits die Ballen nach der halben Zeit gewendet werden sollten und andererseits die tatsächliche Ballenanzahl vor der Trocknung

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26 Heutrocknung / Stall schwer abzuschätzen ist. Hier ist gut vorgetrocknetes, energiearmes und strukturreiches Futter von Vorteil. Tipps zum Energiesparen Schwaden Lassen Sie das Futter gut am Feld vortrocknen, warten Sie jedoch nicht zu lange mit dem Schwaden. Im Schwad kann das Futter noch gut nachtrocknen und es bilden sich kaum noch Verluste bis zur Ernte.

Was tun gegen Hitze?

Geduld beim Befüllen Eine gleichmäßige und lockere Verteilung in der Trocknungsbox lässt Laut einer Auswertung sind Milchkühe im Jahr rund 1.000 Hitzestressstunden die Trocknungsluft gleichmäßig ausgesetzt. Die Folgen sind verminderte Leistung und erhöhtes Krankheitsrisiko. durchströmen. Dadurch wird das Futter gleichzeitig fertig und die Umso wichtiger ist es, bereits im Frühjahr Maßnahmen gegen die heißen Trocknungszeit verkürzt sich auf Temperaturen in den Sommermonaten zu setzen. das Notwendigste. Gleiches gilt für Ballen: Sorgfältige Positionierung der Ballen auf der Anlage ne bei Milchkühen mit einer Von Gerhard Lindinger münden unweigerlich in einer und Ballen mit gleichem FeuchTagesmilchleistung von 30 kg geringeren Milch- und Fruchttegehalt sorgen für gleichmäßige zwischen –2° C und +10° C, barkeitsleistung, verstärktem Durchströmung. Die Ballen bei Kühen mit 40 kg Milch Auftreten von Klauenerkranntersuchungen kommen sollen nach der halben Zeit gar zwischen –6° C und +6° C zum Ergebnis, dass sich kungen sowie erhöhter Krankgewendet werden. befindet. Zudem zeigen Auswer- heitsanfälligkeit. Berechnungen die Behaglichkeitszotungen bayrischer Wetterstatiergeben einen möglichen Sonnenenergie ausnutzen onen, dass durchschnittlich pro Gesamtschaden pro Kuh und Scheint an den Tagen nach der Jahr 1.000 Hitzestressstunden Jahr von 400 Euro – verursacht Stalltechnik in Perfektion Ernte die Sonne, dann kann die auftreten. Unter diesen Vorausdurch Hitzestress. Dachabsaugung fast alleine die setzungen wird eine technische gesamte Trocknung übernehmen. Kühlung für die Tiere unumFür die Kühlung der Kühe am NIEDERL GmbH Hier ist zeitweise auch eine grögänglich. besten geeignet sind HorizontalEbersdorf 5 | A-8342 Gnas ßere Luftmenge als die Mindestventilatoren. Durch den direkten luftmenge erlaubt! Jede Milchkuh hat eine WärLuftstrom auf das Tier kann meleistung ähnlich einem dieses mehr Energie abgeben Anlagensteuerung Moderne haushaltsüblichen Wasserkocher und so den Hitzestress senken. Anlagen mit Steuerung verbrau(1.000 bis 2.000 Watt). Diese Die Luftgeschwindigkeit muss chen viel weniger Energie als Energie muss sie fast ausschließ- bei der Kuh mindestens 2 bis alte Bestandsanlagen. Durch die lich im Zuge von Schwitzen und 2,5 Meter pro Sekunde (m/s) Steuerung können alle Energieerhöhter Atmungsfrequenz an betragen, um einen Effekt zu quellen optimal genutzt werden, die Umgebung abgeben. Steigt erzielen. Luftgeschwindigkeiten was eine rasche Trocknung des die Temperatur und LuftfeuchLüftungssysteme bis zu 5 m/s vertragen Kühe Heus ermöglicht. Dadurch steigt tigkeit im Stall so weit an, dass problemlos. Der Effekt solcher Aufstallungen auch die Trocknungsleistung, diese Energie nicht mehr in Ventilatoren ist beachtlich. Ein wodurch schneller neues Futter Form von Wasserdampf abgeLuftstrom mit 29° C, 70 ProSilotechnik aufgelegt werden kann. geben werden kann, entsteht zent Luftfeuchtigkeit und einer Fütterungstechnik Hitzestress. Die Temperatur und Geschwindigkeit von 2,5 m/s Planung Nur eine gute Planung die Luftfeuchtigkeit können im fühlt sich für die Kuh wie 23° C Türen + Tore der gesamten Anlage ermöglicht TH-Index Auskunft darüber an. Ventilatoren sollten am große Trocknungsleistungen bei geben, ob und in welchem Grad besten über den LiegeboxenGülletechnik geringem Energieverbrauch. LasHitzestress besteht. reihen platziert werden. Der sen Sie sich ausreichend Zeit für Einsatz von Deckenventilatoren eine auf den Betrieb abgestimm(Vertikalventilatoren) kann Folgen von Hitzestress te Planung, dann können Sie die aufgrund zahlreicher Nachteile sind vermehrtes Stehen, eine KARL MIKLAU 0664/ 43 70 467 erhöhte Körperoberflächentem- nicht empfohlen werden. Sollen Vorteile der Heutrocknung über viele Jahre optimal nutzen. W Schlauchlüftungen zur Kühlung peratur, eine erhöhte AtemMail: miklau@stalltechnikshop.at werden, ist unbedingt frequenz und eine geringere www.stalltechnikshop.at Futteraufnahme. Diese Folgen eingesetzt darauf zu achten, dass diese Quelle: Landwirtschaftskammer Österreich

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STALLUNGEN

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RINDER


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Thema 27


28 Stall / Stallbau einen Kühleffekt aufweisen (hohe Luftgeschwindigkeit am Tier). Neben den Anschaffungskosten für Ventilatoren sollten zudem auch das Wurfbild, der Stromverbrauch, die erreichbare Luftgeschwindigkeit und die Lautstärke berücksichtigt werden.

Stallbau ohne böse Überraschungen Der Milchviehstall ist das Herzstück und auch das optische Aushängeschild schlechthin für einen landwirtschaftlichen Betrieb. Neben eigenen Überlegungen und Präferenzen spielen aber auch häufig gesellschaftliche Trends und Einstellungen, womöglich auch Image- und Prestigegedanken eine Rolle. FRANZ KLAUSHOFER von der Landwirtschaftskammer Salzburg gibt wertvolle Tipps.

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otivierte Betriebsleiter, verbesserte Arbeitsabläufe und optimale Haltungs- und Produktionsbedingungen sind allemal gerechtfertigte Gründe, welche für den Milchviehstall(neu)bau stehen. Während die Bau- und InvestiGenerell ist beim Einsatz von Wasser zur Kühlung darauf tionskosten nicht unwesentlich zu achten, dass die relative von Jahr zu Jahr steigen und die Luftfeuchtigkeit im Stall nicht wirtschaftlichen Rahmenbedinüber 70 Prozent steigt. Die gungen (Klima­krise, MilchpreisFeuchtigkeit muss abtransporvolatilität, Stopp der Investitions­ tiert werden. Andernfalls steigt förderung) eine besondere der Hitzestress nochmals an. Herausforderung darstellen, lädt Meist sind Maßnahmen zur ein historisch niedriges Zins­ Reduzierung von Hitzestress mit niveau förmlich zum InvestieInvestitionen verbunden. Hier ren ein, eine wahrlich groteske gilt es, die richtigen KaufentSituation für die Milchviehhalscheidungen zu treffen. Jedoch ter. Zahlreiche im Rahmen der kann das Stallklima für Rinder Investitionsförderung betreute auch ohne große Investitionen und abgerechnete Projekte der verbessert werden. Beispiele letzten Jahre zeigen allerdings, sind die Öffnung von Fenstern dass die Investitionskosten teils und Toren oder die Schaffung utopische Höhen erreichen von zusätzlichen Öffnungen. W und Betriebe zunehmend hohe Bankverbindlichkeiten in Kauf nehmen (müssen). Betrachten wir DI Gerhard Lindinger ist Mitarbeiter in die wirtschaftlichen Herausfordeder LK Salzburg.

rungen der heutigen Zeit, ist im Vorhinein sowohl eine sorgfältige und professionelle bauplanliche als auch betriebswirtschaftliche Auseinandersetzung mit dem Projekt unerlässlich. Der folgende Beitrag versucht auf Basis der Erfahrungen aus den Investförderprojekten und Beratungsfällen eine Hilfestellung für die einzelnen Maßnahmen und Planungsschritte darzustel-

len und auf Fehler­quellen und Schwachstellen hinzuweisen. Bauplanung bis ins Detail fertigstellen Die eigentliche Bauplanung des Vorhabens umfasst in der Regel mehrere Planungsschritte und reicht im Optimalfall von der Erhebung der generellen Planungsmöglichkeiten und Alternativen über die Entwurfsplanung bis hin

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Automatisch steuern Diese zusätzlichen Parameter wurden im Ventilatorentest der HBLFA Raumberg-Gumpenstein geprüft. Eine automatische Steuerung von Ventilatoren, welche den Ventilator nur einbzw. ausschaltet, ist anzuraten. Ventilatoren müssen bereits ab 18 °C oder einem TH-Index von 68 im Stall auf voller Leistung laufen. Beim Einsatz von Kuhduschen zur Kühlung, müssen Fell und Haut nass werden. Hierfür sind große Tropfen nötig. Drei Minuten Beregnung sollten sich mit zwölf Minuten Beregnungspause abwechseln. Nur dann kann der Effekt der Verdunstungskälte genutzt werden. In der Praxis ist auch zu beobachten, dass lediglich etwa ein Drittel der Kühe aktiv eine Dusche aufsucht. K ­ uhduschen sollten vorzugsweise im Auslauf montiert werden. Wird Wasser mit hohem Druck (mind. 40 bar) in der Stallluft versprüht, kann dies die Luft kühlen. Die Kühe dürfen dabei nicht nass werden.


Stallbau 29 zum fertigen Einreichplan sowie etwaigen Detailplänen (Polierplan etc.). Als Planer kommen hier stallbauerfahrene Planungsfirmen bzw. für diesen Bereich zuständige Planungsbüros infrage. In jedem Fall gilt es, keine vorschnellen Planungslösungen zu realisieren, sondern möglichst sorgfältig, unvoreingenommen, bis zu einem gewissen Grad auch kompromissbereit an die Sache heranzugehen. Details, ­welchen hier zu wenig Bedeutung beigemessen wird, müssen somit später in der ohnehin stressigen Bauphase geklärt, allenfalls Fehler behoben werden. Das kostet Nerven, Zeit und letztlich Geld. Kosten werden teils stark unterschätzt Die Gesamtinvestitionskosten für das beabsichtigte Projekt müssen generell in jeder Phase der Bauplanung im Auge behalten und die Finanzierungsplanung darauf abgestimmt werden. Tendenziell werden die tatsächlichen Kosten zum Teil massiv unterschätzt, böse Überraschungen durch Baukostenüberschreitungen sind keine Seltenheit. In der frühen Planungsphase eignen sich zur Kostenschätzung ­Baurichtsätze (Pauschalkostensätze) des BMLRT. Diese kann entweder mit Euro/m² oder Euro/m³ für einzelne Gewerke (z. B. Stall, Grube, Heulager etc.) durchgeführt und mit Angeboten zu allen technischen Einrichtungen erweitert werden. Zudem können verschiedene Gegebenheiten (z. B. besonde-

res Bauerschwernis durch nicht tragenden Untergrund, Hanglage etc.) oder zusätzliche Aufwendungen durch Abriss bestehender Gebäudeteile aufgeschlagen werden. Die Pauschalkostensätze sind als Netto-Herstellungskosten auf Basis einer firmenmäßigen Fertigung bei mittlerer Bauqualität zu verstehen. Das Ergebnis der ermittelten Kosten ist freilich keine Garantie, allerdings bereits ein probates Mittel zur Kostenprognose. Stimmen der Weg und das Budget, kann nach der Weiterplanung (Vorabzug Einreichplan) mit einer detaillierten Kosten- und Finanzierungsplanung begonnen werden. Sämtliche Angebote zu allen baulichen Gewerken und technischen Anlagen sind rechtzeitig und lückenlos einzuholen sowie möglichst im Detail auszuverhandeln. Das betrifft nicht nur die Baumeisterarbeiten, die Halle und die Stalleinrichtung, sondern auch den Installateur, den Elektriker sowie die gesamte benötigte zusätzliche technische Ausstattung für Melk-, Fütterungs- und Gülletechnik. Außer Acht darf auch nicht der Aufwand für die Bagger- und Erdbewegungsarbeiten gelassen werden. Nebenkosten (z. B. Gebühren, Geometer, Verpflegung, Infrastruktur etc.) sowie Folgekosten (z. B. Viehselektion und -zukauf etc.) dürfen nicht vergessen und sollten eher großzügig einberechnet werden. Zahlreiche Fälle im Rahmen von Beratungen und Betriebskonzepterstellungen zeigen immer wieder, dass diese Aspekte häufig im De-

tail vernachlässigt werden bzw. Kosten auf Basis unvollständiger Angebote meist zu optimistisch geschätzt werden. Eigenleistung nicht über­ schätzen Einzelne Kostenpositionen, welche kostenmäßig als vernachlässigbar eingeschätzt werden (z. B. Installateur, Elektriker, Erdbewegung), und generell die Folgekosten werden überhaupt oftmals gar nicht berücksichtigt. ­Niedrigere ­Kostenannahmen werden vielfach auch durch einen überdurchschnittlichen Eigenleistungsanteil zur Reduktion der baren Investitionskosten argumentiert. Das ist grundsätzlich naheliegend und nicht unbedingt falsch. In vielen Fällen beschränkt sich der Eigenleistungseinsatz aber „nur“ auf die Mithilfe, womit die Kostenreduktion meist zu optimistisch ausfällt. Generell abzuraten ist von der „Baukostenschätzung“ mithilfe von immer wieder kursierenden Standplatzkosten (z. B. 10.000 Euro pro Milchvieh).


30 Stallbau

Wichtige Aspekte und Schwachstellen – Eine rechtzeitige Kosten- und Finanzierungsplanung ist Bestandteil der Planungsphase – Kostenschätzungen fallen generell und tendenziell zu optimistisch aus – immer Reserven einberechnen, Eigenleistungsanteil nicht überbewerten, Folgekosten berücksichtigen – Professionelle Kostenschätzungen und lückenlose Finanzierungsplanung, Ausverhandlung der Kreditkonditionen mit dem Kreditinstitut – rechtzeitig Gespräche mit der Bank führen, nicht erst im Zuge der Bauphase bei womöglich aufgebrauchtem Eigenkapital – Sämtliche Kostenverhandlungen sind rechtzeitig vor Baubeginn vorzunehmen – Ein vollständiger Kosten- und Finanzierungsplan gibt einem die Gewissheit, von bösen Überraschungen (z. B. massive Baukostenüberschreitung und Nachverhandlung der Fremdmittel) möglichst verschont zu bleiben. Um Fehlinvestitionen zu ­vermeiden und das Risiko zu vermindern, ist es wichtig, sich zeitig mit den betriebswirtschaftlichen Konsequenzen der Investition auseinanderzusetzen. Fakt ist, jeder Euro, der ausgegeben wird, steht nicht mehr für Folgeinvestitionen zur Verfügung und ist damit gebundenes „totes Kapital“, das erst

tung. Die Anforderungen an die Arbeitskräfte, aber auch an die Tiere steigen ebenso wie die Ansprüche der Betriebsfamilie. Insbesondere Betriebe, die noch am Beginn der Weiterentwicklung stehen (niedriges Produktionsniveau, unzureichende Grundfutterqualitäten, wenig Gebäude- und Lagerkapazität, veraltete Maschinen und Geräte), sollten resultierende Folgekosten in ihr Betriebskonzept einkalkulieren.

wieder erwirtschaftet werden muss. Die Herausforderungen, um langfristig wirtschaftlich zu bleiben, steigen abgesehen von vielen weiteren Faktoren mit der Investitionssumme des Stalls, da die erhöhte Fixkostenbelastung (AfA und Instandhaltung, Versicherung) zusätzlich erwirtschaftet werden muss. Vielfach werden hohe Investitionssummen mit einer in Aussicht stehenden Produktionsintensivierung und Arbeitsplatzverbesserung (mehr Fläche, mehr Kühe, mehr Milch, weniger Arbeit/Kuh, körperliche Arbeitsentlastung) gerechtfertigt. In der Praxis ist es aber nicht immer der Fall, dass dadurch die finanzielle Belastung vollständig bzw. im geplanten Zeitrahmen kompensiert werden kann. Folgeinvestitionen unbe­ dingt einplanen Als Hauptziele werden beim Stallneubau neben einer Verbesserung des Arbeits- und Tierkomforts in

vielen Fällen eine Aufstockung der Herde und der Flächen, eine Intensivierung der Produktion und damit verbunden eine Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit des landwirtschaftlichen Betriebs genannt. Die Investition wird sohin in den meisten Fällen als Meilenstein schlechthin für die weitere betriebliche Zukunft gesehen. Für diese vielversprechende Pers­pektive ist man bereit, einiges an Geld auszugeben und gegebenenfalls auch Schmerzgrenzen zu überschreiten. Eine Abschlussinvestition für viele Jahre ist der Stallbau allerdings nur in den seltensten Fällen. Das Arbeiten und Wirtschaften im neuen Stall schreibt seine eigenen Gesetze. Die ­Produktionsbedingungen (Haltung, Arbeitsabläufe, Fütterung u. v. m.) ändern sich wesentlich, insbesondere bei der meist üblichen Umstellung von Anbinde- auf Laufstallhal-

Weitere Entwicklung muss möglich sein Folgekosten können beispielsweise u. a. Kosten zur schnelleren und ausgewogenen Bestandsbildung (Umstellungsprobleme, Ausfall von Kühen), zusätzliche Kosten für Fütterungstechnik, Ersatzund Erweiterungsinvestitionen im Bereich des Maschinenparks sowie Kosten für zusätzliche Futterbergehallen, Wirtschaftsdüngerlagerraum und Jungviehplätze sein. Können diese nicht oder kaum bedient werden, weil die finanzielle Belastung beim Stallbau bereits zu groß war (hoher Fremdmittelanteil, unzureichende Eigenkapitalbildung), so findet eine Betriebsentwicklung de facto nicht statt bzw. muss hierfür wieder Fremdkapital in Anspruch genommen werden. Die Detailplanung ist sehr entscheidend: Details, welchen zu wenig Bedeutung beigemessen wird, müssen sonst später in der ohnehin stressigen Bauphase geklärt werden. Das kostet Zeit, Nerven und Geld. W Ing. Franz Klaushofer ist Experte in der Landwirtschaftskammer Salzburg.

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Diese sind aufgrund der unterschiedlichen Gegebenheiten kaum vergleich- und anwendbar.


Grünland 31

Nachsaat oder Neuansaat – wann welche Technik verwenden? Lückige oder durch z. B. Auswinterungsschäden verunkrautete Bestände führen oft zu stärkeren Lücken im Bestand und damit zur Verunkrautung. Ziel ist ein rasches Schließen dieser Lücken, um wieder eine dichte Grasnarbe und mehr Futter zu erhalten. Eine Nachsaat ist von Anfang April bis Ende August, d. h. während der gesamten frostund schneefreien Zeit, möglich. Dabei stehen mehrere Techniken zur Verfügung. Von Josef Galler

durchführen. Nur in lückigen Beständen hat das junge Saatgut eine Chance gegenüber der Altnarbe.

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aatbeetvorbereitung Sobald der Boden im Frühling abgetrocknet ist, werden mind. 50 Prozent des Bodens solange gestriegelt, bis der Boden weitgehend offen ist und dadurch ein Saatbeet für die Nachsaat geschaffen wurde. Je gleichmäßiger die Saatbeetbereitung, desto besser die Auflaufbedingungen. Sofern der Bestand schon stärker angewachsen ist, erfolgt vor der Nachsaat ausnahmsweise ein Rasierschnitt. Dadurch kann der Altbestand anschließend durch kräftiges Striegeln leichter von Moos, Gemeiner Rispe etc. entfilzt werden. Dadurch ist dann der Konkurrenzdruck der Altnarbe geringer. Vermooste oder stark mit „Gemeiner Rispe“ verfilzte Bestände müssen vor einer Übersaat mehrmals intensiv gestriegelt werden. Anschließend muss der Rasenfilz weggefahren werden, da sonst die Nachsaat keine Chance hat. Ab einem Anteil an Gemeiner Rispe von 20 Prozent ist eine Neuansaat sinnvoller. Saatzeit Stark lückige Bestände können im Frühjahr nachgesät werden, sobald der Boden ohne „Hineinschmieren“ des Saatguts befahrbar ist. Eine Frühjahrseinsaat hat den Vorteil, dass einerseits die Frühjahrsfeuchte als auch die zum Teil durch Mäuse aufgewühlte Erde als Saatbeet ausgenutzt werden kann. Saatgut: Sortenfrage immer wichtiger Für eine Über- oder Nachsaat kommen nur konkur-

renzstarke Gräser in Frage. Dauerwiesenmischungen sind nicht ideal, da die meisten Mischungspartner zu wenig Kampfkraft gegenüber der Altnarbe besitzen und meist nur für drei (max. für eine viermalige Nutzung) geeignet sind. In Gunstlagen mit vier- bis fünfmaliger Nutzung sollten weidelgras- oder knaulgrasbetonte Nachsaatmischungen verwendet werden, die in früh-, mittelund spätreife Sorten unterteilt werden. Frühreife Sorten können den Unkrautdruck besser überleben und tragen auch schneller zum Narbenschluss bei. Spätreife Sorten brauchen länger bis zum „Ährenschieben“, sind aber dafür aufgrund der späteren Halmstreckung nutzungselastischer, d. h. sie altern langsamer. Daher sollten in einer Nachsaatmischung von jeder Gras­ art mind. zwei bis drei Sorten enthalten sein. Aussaat Grassamen sind Lichtkeimer und benötigen eine Flachsaat. Sie dürfen daher nicht zu tief (0,5 bis max. 2 cm tief) abgelegt werden.

Anwalzen Nach der Saat ist ein Anwalzen des Bodens mittels Profilwalze (Cambrigewalze oder noch besser einer Gütlerwalze) notwendig, damit die Samen einen ausreichenden Bodenschluss bekommen und nicht austrocknen. Im Spätsommer ist darauf zu achten, dass Einsaaten mit höheren Kleeanteilen spätestens Ende August bis Anfang September ausgesät sind, da frisch keimende Leguminosen sehr frostempfindlich sind. Die Hauptzeit der Naturverjüngung mit der geringsten Zeitspanne zwischen Saat und Auflaufen liegt im August, wo durch das langsamere Wachstum (sog. Sommerdepression) auch der Konkurrenzdruck der Altnarbe geringer ist.

Da speziell die Wiesenrispe in der Jugendentwicklung noch konkurrenzschwach ist, wird die Wiesenrispe vielfach schon separat eine Woche früher ausgebracht. Gräser sind Lichtkeimer und benötigen daher eine Flachsaat. Dies gilt insbesondere für feinsamige Arten wie Kleesamen und die Wiesenrispe. Die Saattiefe sollte 0,5 bis 1 cm betragen. Nur großsamige Arten wie das Knaulgras oder Weidelgräser vertragen Einfache Übersaattechniken Einfache Übersaattstriegel (Eineine Saattiefe bis zu 2 cm. böck, Hatzenbichler, Gütler etc.) dienen zum raschen Schließen Merke: Keine Einsaat in zu von Narbenlücken nach dichte oder verfilzte Bestände

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32 Grünland ­Auswinterungsschäden oder nach einer Unkrautbekämpfung. Nicht nur nach Auswinterungsschäden, sondern auch nach einer von Weidevieh aufgetretenen Grasnarbe haben sich Übersaatstriegel bewährt. In der Regel sind sie auch mit einem Übersaatgerät (Obenaufsaatgerät) kombiniert. Zur Nachsaat sind nur konkurrenzstarke Gräser (Nachsaatmischungen) geeignet. Die Zinken gibt es mit einer ­Stärke von 8 cm sowie von 10 cm und 12 cm.

Der Einsatz einer Rotoregge (Klingenrotor) oder auch die Bandfräse (Streifeneinsaat) verschafft dem neu eingesäten Streifen mehr Licht und ermöglicht dadurch ein gleichmäßigeres Auflaufen.

einen Bypass in das Güllefass gesaugt wird.

ne sowie die am Oberboden aufliegenden Unkrautsamen im Unterboden ab. Grundsätzlich gilt: Je dichter Die Krümelstruktur bleibt erhalund verfilzter die alte Grasnarbe, ten und es entsteht auch kein zu desto stärker der Konkurrenzfeines Saatbeet. druck der Altnarbe und desto Ferner erfolgt eine gewisse geringer ist der Erfolg einer Stickstoffnachlieferung aus dem Kontinuierliche Übersaat einfachen Übersaat. Dies gilt vor Dauerhumus des Bodens. Mit Mangelnde Niederschläge nach der Saat können den Erfolg einer allem für konkurrenzschwächere Hilfe eines aufgebauten SaatgeArten wie die Wiesenrispe. einfachen Übersaat gefährden. räts kann die Nachsaat in einem Alle Grassamen brauchen einen Arbeitsgang erfolgen. Wichtig ist Mit dem System der kontinuierBodenschluss. Ganz entscheilichen Übersaat (zwei Saatteraber ebenso ein anschließendes dend für den Erfolg einer mine – Frühjahr und August) Anwalzen mittels Profilwalze. einfachen Übersaat ist daher das Auch ein höherer Mäusebesatz wird dieses Risiko verringert. sofortige Anwalzen des Saatguts kann durch die Bearbeitung reduDabei werden auch einfache (Profilwalze, Cambridgewalze Übersaatgeräte verwendet ziert werden. Erforderlich ist ein etc.), damit die Keimwurzel vor Exakte Nachsaattechniken oder am Traktor vorne nur ein Traktor mit etwa 120 bis 150 PS allem bei fehlenden Niederschlä- und eine Arbeitsgeschwindigkeit Diese unterscheiden sich von Samenstreuer montiert und gen nicht sofort austrocknet. Übersaatverfahren durch eine hinten ein Wiesenstriegel oder von 3 bis max. 5 km/h. Ferner ist ein zeitgrechter exakte Ablage des Saatguts ein Güllefass angehängt. Somit im Boden. Dadurch ist eine kann ein Arbeitsgang eingespart Schröpfschnitt wichtig, damit die Vorteile der Rotoregge: Neuansaat genügend Licht begeringere Wetterabhängigkeit werden. Die Saatmenge beträgt – Bearbeitung nur der obersten kommt und nicht von der alten (Austrocknung) und ein gleichjeweils 10 kg/ha. Bodenschicht Grasnarbe unterdrückt wird. mäßigerer Aufgang des Saatguts Allerdings bringt dieses Verfah– Vergraben von Unkräutern gewährleistet. ren durch die meist fehlende und Unkrautsamen Arbeitsabfolge: Rasierschnitt – Saatbeetbereitung in der Regel – Gleichmäßiges und nicht zu nur mit kampfstarken Weidelgrä- Striegeln – Nachsaat – Walzen – feinkrümeliges Saatbeet Nachsaatgeräte wie z. B. Schröpfschnitt sern (eventuell noch Knaulgras) – Kein Verschmieren des UnterSchlitzdrillgeräte (Vredo, bodens Köckerling, Eurogreen etc.) benö- einen Erfolg. Dasselbe gilt auch für die – Stickstoffnachlieferung aus tigen ebenso ausreichend Licht, Neuansaatverfahren ohne dem Dauerhumus d.h. einen möglichst unkrautfrei- „Heku-­Güllesaat“, wo das Saat- Pflug Bei einem minderwertigen – Optimaler Aufgang des Saatoder stark verunkrauteten Alten Boden ohne Konkurrenz. Nur gut mit einem speziellen Misch­ guts bei lückigen Beständen ist ein gu- gerät 20 Minuten vorgemischt bestand bzw. massiven Auftreten – Kaum Konkurrenzdruck der von „Gemeiner Rispe“ (über ter Nachsaaterfolg gewährleistet. (Vorkeimeffekt) und dann über Altnarbe 20 Prozent) ist eine Neuansaat notwendig. Dabei hat sich auch die Verdrängungsver­ Kampfkraft Dauer­ Neuansaat mit Pflug oder mögen während der „Umkehrrotoregge“ gut bewährt. Pflanzenarten Jugendent­ bestand Ackerfräse Die klassische Jugendentwicklung wicklung Grünlanderneuerung mit Hilfe Beachte Der Einsatz mittels Deutsches Weidelgras I I 1 Umkehrrotoregge wie auch einer eines Pflugs wird bevorzugt auf tiefgründigen Ackerböden (sog. Fräse ist bei starken GeißfußGlatthafer II I 2 Wechselwiesen) praktiziert. oder Queckenbesatz (ausläufertreibend) ohne vorhergehende Der Pflug hat neben der Gefahr Wiesenschwingel II III 3 Bekämpfung nicht geeignet. Auch der Pflugsohlenbildung auch Knaulgras III I 4 bei starkem Ampferbesatz (insbe- den Nachteil, dass die nährsondere bei alten Wurzelstöcken) stoffreichen Humusformen Wiesenfuchsschwanz III I 4 ist eine vorhergehende Bekämpmind. 20 bis 25 cm tief nach Wiesenlischgras III III 4 unten sowie toter Boden nach fung empfehlenswert. oben gebracht wird. Bei ackerfäGoldhafer III III 4 Umkehrrotoregge (Klingen­ higen Böden mit Wechselwiesen Wiesenrispe III III 5 rotor) Aufgrund seiner S-förmiund regelmäßigem Umbruch gen Arbeitsmesser und einer max. ist die tiefere Bearbeitung kein Rotschwingel III III 5 Problem. Arbeitstiefe von 10 cm besteht Weißklee III III 5 bei der Umkehrrotoregge im Auch die Ackersfräse (FräsmesGegensatz zum Pflug mit seinen ser arbeiten horizontal) kann Schwedenklee II – 3 L-förmig arbeitenden Fräsmeseine Alternative zum Pflug sein, Gräser mit hoher Kampfkraft in der Jugendentwicklung haben auch später ein sofern keine zu steinigen Böden sern keine Gefahr einer unerstärkeres Verdrängungsvermögen gegenüber anderen Gräsern. vorhanden sind. Die Gefahr wünschten Pflugsohlenbildung. I = starke Kampfkraft, II = mittlere Kampfkraft, III = schwache Kampfkraft einer Pflugsohlenbildung bei Die Umkehrrotoregge (auch 1 = sehr stark, 2 = stark, 3 = mäßig, 4 = verdrängungsgefährdend, feuchten Böden bleibt jedoch. W Pflug des Grünlands genannt) 5 = stark verdrängungsgefährdend arbeitet gegen die Fahrtrichtung Quelle: Klapp u. Arens, 1973 und nur max. 8 bis 10 cm tief. Josef Galler ist Grünlandexperte und Sie legt auch kleinere Steiehemaliger Berater in der LK Salzburg. Tab. 1: Konkurrenzeigenschaften verschiedener Arten


Grünland 33

Grundfutterleistung entscheidet über Rentabilität Über 50 % der variablen Kosten in der Milchviehhaltung sind Futterkosten. Die Grundfutterqualität wird daher mit steigendem Zuchtfortschritt immer wichtiger und entscheidet ganz wesentlich über die Rentabilität der Milchviehhaltung. Von Josef Galler

G

rundfutterqualität verbessern Im Grünland und Feldfutterbau hängt die Qualität des Grundfutters vom Pflanzenbestand, der Düngung, dem Nutzungszeitpunkt sowie der Art und Sorgfalt bei der Futterkonservierung ab. Die Grundfutterqualität beeinflusst nicht nur die Menge des aufgenommenen Futters, sondern auch die Effizienz des eingesetzten Kraftfutters. Die Grundfutterleistung schwankt in der Praxis zwischen 3.000 kg und 8.000 kg Milch.

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Futteraufnahme – mehrere Einflussfaktoren Die Futteraufnahme der Tiere schwankt pro Kuh und Tag von 11 bis über 25 kg Trockenmasse (TM) pro Kuh und Tag. Sie hängt vom Lebendgewicht der Tiere, dem Laktationsstadium und vor allem von der Futterqualität sowie dem TM-Gehalt des Futters (Nasssilagen vermeiden) ab. Die wichtigsten Parameter neben der Energiedichte sind der Rohprotein- sowie der Phosphorgehalt im Futter.

Neben der Energiedichte verbessert eine bedarfsgerechte Rohproteinversorgung die Futteraufnahme, weil dadurch auch die Raufutterverdauung verbessert wird. Wichtig ist ferner eine bedarfsgerechte Anfütterung der Tiere mit Kraftfutter am Ende der Trockenstehzeit und zu Laktationsbeginn. Verschmutztes Futter, höhere Buttersäure- sowie Ammoniakgehalte in Silagen können die Futteraufnahme deutlich verringern. Gutes Grundfutter spart Kraftfutter Je besser das

Grundfutter, desto mehr Kraftfutter kann eingespart werden, wie der Fütterungsversuch

aus der Bayrischen Landesanstalt in Grub zeigt. Bei einer angestrebten ­Milchleistung

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34 Grünland

Quelle: Kalchreuter, 2008, ergänzt Quelle: Spiekers, 2006

Abb. 1: Einfluss der Grobfutterart auf die Futteraufnahme in kg TM von 8.000 kg und einem Grobfutter mit 6 MJ NEL/kg TM, muss noch fast die Hälfte der Total-­Misch-Ration (TMR) (47 Prozent) aus Kraftfutter bestehen, während bei einem Grobfutter mit 6,6 MJ NEL der Kraftfutteranteil auf ein Drittel (34 Prozent) gesenkt werden kann. Eine Milchleistung von 10.000 kg Milch ist mit einem Grobfutter von 6 MJ NEL nicht mehr möglich. Bei 6,2 MJ NEL beträgt der Kraftfutteranteil bereits 54 Prozent, womit die ernährungsphysiologische Kraftfuttergrenze für den Wiederkäuer erreicht ist. Eine hohe Milchleistung kann nicht allein durch Steigerung des Kraftfutteranteils, sondern nur in Kombination mit einer Erhöhung der Energiedichte im Grundfutter erreicht werden. Ein Energiemangel in der Ration würde hingegen zu einem überstürzten Körperfett­ abbau zur Energieversorgung (Ketosegefahr) führen. Hohe Kraftfuttergaben verdrängen Grundfutter Schlechtes Grundfutter erfordert

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höhere Kraftfuttergaben, welche wiederum das wirtschaftseigene Grundfutter (GF) aus der Ration verdrängen. Bei mäßigen Kraftfuttergaben von 3 bis 6 kg je kg/Kuh/Tag wird noch wenig Grundfutter verdrängt (ca. 0,2 bis 0,3 kg GF Leistungsniveau Abgedeckte Milchmenge kg/Tag

Abb. 2: Kraftfuttereinsatz je kg Milch in Abhängigkeit von der Grundfutterleistung verdrängung überproportional zu. Bei mäßigem Kraftfuttereinsatz von etwa 1.500 bis max. 2.000 kg/Kuh/Jahr kann je kg eingesetztem Kraftfutter im Mittel mit mind. 1,5 bis 2 kg Milch pro 1 kg KF gerechnet werden. Bei hohen Gaben sinkt

je 1 kg eingesetztes Kraftfutter). Schlechtes Grundfutter kann aber aus pansenphysiologischen Gründen auch nicht unbegrenzt durch Kraftfutter (max. zu 50 Prozent) ersetzt werden. Bei Kraftfuttergaben über 6 bis 7 kg nimmt die Grundfutter8.000 kg

10.000 kg

37 kg Milch

42 kg Milch

Kraftfutter % der TM

NEL MJ/kg TM

Verzehr kg TM/Tag

Kraftfutter % der TM

NEL MJ/kg TM

Verzehr kg TM/Tag

6,0 MJ/kg TM

47 %

7,03

22,6

6,2 MJ/kg TM

43 %

7,05

22,5

54 %

7,27

24,2

6,4 MJ/kg TM

39 %

7,09

22,4

50 %

7,29

24,1

6,6 MJ/kg TM

34 %

7,13

22,3

45 %

7,33

24,0

Grobfutterqualität

Bei einer Leistung von 8.000 kg Milch kann bei Anhebung der Energiedichte in der Mischration von 6.0 MJ auf 6,6 MJ hingegen der Kraftfutteranteil von 47 % auf 34 %, d.h. auf ein Drittel gesenkt werden. Bei 10.000 kg Milch ist eine Mischration von mind. 6,4 MJ NEL/kg TM erforderlich, um den Kraftfutteranteil unter der kritischen Grenze von 50 % zu halten. Quelle: Spiekers, 2006

Tab. 1: Erforderlicher Kraftfutteranteil in einer TMR Futterart

Energiedichte

Futteraufnahme

tägl. Milchleistung, mg

MJ/kg TS

rel

kg TS/Tag

rel

kg

rel

Ackergrundfutter Weidelgrassilage/ Maissilage Futterrüben (50/30/20)

6,8

100

17,5

100

24,7

100

Gute Grassilage

6,0

88

13,0

75

15,0

64

Heu mäßiger Qualität

5,0

74

11,0

57

7,8

31

Aus einer Ackergrundfutterration mit 6,8 MJ/kg TM können bis zu 25 kg Milch täglich ermolken werden. Eine schlechte Winterheuration mit nur 5 MJ/kg TM liefert hingegen keine 10 kg Milch aus dem Grundfutter. Quelle: Kühbauch, 2007

Tab. 2: Energiedichte, Futteraufnahme und Milchleistung


Grünland 35 der Wert bis auf 1 kg Milch pro 1 kg Kraftfutter (KF). Hohe Kraftfuttergaben senken aber auch der pH-Wert im Pansen, wodurch auch die Aktivität der für den Abbau von Zellulose notwendigen Pansenmikroben abnimmt. Je mehr Kraftfutter, desto weniger wiederkäuergerecht wird auch die Ration. Keinesfalls sollte der Kraftfutteranteil in der Gesamtration über 50 Prozent ansteigen (Acidosegefahr). Bezüglich der Kraftfuttereffizienz gilt, dass der Kraftfutteranteil für 1 kg Milch 250 g nicht überschritten soll. Werte von 300 g KF/kg Milch und darüber deuten immer auf eine schlechte Grundfutterqualität bzw. Fehler im Fütterungsmanagement hin. Appetit hinkt dem Bedarf nach Allgemein gilt, dass nach dem Abkalben die Futteraufnahme dem Futterbedarf um 2 bis 3 Wochen nachhinkt. Hier muss am Ende der Trockenstehzeit durch langsames Anfüttern mit Kraftfutter einem zu starken Körperfettabbau („Ketosegefahr“) vorgebeugt werden. Am Ende der Laktation frisst die Kuh wieder stärker nach ihrem Bedarf, wodurch im letzten Laktationsdrittel etwa 1,5 kg KF eingespart werden können. Heu wird zusätzlich gefres­ sen Bei gleichem Energiege-

halt im Grundfutter wird von gutem Heu mehr gefressen als von Silagen, da in Silagen die Gärsäuren und der höhere Wassergehalt die Futteraufnahme verringern. Gutes Heu wird bei Silagen auch zusätzlich gefressen. Es fördert daher die Gesamtfutteraufnahme und wirkt gleichzeitig schonend auf den Pansen.

Bei einer Energiedichte von 6,2 bis 6,4 MJ NEL/kg TM sind etwa 20 kg Milch/Tag (entspricht ca. 6.000 kg Milch/Kuh/Jahr) allein aus dem Grundfutter möglich.

Jahr sind Jahresleistungen bis 8.500 kg Milch erzielbar. Höhere Leistungen sind nur über Ackerfeldfutterbau oder höheren Kraftfuttereinsatz (Acidosegefahr) möglich. W

Bei einer Kraftfutterergänzung von etwa 1.500 kg/Kuh/

Josef Galler ist Grünlandexperte und

Während von Heu mäßiger Qualität mit 5 MJ NEL (schlechter Pflanzenbestand oder zu später Schnittzeitpunkt) nur etwa 11 kg TM täglich gefressen werden, werden von guten Anwelksilagen bis zu 15 kg TM und von bestem Heu sowie Ackergrundfutterrationen mit 6,5 MJ/kg TM bis zu 18 kg TM gefressen. Je höher der Energiegehalt, umso mehr wird gefressen und umso höher ist die Grundfutterleistung. Steigende Grundfutterqualität senkt den Kraftfutterbedarf und verbessert die Kraftfuttereffizienz. Bei einer Grundfutterleistung von 3.000 kg Milch sind etwa 250 g KF je 1 kg Milch erforderlich. Bei einer Grundfutterleistung von 5.000 kg Milch sinkt der KF-Bedarf auf 120 g je 1 kg Milch (siehe Abb. 2). Fazit Der entscheidende Faktor für jede Leistungssteigerung ist die Grundfutterqualität.

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as traditionsreiche Familienunternehmen WOLF Systembau aus Scharnstein ist der kompetente Partner für Ställe, Hallen und Behälter im Agrarbereich. Das Unternehmen blickt auf über 50 Jahre Erfahrung zurück und setzt auf Sicherheit und Beständigkeit. Immer nah am Kunden orientiert, ermöglicht ein eigener Ansprechpartner in der Region vor Ort ein schnelles Reagieren auf Kundenwünsche und gewährleistet einen optimalen Bauablauf. Rund 600 Mitarbeiter in Österreich schaffen mit größter Fachkompetenz und langjähriger Firmenzugehörigkeit stimmige Gesamtkonzepte von der Beratung bis zur Übernahme.

wirtschaftliche Produktion. So erzielt WOLF einen hohen Vorfertigungsgrad, verkürzt damit die Montagezeit auf den Baustellen und sichert den gleichbleibend hohen Qualitätsstandard bei allen WOLF Hallen. Sie planen gerade ein Bauprojekt? Dann informieren Sie sich jetzt! Lassen Sie sich von Ihrem WOLF Fachberater über verschiedene Möglichkeiten im Bereich Hallenbau oder Betonbehälterbau beraten. INFORMATION: www.wolfsystem.at

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er Urban Alma Pro Tränkeautomat versorgt Ihre Kälber bereits vom ersten Tag an mit frischer Milch. Diese steht zu jeder Zeit mit konstanter Temperatur und Konzentration zur Verfügung. So wird artgerecht in vielen kleinen Portionen über den Tag verteilt und individuell nach Tierbedarf gefüttert. Das fördert das Wachstum des Kalbs und unterstützt die Entwicklung zu einem gesunden, leistungsfähigen Rind. Die technische Überwachung erfolgt mittels großem Touchscreen, der durch seine besonders anwenderfreundliche Software kinderleicht zu bedienen ist. Neben fütterungsrelevanten Werten werden

ganz nebenbei auch Gesundheitsparameter erhoben und lückenlos gespeichert. So ist der Landwirt in der Lage, auf einen Blick zu erkennen, wie es um seine Kälber steht. INFORMATION: www.urbanonline.de

TerraLED | Milchleistung steigern

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erraLED ist Ihr Stallbeleuchtungs-Spezialist mit über 10 Jahren Erfahrung. Sie wollen die Milchleistung, das Kälberwachstum und nicht zuletzt das Wohlbefinden Ihrer Tiere steigern? TerraLED erstellt für Ihren Stall ein professionelles Beleuchtungskonzept, egal ob Neu- oder Umbau. Die aktuellste LED-Technologie (ammoniakbeständig und mit für Rinder optimierter Lichtfarbe) und die optionale Lichtsteuerung senken die Stromkosten nochmals deutlich und erhöhen die Milchleistung. Senden Sie jetzt Ihren Stallplan oder Ihre Skizze an lichtplanung@terraled.at oder per WhatsApp an 0664/122 69 49. INFORMATION: www.terraled.at/stallbeleuchtung


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Vilofoss®­ Mineralleck­ ® massen | Ein voll­ Marathon | für wertiger Mineral­ stabile Klauen futterersatz? it Vilofoss Marathon bietet

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eit Jahrhunderten wurden schon Salzsteine, die auf natürlichem Wege mit Mineralien versetzt waren, in der Tierfütterung verwendet. Natürlich vorkommende Salzsteine werden gerne als Versorgungsindikator eingesetzt. Die enthaltenen Mineralien sind jedoch nur in kleinsten Spuren vorhanden und nicht mit von Menschenhand hergestellten Mineralsteinen oder Mineralleckmassen vergleichbar. Um den Mineral- und Spurenelementebedarf von Nutztieren zu decken, bedarf es allerdings einer Mineralleckmasse, welcher die wesentlichen Mengenelemente (Ca, P, Na, Mg) sowie Spurenelemente (Zink, Mangan, Kupfer, Selen, Jod, Kobalt) in ausreichender Menge zugesetzt werden. Durch die Umstellung auf Laufställe und die vermehrte Auslaufhaltung im letzten Jahrzehnt, gewann die Mineralleckmasse immer mehr an Bedeutung und erfreut sich heute auch aufgrund der einfachen Handhabung größter Beliebtheit. Prüfen Sie jedoch, ob es sich bei dem von Ihnen gewählten Produkt um einen vollwertigen Mineralfutterersatz handelt. Informieren Sie sich über die erforderliche Einsatzmenge und Zusammensetzung, um die bedarfsgerechte Fütterung Ihrer Tiere sicherzustellen. Hierbei ist ein hoher Mineralienanteil von über 85 Prozent zu empfehlen und der Binde- und Füllstoffanteil (z. B.: Melasse zur Schmackhaftigkeit) niedrig zu halten, da sonst andere Inhaltsstoffe verdrängt und höhere Einsatzmengen nötig werden. Vitan und Ramikal Mineralleckmassen zeichnen sich seit jeher durch eine leistungsgerechte Zusammensetzung sämtlicher Inhaltsstoffe bei vergleichbarer Aufwandsmenge zu einem herkömmlichen Mineralfutter aus. Dipl. Tierarzt Franz Hochleitner Vitan Spezialfutter GmbH INFORMATION: www.vitan.at

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der Futtermittelspezialist aus Neuenkirchen-Vörden (D) ein neues Futterkonzept für Kühe zur gezielten Versorgung mit organischen Spurenelementen an. Die unterschiedlichen Mineralfutter sorgen über die spezielle Zusatzstoffkombination für stabilere Klauen und hohe Milchleistung. Die Ergänzung von hochverfügbaren Spurenelementen sichert ein stabiles Horngewebe. Der Einsatz von Man­ gan fördert gesunde Gelenke, Bänder und Knochen. Zink verbessert die Hornbildung und Wundheilung. Kupfer baut ein belastbares Bindegewebe und eine intakte weiße Linie auf. Die Verwendung von Zink / Kupfer stärkt Sohlen, Ballen und Horn. Eine optimale Versorgung von Jungrindern erzielt hohe Leistungen in der ersten Laktation und kann teure Abgänge verhindern. INFORMATION: Deutsche Vilomix Tierernährung GmbH www.vilofoss.com/de

Lely | Unser ­Wissen ist Dein Erfolg

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er Lely Farm Management Support (FMS) hilft zukunftsorientierten Betrieben, generierte Informationen und Daten in der täglichen Arbeit richtig zu interpretieren und zum Vorteil für Mensch und Tier zu

nutzen. Das Lely Center Enns hat es sich zur Aufgabe gemacht, diesen Service intensiv zu forcieren, und das macht uns einzigartig. Der FMS-Mitarbeiter hilft dem Betriebsleiter zwischen den Zeilen zu lesen und damit mehr aus der Technik herauszuholen. Außerdem begleiten die FMS-Mitarbeiter die Betriebe vor, während und natürlich auch nach dem Umstieg auf automatisches Melken und Füttern. Die Berater zeigen auf, wie die Informationen zu interpretieren sind und helfen so in der Betriebsoptimierung. Für den Betrieb steht der reibungslose Technikeinsatz im Vordergrund. Man will Arbeitsprozesse bestmöglich gestalten und denkt lösungsorientiert, dazu ist Lely FMS der perfekte Ansprechpartner! INFORMATION: Hast Du Fragen oder brauchst Du mehr Informationen? Dann melde Dich bei uns! Lely Center Enns GmbH, Tel.: 07223/84903, Mail: info@lely.at

HSR | Heutrocknung ist Innovation

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ie HSR Heutrocknung ist Innovationsgeber auf dem Gebiet der maschinellen Heutrocknung. Die patentierten Luftentfeuchter, welche erst kürzlich mit dem GreenTech Award 2020/2021 in der Kategorie „TOP Innovator – Klimaschutz-Technologien“ ausgezeichnet wurden, gibt es in zwei Ausführungen: VARIO ELITE und VARIO ECO. Neu im Sortiment ist eine Kräutertrocknung sowie Hackgutöfen, die über die Wasser-Luft-Wärmeübertragung besonders sicher sind. Und mit der AWS-Investitionsförderung gibt’s bis 28.02. 14 Prozent Förderung auf Komplettsysteme. INFORMATION: www.heutrocknung.com

Eimermacher | Ihre eimü®Betreuerin vor Ort

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raditionell engagiert: Die Mitarbeiter von eimü® helfen Landwirten seit mehr als 100 Jahren, den passenden Schutz für Ihre Tiere umzusetzen. Gesunde Euter, stabile Klauen und einwandfreie Milch sind Ihnen ein Anliegen. Gerne steht Ihnen ab sofort die eimü®-­ Beraterin persönlich für Ihre Fragen telefonisch unter 0664/52 25 281 oder per E-Mail unter m.strasser@­ eimermacher.at zur Verfügung. Natürlich kann auch weiterhin im Online-Shop unter www.eimue.at bestellt und für ausreichenden Schutz für Euter und Klauen Ihrer Kühe gesorgt werden. INFORMATION: Eimermacher Österreich Büro: Tel.: 07242/46909, Betreuerin: Tel.: 0664/52 25 281, www.eimue.at

Wahl | Seit 70 Jahren ein ­starker Partner

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ahl bietet seit einem halben Jahr auch eine Produktpalette des amerikanischen Herstellers RAM-Mounts an. Halterungen für das Führerhaus jeglicher Art und Größe sowie zusätzliche Sonnenblende, Getränkehalter und vieles mehr können bequem und einfach verstellbar überall angebracht werden. Überzeugen Sie sich selbst von diesem genialen System! INFORMATION: www.agrar-fachversand.com oder telefonisch unter Tel.: +49 8374/580 93-0.


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Schauer Agrotronic | Feedo legt‘s vor Schaumann | Greenstar as neue Feedo Futterband wurde Dentwickelt, um kostengünstig die ­Nachsaat Süd ganztägige Futtervorlage mit minimalem Arbeitseinsatz zu realisieren. Mit dieser neuen und kostengünstigen Mechanisierung für Rinderfütterung spart der Landwirt jede Menge Zeit. Der schmale Futtertisch ermöglicht, bei Umbauten mehr Platz für die Tiere zu schaffen. Die Befüllung des Feedo Futterbands kann wahlweise mit einem Hallenkran, einem stationären Mischer beziehungsweise mit einem Ladewagen oder mobilen Futtermischer erfolgen. Das Futterband ist individuell von 60 bis 160 cm erhältlich, ganz abgestimmt auf Ihren Betrieb. Eine Frequenzregelung ermöglicht, die Geschwindigkeit ­ stufenlos einzustellen. INFORMATION: www.schauer-agrotronic.com

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or allem in Zeiten von hohen Eiweißpreisen liefern intensiv bewirtschaftete Grünlandbestände eine kostengünstige Versorgung mit wirtschaftseigenem Rohprotein. Um die Qualität des Dauergrünlandes auf einem hohen Niveau zu halten, wird eine regelmäßige Nachsaat und Pflege empfohlen. Mit der Schaumann-Gräsermischung Greenstar Nachsaat Süd werden Lücken rasch geschlossen und gleichzeitig das Ertragspotential und der Futterwert verbessert. Greenstar Nachsaat Süd enthält mittel- bis spätreife, blattbetonte Deutsche Weidelgrassorten sowie Weißklee für beste Erträge, hochwertig strukturierte Rohfaser und eine hohe Energiedichte. INFORMATION: Fragen Sie Ihren Schaumann-­ Fachberater. www.schaumann.at

Likra | Milch­ leistungsfutter

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ortschritte in Haltung & Fütterung haben in den letzten Jahren zu beachtlichen Leistungssteigerungen bei Milchkühen geführt. Damit erhöhen sich auch die Ansprüche an die Fütterung: nur wenn alle Parameter stimmen, kann das Potenzial der Tiere ausgeschöpft werden, ohne gesundheitliche Probleme zu riskieren. Dabei unterliegt die Grundfutterbasis erheblichen betriebsindividuellen und saisonalen Schwankungen. Durch das umfangreiche Sortiment bietet Likra für jeden Betrieb das passende ­Futtermittel. INFORMATION: www.likra.at

von verschiedenen im Boden vorhandenen chemischen Elementen (Eisen, Aluminium oder Kalzium) sowie dem pH-Wert steht den Pflanzen nur ein begrenzter Teil des ausgebrachten Phosphors tatsächlich zur Verfügung. Um dieses Problem zu lösen, hat der Spezialdüngerhersteller Timac Agro „Top-Phos“ entwickelt. Top-Phos ist ein neu entwickelter Phosphor-Rohstoff, der durch ein patentiertes Verfahren vor der Fixierung im Boden geschützt wird und somit um 30 bis 50 Prozent mehr und länger pflanzenverfügbar bleibt. INFORMATION: Tel.: 0664/832 96 00 www.timacagro.at

Pulte | Kraft der Traube

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OCOGRAPE BOLUS bietet einen starken antioxidativen Effekt zum Schutz vor oxidativem Stress in belastenden Situationen für den Organismus, insbesondere während der Geburt. Mit der Kombination von natürlichen Trauben-Polyphenolen, leicht verfügbarem Vitamin E und Selen wird ein dreifacher Schutz vor freien Radikalen erreicht. Den Kühen wird ein optimaler Start in die Laktation ermöglicht, Zellzahlen reduziert und gleichzeitig der Immunglobulingehalt im Kolostrum gesteigert, für gesunde und vitale Nachkommen. INFORMATION: www.pulte.de

Timac Agro | Patura | Phosphor effizient Optimale F­ ellpflege düngen

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ine der größten Herausforderungen in der Nährstoffversorgung von Grünlandböden liegt darin, über die gesamte Vegetationsperiode möglichst viel Phosphor pflanzenverfügbar zu haben. Denn aufgrund

Durch die pendelnde Bewegung der Bürste können die Tiere wichtige Körperpartien erreichen und dort die Reinigungsintensität selbstständig bestimmen. Die regelmäßige Nutzung der Bürste sorgt bei Ihren Rindern für ein erhöhtes Aktivitätslevel und hält das Fell sauber. Sie ist leicht und sicher anzubringen und, aufgrund der sanften Pendelbewegungen, auch für gemischte Tiergruppen (z. B. Kühe und Färsen) unbedenklich einsetzbar. INFORMATION: Patura KG, Tel.: 0049/93 72/94 74 0, Fax: 0049/93 72/94 74 29, www.patura.com

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ierwohl steht bezeichnend für die Gesundheit und das Wohlbefinden eines Tiers. Daher hat ­Patura eine neue Pendel-­Viehbürste ins Programm aufgenommen, um auch Ihrem Tier das optimale ­Wohlfühl­erlebnis bieten zu können.

Abdichtungen | von Güllelagunen

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ie Firma Fuchs Kunststofftechnik e. U. ist ein qualifizierter Fachverlegerbetrieb, der 2002 gegründet wurde und sich im Bereich Kunststoff­abdichtungen und Rohrleitungssysteme spezialisiert hat. Langjährige  Erfahrung,  bestens ausgebildetes  Personal,  fachliches ­Know-how  und  Präzision  zeichnen den Fachbetrieb aus. Zum Haupttätigkeitsfeld zählen unter anderem  Güllelagunen,  Sanierung von Altgüllegruben, Speicherteiche, Bewässerungsteiche, Schwimmteiche, Biotopteiche, Pools, Trinkwasserspeicher, Flachdach- und Terassen­ abdichtungen,  Spezialanfertigungen sowie Rohrleitungssysteme und ­vieles mehr. INFORMATION: 0664/2234553 und 03335/46763 www.fuchs-abdichtungen.at


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