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Management

Milchkühe haben ein sehr hohes Leistungsvermögen, das sich in hohen täglichen Milchleistungen bis zum Trockenstellen umsetzt, wenn sie früh wieder tragend werden. Aber brauchen wir tatsächlich jedes Jahr ein Kalb von jeder Kuh? Von Anke Römer, Jana Harms und Ariane Boldt

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Laktation verlängern durch ­verzögerte Besamung?


Management

Abb. 1: Häufigkeitsverteilung für den Beginn der Zyklusaktivität nach der Kalbung

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enn wir den Zeitpunkt der Besamung bewusst verzögern, werden die Kühe dann trotzdem tragend und lassen sich damit sogar Tiergesundheit und Rentabilität verbessern? Für die Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei in Mecklenburg-Vor-

pommern (MV) gehört die verlängerte Laktation inzwischen zu den Forschungsschwerpunkten im Gesamtverfahren Milchproduktion. Datengrundlage bilden bisher die funktionalen Merkmale von Kühen der Test­herden. Seit 2005 werden in 30 Betrieben zusätzlich zu Brunst- und Besamungsdaten sämtliche Behandlungen im

Abb. 2: Verzögerungszeit und Besamungsaufwand in Abhängigkeit von der Rastzeit bei Kühen mit einer Milchleistung von > 12.000 kg

Herdenmanagement dokumentiert. Insgesamt wurden mehr als 2 Mio. Behandlungs- und Befunddaten von über 120.000 Kühen der Deutsche Holstein (DH sbt.) ausgewertet. Spezielle Untersuchungen fanden in einem der Testherdenbetriebe statt. Hier wurden Milchproben von 678 DH-Kühen zur Progesteronanalyse

entnommen. Die Messungen der Progesteronkonzentration in der Milch haben ergeben, dass mit steigender 100-Tage-Leistung der Beginn des Zyklusgeschehens nach einer Kalbung verzögert eintritt. Im Untersuchungsbetrieb mit einer durchschnittlichen Herdenleistung von über 10.000 kg Milch je Kuh und Jahr lag

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Management

Grundlage für die betriebswirtschaftlichen Berechnungen. Im Leistungsbereich bis 9.000 kg (305-Tage-Leistung) ist der wirtschaftliche Erfolg am höchsten, wenn die Kühe in einem Zeitraum von 340 bis 370 Tagen wieder kalben. Kühe mit bis zu 10.000 kg Milch sind wirtschaftlicher, wenn sie in einem Zeitraum von 371 bis 400 Tagen erneut kalben. Einen finanziellen Vorteil haben Kühe mit einem Leistungsniveau von 10.000 kg bis 11.000 kg Milch bei einer ZKZ zwischen 400 und 430 Tagen.

Fazit

wurden (Abb. 2), also ein genau entgegengesetztes Bild. Zu ähnlichen Ergebnissen kam eine Studie aus Sachsen, bei der Kühe gezielt, aber unabhängig von ihrer Milchleistung in Klassen von 40, 120 bzw. 180 Tagen Freiwilliger Wartezeit (FWZ) eingeteilt wurden. Das Herdenniveau lag bei durchschnittlich 11.000 kg. Die Kühe mit einer FWZ von 180 Tagen hatten 1.000 kg mehr Milch in der 305-Tage-Leistung, eine deutlich bessere Brunsterkennung, einen Erstbesamungserfolg von 50 Prozent (sonst 37 Prozent bei 40 Tagen FWZ) und nur 2 Prozent Kühe mit inaktiven Eierstöcken (sonst 16 Prozent bei 40 Tagen FWZ). Wenn die ­Kälber (z. B. aus Gebrauchskreuzung) einen höheren Gewinn als die höhere Milchleistung durch eine verlängerte Laktation bringen, wenn verkaufte Jungrinder zur Deckung der Festkosten beitragen können, dann rechnen sich ggf. kurze ­Zwischenkalbezeiten. Bisher wurden Fruchtbarkeits­ parameter stets nur auf eine Laktation bezogen. In unseren Untersuchungen wollten wir der Frage der Nutzungsdauer nachgehen und das Leben

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einer Kuh gesamthaft betrachten. Weniger Kalbungen bei gleicher Gesamtleistung könnten sowohl aus Sicht des Tierschutzes (Kühe bleiben gesünder) als auch aus Sicht der Ethik (Kühe leben länger) durchaus erwünscht sein. All das sollte auch zu einem höheren wirtschaftlichen Erfolg führen. Eine längere Nutzungsdauer bei höheren Zwischenkalbezeiten konnte bereits nachgewiesen werden. Auch die Lebenseffizienz war bei Kühen mit mehr als 430 Tagen Zwischenkalbezeit am höchsten. Hier betrug die Milchleistung je Lebenstag 16,7 kg, während Kühe, die jedes Jahr ein Kalb zur Welt brachten (ZKZ 341 bis 370 Tage), nur 15,0 kg Milch je Lebenstag erreichten. Für die betriebswirtschaftliche Bewertung wurden die Ergebnisse der Betriebszweigauswertungen von Referenzbetrieben der Landesforschungsanstalt LFA herangezogen. Die ökonomischen Berechnungen ergaben: Mit höheren Milchleistungen ist eine Verbesserung des Deckungs­b eitrags zu erkennen. Die Klassifizierung des Bestands nach dem Merkmal 305-Tage-Leistung bildete die

Anhand zahlreicher Daten konnte nachgewiesen werden, dass längere Zwischenkalbezeiten rentabel sein können. Je nach Leistungsfähigkeit der Einzelkuh gibt es ein betriebswirtschaftliches Optimum für die Zwischenkalbezeit. Kühe mit einer 305-Tage-Leistung unter 9.000 kg sind dann am rentabelsten, wenn sie jedes Jahr ein Kalb bekommen. In dem Leistungsbereich bis 10.000 kg führt eine längere Pause von maximal zwei Zyklen zu einer längeren Nutzungsdauer und zu einem höheren Einkommen für den Landwirt. Kühen mit noch höheren Laktationsleistungen sollten mehr als 100 Tage Ruhepause nach der Kalbung gegönnt werden, bevor sie wieder besamt werden. Hinweise zur Einordnung der Kühe in die jeweiligen Leistungsbereiche liefern die Ergebnisse zur ersten Milchkontrolle. Inwiefern unsere Ergebnisse auch für Fleckvieh zutreffen, bedarf weiterer Untersuchungen. Anke Römer, Jana Harms und Ariane Boldt arbeiten am Institut für T ­ ierproduktion der Landesforschungsanstalt Mecklenburg-Vorpommern, ­Deutschland.

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bei 34 Prozent der Kühe dieser Beginn der Gelbkörperaktivität ab dem 42. Tag nach der Kalbung (Abb. 1). Das bedeutet, dass diese Kühe gar nicht so früh tragend werden können, da ihr Zyklus noch inaktiv ist. Untersuchungen zur Beziehung zwischen der Rastzeit und dem Besamungsaufwand sowie der Verzögerungszeit an 21.616 DH-Kühen zeigten, dass es große Unterschiede in Abhängigkeit von der Milchleistung gibt. Bei 305-Tage-Leistungen bis 7.000 kg sollten Kühe ab dem 40. Laktationstag schnellstmöglich wieder tragend werden. Daher ist es nicht verwunderlich, dass bisher die Annahme galt: je früher besamt, umso besser das Ergebnis. Bei Kühen mit ≥ 12.000 kg Milch jedoch zeigten sich der geringste Besamungsaufwand und die kleinste ­Verzögerungszeit, wenn sie erst nach 120 Tagen besamt



Tiergesundheit

Auf Mineralstoffe nicht vergessen Mineralstoffe werden eingeteilt in Mengenelemente und Spurenelemente. Zu den Mengenelementen gehören Kalzium, Phosphor, Natrium, Kalium, Schwefel, Chlor und Magnesium. Davon brauchen Wiederkäuer größere Mengen, und sie werden üblicherweise auch in die Rationsberechnung einbezogen. Der Bedarf wird in Gramm pro Kilogramm Trockensubstanz angegeben. Von Elisabeth Stöger

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Der Mineralstoffgehalt im Futter wird entscheidend von Standort, Witterung und Nutzungsart (z. B. Schnitthäufigkeit) beeinflusst. Über den Mineralstoffgehalt im Futter gibt die Futtermitteluntersuchung Auskunft.

Mineralstoffe im Blut

Blut und in unterschiedlichen Mengen in Körpergeweben. Das Blut dient als Reservoir. Die Aufnahme der Spurenelemente aus dem Futter hängt von unterschiedlichen Bedingungen ab. Die einzelnen Elemente beeinflussen sich gegenseitig. So vermindert z. B. eine stark überhöhte Kalziumzufuhr die Aufnahme von Kupfer.

Die meisten Spurenelemente können nur in Verbindung mit Kalzium organischen Bestandteilen, z. B. Eiweiß, durch den Darm aufge- Im Raufutter ist im Allgemeinommen werden. Spurenele- nen genug Kalzium enthalten. mente findet man vor allem im Niedriger pH-Wert und hohe

Kaliumwerte im Boden sowie regenreiche Jahre senken den Kalziumgehalt in Grünfuttermitteln. In Körnern und Samen ist wenig Kalzium enthalten. Ein Kalziumüberschuss senkt die Aufnahme von Zink und Kupfer. Außerdem führt er zu schlechter Futteraufnahme und Fruchtbarkeitsproblemen. Kalziummangel rund um die Geburt kann zur Gebärparese (Milchfieber) führen. Die Kühe können nicht mehr stehen, sie beginnen zu schwanken und liegen schließlich fest. Später werden sie bewusstlos, haben Untertemperatur und kalte Ohren und Beine. Bei wachsenden Tieren kann Kalziummangel in Verbindung mit Mangel an Vitamin D (dunkler Stall) zu Rachitis führen. Dabei ist neben dem Kalziumgehalt im Futter auch das Verhältnis von Kalzium zu Phosphor entscheidend.

Phosphor Getreide hat einen hohen Phosphorgehalt, Raufutter einen niedrigen. Je weniger Niederschläge eine Wiese hat, umso rinderprofi 1/2022

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u den Spurenelementen zählt Eisen, Man­g an, Zink, Kupfer, Kobalt, Jod, Selen, Molybdän. Spurenelemente greifen als Wirkstoffe entscheidend in den Ablauf von Stoffwechselvorgängen, z. B. als Bestandteile von Enzymen und Hormonen, ein. Der Bedarf an Spurenelementen ist gering und wird in Milligramm pro Kilogramm Trockensubstanz angegeben. Spurenelemente und Mineralstoffe sind essentiell, d. h. sie können im Stoffwechsel nicht aufgebaut werden, sondern müssen mit dem Futter aufgenommen werden. Für die Versorgung der Tiere ist aber nicht nur die zugeführte Menge entscheidend, sondern auch deren Aufnahmevermögen sowie das Mengenverhältnis untereinander. Der Bedarf der Tiere ergibt sich aus dem Eigenbedarf und bei laktierenden Tieren dem Bedarf pro kg produzierter Milch. Der Bedarf kann jedoch bei Stress, Stoffwechselstörungen oder Durchfall stark von der Norm abweichen.


Tiergesundheit

niedriger ist der Phosphor­ gehalt im Gras. In Österreich gibt es viele Regionen mit sehr niedrigen Boden-Phosphorgehalten. Phosphormangel senkt die Futteraufnahme, führt zu Rachitis und Knochenerweichung sowie zu Fruchtbarkeitsstörungen. Auch geschwollene Gelenke und klarer Nasenausfluss können ein Zeichen von Phosphormangel sein. Das wichtigste Symptom ist das Festliegen, wobei die Kuh wach ist, frisst und zumindest anfangs noch Aufstehversuche macht (atypisches Milchfieber). Dieses Festliegen kann rund um die Geburt auftreten, aber auch in der Laktation oder Trockenstehzeit.

Selen Selen ist ein Co-Faktor in einem Enzym und geht in seiner Wirkung immer Hand in Hand mit Vitamin E. Ein Mangel von Vitamin E und/oder Selen führt zur Weißmuskelkrankheit. Hat eine Kuh in der Trächtigkeit einen Selenmangel, so kommt es zu Störungen im Muskelstoffwechsel der ungeborenen Kälber. In der Folge kommt es zur Geburt lebensschwacher Jungtiere. Es fällt die schlaffe Lähmung der Muskulatur auf, oft liegt auch der Kopf unten (Aufstehschwäche). Der Saugreflex fehlt: Saugschwäche. Auch das Schlucken gelingt dem Neugeborenen nicht: Schluckschwäche. Die Körpertemperatur ist im Normalbereich, oft ist die Atemfrequenz erhöht. Durch den Selenmangel liegt oft auch eine Herzschwäche vor. Schon das neugeborene Kalb hat Herzrhythmusstörungen und auffällige Herzgeräusche. Oft ist die Herzschwäche erst bei wachsenden Kälbern nach einigen Wochen erkennbar am Absetzen beim Saugen und schneller Atmung, am Schwitzen beim Saugen oder bei kleinen Anstrengungen oder an rinderprofi 1/2022

der mangelnden Leitungsfähigkeit. Die Tiere bleiben im Stall oder auf der Weide stehen oder legen sich nach dem Saugen oder Spielen hin. Sie senken den Kopf und atmen schnell. Plötzliche Todesfälle kommen aufgrund von Selemangel immer wieder vor. In Österreich besteht geologisch ein Mangel an Selensalzen im Boden. Wenn sich dazu eine intensive Gründland-Nutzung (intensive Düngung, mehrere Schnitte und dadurch zu geringe Aufnahme der schwer löslichen Selensalze durch die Pflanzen), hohe Schwefelwerte im Boden, Heu- und Getreidetrocknung durch Erhitzung (vernichtet Vitamin E) und schnellwüchsige muskulöse Tiere gesellen, dann kann es zu massivem Selenmangel mit Todesfällen kommen. Verdorbenes Futter und Futtermischungen mit mehrfach ungesättigten Fettsäuren zur Jungtieraufzucht sind Vitamin-­E-Räuber und können die Weißmuskelkrankheit auslösen. Die Aufnahme von Selen in den Körper wird durch hohe Kupfer-, Zink-, Kobalt- und Cadmium-Gehalte gehemmt. Selenvergiftungen sind durch unsachgemäße Verabreichung von Selen-Präparaten möglich, wobei zu hoch dosiert oder zu häufig wiederholt wurde. Die Tiere verenden bei akuten Vergiftungen plötzlich unter Atemnot, schnellem Puls, häufigem Harnabsetzen und nach unkoordiniertem Herumlaufen. Chronische Vergiftungen führen zusätzlich zu den oben genannten Symptomen zur Abmagerung. Es kann jedoch gesagt werden, dass nur bei sehr massiver Überdosierung eine Selenvergiftung zu befürchten ist.

gespeichert. In vielen Regionen Österreichs (v. a. alpiner Raum) liegt der Jodgehalt der Pflanzen unter dem Bedarf der Tiere. Jodmangel senkt bei allen Tieren die Hormonaktivität und zeigt sich in Fruchtbarkeitsstörungen, Aborten, in der Geburt lebensschwacher Jungtiere und von Jungtieren mit Kropf. Die Jodversorgung kann über Mineralstoffe (oder jodiertes Viehsalz) sichergestellt werden. Für eine normale Funktion der Schilddrüse ist auch die ­ausreichende Versorgung mit Selen ­notwendig.

Kupfer Kupfer spielt in der Leber, in den roten Blutkörperchen und im Gehirn eine wichtige Rolle. Bei Kupfer-Unterversorgung eines trächtigen Tiers kommt es bei Jungtieren zu Störungen in der Gehirnentwicklung und dadurch zu Bewegungsstörungen. Bei erwachsenen Tieren führt der Kupfermangel zur Blutarmut und Abmagerung. Moorflächen gelten als kupferarm. Molybdän, Cadmium und Schwefel verdrängen die Kupferaufnahme in den

Jod Jod ist Bestandteil des Schilddrüsenhormons Thyroxin. Etwa 90 Prozent des Körperjods ist in der Schilddrüse 9


Tiergesundheit

Körper. Nebenprodukte der Ölsaaten sind kupferreich.

Zink Zink findet sich im Körper im Auge, in den Haaren, im Knochen, in der Muskulatur und in Prostata und Hoden. Die Zinkaufnahme wird durch Cadmium und durch ein hohes Kalzium­ angebot gehemmt. Zink wird im Körper kaum gespeichert, sondern muss täglich mit dem Futter aufgenommen werden. Typische Zinkmangel-Symptome sind Haarausfall, Brillenbildung um die Augen, Krusten und Schuppen auf der Haut v. a. im Lippen- und Maulbereich und an den Ohren. Die Haut juckt nicht (im Gegensatz zum Räudebefall). Auch an den Klauen und Gelenken beginnen schuppige Veränderungen. Wenn die Maulschleimhaut betroffen ist, dann wird die Futteraufnahme gestört. Laktierende Tiere geben viel Zink in die Milch ab und zeigen daher einen Zinkmangel früher. Zinkmangel führt weiters zu Fruchtbarkeitsstörungen. Die Diagnose kann am besten durch die Untersuchung einer Hautstanze erfolgen.

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Dr. Elisabeth Stöger ist Tierärztin in Kärnten.

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thema

Kälberdurchfall: ­Vorbeugen ist besser als heilen Durchfall ist eine der häufigsten Erkrankungen bei Kälbern in den ersten Lebenswochen. Internationalen Studien zufolge sterben 50 Prozent der Kälber, die vor dem Milch-Absetzen verenden, an Durchfall bzw. den Folgen von Durchfall. Von Nicole Hechenberger

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or allem die wirtschaftlichen Verluste, der zeitliche Mehraufwand für die Betreuung der Kälber und die emotionale Zusatzbelastung der Landwirte sind enorm. Zusätzlich können die kranken Kälber ein ernstzunehmendes Tierschutzproblem darstellen. Angefangen von „nur“ verminderten Tageszunahmen, über Gewichtsverluste bis hin zum Tod entsteht für den Betrieb ein großer wirtschaftlicher Schaden.

Das Kalb soll in eine saubere Umgebung geboren werden! D. h. die Abkalbebox oder der Standplatz soll nochmal frisch eingestreut werden und es ist dafür zu sorgen, dass das

Kalb nicht in die Mistrinne fallen kann. Der zweite entscheidende Punkt rund um die Geburt ist, das Kalb ehestmöglich mit ausreichend qualitativ hochwertiger Biestmilch

Kälberdurchfall ist eine Erkrankung mit vielen verschiedenen Ursachen, wobei infektiöse (Bakterien, Viren, Parasiten) und nicht-infektiöse (z. B. Fütterungsfehler) Faktoren häufig zusammenspielen. Die wichtigste Vorbeugemaßnahme gegen Kälberdurchfall beginnt bereits beim trockenstehenden Muttertier, wobei eine optimal mit Nährstoffen und Spuren­ elementen versorgte, nicht überkonditionierte und gesunde Kuh die Voraussetzung für eine normale Geburt erfüllt und gutes Kolostrum produzieren kann, was für einen guten Start des Kalbs wichtig ist. rinderprofi 1/2022

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Tiergesundheit

(ca. 2 bis 4 l) zu versorgen. Für das neugeborene Kalb sollte eine sauber gereinigte, am besten auch desinfizierte Kälberbox zur Verfügung stehen. Idealerweise hat jedes Kalb auch seinen eigenen Tränkeeimer, der nach jedem Tränken sauber gereinigt wird. Man unterscheidet bei einer Durchfallerkrankung unterschiedliche Krankheitsstadien, wobei die Dauer der einzelnen Stadien stark davon abhängt, welcher Erreger die Erkrankung verursacht bzw. maßgeblich daran mitbeteiligt ist. Häufig beginnt es mit breiigem Kotabsatz, der im weiteren Verlauf immer flüssiger wird, bis hin zu wässrigem Durchfall, teils sogar mit Blutbeimengungen. Rota-und/oder Coronavirusinfektionen haben häufig einen akuten Verlauf und das Kalb kann innerhalb von wenigen Stunden nach Auftreten des Durchfalls festliegend sein. Für den Landwirt ist es essentiell, die Erkrankung in einem frühen Stadium (erstes Auftreten von breiigem/wässrigen Kot) zu erkennen und unmittelbar Maßnahmen (z. B. ­Zwischentränke, Tierarzt) einzuleiten. Rota- und Coronaviren sind häufig Wegbereiter für Bakterien und Parasiten, hier vor allem Kryptosporidien. Die Krankheitserreger führen zu einer Entzündung und Zerstörung der Darmschleimhaut. Dadurch können

Flüssigkeit, Elektrolyte und Nährstoffe nicht mehr ausreichend aufgenommen werden. Bakterien, welche Giftstoffe freisetzen, können durch die geschädigte Darmschleimhaut in den Blutkreislauf eindringen und so zu einer Blutvergiftung führen. Über den Kot verlieren die Kälber viel Körperwasser und Elektrolyte und nehmen im Gegenzug zu wenig Wasser und Elektrolyte über die Tränke auf. Lebensbedrohlich sind nicht die lokalen Entzündungen im Darm (außer Bakterien überwinden die BlutDarm-Schranke), sondern die Folgen des Flüssigkeitsmangels. Alle weiteren Symptome, die im Zuge einer Durchfallerkrankung auftreten, sind letztendlich Folgen des Flüssigkeitsmangels bzw. der zerstörten Darmschleimhaut: Ein vermindertes Allgemeinverhalten, Trinkschwäche, eingesunkene Augen, verminderte Hautelastizität, Festliegen und Fieber. Durch die fehlende Flüssigkeit im Körper wird das Blut „eingedickt“, die Fließfähigkeit des Bluts in den Gefäßen ist beeinträchtigt. Dadurch wird in erster Linie das Herz zusätzlich belastet, aber es kommt auch zu einer Sauerstoffunterversorgung in verschiedenen Geweben. Das Gewebe leidet an Sauerstoffmangel und produziert in weiterer Folge Laktat (Milchsäure), die für die Übersäuerung des Bluts verantwort-

lich ist (der pH-Wert des Bluts sinkt). Der Körper versucht in weiterer Folge, die Übersäuerung des Bluts durch vermehrte Atmung zu kompensieren. Diese teilweise sehr stark vermehrte Atmung ist eine Folge dieses Prozesses. Der Atem des Kalbs riecht dadurch nach Nagellackentferner (Aceton), welches das Kalb versucht abzuatmen. Die vermehrte Atmung bei Durchfallkälbern ergibt sich häufig aufgrund des oben beschriebenen Krankheitsverlaufs, nicht aufgrund einer Lungenentzündung. Wobei zusätzliche Erkrankungen wie z. B. Lungen- und/oder Nabelentzündung nicht ausgeschlossen werden dürfen. Auch der Haarausfall, den viele Kälber nach einer überstandenen Durchfallerkrankung haben, entsteht aufgrund dieses Geschehens im Körper. Die Behandlung von an Durchfall erkrankten Kälbern ist vom Schweregrad der Erkrankung abhängig. Grundsätzlich gilt: Verluste müssen ausgeglichen werden. Darunter fallen Flüssigkeits-, Elektrolyt- und Nährstoffverluste. Solange das Kalb noch freiwillig und selbstständig trinkt und es sich nicht um wässrigen Durchfall handelt, sind diese Verluste durch Elektrolyt-Zwischentränken zusätzlich zu den gewöhnlichen Milchmahlzeiten gut auszugleichen (Zwischentränken = Tränken der Kälber zwischen

den Milchmahlzeiten, mindestens zwei Stunden Abstand dazwischen). Wichtig ist, die Milch nicht wegzulassen oder durch Elektrolyttränken zu ersetzen. Bei den Zwischentränken sollte es sich um geeignete Elektrolyttränken handeln, da diese das übersäuerte Blut „abpuffern“, d. h. der pH-Wert des Bluts steigt wieder an. Der oft beliebte Schwarztee mit Zucker verhindert zwar die Austrocknung des Kalbs, gleicht aber nicht die Übersäuerung des Bluts aus. Wenn Elektrolyttränken eingesetzt werden, ist es essentiell, die Packungsbeilage zu lesen oder den Haustierarzt zu fragen, da sich die Anwendung (z. B. mit Milch oder Wasser verabreichen, Häufigkeit der Anwendung etc.) je nach Präparat deutlich unterscheidet. Sobald sich der Durchfall bzw. das Allgemeinverhalten der Kälber verschlechtert, das Kalb nicht mehr freiwillig trinkt, Fieber hat oder die ersten Symptome eines Flüssigkeitsmangels auftreten (eingefallene Augen, verminderte Hautelastizität …), ist unmittelbar der Haustierarzt hinzuzuziehen. Dieser entscheidet gemeinsam mit dem Landwirt über den weiteren Behandlungsplan. Zusammenfassend gilt jedoch: Vorbeugen ist besser als Heilen! Mag. Nicole Hechenberger, Geschäftsführerin TGD Salzburg

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Tiergesundheit

Eutergesundheit ist auch eine Frage des Immunsystems Für das Erreichen des bestmöglichen Milchpreises spielen mehrere Faktoren eine Rolle, etwa Zu- und Abschläge bei den Qualitätsparametern Zellzahlen, Keimzahl und Hemmstofffreiheit sowie der Gehalt an Milcheiweiß und Milchfett. Von Daniela Marthold

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Probemelken nach der Kalbung unter 100.000 Zellen liegen. Unter wachsendem Druck der Verbraucher setzen sich immer mehr Betriebsleiter mit Alternativen zum herkömmlichen Verfahren auseinander. Eine Maßnahme, bei der verschiedene Autoren von einer Reduktion des Antibiotikaeinsatzes von 55 bis 63 Prozent sprechen, ist das selektive Trockenstellen (Seeth et al. (2017); Bucher und Bleul (2019)). Eine weitere antibiotikafreie Methode ist die Verwendung von sogenannten Zitzenversieglern. Der Einsatz dieser Präparate stellt jedoch besonders hohe Anforderungen an das Herdenmanagement, insbesondere im Hinblick auf Tierauswahl (Status Eutergesundheit beim Hohe Zellzahlen Trockenstellen) und Hygiene vor Am Ende der Laktation wird die und während der Applikation. Milchkuh auch heute noch in den überwiegenden Fällen antibio- Was sind Zellzahlen? tisch trockengestellt. Dadurch werden sehr gute Heilungsraten Die somatische Zellzahl wird von bestehenden Infektionen oft thematisiert, doch woher während der Trockenstehpha- kommt die Zellzahl in der Milch se erzielt. Die Heilungsrate wird überhaupt? Somatische Zeldefiniert durch den Anteil von len sind Körperzellen der Kuh, Kühen, die mit einer Zellzahl von wie z. B. weiße Blutkörperchen über 100.000/ml Milch trocken- (Leukozyten, Bestandteile des gestellt werden und zum ersten Abwehrsystems) oder Epitheler Verlust an Milchgeld durch Abschläge aufgrund von erhöhten Zellzahlgehalten wird sofort ersichtlich, viel gravierender sind allerdings die Verluste, die nicht auf Anhieb sichtbar sind. Ein Großteil der Mastitiden verläuft subklinisch und ohne erkennbare Anzeichen. Man spricht von einer verminderten Milchproduktion von fünf bis zu 30 Prozent, beginnend bei einem Zellgehalt über 100.000 Zellen/ml Milch. Eine schwerwiegende Euterentzündung vermindert nicht nur in der aktuellen Laktation die Milchproduktion, sondern oft auch in den Folgelaktationen.

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zellen, die immer in der Milch enthalten sind. Neben der körpereigenen Barrierefunktion der Kuh im Strichkanal der Zitze stellen diese somatischen Zellen die sogenannte zweite Verteidigungslinie gegen krankmachende Erreger und Umwelteinflüsse dar. Dringen Erreger in den Körper der Kuh ein, springt die körpereigene Abwehr an, die Zellzahl steigt. Eine hohe Zellzahl ist also letztlich nur ein Zeichen für die Immunreaktion der Kuh. Daher gilt es, hier ein besonderes Augenmerk auf Herden zu legen, die latent über 100.000 Zellen/ml Milch liegen.

Stress belastet das Immunsystem Berater und Tierärzte werden in der Praxis mit der großen Aufgabe der Ursachenforschung für hohe Zellzahlen konfrontiert. Die Ursachen sind häufig multifaktoriell. Neben einer Erregerbestimmung sind erste Maßnahmen eine Überprüfung der Melktechnik und Hygiene, Zitzenkondition sowie der Haltungsbedingungen. Die gängigen Erreger lassen sich in drei Gruppen einteilen: kuh­assoziierte Mastitiserreger,

umweltassoziierte Mastitiserreger und Koagulase-negative Staphylokokken. Wobei hier insbesondere der Problemkeim Staphylococcus aureus zu nennen ist, der nicht selten auch bei Kalbinnen zu großen Problemen beim Laktationsstart führt. Gerade hier ist bekannt, dass sich dieser Erreger lange im Tier befinden kann, ohne dass es zu Schwierigkeiten kommt. In bestimmten Stresssituationen können dann Probleme auftreten, die häufig umfangreiche Maßnahmen, bis hin zu Herdensanierung, mit sich bringen. Häufig wird bei der Ursachenforschung das Thema Stress komplett außer Acht gelassen. Gerade im abkalbenahen Zeitraum ist die Kuh vielen Stresssituationen ausgesetzt. Gleiches gilt für Erstkalbstiere, die in Kuhgruppen oder neue Haltungssysteme eingegliedert werden. Gruppen- und Rationswechsel führen im Körper zu starken Reaktionen, beispielsweise beim Abfall des pH-Werts durch Fehler in der Anfütterung oder dem Management, die dazu führen, dass die Pansenwand durchlässig wird und schädliche Abbauprodukte z. B. von Bakterien hindurch gelangen. Das rinderprofi 1/2022


Tiergesundheit

Immunsystem der Kuh reagiert, und das kann zum Anstieg der Zellzahl bereits kurz nach der Kalbung führen. Auch sozialer oder haltungsbedingter Stress belastet das Immunsystem. Wenn wir von Stress sprechen, ist damit oxidativer Stress gemeint. Oxidativer Stress führt zu einer erhöhten Anfälligkeit für krankmachende Erreger. Zur Vermeidung des Schadens sind körpereigene antioxidative Enzyme, die primären Antioxidantien Katalase (CAT), Glutathion-Peroxidase (GPx) und Superoxid-Dismutase (SOD) von Nöten. Besonders effektiv ist hierbei die Superoxid-Dismutase, als sogenanntes Schlüsselmolekül.

Stress ­vermeiden Die beiden effektivsten Maßnahmen zur Verbesserung der Eutergesundheit in der Frühlaktation sind also Stressvermeidung durch optimiertes Management und eine Stärkung des Immun-

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systems durch eine optimale Versorgung mit Nährstoffen, Spurenelementen und primären Antioxidantien. Die supplementierten primären Antioxidantien arbeiten im Gegensatz zu sekundären Antioxidantien (reparierend, Vitamin E, Polyphenole) vorbeugend auf der Ebene der ersten antioxidativen Verteidigungslinie, indem sie die Produktion von körpereigenen antioxidativen Enzymen stimulieren.

Praxistest bestätigt Theorie Um den Einfluss von Super­ oxid-Dismutase (SOD) auf die Tier- und Eutergesundheit im abkalbenahen Zeitraum zu untersuchen, wurden in einem Praxisversuch auf einem Betrieb im Osten Deutschlands über einen Zeitraum von vier Monaten insgesamt 38 HF-Kühe in zwei Gruppen aufgeteilt. Eine Hälfte der Tiere erhielt beginnend 21 Tage vor der Kalbung

bis 14 Tage nach der Kalbung eine Supplementierung mit SOD aus der Melone (Melofeed, Lallemand Animal Nutrition) über einen Ergänzer. Zu festgelegten Zeitpunkten wurden von jedem Tier engmaschig Blutproben gewonnen, um Haptoglobin, als Marker für entzündliche Prozesse, den Totalen Antioxidativen Status (TAS) sowie weitere Parameter zu bestimmen. Nach der Kalbung wurden weiterhin Kolostrumproben auf Brixwert untersucht. Besonders erfreulich waren die Ergebnisse im Hinblick auf die Eutergesundheit. Kühe in der Versuchsgruppe zeigten einen deutlich reduzierten Milchzellzahlgehalt direkt nach dem Kalben (147.600 in der Kontrolle, 80.800 bei den Versuchskühen). Die Ergebnisse zeigen, dass Entzündungsgeschehnisse vor und um die Kalbung deutlich vermindert werden konnten und dass die Kolostrumqualität durch die Zulage von SOD aus der Melone tendenziell verbes-

sert (23,1 versus 24,0 Brix°) wurde. Der Versuchsbetrieb konnte somit die ohnehin schon sehr gute Kolostrumqualität nochmals leicht verbessern. Ein hoher IgG-Gehalt in der Biestmilch kann zu einem verbesserten Immunstatus der Kälber führen. Während der gesamten Ver­ suchs­p hase entwickelte sich der Totale Antioxidative Status der Tiere in der Versuchsgruppe deutlich schneller positiv. Die typische Depression der körpereigenen Abwehr der Tiere blieb aus. Die vorliegenden Ergebnisse decken sich mit früheren Studien und zeigen, dass der neue Ansatz, primäre Antioxidantien in Form von SOD bei Milchkühen zuzulegen, sinnvoll sein kann, um die Eutergesundheit und das antioxidative System über die Trockenstehphase hi­ naus zu stabilisieren. Dr. Daniela Marthold, Rinder­spezialberatung, Lallemand Animal Nutrition

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Fütterung

Phasenfütterung mit Idee und Konzept Wirtschaftlich und auch ökologisch erstrebenswert ist eine effiziente Umsetzung der Nährstoffe in Milch. Gemeint ist der Verbrauch von Gramm Nährstoff pro kg Milch. Hier stehen vor allem der Stickstoff im Futtereiweiß und Phosphor im Fokus. Von Jana Denißen, Uwe Eilers und Thomas Jilg

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enn die Nährstoffversorgung über dem Bedarf liegt, sinkt automatisch die Verwertung. Inzwischen ist auch klar, dass

Überversorgung keine leistungssteigernde Wirkung hat. Durch Anpassung der Futterration an die Laktationsphase kann die Nährstoffeffizienz durch Einsparung von Eiweiß

und Phosphor verbessert werden. Dazu werden Fütterungsstrategien empfohlen, bei denen eine differenzierte Nährstoffversorgung der Tiere in Abhängigkeit des Laktationsstadiums („Phasenfütterung“) Berücksichtigung findet (Merkblatt 444; DLG, 2020). Die Umsetzung dieser Empfehlungen erfordert einzelbetriebliche Ideen und Konzepte. Je nach bestehender Betriebsstruktur sind erhebliche Umstrukturierungsprozesse notwendig. Die Menge an nutzbarem Rohprotein (nXP) ergibt sich aus der Summe von Mikrobenpro-

tein und im Pansen nicht abgebautem Futterprotein (UDP). Es wird unterstellt, dass die Bildung von Mikrobenprotein in den Vormägen in erster Linie durch die Bereitstellung von Energie und Stickstoff begrenzt wird. Die Deckung des Proteinund Aminosäurebedarfs in der Hochlaktation wird in den meisten Rationstypen mit einer Zulage nXP-reicher Futtermittel sichergestellt. Im zweiten und dritten Laktationsdrittel ist der Futteraufwand (kg Trockenmasse) je erzeugter Produkteinheit (kg Milch) höher als in der Frühlaktation. Gleichzeitig

Quelle: Fa. Hörmann, modifiziert, zit. bei Eilers 2009

Abb. 1: Beispiel für Variante 2 mit Anordnung des Melkstands ­g iebelseitig

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rinderprofi 1/2022


Fütterung

sinkt in dieser Laktationsphase der Beitrag des UDP an der Bedarfsdeckung, weil die Menge des gebildeten Mikroben-XP die bedarfsgerechte Versorgung zunehmend sicherstellt. Die ruminale Stickstoffbilanz (RNB) beschreibt die Versorgung der Pansenmikroben mit Stickstoff. Bei der RNB-Berechnung bleiben die Harnstoffmengen, die über den Speichel in den Pansen gelangen und dort als N-Quelle für die Mikrobeneiweißbildung genutzt werden, unberücksichtigt. Aus diesem Grund kann vor allem in der Spätlaktation eine negative RNB eingestellt werden. Eine Rohproteinabsenkung in dieser Phase kann somit einen erheblichen Beitrag zur Verringerung der im System befindlichen N-Mengen leisten. Negative Folgen durch überschüssige N-Aufnahmen bezüglich der Tiergesundheit, der Ökonomie der Milchproduktion und der N-Verluste bzw. deren Eintrag in die Umwelt können somit verhindert werden. Eine Fütterungsstrategie, welche sich in unterschiedlichen Laktationsphasen dem Bedarf der Kühe anpasst, kann somit die Nährstoffeffizienz deutlich erhöhen. Dass bei den Betrieben Minderungspotential hinsichtlich der N-Gehalte in den Rationen besteht, zeigt sich an den durchschnittlichen Milchharnstoffgehalten der LKV-Berichte, die im Schnitt über 200 mg/ Liter liegen. Bis 30 Prozent der Milchharnstoffgehalte liegen sogar über 250 mg/Liter. Nach neuen Empfehlungen (Merkblatt 451; DLG, 2020) ist der Bereich von 150 bis 250 mg Milchharnstoff/Liter aus ernährungsphysiologischer Sicht anzustreben. Umfangreiche Auswertungen belegen, dass höhere Milchharnstoffgehalte nicht mit einer Steigerung der Milchleistung einher gehen.

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Quelle: Eilers 2021

Abb. 2: Beispiel für ein Stallkonzept mit Melkstand, gemeinsame ­Haltung der laktierenden Kühe und zwei (bis vier) Fütterungsgruppen. Die dicken Pfeile (ID) stehen für Selektionstore mit Tieridentifikation, die einfachen, dünnen Pfeile sind Einwegtore zur freien R ­ ückkehr in den gemeinsamen Liegebereich.

Quelle: Lely Stalllayouts, zit. bei Eilers (Vortrag 2009)

Abb. 3: Mittige Melkstationen ermöglichen Zugang aus verschiedenen Bereichen.

Quelle: Eilers 2021

Abb. 4: Beispiel für ein Stall- und Kuhverkehrskonzept mit zwei AMS, gemeinsame Haltung der laktierenden Kühe und zwei (bis vier) ­Fütterungsgruppen. Die dicken Pfeile (ID) stehen für Selektionstore mit Tieridentifikation. Die einfachen, dünnen Pfeile sind Einwegtore zur freien Rückkehr in den gemeinsamen Liegebereich bzw. zeigen die Selektionsrichtung aus dem AMS an.

17


Fütterung

Mit Phasenfütterung erzielt werden, die der jeweili- sparmöglichkeiten zwischen fe der Laktation genauer an die N- und P-Effizienz gen Leistungsphase entspricht. RNB +20 und RNB -20 größer den Bedarf der Milchkühe In Tabelle 1 wird die Anforde- als bei sehr hohen Leistungen. angepasst. Beispielhaft ist erhöhen Die Verminderung des N-Aufwands kann durch die Einstellung der ruminalen N-Bilanz (RNB) und durch eine Fütterung Milch­ leistung kg /Tag

Futter­ aufnahme kg TM/Tag

rung an den Rohproteingehalt in Abhängigkeit von der ruminalen N-Bilanz pro Tag (-20, 0, +20) dargestellt. Bei niedrigen Milchleistungen sind die Ein-

nXP-­Bedarf g/Tag

Auch dies spricht für eine nach Früh- und Spätlaktation getrennte -/Phasenfütterung. Bei der Phasenfütterung wird die Nährstoffzufuhr im Lau-

notwendige Rohproteinkonzentration XP, g/kg TM bei RNB –20

0

20

Spanne

10

12,5

1300

94

104

114

20

20

16,0

2150

127

134

142

15

30

20,0

3000

144

150

156

12

40

23,0

3850

162

167

173

11

50

26,0

4700

176

181

186

10

Tab. 1: Anforderung an die Rohproteinkonzentration in Abhängigkeit von der RNB

Phase 1 1. Lakt.drittel

Phase 2 2. Lakt.drittel

Phase 3 3. Lakt.drittel

FM

FM

FM

Grassilage

10,0 kg

13,0 kg

13,0 kg

Maissilage

20,0 kg

26,0 kg

26,0 kg

Stroh

0,6 kg

0,8 kg

0,8 kg Trogration

MLF 7,5/138

1,8 kg

2,3 kg

2,3 kg

Mineralfutter 25%Ca, 0%P

0,1 kg

0,1 kg

0,1 kg

Viehsalz

0,0 kg

0,1 kg

0,1 kg

0,5 kg

0,7 kg

2,0 kg

1,0 kg

1,3 kg

Abruf

7,8 kg

3,0 kg

Abruf

Summe, kg TM

20,9

21,4

18,7

MEW NEL, kg

34,1

33,5

26,9

MEW nXP, kg

33,7

33,8

27,4

NEL, MJ/kg TM

7,2

6,9

6,7

nXP, g/kg TM

159

155

148

XP, g/kg TM

155

144

137

RNB, g/kg TM

-0,71

-1,8

-1,7

Ca, g/kg TM

6,9

6,4

6

P, g/kg TM

5,1

4,6

4,3

Rapsextraktions­ schrot Rapsextr.schrot, geschützt MLF 17/4

Abruf

Die Phosphor-Versorgung wird zum großen Teil über Grasprodukte und Konzentratfutterkomponenten gedeckt. Im Vorlauf einer Mineralstoffergänzung ist grundsätzulich eine Untersuchung der Grobfutterkomponenten auf Mineralstoffe zu empfehlen. Wenn Rapsprodukte in der Ration eingesetzt werden, kann auf ein P-freies Mineralfutter zurückgegriffen werden.

Umsetzung der ­Phasenfütterung in der Praxis Kennwerte

MEW: Milcherzeugungswert, kg Milch pro Tag Tab. 2: Darstellung von drei Teilmischrationen und Konzentratfutterzuteilung zur Umsetzung der ­Phasenfütterung bei einer Herdenleistung von 10.000 kg/Kuh und Jahr

18

in Tabelle 2 eine dreiphasige Rationsgestaltung während der Laktation für eine Jahresleistung von 10.000 kg Milch dargestellt. Mit Hilfe einer Variation der Grob- und Konzentratfutteranteile und des Einsatzes von geschütztem und ungeschütztem Rapsextraktionsschrot (RES) gelingt es, die dargestellten Energie- und Nährstoffgehalte zu erzielen. Die beschriebenen Energieund Nährstoffgehalte richten sich nach den Vorgaben der GfE (2001). Bei den Rationen in Phase 2 und 3 geht die RNB stark in den negativen Bereich. Wie weit hier gegangen werden kann, sollte mit dem Milchharnstoffgehalt kontrolliert werden. Dieser sollte nicht unter 150 mg/ Liter sinken. Ggf. kann mit einem harnstoffhaltigen Ergänzungsfuttermittel die RNB auf -1,0/kg TM angehoben werden.

Die Umsetzung der Phasenfütterung für laktierende Kühe ist abhängig von der Anzahl der vorgesehenen Phasen, der Anordnung des Melkstands bzw. des automatischen Melksystems (AMS), der Art der Konzentratfutter­ ergänzung und der Herdengröße. In Tabelle 3 werden die grundsätzlichen Möglichkeiten der Phasenfütterung aufgeführt. rinderprofi 1/2022


Fütterung

In der Tabelle werden auch die Vor- und Nachteile der vier Varianten dargestellt. In Variante 1 mit einer Trogration für alle laktierenden Kühe wird über die Kraftfutterstation oder mit Kraftfutter im Melkroboter die Nährstoffversorgung dem Bedarf angepasst. Variante 2 geht von Leistungsgruppen in verschiedenen Stallbereichen mit separaten Futtertischbereichen aus. Die Kühe werden nach dem Melken durch Selektionstore in ihre Bereiche geleitet. Variante 3 ist für größere Herden geeignet. Hier wird die Herde nach Abkalbesaison aufgeteilt oder es findet Blockabkalbung in Teilherden statt. Die Mischrationen werden für die Teilherden (Frischmelker, Laktierende, Altmelker) konzipiert und dem Laktationsstand der Teilherde angepasst. Die Variante 4 wäre aus „Herdensicht“ unter dem Aspekt

rinderprofi 1/2022

Variante

1

Beschreibung

Vorteile /Nachteile

in kleinen Herden umsetzbar; Eine Trogration für alle Laktierenden kein Gruppenwechselstress; Phasendifferenzierung über Abruffütterung. keine TMR möglich; Steuerung über Menge und Nährstoffgehalte stark unterschiedlicher Kraftfuttereinsatz über von 3 Kraftfuttersorten oder Kombination von Abrufsystem ; Energiemix und Proteinmix höheres SARA-Risiko

2

Räumlich getrennte Leistungsgruppen „Kuh zum Futter bringen“ durch ­Selektionstore

TMR möglich; Gruppenwechselstress; Kombination mit Abruffütterung möglich;

3

Räumlich getrennte Teilherden mit ­Blockabkalbung Zuteilung der geeigneten Futtermischung; abhängig vom Laktationsstand; Stall mit 3 Abteilen

nur in großen Herden möglich; mindestens 70 Kühe pro Gruppe bei ­AMS-Betrieben inkl. Trockensteher; TMR in jeder Abteilung möglich

4

Gemeinsame Haltung, getrenntes Fressen Durch ein intelligentes Fressgitter bzw. ­Selektionstore wird der Zugang zu ­Trogbereichen gesteuert.

Herde bleibt immer im Herdenverband; In kleinen Herden umsetzbar; Zugang zu Fressplätzen gesteuert; TMR möglich; Kosten?

Tab. 3: Möglichkeiten der Phasenfütterung

Tierwohl die beste Variante. Die Herde befindet sich bis auf die Abkalbephase immer in einem Herdenverband. Für die Tiere ließe sich Umgruppierungs-

stress vermeiden. Dieses Konzept erfordert entweder ein intelligentes Fressgitter, das den Zugang zu einzelnen Bereichen mit unterschiedlichen Rationen

steuert oder separate Futtertischbereiche, deren Zugang für die ­jeweiligen Fütterungsgruppen über Tore mit Tieridentifikation im Stallbereich

19


Fütterung

Phasenfütterung mit 3 Phasen für laktierende Kühe im ­Melkstandbetrieb In Tabelle 4 werden die Möglichkeiten zur differenzierten Fütterung in Abhängigkeit von der Raumaufteilung dargestellt. a) Es wird eine Trogration für alle Kühe angeboten (Variante 1). Die Phasenfütterung erfolgt über die Abrufstation. Dort werden mehrere Kraftfutter angeboten. Das Risiko subklinischer Azidosen wird hier am höchsten eingestuft,

Phase 1, hoch < 107. ­Laktationstag

und die Kraftfuttergabe im AMS. Es werden mehrere Kraftfutter angeboten. Das Risiko subklinischer Azidosen wird auch hier am höchsten eingestuft, weil das Grobfutter/Kraftfutterverhältnis sehr schwanken kann (Tab. 1). b) Variante 2 kann umgesetzt werden, wenn ein oder zwei AMS mittig angeordnet werden. Über ein zweites Kraftfutter im AMS kann eine dritte Phase realisiert werden. (Abb. 3) c) Variante 3 kann in Betrieben mit 60er-Kuh-Gruppen mit saisonaler Abkalbung oder Blockabkalbung umgesetzt werden. weil das Grobfutter-/KraftfutNährstoffdichte der TMR der terverhältnis sehr schwanPhase 2 mit Kraftfutter über ken kann (Tab. 2). Abrufstation erhöht. Hier hat die Anordnung des Melk­ b) Die Realisierung der Phasenstands für die Umsetzbarkeit fütterung über Variante 2 zentrale Bedeutung (Abb. 1). mit räumlich getrennten Leistungsgruppen erfolgt c) In Variante 3 ist die Fütteüber 3 abgestufte TMR-Mirung sehr variabel gestaltschungen. Die Herdenteibar. Dort ist zu klären, wie lung in 3 Leistungsgruppen die einzelnen Gruppen zum ist schwierig und in Herden Melkstand und wieder zuunter 100 Kühen nicht umrück in die entsprechende setzbar. Alternativ werden Futtergruppe gelangen. Die zwei TMR-Mischungen pasAnforderungen an das Funksend für Phase 2 und 3 vertionsprogramm des Stalls füttert. In Phase 1 wird die sind vergleichbar mit denen der Variante 2. Leistungsphase Phase 2, mittel 108. bis 215. Laktationstag

Phase 3, niedrig >215. ­Laktationstag

XP-Bedarf

Stall­ 154 g XP/kg TM aufteilung

150 g XP/kg TM

135 g XP/kg TM

1 Stallabteil „on Top“ - KF1 Variante 1 + Kraftfutter 2

Kraftfutter 2

135 g XP/kg TM

3 Stallabteile 155 g XP/kg TM Variante 2, 3

150 g XP/kg TM

135 g XP/kg TM

2 Stallabteile Variante 2, 3

150 g XP/kg TM

135 g XP/kg TM

„onTop“-­ Kraftfutter 1

Tab. 4: Umsetzung der Varianten 1 bis 3 mit 1 bis 3 Stallabteilungen und differenziertem KF-Management

20

Phasenfütterung mit 3 Phasen für laktierende Kühe im AMS-Betrieb Im Betrieb mit AMS kann davon ausgegangen werden, dass mindestens 60 Kühe mit einem Roboter gemolken werden können. Grundsätzlich kann der Ansatz des Melk­ standbetriebs übernommen werden. a) Es wird eine Trogration für alle Kühe angeboten (Variante 1). Die Anpassung der Rationen an die Leistungsphasen erfolgt über die Abrufstation

Die Abbildung 4 stellt ein AMS-Konzept zur Umsetzung der Variante 4 (Tab. 3) dar.

Fazit Zu einer nachhaltigen Milch­ kuhhaltung gehört auch eine bessere Futterverwertung. Die Nährstoffaufwendungen und -ausscheidungen lassen sich durch eine an den Laktationsstand angepasste Fütterung nennenswert senken. Die Umsetzung dieser Fütterungsstrategien in die landwirtschaftliche Praxis erfordert einzelbetriebliche Ideen und Konzepte. Mit Hilfe der Möglichkeiten der Abruffütterung mit mehreren Futtersorten, der Nutzung zusätzlicher Selektionstore, einer nach „neuen“ Kriterien ausgelegten Kuhgruppenbildung und vorausschauender Stallbauplanung können Möglichkeiten zur Umsetzung gefunden werden. Dr. Jana Denißen, LWK Nordrhein-­ Westfalen, Fachbereich 71 Tierhaltung und Tierzuchtrecht, Bad Sassendorf, Dr. Thomas Jilg und Uwe Eilers, Landwirtschaftliches Zentrum Baden-­ Württemberg (LAZBW), Aulendorf, Deutschland.

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Foto: ©  agrarfoto.com

gesteuert werden kann. Für die erste Version wäre ein Fress­ platz für 2 Kühe vorzusehen. In Versuchseinrichtungen wurden mit diesem Konzept gute Erfahrungen gemacht (Gerster et al., 2017). Ob sich dieses Konzept in der Praxis umsetzen lässt, hängt sehr stark von den Kosten ab, die aktuell bei etwa 4.000 Euro je Fressplatz liegen. Die zweite Version ist kostengünstiger, erfordert aber ein dafür geeignetes Funktionsprogramm des Stalls. Bei der Umsetzung von Konzepten ist zu berücksichtigen, ob im Melkstand oder mit AMS gemolken wird.


Advertorial

Tierwohl durch den digitalen Stall

E

s ist ruhig im Stall. Die Kühe haben Luft, Platz und Licht und fühlen sich sichtlich wohl. Die Belüftung arbeitet leise, jedes Tier macht einen zufriedenen Eindruck. Auch der Besucher bemerkt das optimale Stallklima, das durch das unsichtbare Zusammenspiel der Technik im Stall erzeugt wird. In den meisten Ställen sind die Bausteine hierfür bereits vorhanden: Lüftungssysteme, Beleuchtung und ­Ventilatoren. Und dennoch ist es hier anders, im Laufstall des Betriebs Hämmerle GbR in Adelshofen bei Bad Wurzach, Deutschland. Durch den Einsatz von Sensoren werden in diesem Stall Temperatur, Luftfeuchte, Windgeschwindigkeit und Windrichtung erfasst. Aber auch die Helligkeit und die Konzentration an Ammoniak in der Luft. Diese Daten werden systematisch erfasst und analysiert und so miteinander verknüpft, dass daraus der Einsatz der vorhandenen Bausteine koordiniert und automatisiert wird. Dies gelingt über die Anbindung an das Lock SBE Steuerungssystem. Der Landwirt merkt davon nichts, das System erstellt das optimale Stallklima von allein. Das intelligente System denkt fleißig mit, agiert (sofern gewünscht) eigenständig und gibt Empfehlungen ab, die auf der Analyse von Messwerten der Sensoren beruhen.

Per App können die Klimabedingungen im Stall bei der Firma ­Hämmerle gesteuert werden.

gelt, sondern Lichtsensoren sind die Taktgeber und sorgen dadurch immer für die richtige Helligkeit zu jeder Tageszeit. Ammoniak entsteht überwiegend auf verschmutzten Laufgängen, folglich wird bei Überschreitung eines Schwellenwerts die Reinigungsqualität der Laufflächen verbessert, indem die Befeuchtungseinrichtung aktiviert wird. Beim Einsatz der Einstreuautomatisierung werden Ventilatoren und Curtains mit angesteuert, um ein Verdriften der Einstreu zu verhindern. Überhaupt, um Curtains, Firstöffnung und Ventilatoren muss sich der Betriebsleiter Hubert Hämmerle auch nicht kümmern, das System läuft vollautomatisch und sorgt rechtzeitig für frische Luft im Stall und durchgängig für die richtige Temperatur.

und richtig zu agieren“, so Hubert Hämmerle, der Betriebsleiter, und weiter: „Unsere tägliche Arbeitszeit konnten wir erheblich reduzieren, weil wir alles in einer App haben – sogar die Rauchmeldeanlage und die Kameras.“

Vernetzung der ­Parameter

bel über App auf dem Smartphone oder per Tablet bedient und kontrolliert werden können. Dies ist sowohl bei bestehenden Ställen als auch bei Neubauten möglich – unabhängig davon, wo man sich gerade befindet. Zusätzlich bietet die App ein vollumfängliches detailliertes Datenreporting. Damit hat man die komplette Stallumgebung stets im Blick und kann jederzeit Veränderungen veranlassen. Aufgebaut als modulare Lösung ist das Lock SBE Farm-Management System unbegrenzt ausbaufähig – etwa in Richtung Büro- oder Privatbereich. Damit ist das System in jeglicher Hinsicht für die Entwicklungen der Zukunft gerüstet. „Mit dem Namen SBE für unser System, die Abkürzung steht für Smart Brick Environment, wollten wir zum Ausdruck bringen, dass jeder Baustein, englisch brick, eines Stalls mit der Anbindung an unser System smart werden kann und wir so ein digitales Umfeld, englisch environment, in jedem Kuhstall ermöglichen“, so Frank Lock, Geschäftsführer der Lock Antriebstechnik GmbH. „Mit der Anbindung an unser Farm-­ Management-System macht der Landwirt seinen Stall digital und sorgt so für eine Umgebung, in der sich die Tiere wohl fühlen, bei gleichzeitiger Effizienzsteigerung und Nachhaltigkeit.“

Die Innovation des Lock SBE Farm-Management-Systems liegt in der Vernetzung der Parameter und in der herstellerübergreifenden Optimierung der Steuerungsinfrastruktur. Gegenüber anderen Steuerungen hat man hier den Vorteil, unterschiedliche Sensoren und Bausteine eines Stalls, wie z.B. Ventilatoren, Heizung, Kameras von verschiedenen Herstellern mühelos miteinSpart Zeit und ist ander zu verknüpfen. Durch präzise „Lock bietet mit SBE alle Mög- die Anbindung an das System Die Beleuchtung wird nicht lichkeiten, mittels Sensoren werden sie zu digitalen smar- sbe@lockdrives.com über ein Zeitprogramm gere- die Ist-Situation zu messen ten Bausteinen, die komforta- www.lock-sbe.de

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Firmenbericht

Effizientes Wirtschaften und Nachhaltigkeit bei gleichzeitiger Verbesserung des Tierwohls? Mit digitalen Lösungen kann dies gelingen – ein Beispiel aus der Praxis.


Fütterung

Angehängt oder selbstfahrend? Die Entscheidung, ob ein angehängter Futtermischwagen oder ein Selbstfahrer in Frage kommt, kann nicht nur an der Tierzahl festgemacht werden. Von Alfons Fübbeker

B

etriebliche Bedingungen wie weite Fahrwege, mehrere Lager- beziehungsweise Hofstellen, viele kleinere Mischungen, ein hoher Maisanteil usw. sprechen für den Selbstfahrer. Kurze Fahrwege, wenig Mischungen bei einer guten Ausnutzung des Behältervolumens und ein hoher Grasanteil etc. sind dagegen vorteilhaft für den angehängten Futtermischwagen. Ebenso sind Arbeitskomfort oder die vorhandene Fahrzeugausstattung eines Betriebs zu berücksichtigen. Daher sollte die Entscheidung, welches Verfahren zum Betrieb passt, immer einzelbetrieblich gefällt werden.

mischwagen und ein Befüllfahrzeug erforderlich. Ein Selbstfahrer hat Vorteile, wenn die Entfernungen zwischen den Lagerstätten der Futterkomponenten groß sind. Dies ist besonders dann der Fall, wenn auf mehreren Hofstellen beziehungsweise Betrieben gefüttert werden muss. In der Regel wird das Futter auch dort gelagert. Beim Selbstfahrer ist vor Ort keine zusätzliche Befülltechnik erforderlich. Über die Leistungen und damit den Arbeitszeitbedarf von Selbstfahrern gibt es sehr unterschiedliche Aussagen. Bei Messungen auf verschiedenen Betrieben, bei denen Selbstfahrer mit einem angehängten Futtermischwagen Beim angehängten Futtermisch­ verglichen wurden, ergaben sich wagen als Fremdbefüller sind Zeitvorteile für den Selbstfahrer ein Schlepper vor dem Futter- von 0 bis 50 Prozent. Geringer

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sind die Unterschiede zwischen beiden Systemen, wenn nur eine Mischung erstellt wird und die innerbetrieblichen Bedingungen optimal sind. Dazu gehören beispielsweise kurze Wege zu den Grund- und Kraftfutterkomponenten, so dass der Futtermisch­ wagen bei der Befüllung nicht versetzt werden muss. Wichtig ist die Größe der am Schlepper, Teleskoplader oder Radlader verwendeten Greifschaufel beziehungsweise Schneidzange. Der Zeitaufwand für die Silageentnahme aus dem Silo sowie das Einfüllen in den Futtermischwagen ist pro Fahrt etwa gleich hoch, egal ob zum Beispiel mit einer 300 oder 600 kg fassenden Greifschaufel entnommen wird. Jedoch halbiert sich die Anzahl der erforderlichen Fahrten und damit der Zeit-

aufwand für das Befüllen. Bei größeren Schaufeln oder Zangen und damit höheren Belastungen ist zu bedenken, dass dann in der Regel ein Radlader besser geeignet ist als ein Schlepper. Die Wegstrecken sind beim angehängten Futtermischwagen mit Fremdbefüllung etwa doppelt bis viermal so lang wie beim Selbstfahrer. Der höhere Fahraufwand ist vorwiegend durch das Befüllfahrzeug verursacht. Wie groß der Unterschied auf den einzelnen Betrieben tatsächlich ist, hängt von der Lage und Anzahl der Futterlagerstätten und der Ställe, aber auch von der Tierzahl ab. Alfons Fübbeker ist Landtechnik­ experte in der Landwirtschafts­ kammer Niedersachsen, Deutschland.

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Fütterung

Mehr Zeit und optimale Fütterung Der Fütterungsroboter erleichtert die tägliche Arbeit mit den Tieren. Er spart Arbeitskraft und kann die Produktivität steigern. Eine Überwachung der Maschine und der Futtermittel ist jedoch weiterhin notwendig. Die verschiedenen Siloentnahmegeräte unterscheiden sich durch das Entnahmesystem an der Stirnseite des Flachsilos.

A

Zeit- und ­Arbeitsersparnis

Bedeutung. Bei einem Mischund Dosier-Roboter ist ein ausgewogenes Protein-Energieverhältnis der Schlüssel zu einer erfolgreichen Fütterung und damit zu einer hohen Milch- und Fleischproduktion. Der große Vorteil des Fütte-

rungsroboters besteht darin, dass er mehrmals täglich eine frische Mischration vorlegt. Der Verzehr mehrerer, über den ganzen Tag verteilter Mahlzeiten fördert die Futteraufnahme und die Panseneffizienz bei Wiederkäuern.

Die Befüllung erfolgt selbständig mittels eines Greifers, der die Maschine mit den gewünschten Futterkomponenten aus der Futterküche beschickt. Wie bei herkömmlichen Dosierern ist das Mischen wichtig, um eine dem Bedarf der Wiederkäuer entsprechende Futterstruktur zu gewährleisten. Die neuen Modelle verfügen häufig auch über einen Magneten, dank dem etwaige im Futter enthaltene Fremdkörper vor der Verteilung ausgesondert werden. Der Landwirt wiederum hat durch die Bereitstellung hochwertiger Zutaten für den Nachschub in der Futterküche zu sorgen. Roboter sind besonders gut für

Foto: ©  agrarfoto.com

utonome Roboter kommen meist dort zur Anwendung, wo es anstrengende, wiederkehrende und zeitraubende Arbeiten zu ersetzen gilt. Die tägliche Fütterung der Tiere ist ein konkretes Beispiel einer Tätigkeit, die heute maschinell bewältigt werden kann. Bei der Inbetriebnahme müssen alle Aufgaben des Fütterungsroboters – vom Aufladen des Futters bis hin zur Verteilung der Ration an die einzelnen Tiere oder Tiergruppen – genau einprogrammiert werden. Anschließend kann er die Arbeit selbständig verrichten. Aus technischer Sicht ist die Gewährleistung der Qualität der Ration bei der Bewirtschaftung der Futtermittelkette von entscheidender

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Fütterung

s­ ilagehaltige Rationen geeignet, aber die Silage sollte sich in der Küche nicht erwärmen. Das mehrmalige Füttern am Tag sorgt dafür, dass die Tiere eine ausgewogene Ration erhalten und verhindert die Futterselektion. Die automatische Anlage, bestehend aus einem Mischund Dosierroboter, einer Futterküche und der Roboterbefüllvorrichtung, hat einen Anstieg der Fütterungskosten zur Folge. Auch wenn der Fütterungsroboter unabhängig arbeitet, müssen die Tiere weiterhin überwacht werden. Gleiches gilt für die Qualität des Futters: In der Küche wie im Silo ist es wichtig, eine Erwärmung der Silage zu vermeiden. Bei einem Flachsilo, wo das Futter nur alle zwei bis drei Tage entnommen wird, ist es besonders wichtig, eine glatte Anschnittfläche zu hinterlassen und dass die entnommene Silage kompakt bleibt. Die Mischration muss zudem eine gute Struktur aufweisen. Die Arbeit des Mischers muss ebenso überwacht werden wie die eigentliche Verteilung. Ist die Maschine nicht in der Lage, Fremdkörper auszusortieren, ist die Überwachung durch den Menschen nach wir vor unverzichtbar.

Fazit

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Futterband für Alt und Neu Die Automatisierung der Fütterung von Milchkühen wird aktuell noch in wenigen Betrieben umgesetzt. Der Schwerpunkt liegt beim automatischen Melken, beim Entmisten oder auch bei der Versorgung von Kälbern.

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Foto: ©  Eder

Der Fütterungsroboter ermöglicht es, den ganzen Tag über allen Tiergruppen eine frische Mischration bereitzustellen. Dies trägt zur Vermeidung der Futterselektion bei und fördert damit die Tiergesundheit. Der Einsatz eines Fütterungsroboters in der Tierproduktion kann das Verhältnis zwischen der aufgenommenen Futtermenge und der Produktion von Milch oder Fleisch verbessern (Fütterungseffizienz in g TS/kg Milch).


Fütterung

D

ie Mehrzahl der Betriebe füttert mit einem Futter­ mischwagen auf einem befahrbaren Futtertisch. Die Gründe dafür liegen sicher beim hohen Mechanisierungsgrad beim Entnehmen, Transport und Mischen und damit wenig körperlichem Einsatz bei der Mischwagenfütterung. Auch die zu bewegenden Futtermassen, die Aggressivität der Silagen und die damit verbundenen hohen Kosten lassen viele Betriebsleiter vor übermäßiger Automatisierung in der Fütterung absehen. Die Fütterung im Milchviehstall mit Bandanlagen und Futterbändern stellt hier eine Zwischenlösung zu vollautomatischen Fütterungsanlagen dar. Neben fütterungstechnischen Vorteilen sind es oft die baulichen Gründe, die für den Einbau einer Bandanlage sprechen. Der fehlende Futtertisch und daraus folgend geringere Gebäudeausmaße lassen damit Baulösungen zu, die mit konventionellen Stallgrundrissen nicht möglich wären. Die Baukosten werden durch die Verringerung des Gebäudevolumens vermindert und die Wirtschaftlichkeit mancher Projekte damit erheblich verbessert.

– Hochverlegtes Band mit Räumpflug, der das Futter in den tiefer liegenden Futterbarren abschiebt – Tiefliegendes Band, von dem die Kühe direkt als „Futtertisch“ fressen – Einfach ausgeführtes Band mit Vor- und Rückzugswinde (Kühe fressen vom Band) – Zur Rationserstellung können unterschiedliche Automatisierungsgrade vom Mischwagen oder stationären Mischbehältern, teilweise bis zur vollautomatischen Fütterung, eingesetzt werden.

Bauliche Aspekte

– Im Neubau kann die Gebäudebreite bzw. die Gebäudegrundfläche durch die reduzierte Futtertischfläche vermindert werden. Damit ergeben sich Vorteile bei: – Unzureichenden Grundstücksbreiten oder ungünstigem Geländeprofil (Hanglage), Baukosteneinsparung – Im Umbau und Altgebäuden: – Bei vorgegebener Breite des Altgebäudes optimalere Ausnutzung für Liege- und Laufflächen (z.B. dreireihiger Laufstall in bestehendem Anbindestall Technische Lösungen mit 14 m Breite) – Bandanlagen mit umlaufen– Mehr Kuhkomfort und den Endlosbändern Platz im Tierbereich durch

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großzügigere Laufgänge – Bei Totalausfall umständliche – Unbefahrbare GebäudeteiNotfütterung nötig le können als Fressplätze verwendet werden Zusammenfassung

Fütterungstechnische Eine Fütterungsanlage mit Futterbändern ist für viele Aspekte Vorteile: – Futteranschieben entfällt, Kühe haben immer Futter – Weniger Zeitaufwand und körperliche Arbeit – Verminderung der Futterselektion, da Futter von der Kuh weniger weggeschoben werden kann. Nachteile: – Futterhygiene/Futterreste außerhalb des Fressbereichs – Flexible Fütterung oder mehrere Gruppen an einer Futterachse nur bedingt möglich – Kein „Stauraum“ am Futtertisch – Tierbeobachtung mit Futtertisch besser möglich

Milchviehställe geeignet. Im Neubau kann in Einzelfällen unter besonderen gegebenen Voraussetzungen durch den Einbau ein positives Planungsergebnis erzielt werden. Die Vorteile von Bandanlagen können aber ganz besonders im Umbau von bestehenden Altgebäuden genutzt werden. Wenn standardisierte Stallgrundrisse nicht zum vorhandenen Gebäude passen sollten, können durch Futterbandanlagen doch gute praxistaugliche Lösungen realisiert werden. Quelle: Broschüre Automatisierung im Milchviehstall, LfL Bayern

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Klauenpflege

Der optimale Zeitpunkt zur Klauenpflege Die regelmäßig, je nach Betriebssituation zwei- bis dreimal jährlich, fachgerecht durchgeführte Klauenpflege ist eine wichtige Vorbeugemaßnahme. Es ist zu verhindern, dass Kühe überhaupt lahm werden. Eine lahme Kuh kostet pro Jahr im Schnitt etwa 450 Euro, eine zusätzliche zweite oder dritte fachgerechte Klauenpflege aber nur etwa 14 Euro pro Kuh. Von Johann Kofler

D

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besteht, lahm zu werden bzw. zu jenen Zeitpunkten, an denen es besonders wichtig wäre, das Auftreten von Lahmheit möglichst zu verhindern.

Kritischer Zeitpunkt

Kühe, werden alle Kühe beim Trockenstellen (ca. 8 Wochen vor dem erwarteten Geburtstermin) sowie wiederum ca. am 40. bis 60. Tag in Laktation klauengepflegt. In Milchviehbetrieben mit einer mittleren Milchleistung von > 9.000 kg erfolgt dann eine dritte Klauenpflege ca. um den 150. Tag in Laktation. Bei dieser an das jeweilige Trächtigkeits- bzw. Laktationsstadium der Kühe angepassten Klauenpflege, die in kleineren Betrieben durchaus von gut ausgebildeten Landwirten selbst durchgeführt wird, erfolgt die Klauenpflege immer dann, wenn für das Rind ein erhöhtes Risiko

Die kritischen Zeitpunkte sind einerseits die Hochträchtigkeit, d. h. die wenigen Wochen vor der Geburt, und andererseits die Hochlaktation, wenn die Kuh die höchste Milchleistung erbringt und auch wieder trächtig werden soll. Daher unbedingt alle Kühe, die trockengestellt werden, auf Lahmheit kon­ trollieren und vorbeugend ca. acht Wochen vor dem erwarteten Geburtstermin klauenpflegen. Laut einer aktuellen Studie ist das Risiko für ein Verwerfen (Abort) des Kalbs um bis zu 2,4fach höher, wenn hochträchtige Rinder erst in den letzten vier Trächtigkeitswochen klauengepflegt werden. Die Durchführung einer fachgerechten funktionellen Klauenpflege wiederum am 40. bis zum 60. Tag in Laktation kann dazu beitragen, dass sich bis dahin erst gar ­keine Lahmheit ­entwickeln kann

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Foto: ©  agrarfoto.com

ie Durchführung einer Klauenpflege „bei Notwendigkeit“ bedeutet immer, dass man damit so lange zugewartet hat, bis die Kuh offensichtlich lahm war, und diese Herangehensweise ist sowohl aus Sicht des Tierwohls, aber auch aus betriebswirtschaftlicher Überlegung völlig ineffizient. Ein positiver Effekt kann nur dann erzielt werden, wenn die Klauenpflege auch fachgerecht In gut geführten Milchviehdurchgeführt wird. Unsachgebetrieben mit einer mittleren mäß durchgeführte KlauenpfleMilchleistung von > 9.000 kg ge verbessert die Klauengeerfolgt die „saisonale“ Klausundheit nicht, sie führt oftmals enpflege dreimal in Intervaldazu, dass vorher klauengelen von ca. vier Monaten, um sunde Kühe lahm werden oder eine gute Klauengesundheit dass bereits lahme Kühe nach aufrecht erhalten zu können. unsachgemäßer Klauenpflege Klauenpflege im Vier-Monanoch lahmer werden. te-Intervall ist auch in jenen Die Auswahl der Kühe zur KlauHerden zu empfehlen, die ein enpflege erfolgt nach unterLahmheitsproblem haben, schiedlichen Gesichtspunkten: d. h., in denen ≥ 10 Prozent 1. Bei der „saisonalen“ Klauder Kühe lahm sind bzw. bei enpflege werden alle lakKühen mit chronischen Retierenden Kühe sowie die heklauen (deutliche konkave gerade trockenzustellenden Vorderwand) und mit RollKühe klauengepflegt, einmal klauen. im Frühjahr und wiederum 2. Bei der Klauenpflege, angemeist ca. 6 Monate später im passt an das TrächtigkeitsHerbst. bzw. Laktationsstadium der


Advertorial

Schnelle Klauenpflege mit dem Speed-Fix Wenn Kühe Defekte an Klauen haben, dann ist rasche Hilfe doppelt wertvoll. Ein Landwirt aus Salzburg hat einen Klauenpflegestand konstruiert, der immer einsatzbereit ist, keinen Platz braucht und bei dem die Tierfixierierung alleine möglich ist. 1. Die Kuh in den gewohnten Fress­platz führen: Die Kuh sperrt sich selbst im Fressgitter ein, geht also stressfrei in den Stand.

2. Stand herunterlassen: Der Stand wird mittels Elektrowinde heruntergelassen und die Bauchgurte angelegt. Es sind keine anderen Vorbereitungsarbeiten erforderlich.

3. Klauenpflege beginnen (Hinterfüße): Nach nur wenigen Minuten ist die Klaue dort, wo man sie haben will. Die Zeitersparnis ist enorm und der Komfort sehr gut.

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lle Landwirte, die ihren Betrieb mit Herz und Seele führen, wissen, wie enorm wichtig die Klauengesundheit ihrer Tiere ist. Lahmheiten stellen besonders in Milchviehherden einen bedeutenden wirtschaftlichen Schadensfaktor dar.

Vom Landwirt für den Landwirt Grund genug für einen findigen Salzburger Landwirt, sich mit diesem Thema zu befassen. Sepp Ametsreiter hatte es satt, jedes Mal für eine Klauenpflege oder eine Nachbehandlung vom Nachbarn den Gemeinschafts-Kippstand zu holen. „Das war ein Aufwand von mindestens zwei Stunden. Mit aufbauen, Kuh rein treiben, behandeln, waschen und zurückbringen war der Vormittag fast um. Ich wollte eine Lösung, bei der NICHTS zum Vorbereiten ist! Und zusätzlich wollte ich keinen Platz im Stall verbrauchen“, so Josef Ametsreiter, Landwirt und Entwickler des Speed Fix Klauenpflegestands.

Klauenpflegestand einem LED-Strahler sowie zwei fix im Stall integriert Steckdosen ausgestattet ist, Der Speed Fix Klauenpflegestand wird fix an das Fressgitter angebaut und ist immer einsatzbereit. Bei Nichtgebrauch wird der Speed-Fix einfach mit einer Elektrowinde hochgeklappt. Der Fressplatz steht den Kühen dann wieder ohne Einschränkung zur Verfügung. Die Hinterfüße werden mit Hilfe der Seilwinde hochgezogen und mit einer Kurbel noch fixiert. Die Arbeitsposition der Hinterkaue ist in einer ergonomischen Höhe, und die Sicht auf die Selbige ist optimal. Die vorderen Klauen werden mit der, auf beiden Seiten umsteckbaren, Vorderfußwinde hochgezogen. Durch einen Gurt, der die Fessel umschließt und fixiert, ist die Klaue in die Arbeitsposition gezogen. Die Vorderfußwinde kann ohne Kraftanstrengung auf beiden Seiten schnell und unkompliziert umgesteckt werden. Mit dem Servicearm, welcher 360 Grad schwenkbar und mit

werden die elektrischen Werkzeuge, wie Winkelschleifer, Föhn usw., direkt am Klauenpflegestand angeschlossen. Sämtliches ­Arbeitsmaterial (Gurte, Winkelschleifer, Verbandsmaterial usw.) ist stets griffbereit und hat auch bei Nichtgebrauch seinen fixen Platz am Klauenpflegestand.

Auf 900 Höfen im Einsatz Langsam erobert der „SpeedFix“ die Laufställe in ganz Europa. Mittlerweile nutzen rund 900 zufriedene Kunden in 7 europäischen Ländern den innovativen Klauenstand.

Josef Ametsreiter, Landwirt, ausgebi ldeter K lauenpf leger u nd Entwickler des Speed Fix Klauen­ pflegestands

Mehr Informationen unter: +43 677/62 32 1350

4. Klauenpf lege bei den vorderen Klauen: Die Vorderfußwinde zieht den Vorderfuß in die Arbeitsposition. Die Klaue wird noch zusätzlich mit dem Klauen­spanner fixiert.

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5. Fressplatz w ieder unei ngeschränkt nutzbar: Nach 15 Minuten ist die Klauenpflege beendet.

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Die Vorderklaue in Arbeitsposition: Die Vorderfußwinde fixiert die Vorderklaue und sorgt für eine optimale Sicht auf den Zwischenklauenspalt.

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Klauenpflege

bzw. dass mittlerweile entstandene ggr. Klauendefekte durch die Klauenpflege gleich wieder fachgerecht behandelt werden und sich auf diese Weise keine Lahmheit mit LSC ≥ 3 entwickeln kann. Die Auswertung der Lahmheitsbeobachtungen innerhalb einer Laktationsperiode an über 5.400 Kühen im Rahmen des Efficient-Cow-Projekts in Österreich hat gezeigt, dass ca. 60 Prozent aller Lahmheiten in den ersten sechs Laktationsmonaten auftreten. In diesem Zeitraum wird einerseits die höchste Milchleistung erwartet, andererseits besteht in diesem Zeitraum das größte Risiko für das Auftreten von Lahmheit. Zudem ist aufgrund des Energiedefizits, das häufig in Herden mit hoher Milchleistung genau in diesem kritischen Zeitraum vorliegt, ein erhöhtes Risiko für Ketose vorhanden. Daher ist es nicht verwunderlich, dass bei Kühen, die in diesem Zeitraum deutlich lahm sind, die Milchleistung signifikant absinkt (um 150 bis 700 kg) und vermehrt Fruchtbarkeitsprobleme auftreten (verlängerte Güstzeit, höherer Besamungsindex), verglichen mit jenen Kühen, die in diesem Zeitraum nicht lahm sind. Schlauchlüftungssysteme (Tubes) in Rinderställen sind auf dem Aus betriebswirtschaftlicher Vormarsch. Sie bringen mehr Frischluft in niedrige Alt- und Sicht sollten auch unbedingt Kälberställe und kühlen im Sommer sogar in offenen Neubauten. Kalbinnen entweder bereits bei der ersten Besamung bzw. Von Monika Gstöttinger trächtige Kalbinnen zumindest etwa acht Wochen vor der ersten Geburt einer fachgerechten Klauenpflege unterzogen werden. Studien haben gezeigt, ie sind vielseitig einsetzkontinuierlich in den Stall. Dies dass Kalbinnen, die bereits vor Wie funktionieren bar, aber sie bieten nur Schlauchlüftungen? sorgt im Kälberstall oder Altbau der ersten Geburt lahm waren, Ergänzungen und Verfür eine Erhöhung des Luftausein bis zu 25 Mal höheres Risibesserungen. Schlauch- Die Funktionsweise ist unab- tauschs oder bringt Kühlung für ko zeigten, in der 1. Laktation wiederum lahm zu werden, als lüftungen bieten keinen Ersatz hängig vom Einsatzzweck des Kühe im Neubau. Dabei braucht Kalbinnen, die vor der ersten in der freien Lüftung bei man- Schlauchs. Ein Ventilator bläst es je nach Verwendungszweck gelhaftem Luftwechsel. Aber – Frischluft von außen in einen unterschiedliche LuftgeschwinGeburt nicht lahm waren. für jeden Verwendungszweck Schlauch aus Polyethylen, Po- digkeiten. Im Kälberstall darf und für jeden Stall braucht es lyester, PVC oder Textilgewe- die Windgeschwindigkeit nicht Prof. Dr. Johann Kofler, Veterinär­ eine individuelle Lösung. Wir be. Im Schlauch sind Löcher; zu hoch sein, während im Kuhmedizinische Universität Wien, zeigen die Unterschiede auf. aus diesen tritt die Frischluft stall zur Kühlung möglichst ­Universitätsklinik für Wiederkäuer

Für jeden Zweck der richtige Schlauch

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Foto: ©  Gstöttinger

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Stall

hohe Luftgeschwindigkeiten gewünscht werden. Eine der wichtigsten Grundvoraussetzungen für die Funktion des Tubes ist, dass aus allen Löchern die Luft mit derselben Geschwindigkeit austritt.

Woher kommt das Prinzip? Schlauchlüftungen werden in geschlossenen Kälberställen in den USA eingesetzt. Durch den kontrollierten Eintrag von zugluftfreier Frischluft wird die Konzentration an Schadgasen sowie die Keimbelastung massiv verringert. Die Kälbergesundheit verbessert sich dadurch signifikant. Aufgrund der positiven Effekte hat das System den Weg über den großen Teich geschafft und hielt vor ein paar Jahren auch in den ersten Ställen in Österreich Einzug. Die ersten Lösungen, teilweise in Selbstbau, waren oft erfolgreich, oft auch nicht. Schnell wurde klar, dass der Selbstbau an Grenzen stößt. Nur wer den Schlauch wirklich korrekt berechnet, hat Erfolg.

Wo sind Tubes ­einsetzbar?

und der Außentemperatur darf nicht höher als 2 Grad Celsius sein. Hat es im Winter 5 Grad plus im Kälberstall und 2 Grad minus draußen, würde der Tube unablässig Kaltluft auf die Kälber blasen. Das muss unbedingt vermieden werden. Gute SteuSelbstbau oder erung, die genau bei solchen ­Fertiglösung? Verhältnissen ausschaltet, ist von Nöten oder man erwärmt Für kleinere Kälberställe ist die Frischluft vor dem Einblasen Selbstbau unter gewissen Vo­ in den Stall. Es wird derzeit von raussetzungen möglich. Einfach

Foto: ©  Gstöttinger

Kälberstall: Tubes können Frisch­ luft in Ställe bringen, die ansonsten lüftungstechnisch schwierig sind. In geschlossenen Kälberställen, ist es eine große Heraus-

forderung, genügend Frisch­luft in den Tierbereich zu bekommen, ohne dass Zugluft entsteht. Für diesen Einsatzzweck sind die Tubes geeignet. Zu beachten gibt es aber: Auf einer Höhe von 1,20 m darf nicht mehr als 0,2 m/s Luftgeschwindigkeit vorhanden sein, sonst hat man unerwünschte Zugluft. Die Temperaturdifferenz zwischen der Stallinnentemperatur

den Marktführern an Lösungsansätzen dieser Problematik gearbeitet. Beim Einsatz von Tubes in KuhJungvieh- oder Mastställen gibt es ebenfalls ein paar Dinge zu bedenken: In niedrigen Altgebäuden, wo Ventilatoren aufgrund der geforderten Montagehöhe und ihrer Größe oft scheitern, kann durch die Montage von einem Tube der Luftwechsel zumindest im Winter und in der Übergangszeit um ein Vielfaches verbessert werden. Dies wirkt sich positiv auf die Tiergesundheit und Leistung aus. Man muss prinzipiell zwischen Winter- und Sommerlüftung unterscheiden. Im Winter reicht ein 4- bis 6-facher Luftwechsel im Stall in der Stunde aus, ähnlich wie im Kälberstall oder etwas darüber. Bei wärmeren Temperaturen (über 25 Grad Celsius) brauchen wir jedoch den 60- bis 100-fachen Luftwechsel pro Stunde. Diese Luftmengen sind mit dem Tube alleine nicht erreichbar. Daher ist eine Kühlung mit Tubes im Tierbereich als ergänzende Maßnahme anzuwenden.

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Stall

Löcher in ein Polykalrohr schneiden und einen Ventilator davor hängen, funktioniert nicht. Es braucht eine fundierte Berechnung und Auswahl der Bestandteile. Zunächst muss der Volumenstrom ermittelt werden, der notwendig ist, um den 4-fachen Luftwechsel in der Stunde zu erreichen. Anhand dessen muss der richtige Lüfter ausgewählt werden, der genau bei 40 Pascal diesen Volumenstrom hat. Dann braucht es den richtigen Rohrdurchmesser (das Rohr muss um den Faktor 1,2 bis max. 1,4 größer sein als der Lüfter). Ist dies auch gegeben, müssen die Anzahl sowie die Größe der Löcher berechnet werden. Eine Anleitung und Berechnungsgrundlage in Form eines Informationsblatts gibt es von der Bauberatung der Landwirtschaftskammer Oberösterreich. Anfragen richten Sie an die Mitarbeiter der LK Bauberatung.

Bei großen Ställen und zum Zweck der Kühlung kommt man um einen Schlauch einer Anbieterfirma nicht herum. Dieser wird stallindividuell berechnet und angefertigt. Die Berechnung und Berücksichtigung aller Details ist relativ aufwändig, daher sind Schläuche relativ teuer in Relation zum reinen Materialwert. Es gibt auch auf dem österreichischen Markt einige Anbieter. Die Marktführer verbessern und erweitern ihre Produkte ständig und bieten einen guten Service rund um ihr Produkt an (z. B. Waschservice).

Was gibt’s beim ­Einsatz in der Praxis zu beachten? Die Montage ist im Regelfall problemlos und kann auch in Eigenleistung erfolgen. Es bewährt sich jedoch, diese mit einem erfahrenen Monteur durch-

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zuführen. Die Montagehöhe ist ein entscheidender Faktor. Von ihr hängt die ­Anordnung und Größe der Löcher ab, damit die gewünschte Luftgeschwindigkeit beim Tier erreicht wird. Der Schlauch muss daher unbedingt nach den Vorgaben der Hersteller montiert werden. Die meisten Hersteller empfehlen, den Schlauch einmal im Jahr mit einem Hochdruckreiniger oder in einer Wanne zu reinigen. Viele bieten mittlerweile einen Waschservice an. Die gängigsten Schläuche lassen sich durch Reißverschlüsse in Teile zerlegen und können so einfacher demontiert und gewaschen werden. Eine Wetterschutzvorrichtung für den Ventilator und somit für die Ansaugluft sollte ebenfalls angebracht werden, wenn sie standardmäßig dabei ist. Die Steuerung der Tubes erfolgt bei den meisten Anbietern vollautomatisch klimageregelt. Im Kälberstall sollte unbedingt

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eine Temperatursteuerung (Außen- und Innenluft) vorhanden sein. Eine Stufenregelung des Ventilators ist hier nicht zu empfehlen, weil nur bei einer bestimmten Ventilatorendrehzahl gewährleistet ist, dass bei allen Löchern exakt dieselbe Menge an Luft austritt. Kondenswasserbildung hat besonders bei den ersten Schläuchen im Kälberbereich vielfach ein Problem dargestellt. Die meisten Hersteller haben darauf reagiert und bieten Lösungen an, um Kondenswasser weitest­gehend zu vermeiden. DI Monika Gstöttinger ist Beraterin für Rinderhaltung in der Landwirtschaftskammer Oberösterreich.

DAS SMARTE SYSTEM FÜR IHREN BETRIEB Modular + effizient für gesteigertes Tierwohl 31


thema

Liegeboxen tiergerecht gestalten Der Laufstall mit Liegeboxen ermöglicht eine tiergerechte und arbeitssparende Haltung von weiblichen Rindern. Die Verschmutzung von Tier und Liegebox kann durch richtige Ausführung auf ein Minimum herabgesetzt werden.

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tet, dass die Tiere sich besser ablegen können und längere Liegezeiten wahrnehmen.

Abmessungen der Aufstallung Liegeboxen unterscheiden sich generell in Hoch- und Tiefboxen und seltenen Zwischenformen. Zwischen beiden Boxenvarianten zeigt sich kein deutlicher Unterschied im Arbeitsbedarf. Die Liegeboxenbügel dienen der sanften Steuerung der Tiere. rinderprofi 1/2022

Foto: ©  Pöchacker

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ie Liegeboxenform, deren Abmessung und die tatsächliche Ausführung müssen gewährleisten, dass auch große Tiere die für das Aufstehen und Abliegen erforderlichen Bewegungsabläufe möglichst ungehindert durchführen sowie ungestört und bequem in jeder Position liegen können. Insgesamt wird eine tägliche Liegedauer von 12 bis 14 Stunden angestrebt. Eine gut ausgestaltete Liegebox gewährleis-


Stallbau

Prinzipiell werden freitragende und dadurch besser federnde Liegeboxenbügel empfohlen. Die Streuschwelle oder Kotkante ist die Abgrenzung zwischen Laufbereich und Liegefläche. Sie sollte über der Lauffläche etwa 20 bis max. 25 cm hoch, etwa 8 cm breit und abgerundet sein. Der Höhenunterschied zwischen Liegefläche und Streuschwelle sollte etwa 8 bis 10 cm betragen. Die Liegematratze in Tiefboxen kann unterschiedlich aufgebaut werden. Für eine gute Haftung zwischen Matratze und Untergrund muss der Boden rutschfest sein. Generell sollte sie mindestens 20 cm bis etwa 25 cm hoch sein. Die Tiere bevorzugen trockene, ebene, trittsichere und verformbare Liegeflächen. Beide Liegeboxenformen müssen täglich gereinigt und frisch eingestreut werden. Bei der Tiefbox muss zusätzlich beachtet werden, dass die Liegefläche eben ist. Als Material empfiehlt sich Strohmehl oder Häckselstroh.

Verbesserte Hygiene Um die Hygiene zu verbessern, kann zusätzlich der hintere Bereich der Liegefläche mit Kalk oder Kieselgur bestäubt werden. Das Einstreumaterial bindet Flüssigkeiten und stört das Flüssigmistverfahren nicht. Die Ausbildung einer dünnen organischen Schicht auf den Liege-

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matten bei Hochboxen ist gewollt. Die Liegelänge sollte, an die Tiere der Herde angepasst, ca. 190 cm betragen. Tief- wie auch Hochboxen sollen ein zum Kopf ansteigendes Gefälle von 2 Prozent bis 4 Prozent aufweisen. Liegelänge und -breite lassen sich aus der schrägen Rumpflänge und der Widerristhöhe ableiten. Die Liegebreite ist der tatsächliche Abstand zwischen den Bügeln. Die Bugschwelle soll etwa 20 cm vor dem Nackenriegel angebracht werden. So verhindert sie, dass die Tiere sich zu weit in die Liegebox legen und wirkt der Verschmutzung entgegen. Allerdings sollen die Tiere beim Ablegen nicht mit den Carpalgelenken auf der Bugschwelle landen. Als Bugschwelle wird in der Regel ein Rundholz oder Fertigteile aus Gummi oder Kunststoff verwendet. Alle Varianten werden am Boden oder am vorderen Standrohr des Trennbügels befestigt. Die Bugschwelle soll von der Liegefläche aus auf keinen Fall höher als 10 cm, oben abgerundet und etwa 8 cm breit sein. Sie soll den Tieren noch ermöglichen, die Vordergliedmaßen ausstrecken zu können. Grundsätzlich empfiehlt es sich, die Bugschwelle unabhängig vom Trennbügel zu befestigen. Der Kopfraum soll den Rindern ein ungehindertes Aufstehen ermöglichen. Beim Aufstehen führen Rinder einen raumgrei-

fenden Kopfschwung nach vorne aus. Bei Wandboxen muss der Kopfraum ≥ 30 cm größer als bei Doppelboxen sein, zumal bei Letzteren der gegenüberliegende Raum mitgenutzt werden kann. Für ausgewachsene Tiere wird bei wandständigen Boxen ein Kopfraum von min. 80 cm Tiefe empfohlen. Das Niveau der Bodenplatte wird idealerweise auch im Kopfraum

fortgeführt. Niemals darf der Untergrund im Kopfraum über die Höhe der Liegefläche hinausgehen. Ein Versorgungsgang von ≥ 110 cm Breite zwischen zwei gegenständigen Liegeboxenreihen kann zur Strohlagerung, zum Einstreuen und zur Tierkontrolle genutzt werden und bietet optimalen Raum für den Kopfschwung. Der Nackenriegel muss so eingestellt sein, dass die ­Tiere

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Stall

die Liegebox zügig betreten können und nach dem Aufstehen zurücktreten müssen. So kann der Verschmutzung der Liegebox entgegengewirkt werden, da Rinder meist unmittelbar nach dem Aufstehen koten. Ein bewegliches Nackenband, eine Kette oder ein gebogener Nackenriegel ist für die Kühe wesentlich komfortabler als ein starrer Nackenriegel, und sollte diesem stets bevorzugt werden.

Faustzahl Als Faustzahl wird eine Höhe von ca. 130 cm über der Liegefläche und eine horizontale Entfernung von 160 bis 170 cm vom hinteren Liegeboxenrand empfohlen. Bevorzugt werden Aufstallungen ohne Bugholm, um eine Flucht nach vorne zu ermöglichen. Falls er notwendig ist, soll er 100 cm über der Liegefläche angebracht sein, um einen ungestörten Kopfschwung zu ermöglichen. Als Trennbügel zwischen den Boxen waren bisher dickwandige, verzinkte Stahlrohrkonstruktionen üblich. Nach aktuellen Erkenntnissen sollten bewegliche Trennbügel bevorzugt werden. Die Trennbügel sollen im hinteren Liegebereich so viel Freiraum zur Liegefläche hin aufweisen, dass sich abliegende Tiere keine Verletzungen im Bereich der Hinterhand zuziehen können. Das hintere Ende der Liegeboxenbügel soll etwa 25 cm vor dem Liegeboxenende sein, um zu verhindern, dass die Tiere auf diesem Bereich laufen und koten können. Um die Anforderung an ein bequemes und ungestörtes Abliegen zu erfüllen, sollten die Trennbügel für die randständigen Liegeboxen so eingebaut werden, dass bis zur Begrenzung noch etwa 40 cm Freiraum bleiben. Quelle: Broschüre Automatisierung im Milchviehstall, LfL Bayern

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Licht hat positive Effekte

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as richtige Licht ist auch im Kuhstall wichtig. Denn es erleichtert den Kühen nicht nur das Sehen und beugt so Unfällen und Stress vor, sondern beeinflusst auch das Verhalten und den Hormonaushalt. Das richtige Licht kann positive Effekte auf Gesundheit, Wohlbefinden und Produktivität haben. Auch Rinder benötigen Licht zur Orientierung in ihrer Umgebung und zur Erfassung ihres Umfelds sowie zur Erkennung ihrer Artgenossen und des Landwirts.

Aber nicht nur beim Sehen und Orientieren spielt Licht eine wichtige Rolle: Licht fungiert als täglicher Zeitgeber, beeinflusst das Verhalten und den Hormonhaushalt sowie die Physiologie der Rinder. Beim Neubau eines Stalls und der Umgestaltung alter Ställe sind diese Aspekte zu beachten, denn sie führen zu erhöhtem Tierwohl, mehr Arbeitssicherheit für den Landwirt und wirken sich durch neue Technologien sowie zielgerichteten Einsatz positiv auf den Energieverbrauch aus.

Licht in den ­ erschiedenen v ­Funktionsbereichen Milchviehställe besitzen in der Regel verschiedene Funktionsbereiche. Jeder Funktionsbereich stellt andere Anforderungen an die Aus- und Beleuchtung. Am Fressgitter befinden sich die Tiere fünf bis sechs Stunden am Tag. Hier wird eine tiergerechte Ausleuchtung zur Wahrnehmung des Fressgitters, des Futters und des Umfelds einschließlich anderer Kühe benötigt. Während der Liege- und Ruhephase wird das Licht in erster Linie biologisch genutzt. Dazu sollte eine ausreichende Beleuchtungsstärke von 150 lx vorhanden sein, ohne dass die Tiere geblendet werden. Liegeboxen bzw. der komplette Tiefstreubereich (je nach Haltungsform) sollten gleichmäßig und ohne unnötige Schattenbildung ausgeleuchtet werden. Biologisch wirksam ist hier vorwiegend der Blauanteil des Lichts. Dieser kann im Liegebereich erhöht sein, da die Tiere ca. 12 Std. am Tag liegend verbringen und sich somit die positiven Auswirkungen des Lichts einstellen. Im Laufbereich muss ausreichend Licht zur Orientierung und zum Erkennen anderer Kühe oder auch Gegenstände und Personen vorhanden sein. Eine gleichmäßige Ausleuchtung und die Vermeidung von Schattenbildung sind unerlässlich für eine ruhige und stressfreie Orientierung und sichere Fortbewegung der Tiere im Stall. Kontraste, z. B. an Übergängen, helfen den Tieren bei der Orientierung. rinderprofi 1/2022


Stall

Ziel: Ein neuer Tierwohlstall Schwierige Erweiterungsmöglichkeiten sowie kein geeigneter Bauplatz in der Dorflage waren die vorwiegenden Beweggründe für eine Aussiedlung mit dem Wirtschaftsgebäude. Ein Stall mit tierfreundlichem Haltungssystem und gut organisierten Arbeitsabläufen steckte man sich zum Ziel für das neue Stallprojekt. Von Eduard Wagner

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usätzlich zum neuen Rindermaststall wurde auch gleich die notwendige Infrastruktur mit einer Lagerhalle für Getreide, Heu und Stroh sowie einer Fahrsiloanlage, Güllegrube und Miststätte geschaffen.

Foto: ©  Wagner

Neuer Standort ­inmitten der eigenen Felder Rund 850 m Luftlinie südlich der alten Hofstelle wurde ein neuer Standort gefunden, der inmitten der eigenen Grundstücke liegt. Die kurzen Wege vom Betrieb zu den Wirtschaftsflächen sparen Treibstoff und Arbeitszeit. Unmittelbar neben dem neuen Standort befindet sich der Hochbehälter der örtlichen Wasserversorgung, wo man direkt anschließen konnte. Für die Stromversorgung musste eine neue Zuleitung mit einer Länge von 800 m errichtet werden. Für die Baugenehmigung am neuen Standort war Tiere genießen Frischluft und Sonneneinstrahlung auf der A ­ ußenliegefläche. ein positives Gutachten für Stallkonzept Bauen im Grünland durch den tenboden im Fressbereich und 16 Gruppen zu je 8 Tieren gelandwirtschaftlichen Sachvereingestreuter überdachter halten werden. Eingestallt ständigen der niederösterrei- Der besonders tierfreundliche Liegefläche im Außenbereich werden die Tiere mit ca. 150 bis chischen Landesregierung er- Mastrinderstall ist als kombi- errichtet worden. Insgesamt 170 kg, wobei jedem Rind am forderlich. niertes Stallsystem mit Spal- finden 128 Tiere Platz, die in Beginn ca. 4,2 m² Fläche

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Stall

mistartig aus der Bucht befördert und von dort, ebenfalls wöchentlich, mit der Frontladerschaufel auf die Miststätte verbracht. Einstreu- und Entmistungsarbeit erfolgt von außen, und somit ist kein Weg­sperren bzw. Umsperren der Tiere erforderlich. Der Strohverbrauch pro Jahr für den gesamten Tierbestand beträgt rund 280 Rundballen. Die Einstreumenge schwankt saisonal stark. In der heißen und trockenen Jahreszeit ist der Strohverbrauch nur halb so groß wie in den nasskalten Herbst- bzw. Wintermonaten. Für den anfallenden Festmist wurde eine Lagerfläche von rd. 300 m² errichtet.

Fressplatz/­Güllekanal Grundriss und Querschnitt

zur ­Verfügung stehen. In der Außenliegeflächen werden haben eine besonders positive Endmast hat jeder Stier 5,6 m² über das gesamte Jahr von allen Wirkung auf Tiergesundheit und Stallfläche zur Verfügung. Die Tieren gut angenommen und Mastleistungen. Die Tiere sind mindestens ein Monat früher fertig als in den alten Stallungen. Der Kälberstall befindet sich Prinzip P rinzip „HVL „HV „HVLS“ L d. h. - hohes Volumen - niedrige Drehzahl derzeit noch am alten Standort Jetzt an den Sommer denken! im Dorf. Zur Vereinfachung der ... enormer Luftdurchsatz im ganzen Stall Arbeitsabläufe und Nutzung der ... kein Hitzestress an heißen Sommertagen neuen Infrastruktur ist die Ver... energieeffizient durch legung der Kälber ebenfalls auf Permanentmagnet-Synchronmotor den neuen Standort angedacht.

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Die Liegefläche wird wöchentlich einmal eingestreut, der anfallende Festmist wird tret-

Beidseitig des Futtertischs ist der Fressplatz mit einer einfachen Nackenrohraufstallung ausgeführt. Das Tier/Fress­ platzverhältnis beträgt 1:1. Das Futter wird mit einem Selbstfahrmischwagen vorgelegt, der im gebrauchten Zustand preisgünstig erworben werden konnte. Durch die niedrige Bauhöhe des Mischwagens können auch die Futtertische der alten Stallungen gut befahren werden. Der Fressplatz ist als Treibmistkanal mit einem Spaltenboden ausgeführt. Der Güllekanal ist mit 2 Staustufen versehen, beginnend ist die Kanaltiefe 1,4 m, im mittleren Bereich

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thema

Hoher Tierkomfort auf eingestreuter Außenliegefläche

beträgt sie 1,6 m und im Schlussdrittel 1,8 m. Stirnseitig des Stalls wird die Gülle dann über einen Querkanal in die Grube eingeleitet. Damit man ganz sichergeht, wurden die Kanäle zusätzlich mit Spülleitungen ausgestattet. Die Güllegrube mit Decke wurde mit 450 m³ dimensioniert. Die Verteilung der Ausscheidungen am Fressplatz und der Liegefläche erfolgt im Verhältnis 50 zu 50. Die Lagerkapazität für die anfallende Gülle der Mastrinder bzw. der Sickersäfte von der Miststätte ist für 10 Monate ausreichend. Die Aufstallung wurde zur Gänze in Eigenregie gefertigt. Die Materialkosten für Formrohre, Schellen und sonstiges Kleinmaterial betrugen 4.000 Euro. Für die Wasserversorgung ist zwischen jeder Buchtenabtrennung am Fressplatz ein Tränker angebracht, sodass jede Gruppe Zugang zu zwei Wasserstellen hat. Die Tränker werden über eine Ringleitung gespeist und können in der kalten Jahreszeit auch beheizt werden.

Bauhülle/Lüftung

rung unterhalb der Dachhaut sorgt. Für die Querdurchlüftung des Stalls sorgen 2 Rollos, die in der oberen Hälfte der Seitenwände eingebaut sind. Betonarbeiten und Holzbau der Halle wurden durch örtliche ­Firmen zur besten Zufriedenheit erledigt. Regionalität bei der Vergabe von Aufträgen war der Bauernfamilie ebenso ein wichtiges Anliegen.

Die Seitenwände sind im Tierbereich auf einer Höhe von ca. 2,4 m als Betonwände ausgeführt. Darauf aufgesetzt ist die Holzstützenkonstruktion für den Dachstuhl, der als Satteldach mit Leimbindern und einem Licht/Luftfirst ausgeführt ist. Um ein Schwitzen des Stalls in der kalten Jahreszeit zu verhindern, wurde das Dach mit Isolierpaneelen mit 4 cm Nebenanlagen, Stärke eingedeckt. In der Fein- ­Lagerhalle, Fahrsilos gliederung ist der Dachstuhl als Sparrendach ausgeführt, das Direkt an den Maststall für eine barrierefreie Abluftfüh- westseitig wurde eine

Foto: ©  Wagner

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Stall

­ ehrnutzungshalle mit rund M 400 m² angebaut. Untergebracht ist hier das Getreidelager mit zwei Silos für insgesamt 120 Tonnen sowie Stoffsilos für Rapsschrott und Eiweißergänzungs- bzw. Mineralstoffversorgungsmitteln. Weiter befindet sich in dieser Halle ein Großteil

des Heus und Strohs. Die Nebenanlagen wie Büro, Hygiene- und Technikraum sind hier ebenfalls untergebracht. Zur Lagerung von Mais- und Grassilage wurden zwei Fahrsilos mit einem Gesamtvolumen von 1.300 m³ errichtet. Als spezielle Konstruktion wurde an der

Oberkante der ­beiden äußeren Wände der Silos ein kleiner Balkon mitgeschalt, wo die Sandsäcke während der Entnahme gelagert werden können.

Baukosten Die Kosten für das Stallprojekt mit den Nebenanlagen betrugen 4.300 Euro pro Mastplatz. Durch die ebene Ausgangslage des Bauplatzes und den hohen Eigenleistungsanteil konnten die Baukosten niedrig gehalten werden.

Fazit Im Spannungsfeld zwischen ökologischen und wirtschaftlichen Anforderungen der heutigen Zeit wurde hier eine Lösung gefunden, die sowohl den Ansprüchen der Tiere als auch den

arbeitswirtschaftlichen Kriterien des Betriebsführers gerecht werden. Viele kleine Details im Bereich der Aufstallung, Lüftung des Stalls oder der Gülleableitung wurden vom Landwirt gut gelöst. Durch die effiziente Zuordnung der einzelnen baulichen Anlagen zueinander, wie Stall, Getreide- und Futterlager, Fahrsilos und Düngerstätte ergeben sich kurze Arbeitswege und damit verbunden eine Einsparung bei der täglichen Stallarbeitszeit. Durch eine ausreichend lange Planungsphase von ca. einem Jahr und einer guten Vorbereitung der einzelnen Bauschritte konnte das Projekt im kalkulierten Kostenrahmen gehalten ­werden. DI Eduard Wagner, Bauberatung der LK Niederösterreich

Rechnet sich Kuhkomfort?

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erade bei anstehenden Um- oder Neubaumaßnahmen ist diese Frage eindeutig mit JA zu beantworten. Denn ohne Kuhkomfort können Sie weder ausreichende Milchsteigerungen noch hohes Durchschnittsalter der Tiere erzielen. Wir holen aus Ihrem Stall das Beste raus! Durch unsere Unabhängigkeit unseren Lieferanten gegenüber können wir auf jeden unserer Kunden individuell eingehen. Beispielsweise sorgt die BK-Dachbox von Kristen für das Maximum an Platz, Licht und Luft und beeinflusst dadurch positiv die Gesundheit der Tiere! Langjährige Erfahrungen zeigen, dass die Tiere lieber gerne draußen liegen – auch im Winter. Die BK-Dachbox ist ein wirtschaftliches, an die Bedürf-

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nisse der Tiere angepasstes Stallkonzept in einfacher Bauweise. Ein solcher Stall ist schnell und problemlos realisierbar und in vier unterschiedlichen Versionen umsetzbar: 2-Reiher, 3-Reiher, Doppelbox, Wandbox. Die Dachboxen sind für Hoch- und Tiefboxen geeignet und garantieren, speziell mit ihrem Edelstahlfuß, eine lange Lebensdauer. Sie sind auch als nicht-brennbare Konstruktion erhältlich und kommen so den Brandschutzbestimmungen entgegen. Ob ein Stall mit fünf Tieren oder mit 100 Tieren, ob Umbau oder Neubau – jeder Landwirt steht vor einer anderen Herausforderung, die wir gemeinsam mit Ihnen meistern werden. Kontaktieren Sie uns und wir beraten Sie gerne. Weitere Informationen finden Sie auf www.vordermayer-­ stalltechnik.de. rinderprofi 1/2022


Separieren

Separieren ist eine gute Lösung Wirtschaftsdünger, wie Gülle oder Mist und Jauche, die in der Tierhaltung unweigerlich anfallen, müssen im Sinne der Kreislaufwirtschaft wieder auf die landwirtschaftlichen Flächen zurückgeführt werden. Die Separierung von Rindergülle stellt für viele Betriebe die bessere Lösung als die Verdünnung mit Wasser dar. Von Franz Xaver Hölzl

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m die fast immer in viel zu dicker Konsistenz anfallenden Rindergüllen in Bezug auf die Stickstoffwirkung

überhaupt effizient ohne Berücksichtigung irgendeiner Ausbringungstechnik einsetzen zu können, ist eine entsprechende Verdünnung optimalerweise

von mindestens 1 : 1 mit Wasser oder eine Separierung zu empfehlen. Ist die Gülle zu dickflüssig, bleibt diese am Pflanzenbe-

stand kleben, liegt obenauf und ist hochgradig von Ammoniakverlusten betroffen. Die Güllefestsubstanz wird dann mit dem Grünlandaufwuchs

Schlagkräftige Gülleseparation aus Oberösterreich

rinderprofi 1/2022

abfuhr richtig positioniert ist, kann es auch schon losgehen. Die Rohgülle wird von zwei Exzenterschneckenpumpen angesaugt und gelangt zuerst in einen Vorzerkleinerer, der Stroh und längere Faserstoffe zuverlässig häckselt und für

den weiteren Prozess aufbereitet. Steine und Fremdkörper sammeln sich in einem Steinabscheider. Von den Pumpen gelangt die Gülle weiter zu den beiden Hochleistungs-Separatoren von Börger, mit denen je nach Zusammensetzung

der Gülle und der Beschaffenheit der Ansaugleitung 100 bis 200 m³ Rohgülle pro Stunde separiert werden können. Die nach der Separation entstandene Dünngülle wird von einer Drehkolbenpumpe weggepumpt. Der Feststoff wird über ein 11 m langes Förderband abgeführt, das eine Überladehöhe von 6,5 m aufweist. Terminvereinbarung beim Maschinenring Perg unter der Nummer 05/90 60 421 oder per Mail unter perg@maschinenring.at. www.agratool.at 39

Firmenbericht

D

ie Firma AgrATool Gülle-, Stall- und Agrartechnik GmbH aus Dimbach, OÖ, bietet ab sofort österreichweit die überbetriebliche Gülleseparation an. Die Disposition und die Verrechnung übernimmt dabei der Maschinenring Perg. Die Separationstechnik ist auf einem 3-Achs-LKW aufgebaut, somit können auch problemlos weitere Strecken zurückgelegt werden. Am Betrieb angekommen, werden zuerst die Leitungen für die Rohgülle-Zufuhr und die Dünngülle-Abfuhr aufgebaut. Sobald dann das Förderband für die Feststoff-


thema

Gülleseparierung ist für die meisten Betriebe der Weg der Zukunft. Bei genauerer Betrachtung stellt sich aber zunehmend heraus, dass durch eine hohe Verdünnung mit Wasser zwar die Infiltration erhöht und damit die Ammoniakemissionen erheblich reduziert werden können (UNECE-Faktor Schleppschlauch minus 30 Prozent). Dennoch verbleiben aber die Feststoffe in der Gülle und das Risiko der Futterverschmutzung ist nach wie vor gegeben. Dies kann erst durch die Gülleseparierung gelöst werden. Darüber hinaus verursacht ein Verdünnungsgrad von mindestens 1 : 1 mit Wasser die doppelte Ausbringungsmenge und damit die doppelten Ausbringungskosten. Daher ist diese Variante Prüfgegenstand (AGES) Rindergülle ­Vorgrube Rindergülle ­Dünnseparat Rindergülle ­Feststoffseparat

TS in %

nur für weitgehend arrondierte Betriebe wirtschaftlich darstellbar. Zusätzlich ist zu bedenken, dass für viele Betriebe das Wasser für eine ausreichende Verdünnung nicht verfügbar ist. Über den Winter wird die Gülle aufgrund der vorhandenen Lagerkapazität weitgehend unverdünnt gelagert. Die Gülleverdünnung wird daher meistens durch Einleitung von Dach- und Oberflächenwässern nach der ersten Ausbringung während der Vegetationsperiode durchgeführt. Aber gerade die jüngst häufig vorkommenden Trockenjahre haben gezeigt, dass die unbedingt erforderlichen Niederschläge zur Gülleverdünnung nicht vorhanden sind. Daher stellt sich heraus, dass die Gülleseparierung bei passenden Rahmenbedingungen (ÖPUL, Invest) der bessere Weg ist.

Nährstoffverteilung der Gülleseparierung Im Rahmen des Ende August 2021 durchgeführten Güllefachtags in Handenberg im Bezirk Braunau wurde ein Gülleseparationsversuch inklusive Analy-

Mengen Nges in in m3 kg/t FS

Aus diesem Grund ist bei der Gülleseparierung darauf zu achten, dass in rechtlicher Hinsicht gemäß Nitrat-Aktions-Programm-Verordnung (Sperrfristen, Einarbeitungsverpflichtung, Düngung in Hanglagen, Gabenteilung, Gewässerabstände …) sowohl das Dünnseparat als auch das Feststoffseparat als Rindergülle zu betrachten ist. Durch Gülleseparierung kann der gesetzlich verpflichtende Lagerraum nicht verringert werP2O5 in kg/t FS

K2O in kg/t FS

7,2

14

2,80

1,1

39,3

1,30

3,8

4,2

12,6*

2,80

1,2

42,9

1,10

3,9

28,5

3,58

4,40

0,7

15,9

2,40

2,9

Tab. 1: Separierung Rindergülle – Güllefachtag Braunau – 13. Juli 2021

Kosten der ­ ülleseparierung G Die Gülleseparierung ist mit Aufwand und Kosten verbunden. Laut DI Alfred Pöllinger, HBLFA Raumberg-Gumpenstein, belaufen sich die Kosten für den durchschnittlichen österreichischen Rinderbetrieb zwischen 2,50 Euro und 4,50 Euro pro Kubikmeter Gülle. Diese erheblichen Kosten können durch Kooperation (Maschinenringe, Maschinengemeinschaften) und die Verwendung des Feststoffseparats als Einstreu unter Beachtung von Best-Practice-Empfehlungen reduziert werden. Nähere Details können in der

Rechtlicher Rahmen ganz neu publizierten ÖAG-Broder Gülleseparierung schüre 06/2021 „Gülleseparie-

Ammonium-­ NH4-Anteil Stickstoff in Nges Nh4-N in in % kg/t FS

* 10 % geschätzte Volumsreduktion

40

Aus der Tabelle ist ersichtlich, dass sich die N-, NH4-, P2O5- und K2O-Gehalte des Dünnseparats, verglichen mit der Ausgangsgülle, nur unwesentlich verändern. Das Feststoffseparat weist einen etwas höheren Phosphor­ gehalt auf. Dieses Ergebnis stimmt fernab entsprechender Schwankungsbreiten weitgehend mit der Literatur überein.

den. Das Feststoffseparat darf nicht in Form von Feldmieten angelegt werden, sondern ist auf einer befestigten Mistlagerstätte zu lagern.

rung – Technik, Einsatz, Ökonomie und Wirkung“ nachgelesen werden.

Die teure Technik wird unterstützt Die Gülleseparation wird durch die öffentliche Hand entsprechend unterstützt. Einerseits ist die Investitionsförderung auf 40 Prozent angehoben worden. Andererseits ist es auf nationaler Ebene in der Diskussion der LE 2023 derzeit so akkordiert, dass im neuen ÖPUL ab dem Jahr 2023 die Gülleseparation als eigene Maßnahme für Rinderbetriebe angeboten werden soll. Mit der Gülleseparation bestehen die besten Voraussetzungen für eine effiziente und störungsfreie bodennahe Ausbringung mittels Schleppschuh am Betrieb. DI Franz Xaver Hölzl, Landwirtschaftskammer Oberösterreich, Boden.Wasser.Schutz.Beratung

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Foto: ©  Hölzl

mithochgehoben und wird beim folgenden Schnitt mitgeerntet. Dies kann erheblich zur Verschmutzung beitragen und damit die Futterqualität negativ beeinträchtigen. Bezüglich Verschmutzungsrisiko ist zwischen bodennaher Ausbringung mittels Schleppschlauch oder Breitverteilung bei dicker Gülle eigentlich kein Unterschied .

se durchgeführt. 14 Kubikmeter Rindergülle mit einem Trockensubstanzgehalt von 7,2 Prozent wurden separiert. Aus der Ausgangsmenge konnten 3,58 Kubikmeter Feststoffseparat lose geschüttet mit einem TS-Gehalt von 28,5 Prozent gewonnen werden. Das Dünnseparat wird mit einer zehnprozentigen Volumsreduktion (Literaturangaben zwischen 7 und 15 Prozent) geschätzt und weist einen TS-Gehalt von 4,2 Prozent auf.


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Der passende Schnittzeitpunkt Der optimale Schnittzeitpunkt ist die Voraussetzung, um die bestmögliche Futterqualität zu erreichen. Tipps von LK-Expertinnen ROMANA SCHNEIDER und MARTINA LÖFFLER.

D

er Schnittzeitpunkt wirkt sich massiv auf die Konzentration der Nährstoffe und Energie in den Gräsern aus. Deshalb entscheidet auch der Erntezeitpunkt darüber, wie viel Milch die Kuh aus dem Grundfutter produzieren kann. Je höher die Nährstoff- und Energiekonzentration und je höher die Verdaulichkeit, desto mehr Milch kann sie aus dem Grundfutter geben.

40 Prozent mähen zu spät Der erste Aufwuchs reift schneller ab als die Folgeaufwüchse, wodurch der Faseranteil rasch steigt und die Verdaulichkeit abnimmt. Im Zuge eines LK-Silage­projekts wurden Silageproben aus ganz Österreich untersucht. 59 Prozent davon wiesen einen Rohfasergehalt von 20 bis 27 Prozent, bezogen auf die Trockenmasse, auf. Diese Werte entsprechen den Empfehlungen, das rinderprofi 1/2022

heißt, diese 59 Prozent der Proben wurden zum optimalen Schnittzeitpunkt geerntet. Das Vegetationsstadium, in dem der Pflanzenbestand diesen empfohlenen Rohfasergehalt erreicht, nennt man Ähren-/­ Rispenschieben des Leitgrases. Bei 40 Prozent der untersuchten Proben lag der Rohfasergehalt deutlich über den Empfehlungen, das heißt, diese Pflanzenbestände wurden zu spät gemäht. Rinder in Weidehaltung würden Flächen mit einem Rohfasergehalt über 28 Prozent kaum abfressen, weil das Gras bereits überständig ist. Durch das voranschreitende Vegetationsstadium der ­Gräser nimmt der Rohfasergehalt kontinuierlich zu. Wenn der Rohfasergehalt um ein Prozent in der Trockenmasse steigt, sinken der Rohproteingehalt um 4,1 Gramm je Kilogramm Trockenmasse und der Energiegehalt um 0,1 MJ NEL je Kilogramm Trockenmasse. Zusätzlich wird die Verdich-

tung bei der ­Silagebereitung immer schlechter, der pH-Wert steigt und der Buttersäuregehalt nimmt zu, dadurch ist der Konservierungserfolg massiv gefährdet.

on im Futter zu erhalten. Die ­Rohfaserversorgung im Pansen ist in jedem Fall auch durch einen rechtzeitigen Erntezeitpunkt noch ausreichend gegeben.

Keine Angst vor ­frühen ­ chnittzeitpunkten S

Ähren-/Rispen­ schieben der ­Leitgräser

Beim ersten Schnitt ist es nahezu unmöglich, durch einen sehr frühen Schnitt eine zu geringe Rohfaserkonzentrati-

Der ideale Mähzeitpunkt für die Silagegewinnung ist der Beginn des Ähren-/Rispenschiebens der Leitgräser.

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Grünland

Aufmerksam ­beobachten Abweichungen des Ähren-/ Rispenschiebens vom langjährigen Durchschnitt sind also auch heuer möglich. Umso wichtiger ist es daher, eigene Beobachtungen anzustellen. Das Vegetationsstadium der Leitgräser ist inmitten von Grünlandbeständen zu beurteilen. Durch Randeinflüsse können sich Pflanzen am Feldrand in einem anderen Entwicklungsstadium befinden als jene im Bestand.

Starke Schwankungen gibt es zwischen den Jahren. Die vergangenen Jahre waren, was den Vegetationsverlauf im Frühling betrifft, keinesfalls normal. Sehr „frühe“ und „späÄhren-/Rispen­ te“ Jahre wechselten einan- schieben am Beispiel der ab, wobei der langfristige Knaulgras Trend hin zu einem zeitigeren Vegetations­beginn zu gehen Das Knaulgras ist ein wertvolscheint. les Futtergras und recht häufig.

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Der PressschneckenSeparator trennt die festen/fasrigen Stoffe der Gülle von den flüssigen Stoffen!

In vielen Grünlandbeständen ist es das „Leitgras“. Es hat einige recht deutliche Merkmale und ist daher im Vergleich zu anderen Gräsern leicht zu erkennen. Das Knaulgras bildet starke Horste. Es ist ertragreich und

konkurrenzstark. Stickstoffdünger wird sehr gut verwertet. Nicht geeignet ist das Knaulgras für Weiden. DI Romana Schneider und DI Martina Löffler sind Grünlandexpertinnen in der Landwirtschaftskammer NÖ.

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rinderprofi 1/2022

Foto: ©  agrarfoto.com

Das Leitgras ist das im ­Bestand am ­häufigsten vorkommende Gras. Beim Ähren- oder Rispenschieben drängt die Ähre beziehungsweise Rispe seitlich aus dem sie umgebenden obersten, jüngsten Laubblatt heraus. Je nach Grasart und Sorte variiert dieser Zeitpunkt. Auch die Lage und Exposition von Flächen ­spielen eine Rolle.


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ie extrudierte Leinsaat von Garant ist ein einzigartiges, energie- und proteinreiches Futtermittel aus europäischen Leinsamen mit einem hohen Gehalt an Omega-3-Fettsäuren. Die Vorteile für den Landwirt, die Tiere und die Umwelt zeigen sich heute, morgen & übermorgen: Mehr Milch, bessere Fruchtbarkeit, Anreicherung von Lebensmitteln mit physiologisch wertvollen Omega-­3Fettsäuren sowie weniger Meth­anEmissionen. In Versuchen von Zachut et al. (2011) und Moallem et al. (2020) wurden hinsichtlich mehrerer Tiergesundheitsparameter bessere Werte bei mit extrudierter Leinsaat gefütterten Kühen beobachtet. Optimale Leistung Optimale Innovation Optimale Nachhaltigkeit INFORMATION: www.garant.co.at

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ochwertige heimische Zucht­ rinder aller Rassen werden auf den Versteigerungen in Bergland und Zwettl zur Herdenergänzung angeboten.

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I

it den unterschiedlichen Größen von Ø 3 m bis Ø 7 m der BRISE-Ventilatoren ist der Einsatz in allen Bereichen der Rinderhaltung, sowohl bei Neubau als auch bei Umbau, effektiv möglich. Die enormen Luftmengen sorgen für Luftwechselraten auf das gesamte Stallvolumen bezogen und schaffen gleichzeitig Luftgeschwindigkeiten im Tierbereich mit deutlichem Kühlungsempfinden. Der Permanentmagnet-Synchronmotor (1,1 kW/1,5 kW, IE4) in Verbindung mit Frequenzumformer und temperaturabhängigem Drehzahlregler ist Maßstab für höchste Energieeffizi-

n der Kälberaufzucht ist das Füttern die arbeits- und zeitintensivste Tätigkeit. Deshalb stellen viele Landwirte auf einen Tränkeautomaten um. Mit der Alma Pro von Urban ist die bedarfsgerechte Versorgung der Kälber rund um die Uhr sichergestellt – ein Gewinn für Kälberwachstum und Tiergesundheit. Waren die Tränkeautomaten bisher fest im Stall installiert, hat der Kälberspezialist Urban jetzt auf Kundenwunsch eine mobile Lösung entwickelt: ein Gestell, auf dem die Alma Pro steht, so dass der Automat samt seiner Tränkstationen als Einheit einfach mit einem Radlader oder Gabelstapler im Stall flexibel neu positioniert werden kann. INFORMATION: Urban GmbH & Co. KG, www.urbanonline.de

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Fundierte Agrarbericht­erstattung hat einen Namen

IMpressum & Offenlegung HERAUSGEBER Klaus Orthaber EIGENTÜMER UND VERLEGER SPV Printmedien GmbH, ­Florianigasse 7/14, 1080 Wien ­Leitender Redakteur DI Alois Burg­s taller (­b urgstaller@blickinsland.at) REDAKTION Stefan Nimmervoll (nimmervoll@­b lickinsland.at) ANZEIGEN­L EITUNG Prok. Doris Orthaber-Dättel (daettel@blickinsland.at) ANZEIGENVERKAUF Katharina Angleitner (angleitner@blickinsland.at), Julia Red­hammer (redhammer@blickinsland.at), Lea Theiner (theiner@­blickinsland.at) SUPPORT Alexander ­Smejkal (buero@blickinsland.at) ­VERWALTUNG Stefanie Brenner (brenner@blickinsland.at) REDAKTION UND ANZEIGEN­ANNAHME Tel.: 01/5812890, Fax: 01/5812890-23, office@­blickinsland.at FIRMEN­BUCHNUMMER FN 121 271 S. DVR 286 73 GRafik Cornelia Mitter (mitter@blickinsland.at), Gerald Mollay (mollay@blickinsland.at) Herstellung proprint.at GmbH, 8042 Graz, Tel.: 0316/890791, office@proprint.at, www.proprint.at VERLAGSORT Florianigasse 7/14, 1080 Wien P.b.b., ZUL.-NR. 02Z033612M. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Unterlagen besteht keine Gewähr auf Veröffentlichung oder Rücksendung. ­OFFENLEGUNG gemäß Medien­gesetz § 25: Verleger: SPV Printmedien GmbH., Firmensitz: Florianigasse 7/14, 1080 Wien. Geschäftsführung: Klaus Orthaber, Gesellschafter: Klaus Orthaber. ­Erklärung über die grundlegende Richtung gemäß Mediengesetz § 25 (4): Österreichisches Fachmagazin für Landwirte, Studierende und an der Rinder­haltung Interessierte.

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firmen berichten

leichtert diese zudem mit speziellen Auflösetechniken. Derzeit bietet GÖWEIL auch verschiedene Aktionen an. INFORMATION: Schauen Sie daher gleich vorbei unter www.goeweil.com

Abdichtungen von Güllelagunen

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ie Firma Fuchs Kunststofftechnik GmbH ist ein qualifizierter Fachverlegerbetrieb, der 2002 gegründet wurde und sich im Bereich Kunststoff­abdichtungen und Rohrleitungssysteme spezialisiert hat. Langjährige Erfahrung, bestens ausgebildetes Personal, fachliches ­Know-how und Präzision zeichnen den Fachbetrieb aus. Zum Haupttätigkeitsfeld zählen unter anderem Güllelagunen, Sanierung von Altgüllegruben, Speicherteiche, Bewässerungsteiche, Schwimmteiche, Biotopteiche, Pools, Trinkwasserspeicher, Flachdach- und Terrassen­abdichtungen, Spezialanfertigungen sowie Rohrleitungssysteme und ­vieles mehr. INFORMATION: 0664/2234553 und 03335/46763 www.fuchs-abdichtungen.at

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I

mmer mehr Landwirte entscheiden sich für Silageballen. Die Gründe sind vielfältig. Bei kleinen Futtereinheiten wird keine Nachgärung riskiert. Durch den raschen Pressvorgang bleibt die Futtersilage wegen des schnellen Luftausschlusses in der Wickelfolie nahrhaft. Auch die Entnahme ist unkomplizierter als bei Fahr- und Schlauchsilos. GÖWEIL er-

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Laufställe und Boxenhaltung geeignet. Weniger Rutschgefahr und damit weniger Verletzungsgefahr gewähren optimale Lebensbedingungen für die Tiere. INFORMATION: Firma Schweinschwaller Tel.: 07434/42588 www.max-lochboden.at

P Lely: Revolution im Stall

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ie Digitaliserung und Automatisierung macht auch vor den heimischen Rinderställen nicht halt. Das Zeitalter der Schrapperentmistung mit den planungstechnischen Einschränkungen, dem Güllessee vorm Schrapper sowie dem Seilriss gehört nahezu der Vergangenheit an. Individuelle Routenführung, kontinuierlich saubere Lauf­ flächen, verbesserte Klauengesundheit sind nur ein paar Vorteile, die mit der neuen Technologie einhergehen. Modernste Technik im Milchvieh-, Jungvieh- oder Mutterkuhstall ermöglichen maximale Hygiene und damit die Grundlage für gesunde, leistungsfähige Tiere. Der Entmistungsroboter zur Reinigung von planbefestigten Laufflächen ist die Errungenschaft des modernen Rinderstalls. Das Gülle-/Mistgemenge wird vom Roboter mittels Vakuum aufgenommen und anschließend zum Abwurfschacht transportiert. Die Orientierung des Roboters erfolgt anhand von verschiedenen Sensoren, die auf den Einsatz im Stall abgestimmt sind. Um einen störungsfreien Betrieb gewährleisten zu können, ist eine saubere Planung unumgänglich. Im Fall von Bestandslösungen werden individuelle Lösungen erarbeitet, um eine erfolgreiche automatische Entmistung zu ermöglichen. Gerne gehen wir auf Deine individuellen Bedürfnisse ein! INFORMATION: Lely, Tel.: 07223/84903 oder info@ens.lelycenter.com, lely.com

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Schweinschwaller: 40 Jahre Qualität

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urch unsere langjährige Erfahrung können dem Kunden moderne und innovative Produkte in höchster Qualität geboten werden. Eine umfassende Produktpalette von Betonspalten, Fahrsilos aus Betonfertigteilen, Hochbeete aus Beton und Wasserrinnen für Forststraßen sind vorhanden. MAX-Lochboden ist der einzige Flächenspaltenboden mit Längs- und Querschlitzen und daher optimal für

Multikraft: ­Kräuterextrakt fermentiert

D

er Einsatz von FKE (Fermentierter Kräuterextrakt) als Futtermittelzusatz wirkt sich nicht nur positiv auf das Wohlbefinden der Tiere aus, sondern auf den gesamten Kreislauf. Mit der Natur als Vorbild fördert FKE die Futteraufnahme und verbessert die Vitalität sowie Resistenz der Rinder durch die Balance der Darmflora – was sich zusätzlich positiv auf die Euter- und Klauengesundheit auswirkt. So zeigen Untersuchungen der Universität Leipzig, dass sich durch FKE die positive Darmflora (wie z. B. Bifidobakterien) um 80 Prozent erhöht, während sich die negative Darmflora (wie z. B. Chlostridien) um 90 Prozent reduziert. Zudem kann mit dem Einsatz von FKE bei der Fütterung das Umfeld verbessert und somit Fäulnisprozesse vor der Entstehung verhindert werden. Das heimische Unternehmen Multikraft entwickelt seit mehr als 40 Jahren unkomplizierte und leicht dosierbare Fertigprodukte für die Landwirtschaft. Im Gegensatz zu homofermentativen Produkten, die nur Milchsäure alleine bilden, arbeiten Multikraft-Produkte heterofermentativ. Das heißt, sie erzeugen mehrere Stoffwechselprodukte. Insgesamt entsteht so mühelos auch eine qualitativ hochwertige und energiereiche Silage. INFORMATION: www.multikraft.at

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FIRMEN BERICHTEN

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J

unge Wiederkäuer stehen innerhalb der ersten Lebenswochen vor vielen Herausforderungen, wie der Wechsel von einer milchbasierten auf eine raufutterbasierte Ration oder Veränderungen in der Aufstallung. Die Folge sind häufig eine instabile Verdauung und eine verminderte Futteraufnahme. Dabei ist ein gesunder Start ins Leben die Basis für eine gute Leistung! Mit CITRONIN®XO unterstützen Sie das Kalb von Anfang an: Die phytogenen Bestandteile fördern die Fresslust, stabilisieren das Darmmikrobiom und unterstützen die Kälberleistung bei herausfordernden Bedingungen. INFORMATION: www.pulte.de

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Ventura: Frische Luft im Kälberstall Mauch: Geht net, gibt‘s net!

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D

as LAZBW Aulendorf testete die Wirkung einer speziellen ätherische Öle-Kombination in einer N-reduzierten Ration. In einem Milchvieh-Versuch zur verbesserten N-Verwertung wurden Ergebnisse in Verbindung mit einer reduzierten N-Ausscheidung, insbesondere von Harnstoff über den Harn, und damit einer geringeren Ammoniak-Emission im Stall und reduzierter Güllemenge untersucht. VILOFOSS® Proti­ Spar ® von der ­D eutschen ­V ilomix

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D

ie GENOSTAR Rinderbesamung vereinigt die Zuchtprogramme von NÖ.Genetik und Rinderzucht Steiermark. Ein dementsprechendes Angebot kann Rinderzüchtern in Österreich gemacht werden. An den beiden Standorten Bergland und Gleisdorf stehen bekannt Fleckviehvererber wie GS DER BESTE, GS ZERO ONE oder GS ENJO. Besonders eindrucksvoll ist die Liste der genomischen Jungstiere. Zusätzlich zur absoluten Nr. 1 – GS ­SPUTNIK – sind Stiere wie GS WINTEN, GS ­WUNDAWUZI, WINTERTRAUM oder GS DELUXE und viele andere in den vordersten Rängen der europäischen Fleckviehliste vertreten. Mit einem kundenorientierten Service werden Tierärzte und Eigenbestandsbesamer

auch bietet alles, was man sich unter Mechanisierung rund um Haus, Hof, Stall und Feld vorstellen kann. Hoftrac – das Original. Denn wer Hoftrac sagt, meint Weidemann. Und Mauch betreut die gesamte Produktpalette des Marktführers, überzeugt mit hoher Verfügbarkeit sowie fundiertem Fachwissen und erfüllt individuelle Wünsche. Merlo – der Alleskönner. Bei Merlo liegen die Vorteile klar auf der Hand. Dank patentierten Lösungen wie der mechanischen Heckzapfwelle, dem Dreipunkt-Kraftheber, dem Seitenverschub oder dem Niveauausgleich. Arbeitswerkzeuge & Fütterungstechnik: Die wahre Errungenschaft für den Landwirt liegt in der Wahl des richtigen Arbeitswerkzeugs. Denn wie der Name schon sagt: Letztendlich erledigt das Arbeitswerkzeug die Arbeit. Wir helfen Ihnen, das perfekte Werkzeug für Ihre individuelle Anwendung zu finden. Demogelände – probieren geht über studieren. All das kann bei Mauch auf dem firmeneigenen Demogelände

W

erden Kälber in Stallungen gehalten, ist die Be- und Entlüftung oft der alles entscheidende Faktor bei der Gesunderhaltung. Im Gegensatz nämlich zu erwachsenen Rindern sind Kälber nicht in der Lage, zum thermisch bedingten Luftwechsel beizutragen. Zudem sind Kälber im Vergleich zu Kühen 10 Mal mehr zugempfindlich. Deshalb sind hier Konzepte gefragt, die einerseits gesunde Frischluft in den Stall bringen und zum anderen dafür sorgen, dass auch verbrauchte und schädliche Luft rasch aus dem Aufenthaltsbereich der Kälber entweichen kann. Positive Überdruck-Schlauchsysteme von Ventura tragen genau diesen Anforderungen Rechnung und führen zu einer signifikanten Verbesserung der Luftqualität im Stall. Damit sind Antibiotikaeinsparungen von bis zu 80 Prozent möglich. Das Ventura Konzept besticht durch maßgeschneiderte Projektierung und eine intensive Projektbegleitung. Damit ist sichergestellt, dass die Erwartungen der Kunden hinsichtlich Verbesserung der Luftqualität und der Tiergesundheit gemeinsam erfüllt werden können. Lassen Sie sich ein unverbindliches Angebot machen! Ihre Kälber liegen uns am Herzen! INFORMATION: www.ventura-air.com

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Swing-Comfort Liegeboxrahmen: Dieser neuartige Liegeboxrahmen ist bereits mit dem österreichischen Tier Konform Gütesiegel ausgezeichnet worden. Er ist der erste Liegeboxrahmen, der alle geforderten Höchststandards erfüllt, die gefordert werden. Der Liegekomfort verbessert sich drastisch gegenüber allen herkömmlichen Liegeboxen, die am er neue Heusack der Firma PaMarkt erhältlich sind. chauer Agrotronic hat das neue INFORMATION: www.bräuer.cc oder tura ist ideal für die stationäre Feedo Futterband entwickelt, um Tel.: 0 7252/73853 und mobile Fütterung von Kälbern, kostengünstig die ganztägige FutterPferden und anderen Tieren geeigvorlage mit minimalem Arbeitseinnet. Dank des im Lieferumfang ent® satz zu realisieren. So spart der Landhaltenen kunststoffummantelten wirt jede Menge Zeit. Seiles sowie den 2 Karabinern lässt Der schmale Futtertisch ermöglicht sich der Heusack schnell und einfach bei Umbauten, mehr Platz für die Tieüberall befestigen. Die FressöffnunESICAL® plus wird zur Senkung gen mit jeweils einem Durchmesser re zu schaffen. Die Befüllung des Feedes Keimdrucks im Milchvieh- von 8 cm sind so angeordnet, dass do Futterbandes kann wahlweise mit einem Hallenkran, einem stationären bereich sowie als Hygieneeinstreu die Nüstern immer auf dem KunstMischer beziehungsweise mit einem in Liegeboxen, Anbindeställen und stoff aufliegen und auf diese Weise Ladewagen oder mobilen Futtermi- Laufgängen eingesetzt. die Staubbelastung minimiert wird. scher erfolgen. Das Futterband ist in- DESICAL® plus ist ein strukturfreies, Das verwendete Material ist lebensdividuell von 60 bis 160 cm erhältlich, hochfeines Hygieneprodukt auf Basis mittelecht und somit geruchsneutral. natürlicher, mineralischer Wirk- und Der PATURA Heusack hat ein Fasganz abgestimmt auf Ihren Betrieb. Rohstoffe. DESICAL® plus ist hochal- sungsvermögen von 75 Litern. INFORMATION: kalisch und dauerhaft im Tierbereich INFORMATION: www.schauer-agrotronic.com anwendbar. PATURA KG Mit DESICAL® plus werden pathoge- Tel.: 0049 93 72/94 74 0 ne Keime wie Klebsiellen, Pseudomo- www.patura.com ne und Escherichia-Coliforme-Keime (e-coli) gezielt reduziert. DESICAL® plus hebt den pH-Bereich bei kontinuierlicher Anwendung dauerhaft über pH 12 an und ist in der Lage, einen größeren Puffer gegen säurebildende Einflüsse aufrechtzuerhalten. Das Keimspektrum wird nachhaltig positiv verändert. Die Aufwandmenge im Streuverfahren beträgt durchschnittlich 80 bis 120 g/m². Eine dauernde Benetzung der behandelten Fläche mit DESICAL® plus sollte gewährleistet sein. ie Firma Bräuer Stalltechnik ist INFORMATION: www.kuhkomfort.at im Bereich Rinderhaltung mit den Produkten Komfort-Fressgitter ließfähigere Gülle, schnelle Inund Swing-Comfort Liegeboxrahmen filtration in den Boden, keine Marktführer. Futterverschmutzung, konzentrierDas zeigen die ständigen Weiterentte Gülle ohne Verdünnung, weniger wicklungen und Auszeichnungen wie Stickstoffverluste, bessere Pflanzenauch beim Original Komfort-Sicherverträglichkeit, optimal bei der boheits-Selbstfanggitter 6/4 Zoll. Das dennahen Gülleausbringung mittels ist das sicherste und leiseste RinderSchleppschlauch. fressgitter mit größter Kopffreiheit INFORMATION: www.perwolf.at der Welt.

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Patura: Heusack CharLine gegen Durchfall

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DESICAL : Senkt den Keimdruck

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ie CharLine Futterkohle für Kälber kann Abhilfe bei Kälberdurchfall schaffen. Belastende Schadund Giftstoffe im Magen-Darm-Trakt werden gebunden und ausgeschieden, um den Organismus widerstandsfähiger zu machen. Die Kälber-Futterkohle ist eine Mischung aus verschiedenen Pflanzenkohlen, staubfrei und extra fein gemahlen. Dadurch kann die Kälber-Futterkohle ihre Wirkung im Labmagen optimal entfalten. Die Anwendung ist denkbar einfach: Die Futterkohle für Kälber wird in sehr geringen Mengen zum täglichen Futter bzw. dem Milchersatz beigemengt. INFORMATION: www.char-line.com

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rinderprofi 1/2022



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oder Drän

ÖNORM EN 13476 -3

SN12

PP-MEGA-Rohr 12 DN/ID 150 - 1200 mm

2.5

2.3 2.0

2.0 1.5

1.5 1.0

1.7

1.1

1.0

0.5 0

150

200

250

300

350

400

Rohrgrößen DN/ID in mm Wandstärke ÖNORM EN 13476-3

verstärkte Innenwand ≥ 3 mm

Standard ÖNORM EN 13476-3 PP-MEGA-Rohr 12

Vorteile der verstärkten Innenwand bei SN12

• höhere Lebensdauer durch die dickere Verschleißschicht - hält starken Belastungen länger stand (Geröll, Schotter, Sand, ...) • robuster gegen Beschädigungen und hohe Stabilität auch bei geringerer Überschüttung • geeignet für die Reinigung mittels Kettenschleuderspülung und Hochdruckreinigung

PP-MEGA-System DN/ID 100 und 150 816 kg/m²

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PP-MEGA-Schacht Vorteile:

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• Das innovative Wellenrohrprofil verhindert die Verformung durch seitliche Druckbelastungen.

Einlaufgitter D400

89,€/Stk.

Teleskopadapter DN 400

69,-

83,90

DN /ID

10 0

€/Stk.

Schachtboden Schachtboden 2/1 3/1

DN/ID 150

10 0

Anschluss: 2x DN/ID 100 1x DN/ID 150

DN /ID

Schachtboden 2/1

• einfache Handhabung bei Transport und Montage durch das geringe Gewicht

Reinigungs- und Inspektionsschacht

€/Stk.

Ideale Größe für Häuslbau er

DN 110 - 200 mm

€/Stk.

Anschluss: DN/OD 160 oder 200 mm

Schachtboden 3/1

DN 50

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mit Einziehhilfe

€/lfm

50 m Rollen

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ÖNORM EN 1401-1 Wir empfehlen nur PVC-Einschichtrohre nach ÖNORM EN 1401-1 zu verwenden!

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Schachtrohr Länge: 1 m

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PVC-Rohr SN4

129,-

Kabelschutzschlauch

Regen- und Trinkwassertank

Volumen: 10.000 l

DN/ID 600

€/Stk.

• flexible und einfache Anpassung der Schachthöhe durch Ablängen des PP-MEGA-Schachtrohres

€/Stk.

Schachtrohr Länge: 1 m

kg

rän der D ohr o e: 6 m R A g EG än PP-M ID 150, L DN/

PP-MEGA-Bogen DN/ID 150 15°, 30°, 45° oder 90°

PP-MEGA-Bogen DN/ID 100 15°, 30°, 45° oder 90°

135,-

10,50 11,50

6,60 €/Stk.

DN/ID 400

816 kg/m²

€/lfm

€/lfm

PP-ME GA DN/ID -Rohr oder D 100, L änge: rän 6m

DN/ID 150 mm

geschlitzt oder geschlossen

DN/ID 100 mm

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PE-Druckrohr Trinkwasserschlauch ÖNORM EN 12201-2 1 Zoll, 10 bar

1,59 €/lfm

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alle Preise inkl. MwSt. Aktionen gültig bis 28.02.2022

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DN/ID 100 - 1200 mm

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Österreichische Post AG MZ 02Z033612 M SPV Printmedien GmbH, Florianigasse 7/14, 1080 Wien Retouren an „Postfach 555, 1008 Wien“

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