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Ausblick auf das Pflanzenbaujahr 2023
Zum Jahreswechsel wirft man gerne einen Blick in die Glaskugel. Klüger ist man meist im Nachhinein, denn die aktuellen Krisen sind in der Lage, über Nacht unser Leben auf den Kopf zu stellen. Infolge Pandemie, Ukrainekrieg, explodierender Energiekosten und Inflation sind die Agrarmärkte in Bewegung geraten, wie wir es seit Jahrzehnten nicht erlebt haben.
Von Helmut Feitzlmayr
Bei aller Unsicherheit, die das kommende Jahr bringen wird, zeichnen sich jedoch schon jetzt Entwicklungen ab, die das Pflanzenbaujahr 2023 beeinflussen werden.
Von Jänner bis September 2022 verzeichnete die EU wegen der überteuerten
Energieimporte ein massives Handelsdefizit von 266,6 Milliarden Euro, verglichen mit einem Überschuss von 129,2 Milliarden Euro im gleichen Zeitraum des Vorjahrs. Nun sind die europäischen Speicher mit teurem Gas gefüllt, aber das hat seinen Preis. Die EU-Kommission rechnet 2023
fix mit einer Rezession. Damit wird neben einer Rekordinflation in mindestens zwei aufeinanderfolgenden Quartalen die Wirtschaft schrumpfen. Inwieweit dies zu Konsumrückgang und zu Auswirkungen auf die Agrarmärkte führt, wagt derzeit kein Experte abzuschätzen.
Erfolgreich behauptet
Die Landwirtschaft, und hier im speziellen der Pflanzenbau, behauptete sich bisher in der aktuellen Krise durchaus erfolgreich. Erste Schnellrechnungen vom WIFO bestätigen, dass 2022 das landwirtschaftliche Einkommen in Österreich um 18,4 Prozent gestiegen ist. So
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1/2023 An A lyse Foto: © Feitzlmayr
ackerbauprofi
hat vor allem der Produktionswert der pflanzlichen Erzeugung mit 25,4 Prozent kräftig zugelegt. Damit konnte nach Jahren bescheidener Preisniveaus die Landwirtschaft mit dem Einkommensplus 2022 erstmals wieder die letzten Hochphasen von 2007 bzw. 2011 überschreiten.
Über einen längeren Zeitraum betrachtet ist das landwirtschaftliche Faktoreinkommen die letzten 20 Jahre um bescheidene 40 Prozent gestiegen. Das Einkommen anderer Berufsgruppen, wie jenes von Arbeitnehmern oder dem öffentlichen Dienst, stieg dagegen im selben Zeitraum um 65 bis 80 Prozent. Trotzdem, dort wo es 2022 in Österreich ausreichend geregnet hat und die Erträge gut waren, hat der Ackerbau seit langem wieder Freude gemacht. Die meisten Experten sind sich einig, dass uns das hohe Preisniveau bei den Agrar-
rohstoffen auch im kommenden Jahr begleiten wird. Die aktuelle Situation erfordert allerdings ein besonderes unternehmerisches Geschick. Eine neue Herausforderung ist vor allem die Dynamik bei den Notierungen der Produktpreise an der Warenterminbörse in Paris. So sind diese Preisnotierungen auch die Basis für die Kontrakte in Österreich. 2022 gab es innerhalb einer Woche Preissprünge, die die Deckungsbeiträge bei Mais oder Weizen um über 300 Euro/ ha schwanken ließen. Daher sind die Landwirte auch im kommenden Jahr als Unternehmer massiv gefordert, die Kurse zu beobachten, über Teilabschlüsse das Risiko zu teilen und den Verkauf der Ernte möglichst nicht auf eine Karte zu setzen.
Kostenseite
Ebenso gilt es, massive Schübe auf der Kostenseite in Schach
zu halten. Laut Agrarhandel wird Saatgut 2023 um 25 bis 30 Prozent und Pflanzenschutzmittel um 7 bis 15 Prozent teurer, Kupfer gar um 30 bis 35 Prozent. Die Düngerkosten sind zum Jahreswechsel zwar fallend, müssen aber ebenfalls überlegt und in mehreren Schritten für die Saison 2023 sichergestellt werden. Bei Stickstoffdüngern hat die Landwirtschaft in Österreich gut vorgesorgt. Über 70 Prozent des N-Bedarfs wurden für die Düngesaison 2023 bereits eingekauft.
Wegen der Kostenstruktur haben sich viele Landwirte für Harnstoff entschieden. Das Kilogramm Stickstoff kostet zum Jahresbeginn im Harnstoff rund 2,00 Euro, während es im NAC rund 2,90 Euro kostet. Mit 1.1.2023 tritt allerdings die NEC- Richtlinie in Kraft, mit dem Ziel, den durch Ammoniak verursachten Feinstaub
seitens der Landwirtschaft zu reduzieren. Das hat zur Folge, dass Harnstoff ab 2023 bei der Ausbringung Einschränkungen erfährt. So darf Harnstoff vor dem Anbau zwar ohne Stabilisierung ausgebracht werden, muss aber binnen vier Stunden eingearbeitet werden. Eine Kopfdüngung von Harnstoff in den Bestand darf ab 2023 nur noch mit Ureasehemmstoff erfolgen. Bis 1.7.2023 soll eine Übergangsfrist kommen, in welcher Harnstoff noch ohne Stabilisierung als Kopfdüngung ausgebracht werden darf.
Neue Verordnung
Neben der NEC-Richtlinie tritt auch die neue Nitrataktionsprogramm-Verordnung mit 1.1.2023 in Kraft. So muss auch Gülle, die auf Böden ohne Bodenbedeckung ausgebracht wird, binnen vier Stunden eingearbeitet werden. Lediglich
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auf Betrieben mit weniger als 5 ha Acker und mehr als zwei Schlägen darf dafür bis zu acht Stunden zugewartet werden. Kommt es innerhalb dieser Fristen zu Regen, darf auf ausreichende Abtrocknung zugewartet werden. Ist der Regen so stark, dass keine Reststoffe der ausgebrachten Gülle am Feld mehr sichtbar sind, kann auf die Einarbeitung verzichtet werden.
Weiters ist ab 2023 die Ausbringung von leicht löslichen stickstoffhaltigen Düngemitteln nach der Ernte der Hauptfrucht verboten. Nur bei Raps, Wintergerste oder Zwischenfrüchte darf bis 31. Oktober in der Höhe von maximal 60 kg N ab Lager gedüngt werden, sofern der Anbau bis 15. Oktober erfolgt ist. Das heißt, dass eine Düngung im Herbst zu Wintergetreide wie Winter -
weizen, Wintertriticale oder Winterroggen, auch für Kümmel, nicht mehr möglich ist. Langsam wirksame stickstoffhaltige Dünger, wie Festmist oder Kompost dürfen künftig nur noch bis 30.11. ausgebracht werden. Dann erfolgt bis 15. Februar des Folgejahres eine Sperrfrist. Nur für Kulturen mit frühem Stickstoffbedarf wie Durum-Weizen, Raps und Gerste sowie für Kulturen unter
Vlies oder Folie ist die Düngung ab dem 1. Februar des Folgejahres wieder zulässig.
Neu ist, dass spätestens bis 15. Mai 2023 zu sämtlichen Wasserläufen beiderseits ein 3 m breiter Pufferstreifen mit dauerhaftem Pflanzenbewuchs zur Böschungsoberkante anzulegen ist und auf dieser Fläche innerhalb von 5 Jahren maximal einmal eine dokumentierte Bodenbearbeitung erfolgen darf. Auch sämtliche Erntemengen müssen künftig ab Ertragslage „hoch“ von jedem Landwirt über Wiegebelege bzw. Silokubaturen nachgewiesen werden.
Düngermarkt
Was die Grunddüngung betrifft, so sind die Preise für Phosphor und Kali in den letzten Wochen vor dem Jahreswechsel weltweit gesunken. Die niedrigeren Preise sind aber in Europa noch nicht angekommen. Sowohl für DAP als auch für Kali 60 muss mit Bruttopreisen um 1.000 Euro je Tonne gerechnet werden. Bei Phosphat- und Kalidüngern ist aber im Gegensatz zum Stickstoff die Einlagerungsquote der Landwirte nur knapp. Beim Kauf von
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Foto: © agrarfoto.com An A lyse
Phosphor- und Kalidüngern kann man aber bis zum Frühjahr noch zuwarten und auf fallende Preise hoffen. Problematisch ist, dass ein großer Teil der Pflanzenbauer seit den explodierenden Düngerpreisen bei der Grunddüngung spart. Während im Wirtschaftsjahr 2021/22 nur 10 Prozent weniger Stickstoff eingesetzt wurde, fiel der Absatz bei Phosphor um 30 Prozent und bei Kali gar um 50 Prozent. Für die Saison 2022/23 waren Ende 2022 erst knapp 25 Prozent von Diammonphosphat und Kali 60- Dünger eingekauft. Eine dauerhafte Einsparung bei der Grunddüngung führt aber pflanzenbaulich zu einem Problem und zu sinkenden Erträgen.
Bei aller Unsicherheit, was uns das neue Jahr bringt, ist es wichtig, dass mit 1.1.2023 die neue GAP- und ÖPUL-Periode startet. Auch wenn die
Anforderungen an Biodiversität, Umwelt und Naturschutz hoch und komplex sind, wird den Teilnehmern mit dem Programmstart Rechtssicherheit und damit eine Perspektive in der neuen Förderkulisse garantiert. Landwirte haben generell die Möglichkeit, bis zum MFA 2025 jährlich in Bio oder UBB einzusteigen. Bei Grundwasserschutz Acker kann man sogar bis zum MFA 2026 einsteigen.
Neue Auflagen
Eher wenig Begeisterung lösen im Pflanzenbau die neuen Auflagen in manchen GLÖZ-Standards aus, welche zum Teil erst schrittweise in Kraft treten. Bei diesen Konditionalitäten, dem bisherigen Greening, treten der GLÖZ 7 mit dem mindestens 30 Prozent jährlichen Fruchtwechsel und der GLÖZ 8 mit der verpflichtenden 4 ProzentStilllegung ab 10 ha Ackerfläche erst ab 2024 in Kraft. Für den GLÖZ 7 gilt lediglich, dass bereits 2023 die Hauptkultur maximal 75 Prozent der Ackerfläche einnehmen darf.
Für Kritik seitens der Landwirte sorgt aber der GLÖZ 6, der ab Herbst 2023 über das Aus -
Kwizda: Blattdünger mit erprobter Mischbarkeit
Blattdünger sind aufgrund der hohen Agrarpreise so rentabel wie kaum zuvor. Sie bestechen vor allem durch die hohe Nährstoffeffizienz. Blattdünger werden genau am Ort des Bedarfs appliziert und versorgen die Pflanze gezielt mit
maß der gepflügten Ackerfläche über die Wintermonate entscheidet. Bei der Bodenbearbeitung muss künftig die Mindestbodenbedeckung von 80 Prozent der Ackerfläche beachtet werden. Damit dürfen nur 20 Prozent der Ackerfläche gepflügt über den Winter (01. November bis 15. Februar) gehen. Die restlichen Flächen müssen begrünt sein oder es werden die Ernterückstände belassen oder es wird nicht wendend bodenbearbeitet (Grubber, Scheibenegge …).
Ausgenommen von dieser Regelung sind Zuckerrüben, die nach dem 15. November geerntet werden, sowie bestimmte Feldgemüse. An weiteren Ausnahmen wird noch intensiv verhandelt. Vor allem bei unserem Nachbarn Deutschland gibt es beim GLÖZ 6 einen wesentlich liberaleren Zugang.
Der GLÖZ 5 zur Verhinderung der Bodenschädigung durch geeignete Bodenbearbeitung ab 10 Prozent Hangneigung konnte durch die Ausnahme für Drillsaaten noch wesentlich entschärft werden. Erst bei Kulturen mit einem Reihenabstand über 20 cm sind ab
Mikronährstoffen. Denn nur ausreichend versorgte Pflanzen können ihr volles Potenzial ausschöpfen. Zwischen den erhältlichen Düngemitteln gibt es deutliche Qualitätsunterschiede, was sich auf die Effizienz, Verträglichkeit und die Mischbarkeit auswirkt. Einer der wichtigsten Faktoren für den Anwender ist die Mischbarkeit mit Pflanzenschutzmitteln. Die einfache Handhabe und der Einsatz als Tankmischpartner sparen dem Anwender Zeit und Geld.
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An A lyse
dem Frühjahr 2023 Erosionsschutzmaßnahmen wie Schlitz-, Mulch- oder Direktsaat oder Querstreifensaat oder Anbau quer zum Hang oder ein 5 m breiter Streifen an der Hangunterseite mit bodenbedeckendem Bewuchs anzulegen. Für Dauerkulturen gibt es gesonderte Regelungen.
Glyphosat – Zukunft
Gerade beim Erosionsschutz drängt sich für viele Pflanzenbauern noch als letztes Thema die Zukunft von Glyphosat als Totalherbizid auf. Seit 4.6.2021 besteht in Österreich ein Teilverbot, welches die Anwendung in der Landwirtschaft als berufliche Verwendung weiterhin erlaubt. Nachdem auf Brüsseler Ebene die Mitgliedstaaten im Herbst 2022 im ständigen Ausschuss zu keiner mehrheitsfähigen Entscheidung gefunden haben, hat die EU-Kom -
mission eine Verlängerung der Zulassung bis 15.12.2023 beschlossen. Die EFSA hat sich wegen der vielen eingegangenen Stellungnahmen ausbedungen, erst bis zum Sommer 2023 eine Entscheidung zu treffen. Man kann zu Glyphosat stehen, wie man will. Faktum ist, dass erst am 31.5.2022 die Europäische Chemikalienagentur verlautbart hat, dass der Wirkstoff nicht krebserregend, nicht fruchtbarkeitsschädigend und nicht erbgutverändernd ist. Daran zeigt sich deutlich, dass es längst um mehr geht als die Zulassung oder Nichtzulassung eines Wirkstoffs. Als Landwirte müssen wir jedenfalls auf wissenschaftsbasierte Entscheidungen drängen, anderenfalls entscheiden in Zukunft die Ideologen über den Werkzeugkasten im Pflanzenbau.
DI Helmut Feitzlmayr leitet die Abteilung Pflanzenbau in der LK OÖ.
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Regen bringt Kartoffelsegen
Landwirte sorgen sich um ihre Kulturen und beregnen, wo es möglich ist. Mit der Bewässerung werden die Erträge abgesichert und die Inhaltsstoffe verbessert.
Bei Kartoffeln steigt der Stärkegehalt an und der Schorfbefall wird vermindert. Im Vertragsanbau ist Beregnung deswegen oft unverzichtbar. Die Kosten für Wasser und Energie dürfen allerdings nicht aus den Augen verloren werden.
Kartoffeln nutzen Beregnungswasser effektiv
Auf den meisten Standorten lohnt die Kartoffelbewässerung den Mehrertrag und die höhere Qualität der Kartoffelernte durch das stressfreie Wachstum. Kartoffeln sind sehr beregnungswürdig und nutzen das eingesetzte Wasser effektiv: In einem Versuch der Landwirtschaftskammer Niedersachsen stieg der Ertrag im Mittel der Jahre bei den beregneten Kartoffeln deutlich gegenüber der unberegneten Variante an. Kartoffeln reagieren aber auch schneller auf längere Trockenphasen als Getreide. Fällt die nutzbare Feldkapazität unter 50 Prozent werden erste Veränderungen im Stoffwechsel sichtbar, so steigt beispiels -
weise der Anteil an Untergrößen an.
Beregnungsbeginn je nach Sorte und Reifegruppe
Der erste kritische Zeitabschnitt ist der Beginn der Knollenbildung. Fehlt hier das Wasser, werden sortentypisch weniger Knollen angelegt. Hier sind besonders Frühkartoffeln empfindlich. Die Bewässerung bringt einen volleren Blattapparat, der einen früheren Ertrag der frühen Sorten ermöglicht. Die Blüte bis zur deutlichen Krautreife ist die Hauptberegnungsperiode für mittelfrühe, mittelspäte und späte Kartoffeln.
Wird erst zu diesem Zeitpunkt beregnet, wächst der Blattapparat langsamer und kommt später zur vollen Ausprägung, ist dann aber deutlich länger aktiv. Dies muss bei der Pflanzenschutzmittelstrategie und beim Rodetermin berücksichtigt werden. Für einen nachhaltigen Erfolg muss die Wasserversorgung bis zum Beginn der Krautwelke erfolgen. Die einzelne Beregnungsgabe muss auf den Standort abgestimmt sein: Auf sehr leichten, flachgründigen
10 ackerbauprofi 1/2023 Foto: © Adobe Stock
sandigen Böden und bei nicht genügend langen Wurzeln kann die Standardgabe von 30 mm teilweise nicht vollständig vom durchwurzelten Bodenraum aufgenommen werden, der Überschuss würde dann ungenutzt versickern.
Fazit
Kartoffeln benötigen regelmäßige Niederschläge, da ihr Wurzelwerk flach und licht ist und sie das Bodenwasser nur im Oberboden bis max. 60 cm nutzen können. Die optimale Bodenfeuchte muss bei den mittleren und späten Reifegruppen vor allem zur Blüte bis einige Wochen danach, bei den Frühkartoffeln schon ab dem Knollenansatz gesichert sein. Zur Beregnungssteuerung haben sich Bodenfeuchtemodelle bewährt, die auch aktuelle Wetterprognosen berücksichtigen.
Falscher Reifendruck schadet
Was für alle Fahrzeuge gilt, ist für Landmaschinen vermutlich noch wichtiger: Der Luftdruck der Landwirtschaftsreifen muss passgenau auf den jeweiligen Einsatz eingestellt sein.
Damit steigt die Produktivität, werden Bodenverdichtungen sowie Schäden an den Reifen vermieden und gleichzeitig wird deren Lebensdauer verlängert.
Ertragseinbußen
Die größte Gefahr bei einem zu hohen Reifendruck besteht in der Bodenverdichtung. Denn unabhängig von der jeweiligen
Last ist der Bodendruck fast identisch mit dem Reifeninnendruck. Die übermäßige Verdichtung des Bodens erschwert das Wurzelwachstum und hemmt die Wasserversickerung, was zu geringeren Erträgen pro Hektar führt. Auf Böden verursacht ein zu hoher Reifendruck zudem Fahrspuren, die in einem zusätzlichen Arbeitsschritt wieder beseitigt werden müssen. Ein niedrigerer Reifendruck schont also den Boden, kann
ackerbauprofi 1/2023 11 Foto: © agrarfoto.com
jedoch zu einem vorzeitigen Verschleiß der Reifenstruktur führen, falls er zu gering eingestellt wird.
Welcher Reifendruck passt?
Bei Teleskopladern, Traktoren mit Frontlader und allen anderen Maschinen, welche die Last vorne tragen, muss der Reifendruck an der Vorderachse auf das Gewicht der Last abgestimmt werden. Anschließend wird der Fülldruck an der Hinterachse passend dazu geregelt.
Wird ein Gerät an das Traktorheck angekuppelt und mit dem Hubwerk angehoben, ist die Gewichtsübertragung höher als das Gewicht des Arbeitsgeräts auf den beiden Hinterrädern. Aus diesem Grund muss der Reifendruck zwingend gemäß den Herstellerangaben innerhalb des genannten Wertebereichs eingestellt werden. Dabei sind insbesondere die zu tragende Masse und die Traktorgeschwindigkeit zu berücksichtigen.
Beim Einsatz von Zwillingsrädern muss der Luftdruck in allen Reifen identisch sein. In Pflegereifen ist der Druck wesentlich höher (zwischen 3 und 4,5 bar). Ein Traktor mit sehr schwerem Arbeitsgerät wird nur einen geringen Bodendruck ausüben, sofern er mit Niederdruckreifen ausgerüstet ist. Für die Bodenschonung spielt der Reifendruck also eine weitaus wichtigere Rolle als die Last: Je nach Reifeninnendruck kann ein Traktor mit leichtem Gerät den Boden stärker verdichten als derselbe Traktor mit schwerem Gerät.
Druck verteilen
Durch die Montage von Breitreifen an Traktoren und Erntemaschinen lässt sich der Reifendruck senken, sofern der Reihenabstand genügend Platz für die größeren Abmessungen bietet. Die Last verteilt sich auf eine größere Fläche, wodurch der Bodendruck abnimmt.
regelanlage?
Eine Reifendruckregelanlage regelt den Druck der Reifen in Abhängigkeit von der Verwendung und je nach Bedarf innerhalb weniger Minuten. Sie wird direkt von der Fahrerkabine des Traktors aus mit einem elektronischen Steuermodul (OCP) gesteuert, auf dem der jeweilige Druck angezeigt wird.
Einsparungen
Trotz ihrer Kosten sind derartige Systeme sehr interessant, da der Druck der Agrarreifen immer richtig ist, unabhängig von den Einsatzbedingungen. Bis zu 30 Prozent weniger Verbrauch auf der Straße mit einem Druck von 2 bar anstelle von 0,8 bar sind möglich. Im Allgemeinen sinkt der Verbrauch auf dem Feld, da mit einem niedrigeren Druck der Schlupf abnimmt, und auf der Straße, weil ein höherer Druck weniger Rollwiderstand verursacht.
Wenn Reifen mit einem optimalen Druck fahren, spart das kostbare Zeit. Daneben benötigt der Traktor weniger Leistung, um seine Last zu ziehen, was sich positiv auf die Lebensdauer der Reifen auswirkt.
Sonnenblume ist gefragt
Die Sonnenblume ist neben Sojabohne und Raps die wichtigste Ölpflanze in der biologischen Landwirtschaft. Sie stellt keine allzu großen Ansprüche an den Boden, am besten gedeiht sie auf tiefgründigen, sandigen Lehmböden bis lehmigen Tonböden.
Von Petra Doblmair
Keinesfalls sollte sie auf schweren, kalten, zu Staunässe neigenden Böden angebaut werden. Optimal ist warmes, trockenes Klima, der Wasserbedarf ist relativ gering. Dennoch benötigt die Pflanze zur Knospenbildung bis zum Abschluss der Blüte ausreichend Wasser, sonst reagiert sie mit deutlichen Ertragsrückgängen.
Sorten
Gute Nachfrage herrscht besonders nach High Oleic Sorten. Bei einem Anbau von High Oleic (HO)-Sorten ist zu bedenken, dass ein Abstand von 200 bis 300 m zu „normalen“ Sonnenblumenbeständen eingehalten werden muss, da sonst durch Auskreuzung der Ölsäuregehalt der High Oleic-Sorten sinkt.
12 ackerbauprofi 1/2023 Foto: © Adobe Stock
Was ist eine Reifendruck
B ODENDRUCK / S ONNENBLUMEN
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Unterschied: High Oleic-Sorten beinhalten mehr Ölsäure und sind daher besser erhitzbar, „normale“ Ölsonnenblumen enthalten mehr Linolsäuren und ungesättigte Fettsäuren, die in der menschlichen Ernährung sehr wertvoll sind. Empfehlenswert sind hier bei der Ölsonnenblume ES Columbella, Lena LO (beide Die Saat) oder Suomi, SY Bacardi (beide Probstdorfer Saatzucht), bei den High Oleic-Sorten Talento (Saatbau), Tutti (Probstdorfer Saatzucht) oder Helena HO (Die Saat).
Aussaat
Der Anbau soll ab Anfang April bei einer Bodentemperatur von 7 bis 8 °C erfolgen. Die Sonnenblume verträgt bis zum 4-Blatt-Stadium Fröste bis -5 °C, ab dem 6-Blatt-Stadium wird sie empfindlicher. Die Saattiefe beträgt 3 bis 5 cm, sie wird in Reihen von 45 bis 75 cm Abstand angebaut (je nachdem, welche Bearbeitungsgeräte zur Verfügung stehen). Die Aussaatstärke beträgt ca. 65.000 Körner/ha.
Fruchtfolge
In der Fruchtfolge sollte man zu Raps, Lein und Sonnenblumen eine Anbaupause von 6 bis 7 Jahren einhalten, da die Gefahr der Übertragung von Sklerotinia besteht. Als Vorfüchte sind Getreide und Hackfrüchte geeignet, Leguminosen und Klee(gras) werden aufgrund der zu großen Stickstoff-Nachlieferung nicht empfohlen.
Düngung
Der Stickstoffbedarf liegt bei ca. 60 kg bis max. 80 kg/ha. Ein zu hohes Stickstoffangebot macht die Pflanze anfällig für Krankheiten und verzögert die Abreife. Sonnenblumen haben einen großen Kaliumbedarf, hier sollte darauf geachtet werden, dass sich das Feldstück zumindest
in der Versorgungsstufe B befindet. Auch eine ausreichende Versorgung mit Bor ist wichtig.
Unkrautregulierung
Wenn möglich, sollte nach dem Anbau der Sonnenblume blind gestriegelt werden. Da auch Beikräuter Sklerotinia übertragen können, ist ein möglichst unkrautfreies Feld anzustreben. Nach dem Blindstriegeln kann die Sonnenblume gehackt werden, hier ist der Einsatz einer Fingerhacke sehr empfehlenswert, weil sie saubere Bestände schafft.
Krankheiten und Schädlinge
Nach der Aussaat und beim Auflaufen der Kultur können Schnecken große Probleme verursachen. Hier kann man mit biotauglichem Schneckenkorn laut Betriebsmittelkatalog (z. B. Doff Pro, Ironmax Pro oder Sluxx HP) Abhilfe schaffen. Infektionen mit Pilzerkrankungen kann durch eine gute Durchlüftung der Kultur und eine gute Einarbeitung von Ernterückständen der Vorkultur vorgebeugt werden. Ansonsten kann es noch zu falschem Mehltau (wird über Saatgut übertragen), Sklerotinia (Sonnenblumenkrebs), Phoma (Wurzelhals und Stängelfäule) und Botrytis (Graufäule) kommen. Diese Krankheiten können im Biolandbau nicht bekämpft werden.
Ernte
Der ideale Erntezeitpunkt ist erreicht, wenn die Erntefeuchte der Körner 8 Prozent beträgt. Beim Herannahen einer Schlechtwetterperiode kann eine Ernte bereits bei 15 Prozent Feuchtigkeit vorgenommen werden (die Blätter sind zu diesem Zeitpunkt abgestorben), um einem Befall mit Botrytis vorzubeugen. Ein
Nachtrocknen des Ernteguts ist auf jeden Fall ratsam, um gute Qualität des Ernteguts zu gewährleisten. Die Ernte kann mit dem Mähdrescher mit sogenannten „Schiffchen“ oder mit einem langsam laufenden Maisgebiss erfolgen. Die Trommeldrehzahl sollte auf 400 bis 500 Umdrehungen reduziert werden, damit die Körner nicht beschädigt werden. Der Dreschkorb sollte weit offen sein, damit die Kerne optimal „herausgerieben“ werden. Die Windeinstellung hängt von der Feuchtigkeit des Ernteguts ab.
Besonderheiten
Da die Sonnenblume eine Keimruhe hat, keimen die Samen erst im Frühjahr. Hier hat sich als Nachfrucht Kleegras bewährt, um einen Durchwuchs der Sonnenblume zu verhindern. Ist der Vogelfraß beim Anbau vor der Ernte problematisch, kann durch Raubvogeldrachen (öfters umstellen, damit kein Gewöhnungseffekt eintritt) Abhilfe geschaffen werden.
Petra Doblmair ist Bioreferentin in der LK Oberösterreich.
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Tief war gestern
Die Landwirtschaft kämpft mit Zielformulierungen wie Erosionsschutz, Reduktion von Pflanzenschutzmitteln, Vermeidung von CO2-Emissionen und Verbesserung der Nachhaltigkeit an breiter Front. Davon betroffen sind auch die Anforderungen an die Bodenbearbeitungstechnik. Flach arbeitende Geräte genießen deshalb viel Zuspruch.
Von Ruedi Hunger
Bei der Bodenbearbeitung und bei der Landtechnik gibt es Trends, bei denen sich die Frage stellt, was war zuerst: Das Angebot oder das Bedürfnis? Ein Trend kann gut oder weniger gut sein, jedem Trend zu folgen, könnte selbst bei der Bodenbearbeitung schwierig sein und bei der Mechanisierung teuer werden. Die Landtechniktrends für das Jahr 2025 lauten: Digital, emissionsarm, bodenschonend.
Ökologisierung als Treiber?
Um beim bodenschonenden Landtechniktrend zu bleiben, es ist interessant, die Hintergrün-
de für „flach und flacher“ zu beleuchten. Die Gründe sind vielfältig, sie lassen sich aber aus dem Trend zur Ökologisierung
ablesen. Resistenzen gegenüber chemischen Wirkstoffen und ganzen Wirkstoffgruppen, auslaufende Zulassungen, kom-
plexe und künftig wohl noch zeitaufwendigere Zulassungsverfahren für neue Wirkstoffe fordern Alternativen. Zusätzlich werden sowohl konventionell wie ökologisch wirtschaftende Landwirtschaftsbetriebe in ganz Europa durch zunehmende Klimaveränderungen und eine abnehmende Akzeptanz des chemischen Pflanzenschutzes vor neue Herausforderungen gestellt. Nährboden genug, damit nach neuen Möglichkeiten bei der Bodenbearbeitung gesucht wird.
ZentimeterArbeit
Abgesehen von den obersten Zentimetern bleibt bei der fla-
14 ackerbauprofi 1/2023 B ODENBEARBEITUNG Fotos: © Hunger, Väderstad
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spezielle Design dieser Zinken erlaubt auch bei Ernterückständen ein verstopfungsfreies Arbeiten.
chen Bearbeitung (auch schälen) der darunterliegende Boden unbearbeitet. Das heißt, die Tragfähigkeit und die Bodenstruktur bleiben erhalten. Das ist gut für einen intakten Luft- und Wasserhaushalt. Die Stoppeln werden oberflächlich eingearbeitet, haben folglich neben Boden- auch Sauerstoffkontakt, damit beschleunigt sich der Abbauprozess. Es kommt dazu, dass bei flacher Bearbeitung keine starke Durchlüftung der tieferen Bodenschichten erfolgt und damit weniger Humusabbau und Nährstoffverluste entstehen. Bei den Zinkengeräten kommt der bekannte S-Zinken oder ein Zinken aus Quadratprofil bzw. Blattfederprofil zum Einsatz. Damit ein ungestörter Materialab- und -durchfluss sichergestellt wird, gibt es auch Zinken mit einem speziellen Design.
Es gibt auch Herausforderungen
Es ist wesentlich einfacher, mit einem Gerät tief zu arbeiten, als gleichmäßig flach! Diese Erfahrung hat jeder Fahrer bei der Bodenbearbeitung schon gemacht. Voraussetzung für eine flache oder gar ultraflache Bearbeitung ist deshalb ein
geeignetes Gerät, das mit den richtigen Werkzeugen bestückt ist. Bei Arbeitstiefen unter 5 cm muss die Schar sicher in den Boden einziehen. Wichtig ist zudem, dass eine Schar (Verschleißteil) über praktisch die ganze Standzeit (Nutzungsdauer) mindestens annähernd die volle Arbeitsbreite behält. Dies schaffen die Hersteller dank aufgelöteten Hartmetallen. Eine zusätzliche Herausforderung sind Ackeroberflächen,
die nicht eben sind. Ist dies der Fall, können sie nicht gleichmäßig flach bearbeitet werden. Es braucht also gewisse „Vorleistungen“ in Form von sorgfältiger Bodenbearbeitung, Saatbeetvorbereitung und Rückverfestigung bei der Vorkultur. Eine weitere Herausforderung ist das Einarbeiten einer Gründüngung. Dazu ist eine Arbeitstiefe zu wählen, die genügend Erde locker macht, damit das Pflanzenma-
terial auch den für die Rotte notwendigen Bodenkontakt bekommt.
Eine dauernde Herausforderung bei der flachen, herbizidlosen Bodenbearbeitung sind die Wurzelunkräuter. Da gilt es, die richtige Schnitttiefe zu wählen bzw. zu finden, um sie zu dezimieren und nicht noch zu fördern.
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Ruedi Hunger ist Landtechnikjournalist in der Schweiz.
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Mit welchem System den Mais aussäen?
In den letzten Jahren machen verschiedene neue Aussaatsysteme für Mais von sich reden. Die Anbieter werben mit zum Teil deutlichen Mehrerträgen gegenüber der etablierten Einzelkornsaat mit 75 cm Reihenabstand.
Von Karl Gerd Harms
Die Landwirtschaftskammer Niedersachsen legt regelmäßig Exaktversuche zur Aussaattechnik an, in denen verschiedene Aussaatverfahren mit dem bestehenden Stand der Technik verglichen wird. Nachfolgend werden die Ergebnisse und Erfahrungen zur Drilltechnik von Mais vorgestellt. Mais wird hierzulande in der Regel in Einzelkornsaat (EK) mit 75 cm Reihenabstand ausgesät. Eine Unterfußdüngung mit einem Phosphatdünger gilt dabei in vielen Regionen als Standardmaßnahme; jedoch nimmt die Bedeutung dieser in der Praxis immer weiter ab, da die P-Bilanzen vieler maisanbauender Betriebe aufgrund der vorhandenen Wirtschaftsdünger eine mineralische P-Düngung schwierig machen. Im Bereich der Aussaattechnik wurde in den letzten Jahren viel geforscht, probiert und entwickelt, so dass den Landwirten heute verschiedene Systeme zur Verfügung stehen.
EKEngsaat
Alternativ zur 75 cm-Einzelkornsaat steht bereits seit Jahr-
zehnten die Maisengsaat zur Verfügung. Durch diese wird der Standraum für die Einzelpflanze deutlich optimiert und die intraspezifische Konkurrenz des Maises um Wasser und Licht reduziert. Von Engsaat spricht man im Allgemeinen bei Reihenweiten von 30 bis 45 (50) cm, wobei im Idealfall eine Gleichstandssaat erreicht wird, so dass alle Nachbarpflanzen gleich weit entfernt sind. Durch die Engsaat wird ein früherer Reihenschluss und somit eine
geringere Evaporation (unproduktive Verdunstung aus dem Boden) erreicht; eine leicht verbesserte Unterdrückung der Spätverunkrautung kann ebenfalls beobachtet werden. Die Ertragsvorteile lassen sich nicht immer statistisch absichern, jedoch ist ein Ertragsvorteil häufig messbar und kann im Durchschnitt mit um die 5 Prozent erwartet werden. Dies belegen sowohl aktuelle (siehe Grafik) als auch frühere Versuchsreihen. Qualitative
Einbußen bei Energiedichte und Stärkegehalt wurden nicht festgestellt. Die positiven Effekte der Engsaat wurden sowohl beim Einsatz von Unterfußdünger als auch in Vergleichen ohne Unterfußdünger erzielt.
Drillssaat ohne Saatgutvereinzelung
Die Aussaat in Doppelreihen ist erst seit einigen Jahren in den Fokus der Untersuchungen gerückt. Hierbei wurden
16 ackerbauprofi 1/2023 M AISANBAU Foto: © Harms
Abb. 1: Verschiedene Einzelkorn-Aussaatsysteme im mehrjährigen Vergleich zeigten Ertragsvorteile bei Maisengsaat. Eine Tiefenlockerung bringt nicht in jedem Jahr und auf jedem Standort Ertragseffekte.
anfangs Drillmaschinen für Getreide entsprechend umgerüstet. Es wurden Versuche mit unterschiedlichen Reihenweiten der Doppelreihen gefahren. So wurden je nach Hersteller und Reihenabständen Doppelreihen mit 45, 50, 60 und 75 cm über mehrere Jahre und Standorte geprüft. Die eingesetzten Getreidedrillen verfügten über Zweitanksysteme
und wurden mit mineralischem Unterfußdünger eingesetzt, ebenso die Vergleichsvarianten, die in Einzelkornsaat angelegt wurden.
Bei diesen Drillsaatversuchen ohne Vereinzelung des Saatguts wurden mit der mechanischen Saatgutdosierung für jede Reihe in etwa gleiche Erträge wie mit der Standard-Einzelkornsaat erzielt,
Abb. 2: Die Saatbanddüngung (SBD) kann bei ausreichendem Phosphatgehalt die Wirkung einer moderaten Unterfußdüngung ersetzen und so P-Bilanzen entlasten. Diesen Effekt erreicht die Unterfußdüngung mit Gülle jedoch ohne P-Zukauf.
unabhängig davon, welches Reihensystem gefahren wurde. Beim zentralen Dosiersystem mit einem Zellenrad und pneumatischer Saatgutzuführung lag das Ertragsniveau aller Aussaatvarianten im mehrjährigen Durchschnitt deutlich unter dem der Standard-Ein -
zelkornsaat mit 75 cm Reihenweite.
Die Saat von Mais unter Nutzung aller Drillreihen von Getreidedrillmaschinen wurde in diesem Zusammenhang ebenfalls über mehrere Jahre getestet. Dieses Verfahren der zufälligen Saatgutverteilung ist jedoch kaum in der
M AISANBAU
Lage, an die Erträge der Einzelkornsaat heranzukommen, Ertragseinbußen von mehr als 5 Prozent allein durch den Faktor „Sätechnik“ wurden hier festgestellt und machen den Einsatz von Getreidesätechnik unwirtschaftlich.
Denkbar ist jedoch, dass die Drillsaat Vorteile bei hohem Wilddruck durch z.B. Fasane, Krähen oder Wildschweine hat. Jedoch dürften diese bestenfalls so lange anhalten, bis der Mais aufgelaufen und damit für das Wild sichtbar ist.
Maishits
EKDoppelreihenaussaat
Seit ein paar Jahren ist das Thema Doppelreihenaussaat mit Einzelkornsämaschinen in 75 cm Reihen auch in Deutschland angekommen. Nicht nur ein namhafter hiesiger Hersteller bietet dieses System an, auch Maschinen aus Übersee sind auf hiesigen Äckern zu finden. Durch das „Auflockern“ des Bestands innerhalb der Reihe sollen bei diesem Verfahren ähnliche Effekte wie bei der standraumoptimierten Engsaat
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erreicht werden. Versuche der LWK Niedersachsen zur Doppelreihen-Einzelkornsaat wurden mit verschiedenen Maschinen angelegt, die Ergebnisse lagen hierbei auf vergleichbarem Niveau mit dem Standardverfahren. Mehrerträge oder Qualitätsunterschiede konnten nicht regelmäßig nachgewiesen werden (siehe Abb. 1). Für den mechanischen Pflanzenschutz mit der Reihenhacke ist ein Doppelreihenbestand bislang eine Herausforderung, da der schmale Zwischenreihenbereich nicht erfasst wird. Aufgrund der zunehmend eingeschränkten Zulassungssituation bei Herbiziden sollte dieser Aspekt wohl bedacht werden. Vorteile kann die Kombination von Doppelreihen mit Gülleunterfußdüngung haben, da hierbei keine Maisreihe direkt über dem Gülleband angelegt wird. Jedoch muss die Spurgenauigkeit noch höher sein als bei anderen Saatverfahren, um einen gleichmäßigen Abstand aller Pflanzen zum Düngerband zu gewährleisten. Vor diesem Hintergrund ist diese Technik besonders in Kombination mit der Gülleausbringung in einem Arbeitsgang interessant.
Dammsaat
Nicht neu, aber wieder häufiger anzutreffen, ist die Aussaat von Mais auf Dämmen. Hierbei gibt es aktuell zwei Gerätetypen: Eine leichtere Ausführung und eine schwerere mit integrierter Tiefenlockerung. Beiden gemein ist die Kombination aus Dammformer und Einzelkornlegemaschine. Landwirte, die Dammtechnik einsetzen, berichten von positiven Effekten durch die Tiefenlockerung und eine bessere Bodenerwärmung in den Dämmen. Auf einigen Betrieben wird daher Dammsaat regelmäßig eingesetzt.
Ein Vorteil bei Untergrundverdichtungen oder Sperrschichten ist, dass die Tiefenlockerung in einem Arbeitsgang mit der Aussaat erledigt werden kann und die Flächen im Anschluss längere Zeit nicht wieder befahren werden müssen. Dadurch wird die Wasserführung des Bodens nachhaltig verbessert. Der Gefahr von Staunässe wird vorgebeugt und gleichzeitig wird eine tiefere Durchwurzelung des Bodens ermöglicht. Die Rückverfestigung des Saathorizonts ist jedoch besonders bei schweren Böden und sehr trockenen Aussaatbedingungen schwierig; gelingt sie nicht ausreichend, kommt es zu Auflaufproblemen infolge eines zu trockenen Oberbodens.
Auch dieses Verfahren wird von der LWK Niedersachsen geprüft. Bei den bisherigen Versuchen wurde der Gerätetyp mit Tiefenlockerung eingesetzt. Einen deutlichen Ertragsvorteil gab es bislang nur in einem Versuch. Es kann davon ausgegangen werden, dass dieser auf die Effekte der Tiefenlockerung zurückzuführen ist. Um dieser Frage weiter nachzugehen, werden seit mehreren Jahren Varianten in Normalsaat mit Tiefenlockerung (TL) angelegt. Häufig werden die relativ hohen Kosten des Dammsaatverfahrens bei gleichzeitig geringer Flächenleistung durch niedrige Fahrgeschwindigkeiten und geringe Arbeitsbreiten als Nachteil genannt; hierbei sollte allerdings der Arbeitsschritt der Tiefenlockerung immer mitbewertet werden. Auf relativ feuchten Grenzstandorten hat Mais auf Dämmen den Vorteil, dass sich stauendes Oberflächenwasser zuerst zwischen den Dämmen sammelt und er somit nicht im Wasser steht. Das vermeidet Sauerstoffmangel im Wurzelraum.
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Aussaatgeschwindigkeit
Die meisten Geräte und Säverfahren punkten auch in Bezug auf Flächenleistung bei gleichzeitig guter Saatgutablage. Während in früheren Zeiten Mais mit 6 bis 8 km/h Arbeitsgeschwindigkeit ausgesät wurde, um ein Verrollen des Saatguts in der Saatrille zu verhindern und die Saattiefe exakt einhalten zu können, gibt die heutige Technik vielfach mehr her. Moderne Maschinen befördern die Saatkörner mittels Überdrucksysteme in die Säaggregate. Dort wird das Saatgut über „Schussrohre“ direkt unter eine in der Saatrille laufende Fangrolle geblasen, von dieser fixiert und in die Erde gedrückt. Durch dieses Verfahren der Saatgutförderung ist eine sehr viel präzisere Ablage möglich, die auch bei höheren Geschwindigkeiten noch exakt arbeitet.
In Kombination mit hohen möglichen Schardrücken und Tiefenführungsrollen neben den Säscharen sind so unter guten Aussaatbedingungen Arbeitsgeschwindigkeiten bis 15 km/h und mehr möglich.
Systeme zur Startdüngung
Neben den verschiedenen technischen Möglichkeiten zur Aussaat stellt sich bei Mais je nach Anbauregion auch die Frage nach einer geeigneten Startdüngung zur Ertragsabsicherung unter kühlen Wachstumsbedingungen.
Hier war in der Vergangenheit eine mineralische Unterfußdüngung mit einem NP-Dünger mit einer Dosierung von mindestens 20 kg/ha wasserlöslichem Phosphat die Standardmaßnahme. Diese Startdüngung bewirkt gerade unter kühlen Witterungsbedingungen in
der Jugendentwicklung einen besseren Kolbenansatz und führt in der Folge zu höheren Erträgen und Qualitäten. Damit einher geht eine zügigere und wüchsigere Jugendentwicklung der Maispflanzen. Die Bestände gelangen dadurch früher in die generative Phase und erreichen somit früher die Erntereife. Ein Verzicht auf die Unterfußdüngung bedeutet somit, dass frühreifere Sorten angebaut werden sollten. Bei Körnermais führt die Unterfußdüngung zu niedrigeren Trocknungskosten, da geringere Restfeuchtegehalte durch die beschriebenen Effekte erreicht werden. Durch die aktuellen rechtlichen Rahmenbedingungen der Düngeverordnung ist es vielen Mais anbauern kaum mehr möglich, eine Unterfußdüngung einzusetzen, ohne im Gegenzug in diesen Betrieben häufig vorhandene Wirtschafts-
dünger abgeben zu müssen. Hier sind aktuell Alternativen zur mineralischen P-Unterfußdüngung gefragt.
Seit einigen Jahren werden vermehrt sog. Mikrogranulatdünger angeboten, die als Saatbanddüngung, also in der Saatrille, in relativ geringen Mengen appliziert werden. Technisch ist dies sogar vorteilhaft, da die Düngerschare und -tanks auf den Sämaschinen überflüssig und durch einen wesentlich kleineren Granulatstreuer ersetzt werden. Jedoch sind diese Spezialdünger auch deutlich teurer als übliche Unterfußdünger.
Aus pflanzenbaulicher Sicht ist die Saatbanddüngung nicht gleichzusetzen mit einer Unterfußdüngung. Erster eindeutiger Unterschied ist die Düngerablage.Während die Maiswurzeln auf ein Unterfußdüngerdepot zuwachsen, welches sich unterhalb des Saathorizonts
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befindet, liegen bei der Saatbanddüngung die Nährstoffe in deutlich geringerer Konzentration nur in Saattiefe; pflanzenverfügbar sind diese nur bei ausreichender Bodenfeuchte auf dieser Ebene.
Die Versuchsergebnisse und Wachstumsbeobachtungen der letzten Jahre legen nahe, dass auch bei diesen Spezialdüngern, die häufig zusätzlich Nährstoffe wie Zink, Mangan, Bor und andere Nährstoffe enthalten, insbesondere das Phosphat positiv auf die Jugendentwicklung wirkt. Für eine akzeptable Düngewirkung sind Mengen von ca. 10 kg/ ha Phosphat notwendig, wodurch die betrieblichen Nährstoffbilanzen gegenüber der klassischen Unterfußdüngung immerhin etwas entlastet werden.
Betriebe mit hohem Wirtschaftsdüngeraufkommen und dementsprechend ausgereizten P-Bilanzen erzielen durch die Unterfußapplikation von Gülle und den vollständigen Verzicht auf mineralische P-Dünger die höchste Bilanzentlastung bei gleichzeitig sehr guter Düngewirkung und Nährstoffeffizienz. Das gilt sowohl für Phosphat als auch für Stickstoff.
PKonzentration ist wichtig für Jugendentwicklung
Entscheidend ist bei einer Startdüngung zur Förderung der Jugendentwicklung jedoch nicht die absolute Phosphatmenge pro Hektar, sondern die sich aus dem Reihenabstand und der Applikationstechnik ergebende Phosphatkonzentration in der Nähe der Maispflanzen. Aktuell arbeiten mehrere Hersteller an einer Technik, die erforderliche P-Konzentration durch eine punktgenaue Düngerapplikation in definiertem Abstand zum Saatkorn zu
erreichen. Damit könnte der P-Düngeraufwand ebenfalls deutlich reduziert werden. Die Entwicklungen, die hierzu vorgestellt wurden, umfassen dabei sowohl feste und flüssige Mineraldünger für die Unterfußanwendung als auch Flüssigdünger für die Saatbandanwendung.
Eine solche „auf den Punkt“ arbeitende Technik verspricht gute Effekte, wie sie von der klassischen Unterfußdüngung bekannt sind, jedoch mit deutlich weniger Düngemittelaufwand und entsprechend entlasteten Nährstoffbilanzen. Gleichzeitig ermöglichen Verfahren der Einzelpflanzendüngung flexiblere Reihenabstände, ohne dass dadurch die Nährstoffkonzentration und damit der Unterfußdüngungseffekt sinkt.
Fahrspureffekte nicht unterschätzen
Ein Problem, welches insbesondere bei nicht optimalen Saatbedingungen deutlich wird, bleibt jedoch: Die Maisreihen in der Schlepperspur. Vielfach werden zur Maisaussaat schwere Schlepper eingesetzt, nicht selten ausgestattet mit Düngertank im Fronthubwerk und vollkommen überflüssigen Radgewichten an der Hinterachse. Die Verdichtungen durch den Säschlepper sind bei noch feuchten Bedingungen im Untergrund häufig lange an den Beständen erkennbar. Hier kann auch der Einsatz einer Reifendruckregelanlage schnell an seine Grenzen kommen.
Die Ertragseinbußen auf die Maisreihen, die in der Schlepperspur gesät werden, sind nicht zu unterschätzen und mitunter gravierend. Dieses Problem wird in der Praxis viel zu häufig ignoriert, könnte jedoch leicht umgangen werden.
Möglichkeiten hierzu bieten sich durch angepasste Reifenund Spurbreiten sowie durch den Einsatz von Zwillingsreifen mit Abstandstrommel (Kartoffelbereifung) an. Je nach Reihen- und Spurweite können sich aus diesen Anforderungen ungerade Reihenzahlen für die Sämaschine ergeben, was für den Mais und auch für die Erntetechnik kein Problem darstellt. Eine weitere Option sind Verschieberahmen an der Dreipunktaufnahme, so dass die Sämaschine außermittig geführt wird. Für beide Systeme liegen gute Praxiserfahrungen vor. Denkbar wäre auch ein abweichender Reihenabstand im Bereich der Fahrspuren. Ein Verschieben der Säaggregate auf dem Hauptrahmen würde zwar das Bild eines gleichmäßigen Pflanzenbestands etwas stören, den Maisertrag aber wohl eher positiv beeinflussen. Für die Landwirte und Lohnunternehmer stellt sich hier die Frage nach der Priorität.
Gute und präzise arbeitende Technik allein genügt nicht immer, um das Ertragsoptimum zu erzielen. Es bedarf der gesamten Betrachtung der Anbausysteme. Diese schließt selbstverständlich auch die Bodenbearbeitung vor der Saat mit ein.
Fazit
In den vergangenen gut 10 Jahren haben technische Weiterentwicklungen die Aussaattechnik für Mais deutlich verändert. Heute ist es mit modernen Geräten unter guten Aussaatbedingungen möglich, Mais mit etwa doppelter Arbeitsgeschwindigkeit auszusäen. Gleichzeitig wurden die Arbeitsbreiten weiter gesteigert, so dass deutlich höhere Flächenleistungen bei der Aussaat erreicht werden.
Die Standraumverteilung bei Mais wurde bereits in den
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neunziger Jahren mittels Engsaatgeräten erfolgreich optimiert. Heute wird versucht, diese Effekte auch mit Doppelreihenaussaat zu erzielen. Dieses Ziel scheint sich jedoch nicht ohne weiteres erreichen zu lassen, da die Pflanzen innerhalb der Doppelreihe hierfür noch zu eng zu stehen scheinen.
Auch wurde und wird von Seiten einiger Landtechnikhersteller versucht, Mais in Drillsaat zu säen, was eine verbesserte Auslastung der Getreidesätechnik bedeuten würde. Hierzu gibt es verschiedene Ansätze in der Gestaltung der Reihenabstände. Die Versuchsergebnisse der Landwirtschaftskammer Niedersachsen belegen hinsichtlich dieser Bestrebungen jedoch die Überlegenheit der Einzelkornsaat insbesondere gegenüber pneumatisch arbeitender Getreidesätechnik.
Mit dem Revival der Dammsaat sollen neben der verbesserten Bodenerwärmung zum Teil auch Tiefenlockerungseffekte erzielt werden. Eine entsprechend tief lockernde Technik mit Dammformung und Sätechnik ist heute verfügbar und findet besonders auf Grenzstandorten Anklang. Die Tiefenlockerung macht jedoch dieses Verfahren auch für andere Standorte interessant.
Die Entwicklungen im Düngerecht machen derweil vielen Maisanbauern Sorgen, denn die Unterfußdüngung mit phosphorhaltigen Düngern wird vielfach zu einem Bilanzproblem. Alternativen bestehen bereits in der Reduzierung der P-Mengen mittels Saatbanddüngung mit Mikrogranulatdügern oder im Ersatz der mineralischen durch eine organische Unterfußdüngung mit betriebseigenen Wirtschaftsdüngern.
Entwickelt wird derzeit die Punktdüngung zu jedem einzelnen Maiskorn, wodurch die P-Konzentration nicht mehr von den Reihenweiten abhängen würde und die P-Menge darüber hinaus deutlich reduziert werden könnte. Es bleibt spannend, welche technischen Entwicklungen rund um die Maisaussaat noch auf uns zukommen. Mit den derzeit sich abzeichnenden und z. T. bereits vorhandenen Innovationen ist ein erfolgreicher und zukunftsorientierter Maisanbau auf jeden Fall möglich. Gleichzeitig sollte nicht vergessen werden, in der Verfahrenskette rund um die Aussaat und Jugendentwicklung mögliche Schwachstellen zu analysieren und auszumerzen.
Karl Gerd Harms, Fachberater Mais, Landwirtschaftskammer Niedersachsen, Deutschland
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Sojabohne: Sortenratgeber 2023
Sojabohne hat sich von einer
zu Getreide und Mais seit den späten 1980er Jahren mittlerweile zur viertgrößten Ackerkultur der Anbaufläche entwickelt. Im Jahr 2022 wurden in Österreich über 93.000 ha mit Sojabohne ausgesät.
Von Klemens Mechtler
Sojabohne benötigt ausreichend Wasser, insbesondere ab dem Ansetzen der ersten Hülsen und danach über die gesamte Phase der Hülsenfüllung. Die Sommertrockenheit 2022 drückte demnach das Ertragsniveau im Osten um ca. 25% bis 30%. Der Durchschnittsertrag im gesamten Sojabanbaugebiet lag 2022 bei 26,6 dt/ha ge-
genüber 30,6 dt/ha in 2021 (Statistik Austria). Hitze bis ca 35 °C wird dagegen vergleichsweise gut vertragen. Der heimische Sojaanbau bietet eine gute Antwort auf aktuelle Anforderungen wie hohe Düngerpreise, Reduktion des Pestizideinsatzes, Ausweitung des Bioanbaus oder die Verringerung der Abhängigkeit von Sojaimporten aus
Übersee. Langfristig kann man in Gebieten mit ausreichend Niederschlägen, aber für wärmeliebende Kulturarten bislang zu kühler Witterung, Sojabohne zu den Gewinnern des Klimawandels zählen. Frühere Bodenerwärmung und mildere Herbsttemperaturen erlauben den Anbau späterer Sorten mit höherem Ertragspotenzial.
Zunehmend bedeutend
Unterstützt wird der Anbau der Sojabohnen auch durch ihre zunehmende Bedeutung als heimischer Nahrungsmittelrohstoff. Die züchterische Bearbeitung in Europa wurde intensiviert, vor allem auch in Österreich. Aktuell befinden sich 88 Sojabohnen-Sorten auf der österreichischen Sortenliste, die sich in Jugendentwicklung, Reifezeit, Standfestigkeit, Krankheitseigenschaften, regionalen Ertragsleistungen und in ihren Qualitätsprofilen – hoher Protein- oder Ölgehalt – unterscheiden.
Erläuterungen zu Tabellen 1a bis d: Niedrige Noten bedeuten eine geringe Ausprägung und hohe Noten eine starke Ausprägung der Eigenschaft – unabhängig davon, ob dies bei dem betreffenden Merkmal günstig ist oder nicht. Sämtliche Eigenschaften aller Sorten sind im interaktiven Tool „Sortenfinder“ unter www.ages.at/service/servicelandwirtschaft/agrar-online-tools/sortenfinder sowie in der Österreichischen Beschreibenden Sortenliste 2023 abrufbar.
1 = sehr gering ausgeprägt, d. h. sehr frühreif, sehr kurzwüchsig, sehr geringe Lagerneigung (sehr gute Standfestigkeit), sehr geringer Kornausfall, sehr geringe Krankheitsanfälligkeit, sehr geringe Erträge, sehr geringe Tausendkornmasse, sehr geringer Rohprotein- bzw. Ölgehalt 9 = sehr stark ausgeprägt, d. h. sehr spätreif, sehr langwüchsig, sehr starke Lagerneigung (sehr geringe Standfestigkeit), sehr starker Kornausfall, sehr hohe Krankheitsanfälligkeit, sehr hohe Erträge, sehr hohe Tausendkornmasse, sehr hoher Rohprotein- bzw. Ölgehalt.
Tab. 1a: Merkmalsausprägung der 0000-Sojabohnen-Sorten gemäß Österreichischer Beschreibender Sortenliste
In Ostösterreich hat Biosojabohne bereits eine größere Ausdehnung erreicht als der konventionelle Anbau. Biosaatgut steht für eine ganze Reihe von Sorten aus verschiedenen Reifegruppen. Aktuelle Informationen zur Verfügbarkeit von Biosaatgut für einzelne Sorten können unter https://www.ages.at/service/ service-landwirtschaft/agrar-online-tools/bio-saatgutdatenbank/ abgefragt werden. Bei dem hohen Bioanteil im Trockengebiet sind eine rasche Jugendentwicklung mit schnellem Reihenschluss
22 ackerbauprofi 1/2023 S ORTENRATGEBER
ehemaligen Alternativkultur
SOJABOHNE R E if E g R upp E 0000 Sorte, Züchterland Zulassungsjahr Blütenfarbe 1) Nabelfarbe 2) Jugendentwicklung Reifezeit Wuchshöhe Lagerung Kornausfall p eronospora Sclerotinia Bakteriosen Virosen Samenflecken Kornertrag Rohproteinertrag Ölertrag Tausendkornmasse Rohproteingehalt Ölgehalt Tiguan, CH 2014 v g 6 1 3 5 5 6 3 6 4 4 1 1 2 5 5 7 Tundra, CDN 2012 v g 7 1 2 4 3 7 2 7 5 3 1 1 1 4 4 3 v = violett, g = gelb
und eine zumindest mittlere Wuchshöhe für eine anhaltende Bodendeckung, Beikrautunterdrückung und ausreichende Hülsenansatzhöhe von Vorteil. In den niederschlagsreicheren Anbaulagen sind eine gute Standfestigkeit, Widerstandsfähigkeit gegenüber der Sklerotinia-Krankheit und die rechtzeitige Abreife wichtig.
Die amtlichen Sortenwertprüfungen werden bei Sojabohne in Versuchsserien für die Reifegruppen 000, 00 und 0 durchgeführt. Die relevanten Anbauregionen sind in den Ertragstabellen ausgewiesen. Die Sortenunterschiede innerhalb einer Reifegruppe liegen bei 7 bis 10 Tagen bei durchschnittlicher Abreifewitterung, in einem feuchten Herbst kann diese Zeitspanne auch deutlich länger werden.
Sortenentwicklungen
Die Neuregistrierungen sowie aktuelle Sorten werden getrennt nach Reifegruppen in ihren Leistungen und Wertmerkmalen beschrieben.
000Reifegruppe
Agneta (Reife 2) mit rascher Jugendentwicklung reift als frühe 000-Sorte ähnlich wie Stepa und noch vor Abaca oder Paprika. Bei mittlerer Wuchslänge ist Agneta gut standfest. Peronospora schädigt wenig. Bakteriosen können stärker auftreten. In den Ertragsmerkmalen werden Abaca und Paprika nicht erreicht, Stepa bei gleicher Reifezeit aber übertroffen. Akuma ist in der Abreife Aurelina vergleichbar. Die raschwüchsige Sorte ist bei mittelkurzem Wuchs gut standfest. Akuma mit mittelhohem Proteingehalt überzeugt ertraglich vor allem im Alpenvorland, entspricht aber auch in den südlichen Anbaulagen.
Ein sehr ähnliches Abreifeverhalten zeigt Noa, ebenso raschwüchsig bei mittlerem Wuchs und guter Standfestigkeit. Die Anfälligkeit für Bakteriosen ist höher. Noa brach-
te vor allem im Alpenvorland überdurchschnittliche Kornerträge, die auch im sommertrockenen Jahr 2022 realisiert wurden, bei mittleren Erträgen in Südostösterreich.
Axioma mit rascher Jugendentwicklung reift als späte 000-Sorte ähnlich ab wie Acardia, RGT Salsa oder Sahara. Die kurzwüchsige Axioma besticht durch ihre ausgezeichnete
3 – 5 – 4 6 6 6 5 4 6
Akuma, A 2022 v g 7 3 4 3 – 4 – 4 – 2 6 7 6 5 6 5 Alicia, A 2019 v s 7 4 4 4 2 2 3 4 3 2 6 6 6 6 4 5
Amadea, A 2015 v g 6 4 5 5 2 3 3 4 3 3 4 5 5 4 4 6 Amandine, CH 2012 v g 6 3 5 4 4 3 3 5 4 3 3 3 4 3 5 6
Amiata, A 2019 v g 7 4 4 4 2 4 3 5 3 3 6 7 6 5 5 5 Ancagua, A 2021 v g 8 4 7 4 – 3 – 4 3 2 7 8 7 4 5 5
Apollina, A 2020 v g 6 4 6 4 – 3 – 4 3 4 7 7 6 7 5 5
Ascada, A 2021 v db 7 4 5 6 – 3 – 4 3 2 8 7 8 5 3 7
Aurelina, A 2018 v g 7 3 6 4 2 4 4 5 3 4 5 7 5 6 7 4
Axioma, A 2022 v g 7 4 3 2 – 3 – 4 3 2 6 6 6 2 5 6
Cordoba, CDN 2007 v g 5 4 5 6 3 3 3 4 4 3 3 2 4 5 3 5
ES Collector, f 2023 v g 5 4 5 2 – 2 – 4 3 2 6 6 6 4 5 5
ES Senator, f 2012 v g 6 4 5 4 2 4 3 4 4 3 4 4 4 4 5 6 galice, CH 2015 v db 5 4 3 4 3 3 4 4 5 3 4 4 5 5 4 8 gallec, CH 2003 v g 7 3 3 5 3 5 2 5 4 3 3 3 3 5 5 5
gL Melanie, A 2016 v g 6 2 3 3 2 4 4 5 4 3 3 3 4 3 5 5 Lissabon, CDN 2008 v g 5 3 3 3 2 5 3 5 4 5 3 3 4 3 4 6 Marquise, CH 2017 v g 8 3 4 5 2 2 4 5 4 2 4 5 5 5 5 6 Merlin, CDN 1997 v db 7 2 3 4 4 5 2 6 4 4 2 2 4 1 4 6 Naskia, CH 2018 v db 7 4 6 7 3 3 3 4 4 3 6 5 7 3 2 8 Noa, CH 2022 v g 7 3 5 3 – 4 – 6 – 3 6
ackerbauprofi 1/2023 23 S ORTENRATGEBER
if
Sorte, Züchterland Zulassungsjahr Blütenfarbe 1) Nabelfarbe 2) Jugendentwicklung Reifezeit Wuchshöhe Lagerung Kornausfall p eronospora Sclerotinia Bakteriosen Virosen Samenflecken Kornertrag Rohproteinertrag Ölertrag Tausendkornmasse Rohproteingehalt Ölgehalt Abaca, A 2019 v g 8 2 4 4 2 4 3 5 3 4 5 6 6 5 5 6 Abelina, A 2014 v db 7 2 5 6 3 5 3 6 4 4 3 3 4 2 4 7 Acardia, A 2018 v g 7 4 5 5 2 5 4 4 3 4 7 6 7 5 2 7 Achillea, A 2019 v g 7 4 3 2 2 3 4 4 3 2 6 7 6 5 6 5 Adelfia, A 2019 v g 7 4 3 3 3 2 4 4 3 2 7 7 7 5 5 6 Agneta, A 2022 v g 7 2 5 3 –
SOJABOHNE
R E
E g R upp E 000
6 6 4 5 5 Obélix, CH 2014 v hb 7 2 3 3 4 4 4 6 3 3 3 4 4 8 5 6 paprika, CH 2021 v g 7 2 4 2 – 2 – 4 3 3 7 7 7 2 4 8 protibus, CH 2015 v g 6 3 6 5 2 5 4 5 5 3 2 4 2 5 9 2 RgT Salsa, f 2019 v g 8 4 5 5 2 3 4 5 – 2 5 6 5 4 5 4 Sahara, f 2020 v g 8 4 5 4 – 4 – 5 – 3 6 7 6 3 6 4 Sirelia, f 2012 v s 6 3 4 5 3 4 3 5 4 3 3 4 4 4 4 6 Stepa, f 2020 v db 8 2 3 3 – 3 – 5 3 3 5 6 5 4 7 4 Sultana, f 2009 v db 5 3 3 4 3 4 4 5 4 3 3 4 4 5 6 5 Tofina, D3) 2019 v fs 6 3 4 2 3 5 4 5 – 3 3 4 3 8 7 4 Tourmaline, CH 2013 v db 6 4 4 5 2 3 5 5 4 3 4 4 5 4 4 6 Toutatis, CH 2016 v db 6 3 4 2 5 4 3 5 4 3 3 3 4 4 2 6 Viola, CDN 2015 v g 5 3 4 6 2 3 6 5 4 3 4 4 4 2 5 5 1) w = weiß, v = violett; 2) gr = grau, g = gelb, hb = hellbraun, db = dunkelbraun, fs = fast schwarz, s = schwarz 3) Gute Tofueignung Tab. 1b: Merkmalsausprägung der 000-Sojabohnen-Sorten gemäß Österreichischer Beschreibender Sortenliste
Standfestigkeit. Die Krankheitstoleranzen sind überwiegend gut ausgeprägt. Axioma überzeugt mit ihren Korn- und Proteinerträgen in beiden 000-Anbaulagen. Die Sorte ist sehr kleinkörnig.
7 6 7 3 2 4 4
8
6 5 5 Asuka, CDN
7 5 5 3 2 4 4
5 6 7 5 6 7 4 Atacama, A 2018 v g 7 6 5 3 2 4 3 3 3 5 7 8 7 6 5 5 Australia, A 2022 v g 7 6 8 4 – 2 – 3 3 5 8 8 8 7 4 6 Bettina, CDN 2016 v g 6 5 5 4 2 5 3 4 3 4 6 5 7 5 3 7 Christine, A 2007 v hb 6 6 8 8 2 6 4 4 2 – 3 3 4 3 3 6 Delphi pZO, D 2021 v db 7 6 8 4 3 2 5 3 3 2 8 8 7 5 4 5 ES Mentor, f 2010 v g 6 5 4 2 2 3 4 3 3 2 6 7 5 5 6 4 ES Tenor, f 2015 v hb 5 5 4 3 4 3 5 3 3 3 5 5 5 6 5 4 gL Hermine, A 2010 v fs 4 5 8 7 – 5 – 3 2 – 4 5 5 2 5 6 Jenny, CDN 2020 v g 7 5 5 3 – 3 3 4 3 4 6 7 4 6 8 2 Josefine, A4) 2006 w db 5 5 6 7 3 4 4 4 5 – 2 2 3 3 5 6 Kitty, CDN
ES Collector mit mittlerer Jugendentwicklung ist ebenso eine späte 000-Sorte mit sehr guter bis guter Standfestigkeit bei einer mittlerem Wuchshöhe. ES Collector verfügt über mittelgute bzw. gute Widerstandsfähigkeit gegenüber Bakteriosen und Virosen. Peronospora und Samenflecken traten nur in sehr geringem bis geringem Ausmaß auf. Die Sorte zeigte überzeugende Leistungen im Alpenvorland bei mittleren Erträgen in Südostösterreich.
Unter den früher gelisteten aktuellen 000-Sorten sind Abaca und Paprika raschwüchsige, trotz der frühen Reife (Note 2) ertragreiche Züchtungen. Paprika ist zudem gut standfest. GL Melanie, Obelix oder Stepa mit einer noch etwas früheren Abreife sind raschwüchsig, kompakt im Wuchs und standfest. Aurelina (Reife 3), länger im Wuchs, mittelgut standfest und mit hohem Proteingehalt, erreicht mittlere Kornerträge und überdurchschnittliche Proteinleistungen. Im späten 000-Reifebereich (Reife 4) ist das Sortenangebot vielfältig: Die rasch- und langwüchsige Ancagua ist mittelgut standfest und bringt sowohl im Alpenvorland als auch in Südostös -
24
profi 1/2023
ackerbau
SOJABOHNE R E if E g R upp E 00 Sorte, Züchterland Zulassungsjahr Blütenfarbe 1) Nabelfarbe 2) Jugendentwicklung Reifezeit Wuchshöhe Lagerung Kornausfall p eronospora Sclerotinia Bakteriosen Virosen Samenflecken Kornertrag Rohproteinertrag Ölertrag Tausendkornmasse Rohproteingehalt Ölgehalt Altona, A 2018 v g 6 6 7 4 2 3 4 3 3 4 8 7 8 5 4 7 Alvesta, A 2019 v g 7 6 7 3 2 3 4 4 3 2 7 7 7 6 5 6 Ameva, A 2022 v db
2
8
6
v
v
v
2020 v g 8 6 7 4 – 4 4 3 4 6 7 7 7 8 5 5 Korus, CDN 2011 v gr 6 5 5 2 2 5 5 4 4 4 4 6 4 4 8 3 Lenka, CDN 2015 v g 8 6 8 4 2 3 4 3 4 4 6 7 5 8 7 4 LiD Constructor, f 2022 v gr 7 5 6 4 – 3 – 4 2 2 7 7 7 3 4 5 Naya, CDN 2010 v g 6 6 4 2 3 4 3 3 5 5 5 6 5 6 5 6 Orakel pZO, D 2020 v db 7 6 9 5 – 3 6 3 2 2 8 8 7 6 5 5 p005A74, A 2019 v g 7 5 6 5 2 3 4 3 2 4 6 7 7 7 5 5 primus, CDN 2006 v g 6 5 5 3 – 4 – 4 6 – 2 4 2 8 8 3 RgT Satelia, f 2019 v g 8 5 5 4 2 4 5 5 3 2 7 7 7 4 6 6 RgT Siroca, f 2017 v g 6 5 4 2 2 3 5 4 3 2 5 6 5 5 6 4 Sigalia, f 2009 v s 6 5 6 4 2 3 6 3 3 2 6 6 6 6 5 5 Simpol, CH 2022 v db 7 5 5 3 – 3 – 4 2 2 7 7 7 3 4 5 Sonali, CDN 2017 w g 6 6 5 3 2 3 4 2 3 4 7 7 6 5 5 4 Supernova, f 2021 v db 7 5 6 3 2 4 6 4 2 2 6 7 5 3 8 3 SY Livius, CDN 2013 v g 7 5 5 4 2 3 4 4 3 3 5 6 5 5 5 6 1) w = weiß, v = violett; 2) gr = grau, g = gelb, hb = hellbraun, db = dunkelbraun, fs = fast schwarz, s = schwarz 4) Sorte mit geringerer Trypsininhibitoraktivität und dadurch besserer Proteinverdaulichkeit Tab. 1c: Merkmalsausprägung der 00-Sojabohnen-Sorten
und b: Erträge und Rohproteingehalte
Regionen, 2018
2022
7 5 4 2 – 4 – 4
3 7 7
6 4
Amonia, A 2020
g 7 6 7 5 – 4 5 4 3 2 7 7 7 4 5 5 Angelica, A 2017
g 7 6 8 5 2 3 5 3 3 4 7 7 7 6 5 6 Annabella, A 2021 v db 7 5 7 4 – 4 4 4 2 2 8 8 7 4 5 5 Artoga, A 2021
g
4 3 2 7
7
2015 v g
4 5
gemäß Österreichischer Beschreibender Sortenliste Abb. 1a
ausgewählter 000-Sojabohnensorten nach
bis
2a, b, c Erträge und Rohproteingehalte ausgewählter 00-Sojabohnensorten nach Regionen, 2018 bis 2022
terreich und Kärnten deutliche Ertragsfortschritte. Gleiches gilt für Ascada, allerdings ist ihre Standfestigkeit (Note 6) trotz kürzeren Wuchses schwächer und der Proteingehalt ist niedrig. Acardia, Adelfia oder Apollina mit raschem Jugendwachstum erreichen in beiden Anbaugebieten deutliche Mehrerträge, Adelfia und Apollina auch in der Proteinleistung, Acardia dagegen im Ölertrag. RGT Salsa ist sehr raschwüchsig bei mittlerer Wuchshöhe und Standfestigkeit.
Einen höheren Proteingehalt weisen in der 000-Reifegruppe z.B. Aurelina, Stepa oder besonders Tofina auf. Höhere Proteingehalte, gute Kornausbildung, heller Nabel und wenig Samenflecken sind wichtige Voraussetzungen für die Verwertung als Speisesoja.
Reifegruppe 00
In der Reifegruppe 00 gab es Ende 2022 vier Neuzulassungen. Ameva, LID Constructor und Simpol sind eher frühe 00-Sorte, Australia reift später, alle zeigen ein rasches Jugendwachstum. Die Sortenleistungen werden im 00-Anbaugebiet getrennt für das ober- und niederösterreichische Alpenvorland, für das pannonische Trockengebiet und für Südostösterreich einschließlich Kärntner Becken ausgewiesen. Ameva reift ähnlich wie P005A74. Die mittelkurze Sorte ist sehr gut bis gut standfest. Die Toleranzen gegenüber Peronospora und Bakteriosen sind gut bis mittel ausgeprägt. Virosenbefall war kaum zu finden. Ameva erreichte deutliche Mehrerträge im Alpenvorland bei ansonsten mittleren Ertragsleistungen. Bei dem mittelhohen Ölgehalt sind die Vorteile im Ölertrag noch deutlicher.
LID Constructor mit mittelhohem Wuchs, mittelguter Standfestigkeit und überwiegend günstigen Krankheitseigenschaften zeigte mittlere bis überdurchschnittliche Ertragsleistungen in allen drei
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if
E 0 Sorte, Züchterland Zulassungsjahr Blütenfarbe 1) Nabelfarbe 2) Jugendentwicklung Reifezeit Wuchshöhe Lagerung Kornausfall p eronospora Sclerotinia Bakteriosen Virosen Samenflecken Kornertrag Rohproteinertrag Ölertrag Tausendkornmasse Rohproteingehalt Ölgehalt Alameda, A 2021 v g 7 8 8 4 – 4 4 2 3 5 7 8 6 4 6 4 Albenga, A 2017 v g 6 7 7 3 2 4 4 3 3 4 6 7 6 6 5 4 Artesia, A 2021 v db 8 8 7 3 – 5 3 3 – 2 9 8 9 5 4 6 Aspecta, A 2020 v g 7 7 7 4 – 3 3 3 4 5 7 7 8 7 3 8 Avenida, A 2019 v g 7 7 7 4 – 4 3 3 3 5 7 7 7 7 4 6 Cypress, CDN 2019 w g 8 7 7 3 – 5 3 3 4 4 8 8 7 5 4 4 DH4173, CDN 2015 w g 7 8 8 4 – 3 4 2 3 5 7 7 7 6 4 4 Ezra, CDN 2019 v g 8 8 8 6 – 3 5 3 4 6 9 8 9 5 3 6 gL Leonie, A 2021 v db 6 8 9 4 – 3 2 2 2 2 8 7 8 2 3 5 gL Valerie, A 2021 v s 7 8 7 3 – 4 4 2 3 2 8 9 7 4 6 4 Kristian, A 2019 v g 7 7 8 5 – 3 3 3 3 6 8 7 9 8 3 7 SgSR picor, CDN 2016 v g 7 8 8 6 – 4 4 3 2 5 6 6 6 7 5 5 Tala, CDN 2017 v g 7 8 9 7 – 3 6 2 4 4 7 7 7 7 4 5 R E if E g R upp E i Asitka, CDN 2018 v hb 5 9 6 2 – 3 4 2 2 3 8 7 8 3 3 6 1) w = weiß, v = violett; 2) gr = grau, g = gelb, hb = hellbraun, db = dunkelbraun, fs = fast schwarz, s = schwarz Tab. 1d: Merkmalsausprägung der 0- und I-Sojabohnen-Sorten gemäß Österreichischer Beschreibender Sortenliste
SOJABOHNE
R E
E g R upp
Abb.
26 ackerbauprofi 1/2023 Sojabohne 000 – Ergebnisse von 2018 bis 2022 Sorte Reifezeit Kornertrag in Rel % proteinertrag in Rel % Rohproteingehalt, % TS Ölgehalt, % TS Prüfjahre Alpenvorland Südostösterreich, Kärntner Becken Alpenvorland Südostösterreich, Kärntner Becken Abaca 2 103 99 102 98 -0,7 +0,4 5 Agneta 2 101 95 97 91
2 paprika 2 109 102 104 98
3 Stepa 2 95 93 98 98 +1,5
3 Akuma 3 105 98 107 101 +0,8
2 Aurelina 3 99 99 103 104 +1,7
5 Noa 3 103 100 102 101 -0,3
2 Tofina 3 85 85 91 90
2 Acardia 4 106 107 99 98
5 Achillea 4 98 102 99 104
4 Adelfia 4 106 107 104 106
5 Alicia 4 99 99 96 98
2 Amiata 4 101 99 100 98
4 110
4 106 110
Ascada 4 113 108 107
4 103 105 101
ES Collector 4 103 100 100
RgT Salsa 4 97 97 96 97
Sahara 4 102 102 104
3 RgT
5 109 105 109 107 +0,1 +0,2 2 SY Livius1) 5 99 93 99 93 +0,3 +0,4 2 Standardmittel, dt/ha 44,4 41,7 16,7 14,9 abs. % 42,7 20,2 Versuchsstandorte Alpenvorland: Bad Wimsbach, Ritzlhof, Reichersberg, Melk, Grabenegg, Weghof, Wieselburg Versuchsstandorte Südostösterreich, Kärntner Becken: Gleisdorf, Hörzendorf 1) Reifegruppe 00 Tab. 2a: Korn-, Rohproteinertrag, Öl- und Rohproteingehalt (in der Trockensubstanz) von 000-Sojabohnen-Sorten Sojabohne 00 – Ergebnisse von 2018 bis 2022 Sorte Reife Kornertrag in Rel % Rohproteinertrag in Rel % Rohproteingehalt, % TS Ölgehalt, % TS Prüfjahre p annonisches Trockengebiet Alpenvorland Südostösterreich, Kärntner Becken p annonisches Trockengebiet Alpenvorland Südostösterreich, Kärntner Becken Ameva 5 99 108 101 98 106 98 -0,9 +0,7 2 Annabella 5 104 105 102 102 103 103 -0,3 +0,1 3 ES Mentor 5 91 91 86 96 94 88 +1,3 -0,7 2 Jenny 5 87 94 94 98 103 104 +3,9 -2,3 2 LiD Constructor 5 99 102 102 99 99 99 -0,9 +0,1 2 p005A74 5 98 98 98 98 98 98 ±0,0 ±0,0 5 RgT Satelia 5 99 96 94 102 96 96 +0,8 +0,2 2 RgT Siroca 5 92 89 90 95 93 93 +1,8 -0,7 3 Simpol 5 100 105 101 99 101 96 -1,2 -0,3 2 Supernova 5 93 95 94 101 102 100 +3,0 -1,9 3 Altona 6 103 105 102 99 102 98 -1,6 +0,9 4 Alvesta 6 100 101 105 100 101 105 +0,1 +0,3 5 Amonia 6 103 99 102 103 98 102 -0,1 ±0,0 3 Angelica 6 99 103 99 98 101 98 -0,3 +0,3 4 Artoga 6 103 103 102 103 101 102 ±0,0 ±0,0 2 Atacama 6 102 102 102 102 102 102 ±0,0 ±0,0 5 Australia 6 104 111 105 100 105 101 -1,7 +0,3 2 Delphi pZO 6 104 110 101 100 108 100 -0,9 ±0,0 3 Kitty 6 102 101 97 100 100 97 -0,3 -0,1 3 Lenka 6 91 97 96 101 102 104 +2,9 -0,9 2 Orakel pZO 6 107 108 100 105 108 100 -0,2 -0,4 3 Sonali 6 101 107 99 99 104 100 -0,2 -1,0 4 Albenga 7 99 91 97 101 93 99 +0,7 -0,7 2 Ezra 8 107 112 117 97 104 108 -2,9 +0,9 2 Standardmittel, dt/ha 36,2 47,7 40,9 12,0 17,4 14,9 abs. % 40,1 21,4 Versuchsstandorte Pannonisches Trockengebiet: Mistelbach, Weikendorf, Fuchsenbigl, Gerhaus, Sommerein; Versuchsstandorte Alpenvorland: Ritzlhof, Grabenegg, Melk, Weghof; Versuchsstandorte Südostösterreich, Versuchsstandorte Südostösterreich: Kärntner Becken: Rotenturm, Jennersdorf, Dobl, Hörzendorf Tab. 2b: Korn–, Rohproteinertrag, Öl– und Rohproteingehalt (in der Trockensubstanz) von 00–Sojabohnen–Sorten S ORTENRATGEBER
-2,0 +0,5
-1,8 +1,4
-0,6
-0,4
-0,5
-0,2
+2,4 -0,5
-3,2 +1,1
+0,6 ±0,0
-0,7 +0,4
-1,3 +0,2
-0,3 -0,5 2 Ancagua
107 108 107 -0,8 -0,4 3 Apollina
107 111 +0,1 -0,3 3
103 -2,3 +1,1 3 Axioma
104 -0,6 +0,3 3
99 -0,8 ±0,0 3
±0,0 -0,4 5
105 +0,6 -0,8
Satelia1)
Anbauregionen. Protein- und Ölgehalt liegen im mittleren Bereich.
Simpol mit mittlerer Wuchshöhe ist gut standfest. Deutliche Mehrerträge erzielte Simpol oft dort, wo eine gute Standfestigkeit gefordert war. Die Krankheitseigenschaften sind günstig ausgeprägt. Deutlichere Ertragsvorteile werden im Alpenvorland realisiert bei guten mittleren Kornerträgen im Trockengebiet und in Südostösterreich.
Australia reift ähnlich wie Altona oder Delphi PZO. Trotz ihrer Langwüchsigkeit (Note 8) ist die Standfestigkeit mittelgut ausgeprägt. Die Sorte kann einen Befall mit Peronospora, Bakteriosen oder Virosen gut abwehren bei einer mittleren Neigung zu Samenflecken. Die großkörnige Australia zeigte bei mittelhohem Ölgehalt in allen Anbauregionen relevante Ertragsvorteile, insbesondere aber im Alpenvorland.
Von den bereits gelisteten 00-Sojabohnen überzeugt Annabella (Reife 5) mit raschem Jugendwachstum, mittelguter Standfestigkeit und mittelguten Krankheitstoleranzen. Ihre Korn- und Proteinerträge liegen in allen drei Anbauregionen über dem Standardmittel. Protein- und Ölgehalt sind mittel ausgeprägt.
P005A74 und RGT Satelia (Reife 5) mit hellem Nabel zeigen eine mittlere bzw. mittelgute Standfestigkeit. P005A74 bringt knapp mittlere Kornerträge.
Jenny, ES Mentor, RGT Siroca sind für die Speisesojaproduktion geeignet. Einen sehr hohen Proteingehalt weist auch Supernova auf.
Bei den späteren 00-Sorten erfüllt die raschwüchsige Lenka als hellnabelige, großkörnige und proteinreiche Züchtung wichtige Anforderungen für die Speissojaproduktion. Die Neigung zu Lagerung, Sclerotinia-Anfälligkeit und Samenflecken ist jeweils gering bis mittel. Altona, Alvesta, Artoga, Ataca-
ma und Sonali (weißblühend) entsprechen ertraglich in allen drei 00-Anbaugebieten, Sonali vor allem im Alpenvorland. Delphi PZO und Orakel PZO, beide sehr hochwüchsig und mittelgut bzw. mittel standfest, erzielten im Pannonischen Trockengebiet und insbesondere im Alpenvorland deutliche Mehrerträge. Ihre mittlere bzw. mittelstarke Anfälligkeit für Sclerotinia ist zu beachten.
Reifegruppe 0
In der Reifegruppe 0 sind aktuell 14 Sorten gelistet, auch
dabei gibt es noch gewisse Unterschiede im Reifezeitbedarf. So zählen Albenga, Aspecta, Avenida Cypress und Kristian zu den früheren 0-Sorten (Reife 7). Allgemein empfiehlt sich der Anbau dieser späten Sorten nur für die wärmsten Anbaulagen Österreichs. Das gilt ganz besonders für die noch später reifende Asitka aus der Reifegruppe I.
Der Anbauumfang dieser späten Reifegruppen ist vergleichsweise gering. Im Jahr 2022 wurde die Prüfserie für 0-Sorten auch im Hinblick auf die bereits gegebenen Zulas -
sungen in diesem Reifesegment ausgesetzt. Aspecta und Avenida liegen im Kornund Proteinertrag auf dem Niveau des Standardmittels, Kristian und Cypress regional darüber. Bei den späteren 0-Sorten (Reife 8) sei auf die guten Korn- und Proteinerträge von Artesia, DH4173 oder Ezra verwiesen. GL Valerie, GL Leonie und die späte Asitka überzeugten vor allem in den südlichen Anbaugebieten. Alameda mit hellem Nabel ist die proteinreichste Sorte im Spätsortiment. Die 0-Sorten werden meist sehr hoch,
ackerbauprofi 1/2023 27
Sorte Reifezeit Kornertrag in Rel % Rohproteinertrag in Rel % Rohproteingehalt, % TS Ölgehalt, % TS Prüfjahre p annonisches Trockengebiet Alpenvorland Südostösterreich, Kärntner Becken p annonisches Trockengebiet Alpenvorland Südostösterreich, Kärntner Becken Aspecta 7 99 – 101 97 – 97 -1,3 +1,4 4 Avenida 7 99 101 96 99 104 96 -0,1 +0,5 4 Cypress 7 101 99 104 101 96 104 +0,1 -0,5 4 Kristian 7 103 – 107 101 – 103 -1,1 +0,9 4 Alameda 8 99 – 100 108 – 104 +2,6 -0,8 3 Artesia 8 107 – 111 107 – 108 -0,6 0,7 3 DH4173 8 105 104 101 105 102 101 -0,2 -0,5 3 Ezra 8 104 – 107 99 – 103 -2,0 +0,8 2 gL Leonie 8 100 – 109 97 – 107 -1,2 -0,1 2 gL Valerie 8 98 – 108 105 – 114 +2,2 -0,8 2 SgSR picor 8 89 91 92 91 94 93 +0,6 +0,1 3 Tala 8 95 96 97 95 98 97 +0,2 ±0,0 2 Asitka1) 9 98 – 112 96 – 106 -1,4 +0,3 3 Standardmittel, dt/ha 40,6 45,7 40,2 13,2 15,4 14,3 abs. % 38,6 21,8 Versuchsstandorte Pannonisches Trockengebiet: Mistelbach, Weikendorf, Fuchsenbigl, Engelhartstetten, Sommerein; Versuchsstandort NÖ-Alpenvorland: Melk; Versuchsstandorte Südostösterreich, Kärntner Becken: Rotenturm, Jennersdorf, Hörzendorf 1) Reifegruppe I 2) In 2022 wurden Sorten dieser Reifegruppe nicht geprüft. Tab. 2c: Korn-, Rohproteinertrag, Öl- und Rohproteingehalt (in der Trockensubstanz) von 0-Sojabohnen-Sorten S ORTENRATGEBER
SOJABOHNE 0 – E R g EBN i SSE VON 2017 B i S 20212)
auf Unterschiede in der Standfestigkeit ist zu achten: Albenga, Artesia, Cypress, GL Valerie oder Asitka sind gut standfest.
Saatgutqualität achten
Auch gute Sorten benötigen ein einwandfreies Saatgut, um ihren Zuchtfortschritt in Anbauerfolg umsetzen zu können. Das Sojabohnenkorn ist gegenüber mechanischer Belastung sehr empfindlich. Unsachgemäßer Drusch und wenig schonende Behandlung des Kornguts können die Keimfähigkeit stark mindern. Aussaaten mit grenzwertiger Keimfähigkeit führen vor allem bei kühler Frühsommerwitterung zu zögerlichem Aufgang und lückigen Beständen. Unzureichender Bestandsschluss und Probleme mit Verunkrautung kommen dann gern dazu. Mit zertifiziertem Saatgut kann dieses Anbaurisiko vermindert werden. Z-Saatgut ist entsprechend den Saatgutnormen überprüft worden und bietet insbesondere aus österreichischer Produktion größtmögliche Sicherheit vor GVO-Kontaminationen. Von etwa knapp einem Drittel der in Österreich gelisteten Sorten wurden 2022 auch heimische Saatgutvermehrungen angelegt.
DI Klemens Mechtler leitet die Abteilung für Nachhaltigen Ackerbau bei der AGES Wien.
Sorteninformationen im internet:
www.baes.gv.at/pflanzensorten/oesterreichische-beschreibende-sortenliste bzw. der AGES-Sortenfinder: www.ages.at/service/servicelandwirtschaft/agrar-onlinetools
Biosaatgutdatenbank: www.ages.at/service/servicelandwirtschaft/agrar-onlinetools/bio-saatgutdatenbank
Kartoffelsaatgut: Züchtung aus NÖ
Die NÖ. Saatbaugenossenschaft wurde 1927 mit dem Ziel gegründet, anerkanntes Kartoffelsaatgut für den österreichischen Markt zu erzeugen. Die Genossenschaft ist Österreichs einziger Kartoffelzüchter und zugleich größte Saatkartoffelvermehrerorganisation. Die NÖS kann durch die heimische Züchtung und die mehrjährige Prüfung an unterschiedlichsten Standorten die passenden Sorten für den regionalen Anbau und den heimischen Kartoffelmarkt anbieten.
INFORMATION: www.noes.at
Kubota M6002: für anspruchsvolle Aufgaben
Der Kubota M6002 ist erhältlich mit 122 bis 142 PS Nennleistung mit jeweils 20 PS zusätzlicher Boostleistung. Dank dem Hubraum von 6,1 l überzeugt der M6002 durch enorme Zugkraft auch bei niedrigen Drehzahlen. Für die effiziente Kraftübertragung sorgt das 8-fach Lastschaltgetriebe. Das Heckhubwerk stemmt 7.000 kg und die Load-Sensing-Hydraulik verfügt über eine Förderleistung von 115 l/min. Trotz dieser enormen Leistungsdaten ist der M6002 unschlagbar wendig. Möglich machen dies die gefederte Vorderachse in Portalbauweise und die einzigartige Bi-Speed-Lenkung.
INFORMATION: www.esch-technik.at
KWS: Auf der Suche …
nach der richtigen Maissorte?
AMAROLA RZ210, der „frühe Doppelnutzer“, glänzt in den Kammerversuchen als Silomais mit hohem Energie- und Stärkegehalt und empfiehlt sich ebenso mit hohem Kornertrag. AGROGANT RZ~290 vereint Qualität mit Ertrag und erzielte in den Silomais-Versuchen gigantische Erträge bei Trockenmasse und Energie! TOP-Empfehlung für die intensive Rinderfütterung!
KWS Lusitano RZ410 eignet sich als Körner- & Musmais und konnte in den Kammerversuchen durch sein Ertragspotential überzeugen!
I NFORMATION : www.kwsaustria.at
probstdorfer: Volle Auswahl bei Sonnenblume!
Sonnenblume ist und bleibt eine absolute Low-Input-Kultur mit vor allem auch in Trockenjahren stabilen Ertragsleistungen und im Vergleich zu Raps sehr kurzer Vegetationszeit. Die Probstdorfer Saatzucht verfügt in jedem Verwertungssegment über zumindest eine leistungsfähige Sorte. Bei den Öl sonnenblumen (LO) ist nach wie vor die ertragstreue Clearfield-Plus-Sorte SY BACARDI die 1. Wahl. Für Betriebe, welche früher abreifende Sorten benötigen, und für Grenzlagen des Sonnenblumenanbaus eignet sich die neue sulfotolerante
SUOMI, deren Reife mit ES Columbella vergleichbar ist. Spät, aber enorm ertragreich, präsentiert sich die neue standfeste und ölreiche SURELI. Unerreicht im HO-Segment ist die äußerst trockentolerante und großkörnige TUTTI, aber auch im HO-Portfolio gibt es mit RGT VOLLCANO (CLP) eine früher abreifende gute Alternative. Für die Vogelfutternutzung bietet sich die mittelspäte, IMI-tolerante Neuzüchtung COLIBRY an.
INFORMATION: www.probstdorfer.at
pöttinger: Viel Neues im Ackerbau
Pöttinger präsentiert für die neue Saison wieder einen bunten Strauß an Neuem sowohl im Ackerbau als auch in der Sätechnik: Die maßgeblichen Neuerungen beim Anbaudrehpflug SERVO 4000 sind ein einfaches und übersichtliches Einstellzentrum, ein äußerst robustes Drehwerk und ein langlebiger Rahmen sowie eine optimierte Anbaugeometrie.
Der SERVO 4000 ist für den professionellen Einsatz mit Traktoren bis 360 PS Zugleistung gerüstet. Die gezogenen, pneumatischen Sämaschinen AEROSEM VT sind nun mit 6 m Arbeitsbreite erhältlich. In Verbindung mit aktiver Bodenbearbeitung vereinen diese Maschinen höchste Schlagkraft und Einsatzflexibilität.
Pöttinger hat die gezogenen TERRIA Grubber mit dem AMICO F Fronttank solo für ein ressourcenschonendes Arbeiten gekoppelt. Mit nur einer Überfahrt können somit die Arbeitsschritte Bodenbearbeitung und eine gleichzeitige Düngereinbringung erledigt werden.
INFORMATION: www.poettinger.at/ neuheiten
28 ackerbauprofi 1/2023 S ORTENRATGEBER / FI RMEN BERICHTEN
Mf 5S: Ausgezeichnet
Massey Ferguson 5S gewinnt Farm Machine Award 2023: Die außerordentlich vielseitige Baureihe MF 5S wurde vor Kurzem mit dem „Farm Machine Award 2023“ in der Kategorie „Traktoren mit weniger als 120 PS“ ausgezeichnet. Die prestigeträchtige Auszeichnung der Groupe La France Agricole wurde im Rahmen der SIMA in Paris verliehen.
Mit der besten Sicht in ihrem Segment und einem branchenführenden Wenderadius von 4 Metern, der schmalen Motorhaube und vielen praktischen Funktionen ist die Baureihe MF 5S ein hervorragender Traktor für Ladearbeiten. Mit der optionalen Vorderachsfederung, einer hohen Nutzlast und einer großen Leistung der Hydraulik ist die Baureihe sowohl auf dem Feld als auch auf der Straße ein leistungsstarker Partner.
Die Baureihe MF 5S ist ein Mehrzweck-Arbeitstier und bietet für jeden Einsatz die richtige Auswahl an Leistung und Spezifikationen.
INFORMATION: www.austrodiesel.at
M E g A f OL : Volles Ertragspotential
MEGAFOL ist ein Biostimulanz in Form einer flüssigen Suspension. Es besteht aus einem Komplex ausgewählter Pflanzenextrakte mit biologischer Aktivität zur Minderung von abiotischem Stress.
MEGAFOL verbessert die natürliche Fähigkeit von Pflanzen, widrige Umwelteinflüsse zu überstehen. In Stresssituationen durch extreme Witterungsbedingungen sichert MEGAFOL
den Ertrag zuverlässig. Bei normaler Witterung verbessert MEGAFOL die Stoffwechselfunktionen der Pflanzen und stimuliert das Wachstum.
Der ideale Zeitpunkt für die Anwendung von MEGAFOL ist jeweils kurz bzw. am Beginn von Perioden mit abiotischem Stress. Die Kombination mit Herbiziden zur Verringerung von Phytotoxizität bei ungünstigen Anwendungsbedingungen ist eine weitere Anwendungsmöglichkeit.
INFORMATION: kostenlose Beratungshotline: Tel.: 0800/20 71 81 oder www.syngenta.at
Einböck: Alleskönner Taifun
Der Allroundgrubber von EINBÖCK: Saatbettbereitung, leichter Stoppelsturz, Begrünungsumbruch, Zwischenfruchtanbau, Einarbeitung von Gülle
Der TAIFUN zeichnet sich durch seine hohe, geräumige Rahmenbauweise als ein klassisches Gerät für die Saatbettbereitung, speziell bei Flächen mit Zwischenfrüchten und Winterbegrünung, aus. Zu seinen Stärken zählen ein flaches und sauberes Durchschneiden mit den neuen Hartmetall-Gänsefußscharen, ein ausgezeichnetes Mischen sowie eine perfekte Entwurzelung beim Begrünungsumbruch. Mit dem Sägerät P-BOX-STI wird der Leichtgrubber zum absoluten Allrounder in der Bodenbearbeitung. INFORMATION: www.einboeck.at/taifun
gaugele: Klimatechnik der nächsten generation
Seit mehr als 70 Jahren sind wir die Spezialisten für professionelle Lüftungs- und Klimatechnik. Unsere innovativen Lösungen rund um die Kartoffel-, Zwiebel-, Karotten- und Obstlagerung sind weltweit im Einsatz. Weil bei uns das optimale Lagerklima Ihrer Lagerprodukte im Vordergrund steht, bieten wir für jede Art von Lagerhalle ein durchdachtes, individuelles Konzept. Bei Fragen zur direkten/indirekten Kühlung, Kondenstrocknung, ULO-Lagerung oder hocheffizienten Lüftungsanlagen finden Sie bei uns den richtigen Ansprechpartner.
INFORMATION: www.gaugele.de Tel.: +49/8856/93660
Bayer: für jeden Mais das richtige Herbizid
Bayer hat für alle Ansprüche die passende Lösung. Aspect Pro ist nun als Einzelprodukt erhältlich. Laudis+Aspect Pro ist weiterhin verfügbar. Die „Plus“ Kombipackungen enthalten ein flüssiges Dicamba-Produkt mit sicherer Wirkung auf Distel, Acker- und Zaunwinde sowie andere Unkräuter. Capreno Plus ist das wohl am breitesten wirksame Herbizid ohne Terbuthylazin gegen Hirse-Arten und Unkräuter mit Bodenwirkung auf eine weitere Unkrautwelle. Laudis Monsoon Plus
meistert die Herausforderungen bei der Gräserkontrolle, z. B. bei Hirsen inkl. Glattblättrige Hirse, Ausfallgetreide, Johnsongras, Quecke, Ackerfuchsschwanz oder Weidelgras und wichtigen Unkräutern. MaisTer Power Plus enthält zusätzlich Dicamba zur Verstärkung gegen Ackerwinde und Distel.
Die Produkte Adengo, Laudis und MaisTer Power sind terbuthylazinfrei und weiterhin verfügbar. Sie können mit Aspect Pro oder terbuthylazinfrei z. B. mit Spectrum gemischt werden.
INFORMATION: http://agrar.bayer.at
John Deere 6R: Beeindruckende Leistung
Die Traktoren der Serie 6R von John Deere setzen sowohl in Sachen Feld- und Transportleistung als auch im Bereich Technologie für Präzisionslandwirtschaft neue Maßstäbe.
Die 4,5 l oder 6,8 l Motoren mit bis zu 300 PS bestechen durch die beeindruckende Leistung bei geringen Betriebskosten. Gesteigerte Produktivität, geringer Kraftstoffverbrauch, ein noch besseres Intelligent Power Management für bis zu 40 zusätzliche PS bei hydraulischen Anwendungen, niedrige Wartungs- und Reparaturkosten und ein sehr hoher Wiederverkaufswert garantieren ein bestes Preis-Leistungs-Verhältnis. Das stufenlose Getriebe AutoPowr sorgt mit seinen 4 mechanischen Fahrbereichen für beste Kraftübertragung. Mit dem CommandPRO Fahrhebel und seinen 11 frei belegbaren Tasten ist es ganz einfach, das komplette Können der 6R Traktoren mit einem Griff zu beherrschen.
INFORMATION: www.lagerhaustc.at
FIRMEN BERICHTEN ackerbauprofi 1/2023 29
Agrility: Maisabreife digital im Blick
Mit Agrility bietet Limagrain in Zusammenarbeit mit DIE SAAT in Österreich erstmals eine digitale Möglichkeit an, die Abreife der Silomaisbestände zu verfolgen.
Anhand der Satellitenbilder sowie einiger weniger eingegebener Daten – Schlagkonturen, Sorte, Aussaatdatum und -stärke – ermittelt Agrility die tagesaktuellen TS-Gehalte je Schlag.
Der Landwirt kann durch diesen Service wesentlich genauer und einfacher seine Maisernte im Voraus planen.
INFORMATION: Ihr Fachberater: Karl Nittmann (NÖ Nord/Ost/Süd): 0664/627 42 39, karl.nittmann@rwa.at Johannes Stöckler (OÖ Nord, NÖ West): 0664/627 43 30, johannes.stoeckler@rwa.at Ing. Klemens Pfistermüller (OÖ Mitte/Süd, West-Österreich): 0664/627 43 35, klemens.pfistermueller@rwa.at Ing. Anton Kern (STMK Süd/Ost, BGLD): 0664/627 42 35, anton.kern@rwa.at Ing. Josef Plösch (STMK Ober/West, KTN, Ost-TIROL): 0664/627 42 40, josef.ploesch@rwa.at
Multikraft: Die Basis muss stimmen
Angesichts zunehmender Wetterextreme, Monokulturen und dem Einsatz von synthetischem Dünger ist es zur Gefährdung und Schädigungen des Bodens gekommen. Durch Biostimulanzien wird die regenerative Landwirtschaft unterstützt und vitale Böden gefördert. Die moderne Agrarwirtschaft ermöglicht es, den Boden intakt zu halten und die Bodengesundheit zu fördern. Durch eine reduzierte, konservierende Bearbeitung kann teilweise oder sogar ganz auf das Pflügen des Bodens verzichtet werden. Rein biologische und wirksame Boden- und Pflanzenpflege bieten Biostimulanzien eine Vielzahl an verschiedenen Mikroorganismen, hauptsächlich Milchsäure- und Photosynthesebakterien. Sie reichern das mikrobielle Leben an, verstärken die Nährstoffaufnahme, beugen Krankheiten sowie Schädlingen vor und sorgen auf natürliche Weise für prächtige Pflanzen. Für eine dauerhafte Verbesserung des Bodens eignet sich der Einsatz von „MK Boden“ des heimischen Unternehmens Multikraft, das bereits seit mehr als 40 Jahren unkomplizierte und leicht dosierbare Fertigprodukte für die Landwirtschaft entwickelt und Vorreiter im Bereich der Biostimulanzien ist.
INFORMATION: www.multikraft.at
S AATBA u Li NZ : Top Silomaisgenetik
MME (Milk, Meat, Energy) – die neue Silomaisgenetik der SAATBAU LINZ – ist das Ergebnis intensiver Züchtung und somit Verbesserung wesentlicher Merkmale, die für den österreichischen Rinderbauern von Bedeutung sind. Mit AMELLO FAO 250, ATLANTICO FAO 270 und FILMENO FAO ca. 290 sind alle diese relevanten Kriterien eines Top-Silomaises abgedeckt und die Basis für den Fortschritt in der Veredelung gelegt. Im späteren Reifebereich steht nun neben ABSOLUTO FAO 420 die neue Silomaissorte FOXWAY FAO 380 zur Verfügung.
INFORMATION: www.saatbau.com
Elemente. Der Karbidzinken verfügt serienmäßig über eine hydraulische Steinsicherung, auch die Scheiben sind einzeln federgesichert. Wie alle CARRE Maschinen ist jede Achse der INRO gegen Verdrehen gesichert. Beim Arbeitsgang können Fest- oder Flüssigdünger eingebracht werden. Die INRO ist ab 45 cm Reihenabstand verfügbar.
INFORMATION: Schaupp GmbH www.agrartechnik.cc
Schaupp: Strip Till von CARRE
Die Strip Till Maschine INRO der Marke CARRE ermöglicht ein komfortables Arbeiten durch die werkzeuglose Einstellung der
IMPRESSUM & OFFENLEGUNG
HERAUSGEBER Klaus Orthaber EIGENTÜMER UND VERLEGER SPV Printmedien GmbH, Florianigasse
(burgstaller@blickinsland.at),
BioAgenasol®: der organische Dünger
BioAgenasol® – der rein pflanzliche Dünger und Bodenaktivator für Ihren landwirtschaftlichen Betrieb. Bestätigt durch langjährige Praxis ist BioAgenasol® die erste und richtige Wahl, wenn es eine rasche und langanhaltende Wirkung bei gleichzeitiger Stärkung des Bodens geben soll.
Zusätzlich besticht BioAgenasol ® , Ihr verlässlicher Dünger im Biolandbau, neben einer sehr guten Ertragslage auch durch seine nachgewiesene Nährstoff-Auswaschsicherheit sowie einen nachhaltigen Humusaufbau.
INFORMATION: www.bioagenasol.com, duenger@agrana.com
(daettel@blickinsland.at)
(buchmayer@blickinsland.at),
(klein@blickinsland.at)
(buero@blickinsland.at) VERWALTUNG Stefanie Brenner (brenner@blickinsland.at) REDAKTION UND ANZEIGENANNAHME Tel.: 01/5812890, Fax: 01/5812890-23, office@blickinsland.at FIRMENBUCHNUMMER FN 121 271 S. DVR 286 73 G RAFIK Cornelia Mitter (mitter@blickinsland.at), Gerald Mollay (mollay@blickinsland.at) Herstellung proprint.at GmbH, 8042 Graz, Tel.: 0316/890791, office@proprint.at, www.proprint.at VERLAGSORT Florianigasse 7/14, 1080 Wien P.b.b., ZUL.-NR. 02Z033612M. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Unterlagen besteht keine Gewähr auf Veröffentlichung oder Rücksendung. OFFENLEGUNG gemäß Mediengesetz § 25: Verleger: SPV Printmedien GmbH, Firmensitz: Florianigasse 7/14, 1080 Wien. Geschäftsführung: Klaus Orthaber, Gesellschafter: Klaus Orthaber. Erklärung über die grundlegende Richtung gemäß Mediengesetz § 25 (4): Österreichisches Fachmagazin für Landwirte, Studierende und am Ackerbau Interessierte.
firmen berichten 30 ackerbauprofi 1/2023
7/14, 1080 Wien R EDAKTION DI Alois Burg staller
Stefan Nimmervoll (nimmervoll@blickinsland.at). ANZEIGENLEITUNG Prok. Doris Orthaber-Dättel
ANZEIGENVERKAUF Sophie Buchmayer
Verena Klein
SUPPORT Alexander Smejkal
MF Activa S | 243 – 306 PS +43 / 1 / 70 120-0 • verkauf@austrodiesel.at • www.austrodiesel.at 5- oder 6-Schüttlermaschine, wahlweise mit Multi Crop Separator und ParaLevel Hangausgleich Schnittbreiten bis 7,6 m 8.600 l Korntankvolumen AGCO POWER Motor Stufe 5 Proline Kabine für höchsten Komfort und perfekte Sicht TechTouch 2 Terminal EINFACH. BESSER. ERNTEN. Schnellstes Ersatzteilservice Bestes Service, höchste Qualität, maximale Effizienz Mobilität und Produktivität für Ihre Maschine JETZT ANFRAGEN
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