02/16 Rinderprofi

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INHALT

rinderprofi – Ihr Magazin

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INHALT

Ich möchte keine Dinge kopieren, sondern eine eigene Spur verfolgen. Von großer Wichtigkeit ist es – und wird es noch mehr in Zukunft sein –, dass wir möglichst viele Daten zur nachhaltigen Untermauerung unseres Anspruchs und zur Qualitätssicherung haben. Dafür müssen wir das Tempo bei unseren Forschungsaktivitäten fortführen und eine Vorreiterrolle in Europa einnehmen. Als weiteres Ziel strebe ich eine bessere Vernetzung der Milchund Veredelungsbetriebe an.

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Stefan Lindner, neuer ZAR-Obmann, Seite 4

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IM GESPRÄCH 04 „Wir müssen uns besser vernetzen“ TIERZUCHT 06 NÖ Genetik Rinderzucht­ verband mit großer Rassenvielfalt MANAGEMENT 07 Wenn es piepst, ist die Kuh stierig FÜTTERUNG 10 Wie gefährlich sind ­Mykotoxine für Milch­ kühe? 14 Ständige Erreichbarkeit sichert hohe Futter­ aufnahmen 16 Ad-libitum-Milchtränke bewirkt höhere Zuwächse TIERGESUNDHEIT 21 Wenn Rosa im Stall ­festliegt … 25 Mastitis aufspüren und vorbeugen 28 Wiederkäuergerechte Fütterung hält die Klauen gesund

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MYKOTOXINE

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MELKTECHNIK 30 Strom­kosten senken, aber wie?

NEUER ZAR(-CHEF)

STALLBAU 33 Welcher Kälberstall ist der beste?

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KÄLBERSTALLBAU

GRÜNLAND IMPRESSUM

HERAUSGEBER Klaus Orthaber EIGENTÜMER UND VERLEGER SPV Printmedien GmbH., Floriani­gasse 7/14, 1080 Wien CHEFREDAKTEUR Klaus Orthaber (orthaber@­blickinsland.at) REDAKTION Ing. Bernhard ­Weber (weber@blickinsland.at), Stefan Nimmervoll ­­(nimmervoll@blickinsland.at) ANZEIGEN­LEITUNG Prok. ­Doris ­Orthaber-Dättel (daettel@blickinsland.at) BÜROLEITUNG Alexander Smejkal ­ (smejkal@blickinsland.at) ANZEIGEN­VERKAUF ­Michael Mazelle (mazelle@blickinsland.at), Ines Rerecha (­rerecha@blickinsland.at), René Rohatsch ­(rohatsch@blickinsland.at) VERWALTUNG Stefanie Brenner ­(brenner@blickinsland.at) R ­ EDAKTION UND ANZEIGEN­ANNAHME Telefon 01/5812890, Fax 01/5812890-23, office@blickinsland.at FIRMENBUCHNUMMER FN 121 271 S. DVR 286 73 ­GRAFIK Eva-Christine Mühlberger (muehlberger@­blickinsland.at), Gerald Mollay (mollay@blickinsland.at) HERSTELLUNG proprint.at GmbH., 8042 Graz, ­Telefon 0316/890791, ­office@proprint.at, www.proprint.at VERLAGSORT Florianigasse 7/14, 1080 Wien P.b.b., ZUL.-NR. 02Z033612M. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Unterlagen besteht keine Gewähr auf Veröffent­ lichung oder Rücksendung.

GRÜNLAND 37 Saatgutmischungen fürs Grünland 39 Automatisch Abstand halten 42 Ernten, pressen und entnehmen 45, 46 FIRMEN BERICHTEN 41 Kräuterextrakt aus dem ­Sammelsurium der Natur 44 Die GEA Melkroboter­ familie bekommt ­Zuwachs Der nächste rinderprofi ­erscheint im Oktober 2016


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IM GESPRÄCH

„Wir müssen uns besser vernetzen“ ZAR Der Tiroler STEFAN LINDNER wurde zum neuen Obmann der Zentralen Arbeitsgemeinschaft ö ­ sterreichischer Rinderzüchter gewählt. Er folgt auf Anton Wagner, der nach über zehn Jahren O ­ bmannschaft für eine weitere ­Kandidatur nicht mehr zur Verfügung stand. rinderprofi im Gespräch mit dem Pinzgauerzüchter.

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inderprofi : Die ZAR steht nach zehn Jahren unter e­ iner völlig neuen Führung. Sie sind ein Pinz­gauerZüchter aus dem Berggebiet. Ändert sich dadurch der Fokus des Verbandes? Lindner: Als Obmann der ZAR ist es für mich eine Selbstverständlichkeit, sowohl alle Rassen als auch alle Betriebsausrichtungen der 24.000 Rinderzüchter in Österreich zu vertreten. Wichtig ist, dass unsere Branche produktionsorientiert ist, weil wir von der Milch und vom Fleisch leben. Toni Wagner und Franz Sturmlechner haben die ZAR geprägt und zu dem gemacht, was sie heute ist. Die Dachorganisation ist über die Grenzen hinaus bekannt und auf den Märkten aktiv. Daran möchte ich anknüpfen. Hofübergabe bei den Rinderzüchtern: Obmann-Wechsel von Anton Wagner (re.) auf Stefan Lindner (li.) Zucht am Ende von Konzernen gemacht wird und die Bauern nur mehr Vertragsproduktion betreiben. Ich werde mich mit allem Engagement für eine Beibehaltung der Zucht in bäuerlicher Hand einsetzen.

gefragt. Die Türkei stellt uns zum Beispiel das Zeugnis aus, dass unsere Genetik im Vergleich zu anderen Anbietern am besten abschneidet. Das bestätigt unseren Weg, neben den Leistungsmerkmalen sehr stark auf die Fitnessmerkmale, wie Fundamente oder Euterqualitäten, geschaut zu haben. Das unterscheidet uns von anderen Ländern.

Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass es kein Nachteil ist, in einem mehrrassigen Verband zu arbeiten. Strukturveränderungen müssen aber von der Basis kommen. Das kann man nicht von oben verordnen. In jedem Fall wird es wichtig sein, die Synergien noch weiter zu bündeln. Auch für den Export. Das bringt am Ende Wertschöpfung.

Sind Trends bei den Rassen absehbar? Es ist nicht die Aufgabe der ZAR, darauf Einfluss zu nehmen, wie sich die Rassenblöcke entwickeln. Wir wollen für die Verbände und die einzelnen Wird es zu einer Spezialisierung Rassen ein guter Dienstleister der Rassen kommen oder hat das sein und ihnen Know-how zur International wird punkto Selek- Zweinutzungsrind Zukunft? Weiterentwicklung anbieten. Dation und Analyse vieles möglich. Österreich wird bei der Speziarüber hinaus muss jede Familie Wie viel davon kann auch in lisierung keine typisch internati- über die Zusammensetzung ihres Österreich umgesetzt werden? onale Entwicklung erleben, auch Viehbestands selbst entscheiden. Wir haben einen guten Stanwenn sich die Landwirtschaft dard, und bei den Hauptrassen grundsätzlich spezialisiert. Ein Die Verbandslandschaft in ist die genomische Selektion in großer Teil der Viehhalter hält ­Österreich ist regional und der Routine. Die Entwicklung die Zweinutzungsrasse Fleckvieh. rassenbezogen sehr kleinstruktudarf nicht dahin führen, dass die Gerade im Export ist diese sehr riert. Ist das nicht ineffizient?

Momentan aber stockt der ­Export, auch wegen des Russland­embargos … Bedauerlicherweise beeinflusst das Embargo die europäischen Agrarmärkte massiv. Die Rinder­zucht ist sowohl bei der Milch als auch beim Zuchtvieh betroffen. Dass Russland bald geöffnet wird, glauben aber auch die kühnsten Optimisten nicht. Auch würde die Abwertung des Rubels das Geschäft ohnehin belasten.

Sind Österreichs Zuchtbetriebe groß genug, um gewisse technische Entwicklungen mitmachen zu können? Wir sind in Österreich stolz auf unsere Familienbetriebe. Dort soll die Zukunft liegen, auch wenn es natürlich mit dem Strukturwandel eine Entwicklung geben wird.

Gut lief zuletzt der Zuchtviehabsatz in die Türkei. Wird das weitergehen?

Foto: © ZAR

Neue Funktionäre möchten üblicherweise zu Beginn ihrer Amtszeit ein paar Pflöcke einschlagen. Gibt es etwas, das Sie rasch umsetzen möchten? Ich möchte keine Dinge kopieren, sondern eine eigene Spur verfolgen. Von großer Wichtigkeit ist es – und wird es noch mehr Zukunft sein –, dass wir möglichst viele Daten zur nachhaltigen Untermauerung unseres Anspruchs und zur Qualitätssicherung haben. Dafür müssen wir das Tempo bei unseren Forschungsaktivitäten fortführen und eine Vorreiterrolle in Europa einnehmen. Als weiteres Ziel strebe ich eine bessere Vernetzung der Milch- und Veredelungsbetriebe an.


IM GESPRÄCH

Wir gehen davon aus, dass wir die Geschäfte weiter ankurbeln können, indem wir ein Gesamtkonzept anbieten: Einerseits Genetik in Form von Samen, auf der anderen Seite Jungkalbinnen und trächtige Kalbinnen und Besamungsstiere. Darüber hinaus möchten wir der Türkei unser Know-how bei der Grünlandverbesserung und bei der Tiergesundheit anbieten. Zuchtvieh können viele liefern, aber durch unsere Auswahl können wir uns besser abgrenzen. Im Türkei-Export sind ja die Sperrzonen nach der Blauzungenkrankheit ein großes Problem. Speziell in der steirischen und der niederösterreichischen Sperrzone ist das sicherlich eine Extremsituation für die Bauern. Die vektorfreie Zeit ist verstrichen. Wir müssen dringend Märkte finden, wo geimpfte Tiere angekauft werden.

Klar. Wenn es im Milchbereich schlecht läuft, werden alternative Märkte genutzt. Aus Deutschland hören wir, dass Bauern als letzte Rettung ihre gesamte Nachzucht verkaufen. Die Exportmärkte stocken aber genauso, weil die Kaufkraft in verschiedenen Ländern wegen des geringen Erdölpreises schwach ist. Grundsätzlich wäre es aber wichtig, dass wir die Zuchtviehmärkte räumen. Wenn die Kalbinnen nicht in Drittländer gehen, kalben sie irgendwann ab, und es strömt noch mehr Milch auf den Markt. Ändert sich in der Milchkrise auch etwas an den Zuchtzielen? Viele Züchter schauen aktuell noch stärker auf die Fitness, denn gesunde Kühe produzieren länger. Die Milchmenge ist ja genetisch vorhanden. Diese lässt sich eventuell über die Intensität der Rationen steuern.

In Deutschland steht die „Turbo­ kuh“ in der Kritik. Sind wir in Sind die Sperrzonen gerecht­ Österreich durch eine andere fertigt? Zuchtstrategie vor solchen VorDas ist gesetzlicher Standard. würfen gefeit? Bei Blauzunge gibt es mehrere Ich bin der Überzeugung, dass Stämme, die aggressiver oder Leistung und Gesundheit im weniger aggressiv sind. Aber Zusammenhang betrachtet andere Länder bewerten dies oft werden müssen. Wir müssen ganz anders. Das macht es uns der Gesellschaft erklären, wie nicht leichter. Wir müssen schau- heutige Landwirtschaft funktien, dass wir alternative Wege oniert. Wenn wir zeigen, wie finden, um unser qualitatives es unseren Tieren geht, tritt die Zuchtvieh zu vermarkten. reine Milchleistung als Zahl in den Hintergrund. In der Rinderzucht wurde die Milchleistung immer stärker Sie halten selber mit den erhöht. Ist das nicht auch mit ein Pinzgauern eine seltene NutzGrund für die aktuelle Überver- tierrasse. Werden diese Rassen sorgung der Milchmärkte? an Bedeutung gewinnen? Dass die Leistungssteigerung Sie haben absolut ihren Platz. für die aktuelle Marktsituation Im Berggebiet, im Nebenerwerb verantwortlich wäre, ist mir zu und in der Almwirtschaft hat das weit hergeholt. Da sind schon letzte Kilogramm Milch nicht die das Russland-Embargo und die große Bedeutung. Der Illusion, generelle Wirtschaftsschwäche dass sich die seltenen Nutztierauf den internationalen Märkten rassen über ganz Österreich verantwortlich. Die Bauern sind ausbreiten werden, gebe ich Unternehmer und brauchen mich aber nicht hin. daher entsprechende Leistungsund Effizienzsteigerungen. Die Agrarbudgets schmelzen ­Österreich ist ein guter, inten­ dahin. Bei den Bauern soll nicht siver Milchstandort. gespart werden. Bei den Verbänden aber schon. Macht Ihnen das Hat der schlechte Milchpreis Sorgen? Auswirkungen auf den ZuchtWir sind eine schlanke und viehmarkt? effiziente Dachorganisation und

gerade dabei, den Tierzuchtpakt zu evaluieren. Dabei werden wir bekräftigen, dass die Aktivitäten der ZAR in der Forschung, in der Datenerfassung und in der Qualitätssicherung unverzichtbar für die österreichische Rinderwirtschaft sind. Ihr Vorgänger war zehn Jahre lang Obmann der ZAR. Was wollen Sie in zehn Jahren erreicht haben? In angespannten Zeiten ist es wichtig, einen Schritt nach dem anderen zu setzen. Eine starke Interessenvertretung wird für

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die Erhaltung unserer bäuerlichen Familienbetriebe in den nächsten Jahren noch mehr von Wichtigkeit sein. Zusammen mit meinem neuen jungen Geschäftsführer, DI Martin Stegfellner, und in Kooperation mit unseren Mitgliedern und Partnern werde ich mich als Obmann dafür einsetzen, dass sich die ZAR in den nächsten Jahren als moderne und engagierte Interessenvertretung im Sinne unserer Rinderzüchter weiterentwickelt. l Interview: STEFAN NIMMERVOLL

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TIERZUCHT

Die Rassen Fleckvieh-Fleisch und Murbodner sind in Niederösterreich mit insgesamt 1.900 Zuchtkühen am stärksten vertreten: Martin Bittermann (li.) mit HEROX Pp* und Karl Steiner (re.) mit FERDINAND.

NÖ Genetik Rinderzuchtverband mit großer Rassenvielfalt Von Gernot Ruth und Josef Fleischhacker

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werden. Diese Einhaltung von maximalen Inzuchtgraden ist Grundvoraussetzung für den Erhalt von Ausgleichszahlungen im Rahmen des ÖPUL-Programmes. Züchter von diesen Rassen müssen in der Regel mehrere Vatertiere in ihren Herden einsetzen, und alle Zuchttiere müssen typische Rassemerkmale und auch Fellfärbungen aufweisen. Zum Beispiel die dunkle Schwanzquaste beim Murbodnerrind oder das helle Flotzmaul beim Waldviertler Blondvieh. In NÖ stehen knapp 1.000 Murbodner Zuchtkühe unter Fleischleistungskontrolle und ca. 50 Kühe unter Milch­ leistungskontrolle. Die Besamungsstiere für die verschiedenen Nutzungsrichtungen werden von einem gemeinsamen Zuchtausschuss aus NÖ, Oberösterreich und der Steiermark getroffen.

ei den Fleischrassen gibt es eine sehr gute Kooperation aller österreichischen Zuchtverbände. Man teilt sich die Aufgaben und Zuchtprogramme, und so hat zum Beispiel NÖ Genetik das Waldviertler Blondvieh, Murbodner oder die Original Pinzgauer in seiner Verantwortung. Knapp 900 Waldviertler Blondvieh-Zuchtkühe stehen nicht nur im Waldviertel, sondern sind auf über 100 Betriebe in ganz Österreich verteilt, werden aber vom NÖ Genetik Rinderzuchtverband aus verwaltet. Neben der Stier- und Kuhbewertung werden Besamungsprogramme und die Anpaarungsempfehlungen erstellt. Bei allen hochgefährdeten Rassen gilt es, die Kühe nicht nur mit reinrassigen Stieren zu besamen Die Zweinutzungsrasse Fleckbzw. belegen, es müssen auch vieh ist mit ca. 1.100 HerdeInzuchtobergrenzen eingehalten buchkühen unter Fleischleis-

HERDEN IN NÖ

ZUCHTKÜHE

Gefährdete Rassen

RASSE

253

1915

Fleckvieh-Fleisch

144

1069

Französische Rassen

92

1019

Englische Rassen

69

779

Sonstige Rassen

13

133

Summe

571

4925

tungskontrolle in NÖ der größte Rasseblock. Die Besonderheiten bei Fleckvieh-Fleisch sind neben den hervorragenden täglichen Zunahmen die genetische Hornlosigkeit. Dieses Merkmal wird seit über zwanzig Jahren züchterisch bearbeitet und dementsprechend genetisch verankert. Die Nachfrage nach reinerbigen Zuchtstieren ist dementsprechend groß. Bei den Rassen Angus und Galloway mit ca. 500 Herdebuchkühen ist die Hornlosigkeit selbstverständlich, wogegen die englischen Rinder­ rassen, wie das Schottische Hochlandrind und die kleinrahmigen Dexter, sich durch Hörner auszeichnen.

Auch für die französischen Rassen wie Aubrac, Blonde d’Aquitaine, Charolais und Limousin werden Stiere in NÖ bewertet und vermarktet. Über die Rinderbesamung GENO­ STAR können alle NÖ Züchter jeden verfügbaren Samen für Zucht und Gebrauchskreuzungen beziehen. Falls wir Ihr Interesse an einer Fleischrasse geweckt haben, stehen wir Ihnen gerne beratend zur Seite. In unserem Online-Vermarktungskatalog der zweimal jährlich erscheint, finden Sie nähere Details dazu. l Gernot Ruth ist Geschäftsführer und Josef ­Fleischhacker ist Zuchtberater des NÖ Rinderzuchtverbandes.

Foto: © NÖ Genetik

Der NÖ Genetik Rinderzuchtverband betreut nicht nur alle Milchrassen, sondern auch 14 sogenannte Fleisch­ rassen. Diese Rassen können entweder nach ihrer Herkunft oder nach der züchterischen Betreuung eingeteilt werden.


MANAGEMENT

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Wenn es piepst, ist die Kuh stierig Fruchtbarkeit Von Arbeitsspitze zu Arbeitsspitze schlittern, und die Brunstbeobachtung bleibt auf der Strecke – viele Landwirte kennen das Problem: Kühe, deren Brunst sie nie sehen, oder solche, die schlecht aufnehmen, weil sie zum falschen Zeitpunkt besamt werden. Denn Brunsterkennung ist ein zentraler Punkt im Fruchtbarkeitsgeschehen der Herde. Von Jutta Berger

lassen sich dann durch Melken, Füttern, Weideaustrieb usw. von ihrem Brunstverhalten ablena sich viele Kühe nur ken. Bei saisonaler Abkalbung noch kurz und darüber kommt noch erschwerend dazu, hinaus bevorzugt nachts dass gegen Ende der Besamungs„zeigen“, ist die Häufigkeit der saison die Brunsterkennung Brunstkontrolle pro Tag ein noch schwieriger wird. Wenn entscheidender Erfolgsfaktor. nämlich die meisten Kühe schon Deshalb soll man dreimal täglich wieder tragen, interessieren sie über 15 Minuten außerhalb sich weniger für ihre brünstigen der Hauptstallarbeitszeiten Herdengenossinnen und fallen nach brünstigen Kühen schauals „Brunstdetektoren“ aus. en – darunter einmal abends oder zumindest in den frühen Früh oder spät? „Du musst Morgenstunden. Laut Statistik früh besamen“ – „Nein, wenn kann man so rund 80 % seiner man spät besamt, dann klappt‘s brünstigen Kühe bemerken. Die viel besser“. Der richtige ZeitMelkzeiten eignen sich dagegen punkt für den optimalen Besanur schlecht für eine gleichzeiti- mungserfolg wird immer wieder ge Brunstbeobachtung: Die Kühe sehr kontrovers diskutiert und ist

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häufig von einzelnen Feststellungen oder den kürzlich gemachten Erfahrungen beeinflusst. Untersuchungen zeigen, dass die Brunst selbst über die letzten Jahre nicht kürzer geworden ist und nur die Dauer der äußerlichen Brunstmerkmale abge-

nommen hat. Das Risiko für eine zu frühe Besamung ist aber gestiegen, denn oft werden „nur“ Vorbrunstsymptome (Brüllen, Schleimen, Unruhe, Aufreiten usw.) beachtet, die schon vor der eigentlichen Hauptbrunst zu sehen sind.


MANAGEMENT

Das wichtigste Hauptbrunstsymptom ist nach wie vor der Duldungsreflex, der die brünstige Kuh „stehen“ lässt, wenn sie selbst besprungen wird. 12 bis 24 Stunden nach Beginn der Duldung ist eine Besamung am erfolgreichsten. Dieser ideale Zeitraum zieht sich also über einen halben Tag hin, an dem die Chance auf eine Befruchtung der Eizelle ungefähr gleich groß ist. Die altbewährte „Morgens-nachmittags-Regel“ bleibt demnach gültig: Kühe, die morgens zum ersten Mal stehen, sollten nachmittags besamt werden – Tiere, die sich abends zeigen, erst am nächsten Morgen. Von der Tendenz her ist es aber besser, lieber etwas länger zu warten, als zu früh zu besamen. Die Besamung von Tieren, deren Hauptbrunst gegen Mittag beginnt, sollte man also auf den nächsten Vormittag verschieben. Die Erfahrung zeigt allerdings: Vor allem wenn die Kühe nur schwache Brunstsymptome zeigen, werden viele Betriebsleiter ungeduldig und lassen häufig zu früh besamen. Brunsterkennungsrate Da die Brunsterkennung ein so wichtiger Faktor im Fruchtbarkeitsgeschehen Ihrer Herde ist, sollte sie immer wieder objektiv überprüft werden. Folgende Indikatoren zeigen an, dass die Brunstbeobachtung nicht ausreicht: – Nur wenige frischlaktierende Kühe (< 45 Tage in Milch) werden brünstig gesehen. – Im Betrieb gibt es eine lange durchschnittliche Rastzeit (> 70 Tage). – Häufige Nachbesamungen erst nach mehr als 42 bis 46 Tagen. – Wenige Kühe, die bei der Trächtigkeitsuntersuchung tatsächlich tragen. Um die Qualität der eigenen ­Brunstbeobachtung zu objektivieren, empfehlen Fruchtbarkeitsberater, die Brunsterkennungsrate des Betriebs während 24 Tagen zu ermitteln: Notieren Sie dazu alle Kühe, die noch nicht besamt sind, aber schon länger als 45 Tage gekalbt haben, auf einer Liste. Kühe, die in Brunst gesehen wurden, streichen Sie während der 24 Tage

Pedometer Für Laufställe sind in Kombination mit Melkrobotern oder Fütterungssystemen „Pedometer“ also Schrittzähler erhältlich. Sie werden um das Fesselgelenk der Tiere angelegt und messen die Bewegungsaktivität Was tun? Betriebe mit unzurei- der Kühe. Da sich brünstige Kühe chender Brunsterkennung oder viel mehr bewegen, kann daraus solche, die die zeitlichen Vorein Aktivitätsmuster erstellt gaben zur Brunstbeobachtung werden. Die Daten werden per in der täglichen Routine nicht Softwareprogramm verarbeitet erfüllen können, sollten unbeund die Bewegungsdaten jeder dingt handeln! Seit längerem einzelnen Kuh mit den aktuelsind unterschiedliche technische len Vergleichswerten der Herde Hilfsmittel zur Brunsterkennung abgeglichen. So versucht man erhältlich, die dies ausgleichen Weidegang oder eine allgemeine können. Es sind in der AnwenUnruhe im Stall herauszurechnen. dung, den Anschaffungskosten Bei einer Grenzwertüberschreiund in ihrer Eindeutigkeit untung wird Alarm ausgelöst. Damit terschiedliche Systeme verfügkönnen rund 85 % der brünstigen bar. Sie amortisieren sich aber Kühe erkannt werden. Dennoch schnell, denn die wirtschaftlichen können Rangordnungskämpfe, Folgen verpasster Brunsterken- z.B. nach dem Umstallen, zu nung sind zwar versteckt, aber falschen Ergebnissen führen. Die horrend. Tierbeobachtung ist also nicht vollständig ersetzbar. Sie müssen Farbsysteme Farbpatronen zur wissen, was in Ihrer Herde läuft Brunsterkennung (z.B. Kamar®) und welche Ihrer Kühe von Haus werden am Kreuzbein der Kühe aus immer wieder gerne auf angeklebt. Die Patronen werden brünstige Kühe aufspringen. deutlich farbig, wenn sie stärkerem Druck ausgesetzt sind, z.B. Aktivitätsmessung Quasi die wenn das Tier intensiv besprun- Weiterentwicklung der Pedomegen wird. Sie sind damit eine ter ist die Aktivitätsmessung der kostengünstige Möglichkeit, die Tiere, für die ihnen ein Sensor am Kühe, die wirklich „gestanden“ Halsband angebracht wird (z.B. haben, zu finden. Bei leichten Heatime®). Mit diesem System Rindern reicht ihr Gewicht aller- können alle typischen horizontadings manchmal nur knapp, dass len und vertikalen Bewegungen es zu einem deutlichen Farbum- des Halses während der Brunst schlag kommt. Weitere Nachteile (z.B. auch das vermehrte Kopfaufdieser Farbsysteme sind das legen auf andere Tiere) erfasst relativ aufwendige Ankleben und werden. Es erkennt über 90 % die notwendige tägliche Kontrol- der Brunsten richtig. Für die Dale. Wichtig bei der Anwendung tenerfassung wird das Verhalten ist, dass Kuhbürsten das Ergebnis und in neuen Systemen auch die verfälschen oder zu Verlust der Wiederkäuaktivität aufgezeichFarbpatronen führen können. Sie net und zentral ausgewertet, ein sollten während der Anwendung individuelles Aktivitätsniveau aus dieser Brunsterkennungsmetho- einem Durchschnitt von mehrede besser abmontiert werden. ren Tagen berechnet. Zusätzlich aus. Anschließend wird berechnet, wie viele Tiere in diesem Zeitraum mindestens einmal als brünstig erkannt wurden. Eine zufriedenstellende Brunsterkennungsrate beginnt bei 80 %.

wird der Durchschnitt der Herde ständig berücksichtigt, so dass Sondersituationen, wie Klauenpflege oder Weideaustrieb, nicht zu Fehlermeldungen führen. Nach der Installation müssen die Systeme aber zuerst über rund zwei Wochen in der Herde nivelliert werden. Zwischen 25 und 40 % der Kühe einer Herde sollten ein Halsband tragen, damit der Vergleichswert zur Herde stimmt. Die Zuverlässigkeit ist ab ca. 30 Halsbändern hoch. Neue Ansätze Der Markt für automatische Brunsterkennungssysteme wird zukünftig weiter wachsen. Daher sind momentan viele neue Ansätze in der Entwicklung oder bereits im praktischen Test. Langfristig wird dadurch zum einen die Brunst­erkennung weiter präzisiert werden, aber auch der Anschaffungspreis für solche Systeme sinken. Innovative Ansätze sind z.B. die Thermosensorik (Anemone®), die über einen Scheidensensor den Verlauf der Körpertemperatur aufzeichnet. Wenn die Körpertemperatur in der Brunst steigt, löst der Sensor „Alarm“ aus. Da sich dieses System nicht allein auf die erhöhte Aktivität der brünstigen Kuh stützt, bietet es auch Anbindebetrieben eine Möglichkeit zur automatischen Brunsterkennung. Der Gegensatz dazu sind bildverarbeitende Videoüberwachungssysteme in der Entwicklung, die Kühe während der Brunst in Laufstallbetrieben anhand des veränderten Verhaltensmusters erkennen sollen. Fazit Die Brunsterkennung ist nach wie vor ein zentraler Erfolgsfaktor im Besamungs- und Fruchtbarkeitsgeschehen. Gegen schlechte Brunstbeobachtung sind mittlerweile „Kräuter“ gewachsen, die eine echte Unterstützung in der Brunstbeobachtung bieten. Verschiedene technische Hilfsmittel sind verfügbar, um diese zu automatisieren. Was bleibt? Sie müssen bislang immer noch den richtigen Schluss daraus ziehen: Die Zeitspanne, in der man die brünstige Kuh am besten besamt. l Dr. med. vet. Jutta Berger, Swissgenetics, Team Reproduktion, Schweiz.

Foto: © Berger

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142 139 136 135 134 132 129 128 127 126 122 121 120 115

MW

FW

FIT

KVP

127 124 127 132 122 127 116 116 118 113 111 110 116 112

116 107 110 106 109 105 104 104 96 108 104 120 89 106

124 130 119 106 120 116 125 122 124 122 119 110 117 102

103 101 111 116 110 110 106 132 99 96 104 105 100 124

Vorteile: Korrekter Zeitpunkt der Besamung verliert an Bedeutung Brunstbeobachtung wird weniger zeitaufwendig Trächtigkeitsraten verglichen mit konventionellen Spermien sind höher oder zumindest gleich Besamungen pro Brunst können reduziert werden

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10 FÜTTERUNG

Wie gefährlich sind Mykotoxine für Milchkühe? Futterqualität Von Pilzen produzierte Mykotoxine können verschiedene Vergiftungserscheinungen h ­ ervorrufen. Für die Tierernährung sind, neben anderen Mykotoxinen, DON und ZEA von besonderer Bedeutung. Von Moritz Eggers

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Entstehung von Kontaminationen DON und ZEA werden durch Fusarien gebildet und stellen deren natürliche Stoffwechselprodukte dar. Die Infektion erfolgt zur Blüte durch Ähren- oder Kolbenfusariosen. Eine feuchte Witterung zum Zeitpunkt der Blüte, zusammen mit einem hohen Infektionsduck, führt zu einem gehäuften Auftreten von Mykotoxinen. Ein erhöhter Infektionsdruck geht besonders von Mais als Vorfrucht aus. Nach der Ernte sterben die Fusarien ab. Ihre Toxine verbleiben jedoch im Erntegut. Eine wirksame Reduktion der Toxinbelastung während der Ernte oder in den weiteren Produktionsschritten ist so gut wie nicht mehr möglich. Es gibt kaum noch Getreide- und Mais-Chargen ohne einen Mykotoxinbefall. Fusarien zeichnen sich durch eine gute Anpassung an sich ständig ändernde Witterungsbedingungen aus. Besonders kaltes, niederschlagsreiches Wetter begünstigt die Bildung von DON.

DON und ZEA in der Rinder­ fütterung DON und ZEA konnten in fast allen gängigen Futtermitteln nachgewiesen werden. Die Gehalte schwanken erheblich. Rinder reagieren insgesamt unempfindlicher auf Mykotoxine als Tiere ohne Vormagensystem. Dem Pansen kommt hier eine Entgiftungsfunktion zu. Kälber, bei denen der Pansen noch nicht ausgereift ist, reagieren demnach empfindlicher auf Mykotoxine als ausgewachsene Tiere.

Deoxynivalenol ist das weltweit am häufigsten nachgewiesene Mykotoxin in Nahrungs- und Futtermitteln. Ein großer Teil des vom Rind aufgenommenen DON wird von den Pansenmikroben zu de-epoxy-Deoxynivalenol (DOM-1) metabolisiert und ist in dieser Form weniger giftig. Es wird vermutet, dass laktierende Kühe sensibler auf DON reagieren als Fleischrinder. Dies wird auf ein höheres Stresslevel, dem diese Tiere ausgesetzt sind, zurückgeführt. Stressfaktoren können hohe Leistung sowie Das konkrete Gefahrenpotensuboptimale Haltungs- und Füttial, das durch Mykotoxine terungsbedingungen sein. Neben hervorgerufen wird, ist schwer diesen Punkten könnte sich auch zu bestimmen, da Mykotoeine erhöhte Passagerate, bexikosen schwer als solche zu sonders bei Hochleistungstieren identifizieren sind. Grund hierfür mit sehr hoher Futteraufnahme, sind Krankheitserscheinungen, negativ auf die Widerstandsdie unter anderem auch durch kraft gegen dieses Mykotoxin andere Erkrankungen hervorge- auswirken. rufen werden können. Dennoch In den meisten Untersuchungen, sollten Mykotoxine immer auch die im Zuge der Seminararbeit als mögliche Ursache in Betracht gesichteten wurden, konnte kein gezogen werden, wenn es gilt, negativer Einfluss von DON auf unidentifizierbare Probleme im Milchmenge, Milchinhaltsstoffe Milchkuhbestand zu lösen. und Futteraufnahme beobachtet

werden. DON scheint aber das Abwehrvermögen der Tiere zu reduzieren. Auch wenn diese Reduzierung nicht direkt zu schlechteren Leistungen führen muss, können vermehrt Erkrankungen auftreten, besonders dann, wenn noch andere Stressfaktoren hinzukommen. Neben dem Einfluss auf das Immunsystem beeinträchtigt DON auch den Proteinstoffwechsel. Auch hier ist wieder, durch Stressfaktoren bedingt, ein negativer Effekt auf Leistung, Fruchtbarkeit und Gesundheit nicht auszuschließen. Eine extrem hohe DON-Aufnahme kann zu Entzündungen und Nekrosen der äußeren Häute und Schleimhäute führen. Weitere Symptome können die Schädigung der Lungenbläschen, gestörte Bewegungskoordination, Degeneration der Nervenzellen und eine toxische Wirkung auf das Knochenmark mit daraus resultierender verminderter Blutzellenbildung sein. Zearalenon weist eine direkte östrogene Wirkung auf. Diese

Foto: © www.landpixel.eu

m Fachbereich Agrarwirtschaft der Fachhochschule Kiel wurde im Rahmen einer Masterseminararbeit dem Einfluss der Mykotoxine Deoxynivalenol, DON, und ­Zearalenon, ZEA, auf Gesundheit und Leistung von Milch­ kühen nachgegangen. Die Krankheitssymptome, die durch DON und ZEA ausgelöst werden, reichen von akuten Vergiftungserscheinungen, wie z.B. Erbrechen, über eine Herabsetzung des Immunsystems bis hin zu einer Beeinträchtigung des Fortpflanzungsapparates.


FÜTTERUNG 11

ist durch einen dem Östrogen ähnelnden räumlichen Aufbau bedingt. ZEA und sein Metabolit α-Zeralenol binden sich direkt an die Östrogenrezeptoren am Eierstock. Außerdem ist eine Bindung an die Östrogenrezeptoren an Hypothalamus und Hypophyse möglich. Hierdurch greift ZEA direkt in den Östrogen-Feedback-­Mechanismus ein. Diese östrogene Wirkung von ZEA ist einzigartig unter den Mykotoxinen. Im Gegensatz zu DON wird die Toxizität von ZEA durch den Abbau im Pansen noch verstärkt. Grund hierfür ist die Umwandlung in α- und β-Zearalenol. Das α- Zeralenol weist ein höheres Bindungsvermögen an die Östrogenrezeptoren auf als die Ausgangssubstanz. ZEA hat somit eine direkte Wirkung auf die Fruchtbarkeit. Gehalte von mehr als 1 mg ZEA/kg können zu Aborten, Mumifizierungen, reduzierter Futteraufnahme, geringerer Milchproduktion, Euterschwellungen, Vaginalausflüssen, Vaginitis, zystischen Degenerationen der Ovarien und niedrigeren Brunst­indizes führen. Außerdem wurden veränderte Brunst­ zyklen beschrieben. All diese Symptome können die Reproduktionsleistung und Fruchtbarkeit beeinträchtigen. Bei Kälbern bzw. Jungtieren führte die erhöhte ZEA-Aufnahme zu

verschlechterten Konzeptionsraten. Das Hauptproblem einer ZEA-Toxikose besteht also im Einfluss auf die Fruchtbarkeit. Die im vorhergehenden Absatz beschriebenen möglichen Auswirkungen zeigen, dass die Bestimmung einer ZEA-Toxikose aufgrund der vielen unterschiedlichen Symptome unter Praxisbedingungen nicht immer einfach ist. Nicht alle genannten Symptome müssen gleichzeitig auftreten und können auch durch andere Erkrankungen ausgelöst und verstärkt werden. Diese beiden Punkte erschweren die Diagnose zusätzlich. Wenn jedoch der Verdacht besteht, dass eine durch ZEA ausgelöste Toxikose vorliegt, ist eine toxikologische Untersuchung der verdächtigen Futtermittel angezeigt. Orientierungswerte in Futter­mitteln Um eine gewisse Einschätzung einer möglichen Gefahr mit DON oder ZEA vornehmen zu können, hat das BML im Jahr 2000 Orientierungswerte für DONund ZEA-Konzentrationen in Futtermitteln festgelegt (siehe Tabelle). Diese Orientierungswerte spiegeln die unterschiedlichen Empfindlichkeiten der verschiedenen Tiergruppen wider. Für Kälber, deren Pansen noch nicht vollständig ausgebil-

det ist, wurden die Werte niedriger angesetzt, da der Umbau des DON zu DOM-1 im Pansen noch nicht möglich ist. Für Mastrinder wurde kein Orientierungswert für ZEA festgelegt. Dennoch sei darauf hingewiesen, dass durchaus erhöhte ZEA-Gehalte in Futtermitteln bei weiblichen Mastrindern zu Entzündungserscheinungen am Fortpflanzungsapparat führen können. Erschwerend kommt hinzu, dass eine Toxinkombination die Wirkung der einzelnen Mykotoxine noch verstärken kann. Eine Betrachtung aller im Futtermittel vorhandener Mykotoxine wäre daher von Vorteil. Während davon ausgegangen werden kann, dass zugekaufte Futtermittel nicht zu hoch

belastet sind, sollten besonders Mais- und Graskonserven sowie im eigenen Betrieb produzierte Getreidefuttermittel auf ihren Mykotoxingehalt hin untersucht werden. Was kann der Bauer tun? Um auf erhöhte Mykotoxingehalte in Futtermitteln zu reagieren, gibt es verschiedene Möglichkeiten (siehe Abbildung). Futtermittel mit einer hohen Belastung müssen erst so behandelt werden, dass von ihnen keine Gefahr mehr ausgeht. Dabei ist generell der Gehalt in der gesamten Ration zu betrachten, da durch die Rationsgestaltung Verdünnungseffekte auftreten. In Untersuchungen, bei denen die DON- und ZEA-Konzentrationen in verschiedenen Futtermitteln betrachtet wurden,


12 FÜTTERUNG

zeigte sich, dass trotz stärkerer Belastung einzelner Futtermittel letztendlich die Toxinkonzentrationen der gefütterten Rationen unterhalb der Orientierungswerte lagen. Dies spricht auch für eine Mischung von kontaminierten Chargen mit gering oder gar nicht belasteten Chargen. Mit dem Verschneiden einer belasteten Charge mit unbelastetem Futter besteht also die Möglichkeit, einen für das Rind ungefährlichen Mykotoxingehalt zu erreichen. Auch wenn – rein theoretisch – die Entsorgung kontaminierter Partien das beste Mittel zum Zweck eines Schutzes vor einer Mykotoxinbelastung wäre, kann ein derartig grundsätzliches

Vorgehen sowohl aus betriebswirtschaftlicher, als auch aus volkswirtschaftlicher Sicht nicht sinnvoll sein. Neben diesen Möglichkeiten können auch belastete Futterpartien an weniger anfällige Tiere verfüttert werden. Als dritte Möglichkeit steht die Detoxifikation von Futtermitteln zur Verfügung. Hierbei wird zwischen einer technischen Behandlung vor der Fütterung und einer in-situ-Behandlung während der Verdauung unterschieden. Die technische Behandlung von Futtermitteln vor der Verfütterung, sei es nun durch chemische, biologische oder physikalische Maßnahmen, wurde bisher

hauptsächlich unter Laborbedingungen durchgeführt. Außerdem erhöhen sie den technischen und finanziellen Aufwand für die Herstellung von Futtermitteln und sind somit bisher wenig praxisrelevant. Die Optimierung ackerbaulicher Maßnahmen zur Prävention der Entstehung von Mykotoxinen stellt daher die beste Möglichkeit dar, um der Mykotoxinproblematik Herr zu werden. Empfohlen wird folgendes Vorgehen beim ­Verdacht auf eine Mykotoxin­belastung im Futtermittel:

1. Verdächtiges Futtermittel sofort absetzen und den Tierkategorie DON ZEA Nachweis von Mykotoxinen sicherstellen Rind mg/kg μg/kg 2. Mehrere Proben von verschieprä-ruminierend 2 250 denen Orten des Futterstocks entnehmen weibliches Aufzuchtrind/Milchkuh 5 500 3. Eventuelle Untersuchung eines Mastrind 5 –¹ verendeten/getöteten Tieres ¹ nach derzeitigem Wissensstand keine Orientierungswerte erforderlich veranlassen bzw. spezifische Organe (z.B. Leber) auf MykoTabelle: Orientierungswerte für Konzentrationen von Deoxynivalenol toxingehalt untersuchen lassen und Zearalenon im Futter von Rindern (mg bzw. μg/kg Futter; bei 4. Eventueller Einsatz von Myko88 % Trockensubstanz), bei deren Unterschreitung die Gesundheit toxinbindern und Leistungsfähigkeit nicht beeinträchtigt wird.

Fazit Die Mykotoxine DON und ZEA können negative Einflüsse auf die Leistung, die Fruchtbarkeit und die Gesundheit von Milchkühen haben. Während DON eher die Gesundheit und den Proteinstoffwechsel negativ beeinflusst, wirkt sich ZEA auf die Fruchtbarkeit aus. Aufgrund der unspezifischen Symptome ist eine Diagnose oft schwierig. Bei gehäuften Problemen im Milch­ kuhbestand sollten jedoch immer auch Mykotoxine als Faktor miteinbezogen werden. Rinder können DON im Pansen abbauen. Dies trifft jedoch nur zu, wenn der Pansen einwandfrei arbeitet. Besonders bei Milchkühen mit hoher Leistung kann durch die hohe Stoffwechselbelastung und erhöhte Pansen-­Passageraten das Abbauvermögen reduziert sein. Die Wirkung von ZEA wird im Pansen sogar noch verstärkt. Darüber hinaus ist aber einzelbetrieblich auch das Vorhandensein weiterer Mykotoxine zu berücksichtigen. Nicht zuletzt werden immer die speziellen Haltungsund Fütterungsbedingungen, die Leistung und der Gesundheitsstatus der jeweiligen Herde darüber mitentscheiden, ob Mykotoxine einen negativen und messbaren Effekt auf die Gesundheit und Leistung der Tiere ausüben können. Gerade daher ist die Festlegung allgemeingültiger Grenzwerte für Mykotoxine aufgrund der vielen Einflussfaktoren weder möglich noch sinnvoll. Die wirksamste und beste Maßnahme zur Reduktion der Mykotoxinkonzentration in Futtermitteln stellt die Minimierung des Fusarienbefalls schon auf dem Feld dar. Da es kaum noch komplett mykotoxinfreie Futtermittel gibt, wäre eine routinemäßige Untersuchung von Futtermitteln wünschenswert. Dem gegenüber stehen jedoch die hohen Untersuchungskosten. Informationen in Fachblättern und von zuständigen Beratern können bei der Entscheidung helfen, ob eine Beprobung der eigenen Futtermittel nötig ist. l

Abbildung: Management von Mykotoxinen in der Tierernährung (Dänicke, 2001)

Bc. Sci. Moritz Eggers, Fachhochschule Kiel, Fachbereich Agrarwirtschaft, Osterrönfeld.



14 FÜTTERUNG

Hohe Futteraufnahmen sind nur bei einer ständigen Erreichbarkeit des Futters möglich.

Ständige Erreichbarkeit sichert hohe Futteraufnahmen Von Katrin Mahlkow-Nerge

schen 13 und 15 Uhr und abends Gerade Letzteres ist für die zwischen 17 und 20 Uhr. Kühe sehr wichtig. Jede Kuh sollte jederzeit (nur Melkzeiten um einen durch aromaDabei sind stets die aufgeausgenommen) die Möglichkeit tisches, kaltes und wohlnommenen Futtermengen bei haben, ausreichend und ungehinschmeckendes Futter, zum der abendlichen Aktivität am dert Futter aufnehmen zu könanderen durch eine möglichst größten. nen. Vor diesem Hintergrund ist ständige Erreichbarkeit der ein häufiges Futternachschieben Futterration. Ein ausreichend Des Weiteren zeigt sich eine sehr bedeutsam. Umso wichtiger wird häufiges Futternachschieben ist große Wiederholbarkeit zwidieses, wenn das Tier-Fressplatzhierfür zwingend notwendig. schen den Tagen. Das verwunverhältnis mehr als 1:1 beträgt. dert nicht, da das Fressverhalten Fressverhalten und Futterder Tiere eng an das jeweilige Rangniedere müssen auch vorlage Ergebnisse aus FutterBewirtschaftungsregime gekopans Futter Junge Kühe haben kamp zum Fressverhalten von pelt ist. So erhalten die Tiere nicht nur ein geringeres Futter­ Milchkühen zeigen drei Haupttäglich zweimal zu bestimmten aufnahmevermögen (etwa fresszeiten bei laktierenden Zeiten – um 6 und um 17 Uhr – 80–85 %) im Vergleich zu Kühen (Futterschalenbesuche). frisches Futter vorgelegt, haben ihren älteren Stallgefährtinnen, Diese sind vormittags zwischen 6 aber (fast) immer ausreichend sondern suchen auch wesentlich und 10 Uhr, nachmittags – aber Futter vorhanden (ad-libitum-­ häufiger den Futtertisch auf. deutlich abgeschwächt – zwiFütterung). Besonders auffällig ist dieses im

Z

ersten Laktationsdrittel. Sie haben ein anderes Fress- und auch Bewegungsverhalten als ältere Kühe, sind allgemein eher unruhiger, bedingt dadurch, dass sie viel stärker den Rangkämpfen ausgesetzt sind und weil viele Dinge im Stall noch vergleichsweise neu für sie sind. Kühe sind und bleiben Fluchttiere, die zwar einerseits recht friedlich sind, andererseits aber auch aggressiv sein können. Letzteres v. a. dann, wenn Konkurrenzsituationen auftreten. Dieses ist hauptsächlich im Zusammenhang mit Futter, Liegeplatz und Bewegungsraum der Fall. Wenn solche Gegebenheiten nur begrenzt verfügbar oder sogar im Mangel sind, dann

Foto: © www.agrarfoto.com

Futtervorlage Es leuchtet ein, dass Kühe viel fressen müssen, denn ohne eine ausreichende Nährstoffaufnahme ist auch k­ eine entsprechende Leistung und Gesundheit möglich. Um aber hohe Futteraufnahmen gewährleisten zu k­ önnen, müssen Kühe möglichst häufig animiert werden, den Futtertisch aufzusuchen.


FÜTTERUNG 15

werden eher die ranghohen Tiere die knappen Ressourcen ungehindert aufsuchen, während die Rangniederen, und das sind v.a. die Jungkühe, von dort verdrängt werden bzw. gar nicht erst dorthin gelangen. So zeigten Untersuchungen von Bouissou et al. (2001), dass selbst bei einer ad-libitum-Fütterung die Rangniederen weniger fraßen und eine geringere Zunahme hatten als ranghohe Tiere. Die Erklärung dafür könnte darin liegen, dass Kühe Herdentiere sind, die gerne gewisse Tätigkeiten gleichzeitig, also in der Gruppe, ausüben wollen, und dazu gehört zweifelsohne eine gemeinsame Futteraufnahme. Am eindrucksvollsten zeigt sich dieses Verhalten auf der Weide. Ein eingeschränktes Tier-Fress­ platz-Verhältnis verhindert das gemeinschaftliche Fressen und erhöht die Anzahl sozialer Auseinandersetzungen zwischen den Tieren. Dieses führt insbesondere bei rangniederen Tieren zu kürzeren Verzehrszeiten und erhöht die Unruhe beim Fressen. Aus Gründen eines reduzierten Konkurrenzdrucks wäre ein Fressplatzangebot von 1:1 (Tier-Fressplatz-Verhältnis) daher empfehlenswert. Beim Einsatz von Totalen Mischrationen lässt sich dieses Verhältnis sicher auch auf 1,5:1 erweitern, vorausgesetzt, der Stall bietet genügend Bewegungsfreiheit und keine Hindernisse beim Aufsuchen des Futtertisches sowie stets frisches Futter am Futtertisch.

Flache Futterablage und mehrmaliges Futternachschieben Je flacher die Futterration auf dem Futtertisch abgelegt werden kann, umso weniger stark neigt sie zum Nacherwärmen. Eine ständige Erreichbarkeit des Futters muss natürlich gewährleistet werden. Auch können die Kühe dabei dann nicht so große Mengen dieses Futters anpusten. Das gilt insbesondere in der warmen Jahreszeit. Auf diese Art und Weise bleibt das Futter insgesamt aromatischer und hygienischer. Das dürfte letztlich zu höheren Futter­ aufnahmen, auch in Kombination mit einer eventuell dadurch verbesserten Pansengesundheit aufgrund der gleichmäßigeren Pansenverhältnisse, führen. Weiterhin wird ein Selektionsverhalten vermindert. Letztlich sollten höhere Milchleistungen und geringere Futterreste damit verbunden sein.

aufgenommen wird als in jeder nachfolgenden Stunde. Die Ergebnisse verdeutlichen, dass sich die meisten Tiere etwa 10 min nach der Futtervorlage oder nach dem Heranschieben des Futters am Futtertisch einfanden. Bei den Versuchen war das Futter bereits 90 min nach der Vorlage bzw. dem Nachschieben außerhalb der Erreichbarkeit für die Tiere, was ohne ein Nachschieben des Futters zu einer Verringerung der Futteraufnahme führen würde. Ein ständiges Vorhandensein von frischem, aromatischem Futter bringt letztlich mehr Ruhe in den Stall, da es kein bzw. ein deutlich geringeres Gedränge am Futtertisch und weniger Rivalitäten gibt. Das natürliche (Fress-)Verhalten der Tiere kann durch mehrfaches Nachschieben deutlich besser ausgelebt werden.

Fazit Ein gutes Verständnis der Sozialbeziehungen unserer Rinder und deren Verhaltensmuster lassen uns besser begreifen, mit welchen Managementmaßnahmen wir tiergerechter und damit auch wirtschaftlich erfolgreicher sein können. Gesunde Kühe, die in ihrem Sozialverhalten nicht Letztlich wird das Fressverhal- ständig behindert werden, sind ten immer nach frischer Futter- letztlich die Voraussetzung vorlage am intensivsten sein. für das betriebswirtschaftliche Videoaufzeichnungen von May- Überleben. l er (2008) bestätigen, dass in der Prof. Dr. Katrin Mahlkow-Nerge lehrt an 1. Stunde nach der Futtervorla- der Fachhochschule Kiel, Fachbereich ge deutlich mehr Futtermenge ­Agrarwirtschaft. Auch ein tendenziell etwas weiteres Tier-Fressplatz-Verhältnis wird sich durch ein häufigeres Futternachschieben nicht so nachteilig auf die Futteraufnahme einzelner Tiere – vor allem rangniederer – auswirken, wenn jedes Tier stets ausreichend Futter am Futtertisch vorfindet.

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16 FÜTTERUNG

Ein optimaler Start beginnt mit einer ad-libitum-Milchtränke in den ersten Lebenswochen.

Vier Monate alte Kälber mit gut entwickeltem Pansen und hohem Futteraufnahmevermögen nach der Tränkephase.

Ad-libitum-Milchtränke bewirkt höhere Zuwächse

Von Hans-Jürgen Kunz

onell getränkten Kälbern höhere Zuwachsleistungen haben und früher in der Energieaufnahme ie Erfahrungen mit nicht gedrosselt werden müssen. Über portioniert getränkten diese Erfahrungen und unsere Kälbern zeigen, dass diese daraus abgeleiteten EmpfehlunTiere im Vergleich zu konventi- gen für die weitere Jungtierauf-

D

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zucht wollen wir im Folgenden berichten. Während der Tränkeperiode beachten Nach der zwei-, drei- oder maximal vierwöchigen ad-libitum-Tränkephase

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findet die erste Umstellung in der Kälberernährung und häufig auch in der Haltung statt. Die Tiere kommen in der Regel aus der Einzelhaltung in Gruppenbuchten. Während die Kälber in der Einzelhaltung noch mit Biest- und Vollmilch getränkt wurden, erhalten sie in der Gruppenhaltung meist Milchaustauscher. Da im Anschluss an die ad-libitum-Phase von einer hohen Tränkemenge möglichst linear abgetränkt werden soll (siehe Abbildung), ist es wichtig, dass an dieser Stelle als Alternative zur Vollmilch hochwertige Milchaustauscher mit einem möglichst hohen Magermilchpulveranteil, gerne 50 %, eingesetzt werden. Der Grund dafür ist folgender: Das Verdauungsenzymsystem der Kälber benötigt Zeit, um sich von der Kasein-

18.05.2016 09:59:10

Fotos: © Kunz (2), www.agrarfoto.com (1)

Jungtieraufzucht Im Rahmen der metabolischen Programmierung des Stoffwechsels von K ­ älbern können durch die ad-libitum-Tränke die Futteraufnahme und damit auch die Zuwachsleistungen gesteigert werden. Bei einem i­n Deutschland durchgeführten Vergleich von restriktiv und frei getränkten Kälbern wurde eine höhere Futteraufnahme jener Kühe nachgewiesen, die als Kalb während der ersten ­Lebenswochen ad libitum getränkt wurden. Vermutet wird, dass ein solches erhöhtes Futteraufnahme­vermögen auch während der Aufzuchtphase besteht.


FÜTTERUNG 17

verdauung, die spezifisch über Chymosin erfolgt, in Richtung einer Verdauung zu entwickeln, bei der neben Molkenproteinen auch alle anderen pflanzlichen Eiweiße mithilfe verschiedener Pepsine aufgeschlossen werden können. Eine solche Umstellung benötigt eine Zeit von etwa zwei bis drei Wochen. Werden von einem auf den anderen Tag hohe Mengen Kasein aus der Vollmilch durch Molken- und/oder andere Proteine ausgetauscht, kann es zu massiven Verdauungsproblemen, zum Beispiel Koliken, kommen. Während der ad-libitum-Tränke­ phase werden bereits kleine Mengen Kraftfutter und Heu oder eine Kälber-Trocken-TMR zum Kennenlernen angeboten und anschließend während der Abtränkphase in ausreichender Menge zur freien Aufnahme gefüttert. Bereits wenige Tage nach der Geburt beginnen K ­ älber, Heu oder Strohpartikel, zum Beispiel aus einer Trocken-TMR, aufzunehmen. Eine solche Fütterung von strukturwirksamen Rohfaserkomponenten ist wichtig, da bei den Kälbern dadurch nach der Aufnahme von Kraftfutter ein Verkleben der Pansenzotten verhindert wird. Die Mindestgröße dieser Partikel soll 25 mm betragen. Diese Partikellänge lässt sich in keine Pellets pressen, ohne dass dadurch die Struktur

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Fütterung/Ereignis

Beginn

Ende

Zunahmen (g)

Ø Futteraufnahme pro Tag

1. bis 3. Woche

Biestmilch/Vollmilch ad libitum, Kälber-TMR oder Kraft­ futter und Heu (in 1. Woche 1.000 mg Eisen i.m.)

42

63

1.000

8 bis 12 Liter

4. bis 10. Woche

Vollmilch oder MAT mit 50 % Magermilchpulver von 10 auf 0 Liter abtränken, Kälber-TMR oder Kraftfutter und Heu, mit Silage oder Kuh-TMR anfüttern

63

105

850

u.a. 1 kg KF, 0,8 kg MAT

Kuh-TMR > 6,5 MJ NEL u. 170 g XP/kg TM, zum Übergang von der Milch zur TMR-Fütterung pro Tag 1 kg Kraftfutter 18 oder 20/3, max. 2 Monate

105

230 bis 250

1.120 bis 1.290

4,7 kg TM

7. bis 14. Monat

Ration mit < 6 MJ NEL und 140 g XP/kg TM z.B. Trocken­ steherration, zu Beginn Futterreste von den Kühen (14./15. Monat Besamung), Stallwechsel u. Futterum­ stellung sind Grund für niedrige Zunahmen (740 g)

230 bis 250

430

740 bis 800

6,7 kg TM

15. bis 23./24. Monat

Ration mit < 6 MJ NEL und 140 g XP, z.B. Trockensteher­ ration bis Anfütterung Trockensteherphase II (23./24. Lebensmonat: Abkalbung)

430

bis

880

10,5 kg TM

11. Woche bis 1/2 Jahr

Tabelle: Fütterung der Kälber/Färsen mit und nach der ad-libitum-Milchtränke in den ersten drei Lebenswochen


18 FÜTTERUNG

sondere mit dem Erreichen der Geschlechtsreife. Die benötigte Energiemenge für ein kg Fettansatz ist doppelt so hoch wie die für ein kg Eiweißansatz. Ziel ist es darum, mit einem Alter von sechs Monaten ein Gewicht von 230 bis 250 kg zu erreichen.

das Kälber-Kraftfutter oder die Kälber-TMR mit einer Menge von einem beziehungsweise anderthalb kg pro Tier und Tag mindestens einen Monat, besser zwei Monate nach der Tränke­ phase zusätzlich zur Kuh-TMR erhalten. Alternativ bietet sich der Einsatz eines vorhandenen Basis für die Fütterung bis zu Kraftfutters für Kühe in gleicher einem halben Jahr kann eine Menge an. Steht keine TMR Teilmischration oder eine der Kühe zur Verfügung, ist es Totale Mischration der laktiewichtig, das die Grund­mischung renden Kühe sein. Während für die Kälber während des der Übergangsperiode sollte genannten Zeitraumes eine eine solche TMR den Kälbern Energiekonzentration von minbereits in den letzten Wochen destens 6,5 MJ NEL und 170 g der Tränkeperiode angeboten Rohprotein pro kg Trockenmasse werden. Ebenso sollten die Tiere aufweist (siehe Tabelle). Die

Gewichtsentwicklung kann im Bedarfsfall mit Gewichtsmaßbändern kontrolliert werden. Erreichen die Kälber mit einer solchen Fütterung nach einem halben Jahr nicht die entsprechenden Gewichte, muss überprüft werden, ob eventuell Atemwegsinfektionen der Grund für mindere Zuwächse gewesen ist. Hierfür könnten dann haltungstechnische Probleme verantwortlich sein.

Mit einem Alter von 13 bis 15 Monaten sollten die Jungtiere ein Gewicht von etwa 430 kg erreicht haben und können besamt werden. Die Fütterung wird auch im Folgenden bis zur Anfütterung drei bis zwei Wochen vor dem Kalben nicht geändert. Die täglichen Zunahmen können im letzten Trächtigkeitsdrittel auf deutlich über 1.000 g ansteigen. Zum natürlichen Zuwachs kommen das Wachstum der Frucht Fütterung ab sieben ­Monaten inklusive Fruchtwasserzunahme Wenn die Kälber mit einem und Einlagerungen von Wasser halben Jahr Gewichte von in die Gebärmutter hinzu. In der mindestens 230 kg erreicht Summe steigen die Zunahmen haben, können sie im Anschluss deutlich. mit Futter versorgt werden, das eine Energiekonzentration von Auf Grundfutterqualität weniger als 6,0 MJ NEL aufweist. achten Eine niedrige EnergieIn der Regel ist es die Trockenkonzentration in der Ration der steherration. Es sollte etwa 140 g Färsen darf niemals mit einer Rohprotein pro kg Trockenmasse schlechten Grundfutterqualität enthalten. Zusätzliches Kraftfut- einhergehen. Es ist darauf zu ter wird jetzt nicht mehr angebo- achten, dass eventuell verpilzten. Futterreste der laktierenden te Randschichten ausreichend Kühe können aber trotzdem aus dem Silo entfernt werden. noch an die Jungtiere der ersten Die zu erwartenden FutterGruppe im Anschluss an die aufnahmen zeigt die Tabelle. Umstellung verfüttert werden. Liegen die gefressenen Rationen Es muss damit gerechnet werden, deutlich darunter, kann dafür dass die Zunahmen in den ersten eine schlechte Gärqualität (zu ein oder zwei Monaten nach hoher Buttersäuregehalt) ein der Umstallung deutlich sinken, Grund sein. Diese Gefahr ist bei eventuell auf ein Niveau von 500 dritten und vierten Schnitten, die bis 700 g pro Tag. Der Grund zu feucht siliert wurden, nicht sind in diesem Fall nicht nur die unerheblich. Futterumstellung, sondern auch meist der Wechsel aus Einstreu- Werden andererseits energieboxen in einen Liegeboxenlauf- reichere Rationen mit Stroh stall. Bei einer Umstallung auf „verdünnt“, ist darauf zu achten, Vollspalten sind noch größere dass die Häcksellänge des einGewichtseinbußen zu befürchgesetzten Strohs 4 cm nicht überten, und darum ist eine solche steigt, da es ansonsten vermehrt Haltung in der Färsenaufzucht beim Fressen selektiert wird und möglichst zu vermeiden. liegen bleibt.

Liter

(ab dem 8. Lebenstag)

12 10

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TIERGESUNDHEIT 21

Wenn Rosa im Stall festliegt … Milchfieber Auch Gebärparese genannt, ist Milchfieber eine Stoffwechselerkrankung. Sie beschreibt einen mehr oder weniger starken Abfall des Kalziumgehaltes im Blut der Kühe und tritt am häufigsten in den ersten Tagen nach der Abkalbung auf. Wie aber beugt man der Krankheit vor? Akutes Milchfieber: – aufgrund eines starken Abfalls des Kalziumgehaltes im Blut um Zeitpunkt des kommt es zum „Festliegen“ Abkalbens gibt die Kuh der erkrankten Tiere (bei 5 bis nämlich große Mengen 10 % der abkalbenden älteren an Kalzium in die KolostralMilchkühe) milch ab. Diese Kalziummenge – es besteht eine akute Lebensübersteigt ihren Kalziumgehalt gefahr; deshalb muss dann des Blutes um ein Vielfaches. dringend therapiert werden, Wenn die Kuh nun diesen vermeistens mittels einer entmehrten Bedarf nicht über eine sprechenden Kalzium- (in erhöhte Kalziumabsorption aus Verbindung mit Glukose und dem Darm (das ist letztlich die Phosphor-)infusion Kalziumgewinnung über das aufgenommene Futter) oder Subklinisches (unterschwellieine erhöhte Mobilisation aus ges) Milchfieber: ihren Knochen decken kann, – tritt im Gegensatz zur akuten sinkt der Kalziumspiegel im Verlaufsform bedeutend häuBlut ab. figer auf (bei etwa 30 % aller abgekalbten Milchkühe) und Besonders gefährdet sind: ist ein bedeutungsvoller Stör– ältere Kühe, sie haben wegen faktor in den Milchkuhherden ihrer reduzierten Anzahl von – anhand äußerlicher Merkmale Hormonrezeptoren keine so nicht gut zu erkennen gute Fähigkeit zur schnellen – viele Folgekomplikationen Kalziummobilisation wie möglich: Schwergeburten, ­jüngere Kühe Labmagenverlagerungen, – Kühe mit einer nach der KalGebärmutterentzündungen, bung sehr schnell ansteigenden Euterentzündungen, Ketosen, Milchleistung, sie benötigen Fruchtbarkeitsstörungen sehr viel Kalzium für die Milch­bildung Wie erkennen? Ein akutes – alle Kühe, die unzureichend Milchfieber ist relativ leicht zu für eine genügende Kalzium­ erkennen: mobilisierung trainiert – derartig erkrankte Kühe liegen ­wurden meistens in Brustlage mit seitlich eingeschlagenem Kopf Erkrankungsformen Bei der oder bereits auf der Seite; Milchfiebererkrankung unterKühe „liegen fest“, scheiden wir die akute/klinische – kalte Ohren und die subklinische Verlaufs– häufiges Zähneknirschen, form. Stöhnen Von Katrin Mahlkow-Nerge

Foto: © Mahlkow-Nerge

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– Schmerzen – Futter- und Wasseraufnahmeverweigerung – abrupter Milchleistungs­ einbruch Ein subklinisches Milchfieber ist nicht leicht zu erkennen: – es gibt kein markantes, ­einzelnes Merkmal – daher muss eine intensive ­Beobachtung der Tiere vor allem in den ersten 2 Tagen nach der Kalbung erfolgen (die Ohren der Tiere möglichst regelmäßig anfassen) – bei einem niedrigen Kalziumspiegel im Blut werden die Muskeln nur unzureichend erregt, betroffene Kühe zeigen Schwäche und fehlerhafte ­Koordination ihrer Bewegungen, liegen viel, haben Probleme beim Aufstehen – durch die sinkende Muskelkontraktion fällt die Körpertemperatur (deshalb ist der Begriff „Milchfieber“ eher irreführend; die Tiere haben eine Untertemperatur), kalte Ohren – Appetitlosigkeit, ­reduzierte Futteraufnahme (durch verringerte Kontraktion der Pansenschleimhaut), tw. ­Verstopfungen – vermehrt Schwergeburten oder Nachgeburtsverhaltungen (durch verringerte Kontraktion der Gebärmutter), nachfolgend Gebärmutterentzündungen – verminderte Milchleistung (durch verringerte Kontraktion der Alveolen der Milchdrüse) – Euterentzündungen (durch verringerte Kontraktion der Zitzenschließmuskel) – Immunschwäche Was begünstigt Milchfieber? Mit Beginn der Milchbildung im geburtsnahen Zeitraum sinkt bei jeder Kuh der Blutkalziumgehalt erst einmal ab, weil schlagartig viel Kalzium für die Milch benötigt wird. Dennoch bekommt nur

diejenige Kuh Milchfieber, die nicht schnell genug und ausreichend darauf reagieren kann; kurzum, nur Kühe, die speziell in den letzten Wochen vor der Kalbung fehlerhaft, d.h. vor allem – kalziumreich – kaliumreich ernährt wurden. Wie vorbeugen? Da eine Milchfiebererkrankung fast immer untrennbar mit der Fütterung der trockenstehenden Kühe verbunden ist, müssen sich alle Anstrengungen insbesondere auf diesen Bereich konzentrieren: – bedarfsgerechte Energie-, Nährstoff-, Vitamin- und ­Mineralstoffversorgung


22 TIERGESUNDHEIT

der Kühe, vor allem in der Milchfieber) der Kühe, vor niedrig wie möglich einstel­Trockenstehphase allem in der Spätlaktation und len, möglichst unterhalb der – möglichst in zwei Phasen: während der Früh-TrockenBedarfsnorm der GfE (2001) – mit einer energieärmeren stehphase von 34 g/Tag; dafür geeignete Früh-Trockensteherration soll – während der gesamten Futtermittel sind Maissilage, v.a. eine energetische ÜberverTrocken­stehperiode kalziumStroh, Ca-freie Trockenstehersorgung der Kühe vermieden und kaliumarme Fütterung, v.a. mineralfutter werden aber in den letzten 2–3 ­Wochen – der Ca-Gehalt muss immer – mit einer energie- und nährvor der Ab­kalbung in Kombination mit der Katistoffreicheren Ration in den – mit einer Absenkung des Kalon-Anion-Bilanz (DCAB) der letzten 2 Wochen vor der Kalziumgehaltes der Futterration Ration, die wiederum vor albung sollen die Kühe bereits sollen die Kühe zur Ca-Mobilem vom K-Gehalt beeinflusst auf die wesentlich intensivere lisation aus dem Skelett und wird, eingestellt werden; Fütterung nach der Kalbung zur Erhöhung der Absorption je höher der K-Gehalt und vorbereitet werden von Kalzium aus dem Darm folglich die DCAB ist, desto – Vermeidung einer Übertrainiert werden niedriger muss der Ca-Gehalt konditionierung (begünstigt – Kalziumgehalt der Ration so eingestellt werden:

DCAB > 200 meq/kg TM  < 4,0 Ca, 3–3,5 P, 3,5 mg g/kg TM DCAB 100–200 meq/kg TM  ~ 6,0 Ca, 3–3,5 P, 3,5 mg g/kg TM DCAB 50–100 meq/kg TM  ~ 9,0 Ca, 3–3,5 P, 3,5 mg g/kg TM DCAB – 50 – + 50 meq/kg TM  9,0–14,0 Ca, 3,4–4 P, 3,5– 4 mg g/kg TM

– mit einer Absenkung des Kaliumgehaltes der Futterration (möglichst < 15 g/kg TM) soll eine metabolische Alkalose (bedeutet einen hohen pHFuttermittel mit einem Wert des Blutes), die wiedeFuttermittel mit einem hohen Futtermittel mit einem ­geringen Kationenüberrum eine Milchfiebererkran­Kationenüberschuss Anionenüberschuss schuss kung begünstigt, verringert bzw. vermieden werden DCAB DCAB Komponente DCAB meq/kg TM Komponente Komponente – Vorsicht mit kaliumreichen meq/kg TM meq/kg TM (intensiv gegüllten) Grassilagen – vor allem in der VorbereiGrassilage, 20 g Natriumbicarbonat +12.000 +150 Biertreber –70 terfütterung geeignet: später K/kg TM geschnittenes Extensivheu, Maissilage, Rapsextrak­ Häckselstroh, Maissilage, Zuckerrübenmelasse +1.070 +120 –50 12 g K/kg TM tionsschrot ­Getreide und Rapsprodukte – während der VorbereitungsGrassilage, +500 Stroh +100 Viehsalz –2.050 fütterung kommen dann die 35 g K/kg TM speziellen Maßnahmen der Milchfieberprophylaxe zur Press-, Saure – 9.000 bis Sojaextraktionsschrot +340 +80 Anwendung: Trockenschnitzel Salze –14.000 – ausreichende Magnesium-Ver– Körnermais +60 – – sorgung: der Magnesiumgehalt Weizen der Ration richtet sich speziell – + 10 – – – nach deren K-Gehalt – bei Grobfutterrationen mit Tabelle 1: DCAB-Werte (grobe Orientierungswerte) verschiedener Futtermittel und Rations­ komponenten (meq/kg TM) niedrigen Kaliumgehalten (< 15 g/kg TM) reicht ein Magnesiumgehalt von 2 g/kg Futtermittel Einheit Ration 1 Ration 2 Ration 3 Ration 4 Ration 5 TM aus Grassilage, – bei höheren Kaliumgehalten 5,8 5,8 4,0 – – 35 g K/kg TM den Magnesium-Gehalt auf 4 g/kg TM anheben Grassilage, – – – 5,5 2,0 – bedarfsgerechte Phosphor-Ver20 g K/kg TM sorgung: – Früh-Trockenstehzeit: Maissilage 3,2 3,2 5,0 3,8 7,0 2,5–3,0 g P/kg TM kg/Kuh Sojaextraktions-schrot 1,3 – – – – – Vorbereitungszeit: 3,0– und 3,5 g P/kg TM Tag Rapsextraktions-schrot 1,5 2,2 0,6 2,0 – Verfütterung bestimmter Körnermais 0,9 0,9 0,7 0,7 0,2 Kalzium-Binder wie z.B. Zeolithe oder pansengeschützte, Weizen 0,9 0,9 0,2 0,7 0,2 kalziumarme Reiskleie (diese Trockenschnitzel – – – 0,8 0,7 werden meistens in Form sogenannter „Kilo-FutterSaures Salz (CaSO4) – 0,4 – – – mittel“, also einem Gemisch DCAB meq/kg TM 279 58 177 85 63 aus Kraftfutter und diesem Zusatz, vom Landhandel Ca g/Kuh und Tag 47 137 55 58 55 angeboten) Tabelle 2: Beispielrationen für Vorbereiter (6,7 MJ NEL, 15 % XP, 22–24 % Zucker + Stärke, 18–19 % – binden Kalzium im VerdauXF i.d.TM, incl. 130 g eines Ca-freien Trockenstehermineralfutters) ungstrakt, so dass dieses mit


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dem Kot ausgeschieden wird – Verfütterung von sogenannten „sauren“ Salzen – dadurch wird eine leichte metabolische Azidose (daher leitet sich der Begriff „saures Salz“ ab) verursacht. Anpassungsmechanismen der Kuh werden aktiviert, um im Abkalbezeitraum einem Kalziummangel entgegenzuwirken – für die Kalkulation der notwendigen Menge an saurem Salz (zu geringe Menge ist wirkungslos, zu große Menge senkt die Futteraufnahme) müssen die Kationen (Kalium, ­Natrium), Anionen (Chlor, S ­ chwefel) und der Kalziumgehalt aller Futtermittel berechnet und berücksichtigt werden – exakte Dosierung der sauren Salze, Erfolgskon­ trolle, sehr gutes Fütterungscontrolling sind zwingend notwendig – im geburtsnahen Zeitraum Kalzium-Boli oder Kalzium-­ Salze geben oder 3–7 Tage vor der Kalbung eine einmalig hoch dosierte Vitamin D3 -Gabe (Injektion) Was ist DCAB? Die Gebär­ pareseerkrankung steht in sehr enger Beziehung zur Differenz von Kationen zu Anionen im Futter. Jedes Futtermittel enthält natürlicherweise verschiedene Salze, die den Säure-Basen-Haushalt der Tiere beeinflussen. Als Orientierung für den diesbezüglich zu erwartenden Effekt eines Futtermittels oder einer Futterration dient die Anionen-Kationen-Bilanz (DCAB: diatary anion cation balance). Dabei werden nur die für den Säure-Basen-Haushalt relevanten starken Kat- und Anionen berücksichtigt. Diese haben aufgrund ihrer sehr hohen Absorptionsrate den größten Einfluss auf den Elektrolythaushalt des Tieres. Es gibt verschiedene Formeln zur Kalkulation der DCAB. Allen gemeinsam ist aber, dass das bedeutsamste pH-wirksame Kation Kalium die größte Gewichtung hierbei erfährt. An

zweiter Stelle steht Natrium. Beide Kationen wirken in Richtung einer Alkalose. Das Ausmaß einer solchen alkalischen Reaktion hängt aber auch sehr von der in der Ration vorhandenen Menge an starken Anionen ab. Die diesbezüglich bedeutsamsten Anionen sind Chlorid und Sulfat. Daher wird die DCAB am häufigsten wie folgt berechnet: DCAB = [K] + [Na] – [Cl] – [S] Da die DCAB auf der Basis von Konzentrationsangaben in g/kg TM berechnet wird, ergibt sich unter Berücksichtigung der Molekularmassen und der Wertigkeit dieser 4 Elemente die folgende Berechnungsformel: DCAB [meq/kg TM] = (43,5 x Na + 25,6 x K) – (28,2 x Cl + 62,3 x S). Alle Gehaltsangaben der 4 Elemente erfolgen in g/kg TM. Futteranalysen sind wichtig Die Mineralstoffgehalte der Grundfuttermittel, allen voran besonders die Grassilagen, schwanken sehr. Daher sollten für die Berechnung der DCAB keine Tabellenwerte, sondern stattdessen die konkreten Futtermittelanalysenwerte genommen werden. Vor allem die K-Gehalte werden massiv durch das Güllemanagement beeinflusst, ferner durch den Standort. Auch die S- und Cl-Gehalte sind stark standortabhängig. Es bietet sich neben der ­Analyse der einzelnen Futtermittel ebenfalls an, die bereits fertig gemischte Ration der Vorbereiter repräsentativ zu beproben und aus dieser Sammelprobe dann die 4 Elemente untersuchen zu lassen. Damit wird die DCAB berechnet und folglich daraus dann das Milchfieberrisiko dieser Ration abgeschätzt. Milchfieberrisiko abschätzen Allgemein gilt, dass mit größer werdender DCAB einer Ration, also starkem Kationenüberschuss, eine metabolische Alkalose im Tier gefördert und damit die Milchfiebergefahr vergrößert wird. Negative DCAB-Werte hingegen geben einen Überhang an starken Anionen wieder, der mit einer Verschiebung des

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Säure-Basen-Haushaltes in die azidotische Richtung im Tier verbunden ist. Grundsätzlich geht von Futtermitteln, die einen besonders hohen K-Gehalt und damit einen sehr hohen Kationenüberschuss (sehr hoher DCAB-Wert) aufweisen, wie z.B. Grassilagen, eine größere Milchfiebergefahr aus als von deutlich kaliumärmerem Futter, wie z.B. Maissilage. Weitere Anhaltswerte finden sich in der Tabelle 1. Dabei ist aber unbedingt zu berücksichtigen, dass die in der Übersicht dargestellten DCAB-Werte lediglich eine gewisse Orientierung liefern können, insbesondere aufgrund der bereits beschriebenen großen Schwankungen, besonders bei den Grundfuttermitteln (insbesondere Grassilagen). Die ­konkrete Futtermittelanalyse bleibt also unerlässlich. Rationsgestaltung Die Rationszusammensetzung übt den bedeutendsten Einfluss auf die

Kationen-Anionen-Bilanz aus und bestimmt damit in entscheidendem Maße die von der Fütterung ausgehende Milchfiebergefährdung der Tiere. Anhand von 5 Beispielrationen zeigt sich, wie unterschiedlich die DCAB in Rationen sein kann (siehe Tab. 2).

Einsatz von sauren Salzen (Ration 2) reduziert werden kann, ist aber ebenfalls zu beachten, dass durch Saure Salze auf der Basis von Kalzium (wie z.B. Kalziumsulfat oder -chlorid) zeitgleich eine sehr große Ca-Menge mitgeliefert wird. Dadurch erhöht sich also der Ca-Gehalt dieser Ration auf über 11 g/kg TM. Bei einer Beim Beurteilen der DCAB muss DCAB von 50 bis 100 meq/ grundsätzlich auch die Kalzikg TM darf der Ca-Gehalt der umversorgung berücksichtigt Ration aber nur ca. 9 g/kg TM werden; je höher der DCABbetragen. Folglich würde mit der Wert ist, umso niedriger muss Ration 2 die Milchfiebergefahr der Ca-Gehalt der Ration sein. nicht sinken, sondern sich im Bei einer sehr hohen DCAB Gegenteil sogar erhöhen. Durch von > 200 meq/kg TM sollte der den Einsatz saurer Salze sollte Ca-Gehalt der Ration < 4,0 g/kg deshalb bestenfalls die DCAB TM sein. Dieses ist in der Ratider Gesamtration in einen on 1 der Fall. Würde bei gleicher Bereich < 0 abgesenkt werden, Rationsgestaltung jedoch noch wenn das Saure Salz zeitgleich zusätzlich Futterkalk oder ein Ca liefert. kalziumreiches Mineralfutter gegeben werden und somit der Bei der Ration 3 ist durch die Ca-Gehalt deutlich ansteigen, etwas geringere Einsatzmenge vergrößert sich die Milchfieber­ an Gras- und höhere Menge gefahr dieser Ration. an Maissilage sowie durch den Wenn bei gleicher RationsgeErsatz von Soja- durch Rapsex­ staltung die DCAB durch den traktionsschrot (im Vergleich zur

Ration 1) die DCAB deutlich abgesenkt worden. Bei dieser DCAB von 177 meq/kg TM dürfte der Ca-Gehalt der Ration bei ca. 6 g/kg TM liegen. Die Rationen 4 und 5 zeigen, dass durch eine K-arme Grassilage bzw. eine maissilagereiche Ration die DCAB der Gesamtration weiterhin abgesenkt und dadurch das Milchfieberrisiko gemindert werden kann. Fazit Bei der Rationsgestaltung für trockenstehende Kühe in der Vorbereitungsphase sollte dieses Merkmal DCAB unbedingt beachtet werden. Anhand der Kation-Anion-Bilanz der Futterration können zumindest eine Milchfiebergefahr der Kühe einigermaßen abgeschätzt und folglich geeignete Gegenmaßnahmen getroffen werden. Grundvoraussetzung für die Bestimmung der DCAB ist eine genaue Futtermittelanalyse. l Prof. Katrin Mahlkow-Nerge Fachhochschule Kiel, Fachbereich Agrarwirtschaft, Deutschland.

Ätherische Öle zur Stoffwechselentlastung und Methanreduktion beim Wiederkäuer

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flanzen produzieren eine Vielzahl von unterschiedlichen Metaboliten wie z.B. ätherische Öle. Darunter versteht man flüchtige, stark riechende Stoffgemische von ölartiger Konsistenz, die in Wasser schwer löslich oder unlöslich sind und die aus pflanzlichen Inhaltsstoffen hergestellt werden. Die Wirkungen ätherischer Öle sind sehr vielfältig: – Unterstützung der Tiere in Hitze­ perioden durch stärkere antioxidative Wirkung – Reduzierung des Ammoniaks und eine Erhöhung des Propionats im Pansen – Antimikrobielle Aktivitäten gegen eine Vielzahl von Mikroorganismen – Appetitanregend durch eine Verbesserung von Geruch und ­Geschmack des Futters – Wachstum von Keimen, Pilzen und Würmern wird bekämpft

Pro entwickelt und erfolgreich am Markt eingeführt. Dabei handelt es sich um eine spezielle Mischung aus verschiedenen ätherischen Ölen wie Korianderöl, Eugenol (Gewürznelke), Geranylacetat (Karotte), Muskat­nuss und Zitronengras. Ziel ist, durch Futterzusätze eine bleibende Reduktion der Methan­ emission und der damit verbundenen Produktionssteigerung beim Wiederkäuer zu erreichen. Eine geringere Methanproduktion bedeutet weniger Energieverlust und eine tiefere Ammoniakproduktion ist ein Indiz für eine bessere Eiweißverwertung. Des Weiteren ist es wichtig, eine gesunde Pansenfunktion zu erhalten, was durch eine gleichbleibende Gesamtproduktion angezeigt werden kann.

Gesundheit bereitgestellt wird. Dies wird belegt durch eine geringere Einschmelzung von Körperfett (Rückenfettdicke). Durch die effiziente Energienutzung im Pansen und die stimulierende, antioxidative Wirkung der ätherischen Öle verbessert Pansin Pro in vielen Herden das Fruchtbarkeitsgeschehen und die Milchmenge. Viele Betriebe beobachten auch deutlichere Brunstsymptome und einen besseren Besamungserfolg.

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TIERGESUNDHEIT 25

Mastitis aufspüren und vorbeugen Eutererkrankungen Rund ein Drittel aller Milchkühe erkrankt im Lauf der Laktation an einer Mastitis, Euter­ erkrankungen gehören mit zu den häufigsten Abgangsursachen. Wer die richtigen Maßnahmen ergreift und vorbeugt, spart viel Geld. ANGELIKA SONTHEIMER gibt einen Überblick über die wichtigsten Maßnahmen in der Praxis.

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uterentzündungen sind neben Fruchtbarkeits- und Fundamentsproblemen die wirtschaftlich bedeutendsten Erkrankungen von Hochleistungsmilchkühen. Sowohl subklinische als auch klinische Mastiden führen zu Milchmengenverlust, Qualitätsmängeln bis hin zu bleibenden Schäden am Euter, in einzelnen Fällen zu Todesfällen bzw. Abgängen.

zu einer Zellzahlerhöhung, die aber auf keinen der bekannten und vermuteten Erreger zurückzuführen ist. Bei einer latenten Infektion können Bakterien nachgewiesen werden, ohne dass es schon zu einem Anstieg in der Zellzahl gekommen ist. Sie kann auch dann vorliegen, wenn die Zellzahl nicht ansteigt. Hier ist der Rückgang der Milchleistung ein wichtiges Indiz.

100.000 Zellen pro ­Milliliter Neben der akuten Mastitis mit Rötung, Schwellung, Schmerz und Wärme sind die subklinischen Mastiden ohne offensichtliches Entzündungsgeschehen von großer Bedeutung. Bei Zellzahlen von mehr als 100.000 Zellen pro Milliliter Milch sollten Erregernachweise in den Viertelgemelksproben durchgeführt werden. Streptococcus agalactiae, Streptococcus dysgalactiae, Streptococcus uberis, Staphylococcus aureus und Escherichia coli heißen die wichtigsten Bakterien, die am Entzündungsgeschehen beteiligt sind. Zunehmend sind auch Candida-Hefen für Euterentzündungen verantwortlich. Bei einer unspezifischen Mastitis kommt es

Erste Hilfe nach der ­Diagnose Die Milchuntersuchung der laktierenden Kühe mit der Bestimmung von euterpathogenen Keimen in den Viertelgemelksproben ist die Voraussetzung für eine gezielte antibiotische Behandlung. Akut erkrankte Tiere müssen sofort behandelt und von der Milchablieferung ausgeschlossen werden. Altmelkende euterkranke Kühe sollten sorgfältig zu Ende behandelt werden, damit sich die Zellzahlen wieder normalisieren und nach der Behandlung mit einem auf den festgestellten Erreger wirksamen Trockensteller trockengestellt werden. Bei mehrfach erkrankten Tieren mit chronischen Mastiden und dauerhafter Schädigung des

Gewebes oder Verkapselung der Erreger ohne erkennbare Verbesserung empfiehlt sich die Trennung. In Mastitisproblembetrieben sollte der Tierhalter gemeinsam mit dem Hoftierarzt oder dem Eutergesundheitsdienst Sanierungskonzepte entwickeln. Wichtig ist eine an die Betriebsgröße und Mitarbeitersituation

angepasste Arbeitsorganisation. Das Markierungssystem für behandelte Kühe muss eindeutig und für alle Mitarbeiter nachvollziehbar sein. In kleinen Betrieben reicht unter Umständen die Kennzeichnung am Euter oder mit Bändern an den Beinen aus. In großen Betrieben braucht es die Unterstützung des

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Die Kennzeichnung muss eindeutig und auch für Melkaushilfen nachvollziehbar sein.


26 TIERGESUNDHEIT

Gute Bestandesführung beugt vor Das Ziel einer guten tierhalterischen Bestandesführung und tierärztlichen Bestandesbetreung ist es, die gesunden Tiere gesund und bei Leistung zu halten, die subklinisch erkrankten frühzeitig zu erkennen und mit tierhalterischen Maßnahmen gegenzusteuern und die erkrankten Tiere zu behandeln. Um den Bestand zu schützen, sollte man sich von chronisch kranken Tieren trennen. Viele UmweltZitzendippen gehört zu den wichtigsten euterhygienischen Maßnahmen, um das Eindringen von Keimen in faktoren haben Einfluss auf die den Strichkanal zu verhindern. Eutergesundheit. Es gilt, sie systematisch zu optimieren. einem großen Teil von der Melk- tem, an die Milchmenge angeLeichtmelkende Kühe neigen zu technik ab. Werden hier Fehler passte Leitungsquerschnitte, un- undichten Strichkanälen, die am Melktechnik regelmäßig gemacht, ist schnell ein ganzer gleichmäßig laufende Pulsatoren „Milch laufen lassen“ erkennbar ­kon­trollieren Milchqualität aber Bestand mit Entzündungserreoder verschmutzte Regelventile sind. Das Dippen verhindert das auch die Milchleistung hängen zu gern infiziert. Die ­Verbreitung durchgesehen. Weitere wichtige Eindringen von Umweltkeimen geschieht beim Melken über Parameter sind die Einhaltung in den Zitzenkanal durch Eintaudie Hände der Melker und über des empfohlenen Wechselinterchen der Zitze in eine desinfiziedie Melkzeuge. Vor allem bei valls, die Prüfung auf verhärtete rende Lösung. In Problemherden Lufteinbrüchen wie beim Anset- Zitzenbecher und die regelmäßi- kann auch ein Barrieredippmittel zen und Abnehmen des Melkge Kontrolle der Zitzenbecherverwendet werden, das den Zitzeuges können die Bakterien größe und der Zitzengummis auf zenkanal durch einen Film medurch den offenen Strichkanal Verhärtungen. chanisch verschließt. Im akuten ins Euter gelangen. Anzeichen Fall und bei nicht zu großen Befür eine schlechte Melktechnik Hygieneregeln beachten Es ständen können die Melkzeuge und Vakuumschwankungen sind sind oft Kleinigkeiten, die entauch während des Melkens mit beispielsweise, wenn die Kühe scheidend zum Erfolg beitragen. Peressigsäure gespült werden, nicht freiwillig in den Melkstand Dazu gehört das Händewaschen um die die Infektion über die kommen, beim Melken unruhig der Melker genauso wie das Vor- Melkzeuge zu verhindern. Dazu sind und auf den Hinterbeinen melken in Becher und nicht auf werden die Melkzeuge in einen hin- und her treten oder die den Boden. Schon seit längerer Eimer mit einprozentiger Lösung Melkzeuge übermäßig oft abZeit haben sich in der Praxis nach der Abnahme eingetaucht. schlagen und viel Restmilch im feuchte Einmaltücher zur EuterEuter verbleibt. Wenn es möglich reinigung durchgesetzt und der Haltung optimieren Die ist, sollte eine Melkreihenfolge nasse Euterlappen für die ganze Haltungsbedingungen haben gesunde Rinder, gesunde Kühe, Herde gehört der Vergangenheit ebenfalls einen großen Einfluss erkrankte Kühe eingehalten an. Die Euterdusche sollte nur auf die Milchleistung. Dazu werden. Zu einer guten Melkim Notfall bei stark verschmutz- gehören Boxenhygiene, die technik gehört auch das Vermei- ten Eutern eingesetzt werden. Sauberkeit und Rutschfestigkeit den von Blindmelken und bei GUTE EUTERGESUNDHEIT der heute verbreiteten automatischen Abnahme die manuelle Nachkontrolle der Viertel. Die + weniger als 15 % Euter­ + beim Blick in den Stall Landwirtschaftskammern, der erkrankungen pro Jahr fressen die Tiere oder liegen Eutergesundheitsdienst oder die + weniger als 150.000 Zellen und käuen wieder Melkmaschinenhersteller bieten im Herdendurchschnitt + beim Blick in den Melk­ eine technische Prüfung der + saubere Euter, gleichmäßige stand stehen alle Tiere Melkanlage nach DIN/ISO an. Striche mit gutem Schließruhig und lassen sich gut Dabei wird die Melktechnik auf muskel melken Undichtigkeiten im Vakuumsys-

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Melkcomputers, der beispielsweise nach der Identifikation der betreffenden Kuh eine Alarmlampe anschaltet, oder die Kühe werden ganz vom normalen Melksystem ausgeschlossen und in einem separaten Krankenstall extra gemolken.


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der Laufgänge und die Fliegenbekämpfung. Zu einer guten Haltungsumwelt gehören außerdem ausreichend Fressplätze, weiche und trockene Liegeboxen und eine durchdachte Stallplanung mit genügend Platz in den Gängen und vor den Transponderfütterungen, um Rangauseinandersetzungen zu minimieren. Auch Unruhe und Stress durch langes Warten vor dem Melken mit Rangauseinandersetzungen auf engem Raum, Lärm oder hektisches Treiben sind schädlich für die zügige Milchabgabe. Nicht vergessen werden darf auch das regelmäßige Klauenschneiden, denn nur Kühe, die klauengesund sind, gehen gerne zum Fressen und zum Melken. Fütterung an Leistung anpassen Dass die Fütterung und Wasserversorgung für Hochleistungstiere optimal sein muss, versteht sich von selbst. Wasser sollte Milchkühen stets in aus-

reichender Menge und Qualität zur Verfügung stehen. Da Kühe nach dem Melken besonders gerne trinken, sollten die Tränken am Melkstandausgang groß genug dimensioniert sein. Die leistungsgerechte Fütterung muss regelmäßig überprüft werden. Energiemangel und Eiweißüberversorgung führen zu einer hohen Leberbelastung und verschlechtern die körpereigene Immunabwehr, so dass das

Mastitisriko steigt. Nicht selten wird der Mineralstoff- und Spurenelementversorgung zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Auch ein Mangel an ß-Carotin hemmt die Abwehr und erhöht die Infektionsgefahr im Euter. Ein Mangel an Natrium kann durch Reizungen der Zitzenschleimhaut zu Eutergesundheitsstörungen führen. Schimmel im Futter führt zu Zellschädigung im Euter.

CHECKLISTE MASTITISVORBEUGUNG – Melkanlage regelmäßig ­überprüfen – Melkauswertungen (eigene und MLP–Ergebnisse) nutzen – Haltungsumwelt (Liege­ boxen, Futter und Wasser, Bewegung) laufend ver­ bessern – Melkhygiene (Euterreinigung, Vormelken, Nach­ melkkontrolle) einhalten

– Euterpflege (Pflege von Euterhaut und Schenkel­ innenseiten) optimieren, beim Züchten auf Euter­ aufhängung achten – Herdengesundheit im Blick behalten (Dippen, Trockenstellen Einzeltier–Milch­ untersuchungen, Erreger­ nachweise) – vor dem Trockenstellen Kühe auf Erreger testen

Fazit Das eigene Melktechnikprogramm und die Milchleistungsprüfung geben erste Hinweise auf die Milchleistung bzw. Abweichungen vom Normalzustand. Mit Hilfe von Blut- und Haaruntersuchungen lassen sich einige Nährstoff- und Spuren­elementmängel aufspüren. Vorgebeugt wird, indem Melktechnik, Haltungsumwelt und Herdenmanagement optimal aufeinander abgestimmt werden. Wer auf die Melkhygiene achtet, kann die Übertragungen von Krankheitskeimen durch den Menschen oder die Maschine von Kuh zu Kuh minimieren. Ist die Mastitis erst einmal da, hängt die Therapie im akuten Fall vom Erregernachweis ab, bei subklinischen Mastiden bzw. Problemherden sollte mit Hoftierarzt und Eutergesundheitsdienst ein ganzheitliches Sanierungskonzept erarbeitet werden. l DI Angelika Sontheimer ist Fachjournalistin aus Winsen, Deutschland.


28 TIERGESUNDHEIT

Wiederkäuergerechte Fütterung hält die Klauen gesund Fütterung und Klauengesundheit Für gesunde Klauen brauchen Kühe eine wiederkäuergerechte Ration, ­Bewegung und ein bequemes Lager zum Wiederkäuen. Und Klauen müssen regelmäßig korrekt gepflegt werden. Spurenelemente müssen von einem funktionstüchtigen Pansen verdaut werden können. Dann ie Klauen tragen die Milch. hält man Kühe gesund und ihre Diesen Grundsatz sollte Klauen widerstandsfähig. sich jeder Milchviehhalter zu Herzen nehmen. Denn nur Die Rolle der PansenmikroKühe mit „gutem Fußwerk“ ben Bei unseren wiederkäukönnen die volle Leistung enden Nutztieren müssen wir (Milchproduktion, Fruchtbarkeit immer auch an die Bedürfnisse und Gesundheit) bringen. Und der Mikroben im Pansen denken. nur Kühe, die schmerzfrei stehen Durch ihre Stoffwechselleisund sich bewegen können, fressen tungen versorgen sie bei einem genügend. Studien zeigen jedoch, optimalen Milieu im Pansen die dass sich der Trend eher von der Kühe mit vielen wichtigen Bau­ guten Klauengesundheit wegbestoffen. Herrschen im Pansen die wegt. So nahmen K ­ lauen- und richtigen Bedingungen, müssen Gliedmassenerkrankungen als diese Stoffe in der Fütterung Abgangsursache in den letzten nicht ergänzt werden. Sie fehlen 20 Jahren um den Faktor fünf zu. aber, wenn in der mikrobiellen Vormagenverdauung eine Grundvoraussetzung für ­Störung auftritt. gute Klauen ist die Produktion Ein bekanntes Beispiel für ein von gesundem Klauenhorn. Stoffwechselprodukt aus dem Dies kann aber nur dann von Pansen in Zusammenhang mit der Klauenlederhaut gebildet der Klauenhornbildung ist das werden, wenn die Fütterung Biotin. In einem gut funktioniestimmt. Die Ration muss ausge- renden Pansen wird genügend wogen sein und die enthaltenen Biotin, das für den VerhornungsNährstoffe, Mengen- sowie prozess wichtig ist, gebildet.

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Sobald jedoch das Milieu im Pansen gestört wird, kann seine Produktion empfindlich vermindert werden. Die Bildung von Klauenhorn geringer Qualität ist die Folge.

(müssen), umso mehr Speichel bilden sie. Je strukturreicher die Ration ist, umso mehr wird wiedergekäut. Die Kunst der leistungsgerechten Fütterung besteht darin, die Balance zu finden zwischen einer leistungs- und einer Die Rolle der Pansenübersäu- wiederkäuergerechten Ration. Die erung Der schnelle Abbau von häufigsten Fehler werden immer großen Mengen leicht verdaulinoch gemacht durch Gabe von cher Kohlenhydrate mit geringem zu hohen Kraftfuttermengen aufs Strukturwert (Sperrig­keit) in der Mal (>1,5 kg pro Gabe), einer Ration führt zu einer Übersäufalschen Futterreihenfolge oder erung des Pansens. Durch die gar der Vorlage von verdorbenen, Übersäuerung entstehen Giftstof- verschimmelten Futtermitteln. fe, die über den Blutweg in den Mit einer wiederkäuergerechganzen Körper und damit auch ten Ration käuen 2/3 der Kühe in die hochsensible Lederhaut wieder mit 55–60 Kauschlägen gelangen. Dort verursachen sie pro Bissen. Durchblutungsprobleme. So wird ebenfalls nur noch minderwerDie Rolle des Acetons Häufige tiges Klauenhorn gebildet. Um Ursache von fütterungsbedingdiesem Krankheitsgeschehen ten Klauenproblemen ist auch vorzubeugen, muss auf ein ausrei- ein Energiemangel kurz nach chendes Angebot an strukturwirk- der Geburt oder bei schweren samen Rohfasern zur Pufferung Allgemeinerkrankungen der Tiedes Panseninhaltes geachtet wer- re. Um in dieser Zeit genügend den. Denn die Pufferung entsteht Energie für den Grundbedarf durch die Bildung von Speichel. und die Leistung bereitstellen Je mehr die Kühe wiederkäuen zu können, müssen die Kühe

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TIERGESUNDHEIT 29

Körperfett abbauen. Findet dieser Abbau im Übermaß statt, wird ihr Stoffwechsel überfordert und die Kuh erkrankt an Ketose. Die giftähnliche Wirkung des Acetons auf die Gefäße verschlechtert ebenfalls die Durchblutung der Lederhaut in den Klauen. Ihr Horn ist minderwertig, weich und leicht verletzbar. Zudem wird bei einer übermäßigen Fettmobilisation auch das Fettpolster des Klauenballens mobilisiert. Als Folge können Klauenfehlstellungen und -erkrankungen entstehen (z.B. Geschwüre). Eine Verhinderung einer Verfettung in Spätlaktation und Galtphase sowie eine gewissenhafte Anfütterung der Kühe vor dem Abkalben sind als Prophylaxe für einen möglichst geringen Fettabbau daher unabdingbar.

meistens „nur“ noch um eine Pflege der Klauen mit der Wiederherstellung des Klauenmechanismus als um das eigentliche Abschneiden von Klauenhorn. Diese Arbeit sollte zwei bis drei Mal pro Jahr durchgeführt werden. Die Verantwortung für die Klauenpflege liegt beim Tierhalter. Dieser führt sie selbst durch oder zieht meistens einen Berufsklauenpfleger hinzu. Die Anforderungen an die Klauenpfleger und deren Ausbildung sind aber von Gebiet zu Gebiet unterschiedlich. So wird häufig die Klauenpflege nach persönlichen Ansichten und verschiedenen Kriterien betrieben. Die Resultate sind dann teilweise auch recht unterschiedlich. Um hier eine Vereinheitlichung zu verwirklichen und um den Bedürfnissen der modernen Kuh Die Rolle der Klauen­pflege gerecht zu werden, wurde der Zur Gesunderhaltung der Klauen Begriff der „funktionellen Klaugehört außerdem eine regelmäßi- enpflege“ geschaffen. Für viele ge Klauenpflege. In den heutigen versierte Klauenpfleger bedeutet Aufstallungssystemen mit viel die funktionelle Klauen­pflege Freilauf der Tiere geht es dabei nach den 5 Punkten nicht

So bekommen Sie Mortellaro in den Griff Die Mortellaro’sche Krankheit verschont mittlerweile kaum noch einen Rinder­halter. Stark lahmende Tiere teils mit offenen Wunden zeigen e ­ rkennbare Leistungseinbußen.

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ie finanziellen Belastungen durch tierärztliche Behandlung, Leistungs­ einbußen und Merzungen sind spürbar. Aber mit einem ­ gezielten Management, also dem bewussten Umgang mit dem Problem in Verbindung mit einer wirksamen Hygiene, kann man das Problem beherrschen, das wichtige Tierwohl verbessern und den wirtschaftlichen Erfolg steigern. Die Mortellaro’sche Krankheit, auch bekannt unter Digitale Dermatitis (DD) oder Erdbeerkrankheit, ist eine oft chronisch verlaufende Entzündung des Kronsaums von Kühen.

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Grundsätzliche  Man­age­ment­ maß­nahmen Im Kern muss es darum gehen, jede Haut­ belastung bzw. -verletzung durch diese Hygiene-Maßnahme zu v ­erhindern, um jegliche Eintrittspforte für die die Haut und das G ­ ewebe besiedelnden Mortellaro­keime zu verhindern.

eimü Klauen-Sprint: Die Erfahrung zeigt, dass mit dieser Sie haben Fragen zum Produkt oder Sprühanwendung für die ge- zweimal in der Woche p­ raktizierten wünschen eine Beratung? Wir helfen samte Herde Als Maßnahme ist Routine-Prophylaxe die regelmäßig Ihnen gerne weiter: das Produkt eimü Klauen-Sprint zum Aufsprühen ganzjährig auf die ganze Herde auf die Ballen der (Hinter-) Klauen zweimal pro Woche im Abstand von 2–3 Tagen hocheffektiv. Die Einzigartigkeit des eimü Klauen-Sprint ist die hochwirksame, sehr gut hautverträgliche und stark hautpflegende Formulierung. Die spezielle Rezeptur vermag auch bei üblich verschmutzten Klauen tief in anaerobe Klauenstrukturen einzudringen. Ein Aufsprühen direkt auf die ungesäuberte Klaue ist ohne Einschränkung möglich. Der spezielle Pflegefilm (Hydro-Protect-Film) reguliert die Feuchtigkeit der Haut ideal und deckt die Haut und die Wunde mit einem Sprühpflaster-Schutzfilm ab. So wird die Wunde vor neuer Beschmutzung geschützt. Die Summe dieser Effekte begünstigt und begleitet eine zügige natürliche Abheilung der Mortellaro.

wieder aufkommenden Mortellaroschübe ausbleiben. Servicetelefon Klaue: Eimermacher Österreich eimü Klauen-Sprint Akut-Sal- 07242/46909-0, be: Therapie-begleitend für office@eimermacher.at das Einzeltier Wenn Einzeltiere A-4641 Steinhaus/Wels offene Hautstellen oder Läsionen zeigen, muss eine individuelle Versorgung stattfinden. Hierbei unterstützt die eimü Akut-­Salbe, indem sie wasserfest die betroffenen Hautpartien abdeckt, vor Schmutz und ­K e i m e n  s c h ü t zt und die Therapie b zw.  n at ü r l i c h e Heilung ideal begleitet.


30 TIERGESUNDHEIT / MELKTECHNIK

Strom­kosten senken, aber wie?

viel Neues. Sie gibt ihnen aber die Möglichkeit, ihr Wissen und Können nach anerkanntem System anzuwenden.

Achtet der Tierhalter auf ein optimales Umfeld und auf die Gesundheit der Klauen, ist die funktionelle Klauenpflege mit wenig Aufwand verbunden und schnell erledigt. Trittsichere, saubere und trockene Böden, auf denen sich die Tiere angstund stressfrei bewegen können, helfen, die Klauen gesund zu erhalten. Es ist zu beachten, dass je nach Bodenbeschaffenheit der Klauenabrieb beim Gehen unterschiedlich ist. Dies muss bei der Klauenpflege berücksichtigt werden. Optimal gestaltete Liegeboxen in genügender Anzahl sollen die Kühe zum Liegen einladen. Dabei werden die Klauen entlastet, aber optimal durchblutet und versorgt. Zu langes Stehen auf hartem Untergrund ist ein Risiko für Klauenerkrankungen. Für gesunde Klauen brauchen die Kühe eine wiederkäuer­ gerechte Ration, Bewegung und ein bequemes Lager zum Wiederkäuen. Gesunde Klauen müssen regelmäßig korrekt gepflegt werden. l Dr. med.vet. Léonie von Tavel, Team Reproduktion Swissgenetics, Schweiz.

Milchkühlung Schnelle und dauerhafte Kühlung ist unverzichtbar für eine einwand­ freie Rohmilchqualität. Dabei wird ebenso viel Strom v­ erbraucht wie für das Melken und die Melkanlagen­reinigung zusammen. Grund genug, die v­ ielfältigen und oft ­relativ einfachen Möglichkeiten zum energiesparenden M ­ ilchkühlen auch zu nutzen. Von Dirk Hömberg

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ie Qualitätssicherung der Milchwirtschaft beginnt bereits in den Milchviehbetrieben. Dort muss die Milch unter hygienischen Bedingungen gewonnen und direkt anschließend schnell und dauerhaft gekühlt werden, um ihren Keim­gehalt auf ein unbedenkliches Maß zu begrenzen. Die dabei rechtlich vorgeschriebene Lagertemperatur richtet sich nach dem Verwendungszweck und Abholungsintervall. So ist Rohmilch unverzüglich nach dem Melken auf höchstens 8°C zu kühlen, sofern sie nicht innerhalb von zwei Stunden verarbeitet wird. Bei mehrtägigen Abholungsintervallen liegt die zulässige Lagertemperatur bei nur maximal 6°C. Noch schärfer Anforderungen stellt man an die Kühlung von Vorzugsmilch. Diese muss „unverzüglich nach der Gewinnung bis zur Abfüllung“ auf maximal 4°C gekühlt werden.

unverzichtbar, auch bei noch so guter Kühlung! Wie hoch der Energieaufwand für die Milchkühlung ist, hängt von zahlreichen Faktoren ab, die sich allesamt aus dem grundlegenden Funktionsprinzip üblicher Kälte­maschinen ergeben. Folgende Punkte sind hier von Bedeutung: – Verdampfungstemperatur des Kältemittels: Je niedriger diese ist, desto schlechter ist der Wirkungsgrad des Kälte­ aggregats. Folglich sollte die Milch zwar ausreichend, aber auch nicht übertrieben weit abgekühlt werden. Weniger als 4°C sind hier aus mikrobiologischer Sicht nicht erforderlich, obwohl das immer mal wieder von Milchproduzenten gefordert wird.

Keime vermehren sich bei hohen Temperaturen explosions­artig. So stellt mangelhaft gekühlte Milch ein erhebliches Gesundheitsrisiko dar. Dieses lässt sich am besten dadurch senken, dass Rohmilch möglichst schnell auf unter 5°C gekühlt wird. Bei solch niedrigen Temperaturen – Kondensationstemperatur vermehren sich Krankheitserdes Kältemittels: Hier ist es reger nicht mehr bzw. nur noch umgekehrt, je geringer umso äußerst langsam. besser. Steigt also z.B. die Lufttemperatur in Nähe des Gute Kühlung allein garantiert Kondensators (Wärmetauaber noch keine einwandfreie schers) von 25 auf 32°C, sinkt Milchqualität. Denn auch bei der Wirkungsgrad der KälteSchnelle Kühlung ist unniedrigen Temperaturen (unmaschine um gut ein Viertel! verzichtbar Bekanntermaßen ter 5°C) vermehren sich weiterSo etwas passiert regelmäßig verderben Lebensmittel umso hin Keime, nämlich die kältedann, wenn die vom Kältemitschneller, je höher ihre Lagertoleranten Spezies, wie etwa tel an die Luft abgesonderte temperatur ist. So verdoppelt „Pseudomonaden“. Reichern Milchwärme sich in der Nähe sich die Keimzahl ungekühlter sich diese in der Rohmilch an, des Kondensators staut. Daher Rohmilch jede Stunde. Das steigt nicht nur deren Keimzahl, ist es wichtig, den Maschinenbedeutet, dass selbst hygienisch sondern auch der Gehalt an raum gut zu lüften und die gewonnene Milch ohne Kühlung unerwünschten Inhaltsstoffen, Wärmetauscherflächen des nach gut drei Stunden pro Mildie der Milch einen bitteren Kondensators frei von Staub liliter mehr als 100.000 Keime Geschmack verleihen und ihre und Schmutz zu halten. enthält, somit nicht mehr geVerarbeitungsfähigkeit beein Weiterhin sollte die Konnießbar und natürlich auch nicht trächtigen. So bleiben eine densationstemperatur evtl. mehr lieferfähig ist. Gerade die geringe Ausgangskeimzahl und angeschlossener Wärmerückpathogenen, krankmachenden somit eine gute Melkhygiene gewinnungsanlagen auf 40°C

Foto: © Hömberg

Klauenpflege nach 5 Punkten – Pflege der größeren, stärker belasteten Klaue: Wiederherstellen der richtigen Länge (Richtwert 7,5 cm), der Dicke (0,5 cm) und der Höhe der Klaue (Hintergliedmaße außen, Vordergliedmaße innen). – Pflege der kleineren, weniger belasteten Klaue: Form wird an die bereits geschnittene Klaue angeglichen. – Anbringen einer Hohlkehlung im hinteren Sohlenbereich: Der innere Tragrand muss vollständig stehen bleiben! – Kontrolle und Korrektur von Defekten: Risse und Geschwüre müssen ausgeschnitten und wo nötig saniert werden. Je nach Defekt muss ein Tierarzt zugezogen werden. – Entfernen von losem Horn und Reinigung des Zwischenklauenspaltes.


MELKTECHNIK 31

begrenzt werden. Je nach Lufttemperatur lässt sich mit dieser Einstellung in der Wärmerückgewinnungsanlage eine Wassertemperatur von bis zu ca. 50°C erreichen. Wer sein Brauchwasser noch stärker erwärmen muss, sollte dies nicht in der Wärmerückgewinnungsanlage, sondern in einem nachgelagerten Erhitzer tun. – Wiedererwärmung während der Lagerung: Entscheidend ist hier nicht nur eine gute Isolierung des Kühl- bzw. Lagertanks, sondern auch dessen Umgebungstemperatur. Folglich sollte neben dem Lagerbehälter auch der Lagerraum gut isoliert und/oder beschattet sein. – Auslastung des Milchtanks Übergroße Milchtanks können schnell eine deutlich erhöhte Stromrechnung verursachen. Dies ist der Fall, wenn der Tank bald nach seiner Reinigung wieder befüllt wird. Denn dann muss die von der Reinigung noch aufgeheizte große Behältermasse aktiv gekühlt werden. Das ist natürlich mit einem hohen Energieaufwand verbunden. Erschwerend kommt hinzu, dass zur Reinigung großer Tanks auch große Wassermengen benötigt werden. Diese müssen unter hohem Energieaufwand aufgeheizt und zudem mit entsprechenden Mengen an Reinigungsmitteln versetzt werden. Ein weiterer Nachteil überdimensionierter Milchtanks ist, dass hier die Kühlung erst recht lang nach Beginn des Melkens starten kann. Denn vor Einschalten des Kälteaggregats müssen die bei uns vorherrschenden kombinierten Kühl- und Lagertanks schon zu ca. 10 % gefüllt sein. Ansonsten friert die Milch an den Verdampferflächen fest, mit entsprechend negativen Folgen für die Milchqualität und Kühlung. Daher sollten Milchkühltanks nicht auf Vorrat für eine vielleicht einmal anstehende Ausweitung der Milchproduktion, sondern nach dem in absehbarer

Zeit tatsächlich bestehenden Bedarf gekauft werden. Vorkühlung spart am meisten Entscheidend für den Energiebedarf der Kältemaschine ist neben den zuvor erläuterten Punkten natürlich auch die Temperatur, mit der die Milch im Kühltank ankommt. Denn diese bestimmt zusammen mit der gewünschten Lagertemperatur die letztlich von der Kältemaschine zu überwindende Temperaturdifferenz. Logischerweise muss die Kältemaschine umso weniger leisten und dementsprechend weniger Strom verbrauchen, je geringer die Einlauftemperatur der frischen Milch ist. In diesem Zusammenhang können lange, nicht isolierte Milchdruckleitungen sogar von Vorteil sein. Auch, wenn diese in anderer Hinsicht oft Probleme bereiten (z.B. bei der Anlagenreinigung). Wesentlich besser zum Stromsparen geeignet und deutlich effektiver sind denn auch Vorkühler. Diese ermöglichen eine Verringerung des Stromverbrauchs um bis zu über 40 %! Weitere Vorteile liegen darin, dass die Milch schneller auf Lagertemperatur gekühlt wird bzw. dass (bei gleicher Zeitspanne bis zum Erreichen der Lagertemperatur) schwächere Kälteaggregate, also geringere elektrische Anschlusswerte, benötigt werden. Zum Einsatz kommen hier in Milchviehbetrieben zwei Varianten, die auf demselben Grundprinzip beruhen. Das besteht darin, dass die Milch auf ihrem Weg zum Tank indirekt mit kalter Flüssigkeit in Kontakt kommt und so auf 15–20°C (Brunnenwasser) bzw. sogar auf bis zu 5°C (Eiswasser bzw. Glykol) abkühlt. Dabei kann die Milch durch eine Rohrspirale laufen, die ihrerseits von einem mit Kühlflüssigkeit gefüllten Rohr ummantelt ist. Die Alternative zu solchen Rohrkühlern sind Plattenkühler. In diesen läuft die Milch zwischen Metallplatten entlang. Auf der jeweils anderen Seite der Metallplatten fließt die Kühlflüssigkeit. Beide Systeme haben ihre Vorund Nachteile. So lässt sich

die Leistung von Plattenkühlern durch die annähernd frei wählbare Anzahl von Kühlplatten sehr fein an den Milchfluss (die pro Stunde anfallende Milchmenge) anpassen. Hingegen kann die Leistung von Rohrkühlern nur durch Installation weiterer Kühler erweitert werden, was oft zu viel des Guten ist. Ein weiterer Vorteil von Plattenkühlern ist deren vergleichsweise hohe Effizienz und ihr geringerer Preis. Dem steht auf Seiten der Rohrkühler gegenüber, dass diese nur geringe Strömungswiderstände verursachen. Mithin ist die mechanische Belastung der Milch mit der Gefahr eines erhöhten Gehalts an freien Fettsäuren entsprechend klein. Zudem zeichnen sich Rohrkühler durch geringe Verschmutzung und e­ inen äußerst geringen Wartungs­bedarf aus. Dagegen fällt es bei Plattenkühlern mit zunehmender Größe immer schwerer, diese dauerhaft sauber zu halten. Je nach

Schmutzeintrag und Wasserqualität ist daher regelmäßig (alle 1–4 Jahre) eine Zerlegung und intensive Reinigung erforderlich. Diese Arbeit erfordert nicht nur Zeit, sondern auch Fachkenntnisse und Sorgfalt. Denn die Platten müssen nach der Reinigung wieder exakt im alten Abstand montiert und gleichmäßig fest angezogen werden. Solche Arbeiten fallen bei Rohrkühlern ebenso wenig an wie Probleme mit nicht mehr funktionstüchtigen Dichtungen – ein für die raue landwirtschaftliche Praxis nicht zu unterschätzender Vorteil. Direkte oder indirekte Kühlung? Ebenfalls bedeutsam für Energieverbrauch und Kosten der Milchkühlung ist das gewählte Kühlverfahren. Hier stehen sich die direkte und die indirekte Kühlung gegenüber. Bei ersterer entzieht das Kältemittel der Milch die Wärme unmittelbar, also direkt. Dies geschieht bei kleinen Lagerbehältern über

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32 MELKTECHNIK

einen Eintauchkühler und ansonsten über Kühlschlangen oder -platten, die sich im Boden des Lagertanks befinden und mit den übrigen Bauteilen des Kühlkreislaufs verbunden sind. Ganz anders funktioniert hingegen die indirekte Kühlung. Hier wird das Kältemittel nämlich nicht dazu verwendet, der Milch ihre Wärme unmittelbar zu entziehen. Vielmehr kühlt das Kältemittel zunächst zwischen den Melkzeiten große Mengen

Wasser auf 0°C. Dieses Eiswasser wird dann nach Beginn des Melkens in den Mantel des Lagertanks (Spalt zwischen äußerer und innerer Tankwand) gesprüht, so dass es den inneren Tank und die darin enthaltene Milch kühlt. Der Eiswassertank kann sich dabei als Verbundbauteil direkt unterhalb des Lagertanks befinden oder von diesem komplett getrennt sein. Zweifelsfrei ist die indirekte Kühlung technisch aufwendiger

DeLaval Optimat™ – ­intelligente Fütterungssysteme

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ine häufigere Futtervorlage sorgt für höhere Futteraufnahme und bessere Milchleistung und Tiergesundheit. Das Optifeeding-System mischt Grundfutter in einem stationären Futtermischer und belädt vollautomatisch einen Grundfutterverteilwagen – den RA135. Dieser wird mit starken Drehstrommotoren angetrieben und dosiert die fertige Futtermischung auf den Futtertisch. Er kann bis zu 48 Futter­ fahrten pro Tag machen. Mit dem Futterschieber wird das Futter gleichzeitig zu den Kühen herangeschoben. Das System ermöglicht eine häufigere Futtervorlage ohne Mehrarbeit und sorgt für eine höhere Trockensubstanzaufnahme und weniger Futterreste. Der Vertikalmischer zerkleinert mühelos Rundballen und langfaserige Futtermittel. Die Befüllung am Betrieb erfolgt mittels automa-

tisch gesteuerten Befülltischen. Hier wird von den einzelnen Befülltischen jeweils die exakte Futtermenge (nach programmiertem Mischrezept) in den stationären Mischer transportiert. Zudem werden auch zwei Kraftfuttersorten vollautomatisch dazu dosiert. So können gruppenindividuelle Mischrationen erstellt und mit dem RA135 zugeteilt werden. Aufgrund niedriger Anschlusswerte der Motoren ist der Stromverbrauch gering. Die automatische Grundfutterzuteilung gibt es bei DeLaval schon über 25 Jahre – ein absolut bewährtes System, robust und zuverlässig. INFORMATION: DeLaval GesmbH, 5301 Eugendorf, Kirchenstraße 18; Tel: 06225-3126-0; austria.info@delaval.com, www.delaval.at

als die direkte Kühlung und dementsprechend mit 3–5 % höheren Anschaffungskosten verbunden. Zudem ist auch der Stromverbrauch um 20–25 % höher, u.a. wegen des zusätzlichen Strombedarfs der Eiswasserpumpe und des schlechteren Gesamtwirkungsgrads. Dennoch gibt es Konstellationen, in denen die indirekte Kühlung gegenüber der direkten Kühlung von Vorteil ist.

von 2,5 % gerechnet werden. Diese steigen sogar auf über 9 %, wenn die Nutzungsdauer nicht länger ist als bei direkter Kühlung. Lassen sich hingegen günstigere Stromtarife erzielen, liegen die Gesamtkosten der indirekten Kühlung um mehr als 4 % unter denen der Direktkühlung. Kommt noch eine tatsächlich signifikant längere Nutzungsdauer hinzu, steigt der Kostenvorteil auf knapp 11 %.

Wärmerückgewinnung lohnt nicht überall Grundsätzlich lässt sich der Energiebedarf eines Milchviehbetriebs auch durch Einsatz von Wärmerückgewinnungsanlagen verringern. Das gilt allerdings nicht in jedem Fall. Denn schließlich erhöht sich der Stromverbrauch der Kältemaschine bei Kopplung mit einer Wärmerückgewinnungsanlage je nach Betriebsbedingungen um bis zu 1,5 %. Dafür entfällt allerdings auch der hohe Energieaufwand für die Wasser­erwärmung. Folglich ist Wärme­rückgewinnung energetisch und ökonomisch immer dann sinnvoll, wenn in einem Milchviehbetrieb die erforderliche Warmwasserbereitung nicht anderweitig und günstiger erfolgen kann, mittels ungenutzter Abwärme von Biogasanlagen. Schließlich gibt es dank moderner Regeltechnik mittlerweile noch weitere Möglichkeiten zur Reduzierung des Energieaufwands. So bietet GEA unter dem Namen „Koolway“ aktuell ein System an, bei dem die Kühlleistung an den Füllstand des Tanks angepasst wird. Noch einen Schritt weiter geht Lemmer-Fullwood mit dem Konzept „FullEnergy“. Dabei wird in Betrieben mit Photovoltaik- bzw. Windkraftanlagen die entsprechende Mess- und Regeltechnik mit der Melk- und Kühltechnik vernetzt. So ist es laut Hersteller Letztere fallen selbst dann an, möglich, überschüssige Energie wenn der Stromlieferant wegen unmittelbar zur Bildung eines geringerer Anschlusswerte Eiswasservorrats bzw. zur Aufzwar einen deutlich günstigeren bereitung von Kochendwasser Grundtarif gewährt, jedoch keine für die Melkanlagenreinigung zu Vergünstigungen für bestimmte nutzen. l Tageszeiten bietet. In einem Dr. Dirk Hömberg ist Spezialberater für solchen Fall muss für die indiMelktechnik und Euter­gesundheit in ­Münster, Deutschland. rekte Kühlung mit Mehrkosten So können die Stromkosten trotz des höheren Stromverbrauchs geringer sein, da die Eiswasserbereitung nicht an die Melkzeiten gebunden ist. Dadurch lässt sich häufig zumindest einmal pro Tag ein günstigerer Stromtarif (etwa „Nachtstrom“) nutzen. Günstig auf den Stromtarif kann es sich auch auswirken, dass für die Eiswasserbereitung viele Stunden zur Verfügung stehen, während das Kühlen der Milch ja „unmittelbar nach dem Melken“ (also schnell) zu erfolgen hat. Dadurch ist es möglich, schwächere Kältemaschinen als bei direkter Kühlung zu wählen und so entsprechend geringere elektrische Anschlusswerte zu erzielen. Als weiteren Vorteil der indirekten Kühlung geben die Hersteller eine längere Nutzungsdauer an. Angeblich sollen Eiswasseranlagen im Vergleich zur Direktkühlung mehr als eineinhalb mal so lange halten, da ihre Aggregate gleichmäßig über den Tag verteilt in geringem Lastbereich laufen. Unstrittig ist schließlich, dass bei indirekter Milchkühlung nicht die Gefahr besteht, dass Milch am Tankboden anfriert. Mithin kann die Kühlung auch bei geringer Tankfüllung beginnen. Dies ist in Betrieben mit Melkrobotern ein gewichtiger Vorteil, der auch höhere Gesamtkosten indirekter Kühlung rechtfertigen kann.


STALLBAU 33

Welcher Kälberstall ist der beste?

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Stallbau Wie baue ich einen guten Kälberstall? Ich habe hohe Kälberverluste, mein Kälberstall ­funktioniert nicht. Was tun? Diese Fragen werden häufig gestellt. KONRAD KNOLL ist Experte für Rinderhaltung und bringt hier seine Erfahrungen ein.

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ie Bauweise und Bauform des Kälberstalles trägt wesentlich zum Erfolg oder Misserfolg in der Kälberaufzucht bei. Auch die verwendeten Baumaterialien spielen eine vielleicht entscheidende Rolle. Hier die guten und schlechten Erfahrungen vieler Landwirte und meine, daraus resultierende, Vorstellung von einem guten Kälberstall.

werden, welche an dunklen Tagen, oder bei geschlossenem Tor, auch mal länger brennen können.

Leider werden oft Hubfenster eingebaut. Für den Kälberstall rate ich davon ab und empfehle sie auch für den Kuhstall nicht. Bei einer Wand mit Hubfenster bleibt der Brüstungsbereich zwangsläufig geschlossen. So wird das Abfließen der Schad­ Stallluft und Stallklima Die gase behindert. Die Sonne relative Luftfeuchte im Kälscheint nicht in den Stall und berstall sollte am besten bei eine im Kuhstall wichtige, opti50–60 % liegen und 80 % nicht male Querlüftung ist nicht mögüberschreiten. Hierzu ist ein lich, da die Hälfte der Stallwand häufiger Luftaustausch nötig. immer geschlossen ist. Bei einer Luftfeuchte über 80 % oder unter 40 % finden Im Gegensatz dazu ist die QuerBakterien, Viren, Pilze und lüftung im Kälberstall allenfalls Milben ideale Lebensbedingun- an sehr heißen Tagen hilfreich, gen, sie vermehren sich dann ansonsten führt sie zu Zugluft, besonders schnell, wodurch das die im Kälberstall schädlich ist. Krankheitsrisiko für die Kälber Hier ist die bis zum Boden offeentsprechend ansteigt. Ein häu- ne Südwand aus anderen Grünfiger Luftaustausch erfolgt am den nötig, während die anderen besten über eine offene, nach Wände geschlossen sein können Süden oder Südosten orienund sollen. Durch eine Südwand, tierte Wand. Diese wendet sich mit einer Brüstungshöhe von von der Hauptwindrichtung ab lediglich 1,2 m, wird der dahinund der Sonne zu. Sie sollte bei terliegende Stallbereich bei der Bedarf mit einem Windschutz- flach stehenden Wintersonne in netz oder mit einer Wickelfolie einer Tiefe von ca. 3,60 m ver(Curtain) verschlossen werden können. Beide Materialien können auch kombiniert werden. Als gleichwertige, aber einfache und preiswerte Alternative empfehle ich, das Windschutznetz wie einen Vorhang zu befestigen. Dieser kann dann, je nach Bedarf, mehr oder weniger geschlossen werden. In extremen Wettersituationen hilft auch ein hölzernes Schiebetor, das die Öffnung mit dem Windschutznetz verschließt. Der Stall sollte mit stromsparenden LED-Lampen beleuchtet

schattet. Die Sonne wird damit vom Liegebereich der Kälber oft vollständig ferngehalten, obwohl sie für diese sehr wichtig ist. Ein zusätzliches Problem entsteht dadurch, dass die Hubfenster von oben her geöffnet werden und die frische, oft kalte Luft von oben auf die Kälber trifft.

Wirtschaftlich, zweckmäßig & ökologisch Moderner Holzbau bedeutet für uns planen und bauen nach den individuellen Wünschen unserer Landwirte und zum Wohle ihrer Tiere.

Es fällt mir seit vielen Jahren sowohl bei Vorträgen als auch in Beratungsgesprächen auf, dass kaum jemand bei der Stallplanung an das Wetter und an die Sonne Haas Fertigbau Holzbauwerk GmbH&CoKG denkt, obwohl wir uns den Lauf 8263 Großwilfersdorf, Radersdorf 62 Tel.: 03385 / 666-0, Info@Haas-Fertigbau.at der Sonne ohne Aufwand und www.Haas-Fertigbau.at Kosten zunutze machen können. Wenn die offene/zu öffnende Seite nach Süden oder Südosten Rinderprofi_46x128mm_280116.indd 1 29.01.2016 11:24:35 orientiert, drei bis dreieinhalb Meter hoch und zusätzlich durch ein Vordach geschützt ist, hat dies mehrere entscheidende Vorteile: www.facebook.com/haas.holzbau

Die Wandhöhe ist einerseits ausreichend, um mit einem Traktor zu entmisten. Andererseits ist das Gebäude nicht zu hoch, was allem Anschein nach für die Kälber besser ist als höhere und kältere Gebäude. Durch die Orientierung wird sichergestellt, dass die flachstehende Sonne in der kalten Jahreshälfte durch die offene

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Einzeliglu, windgeschützt, unter einem Dach und ebenfalls mit Ablaufrinne.

Kälberstall in Holzbauweise mit Kälberiglus und Tiefstreubereichen hinter dem geöffneten Windschutznetz auf der Südseite.

Wand in den Stall scheint und die Kälber wärmt. Da die Kälberställe nicht breiter als ca. 10 m sein müssen, scheint die Sonne bei der angegebenen Höhe tief in den Stall. Teilweise bis an den Fuß der Nordwand. Bei der Verwendung von Wickelplanen darf natürlich nicht vergessen werden, die Wand an sonnigen Wintertagen rechtzeitig zu öffnen. Gleichzeitig wird die offene Stallseite im Sommer durch das Vordach vor der steil stehenden Sonne geschützt und verschattet.

es auch nichts, wenn der Stall quer zur Hauptwindrichtung steht. Ein großer Nachteil ist jedoch, dass ich durch diese Ausrichtung, wie oben beschrieben, bereits am Morgen und auch noch am Abend, die Hitze in den Stall hole.

oder offene Fassadenflächen, die gegen Osten und Westen vor der flachen, aber kräftigen Morgenund Abendsonne allenfalls durch eine entsprechend hohe Bepflanzung geschützt werden können. Ein Vordach nützt hier nichts. Es können hier geschlossene Giebelflächen angeordnet werden. Die Traufseite im Süden ist im Sommer durch das ­Vordach geschützt.

Der Hitzeschutz ist im Kuhstall natürlich noch viel wichtiger als beim Kälberstall. Deshalb Wir müssen uns bewusst werden, wird oft und seit vielen Jahren dass der im Winter erwünschbehauptet, dass ein Stall quer zur te Wärmeeintrag durch die Hauptwindrichtung stehen soll. Sonne in den Stall ausschließlich Dieser Meinung möchte ich mich über eine geöffnete Südwand nicht anschließen. Oft ist es aufermöglicht wird. Gleichzeitig grund des Grundstückszuschniterfolgt der größte unerwünschte tes nicht möglich oder sinnvoll, Hitzeeintrag im Sommer, durch und in vielen Fällen verhindert offene oder transparente Dach- es die Geländeneigung. Bei flächen und durch transparente Windstille an heißen Tagen nützt

gebereiche der Kälber zusätzlich mit Dämmelementen oder Holztafeln geschützt werden. Diese werden dann etwa 1,50 Meter über dem Boden angebracht. Die Erfahrungen damit sind allerdings nicht nur positiv, es schildern Landwirte auch, dass sich darunter schlechte Luft Ausschlaggebend ist letztlich der staut. Bei der Verwendung von Betreiber. Er muss das von ihm Dachziegeln oder Betonpfangewählte und gebaute System so nen sollte auf die Dachschalung bedienen, dass die nötige gute keinesfalls verzichtet werden. Durchlüftung gewährleistet ist. Sie schützt zusätzlich vor Kälte Ein fest installiertes oder auch und Hitze. aufrollbares Windschutznetz ist diesbezüglich am vorteilhaf- Temperatur Die Kälberhaltung testen. Es muss kaum betätigt sollte auf Tiefstreu oder auf Tiefwerden. Auch im geschlosseboxen in einem Temperaturbenen Zustand lässt es genügend reich zwischen +5°C und +25°C Luft durch, verhindert jedoch stattfinden. Nicht nur Kühe, Zugluft. sondern auch Kälber kommen dabei mit tieferen Temperaturen Da die Vermeidung von Zugluft besser zurecht als mit anhaltend zu den wichtigsten Regeln im hohen. Hierbei ist zu berücksichKälberstall gehört, sind Lichtfirs- tigen, dass bei einer Haltung auf te und die sogenannte TraufHochboxen die Temperatur eher First-Lüftung im Kälberbereich über +10°C liegen sollte, da die vollkommen unangebracht. Liegefläche kälter ist. BetonierFür den Kälberstall ebenfalls te Sockelbereiche sollten im ungeeignet sind Dächer, welche Liegebereich der Kälber auf ein vor der Kälte im Winter und/ Minimum reduziert oder stattoder der Hitze im Sommer dessen mit wärmedämmenden nahezu keinen Schutz bieten. Steinen gemauert werden. Der Kälte aus dem Dachbereich ist kalte Beton schadet den Kälbern gleichzusetzen mit Zugluft und durch Kältestrahlung. Damit die generell zu vermeiden. Dächer, Liegefläche der Kälber nicht zu die lediglich mit Blechtafeln kalt ist, muss sie immer ausreigebaut wurden, sind lediglich als chend eingestreut sein. Überdachung von Iglus geeignet. Alternativ können unter Licht Als Mindestanforderung solchen Dächern notfalls Kälber für die Beleuchtung definieren gehalten werden, wenn die Lie- die Vorgaben 80 Lux für mindes-

Fotos: © Sontheimer

34 STALLBAU


STALLBAU 35

beachten, dass die am Boden entstehenden Schadgase auch durch bodennahe Öffnungen abfließen können.

Kälberiglus mit optimaler Einstreu in einer Halle. Das Strohpolster muss dick sein, um das Kalb vor dem kalten Beton zu schützen. tens 10 Stunden täglich. In der Praxis ergeben die lichtdurchlässigen Wandflächen (Windnetze, Curtain, Hubfenster, Fenster) zusammenaddiert meist etwa ein Viertel der Grundfläche des Stalles. Bei Umbauten ist es manchmal nur ein ­Zwanzigstel, weniger darf es nicht sein. Mangelnde natürliche Belichtung kann durch LED-Leuchten ausgeglichen werden. Hierfür stehen auch Lampen zur Verfügung, die das Lichtspektrum des Tageslichtes nachahmen.

der Tiere und der Menschen. Schadgase, die im Stall auftreten können, sind: Ammoniak, Kohlendioxid und Schwefelwasserstoff. Um Schadgaskonzentrationen im Stall möglichst gering zu halten, ist zwischen der Güllegrube und dem Stall ein funktionierender Geruchverschluss herzustellen. Die beste Stalllüftung nützt wenig, wenn Güllegase in den Stall gelangen. Darüber hinaus können Schadgase durch häufiges Ausmisten und Sauberkeit im Stall verringert werden. Wenn der Stall Schadgase und Keimbelaswie oben beschrieben gelüftet tung Schadgase schwächen das wird, sollte die Geruchschwelle Immunsystem, sie schädigen die der Schadgase nicht erreicht Schleimhäute und die Lunge werden. Darüber hinaus ist zu

Die Keimdichte kann zusätzlich durch eine geringere Besatzdichte, z.B. 2,5 m² (oder mehr) nutzbare Stallfläche/Kalb bis 150 kg, verringert werden. Die Reinigung des Stalles nach dem Ausmisten verringert die Keimbelastung deutlich. Hierfür sind geeignete Abläufe ebenso vorzusehen wie ein ausreichendes Gefälle zu diesen, damit das Waschwasser abfließen kann. Wir stellen leider immer wieder fest, dass sowohl Ablauf als auch Gefälle fehlen. Auch in Bereichen zum Aufstellen von Iglus oder Kälberkisten sind Gefälle und Ablaufrinnen dringend erforderlich, da es ansonsten zu einer flächigen und oft starken Verschmutzung durch austretende Flüssigkeiten kommt. Nach dem Reinigen kann im Bedarfsfall auch noch desinfiziert werden. Einige Landwirte benutzen hierfür statt der Desinfektionsmittel auch die Gasflamme. Der feuchte Beton trocknet dabei ab und es ist sofort ersichtlich, welche Bereiche behandelt wurden. Ob nun durch das Abflammen oder durch die Verwendung von Desinfektionsmitteln bessere Ergebnisse erzielt werden, ist

unklar. Untersuchungen dazu sind mir nicht bekannt. Zusammenfassung In den ersten fünf Wochen werden Kälber in der Regel in Kälberkisten oder in Iglus gehalten. Die Erfahrungen mit Iglus unter einem Vordach, in einem alten Stadel oder einer Halle sind meist sehr gut. Oft bleiben sie dann die gesamte Tränkephase im Iglu oder Gruppeniglu.

Die grüne Lösung in Sachen Gummi Seit über 30 Jahren entwickelt und produziert der kanadische Konzern ANIMAT die qualitativ hochwertigsten Gummiböden (aus 100% recyceltem Gummi) am Markt, welche den speziellen Bedürfnissen der heutigen Milch- und Fleischproduzenten gerecht werden. Dank einzigartigem Design und patentiertem Befestigungssystem bieten diese Produkte das BESTE am Markt verfügbare Preis-Leistungs-Verhältnis.  Beläge für Kühe, Rinder, Mast und Pferde  Gummiauflage für Spalten- und planbefestigte Böden  Liegekomfort mit Animattress I und III

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36 STALLBAU

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Wird für den Liegebereich Tiefstreu gewählt, so sollte dieser max. 15 cm unter der umliegenden Fläche liegen. Die Standfläche am Fressgitter befindet sich ca. 25 cm über dem Tiefstreubereich und der Futtertisch dann nochmal 15–20 cm über dieser. Es ist auch möglich, den eingestreu-

Die Gebäudehülle für einen Kälberstall wird am besten in einer zimmermannsmäßigen Stützen-Pfetten-Sparrenkonstruktion erstellt, ohne eingespannte Stützen, ohne teures Leimholz und ohne aufwändige

Erfolgreich Klauen-Dippen!?

I

Fotos: © Eimermacher

ten Bereich noch höher zu legen und durch eine dünne betonierte Abtrennung vom Fressbereich zu trennen. Der Fressbereich sollte dann verbreitert werden. Das Bodenprofil des Stalles ist dann im Grunde identisch mit dem eines Holsteiner Kälberstalles. Die Entmistung erfolgt mit Frontlader, Hoflader oder Räumschild. Auf die nötigen Abläufe und die entsprechenden Gefälleausbildungen weise ich nochmal ausdrücklich hin.

nfektiöse Klauenerkrankungen sind weit verbreitet und verursachen große Verluste. Das Produkt eimü Klauen-Sprint hat sich in einer regelmäßigen Routine-Prophylaxe bezüglich Infektionsabwehr an der Klaue sehr bewährt, die sich an das ­regelmäßige Zitzendippen nach dem Melken anlehnt. Das Prinzip ist Regelmäßigkeit und die Konditionierung der Haut, sodass Erreger erst gar nicht angreifen können. Dazu ist die Haut widerstandsfähig zu halten und Mikroverletzungen als Eintrittspforten für Erreger sind zu vermeiden. Dabei hat sich als vorbeugende Managementmaßnahme das regelmäßige Einsprühen der gesamten Herde zweimal pro Woche vorzugsweise im Melkstand oder im Fressgitter mit dem zugehörigen Drucksprüher mit Sprühlanze auf die ungesäuberte Klaue als hocheffektiv bewährt. Ähnlich wie man durch tägliche Zitzendesinfektion nach dem

Metallverbindungen. Dies ist die Voraussetzung für einen preiswerten Unterbau ohne große Fundamente. Der Kälberstall ist gebaut wie ein Stadel, mit einer Holzverschalung und den nötigen Zugängen nach Norden, Osten oder Westen, und einem Windschutznetz nach Süden. In exponierten Lagen sollte das Windschutznetz wie beschrieben mit einem hölzernen Schiebe- oder Flügeltor verschlossen werden können. Die Tore werden nur bei extremem Wind geschlossen. In diesem Fall genügt die Lüftung durch den bei starkem Wind immer vorhandenen Luftwechsel durch die geschlossene Holzverschalung hindurch. Transparente Bauteile in den Toren stellen den nötigen Lichteinfall sicher.

Bauteiloberflächen aus Holz tragen nicht nur im Wohnhaus, sondern auch im Stall zu einem Melken eine regelmäßige Haut­ angenehmeren Raumklima bei. ­ konditionierung vorbeugend durch- Holzoberflächen sind wärmer führt, ist ebenso eine gleicher­maßen als Metall, Beton oder Kunstregelmäßige vorbeugende Klauen-­ stoffflächen und sie können Feuchtigkeit aufnehmen und Konditionierung unverzichtbar. abgeben. Metall- und Kunststoff­ Sie haben Fragen zum Produkt oberflächen beschlagen, auf der oder wünschen eine Beratung? feuchten Oberfläche haftet Staub und in der Folge kommt es oft zu Wir helfen Ihnen gerne weiter: Schimmelbildung.

Ein einfacher Kälberstall aus naturbelassenem, sägerauem Holz und natürlich ohne giftige und unnütze Anstriche, mit einem dauerhaften und ­schönen Falzziegeldach, erfüllt die vielfältigen Anforderungen an ein solches Gebäude am besten. Es werden keine Baustoffe verwendet, die bei ihrer Her­ stellung, Verwendung oder Beseitigung für Mensch, Tier oder Natur problematisch sind. Durch die Vermeidung von Blech und Metallbauteilen wird viel Energie eingespart. Das Ziegeldach übertrifft die Haltbarkeit aller anderen Dacheindeckungen bei weitem und es ist damit auch immer die preiswerteste Lösung. Ich empfehle diese Bauweise seit über 15 Jahren. Aufgrund der positiven Erfahrungen bin ich davon überzeugt, dass es die beste Möglichkeit ist, einen Stall zu bauen. Es ist ein ­Allgäuer Kälber­stall. Natürlich und langlebig, einfach und preiswert. l Konrad Knoll ist Experte für Rinder­ haltung beim Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Kaufbeuren, Bayern.

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Für Kälberställe wird meist der Tiefstreustall gewählt. Bei Liegeboxen und planbefestigten Laufflächen, müssen letztere mindestens zweimal täglich von Hand gereinigt werden und sie sind dennoch meist nicht sehr sauber. Spaltenböden sind möglich, es müssen spezielle Kälberspalten mit festgelegten max. Schlitzweiten und min. Balkenbreiten verwendet werden.


GRÜNLAND 37

Saatgutmischungen fürs Grünland Sortenwahl Grundfutter in bester Qualität hat deutlich positive Auswirkungen auf das Betriebsergebnis. ­Voraussetzung dafür sind stabile, ausdauernde, harmonische, gesunde, hochverdauliche, ampferfreie, dem Klima und der Nutzung angepasste, also standortgerechte Pflanzenbestände. Von Bernhard Krautzer und Erich Pötsch

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ort, wo dieses System in Unordnung gerät, muss mittels Neuansaat oder Nachsaat wieder ein passender Pflanzenbestand etabliert werden. Eine wichtige Voraussetzung dafür ist der Einsatz von standortgerechten Grünland-Saatgutmischungen, die sowohl an die standörtlichen Bedingungen als auch an die Intensität der Bewirtschaftung angepasst sind. Wohin führt der Weg in der Grünlandbewirtschaftung? Die Veränderungen in der Bewirtschaftung des Grünlands nahmen in den letzten Jahren an Rasanz zu. Einerseits erlangen Überlegungen Bedeutung, die Ökoeffizienz der Betriebe zu verbessern sowie den Ressourcenverbrauch bei Minimierung der Umweltwirkung zu optimieren. Dieser Ansatz wird andererseits von einem nicht zu übersehenden Gegensatz zwischen Wunsch und Realität

begleitet. Tatsächlich steht einer ökologisch orientierten, meist gut umweltverträglichen, aber stark förderungsabhängigen Berglandwirtschaft der wirtschaftliche Zwang zur Intensivierung und ökonomischen Optimierung in den intensiven Grünlandproduktionsgebieten gegenüber. In der Praxis ist ein ungebrochener Trend zur Erhöhung der Schnittfrequenz zu beobachten, der die Dauergrünlandbestände zunehmend an die Grenze ihrer Leistungsfähigkeit bringt. Damit verbunden erfolgt eine immer frühere und – bedingt durch den Klimawandel – auch immer längere und damit auch häufigere Nutzung der Bestände, um die Qualität des Grundfutters weiter zu heben. Zunehmend bereitet auch die von den immer schwerer werdenden Maschinen und Geräten ausgehende Bodenverdichtung Probleme. Die damit einhergehenden Folgen wie instabile Pflanzenbestände mit unerwünschter Dominanz der Gemeinen Rispe sind Ausdruck dieser Übernutzung. Mit

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3 Nutzungen (Schnitte)

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Grünfutter, Silage, Heu Diese raygrasbetonte Mischung mit mittelfrühen und späten Sorten kann bei entsprechender Stickstoffund Wasserversorgung außerordentliche Erträge hervorbringen.

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anderen Worten kann man auch sagen, dass in diesen Fällen die Bewirtschaftung nicht an die natürlichen Begrenzungen des Standorts und des Pflanzenbestandes angepasst ist. Ein Ausweg aus dieser negativen Wirkungsspirale ist nicht so einfach zu finden. In den klimatisch begünstigten Produktionsgebieten sind im Rahmen der gesetzlichen Regelungen nur zwei Vorgehensweisen sinnvoll. Entweder eine Rückbesinnung auf die natürlichen Begrenzungen durch Standort und Klima, oder eine Bewirtschaftungsform, bei der der Pflanzenbestand nicht mehr als Dauergrünland im klassischen Sinn bezeichnet werden kann. Im ersten Fall bedeutet das je nach Standort eine Begrenzung auf drei bis vier Schnitte

bei Verwendung geeigneter Mischungen, deren Arten- und Sortenspektrum gut an die klimatischen und standörtlichen Bedingungen angepasst sind und dabei auch entsprechende Eigenschaften für den Einsatz im Dauergrünland haben.

wählten Sorten zurückzugreifen, die diese Anforderungen erfüllen. Garantie dafür können nur jene Saatgutmischungen geben, die ausschließlich auf Sorten der Österreichischen Sortenliste zurückgreifen. Noch besser geeignet sind jene daraus selektierten Spitzensorten, die Bewirtschaften, wie es der darüber hinaus noch langjährig Standort vorgibt Nach den auf Ausdauer, Konkurrenzkraft Erkenntnissen der Sorten­ und Qualität geprüft und in der prüfung unter österreichischen ÖAG-­Sortenliste eingetragen ­Bedingungen sind für das sind. Bei richtiger Kombination drei- bis vierschnittige Dauerentstehen daraus Mischungen, grünland nur bestimmte Sorten die bei drei- bis vierschnittigeeignet. Die meisten der in der ger Nutzung und angepasster EU anerkannten und im Handel ­Bewirtschaftung qualitativ erhältlichen Sorten entsprechen ­hochwertig, ausdauernd, stabil in ihren Eigenschaften nicht und in diesem Sinn standort­ unseren Standortsansprüchen. gerecht sind. l Umso wichtiger ist es daher Dr. Bernhard Krautzer und für den Grünlandwirt, hier auf Univ.-Doz. Dr. Erich M. Pötsch, HBLFA Saatgutmischungen mit ausgeRaumberg-Gumpenstein.

A:

Für mittelintensive Bewirtschaftung (bis zu drei Nutzungen je Jahr), für trockene Lagen: Auf Standorten mit geringen und ungleichmäßigen Niederschlägen, mit Neigung zur Sommertrockenheit auf seichtgründigen Böden der Südhänge, passend im nördlichen Burgenland, in der Buckligen Welt, in der Süd- und Oststeiermark sowie im Mühlviertel.

B:

Für mittelintensive Bewirtschaftung (bis zu drei Nutzungen je Jahr), für mittlere Lagen: Für gut wasserversorgte, gründige Wiesenstandorte im Alpenvorland, in Tal- und Beckenlagen sowie in klimatisch begünstigten Lagen bis zu einer Höhenstufe von 800 m.

C:

Für mittelintensive Bewirtschaftung (bis zu drei Nutzungen je Jahr), für feuchte Lagen: ­Passend bei hohem Grundwasserstand, stauender Nässe und/oder hohen Niederschlagsmengen (über 1200 mm pro Jahr).

D:

Für mittelintensive Bewirtschaftung (bis zu drei Nutzungen je Jahr), für raue Lagen: Ab einer Höhenlage von 800 m, in milderen Gebieten ab 900 m. Falls in günstigeren Lagen eine extensive Bewirtschaftung mit geringer Nutzungshäufigkeit gewünscht ist, so sollte auch die Mischung D verwendet werden.

OG:

Für mittelintensive Bewirtschaftung (bis zu drei Nutzungen je Jahr), für kalzinosegefährdete Lagen: Ohne Goldhafer. Kommt in Betrieben mit Krankheitsgefahr bei Wiederkäuern und ­Pferden mit starker Verkalkung der Arterien, Lunge, Gelenke etc. zum Einsatz. Der Goldhafer zählt an sich zu den wertvollsten Futterpflanzen, doch kann er vor allem in manchen ­Gebieten im Weidestadium bei zu hohem Anteil im Grünfutter diese Krankheit hervorrufen.

PH:

Mischung für Pferdeheu für alle Lagen: Pferde benötigen Heu aus einem vergleichsweise spät geschnittenen Wiesenbestand. Der erste Schnitt erfolgt erst zum Beginn der Blüte des Knaulgrases. Zu diesem Zeitpunkt herrscht ein optimales Verhältnis zwischen Rohfaser-, Eiweißund Energiegehalt. Ein hoher Anteil an Obergrassorten garantiert hohen Rohfasergehalt, der wesentliche Anteil an Wiesenrispe ermöglicht die Entwicklung einer kompakten Grasnarbe. Diese Mischung kann auch als Grünfutter oder für Silage genutzt werden.

VS:

Für intensive Bewirtschaftung (vier und mehr Nutzungen je Jahr), für mittlere Lagen auf guten Standorten: Eine intensive Mischung mit hohem Anteil an Englischem Raygras, die in wintermilden ­Lagen auf tiefgründigen Böden bei guter Stickstoffdüngung Höchsterträge mit bester Futter­qualität bringt. Optimal geeignet für Lagen, die eine Vielschnittnutzung erlauben und keine schneereichen, langen Winter­perioden aufweisen.

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Mit Ultraschallsensoren ausgestattetes Verteil-Gestänge stellt sich automatisch je nach Gelände auf gleichmäßigen ­Abstand zum Boden ein.

Automatisch Abstand halten Gülletechnik hat nichts an Aktualität eingebüßt. Insbesondere E ­ insatzplanung, Ausbringgenauigkeit und Stickstoff-Konservierung stehen im Vordergrund. V ­ ielerorts wird Gülle über immer größere Distanzen transportiert. Daraus ergibt sich ein ungebrochener Trend zur Trennung von Transport und Ausbringung. Von Ruedi Hunger

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ie Zeiten, wo Gülle auf dem Feld einfach „entsorgt“ wurde, sind wohl endgültig vorbei. Gülle ist ein umweltsensibler Dünger und erfordert – verbunden mit hoher Ausbringgenauigkeit – eine gezielte Anwendungsplanung. Die Hersteller haben in den vergangenen Jahren auf gestiegene Umweltanforderung, insbesondere bezüglich Stickstoff-Konservie-

rung, reagiert. Diese Entwicklungen sind keineswegs abgeschlossen. Es ist davon auszugehen, dass weiterhin Bodenschutzauflagen und Emissionsvorschriften verschärft werden. Gezielt Abstand halten Analog zur Ultraschall-Gestängeführung bei Pflanzenschutzspritzen rüstet Fiegl das aktive Gülleverteil-Gestänge „SlurryJib“ mit Ultraschallsensoren aus, die den Abstand zum Boden messen und die Distanz bei Bedarf automa-

tisch regeln. Der Fahrer stellt in der Traktorkabine nur einmal die gewünschte Gestängehöhe ein, worauf die Steuerung mithilfe der Ultraschallwellen-Messung kontinuierliche Anpassungen vornimmt. Der Anpressdruck für den Schleppschuh wird auf acht bis zehn Kilogramm eingeregelt. Das Gestänge ist über ein Pendelgelenk gedämpft und nicht wie üblich fest und starr aufgehängt. Da herkömmliche Gestänge oft schwer sind und folgedessen zu träg reagieren, hat Fliegl par-

allel dazu ein neues Gestänge entwickelt. Die auf dreieckigen Strukturen aufgebaute Stahl-Fachwerkkonstruktion ist modular aufgebaut. Der Rahmen wird als Gülleleitung genutzt, was bedeutet, dass Gülle direkt durch den innenverzinkten Rahmen fließt. Genügend Stützlast Selbst bei geringen Steigungen in hügeligem Gelände ist es wünschenswert, genügend Stützlast auf dem Traktor zu haben. Ein neuer Pumptankwagen von BSA

Großflächenschalung mit System von Hörmann! Lösungsorientiert Heute ist Zeit der entscheidende Faktor jedes Landwirtes. Deshalb sind Großflächenschalungen auf der Baustelle nicht mehr wegzudenken. Seit über 50 Jahren bietet die Firma Hörmann qualitativ hochwertige Lösungen im Bereich des Stallbaus. euer wurde die Palette um den Grubenbau erweitert. Und nicht nur das – auch die dazugehörige Pump- und Rührtechnik wird von den Fachleuten der Gülletechnik geplant und individuell nach dem Einsatzzweck abgestimmt. Mit dem jahrzehntelang erprobten und immer wieder verbesserten MAX Schalungssystem erleichtern wir die Arbeitsvorgänge. Je nach Größe der Grube werden vier Syste-

me verwendet. 10 bis 3.600 m³ Fassungsvolumen, 3–34 m Durchmesser sind somit abgedeckt. Schalungselemente bis 430 cm Höhe werden mittels Autokran leicht und schnell versetzt. So steht der Behälter binnen weniger Stunden. Die mitgebrachte Deckenschalung für raschen Bauverlauf ist schnell und einfach montiert. Eine optimale Deckenbelastung wird mittels Pilzsäule erreicht.

Um dieses Ziel zu erreichen, sind die Außendienst-Mitarbeiter der Firma Hörmann und die über 600 Mitarbeiter in Deutschland, Österreich, der Schweiz und zahl­ reichen anderen Ländern immer „nah am Kunden“, um für die individuellen Vorstellungen und Wünsche der einzelnen Bauherren Lösungen zu finden. „Alles aus einer Hand“ bedeutet für unsere Kunden ein Höchstmaß an Sicherheit und Transparenz. Schließ-

lich versprechen wir nicht weniger, als dass wir Aufträge termingerecht, nach definierten Qualitätsvorgaben und unter Einhaltung des freigegebenen Budgets realisieren.

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40 GRÜNLAND

Erfasst den Nährstoffgehalt der Gülle gleich bei der Fassfüllung: elektronisches Steuer- und Regelsystem „Trista“ von Zunhammer. oder Schleppschuhverteiler ausgerüstet. Diese weisen unterschiedliche Eigengewichte auf und verändern damit die Stützlast auf den Traktor. Eckart hat aus diesem Grund die Pendel-Achse mit einem stufenlosen Schiebesystem weiterentwickelt. Der Fahrer kann aus der Traktorkabine die Stützlast je nach Anbaugerät oder Tankinhalt über ein Stahl-Kunststoff-Schienensystem konstant halten. Bei der Fahrt wird dieses kraftschlüssig verriegelt.

Ein aktueller Trend: Die Vernetzung von Daten und Maschinen über ISOBus sollen dem Anwender die Arbeit erleichtern. (­ Bauer Gruppe) ist zu diesem Zweck mit einem Zweikammer-System ausgerüstet. Das vordere Drittel des Fasskörpers ist durch eine eingeschweißte Zwischenwand abgetrennt und mit einer separaten Belüftung versehen. Beim Ausbringen des gefüllten Fasses wird vorerst nur der hintere Teil entleert bzw. belüftet. Daher bleibt die Stützlast vorne erhalten und nimmt erst ab, wenn durch Belüftung auch die Gülle aus dem vorderen Fassteil gepresst wird. Der Fasskörper ist feuerverzinkt und zusätzlich mit einer Speziallackierung versehen. Das Fass verfügt über Radausschnitte und Kunststoffkotflügel. Bessere Traktion Das gleiche Ziel, aber auf anderem Weg, verfolgt Briri mittels aktiv gesteuerter Stützlasterhöhung über die Fahrzeugfederung. Das System sorgt durch kontinuierliche Entlastung der ersten Fahrzeugachse für eine Erhöhung der Stützlast und damit für eine bessere Traktion des Zugfahrzeuges. Mechanisch/elektrische Absicherungen

verhindern die Überlastung von Fahrwerk und Zugfahrzeug. Als Weiterentwicklung bezeichnet Briri den variablen, hydraulischen Antrieb der Drehkolbenpumpe. Die variable Drehzahlregulierung der Verdrängerpumpe ermöglicht eine genaue Dosierung der Ausbringmenge und macht einen zusätzlichen Durchflussmengenmesser überflüssig. Da die Pumpe lediglich mit der effektiv benötigten Drehzahl arbeitet, reduziert sich der Verschleiß. Zudem muss überschüssig geförderte Gülle nicht wie bei herkömmlichen Systemen über einen Bypass in den Behälter zurück gefördert werden. Integrierte Regulierung Der bayerische Gülletechnik-Anbieter Eckart (Bauer Gruppe) präsentierte kürzlich ein neues Polyesterfass mit der Bezeichnung „Lupus 191+“. Spezielles Merkmal ist eine neue Tankgeometrie und eine Schiebeachse zur Stützlastregulierung. Güllefässer werden immer häufiger mit unterschiedlichen Anbaugeräten wie Scheibeneggen, Grubber, Schlitzgeräten

Mehr Stabilität auf der ­Straße Großvolumige Gülle-­ Tanks mit unterschiedlichen Aufbauten und kombinierter Ausbringtechnik stellen hohe Anforderungen an Brems- und Lenksysteme. Das deutsche Gülletechnik-Unternehmen Wienhoff hat zusammen mit der Knorr-Bremse AG ein neues elektronisches Lastregelungs- und Bremssystem entwickelt. Dieses verbindet die elektronische Steuereinheit, die Sensortechnologie und die pneumatische Steuerung. Ein Fahrstabilisierungsprogramm (RSP) steht zur Auswahl, um kritische Fahrsituationen bei hohen Geschwindigkeiten oder Ausweichmanövern zu kontrollieren. Das neue Bremssystem mit integriertem Antiblockiersystem greift beispielsweise bei Bremsvorgängen in Kurven oder bei Kippgefahr infolge Aufschwingens des Fahrzeuges ein. Damit wird sichergestellt, dass trotz dynamischer Ladung Lenkbarkeit und Spurtreue des Fahrzeuges erhalten bleiben. Wo „Nährstoff“ drauf steht, soll auch „Nährstoff“ drin sein Große Unsicherheiten beim Hofdüngereinsatz herrschen nach wie vor bei der

Kenntnis über den tatsächlichen Nährstoffgehalt. Online-Messsysteme könnten da Abhilfe schaffen. Das VAN-Control 2.0 von Zunhammer ist kompakter als das Vorgängermodell. Der Anwender muss die Technik nicht kalibrieren, die Messwerte werden im Sekundentakt aufgezeichnet. VAN-Control 2.0 lässt sich in Güllefässer, Selbstfahrer, Andock- und Pumpstationen (auch unterschiedlicher Hersteller) einbauen. Joskin plant nach Auskunft von Victor Joskin, Seniorchef von Joskin im Stammwerk in Belgien, noch keinen systematischen Einbau eines NIR-Systems, man werde die Entwicklung aber im Blick behalten. Vorerst werde man noch das vorhandene Potential, die Ausbringqualität zu verbessern, nutzen. Laut Joskin ist dies beispielsweise eine exakte Durchflussmessung. Garant/Kotte misst mit einem Nahinfrarot-Sensor bis zu fünfzehnmal pro Sekunde, wie viel Gesamtstickstoff, Ammoniumstickstoff, Phosphor, Kalium und Trockensubstanz in der Gülle enthalten sind. Mittels Volumenstrommesser wird die Gesamtmenge der durchgeleiteten Gülle bestimmt. Diese mobile Nährstoff-Messstation „NutrientContentLab Mobile“ lässt sich herstellerübergreifend einsetzen. Der Einsatz erfolgt auf dem Hof oder am Feldrand. Gewicht reduzieren Gleich mehrere Hersteller versuchen, Gülle- und Tankanhänger leichter zu bauen. Nicht zuletzt aus Gewichtsgründen gehen verschiedene Güllespezialisten davon aus, dass sich bei Lohnunternehmern die von Ausbringung und Einarbeitung getrennte Zufuhr – die 2-Phasen-Logistik – durchset-

Fotos: © Hunger

Gewicht ist ein generelles Problem. Daher werden Gülle-Transport und Gülle-Verteilung immer mehr in ein 2-Phasen-System getrennt.


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TVA Die Wirkungsweise von KE-agrar Kräuterextrakt für Rinderbetriebe geht weit über den reinen Siliervorgang hinaus. Saubere, stabile Silage führt zu höherer Fresslust bei den Tieren und verringert die Notwendigkeit von Futterzukauf.

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s grünt und sprießt auf den Wiesen der österreichischen Rinderbauern. Schön anzusehen – aber auch viel Arbeit. Jetzt gilt es, das Futter schnell und sauber einzubringen, um die Grundlage für eine hervorragende Leistung der Milch- und Fleischkühe zu legen. Der Knackpunkt: Die Silage muss rasch vergären, damit unerwünschte Organismen keine Chance haben. Beste Ergebnisse dabei verspricht die Firma TVA in Hollenstein an der Ybbs, deren Produkt KE-agrar bei heimischen Landwirten zunehmend beliebter wird. Das Geheimrezept erklärt Firmenchef Michael Spitzer: „Wir extrahieren die auf den Pflanzen natürlich vorkommenden Milchsäure- und Hefestämme und konzentrieren diese in unserem Produkt.“ Diese „verflüssigte Pflanzenbiologie“ sorgt für naturnahe Abläufe beim Silierprozess. „Damit wird die gesamte Bandbreite der Mikrobiologie wirksam. Wissenschaftlich sind erst drei Prozent der beteiligten Organismen überhaupt detektiert.“ Vieles, was zur Herstellung einer optimalen Silage nötig ist, ist also auch der Wissenschaft noch unbekannt. „Im Gegensatz zu anderen Hilfsstoffen setzen wir kein technisches Konstrukt zusammen, sondern nehmen das volle Sammelsurium der Natur mit“, so Spitzer. Bei KE-agrar ergibt sich so ein sehr gutes Milchsäure-Essigsäure-Verhältnis. Grundsätzlich wird beim

Silieren unter Luftabschluss der Pflanzenzucker von den Milchsäurebakterien vergoren. „Der Milchsäureanteil in gut vergorenen Silagen sollte in etwa 80 Prozent des Gesamtsäuregehaltes ausmachen. Daneben sind 15 bis 20 Prozent Essigsäure erwünscht, da diese der Nacherwärmung entgegenwirkt.“ Wichtig ist, dass der pH-Wert so rasch wie möglich abgesenkt wird, damit die anaerobe Stabilität erreicht wird. „Je schneller das passiert, desto mehr Energie bleibt in der Silage erhalten“, erklärt Spitzer. Damit wird die Bildung der unerwünschten Buttersäure hintangehalten. „Da wir die gesamte Natur auf der Oberfläche der Kräuter, die wir sammeln, mitnehmen, transportieren

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wir dieses natürliche Gleichgewicht weiter.“ Dabei sei KE-agrar auch universell einsetzbar. „Egal ob trockene oder feuchte Silage, Gras oder Mais, irgendein Bakterium beginnt immer rasch zu arbeiten, setzt den Ablauf in Gang und sorgt für anaerobe Stabilität.“ Daher biete man auch nur ein einziges Produkt an, das für alle Verwendungszwecke optimal sei. Zum Teil muss die Wirkungsweise der Zusammensetzung der Organismen dabei noch ein Mysterium bleiben. „Um das zu verstehen, wird noch einiges an Forschung notwendig sein. Daher ist es so wichtig, dass wir das von der Natur vorgegebene Gleichgewicht verwenden“, so Spitzer. Die Wirkungsweise von KE-ag-

rar für den Rinderbetrieb geht dabei weit über den reinen Siliervorgang hinaus. Die saubere, stabile Silage führt zu höherer Fresslust bei den Tieren und verringert die Notwendigkeit von Futterzukauf. Auch der Wirtschaftsdünger wird bodenverträglicher und sorgt damit wiederum für besseren Ertrag auf den Wiesen. Michael Spitzer: „KE-agrar wirkt sich auch positiv auf das Milieu des Pansens aus und unterstützt den Verdauungstrakt der Tiere.“ Dadurch steigt auch die Qualität der Gülle. Letztlich wirkt sich KE-agrar auch auf die Qualität der Milch aus: „Die Zellzahl sinkt, dafür nimmt die Vitalität der Kühe zu.“ l www.ke-shop.at

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Gegenteiliger Trend? Garant/ Kotte verfolgt mit dem leistungsstärksten Gülle-Selbstfahrer das Konzept, mehr Transportvolumen und mehr Leistung zu bieten. Der 480 kW (652 PS) starke „Taurus 2803“ wiegt leer bereits 28 Tonnen! Der mit drei Lenktriebachsen und Allradlenkung ausgestattete Selbstfahrer hat ein Fassungsvermögen von stolzen 28.000 Litern. Am Heck-Dreipunkt-Gestänge können verschiedene Einarbeitungs- und Applikationstechniken mit großen Arbeitsbreiten angebaut werden.

Ernten, pressen und entnehmen Konservierungstechnik Bei der Siloernte kommen je nach Betriebsgröße die ­verschiedensten Maschinen zum Einsatz. Speziell bei der Ernte sind Ernte- und ­Walzgeräte gut aufeinander abzustimmen. Von Josef Galler

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er Kurzschnittladewagen kann bei kleineren und steileren Flächen eingesetzt werden. Ein Kurzschnittladewagen mit 30 m³ hat eine Anlieferleistung von 1,5 ha/h, mit 45 m³ von 2,5 ha/h, mit 60 m³ von 4 ha/h. Einer der Vorteile beim Lade­ wagensystem ist, dass eine Zwei-Mann-Ernte möglich ist. Der Kurzschnittladewagen ist nur für Grassilage, nicht aber für Maissilage geeignet.

Hof-Feld-Entfernungen interessant. Der Exakthäcksler ermöglicht durch seinen Kurzschnitt eine gute Verdichtung und Gärqualität. Infolge der hohen Schlagkraft von 6 ha/h und mehr kann jedoch die Walzarbeit zum Engpass werden. Der Exakthäcksler ist für Grasund Maissilage geeignet. Beim System „Silospeed“ kann dieselbe Erntemenge verarbeitet werden wie beim Fahrsilo.

Ballensilage Die Ballensilage hat den Vorteil, dass im GegenFazit Ein Trend ist eine vorsatz zum Fahrsilo keine zusätzaussichtliche Entwicklung der lichen Investitionen erforderlich Nachfrage auf dem Markt. Ob sind. Ballensilagen erreichen sich diese Entwicklung dann Exakthäckslerkette Bei der Ex- heute die angestrebten Pressauch so einstellt, ist von vielen akthäckslerkette erfolgt eine Tren- dichten von 160 bis zu 200 kg/ Faktoren abhängig. Die Entnung von Ernte und Transport. m³ TM, sofern der Anwelkgrad wicklungen bei der Gülletechnik Das System ist daher für große 40 % nicht überschreitet. werden durch länderspezifische Speziell bei NebenerwerbsVorschriften und die wirtschaftbetrieben kann dadurch die liche Situation der jeweiligen Silierarbeit ausgelagert werden. Landwirtschaft bestimmt. Daher Die Ballensilage ist vor allem für beeinflussen die genannten kleinere Betriebe bis etwa 15 ha Trends den Markt mit unterinteressant sowie für die Silieschiedlicher Ausprägung. l rung von kleineren Restflächen. Das Management ist einfach Ruedi Hunger ist Landtechnikredakteur in der Schweiz. und es gibt nur selten Probleme

mit der Nacherwärmung. Auch die Produktion von Heulage (Gärheu) ist mit Ballen möglich. Nicht geeignet ist die Ballensilage hingegen für Nasssilagen. Ein Nachteil der Ballensilage ist der hohe Folienverbrauch im Vergleich zum Folientunnel. Für Betriebe über 15 ha ist mit zunehmender Flächenausstattung der Fahrsilo bzw. der Folientunnel günstiger. Das Pressen und Wickeln kostet bei der Ballensilage pro Rundballen mit 1,30 m Durchmesser und 1,20 m Höhe (entspricht 1,6 m³ bzw. etwa 650 kg Anwelksilage) etwa 15 bis 16 Euro. Die Ernteschlagkraft liegt je nach Aufwuchshöhe, Anwelkgrad und Geländeform zwischen 10 und 20 Ballen pro Stunde (Mittel etwa 15 Ballen). 15 Ballen mit 650 kg x 35 % TM entsprechen 3,5 t TM, was etwa dem Hektar­ertrag des ersten Aufwuchses entspricht. Bei einer Dreischnittwiese und gänzlicher Silierung aller

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zen wird. Zunhammer beispielsweise verwirklicht beim zweiachsigen Gülletankwagen „ULT-18“ diese Zielsetzung in einem neuartigen Konstruktionskonzept. Neu ist insbesondere, dass der glasfaserverstärkte Kunststofftank ohne ein separates Chassis direkt auf zwei luftgefederten Achsen gelagert ist. Nach Angaben des Herstellers reduziert sich dadurch gegenüber einem vergleichbaren Stahltank-­Wagen das Gewicht um 40 Prozent und die Nutzlast erhöht sich um 19 Prozent. Auch Annaburger reduziert bei Pumptankwagen der „Profitanker Plus-Baureihe“ das Gewicht, und zwar um rund 1.000 kg. Auch hier übernimmt ein GFK-Behälter mit lokalen Verstärkungen einen erheblichen Teil der Tragwerkstruktur. Laut André Lüderitz, dem technischen Geschäftsführer der Annaburger Nutzfahrzeug GmbH, kann damit der Stahlrahmen unter dem Behälter extrem leicht gehalten werden, ohne dabei auf Robustheit und Langlebigkeit zu verzichten.


GRÜNLAND 43

Neben dünnen Einzelschichten von maximal 30 bis 40 cm ist zu berücksichtigen, dass bei intensiver Sonneneinstrahlung auch ohne Einsatz eines Mähaufbereiters der Anstieg des TM-Gehaltes 3 bis 4 % pro Stunde beträgt, d.h., wenn das Futter am späten Vormittag gemäht wird, muss nach vier bis fünf Stunden Rundballen sollten nach Mögbereits siliert werden. Ab einer lichkeit stehend gelagert werden, Mähleistung von 4 bis 5 ha pro um Verformungen zu vermeiStunde und einer Gesamternden. Quaderballen erreichen tefläche von 15 bis 20 ha muss eine höhere Pressdichte und die Einfuhr bereits parallel zum haben auch bessere Stapeleigen- Mähen erfolgen. Ferner gilt, je schaften. Wegen der höheren stärker die Anwelkung, desto Anschaffungskosten sind sie vor stärker muss auch gehäckselt allem für Großbetriebe oder und verdichtet werden. Ungleibei längeren Transportwegen che Verteilung und Verdichinteressant. tung wird erst im Nachhinein erkennbar, wenn in der Silage Anforderung an die Pressschichtweise oder nesterweise dichte Silagen müssen möglichst Schimmelbefall auftritt bzw. die stark verdichtet sein, damit eine Silage bei der Entnahme warm rasche Milchsäuregärung erfolwird. Schimmelbildung ist immer gen kann und später nach dem ein Zeichen von Sauerstoff. Öffnen an der Anschnittfläche nur wenig Luft eintreten kann. Entnahmetechniken Bei der Dünne Einzelschichten von 30 Entnahme hat sich für kleine(bis 40) cm erleichtern die Verre Fahrsilos die Fräswalze mit dichtung. Die Pressdichte muss schraubenförmig angeordneten mit zunehmendem Trockenmas- Messern an der Frontladersegehalt ansteigen, wobei Maissi- schaufel bewährt. Es kann eine lagen eine stärkere Verdichtung vorhandene Schaufel verwendet benötigen als Grassilagen. Im werden und der WartungsaufFahrsilo ist je nach TM-Gehalt wand ist gering. Der Nachteil ist, des Futters ein Mindestgewicht dass zwei Arbeitsgänge (Fräsern, von 200 kg TM/m³ anzustreben. Aufnehmen) erforderlich sind. Rundballen sollten eine Dichte Der Blockschneider wird am von mindestens 160 bis 180 kg Traktorheck angebaut. DoppelTM/m³ erreichen, was in der messer schneiden einen Silo­ Praxis nicht immer erreicht wird. block aus dem Anschnitt. Der Vorteil ist die saubere, glatte Gleichmäßiges Beschicken Anschnittfläche und die hohe und Walzen Das gleichmäßige Entnahmeleistung. Der NachVerteilen und Walzen im Fahrteil ist, dass die Futtervorlage silo ist meist der Engpass in der Silierkette, da die Schlagkraft am Feld in der Regel größer ist als jene im Silo. Ab einer Bergeleistung von 4 bis 5 ha/h ist selbst bei pausenlosem Walzen mit schweren Radladern (15 bis 20 t) eine ausreichende Verdichtung nur noch schwer möglich. Speziell bei stärkerer Anwelkung auf 40 % TM oder bei älterem Futter (über 26 % Rohfaser) gibt es dann Verdichtungsprobleme. Hier ist neben dem Einsatz eines Radladers mit 15 bis 20 t Walzgewicht die Silierung parallel in einem zweiten Silo sinnvoll.

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Wiesenaufwüchse werden unter der Annahme eines Ertrages von 75 dt TM etwa 32 Ballen geerntet. Bei vier Schnitten und ca. 90 dt Bruttoertrag sind es etwa 38 bis 40 Ballen und bei fünf Schnitten und 100 bis 110 dt Bruttoertrag werden etwa 40 bis 45 Ballen geerntet.

Günstige Drittel- oder Viertelfinanzierung möglich! Weitere Infos bei Herrn Moitzi: 0664 26 04 420 oder Herrn Neumair: 0664 33 23 303 sowie auf www.krone-austria.at

ähnlich wie bei der Fräswalze schwierig ist. Der Silokamm wird ebenfalls heckseitig am Traktor angebaut. Die Silage wird mit dem Kamm abgestochen und gleich im Transportbehälter befördert. Ähnlich arbeitet auch die Silozange, die sich wie die Fräse zum Befüllen des Mischwagens eignet. Der Fräsmischwagen wird von einem Traktor gezogen. Futteraufnahme, Mischen, Transport

und Verteilung sind in einem Arbeitsgang möglich. Der Vorteil ist die hohe Leistung, der Nachteil die höheren Kosten. Der Selbstfahrfräsmischwagen eignet sich für größere Betriebe mit hohen Leistungsanforderungen. Pressdichte kontrollieren Die Dichte kann mit einem Kernprobegerät gemessen werden. Alternativ kann auch aus dem Silo mittels Blockschneider ein Siloblock entnommen und gewogen werden. Zusätzlich wird die Trockenmasse bestimmt. Vorgang 1. Entnahme des Siloblocks 2. Bestimmung des Volumens: Länge x Breite x Höhe 3. Wiegung: z.B. 1.250 kg: 1,95 m³ (Volumen) = 641 kg/m³ 4. TM-Bestimmung ergibt z.B. 35% TM 5. Dichte 641 kg/m³ x 35% TM = 224 kg TM/m³ l Dipl.-(HLFL)-Ing. Josef Galler ist ­Grün­landexperte der LK Salzburg.


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Die GEA Melkroboterfamilie bekommt Zuwachs Innovation Im April dieses Jahres erfolgte die Markteinführung des neuen GEA Monobox Melkroboters in ­Österreich. Künftig sind sowohl das bewährte MIone Multibox System als auch die neue Monobox erhältlich.

Fotos: © Markant Fotografie

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it der Monobox können Herden mit bis zu 70 Kühen optimal gemolken werden. Mit ihrem neuartigen und offenen Design ist sie besonders tiergerecht, da sie einen sicheren und komfortablen Zutritt ermöglicht. Die Monobox ist nicht nur tiergerecht konzipiert, sondern bietet auch dem Betreiber viele Vorteile. Vor allem einen komfortablen Arbeitsplatz, von dem aus die täglichen Routinearbeiten effektiv durchgeführt werden können. Alle relevanten Daten sind über den Touchscreen-Monitor direkt an der Box abrufbar. Das Herzstück des Melkroboters ist das Melkplatzmodul „Dairy­ ProQ“. Dieses wurde bis dato in Großanlagen bei vollautomatischen Roboter-Melkkarussellen eingesetzt. Ansetzen, Stimulieren, Reinigen, Trocknen, Vormelken, Melken sowie das Dippen erfolgen jeweils viertelindividuell und zügig in einem Arbeitsgang. Die konsequente Routine, hygienisch sicher und geschützt im Melkbecher, ist der Schlüssel für beste Milchqualität.

Der großzügige Eingangsbereich führt die Tiere schnell und sicher in die Ansetzposition. Die 3D-Ansetzkamera erfasst die Zitzen visuell und räumlich, dadurch ist ein zielsicheres und sekundenschnelles Ansetzen garantiert. Die Stimulation erfolgt tierindividuell, setzt bereits mit dem Ansetzen ein und bereitet das Euter sanft auf das Melken vor. Es folgt die Zitzenreinigung, nach dem anschließenden Trocknen startet der Vormelk-, danach der Melkprozess. Das schwebende MilkRack und die Melkbecher gleichen die Bewegungen der Kuh mühelos und frei von Hebelkräften aus. Das MilkRack ist besonders leicht und trotzdem extrem stabil. Eine hochelastische Haube schützt die Technik, und ein Feed­backMechanismus lässt den Arm bei Kuhtritten für einen Moment zurückweichen. Erreicht der Milchfluss den definierten Schwellenwert im Euterviertel, beginnt das Dippen der entsprechenden Zitze: sorgfältig benetzt das Dippmittel die feinen Falten und Poren der Zitzen­haut

und bildet eine sichere Barriere die Monobox nahtlos in das ingegen Erreger. Danach entlässt dividuelle Stalldesign einfügt, die Monobox jede Kuh perfekt werden selektierte Kühe auf geschützt in den Stall. Die Tiere kurzen, direkten Wegen begutnehmen die ruhige, gleichblei- achtet und eventuell anstehende bende Melkroutine gerne an. Aufgaben sind im HandumdreDer schonende Milchentzug und hen erledigt. der abschließende Dippvorgang Die wesentlichen Dinge hat man im Melkbecher optimieren die jederzeit im Blick. Bei freier Zitzenkondition und unterstüt- Sicht auf die Kuh und freiem zen langfristig die Herdenge- Zugriff auf das Euter lässt sich sundheit. jederzeit problemlos in den Abschließend werden die Melk- Melkprozess eingreifen. Ein mabecher von außen gereinigt und nuelles Ansetzen ist, wie beim von innen desinfiziert. So ist eine MIone, ebenfalls komfortabel Keimverschleppung ausgeschlos- möglich. sen. Während die Melkbox das Ein trittfestes LED-Euterlicht Melken übernimmt, organisieren sorgt für perfekte Beleuchtung. Milchsammelbehälter, Ventile Besonders das Management und frequenzgesteuerte Pumpen von Special-Need-Kühen geden schonenden Fluss der Milch staltet sich dadurch bequemer in Richtung Kühltank. denn je. Bei der Entwicklung wurde auf Bewährte MelktechnikkompoErgonomie am Arbeitsplatz und nenten garantieren längste LaufMaximalkomfort für Mensch zeiten bei hoher Lebensdauer. und Tier geachtet. Ein Live-­Das servicefreundliche Design Display, eine Smartphone App erlaubt einen unmittelbaren Zusowie eine leicht verständliche griff auf die Technik. Bedienung waren Grundbedin- Ein flächendeckendes Servicegungen. Bereits wenige Klicks netz garantiert einen reibungsloam Touchscreen genügen, um sen Betrieb. ein aktuelles Bild der Tierge- Die neue GEA Monobox – eine sundheit zu gewinnen. Da sich Box für alle Belange!


FIRMEN BERICHTEN 45

IPUS | Lösungen für die Kälberaufzucht

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Strautmann | Ladewagen steigern Marktanteile

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Chevita | Pro­ bleme erkennen

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Sommet de l’Élevage: Jubiläum mit Attraktionen Der Sommet de l’Élevage ist eine der weltweit führenden Messen für die Tierproduktion. Jahr für Jahr zieht der Sommet mehr Besucher an: So drängten im Vorjahr 85.000 Besucher, darunter 4.000 ausländische Gäste aus 75 Ländern in die Ausstellung. Am 5., 6. und 7. Oktober werden auf dem Messe­gelände der Grande Halle d’Auvergne im französischen Clermont-Ferrand noch mehr Besucher erwartet.

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or 25 Jahren öffnete der Sommet de l’Élevage in Clermont-Ferrand (Frankreich), im Herzen der „größten Wiese Europas“, erstmals seine Türen. Tierfutter, tierärztliche Produkte, Material für die Milchproduktion, Zuchtmaterial, landwirtschaftliche Maschinen, neue Energien … Der Sommet verfügt über ein komplettes Angebot für alle Zuchtbranchen, das von über 1.400 Ausstellern, darunter 270 ausländische Unternehmen aus 28 verschiedenen Ländern, auf einer Ausstellungsfläche von 175.000 m² präsentiert wird. Ziel der Veranstaltung war es, den Bekanntheitsgrad und die Verbreitung der Fleischrinderrassen des französischen Zentralmassivs zu fördern. Heute gilt der Sommet de l’Élevage unbestritten als die führende Fachmesse für die Fleischrinderbranche, und auch seine Bedeutung als Treffpunkt der Züchter von Milchkuhrassen aus agroklimatisch schwierigen Gegenden sowie als einzigartige Vitrine für das franzö-

sische Fachwissen in Sachen Tierproduktion und Genetik hat mit jedem Jahr weiter zugenommen. Damit wurde das vor einem Vierteljahrhundert gesteckte Ziel nicht nur weit übertroffen, sondern auch neu formuliert! In diesem Jahr werden für die Jubiläumsausgabe der Ausstellung 2.000 nach strengsten Kriterien ausgewählte Tiere, 1.400 Aussteller und über 85.000 Besucher erwartet. Als beliebteste Fleischrasse in Frankreich und in Europa wird das Charolais-Rind beim Sommet de l’Élevage mit einem nationalen Wettbewerb geehrt. Die verschiedenen Wettbewerbe und zahlreichen Tierpräsentationen der Mutterkuhrassen erwarten die Besucher nunmehr in der riesigen Konzert- und Veranstaltungshalle Zénith d’Auvergne gleich neben der Grande Halle d’Auvergne. Beim nationalen Bewerb sind 430 Charolais-Rinder zu sehen. 100 Schafe der Rasse Charollaise werden ausgestellt und versteigert. Bei den regionsübergreifenden Wettbewerben der Rassen Limousine, Blonde d’Aquitaine, Salers, Aubrac, Gasconne und Parthenaise sind 750 Tier zu sehen. 550 Milchrinder, auch aus Österreich, und 400 Schafe sowie 300 Pferde runden dieses einmalige Ausstellungsangebot ab. Für die Jubiläumsausgabe werden an den drei Messetagen über 35 Besichtigungen von Zuchtbetrieben und technischen Nahrungsmittel­ betrieben angeboten. INFORMATION: www.sommet-elevage.fr

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störungen frühzeitig zu erkennen und zu beseitigen. Insbesondere der Übergang von der Trächtigkeit in die Laktation erfordert beim heutigen Leistungsniveau der Kühe eine optimale Anpassung des Herdenmanagements sowie eine hohe Adaptionsfähigkeit der Tiere. Dabei steht die Herde als Einheit wie auch das Einzeltier im Mittelpunkt, um subklinische, wie auch akute ­Gesundheitsprobleme, zu erfassen. Zur Behebung von Stoffwechsel­ imbalancen stehen dem Fachmann die unterschiedlichen zielgerichteten ­Ergänzungsfuttermittel zur Verfügung. PUS Calf Produkte sind die idea- INFORMATION: www.chevita.at le Basis für eine erfolgreiche Kälberaufzucht und geringe Aufzuchtkosten. IPUS Migulatoren® sind die Voraussetzung für weniger Infektionsdruck und bessere Tiergesundheit. Die Gesundheit der Jungtiere ist die Grundlage für jeden erfolgreichen Betrieb. Zur Unterstützung ab dem 1. Lebenstag für eine bessere zukünftige Leistungsfähigkeit Ihrer Tiere. IPUSvital Vormischung mit Heilkräutern für eine gesunde Darmflora und bessere Faserverträglichkeit. Weniger Ammoniak und mehr Hygiene im Stall durch die IPUSdry&clean Einstreu mit ätherischen Ölen. 100 % natürlich. Jetzt zum Aktionspreis für ie Super-Vitesse CFS zeichnet Neukunden. sich besonders durch ihr hervorINFORMATION: IPUS Mineral- & ragendes Schnittbild aus. Das LadeUmwelttechnologie GmbH, aggregat mit dem 39-Messer-doubTel. +43 3614 3133, www.ipus.at le-cut-Schneidwerk bietet die optimale Voraussetzung für höchste Futterqualität. Aufgrund der Leistungsfähigkeit der Super-Vitesse CFS bietet sie eine hochinteressante Lösung für Profi-Milchviehbetriebe, Maschinengemeinschaften und auch für Lohnunternehmen. Aufgrund der gestiegenen Energiekosten kann dieser Ladewagen gegenüber anderen Ernteverfahren den entscheidenden Vorteil erwirtschaften. Strautmann Ladewagen sind leichtzügiger als die des Wettbewerbs. Mit „CFS“ vergrößert sich der Vorteil. Das wissen wir aus den Erfahnt s p r i c ht   d a s   H e r d e n -   u n d rungen der vergangenen Jahre. Der Fütterungs­management nicht den kontinuier­ liche Materialfluss „Con­ Ansprüchen der Tiere, kann die Dis­ tinous Flow“ macht den Unterschied. position für Stoffwechselstörungen INFORMATION: zum aktuellen Vorzunehmen. Zur Sicherung einer stabi- führ- und Lagerabverkauf erhalten len Tiergesundheit und entsprechen- Sie beim Strautmann Produktmanaden hohen Leistungen sind eine re- ger der EZ AGRAR, Ing. Clemens gelmäßige systematische Diagnostik Pühringer unter und Überwachung der Stoffwechselsi- Tel.: 0676- 6892125 oder tuation notwendig, um Stoffwechsel-­ c.puehringer@ezagrar.at


46 FIRMEN BERICHTEN

Virbac | gegen Kälber­durchfall

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it einem neuen Schnelltest zur Im-Stall-Diagnostik von Rota-, Coronaviren, E.coli und Kryptosporidien hat Virbac die Produktpalette zum Management von Kälberdurchfällen erweitert. Auch eine neue verbesserte Formel der Zusammensetzung der professionellen Rehydratationslösung Diaproof Pro steht seit kurzem zur Verfügung. Fragen Sie Ihren Tierarzt nach der Produktpalette von Virbac für den Einsatz bei Kälberdurchfällen. INFORMATION: www.virbac.co.at

LED | Ideale ­Beleuchtung

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ndustriequalität, hohe Effizienz, günstig durch Direktvertrieb – das sind die Vorteile der Produkte der österreichischen Firma TerraLED. Als Komplett­ ausstatter für LED-Beleuchtung im landwirtschaftlichen Bereich bietet TerraLED LED-Fluter und LED-Feuchtraumleuchten für Hallen, Ställe, Garagen, Werkstätten und Außenanlagen sowie hochqualitative LED-Arbeitsscheinwerfer für Landmaschinen. Infos zu mehr Milch durch gute Stallbeleuchtung finden Sie unter www.stallbeleuchtung.at INFORMATION und Bestellmöglichkeit: www.terraled.at; Tel.: 03148/93080

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ie hohe Grundfutterqualität ­sichert nicht nur hohe Milchleistungen und reduziert den Kraftfuttereinsatz, sondern ist auch die Basis für fruchtbare und gesunde Milchkühe. Über

DeLaval | VMS vom Feinsten

Lohmann | Neu! Spicemaster CP alpha

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as Management hochleistender Tiere ist ein empfindliches Gleichgewicht, das von verschiedenen Einflussfaktoren abhängig ist. Das neu entwickelte Spicemaster CP alpha ist eine einzigartige Mischung pflanzlicher Polyphenole zur Reduktion von Zellstress und unterstützt die Prävention damit assoziierter Entzündungsprozesse bei hochleistenden Tieren. Stoffwechselbelastungen und Stress beeinträchtigen Leistungsfähigkeit und Gesundheitsstatus von Tieren in großem Maße. Typische Erkrankungen wie Fettleber, Ketose oder eine Insulinresistenz können sich daraus entwickeln. Spicemaster CP alpha ist eine am Markt einzigartige Polyphenolmischung unter anderem mit Anteilen von Grüntee und Curcuma für Nutztiere in Phasen besonders hoher Leistung. Die Bedeutung pflanzlicher Polyphenole konnte bereits in vielen Untersuchungen sowohl im Human- als auch im Tierbereich gezeigt werden. Die Supplementierung von Spicemaster CP alpha bei Milchkühen in der Transitphase und Hochlaktation zeigte positive Effekte auf klassische Stoffwechsel- und Leistungsparameter sowie Genexpressionen, die in Verbindung mit Zellstress stehen. Der Einsatz von Spicemaster CP alpha ist ein sinnvoller Baustein im Management leistungsstarker Tiere für einen stabilen Gesundheitsstatus. Für ein ausgeglichenes Verhältnis von Leistung und Gesundheit. INFORMATION: www.lohmann-an.de einen optimalen Grünland­b estand mit wertvollen Gräsern lässt sich eine hohe Grundfutterqualität sichern. Die Einzelsaaten sind überprüft und es gibt dafür das amtliche, international gültige „Qualitätszertifikat ISTA“. In ihrer Artenzusammensetzung sind diese Mischungen so ausgelegt, dass bei ausreichender Nährstoff- und Wasserversorgung hohe Grünmasse-Erträge erzielt werden können. Überdies sind unsere Mischungen auch auf Ampferfreiheit kontrolliert. INFORMATION: www.hesa.co.at

M Agrotor | ­Brise – Großraum­ deckenventilator

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ür den Abbau von Hitzestress bewegt der Brise (Ø 4,37 m; 1,1 kW, IE2) große Luftmengen (ca. 200.000 m³/h) mit Geschwindigkeiten, die spürbare „Kälte“ erzeugen. Der Brise wird als Komplett-Paket mit Frequenzumformer für hohe Energieeffizienz, temperaturabhängiger Drehzahlregelung und sämtlichem Montagezubehör geliefert. Bei optimaler Platzierung wird ein erheblicher Frischluftanteil erreicht. INFORMATION: Elfried Winder Stalleinrichtungen, Tel.: 0 5572 57013, Fax.:0 5572 57013-4, E-Mail: elfried@winder-stall.at oder AGROTOR GmbH Tel. +49 3 53 43/70 22 80, info@agrotor.de

ehr als jede vierte Melkstation in Deutschland durchbricht die magische Leistungsgrenze von 2 Tonnen Milch pro Tag. D a s   e nt s p r i c ht einer Jahresmilchmenge von über 700.000 kg je Melkstation. Auch Sie können diese Milchleistung erreichen, egal ob mit 65 oder mit 75 Kühen pro Melkstation. VMS steht für höchste Ansprüche, denn Leistung macht den Unterschied. Mit dem VMS bietet DeLaval Melkrobotertechnik vom Feinsten. Benutzerfreundliches „DelPro“ Herdenmanagementprogramm, modernstes Design, ausgereifte Technik und höchste Produktqualität sowie maximale Sparsamkeit im Stromverbrauch sind die Eckpfeiler des VMS Melkroboters. INFORMATION: DeLaval GesmbH, Tel.: 06225/3126, austria.info@delaval.com; www.delaval.at

Abdichtungen | von Gülle­lagunen

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ngeboten werden unter anderem Kunststoff-­Abdichtungen  für Güllelagunen, Speicherteiche, Biotope, Pools, Flachdächer; Sanierung von Altgüllegruben und Abdichtungen für ­ Regenwasserbehälter. Und auf­ grund langjähriger E ­ rfahrung k ­ ennt Fa. Fuchs die Vorteile von Kunst­stoffabdichtungen, die in jeder Größe angeboten werden, ganz genau: Zunächst ist Kunststoff die preisgünstigste Variante, dazu kommt der rasche Einbau, bei Bedarf sind auch ein Rückbau oder eine Erweiterung jederzeit möglich. INFORMATION: Manfred Fuchs, Tel.: 0664/223 45 53,03334/31 66, ­manfred.fuchs@fuchs-­abdichtungen. at, www.fuchs-abdichtungen.at

Siliconform | Sie hat gut lachen!

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ie milkt mit MultiLactor: Stressfrei, vollwertig und kinderleicht! Ohne Sammelstück – immer optimal positioniert – mit Zwischendesinfektion und sich selbst reinigend. Der MultiLactor® ist das entscheidende Instrument eines innovativen Melkverfahrens, das in der Melktechnik neue Maßstäbe setzt. Statt technisch-maschineller Parameter stehen die Bedürfnisse der Milchtiere und der damit umgehenden Melker im Vordergrund. Sammelstückfreie Vierteltrennung mit hoher Bodenfreiheit ohne nachteilige Dreh-, Hebel- und Zugkräfte. Siliconform ist ausgezeichnet mit der 2 Euro-­ Tier-Goldmedaille für Innovation und ­50 Jahre Erfahrung. INFORMATION: Siliconform, Tel. +49 8245 614, www.siliconform.com



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Der neue

GEA Monobox Melkroboter

ab sofort in Österreich erhältlich! Offenes, tiergerechtes Design gewährleistet einfachen und sicheren Zutritt zur Box Attraktive, ergonomische Arbeitsumgebung für effizientes und komfortables Arbeiten Modernste, viertelindividuelle Durchfluss-Sensorik mit integiertem Melk- und Dippprozess fördert die Eutergesundheit und Milchqualität Ihr GEA Fachzentrum in Ihrer Nähe informiert Sie gerne.

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