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IM GESPRÄCH
„Unglaubliche Schlamperei“ Interview ÖWM-Geschäftsführer Willi Klinger übt im Gespräch mit STEFAN NIMMERVOLL offen Kritik an der schleppenden Umsetzung von Nachhaltigkeitszertifizierungen, den nicht nachvollziehbaren Herkünften und an einer zunehmend gelähmt wirkenden Agrarpolitik. noch kein großes Angebot gibt. Ich würde mir ja eine große Beteiligung auch von Biobetrieben wünschen. Bei diesen gibt es jedoch große Bedenken gegenüber „Nachhaltig Austria“, weil man eine Konkurrenz zur sicherlich aufwändigeren Bio-Zertifizierung sieht. Hier wird es noch viel Diskussionsarbeit und guten Willen auf allen Seiten brauchen. Aber im Prinzip ist dieses Programm sehr zu begrüßen.
Stichwort Herkunftszertifizierung. Das DAC-Konzept ist noch nicht flächendeckend umgesetzt. Wie kann man die bestehenden Lücken schließen? Wir haben in 13 Jahren neun von 16 Weinbaugebieten im Rahmen des DAC-Konzepts besser positionieren können. Dieser Prozess wird sicherlich eine Generation in Anspruch nehmen. Er wird auch nie abgeschlossen sein, Momentan will man den Winweil die Weinwelt insgesamt zern eine Nachhaltigkeitszertistark in Bewegung ist. Aber ich fizierung schmackhaft machen. bin sicher, dass es auch in den Welche Bedeutung hat eine sieben verbleibenden Gebieten solche international? ein starkes Herkunfsdenken gibt. Der Begriff „sustainable“, also Nehmen Sie nur die Wachau her: nachhaltig, wird international Dort ist der Herkunftsgedanke inflationär und zumeist ohne zu allererst zum Zentrum des festgelegte Kriterien verwendet. Marketings geworden, allerdings Österreich ist meines Wissens auf der Ebene eines Vereines. das erste Weinland, das eine Das Wachauer Regelwerk mit Zertifizierung nach einem den legistisch nötigen Modifikatiwissenschaftlich erarbeiteten onen ins Weingesetz zu bringen, Kriterienkatalog anbietet. ist auf lange Sicht genauso nötig, wie eine Gesamtregelung für Die Zahl der teilnehmenden die Steiermark. Im Wagram Weinbauern ist aktuell eher hingegen wäre es ganz einfach: bescheiden. Erkennen diese die Der Markenkern „Des Veltliners Chance noch nicht oder muss an Lust am Löss“ funktioniert für den Parametern etwas geändert den Grünen wie für den Roten werden? Veltliner. Wir sind bereit, die Es gibt zwei Probleme: Zum ei- Wagramer müssen nur wolnen ist es durchaus ein Aufwand, len, denn eine DAC-Regelung den Betrieb so umzustellen, dass wird nicht von oben verordnet, er die Zertifizierung schafft. Für sondern muss aus dem Gebiet viele ist noch nicht absehbar, heraus entstehen. was das neue Siegel bringt. Wir können aber nicht massiv in die Für viel Wirbel sorgt aktuell die Werbung investieren, wenn es geplante Riedenreform. Was
erhofft sich die ÖWM von der Reduzierung der Bezeichnungen? Niemand in der ÖWM tritt für eine Reduzierung der Riedenbezeichnungen ein, genauso wenig wie für eine Klassifikation der Rieden. Aber es ist eine absolute Notwendigkeit, die Rieden endlich gesetzlich verbindlich abzugrenzen. Wo kommen wir hin, wenn die genaue Herkunft der besten und teuersten Weine durch die Weinkontrolle nicht nachvollziehbar ist. Diese unglaubliche Schlamperei der Weinbaupolitik mit den engeren Herkünften ist mir schon vor 30 Jahren, als ich in das Weingeschäft eingestiegen bin, sauer aufgestoßen. Daher habe ich diesen Prozess angestoßen, als sich die Elite mit Klassifikationsträumen beschäftigte, ohne die Grenzen aller Rieden zu kennen. Die Bürokratie hat diese Notwendigkeit lange ignoriert und, als dies nicht mehr ging, das Verfahren in die Länge gezogen. Aber jetzt ist der Prozess unumkehrbar. Ich hoffe, dass wir in spätestens zwei Jahren neue Riedenkarten vorlegen können werden. Im Oktober war wieder „Tag des Österreichischen Sekts“. Eigentlich wollte man da Produkte im neuen Qualitätssystem auf den Markt bringen. Sind Sie von der Politik enttäuscht, dass es trotz eines Jahrs Vorlaufzeit nicht gelungen ist, den Wunsch der Weinwirtschaft umzusetzen? Dass die Politik ihre eigenen Spielregeln hat, wurde mir in den bisherigen zehn Jahren an der Spitze der ÖWM immer mehr klar, wo wir sehr viel mitbekommen, ohne dass wir selbst in der Politik sind. Dass sich die beiden Regierungsparteien ständig lähmen, liegt daran, dass Parteiinteressen wichtiger genommen werden, als das Ganze.
ZUR PERSON Mag. Wilhelm Klinger, Gastwirtssohn aus Oberösterreich, ist seit 1. Jänner 2007 Geschäftsführer der Österreich Wein Marketing. Das Theater rund um den Sekt ist da nur ein kleines Beispiel für den Zustand in unserem Land. Die Menschen spüren immer mehr, dass es so nicht weitergehen kann. Ich weiß nur nicht, welche Konstellation es besser machen würde. Wie wirkt sich die viel kritisierte Sektsteuer tatsächlich am Markt aus? Dass die SPÖ auf Biegen und Brechen eine Sektsteuer wollte, zeigt die ganze Lächerlichkeit der Politik. Sie trifft auf Konsumentenseite nämlich ausschließlich ihre eigene Klientel. Für Champagnertrinker ist die Sektsteuer ein Klacks, für die ihren Geburtstag feiernde Friseurin aber ist sie ein Grund, statt Sekt Prosecco zu kaufen. Leidtragende sind unsere heimischen Sekterzeuger, denen die Politik einen weiteren standortpolitischen Giftcocktail verabreicht hat.
Fotos: © ÖWM, Fotolia – Igor Normann
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einbauprofi: Das Frostjahr 2016 hat in einigen Weinbauregionen massive Ernteverluste gebracht. Wie wird sich das im Verkauf und im Export auswirken? Klinger: 2016 liegt der Fall anders als in den mengenschwachen Jahrgängen davor. Während die Einbußen 2012, 2013 und 2014 vor allem Niederösterreich und damit die Hauptsorte Grüner Veltliner betrafen, sind heuer vor allem die Steiermark und das Burgenland betroffen, also besonders Rotwein und aromatische Sorten im klassischen Bereich. Bei Reserve- und Lagenweinen gibt es noch Vorräte aus den Vorjahrgängen. Beim Veltliner und Riesling aus Niederösterreich hingegen steht, abgesehen von punktuellen Einbußen, eine qualitativ und quantitativ sehr gute Ernte ins Haus.
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Im Weinbau findet unvermindert ein Strukturwandel statt. Wird es den klassischen Traubenproduzenten in ein paar Jahren noch geben? Wenn Sie mit „klassischer Traubenproduzent“ Weinbauern meinen, die Wein ohne Absatzkonzept anbauen, dann bin ich sicher, dass diese Spezies bald aussterben wird. Dass aber in Österreich weitere 1.000 Betriebe, die bisher noch nicht selbst abgefüllt haben, in komplette Kellerausstattungen investieren werden, halte ich für wirtschaftlichen Unsinn. Es gibt keinen Platz für so viele neue Marken. Daher halte ich die Arbeitsteilung zwischen Traubenproduzenten und qualitativ hochstehenden Handelsbetrieben für ein zukunftsträchtiges Modell. Allerdings bedarf es hier einer klaren vertraglichen Partnerschaft, in der der Vermarkter Einfluss auf die Sortenwahl und die Art der Bearbeitung hat, und der Traubenproduzent dafür einen höheren Preis bekommt. Dieses Modell wird übrigens bereits von zahlreichen bekannten Spitzenwinzern praktiziert. Ich begrüße die Regelung, dass Weingüter bis zu 100 Prozent der Eigenfläche unter solchen genau definierten Vertragsverhältnissen zukaufen können, und sich weiter Weingüter nennen dürfen. Aber das ist auch die Obergrenze dessen, was der Begriff Weingut oder auf französisch „Domain“ hergibt.
Die Weinwirtschaft gilt oft als Vorbild-Sektor der Landwirtschaft. Laut einer Studie sichert sie 75.000 Arbeitsplätze ab. Dennoch hat der Bund das Budget für die ÖWM zusammengestrichen. Wie groß ist die Gefahr einer Finanzierungslücke, wenn auch die Länder einsparen müssen? Die steile Karriere des österreichischen Weins kommt nicht von ungefähr. Den Hauptverdienst daran haben die qualitätsorientierten Betriebe. Die Politik hat dazu gute Rahmenbedingungen durch ein vernünftiges Weingesetz, effiziente Kontrollorgane und auch entsprechende Förderungen geschaffen. Auch wir in der ÖWM haben unseren Job gemacht. Dafür wurden wir ja auch mit Mitteln der Weinwirtschaft, der Länder und des Bundes ausgestattet. Wer aber glaubt, dass wir uns jetzt zurücklehnen können und keine ÖWM mehr brauchen, der irrt gewaltig. Die große Aufgabe ist derzeit, den Erfolg auszubauen, um unseren Weinbauern und -händlern weiterhin ein ordentliches Einkommen zu ermöglichen. Auf diese Arte rechnen sich dann auch die öffentlichen Zuschüsse durch ein Vielfaches an zurückfließenden Steuereinnahmen. Immerhin sorgt die Weinwirtschaft in Österreich nicht nur für 75.000 Arbeitsplätze, sondern nach Abzug aller Subventionen immer noch für Einnahmen der öffentli-
chen Hand aus Steuern und Abgaben von über 1 Milliarde Euro. Der Bund hat seinen Zuschuss zur ÖWM von 1,8 Millionen jährlich zunächst auf 730.000 Euro und schließlich auf null gekürzt, obwohl er mit 551 Millionen Euro aus Steuern und 335 Millionen für die Sozialversicherung von der Weinwirtschaft am stärksten profitiert. Daher hoffen wir, dass die ÖWM vom Bund zumindest
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wieder mit 730.000 Euro gefördert wird. Die Länder, die immerhin 200 Millionen zurückbekommen, wissen, warum sie insgesamt 3,4 Millionen Euro in die ÖWM zurückfließen lassen. Dieses Geld ist bei uns in der Weinwirtschaft bestens angelegt. l Interview: STEFAN NIMMERVOLL
www.oesterreichwein.at
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PFLANZENSCHUTZ
Welche Wirkstoffe sind erlaubt? Bioweinbau hat in Österreich zunehmend an Bedeutung gewonnen. Mittlerweile werden rund 13 Prozent der gesamten Rebfläche biologisch bewirtschaftet. Die Umstellung auf bio bietet Winzern die Möglichkeit, sich am Markt zu individualisieren. Die Anforderungen sind aber weiterhin sehr hoch, vor allem beim Pflanzenschutz. Von Victoria Loimer und Andreas Harm
Weinbau ist als Spezialkultur auf einen effektiven Pflanzenschutz angewiesen. Die Ursache dafür liegt in der sehr hohen ioweine haben im Handel Anfälligkeit der europäischen und vor allem in der Gas- Reben gegenüber den im tronomie Einzug gehalten 19. Jahrhundert eingeschleppund sich auf vielen Weinkarten Mehltaupilzen „Oidium“ ten längst fix positioniert. Für und „Peronospora“, also immer mehr Konsumenten echtem und falschem Mehltau. werden neben der Qualität Ohne Pflanzenschutz wäre eine Faktoren wie Herkunft und wirtschaftlich nachhaltige Traudie Entstehungsgeschichte des benproduktion nicht möglich. Weines zum Thema. Österreichs Bioweinfläche hat sich seit 2008 Erlaubte Wirkstoffe Entvon 2.773 Hektar auf zuletzt sprechend den EU-Bio-Ver5.100 Hektar im Jahr 2015 aus- ordnungen 834/2007 und geweitet. Damit ist Österreich 889/2008 sind als PflanzenEU-weit Spitzenreiter. schutzmittelwirkstoffe im WeinDie Herausforderungen für die bau Schwefel, Kupfer und KaBiobetriebe sind aber weiterliumbicarbonat gegen pilzliche hin sehr hoch. Vor allem junge Schaderreger zugelassen. Gegen Betriebsübernehmer expetierische Schädlinge können rimentieren mit alternativen „Bacillus-Thuringiensis“-PräpaMethoden, auch im Keller. Aus rate und „Spinosad“ verwendet der Beratungspraxis ist bekannt, werden. Andere Wirkstoffe dass nach wie vor das größte sind nicht erlaubt. Ergänzend Problem für Umstellungsinterkommen auch Pflanzenstäressenten der Pflanzenschutz ist. kungsmittel wie Orangenöl, Viele befürchten, dass eine Um- Tonerden oder Pflanzen- und stellung auf Bioweinbau negative Algenextrakte zum Einsatz. Aus Auswirkungen auf die Trauben- diesem Grund müssen Umstelgesundheit haben könnte. lungsbetriebe lernen, die sehr eingeschränkt zur Verfügung stehenden Pflanzenschutzmittel optimal einzusetzen. Eine entscheidende Rolle spielen dabei vorbeugende Maßnahmen. Erst die Kombination aus Bodenbewirtschaftung, Kul turtechnik und termingerechten Laubarbeiten ermöglichen es, das System ökologischer Weinbau langfristig zu stabilisieren.
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Aus diesem Grund sollte man unmittelbar nach der Blüte die Traubenzone teilentblättern. Durch die Kombination von Schwefel mit Netzmitteln auf der Basis von Pflanzenölen kann die Verteilung der Spritzbrühe auf den Trauben noch zusätzlich verbessert werden.
Kupfereinsatz beschränkt Produkte auf Basis von Kupfer sind im Bioweinbau die einzigen erlaubten Pflanzenschutzmittel zur Bekämpfung der „Rebenperonospora“. Kupfer wird im Boden nicht abgebaut, sondern hauptsächlich an Humusteilchen gebunden, wodurch es sehr lange im Boden vorhanden bleibt. Aufgrund der vor Jahrzehnten ausgebrachten enormen Kupfermengen von bis zu 50 Kilogramm pro Hektar und Jahr sind vor allem in alten Weinrieden erhöhte Kupfergehalte im Boden zu finden. Kupfer kann in höheren Konzentrationen von über 100 Milligramm pro Kilogramm im Boden, niedrigen pH-Werten von unter 5 und geringen Humusgehalten toxisch gegen Bodenlebewesen wie Regenwürmer, aber auch gegen Pflanzenwurzeln wirken. Deshalb wird es als Pflanzenschutzmittel immer kritischer gesehen. Mangels Alternativen kann im Bioweinbau aber derzeit nicht auf Kupfer verzichtet werden. Laut EU-Bioverordnung beträgt der jährliche Kupfereinsatz sechs Kilogramm pro Hektar und Jahr. In Österreich ist Laubarbeiten Die zeitpunktdagegen der Einsatz von Kupfer gerechten Laubarbeiten sind für konventionelle und Biozur Regulierung des „Echten betriebe aufgrund der PflanMehltau“ notwendig. Nur wenn zenschutzmittelzulassung auf eine offene Laubwand in der maximal drei Kilogramm pro Traubenzone vorhanden ist, Hektar und Jahr beschränkt. können Schwefel und Kaliumbi- 2015 ergab eine Online-Becarbonat die heranwachsenden fragung unter Weinbauern, Trauben benetzen und vor eidass die eingesetzte Menge nem möglichen Befall schützen. im Durchschnitt der Jahre bei
2,5 Kilogramm pro Hektar lag. Ein Grund dafür ist das seit Jahren seitens der Beratung kommunizierte „Kupfer reduktionsmanagement“. Gemeinsam mit Forschungs einrichtungen, Pflanzenschutzmittelproduzenten und Beratern wurden Strategien entwickelt, die einen möglichst geringen Einsatz von Kupfer ermöglichen. Kupfertaskforce Kupfer muss ab 2018 neu zugelassen werden. Es wird von entscheidender Bedeutung sein, diesen Wirkstoff weiterhin zur Verfügung zu haben. Aus diesem Grund wurde eine nationale „Kupfertaskforce“ gegründet. In dieser Arbeitsgruppe von Winzern, Vertretern von Bioverbänden sowie Pflanzenschutzexperten aus Wirtschaft, Forschung und Beratung werden unter der Leitung des Bundesamtes für Weinbau Klosterneuburg Strategien erarbeitet, anhand derer die weitere verantwortungsvolle Verwendung von Kupfer auch nach 2018 reguliert werden soll. Neue tierische Schädlinge Auch eingewanderte Schädlinge wie die Amerikanische Rebzikade oder die Asiatische Kirschessigfliege sorgen in manchen Regionen neuerdings für Probleme. Bei diesen tierischen Schadorganismen zeigt sich, dass eine Förderung der Biodiversität und Erhöhung der Artenvielfalt in den Weingärten die wichtigste ökologische Gegenstrategie darstellt. Eine große Bedeutung im gesamten System ökologischer Weingarten auch vor dem Hintergrund von Klimaveränderungen kommt dem Boden zu. Durch kontinuierliche organische Bewirtschaftung mit Gründüngung und Humuswirtschaft soll die Bodenstruk-
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Auf die Auswahl der Klone achten Klonauswahl Riesling ist in vielen Weinbaubetrieben eine wirtschaftlich wichtige Rebsorte. Bei einer Neuauspflanzung ist es besonders wichtig, auf die Auswahl der Klone zu achten. Dadurch können schon im Vorfeld alle Chancen genutzt werden, ordentliche Weinqualität zu erzeugen. Das zeigt auch der Vergleich der Rieslingklone 239–12, 237–20, 239–20, 198–30 und 110–11. wurde. Bodenhorizonte: Ap und ABv: 0–30 cm, Bv: 30–88 cm und Cv: 88–115 cm. Die Versorgung it rund 1850 Hektar mit den Hauptnährstoffen PhosFläche beträgt der Ries- phor, Kalium und Magnesium ling-Anteil 4,1 Prozent und mit den Spurennährstoffen an Österreichs Weinbaufläche. Eisen, Zink und Kupfer ist ausPfirsich, Marille, Zitrus und reichend bis hoch. etwas Exotik sind charakteristisch für die Primärfrucht dieser Der Pflanzenschutz wurde in Sorte. Außerdem zeichnet sie allen Jahren mit Fungiziden, sich durch mineralische Würze Insektiziden und Akariziden, die und eine pikante und rassige in der Integrierten Produktion Säure aus. Auch eine lange zugelassen sind, durchgeführt. In Lagerfähigkeit ist für Riesling bei Tabelle 2 sind die in den Jahren entsprechenden Voraussetzun2007 und 2013 durchgeführten gen charakteristisch. Maßnahmen angeführt.
ausgewählten Stöcken pro Klon in den Jahren 2008 bis 2013 bewertet. Die Bewertung erfolgte mittels OIV-Code 204, der die einzelnen Trauben (von 1 = sehr locker: Beeren deutlich getrennt, viele sichtbare Beerenstielchen, bis 9 = sehr dicht: Beeren durch Druck deformiert) klassifiziert. Sonnenbrandschäden sowie Botrytisbefall wurden visuell erhoben. Der Prozentanteil der befallenen Trauben ergab die Schadenshäufigkeit, jener der geschädigten Beeren an allen Trauben ergab die Schadensstärke, wobei das Auftreten von Botrytis zum Erntezeitpunkt Der Auswahl der Klone kommt In den Jahren 2000, 2001, 2003, bestimmt wurde. bei Riesling eine besondere Be- 2004, 2006, 2009 und 2012 deutung zu, wie Untersuchungen erfolgte Ende August eine händi- Die Bestimmung von Ertrag, an der HBLA und BA Klostersche Traubenausdünnung mittels Traubengewicht, Mostgewicht, neuburg zeigen: Im Jahr 1996 Rebschere. 2005, 2007, 2008, Gehalt an Titrierbarer Säure wurde am Versuchsgut Agneshof 2010, 2011 und 2013 wurde und pH-Wert im Most erfolgte in der Riede Franzhauser eine nicht ausgedünnt, um das maxi- laut Versuchsplan bei sieben Rebanlage auf carbonathaltiger male Ertragspotential zu ermitWiederholungen pro Klon. Zur Braunerde mit den Rieslingkloteln. Von 2005 bis 2013 wurden Bestimmung der Reifeparameter nen 239–12, 237–20, 239–20, das Eintreten der Entwicklungs- wurden unmittelbar vor der Lese 198–30 und 110–11 gepflanzt stadien Knospenaufbruch (BBCH Beerenproben entnommen. Der (siehe Tab. 1). Die Bodenent09) und (BBCH 61) sowie die Ertrag wurde unmittelbar nach wicklung erfolgte auf vorverwit- Blühdauer in Abhängigkeit vom der Ernte in den Weingarten tertem, verbrauntem Flyschmer- jeweiligen Klon bestimmt. Die anlagen bestimmt. Die Entsafgel, der aufgrund der steilen Traubendichte wurde an allen tung der Beeren erfolgte mittels Hanglage kolluvial umgelagert Trauben von vierzehn zufällig Saftzentrifuge und die Filtration
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mit Hilfe von Faltenfiltern. Die Analyse der filtrierten Proben wurde aus technischen Gründen erst am folgenden Tag durchgeführt. Die Bestimmung des Zuckergehalts erfolgte mittels Handrefraktometer. Der Säuregehalt wurde durch Titration mit 2/15 normaler Blaulauge bis zum Umschlagspunkt (pH = 7) bestimmt. Das Schnittholzgewicht wurde nach dem Rebschnitt entsprechend dem Versuchsplan reihenweise mit einer transportfähigen mechanischen Zugwaage gewogen. Das Schnittholz verblieb in der Anlage, wurde gehäckselt und als humusanreichernde Biomasse dem Boden rückgeführt. Von 2005 bis 2013 erfolgte ein Weinausbau mittels Mikrovinifikation. Die Trauben wurden abgebeert, mittels Hydropresse entsaftet und nach der Mostvorklärung mittels Enzym „Novoclair Speed“ und Zusatz der Reinzuchthefe „Oenoferm Freddo“ in Glasballons vergoren. Danach wurden die Weine zentrifugiert, geschwefelt, vorfiltriert und unmittelbar vor der Abfüllung entkeimt. Die
Fotos: © Mehofer
Von Martin Mehofer
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Weine jedes Jahrgangs wurden in einer verdeckten Verkostung von mindestens acht Verkostern in vierfacher Wiederholung bewertet. Die statistische Auswertung der Ergebnisse erfolgte mit Hilfe des Programms SPSS 19 aus den USA. In Tabelle 3 ist erkennbar, dass der Jahreseinfluss auf den Zeitpunkt des Knospenaufbruchs deutlich stärker ist als der Einfluss des Klons. Die Differenz beim Knospenaufbruch zwischen den Klonen betrug maximal drei Tage. Der Klon 239–20 zeigte in sechs von zehn Jahren den frühesten Knospenaufbruch. Tabelle 4 zeigt den Blühbeginn der einzelnen Klone in den Versuchsjahren und lässt einen deutlichen Einfluss des Beobachtungsjahres auf den Blühbeginn erkennen. 2007 begann die Blüte bei allen fünf Klonen bereits am 29. oder 30. Mai. Auch in den Jahren 2009, 2011 und 2012 war der Blühbeginn ähnlich früh. Spätester Blühbeginn war im Jahr 2006 am 17. und 18. Juni. Das Beobachtungsjahr hatte einen deutlichen Einfluss auf die Blühdauer, wie in Abbildung 1 zu sehen ist. Die Unterschiede zwischen den Klonen waren nicht signifikant. Botrytisbefall In Abbildung 2 ist zu erkennen, dass bei allen fünf Riesling-Klonen am 5. Oktober 2009 Botrytis vor-
handen war, wobei weder bei der Befallshäufigkeit noch bei 12 der Befallsstärke signifikan11 10 te Unterschiede zwischen 9 den Klonen ermittelt werden 8 konnten. Die Mittelwerte der 239‐12 7 Befallshäufigkeit lagen 2009 198‐30 6 zwischen 26 und 36 %, jene 239‐20 5 der Befallsstärke zwischen 7 110‐11 4 und 11 %. Auch in den an237‐20 3 deren Jahren, in denen der 2 Botrytisbefall evaluiert wurde, 1 konnten keine signifikanten 0 Unterschiede zwischen den fünf 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 Rieslingklonen ermittelt werden. 2008 lag die Befallshäufigkeit zwischen 25 und 31 % und Abb. 1: Blühdauer in Tagen in Abhängigkeit vom Klon und vom die Befallsstärke zwischen 5 Beobachtungsjahr und 8 %. 2010 und 2011 trat Botrytis nur an einzelnen Beeren Befallshäufigkeit mit 100 auf. Die Anzahl der befallenen Botrytis (%) Befallsstärke mit Trauben war sehr gering und Botrytis (%) lag 2011 zwischen 3 und 7 %. 80 2012 lag die Befallshäufigkeit 12 zwischen 12 und 22 % bei einer 45 Anzahl an befallenen Beeren 16 60 zwischen 2 und 5 %. 2013 war das Auftreten von Botrytis wieder deutlich höher. Die Befalls 12 40 häufigkeit lag zwischen 40 und 45 %, die Befallsstärke zwischen 59 15 und 19 %. 20
Sonnenbrandschäden In Abbildung 3 ist zu erkennen, 19 0 dass bei allen fünf Klonen am 25. September 2012 Sonnen1 2 3 4 5 brandschäden vorhanden waren, Variante jedoch ohne signifikante Unterschiede bei der SchadenshäuAbb. 2: Botrytisbefall (%) bei den Rieslingklonen 239–12 (1), 198–30 figkeit und bei der Schadens(2), 239–20 (3), 110–11 (4) und 237–20 (5) im Oktober 2009. stärke. Die Mittelwerte der Schadenshäufigkeit lagen 2012 Sonnenbrand 60 zwischen 16 und 21 %, jene Schadenshäufigkeit
Quartier Pflanzjahr Pflanzweite Rebsorte Klone Unterlage
7
Sonnenbrand Schadensstärke
Franzhauser IV 1996 3,00 m x 1,20 m
50
40
Riesling 239–12, 237–20, 239–20, 198–30, 110–11
30
62
54
K5BB 39
Erziehungsart
Mittelhohe Spaliererziehung
20
Drahtrahmen
Bindedraht (h = 0,70 m), Kordondraht (h = 0,80 m) und
10
3 Heftdrahtpaare (h = 1,10 m, 1,50 m und 1,90 m) Laubwandzielhöhe Schnittart Schnittstärke
140 cm 1 Fruchtbogen mit 12–14 Augen, 1 Zapfen mit 2 Augen 4–5 Augen/m²
Tab. 1: Rebanlage am Versuchsgut Agneshof
0 1
2
3
4
5
Variante
Abb. 3: Sonnenbrandschäden (%) bei den Rieslingklonen 239–12 (1), 198–30 (2), 239–20 (3), 110–11 (4) und 237–20 (5) im September 2012.
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der Schadensstärke zwischen 5 und 6 %. Auch in den anderen Jahren, in denen die Sonnenbrandschäden bewertet wurden, konnten keine signifikanten Unterschiede zwischen den Klonen festgestellt werden. 2007 konn ten an 0,9–1,4 % der Beeren
Schäden beobachtet werden. 2008 waren nur an einzelnen Beeren und nur an 5–7 % der Trauben Beeinträchtigungen durch Sonnenbrand evaluierbar. 2009 und 2010 konnten keine Schäden durch Sonnenbrand ermittelt werden, 2011 wieder nur
5
4 239‐12 198‐30
3
239‐20 110‐11
2
237‐20
1 2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
Abb. 4: Rangreihung (Rang 1 bis 5) der Weine der Rieslingklone 2007
Maßnahme
16. April
Netzschwefel (1,5 %), Paroil (3,0 %)
14. Mai
Netzschwefel (0,3 %), Delan WG (0,075 %), Reldan 2E (0,25 %)
8. Juni
Cabrio Top (0,3 %), Confidor 70 WG (0,016 %)
25. Juni
Talendo (0,025 %), Pergado (0,25 %), Runner (0,04 %)
17. Juli
Karathane (0,1 %), Vincare (0,2 %)
31. Juli
Kupfer-Fusilan (0,4 %), Frupica (0,12 %), Bayfidan (0,1 %)
2013
Maßnahme
25. April
Netzschwefel (7,5 kg/ha)
23. Mai
Netzschwefel (1,5 kg/ha), Dithane Neo Tec (1,0 kg/ha), Vivando (0,1 l/ha)
14. Juni
Netzschwefel (2,0 kg/ha), Cabrio Top (1,0 kg/ha)
2. Juli
Netzschwefel (3,0 kg/ha), Vincare (2,0 kg/ha), Luna Experience (0,38 l/ha)
15. Juli
Netzschwefel (3,0 kg/ha), Aktuan Gold (1,5 kg/ha), Collis (0,6 l/ha), Flowbrix (1,0 l/ha)
9. August
Aktuan Gold (1,5 kg/ha), Legend Power (1,0 l/ha), Frupica Opti (1,2 kg/ha), Flowbrix (1,0 l/ha)
4. September
Teldor (1,6 kg/ha)
Tab. 2: Pflanzenschutz bei Riesling, 2007 und 2013 ERGEBNISSE April
an einzelnen Beeren. Auch 2013 war der Anteil an beschädigten Beeren mit Werten zwischen 0,6 und 1,0 % sehr gering. Die Sonnenbrandschäden traten immer nur an der Südwestseite der Zeilen auf.
beziehungsweise 2,52 kg/Stock am signifikant geringsten. 2011 hatte wiederum der Klon 110–11 mit 4,06 kg/Stock den signifikant höchsten Ertrag und 2012 der Klon 237–20 mit 2,90 kg / Stock den signifikant geringsten Ertrag. Außerdem sind jahresbedingte Traubendichte Die TraubenErtragsschwankungen erkenndichte wurde von der Jahreswit- bar, wobei zu beachten ist, dass terung beeinflusst. Sie war in 2000, 2001, 2003, 2004, 2006, Abhängigkeit vom Jahr mittel 2009 und 2012 wie erwähnt eine oder mittel bis dicht. Zwischen händische Traubenausdünnung den Klonen gab es praktisch erfolgte. Besonders auffällig ist keine Unterschiede. Nur in den der sehr geringe Ertrag in 2010, Jahren 2008 und 2012 hatte der auf die extrem ungünstigen der Klon 237–20 eine größere Witterungsbedingungen und den Traubendichte als die anderen hohen Botrytisbefall in diesem Klone. Jahr zurückzuführen ist.
Ertrags- und Reifeparameter In den Tabellen 5 bis 9 sind die Reife- und Ertragsparameter der Rieslingklone in 2000, 2001 und 2003 bis 2013 angeführt. Diese Parameter wurden immer zum Lesezeitpunkt erhoben. Die Lese fand an folgenden Terminen statt: 05.10.2000, 24.10.2001, 07.10.2003, 28.10.2004, 17.10.2005, 17.10.2006, 26.09.2007, 20.10.2008, 19.10.2009, 20.10.2010, 18.10.2011, 02.10.2012 und 16.10.2013. 2002 wurde keine Auswertung durchgeführt.
In Tabelle 6 ist abzulesen, dass nur 2004 und 2008 signifikante Unterschiede im Traubengewicht zwischen den Klonen aufgetreten sind. Im Jahr 2004 war es beim Klon 237–20 mit 99 g am signifikant geringsten. Die Werte der anderen Klone lagen in diesem Jahr zwischen 109 g und 116 g. 2008 war beim Klon 110–11 mit 159 g am signifikant höchsten. Unterschiede beim Traubengewicht zwischen den Jahren sind ebenfalls erkennbar.
Tabelle 7 zeigt, dass 2005, 2006 und 2008 signifikante In Tabelle 5 ist zu erkennen, dass Unterschiede im Mostgewicht in 2000, 2004, 2005, 2007, 2009, zwischen den Klonen aufgetre2010 und 2013 keine signifikan- ten sind. 2005 war das Mostten Unterschiede beim Ertrag gewicht beim Klon 198–30 mit vorhanden waren. 2001 war der 17,7° KMW signifikant verrinErtrag beim Klon 198–30 mit gert und beim Klon 237–20 mit 1,06 kg/Stock signifikant verrin- 18,6° KMW signifikant erhöht. gert und beim Klon 110–11 mit 2006 war beim Klon 239–12 das 1,37 kg/Stock signifikant erhöht. signifikant geringste Mostgewicht Auch 2003 war der Ertrag beim mit 18,2° KMW nachzuweisen. Klon 110–11 mit 1,48 kg/Stock 2008 war das Mostgewicht beim am signifikant höchsten. In Klon 198–30 mit 18,0° KMW 2006 und 2008 war der Ertrag und beim Klon 110–11 mit beim Klon 237–20 mit 2,73 kg 17,6° KMW signifikant erhöht. Es gab auch Unterschiede zwischen den Jahren, wobei dabei allerdings auch der Einfluss des Erntezeitpunkts zu beachten ist.
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
239–12
21.
25.
14.
20.
15.
25.
15.
20.
26.
8.
198–30
21.
26.
16.
19.
15.
27.
14.
18.
28.
7.
239–20
19.
25.
14.
20.
16.
25.
14.
20.
26.
8.
110–11
22.
26.
15.
19.
15.
26.
15.
18.
26.
7.
237–20
19.
26.
16.
17.
16.
26.
15.
19.
27.
7.
Tab. 3: Knospenaufbruch (BBCH 09) in Abhängigkeit vom Klon im April 2005 bis 2014
In Tabelle 8 ist zu erkennen, dass signifikante Unterschiede beim Gehalt an titrierbaren Säuren im Most zwischen den Klonen aufgetreten sind. 2000 war der Gehalt an titrierbaren Säuren im Most des Klons 239–12 mit 6,9 g/l signifikant am gerings-
REBANLAGEN
ten. 2006 war eine signifikante Verringerung in den Mosten der Klone 198–30 und 237–20 mit 7,5 g/l beziehungsweise 7,2 g/l feststellbar. 2007 und 2008 hatte der Most des Klons 239–20 mit 9,2 g/l beziehungsweise 10,9 g/l den signifikant höchsten Gehalt an titrierbaren Säuren, und 2013 war dies beim Most des Klons 110–11 mit 10,9 g/l der Fall. Der unterschiedliche Reifefortschritt der jeweiligen Jahre ist deutlich anhand des Gehalts an titrierbarer Säure im Most erkennbar. Trotz der späten Lesetermine in den Jahren 2004, 2008 und 2010 Ende Oktober waren in diesen Jahren die höchsten Säuregehalte vorhanden. Im Vergleich dazu wurde in den anderen Jahren bereits Ende September oder Anfang Oktober gelesen, und trotzdem waren die Säurewerte in diesen Jahren geringer.
9
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
239–12
14.06.
17.06.
29.05.
08.06.
31.05.
14.06.
04.06.
01.06.
14.06.
07.06.
198–30
13.06.
18.06.
29.05.
09.06.
02.06.
15.06.
03.06.
01.06.
13.06.
08.06.
239–20
14.06.
17.06.
30.05.
10.06.
01.06.
14.06.
03.06.
01.06.
16.06.
07.06.
110–11
14.06.
18.06.
30.05.
10.06.
02.06.
15.06.
03.06.
01.06.
15.06.
08.06.
237–20
14.06.
17.06.
29.05.
09.06.
02.06
14.06.
04.06.
01.06.
14.06.
08.06.
Tab. 4: Blühbeginn (BBCH 61) in Abhängigkeit vom Klon im Mai oder Juni 2005 bis 2014 werden. Außerdem ist anhand der Schnittholzgewichtswerte eine jahresbedingt unterschiedliche Wüchsigkeit erkennbar.
237-20
Signifikanz
1,27
1,03
ns
1,12
*
1,17
*
In Tabelle 9 ist zu erkennen, dass der pH-Wert des Mostes des 239–20er Klons 2007 2,7 betrug und damit signifikant geringer war, als jener der Moste der anderen. 2012 zeigte die statistische Analyse, dass der pH-Wert des Mostes des Klons 237–20 signifikant am höchsten war. Außerdem sind Unterschiede im pH-Wert zwischen den Jahren erkennbar.
2001 1,28 1,06 1,14 1,37 Weinbewertung In Abbildung 4 ist erkennbar, dass die 2003 1,17 1,13 1,16 1,48 Weine von 239–12 und 239–20 2004 2,16 2,03 2,29 2,18 in keinem der neun Bewertungs2005 1,66 1,55 1,57 1,59 jahre den 5. Rang belegten. 239–12 belegte in drei und 239– 2006 3,30 2,91 3,25 3,21 20 in zwei Jahren Rang 1. Am 2007 3,17 3,20 3,36 3,37 häufigsten wurden die Weine 2008 3,40 3,48 3,25 3,30 von 110–11 auf den 5. Rang gereiht, nämlich in fünf Jahren. In 2009 2,00 2,01 2,09 2,21 zwei Jahren erhielten die Weine 2010 1,15 1,09 1,14 1,15 dieses Klons allerdings auch den 2011 3,46 3,46 3,61 4,06 1. Rang. Die Weine von 198–30 erhielten hingegen nie den 2012 3,42 3,35 3,49 3,65 1. Rang und in drei Jahren den 2013 3,54 3,44 3,09 3,52 5. Rang. Die Weine von 237–20 platzierten sich in zwei Jahren Tab. 5: Ertrag (kg/Stock) der Rieslingklone auf den 1. Rang und in einem Jahr/ Jahr auf den 5. Rang. Die kon239-12 198-30 239-20 110-11 Klon stantesten Verkostungsergebnisse erbrachten somit die Weine von Traubengewicht (g) 239–12, gefolgt von den Weinen 2000 82 84 84 83 der Klone 239–20 und 237–20.
Schnittholzgewicht In Tabelle 10 ist ersichtlich, dass 2007 beim Klon 237–20 das Schnittholzgewicht mit einem Wert von 2020 kg pro Hektar signifikant höher war als bei den anderen Klonen mit Werten zwischen 1740 kg und 1870 kg pro Hektar. Auch 2009 war beim Klon 237–20 das Schnittholzgewicht mit einem Wert von 2350 kg pro Hektar signifikant höher als bei den anderen Klonen mit Werten zwischen 2080 kg und 2210 kg pro Hektar. 2010 war beim Klon 239–12 das Schnittholzgewicht mit einem Wert von 2400 kg pro Hektar am signifikant höchsten und beim Klon 110–11 mit einem Wert von 2090 kg pro Hektar am signifikant geringsten. Keine signifikanten Unterschiede beim Schnittholzgewicht zwischen den Klonen konnten in den anderen Jahren ermittelt
Zusammenfassung Bei Klon 239–20 konnte in sechs von zehn Beobachtungsjahren der früheste Knospenaufbruch ermittelt werden. Bei Blühbeginn und Blühdauer waren keine Unterschiede zwischen den Klonen, aber deutliche Jahreseinflüsse feststellbar. Beim Auftreten von Botrytis und Sonnenbrand zeigten sich starke Jahreseinflüsse, aber keine signifikanten Unterschiede zwischen den Klonen. Die in den Jahren 2008 bis 2013 ermittelte Traubendichte lag in den Bereichen „mittel“ bis „dicht“. Erhöhte Traubendichten konnten beim Klon 237–20 in den Jahren 2008 und 2012 und beim Klon 110–11 im Jahr 2012 ermittelt werden. Große Jahres unterschiede waren bei den Reife- und Ertragsparametern, beim Schnittholzgewicht und bei der Weinqualität feststellbar.
Jahr/Klon
239-12
198-30
239-20
110-11
Ertrag (kg/Stock) 2000
1,15
0,84
0,97
1,90
ns
1,58
ns
2,73
**
3,17
ns
2,52
**
1,91
ns
0,85
ns
3,53
*
2,90
*
3,42
ns
237-20
Signifikanz
88
ns
2001
83
74
81
82
88
ns
2003
111
110
112
124
123
ns
2004
109
113
115
116
99
*
2005
94
93
94
109
103
ns
2006
132
127
129
147
129
ns
2007
129
126
136
124
132
ns
2008
149
152
141
159
143
*
2009
123
112
112
124
120
ns
2010
80
80
83
82
77
ns
2011
154
146
153
146
148
ns
2012
130
128
119
133
129
ns
2013
137
123
116
119
127
ns
Tab. 6: Traubengewicht der Klone Beim Klon 239–12 war 2000 der Gehalt an titrierbaren Säuren und 2006 das Mostgewicht signifikant verringert und 2010 das Schnittholzgewicht signifikant erhöht. Beim Klon 198–30 traten signifikante Verringerungen beim Ertrag 2001, beim Most-
gewicht 2005 und beim Gehalt an titrierbaren Säuren 2006 auf, während 2008 das Mostgewicht signifikant erhöht war. Der Most des Klons 239–20 hatte 2007 und 2008 signifikant erhöhte Gehalte an titrierbaren Säuren bei gleichzeitig signifikant
10 REBANLAGEN
Jahr/ Klon
239-12
198-30
239-20
110-11
237-20
Signifikanz
Mostgewicht (°KMW) 16,3
16,1
16,3
16,5
16,1
ns
2001
18,0
17,9
18,1
18,1
18,0
ns
2003
17,7
17,7
18,0
17,9
18,0
ns
2004
18,7
18,5
18,9
19,2
19,0
ns
2005
18,3
17,7
18,0
18,0
18,6
*
2006
18,2
18,5
18,6
18,4
18,5
*
2007
17,4
16,9
17,4
17,5
17,3
ns
2008
16,9
18,0
17,2
17,6
17,1
**
2009
17,9
18,0
17,7
18,0
18,0
ns
2010
17,7
17,9
17,9
18,0
17,7
ns
2011
18,4
18,6
18,6
18,8
18,5
ns
2012
18,3
18,3
18,3
18,4
18,6
ns
2013
18,7
18,7
18,8
18,9
18,8
ns
239-20
110-11
237-20
Signifikanz
Tab. 7: Mostgewicht der Klone Jahr/ Klon
239-12
198-30
Titrierbare Säuren (g/l) 2000
6,9
7,2
7,1
7,1
7,1
*
2001
8,5
8,5
9,0
8,6
8,5
ns
2003
5,9
5,4
5,7
6,0
5,7
ns
2004
11,5
11,3
11,5
11,7
11,3
ns
2005
9,1
9,2
9,5
9,1
9,3
ns
2006
7,8
7,5
8,0
7,9
7,2
*
2007
7,9
8,1
9,2
8,5
8,1
***
2008
10,4
10,3
10,9
10,2
10,3
*
2009
7,2
7,3
7,5
7,2
7,5
ns
2010
12,
11,9
12,0
11,9
11,8
ns
2011
6,4
6,6
6,8
6,9
6,8
ns
2012
8,1
8,2
8,2
8,0
7,9
ns
2013
10,4
9,7
9,9
10,9
10,4
*
Tab. 8: Titrierbare Säuren (g/l) im Most der Klone Jahr/ Klon
239-12
198-30
239-20
110-11
237-20
Signifikanz
pH-Wert
reduziertem pH-Wert 2007. Der Klon 110–11 zeigte signifikante Erhöhungen des Ertrags in 2001, 2003 und 2011, des Trauben- und des Mostgewichts 2008 und des Gehalts an titrier baren Säuren 2013, während das Schnittholzgewicht 2010 signifikant verringert war. Beim Klon 237–20 waren 2006, 2008 und 2012 der Ertrag, 2004 das Traubengewicht und 2006 der Gehalt an t itrierbaren Säuren im Most signifikant verringert, während 2005 das Mostgewicht, 2007 und 2009 das Schnitt holzgewicht und 2012 der pHWert signifikant erhöht waren. Bei der Rangreihung im Zuge der Verkostung der mikrovinifizierten Weine wurden die Weine des Klons 239–12 im Schnitt der neun Bewertungsjahre am konstant besten beurteilt, gefolgt von den Weinen der Klone 239–20 und 237–20.
über alle Versuchsjahre hinweg ein typisches Sortenverhalten und eine gute Fruchtbarkeit mit entsprechenden jahrgangsabhängigen Unterschieden. Die Traubenqualität war in den meisten Jahren eine gute Voraussetzung für eine ansprechende Weinqualität. In einzelnen Jahren mit entsprechender Witterung zeigte sich einerseits die starke Botrytis anfälligkeit und andererseits die hohe Sonnenbrandempfindlichkeit der Rebsorte Riesling ohne erkennbare Unterschiede zwischen den Klonen. Die Weinqualität war insgesamt sehr gut, wobei jahrgangsspezifische Unterschiede erkennbar waren. Im Klonenvergleich erzielten die Weine des Klons 239–12 die konstant besseren Bewertungen, gefolgt von den Weinen der Klone 239–20 und 237–20. l
Fazit 239–12, 237–20, 239–20, 198–30 und 110–11 zeigten
DI Martin Mehofer ist Mitarbeiter der Höheren Bundeslehranstalt und Bundesamt für Wein- und Obstbau Klosterneuburg.
Jahr/ Klon
239-12
198-30
239-20
110-11
237-20
Signifikanz
Schnittholzgewicht (kg/m²) 2001
0,095
0,087
0,082
0,084
0,093
ns
2002
0,167
0,169
0,161
0,166
0,177
ns
2003
0,145
0,156
0,150
0,154
0,149
ns
2004
0,212
0,217
0,191
0,187
0,207
ns
2005
2,9
2,9
2,9
2,9
2,9
ns
2005
0,209
0,219
0,212
0,206
0,225
ns
2006
3,1
3,1
3,0
3,0
3,0
ns
2006
0,234
0,214
0,241
0,232
0,218
ns
2007
2,8
2,8
2,7
2,8
2,8
***
2007
0,178
0,174
0,187
0,181
0,202
*
2008
2,8
2,8
2,8
2,8
2,8
ns
2008
0,209
0,207
0,209
0,209
0,216
ns
2009
3,1
3,1
3,0
3,1
3,0
ns
2009
0,208
0,220
0,221
0,218
0,235
*
2010
2,9
3,0
2,9
2,9
3,0
ns
2010
0,240
0,215
0,231
0,209
0,227
*
2011
3,2
3,2
3,1
3,1
3,2
ns
2011
0,146
0,159
0,162
0,152
0,159
ns
0,191
0,190
0,200
0,193
0,192
ns
0,244
0,216
0,213
0,217
0,239
ns
2012
3,1
3,2
3,1
3,2
3,2
*
2012
2013
3,0
3,0
3,0
3,0
3,0
ns
2013
Tab. 9: pH-Wert der Moste der Klone
Tab. 10: Schnittholzgewicht (kg/m²) der Klone
Fotos: © Mehofer
2000
PFLANZENSCHUTZ 11
Kirschessigfliege – erste Erfahrungen in der Brennerei Ergebnisse Seit einigen Jahren sorgt im Obstbau die Kirschessigfliege (KEF; Drosophila suzukii) für n egative Schlagzeilen. Auch die Brenner sind davon betroffen, weil durch die Kirschessigfliege die Rohstoffqualität beeinträchtigt wird. Von Martin Heiri, einem ersten Versuch wurden Stefan Kuske, Michele Perrino, Kirschen mit 100% KEF-Befall und Sonia Petignat-Keller und nicht befallene Kirschen in unterschiedlichen Verhältnisrennversuche bei Agrosco- sen gemischt, eingemaischt und pe Schweiz haben gezeigt, destilliert. Der Versuch wurde dass sich die Essigsäurein zweifacher Wiederholung und Ethylacetat-Konzentrationen durchgeführt. Die Mischverhältmit zunehmender Befallsdichte nisse wurden wie folgt gewählt: der Maische erhöhten. Zudem 0%, 10%, 25%, 50% und 75% führten pH-Wert-Absenkung und KEF-Befall. Die Maische wurde rasche Verarbeitung der befalle- bei allen Varianten mit einer nen Früchte zu einer Reduktion Mischsäure (Milch- und Phosvon Ethylacetat und Essigsäure. phorsäure im Verhältnis 1:1) auf pH 3.0 angesäuert und mit der Durch den Befall ergibt sich Weinhefe 1985C vergoren. Nach folgende Problematik: Die 60 Tagen wurden die Maischen KEF verletzt die Fruchthaut, auf einer 5-Liter-Versuchsbrenn indem sie diese für die Eiablage anlage mit Verstärkerkolonne durchsägt (Abb. 1). Durch die destilliert. Die Analysen der Verletzung der Fruchtoberfläche untersuchten Destillate zeigen, können Sekundärinfektionen dass der Befall durch KEF soauftreten. Einerseits bietet der wohl die Essigsäure als auch den austretende Fruchtsaft Nahrung Ethylacetatgehalt im Destillat für wilde Hefen, die neben beeinflusste. Mit zunehmendem Alkohol erhebliche Mengen an Befall stiegen Essigsäure und Essigsäure bilden (Pulver 1996, Ethylacetatgehalte an (Abb. 3). Fischer 2015). Andererseits kön- Es besteht offensichtlich ein dinen sich dort auch Essigbakterien rekter Zusammenhang zwischen rasant vermehren und den gebil- Befall und der Bildung dieser deten Alkohol weiter zu Essig beiden unerwünschten Stoffe. säure oxidieren – in der Nase als Essigstich wahrnehmbar. Durch 2. Versuch: Säureschutz die Veresterung von Essigsäure der Maische notwendig In mit Ethanol entsteht Ethylacetat einem zweiten Versuch wurde (Essigester) – an Lösungsmittel, der Frage nachgegangen, ob die Nagellackentferner erinnernd pH-Wert-Absenkung und ein (Abb. 2). Beide Stoffe, Essigsäure rasches Einmaischen der Früchte und Ethylacetat, beeinflussen einen Einfluss auf Essigsäure das Spirituosenaroma sowie die und Ethylacetatgehalt haben. Ausbeute negativ. Somit stellt Dazu wurden befallene Kirsich die Frage: Welche Maßnah- schen wie folgt eingemaischt: men führen beim Einmaischen 1. pH-Wert-Absenkung auf pH und Brennen dazu, dass der 3.0 2. keine pH-Wert-AbsenEssigsäure- und Ethylacetatgekung (pH-Wert: 3.8) 3. Einmaihalt möglichst tief bleiben? Zwei scheverzögerung (24 h) und Versuchsanordnungen geben pH-Wert-Absenkung auf pH Antworten: 3.0 Die vergorenen Maischen wurden nach 60 Tagen auf einer 1. Versuch: Essigsäure- und 25-L-Brennanlage mit VerEthylacetatgehalt steigen stärkerkolonne (2. u. 3. Boden mit zunehmendem Befall In geschlossen) destilliert. Der
B
Versuch wurde einmal wiederholt. Die Resultate zeigen, dass ein tiefer pH-Wert der Maische zu reduziertem Ethylacetatgehalt im Destillat führt. Dies lässt sich damit erklären, dass durch die pH-Wert-Absenkung die wilden Hefen in ihrer Aktivität gehemmt werden. Es wird weniger Essigsäure gebildet, was zu einem tieferen Ethylacetatgehalt führt. Des Weiteren stieg der Essigsäuregehalt im Destillat durch das verzögerte Verarbeiten und Einmaischen der Früchte stark an. Durch schleppendes, langsames Verarbeiten der Früchte ist die Maische länger mit Sauer-
stoff in Kontakt. Essigsäurebakterien können in Anwesenheit von Sauerstoff den bereits vorhandenen Alkohol oxidieren – es bildet sich Essigsäure. Kaolin: kein Einfluss auf die Fruchtbrandqualität In Feldversuchen am Breitenhof konnte gezeigt werden, dass der Einsatz der Tonerde Kaolin zu einer massiven Reduktion des KEF-Fruchtbefalls führte (Kaiser et al. 2015). Kaolin kommt natürlicherweise im Boden vor und wirkt gegen verschiedene Insekten repellent. Im Obstbau in der Schweiz hat Kaolin
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12 PFLANZENSCHUTZ
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600 700 500 600 400 500 300 400 200 300 100 200 0
100
700
Ethylacetat Vorlauf
588
Ethylacetat Mittel‐ u Nachlauf
524
Gesamtsäure Ethylacetat Vorlauf
588
Ethylacetat Mittel‐ u Nachlauf Gesamtsäure321
381
305
654
381 321
305
654
166
118
468 357
0% Befall
118
468
357
10% Befall
25% Befall
50% Befall
75% Befall 100
166 Prozentualer Befall der Kirschen durch Kirschessigfliege
0
0
1.000
526
600
gegen den Birnblattsauger und die Walnussfruchtfliege eine Zulassung als Pflanzenschutzmittel. Die weiße Schicht, die sich auf der Fruchtoberfläche bildet, wirkt als physikalische Barriere und hindert die KEF an der Eiablage. Aber für Tafelobst ist Kaolin aufgrund der Fleckenbildung an der Fruchtoberfläche ungeeignet. Wie steht es jedoch um die Fruchtbrandqualität, wenn Früchte mit Kaolin-Rückständen zu Brennzwecken verarbeitet werden? Um diese Frage zu klären, wurden behandelte und unbehandelte Kirschen und Zwetschken eingemaischt und destilliert. Eine anschließende sensorische Beurteilung der Brände zeigte, dass keine Auffälligkeiten im Fruchtbrandaroma festzustellen waren. Wird die Zulassung von Kaolin auf den Feldobstanbau erweitert, könnte dies eine interessante Möglichkeit darstellen, für Brennzwecke verwendetes Obst vor einem KEF-Befall zu schützen.
482 1.200 700 Die Maische soll mit einer 500 595 800 Mischsäure (Milch- und Phos600 1.000 400 526 phorsäure 1:1) auf den pH-Wert 482 600 500 3.0 angesäuert werden. Durch 1.051 300 800 400 die pH-Wert-Absenkung wird 809 400 747 200 600 die Aktivität unerwünschter Mi1.051 300 200 100 kroorganismen gehemmt, ohne 400 809 747 200 die Arbeit der Reinzuchthefen 0 0 zu beeinträchtigen. Unmittelbar pH‐Korrektur ohne pH‐Korrektur Verzögererung 100 200 und pH‐Korrektur nach der Säure-Beigabe und 0 0 EtAc Vorlauf EtAc Mittellauf EtAc Nachlauf Gesamtsäure guter Durchmischung muss pH‐Korrektur ohne pH‐Korrektur Verzögererung die Maische mit Reinzuchthefe und pH‐Korrektur (Dosierung: Faktor 1.5) zügig in EtAc Vorlauf EtAc Mittellauf EtAc Nachlauf Gesamtsäure Gärung gebracht werden. Auf Abb. 3: Einfluss verschiedener Einmaischvarianten von Kirschen auf Spontangärung muss auf jeden Ethylacetat- und Essigsäuregehalt im Destillat. Fall verzichtet werden, denn es besteht die Gefahr, dass sich wilde Hefen stark vermehren. Diese Hefen können erhebliche Mengen Essigsäure bilden und außerdem die Vermehrung der erwünschten Gärhefen der Art Saccharomyces cerevisiae behindern (Pulver 1996). Durch einen raschen Gärstart wird Sauerstoff aus der Maische verdrängt. Dieser fehlt nun den Essigsäurebakterien; es wird keine weitere Essigsäure gebildet.
Maßnahmen beim Einmaischen … Die Kirschessigfliege verletzt bei der Eiablage die Fruchthaut, was zu Sekundärinfektionen führt. Daraus resultiert eine Zunahme von Essigsäure und Ethylacetat im Destillat und somit eine Verminderung der Qualität. Befallene Früchte sollten möglichst rasch geerntet werden; der Befallsdruck steigt dadurch nicht zusätzlich. Tendenziell gilt: vorgezogene Ernte anstelle vollreifer Früchte. Nach der Ernte ist ein sofortiges Einmaischen der Früchte notwendig.
… und beim Brennen Bei der Destillation kann Ethylacetat über den Vorlauf abgetrennt werden. Eine langsame Destillation mit starker Verstärkung (zwei Glockenböden geschlossen) vereinfacht eine saubere Vorlaufabtrennung. Gleichzeitig wird die weniger flüchtige Essigsäure in der Maische zurückbehalten. Eine großzügige Vorlaufabtrennung und frühzeitige Nachlaufabtrennung bei starker Verstärkung führen allenfalls zu aromaschwachen Destillaten; dafür kann der Essigsäure und Ethylacetatge-
halt verringert werden. Mit den beschriebenen Maßnahmen lässt sich der entstandene Schaden begrenzen. Verbreitet jedoch die Frucht am Baum schon einen stechenden Essigduft, helfen auch Reinzuchthefe und Säure nicht mehr. Denn bei all diesen
Betrachtungspunkten darf eines nicht vergessen werden: Nur qualitativ gute Rohstoffe führen zu hervorragenden, aromaintensiven Fruchtbränden. l Martin Heiri, Michele Perrino, Sonia Petignat-Keller und Stefan Kuske sind Experten am Agroscope, Wädenswil, Schweiz.
Foto: © Heiri
0% Befall der10% Befall 25% Befall von50% Befall 75% Befall Abb.1.200 2: Einfluss KEF-Befallsstärke Kirschen auf Ethylacetat700 Prozentualer Befall der Kirschen durch Kirschessigfliege und Essigsäuregehalt im Destillat. 595 Ethylacetat [mg/L r.A.] Ethylacetat [mg/L r.A.]
Abb. 1: Bildung von Essigsäure und Ethylacetat durch Sekundär infektion nach Eiablage durch die KEF.
524
600 700 500 600 400 500 300 400 200 300 100 200 0
Gesamtsäure als Essigsäure [mg/L r.A.] Gesamtsäure als Essigsäure [mg/L r.A.] Gesamtsäure als Essigsäure [mg/l r.A.] Gesamtsäure als Essigsäure [mg/l r.A.]
700
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14 REBANLAGE
Alte Reben und neues Leben Von Arno Becker
Z
umindest für die Rettung eines Teils der erkrankten Reben hat sich als indirekte Maßnahme die „Esca-Sanierung durch Stammrücknahme bewährt“. Die erweiterte Ausführung dieser Methode, nämlich der Neuaufbau aller Stöcke einer in die Jahre gekommenen Anlage, verspricht indes noch mehr: eine längere Nutzdauer der Weinberge und damit neben Qualitätsaspekten auch eine verbesserte Wirtschaftlichkeit. Arno Becker vom DLR in Oppenheim, Deutschland, stellt die ersten Ergebnisse vor. Reset – der ewige Weinberg? Besonders in Zeiten, in denen vielfach Stammerkrankungen und nicht die Haltbarkeit des Drahtrahmens oder die Zeilenbreite den Rodungstermin eines Weinbergs vorgeben, erscheint diese Methode besonders ergründenswert. Bisherige Erfahrungen damit sind durchwegs positiv und erbrachten ihrem Alter entsprechend außerordentlich vitale Stöcke.
sprechende „Amputationen“ an Esca erkrankten Stöcke vornahmen, bescheinigt der Methode in den meisten Fällen gute Erfolge. Voraussetzungen dabei sind ein frühzeitiges Vorgehen sowie eine gute Pflege beim Neuaufbau der vormals erkrankten Stöcke durch bodennahe Triebe. Wie in Becker und Oberhofer (2014) dargestellt, hängt die Rentabilität dieses Verfahrens im Wesentlichen vom zu erwartenden Weinpreis und der Restnutzungsdauer der Anlage ab. Demnach lohnt sich die Maßnahme bei einer Restnutzungsdauer der Anlage von 10 Jahren und einem Weinpreis von 0,8 Euro pro Liter ab etwa 20 % Erfolgsquote (dauerhafter Wiederaustrieb nach Stammrücknahme und kein Neubefall bis zur Rodung). Bei 60 % Erfolgsquote kostet eine erfolgreiche Sanierung 3,00 €. Beim Nachpflanzen hingegen kann man tendenziell sagen, dass eine Restnutzungsdauer der Anlage von mindestens 10 Jahren erforderlich ist, damit die Maßnahme betriebswirtschaftlich sinnvoll ist (bei 0,80 €/l Weinpreis). Eine Rebe nachzupflanzen kostet insgesamt rund 9,00 € (Entfernen des alten Stammes eingerechnet).
Esca-Sanierung durch Stammrücknahme Eine vorliegende Auswertung bei fünf Weingütern aus der Pfalz, Bewährt und mit anhaltendie zwischen 2003 und 2007 ent- dem Erfolg In einem Langzeit-
versuch, der 2008 begann und von da an jährlich ausgewertet wurde, konnte dem Neuaufbau erkrankter Stöcke mit bodennahen Trieben ein anhaltender Erfolg attestiert werden. Außer bei an der Stammbasis schwach treibenden Sorten wie z.B. Portugieser verspricht demnach die Sanierungsmethode wirtschaftlichen und anhaltenden Erfolg.
Ergebnis Der Versuch zeigte trotz der hohen Anzahl an Stammrücknahmen (743 Stück), davon Chronisch (321), Akut (217), Sonstige [stark chlorotisch, Stammschäden, Schwarzholzkrankheit, Eutypa, …] (205) einen Erfolg, der mit jedweder Herangehensweise gegen Null tendierte. Daher wurden die erfolgreich sanierten Stöcke gar nicht erst zahlenmäßig erfasst.
Einerseits: Suche nach optimaler Ausführung wirft neue Fragen auf Im laufenden Vorhaben sollte nun zunächst die Frage geklärt werden, wann der günstigste Zeitpunkt und wie die beste Herangehensweise an diese Methode sei. Dazu diente ein Versuch auf insgesamt etwa einem Hektar Fläche, in dem drei Zeitpunkte der Stammrücknahme (Vorherbst/Jahreswechsel/ Frühjahr „bluten“) Umsetzung finden sollten. Die gleiche Versuchsanordnung wurde in den Sorten Riesling, Gewürztraminer und Müller-Thurgau praktiziert. Dabei kam es jeweils zu Stammrücknahmen an ausschließlich symptomtragenden Stöcken, also zum Absägen jener Stämme bis auf 10–15 cm oberhalb der Veredlungsstelle. Ziel war der anschließende Neuaufbau mit bodennahen Trieben.
Andererseits: Gute Ergebnisse beim Neuaufbau ganzer Weinbergsanlagen Eine weitere Beobachtung aus der Praxis stimmte wiederum zuversichtlich. So trat ein Winzer mit folgender Aussage an uns heran: in zwei seiner Weinberge herrschen zwar nahezu identische Ausgangsbedingungen, offensichtlich aber große Unterschiede bei den Stockausfällen, zugunsten eines nach Frostschaden komplett neu aufgebauten Weinbergs. Ergebnis Die anschließende Auswertung zeigte, dass während der eine Teil des Vergleichspaares von gut 18 % Stockausfall betroffen war, der gleiche Schaden in der Frostlage bei lediglich knapp 4 % rangierte. Erschwerend für die „Nicht-Frostanlage“ kommt hinzu, dass dort bereits weitere
Fotos: © Becker
Methode Esca ist zu einem der bedeutendsten Probleme des Weinbaus in der Welt geworden. Trotz intensiver Bemühungen konnte keine direkte Bekämpfungsmöglichkeit gegen diese Stammkrankheit gefunden werden.
REBANLAGE 15
Vergleich zweier Riesling-Anlagen in Deidesheim
Vergleich zweier Vorgehensweisen hinsichtlich Austrieb an bodennahen Stockaustrieben
15,4 % neu aufgebaute Stöcke enthalten waren. Solche also, die nach Angaben des Winzers zuvor an Esca erkrankt waren und daraufhin bereits einer Stammrücknahme unterzogen wurden. Dies würde zur Annahme führen, dass, wenn alle Reben durch Stammrücknahme verjüngt werden (ungeachtet, ob Esca-symptomtragend oder nicht – „Reset“), dies die Lebensdauer der Anlage um viele Jahre erhöhen kann.
von Rapsöl auf die Bogrebe zu Entwicklungsstadium BBCH1 blieb hier ohne Wirkung. Das lässt zum einen vermuten, dass das Mittel keine Wirkung zeigt, wenn es auf vieljähriges Holz (Rebstamm) appliziert wird, zum anderen, dass sich an der applizierten Veredelungsstelle keine schlafenden Knospen bei älteren Weinbergen mehr befinden.
Vorteil dieser Methode wäre, das etablierte Wurzelwerk der Stöcke weiterhin zu nutzen, auch im Sinne einer positiven Weinqualität. Die Lebensdauer des Weinbergs könnte deutlich verlängert werden.
Untersuchungen intakte, saftführende Leitbahnen. Aus unerklärlichen Gründen fand jedoch keine Triebentwicklung bzw. keine Aktivierung schlafender Knospen statt. Dass hier auch vermeintlich gesunde Reben ohne Austrieb bleiben, rückt speziell eine Frage in den Vordergrund: Was vermag den Austrieb an der Stammbasis zu fördern? Cyanamid Um Antworten hierauf zu finden, wurde im zurückliegenden Jahr ein Versuch mit dem Wirkstoff Cyanamid in das Vorhaben eingebracht.
Cyanamid ist ein sekundärer Pflanzenstoff, der in der Natur in der Zottelwicke vorkommt (Anbau in der EU auf ca. Testversuch „RESET“ Dies 200.000 ha). In großtechnischen testeten wir nun zunächst bei Verfahren wird die naturi356 Stück 24 Jahre alten Silvadentische Variante aus Kalkner Reben in einem Weinberg stickstoff hergestellt. Daraus des Staatsweinguts in Oppenwird beispielsweise auch ein heim. Ungeachtet dessen, ob Medikament gegen chronischen Esca-Symptome vorhanden Alkoholismus gewonnen, das waren oder nicht. z.B. in Spanien und Russland Diesmal war also kein Frost im zugelassen ist, um eine sog. Spiel, der den Wiederaufbau von Alkoholaversionstherapie durchder Stammbasis her erforderlich zuführen. Ebenfalls verwendet machte. Die Stämme wurden da- wird der Wirkstoff als Biozid her im April 2014 kurz über der in der Schweinemast gegen Veredlungsstelle eingekürzt. Schweinedurchfall (Dysenterie) und Fliegenlarven. Ergebnis Daraufhin zeigten insgesamt 51 % der VersuchsLeider konnte die Anwendung objekte Misserfolg, wohingegen des Produkts in jedweder Aus49 % wieder austrieben. In den bringvariante keine Steigerung Stämmen ohne Wiederergrünen der Austriebsrate am Stammfuß fanden wir nach anschließenden bewirken. Auch die Applikation
Einfluss des Rebenalters Das vorgenannte Ergebnis lenkt den Blick auf das Thema Stamm austriebe bei älteren Anlagen. Für dieses Vorhaben günstig bewirtschaftet das Staatsweingut Oppenheim eine Silvaner-Anlage, die sich aus zwei Pflanzjahren, nämlich 1993 und einem Teil jüngeren Pflanzdatums (2007) zusammensetzt.
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16 REBANLAGE
auf die Triebfreudigkeit an der Stammbasis ergründet. Bei der Durchführung dieses Vorhabens zeigte sich jedoch schnell, dass die aufzuheftenden Wasserschosse von recht glasiger Konsistenz sind. Demnach brachen sie nicht nur beim Aufheften gerne ab, sondern wurden auch durch Windbruch reduziert. Vor diesem Hintergrund eignete sich neben dem anfänglich händischen Aufbinden der Stammfuß-Triebe ein feststehendes Heftsystem ohne bewegliche Erfolg und Nachhaltigkeit bei „Esca- Sanierung“: Erfolgsquote (%) Drähte. Letzteres steigerte gar nach Stammrücknahme im zeitlichen Ablauf von 2008 bis 2015 bei den Triebbruch durch das Heften. der Rebsorte Silvaner (n=131) Ferner wurde als Problem ein Diese wurde in die Auswertung durchschnittliche Triebzahl beim fast ausufernder, buschiger einbezogen. „Ausbrechlaub“ bewegte sich Wuchs ungleich langer Triebe aus Dort konnte bei der Bonitur im beim älteren Teil auf einem ver- dem Stammkopf beobachtet. Das Jahr 2015 eindrucksvoll der gleichsweise niedrigen Niveau machte die Arbeit langwierig und Rückgang der Triebfreudigkeit (durchschnittlich 2,5 Triebe unübersichtlich, da man beim an der Stammbasis im älteren [Pflanzjahr 1993] zu 4,0 Trieben Einflechten der Triebe in die Weinbergsteil abgelesen werden. [Pflanzjahr 2007]). Laubwand wegen der BruchgeWährend in der acht Jahre alten fahr sehr vorsichtig sein musste. Anlage der Anteil an Stöcken Einfluss eines starken Rückmit bodennahem Austrieb bei schnitts In einem weiteren Dennoch vermochte es dieser nahezu 100 % lag, betrug er im Versuch wurde der Einfluss starke Rückschnitt bis auf den älteren Weinbergsteil (22 Jahre eines Rückschnitts jeglichen Stamm, den Austrieb an der alt) lediglich 7,1 %. Auch die ein- und zweijährigen Holzes Stammbasis von 45 % (betriebsüblich) auf 62 % zu steigern. Um die Rate von 62 % Austrieb zu de speziell darauf optimiert, Kunden erreichen, ist jedoch ein hohes mit Obst- oder Weinbaubetrieben Geschick erforderlich. Ferner oder bei anderen Anwendungsbe- war ein Schutz der jungen Triebe reichen, die eine schmale Spurweite vor Wildverbiss erforderlich. erfordern, ein hohes Niveau an Kom- Die qualitative Bewertung, fort, Leistung, Hydraulikleistung und also die Frage, wieviele Triebe Wendigkeit zu bieten. Die Traktoren für einen Anschnitt tatsächlich der Serien 5GF, 5GN und 5GV sind geeignet sind, zeigte indes ein erhältlich mit einer offenen Fahrer- leicht verändertes Bild. So plattform oder einer neu gestalteten, lieferten 59 % der Stöcke mit breiten Kabine mit bester Sicht und starkem Rückschnitt eine aushöchstem Fahrkomfort. Darüber hi- reichend lange und ausgereifte naus stehen eine breite Auswahl an Bogrebe zum Anschnitt für das as Sortiment der John Deere Getriebevarianten, Zapfwellen- und Folgejahr. Bei der betriebsübliSpezialtraktoren der Serie 5G Hydraulikoptionen vom Einstiegs- bis chen Variante hingegen waren umfasst vier Baureihen mit 3,2-l- und zum Premium-Bereich zur Verfügung. es nur 13 %.
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Auch die Applikation von Cyanamid vermochte in diesen Fällen nicht die Triebfreudigkeit zu steigern, wenngleich dies beispielsweise im Bereich von Kordonarmen oder auch in anderen landwirtschaftlichen Kulturen möglich ist. Ein Rückschnitt jeglichen ein- und zweijährigen Holzes, also ein Rückschnitt bis auf den Rebstamm, vermochte die Menge der für den Anschnitt einer Fruchtrute geeigneten Stammaustriebe um ca. 46% zu steigern. Weitere Varianten sind in Erprobung. Um also an die nachgewiesenen Vorteile der Stammverjüngung wie Esca- Bekämpfung und Vitalisierung der Rebstöcke zu gelangen, sollte je nach Fall etwa um das 20. Standjahr der Anlage begonnen werden. Die vorliegenden Erkenntnisse sollten außerdem vor tief absetzenden Stockverjüngungen beim Rebschnitt nicht zurückscheuen lassen, auch wenn damit einmalig größere Sägeschnitte verbunden sind. l Arno Becker ist Experte in der Abteilung Weinbau und Oenologie des Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) Rheinhessen-Nahe-Hunsrück, Oppenheim, Deutschland.
IMPRESSUM HERAUSGEBER Klaus Orthaber EIGENTÜMER UND VERLEGER SPV Printmedien GmbH., Florianigasse 7/14, 1080 Wien CHEFREDAKTEUR Klaus Orthaber (orthaber@blickinsland.at) REDAKTION Ing. Bernhard Weber (weber@blickinsland.at), Stefan Nimmervoll (nimmervoll@blickinsland.at) ANZEIGENLEITUNG Prok. Doris Orthaber-Dättel (daettel@blickinsland.at) BÜROLEITUNG Alexander Smejkal (smejkal@blickinsland.at) ANZEIGEN VERKAUF Ines Rerecha (rerecha@blickinsland.at), Roman Kellermann (kellermann@blickinsland.at), Lisa Weidlinger (weidlinger@blickinsland.at), Sabrina Franz (franz@blickinsland.at) VERWALTUNG Stefanie Brenner (brenner@blickinsland.at) LESERSERVICE Monika Grill (grill@blickinsland. at), Markus Kumba (kumba@blickinsland.at), Beatrice Weinberger (weinberger@blickinsland.at), Jakub Szkraba (szkraba@blickinsland.at) REDAKTION UND ANZEIGENANNAHME Telefon 01/5812890, Fax 01/5812890-23, office@blickinsland.at FIRMENBUCHNUMMER FN 121 271 S. DVR 286 73 GRAFIK Ing. Eva-Christine Mühlberger (muehlberger@blickinsland.at), Gerald Mollay (mollay@blickinsland.at) HERSTELLUNG proprint.at GmbH., 8042 Graz, Telefon 0316/890791, office@proprint.at, www.proprint.at VERLAGSORT Florianigasse 7/14, 1080 Wien P.b.b., ZUL.-NR. 02Z033612M. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Unterlagen besteht keine Gewähr auf Veröffentlichung oder Rücksendung.
Foto: © Becker
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D
hen Trieben neu aufgebauten Weinbergen („Neustart-Methode“) nutzen zu können, sind zunächst frische Austriebe an der Stammbasis der Reben erforderlich. Vieles deutet jedoch daraufhin, dass, je älter die Reben werden, immer weniger schlafende Knospen um die Veredelungsstelle herum vorhanden sind, selbst bei ansonsten an der Stammbasis triebfreudigen Sorten.
KELLERTECHNIK 17
Filtration: Mostvorklärung steigert Weinqualität Kellertechnik Um Qualitätsschwankungen von Weinen durch jahrgangsbedingte Unterschiede bei der modernen Weinbereitung nicht dem Zufall zu überlassen, stehen dem Winzer verschiedene Verfahrensweisen zur Verfügung, die solche Unregelmäßigkeiten ausgleichen können. Von Bernhard Degünther, ein Filtrat entsteht, das sicher Thomas Jung und Fabian Schäfer unter einem Schleudertrubgehalt von 0,6 % gew. liegt. Durch den hohen Trubgehalt im eben der schonenden nicht vorgeklärten Most kommen Traubenverarbeitung nur der Vakuumdrehfilter oder wurde dem Thema Most- die Kammerfilterpresse (Hefefilvorklärung in den letzten beiden ter, Trubfilter) in Frage. Der VaJahrzehnten immer mehr Bedeu- kuum-Drehfilter ist hauptsächlich tung zugesprochen und verschie- in größeren Betrieben zu finden dene wissenschaftliche Arbeiten und der Einsatz wird wegen der haben gezeigt, dass die gründli- starken Mostoxidation und dem che und bewusste Mostvorklähohen Wartungsaufwand durch rung mit relativ wenig Aufwand viele bewegte Bauteile kritisch zur deutlichen Qualitätssteigediskutiert. Die auschließliche rung der produzierten Weine Vorklärung mit dem Trubfilter führen kann und damit einen wurde in den letzten Jahrzehnten Schlüsselprozess der modernen aufgrund der geringen Leistung Weinbereitung darstellt. und dem sehr blanken Most vor dem Beginn der Gärung eher als Ein Filtrationsverfahren ungeeignet eingestuft. Die Kamschafft Abhilfe Dem Winmerfilterpresse, die auch in kleizer bietet sich meist keine neren Betrieben häufig vorzufinanalytische Möglichkeit zur den ist, wurde traditionell für die Bestimmung der ResttrubgeHefefiltration eingesetzt. Um die halte. Außerdem schwanken Ausbeute der Sedimentation und die Resttrubgehalte der durch der Flotation zu steigern, stellt die herkömmlichen Vorklärver- die Trubverarbeitung heute den fahren erzeugten Moste unter größten Anwendungsbereich dar. Umständen sehr stark, sodass die Einstellung bestimmter Resttrub- Das VarioSan-Verfahren gehalte kaum möglich ist. Daher Aufgrund der Verbesserung der weisen Jung et. al. (2005) auf die Drainageeigenschaften des FilterMöglichkeit der Filtration der kuchens durch eine FilterhilfsmitGesamtmostmenge hin, wodurch telmischung aus Perliten und Cel-
N
Entwicklung der Trübung im Verlauf der Filtration lulose sowie der Einführung von offeneren monofilen Filtertüchern konnte die Trubverarbeitung deutlich optimiert werden, was sich besonders an der Verarbeitungsleistung und der Reinigbarkeit der Filtertücher erkennen lässt. Im VarioSan-Verfahren werden das Filterhilfsmittel VarioFluxx P sowie die monofilen eSan-Filtertücher angewendet. Das Verfahren sieht vor, dass das Filterhilfsmittel im Unfiltrattank suspendiert wird und unter ständigem Rühren in Schwebe gehalten und direkt
filtriert wird. Neben der Trubverarbeitung bietet das Verfahren weiteres Anwendungspotential im Bereich der Süßreservebereitung, der Vorklärung von vorzeitig angegorenen Mosten und natürlich auch für die Aufbereitung von kompletten Keltermosten. Praxisversuche Mostfiltration Durch praktische Versuche sowie im Rahmen von Laborversuchen wurde die Eignung des VarioSan-Verfahrens zur Verarbeitung von aufgerührten
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18 KELLERTECHNIK
Bezeichnung
Versuch
Enzymeinsatz Pektinase (h)
HV 1.1
Filterhilfsmitteldosage (g/hl)
Trübung Filtrattank (FNU)
18
253
175
40
23
322
229
7,5
53
438
287
6,5
16
282
216
8
53
526
345
5,5
89
564
339
12,5
300
61
254
205
3,5
500
23
249
202
7
700
16
294
231
5,5
Anströmgeschwindigkeit (l/m2*h)
0 Enzymversuche
HV 1.2
2
HV 1.3
700
700
5
HV 2.1
300 Dosageversuche
HV 2.2
16
500
HV 2.3
700
700
HV 3.1 HV 3.2
Durchschnittsleistung (l/m2h)
Durchschnittsleistung mit Reinigung (30 min) (l/m2*h)
Anströmversuche
16
500
HV 3.3
Erreichen des Maximaldrucks 10 bar nach x % der Gesamtlaufzeit
Tab. 1: Versuchsbedingungen Gesamtmostmengen geprüft. Um möglichst effektiv zu arbeiten und die Vorgehensweise für den Anwender trotzdem so einfach wie möglich zu gestalten, wurde auf die zeitaufwendige Sedimentation und die anschließende fraktionierte Verarbeitung von Überstand und Trub verzichtet. Ziel der Untersuchungen war es, charakteristische Eigenschaften und Voraussetzungen der Filtration als Vorklärverfahren für Most zu ermitteln. Zudem wurde mit einer Labor-Kammerfilterpresse die mögliche Ausbeute der Mostfiltration und Verblockungsneigung von multiund monofilen Filtertüchern im Vergleich getestet. Für die Herbstversuche kam eine Kammerfilterpresse von Schenk mit einer Kammerplattengröße von 470 mm x 470 mm zum Einsatz (33 Kammern, 11,2 m2 Filterfläche), die mit eSan-Filtertüchern bestückt war. Durch das optimierte Filterhilfsmittel und die monofilen Filtertücher bestand die Möglichkeit, mit höheren Anströmgeschwindigkei-
ten zu arbeiten, als die auf dem Schenk-Filter installierte Kolbenpumpe leisten könnte. Daher wurde eine stufenlos regelbare Exzenterschneckenpumpe (max. 20.000 l/h) eingesetzt, die mit einem zweistufigen gehärteten Rotor und einer halbautomatischen druckabhängigen Steuerung ausgestattet war. Diese wurde über einen Druckschlauch mit dem Filter verbunden. Das Filterhilfsmittel wurde in der Gesamtmostmenge suspendiert und durch ein leistungsstarkes Rührwerk permanent in Schwebe gehalten. Versuchsfragen wie notwendiger Enzymeinsatz, Filterhilfsmitteldosagen, Anströmgeschwindigkeit etc. wurden jeweils in Versuchsserien von je drei Varianten abgearbeitet. Die Versuche fanden in der BWG Wonnegau statt, sodass größere Mengen eines einheitlichen Mostes (6.000 l pro Variante) für die einzelnen Serien zur Verfügung standen. Insgesamt wurde über 30 Fil trationsprotokolle erstellt und ausgewertet. Jede der Filtrationen wurde mit einer bestimmten An-
7–10 Uhr
10 Uhr
15 Uhr
Maschinenlese und Pressen
6000 l Most liegen vor, Enzymierung für 5h
Mostfiltration mit Kammerfilterpresse (500 g/hl VarioFluxx P)
Tab. 2: Ablaufschema
strömgeschwindigkeit gestartet, und sobald der Maximaldruck von 10 bar erreicht war, wurde die Exzenterschneckenpumpe schrittweise bis auf die Minimaldrehzahl gedrosselt. Danach wurde die Filtration beendet. Versuchsergebnisse Tab. 1 zeigt eine Übersicht über die Versuchsbedingungen und Ergebnisse der Herbstversuche. Um den Druckanstieg mit einem Wert darzustellen, wird der Prozentsatz an der Gesamtfiltrationszeit berechnet, bei dem erstmalig der Maximaldruck von 10 bar erreicht wird. Die Durchschnittsleistung bezogen auf einen Quadratmeter Filterfläche wird zusätzlich mit einer Reinigungszeit von 30 Minuten zwischen den Filtrationen dargestellt.
Filter, obwohl die Filterkammern noch nicht gefüllt sind. Damit zeigt sich, dass eine Enzymierung unbedingt erforderlich ist. Schon eine Einwirkzeit von zwei Stunden führt zu einer über 20 % höheren Leistung. Die Enzymierungszeit ist dabei hauptsächlich abhängig vom Pektingehalt des Mostes und der Mosttemperatur, weshalb über die Dauer individuell entschieden werden muss.
Filterhilfsmitteldosage Die Ergebnisse der Dosageversuche (Tab. 1 ) zeigen eindeutig einen Leistungszuwachs mit steigendem Filterhilfsmitteleinsatz. Auch der Druck steigt speziell bei der Variante mit 700 g/hl deutlich langsamer an, weil die höhere Filterhilfsmitteldosage die Permeabilität des Filterkuchens verbessert. Bei der Variante mit Enzymierung Bei den Enzym 300 g/hl VarioFluxx P verblockt versuchen zeigt sich, dass die der Filter, nachdem der Trubraum Durchschnittsleistung mit der En- nur bis zur Hälfte gefüllt ist. zymierungszeit signifikant ansteigt Demnach sollte eine Mindestdound das bei einem sinkenden sage von 500 g/hl Filterhilfsmittel Druckniveau. Bei der Variante nicht unterschritten werden und ohne Enzymeinsatz verblockt der im Zweifel eher eine höhere Dosage gewählt werden, da die 17 Uhr Filterhilfsmittelkosten Filtrierbarkeit der Moste im Voraus meist schwer einzuschät5820 l Mostfiltrat 53,40 € zen ist. Die Mehrkosten zwischen stehen zur 500 und 700 g/hl VarioFluxx P Vergärung bereit betragen ohnehin nur 0,36 cent je Liter Most. Um dadurch verursachte häufige Entleerungs- und Reinigungspausen zu vermeiden,
KELLERTECHNIK 19
Laborversuche Im Rahmen von Filtrationsversuchen mit einer Miniaturkammerfilterpresse (39 cm2 Filterfläche) konnten durch zahlreiche Wiederholungsfiltrationen eines stummgeschwefelten Mostes weitere Erkenntnisse gewonnen werden. Dazu wurden insgesamt jeweils zwölf Filtrationen nach dem VarioSan-Verfahren mit einem neuen monofilen und einem alten multifilen Filtertuch durchgeführt und bei gleichbleibendem Durchfluss der Druck dokumentiert. Nach Filtrationsende wurde die Filtratausbeute berechnet. Zwischen den einzelnen Versuchen erfolgte eine einfache Reinigung mit dem Wasserstrahl. Im Gegensatz zu den Filtrationen mit dem monofilen Filtertuch zeigte sich bei dem multifilen Gewebe schon ab der zehnten Wiederholung ein steilerer Druckverlauf und damit eine zunehmende Verblockung des Filtertuches. Im multifilen Gewebe haben sich Trubstoffe festgesetzt, die sich
9
7000
8
6000
7
5000
6 5
4000
4
3000
3
2000
2
1000 0
Druck (bar)
Anströmgeschwindigkeit Die insgesamt verarbeitete Menge ist bei allen Versuchsvarianten nahezu gleich. Die Variante mit einer Anströmgeschwindigkeit von 700 l/m2/h zeigt dabei eine um 14 % höhere Durchschnittsleistung als die beiden anderen Varianten. Dabei muss allerdings berücksichtigt werden, dass durch die hohe Anströmgeschwindigkeit ein Großteil der Filtration auf einem sehr hohen Druckniveau verläuft. Dadurch wird das Material sehr stark beansprucht und außerdem ist ein höherer Energieverbrauch der Pumpe zu erwarten. Auch weil sich bei den geringeren Anströmgeschwindigkeiten keine ungleichmäßige Anschwemmung des Filterkuchens gezeigt hat, sollte daher eine Durchflussgeschwindigkeit von 500 l/m2/h nicht überschritten werden.
10
8000
Filtratmenge (l)
sollte das Volumen des Trubraumes der Kammerfilterpresse an die üblicherweise zu verarbeitenden Chargengrößen angepasst werden, sodass die Füllung des Trubraumes nicht den begrenzenden Faktor der Filtration darstellt.
1 0
10
20
30
40
50
60
70
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90
100
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0
Verarbeitungszeit (min) Filtratmenge 300g/hl FHM (l)
Filtratmenge 500 g/hl FHM (l)
Filtratmenge 700 g/hl FHM (l)
Druck 300 g/hl FHM (bar)
Druck 500 g/hl FHM (bar)
Druck 700 g/hl FHM (bar)
Abb: Filtratmengen und Druck mit dem Wasserstrahl nicht mehr entfernen lassen, sondern eine chemische Reinigung erfordern. Das offene Filtertuch und die gute Drainagewirkung des Filterhilfsmittels gewährleisten einen sehr trockenen Filterkuchen und bewirken eine hohe Mostausbeute, die im Durchschnitt bei 97 % liegt. Die Ausbeute kann mittels der Durchleitung von Druckluft nach Filtrationsende noch weiter erhöht werden. Filtrattrübung und Schleudertrubgehalte Mit durchschnittlich unter 15 NTU lässt sich durch die Mostfiltration eine sehr scharfe, jederzeit reproduzierbare Vorklärung auch ohne Voranschwemmung erzielen. Da die Messung des Schleudertrubgehaltes im Filtrat aufgrund des geringen Feststoffgehaltes nicht möglich war, kann davon ausgegangen werden, dass der Wert von 0,6 % vol. deutlich unterschritten wird. Dadurch wird eine Grundlage für die Herstellung reintöniger, sortenspezifischer Weine geschaffen. Einfluss auf die Gärung Die Befürchtungen von Gärstockungen aufgrund der blanken Moste ist durchaus berechtigt. Daher ist es wichtig durch gärfördende Maßnahmen solche Störungen zu vermeiden. Zum Beispiel zeigten Gärversuche mit filtrierten Mosten (5 NTU), dass eine Hefedosage von 20 g/hl Oenoferm-Freddo in Verbindung mit 35 g/hl VitaFerm (Hefenährstoff:
Diammoniumphosphat und Vichen auf den Tüchern aufbaut und tamin B1) ausreichen, um sicher das trübe Mostfiltrat zu Beginn trockene Weine zu produzieren. der Filtration nur einen geringen Anteil darstellt. Im Bezug auf die Zusammenfassung und Reinigbarkeit zeigte das monofile Erkenntnisse für die Praxis eSan-Filtertuch deutliche Vorteile Durch die Praxisversuche konnte und weist auch nach zahlreichen gezeigt werden, dass für eine Filtrationen keine Verblockungswirtschaftliche Filtration eine neigung auf. Enzymierung mit pektolytischen Präparaten unbedingt erforderlich Fazit Die Filtration einer Geist. Das Suspendieren des Filtersamtmostmenge mit Hilfe einer hilfsmittels im Unfiltrattank nach Kammerfilterpresse stellt damit dem VarioSan-Verfahren stellt ein schlagkräftiges Verfahren für sich als einfacher, kostengünstiger die Mostvorklärung dar, mit dem und leistungsfähiger heraus, als die Einstellung von konstanten die fraktionierte Verarbeitung Trubgehalten vor der Gärung bei von Überstand und Sedimentaeiner sehr hohen Mostausbeute tionstrub. Dabei muss unbedingt ermöglicht wird. Somit kann bis auf eine sichere Homogenisiezum Nachmittag des Lesetages rung des Filterhilfsmittels im ein gärbereiter Most erzeugt Most geachtet werden. Bei einer werden, ohne dass ein weiterer Filterhilfsmitteldosage von 700 g/ Arbeitsschritt zur Trubverarbeihl VarioFluxx P kann somit eine tung erforderlich ist. Dadurch durchschnittliche Stundenleistung kann der benötigte Tankraum sovon bis zu 550 l/m2/h erreicht wie das Risiko mikrobiologischer werden, wobei die FilterhilfsProbleme reduziert werden. Die mittelkosten je Liter Mostfiltrat erzeugten festen Trubkuchen bei 1,25 Cent liegen. Die dazu können leicht transportiert und notwendige externe Pumpe kann landbaulich verwertet werden. zusätzlich für alle anderen AnDurch den hohen Klärgrad des wendungen im Keller eingesetzt Mostes sind besonders im Falle werden und ist keine ausschließli- der Kaltvergärung Gärstörunche Investition für die Herbstsai- gen zu erwarten. Gärfördernde son. Damit liegt die Filtrattrübung Maßnahmen wie der Einsatz von durchschnittlich unter 15 NTU, Hefenährstoffen und erhöhten was einer sehr scharfen und Reinzuchthefedosagen sowie gleichmäßigen Vorklärung auch eine gute Gärüberwachung sind bei wechselnden Mostqualitäten daher zu empfehlen. l entspricht. Diese hohe Trübungsreduzierung wird trotz fehlender Bernhard Degünther, DienstleistungszenVoranschwemmung und ohne das trum Ländlicher Raum (DLR) Rheinhessen-Nahe-Hunsrück, Oppenheim, (D) Anfahren im Kreislauf erreicht, Thomas Jung, Fabian Schäfer, Erbslöh, da sich sehr schnell ein FilterkuGeisenheim (D).
20 OBSTVERWERTUNG
Obstsäfte bester Qualität erzeugen Verwertung Wie man Obst nicht nur verwertet, sondern auf hohem Niveau zu Saft verarbeitet, erklärt LK-Experte ANDREAS ENNSER im folgenden Beitrag am Beispiel von Äpfel und Birnen.
F
ür das jeweilige, zu produzierende Produkt sollte man immer die dafür geeigneten Sorten verwenden, zum Beispiel wählt man für ein mildes, weiches Produkt keine säurebetonten Früchte, obwohl diese für ein anderes Produkt sehr gut geeignet wären.
gen nicht, kämpft man bei der Verarbeitung immer wieder mit Problemen. Zum Beispiel enthalten unreife Früchte noch viel Stärke. Sie verursacht einen höheren pH-Wert. Dieser pH-Wert schafft ein Milieu, das unerwünschte Mikroorganismen bevorzugen. Diese können die Produktqualität, zum Beispiel Nur reife Früchte Wichtig bei Geschmack und Geruch, sind die optimale Reife, die negativ beeinflussen. Der Fruchtausfärbung sowie der höhere Stärkegehalt bedingt Zucker- und Säuregehalt. Erfüllt einen geringeren Zuckergehalt. das Obst eine dieser Bedingun- Aber gerade Zucker spielt beim
Fruchtsaft für die Aromaentfaltung und das Mundgefühl eine große Rolle. pH-Wert als Qualitätsschlüssel Der pH-Wert gesunder und frischer Früchte liegt zwischen 3,0 und 3,4. Dieser kann einfach mittels pH-Meter oder mit pH- Streifen festgestellt werden. Der pH-Wert eignet sich auch zur Feststellung des Reifegrades der Frucht. In diesem Bereich fühlen sich unerwünschte Bakterien und Mikroorganismen nicht wohl.
„Direktsäfte“, reine Presssäfte aus Früchten, die durch Pasteurisieren haltbar gemacht werden. Sie werden in Flaschen abgefüllt oder nach einer Hochkurzzeiterhitzung in großen Stahltanks zwischengelagert.
Sauberkeit sollte im lebensmittelproduzierenden Bereich ohnehin oberste Priorität haben. Jegliche Unsauberkeiten bringen in den darauffolgenden Arbeitsschritten Schwierigkeiten. Das kann weniger oder fehlerhafter Geschmack sein oder im Extremfall auch die Haltbarkeit des Produktes negativ beeinflussen.
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Kontrolliert nachreifen Es kann vorkommen, dass aufgrund des Wetters oder wegen Arbeitsspitzen die Obsternte um einige Tage vorverlegt werden muss. In diesem Fall kann man dafür geeignete Sorten auch einmal kurz einige Tage nachreifen lassen. Dabei muss man das Obst immer wieder kontrollieren. Solche Maßnahmen verlangen Fingerspitzengefühl, Sorteneignung und auch technische Voraussetzungen, wie dafür geeignete Erntebehältnisse, Kühlmöglichkeiten und dergleichen. All diese Parameter sind Voraussetzung, um einen optimalen Ausgangspunkt für die Produktion eines aromatischen Saftes zu schaffen. Pasteurisierte Direktsäfte Bei den bäuerlichen Säften handelt es sich meist um
Foto: © Fotolia – tunedin
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OBSTVERWERTUNG 21
Apfelsaft naturtrüb Mit einer Obstmühle, zum Beispiel einer Rätzmühle, zerkleinert man das Obst. Beim Zerkleinern und Maischen ist es wichtig, dass der Großteil der Fruchtzellen „aufgerissen“ wird, damit der Saft für eine hohe Ausbeute gut austreten kann. Jedoch sollte man das Obst nicht so weit zerkleinern, dass keine Struktur mehr vorhanden ist.
Hochkurzzeiterhitzen erhält stabile Trübung Hochkurzzeit erhitzen mit zirka 80–85°C ist bei der Produktion naturtrüber Säfte die Basis für eine stabile Trübung. Pektine sind für die Trubstabilität verantwortlich. Die thermolabilen Trubstoffe trennt man von den stabilen, indem man den Trub absetzen lässt. Zentrifugieren kann ebenfalls labilen von stabilen Trub trennen, Entsaften und Pressen je nach Umdrehungen und VerOhne Struktur im Pressgut weildauer. Zusätzlich erhält man kann der Saft schlecht aus dem einen gleichmäßigeren, feineren Presskuchen abfließen und Trub. Das ist allerdings eine sehr die Ausbeute verringert sich. kostenintensive Variante. Außerdem kann die Maische bei den Saft-Ausflussöffnungen Pasteurisieren macht haltbar der Presstrommel ausfahren, Danach wird durch Pasteurisiezum Beispiel bei Horizontalren bei zirka 85°C der trub pressen. stabile Saft in Flaschen gefüllt. Die heißen Flaschen sollten Ascorbinsäure schützt vor möglichst rasch wieder auf unter Braunfärbung Als Oxidations- 30°C rückgekühlt werden, um schutz kann man L-Ascorbinnegative Geschmacksverändesäure zugeben. Obstsäfte sind rungen zu unterbinden. kurz nach dem Pressen hell bis gelblich. Aufgrund enthalApfelsaft blank Für klaren tener Phenole oder überreifen Apfelsaft zerkleinert und presst Obstes färben solche Säfte man das Obst und gibt Oxidatirasch auf bernsteinfarben um. onsschutz dazu, wie bei naturDie Intensität dieser Bräunung trübem Saft. Danach setzt man hängt vom pH-Wert, vom Säu- Enzyme zu, die den Abbau des regehalt, von der Temperatur Pektins, der Kittsubstanz des und dem Luftzutritt ab. Um die Apfelgerüstes, beschleunigen. Bräunung zu verhindern, kann Dadurch sinken die Trubpartikel man dem Saft L-Ascorbinsäure, rascher zu Boden. Das Enzym bei Apfel- und Birnensaft zwi- kann man schon der Maische schen 150 und 200 Milligramm zusetzen, wobei auf eine gleichpro Liter, zusetzen. Dieser mäßige Verteilung zu achten ist. Schritt folgt meist direkt nach Das Enzym kann man auch dem dem Pressen. Die Farbe des Saft beimengen. Saftes hellt sich auf. Eine Zugabe muss man auf dem Etikett Klärschönung Klärschönung deklarieren. geschieht mittels Bentonit und
Gelatine, auch Kieselsol ist möglich, damit keine Gelatine im Saft bleibt. Bezüglich der beizumengenden Mengen sollte man ein Labor aufsuchen oder selbst Vorproben anstellen. Faustzahlen sind hier fehl am Platz, da das Obst jedes Jahr andere Inhaltsstoffe einlagert. Auch der Reifegrad spielt eine wichtige Rolle. Insbesondere Birnensaft kann man schwer einschätzen. Manches Mal kann es
aber auch sein, dass die Bentonitschönung alleine „zieht“ und schon ausreicht, zum Beispiel bei Apfelsaft. Danach lässt man den Schönungstrub absetzen, zieht den klaren Saft ab, filtriert, pasteurisiert, füllt den Saft in Flaschen ab und etikettiert sie. l Ing. Andreas Ennser ist Obstbauberater in der Landwirtschaftskammer Nieder österreich.
In den vergangenen Jahrzehnten haben wir achsenlose Spiralförderanlagen geplant, konstruiert und gebaut zum Transport von verschiedensten Fördermedien. Beispielsweise: Förderer für Wein- und Obsttrester, Maische, Trauben, Kämme (Rappen), Äpfel, Mostobst, etc. Bei den Anlagenauslegungen werden sowohl die Wünsche des Kunden, als auch die wirtschaftlichen Anforderungen berücksichtigt. Unser Lieferprogramm umfasst: • flexible & starre Förderspiralen (in Edelstahl und Stahl) • Transport von / zu den Pressen / Vorratstanks, Eindosieren von Zucker oder Trockeneis sowie Be- und Entladen von Anhängern, LKWs, Behälter • Maische-Drehsieb-Entsafter (Separieranlage) • ergänzende Ausrüstung, wie Trichter, Gossen, Rührwerk In unseren Zielbranchen transportieren wir mittlerweile mehr als 3000 verschiedene Fördergüter von 0,03 bis 400 mm Länge mit Förderleistungen bis zu 600 m³/Std. Unser stetiges Streben, technische Details unserer Sonderlösungen neu aufzubereiten und zu standardisieren, schafft innovative Produkte und bietet Ihnen eine Vielzahl an neuen Möglichkeiten und Perspektiven. Nutzen auch Sie unser umfassendes Wissen im Bereich der Fördertechnik und profitieren auch Sie von unserer umfangreichen Erfahrung. Besuchen Sie unsere Homepage www.wildfellner.at Verschaffen Sie sich einen Eindruck von unseren realisierten Förderanlagen. Wildfellner optimale Fördertechnik, A-4611 Buchkirchen AUSTRIA, office@wildfellner.at, T: +43/(0)7242/28110-0
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22 FIRMEN BERICHTEN
Fachmesse und Weinbaukongress Fachdiskussionen Wein, Saft und Sonderkulturen stehen von 27. bis 30. November in Stuttgart im Mittelpunkt: Angebotsschwerpunkte auf der internationalen Technikmesse INTERVITIS INTERFRUCTA HORTITECHNICA sind Anbau- und Erntetechnologie, Verarbeitung und Prozesssteuerung sowie Abfüll- und Verpackungstechnologie.
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Neapel, weltweit renommierter Önologe und Vorsitzender der Önologie-Kommission der OIV, wird zur Eröffnung sprechen.
Neue Erkenntnisse der Önologie Die Tagung Önologie bietet einen umfassenden Überblick über die neuesten Erkenntnisse der Forschung. Im Fokus der Präsentationen liegt der Einfluss des Klimawandels und der Globalisierung auf die Kellerwirtschaft. Darüber hinaus wird ein umfassendes Themenangebot behandelt: Vom Alkoholmanagement über die Aromen-Migration bis hin zur Druckwechseltechnologie und Petrolnote. Vertreter bekannter Lehr- und Forschungszentren – darunter aus Aidelaide, Bernkastel, Geisenheim, Laimburg, Neapel, Neustadt, Stuttgart und Veitshöchheim – werden ihr Know-how präsentieren. Die Tagung kann mit einem ganz besonderen Keynote-Speaker aufwarten: Luigi Moio aus
Weitere vielfältige Tagungsthemen Auch den biologischen und konventionellen Weinbau sowie die Mikrobiologie und Analytik sind im Fokus des 62. Deutschen Weinbaukongresses. Klaus Töpfer, ehemaliger Bundesumweltminister, spricht am 28. November über den Einfluss des Klimawandels auf den Anbau von Wein. Der Entschlüsselung der chemischen Geruchsund Geschmackssignaturen von Rotwein widmet sich Thomas Hofmann, Professor für Lebensmittelchemie und molekulare Sensorik, in seinem Vortrag auf der Tagung zur Mikrobiologie und Analytik am 30. November. Angesichts der immer häufiger auftretenden Trockenperioden beschäftigt sich die Vortragsreihe „Ökologischer Weinbau“ insbesondere mit der Begrünung und Wasserversorgung, ebenfalls am 30. November. Felix Prinz zu Löwenstein, Vorsitzender des Bunds Ökologische Lebensmittelwirtschaft, beleuchtet dabei die Verbindung zwischen Globalisierung und Landwirtschaft. l INFORMATION: www.messe-stuttgart.de/ivifho/
nter dem Leitthema „Zukunft authentisch und innovativ gestalten – Klimawandel und Globalisierung meistern“ präsentiert der 62. Deutsche Weinbaukongress vom 27. bis 30. November aktuelle Themen der Weinbranche in Stuttgart. Mit dabei: hochkarätige Redner wie Trendforscher Peter Wippermann und Luigi Moio, Vorsitzender der Önologie-Kommission der Internationalen Organisation für Rebe und Wein (OIV).
Besuchen Sie uns auf der expoSE in KA, dm/B21 am 16.+17.11. und Intervitis in S, Halle 1/Stand 57 vom 27.–30.11.
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Deschberger | Neuheit: Berti E-Trail
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eu im umfangreichen Berti Mulcherprogramm ist der sehr massive funkferngesteuerte Geräteträger Berti E-Trail mit einem extrem robus-
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voran | So kommt der Apfel in die Flasche
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FIRMEN BERICHTEN 23
Schalko | baut bei Sattler aus!
Lindner | Lintrac für Weinbau-Profis
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ie minimal mögliche Außenbreite beträgt 160 Zentimeter, der Wendekreis liegt bei 7,6 Meter. Die Kabine mit speziellem Kraftstofftank hat Lindner extra für den Weinbau entwickelt. Seit dem Vorjahr bietet der Tiroler Landmaschinenspezialist Lindner seinen Lintrac auch in der Weinbau-Version an. Der Lintrac ist der erste stufenlose Standardtraktor mit mitlenkender Hinterachse. Mit einer minimal möglichen Außenbreite von 160 Zentimeter ist der Lintrac für Plantagen und Weingärten maßgeschneidert. Vor allem in der 1,35 Meter- und der 1,5 Meter-Spur erreicht der Lintrac mit Hilfe der mitlenkenden Hinterachse überdurchschnittliche Wendigkeit. Der Wendekreis reduziert sich dadurch um bis zu zwei Meter auf 7,6 Meter. So kann meist ohne Reversieren in die übernächste Plantagenreihe gefahren werden, die Grasnarbe wird geschont. Extra für den Weinbau entwickelt wurde die Kabine mit speziellem Kraftstofftank. Die Seitenanbauplatte ermöglicht die einfache Montage von Stockräumgeräten. Die Hydraulik kann vom Cockpit aus per Joystick bedient werden. Insgesamt stehen 12 seitliche Hydraulikanschlüsse zur Verfügung. Angetrieben wird der Weinbau-Lintrac von einem Perkins-Turbo (4-Zylinder), der 102 PS/420 Nm leistet. Das stufenlose Getriebe kommt von ZF Steyr. Hopfen-Bauern bekommen den Lintrac optional mit dem Auspuff nach unten. Das Familienunternehmen Lindner, das in diesem Jahr sein 70-jähriges Bestehen feiert, produziert im Werk im Tiroler Kundl neben dem Lintrac Traktoren der Marke Geotrac und Unitrac-Transporter. 221 Mitarbeiter werden beschäftigt. INFORMATION: www.lindner-traktoren.at
Abdichtungen | von Güllelagunen
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ngeboten werden unter anderem Kunststoff-Abdichtungen für Güllelagunen, Speicherteiche, Biotope, Pools, Flachdächer; Sanierung von A ltgüllegruben und Abdichtungen für Regenwasserbehälter. Und aufg rund langjähriger Erfahrung kennt Fa. Fuchs die Vorteile von Kunst stoffabdichtungen, die in jeder Größe angeboten werden, ganz genau: Zunächst ist Kunststoff die preisgünstigste Variante, dazu kommt der rasche Einbau, bei Bedarf sind auch ein Rückbau oder eine Erweiterung jederzeit möglich. INFORMATION: Manfred Fuchs, Tel.: 0664/223 45 53, 03334/31 66, manfred.fuchs@fuchs-abdichtungen.at, www.fuchs-abdichtungen.at
U
m den Weinverkauf für Kunden optimal zu gestalten, bietet Familie Sattler aus Jois auch die Möglichkeit der Übernächtigung an. Ein bestehendes Gebäude wurde zur Hotel/Pension umgebaut und mit fünf Gästezimmern und zwei Appartments ausgestattet. Die Schalko Tischlerei KG, Spezialist für derartige Vorhaben, wurde mit der Planung und Produktion der Einrichtung beauftragt. „Verlässlichkeit und Handschlagqualität sind in heutiger Zeit schwer zu finden, darum habe ich mich für das Waldviertler Unternehmen entschieden. Außerdem stellen von Hand gefertigte Möbel in optimaler Qualität einen Mehrwert dar“, sagt Dietmar Sattler. Sie haben ein ähnliches Vorhaben? Fragen Sie an! INFORMATION: www.schalko.at
Wildfellner | bietet Sonder lösungen
Kirchner | Experte für Sonderkulturen
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undenindividuelle Lösungen – ein Merkmal des bekannten Landtechnikunternehmens aus NÖ. Vor allem im Wein- und Obstbau sind innovative Produkte gefragt, und hier bietet Kirchner eine perfekt abgestimmte Modellpalette im Bereich Gülle-, Streu- und Mulchtechnik. „Wir haben uns schon immer auf die speziellen Anforderungen im Sonderkulturenbereich fokussiert. Wir nutzen die Technologie aus der Großtechnik genauso bei der Technik für Wein- und Obstgärten, und das zeichnet uns aus“, erklärt GF Roman Engelbrecht. INFORMATION: www.kirchner.global
branchen transportieren wir mittlerweile mehr als 3.000 verschiedene Fördergüter von 0,03 bis 400 mm Länge mit einer Förderleistung bis zu 600 m³/Std. INFORMATION: Wildfellner GmbH, Tel: 0 72 42 / 28 110-0 Fax-Dw: 57 mail: office@wildfellner.at www.wildfellner.at
A
ls Spezialist für fördertechnische Sonderlösungen realisiert Wildfellner sowohl horizontale als auch senkrechte Transportwege. Unser Lieferprogramm umfasst flexible und starre Förderspiralen (in Edelstahl und Stahl); Transport von/zu den Pressen/Vorratstanks, Eind osieren von Zucker oder Trocken eis sowie Be- und Entladen von Anhängern, LKWs, Behältern; Maische-DrehsiebEntsafter (Separieranlage) und ergänzende Ausrüstung, wie Trichter, Gossen, Rührwerk. In unseren Ziel-
Austro Diesel | MF 3600 kann noch mehr
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assey Ferguson hat sowohl die Standard- als auch die Spezialmodelle der Baureihe MF 3600 neu überarbeitet. Die neuen MF 3600er punkten mit aktueller Massey Ferguson-Optik und gleichzeitig mit einer Reihe von neuen Funktionen, die speziell entwickelt wurden, um den Bedürfnissen und Anforderungen von Winzern noch besser gerecht zu werden. Die Standardtraktoren von 76 bis 102 PS sind bei Viehzucht- und Mischbetrieben äußerst beliebt. Die Spezialmodelle haben sich besonders in Wein- und Obstbaubetrieben sowie im Gemüsebau und in Sonderkulturen bestens bewährt. Die erhöhte Hubkraft von 3 Tonnen ist auch für die Spezialmodelle V/S/F/GE verfügbar, wodurch die Traktoren für eine noch größere Anzahl an Arbeitsgeräten eingesetzt werden können. Durch den neu konstruierten Vorderachsträger bei den Spezialmodellen V/S/F/GE wurde der Lenkeinschlag erheblich verbessert. Zum Beispiel beim Modell MF 3600 GE auf 40,5 Grad, wodurch das Wenden in Polytunneln, engen Weinkulturen und schmalen Obstplantagen erleichtert wird. Die gesamte Baureihe ist jetzt mit einem Batteriehauptschalter ausgestattet, welcher sich am Heck des Traktors befindet. INFORMATION: Austro Diesel GmbH Tel.: 01/70 120, www.austrodiesel.at
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Der Beste am Berg