02/18 Geflügelprofi

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THEMA 1

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TIERWOHL 3

Österreich ist Vorreiter Ausgestaltete Käfige Seit dem Jahr 2012 sind alle Käfiganlagen in der EU auf alternative Haltungsformen umzustellen. Ab 2020 gilt in Österreich ein absolutes Verbot jeglicher Käfighaltung.

D

er ausgestaltete ­Käfig bietet mindestens 750 cm² Käfigfläche pro Henne, davon müssen 600 cm² nutzbare Fläche sein, und der gesamte Käfig darf nicht kleiner als 2.000 cm² sein. Die Käfig­ höhe muss mindestens 45 cm ­betragen. Österreich spielte in der Ent­ scheidung gegen die Käfighaltung eine Vorreiterrolle. Im Jahr 2004 wurde bereits der Verzicht auf herkömmliche Käfighaltung bei Legehennen beschlossen. Nach einer Übergangsfrist müssen seit 2009 Legehühner in alternativen Haltungsformen oder ausgestal­ teten Käfigen gehalten werden. Auch hier ist Österreich eines der ersten EU-Länder, welches auf die Haltung in ausgestalteten Käfigen verzichtet. In Österreich gibt es rund 6,7 Millionen Legehennen, davon 66 Prozent in Bodenhaltung, 22 Prozent in Freilandhaltung und 11 Prozent in Bio-Freiland­ haltung. Aktuell werden noch rund 1 Prozent der Hennen in ausgestalteten Käfigen gehalten. Frischeier aus Käfighaltung gibt es in Supermärkten keine mehr. Allerdings ist der Import von Käfigeiern erlaubt, diese werden in der Gastronomie und in der

verarbeitenden Industrie verwen­ det. Weltweit gesehen, werden etwa 95 bis 98 Prozent der Eier in Käfighaltungen produziert. Aber auch in den USA mit 84 Prozent der Legehennen in Käfigen ist ein Trend in Richtung „Non-cage“ zu erkennen. Das Ziel der „United Egg Producers“ ist der Anstieg der käfigfreien Haltung auf 75 Prozent bis 2025. US-amerikanische Käfig­eier gelangen vorwiegend in Form von Volleipulver auf den europä­ ischen Markt. Nach wie vor werden in der EU etwa 56 Prozent aller Legehühner in sogenannten ausgestalteten Käfigen gehalten. Bodenhaltung (26 Prozent) und Freilandhaltung (14 Prozent) findet man vorran­ gig in Ländern wie Österreich, Schweden, Deutschland und den Niederlanden. Eine wichtige Rolle spielt Freilandhaltung in Irland und dem Vereinigten Königreich. In Deutschland dominiert die Boden­haltung mit 62 Prozent. Noch leben etwa 12 Prozent der Legehühner in ausgestalteten Käfi­ gen. Deutschland hat den Ausstieg aus der Käfighaltung bis 2025 beschlossen. W Quelle: AMA

IMPRESSUM & OFFENLEGUNG HERAUSGEBER Klaus Orthaber EIGENTÜMER UND VERLEGER SPV Printmedien GmbH., Florianigasse 7/14, 1080 Wien CHEFREDAKTEUR Klaus Orthaber (orthaber@blickinsland.at) ­REDAKTION Ing. Bernhard Weber (weber@blickinsland.at), Stefan Nimmervoll (nimmervoll@ blickinsland.at) ANZEIGENLEITUNG Prok. Doris Orthaber-Dättel (daettel@blickinsland.at) BÜRO­LEITUNG Alexander Smejkal (smejkal@blickinsland.at) ANZEIGENVERKAUF Julia Huscsava (huscsava@blickinsland.at), Katharina Preis (preis@blickinsland.at), Jessica Winter (winter@ blickinsland.at) VERWALTUNG Stefanie Brenner (brenner@blickinsland.at) ­REDAKTION UND ANZEIGENANNAHME Tel.: 01/5812890, Fax: 01/5812890-23, office@blickinsland.at FIRMEN­ BUCHNUMMER FN 121 271 S. DVR 286 73 G ­ RAFIK Gerald Mollay (mollay@blickinsland. at), Cornelia Mitter (mitter@blickinsland.at) HERSTELLUNG proprint.at GmbH., 8042 Graz, Tel.: 0316/890791, office@proprint.at, www.proprint.at VERLAGSORT Florianigasse 7/14, 1080 Wien P.b.b., ZUL.-NR. 02Z033612M. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Unterlagen besteht keine Gewähr auf Veröffentlichung oder Rücksendung. O ­ FFENLEGUNG gemäß Mediengesetz § 25: ­Verleger: SPV Printmedien GmbH., Firmensitz: Florianigasse 7/14, 1080 Wien. Geschäftsführung: Klaus Orthaber, Gesellschafter: Klaus Orthaber. ­Erklärung über die grundlegende Richtung gemäß Mediengesetz § 25 (4): Österreichisches Fachmagazin für Landwirte, Studierende und an der Geflügelhaltung Interessierte.


4 FÜTTERUNG

Wovon das Eigewicht beeinflusst wird Qualität Die Eigröße ist von unzähligen Parametern abhängig, wobei die Genetik und das Alter der Legehennen sicherlich den maßgeblichsten Einfluss darstellen.

T

rotzdem gibt es viele Möglichkeiten für jeden Legehennenhalter, das Ei­ gewicht in den unterschiedlichs­ ten Anforderungen anzupassen. Es macht nämlich einen großen Unterschied, ob jemand seine Legehennen im Jahresrhythmus oder im 14-Monatsrhythmus hält. Oder ein Landwirt benötigt für die Direktvermarktung eine bestimmte Gewichtsklasse, die von den Kunden bevorzugt wird. Aufzucht, Lichtprogramme und Tiergewichte Selbst­ verständlich kann die Genetik nicht ausgetrickst werden. Doch bereits in der Aufzucht werden mit unterschiedlichen Lichtpro­ grammen und den Tiergewichten Legehennen müssen rasch nach dem Umstallen mit dem Eierle­ der Junghennen zu div. Lebens­ abschnitten die ersten Grund­ gen beginnen und sollen zudem steine für kleinere oder größere sofort große Eier legen. Grund­ Eier gelegt. Zudem kann bereits voraussetzungen dafür sind in den ersten Wochen der Auf­ beste Uniformität und optimales Körpergewicht der Junghennen zucht der spätere Legebeginn, in der 6. bis 8. Lebenswoche ob die Herde große oder kleine während der Aufzuchtphase Eier legt, mitbestimmt werden. sowie beim Umstallen der lege­ Für all jene Legehennenhalter, welche einen Jahresrhythmus reifen Junghennen. In weiterer gewählt haben, spielt dies eine Folge müssen beim Legehennen­ maßgebliche Rolle. Denn die halter ständig die Tiergewichte

feranten beginnt man mit einem Vorlegefutter (nicht mehr als 800 bis 1000 Gramm), gefolgt vom Legestarter usw., bis hin zu dem mit Calcium angerei­ cherten Futter gegen Ende der Produktionsperiode. Um nun die Eigröße zu steigern, bedarf es vor allem zu Legebeginn einer optimalen Versorgung mit der Aminosäure Methionin. Die Bedarfswerte liegen hier über 0,40 Prozent, bei niedriger Fut­ teraufnahme auch um einiges höher. Eine weitere Rolle spie­ len die eingesetzten Futterfette. Linolsäure und Linolensäure bewirken eine Steigerung beim Eigewicht, auch hier sollten zu Legebeginn Werte von min­ desten 2 Prozent im Legehen­ nenfutter angestrebt werden. Besonders geeignet sind hierfür Sonnenblumen- und Sojaöle. und die Eigewichte ermittelt Untersuchungen belegen Fol­ werden. Denn Lichtprogramme sind auf längere Sicht nur dann gendes: „Bei einer Steigerung wirksam, wenn das Körper­ des Linolgehaltes von 1,4 Pro­ gewicht im Sollbereich oder zent auf 2,4 Prozent im Futter darüber liegt. erhöht sich das Eigewicht um 1,7 Gramm und mehr. Bei all Futterrezeptur den Bedürfnis­ diesen Möglichkeiten muss sen der Legehenne anpassen immer höchstes Augenmerk auf die Ausgewogenheit der gesam­ Eine Phasenfütterung ist die Grundvoraussetzung für jeden ten Rezeptur gelegt werden, um Leghennenhalter. Nach Abstim­ den Stoffwechsel der Legehen­ mung mit dem Junghennenlie­ nen nicht zu strapazieren.

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VON ANTON KOLLER


FIRMEN BERICHTEN 5

„Junghennenaufzucht funktioniert picobello“

A

lexander Putzenbacher ist ge­ lernter Tischler. Im vergange­ nen Jahr fragten seine Eltern, die einen traditionsreichen Mutterkuh­ betrieb betrieben, ob er nicht den Hof übernehmen wolle – sie wür­ den sich gerne zur Ruhe setzen. „Das Timing hat gepasst, es war Zeit, sesshaft zu werden“, erzählt Putzenbacher. Und so ließ er sich zum land- und forstwirtschaftlichen Facharbeiter ausbilden und über­ nahm den Hof im Juli 2017. Technik, Küken und Futter von Schropper „Die Mutterkuhhaltung ist zeit- und maschinenintensiv und vielen Risiken ausgesetzt. Ich woll­ te auf eine moderne Landwirtschaft umsatteln“, sagt der engagierte Land­ wirt. „Daher habe ich mich bei der

Bauernkammer beraten lassen und alles durchgerechnet.“ Wichtig war ihm, dass er den Betrieb alleine oder maximal zu zweit führen kann. Die Lösung: Zusätzlich zu seinen Kühen ließ Putzenbacher einen Stall für die Junghennenaufzucht bauen. Mit klei­ nen Brötchen gab er sich jedoch nicht zufrieden – knapp 38.000 Junghen­ nen finden in dem neuen Stall Platz. Die Firma Schropper liefert Eintage­ küken sowie Futter und sorgt für die

tierärztliche Betreuung. Nach 18 Wo­ chen werden „fertige“ Legehennen ausgeliefert. „Die Zusammenarbeit mit der Firma Schropper war von Anfang an eine positive und fruchtbare. Was Kompe­ tenz und Zuverlässigkeit anbelangt, ist mein Partner unschlagbar“, ist der Landwirt glücklich über seinen Ko­ operationspartner. „Die Beratung – schon vor der Planeinreichung – war

sehr hilfreich, der Umgang mit Fragen und Problemen ist professionell. Auch alles, was wir per Handschlag verein­ bart haben, hatte Hand und Fuß und funktionierte picobello.“ Durch die Zusammenarbeit mit Schropper habe er alle Risikofaktoren ausgegliedert, sein Einkommen sei planbar und auf lange Zeit gesichert. „Ich würde diese Entscheidung – auch wenn ein wenig Mut zu großen Investitionssummen gehört – jederzeit wieder fällen. Ehr­ lich gestanden verstehe ich gar nicht, warum das nicht mehr Landwirte machen. Selbst für Quereinsteiger ist die Junghennenaufzucht mit einem Partner wie der Firma Schropper eine tolle Sache“, sagt Putzenbacher ab­ schließend. INFORMATION: www.schropper.at

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So lautet das Urteil von Landwirt Alexander Putzenbacher über seinen neuen Junghennenstall. Seine Bedingungen wurden erfüllt, der Investitionsaufwand ist bewältigbar und das Einkommen sicher. Als Vertragspartner der Firma Schropper ist er auf einem guten Weg der Modernisierung seines Betriebes.


6 FÜTTERUNG/HALTUNG Stalltemperaturen und Jah­ reszeiten Legehennen fühlen sich am wohlsten bei einer Umgebungstemperatur von 20° C. Bei Temperaturen bis zu 25° C sinkt auch sofort die tägliche Futteraufnahme um bis zu 14 Gramm, meist noch ohne Folgen für das Eigewicht und die tägliche Legeleistung. Je­ doch verlieren die Legehennen bereits an Körpergewicht. Bei Stalltemperaturen bis zu 30° C ist bereits eine verminderte Futteraufnahme von 23 Gramm je Tier und Tag gegeben, was sich nun auch mit einem Rück­ gang des Eigewichtes um ca. 0,4 Gramm widerspiegelt. Steigen die Stalltemperatu­ ren auf über 30° C, sinkt das Eigewicht weiter, und ab diesen Temperaturen verringert sich auch die tägliche Eierstückzahl der Herde. Wichtig ist es, bei solchen Hitzeperioden das vorgelegte Futter der Tiere auf eine verringerte Futteraufnah­ me abzustimmen, zusätzliches Animieren der Legehennen

zur Futteraufnahme durch eine gute grobe Futterstruk­ tur, mehrmaliges Starten der Fütterungseinrichtungen und Anpassung der Rezeptur auf diese verringerte Futterauf­ nahme. Auch div. technische Einrichtungen zur Kühlung der Stalleinheiten tragen hier viel zum Wohlbefinden und dem Halten des Leistungsniveaus der Legehennen bei. Kleinere Eier haben bessere Schalenstabilität Einerseits ist es leichter, die Eigröße mit den beschriebenen Maßnah­ men zu steigern, als diese mit den Gegenmaßnahmen wieder zu senken. Andererseits legen Legehennen, je älter diese werden, umso größere Eier. Bei übergroßen Eiern spricht man dann vom sogenannten Luftbal­ loneffekt. Beginnend ab einer Eischalenstärke von 0,32 mm ist auch eine genügende Bruch­ festigkeit vorhanden. W Anton Koller ist Geflügelzuchtexperte in der LK Steiermark.

Hühnermobil ist Überlegung wert Mobile Hühnerställe Immer mehr Konsumenten entscheiden sich für Eier aus der ökologischen Freilandhaltung, vor allem dann, wenn die Produkte aus der Region kommen. Eine Chance für Biobetriebe, in diesen Markt einzusteigen, bieten mobile Hühnerställe.

D

ie Nachfrage nach Eiern aus der regionalen, öko­ logischen Freilandhaltung nimmt stetig zu. In Deutschland wurden 2015 fast ein Viertel der eingekauften Bioeier bei erzeugernahen Einkaufsstät­ ten erworben. Biobetriebe, die an diesem Markt partizipieren möchten, müssen nicht zwangs­ läufig in große Geflügelställe investieren. Mobile Hühnerställe bieten insbesondere kleineren, direkt- oder regionalvermarkten­ den Betrieben die Möglichkeit, in die Hühnerhaltung einzusteigen. Ein bedeutender Vorteil der mobilen Hühnerhaltung liegt im optimalen Auslaufmanagement: Legehennen in der Freilandhal­ tung neigen dazu, die Auslauff­ läche im stallnahen Bereich sehr intensiv zu nutzen und abzuwei­ den, was sich meist negativ auf Bewuchs, Boden und Grund­ wasser auswirkt. In der mobilen Hühnerhaltung können durch das regelmäßige und rechtzeitige Versetzen der Mobilställe solche unerwünschten Folgen der inten­ siven Auslaufnutzung deutlich reduziert werden. Ein weiterer Vorzug mobiler Hühnerställe: Sie bieten die Möglichkeit zur Haltung kleine­ rer Tierbestände. Dies ermög­ licht vor allem kleinen Betrieben den „einfachen Einstieg“ in die Hühnerhaltung, ohne großes finanzielles Risiko. Denn im Gegensatz zu einem stationären Stall kann man einen Mobilstall wieder verkaufen. Besonders geeignet ist die mobile Hühnerhaltung für Direktvermarkter. Denn Eier aus

mobilen Haltungen können bei gezielter Kundeninformation im oberen Preissegment abgesetzt werden. Tiere, die sich wohlfüh­ len, ein gepflegter Auslauf und ein optisch ansprechender Stall: Alles das steigert die Akzeptanz bei der Kundschaft für dieses Haltungsverfahren und damit die Bereitschaft, einen entsprechend höheren Preis für das Produkt zu zahlen. Der ist allerdings auch nötig. Denn die Investitionskos­ ten je Tierplatz und der Arbeits­ aufwand sind in der Regel höher als bei den – meist größeren – stationären Stallanlagen. Neueinsteiger sollten klein anfangen Vor dem Einstieg in die mobile Geflügelhaltung sollte geklärt sein, ob und in welchem Umfang personelle Kapazitäten für die zusätzlich anfallenden Arbeiten verfügbar sind. Denn daran bemisst sich die angestreb­ te Tierzahl, die Stallgröße, der Technisierungsgrad und letzt­ liche das Investitionsvolumen. Wer neu in die Geflügelhaltung einsteigt, sollte mit kleine­ ren Einheiten – bis etwa 300 Hennen – beginnen und dann langsam steigern. Zudem wird empfohlen, im Vorfeld Forbil­ dungs- und Beratungsangebote wahrzunehmen, damit die Arbei­ ten tier-, sach- und fachgerecht ausgeführt werden können. Neben den verfügbaren Ar­ beitskapazitäten gibt es weitere Faktoren, die Einfluss auf die Art und Größe des Stalls haben. Einer davon ist die auf dem Betrieb verfügbare Zugkraft zum Versetzen des Stalls. Außerdem sollten die Bodenverhältnisse und der Geländetyp Berück­ sichtigung finden. So sind zum


HALTUNG 7 angetrieben, die sich meist aus Photovoltaikanlagen speisen. Parasitenanreicherungen, Über­ düngung und Verschlammung des Bodens lassen sich mit einem vollmobilen Stallsystem am bes­ ten vermeiden. Die Tiere finden direkt im stallnahen Bereich Grünfütter und nehmen daher mehr davon auf. Der Zugkraft­ bedarf, die Ansprüche an die Bodenverhältnisse und Topo­ grafie sind etwas geringer als bei teilmobilen Systemen. Aufgrund der aufwändigeren Ausstattung sind die Kosten je Hennenplatz im vollmobilen Stall allerdings höher als in der teilmobilen Version.

Foto: © Wördekemper/mobilstall.de

Beispiel tonige „schwere“ Böden in niederschlagsreichen Zeiten nur schwer zu befahren. Man braucht dann schon ein gutes Fahrwerk und bodenschonende Bereifung, um den Stall bewe­ gen zu können. Auch hängige Auslaufflächen erschweren den Transport des Stalls und mindern die Standfestigkeit. Eine weitere Frage, die vorab geklärt sein soll­ te: Wie häufig und über welche Distanzen muss der Stall bewegt werden? Für größere Entfer­ nungen muss dieser wege- und straßentauglich sein. Ein wichtiger Faktor ist auch der Grad der Technisierung des Mobilstalls. Neben der verfügba­ ren Arbeitskapazität ist hier vor allem der Standort die wichtige Einflussgröße: Befinden sich die Auslaufflächen im hofnahen Be­ reich, kann die reguläre Wasserund Stromversorgung auch für den Mobilstall genutzt werden? Bei hoffernen Standorten ist hin­ gegen eine autarke Versorgung unausweichlich. Schließlich bleibt noch die Frage nach Recht und Gesetz. Auch Mobilställe müssen die gesetzlichen Anforderungen an die Haltung von Nutztieren erfüllen. Für Biobetriebe gelten darüber hinaus die EU-Rechts­

vorschriften für den ökologi­ schen Landbau. Grundsätzlich benötigen Mobilställe auch eine Baugenehmigung. Die Prüf- und Genehmigungsverfahren sind bundesweit bislang leider noch sehr uneinheitlich geregelt, sodass es je nach Region und Größe des geplanten Stalls zu unterschiedlich langen Warte­ zeiten kommt. Dazu sollte man sich früh genug vom zuständigen Bauamt Informationen einholen. Teilmobile Ställe werden mehrmals im Jahr (ein- bis viermal) zwischen zwei Stand­ plätzen versetzt. Sie sind häufig auf Kufen montiert und haben feste Standplätze mit Wasser und Stromanschluss, zwischen denen sie hin- und hergezogen wer­ den. Daneben gibt es aber auch autark ausgestattete teilmobile Ställe, die Wassertank und Fut­ tersilo auf Kufen mitführen. Vollmobile Ställe werden so häufig versetzt, dass sich die Flä­ che unter dem Stall auch ohne Nachsaat regenerieren kann. Der stallnahe Bereich der Auslaufflä­ che ist deshalb dauerhaft intakt. Je nach Standort und Vegetati­ onsverlauf ist ein Wechsel nach etwa 7 bis 28 Tagen sinnvoll. Für dieses System sind gute Fahr­ werke und eine geschlossene

Bodenplatte unerlässlich. Das vollmobile System ist autark, das heißt, der Stall führt Wasser- und Futtervorrat mit. Die Motoren werden mithilfe von Batterien

Vor dem Einstieg gut infor­ mieren Aufgrund der stark steigenden Nachfrage hat sich der Markt der Mobilstallherstel­ ler in den vergangenen Jahren vergrößert. Die heute angebo­ tene Palette an Stalltypen bietet für nahezu jeden Betrieb und Einsatzzweck eine bedarfsge­ rechte Lösung. W


8 FÜTTERUNG

Mykotoxine im Futter sind eine ernstzunehmende Gefahr Tiergesundheit Die moderne Geflügelhaltung steht unter enormem Druck, Produktionszyklen mit maximaler Effizienz möglichst kostengünstig durchzuführen. Von entscheidendem Einfluss sind dabei sehr unterschiedliche Faktoren, angefangen bei den Haltungsbedingungen bis hin zu Hygiene, Trinkwasserqualität und Futter.

B

is auf wenige Ausnahmen galten ­Schimmelpilzgifte, im Fachjargon auch My­ kotoxine genannt, lange Zeit als keine große Bedrohung für die Geflügelwirtschaft. Die ­Forschung der vergangenen 15 Jahre zeigt allerdings sehr deutlich auf, wie Mykotoxine das Immun- und Verdauungssystem von Geflügel negativ beeinflussen. Mykotoxinbelastung Im Geflü­ gelbereich gilt nach wie vor die Annahme, dass die durchschnitt­ lichen Mykotoxinbelastungen im Futter nicht hoch genug sind, um typische Symptome, die Mykoto­ xikosen, auszulösen. Gerade in Anbetracht der Entwicklung der Geflügelgenetik rückt aber die Mykotoxin-Problematik immer mehr in den Vordergrund. Die verlängerte Nutzungsdauer von Legehennen und Elterntieren bedeutet einen immer intensi­ veren Stoffwechsel. Unter diesen Vo­raussetzungen steht die Leis­

Gerste

Weizen

Anzahl Proben

47

14

DON [ppb]

747

2239

ZEN [ppb]

95

132

Tab. 1: Mittlere Mykotoxin­ kontaminationen (ppb) von Getreideproben, Ernte 2018 tungsfähigkeit des Geflügels spe­ ziell bei niedrigeren Belastungen von einem oder der Kombination von mehreren Mykotoxinen (Stichwort Synergieeffekte) auf dem Prüfstand. Mykotoxinvorkommen Erste Ergebnisse aus der Getreideernte 2018 (Tabelle 1) zeigen, dass speziell Getreide aus der Steier­ mark und Kärnten zum Teil sehr hoch belastet ist. So wurden zum Beispiel in einer steirischen Wei­ zenprobe 11.700 ppb Deoxyni­ valenol (DON) und 615 ppb Zearalenon (ZEN) gefunden. Auswirkungen von Mykotoxi­ nen Moderne Forschungsmetho­

können. Des weiteren führen DON und FUM zu einer höheren Ausscheidungsrate von Eime­ ria-Stämmen, jenen Parasiten, die für die Kokzidiose verant­ wortlich sind. In Anbetracht der hohen Besatzdichten in der heutigen Geflügelwirtschaft fördert die Aufnahme von My­ kotoxin-kontaminiertem Futter eine vermehrte Parasitenüber­ tragung innerhalb des Bestandes. Darüber hinaus beeinflussen Mykotoxine auch jene Proteine im Hühnerdarm, die am Arznei­ mittelmetabolismus beteiligt sind. Die Wirksamkeit einiger Medika­

den belegen eindeutig, dass die am häufigsten auftretenden Fusa­ rien-Mykotoxine, allen voran DON, ZEN und die Fumonisine (FUM) in subklinischen Konzen­ trationen, Tiere für metabolische und immunologische Störungen anfällig machen. Der Verdau­ ungstrakt als Barriere zwischen der Außenwelt und dem Körper des Tieres ist als erstes Organ von Mykotoxinen betroffen. Neuere Daten zeigen, dass die Aufnahme von DON und FUM die Expression von Proteinen beeinflusst, die Entzündungsre­ aktionen im Darmtrakt auslösen

Kontrollgruppe

Versuchsgruppe

DON [ppb]

2100

2100

DON-3-Glukosid [ppb]

580

580

ZEN [ppb]

590

590

ZEN-Sulfat [ppb]

480

480

FUM [ppb]

9600

9600

2

Mykotoxin-­ Deaktivator (kg/to)

Tab. 2: Ergebnisse Legehennen-Feldstudie

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VON SABINE MASCHING


FÜTTERUNG 9 mente, Stichwort Kokzidiostati­ ka, kann dadurch entscheidend verändert werden. Die Lösung im Futter Ein geeignetes Mykotoxin-Risiko­ management kann entscheidend dazu beitragen, unter den herr­ schenden Produktionsbedingun­ gen konkurrenzfähig zu bleiben. Den meisten Erfolg verspricht hier eine Kombination aus innovativen und technologisch hochwertigen Futterzusatzstof­ fen, die mit einer Zulassung in der EU auch noch alle erfor­ derlichen Sicherheitsstandards erfüllen. Aufgrund der sehr unterschiedlichen Strukturen der Mykotoxine ist es wichtig, unterschiedliche Strategien zur Bekämpfung zu vereinen – Bin­ dung (mittels Tonmineralen zur selektiven Deaktivierung von Aflatoxinen und Endotoxinen), Biotransformation (eine einzig­ artige Kombination aus paten­ tierten, spezifischen Enzymen und biologischen Komponenten, die Mykotoxine im Verdau­ ungstrakt der Tiere in ungiftige,

Abb. 1: Ergebnisse Legehennen-Feldstudie umweltverträgliche Metabolite umwandelt) und Bioprotektion (eine Kombination aus natürli­ chen Inhaltsstoffen zur Unter­ stützung des Immunsystems und der Darmbarriere). In einer Legehennen-Feldstu­ die konnten durch den Einsatz eines kombinierten Produktes Legeleistung und Eigewicht verbessert werden und die Fut­

terkosten durch eine ebenfalls verbesserte Futterverwertung gesenkt werden (Tab. 2 und Abb. 1). Fazit Erste Ergebnisse der Getreideernte 2018 zeigen deutlich, dass je nach Region mit teilweise sehr hohen Mykoto­ xin-Kontaminationen zu rechnen ist. Basierend auf den neuesten Forschungsergebnissen stellen

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diese Mykotoxinbelastungen ein Gesundheitsrisiko für die Tiere dar. Daher empfiehlt es sich immer, präventiv ein Mykotoxin-­ Risikomanagement zu betreiben, um eine gesunde Entwicklung und die Leistungsfähigkeit der Tiere zu gewährleisten. W DI Sabine Masching, Produktmanagerin Mykotoxin-Risikomanagement, BIOMIN Holding GmbH.

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10 LEGEHENNEN

Beschäftigung vermindert Federpicken Einstreu Das wichtigste Beschäftigungsmaterial in der Legehennenhaltung ist eine trockene, lockere und gut strukturierte Einstreu, welche Scharren, Sandbaden und Picken erlaubt. Mängel in der Einstreuqualität wie geringe Attraktivität oder Plattenbildung, werden durch andere Beschäftigungsmaterialien nicht kompensiert.

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Mastkücken  •  Legekücken  •  Junghennen  •  Puten  •  Jungputen  •    Perlhühner  •  Enten   •  Gänse  •  Eier  •  Futter  •  Kleingeräte

Beschäftigung bieten. Vorteilhaft erweisen sich Materialien, die eine heterogene Struktur bieten, etwa zerfallende Pellets. Empfehlens­ wert ist dabei der kombinierte Einsatz verschiedener Substrate. Bewährtes Einstreumaterial sind Pellets und Granulate von Stroh oder Dinkelspelzen sowie Weichholzhobelspäne, Dinkel­ spelzen und Lignocellulose. Entscheidend für einen erfolg­ reichen Einsatz der Materialien ist ein abgestimmtes Einstreu­ management. So kann etwa die Einstreugüte von Weichholz­

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F

euchte Einstreu verschlech­ tert das Stallklima durch Ammoniakanreicherung und begünstigt zudem weitere tiergesundheitliche Probleme, wie Endoparasitenbefall oder Fußbal­ lenläsionen. Für eine gute Ein­ streugüte ist es bedeutsam, dass die Einstreusubstrate eine hohe Saugfähigkeit aufweisen, zugleich aber auch bei niedriger Luftfeuch­ te im Stall die Feuchte wieder abgeben und zudem schadgas­ bindend, hygienisch einwandfrei ohne Pilzbefall, unbedenklich bei der Aufnahme durch die Hennen sind und einen hohen Anreiz zur


LEGEHENNEN 11 hobelspänen bei optimalem Einstreumanagement deutlich höher liegen als die von der kos­ tenintensiveren Lignocellulose bei suoptimaler Einstreubewirt­ schaftung. Dies ist betriebs- bzw. stallspezifisch abzuwägen. Lang- und Häckselstroh sind als alleinige Einstreumaterialien nur eingeschränkt geeignet, animie­ ren aber sehr gut zur Beschäf­ tigung, wenn sie zusätzlich zu einem anderen Substrat in klei­ neren Anteilen eingesetzt wer­ den. Beim Einsatz von Langstroh benötigen die Hennen unlösli­ chen Grit/Magensteinchen, um die faserige Struktur des Strohs im Muskelmagen zerkleinern zu können bzw. einer Kropfverstop­ fung entgegenzuwirken. Einstreumanagement Für ein erfolgreiches Einstreumanage­ ment sollten folgende Punkte beachtet werden: – komplett abgetrockneter Stall­ boden nach Serviceperiode – Einstreu erst unmittelbar vor/ nach der Einstallung einbrin­ gen (ansonsten Gefahr von Kondenswasserbildung) und von den Hennen selbst vertei­ len lassen – Niedrige Einstreuhöhen (zu Produktionsstart 1 bis 2 cm, später unter 4 cm) können verlegte Eier reduzieren und werden durch die Hennen bes­ ser durchgearbeitet (reduziert Kotplattenbildung). Einstreu­ menge bei Einstallung je nach Substrat 400 bis 900 g/m2 – häufiges Nachstreuen kleiner Mengen Einstreu erhöht die Attraktivität selbiger und ist der Zugabe von großen Nachstreumengen in größeren Abständen vorzuziehen

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– je nach Bedarf regelmäßige Entmistung und Nachstreuen – Kotplatten unverzüglich entfernen und nachstreuen, ansonsten breiten sich diese schnell aus und die Einstreu verliert ihre Funktionen – bei feuchter Einstreu Lüftung kontrollieren (Funktionsfähig­ keit aller Elemente, Sollwert und weitere Einstellungen, Hersteller/Berater notfalls kontaktieren) – bei feuchter Einstreu fütte­ rungsbedingte Einflüsse für Durchfall und klebrige Kotkonsistenz abklären, wie jegliche Nährstoff-Imbalan­ cen, Protein-/Natriumüber­ versorung, Notwendigkeit und korrekten Einsatz von Futterenzymen (NSP-Spalter, Beta-Glucanase) prüfen, ggf. Einsatz von Darmstabilisa­ toren hilfreich (organische Säuren, pflanzliche Extrakte, Probiotika) – bei feuchter Einstreu immer Einflüsse von Darmerkrankun­ gen durch Tierarzt abklären lassen.

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12 LEGEHENNEN werden und für den Ernstfall werden etwa Luzerneballen und futtergefüllte Eimer bereitge­ halten, die beim Auftreten von Verhaltensstörungen dann auch sofort zusätzlich bereitgestellt werden. Treten erste Anzeichen von Federpicken auf, ist unbe­ dingt zusätzliches Beschäfti­ gungsmaterial bereitzustellen.

Neben der Einstreu steht auch eine Vielzahl an weiteren Materialien zur Beschäftigung der Herden bereit. Zur Beschäf­ tigung dienende Materialien bzw. Methoden sollten insbe­ sondere folgende Kriterien erfüllen: – hohe, über einen langen Zeit­ raum andauernde Attraktivität für die Hennen – hygienisch einwandfreier ­Zustand – enthaltene Stoffe sind unbe­ denklich hinsichtlich Schad­ stoffe und Futtermittelrecht – geringe Kosten

Nach der Bereitstellung der Materialien ist unbedingt die Annahme durch die Hennen zu – einfache Bereitstellung des beobachten. Bei Nichtannahme Materials bei möglichst gerin­ von Beschäftigungsobjekten kann gem Arbeitszeitaufwand es hilfreich sein, andere Vari­ – Möglichkeit zur automatisierten anten bereitzustellen. Ob und Bereitstellung des Materials, wie stark die einzelnen Beschäf­ wie technisierte Weizen- oder tigungsmaterialien durch die Maissilagefütterung Hennen angenommen werden, ist von der individuellen Situati­ Ein präventiver Einsatz von on der jeweiligen Herde abhängig Beschäftigungsmaterialien zur (Kenntnis und Erfahrung aus der Vermeidung von Verhaltensauf­ Aufzucht, bestimmte Mangelsi­ fälligkeiten wird aktuell fast tuationen uvm.). Bei bestimmten durchweg empfohlen, gleichwohl Beschäftigungsmaterialien wie wissenschaftliche Belege für den Picksteinen hat sich gezeigt, Einfluss und die Eignung von dass sie von einzelnen Herden Beschäftigungsmaterialien noch nur sehr zögerlich angenommen weitestgehend fehlen. Werden werden, wenn sie nicht schon aus bereits präventiv alle Möglichkei­ der Aufzucht bekannt sind. Eine Absprache mit dem Aufzüchter ten an verschiedenen Varianten zu den eingesetzten Beschäfti­ zur Beschäftigung ausgeschöpft, ist ein Reagieren im Ernstfall gungsmaterialien ist deshalb in (Auftreten Federpicken/Kanniba­ jedem Falle notwendig. Zudem sind Probleme zu erwarten, wenn lismus) durch Bereitstellen von weiteren Beschäftigungsvarianten die Junghennen in der Aufzucht intensiv mit zusätzlichem Mate­ kaum oder nicht möglich. Des­ halb erscheint es nach jetzigem rial beschäftigt wurden und dann Kenntnisstand sinnvoll, mehrere im Legestall neben der Einstreu Möglichkeiten zur zusätzlichen keine weiteren Beschäftigungs­ Beschäftigung für den Bedarfs­ möglichkeiten vorhanden sind. W fall vorzuhalten. So können beispielsweise Picksteine und Quelle: Broschüre Legehennenfütterung Sandbäder präventiv eingesetzt des LfL Bayern

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Federn in der Einstreu Das Vorhandensein von kleinen Federn in der Einstreu gilt als sehr bedeutender Indikator für das Ri­ siko für Verhaltensauffälligkeiten in der Herde. Dabei sollten wäh­ rend der gesamten Haltungspe­ riode kleine Federn im Einstreu­ bereich vorhanden sein, die vom Kleingefiederwechsel stammen. Sind nur sehr wenige oder keine kleinen Federn vorzufinden, ist dies als absolutes Alarmzeichen hinsichtlich Federpicken zu sehen. Denn wenn bereits im größeren Umfang diese kleinen Federn vom Boden gefressen werden, ist das Risiko zum Bepicken der Federn an den Artgenossen, d.h. Federpicken, sehr hoch. Bei der abrupten Abnahme oder dem Fehlen kleiner Federn in der Einstreu sollten sofort mögliche Stressfaktoren im gesamten Bereich Haltung, Fütterung und Management geprüft und geändert werden. Zudem sollte die Tierbeobachtung intensiviert werden, um Verhaltensauffällig­ keiten bzw. deren erste Schäden schnellstmöglich zu erkennen.


THEMA 13 FIRMENINFORMATION

APC: Eiweißreduzierte Fütterung mit natürlichen Futterzusätzen Geflügelfleisch und Eierproduktion sind permanent unter Druck, weil diese wichtigen Lebensmittel vom H ­ andel ständig sehr günstig angeboten werden. er größte Kostenpunkt der Pro­ duktion ist das Futter. Die oben erwähnten Lebensmittel sind beide sehr eiweißreich und das Futter da­ für muss entsprechend viel Eiweiß enthalten, um gute Leistungen in der Tierproduktion zu gewährleisten. Daher ist dieser hohe Eiweißgehalt wiederum ein sehr großer Kosten­ faktor in der Futterherstellung und verursacht darüber hinaus große An­ forderungen an den Stoffwechsel der Tiere und nicht zuletzt eine starke Umweltbelastung über die Ausschei­ dungen der Tiere. Dies führt immer mehr zu Erschwernissen bei Neuzu­ lassungen von Ställen und Beschwer­ den bei bestehenden Anlagen. Die Firma APC hat natürliche Futter­ zusätze entwickelt, die über eine deut­

liche Verbesserung der Oberfläche der Darmschleimhaut eine bessere Ver­ wertung des Futters zur Folge haben. Diese bessere Verwertung hat Schwer­ punkte bei der Verdauung von Roh­ protein, Aminosäuren, Kalzium und Phosphor. Dadurch kann der Gehalt an Rohprotein, Aminosäuren und Mengenelementen im Futter deutlich reduziert werden. Über die Stoffwechselentlastungen wird eine bessere Gesundheit und ge­ ringerer Ausfall erreicht. Darüber hinaus entstehen nicht nur bessere Leistungen, Einsparungen in den Rezepturen, sondern auch starke Reduktionen der Schadgasbelastungen. Dies wurde eindrucksvoll im LFZ-Raumberg-Gumpenstein mit ei­

50 Prozent reduziert und die Leistun­ gen deutlich gesteigert wurden. Außerdem wurde der Ausfall um ca. 30 Prozent vermindert. Daher wurde vom Institut empfohlen, die APC natürlichen Futter­ zusätze in die BAT-Liste (best avail­ able technics) aufzunehmen. Zahlreiche Betriebe in Österreich und im Ausland machen sich die Vorteile des APC-Konzeptes in der Futterher­ stellung und der Tierproduktion be­ reits zunutze und leisten neben den ökonomischen Vorteilen auch einen wesentlichen Beitrag zur Umweltent­ lastung. nem Versuch mit APC natürlichen Fut­ terzusätzen bei Mastgeflügel bewie­ sen, in dem die Emissionen um 40 bis

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Mit APC natürlichen Futterzusätzen deutlich geringere Produktionskosten und mehr Nachhaltigkeit. Mit einer besseren Verdaulichkeit aller Nährstoffe eine bessere Futterverwertung erreichen. Über eine bessere Verdaulichkeit mit Schwerpunkten bei Protein und Mengenelementen, können Eiweißträger, Kalzium und Phosphor in den Rezepturen abgesenkt werden. Neben den Preisvorteilen bedeutet das auch eine verbesserte Nachhaltigkeit und bis zu 50 % weniger Emissionen mit den APC natürlichen Futterzusätzen und dem innovativen APC Fütterungskonzept.

Ludersdorf 183, 8200 Gleisdorf, Austria E-Mail: apc@apc-austria.com Web: www.apc-austria.com Tel: +43-3112-7520, Fax: +43-3112-7520-4

NATÜRLICHE FUTTERZUSÄTZE

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14 TIERGESUNDHEIT

Vampire mit langer Über­lebensstrategie Rote Vogelmilbe Es gibt kaum einen Legehennenbetrieb, der diesen Ektoparasiten nicht kennt oder fürchtet: die Rote Vogelmilbe, lat. „Dermanyssus gallinae“. Am häufigsten betroffen sind Ablege­betriebe. In Mastbetrieben ist die Roten Vogelmilbe wegen der hohen Anzahl der Reinigungs­intervalle nur in Ausnahmefällen anzutreffen. VON PETER HILLER

erforderlich. Eine zunehmend unruhig werdende und nervöse Legehennenherde könnte von der Roten Vogelmilbe befallen sein. Ein anderes Anzeichen kann ein vermehrtes Verlegen der Eier außerhalb des Nestes sein. Die legenden Tiere ver­ lassen wegen der Plagegeister das Nest und verlegen die Eier im Stall. Auch Federpicken und sogar Kannibalismus könnte durch Milben ausgelöst werden. Stress und ständige Unruhe einer Legehennenherde sind an der Tagesordnung, Übersprunghand­ lungen, wie gegenseitiges Bepi­ cken, sogar sich selbst, sind dann die Reaktionen mancher Tiere.

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iese Milbenart ist ein ständiger Ektoparasit an Tauben, Hühnern und Wassergeflügel und vor allem an Wildvögeln. Die Rote Vogelmil­ be vermehrt sich explosionsartig in den Stallungen der Legehen­ nen, sobald Außentemperatu­ ren von 20 bis 25 °C erreicht werden. Sie parasitiert in allen langlebigen Geflügelbeständen und ist weltweit verbreitet.

Untersuchungen zeigen, dass die Fähigkeit, Blut zu saugen, Eier abzulegen und eine Milbengene­ ration zu reproduzieren, sogar bei 5 °C und 90 Prozent relati­ ver Luftfeuchtigkeit noch nach fünf Monaten ohne Nahrungs­ aufnahme erhalten bleibt. Daher sind leerstehende Stallungen und zudem noch in der kalten Jahres­ zeit kein Garant für milbenfreie Zonen. Die Stichstellen der Parasiten an der menschlichen Haut jucken häufig sehr stark. Nach dem gegenwärtigen Stand des Wissens kann sich die Rote Vogelmilbe nach Aufnahme von

Verschleppung Oftmals fragt sich der Landwirt, warum Milben bei einer Junghennen­ herde in einem frisch und nass gereinigten und mit geeigneten Bekämpfungsmittel entseuchten Stall schon nach einer kurzen Periode wieder massiv auftre­ ten. Das Milbenproblem bei Legehennen kann bereits in der Junghennenaufzucht durch die Verschleppung von Milben bzw. Milbeneier durch Perso­ Im Übrigen befindet sich die nal und Lüftung beginnen. Es Rote Vogelmilbe überall dort, wo Behandlung schwierig, aber wird dabei angenommen, dass sich die Legehennen/Wirtstiere nicht hoffnungslos Typische Milben durch Kabeltrommeln, im Abstand von rund 80 cm mitgebrachte Radios sowie an­ nachts aufhalten; im Volieren­ Anzeichen eines starken Befalls system um die Sitzstangen im bei Legehennen sind eine ständi­ dere Utensilien auch durch das Abstand von 80 cm. Daher muss ge Beunruhigung der Herden und Personal von einem Stall zum auch die Bekämpfung in diesem bei massivem Befall sogar Blutar­ anderen verschleppt werden. Umkreis intensiver erfolgen. mut einzelner Tiere. Die Eidotter Ursprünglich stand eine Vielzahl von Milbenbekämpfungsmitteln können blasser sein und auf den Die Versteckplätze im Stall Eischalen treten Blutspritzer auf. zur Verfügung. Heutzutage Am Tag ist die Milbenart auf den Schwäche und Leistungsabfall bis sind viele Antiparasitika wegen der Rückstandsproblematik im Körpern des Geflügels für ge­ hin zum Tod insbesondere bei wöhnlich nicht zu entdecken, die den Jungtieren können die Folge Lebensmittel Ei zunehmend Milben verstecken sich unweit sein. Dann ist akuter Milbenbefall verboten. Darüber hinaus sind einige synthetische Insektizide der Schlafplätze der Hennen in immer unbedingt zu behandeln. zudem unwirksam gegen diesen den Ritzen von Legenestern, der Schon bevor eine derartige Ektoparasit geworden, denn die Unterseite der Sitzstangen und Situation in einem Geflügelstall Milben werden resistent gegen der A-Reuter sowie in den Ecken auftritt, ist eine sofortige Be­ und unterhalb der Kunststoff­ kämpfung der Milbenpopulation bestimmte synthetische Subs­

Menschenblut nicht vermehren, wohl aber ernähren. Für die Praxis heißt das, dass die Über­ lebensdauer von einmal vollge­ sogenen weiblichen Milben ohne Nahrungsaufnahme in ihren Verstecken und unter niedrigen Temperaturen mit ausreichen­ der Luftfeuchtigkeit mehr als fünf Monate dauern kann.

roste. Oftmals findet man die rote Vogelmilbe haufenweise im Inneren der hohlen Zollrohre der Sitzstangen, in den Steckver­ bindungen der Inneneinrichtun­ gen und zwischen den Klapp­ scharnieren der Abrollnester. Man muss jedoch die Versteck­ plätze und das Aussehen der Roten Vogelmilbe kennen, um sich überhaupt dem Problem im Stall bewusst zu sein.

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Lästige Parasiten Nachts attackieren die Parasiten die Wirtstiere, um Blut zu saugen. Tagsüber verstecken sie sich in Ritzen und kleinen Spalten, wo sie sich auch vermehren und ihre Eier ablegen. Unter optimalen Bedingungen kann das komplet­ te Entwicklungsstadium vom Ei bis zur erwachsenen Milbe innerhalb von nur einer Woche durchlaufen werden. Die Überle­ bensdauer einmal mit Vogelblut vollgesogener Milbenweibchen beträgt bei 10 bis 15 °C bis zu 190 Tage, während die Überle­ bensdauer bei 20 bis 25 °C nur 6 bis 14 Tage beträgt.


TIERGESUNDHEIT 15 tanzen. Darüber hinaus können einige Wirkstoffe in Ektoparasi­ tika gegenüber dem Menschen allergische Reaktionen auslösen. Derzeit sind jedoch einige wirk­ same und legale synthetische Insektizide freiverkäuflich im Fachhandel und bei den Fach­ tierärzten erhältlich. Wichtig ist eine zwei- bis dreifache Be­ kämpfung der Roten Vogelmilbe im Abstand von jeweils sieben Tagen. Wenn eingangs erwähnt wurde, dass alle Entwicklungs­ stadien einer Milbe innerhalb einer Woche durchlaufen wer­ den, ist es nur dann sinnvoll eine gründliche Milbenbekämpfung durchzuführen, wenn zweifach und am besten mit unterschied­ lichen synthetischen Substanzen gearbeitet wird. Chemische Behandlung von Milbenbefall Es gibt frei verkäufliche Biozide für den be­ legten Stall, die bei sachgemäßer Anwendung aber nicht am Tier angewendet werden. Oftmals wird eine chemische Milbenbe­ handlung nach der Legephase in den Nachmittagsstunden durch­ geführt. Chemische Milbenbe­ kämpfungsmittel beruhen zum Teil auf synthetischen Pyrethroi­ den oder anderen chemischen Substanzen. Ein relativ neues chemisches Wirkmittel mit dem Wirkstoff Spinosad hat eine langanhaltende Wirkung, keine Wartezeit und weist noch keine Resistenzen auf. Physikalisch

können die mit Milben befalle­ nen Gegenstände auch mit Hitze behandelt werden. Heißluft­ pistolen, Flammenwerfer und Temperaturen über 60 Grad über eine längere Einwirkphase können Milben töten. Daher können Sitzstangen aus Zoll­ rohren thermisch behandelt werden. Biologische Bekämpfungs­ strategien Milben können auch mit biologischen Mitteln bekämpft werden. Amorphe Silikatstäube mit Kieselsäure können gegen sämtliche krie­ chenden Insekten und Spinnen­ tiere eingesetzt werden. Neben der Roten Vogelmilbe werden auch Flöhe, Tierläuse, Haarlinge, Getreideschimmelkäfer oder Kakerlaken erfasst. Die feinen Silikatpartikel wirken stark schmirgelnd und adsorbie­ rend. Sie zerstören die verdun­ stungshemmende Wachsoberflä­ che der Schädlinge, setzen sich in die Gelenkspalten der Insek­ ten und führen dort zu kleinen Verletzungen. Körperflüssigkeit kann ungehindert austreten und die Schädlinge sterben binnen kurzem durch Austrocknung ab. Der Wirkstoff Siliziumdioxid (SiO2) ist für Menschen und Nutztiere gesundheitlich absolut unbedenklich. Amorphe Silikat­ stäube werden im Gegensatz zu kristallinen Stäuben in der Lunge vollständig resorbiert.

Auf dem Markt sind verschie­ dene Produkte erhältlich. Die Wirksamkeit eines Silikatstaubs ist vor allem von der Partikel­ größenverteilung, vom SiO2-Ge­ halt, von der Dichte sowie vom pH-Wert abhängig. Zwischen den einzelnen Präparaten gibt es große Unterschiede bezüglich der Effektivität. Verschiedene Anwendungstechniken werden praktiziert. Bei kleinflächigen Anwendungen wird der Sili­ katstaub mit handbetriebenen Balg- und Pump-Stäubgeräten, bei großflächigen Anwendun­ gen mit kompressorbetriebenen Stäubepistolen ausgebracht. Das derzeit effektivste biologische Milbenbekämpfungsmittel sind Silikatstäube in flüssiger Form, die in einem zuvor unbelegten Stall nach Reinigung und Desin­ fektion ausgebracht werden und eine hervorragende Wirksamkeit aufweisen. Diese Behandlungs­ methode ist nicht kostengünstig, dafür aber nachhaltig. Altes Hausrezept Spiritus Andere biologische Bekämp­ fungsstrategien sind Rapsöle, mit denen alle Versteckmöglich­ keiten der Milben eingesprüht bzw. gestrichen werden. Ein altes Hausrezept zur Bekämpfung der Roten Vogelmilbe kann in einigen Fällen eine sehr gute Wirksamkeit aufweisen. Eine Flasche Spiritus wird mit einer Flasche Flüssigseife oder Dusch­ gel und einem Liter warmem

Wasser aufgelöst und mit einer Rückenspritze im Stall in den Versteckmöglichkeiten der Para­ siten ausgebracht. Zudem gibt es noch eine andere Reihe biologi­ scher Bekämpfungspräparate auf der Basis von Pflanzenextrakten, sogar Knoblauchöl soll, entweder im Futter als auch als Insektizid, die Milbenplage gering halten. Staubbäder Neuerdings ist ein Staubbad für Jung- und Legehen­ nen auf dem Markt, welches aus Siliziumoxid, Magnesiumhydo­ gencarbonat und Calciumhydro­ gencarbonat besteht. Anders aus­ gedrückt wird ein Gesteinsmehl mit Silikatstaub angereichert und dient den Hennen als Staubbade­ möglichkeit. Hierzu bereitet man für die Hennen einen „Sandkas­ ten“ vor, bringt dieses Gemisch in den abgegrenzten Bereich ein und erneuert die Substanz regelmäßig. Man rechnet 0,5 bis 1 kg je Tier und Jahr. Dieses natürliche Gesteinsmehl kann die Rote Vogelmilbe dezimieren, wenn es regelmäßig im belegten Stall angewendet und regelmäßig erneuert wird. Im Sommer wird natürlich mehr Material benö­ tigt als im Winter. Sandbäder bzw. Staubbäder sind insbe­ sondere bei intaktem Schnabel für Legehennenbetriebe als auch in Junghennenaufzuchten ­essentiell. W Dr. Peter Hiller ist Mitarbeiter der LK Niedersachsen, Deutschland.


16 TIERGESUNDHEIT

Erfolgreich gegen die Rote Vogelmilbe Den Befall mit der Roten Vogelmilbe, einem der wirtschaftlich bedeutsamsten Probleme in der Geflügelhaltung, kann man seit einiger Zeit einfach über das Trinkwasser mit einem verschreibungspflichtigen Arzneimittel bekämpfen.

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Gute Biosicherheitsmaßnahmen sollten zu jeder Zeit eingehalten werden. Deshalb sollte Per­ sonal vor Betreten des Stalles Gerätschaften und neu zuge­ kaufte Tiere vor Verbringen in den Bestand genau kontrolliert werden. Vektoren wie Wildvö­ gel, Schadnager und Haustiere sollten keinen Zugang zum Stall haben. Das Kotlager sollte

geräumt werden und ebenso wie das gesamte Stallumfeld, inklusi­ ve Gerätschaften, gereinigt und ggf. mit einem milbenwirksamen Mittel behandelt werden. An einem Betriebsstandort sol­ len alle Ställe gleichzeitig einer Behandlung unterzogen wer­ den, d. h. es sollten alle Ställe besetzt sein, damit keine größere Milbenpopulation im Betrieb verbleibt. Bei geringeren Temperatu­ ren (Richtwert 15 °C) ist die Milbenentwicklung verzögert

Vor der Behandlung

und die Milben sind weniger aktiv, so dass möglicherweise in den 15 Tagen der Produktwirk­ samkeit nicht (fast) alle Milben abgetötet werden können. Für die korrekte Dosierung ist es wichtig, das exakte Körperge­ wicht der zu behandelnden Tiere durch Wiegung einer reprä­ sentativen Anzahl von Tieren zu ermitteln. Vor Beginn der Behandlung sollten die Tränke­ einrichtungen und Wasserdo­ siersysteme genau kontrolliert und evaluiert werden, um Fehler bei der Zudosierung zu vermei­ den. Die Behandlung soll am

Nach der Behandlung

besten mit Lichtbeginn gestartet werden, um die erhöhte Wasser­ aufnahme nach der Dunkelphase zu nutzen und möglichst über die gesamte Lichtdauer fort­ geführt werden. Zur Kontrolle kann behandeltes Wasser mit Farbstofftabletten angefärbt wer­ den, damit den Tieren erst dann Zugang zu den Tränkelinien gewährt wird, wenn sie komplett mit behandeltem Wasser befüllt sind. Auch geschwächte Tiere und Glucken müssen von dem medikierten Wasser aufnehmen (ggf. bei Einzeltieren direkt in den Kropf eingeben). Sämtli­ che Tiere aus dem Auslauf und Wintergarten sollten in den Stall verbracht werden, damit jedes Tier behandeltes Wasser aufneh­ men kann. Wenn die beschriebenen Maßnah­ men befolgt werden, können die Milben erfolgreich bekämpft wer­ den, was den Hühnern, aber auch den Mit­arbeitern zugute kommt. Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an Ihren behandelnden Tierarzt. W

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ei jedem korrekt behandel­ ten Tier sterben mindestens 15 Tage lang alle Milben, die zum Blutsaugen kommen. Das ermöglicht eine Reduktion der Milbenpopulation im Stall um mindestens 99 Prozent. Auch wenn die Applikation über das Trinkwasser im Vergleich zu herkömmlichen Bekämpfungs­ möglichkeiten (überwiegend Sprayapplikation) recht einfach und sicher ist, sind dennoch einige Faktoren für ein optima­ les Ergebnis zu berücksichtigen. Es soll jedes Tier die korrekte Dosierung erhalten und möglichst alle Milben in der wirksamen Zeit zum Blutsaugen kommen.


THEMA 17

R E D N I H C U R B H C R DU

E L L O R T N O K N E B L I M site augende Para ts lu b n e g e g f en Kamp t mehr als ein erheit und Wirksamkeit. te u e d e b e ll o Milbenkontr ierwohl, Anwendersich sie steht für T

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18 MANAGEMENT

Geflügelställe effizient lüften Stallklima Knapper werdende Ressourcen und steigende Kosten stellen Geflügelhalter vor die Herausforderung, den Energieverbrauch in den Stallungen genauer zu betrachten. Worauf zu achten ist, um fürs Geflügel wirksam und fürs Konto sparsam zu lüften, verrät LK-Experte GOTTFRIED ETLINGER.

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ntersuchungen im In- und Ausland zeigen eine große Spannweite beim Ener­ giebedarf in der Geflügelhaltung auf. Diese Unterschiede zeigen, dass in manchen Betrieben ein beträchtliches Einsparungspoten­ zial vorhanden ist. Angepasste Luftraten helfen Strom sparen Elektrische Energie lässt sich sparen, indem die Luftrate nicht höher als erforderlich ist und Lüftungs­ anlagen mit minimalem spezifi­ schem Energiebedarf eingebaut werden. Darunter versteht man die erforderliche Energiemenge, um 1.000 m3 Luft zu fördern. Je nach Lüftungsanlage und Luftwiderstand variiert die Energiemenge zwischen 30 und 120 Wattstunden pro 1.000 m3 Luft.

Stalltemperatur zu begrenzen. In der Legehennenhaltung hält sich das Verhältnis zwischen mini­ maler und maximaler Luftrate in Grenzen. Bei der Auslegung der Luftraten nach DIN 18910 liegt es bei etwa 1:6. In Mast- und Aufzuchtställen kann dieses Ver­ hältnis wegen des zunehmenden Tiergewichtes sehr groß werden. Eine Luftratenspannweite von 1:6 kann man durch die Dreh­ zahlreglung der einzelnen Lüfter relativ einfach abdecken. Bei größeren Regelbereichen sollte Das ist in Masthühnerställen im dies vorzugsweise durch die Winter sehr oft der Fall. Sobald die Temperaturdifferenz geringer Gruppenschaltung der Ventilato­ ren erfolgen. wird, reicht meistens die mini­ male Luftrate nicht mehr aus, Anspruchsvolle Regelung sondern muss erhöht werden, damit auch die relative Feuchtig­ Die Sicherstellung der richtigen Luftrate zu jedem Zeitpunkt keit im Stall nicht zu hoch wird. ist hinsichtlich des Energie­ verbrauchs sehr wichtig und Hohe Außentemperaturen regeltechnisch anspruchsvoll. Bei Noch höhere Luftmengen sind zu hohen Luftraten verbrauchen bei hohen Außentemperaturen erforderlich, um den Anstieg der die Lüfter zu viel Strom, und

wertvolle Wärme wird in Ställen verschwendet, die man im Winter beheizen muss, wie zum Beispiel in Mast- oder Aufzuchtställen. Auf Luftwiderstand achten Problematisch bei der Lüfter­ regelung ist, dass die erforder­ liche minimale Luftmenge oft nicht exakt bekannt ist und die tatsächliche Fördermenge des Lüfters stark vom Luftwider­ stand abhängt. Der Luftwider­ stand kann durch Windeinwir­ kung oder Verschmutzung stark variieren. Durch das Vorschalten eines Messventilators kann man diese Schwankungen berücksich­ tigen. Die für die Tiere erforder­ liche Luftrate muss man jedoch auch bei einem Messventilator oft noch von Hand eingeben.

kontinuierlich und automatisch den wirklichen Bedürfnissen an, die vom Tierbestand und der Tieraktivität abhängen. Diese Lüftungsregelung spart vor allem während der Nachtstunden Ener­ gie. Untersuchungen zeigen, dass der Bedarf der Tiere an Frisch­ luft während der Ruhephase im Vergleich zur Aktivitätsphase bis zu 50 Prozent geringer ist. Die Verlässlichkeit dieser Regelungs­ technik, insbesondere der On­ line-Messung der CO2-Konzen­ tration wird sich in den nächsten Jahren zeigen.

Minimaler Luftwiderstand Die Energie, die nötig ist, um eine bestimmte Luftrate zu för­ dern, hängt vom Luftwiderstand der gesamten Lüftungsanlage ab. Da der Luftwiderstand propor­ CO2-kontrollierte Lüftung Dies tional zur Luftgeschwindigkeit ansteigt, soll der Querschnitt der ist bei einer CO2-kontrollierten Luftkanäle großzügig bemessen Lüftung nicht mehr der Fall. Diese Technik passt die Luftrate sein, damit die Luftgeschwin­

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CO2-Konzentration in der Stallluft Wie hoch die Luftrate sein muss, hängt von mehreren Bedingungen ab. Eine wichtige Kenngröße in der Geflügel­ haltung ist die CO2-Konzen­ tration in der Stallluft. Sie darf 3.500 ppm oder 0,35 Volums­ prozent nicht übersteigen. Empfehlenswert sind Konzen­ trationen von zirka 2.000 ppm. Diese Bedingung ist maßgebend, wenn die Temperaturdifferenz zwischen Stall und Außenluft groß ist, also mehr als 20° C beträgt.


19 PULTE_Anzg Geflgprofi-CoROUGE__082017.pdfMANAGEMENT 1 10.09.18 10:12 digkeit möglichst gering ist und unter drei Metern pro Sekunde liegt. Richtungs- und Quer­ schnittsveränderungen sind zu vermeiden. Wenn nicht anders möglich, sind sie abzurunden oder durch Leitbleche zu ent­ schärfen. Die Gestaltung des Ab­ luftkamins muss man besonders beachten. Da im Kamin Luftge­ schwindigkeiten von bis zu zehn Metern pro Sekunde herrschen, wirken sich Strömungswiderstän­ de, zum Beispiel bei Kamin­ abdeckungen, besonders stark auf den Energieverbrauch aus. Durch Abrundung des Kaminein­ tritts mittels Einströmdüsen lässt sich die spezifische Leistungs­ aufnahme des Lüfters um rund 10 Prozent senken. Energiesparende Lüftersteu­ erung Es gibt mehrere Metho­ den, um die Ventilatordrehzahl kontinuierlich zu regeln. Sie unterscheiden sich durch ihren energetischen Wirkungsgrad und Preis. Thyristoren/Triacs Die Rege­ lung durch Phasenanschnitt mit Hilfe von Thyristoren/Triacs ist die am meisten verbreitete Methode. Diese Regelung ist preisgünstig, jedoch ungünstig beim Energieverbrauch. Die Energieeffizienz ist vor allem im unteren Drehzahlbereich schlecht. Außerdem verursacht der Phasenanschnitt Schwingun­ gen, die die Wirkung des Motors und das Elektrizitätsnetz stören. Frequenzumrichter Eine zwei­ te Regelungsmethode beruht auf der Änderung der Frequenz. Fre­ quenzumrichter umfassen einen Gleichrichter, der die Wechsel­ spannung (50 Hz) in Gleich­ strom umwandelt, und einen Umrichter, der den Gleichstrom erneut in ein- oder dreiphasigen Wechselstrom mit unterschiedli­ cher Frequenz ändert. Neben einem günstigen Wir­ kungsgrad erlaubt die Frequenz­ regelung, die Drehzahl des Ventilators unter 15 Prozent abzusenken. Das ist bei einer Phasenanschnitt-Steuerung we­ gen der Wärmeentwicklung nicht zu empfehlen. Die Frequenzsteu­ erung ist in der Anschaffung teu­

rer als die Phasenanschnitt-Steu­ erung. In einem Großteil der bestehenden Lüftungsanlagen ist aber eine Nachrüstung ohne Leitungs- und Ventilatortausch möglich. ETAvent-Ventilatoren Die dritte Methode der Lüftungsrege­ lung ist der Einsatz von soge­ nannten ETAvent-Ventilatoren. Diese Regelung fordert einen Gleichstrommotor (EC-Motor) ohne Kohlenbürste mit perma­ nenten Magneten und integrier­ ter Schaltung. Vereinfacht heißt das, dass die Drehzahlregelung im Lüftermotor bereits integriert ist. Ventilatoren dieser Bauart sind energetisch noch effizienter als Ventilatoren (Asynchronmo­ toren) mit Frequenzregelung. Energiesparlüfter sind bis jetzt aufgrund ihres Preises in Ställen noch nicht sehr verbreitet. Die Mehrkosten für die Anschaffung eines Energiesparventilators mit Steuerung belaufen sich für einen in Geflügelställen übli­ chen Lüfter von 63 Zentimetern Durchmesser auf etwa 300 Euro pro Ventilator. C

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Wie viel Energie sich pro Venti­ lator einsparen lässt, hängt von dessen mittlerer Drehzahl ab. In der Regel beträgt die mittle­ re Drehzahl übers Jahr kaum 40 Prozent. Hochrechnungen aufgrund von Leistungsmes­ sungen zeigen, dass sich pro Ventilator mit 63 Zentimetern Durchmesser etwa 1.300 Kilo­ wattstunden pro Jahr einsparen lassen. Bei den aktuellen Strom­ preisen dauert es je nach Ventila­ tordurchmesser zwei bis fünf Jahre, bis die Mehrkosten für die Anschaffung durch Einsparungen beim Energieverbrauch zurück­ gewonnen sind. Neben dem geringeren Energie­ verbrauch haben frequenzge­ steuerte und ETAvent-Ventila­ toren noch weitere Vorteile. Sie lassen sich wegen der geringe­ ren Wärmeentwicklung tiefer hinunter regulieren, auf eine Drehzahl unter 10 Prozent, und sie sind leiser. W Ing. Gottfried Etlinger ist Technik- und Energieexperte der LK Niederösterreich.


20 STALLTECHNIK

Stets auf die Kosten achten Wärmetauscher Um den Temperaturbedarf in unserer heutigen Nutztierhaltung bestmöglich zu decken, werden vor allem in der Geflügelhaltung komplexe und hochmoderne Heizungs- und Lüftungsanlagen installiert. VON SEBASTIAN BÖNSCH

beruht darauf, dass die Frischluft im Gegen- oder Kreuzstrom an der warmen Abluft vorbei geführt wird. Um bei diesem Vorgang einen möglichst hohen Wirkungsgrad zu erzielen, ist es wichtig, dass die verbaute Tauscheroberfläche bestmöglich ausgenutzt wird. Hierbei ist es von großer Bedeutung, dass die Gestaltung der Zu- und Abluft­ wege möglichst kurz und mit wenigen Umlenkungen ausgelegt ist. Je weiter der Weg und umso mehr Umlenkungen eingebaut sind, je höher sind die Druck­ verluste innerhalb des gesamten Systems.

Eine Möglichkeit, von diesen 80 Prozent Wärmeverlusten noch einen gewissen Nutzen zu haben, besteht in der Ins­ tallation von Wärmetauschern. Hierzu werden auf dem Markt von verschiedenen Herstellern unterschiedliche Wärmerückge­ winnungsanlagen angeboten. Überwiegend werden Luft-­LuftWärmetauscher angeboten. Aber auch Luft-Wasser-Luft-Wärme­ tauscher sind auf dem Markt vorhanden. Bei allen angebote­ nen Systemen handelt es sich um eine Rückgewinnung der Wärme aus der Stallabluft. Das Haupt­ ziel soll es sein, die Wärmever­ luste, die über die Stallabluft ent­ stehen, einzufangen und wieder ins Lüftungssystem einzuspeisen. Vor allem in den Produktions­ bereichen mit hohen Stalltempe­ raturen können Wärmetauscher­ systeme gut eingesetzt werden. Das Prinzip von Wärmetau­ schern ist, dass die warme Abluft ihre Energie an die kältere Zuluft abgibt. Hieraus wird schon deutlich, dass die Leistung von Wärmetauschern in der Regel von der Tempera­ turdifferenz abhängig ist. Des Weiteren sind die Bauart, die geförderte Luftmenge sowie der Verschmutzungsgrad der Tauscherfläche für die Leistung ausschlaggebend. Die meisten Systeme funktionieren über ein Gegenstrom- oder Kreuz­ stromprinzip. Als Tauscherma­ terial wird oftmals Kunststoff eingesetzt.

Wärmetauscher in Containerbauweise. Die angewärmte Zuluft wird über ein Rohrsystem über das Dach oder durch einen Wanddurchbruch in den Stall geführt. Die Leistungsfähigkeit jedes Wärmetauschers steigt mit der Temperaturdifferenz zwischen Zu- und Abluft. Vor allem tiefe Außentemperaturen machen Wärmetauscher in der Geflügel­ haltung interessant. Neben dem Ziel, den Wärmeenergiebedarf aus der normalen Stallheizung zu reduzieren, kann der Wärme­ tauscher auch zur Verbesserung

der Luftqualität sowie dem Ausgleich bzw. der Abpufferung von Temperaturschwankungen eingesetzt werden. Funktion und Einbau Üblicher­ weise werden Wärmetauscher in den zentralen Abluftschacht des Stallgebäudes installiert. Das Funktionsprinzip des Luft-Luft-Wärmetauschers

Tauscherkörper müssen aufgrund der Kondenswasserbildung in regelmäßigen Abständen gereinigt werden. Je mehr Staub sich ansammelt, umso schlechter wird der Wirkungsgrad.

Neben der Luftführung sollte vor dem Kauf auch ein Blick auf die Reinigungseigenschaft gelegt werden. Durch die unterschied­ lichen Temperaturen entsteht an der Tauscheroberfläche schnell Kondenswasser. Hier dran bindet sich gerne der Staub und führt zu zum Teil starken Verschmutzungen. Dadurch wird schlussendlich der Wirkungsgrad vermindert. Zum Teil kann das zu einer Minderleistung von bis zu 50 Prozent führen. Das Material sollte unbedingt die Eigenschaft besitzen, sich gut selber zu reinigen. Des Weiteren muss darauf geachtet werden, dass die verbauten, vollautoma­ tischen Waschsysteme ordentlich arbeiten und alle Bereiche inner­ halb des Tauschers reinigen. Ist dies alles gegeben, können lange manuelle Reinigungsintervalle erzielt werden. Die Regelung muss stimmen Abhängig von der Außenlufttem­ peratur wird der Wärmetauscher in das Stallklimasystem einge­ bunden. Fällt die Außentempe­ ratur je nach Einstellung unter einen bestimmten Wert (z.B. unter 14 °C) wird der im Wär­ metauscher verbaute Zuluftven­ tilator automatisch zugeschaltet und führt dadurch die Frischluft

Fotos: © Bönsch

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rotz allen Bemühungen in der Steuerungs- und Regel­ technik besteht aber immer noch das Problem, dass bis zu 80Prozent der Wärmeverluste über die Lüftungsanlage unge­ nutzt den Stall verlassen.


STALLTECHNIK/FIRMEN BERICHTEN 21 an der Tauscheroberfläche vor­ bei und wärmt somit die relativ kühle Frischluft vor Eintritt in den Zuluftbereich an. Die Kosten Auf den ersten Blick hört sich die Technik der Wärmerückgewinnung sehr gut an, doch muss beim Einsatz eines Wärmetauschers auch immer auf die laufenden Kosten geachtet werden. Neben den Investitions­ kosten fallen nämlich bei Einsatz eines Wärmetauschers auch Reinigungskosten in Form von Waschwasser aus dem automa­ tischen Waschsystem sowie aus der manuellen Reinigung an. Hinzu kommen die benötigte Arbeitszeit und die zusätzlichen Stromkosten für den Zuluft­ ventilator und je nach Einbau der Wärmerückgewinnung die höhere Leistungsaufnahme der Abluftventilatoren durch die zu überbrückenden höheren Gegen­ drücke. Fazit Das Hauptziel einer Wärmerückgewinnung aus der Abluft liegt in der Verringerung von Wärmeverlusten durch die Lüftungsanlage. Weitere positive Effekte können der Ausgleich von Temperaturschwankungen sowie eine verbesserte Luftqua­ lität darstellen. Es darf aber nicht vergessen werden, dass ein Wärmetau­ scher auch zusätzlich Arbeit und Kosten verursacht. Trotz hoher Wirkungsgrade kann in den meisten Fällen natürlich nicht auf die herkömmliche Heizung zum Aufheizen und Abtrocknen der Ställe verzichtet werden. Ein Wärmetauscher kann nur als Ergänzung zum normalen Heizsystem gesehen werden. Bevor ein Landwirt entscheiden kann, ob der Wärmetauscher in sein Stallsystem passt und auch rentabel ist, sollte er wissen, welchen Energieverbrauch der Stall je nach Jahreszeit über mehrere Jahre hat. Erst danach kann entschieden werden, ob sich zum Beispiel ein nachträgli­ cher Einbau lohnt. W Sebastian Bönsch, Landtechnikexperte Landwirtschaftskammer Niedersachsen, Deutschland.

EZG Frischei! | 20 Jahre auf der Sonnenseite

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ückblickend gesehen gelang vor zwanzig Jahren mit der Gründung der Österreichischen Frischeier Erzeu­ gergemeinschaft Vertriebs-­GmbH – kurz EZG Frischei – ein Durchbruch in der Eierbranche. Denn der freiwil­ lige Zusammenschluss von österreichi­ schen Eierproduzenten verhilft dem einzelnen Landwirt zu einer starken Position auf dem Markt. Was ist der Grund für den langjäh­ rigen Erfolg? Ein Mitglied der EZG Frischei bezeichnete die Organisati­ on einmal als „Knautschzone“ insbe­ sondere zwischen Produzenten und Vermarktern. Heute würde man es elegant als „Mediator“ bezeichnen. Besonders ist sicher die Kooperation von Erzeugern und Vermarktern. Sie sind Partner am Verhandlungstisch, wenn es um Erzeugerpreise und das Festlegen von Qualitätskriterien geht. Meistens werden Kompromisse eingegangen, und was hier verein­ bart wird, daran hält man sich, das wissen alle Beteiligten.

Warum EZG Frischei? Die Eier­ produzenten haben auch in absatz­ schwachen Zeiten (z.B. im Sommer) eine Abnahmegarantie für die er­

diese Weise zu einem bedeutenden Informationsvorsprung. Strom, Schädlingsbekämpfungsmit­ tel oder innovative Einstreuproduk­ te können preisgünstig über die EZG Frischei bezogen werden. Auch in puncto Vorsorge ist die EZG Frischei Ansprechpartner, so kann im Rahmen der Geflügelepidemieversi­ cherung auch das Kapital der Eierpro­ duzenten, die Legehennen selbst, ver­ sichert werden, was schon so manchen Betrieb vor dem Ruin bewahrt hat.

Faire Partnerschaft gewinnt

zeugten Eier zum bestmöglichen fai­ ren Preis. Die pünktliche Abrechnung der Eierlieferungen und Auszahlung des Eiergeldes sind Sache der EZG Frischei. Auch über den Eiermarkt, die Marktentwicklung, einen Blick über den Tellerrand, sowie gesetzli­ che Vorgaben oder Hintergründe in­ formiert die EZG Frischei zuverlässig und verhilft ihren Mitgliedern auf

Die österreichischen Eiererzeuger produzieren nach den höchsten Qualitäts- und Tierschutzstandards Europas. Die EZG Frischei unter­ stützt sie bei der Umsetzung der mannigfaltigen Anforderungen. Sie setzt sich für eine faire Partnerschaft aller Marktteilnehmer ein, damit die österreichischen Eierproduzenten auch die nächsten zwanzig Jahre auf der Sonnenseite sein können. INFORMATION: www.ezg-frischei.at

Reisenberger | Sangrovit® WS verbessert die Futteraufnahme Niederl | Der ideale Partner

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eit über 20 Jahren bieten wir Komplettangebote für Stallungen und Einrichtungen aller Geflügelarten an. Die jahrelange Zusammenarbeit mit unseren zuverlässigen Produzenten und Lieferanten zeugt von gleichblei­ bender, erstklassiger Qualität ­ unserer Produkte. Beratung, Planung, Umsetzung, ­Service, das sind unsere Stärken! Unsere Spezialgebiete: Hallenbau – Stahlkonstruktionen – Isolierpaneele für Dach- und Wand – Stalleinrichtungen für alle Geflügelarten – Einstreu. INFORMATION: www.stalleinrichtungen-niederl.at

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angrovit® WS ist ein Ergänzungs­ futtermittel, welches aus Säuren und ausgewählten Wirkstoffen, wie z.B. Isochinolin-Alkaloiden aus einem Pflanzenextrakt, besteht. Diese werden durch einen speziellen Prozess gewon­ nen und für das Tier verfügbar gemacht. Die Wirksamkeit von Sangrovit® WS ist durch zahlreiche externe Universitäts­ studien bewiesen. Sangrovit® WS kann direkt über das Trinkwasser verab­ reicht werden. Es fördert die Futterauf­ nahme selbst im Falle aufkommender

Erkrankungen und kann somit helfen, die Versorgung mit allen Nährstoffen sicherzustellen. Wissenschaftliche Stu­ dien belegen, dass Sangrovit® WS die Futteraufnahme und die Aufnahme wertvoller Aminosäuren erhöht. Somit wirkt es positiv auf das Wohlbefinden und die Leistung der Tiere. Der Ver­ trieb erfolgt in Österreich ausschließ­ lich über Tierärzte. Sangrovit® WS ist auch in Bio-Qualität als Sangrovit® WS GREEN LINE erhältlich. INFORMATION: www.reisenberger.com


22 FIRMEN BERICHTEN Sie im Lagerhaus und gut sortierten Fachhandel. Fragen Sie dort auch nach unserem aktuellen Hobbyfarming-Folder oder blättern Sie online unter https://katalog.kerbl.com/de/ hobbyfarming-2018/

Kesla | Der Desinfektions-­ Allrounder

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ie aktuelle Generation des WOFA-MAT Desinfektionssystems steht für schlagkräftige Hochdruckschaumdesinfektionsgeräte zur automatisierten Dosierung und Ausbringung umfassend gelisteter Peressigsäure-Spezialitäten aus dem Hause KESLA. Neben dem anti­ mikrobiell wirksamen 1+1 Wofasteril SC super lässt sich auch das Ascaro­ steril AB, die Komplettdesinfektion antimikrobiell plus antiparasitär in nur einem Arbeitsgang, auf Flächen und Fahrzeugen ausbringen. Ein breites Wirkungsspektrum zu jeder Jahreszeit ohne Kältefehler, niedrige ­Einsatzkonzentration, kurze Einwirkzeit und weitgehende Abbaubarkeit sind charakteristisch. Keimresistenzen spielen keine Rolle. INFORMATION: www.kesla.de

Kerbl | Ihr P ­ artner für die Geflügelhaltung

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owohl für die professionelle Geflügelhaltung als auch für den Bereich Hobbyfarming werden spezielle Produkte für die Haltung und die Zucht benötigt: Kerbl bietet ein einzigartiges breites Sortiment von Futterautomaten sowie Geflügeltränken, über die Schädlingsbekämpfung bis hin zu Hühnerställen und Geflügelnetzen an. Alle diese und noch viel mehr Bedarfsartikel finden

Cu(II)Oxid

CoRouge®

Futter bzw. im Verdauungsapparat des Tieres ein: Der Abbau von Vitaminen (Vit. A) wird reduziert, die Phytasewirkung unterstützt. All dies führt zu einem leistungssteigernden Effekt mit positiver Auswirkung auf die Gesundheit. INFORMATION: www.pulte.at

Sterrer | Hähnchen­ trampolin

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infacher, tierfreundlicher, leichter zu reinigen – das waren drei Vorgaben zur Entwicklung der Big Dutchman Aufsitzflächen für Österreich. Im Big Dutchman-Baukasten gibt es schon lange bewährte Kunststoffroste für Hähnchenmast. Diese sind belastbar und begehbar und trotzdem weich. Brustblasen ausgeschlossen. Damit war es möglich, ein preiswertes Österreich-Modell für liftbare Aufsitzflächen zur entwickeln. Nach Prüfung durch die Fachstelle für tiergerechte Tierhaltung wurden die „Erhöhten Ebenen für Broiler von Big Dutchman AG“ mit der Prüfnummer 2018-06-005 zertifiziert. Die Aufsitzflächen werden von den Hähnchen sehr gut angenommen, verringern Beinschwäche und schaffen zusätzlichen Platz im Stall. Fa. STERRER konnte schon einige Kunden zufriedenstellend ausrüsten. INFORMATION: www.sterrer.net

Pulte | Gesteigerte ­Leistung

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oRouge® ist ein Kupfer(I)Oxid mit hoher antibakterieller Wirkung im Tier. Im Gegensatz zum Standardprodukt Kupfersulfat ist es nicht wasserlöslich, folglich geht CoRouge® weniger Interaktionen im

Die Wellenstruktur in der Düse sorgt auch bei minimaler Ventilation für einen optimalen Zulufteintritt. Der ZLV Vario ist ein flexibles System für jeden Stalltyp und Tierbesatz und ist in den Durchmessern Ø 650, 730, 820 und 920 mm erhältlich. Sämtliche Komponenten sind aus isolierendem Polyurethan hergestellt, wodurch eine Kondensatbildung vermieden wird. INFORMATION: www.reventa.de

Haas | Effizientes Bauen für die Z­ ukunft

W Reventa | ZLV-Vario ­Zuluftsystem

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er ZLV-Vario ist ein Zuluftsystem, das speziell für Gleichdruck-Ventilationssysteme sowie für Geflügelställe mit Wintergarten entwickelt worden ist. Herkömmliche Umluftsysteme werden mit fest eingestelltem Verhältnis zwischen Zu- und Umluft betrieben. Dies hat zur Folge, dass in der Sommerventilation immer noch ein wesentlicher Teil der Ventilatorleistung (bis zu 50 %) über den dauerhaft geöffneten Umluftspalt mitgeführt wird. Durch die stufenlos verstellbare Ventilationskassette im ZLV Vario ist es möglich, den Umluftspalt stufenlos zu verändern. Dies hat den Vorteil, dass im Sommerbetrieb 100 % der Ventilatorleistung als Zuluftkapazität zur Verfügung steht. Somit kann durch die Verwendung des ZLV Vario die Anzahl der benötigten Zuluftkamine halbiert werden.

ir haben für alle Bedürfnisse spezielle Geflügelställe zu bieten, so z.B. für Hähnchenmast, ­Putenmast oder Legehennenställe. Wir bauen für Sie Geflügelställe in moderner und preiswerter Fertigbauweise. Durch die vorgefertigten Bauteile ist eine sehr kurze Bauzeit zu realisieren. Geflügelmastställe werden wärmegedämmt ausgeführt. Wände und Decken können kostengünstig mit Sandwichelementen gebaut werden. Wenn die Dachkonstruktion mit Fachwerkbindern ausgeführt wird, kommt eine gedämmte Unterdecke zur Ausführung. INFORMATION: Haas Fertigbau Holzbauwerk GmbH & Co KG Tel.: 03385/666-0 info@haas-fertigbau.at www.haas-fertigbau.at www.facebook.com/haas.holzbau

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FIRMEN BERICHTEN 23

Wördekemper | Der Artgerechte

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ie artgerechte Haltung in den Original Mobilstall-Systemen von Wördekemper schafft Vertrau­ en beim Verbraucher und wird zum Verkaufsargument. „Aus der Praxis für die Praxis“ ist seit 20 Jahren die Basis für die erfolgreiche Entwick­ lung eigener Stallsysteme. Auf Markt­ anforderungen reagieren und flexibel bleiben: Mit Spezial-Know-how wird aus Sicht des Halters geplant (kon­ ventionell oder öko). Für die regio­ nale Direktvermarktung gibt es den kleinen Mobilstall „Regio“. INFORMATION: www.mobilstall.de

LTC | Mehr Traktor, mehr Komfort

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ie auf Produktivität und Komfort getrimmten neuen John Deere Traktoren der Serie 5E ermöglichen Ihnen, Ihre Aufgaben effizient, gründ­ lich und bequemer denn je abzuarbei­ ten. Der extrem wendige, kompakte 5E ist für jeden Einsatz wie geschaf­ fen und besitzt dazu ausreichend Hubkraft, um auch Schwerstarbeit lo­ cker zu schultern. Neben ausgezeich­ neter Rundumsicht lässt sich der 5E bequem und mühelos bedienen, und ist daher ideal für niedrige Scheunen und kleine Betriebe geeignet. INFORMATION: www.lagerhaustc.at


24 THEMA

HELDEN WERDEN GEMACHT, NICHT GEBOREN!

Österreichische Post AG MZ 02Z033612 M Blick ins Land Oktober 2018 SPV Printmedien GmbH, Florianigasse 7/14, 1080 Wien Retouren an „Postfach 555, 1008 Wien“

Be curious. Be brave. Be genius.

Sangrovit® WS ist der innovative Futterzusatz, der Ihren Helden hilft das volle Leistungspotenzial auszuschöpfen!

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Mit unserem Produkt Sangrovit® WS Green line ist Sangrovit® WS jetzt auch für Biobetriebe erhältlich. Vertrieb in Österreich ausschließlich über Tierärzte. Kontakt in Österreich:


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