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Risikominimierung mit Förderung Der betriebliche Erfolg landwirtschaftlicher Tierhalter ist von vielen verschiedenen Faktoren abhängig. Um diesen Betriebserfolg zu sichern, sich der Risiken bewusst zu sein und deren Einfluss proaktiv zu reduzieren, befassen sich Landwirte mit Risikomanagement.
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lementarer Baustein jedes Risi komanagementsystems ist die wirtschaftliche Verlagerung von Ri siken auf Versicherungen. Vor allem in der Tierhaltung wird diese Risiko verlagerung von den Landwirten ver stärkt überlegt. Um diesen Schritt zu erleichtern, wurden gemeinsam mit dem Bundesministerium für Nachhal tigkeit und Tourismus, Vertretern aus dem Landwirtschafts- und Veterinär bereich sowie Vertretern der Versiche rungswirtschaft – allen voran die WBV Versicherungsmakler als Spezialist für Epidemieversicherung – die Grundla gen für die Förderung der Prämien im Tierseuchenbereich gelegt. Die Förderung gibt es seit 1. Jänner und wird als jährlicher Zuschuss in einer Höhe von 55 Prozent der ge mäß Versicherungsvertrag zu leis tenden Prämie in Form einer Re
duktion der Prämienvorschreibung gewährt. Dabei setzt sich die Höhe aus 27,5 Prozent Bundeszuschuss und 27,5 Prozent Landeszuschuss zusammen. Der Bundeszuschuss kommt aus dem Katastrophenfonds,
wodurch keine Entschädigung in an derer Form geleistet wird. Durch die Gewährung von Zuschüssen zu den Versicherungsprämien soll ein An reiz zum Abschluss einer Versiche rung geschaffen werden.
Jeder Landwirt sollte das eigene Risiko management analysieren und im Bedarfsfall die Risiken einer Tier seuche oder Tierkrankheit auf die Versicherung übertragen. Aufgrund der Förderung wurde dem Landwirt finanziell entgegengekommen. Sie soll auch bei der Entscheidung helfen, ob er seinen Tierbestand versichern lässt. Bei Fragen oder Unklarheiten zu den Themen Förderung und Versi cherung, bitte um Kontaktaufnahme (epidemie@wbv.at). Als langjähriger Spezialist im Tierseuchenversiche rungsbereich konnten wir bereits einen entsprechenden Erfahrungs schatz aufbauen und stehen gerne mit Rat und Tat zur Seite. WBV Versicherungsmakler Der österreichweite Spezialist für Tierseuchenversicherung
FÜTTERUNG 3
So lässt sich die Futteraufnahme steigern Ernährung Zu Legebeginn ist es nicht selten ein Problem, dass die Futteraufnahme in bestimmten Situationen unter den Zielvorstellungen zurückbleibt und dadurch negative Folgen für Leistung und Tiergesundheit entstehen.
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Foto: © agrarfoto.com
er in alternativen Hal tungssystemen erhöhte Energie- und Nährstoff bedarf der Hennen steht dabei einer teils unzureichenden Fut teraufnahme mit entsprechenden Defiziten im Energie-/Nährstoff input gegenüber. In Freilandhal tungen kommt oft erschwerend hinzu, dass im Auslauf schwer verdauliches Grundfutter auf genommen wird und die Hennen teils zu wenig Zeit im Stall zur Futteraufnahme verbringen. Speziell direkt nach der Einstal lung der Junghennen in den Le gestall und am Anfang der Lege periode stellt sich das Problem, dass ein hoher Bedarf (rascher Anstieg Eiproduktion, Zunahme Körpergewicht) einer vielfach noch unzureichenden Futterauf nahmekapazität gegenübersteht. Binnen weniger Tage stellt sich der Körper von langsamem Wachstum in eine hochproduk tive Leistungsphase um. Wird die gewünschte Menge Futter nicht gefressen, so liegen
die dem Körper zugeführten Nährstoffe unter der Bedarfs schwelle, was zwangsweise die Leistung limitiert, den Stoffwech sel belastet und die übermäßige Mobilisierung von Energiereser ven zur Folge hat. Die Körpergewichte der jungen Hennen bleiben dann h äufig hinter den Sollvorgaben. Leistungseinbrüche direkt nach der Legespitze (Post-Peak dip), eine suboptimale Persistenz in der späten Legephase, ein gesteigertes Risiko für Verhal tensstörungen (Federpicken, Kannibalismus), Stress, Schwä chung des Immunsystems und damit eine Prädisposition für Coliinfektionen sind mögliche Folgen. Abhängig von der Notwendigkeit und den betrieblichen Möglich keiten sind folgende Maßnahmen zur Steigerung der Futteraufnah me in Legehennenherden mit dem Fokus auf die Umstallungs phase und den Produktionsstart zu empfehlen:
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4 FÜTTERUNG Um eine hohe Futteraufnahmekapazität der Legehennen zu gewährleisten, sind ein möglichst hohes Kropfvolu men und ein gut ausgeprägter Muskelmagen bereits in der Junghennenaufzucht sicherzu stellen. Durch die Beeinflus sung des Futtervolumens und der Quellvorgänge kann das Kropfvolumen positiv beein flusst werden. Deshalb sind erhöhte Rohfasergehalte von 5 bis 6 Prozent im Junghen
nenfutter sinnvoll. Regelmäßige Gaben von unlöslichem Grit fördern erfahrungsgemäß die Entwicklung von Kropf und Muskelmagen. Bereits in der Aufzucht sollte eine Fütterung in Mahlzeiten mit eingebauten Futterpausen erfolgen. Durch eine hohe Futterfrequenz in den ersten Lichttagsstunden erfolgt eine hohe Futterauf nahme zu dieser Tageszeit, v.a. auch bei den rangniederen Tieren. Darauffolgend findet für
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einen längeren Zeitraum keine Fütterung mehr statt.
für die Uniformität der Herde. Beim Einsatz von Vorlegemehl sind folgende Punkte zu beach Ein hohes Körpergewicht ten: der Junghenne (Sollgewicht – Einsatzdauer/-menge: 8 bis + 10 Prozent) ist unabdingbar 10 Tage bzw. 800 bis 1.000 g/ für einen erfolgreichen Start in Henne. Bei zu langem Einsatz die Legeperiode. In der Aufzucht wird den bereits weit entwi sind die Phasenwechsel zwi ckelten Hennen zu wenig Cal schen Kükenstarter, Küken- und cium geboten, was Spätfolgen Junghennenalleinfutter von den hat. Körpergewichten abhängig zu – Einsatzzeitraum: Sehr indi machen und nicht vom Alter der viduell in Abhängigkeit von Hennen. Liegen die eingestallten Umstallungsalter, geplantem Junghennen im Körpergewicht Legebeginn und Entwicklungs deutlich unter den Sollgewichten zustand der Hennen. Bei einer und fressen zudem sehr wenig, praxisüblichen Umstallung kann es hilfreich sein, die Licht mit 17 Lebenswochen kann stimulation um 7 bis 10 Tage direkt nach der Umstallung zu verzögern, um vorerst das das Vorlegefutter eingesetzt Körpergewicht und die Futter werden. Bei 5 Prozent Lege aufnahme anzupassen. leistung ist auf Legestarter bzw. Phasen-1-Futter umzu Ein korrekter Einsatz von steigen. Kein Einsatz von Vor Vorlegefutter hilft, den Um legefutter bei über 5 Prozent Legeleistung. stieg von Aufzucht- auf Lege futter gleitend zu gestalten und – Sind die betrieblichen Mög damit das hohe Futteraufnahme lichkeiten (zu geringe Futter menge bei sehr kleinen Her vermögen der jungen Hennen den, kein separates Futtersilo beizubehalten. Junghennen- und etc.) nicht gegeben, sollte kein Legehennenfutter unterscheiden Vorlegemehl eingesetzt wer sich in ihrer Zusammensetzung den, anstatt es falsch (zu lange, sehr stark. V. a. der hohe Calci zu viel) einzusetzen. umgehalt des Legefutters (bit terer Geschmack) missfällt den Abstimmung der Futterstruknoch nicht legenden Junghen nen, die dann ihre Futteraufnah tur im Legestall auf die des me zügeln. Vorlegefutter liegt in Aufzuchtbetriebs. Seitens des seinen Gehalten (2 Prozent Ca) Junghennenaufzüchters sollte zwischen Junghennen- (ca. Pro eine Referenzprobe bereitgestellt zent Ca) und Legefutter (3,5 bis werden. Zudem muss die Futter 3,8 Prozent Ca) und weist dabei struktur in der gesamten Lege periode so konstant wie möglich insbesondere höhere Amino gehalten werden. Eine griffige, säuren- und Calciumgehalte als homogene Struktur ohne erhöhte das Junghennenfutter auf. Ein abgestimmter Vorlegefutter-Ein Grob- und Feinanteile animiert satz bringt auch positive Effekte die Hennen zum Fressen.
FÜTTERUNG 5 Nach der Einstallung ist sicherzustellen, dass alle jun gen Hennen schnellstmöglich Anschluss an das Futter- und Wassersystem finden. Stall-/Vo lierenbereiche mit den Versor gungseinrichtungen für Futter und Wasser sind gut auszuleuch ten. Eine intensive Tierkontrolle ist unabdingbar. Dabei sind Hennen, die offensichtlich kein Futter/Wasser aufnehmen (leerer Kropf, trüber Blick, kotver schmierter Schnabel, ggf. bereits
Abmagerung, ausgetrocknete Ständer, blaue Kämme) an die Futtertröge zu setzen. Mit deren Schnabel sollten die Tränknippel betätigt werden, um einen Lern effekt herbeizuführen. Übernachtet in Volierenställen anfangs ein Teil der Hennen im Scharrraum, so sollten diese Hennen ca. 30 bis 45 Minuten nach Beginn der Dunkelphase in die Anlage gesetzt werden. Bei Volierenanlagen mit einzelnen
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Etagen ohne Futter-/Wasserli nien kann es im Zeitraum nach der Einstallung notwendig sein, Hennen, die sich ausschließlich in diesen Etagen aufhalten, vor sichtig von den Etagen zu treiben (ggf. mit Schablonen).
Fressen wird vermindert. Um den Futterverzehr der Hennen zu optimieren, ist die systematische Gestaltung, Überwachung und gegebenenfalls durchdachte Ände rung der Futterzeiten von hoher Bedeutung. Bestimmende Parame ter sind dabei der tageszeitliche Bei einer Flachkettenfütterung Verlauf der Futteraufnahme, der Zeitraum der Eiablage und die sollten die Hennen mindestens Systemgängigkeit der Hennen. einmal täglich die Futterketten leerfressen. Dadurch werden die – Abstimmung bezüglich Hennen stärker zur Futterauf der Futterzeiten zwischen Junghennen- und nahme angeregt und selektives
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6 FÜTTERUNG egehennenbetrieb, um einen L schroffen Wechsel der Futter zeiten zu verhindern. – Blockfütterungen, d. h. zwei kurz aufeinander folgen de Fütterungen, zeigen Vor teile, indem bei der zweiten Fütterung auch rangniedrige Hennen vollen Zugang zum Trog und „frischem“ Futter haben. – Zu Lichttagsbeginn sollte nach ca. 10 bis 40 Minuten die erste Fütterung stattfinden. Daraufhin sollten im Stunden takt noch ein bis maximal zwei weitere Fütterungen stattfinden, da die Hennen in den ersten Stunden des Lichttags – im Vergleich zu den Folgestunden – verstärkt Futter aufnehmen. – Lange Futterpause zur störungsfreien Eiablage. Für die Hennen, die sich im Nest befinden, wird kein Anreiz (laufende Futterkette) geschaf fen, das Nest zu verlassen. Zu beachten sind dabei die Unter schiede im Eiablageverhalten von Weiß- und Braunlegern.
So liegt das Hauptfenster der Eiablage bei Braunlegern 2 bis 6 Stunden, bei Weißlegern 5 bis 7 Stunden nach Licht tagsbeginn.
– Futterpausen sind notwen dig, um ein Leerfressen der Futterketten zu gewährleis ten. Deren Länge ist v. a. vom Restfüllstand kurz vor
der folgenden Fütterung ab hängig. – Mehr als 7 Futtervorlagen je Tag sollten nicht angestrebt werden.
Fotos: © agrarfoto.com
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FÜTTERUNG 7 Ist aus den zurückliegenden Herden bekannt, dass auf dem Betrieb trotz verschiedener Maßnahmen die Futteraufnahme nicht auf das gewünschte Niveau gebracht werden kann, so sollten die Energie- und Nährstoff gehalte der eingesetzten Futter zumindest zu Beginn der Pro duktion erhöht werden. Verzicht auf Futterkomponenten mit geschmacklichen Abweichungen (z. B. Erbsen, Triticale, Raps) zu Beginn der Legeperiode.
– Einsatz von Magermilchpulver, Molke-Fett-Konzentrat – Einsatz von appetitanregenden Zusatzstoffen, die häufig auf pflanzlichen Substanzen beru hen (z. B. Oregano, Wermut, Beifuß, Schafgarbe) – Einsatz von Vitamin-B-, Vitamin-Aminosäuren- oder Magnesium-Präparaten – Anfeuchten des Futters – Futterkette häufiger anlaufen lassen (ohne Befüllung, d. h. keine zusätzlichen Fütte rungen) Als unmittelbare Maßnahmen – Einsatz von Süßungsmittel im Tränkwasser (aber zwingend zur Steigerung der Futterauf Beachtung der Tränkleitungs nahme können im Bedarfsfall hygiene) zusätzlich praktiziert werden:
Hohe Temperaturen reduzieren die Futteraufnahme, das kann besonders bei länger anhaltenden Hitzeperioden zum Problem für die Herde werden. Neben allen stallklimatischen Maßnahmen können folgende Punkte fütte rungsseitig dem Hitzestress bzw. der niedrigen Futteraufnahme als dessen Folge entgegenwirken: – Kein Rohproteinüberschuss, da dieser im Körper Extra
wärme erzeugt. Optimales Aminosäurenmuster im Futter (RAM-Futter). – Fett als bevorzugten Energie lieferant einsetzen, ggf. im Austausch eines Teils der Energie aus Stärke (Getreide) – Zusatz von Vitamin C in das Futter (250 mg/kg) oder Wasser – ggf. Einsatz spezieller Ergän zungsfuttermittel für Hitze stress W
8 TIERGESUNDHEIT
Der andere Umgang mit Parasiten Bestandsgesundheit Naturgemäß werden auch im Geflügelbereich zwei große Gruppen unterschieden, wenn man von Parasiten spricht: die Ekto-Parasiten, sie befinden sich außen am Tier, und die Endo-Parasiten, Endo heißt innen. VON NICOLE HEROUT
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Wie also umgehen mit diesem nie ganz zu vermeidenden Parasiten-Problem? Ein großes Thema ist natürlich die Hygiene. Ein sauberer, para sitenfreier oder besser gesagt Parasiten-reduzierter Stall ist eine Grundvoraussetzung. Zur Reinigung von Ställen und befestigten Ausläufen ist, nach der Entmistung, die Verwendung von sehr heißem Wasser (über 90° C auf der Fläche) die effek tivste und billigste Variante. Hat man schon gehäuft Probleme mit Infektionen gehabt und wurden gehäuft Antibiotika eingesetzt, muss man damit rechnen, dass
gewisse resistente Erreger am Betrieb sind. Diesen ist mit chemischen Desinfektionsmitteln nur bedingt beizukommen. Eine Alternative dazu ist der Einsatz von Effektiven Mikroor ganismen, auch EM genannt, im Anschluss an die Heißwasseroder Dampfreinigung. Durch das Aufbringen von EM wird wieder ein natürliches bakterielles Um feld im Stallbereich hergestellt. So werden die betriebsspezifi schen Erreger, die oft über Jahre durch wiederholten Antibiotika einsatz und Desinfektionsmaß nahmen im negativen Sinn selektiert wurden und so die Oberhand im stallspezifischen Erregergefüge bekommen haben, durch Verdrängung reduziert. Auf nicht befestigten Ausläufen ist der regelmäßige Austausch der obersten Erdschicht, durch Sand oder Hackgut, besonders im am meisten frequentierten Nahbereich des Stalls, eine gute Maßnahme, um den Parasitenund Infektionsdruck zu senken. Neben dem Umfeld ist aber eine starke Abwehrkraft der Tiere die beste Voraussetzung für einen gesunden Bestand.
Schon Eintags-Küken, aber auch Junghennen nach der Einstal lung, kann man über das Starter- Futter immunstärkende Kräuter mischungen beimischen. Diese sind auch entzündungshemmend und darmstabilisierend, sodass die Gefahr von Dottersackent zündungen und Frühdurchfälle deutlich gesenkt werden kann. Pflanzen wie die Hagebutte, der Sonnenhut, sind in unseren Breiten dafür bekannt. Aber auch tropische Pflanzen wie Mango, heiliges Basilikum und andere unterstützen seit jeher die Abwehrkräfte. Wird Ben tonit zugesetzt, ein ultrafeines Mineralpulver mit einer riesigen, absorbierenden Oberfläche, bewirkt es im Darm die Bindung von freien Radikalen, viralen Erregern und Entzündungspro dukten und stärkt somit die vi tale Entwicklung einer gesunden Darmflora. Diese ist auch später die Voraussetzung für eine bes sere Abwehrkraft gegen Parasi ten und gilt für alle Tierarten. Haben die Jungtiere diese schwierige Anfangsphase dann gut gemeistert, ist auch der Umgang mit einem gewissen, nie ganz zu vermeidenden
Parasitendruck zu erlernen. Dazu gehören auch die allseits bekannten Kokzidien, die in der Aufzucht oft zu erheblichen Verlusten führen können. Kokzidien zählen zu den Endo- Parasiten, kommen bei Hühnern sehr häufig vor und verursachen verschiedenste Probleme, die bis zum Tod der betroffenen Tiere führen können. Allein beim Huhn gibt es sieben verschiedene Kokzidienarten, von denen Eimeria tenella die gefährlichste ist, ist sie doch der Erreger der roten Küken ruhr. Der hochgradige blutige Durchfall wird durch massive Blutungen in den Blinddärmen verursacht, und führt, unbehan delt, oft und sehr schnell zum Tod der jungen Hühner. Die Infektion passiert durch Aufnahme von Oozysten aus der Einstreu. Sobald die Tem peratur über 14° C steigt und es feuchtwarme Bedingungen gibt, brechen diese Oozysten nach Aufnahme auf. Die im Inneren derselben gebildeten Sporen dringen tief in die Darmschleim haut des jeweils für die Unter art typischen Abschnitts ein,
Foto: © Herout
iese teilen sich dann aber noch auf: in die Parasi ten, die landläufig unter „Würmer“ zusammengefasst werden, und die Einzeller – Erre ger, die nur mehr aus einer Zelle bestehen, also deutlich kleiner als Würmer sind, verschiede ne, teilweise sehr komplizierte Vermehrungszyklen haben, und zu denen die allseits bekann ten Kokzidien oder aber auch die Histomaden, Erreger der Schwarzkopfkrankheit bei der Pute, zählen. Alle diese Parasiten führen zu unterschiedlichen körperlichen Symptomen. Sie reichen, im Fall von Federlingen oder Roter Vogelmilbe, vom unangenehmen Juckreiz, Unruhe und Stress, bis zu Leistungseinbußen im Legeund Mastbereich, bei Wurmbe fall, bis zu hohen Verlusten bei massiven Einzeller-Infektionen. Besonders dramatisch ist dies zur Zeit in der Putenmast, wo, da noch keine marktreife Impfung gegen die Schwarzkopf krankheit zur Verfügung steht, es zu wirtschaftlich relevanten Verlusten in manchen Herden kommt.
TIERGESUNDHEIT 9 wo sie zwei ungeschlechtliche Vermehrungszyklen durchma chen. Danach bilden sich dort männliche und weibliche Zellen, die sich vereinigen und in den oberflächlichen Schichten der Schleimhaut wieder Oozysten bilden, die dann ausgeschieden werden. Aus einer aufgenomme nen Oozyste können innerhalb von weniger als einer Woche bis zu 100.000 neue entstehen. Bei hohem Infektionsdruck kommt es je nach Art zu Wachstumsstö rungen, Mattigkeit oder zum Tod der Tiere. Oozysten können in der mikro skopischen Kotuntersuchung leicht nachgewiesen werden Behandlungsmöglichkeiten In der Schulmedizin können ei nerseits die Küken in den ersten Lebenstagen mit abgeschwächten Lebendimpfstoffen geimpft wer den. Durch die Aufnahme von Eimerien aus der Einstreu wird dann eine belastbare Immunität aufgebaut. Der Einsatz von Kokzidiostatika über das Futter ist eine medi kamentöse Behandlung, muss durch den Tierarzt verordnet werden und ist demnach auch mit Wartezeit auf Lebensmittel belegt. Für die Akutbehandlung stehen spezielle Antibiotika zur Verfügung, für die das Gleiche gilt. In der Homöopathie gibt es die Möglichkeit, erkrankte Tiere alternativ oder zusätzlich mit Globuli zu behandeln, je nach Schwere der Symptome. Das am häufigsten für diesen Zweck in Frage kommende Mittel ist Mercurius sol. D12, das dann zweimal täglich über das Trinkwasser verabreicht werden sollte. Dies kann und soll aber nicht vorbeugend eingesetzt werden.
Prophylaxe auf pflanzlicher Basis Dafür stehen Kräutermi schungen, denen allen eine Para siten-abwehrende Wirkung eigen ist, zur Verfügung. Dazu zählen Pflanzen wie Kren, Knoblauch, Eberraute, aber auch indische Pflanzen wie Neem, Berberitze, Zimt und viele andere. Sie alle behindern im Darm die Ansie delung und Vermehrung von Einzellern und anderen Parasi ten. Der so gestärkte Darm kann dann mit einem gewissen Infek tionsdruck besser umgehen, und es kommt zu keinen oder stark abgeschwächten Krankheitssym ptomen. Wichtig ist allerdings, dass die Tiere so eine Kräutermi schung schon mehrere Tage vor der Infektionsgefahr bekommen. In der Praxis hat es sich sehr gut bewährt, die Kräutermischung einfach prophylaktisch ins Futter zu mischen, beginnend 10 Tage, bevor die Tiere ins Freiland kommen oder bevor man im Betrieb weiß – dies gilt auch für reine Indoor-Haltung –, dass in einem gewissen Alter die Probleme regelmäßig im Betrieb auftreten. Sollte es aber doch zu Störungen der Kotkonsistenz kommen, reicht meist ein kurzfristiger Zusatz einer stopfenden und die Darmmotorik beruhigen den Kräuter-Mischung, um den Durchfall zu bremsen. Der große Vorteil einer solchen Vorgangsweise ist, dass damit der Einsatz von Antibiotika oder Kokzidiostatika stark reduziert werden kann. Da allgemein bekannt ist, dass Antibiotika nicht nur die krankmachenden Bakterien, sondern auch die ge sunden, notwendigen Darmbak terien zerstören, vermeidet man so, dass die Darmflora allzu oft
gestört wird. Dasselbe gilt für die am Markt erhältlichen Produkte, die gegen Einzeller-Infektionen eingesetzt werden. Für gewisse Infektionen, wie die Schwarzkopfkrankheit bei Puten, gibt es bislang noch keine effektive Therapie. Hier ist man zurzeit noch zur Gänze auf vorbeugende Maßnahmen angewiesen. Die gesunde, belastbare Darm flora ist bei unseren Tieren, wie auch bei uns selbst, der Sitz der Abwehrkraft! Besonders in der biologischen Geflügelhaltung mit vorgeschrie benen Auslauftagen muss dem vermehrten Verwurmungsdruck Rechnung getragen werden. Regelmäßige parasitologische Kotuntersuchungen, am besten zusammen mit den vorgeschrie benen Salmonellen-Tupferpro ben, geben dem Betriebsführer einen guten Überblick über die Infektionslage. Aber da es keine Medikamente zur Entwur mung gibt, die ohne Wartezeit einzusetzen sind, sind gerade bei Bio-Legehennen die the rapeutischen Möglichkeiten eingeschränkt. Eine hochgradi ge Verwurmung führt aber zu Leistungs- und Vitalitätsverlust, wenn nicht sogar zu Todesfällen. Wie sieht es aber mit den Ekto-Parasiten aus? Federlin ge zählen zu den Läusen, leben und vermehren sich am Vogel. Den Befall bemerkt man, da die Tiere nur 1 bis 3 mm groß sind, am ehesten durch den starken Juckreiz, stumpfes, struppiges Gefieder, Immunschwäche, wie derkehrende Durchfälle, erhöhte Kükenverluste, schlechtes Wachs tum und große Unruhe. Die Ansteckung geht von Tier zu Tier oder über verseuchte Stallungen.
Die Rote Vogelmilbe ist eine blutsaugende Milbe, die nur nachts die Vögel befällt, um Blut zu saugen. Sie besiedelt jede Ritze des Stalls und kann monatelang, auch bei großer Kälte, überleben. Will man nicht unbedingt hochgiftige antiparasitäre Mittel einsetzen, werden neben der peinlich genauen Reinigung der Stallungen, wie oben beschrie ben, verschiedene natürliche Mit tel zur Behandlung empfohlen: Stall mit Silicatpulver einsprü hen, das zerkratzt die prallen Bäuche der Milbe. Stall mit Neemöl-Produkten mehrmals aussprühen. Homöopathisch kann man Tiere, die für Parasitenbefall emp fänglich sind, mit Sulfur C30 2x wöchentlich stärken. Der begleitende Einsatz von oben beschriebenen Kräuter mischungen, die speziell Parasiten-abwehrende Pflanzen enthalten, hat sich auch hier als wertvolle Unterstützung erwie sen. Diese gibt man vorbeugend, auch über längere Zeit, zum Futter. Durch die Aufnahme solcher Kräuter steigt nicht nur die allge meine Widerstandskraft, sondern scheinen die Tiere auch ihren Körpergeruch so zu verändern, dass Ektoparasiten sich auf ihnen nicht mehr wohlfühlen. Ein weiterer Nebeneffekt dieses vorbeugenden Kräutereinsatzes ist, dass die Tiere auch gegen andere Erreger gestärkt sind, der Darm besser funktioniert und sich die Tiere deutlich besser entwickeln. Bei Masttieren wird das Schlachtgewicht schneller mit geringerem Futtereinsatz erreicht. W Dr.med.vet. Nicole Herout ist Tierärztin.
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Rote Vogelmilbe als Überlebenskünstler Bekämpfung Rote Vogelmilben werden auch Blutmilben genannt. Sie sind bis 1 mm groß und rot, wenn sie Blut gesaugt haben. Ansonsten sind sie kleiner und grau, kaum zu sehen, man spürt sie aber auf der Haut und in den Haaren krabbeln. Beim Geflügel verursachen sie je nach Stärke des Befalls: Beunruhigung, starkes Kratzen und Picken, Verhaltensänderungen, Leistungseinbußen, Schwächung mit erhöhter Krankheitsanfälligkeit oder auch Tod durch den ständigen Blutverlust.
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ote Vogelmilben sind wah re Überlebenskünstler, das macht ihre Bekämpfung so schwierig. Sie können bei jeder Geflügelart und in allen Hal tungssystemen auftreten, aber dort, wo es warme Verstecke wie Ritzen im Holz, Isoliermaterial, Innenwände, lockere Dachpappe u. Ä. gibt, sind sie in Massen. Milben gehen nur zum Blutsau gen an das Geflügel und zwar bei Nacht, wenn sie ihre ruhen den Wirte gut erreichen. Danach ziehen sie sich zur Verdauung in ihr Quartier zurück. Eine weibliche Milbe kann bis zu 50 Eier in zwei Monaten legen. Die Entwicklung der Milbe aus dem Ei über Lar venstadien zur erwachsenen
Milbe verläuft abhängig von der Temperatur unterschiedlich schnell. Im Temperaturbereich von 10 bis 35° C dauert dieser Entwicklungszyklus 12 oder
nur 1 ½ Tage. Unter 9° C findet keine Larvenentwicklung mehr statt und die geschlechtsreife Milbe fällt in eine Kältestarre. Sie kann bei Temperaturen von –25° C 1 ½ Jahre überle ben, ohne Blut zu saugen. Die Milbeneier bleiben vermutlich noch länger entwicklungsfähig. Den Milbenbefall kann man dann nicht mehr feststellen, aber die Untermieter sind nach wie vor da. Bekämpfungsmaßnamen wirken nur, wenn man die Milben erreichen kann. Des halb gilt es beim Bau und der Einrichtung eines Stalls, die Zahl der Verstecke zu mini mieren: glatte Oberflächen,
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FIRMENINFORMATION 11
Eine große Familie Christian Rodax ist Landwirt im niederösterreichischen Edlitz mit Schwerpunkt Milch- und Holzwirtschaft. Mitte August hat für ihn ein neuer Abschnitt begonnen: mit einem Aufzuchtstall für Legehennen statt Milchkühen und als Teil der großen Schropper-Familie. it 15 Milchkühen und 80 Hek tar Waldwirtschaft wurde Christian Rodax bisher nicht lang weilig. Nun hätte jedoch der Stall um gebaut werden müssen, die Flächen für eine Erweiterung fehlten und die erforderliche Milchzustellung raub te Zeit. Also beschloss die Familie umzusatteln und die Milchwirtschaft zugunsten einer Legehennenaufzucht aufzugeben.
Ein Partner wie in einer Familie „Mein Nachbar hat schon vor fünf Jahren umgesattelt“, erzählt Rodax. „Er hält Elterntiere und beim Stall bau und Aufbau des Geflügelbetrie bes habe ich schon damals mitgehol fen. Ich wusste also recht gut, was auf mich zukommt.“ Schon während des eigenen Stallbaus und der Tech
nikmontage bestätigte sich, dass die Entscheidung für die Firma Schrop per als Partner die richtige Wahl war. „Sobald sich eine Frage ergibt, ist auch jemand erreichbar, der wei terhilft“, so Rodax. „Bei meinem Nachbarn habe ich gesehen, dass die Zusammenarbeit mit Schropper wie mit einer großen Familie funkti oniert. Alle ziehen an einem Strang. Und genau das ist es, was ich will: keinen großen, anonymen Konzern, sondern ein persönliches familiäres Unternehmen als Partner.“ Wäh rend Rodax’ Nachbar bebrütete Eier an Schropper liefert, bekommt Ro dax die Eintagsküken fix und fertig tierärztlich versorgt von Schropper geliefert. In seinem Stall entwickeln sich daraus gesunde, kräftige Lege hennen.
Vergrößerung nicht ausgeschlossen Nicht nur die 21.000 Eintagskü ken, die den neuen Stall bezogen haben, sondern auch die tierärztli che Betreuung und die Stalltechnik stammen von Schropper. Außerdem wurde der junge Landwirt so gut eingeschult, dass er fürs Erste bes tens zurechtkommt. Immerhin hat er Vorerfahrung als Halter von Le gehennen für den Eigenbedarf. Spä ter wird er die Ausbildung zum Ge flügelfacharbeiter machen, um sich weiterzubilden. Was danach kommt, ist noch nicht fix, denn Rodax’ Sohn ist ja erst zwölf Jahre alt. „Wenn er sich dafür interessiert, kann ich mir schon vorstellen, mal einen zweiten Stall dazuzubauen, aber das ist noch Zukunftsmusik.“ Die Eltern und Ehe frau des Landwirts helfen eifrig mit,
außerdem investiert Rodax als Ge meinderat auch Zeit in die Regional politik. Vielleicht bleibt ihm nun ein wenig mehr Zeit dafür. INFORMATION: www.schropper.at
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12 TIERGESUNDHEIT massive Wände, kein Holz im Innenbereich, keine T-Profile bei Rosten und Rostauflagen, keine Holznester, aber gut herausnehmbare Nestmatten, kein Kantenschutz aus Kunst stoff etc.
Bekämpfen Jegliche Bekämp fungsmaßnahme muss am Ende des Lichttags durchgeführt wer den, um größtmöglichen Erfolg zu erzielen. Wer blaues Licht im Stall hat, kann die Maßnah me auch bei Nacht, zu der Zeit, wenn die Milben auf dem Weg zu ihren Wirten sind, durchfüh ren. Bevor mit der Bekämpfung be gonnen wird, muss ihre Anzahl reduziert und angreifbar gemacht werden. Zunächst müssen alle erreichbaren Milbennester mit einer Spachtel entfernt werden, denn wenn die Krabbeltiere in Haufen aufeinander sitzen, werden nur die oberen Milben abgetötet. W
Futterkohle bringt Medikamentenreduktion Versuchsreihe Ein interessantes Projekt beschäftigt sich mit der Entwicklung einer Futterkohle für Geflügel, die eine sichere Mast ohne Antibiotika und Kokzidiostatika gewährleisten kann. Rund zwei Jahre wurde dafür auf einem steirischen Betrieb geforscht.
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esistenzbildungen gegen die eingesetzten Anti biotika sind hinlänglich bekannt. Die derzeit noch erlaub ten Mittel haben ein kolportiertes Ablaufdatum im Jahr 2022.
zur Ausscheidung mit dem Kot und der Sporolation in der Ein streu dauert nur vier bis sieben Tage. Bei einem zu starken Be fall kommt es zu einer Redukti on in der Futterverwertung.
Die „Holzkohlen“ sind ein uraltes Hausmittel zur Gesunderhaltung der Tiere und auch im Biolandbau zugelassen. Mit diesem Projekt wurde eine Futterkohle entwickelt und überprüft, die in der Intensiv mast verlässlich und sicher wirkt.
Chemische Präparate zählen nicht zu den Antibiotika und werden üblicherweise nur im Notfall eingesetzt, da sie sehr schnell Resistenzen bilden.
Kokzidiose ist eine parasitäre Er krankung durch Protozoen (Ein zeller) der Gattung „Eimeria“ und führt zu einer Darmentzün dung, wodurch Schleim gebildet wird und Sekundärinfektionen leichter möglich sind. Der Parasitenkreislauf von der Aufnahme mit dem Futter bis
Die Gruppe der Ionophore wer den üblicherweise vorbeugend im Futtermittel eingemischt und müssen regelmäßig gewechselt werden, um die Resistenzbildung hintanzuhalten. Maßnahmen zur Kokzidiostatika-freien Mast 1. Durch die zusätzliche Füt terung der Futterkohle wird der Kot trockener – bei einer
trockenen Einstreu ist die Entwicklung der Kokzidien sehr erschwert. Ein Versuch sollte die optimale Menge an Futterkohle ermitteln. Beginnend bei 0,5 Prozent in der Ration soll die Menge in 0,25 Prozent-Schritten gesteigert werden, bis der Kot die gewünschte Konsistenz aufweist. Bei Bedarf kann eventuell die Einstreumen ge erhöht werden, um eine absolut trockene Einstreu zu gewährleisten. In weiterer Folge bindet Futterkohle sehr gut Toxine – sollte es also zu einer Infektion kommen, dann wird die Auswirkung stark abgemildert bzw. im Idealfall zur Gänze unterbunden. 2. Die Einstreu wird mit Milch säurebakterien besprüht, um ausgeschiedene Sporen
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Eine Stalltemperatur von 20° C ist im Legehennenstall opti mal, was die Futterverwertung angeht. Auch für die Milbenent wicklung ist diese Temperatur als optimal anzusehen – der Entwicklungszyklus vom Ei zur erwachsenen Milbe dauert dann ca. 7 Tage. Durch stärkeres Lüften kann die Stalltemperatur unter 20° C gesenkt werden, so fern die Außentemperatur dies zulässt. Das ist im Sommer u. U. nur bei Nacht möglich und setzt eine optimal Luftführung ohne Zuglufteffekt voraus. Wenn es gelingt, die Stalltemperatur im Sommer zu senken, dann hat dies einen weiteren positiven Effekt auf die Eischalenqualität, da genügend Futter gefressen wird und ausreichend Kalk zur Schalenbildung zur Verfügung steht. Die mit dem geringe ren Tierbesatz in alternativen Haltungen einhergehende niedrigere Stalltemperatur in der kälteren Jahreszeit erhöht den Futterverzehr, hemmt jedoch die Milbenentwicklung. In Käfigställen ohne jahreszeit liche Temperaturschwankung sind Milben auch im Winter ein Problem!
TIERGESUNDHEIT 13 zu dezimieren und eine Reinfektion hintanzuhalten. Zusätzlich wird auch im Stall regelmäßig (1x täglich) mit „EM aktiv“ gesprüht. Wenn es gelingt, die Einstreu in eine milchsaure Gärung zu bringen, wird dadurch die Vermehrung von ausgeschie denen Fäkalkeimen unter bunden. 3. Die Futterkohle wird ange säuert. Durch den niedrigen pH-Wert im Magen-Darm trakt haben weder Kokzidien, noch toxinbildende Bakterien (Clostridium perfingens) eine Entwicklungschance. 4. Einmischung von gemahle nem Oregano. Ein Zusatz brachte in wissenschaftlichen Versuchen eine eindeutige Wirkung gegen die Infekti on mit Eimeria tenella. Es waren in diesen Versuchen eine signifikant bessere Futterverwertung und höhere Schlachtgewichte ermittelt worden.
5. Einmischung von Tannin. Es handelt sich dabei um ein braunes Pulver, welches aus dem Holz der Edelkastanie extrahiert wird. Dieses Pro dukt bildet eine schützende Schicht auf der Darmschleim haut, sodass die Besiedlung mit schädlichen Bakterien sowie die Aufnahme von Toxinen erschwert wird. Die Dicke der Schutzschicht hängt von der Dosierung ab. Durch das Sauberhalten der Mucous Membrane wird zusätzlich die Aktivität von antioxidativen Enzymen unterstützt. Durch die hier angeführte Kombination von – trockener Einstreu – saurer Darmflora – Futterkohle zur Bindung von Toxinen und – Substanzen, die die Darmge sundheit fördern ist eine sicherere Geflügelmast auch ohne Chemie und/oder Antibiotika sehr wahrscheinlich. Diese Fragestellung wurde in ei nem Versuchsbetrieb überprüft.
Das Stallklima, sprich die Luft qualität, wurde nach jedem Mal Abfangen der freiwilligen Helfer abgefragt, ohne ihnen vorher zu sagen, welcher Stall der Futter kohle-Stall war. Jedes Mal wur de richtig getippt, welcher Stall mit dem „Futterkohle-Futter mittel“ versorgt wurde. Speziell beim händischen Einfangen der Geflügel mit dem einherge henden Bücken war der sonst übliche, beißende Ammoniak Geruch fast nicht mehr vorhan den. Die verbesserte Luftqualität hat wiederum positive Auswir
kungen auf die Tiergesundheit. Der Versuch hat über ca. zwei Jahre und 13 Durchgänge eindrucksvoll gezeigt, dass im Fall des Testbetriebs das Kokzidiostatikum, standardmä ßig eingemischt im Futtermittel, hervorragend durch Futterkohle ersetzt werden kann. Die Werte vom Lebendgewicht und von der Futterverwertung sind auf dem gleichen Top- Niveau wie vorher. Die Mehr kosten pro Tier belaufen sich auf 1,1 Cent. W
IMPRESSUM HERAUSGEBER Klaus Orthaber EIGENTÜMER UND VERLEGER SPV Printmedien GmbH, Florianigasse 7/14, 1080 Wien CHEFREDAKTEUR Klaus Orthaber (orthaber@blickinsland.at) REDAKTION DI Alois Burgstaller (burgstaller@blickinsland.at), Stefan Nimmervoll (nimmervoll@blickinsland. at) ANZEIGENLEITUNG Prok. Doris Orthaber-Dättel (daettel@blickinsland.at) BÜROLEITUNG Alexander Smejkal (smejkal@blickinsland.at) ANZEIGENVERKAUF Julia Huscsava (huscsava@ blickinsland.at), Lisa Ehrenreich (ehrenreich@blickinsland.at), Florian Steinwender (steinwender@spv-media.at) V ERWALTUNG Stefanie Brenner (brenner@blickinsland.at) Leserservice Tobias Kumba REDAKTION UND ANZEIGENANNAHME Tel.: 01/5812890, Fax: 01/5812890-23, office@blickinsland.at FIRMENBUCHNUMMER FN 121 271 S. DVR 286 73 GRAFIK Cornelia Mitter (mitter@blickinsland.at), Gerald Mollay (mollay@blickinsland.at) HERSTELLUNG proprint.at GmbH, 8042 Graz, Tel.: 0316/890791, office@proprint.at, www. proprint.at VERLAGSORT Florianigasse 7/14, 1080 Wien P.b.b., ZUL.-NR. 02Z033612M. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Unterlagen besteht keine Gewähr auf Veröffentlichung oder Rücksendung.
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14 ADVERTORIAL
Wurmerkrankungen beim Wirtschaftsgeflügel Wurmerkrankungen sind beim Geflügel weit verbreitet. Ein hoher Verwurmungsgrad zeigt sich meist in unspezifischen Krankheitsanzeichen wie blassen Kopfanhängen und Ständern, gesträubtem Gefieder und Darmentzündungen mit Durchfallerscheinungen, die durch die verminderte Nährstoffaufnahme die Zuchtleistungen der Tiere negativ beeinflussen.
D
Verschiedene Studien zeigen, dass der Befall mit Spulwürmern (Ascaridia galli) am häufigs ten vorkommt, gefolgt von Blinddarmwürmern (Heterakis gallinarum), Haarwürmern (Capillaria obsignata) und Bandwürmern. Einige Arten benötigen zur Entwicklung sogenannte Zwischenwirte wie Regenwürmer oder Schnecken. Deshalb weisen Freilandhaltun gen deutlich höhere Befallsraten auf als reine Stallhaltungen.
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Zur Gesunderhaltung der Bestände ist die regelmäßige Überprüfung der Wurmbelas tung mittels Kotuntersuchungen oder Sektionen verendeter Tiere wichtig. Im Kot können mittels bestimmter Untersuchungs techniken die typisch geform ten Wurmeier nachgewiesen werden. Ein negativer Befund bedeutet nicht zwingend, dass die Tiere keine Würmer haben. Deshalb sollte mehrmals im Jahr nachun tersucht werden. Bei positiven Befunden muss der komplette Bestand entwurmt werden. Auch eine regelmäßige Pflege des Auslaufs ist wegen der Krank heitsübertragung durch die dort vorhandenen Zwischenwirte
Spulwürmer und der ausgeschiedenen, lange überlebensfähigen Wurmeier notwendig. Für die Behandlung von Hühnern eignet sich der Wirkstoff Fenbendazol aus der Gruppe der Benzimidazole, der über das Tränkwasser verab reicht werden kann. Das hat
den Vorteil, dass alle zu behan delnden Tiere die Medikation gleichmäßig über den notwen digen Behandlungszeitraum aufnehmen. Entwurmungsmittel beim Geflügel sollten für Infektio
nen mit Spul-, Blinddarm- und Haarwürmern bei Jung- und Legehennen sowie Eltern- und Masttieren zugelassen sein, um alle wichtigen Wurmarten und Nutzungsrichtungen therapie ren zu können. Ein durch ein spezielles Nassmahlverfahren hergestelltes Fenbendazolpräpa rat (Konzentration von 200 mg Fenbendazol/ml) bleibt bis zu 24 Stunden im Tränkwasser stabil suspendiert – ohne die Gefahr von Entmischung, Abla gerung, verstopften Wasserlei tungen oder verklebtem Tränke nippel. Die Behandlungsdauer beträgt nur 5 Tage. Es werden die Larvenstadien 5 und adulte Stadien abgetötet, zudem ist ein ovizider Effekt nachgewiesen. Für den Einsatz bei Legehennen ist die Wartezeit von 0 Tagen für Eier wichtig. Detaillierte Hinweise zur fach gerechten Anwendung und zur Dosierungsberechnung erhalten Sie von Ihrer/Ihrem Betreuungs tierärztin/-arzt. W
Fotos: © MSD Animal Health
ies resultiert in einem Rückgang der Legeleis tung und einer verrin gerten Fruchtbarkeit. Besonders bedeutsam ist die Schwächung des Immunsystems von infizier ten Tieren, so dass sie anfälliger für viele andere Krankheiten werden und Impfungen nicht gut wirksam sind. Verwurmungen werden viel zu oft übersehen, da sie meist einen chronischen Verlauf nehmen.
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16 ADVERTORIAL
Kreatin: Das fehlende Element für gesundes Wachstum Analyse Verzicht auf tierische Proteine und rein vegetarische Futtermittel – fehlt etwas?
M
etabliert und zugelassen, um die jährigen Erfahrung hat AlzChem Muskelkraft und die körperliche Untersuchungen durchgeführt, Leistungsfähigkeit zu verbessern. um festzustellen, ob gezielte Funktionen von Kreatin Kreatingaben den Mangel in rein Kann ein Kreatinmangel bei ei Kreatin ist eine Verbindung, die pflanzlich basierten Rationen ner rein vegetarischen Fütterung ausgleichen könnten. von Wirbeltieren auf natürliche Weise aus Aminosäuren gebildet das Risiko von Leistungsverlus ten erhöhen? und in verschiedenen Zellen Tierische Proteine können gespeichert wird. Man findet es die Lücke nicht füllen Die insbesondere in Muskeln sowie direkte Zufuhr von Kreatin in Höherer Kreatinbedarf anderem Gewebe mit einem der modernen Geflügelproduk Während in den 50er Jahren hohen und oftmals wechselnden Masthähnchen erst nach etwa tion ist allerdings problematisch. Energiebedarf. Kreatin (genau Eine Untersuchung natürlicher 120 Tagen circa 1,5 kg wogen, er das Kreatinphosphat) wird Kreatinquellen für die weltweite erreichen heutige Tiere dieses für den Energiestoffwechsel in Geflügelmast hat ergeben, dass Gewicht bereits nach weniger als den Zellen benötigt, denn es 30 Tagen. Mit dieser Entwicklung selbst Fleischmehl, Fischmehl ist das „Kraftwerk“ für einen und andere tierische Proteine einher ging auch eine nahezu funktionierenden Energiekreis Verdoppelung des Brustmuskelan nur einen sehr niedrigen und lauf (ATD-ADP-Kreislauf). Im teils sowie ein insgesamt höherer stark schwankenden Kreatin Gegensatz zu anderen Nähr gehalt aufweisen (siehe Tabelle). Schlachtkörperwert. Nimmt man stoffen wie Kohlenhydraten, einen Kreatingehalt von 5 g/kg Ein Blick in Länder, in denen Muskel an, hat diese Entwicklung Ursächlich dürfte hierfür sein, tierische Komponenten im Futter Proteinen oder Fetten ist das gespeicherte Kreatinphosphat bei alles in allem betrachtet dazu ge für Nutzgeflügel noch üblich dass Kreatin bei hoher Hitze und spontanem Energiebedarf oder sind, zeigt, dass der ausschließ führt, dass sich der Kreatinbedarf Luftfeuchtigkeit instabil wird. bei Stress – vergleichbar mit liche Einsatz von pflanzlichen gleichaltriger Tiere in den letzten Beides kommt bei der Herstellung einer Reservebatterie – sofort Proteinen nachteilige Effekte von tierischen Proteinprodukten 65 Jahren nahezu vervierfacht verfügbar. Eine ausreichende mit sich bringen kann: Mitun zum Einsatz. Mischfutter für hat. Die Ernährung mit rein Kreatinversorgung hilft somit, ter leiden Futterverwertung, pflanzlich basierten Futtermitteln Masthähnchen wird in der Regel Energielücken zu vermeiden. Es bedeutet allerdings, dass die Vögel pelletiert und damit erneut hoher Wachstumsrate und Ertrag. stärkt auch ein gut funktionie Häufig sind feuchte Einstreu das gesamte Kreatin selbst produ Hitze und Feuchtigkeit ausgesetzt. rendes Immunsystem, denn die und ein schlechterer Zustand Damit ist die direkte Zugabe von zieren müssten. hierbei wichtigen Makrophagen der Fußballen die Folge. Steht Kreatin somit eher ungeeignet für (Fresszellen) stützen sich auf die Umstellung auf Futtermittel die Anreicherung mit Kreatin. Das in Bayern ansässige Unter Kreatin/Kreatinphosphat als ohne tierische Proteine also nehmen AlzChem hatte bereits Energielieferant. gleichzeitig für den Verlust von 1992 erste Erfolge mit Kreatin Es hat sich allerdings gezeigt, vorteilhaften Komponenten? als Nahrungsergänzungsmittel dass die ebenfalls im Körper Die Mehrheit (> 95 Prozent) des für Sportler und somit Erfahrung vorliegende direkte Vorstufe von Kreatin-Pools im Körper befindet mit dessen Herstellung und An Kreatin – aus dem Griechischen Kreatin, Guanidinoessigsäure sich in den Muskelzellen, wobei „Creas“ = Fleisch – wurde erst wendung. Aufgrund dieser lang (GAA), bei Hitze und Feuchtig mals 1847 aus Fleisch extrahiert. auch andere Zellen wie Gehirn, GAA Wiederfindung nach Extrusion von HundeHerz, Immunzellen und Sperma Tierische Proteine sind somit dringend Kreatin benötigen. Kre natürliche Quellen für Kreatin, Trockenfu�er mit Zusatz von Creamino® Pflanzen hingegen enthalten kein atin ist in der Sportlernahrung 2600 asthähnchen sind eigent lich Allesfresser, womit auch tierische Kom ponenten natürlicherweise auf ihrem Speiseplan stehen würden. Dennoch ist es heutzutage üblich, diese Tiere ausschließlich mit Futter auf rein pflanzlicher Basis zu ernähren. Dies ist weniger aus ernährungsphysiologischer Sicht als durch die Nachfrage vom Markt getrieben. Die Besorgnis der Verbraucher vor möglichen Gesundheitsproblemen, die sich aus der Fütterung tierischer Proteine ergeben könnten, sorgt vielmehr für die Nachfrage nach Produkten von „vegetarisch ernährten“ Tieren.
Kreatin. Fehlt also Kreatin in ei ner rein pflanzlichen Ernährung?
Kreatingehalt mg/kg Rohstoff Mittelwert
CV
CV
Muster (n)
< 20
n.a.
n.a.
39
Blutmehl
67
87
9–152
8
Fischmehl
1146
19
776–1410
7
Fleischmehl
885
160
103–4376
20
Fleisch- und Knochenmehl
199
43
106–342
6
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Weizen
Kreatingehalte (mg/kg) in unterschiedlichen Rohstoffen
2550 2500 2450 2400 2350 2300 2250 2200 2150 2100
2350
2310
Basalmischung mit Zusatz von Creamino® vor Basalmischung mit Zusatz von Creamino® Extrusion nach Extrusion
Abb. 1: GAA Wiederfindung nach Extrusion bei 130° C beträgt 99 %.
Zunahmen (g/ Tag) 0.00% Creamino®
0.06% Creamino®
2150 2250 2100 2200 2150 2100
keit stabil bleibt. Dies gilt selbst für Extrusionsbedingungen, die bei der Herstellung von Fischoder Heimtierfutter (Abbil dung 1) vorherrschen. AlzChem hat die Produktion eines nicht hygroskopischen, frei fließenden GAA, das als Creamino® vermarktet wird, perfektioniert. Creamino®, das 96 Prozent GAA enthält, erhöht nachweislich den Kreatinspie gel der Muskeln um mehr als 20 Prozent, wenn es gemäß Anweisung gefüttert wird. Creamino® verringert außerdem den Verbrauch von Arginin, das normalerweise für die körper eigene Synthese von GAA benötigt wird. Dieses zusätzlich zurückgewonnene Arginin ist somit für andere Anwendungen verfügbar, einschließlich für die des Proteinaufbaus.
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Fütterungsversuche mit einer Zulage von Creamino® haben positive Auswirkungen auf die Leistung von Masthähnchen gezeigt, im Vergleich zu rein
vegetarischer Ernährung und solcher mit tierischem Protein (Abbildungen 2 + 3).
Basalmischung mit Zusatz von Creamino® vor Basalmischung mit Zusatz von Creamino® ADVERTORIAL 17 Extrusion nach Extrusion Basalmischung mit Zusatz von Creamino® vor Basalmischung mit Zusatz von Creamino® Extrusion nach Extrusion
Zunahmen (g/ Tag)
0.00% Creamino®
0.06% Creamino®
0.00% Creamino®
0.06% Creamino®
Zunahmen (g/ Tag)
80
79,3
79 Creamino®: Energie für 77,6 80 79,3 gesundes Wachstum Ein redu 78 77,0 79 77 zierter Kreatingehalt des Futters 75,8 77,6 78 75,5 76 77,0 einerseits und erhöhte Muskel 74,6 77 75 masse andererseits könnte die 75,8 75,5 76 74 Fähigkeit von Masthähnchen 74,6 75 73 beeinträchtigen, genügend Kre 74 72 atin für ein optimales Wachstum Kein Fischmehl 5% Fischmehl im Starterfu�er 5% Fischmehl über alle Phasen 73 über die körpereigene Synthese 72 zu produzieren. Über das Futter Abb. 2: Tägliche Zunahmen (g/Tag) bei Zulage von 600 g Creamino® Kein Fischmehl 5% Fischmehl im Starterfu�er 5% Fischmehl über alle Phasen zugeführtes Creamino® wird im pro Tonne MischfutterFu�erverwertung in unterschiedlichen Rationen. (kg/kg) Körper jedoch problemlos in 0.00% Creamino® 0.06% Creamino® Fu�erverwertung (kg/kg) Kreatin umgewandelt. Vor dem 1,6 Hintergrund, dass rein pflanzli 0.00% Creamino® 0.06% Creamino® 1,58 1,58 ches Futter kein Kreatin enthält, 1,58 1,57 1,6 zeigen Fütterungsversuche mit 1,58 1,58 1,56 1 , 5 5 1 , 5 5 1,58 dem Zusatzstoff Creamino® als 1,57 1,54 Kreatinquelle entsprechend eine 1,53 1,56 1,55 1,55 Verbesserung der Masterfolge. 1,52 1,54 1,53 Zusammengenommen deuten 1,5 diese Fakten darauf hin, dass 1,52 Kreatin in vegetarischem Futter 1,48 1,5 Kein Fischmehl 5% Fischmehl im Starterfu�er 5% Fischmehl über alle Phasen ein fehlender Baustein zu gesun 1,48 dem Wachstum ist. W Kein Fischmehl
Ein Beitrag des Expertenteams der AlzChem Trostberg GmbH.
5% Fischmehl im Starterfu�er 5% Fischmehl über alle Phasen
Abb. 3: Futterverwertung (kg/kg) bei Zulage von 600 g Creamino® pro Tonne Mischfutter in unterschiedlichen Rationen.
18 PUTENHALTUNG
So ticken Puten Beobachtungen Die meisten Verhaltensweisen von Geflügel dienen grundsätzlich einer Funktion. Das Verhalten lässt sich daher in verschiedene Funktionskreise aufgliedern. Dies sind Ruhen bzw. Schlafen, Nahrungsaufnahme, Fortbewegung, soziale Interaktion, Fortpflanzung und Komfort.
Es besteht eine Rangordnung innerhalb der Herde. Rangaus einandersetzungen sind vor nehmlich bei den Putern zu beobachten. Die Aggressivität zeigt zucht- und rassebedingte Unterschiede. Küken werden von den Alttieren geführt und wehrhaft verteidigt. Hierzu werden zunächst Warntöne ab
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gegeben. Werden diese ignoriert, reagieren die Alttiere mit Sprei zen der Flügel und Aufstellen der Schwanzfedern. Danach folgt der Angriff mit Flügelschlagen, Anspringen und Hacken mit dem Schnabel. Fortpflanzungsverhalten Zum Paarungsablauf der Puten gehört das Aufrichten der Schwanzfe dern (Radschlagen) als Imponier gehabe. Wenn sich die Henne für einen Puter entschieden hat, geht sie auf diesen zu, springt um ihn herum, schlägt mit den Flügeln und legt sich flach auf den Boden. Sodann nähert sich der Puter, springt auf und tram pelt der Henne förmlich auf dem Rücken herum. Puten sind dafür bekannt, dass sie sehr nesttreu und beständig bei der Brut sind. Das Gelege und später auch die Küken wer den kämpferisch verteidigt. Fortbewegungsverhalten Die vorwiegende Fortbewegung der Puten ist ein Gehen während der Nahrungssuche. Bei der Flucht gehen die Bewegungen zu schnellem Laufen (bis ca. 25 km/h) über. Als Abschre ckung kann Flügelschlagen und Flattern hinzukommen. Zur Überwindung von Hindernissen und bei der Flucht fliegen Puten. Das Aufbaumen ist ebenfalls mit Flugbewegungen verbunden. Ruheverhalten Tagsüber legen die Puten kurze Ruhephasen ein. Das Ruhen kann stehend auf den Beinen oder auf dem Brust- und Bauchbereich liegend ausgeführt werden. Mit Eintritt der Dämmerung suchen flugfähige Tiere erhöhte Sitzmöglichkeiten zum Auf baumen auf. Kükenführende Puten suchen Schutz/Deckung und hudern ihre Küken, bis diese ebenfalls in der Lage sind,
Aufbaummöglichkeiten aufzu suchen. Tagsüber ist auch ein Dösen zu beobachten, bei dem die Tiere die Augenlider nur für kurze Zeit schließen.
Beim Sonnenbad legen sich die Tiere auf die Seite und spreizen Flügel und Füße leicht seitlich und verharren so einige Zeit in dieser Position.
Komfortverhalten Die Gefiederpflege erfolgt durch Staub- und Sandbaden und anschließendes Ordnen mit dem Schnabel. Hierzu suchen die Tiere trockene Mulden auf und legen sich in eine Seitenlage. Da nach wird mit Kopf und Füßen staubiges Material auf die Haut und in das Gefieder eingebracht. Durch kurzes Schlagen mit dem Flügel wird der Staub verteilt; die Prozedur wiederholt sich. Nach Wechsel der Seitenlage und Wiederholungen stehen die Tiere auf, gehen ein paar Schritte, winkeln die Flügel ab und schütteln sich.
Nahrungsaufnahmeverhalten Während der Lichtphase sind die Puten mit der Nahrungssu che beschäftigt. Zur Nahrungs aufnahme laufen sie suchend umher. Die Nahrung wird dabei durch Picken, Scharren oder Zupfen untersucht, zerkleinert und aufgenommen. Informatio nen über die Beschaffenheit der Nahrungspartikel erhalten die Puten beim Aufschlag über die Nervenenden in den Schnabel spitzen. Das Trinkwasser wird durch Eintauchen des Schnabels in offenes Wasser und anschlie ßendes Heben des Kopfs aufge nommen. W
Foto: © agrarfoto.com
D
ie Puten leben wie Hüh ner im Herdenverband. Innerhalb der Herde gibt es Untergruppen. Die Bindung des Einzeltiers an die Gruppen mitglieder ist stark ausgeprägt. So wird ein Einzeltier niemals ohne weitere Gruppenmitglieder un bekanntes Terrain erkunden. Der Herdenverband ist wichtig für den Schutz in der Jungtieraufzucht.
STALLBAU 19
Hühner machen mobil Hühnerhaltung – Teil 2 (Fortsetzung aus Ausgabe 01/19) Neben dem Stall an sich und seiner Ausstattung gibt es eine ganze Reihe weiterer Aspekte zu beachten, die hier im zweiten Teil unseres Berichts thematisiert werden. VON CHRISTIAN CYPZIRSCH
J
edes Hühnermobil benötigt eine Infrastruktur am Hof, damit der reibungslose Betrieb gewährleistet ist. Dazu gehören drei Bereiche:
Foto: © Cypzirsch
– Versorgung: Möglichkeit, Fut termittel zu lagern für zwei bis drei Monate. – Entsorgung: Lagerung von Festmist auf einer festen, kon formen Lagerstätte. Frischer Hühnerkot ist für eine Zwi schenlagerung in der freien Feldflur nicht geeignet! – Vermarktung: Räumlichkei ten für die Lagerung und den Verkauf von Eiern In der Praxis werden Legemehle als Alleinfuttermittel oder aber zumindest Ergänzer aus Zukauf bezogen. Es sollte möglich sein, die Futtermittel möglichst kühl,
trocken und sauber zu lagern. Geschlossene Silobehälter sind dabei das Optimum, da sie das Futter auch vor Schadnagern schützen. Silos bieten zudem den Vorteil, dass das Futter seitens der Lieferanten lose angeliefert am günstigsten angeboten wird. Bereits mit Preisaufschlägen (je nach Anbieter) versehen ist die Lieferung in Big Packs, w elche immer noch eine adäquate Alternative darstellen, wenn keine Silos vorhanden sind. Diese Lösung ist auch für die Startphase zu empfehlen. Sackware ist aus Gründen des hohen Einkaufsprei ses zu meiden. Sollen Ergänzer eingesetzt werden, muss natür lich noch eine eigene Mahl- und Mischtechnik vorhanden sein. Hat man die Eier vom Stall geholt, ist ein eigener Raum optimal, um diese zu lagern. Ne ben den Eiern können hier auch die notwendigen Verbrauchs materialien wie Eierschachteln
untergebracht werden. Mit einem solchen Raum ist auch die Basis für eine Packstelle gelegt. Ein zentraler Punkt im Be trieb eines Hühnermobils ist die Versorgung mit Futter und Wasser. Der tägliche Bedarf liegt bei ca. 130 g Futter und 250 ml Tränkewasser je Henne. Idealer weise sind die Vorratsbehälter
des Stalls so dimensioniert, dass eine Bevorratung für eine Woche möglich ist (also je Woche und Stallplatz mind. 0,9 kg Futter und 1,7 l Wasser). Bei Ställen im Inselbetrieb stellt sich immer die Frage, wie man Futter und Wasser zum Stall transpor tiert. Bewährt haben sich für den Transport von Wasser
20 STALLBAU In-Box-Container (IBC). Diese haben den Vorteil, dass man über den Füllstand ablesen kann, welche Menge Wasser nachge tankt wurde. Dies lässt Rück schlüsse auf den Verbrauch des wichtigsten Futtermittels zu. Um das Wasser aus dem IBC in den Stall zu bekommen, kann man entweder per Frontlader mit der Schwerkraft arbeiten oder aber, wesentlich komfortabler, über Motor- oder Zapfwellenpumpen. Ein idealer Partner für die tur nusmäßigen Versorgungsarbeiten ist ein Servicewagen, etwa auf Basis eines alten Dungstreuers. Dieser führt nicht nur Futter und Wasser mit, sondern auch die wichtigsten Werkzeuge. Für einen reibungslosen Betrieb sollte auch ein „Notfallset“ bereit liegen. Zu dem gehören neben einer Werkzeugkiste auch geläufige Ersatzteile wie Ersatznippel für die Tränkelinien und eventuell als Sicherheit auch Ersatzbatterien für die Stromver sorgung. Anforderungen an den Auslauf Im ökologischen Landbau sind für den Grünauslauf von Legehennen 4 m² jederzeit vor geschrieben. Der überwiegende Teil der Fläche muss eine Vege tationsdecke aufweisen. Weiter hin, so führt die EU-Öko-Basis verordnung an, darf die Fläche durch die Tierhaltung nicht über mäßig beeinträchtigt werden, sei es durch Überweidung oder Zertrampeln. Dies sind alles An forderungen, die für den Einsatz von Mobilställen sprechen, und genau darin liegt ihre große Stär ke gegenüber festen Stallbauten. Als Praxiswert hat sich bewährt, mit 30 m² je Huhn bei vollmo bilen Systemen zu kalkulieren. Größere semimobile Einheiten, die nicht so häufig umgesetzt werden, sollten dennoch mind. 12 bis 16 m² vorhalten. Gera de im zeitigen Frühjahr oder im Herbst, wenn der Zuwachs langsamer erfolgt, ist es wichtig, ausreichende Flächenreserve zu haben, da eine Rückkehr auf den gleichen Standplatz dann erst nach ca. 6 bis 8 Wochen möglich ist bei einem 14-tägigen Turnus beim Versetzen. Prinzipiell ist es empfehlenswert, wenn möglich
alle Stalleinheiten auf einer Fläche zu betreiben, um bei den Routinearbeiten Fahr- und Rüst zeiten zu minimieren. Der Auslauf muss zudem struk turiert sein, damit er von den Hühnern gut angenommen und gleichmäßig genutzt wird. Selbst bei kleineren Einheiten mit 100 bis 200 Hennen lässt sich das Phänomen beobachten, dass der stallnahe Bereich bereits nach einigen Tagen zertrampelt ist und bei Nässe zum Versump fen neigt. Bietet der Stall an sich als einziges Element Schutz vor Wind und Witterung, so halten sich die Tiere bevorzugt in seiner unmittelbaren Umgebung auf. Natürliche Elemente wie Büsche, Sträucher oder Bäume bieten Deckung und vergrößern so den Aktivitätsradius der Tiere. Wo diese nicht vorhanden sind, kön nen künstliche Elemente Abhilfe schaffen. Hier bieten sich alte Anhänger als Unterstand oder aber Windnetze als künstliche Hecken an. Zum Thema Auslauf und Stand ortwahl gibt es zusätzlich einige generelle Punkte zu beachten: – Nicht geeignet sind feuchte Senken und zur Vernässung neigende Flächen. – Die Fläche sollte über befestig te Wege erreichbar sein. – Für den Winterbetrieb sind die Ställe nahe an den Wegen zu platzieren, um Fahrspuren auf der Fläche zu vermeiden. – Ein Standort an durch die be treuenden Personen regelmäßig frequentierten Wegen/Straßen ist ideal, da man so häufiger einen Blick auf seine Tiere hat (zusätzlich zu den täglichen Kontrollen, versteht sich). – Ein Standort unmittelbar am Hof erlaubt die Strom- und Wasserversorgung über die Hofnetze, was die Versor gungssicherheit erhöht. – Ein Nachmulchen der genutz ten Auslauffläche wirkt nicht nur gepflegter, sondern fördert auch den Neuaustrieb. Arbeitszeitbedarf Der Bedarf an Arbeitszeit ist der am häu figsten zu gering eingeschätzte Faktor bei der Anschaffung eines Hühnermobils. Insbe sondere der Zeitbedarf für die
vermarktet werden können, hängt ganz stark von der Lage des Betriebs ab. Als Faustformel gilt: Je weiter ich vom Markt entfernt liege, umso mehr ist Aufwand zu betreiben, die Eier zum Kunden zu bringen. Auf wand kann in diesem Sinne auch bedeuten, geringere Verkaufser löse zu erzielen, da an Wieder verkäufer und/oder Verarbeiter vermarktet wird. Direktvermarktung ab Hof be deutet, dass ein Verkauf ab Hof mehr oder minder den ganzen Tag über möglich sein sollte. Das heißt, es muss immer jemand auf dem Hof anwesend sein, insbe sondere zu den Stoßzeiten am Wochenende. Als Lösung werden dann oft Kühlschränke mit Eier kasse eingesetzt. Dies ist jedoch ein Geschäft auf Vertrauensbasis. Deutlich komfortabler, aber wesentlich teurer (10.000 bis 12.000 Euro) sind Verkaufsauto maten wie der Regiomat. Werden Eier an Wiederverkäufer und/oder sortiert abgegeben, so ist eine Packstelle einzurichten. Diese umfasst mindestens folgen de technische Einrichtungen: – Eierwaage (geeicht) – Schierlampe (Durchleuch tungslampe) – Gerät zum Messen der Luftkammerhöhe – Gerät zum Kennzeichnen der Eier (Stempel) Neben dieser recht einfachen Ausstattung und der Registrie rung und Zulassung der Pack stelle durch die ADD muss diese jedoch auch vom zuständigen Veterinäramt abgenommen werden. Hier sind zusätzliche Anforderungen zu erfüllen, z. B. geschlossene Räume mit Vermarktung Die Haltung der entsprechenden Möglichkeiten Hennen und damit die Eier der Reinigung (Heißwasseran erzeugung ist nur das halbe schluss). Geschäft, die Vermarktung die Achtung: Gerne werden beim andere Hälfte. Wichtig ist, dass Verkauf von Eiern ab Hof die Absatzmöglichkeiten vorab gebrauchte Eierpackungen (6ergeprüft werden. Die Absatzwege oder 10er-Schachteln) eingesetzt. unterteilen sich in der Praxis in Grund ist, dass neue Schach folgende Bereiche teln in der Anschaffung 1,2 bis – Verkauf ab Hof 1,5 Cent/Ei kosten. Daher mag – Haustürgeschäft (Eiertouren) der Einsatz gebrauchter Schach – Wochenmärkte teln zwar attraktiv und auch in – Abgabe an Verarbeiter (Hotels, der Praxis weit verbreitet sein, Restaurants, Cafés) zulässig ist er aus hygienischen – Abgabe an Wiederverkäufer Gründen jedoch nicht. Was, ne Über welche Kanäle die Eier ben der gesetzlichen Notwendig Vermarktung der Eier fällt häufig deutlich höher aus als erwartet. Die anfallenden Arbeiten an einem Hühnermobil lassen sich in drei Kategorien unterteilen. Die Werte beziehen sich auf eine Bestandsgröße von 200 bis 350 Hennen. – Tägliche Arbeit (Routine): Tierkontrolle, Tränkekon trolle, Eier sammeln. Hier ist erfahrungsgemäß mit mind. 30 bis 40 AK-Minuten täglich zu kalkulieren. – Turnusmäßige Arbeit: Versor gung mit Wasser und Futter, Entmistung, Versetzen der Ställe. Für die genannte Be standsgröße fallen wöchentlich 2 bis 3 Akh an. – Vermarktung: Aufbereitung der Eier und evtl. Sortierung, Verkauf. Je nach Vertriebsweg fallen 45 bis 60 AK-Minuten täglich an. Grundsätzlich läuft die mo bile Hühnerhaltung nicht nur nebenher, wie allein schon am Arbeitszeitbedarf ersichtlich wird. Sie benötigt die gleiche Aufmerksamkeit wie alle ande ren Betriebszweige auch, um den Bedürfnissen der Tiere gerecht zu werden und um nachhaltig betriebswirtschaftlich erfolgreich zu sein. Wichtig ist eine Person, die als Bereichsleiter für diesen Betriebszweig fungiert. Gerade beim Einstieg in die Hühner haltung ist das Beobachten und Kennenlernen der Tiere und ihres Verhaltens extrem wichtig. Wechseln hier die betreuenden Personen zu häufig, kann es passieren, dass anbahnende Pro bleme nicht rechtzeitig erkannt werden.
STALLBAU 21 keit, für neue Schachteln spricht: Auf denen steht dann der eigene Betriebsname und das Hoflogo; es hat also einen Werbeeffekt. Was zu bedenken ist Nur mit einem Stall ist langfristig keine funktionierende Hühnerhaltung möglich. Da im Normalfall nach 12 bis 15 Monaten Legedauer ein Gruppenwechsel (Abstal len, Reinigen, Aufstallen der Junghennen) vorgenommen wird, kommt es zu einem Zeit raum von etwa fünf Wochen, in dem keine Eier zur Verfügung stehen (bis die Junghennen volle Legeleistung erreichen). Also werden mindestens zwei, besser drei Gruppen benötigt. Bei Mobilställen bedeutet dies, dass mindestens zwei Stallein heiten vorhanden sein müssen. Denkbar ist auch eine Kom bination aus einem Mobilstall und einem kleinen Feststall oder einer günstigen mobilen Eigenbaulösung als so genannter Ablegestall. In einem Ablegestall werden die Althennen (oder zumindest ein Teil von ihnen) so lange weiter gehalten, bis die neu aufgestallten Junghen nen mit dem Legen beginnen. Nachteil eines Ablegestalls ist, dass er somit nur wenige Monate im Jahr genutzt wird. Daher sind hier nur kostengünstige Lösun gen statthaft. Interessant ist es, in einem Ablegestall zwischen den Belegungen mit Legehennen Hähnchen zu mästen. Diese lassen sich hervorragend an die Eierkunden vermarkten. Bei einem geplanten Gruppen wechsel ist übrigens Weitsicht gefordert. Die Vorbestellfristen bei den Aufzuchtbetrieben liegen bei mindestens 6 Monaten. Im Wesentlichen gibt es zwei klassische Zeitfenster für einen Gruppenwechsel: – In den Sommermonaten (Som merferien): Viele Eierkunden sind dann im Urlaub, der Absatz sinkt. Ein Rückgang der Eierzahlen ist daher besser verkraftbar. Zudem liegen die dann aufgestallten Junghennen im Weihnachtsgeschäft im Idealfall bereits bei maximaler Legeleistung. – Kurz vor Weihnachten oder zeitig nach dem Jahreswechsel.
Das Weihnachtsgeschäft kann so mit den Althennen noch ge nutzt werden, die Junghennen sind zudem zum Ostergeschäft bereits bei einer akzeptablen Legeleistung. In der kalten Jah reszeit lassen sich die anfallen den Suppenhühner natürlich wesentlich besser vermarkten. Tierverluste Generell sollte man sich bei der Haltung von Hühnern in Mobilställen auf eine Verlust rate von 0,8 bis 1 Prozent pro Haltungsmonat einstellen (10 bis 12 Prozent). Dies ist deutlich mehr als z. B. in der klassischen Bodenhaltung (3 bis 5 Prozent) und dem Problem der Prädatoren geschuldet. Allen voran ist der Habicht zu nennen, gefolgt vom Rotfuchs. Haben diese einmal gelernt, dass die Hennen für sie leichte Beute sind, können die Tierverluste schnell zunehmen. Wirksamste Schutzmaßnahme gegen den Fuchs ist ein stromfüh render Außenzaun um den Aus lauf. Gegen den Habicht hingegen gibt es leider kein Patenrezept. Sicherste, aber auch bei wei tem aufwendigste Lösung ist es, den Auslauf mit einem Netz zu überspannen. Positive Erfahrun gen vernimmt man auch immer wieder von Ziegen und Eseln als Begleitung der Hühner. In diesem Zusammenhang sei darauf hinge wiesen, dass sich Geflügelausläufe nicht zwingend gut für Esel eig nen, da der Aufwuchs häufig zu jung und energiereich ist, was zu Stoffwechselproblemen führt. Fazit Im laufenden Betrieb ist es wichtig, den Überblick über wichtige Kennzahlen zu wahren. Ändern sich Kennzahlen wie Legeleistung, Tierverluste oder aber der Futterverbrauch, hat dies bereits deutliche Auswir kungen auf die Wirtschaftlich keit. Als Fazit bleibt, dass der Einstieg in die Eiererzeugung zur Ergänzung des Betriebseinkom mens eine interessante Option ist. Allerdings sollte für solche Ställe mindestens ein Eierpreis von 35, besser 40 Cent erzielt werden. W Christian Cypzirsch, Kompetenzzentrum Ökologischer Landbau, Bad Kreuznach, Deutschland.
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eit über 20 Jahren bieten wir Kom plettangebote für Stallungen und Einrichtungen aller Geflügelarten an. Die jahrelange Zusammenarbeit mit unseren zuverlässigen Produzenten und Lieferanten zeugt von gleichblei bender erstklassiger Qualität unserer Produkte. Beratung, Planung, Umsetzung, Ser vice, das sind unsere Stärken! Unsere Spezialgebiete: Hallenbau, Stahlkonstruktionen, Isolierpaneele für Dach- und Wand, Stalleinrichtun gen für alle Geflügelarten, Einstreu. INFORMATION: www.stalleinrichtungen-niederl.at
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ehr und vitalere Hähnchen im Stall durch erhöhte Ebenen. Einfacher, tierfreundlicher, leichter zu reinigen – das sind die drei großen Vorteile der preiswerten Big Dutchman Aufsitzflächen für österreichische (Bio-) Mastställe. Deswegen wurden sie auch durch die Fachstelle für tiergerechte Tierhaltung als „Tierschutz-konform“ zertifiziert (Prüfnummer 2018-06-005). Die bewährten Kunststoffroste für Hähnchenmast sind belastbar, begeh bar und trotzdem weich. Brustblasen ausgeschlossen. Die Aufsitzflächen werden von den Hähnchen sehr gut angenommen, verringern Beinschwäche und schaf fen zusätzlichen Platz im Stall. Mittels Seilzug werden sie hochgehoben und geschwenkt und sind wesentlich leich ter zu reinigen als bisherige Modelle. Sterrer konnte schon einige Kunden zufriedenstellend ausrüsten. Die Auf sitzflächen sind zügig und preiswert lieferbar. INFORMATION: www.sterrer.net
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er ZLV-Vario ist ein Zuluftsys tem, das speziell für Gleich druck-Ventilationssysteme sowie für Geflügelställe mit Wintergarten ent wickelt wurde. Herkömmliche Umluftsysteme werden mit fest eingestelltem Verhältnis zwi schen Zu- und Umluft betrieben. Dies hat zur Folge, dass in der Sommer ventilation immer noch ein wesentli cher Teil der Ventilatorleistung (bis zu 50 Prozent) über den dauerhaft geöff neten Umluftspalt mitgeführt wird. Durch die stufenlos verstellbare Ventilationskassette im ZLV Vario ist es möglich, den Umluftspalt stu fenlos zu verändern. Dies hat den Vorteil, dass im Sommerbetrieb 100 Prozent der Ventilatorleistung
als Zuluft kapazität zur Verfügung steht. Somit kann durch die Verwen dung des ZLV Vario die Anzahl der benötigten Zuluftkamine halbiert werden. Die Wellenstruktur in der Düse sorgt auch bei minimaler Ventilation für einen optimalen Zulufteintritt. Der ZLV Vario ist ein flexibles System für jeden Stalltyp und Tierbesatz und ist in den Durchmessern Ø 650, 730, 820 und 920 mm erhältlich. Sämtliche Komponenten sind aus isolierendem Polyurethan hergestellt, wodurch eine Kondensatbildung ver mieden wird. INFORMATION: www.reventa.de
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