02/20 Geflügelprofi

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SEPTEMBER 2020

geflügelprofi FÜR DEN MODERNEN GEFLÜGELBETRIEB

Lösungen mit Beständigkeit über Generationen.

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2 INTERVIEW

WBV: Wir versichern nach Maß Der Spezialist für Tierversicherungen WBV Wallner & Partner ist österreichweit der einzige Anbieter für sämtliche Tierversicherungen. Über die Risiken, Lösungen und den Beratungsumfang des Versicherungsmaklers sprachen wir mit Geschäftsführer MATTHIAS WALLNER.

Matthias Wallner Seit wann machen Sie das? Wallner: Wir beschäftigen uns mit der Thematik seit über 12 Jahren und haben in dieser Zeit einen entsprechenden Erfahrungsschatz aufbauen können, das hilft bei komplizierten Schadenfällen. Da bei derartigen Schäden oft ein enger Zeitraum vorliegt, ist es wichtig, richtig zu reagieren und sich mit den richtigen Personen abzusprechen, damit der Schaden auch sachgerecht abgewickelt werden kann.

Welche Versicherungslösung bieten Sie an? Wallner: Wir sind Komplett­ anbieter in Österreich und sind in der Lage, neben den am Markt erhältlichen Lösungen auch eigene Lösungen anzubieten. Dadurch können wir auf den Versicherungsnehmer genauer eingehen und ihm die individuell passenden Lösungen erarbeiten. Hinzu kommt, dass wir auch auf Risiken rund um das Tier, also zum Beispiel den Was verstehen Sie unter „sämtli­ Stall, eingehen und gemeinsam ches Geflügel“? Welche Schäden sind hier gemeint? mit dem Landwirt potenzielWallner: Das beginnt bei Brüter- Wallner: Wir sprechen hier von le Risiken und deren Lösung eien über Elterntiere, Legetiere, Schäden, welche z.B. durch besprechen. So können manche Masttiere. Wobei neben dem Krankheiten oder Salmonellosen Risiken häufig durch einfache Huhn auch Puten, Gänse oder verursacht werden. HerausforLösungen oder Änderungen Enten zu verstehen sind. Möglich dernd für alle Beteiligten wird reduziert werden. sind auch andere Tierarten wie es, wenn Schäden vorliegen, Schweine, Rinder, Pferde, Alpawo eine Keulung des Bestands Somit bieten Sie eine ent­ kas etc. notwendig ist. sprechende Versicherung für Haus & Hof an? Wallner: Ja, wobei wir zwei mögliche Varianten haben. Zum einen gibt es die Möglichkeit einer Bestandsanalyse und einer darauf basierenden Beratungsleistung. Hier prüfen wir bestehende Versicherungsverträge und zeigen dem Versicherungsnehmer den Deckungsumfang auf. Dann erfolgt eine Beratungsleistung ohne Vertragsvermittlungsauftrag. Das heißt, dass wir den Kunden zu seinen Fragen Antworten anbieten, ohne dass

ein Vertragsabschluss notwendig ist. Nach der Beratung ist unser Job erledigt. Die zweite Variante beinhaltet die vertragliche Umsetzung der Beratungsanalyse, wobei das den Vertragsabschluss und die zukünftige Schadensabwicklung umfasst. Gibt es auch eine Förderung für Epidemieversicherungen? Wallner: Ja, seit 2019 wird gemeinsam mit den zuständigen Ministerien sowie den beteiligten Unternehmen ein Förderungangebot umgesetzt. Dabei werden von der Prämie 55% von Bund und Land übernommen, der Versicherungsnehmer trägt somit nur noch 45% der Versicherungsprämie. Zu beachten ist, dass nur Versicherungen gegen Krankheiten oder Seuchen gefördert werden. Und wie kann Sie ein Betriebs­ inhaber erreichen? Wallner: Am einfachsten ist es wohl, wenn man bei uns anruft oder ein E-Mail schreibt. Entsprechend nehmen wir uns dann der Thematik an und erarbeiten einen Lösungsvorschlag. Wir halten auch regelmäßig Vorträge zum Thema Tierversicherung. W Kontakt: Matthias Wallner E-Mail: epidemie@wbv.at Tel.: 0699/100 60 112

Fotos: © Adobe Stock

geflügelprofi: Welchen Bezug haben Sie zum Geflügel bzw. in welcher Art und Weise haben Sie damit zu tun? Matthias Wallner: Wir sind ein Versicherungsmaklerbüro, welches sich unter anderem auf den landwirtschaftlichen Bereich konzentriert und hier ganz stark auf die Epidemieversicherung bzw. Tierseuchen-/krankenversicherung. Wir können sämtliches Geflügel versichern.


INHALTSVERZEICHNIS INTERVIEW

02 WBV: Wir versichern nach Maß MARKT

04 Putenmäster dringend gesucht! GEFLÜGELHALTUNG

06 Verhaltensstörungen beobachten! 08 Junge Puten sind gefährdet

04 PUTENHALTUNG

FÜTTERUNG

10 Legehennen: bedarfsgerecht füttern AUFZUCHT

12 Einheitliche Junghennen sind die Basis ADVERTORIAL

14 Salmonellen bedrohen unsere Geflügelherden 16 Eierschalenqualität und Knochenstärke mit hoch bio­ verfügbaren Spurenelementen fördern MOBILSTALL

18 Mobile Legehennen haben Ansprüche 22 Mobil und tiergerecht EINSTREU

10 LEGEHENNEN

24 Futterkohle: Tierwohl von innen STALLKLIMA

25 Stall richtig lüften STALLBAU

27 Eigene Freilandeier im Trend 09, 29, 30 FIRMEN BERICHTEN

18 MOBILSTÄLLE IMPRESSUM & OFFENLEGUNG

25 STALLKLIMA

HERAUSGEBER Klaus Orthaber EIGENTÜMER UND VERLEGER SPV Printmedien GmbH, Florianigasse 7/14, 1080 Wien CHEFREDAKTEUR Klaus Orthaber (orthaber@blickinsland.at) REDAKTION DI Alois Burg­ staller (burgstaller@blickinsland.at), Stefan Nimmervoll (nimmervoll@ blickinsland.at) ANZEIGEN­LEITUNG Prok. Doris Orthaber-Dättel (daettel@blickinsland.at) ANZEIGENVERKAUF Katharina Angleitner (angleitner@blickinsland.at), Lisa Ehrenreich (ehrenreich@blickinsland.at), Michaela Gust (gust@blickinsland.at), Daniela Heller (heller@ blickinsland.at), Julia Huscsava (huscsava@blickinsland.at), Laura Wagner (wagner@ blickinsland.at). ­ VERWALTUNG Stefanie Brenner (brenner@blickinsland.at) REDAKTION UND ANZEIGEN­ANNAHME Tel.: 01/5812890, Fax: 01/5812890-23, office@blickinsland.at FIRMEN­BUCHNUMMER FN 121 271 S. DVR 286 73 GRAFIK Ing. Eva-Christine Lichtensteiner (lichtensteiner@blickinsland.at), Cornelia Mitter (mitter@blickinsland.at), Gerald Mollay (mollay@blickinsland.at) HERSTELLUNG ­ proprint.at GmbH, 8042 Graz, Tel.: 0316/890791, office@proprint.at, www.proprint.at VERLAGSORT Florianigasse 7/14, 1080 Wien P.b.b., ZUL.-NR. 02Z033612M. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Unterlagen besteht keine Gewähr auf Veröffentlichung oder Rücksendung. O ­ FFENLEGUNG gemäß Mediengesetz § 25: ­Verleger: SPV Printmedien GmbH., Firmensitz: Florianigasse 7/14, 1080 Wien. Geschäftsführung: Klaus Orthaber, Gesellschafter: Klaus Orthaber. E ­ rklärung über die grundlegende Richtung gemäß Mediengesetz § 25 (4): Österreichisches Fachmagazin für Landwirte, Studierende und an der Geflügelhaltung Interessierte.


4 MARKT

Putenmäster dringend gesucht! Putenhaltung galt jahrelang als Sorgenkind in der heimischen Landwirtschaft. Mit dem Umstieg des Handels auf österreichisches Fleisch tun sich nun aber neue Marktchancen auf. Plötzlich sind die viel gescholtenen höheren Auflagen sogar ein Verkaufsargument. STEFAN NIMMERVOLL hörte sich in der Branche um. wirkungen gut gemeinter, aber letztlich überzogener Vorgaben beim Tierwohl. Den Truthennen werden die Antibiotika mit dem Löffel gefüttert. Dieses Bild haben viele Konsumenten immer noch im Kopf, wenn sie an Putenfleisch denken. Ein Bild, das in Österreich laut Andreas Planegger so ohnehin nie gestimmt hat. „Aber wir kämpfen immer noch mit Skandalen, die sich in Deutschland zugetragen haben“, erzählt der Kärntner aus St. Georgen am Längsee, dessen Familie sich seit 30 Jahren mit dem Geflügel beschäftigt. 20.000 Tiere an drei Standorten mästet er und gehört damit zu den größeren Produzenten in Österreich. Im internationalen Vergleich ist sein Bestand dennoch klein. Zehn bis 20 Mal so viel sind es in manchen Betrieben in Deutschland oder Polen. Der Unterschied ist aber nicht nur die Größe. In Planeggers Ställen stehen den Tieren neben mehr Platz auch erhöhte Sitzebenen und ein Auslauf in den Wintergarten zur Verfügung. Außerdem wird ausschließlich gentechnikfreies Futter eingesetzt. All das kostet Geld. Österreichische Putenbrust war im Supermarkt bis vor kurzem deshalb um 13,99 Euro pro Kilo angeschrieben. Ausländische Ware gab es schon um 5,99 Euro. Trotzdem waren die Margen für die gesamte heimische Branche schmal. Den meisten Konsumenten war der Preisunterschied schlicht zu groß; ganz zu schweigen von der Gastronomie und den Großküchen. Weil der Sektor darbte, wurden keine neuen Ställe mehr errichtet. Durch die Senkung der gesetzlich erlaubten Besatzdichte von 60 auf 40 kg/m³ ging die Produktion von einem Tag auf den anderen um ein Drittel zu-

Heimische Puten sind wieder gefragt. rück. Der Großabnehmer Hubers Landhendl stieg in Folge vor zwei Jahren aus den heimischen Puten aus. Damit verblieb als einziger Schlachter die Firma Wech aus Glanegg im Glantal in Kärnten. Sie fing die Landwirte, die dann ohne Abnehmer dastanden, auf. Ein Hoffnungsschimmer kam mit dem Projekt „fairHOF“ des Diskonters Hofer, für das auch Andreas Planegger liefert. Dort sind die Haltungsvorgaben zwar nochmals strenger als vom Gesetz ohnehin schon vorgesehen. Dafür wurden aber erstmals relevante Mengen an Fleisch mit dem AMA-Gütesiegel in den Markt gebracht. Auch als Rohstoff für Wurst und Schinken lässt die Kette heimischen Rohstoff verwenden, womit ein Überschuss an Verarbeitungsfleisch verhindert wird. Mit dem im Frühsommer vollzogenen Umstieg von Billa auf 100 % österreichisches Frischfleisch scheint nun die endgültige Trendumkehr gekommen. Der Konzern investiert derzeit in den Aufbau des Programms und bietet die heimischen Brüste

um 9,99 Euro pro Kilo an. Der Obmann der Geflügelmastgenossenschaft Österreich, GGÖ, Markus Lukas, spricht von einem „Neustart“ in der Branche. „Der Druck auf Spar, Lidl und Hofer, ebenfalls nur noch heimische Ware anzubieten, wird steigen“, glaubt der steirische Hendlmäster, über dessen Verband ein Teil der Putenbauern organisiert ist. Auf einmal ist nun zu wenig heimische Pute vorhanden. Die Nachfrage bei Billa ist so groß, dass die Regale gegen Abend oftmals leergeräumt sind. Karl Feichtinger von der Firma Wech sucht deshalb händeringend nach Lieferanten, die neu in die Putenmast einsteigen wollen. Das Schlachtunternehmen bietet sogar einen Investitionskostenzuschuss von zehn Prozent. „Wir helfen bei der Planung, in der Bauphase und zum Start der Mast. Damit sind auch Bauern, die bisher nichts mit Truthähnen zu tun hatten, gut aufgehoben.“ Außerdem werden Fixpreise nicht nur für die ausgemästeten Tiere, sondern auch für die Küken und das Futter

Foto: © Wech

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ie Produktion von Truthühnern war in der Dauerkrise. Als zu teuer galt die heimische Ware im Vergleich zu Billigimporten aus Deutschland, Italien oder Polen, nachdem die Besatzdichte hierzulande radikal reduziert worden war. Auf, je nach Zahlenmaterial, bis zu nur noch 35 Prozent war der Eigenversorgungsgrad gefallen. Im Wirtshaus durfte man getrost davon ausgehen, dass das Putenschnitzerl nicht aus Österreich stammen konnte. Zugleich sank der Pro-Kopf-Verbrauch von 4,1 auf 3,2 Kilo, weil es um das Image der Vögel alles andere als gut bestellt war. Für die Politik war die Produktion von Puten somit der Inbegriff der Aus-


THEMA 5 ter wäre damit Platz für rund 20 zusätzliche Betriebe. „Wenn es gelingt, auch in der Gastronomie heimische Ware unterzubringen, ist sogar noch mehr Potential vorhanden“, so Lukas. Andreas Planegger träumt sogar davon, dass sich Österreich irgendwann wieder komplett selbst versorgen kann. Die 2019 gegründete ARGE Pute Österreich baut dafür gemeinsam mit dem Gas­ trogroßhändler Kröswang gerade die Marke „Sonnenpute“ mit „Tierwohl plus“ auf. Damit soll den Wirten ein Unterscheidungsmerkmal zur Hand gegeben werden. Zudem müssten öffentliche Kantinen verpflichtet werden, heimische Aktuell befassen sich in ÖsterWare zu verarbeiten. „Es ist wie reich 165 landwirtschaftliche ein Schlag ins Gesicht der BauBetriebe mit Truthennen. Rund ern, dass uns der Staat strenge eine Million Tiere werden pro Regeln vorschreibt, nach denen Jahr geschlachtet. Markus Lukas wir produzieren müssen, aber sieht binnen fünf Jahren das selbst billig aus dem Ausland Potential für eine Steigerung um einkauft“, zürnt der Kärntner. zehn bis zwanzig Prozent. Bei Er hebt explizit hervor, dass die einem derzeitigen Betriebsdurch- Umsetzung höherer Standards schnitt von 5.800 Stück pro Hal- im Rückblick positiv zu bewer-

ten sei. „Wir haben ein besseres Stallklima, trockenere Einstreu und gesündere Tiere. Damit brauchen wir auch weniger Medikamente.“ Der Antibiotikaeinsatz in den heimischen Beständen ging um 58 Prozent zurück. Die wesentliche Unterscheidung beim Tierwohl, die die Branche bisher wie ein Betonklotz nach unten zog, soll jetzt in einen Wettbewerbsvorteil verwandelt werden. „Natürlich ist zu Beginn darüber diskutiert worden, dass wir in Österreich gleiche Rahmenbedingungen wie im europäischen Ausland haben wollen“, sagt Karl Feichtinger, „mit Polen können wir aber ohnehin nie konkurrieren. Wir können nur mit einem Spezialprodukt erfolgreich sein.“ Deshalb sollen alle Neubauten mit höheren Standards wie zum Beispiel den Wintergärten ausgestattet werden, um so soviel AMA-Gütesiegel-Pute wie möglich am Markt unterzubringen. W

Wech | Geflügel ist verlässlich

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ech ist seit über sechs Jahrzehnten verlässlicher Partner von Geflügelbauern. Ursprünglich beschäftigte sich die Firmengründerin Hermine Wech mit der Schlachtung und Vermarktung von Hühnern. Seit 1996 gehört auch der Putenschlachthof in Glanegg nördlich von Klagenfurt zur Gruppe. Alle AMA-Puten werden bei Wech geschlachtet und somit ist Wech einziger und verlässlicher Partner der Putenbauern. Neueinsteiger werden vom Geschäftsführer Dr. Karl Feichtinger vom persönlichen Erstgespräch über die Planungs- und Bauphase bis hin zum Mastmanagement direkt beraten. INFORMATION: www.wech.at

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vereinbart. Der Landwirt weiß damit vorab genau, wie viel ihm bei guter Bestandsführung überbleiben kann. Auch GGÖ und Landwirtschaftskammer unterstützen Bauern beim Einstieg. Zusätzlich zum verstärkten Engagement von Wech will Hubers Landhendl in den Markt zurückkehren. „Wir sind auf der Suche nach Mästern und einem Standort für eine Putenschlachterei“, bestätigt Geschäftsführer Johannes Huber. Bis 2018 hatte man heimische Tiere noch im benachbarten Bayern geschlachtet und daher den Preisvorteil durch das AMA-Gütesiegel nicht nutzen können.


6 GEFLÜGELHALTUNG

Verhaltensstörungen beobachten!

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ine Verhaltensstörung ist eine im Hinblick auf Modalität, Intensität oder Frequenz erhebliche und andauernde Abweichung vom Normalverhalten. Unter natürlichen Verhältnissen treten diese Verhaltensweisen nicht auf.

einander bislang nicht genügend berücksichtigt. Ein hohes Aggressionsniveau kann jedoch auch bei Rassegeflügel auftreten, so dass hierin (abgesehen von der meist mäßigen Legeleistung) zurzeit keine echte Alternative liegen kann.

Federpicken und Kannibalismus werden in erster Linie mit Hühnergeflügel in Verbindung gebracht. Diese Verhaltensweisen sind aber auch zunehmend bei Puten, Enten und vereinzelt auch Gänsen zu beobachten. Nicht alle Geflügelarten reagieren gleich in punkto Federpicken und Kannibalismus.

Aufzucht Da die Zucht weitestgehend außerhalb des Einflussbereichs der Legehennenhalter liegt, kommt der Aufzucht eine besondere Bedeutung zu. Offensichtlich müssen die Küken bzw. Jungtiere von Beginn an die Möglichkeit haben, in einer artgemäßen Umgebung aufzuwachsen. Eine wesentliche Rolle kommt somit der Zusammenarbeit zwischen Aufzüchter und Halter zu, damit die Bedingungen der Junghennenaufzucht bereits weitestgehend der späteren Haltung entsprechen.

Für Hühnergeflügel wurden eine Vielzahl auslösender Faktoren festgestellt. Eine dieser Ursachen allein löst jedoch keine Reaktion wie Federpicken oder Kannibalismus aus, wenn die Tiere in ihren alltäglichen Verhaltensabläufen und -mustern nicht eingeschränkt werden. Treffen jedoch mehrere Faktoren zusammen, so werden die Einschränkungen so groß, dass die Tiere unweigerlich in Stress geraten und damit das Gleichgewicht des Verhaltensmusters gestört ist. So kann beispielsweise Futter mit hohem Feinanteil in einem Fall auslösend für Federpicken sein, kann unter anderen Umständen jedoch keine Veränderung des Verhaltens hervorrufen. Daraus wird ersichtlich, dass die Auslöser der Verhaltensprobleme in ihrer Komplexität bislang noch nicht vollständig analysiert werden können, da nicht alle der vielen möglichen interfaktoriellen Wechselwirkungen bekannt sind. Es wird vermutet, dass Federpicken eine Form fehlgeleiteten Nahrungsaufnahmeverhaltens ist. Verhalten, das in Zusammenhang mit der Nahrungsaufnahme steht, konnte von den Tieren –

eventuell bereits während der Aufzucht – nicht ausgelebt werden. Artgemäße Aufzuchtsbedingungen sind daher ein ganz wesentlicher Baustein für den Erfolg des Hennenhalters. Bei den Putenküken muss bereits in den ersten Aufzuchtswochen unbedingt auf gegenseitiges Bepicken geachtet werden. In solchen Fällen muss durch eine attraktive Gestaltung der Umwelt die Aufmerksamkeit von den Artgenossen abgelenkt werden. Gut geeignet sind Verfahren, die gleichzeitig auch dem Nahrungssuchverhalten entsprechen und den Pickreflex umlenken. Hierbei müssen Faktoren wie Ringgröße, Besatzstärke, Strukturierung und Lichtverhältnisse berücksichtigt werden. Sobald die klimatischen Bedingungen und das Alter bzw. die Kondition der Tiere es erlauben, ist eine abwechslungsreiche Umgebung sehr dienlich. Bezüglich der innerartlichen Aggressivität sollen die mittelextensiven Linien (zum Beispiel Bronzepute) erheblich verträglicher sein als Typen der intensiven konventionellen Hybriden. Bei den Puten kommen die Hähne im Verlauf einer Langzeitmast in die Geschlechtsreife, was naturgemäß zu größerer Unruhe führt.

Wassergeflügel Bei Cairina-­ Ententypen wird ebenfalls Federzupfen und Kannibalismus beobachtet. Der Beginn dieser Verhaltensabweichungen geht häufig mit dem Zeitpunkt des ersten Schiebens der Rückenbefiederung einher. Hier wird vermutet, dass unter anderem fehlende Bademöglichkeiten eine Ursache sind. Eine monoton strukturierte Stallumwelt und Futterangebote sind weitere schwerwiegende Faktoren.

Ernährung Futtermangel sowie Mängel in der Nährstoffversorgung (Mineralstoffe [Natrium], Aminosäuren [Methionin], Proteine) können Federpicken auslösen. Wirtschaftseigenes Vorbeugende Maßnahmen Futter ist daher auf einen ausDie beste Vorbeugung besteht reichenden Nährstoffgehalt aller in der Berücksichtigung nachfol- Komponenten zu untersuchen gender Parameter. Jedoch kann und gegebenenfalls zu ergänzen. selbst unter Optimalbedingungen Bei ausschließlicher Mehl- oder das Auftreten von Federpicken Pelletfütterung werden wesentund Kannibalismus nicht völlig liche Sequenzen des Nahrungsausgeschlossen werden. Wichtig aufnahmeverhaltens nicht erfüllt. ist in jedem Fall eine frühzeitige Um der Ersatzhandlung „FederUrsachenanalyse und die Beseiti- picken“ vorzubeugen, werden gung der Stressquellen. als Beifütterung Möhren, Rüben, Heu, Grünfutter, Kräuter sowie Genetik Es ist bekannt, dass Kalksteine und Viehsalz empfohzwischen den verschiedenen len. Wenn keine ausreichende Hybridlinien (Legetypen) erheb- Futteraufnahme der Hennen liche Unterschiede bezüglich gewährleistet ist, führt dies zu der innerartlichen Aggressivität einer indirekten oder relativen bestehen. Da bei der Zucht im Nährstoffunterversorgung mit wesentlichen auf Lege- oder den entsprechenden FolgereakMastleistung selektiert wird, tionen. werden die für eine artgemäße Legehennenhaltung wichtigen Einstreu muss vor allem Sozial-Verhaltensweisen wie trocken und locker gehalten Verträglichkeit der Tiere unterwerden. Im Scharraum ist zudem

Foto: © www.agrarfoto.com

Bei ungenügenden Umgebungsverhältnissen kann es zu einer Überforderung der Anpassungsfähigkeit von Geflügel und somit zu Verhaltensstörungen kommen.


7 eine dreischichtige (Stroh-Kompost-Sand), mindestens zehn Zentimeter tiefe Einstreu mit Sandbädern einzurichten. Sandund Staubbäder ermöglichen Hühnern und Puten die Körperund Gefiederpflege, die für das Wohlbefinden sehr wichtig ist (zum Beispiel Ektoparasiten). Das Wassergeflügel benötigt hierfür geeignete Bademöglichkeiten. Durch tägliches Ausstreuen von Getreidekörnern in die Einstreu wird die Scharraktivität und die Nahrungssuche gefördert und verlängert. So wird dem Auftreten von Federpicken entgegengewirkt. Stallklima Ein gutes Stallklima (relative Luftfeuchte von 60 bis 80 Prozent sowie schadgasarme und nicht zu warme Luft) reduziert ebenfalls das Auftreten von Federpicken. Insbesondere der Mistentfernung und Schadgasabfuhr muss viel Aufmerksamkeit gewidmet werden. Deshalb muss die Frischluftzufuhr und -verteilung steuerbar sein. In diesem

Zusammenhang ist auch die Einstreu im Scharraum, besonders im Warmbereich zu sehen. Ist diese zu trocken, baut sich im Stallinneren eine enorme Staubbelastung auf, welche ebenfalls über Luftaustausch und/oder Feuchtegehalt in der Einstreu geregelt werden muss. Ein ähnlicher Effekt tritt nach der Anwendung mineralischer Stäube zur Ektoparasitenbekämpfung auf. Tageslicht ist ein Grundbestandteil einer artgerechten Tierhaltung. Es ist jedoch darauf zu achten, dass das Licht indirekt oder gestreut (Milchglas) einfällt. Punktuell einfallendes Licht (Sonnenflecken) kann Federpicken erheblich begünstigen. Es sollten der Scharrraum hell, der Futter- und Tränkebereich mäßig und der Ruhebereich wenig beleuchtet sein. Niederfrequente Leuchtmittel sind eher ungeeignet zur Beleuchtung, da das Flimmern für die Hennen eine Stressquelle ist. Als geeignete Lichtquelle


8 GEFLÜGELHALTUNG haben sich Vollspektrumlampen erwiesen. Legenester Eine gute Abdunkelung der Legenester beugt dem Kloakenpicken, das eine Vorstufe des Kannibalismus sein kann, vor. Die rosaglänzende, beim Ablegen vorgestülpte Kloake übt auf andere Hennen, die das Nest betreten, einen erheblichen Pickreiz aus. Vorbeugend wirkt eine ausreichende Anzahl von Nestern, keine Störungsreize während der

täglichen Legephase der Herde (zum Beispiel durch eine beliebte Körnergabe) und die Steuerung der Stallausleuchtung. Geschlechterverhältnis Aus der Praxis wird vom positiv regulierenden Effekt von Hähnen (ein Hahn pro 50 Hennen) auf das Hennenverhalten beim Streiten berichtet. Jedoch können andauernde Streitigkeiten der Hähne auch zu zusätzlicher Unruhe führen. W

Junge Puten sind gefährdet Bei der Schwarzkopfkrankheit handelt es sich um eine ansteckende Leber-Blinddarm­ entzündung, die zu erheblichem Tierleid und ­wirtschaftlichen Verlusten führt.

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ie Krankheit ist weltweit verbreitet. Sie wird durch einen einzelligen Parasiten, namens Histomonas meleagridis, hervorgerufen. Besonders empfänglich sind junge Puten, aber auch Hühner und andere Vogelarten können von diesem Parasiten befallen werden. Die Anzahl der offiziellen Fälle liegt bestimmt unter den aufgetretenen Fällen, da die Schwarzkopfkrankheit keine meldepflichtige Krankheit darstellt.

erholen. Oft verläuft die Infektion bei Hühnern unbemerkt. Klassische Sektionsbefunde sind geschwollene, mit weißen Fibrinpfropfen gefüllte Blinddärme und bei Puten kreisrunde Nekroseherde in der Leber.

Um eine Infektion zu verhindern, sind möglichst effektive Biosicherheitsmaßnahmen zu treffen, um den Eintrag in die Stallungen zu vermeiden. – Desinfektion, Schuhwechsel, Meistens erfolgt die Infektion „All-in-/All-out-Verfahren“, über die Aufnahme der HisWechselweiden bei Freilandtomonaden durch Würmer haltungen (Heterakis gallinarum) oder – regelmäßiges Entwurmen bei Stapelwirte, wie Regenwürmer Nachweis von Heterakis spp. und Nacktschnecken. In diesen – Puten sollten generell nicht sind die Histomonaden vor Hitze gleichzeitig mit Hühnern und und Kälte geschützt. Außerdem anderem Geflügel gehalten besteht die Möglichkeit einer werden. direkten Infektion von Tier zu Tier über die Kloake, aber auch Einstreu sollte in der Vorhalle die orale Infektion ist möglich. oder im Stall gelagert werden, um eine Kontamination mögDie Inkubationszeit beträgt lichst gering zu halten. Vor dem ein bis zwei Wochen. Bei den Einfahren in den Stall sind die Tieren treten bei Erkrankung Fahrzeuge zu desinfizieren. In Teilnahmslosigkeit, hängende gefährdeten Betrieben sollte ein Flügel, Futterverweigerung, Einfahren von Fahrzeugen geAuseinanderwachsen, Abmagenerell bis zur 12. Lebenswoche rung, gesträubtes Gefieder, der vermieden werden. charakteristische schwefelgelbe Kot, ab und zu Blaufärbungen Pflanzliche Extrakte, wie beiim Kopfbereich (daher der Name spielsweise Oreganum, Zitrone, Schwarzkopfkrankheit) und Zimt und Knoblauch können zur Todesfälle auf. Die Mortalität Vorbeugung der Schwarzkopfbei Puten kann bis zu 100% be- krankheit eingesetzt werden. tragen. Bei Legehennen liegt sie Bei Beginn der ersten Krankdeutlich darunter und infizierte heitsanzeichen unbedingt den Tiere können sich auch wieder Betreuungstierarzt verständigen. Er hilft mit, die Entscheidung zu treffen, ob noch ein Präparat eingesetzt werden kann oder die Herde frühzeitig geschlachtet bzw. gekeult werden muss. W Quelle: ÖGV


FIRMEN BERICHTEN 9

Neuer Hühnerstall mit Fokus auf das Wohl der Tiere Zum 90-Jahr-Jubiläum der Firma Schropper wurde der Elterntierstall komplett renoviert und nach dem europaweit neuesten Stand der Technik eingerichtet.

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A

m 4. August 2020 war es so weit. 16.500 Hühner und Hähne im Alter von 17 Wochen übersiedelten von der firmeneigenen Aufzucht in den neu renovierten Stall. Neben neuester Technik und strengsten Hygienekonzepten nach HACCP lag schon bei der Planung ein großes Augenmerk auf den zukünftigen Bewohnern. Das Tierwohl liegt der Firma Schropper sehr am Herzen: „Vom ausgeklügelten Aufbau der Voliere über optimale Klima- und Lichtverhältnisse bis hin zum unkomplizierten Kontakt zwischen Tier und Mensch haben wir nichts dem Zufall überlassen!“, erzählt Geschäftsführer Walter Schropper. Dabei baut man auf die Erfahrung von 90 erfolgreichen Jahren und auf Qualitätsprodukte der Firma Fienhage.

Der Stall ist in mehrere Abteile abgetrennt, um eine überschaubare Herdengröße zu gewährleisten, in der sich die Tiere wohl und sicher fühlen. Laufende Kontrollen durch Betriebstierärzte garantieren gesunde Elterntiere und in weiterer Folge gesunde Küken. Nach zwei Wochen der Eingewöhnung, beginnen die Tiere, Eier zu legen. Ein interessantes Detail: Dorthin, wo die Henne ihr erstes Ei legt, wird sie auch all ihre weiteren Eier legen. Wichtig also, die Nester möglich attraktiv für die Tiere zu gestalten. Die Eier werden automatisch zum ebenfalls neuen Eiersortierraum befördert, gewogen und sortiert, oberflächen­ entkeimt und weiter in den optimal klimatisierten Bruteilagerraum gebracht, der Platz für bis zu

400.000 Eier bietet. Von hier führt der Weg in die hauseigene, hochspezialisierte Legebrüterei. Dieser innovative Hühnerstall ist die zuverlässige Basis für

hochwertige Junghennen, mit der die Firma Schropper ihre Marktführer­schaft festigt. INFORMATION: www.schropper.at

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Legehennen: bedarfsgerecht füttern Eine wichtige Ursache für Gefiederschäden sind Defizite in der Ernährung der Legehennen. Jeder Nährstoffmangel fördert Federpicken. Eine hohe Futteraufnahme und konstante, bedarfsgerechte ­Nährstoffgehalte im Futter sind sicherzustellen. aus, um den Nährstoffbedarf zu decken. Gezielte Maßnahmen zur Steigerung des Verzehrs sind u.A.: −− Einsatz von Vorlegefutter, um eine langsame Gewöhnung an das Legehennenfutter zu ermöglichen (abrupte Futterwechsel sind zu vermeiden)

Partikelgröße

Zielbereich

min.

max.

> 2,5 mm

5%

2,0–2,5 mm

10%

15%

1,6–2,0 mm

15%

25%

1,0–1,6 mm

25%

40%

0,5–1,0 mm

15%

25%

< 0,5 mm

10%

20%

−− Futterketten leer fressen und eventuell häufiger anlaufen lassen −− Einsatz von Magermilchpulver, Oregano, Magnesium, o. Ä. nach Rücksprache mit dem Tierarzt

ren Leistungsphasen 5 %) ist wichtig und wird bei hofeigenen Mischungen mit hohem Anteil an Mais- und HP- (= high protein – Hochprotein)-Sojaextraktionsschrot oft unterschritten. Spezielle Futtermischungen zur Reduktion von FederpiZielwerte besonders relevan- cken weisen erhöhte Rohfaser-, ter Inhaltsstoffe: Methionin-, Natrium- und Ma−− Rohfaser: im ersten Lebensjahr gnesiumgehalte bei reduzierter mindestens 4 %, Energiedichte auf und bewirkten −− bis zur 70. Lebenswoche min- in Versuchen die gewünschten destens 4 %, Effekte. −− danach mindestens 5 % −− Methionin: 0,40 bis 0,42 % Homogene Futterstruktur – −− Natrium: 0,17 bis 0,18 % selektive Futteraufnahme −− Magnesium: 0,2 bis 0,3 % vermeiden Weist das Futter eine inhomogene ZusammensetAuf bedarfsgerechte Gehalte zung der Futterpartikelgrößen an Natrium und Methionin ist auf, kommt es zur selektiven zu achten. Ein Rohfasergehalt Futteraufnahme. Die Legehenvon mindestens 4 % (in spätenen, die zuerst ans Futter gelan-

Foto: © www.agrarfoto.com

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ereinfacht: Das Futter muss gut schmecken und interessant sein. Um selektives Fressen der Legehennen zu vermeiden, sollte das Futter wenig zur Entmischung neigen. Speziell im Zeitraum bis zur 25. Lebenswoche reicht die Futter­aufnahme häufig nicht


FÜTTERUNG 11 kaum Natrium, wenig Methionin und Calcium, jedoch viel Energie. Empfehlungen zur Partikelgrößenverteilung von mehlförmigem Legehennenfutter Selektive Futteraufnahme vermeiden durch: −− Futter mit gleichmäßiger, griffiger Struktur ohne erhöhte Anteile an Grob- oder Feinpartikeln entsprechend der Empfehlungen verwenden. −− Futterkalk oder Grit zur freien Verfügung ab dem Einstallungstag anbieten. −− Regelmäßige Überprüfung der Futterstruktur mittels Sieb­ analyse. −− Täglich mindestens eine Blockfütterung und einmal Leerfressen der Futtertröge. −− Hohe Kettengeschwindigkeit (möglichst >15 m/min), die bei laufender Futterkette die Selektion einzelner Futter­ bestandteile erschwert. −− Futterkette bei jeder Fütterung gen (z.B. laufende Futterkette, mehr als einen Umlauf laufen erstes Abteil), fressen bevorzugt lassen. die groben, energiereichen −− Futtersilos auch während des Bestandteile. Diese Legehennen Durchgangs regelmäßig vollsind überversorgt mit Energie ständig entleeren. und haben Defizite an Amino−− Den Tieren sollten – insbesonsäuren und Mineralien, weil dere bei hohen Anteilen an diese Nährstoffe in den feineren Grobpartikeln – jederzeit und Futterpartikeln enthalten sind. leicht zugänglich MagensteinDas kann zu Federpicken führen. chen/unlöslicher Grit angeEine Überprüfung der Futterboten werden (Körnung 3 bis struktur mit verschiedenen 4 mm, wöchentlich 1 bis 2 g/ Siebgrößen zeigt häufig, dass zu Tier). Magensteinchen helfen viele Grobpartikel (> 2,5 mm) im Muskelmagen, das Futter und zu wenig Feinpartikel in der zu „vermahlen“. W gewünschten Größenfraktion (1 bis 2 mm) enthalten sind. Quelle: Legehennenbroschüre des LfL Grobe Futterpartikel enthalten Bayern

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12 AUFZUCHT

Einheitliche Junghennen sind die Basis Je stärker die Junghennen von bestimmten Qualitätskriterien abweichen, umso größer ist die Gefahr für Gefiederschäden und Hautverletzungen. Legehennen, die bereits in der Aufzucht Federpicken zeigen, führen dieses Verhalten häufig in der Legeperiode fort.

E

in Tiergewicht unter der Sollvorgabe des Züchters und eine geringe Uniformität sind bedeutsame Risikofaktoren für das Federpicken. Je einheitlicher die Legehennenherde, desto größer die Chance auf einen problemlosen Durchgang. −− Kontaktieren Sie Ihren Aufzüchter bereits geraume Zeit vor dem Junghennenbezug. Ein Besuch vor Ort kann ebenfalls sinnvoll sein. −− Vereinbaren Sie die Kriterien, über die Sie bei der Abnahme der Junghennen informiert werden wollen (z.B. Gewichtsentwicklung, angebotenes Beschäftigungsmaterial, Lichtund Futterzeiten).

−− Besuchen Sie eine Fortbildung zur Beurteilung der Tiere (Bonitierung), z.B. Gefiederschäden, Körperentwicklung.

den an Gefieder, Haut und Zehen −− Umstallungsalter: 17 bis 18 Lebenswochen

Qualitätskriterien Junghennen: −− Tiergewicht: nach Ankunft mind. Sollgewicht des Züchters −− Federkleid, Gewicht und Entwicklungsstand möglichst gleichförmig (Uniformität mindestens 80 % bei Braunlegern, mindestens 85% bei Weißlegern) −− Kamm und Kehllappen bei allen Tieren möglichst gleichförmig entwickelt −− Handschwingen: durchgängig 8 bis 9 gemauserte Schwingen −− Tierzustand: keine Pickschä-

Nach der Ankunft der Junghennen ist deren Körper- und Gefiederzustand genau zu prüfen, um mögliche Gefiederschäden zu erkennen und die Junghennenqualität besser beurteilen zu können.

Ich wollt’, ich wär’ ein Huhn.

Reibungslose Eingewöhnung – trotz Umstallung möglichst wenig Umstellung Ziehen die Junghennen in den Legestall um, sind sie mit neuen, ungewohnten Bedingungen konfrontiert. Gleichzeitig haben sie ein deutliches Körperwachstum und beginnen binnen weniger Wochen mit der Eiproduktion. Die Phase der Umstallung in den Legestall und die sich anschließende Eingewöhnung ist für die Herde aufgrund hormoneller Umstellung, neuer Umweltbedingungen und hohem Leistungseinsatz für Wachstum und beginnende Eiproduktion äußerst sensibel. Für eine reibungslose Eingewöhnung sollten möglichst viele Faktoren analog zur Auf-

zucht gestaltet werden. Hierfür sind u.a. folgende Informationen vom Aufzüchter notwendig: −− Lichttagbeginn und -ende −− Dauer der Dämmerungsphase: z.B. 30 bis 50 Minuten −− Tag-/Nacht-Rhythmus: mindestens 8 Stunden dunkel und mindestens 8 Stunden hell −− Haltungs-, Fütterungs- und Tränksystem −− Fütterungszeiten und eingesetztes Futter zum Umstallungszeitpunkt −− Eingesetzte Beschäftigungsmaterialien Weicht die Junghennenqualität deutlich von den Qualitätskriterien ab, kann ein um sieben bis 14 Tage verzögerter Beginn der Lichttagsverlängerung hilfreich sein. Ergänzungsfuttermittel (z.B. Magnesium, Aminosäuren, B-Vitamine, pflanzliche Zusätze wie Oregano) sollten nur nach Rücksprache mit dem Tierarzt eingesetzt werden. Wichtige Maßnahmen für die Eingewöhnung sind u.a.: −− Wöchentliches Wiegen und Beurteilen des Gefiederzustands (Bonitieren) von 50 Lege­hennen bis zur

Der bewährte Futterlieferant für Kükenfutter, Legehennenfutter, Geflügelmastfutter.

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AUFZUCHT 13

­ 0. Lebens­woche, danach mo3 natliches Bonitieren (zufällige Stichprobe aus allen Ebenen und Abteilen). −− Im Einstreubereich zunächst Stroh und dann Pellets zur

Trockenhaltung der Einstreu verwenden. Zweimaliges Einstreuen pro Tag fördert die Beschäftigung mit dem Material. −− Zugang zum Einstreubereich

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gewähren; kein Aufsperren auf abends Tiere aus dem Einden Volierenblock. streubereich hochsetzen. −− Täglich mehrmalige Tierkon­ −− Von Anfang an Beschäftitrollen und genaues Beobachgungsmaterial anbieten. W ten. −− Aufstiegshilfen anbieten und Quelle: Legehennenbroschüre des LfL Bayern


14 ADVERTORIAL

In einem verdreckten und unordentlichen Vorraum können sich Salmonellen anreichern.

Verschiedene Tierarten sollten keinen Kontakt zueinander haben, um die Übertragung von Salmonellen zu verhindern.

Salmonellen bedrohen unsere Geflügelherden Salmonellen stellen nicht nur ein großes Problem in der Geflügelhaltung, sondern auch für die menschliche Gesundheit dar. Bei Legehennen, Masthühnern, Puten und auch Elterntieren wird das Vorkommen von einigen der über 2.600 verschiedenen Salmonellen-Serovare behördlich geahndet. sind die wirtsunspezifischen Serovare Salmonella Enteritidis (SE), Salmonella Typhimurium (ST) und Salmonella Infantis (SI). Vor allem SI spielt eine immer größere Rolle sowohl im Geflügel als auch bei Salmonellosen des Menschen. Es ist das am häufigsten nachgewiesene Serovar bei Geflügelfleisch und Masthähnchen und das dritthäufigste Serovar bei Infektionen des Menschen. SI gilt als ein Salmonellen-Serovar, das zudem auch trotz gründlicher Reinigungs- und Desinfektionsmaßnahmen in der Serviceperiode nur schwierig aus einem Stall zu entfernen ist.

über das Ei auf die Jungtiere übertragen werden. Die horizontale Übertragung stellt die häufigste Ansteckungsquelle für Geflügel dar. Sie ist sowohl über sogenannte unbelebte Vektoren wie Kot, Futter und Wasser, aber auch Maschinen, Kleidung oder Eierpappen, sowie über belebte Vektoren wie Schadnager, Insekten, Wildvögel oder auch andere Nutz- und Haustiere und Stallbesucher möglich.

Einhaltung eines Hygieneplans unerlässlich. Darüber hinaus schützt die Impfung das Geflügel vor einer Infektion für den Fall, dass doch einmal Salmonellen in den Stall eingetragen werden. Hier hat sich eine Kombination von Lebendvakzinen und Inaktivatvakzinen bewährt. Lebendvakzine sollen dabei die Besiedelung des Darms mit Feld-Salmonellen verhindern. Inaktivatvakzine führen zur Bildung von AntiDie Vorbeugung einer Salmonel- körpern und hemmen so die Verlen-Infektion baut vorrangig auf mehrung und Ausscheidung von zwei Säulen auf: Biosicherheit Feld-Salmonellen, sollte es den und Impfung. Die Grundlage für Salmonellen gerade bei hohem eine gute Biosicherheit bildet Felddruck gelungen sein, sich im zum einen der Aufbau des Stalls. Darm anzusiedeln. Der Eintrag von Salmonellen Dieser sollte zum Beispiel über Zusammenfassend lässt sich in einen Bestand kann auf einen Vorraum mit Schwarzsagen, dass ein gutes Impfprovielfältige Weise erfolgen. Man Weiß-Bereich verfügen, der auch gramm und ein gutes Hygieneunterscheidet im Allgemeinen regelmäßig gereinigt und desinfi- management unerlässlich sind, die horizontale Übertragung, d.h. ziert werden kann. Zudem sollte um den Eintrag von Salmonellen eine Ansteckung durch Kontakt durch bauliche Maßnahmen das zu verhindern. Regelmäßige mit infizierten Gegenständen Eindringen von Wildtieren verKontrollen durch den betreuenoder Tieren, und die vertikale hindert werden. Um ein hohes den Tierarzt vor Ort sind wichtig, Übertragung, bei der die SalmoMaß an Biosicherheit aufrechtum eine mögliche Betriebsblindnellen durch infizierte Elterntiere zuerhalten, ist die Erstellung und heit zu vermeiden. W

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S

almonellen sind Darmbakterien, die bei Menschen und Tieren Magen-Darm-Infektionen hervorrufen können. Es werden zwei Arten von Salmonellen unterschieden: Salmonella bongori, die hauptsächlich bei Reptilien vorkommt, und Salmonella enterica, die vor allem bei warmblütigen Tieren vorkommt und den Menschen infizieren kann. Innerhalb von Salmonella enterica findet eine weitere Unterteilung in Subspezies und verschiedene Serovare (> 2.600) statt. Darüber hinaus unterscheidet man zwischen wirtsspezifischen Serovaren, welche auf den jeweiligen Wirt angepasst sind und bei diesem schwere Erkrankungen hervorrufen können (bspw. Salmonella Gallinarum), sowie wirtsunspezifischen Salmonellen-Serovaren, welche eine Vielzahl von Wirten befallen können und nur teilweise Erkrankungen auslösen. Die häufigsten Serovare bei Infektionen des Menschen und Geflügels


THEMA 15

Behalten Sie Zoonosen wie Salmonellen im Blick. Impfen Sie gegen die wichtigsten Serovare.

Fragen Sie Ihre/n Tierärztin/arzt

Die Wissenschaft für gesündere Tiere Intervet Deutschland GmbH – ein Unternehmen der MSD Tiergesundheit Intervet Deutschland GmbH | Feldstraße 1a | D-85716 Unterschleißheim | www.msd-tiergesundheit.de Intervet GesmbH | Siemensstraße 107 | A-1210 Wien | www.msd-tiergesundheit.at

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16 ADVERTORIAL

Eierschalenqualität und Knochenstärke mit hoch bioverfügbaren Spurenelementen fördern Die Qualität der Eierschale ist ein Schlüsselaspekt einer erfolgreichen Eierproduktion und beeinflusst die Wirtschaftlichkeit und die Schlupffähigkeit der Eier in Legehennenbetrieben bzw. in Elterntierherden.

Abb. 1: Einfluss einer Spurenmineralquelle (Sulfate vs. E.C.O.Trace®-Glycin-Chelate) auf die relative Konzentration von Metallen im Schienbein von Broilern am Ende der Mastperiode (Vislykh, 2010)

ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

I

nsbesondere Bruch- und Knick­ eier führen zu erheblichen Einbußen. Darüber hinaus sind eine hohe Bruchfestigkeit der Eierschale und das Fehlen von Schalendefekten essenziell für den Schutz vor dem Eindringen pathogener Bakterien, wie z. B. Salmonella sp. in die Eier. Ein anderes Problem, das bei hochleistenden Hennen in der modernen Geflügelindustrie zu beobachten ist, ist eine geringe Knochenstärke, die hauptsächlich auf Osteoporose zurückzuführen ist. Der Abbau mineralisierter Strukturknochen führt zu verminderter Knochenstabilität und erhöhter Anfälligkeit für Knochenbrüche. Bei Legehennen werden diese Auswirkungen in der letzten Phase der Legeperiode am deutlichsten. Die meisten Studien zu den Auswirkungen der Fütterung auf die Schalen- und Knochenqualität bei Geflügel waren auf Makromineralien (Calcium, Phosphor) sowie Vitamin D3 ausgerichtet. Darüber hinaus ist aber weithin

anerkannt, dass Spurenelemente wie Zink (Zn), Mangan (Mn) und Kupfer (Cu) eine Schlüsselrolle einnehmen und essenziell für die Schalen- und Knochenbildung sind. Das liegt in erster Linie daran, dass sie an der Bildung der erforderlichen Enzyme für den Mineralisierungsprozess beteiligt sind. Mehrere Studien haben gezeigt, dass sich Zn, Mn und Cu in Form von Glycinchelaten durch eine höhere Bioverfügbarkeit auszeichnen als entsprechende anorganische Formen. Sie ermöglichen eine effektivere Unterstützung der hochleistenden Tiere zur Vermeidung von Mangel­ situationen und Leistungs­ depressionen. Die höhere Bioverfügbarkeit organischer Mineralien wird auf einen anderen Absorptionsmechanismus mit einem besseren Schutz vor ernährungsbedingten Antagonismen zurückgeführt. Ein allgemein akzeptierter Parameter zur Bewertung der Bio-

Abb. 2: Effekt des Einsatzes von E.C.O.Trace®-Glycinchelaten in einem Legehennenfutter auf den Anteil von Knick- und Brucheiern zum Ende der Legeperiode im Vergleich zum vorherigen Produktionszyklus, bei dem nur anorganische Spurenelemente im Futter enthalten waren (Biochem, 2019) verfügbarkeit ist die Messung der Verdaulichkeit oder die Bestimmung der Konzentration im Tibia-Knochen. Es hat sich gezeigt, dass Spurenelemente in Form von Chelaten im Vergleich zu Sulfaten eine höhere Absorption und folglich eine höhere Akkumulation im Knochengewebe ermöglichen (Abb. 1). Weitere Studien haben belegt, dass diese gesteigerte Verfügbarkeit der Spurenelemente auch eine verbesserte Knochenstärke bei Legehennen zum Ende ihrer Legeperiode ermöglichen kann. Der Einfluss von Mängeln bei Zn, Mn und Cu auf die Eierschalenbildung wurde von zahlreichen Autoren dokumentiert. Für Zn gehören dazu eine verminderte Legeleistung und Eierschalenqualität in Verbindung mit seiner Rolle als Coenzym für die Carboanhydrasen, die für die Schalenbildung von entscheidender Bedeutung sind. Hennen mit Mn-Mangel

legen Eier mit dünnerer Schale, die Strukturveränderungen in der organischen Matrix aufweisen, was die Bedeutung des Minerals bei der Synthese von Chondroitinsulfat widerspiegelt. Cu ist ein Cofaktor im Enzymsystem, das die Vernetzung von Kollagen und Elastin katalysiert; ein Mangel führt hier zu Fehlbildungen der Eierschale. Mehrere Studien bestätigen, dass der teilweise oder vollständige Austausch anorganischer Formen von Zn, Mn oder Cu durch Chelate die negativen Auswirkungen auf Bruchfestigkeit und Dicke der Eierschale, besonders in der letzten Phase der Legeperiode, reduzieren kann. In einem kürzlich durchgeführten Feldversuch mit Legehennen wurde eine Kombination aus glycingebundenem Zn (30 ppm), Mn (30 ppm) und Cu (10 ppm) (E.C.O.Trace®, Biochem) in ein kommerzielles Futter aufgenommen. Der Einsatz der Glycin-­Chelate begann


ADVERTORIAL 17

zeigte die visuelle Kontrolle durch den Landwirt, dass die Eier glänzender waren und eine stärkere Eierschale aufwiesen. Schließlich führte der Einsatz von E.C.O.Trace®-Glycin-Chelaten zu einer deutlichen Verbesserung der Schalenqualität und der Langlebigkeit der Legehennen, was zu einem erheblichen wirtschaftlichen Vorteil für den Landwirt führte.

Abb. 3: Die E.C.O.Trace® Spurenelemente sind an die kleinste Aminosäure Glycin gebunden und sind in folgenden Produktvarianten erhältlich: E.C.O.Trace® Kupfer, Zink, Mangan und Eisen mit der 19. Lebenswoche und dauerte bis zum Ende der Legeperiode. Die Daten aus dem Versuchszeitraum wurden mit historischen Daten aus der vorherigen Herde im gleichen Stall mit einer Anzahl von ca. 53.000 Hennen verglichen. Für beide Gruppen kamen die gleiche Ge-

netik (Lohmann Brown Classic) und die gleichen Ställe zum Einsatz. Die Hennen des Versuchszeitraums zeigten eine leicht bessere Legeleistung sowie eine geringere Sterblichkeitsrate (2,8 vs. 3,1 %) während der Phase hoher Legeleistung (> 90 %). Aufgrund der guten

Leistungsparameter konnten die mit Glycinchelaten versorgten Hennen 8 Wochen länger als üblich eingestallt bleiben (Standard = 75 Wochen). Die verbesserte Eierschalenqualität zeigte sich in einer geringeren Anzahl von Knick- und Brucheiern (Abb. 2). Darüber hinaus

Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass in Anbetracht der Bedeutung von Spurenelementen für zahlreiche physiologische und Leistungsparameter, der Einsatz organischer Quellen ein effektives Instrument ist, die Skelettentwicklung und Eierschalenqualität besonders in kritischen Phasen erhöhter Bedarfe zu unterstützen. W Dr. Susanne Rothstein und Ina Hense, Biochem

Zusatzstoffe,

Deutschland

Anmerkung: Quellen sind auf Anfrage bei den Autoren erhältlich


18

Mobile Legehennen haben Ansprüche Die Haltung von Legehennen in mobilen Haltungssystemen ist gefragt. Ein Grund mehr, sich mit den spezifischen Haltungsansprüchen dieser Tiere zu beschäftigen. Oft wird nicht berücksichtigt, dass die ­Ansprüche von in Mobilställen gehaltenen Legehennen andere sind als jene von Hennen in Festställen.

D

ies liegt vor allem daran, dass es gravierende Unterschiede im Haltungssystem, dem möglichen Lichtprogramm, dem Auslauf­ management, dem Anspruch an die Junghenne und insbesondere in der Fütterung gibt.

Im Folgenden wird auf die Problematik der Fütterung von Legehennen im Mobilstall eingegangen mit den Schwerpunkten Umstallung in den Mobilstall und Legestart. Schon bevor die neuen Legehennen in den Mobilstall eingestallt werden, muss sich der Halter bewusst sein, welches Futter in der Eingewöhnungsphase benötigt wird. Das bedeutet, dass bereits im Vorfeld Kontakt mit dem Junghennenaufzüchter aufgenommen werden muss. Von Interesse ist hierbei der individuelle Entwicklungsstand der Herde und welches Futter bis zur Umstallung voraussichtlich verfüttert wird. Nach Möglichkeiten sollte sich der Legehennenhalter selbst ein Bild von seinen zukünftigen Junghennen im Aufzuchtbetrieb machen und seine Tiere in der Aufzucht besuchen.

Dies kann Aufschluss darüber geben, inwieweit sich die Junghennen in ihrer neuen Haltungsumwelt zurechtfinden werden oder ob entsprechend Unterstützung benötigt wird. Beispielsweise verfügen nicht alle Mobilställe über automatische Versorgungseinrichtungen. Tiere, die bis zur Umstallung nur die Voliere gewohnt waren, könnten in der „einfacher“ strukturierten Haltungsumwelt zunächst orientierungslos sein. Um unnötigen Stress zu reduzieren, ist es jedoch wichtig, dass die Tiere mit der Umstallung sofort Futter und Wasser finden. Es hilft, einzelnen Tieren das Futter und Wasser zu zeigen und nach Bedarf die Tiere anzuhalten. Hierdurch entsteht zügig ein Nachahmungseffekt im Futter- und Wasseraufnahmeverhalten in der Herde. Zudem sollten Futtertröge zu Beginn nicht zu hoch aufgehängt

werden, um sicherzustellen, dass die Junghennen das Futter finden. Außerdem muss von Beginn an damit begonnen werden, die Junghennen an die späteren Fütterungszeiten und eventuelle Futterpausen zu gewöhnen. Wahl der Fütterungszeiten Legehennen in der Mobilstallhaltung nutzen den Auslauf intensiver als herkömmlich gehaltene Legehennen. Dies spiegelt sich sowohl in der Anzahl der Tiere, die das Freiland aufsuchen, als auch in der Verweildauer im Auslauf wider. In mobilen Haltungen kommt es nicht selten vor, dass nahezu die gesamte Herde den ganzen Tag draußen ist. In dieser Zeit nehmen die Legehennen kein Futterkonzentrat auf, wohl aber Grün aus dem Auslauf. Die Fütterungszeiten müssen daher so ausgelegt sein, dass die Tiere in den Morgenstunden vor dem Freigang einen

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VON CHRISTINA SCHULTE


MOBILSTALL 19 Großteil ihrer Futtermenge aufnehmen können und den Rest abends in der letzten Stunde bevor das Licht abgestellt wird. Damit dies gelingt, müssen die Junghennen frühzeitig an die entsprechenden Fütterungszeiten gewöhnt werden. Des Weiteren dürfen die Tiere später nicht durch die Fütterungszeiten in der Eiablage gestört und aus den Nestern gezogen werden (Futterpause). Bei einer automatischen Kettenfütterung ist es empfehlenswert, die Kette schon kurz vor der Dämmerphase volllaufen zu lassen. Eine Stunde bevor der Zugang zum Auslauf geöffnet wird, sollte sie ein zweites Mal befüllt werden. Bei Mobilställen mit manueller Vorratsfütterung wird empfohlen, die Tröge in den Abendstunden, während sich die Tiere noch größtenteils im Auslauf befinden, zu füllen, sodass genügend Futter am nächsten Morgen vorhanden ist. Nach Möglichkeit sollten die Tröge oder die Ketten einmal täglich, mindestens aber einmal wöchentlich leergefressen werden. Ein weiteres Augenmerk bei der Einstallung der neuen Legehennen muss auf die Eigenschaften des Futtermittels gelegt werden. Um einen raschen Anstieg in der Futteraufnahme zu gewährleisten, sollten die Junghennen zunächst ihr gewohntes Futter bekommen. Vor allem die Struktur des Futters spielt hierbei eine große Rolle. Sowohl in der Aufzucht als auch in der späteren Legephase sollte das Futter

eine homogene grobe Struktur aufweisen. Es sollte nicht zu fein, aber auch nicht zu grob sein. Die Futterstruktur lässt sich mittels Schüttelbox schnell selber überprüfen (Abb. 1). Diese Schüttelboxen sind zudem kostengünstig zu erwerben und daher für jeden Mobilstallbetreiber eine sinnvolle und nützliche Investition. Eine homogene Futterstruktur hat einen direkten Einfluss auf das selektive Fressverhalten der Tiere – je gleichmäßiger die Futterstruktur, desto besser fällt die Futtersektion aus. Natürlich sind feine Partikel im Futter nicht zu meiden. Es ist jedoch darauf zu achten, dass die Jung- und Legehennen auch diese Bestandteile aufnehmen. Gerade in den feinen Futterpartikeln sind die mineralischen Inhaltsstoffe enthalten. Diese sind essentiell für die Entwicklung der Junghenne. Ein weiterer Fokus muss auf die Entwicklung der Futteraufnahme in der Umstellungsphase und den anschließenden Legebeginn gelegt werden. Da die junge Legehenne wächst und mit dem Legen beginnt, sollte das wöchentliche Gewicht vieler Tiere erfasst werden. Regelmäßige Wiegungen kon­ trollieren den Gewichtsverlauf der Tiere. Zunahmen sind gut, Gewichtsabnahmen sind absolut zu vermeiden. Die Spätfolgen – schlechtere Persistenz, schlechter Gefiederzustand und geringere Eimasse – sind oft nicht mehr zu korrigieren.

Mobilställe verfügen über kleinere Futtersilos als Festställe. Die kleineren Mobilställe haben Silos in der Größe von Bigbags (bis circa 500 kg Fassungsvermögen). Die größeren Mobilställe besitzen Silos mit einem Fassungsvermögen von zwei bis drei Tonnen. Je nach Tierbesatz und Silogröße bedeutet dies, dass die Hennen unter Umständen bis zu vier Wochen von einer Futterbestel-

lung fressen müssen. Das kann vor allem dann negative Folgen haben, wenn Futtergetreide kontaminiert war oder es zu einer Fehl- oder Entmischung kam. Während beispielsweise ein Mangel an Kochsalz in der Futter­ration schon nach wenigen Tagen auffällt, da die Tiere nervös werden, weniger Wasser trinken und viel weniger Futter zu sich nehmen, werden andere Futtermängel möglicherweise erst viel zu spät erkannt.


20 MOBILSTALL sich ein Gefühl dafür, ob das Futter in Beschaffenheit, Zusammensetzung, Geruch und Farbe in Ordnung ist oder Veränderungen aufweist. Durch regelmäßige Überprüfung und Kontrolle des Futters kann schnell reagiert werden. Futtermitteluntersuchungen kommen für Mobilstallbetreiber dann in Betracht, wenn der Verdacht besteht, dass die neue Futterlieferung in Geruch, Struktur, Farbe und Beschaffenheit vom Altbewährtem abweicht. Dies kann zu längerfristigen Folgeerscheinungen, wie zum Beispiel anhaltendem Rückgang der Futteraufnahme oder einer Etablierung von Federpicken und Kannibalismus führen. Es ist daher ratsam, bei Verdacht Futterlieferungen zu überprüfen. Das Futter sollte nach Möglichkeit nicht länger als vierzehn Tage bevorratet werden, um die Aufnahme mangelhaften Legefutters zu begrenzen. Manche Mobilstallsysteme verfügen über

verhältnismäßig große Futter­ silos, die eine Bevorratung von bis zu einem Monat ermöglichen. Aus arbeitswirtschaftlichen und ökonomischen Gesichtspunkten ist dies auch erstrebenswert. Die kleinen Futtergebinde sind verhältnismäßig teuer. Das Futter wird kostengünstiger, je größer die abgenommene Futtermenge ist. Neben der Inaugenscheinnahme einer jeden Futterlieferung ist es daher auch hilfreich, jede Futtercharge sensorisch zu untersuchen. Mit der Zeit entwickelt

Da Mobilstallbetreiber eher kleinere Futtermengen bestellen (<4000 kg), werden Sondermischungen, welche ganz speziell auf die Bedürfnisse der jeweiligen Herde abgestimmt sind, oft nicht bezogen, da diese meist verhältnismäßig teuer sind. Es wird auf eine Standardfuttermischung zurückgegriffen, oder es werden einfache Universalfuttermischungen verfüttert. Universalfuttermischungen sind unter Umständen der schlechtere Kompromiss, da diese nicht zu jedem Zeitpunkt auf den Leistungsstand der Herde

abgestimmt sind. Diese führen dazu, dass man sich am Ende wundert, dass die Althennen einen sehr schlechten Gefiederzustand aufweisen und die Legeleistung bzw. die Schalenqualität unter dem Durchschnitt liegt. Um die Hennen entsprechend ihrer Lebensphase und ihrem Bedarf zu ernähren, müssen Kenntnisse über die täglichen biologischen Leistungen wie Legeleistung und wöchentliche Eigewichte erfasst werden. Zusatzinformationen sind Hennenalter, wöchentliches Tiergewicht und die tägliche Futter- und Wasseraufnahme. Diese Kennzahlen müssen täglich bzw. wöchentlich erfasst werden. Bei der Phasenfütterung benötigt die junge Legehenne zunächst viel Energie, Proteine und eine moderate Menge an Futterkalk – schließlich beginnt die Legehenne nicht nur zu legen, sie wächst auch noch. Ist das Körperwachstum abgeschlossen, kann der Energiegehalt im Futter etwas abgesenkt werden. Dies beugt einer Verfettung der Legehennen vor und entlastet den Stoffwechsel.

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HALLEN MIT VORGEFERTIGTEN METALLSTRUKTUREN FÜR:


MOBILSTALL 21 In einer dritten Futterphase kann dann noch der Kalzium-Gehalt im Futter angehoben werden, um die Schalenstabilität zu unterstützen. Abschließend muss bei der Fütterung während der Umstallung und des Legebeginns die Tageslichtlänge berücksichtigt werden. Mobilstallbetreiber sind gut beraten, Junghennen nach Möglichkeit in den Frühjahrs- oder Herbstmonaten einzustallen. Im Kurztag lässt sich die Umstellung der Tageslichtlänge gut steuern. Problematisch wird es bei Einstallungen in den Sommermonaten. Vor der Umstallung in den Mobilstall sind die Junghennen durch einen künstlich kurzgehaltenen Lichttag in ihrer Entwicklung gebremst. Dadurch soll es der Junghenne ermöglicht werden, eine gewisse körperliche Reife zu erreichen. Durch eine normalerweise schrittweise Steigerung des Lichttags beginnt die Junghenne, sich physisch auf die Legetätigkeit vorzubereiten – der Legeapparat und das medulläre Knochengewebe, welches für den Calciumstoffwechsel von Bedeutung ist, beginnen sich auszubilden. Bei Einstallungen in Mobilställe während der Sommermonate ist eine schrittweise Anpassung der Tageslichtlänge auch mittels Verdunkelungsmöglichkeit schlecht umsetzbar. Die Junghennen werden direkt mit dem Langtag konfrontiert. Daher ist eine abrupte Futterumstellung auf ein Legehennenalleinmehl abzulehnen und ein Verschneiden mit gewohntem Futter zu empfehlen. Eine Übergangsperiode von ca. 10 bis 14 Tage durch Futterverschneidung und Gewöhnung der Tiere an kalziumreiche Legefutter tragen dazu bei, dass es zu keiner Gewichtsdepression kommt. Vor allem ein höherer Lysin-Gehalt im Junghennenfutter unterstützt dabei die muskuläre, und damit die Gewichtsentwicklung der Junghennen. Die Steigerung der Futteraufnahmekapazität steht gerade in der Eingewöhnungsphase im Mobilstall besonders im Fokus. Die tägliche Futteraufnahme, gekoppelt mit einer Gewichtszunahme, sind zu überprüfen.

Die Futteraufnahme kann durch Teigigmachen, also das Befeuchten der Feinanteile bzw. der Futterreste unterstützt werden. Das kann entweder durch Wasser, Obstessig, Brottrunk oder Molke geschehen. Letztere fördern zudem die Schmackhaftigkeit des Futters, was sich positiv auf die Futteraufnahme auswirkt. Der Vorteil eines eher teigigen Futters ist, dass die feinen Bestandteile aufgenommen werden. In diesen Bestandteilen sind wertvolle Komponenten enthalten, die junge Legehennen unbedingt benötigen. Zusammenfassend sollte betont werden, dass alles Mögliche während der Umstallungs- und Eingewöhnungsphase getan werden muss, damit die eingestallte Junghenne niemals an Gewicht verliert. Futterverschneidung und das Vermeiden von abrupten Futterwechseln helfen dabei. Ein Wechsel auf ein kalziumreiches Futter hat absolut schonend zu erfolgen, weil Kalzium in dieser Phase die Futteraufnahme bremst und zu Durchfällen führt. Eine Kon­trolle der täglichen Futter- und Wasseraufnahme ist sinnvoll, wöchentliche Wiegungen der Tiere unterstützen die Kontrolle. Wenn wirklich zu wenig Futter aufgenommen wird, ist das Teigigmachen des Futters und der Futterreste/ Feinbestandteile eine effektive Notlösung. Wenn kein Vorlegefutter käuflich zu erwerben ist, ist auch das Verschneiden von Junghennenfutter mit Legefutter ein möglicher und eventuell notwendiger Kompromiss. Trotz der Hürden in der Mobilstallhaltung ist eine gezielte und herdenorientierte Fütterung der jungen Legehenne unerlässlich, um eine langlebige und leistungsstarke Legehenne von morgen zu erhalten. Auch wenn der Halter von mobilen Legehennen oft Kompromisse eingehen muss, besitzt er genug Möglichkeiten, um das Optimum aus seiner Herde herausholen zu können. W Christina Schulte ist Beraterin für Geflügelhaltung in der Landwirtschaftskammer Niedersachsen, Deutschland.

70

gute Gründe für einen Mobilstall von r– Wördekempe jetzt informieren!


22 MOBILSTALL

Mobil und tiergerecht Mobile Stallsysteme haben sich auch in der Geflügelhaltung etabliert. Hat man sich für einen Stalltyp entschieden, folgt die Frage nach der Ausstattung. Welche Überlegungen im Vorfeld angestellt werden sollten, erläutert CHRISTIAN CYPZIRSCH.

N

eben dem Stall an sich und seiner Ausstattung gibt es eine ganze Reihe weiterer Aspekte zu beachten. Infrastruktur Jedes Hühnermobil benötigt eine Infrastruktur am Hof, damit der reibungslose Betrieb gewährleistet ist. Dazu gehören drei Bereiche: – Versorgung: Möglichkeit, Futtermittel für 2 bis 3 Monate zu lagern – Entsorgung: Lagerung von Festmist auf einer festen, konformen Lagerstätte. Frischer Hühnerkot ist für eine Zwischenlagerung in der freien Feldflur nicht geeignet! – Vermarktung: Räumlichkeiten für die Lagerung und den Verkauf von Eiern

In der Praxis werden Legemehle als Alleinfuttermittel oder aber zumindest Ergänzer aus Zukauf bezogen. Es sollte möglich sein, die Futtermittel möglichst kühl, trocken und sauber zu lagern. Geschlossene Silobehälter sind dabei das Optimum, da sie das Futter auch vor Schadnagern schützen. Silos bieten zudem den Vorteil, dass das Futter seitens der Lieferanten lose angeliefert am günstigsten angeboten wird. Bereits mit Preisaufschlägen (je nach Anbieter) versehen ist die Lieferung in Big Packs, welche immer noch eine adäquate Alternative darstellen, wenn keine Silos vorhanden sind. Diese Lösung ist auch für die Startphase zu empfehlen. Sackware ist aus Gründen des hohen Ein-

kaufspreises zu meiden. Sollen Ergänzer eingesetzt werden, muss natürlich noch eine eigene Mahl- und Mischtechnik vorhanden sein. Hat man die Eier vom Stall geholt, ist ein eigener Raum optimal, um diese zu lagern. Neben den Eiern können hier auch die notwendigen Verbrauchsmaterialien (Eierschachteln etc.) untergebracht werden. Mit einem solchen Raum ist auch die Basis für eine Packstelle gelegt.

gen. Dazu gehören neben einer Werkzeugkiste auch geläufige Ersatzteile, z. B. Ersatznippel für die Tränkelinien und eventuell als Sicherheit auch Ersatzbatterien für die Stromversorgung.

Anforderungen an den ­Auslauf Im ökologischen Landbau sind für den Grünauslauf von Legehennen 4 m² jederzeit vorgeschrieben. Der überwiegende Teil der Fläche muss eine Vegetationsdecke aufweisen. Weiterhin, so führt die EU-Öko-Basisverordnung Ein zentraler Punkt im Bean, darf die Fläche durch die trieb eines Hühnermobils ist Tierhaltung nicht übermäßig bedie Versorgung mit Futter und einträchtig werden, sei es durch Wasser. Der tägliche Bedarf Überweidung oder Zertrampeln. liegt bei ca. 130 g Futter und Dies sind alles Anforderungen, 250 ml Tränkewasser je Henne. die für den Einsatz von MoIdealerweise sind die Vorratsbilställen sprechen, und genau behälter des Stalls so dimensidarin liegt ihre große Stärke oniert, dass eine Bevorratung gegenüber festen Stallbauten. für eine Woche möglich ist (also Als Praxiswert hat sich bewährt, je Woche und Stallplatz mind. mit 30 m² je Huhn bei vollmo0,9 kg Futter und 1,7 l Wasser). bilen Systemen zu kalkulieren. Bei Ställen im Inselbetrieb stellt Größere semimobile Einheiten, sich immer die Frage, wie man die nicht so häufig umgesetzt Futter und Wasser zum Stall werden, sollten dennoch mind. transportiert. Bewährt haben sich 12 bis 16 m² vorhalten. Gerafür den Transport von Wasser de im zeitigen Frühjahr oder In-Box-Container (IBC). Diese im Herbst, wenn der Zuwachs haben den Vorteil, dass man langsamer erfolgt, ist es wichtig, über den Füllstand ablesen kann, ausreichende Flächenreserve zu welche Menge Wasser nachgehaben, da eine Rückkehr auf den tankt wurde. Dies lässt Rückgleichen Standplatz dann erst schlüsse auf den Verbrauch des nach ca. 6 bis 8 Wochen möglich wichtigsten Futtermittels zu. Um ist bei einem 14-tägigen Turnus das Wasser aus dem IBC in den beim Versetzen. Prinzipiell ist es Stall zu bekommen, kann man empfehlenswert, wenn möglich entweder per Frontlader mit der alle Stalleinheiten auf einer Schwerkraft arbeiten oder aber, Fläche zu betreiben, um bei den wesentlich komfortabler, über Routinearbeiten Fahr- und RüstMotor- oder Zapfwellenpumpen. zeiten zu minimieren. Ein idealer Partner für die turnusmäßigen Versorgungsarbeiten Der Auslauf muss zudem strukist ein Servicewagen, z. B. auf turiert sein, damit er von den Basis eines alten Dungstreuers. Hühnern gut angenommen und Dieser führt nicht nur Futter und gleichmäßig genutzt wird. Selbst Wasser mit, sondern auch die bei kleineren Einheiten mit wichtigsten Werkzeuge. Für ei100 bis 200 Hennen lässt sich nen reibungslosen Betrieb sollte das Phänomen beobachten, dass auch ein „Notfallset“ bereit lieder stallnahe Bereich bereits


MOBILSTALL 23 nach einigen Tagen zertrampelt ist und bei Nässe zum Versumpfen neigt. Bietet der Stall an sich als einziges Element Schutz vor Wind und Witterung, so halten sich die Tiere bevorzugt in seiner unmittelbaren Umgebung auf. Natürliche Elemente wie Büsche, Sträucher oder Bäume bieten Deckung und vergrößern so den Aktivitätsradius der Tiere. Wo diese nicht vorhanden sind, können künstliche Elemente Abhilfe schaffen. Hier bieten sich alte Anhänger als Unterstand oder aber Windnetze als künstliche Hecken an.

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Zum Thema Auslauf und Standortwahl gibt es zusätzlich einige generelle Punkte zu beachten: – Nicht geeignet sind feuchte Senken und zur Vernässung neigende Flächen. – Die Fläche sollte über befestigte Wege erreichbar sein. – Für den Winterbetrieb sind die Ställe nahe an den Wegen zu platzieren, um Fahrspuren auf der Fläche zu vermeiden. – Ein Standort an durch die

betreuenden Personen regelmäßig frequentierten Wegen/ Straßen ist ideal, da man so häufiger einen Blick auf seine Tiere hat (zusätzlich zu den täglichen Kontrollen versteht sich).

– Ein Standort unmittelbar am Hof erlaubt die Strom- und Wasserversorgung über die Hofnetze, was die Versorgungssicherheit erhöht. – Ein Nachmulchen der genutzten Auslauffläche wirkt

nicht nur gepflegter, sondern fördert auch den Neuaustrieb. W Christian Cypzirsch, Kompetenzzentrum Ökologischer Landbau, Bad Kreuznach, Deutschland.

offce@mitterbauer-stahlbau.at


24 EINSTREU

Futterkohle: Tierwohl von innen Kohle verbessert die Bodenstruktur und fördert sogar die Tiergesundheit.

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Über das große Bindungsvermögen können auch Giftstoffe wie z.B. Mycotoxine und schädliche Bakterien im Darm gebunden und über den Kot aus dem Körper ausgeschleust werden. Man kennt diesen Vorgang aus der menschlichen Ernährung, wo Kohletabletten als Hausmittel bei Durchfall gelten. Auch Ammoniak kann so gebunden werden.

−− Verringerung von Durchfall­ erkrankungen −− Erhöhung der Futtereffizienz −− Verbesserung der Fleisch­ qualität −− Steigerung der Eierproduktion und -qualität −− Verbesserung der Stallhygiene und Geruchsbelastung

Schon nach kurzer Zeit berichten Praktiker von positiven Effekten etwa auch in Putenställen und sind von deren positiver Wirkung überzeugt. Folgende Effekte soll Futter-

kohle bei richtiger Anwendung hervorrufen: −− Allgemein verbesserter Gesundheits- und Pflegezustand −− Verringerung von Klauen- und Fußballenkrankheiten

Auch als Zusatz zur Einstreu eignet sich Pflanzenkohle. Sie wird in einer Menge von 300 kg auf 2.000 m² ausgebracht, und zwar nachträglich, wenn bereits eingestreut ist. Während der Haltung kann immer mal wieder mit Kohle nachgestreut werden. Pflanzenkohle hilft in vielen Einsatzgebieten, ein Wundermittel ist sie aber natürlich nicht. Management und Tierhaltung müssen optimal sein, dann hilft Futterkohle, den optimalen Zustand auf Dauer zu halten. W

Altes Hausmittel – wieder entdeckt & verbessert.

Fotos: © XXXXXXXXXX

Geflügel Futterkohle

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as Besondere an der Pflanzenkohle ist die große Oberfläche mit besonderer Struktur (1 g~300 m²), vergleichbar mit einem Schwamm. Pflanzenkohle verfügt über ein großes Bindungsvermögen für Wasser und Nährstoffe, auch N-Verbindungen können gespeichert werden. Pflanzenkohle kann bis zum Fünffachen ihres Eigengewichts an Wasser aufnehmen, speichern und wieder abgeben.

www.char-line.com


STALLKLIMA 25

Stall richtig lüften Untersuchungen zeigen eine große Spannweite beim Energiebedarf in der Geflügelhaltung auf. Diese Unterschiede belegen, dass in manchen Betrieben ein beträchtliches Einsparungspotenzial vorhanden ist. Worauf zu achten ist, will man für Geflügel wirksam und fürs Konto sparsam lüften, verrät LK-Experte GOTTFRIED ETLINGER.

A

ngepasste Luftraten helfen Strom sparen: Elektrische Energie lässt sich sparen, indem die Luftrate nicht höher als erforderlich ist und Lüftungsanlagen mit minimalem spezifischem Energiebedarf eingebaut werden. Darunter versteht man die erforderliche Energiemenge, um 1.000 m3 Luft zu fördern. Je nach Lüftungsanlage und Luftwiderstand variiert die Energiemenge zwischen 30 und 120 Wattstunden pro 1.000 m3 Luft.

des zunehmenden Tiergewichts sehr groß werden. Eine Luft­ ratenspannweite von 1:6 kann man durch die Drehzahlreglung der einzelnen Lüfter relativ einfach abdecken. Bei größeren Regelbereichen sollte dies vorzugsweise durch die Gruppenschaltung der Ventila­toren erfolgen.

Anspruchsvolle Regelung Die Sicherstellung der richtigen Luftrate zu jedem Zeitpunkt ist hinsichtlich des Energieverbrauchs sehr wichtig und CO2-Konzentration in der regeltechnisch anspruchsvoll. Bei Stallluft Wie hoch die Luftrate zu hohen Luftraten verbrauchen sein muss, hängt von mehreren die Lüfter zu viel Strom, und Bedingungen ab. Eine wichtige wertvolle Wärme wird in Ställen Kenngröße in der Geflügelhalverschwendet, die man im tung ist die CO2-Konzen­tration in Winter beheizen muss, wie zum der Stallluft. Sie darf 3.500 ppm Beispiel in Mast- oder Aufzuchtoder 0,35 Volumsprozent nicht ställen. übersteigen. Empfehlenswert sind Konzen­trationen von zirka Auf Luftwiderstand achten 2.000 ppm. Diese Bedingung ist Problematisch bei der Lüfterremaßgebend, wenn die Temperagelung ist, dass die erforderliche turdifferenz zwischen Stall und minimale Luftmenge oft nicht Außenluft groß ist, also mehr als exakt bekannt ist und die tat20° C beträgt. sächliche Fördermenge des Lüfters stark vom Luftwiderstand Das ist in Masthühnerställen abhängt. Der Luftwiderstand im Winter sehr oft der Fall. kann durch Windeinwirkung Sobald die Temperaturdifferenz oder Verschmutzung stark vageringer wird, reicht meistens riieren. Durch das Vorschalten die minimale Luftrate nicht eines Messventilators kann man mehr aus, sondern muss erhöht diese Schwankungen berückwerden, damit auch die relative sichtigen. Die für die Tiere Feuchtigkeit im Stall nicht zu erforderliche Luftrate muss man hoch wird. jedoch auch bei einem Messventilator oft noch von Hand Hohe Außentemperaturen eingeben. Noch höhere Luftmengen sind bei hohen Außentemperaturen CO2-kontrollierte Lüftung Dies erforderlich, um den Anstieg ist bei einer CO2-kontrollierten der Stalltemperatur zu begrenLüftung nicht mehr der Fall. zen. In der Legehennenhaltung Diese Technik passt die Luftrate hält sich das Verhältnis zwikontinuierlich und automatisch schen minimaler und maximaler den wirklichen Bedürfnissen an, Luftrate in Grenzen. Bei der die vom Tierbestand und der Auslegung der Luftraten nach Tieraktivität abhängen. Diese DIN 18910 liegt es bei etwa 1:6. Lüftungsregelung spart vor allem In Mast- und Aufzuchtställen während der Nachtstunden Enerkann dieses Verhältnis wegen gie. Untersuchungen zeigen, dass

der Bedarf der Tiere an Frisch­ luft während der Ruhephase im Vergleich zur Aktivitätsphase bis zu 50 Prozent geringer ist. Minimaler Luftwiderstand Die Energie, die nötig ist, um eine bestimmte Luftrate zu fördern, hängt vom Luft­widerstand der gesamten Lüftungsanlage ab. Da der Luftwiderstand proportional zur Luftgeschwindigkeit ansteigt, soll der Querschnitt der Luft­kanäle großzügig bemessen sein, damit die Luftgeschwindigkeit möglichst gering ist und unter drei Metern pro Sekunde liegt. Richtungs- und Querschnittsveränderungen sind zu vermeiden. Wenn nicht anders möglich, sind sie abzurunden oder durch Leitbleche zu ent-

schärfen. Die Gestaltung des Abluftkamins muss man besonders beachten. Da im Kamin Luftgeschwindigkeiten von bis zu zehn Metern pro Sekunde herrschen, wirken sich Strömungswiderstände, zum Beispiel bei Kaminabdeckungen, besonders stark auf den Energieverbrauch aus. Durch Abrundung des Kamineintritts mittels Einströmdüsen lässt sich die spezifische Leistungsaufnahme des Lüfters um rund 10 Prozent senken. Energiesparende Lüfter­ steuerung Es gibt mehrere Methoden, um die Ventilatordrehzahl kontinuierlich zu regeln. Sie unterscheiden sich durch ihren energetischen Wirkungsgrad und Preis.


Thyristoren/Triacs Die Regelung durch Phasenanschnitt mit Hilfe von Thyristoren/Triacs ist die am meisten verbreitete Methode. Diese Regelung ist preisgünstig, jedoch ungünstig beim Energieverbrauch.

Die Energieeffizienz ist vor allem im unteren Drehzahlbereich schlecht. Außerdem verursacht der Phasenanschnitt Schwingungen, die die Wirkung des Motors und das Elektrizitätsnetz stören.

Frequenzumrichter Eine zweite Regelungsmethode beruht auf der Änderung der Frequenz. Frequenzumrichter umfassen einen Gleichrichter, der die Wechselspannung (50 Hz) in Gleichstrom umwandelt, und einen Umrichter, der den Gleichstrom erneut in ein- oder dreiphasigen Wechselstrom mit unterschiedlicher Frequenz ändert. Neben einem günstigen Wirkungsgrad erlaubt die Frequenzregelung, die Drehzahl des Ventilators unter 15 Prozent abzusenken. Das ist bei einer Phasenanschnitt-­ Steuerung wegen der Wärme­ entwicklung nicht zu empfehlen. Die Frequenzsteuerung ist in der Anschaffung teurer als die Phasenanschnitt-Steuerung. In einem Großteil der bestehenden Lüftungsanlagen ist aber eine Nachrüstung ohne Leitungs- und Ventilatortausch möglich. ETAvent-Ventilatoren Die dritte Methode der Lüftungsregelung ist der Einsatz von sogenannten ETAvent-Ventilatoren. Diese Regelung fordert einen Gleichstrommotor (EC-Motor) ohne Kohlenbürste mit permanenten Magneten und integrierter Schaltung. Vereinfacht heißt das, dass die Drehzahlregelung im Lüftermotor bereits integriert ist. Ventilatoren dieser Bauart sind energetisch noch effizienter als Ventilatoren (Asynchron­­ motoren) mit Frequenzregelung.

Energiesparlüfter sind bis jetzt aufgrund ihres Preises in Ställen noch nicht sehr verbreitet. Die Mehrkosten für die Anschaffung eines Energiesparventilators mit Steuerung belaufen sich für einen in Geflügelställen üblichen Lüfter von 63 Zentimetern Durchmesser auf etwa 300 Euro pro Ventilator. Wie viel Energie sich pro Ventilator einsparen lässt, hängt von dessen mittlerer Drehzahl ab. In der Regel beträgt die mittlere Drehzahl übers Jahr kaum 40 Prozent. Hochrechnungen aufgrund von ­Leistungsmessungen zeigen, dass sich pro Ventilator mit 63 Zentimetern Durchmesser etwa 1.300 Kilowattstunden pro Jahr einsparen lassen. Bei den aktuellen Strompreisen dauert es je nach Ventilatordurchmesser zwei bis fünf Jahre, bis die Mehr­ kosten für die Anschaffung durch ­Einsparungen beim Energie­ verbrauch zurückgewonnen sind. Neben dem geringeren Energie­ verbrauch haben frequenz­ gesteuerte und ETAvent-Ventilatoren noch weitere Vorteile. Sie lassen sich wegen der geringeren Wärmeentwicklung tiefer hinunter regulieren, auf eine Drehzahl unter 10 Prozent, und sie sind leiser. W Dipl.-Päd. Ing. Gottfried Etlinger ist ­Experte für Lüftungstechnik in der LK Niederösterreich.

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STALLBAU 27

Eigene Freilandeier im Trend Die Haltung von kleinen Legehennen-Herden liegt derzeit voll im Trend und die Nachfrage nach Eiern aus Freilandhaltung oder aus Biofreilandhaltung steigt weiter. VON DIETER KREUZHUBER

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eshalb wurden zuletzt wieder öfter sowohl Kleinst-Ställe für den Eigenverbrauch der Eier als auch fixe oder mobile Klein­ ställe – bis 350 Hennen – für die Ab-Hof-Vermarktung oder den Verkauf z.B. an Gasthäuser, Lebensmittelgeschäfte und Bäckereien gebaut. Meldepflicht, Registrierung und Ei-Bestempelung Grundsätzlich muss jede Geflügelhaltung, egal ob große oder kleine Bestände, bei der Bezirkshauptmannschaft oder gleich direkt beim Veterinärinformationssystem verpflichtend gemeldet werden. Werden die Eier aus der eigenen Produktion unsortiert

und ohne Angabe von der Güteund Gewichtsklasse ab Hof oder von Tür zu Tür in haushaltsüblichen Mengen direkt an die Endverbraucher verkauft, ist eine Stempelung der Eier nicht erforderlich. Hingegen müssen die Eier beim Verkauf außerhalb der Ab-Hof-Vermarktung gestempelt werden. Werden die Eier an Gewerbetreibende verkauft, ist auch für Kleinbestände die Anerkennung als Packstelle und die Legehennenregistrierung zum Erhalt des Erzeugercodes für die Ei-Bestempelung notwendig. Sitzstangen ersetzen den Schlafbaum Legehennen stammen von den Bankivahühnern aus Süd- und Südostasien ab, die innerhalb und am Rand von dichter Vegetation leben. Sie ha-

ben sich die meisten Verhaltensweisen ihrer Vorfahren bewahrt, wie zum Beispiel das Aufbaumen. So wie die Bankivahühner sicherheitshalber auf Bäumen oder Sträuchern schlafen, sind auch bei den Legehennen Sitzstangen gleichermaßen beliebt. Diese sollten stufenförmig ansteigend – pultdachartig oder als A-Reuter − über dem Rost des Kotkastens angeordnet werden. Gesetzlich werden dafür 20 cm pro Henne gefordert, wobei auch die Rostfläche des Kotkastens selbst als Sitzstange angerechnet werden kann (1 m² Rostfläche entspricht 300 cm Sitzstangenlänge). Es wird jedoch empfohlen, zusätzlich zur Rostfläche jedenfalls 15 bis 20 cm Sitzstangenlänge pro Henne anzubieten. Der lichte Abstand zwischen zwei

stufenförmig angeordneten Sitzstangen muss waagrecht 30 cm und soll senkrecht 35 cm betragen. Gehobelte Holzlatten

ÖKL-MERKBLATT Das ÖKL-Merkblatt „Kleine Ställe für Legehennen – Freiland- und Bodenhaltung“ beinhaltet Angaben über Haltungsvorschriften und Ausführung der Bauteile und Stalleinrichtungen. Das Merkblatt zeigt Planungsbeispiele für 5, 25, 40, 100, 200 und 300 Legehennen. ÖKL-Merkblatt Nr. 36, 5. Auflage 2020, 16 Seiten, Preis 7 Euro − erhältlich im ÖKL, Gußhausstraße 6, 1040 Wien, 01/505 18 91, office@oekl.at


28 STALLBAU

Empfehlungen für kleine Legehennenställe mit Außenscharrraum Nutzbare Stallfläche (Außenscharrraum, Nestflä­ chen, Anflugroste, erhöhte Sitzstangen zählen nicht dazu)

Max. 5 Tiere pro m²

Legenest

5 Hennen pro Einzelnest

Kotkasten mit Lattenrost

Max. zwei Drittel der Stallfläche

Sitzstangenlänge

15 bis 20 cm pro Henne (zusätzlich zur Rostfläche)

Scharrraum im Stall

50 % der nutzbaren Stallfläche

Außenscharrraum

50 % der nutzbaren Stallfläche

Auslauf

Insgesamt mindestens 8 m²/Tier (zur Schonung des Bewuchses gekop­ pelt, Koppelfläche mindestens 4 m²/ Tier)

AußenAuslauf

scharrraum

Scharrraum

Kotkasten

nutzbare Stallfläche

Der Außenscharrraum zählt nicht zur nutzbaren Stallfläche (ÖKL) mit abgerundeten Kanten, einer Höhe von 3,5 bis 4,0 cm und einer Breite von 4,5 cm haben sich bewährt. Schonender für die Fußballen wären stattdessen jeweils zwei 1,5 cm breite abgerundete Holzlatten in einem Abstand von 1,5 cm voneinander. Metallrohre werden schnell sehr glatt und sind deshalb nicht empfehlenswert.

Kleinst-Stall für 5 Hennen mit einem überdachten „stallnahen Auslaufbereich“ fläche sowie gegebenenfalls auch der Boden eines Außenscharrraums müssen gemäß Landesbaurecht und OIB-Richtlinie flüssigkeitsdicht ausgeführt werden. Empfohlen wird ein Nest für maximal 5 Hennen mit zwei

Anflugstangen davor Vor der Eiablage sondert sich die Henne von der Gruppe ab und sucht vormittags ein Nest auf. Die am besten mit natürlicher Einstreu eingestreuten Nester sollen daher vom restlichen Aktivitätsbereich getrennt, leicht zugänglich

und abgedunkelt sein. Besonders geeignet ist eine ca. 6 cm starke Auflage mit Dinkelspelzen. Eine Klappe ermöglicht eine Eiabnahme von außen. W DI Dieter Kreuzhuber, Österreichisches Kuratorium für Landtechnik (ÖKL)

Foto: © LK Steiermark

Wo es möglich ist, soll dem Stall ein Außenscharrraum angefügt werden Legehennen haben das Bedürfnis zu scharren und zu picken. Daher ist eine Fläche von mindestens einem Drittel der nutzbaren Stallfläche im Stall mit Einstreu zu bedecken, damit die Tiere diesem Grundbedürfnis nachkommen können. Bei kleinen Ställen umfasst dieser Scharrraum üblicherweise die Hälfte der nutzbaren Stallfläche. Sinnvoll ist auch die Errichtung eines weiteren eingestreuten Bereichs im Anschluss an den Stall in derselben Größe wie der Scharrraum, der jedoch nicht gedämmt ist. Ein solcher Außenscharrraum ermöglicht den Tieren auch bei Schlechtwetter die sonst im Auslauf gemeinsam durchgeführten Aktivitäten. Der Außenscharrraum sollte sich zum Schutz bei Geflügelpest komplett vogeldicht vergittern lassen. Das gilt auch für einen stallnahen Auslaufbereich bei Kleinst-Ställen. Die Stallboden-


FIRMEN BERICHTEN 29 mit mechanischer Parallelführung (MSL) ausgestattet. Der Anbau ist an Traktoren der Serien 5M, 5R, 6M und 6R bis zu den Modellen 6155M bzw. R möglich. INFORMATION: www.lagerhaustc.at

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AIE, der Versand-Spezialist für Landtechnik, Tierhaltung und landwirtschaftliche Bedarfsartikel mit Sitz in Regau (OÖ) vergrößert seine Lagerkapazitäten. Mit einem Investment von mehreren Millionen Euro wird das neue Lager optimiert, erweitert und digitalisiert. Das zusätzliche 3.000 m2 Hochregallager bietet Platz, um das FAIE Sortiment stets zu erweitern. Speziell im Bereich „Hobbyfarming“ und Geflügel­ haltung schafft FAIE somit mehr Raum für Neuheiten und künftige Trends in der Landwirtschaft. INFORMATION: www.faie.at

LTC | Neue Frontlader der M-Serie

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ohn Deere hat neue Frontlader der M-Serie für Traktoren mit bis zu 155 PS entwickelt. Die Serie wurde speziell für Betriebe konzipiert, die einen vielseitigen und leichten Lader zu einem attraktiven Preis benötigen. Der Fokus liegt dabei vor allem auf Betrieben, die oft unter beengten Bedingungen arbeiten müssen. Dank des schlanken Schwingen-Profils hat der Fahrer eine gute Gesamtübersicht und einen freien Blick auf die Koppelpunkte und die Arbeitswerkzeuge. Alle Modelle sind

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