02/2020 Rinderprofi

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MAI 2020

GESUNDE TIERE IM

FOKUS

Referenzen: 1 Vertenten, G. 2013. The effect of the monensin Controlled Release Capsule (CRC) on ketosis in peri-parturient dairy cows. Whitepaper summary. Data on file. 2 Raboisson, D., Barbier, M., Maigné, E. 2016. How metabolic diseases impact the use of antimicrobials: a formal demonstration in the field of veterinary medicine. PLoS One 11(10). 3 Simjee, S., Heffron, A.L., Pridmore, A., Shryock, T.R. 2012. Reversible monensin adaptation in Enterococcus faecium, Enterococcus faecalis and Clostridium perfringens of cattle origin: potential impact on human food safety. J. Antimicrob. Chemother. 67:2388-2395. 4 Akins, M.S., Perfield, K.L., Green, H.B., Bertics, S.J., Shaver, R.D. 2014. Effect of monensin in lactating dairy cow diets at 2 starch concentrations. J Dairy Sci 97(2):917-29.

Herausgeber: Elanco Deutschland GmbH, Werner-Reimers-Str. 2-4, D-61352 Bad Homburg, E-Mail: kundenbetreuung@elanco.com Elanco Tiergesundheit AG, Zweigniederlassung Österreich: Gertrude-Fröhlich-Sandner-Straße 3, A-1100 Wien Eli Lilly GmbH, Erdberger Lände 26A, A-1030 Wien

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Inhaltsverzeichnis Entwicklung

04 Von der Zukunft der Almen Management

07 Fruchtbarkeit: Kennzahlen als Werkzeuge 10 Big Cow-Data Transport

08 Videobeweis bei Kälbertransport

04 Almen

Fütterung

12 Mischration einmal anders vorlegen! 13 Heu statt Stroh in die Mischration? 19 Linderung bei Durchfall melken

16 Blindmelken kostet Leistung und Tierwohl tiergesundheit

20 Milchfieber kann empfindliche Verluste bringen

23 In fünf Schritten die Mortellarosche Krankheit besiegen Notstrom

07 FRUCHTBARKEIT

26 Welcher Zapfwellen­generator passt? Stall

28 Schwachstellen aufdecken Stallbau

30 Was tun gegen Hitzestress im Stall? grünland

34 Die Silagesignale im Blick haben 37 Firmen berichten

20 MILCHFIEBER IMpressum

30 HITZESTRESS

HERAUSGEBER Klaus Orthaber EIGENTÜMER UND VERLEGER SPV Printmedien GmbH, Florianigasse 7/14, 1080 Wien CHEFREDAKTEUR Klaus Orthaber (orthaber@blickinsland.at) REDAKTION DI Alois Burg­ staller (burgstaller@blickinsland.at), Stefan Nimmervoll (nimmervoll@ blickinsland.at) ANZEIGEN­LEITUNG Prok. Doris Orthaber-Dättel (daettel@blickinsland.at) Büroleitung Alexander ­ Smejkal (smejkal@blickinsland.at) ANZEIGENVERKAUF Lisa Ehrenreich (ehrenreich@blickinsland.at), Julia Huscsava (huscsava@blickinsland.at), Laura Wagner (wagner@blickinsland.at) ­ VERWALTUNG Stefanie Brenner (brenner@blickinsland. at) REDAKTION UND ANZEIGEN­ANNAHME Tel.: 01/5812890, Fax: 01/5812890-23, office@ blickinsland.at FIRMEN­BUCHNUMMER FN 121 271 S. DVR 286 73 GRafik Cornelia Mitter (mitter@blickinsland.at), Gerald Mollay (mollay@blickinsland.at) Herstellung ­proprint. at GmbH, 8042 Graz, Tel.: 0316/890791, office@proprint.at, www.proprint.at VERLAGSORT Florianigasse 7/14, 1080 Wien P.b.b., ZUL.-NR. 02Z033612M. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Unterlagen besteht keine Gewähr auf Veröffentlichung oder Rücksendung.


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Von der Zukunft der Almen

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iel der Arbeit war es, auf allen kuhhaltenden Mitgliedsbetrieben der Rin­ derzucht Tirol die Perspektiven der Kuhhaltung aus Bauernsicht abzuschätzen. Dafür wurde spe­ ziell auf die Frage des Tierwohls in Bezug auf die dauernde Anbindehaltung (Kühe stehen ganzjährig angebunden an deren Platz), Kombinationshaltung (Kühe haben Auslauf und/ oder im Sommer Zugang zu Weide und Alm) und Laufstallhaltung eingegangen. Schließlich wird die Kritik auch an der Kombinations­

haltung durch fehlendes Tierwohl immer lauter. Im Weiteren wurde auf die Zukunftsaussichten der Kombinationshaltungsbetriebe bei einem möglichen Verbot der Kombinationshaltung eingegan­ gen. Die Interpretation dieser Parameter lässt eine Abschät­ zung der Zukunft der Tiroler Landwirtschaft zu. Dazu gingen 5.338 Frage­bögen an die Land­ wirte in Tirol, und es konnten 1 698 Fragebögen ausgewertet werden. Die ausgewerteten Fragebögen bilden eine aussage­ kräftige Datengrundlage.

Haltungsform und Tierwohl Auffallend ist, dass in Tirol nur noch 1 Prozent der Betriebe die Kühe in permanenter Anbindung halten. Der größte Teil der Betrie­ be (76,5 Prozent) hält seine Kühe in Kombinationshaltung. 22,5 Pro­ zent der Betriebe verfügen über einen Laufstall. Es gibt jedoch eine deutliche Verschiebung zwischen den Haltungsformen der Betriebe und der Anzahl darin gehalte­ ner Kühe. Dies bedeutet, dass 1 Prozent der Kühe in permanen­ ter Anbindung, 62 Prozent der Kühe in Kombinationshaltung

und 37 Prozent in einem Laufstall stehen. Somit wird deutlich, dass Laufstallbetriebe deutlich mehr Kühe pro Betrieb halten als Kom­ binationshaltungsbetriebe. Die Rangierung der Tierwohl­ aspekte, die aus Sicht der Land­ wirte wichtig sind, variiert nach Haltungssystemen. So bewerten Landwirte, die die Tiere in der per­ manenten Anbindung halten, die Aspekte Mensch-Tier-Beziehung (16,7 Prozent) und Stallklima (15 Prozent) als besonders wichtig. In der Kombinationshaltung ist neben der Mensch-Tier-Beziehung

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Wie sind die Aussichten für die Kuhhaltung im Berggebiet in Tirol unter dem Blickwinkel Tierwohl und Haltungsform? SANDRO GSTREIN, ein Ötztaler, hat dazu seine Masterarbeit verfasst. Erkenntnis: Auch die Alpwirtschaft muss sich wandeln.


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kommt, wurden die Landwirte befragt, ob es Akzeptanzproble­ me in der Nachbarschaft oder der Bevölkerung gibt. Die Landwirte sollten dabei auch angeben, ob sie schon jemals kritisiert, beschimpft oder etwaige andere negative Erfahrungen gemacht haben. Die grundsätzliche Akzeptanz der Bevölkerung aus Sicht der Land­ wirte ist in allen Haltungssystemen sehr gut. Die Landwirte geben an, sehr selten oder gar nicht von Nachbarn unangenehm auf ihre Akzeptanz der Bevölkerung Landwirtschaft angesprochen zu Da die Kritik am Tierwohl und der Landwirtschaft aus der Bevöl­ werden. Auffallend ist, dass Land­ kerung und somit vom Kunden wirte die derzeit Anbindehaltung (12,8 Prozent) auch die Alpung (13,4 Prozent) von großer Wich­ tigkeit. Im Laufstall gibt es keine klare Reihung der Aspekte. Hier stehen ohne große Differenz die Mensch-Tier-Beziehung (10,7 Pro­ zent), das Stallklima (9,6 Prozent), die Tiergesundheit (8,7 Prozent), ausreichend Platz (8,4 Prozent), die Wasserversorgung (8,0 Pro­ zent) und die Alpung (7,8 Pro­ zent), gleichwertig zueinander.

oder Kombinationshaltung haben, bei einer Umstellung zu einem Laufstallbetrieb größere Akzep­ tanzprobleme befürchten als im derzeitigen Haltungssystem. Jene, die derzeit schon einen Laufstall haben, sehen jedoch keine Akzep­ tanzprobleme. Die Zufriedenheit mit dem derzeitigen Haltungssys­ tem ist systemübergreifend bei allen Landwirten sehr gut oder gut. Eine spannende Erkenntnis aus dieser Arbeit kann der Zukunfts­ perspektive zugeordnet werden. Ohne einen politischen Einfluss auf die Haltungssysteme bzw. ohne ein Verbot der Kombinati­

onshaltung werden voraussicht­ lich rund 90 Prozent der Betriebe weitergeführt. Sollte ein Verbot eintreten, so werden voraussicht­ lich nur noch 15,9 Prozent der Anbinde- und Kombinations­ haltungsbetriebe Kühe halten. Alle anderen geben den Betrieb, oder zumindest die Kuhhaltung, auf. Dies bedeutet, dass lediglich 33 Prozent aller Betriebe ihre Landwirtschaft weiterführen. Diversifikation als ­Chance Jene Betriebe, die derzeit bäuerliche Vermietung anbie­ ten, führen ihren Betrieb


6 Entwicklung entwicklung

spielt, hat aus Sicht der Land­ wirte folgende Hauptgründe: Finanzielle Aspekte (24 Prozent), Betriebsgröße (23,5 Prozent) und Mensch-Tier-Beziehung (21,4 Pro­ zent). Die Mensch-Tier-Beziehung (27,5 Prozent) ist aus Sicht der Landwirte auch der größte Vorteil der Kombinationshaltung. Weitere Vorteile der Kombinationshaltung

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70 Jahre

sehen die Landwirte im abbe­ zahlten Stall (17,9 Prozent) und der besseren Tierbeobachtung (17,4 Prozent). Für knapp 90 Pro­ zent der Betriebe würde ein Umbzw. Neubau des Stalls die finan­ ziellen Möglichkeiten übersteigen. Erst ab einem durchschnittlichen Zuschuss von 53,2 Prozent der Bausumme könnten Landwirte ei­ nen Um- bzw. Neubau finanzieren.

und dadurch auch als Tradition gesehen wird. Bleiben alle Bedingungen gleich und die Kombinationshaltung würde verboten werden, so kann davon ausgegangen werden, dass die Alpwirtschaft tiefgrei­ fende Veränderungen verkraften müsste. Umgekehrt kann davon aus­ gegangen werden, dass in der Laufstallhaltung mehr Kühe Alpungsfreundliche Haltungs- ganzjährig am Betrieb ver­ bleiben. In der vorliegenden form Kühe aus der Kombinati­ Erhebung stehen 6 Prozent der onshaltung werden häufiger auf Kühe der Laufstallhaltung ganz­ die Almen gebracht als jene aus jährig im Stall. Diese Zahl wird Laufstallbetrieben. Auch diese etwas verfälscht, da oftmals nur Vermutung wurde in der Studie Galtkühe gealpt werden, Kühe bestätigt. Insgesamt werden 67,6 Prozent der Tiroler Kühe ge­ in Milch jedoch am Heimbetrieb alpt. Im Schnitt werden 12,7 Pro­ verbleiben. Eine exakte Erfas­ sung darüber konnte in dieser zent mehr Kühe aus der Kombi­ Befragung nicht gemacht wer­ nationshaltung aufgetrieben als aus den Laufställen. Umgelegt auf den. Laufstallbetriebe sind meist deutlich größer strukturiert als den gesamten gealpten Kuhbe­ Kombinationshaltungsbetriebe. stand in Tirol bedeutet das, dass 70 Prozent der gealpten Kühe aus Eine Alpung großer Herden lassen oftmals die vorhandenen der Kombinationshaltung kom­ men und lediglich 30 Prozent aus Auftriebsrechte nicht zu. Daraus kann der Schluss gezogen einem Laufstall. werden, dass bei einer deutlichen Bedenkt man, dass rund 62 Pro­ Steigerung der Anzahl an Lauf­ zent der Kühe dieser Studie in der Kombinationshaltung stehen, stallbetrieben weniger Kühe auf die Almen gebracht werden, als so kommen in der Gesamtheit es derzeit noch der Fall ist. Das der Erhebung deutlich mehr Jungvieh kann einen Teil dessen gealpte Kühe aus der Kombi­ ausgleichen, für die Struktur der nationshaltung auf die Alm als Almwirtschaft kann dies aber aus dem Laufstall. Dies kann Nachteile bringen. W zum Teil dadurch begründet werden, dass die Kombinati­ onshaltung, verbunden mit der Sandro Gstrein ist Master-Student an der TU München und der Hochschule Almwirtschaft, die urtypischste Weihenstephan. Haltungsform im Alpenraum ist

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bei einem möglichen Verbot der Kombinationshaltung eher weiter als Betriebe, die diese ­Diversifikationsmöglichkeit nicht haben. Hingegen spielt die An­ zahl der Kühe bei der Entschei­ dung, ob der Betrieb weiterge­ führt werden soll, keine Rolle. Dass die Kombinationshaltung noch eine wesentliche Rolle


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Fruchtbarkeit: Kennzahlen als Werkzeuge Milchviehhaltern steht eine Fülle von Auswertungen zur Verfügung. Diese Zahlen, Tabellen und Grafiken werden erst dann zu nützlichen Werkzeugen, wenn man ihre Größen einordnen kann. Wer seine Daten zu Werkzeugen machen will, muss sie interpretieren können. Abkalbung bis zur 1. Besamung vergangen sind. Diese Periode wird einerseits von der biologi­ schen Wartezeit beeinflusst, also dem Zeitraum, der verstreicht, ennzahlen sind die Werk­ bis die Kuh nach der Kalbung zeuge für jeden Berater wieder eine Brunst zeigt. Ande­ und Betriebsführer, um einen Betrieb richtig einschätzen rerseits spielt das Management zu können. Nur mit Kennzahlen am Betrieb eine Rolle, ab wann kann man feststellen, wie gut ein der Betriebsleiter sich dafür Landwirt seinen Betrieb im Griff entscheidet, ein Tier wieder zu belegen. Da für die Gebär­ hat. Anhand von Kennzahlen mutter nach der Geburt eine lassen sich Stärken und Schwä­ gewisse Wiederherstellungszeit chen analysieren und Verbes­ positiv ist, sollten bis zur ersten serungsansätze festlegen. Für Besamung mindestens 50 Tage Mitglieder des LKV´s werden diese Zahlen automatisch erfasst. vergehen, obwohl die Kühe Die meisten Kennzahlen werden meist schon bald nach der Abkal­ bung wieder einen Brunstzyklus jährlich im LKV Jahresbericht zeigen. ausgewiesen. Will der Landwirt eine Zwischenbilanz zu seinem Betrieb abrufen, bietet hier der Serviceperiode Sie gibt die LKV Herdenmanager viele aktu­ durchschnittliche Zeit von der elle Auswertungen und Kenn­ Abkalbung bis zur Trächtig­ zahlen an. keit an. Im idealen Fall sind Rastzeit und Serviceperiode Rastzeit Sie gibt an, wie viele identisch, also wenn gleich die Tage im Durchschnitt von der erste Besamung zum Erfolg Von Gerhard Lindner und Huber Martin Gehringer

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führt. Im Herdenmanager wird als Ideal eine Serviceperiode von 82 bis 110 Tagen ange­ führt. Zwischenkalbezeit Die Zwi­ schenkalbezeit steht direkt mit der Serviceperiode in Verbin­ dung. Eine erhöhte Serviceperi­ ode bedeutet automatisch eine verlängerte Zwischenkalbezeit. Zwischenkalbezeit und auch Ser­ viceperiode sind sogenannte leis­ tungsabhängige Zielwerte. Zum Beispiel wird bei einer Herden­ leistung bis ca. 8.000 kg Milch eine Zwischenkalbezeit von rund 365 Tagen angestrebt. Je höher aber die Milchleistung liegt, desto höher darf dieser Zielwert liegen, ohne wirtschaftliche Verluste in Kauf nehmen zu müssen. Bei der erwarteten Zwischenkalbezeit im LKV Herdenmanager werden alle Kühe, die in dem eingestell­ ten Zeitraum bereits belegt sind, betrachtet. Von diesen Tieren wird mit den Standardträchtig­

keitszeiträumen eine erwartete Zwischenkalbezeit ausgewiesen. Es ist also erkennbar, in welche Richtung der Betrieb sich entwi­ ckelt. Non-Return-Rate Die Non-Re­ turn-Rate (NRR) gibt den Prozentsatz der Tiere an, die in einer festgelegten Zeit nach der Erstbesamung (nach 28, 56 oder 90 Tage) nicht nochmals besamt wurden. Das heißt, wie viel Prozent der erstbe­ samten Tiere nach 28, 56 oder 90 Tagen trächtig ­waren.


8 management / Transport Die NRR sollte idealerweise zwischen 60 und 100 Prozent liegen. Einflussgrößen auf diesen Wert sind die Umwelt (Fütterung, Haltung …), der richtige Besamungszeitpunkt, eine gute Produktqualität sowie eine ordnungsgemäße Besa­ mung selbst. Kennzahlen online abrufen Neben dem LKV Jahresbericht werden auch im LKV Herden­

manager Fruchtbarkeitskenn­ zahlen grafisch gut aufbereitet zur Verfügung gestellt. Dazu befindet sich im LKV Herden­ manager im Block „Fruchtbar­ keit“ der Unterpunkt „Frucht­ barkeitskennzahlen in Tagen“ sowie „FB Indexkennzahlen“. In diesem Menü wird eine Balkengrafik mit Kennzahlen zur Fruchtbarkeit dargestellt. Grundsätzlich zu erwähnen ist, dass der graue Balken immer

den Idealbereich, die Mittellinie den Populationsschnitt, und der farbige Balken die jeweilige Kennzahl des Betriebs darstel­ len. Grün gefärbt bedeutet, der Betrieb ist besser als der Populationsschnitt, rot signali­ siert schlechter als der Populati­ onsschnitt. Der LKV Herdenmanager bietet für den interessierten Landwirt also eine Fülle an Kennzahlen, damit er Fehl­

entwicklungen am Betrieb erkennen und dann darauf reagieren kann. Denn erst wenn ein Problem erkannt wurde, kann es auch behoben werden. Dieses umfangreiche Online-Werkzeug steht allen LKV Mitgliedern kostenlos zur Verfügung. W Gerhard Lindner, Berater bei der LK Salzburg, und Martin Gehringer, LKV Niederösterreich.

Videobeweis bei Kälbertransport Der Transport von lebenden Nutztieren stand bereits in den letzten Jahren in der Kritik. Mit den aktuellen Staus an den Grenzen bekam das Thema nun zusätzliche Aktualität. STEFAN NIMMERVOLL gibt einen Überblick.

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Außerdem hat die Spedition eine Video- oder Fotodokumentation vom Grenzübertritt und von der Entladung der Tiere vorzulegen, auf der der Transporter eindeutig zu erkennen ist. So soll der Zu­ stand der Tiere beurteilbar sein und sichergestellt werden, dass Tierschutzstandards eingehalten werden. „Vor allem lange Fahrten von Kälbern nach Spanien oder trächtigen Jungkühen nach Ka­ sachstan oder Usbekistan stehen in der Kritik“, heißt es in einer Aussendung des Ministeriums. Diese seien schon unter norma­ len Umständen eine Tortur, aber in Zeiten der Corona-Pandemie drohe sich die Situation an den Grenzen nochmals zu verschär­ fen. Anschober bezeichnet seinen Erlass als „ersten Schritt, um das

Leiden der Tiere zu reduzieren.“ Ursprünglich war dazu bereits für Mitte März ein Tierschutz­ gipfel anberaumt gewesen. Dieser hatte aber Corona-bedingt abgesagt werden müssen. „Er wird ehestmöglich nachgeholt, um weitere Maßnahmen zur Ver­ besserung der Situation der Tiere festzulegen“, so der Minister. Besonders betroffen davon ist die Rinderwirtschaft, die einerseits Zuchtvieh auch in weit entfernte Länder vermarktet und andererseits ihren Überschuss an Kälbern zur Mast nach Südeu­ ropa verkauft. „Wir haben alle Transporte von Anfang März weg nochmals geprüft und gesehen, dass alles sauber abläuft“, gibt der Obmann der Rinderzucht

Austria, ZAR, Stefan Lindner, Entwarnung. Zu nennenswerten Wartezeiten an den Grenzüber­ gängen sei es nicht gekommen. „Die Lieferungen nach Spanien sind sogar schneller als sonst gegangen, weil so wenig Verkehr ist.“ Der Tiroler versteht den Erlass als bessere Grundlage für die Amtstierärzte, die Situation zu beurteilen und ist darüber gar nicht unglücklich: „Mit den Abla­ devideos können wir noch besser beweisen, dass alles passt.“ Die ZAR möchte den Weg der Ausarbeitung eines transparenten Qualitätssicherungssystems mit einer lückenlosen Kontrolle von der Abfahrt bis zur Ankunft wei­ ter fortsetzen, so Lindner weiter. So sei eine faktenbasierte Beur­

teilung bei dem Tierschutzgipfel möglich. Derzeit sind Zuchtvieh­ exporte ohnehin deutlich zurückgegangen, weil es nicht möglich ist, potentielle Kunden ins Land zu holen. Der Export von Kälbern geht aber unver­ mindert weiter. „Sie können im Inland gar nicht in dem Ausmaß eingestellt werden, wie das nötig wäre“, meint der Geschäftsführer der ARGE Rind, Werner Haber­ mann. Denn aktuell kommen noch 60 Prozent des in Öster­ reich verzehrten Kalbfleischs aus dem Ausland. „Wir bemühen uns aber, neue Vermarktungswege wie das Kalb rosé zu schaffen, um die Notwendigkeit von Trans­ porten zu minimieren.“ W Stefan Nimmervoll

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n einem Erlass forderte der für das Veterinärwesen zuständi­ ge Gesundheitsminister Rudolf Anschober die Landeshauptleute im April auf, Amtstierärzte anzu­ weisen, im Rahmen der soge­ nannten Plausibilitätsprüfung, Tiertransporte nur abzufertigen, wenn es keine längeren Warte­ zeiten an den Grenzen gibt. Für Langstreckentransporte in Dritt­ staaten müssen Grenzübergänge und Kontrollstellen sowie eine Temperaturvorhersage für die geplante Zeit der Fahrt entlang der gesamten Route bekanntge­ geben werden.



10 management

Big Cow-Data Von Christian Fasching, heitszustand oder den Brunst­ Andreas Steinwidder, Gregor status. Huber und Johann Gasteiner Gesundheitsmonitoring Je früher man Krankheiten erken­ nen kann, desto besser. Die Wie­ as Big kommt von der derkaudauer ist bei einer Labma­ riesigen Datenmenge, genverlagerung bereits acht Tage der Geschwindigkeit, vor der sichtbaren Diagnose mit der Datenmengen erzeugt krankheitsbedingt verringert. Die und übertragen werden und frühzeitige Behandlung auffälli­ der Bandbreite der Datentypen ger Tiere mildert oder stoppt den (unterschiedliche Formate und Krankheitsverlauf. Diese vorbeu­ Strukturen). gend getroffenen Maßnahmen führen zu einem sparsameren Sensorgestützte Gesundheits­ überwachung und Brunsterken­ Einsatz von Medikamenten. Der Anteil von krankheitsbedingten nung sind klassische Einsatz­ bereiche für Big Data und PLF. Ausfällen wird verkleinert und Für die Gesundheit bedeutsame das Tierwohl gesteigert. Rund um die Abkalbung und Kennwerte werden dazu mit Hilfe von Sensoren vom Einzel­ in den ersten sechs bis acht Laktationswochen sind Milchkü­ tier permanent aufgezeichnet. Das Ergebnis der Analyse dieser he hohen Belastungen ausge­ setzt. Dies führt zu gehäufter Daten ist die Information über Labmagenverlagerung, Ketose, das Verhalten, den Gesund­

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Festliegen oder Pansenazidose. Zielführend ist es, Erkrankungen von vorneherein zu vermeiden oder sie möglichst früh zu erken­ nen. Die Sensoren unterstützen den Betriebsleiter in beiden Aspekten. Gesundheitsrelevante Messgrö­ ßen, die eine Meldung auslösen können, sind die Wiederkauak­ tivität, die Bewegungsaktivität, die Vormagentemperatur oder ein aus mehreren Parametern gebildeter Gesundheitsindex. Im Unterschied zur Beobachtung augenscheinlicher Symptome können mit diesen Parametern krankhafte Vorgänge früher er­ kannt werden. Untersuchungen zeigen, dass bei Kühen mit Er­ krankungen zum Laktationsstart die Wiederkaudauer am Tag der Kalbung stärker einbricht und im Anschluss langsamer als bei

gesunden Kühen ansteigt. Für den Betriebsleiter besteht hier die Möglichkeit, den Verlauf von Parametern während kritischer Zeiten speziell zu beobachten und andererseits auf Gesund­ heitsmeldungen zu reagieren. Empfohlen wird täglich die Wiederkauaktivität während der ersten 14 Laktationstage zu kon­ trollieren. Zum Zeitpunkt, bei dem der Parameterverlauf auf­ fällig ist, fehlen meist klinische Symptome. Die Herausforderung liegt dann in der Wahl einer gezielten Behandlung. Gelingt es, diesen Informationsvorsprung zu nutzen, nimmt die Krankheit einen schwächeren Verlauf bzw. kann ein schwerer Verlauf ver­ hindert werden. Brunsterkennung Neben dem Gesundheitsmonito­ ring ist die Brunsterkennung

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Über Herdenmanagement zu sprechen, ohne die Begriffe Big Data oder Precision Livestock Farming (PLF) zu verwenden, ist kaum mehr vorstellbar. Sie stehen für Datenverarbeitung und Analyse von tierspezifischen Daten.


management 11 a­ usschlaggebend für eine erfolgreiche Milchproduktion. In Österreich ist die augenscheinli­ che Beobachtung von klassischen Brunstsymptomen am weitesten verbreitet. Studien belegen, dass diese Art der Brunsterkennung in den vergangenen 30 bis 50 Jahren schwieriger geworden ist. Berichte zeigen, dass der Anteil der Kühe, die einen Dul­ dungsreflex zeigen, von 80 Pro­ zent auf 50 Prozent zurück­ gegangen ist. Gleichzeitig hat auch die Duldungsdauer von 15 auf fünf Stunden abgenommen. Dazu kommt noch, dass sich das Brunstgeschehen bei mehr als der Hälfte der Kühe auf die Nacht beschränkt. Trotz dieser schwierigen Rahmenbedingun­ gen werden noch 60 Prozent bis 85 Prozent der Brunstereignisse erkannt. Sensorgestützte Systeme zeich­ nen dagegen permanent und zu­ verlässig auf. Die Brunsterken­ nungsrate wird mit 62 Prozent bis 90 Prozent und der positive Vorhersagewert (Wahrschein­ lichkeit, dass die Kuh bei einem positiven Ergebnis tatsächlich brünstig ist) mit 67 Prozent bis 84 Prozent angegeben. Es gibt Untersuchungen, die eine über 90-prozentige Brunsterken­ nungsrate und einen positiven Vorhersagewert von ebenfalls über 90 Prozent belegen. Damit werden Brunst und Nichtbrunst von sensorbasierten Systemen deutlich zuverlässiger erkannt als vom Menschen.

Neben der Brunsterkennung und dem Gesundheitsmonitoring verfügen diese Systeme über zahlreiche weitere Funktionen und erheben die unterschied­ lichsten Parameter. Sie reichen vom Erkennen einer heranna­ henden Abkalbung, dem Liege-, dem Hitzestressmonitoring bis hin zur Wasseraufnahme, der Tieridentifikation oder der Tier­ ortung. Mit Gruppenfunktionen wie beispielsweise der Grup­ penroutine (Wiederkauen und Aktivität) bzw. der Gruppenkon­ stanz ist es möglich, Stress zu erkennen oder auch die Ration zu optimieren.

Hilfe der Haubenaktivität sehr zuverlässig erfasst werden kann.

muss der Anwender selbst fin­ den. Die Kosten einer unfreiwil­ lig verabsäumten Brunst werden Mit der Weiterentwicklung dieser mit 40 bis 84 Euro angegeben. Methode werden in Zukunft zwei Ist zu erwarten, dass Erkrankun­ zusätzliche, sehr aussagekräftige gen und/oder Verluste durch die Parameter für das Erkennen einer sensorgestützte Überwachung Brunst und das Gesundheitsmo­ der Tiergesundheit vermieden nitoring (z. B. Störungen der Vor­ werden können, so ist dies in der magenaktivität) zur Verfügung Kalkulation zu berücksichtigen. stehen. Darüber hinaus werden Mehr Lebensqualität ist für viele sie zum Überwachen der Pansen­ Landwirte ein Argument, sich für gesundheit Verwendung finden. ein sensorbasiertes System zu entscheiden. Selbst wenn dieser Mit Hilfe der sensorbasierten Mehrwert an Lebensqualität Tierbeobachtung ist es mög­ schwierig zu messen ist, kann er lich, die Arbeitsbelastung zu für das nachhaltige Bestehen des entschärfen. Nutzer geben an, Betriebs entscheidend sein. dass sich der Zeitaufwand für visuelle Tierbeobachtung seit der In Österreich werden sensorba­ Motility – ein vielversprechender Parameter Die Motili­ Verwendung dieser Technologie sierte Managementsysteme von ty (Pansenmotorik oder Vorma­ wesentlich reduziert hat. Gerade rund 10 Prozent der Milchvieh­ auf Betrieben, wo die Altenteiler betriebe genutzt. Es ist anzu­ genmotorik) ist wichtig für das die Tierbeobachtung nicht mehr nehmen, dass immer mehr Kühe Verdauungssystem des Wieder­ ausfüllen können, sind sensorba­ in diese Systeme eingegliedert käuers. Sie ist für den Weiter­ sierte Systeme häufig die einzige werden. W transport der aufgenommenen Alternative. Nahrung in den Psalter verant­ wortlich. Indem die Aktivität Christian Fasching, Andreas Steinwidder, Die Antwort auf die Frage, der Haube erfasst wird, können Gregor Huber und Johann Gasteiner vom Zyklus der Haubenmotorik, inwieweit eine sensorbasierte lehren und forschen an der HBLFA Tierbeobachtung rentabel ist, die Kontraktionsdauer und die Raumberg-Gumpenstein. Dauer zwischen zwei Zyklen bestimmt werden. Die Pulsbrei­ te ist dabei in Ruhe und beim Fressen kürzer als beim Wieder­ kauen (Rauch, 2008).

Im Rahmen umfangreicher Forschungs- und Entwicklungs­ arbeiten ist es an der HBLFA Raumberg-Gumpenstein mit dem Smaxtec Pansensensor erstmals gelungen, die Dauer der Haubenkontraktion (Pulsbreite) und die Dauer zwischen zwei Um eine Brunst zuverlässig Zyklen (Periodizität) mit Hilfe zu erkennen, verwenden die der Aktivitätsmessung konti­ Hersteller verschiedene Parame­ nuierlich zu erfassen. Wie von ter. Ein Hersteller nutzt den aus Rauch beschrieben, zeigen die mehreren Parametern bestehen­ Ergebnisse beim Wiederkauen den Brunstindex. Dieser wird deutlich längere Pulsbreiten als mitunter von der Zyklusregelmä­ beim Fressen oder in Ruhe. Dies ßigkeit, der Wiederkau- und der ist auf die zusätzliche Kontrak­ Bewegungsaktivität beeinflusst. tion beim Wiederkauen und die Andere wiederum nutzen die mögliche Pause zwischen Rejek­ für die Brunst charakteristischen tionskontraktion und der ersten Kopfbewegungen, die Aktivitäts­ Haubenkontraktion zurückzu­ änderung oder Veränderungen führen. Erste Vergleichsmessun­ im Wiederkauverhalten. Im gen mit alternativen Verfahren, Wesentlichen ist es jedoch die wie der Videobeobachtung oder Veränderung der Bewegungs­ den Systemen Rumiwatch und aktivität, eine Kombination Heatime, sind vielversprechend. an Parametern und/oder von Die Ergebnisse lassen erwarten, dimensionslosen Messgrößen. dass die Wiederkaudauer mit


12 Fütterung

Mischration einmal anders vorlegen!

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erkömmliche Mischratio­ nen: Normalerweise sollte bei einer Mischration mit jedem Bissen ein konstant gleicher Anteil an Grund- und Kraftfutter aufgenommen wer­ den. Aber aufgrund unterschied­ licher Trockenmassegehalte und Strukturen der Mischungskom­ ponenten lässt sich dies nicht immer bewerkstelligen. Wer kennt es nicht: Sobald die Mischration vorgelegt wird, drängen die Tiere an den Fut­ tertisch und beginnen, im Futter zu „suchen“. Vor allem auf das schmackhaftere Kraftfutter haben sie es abgesehen. Ein so­ genannter „Tunnelfraß“ auf dem

Futtertischboden sowie ein Hinund-Her-Gewühle zeugen von diesem Vorhaben. Ranghöhere Tiere schaffen dies am besten, während die rangniedrigeren mit dem bereits durchsuchten Futter Vorlieb nehmen müssen. Trotz Berücksichtigung aller Vorgaben für eine optimale Mischrati­ onszubereitung gelingt es oft nicht, eine homogene Mischung zu erzeugen. Die Folgen sind Pansenübersäuerung trotz aus­ reichender Strukturversorgung und uneinheitliche Körperkon­ ditionen mit all ihren negativen Folgen für die Tiergesundheit. Kompakt-TMR Daher die Überlegung, das Kraftfutter so an

das Grundfutter zu heften, dass selektives Fressverhalten nicht mehr möglich ist. Das gelingt am einfachsten mit Flüssigkeit, nämlich mit Wasser. Es wird zwar auch jetzt schon bei besonders trockenen Mischkomponenten Wasser hinzugefügt, aber bei die­ sem dänischen System wird nach einem speziellen Mischverfahren die Mischration hergestellt und als Kompakt-TMR bezeichnet. Sie ist anwendbar sowohl bei TMR (Totale Mischration) als auch bei AGR (aufgewertete Grundration).

Phase I Das Kraftfutter wird im Mischwagen mit Wasser im Verhältnis 1:1 vermengt und je nach Kraftfutterbeschaffenheit bis zu 12 Stunden eingeweicht. Es entsteht ein richtiger Brei.

Mischrationszubereitung Der gesamte Mischvorgang verläuft nach einem ganz bestimmten Schema ab:

Phase III Während der Mischer weiter läuft, kommt Maissilage dazu und wird ebenfalls 15 bis 20 Minuten gemischt.

Phase II Jetzt kommen die Gras­silage oder eventuell noch andere strukturliefernde Komponenten (Stroh, Heu) dazu. Auch das Mineralfut­ ter wird erst in dieser Phase dazugegeben. Mischzeit 15 bis 20 Minuten.

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Ein Dänisches Verfahren zeigt, wie bei der Zubereitung von Mischrationen in Milchviehbetrieben der Selektion am Futtertisch gegengesteuert werden kann. LK-Experte WOLFGANG REITER weiß dazu mehr.


Fütterung 13 Wichtig ist, dass das Kraftfutter richtig aufgeweicht ist und dass beim Mischvorgang alle Kom­ ponenten vollständig aufge­ löst werden. Daher muss der Mischvorgang genau kontrolliert werden. Der Trockenmassege­ halt dieser Kompakt-TMR liegt bei 35 Prozent bis maximal 40 Prozent. Beim herkömmlichen Misch­ verfahren erreicht man schnell mal Trockenmassegehalte, die deutlich über 40 Prozent liegen; das bewirkt neben der höheren Selektionsmöglichkeit des Kraft­ futters auch ein reduziertes Fut­ teraufnahmevermögen. Da durch die Kompakt-TMR eine Selek­ tion am Futtertisch nicht mehr möglich ist, melden Praktiker kürzere Fresszeiten und ein län­ geres Verweilen in den Liegebo­ xen. Auch beim Einfüttern gehen nur wenige Kühe sofort an den Futtertisch, denn jede Kuh weiß, egal wann ich zum Fressen gehe, ich bekomme immer die gleiche Rationszusammensetzung.

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Zusammenfassung – Kompakt-TMR – Vorteile – Futterselektion nicht mehr möglich – Weglassen oder Reduzierung von struktur­ liefernden Komponenten wie beispielsweide Heu oder Stroh. – Kein Gedränge am Futtertisch. – Auch rangniedrigere Tiere erhalten das gleiche Futter. – Weniger Stress (kürzere Fresszeiten, dafür aber längere Liegephasen). – Höhere Futteraufnahme.

Heu statt Stroh in die Mischration? Die Trockenheit und die hohen Temperaturen 2019 haben sich auch beim Getreide bemerkbar gemacht. Der Halmanteil ist merklich geringer und somit fällt auch weniger Stroh für die Verwendung in der Tierhaltung an. Von Wolfgang Reiter

S

chon jetzt sind regional erkennbare Preissteige­ rungen beim Stroh zu verzeichnen. Neben der Ver­ wendung als Einstreu wird Stroh auch gerne in der Fütterung bei Mischrationen verwendet. Heu oder Stroh dienen dort als Struk­ turlieferant. Dabei ist einerseits der Gehalt an Strukturkohlenhy­ draten wie NDF, ADF, ADL und XF und andererseits die physi­ Nachteile kalische Struktur (Partikellänge – Eventuell Nacherwärmung im beim eingesetzten Stroh und Sommer Heu) entscheidend. – Höherer Arbeits-, MaschinenDes Weiteren wird beides zur und Kraftstoffaufwand. „Verdünnung“ energiereicher Rationen in der TrockensteherInwieweit sich dieses Verfahren und Jungviehfütterung einge­ in der Milchviehfütterung auch setzt. bei uns durchsetzen wird, bleibt Der Anteil an Strukturkohlenhy­ abzuwarten. draten (NDF) ist beim Stroh Auf alle Fälle ist es eine Mög­ nahezu um ein Drittel höher lichkeit, das Fressverhalten und als beim Heu, während der somit die Futteraufnahme zu Energiegehalt um 25 Prozent verbessern. W darunterliegt. Besonders auf­ fallend ist der doppelt so hohe ADL(Lignin)-Gehalt des Strohs. DI Wolfgang Reiter ist Fütterungsexperte Dieser Teil ist praktisch in der LK Oberösterreich.


14 Fütterung

Trockenmassegehalt in g

XF g/kg TM

NDF g/kg TM

ADF g/kg TM

ADL g/kg TM

Energiegehalt MJ NEL/kg TM

Heu: 1. Aufwuchs Mitte bis Ende Blüte, ÖAG

892

314

615

383

43

5,00

Stroh: Gerste, ÖAG

904

447

805

475

90

3,77

+ 42 %

+ 31 %

+ 24 %

+ 109 %

– 25 %

Futtermittel

Differenz in Prozent XF = Rohfaser, ADF = Zellulose + Lignin; © BRP OÖ

Tab. 1: Gehalt an Strukturkohlenhydraten und Energie bei Heu und Stroh Ration

KF-Menge

Rationsparameter NDF XF

NDF

aus Grundfutter

ADF

AGR 1: 0,5 kg Stroh

4,7

194

438

382

276

Gesamtration

8,0

172

406

329

256

AGR 2: 0,7 kg Stroh

4,7

194

438

383

277

Gesamtration

8,0

172

406

329

257

© BRP OÖ

Tab. 2: Mischration (AGR) 24,0 kg Milch mit unterschiedlichem Stroh- (AGR 1) und Heuanteil (AGR 2). 70 Prozent Grassilage (5,80 MJ NEL), 30 % Maissilage (6,56 MJ NEL). Maximal eingesetzte Gesamtkraft­ futtermenge 8,0 kg. unverdaulich und belastet somit die Gesamtverdaulichkeit der Ration. Daher beim Stroheinsatz nur jene Mengen einsetzen, die für die Erhaltung der Strukturwirk­ samkeit einer Ration unbedingt notwendig sind. Um der Frage nachzugehen, welche Heumengen benötigt werden, um Stroh zu erset­ zen, wurden vergleichende Rationsberechnungen sowohl für Laktierende als auch für Trockensteher durchgeführt. Dabei ist zu beachten, dass die einsetzbaren Stroh- und Heu­ mengen – neben vielen anderen Faktoren – vor allem von der Rationszusammensetzung und vom Nährstoffgehalt der einge­ setzten Futtermittel abhängig sind. Laktierende Um annähernd das Ergebnis der „Strohration“ zu erzielen, müssten mindestens 0,7 kg Heu eingesetzt werden. Das entspricht einer Mengen­ steigerung gegenüber Stroh um 40 Prozent. Am liebsten gefressen wird in absteigender

Reihenfolge: Hafer-Gerste-­ Weizen-Triticale-Roggenstroh. Trockensteher Belässt man die AGR in ihrer Zusammensetzung, dann müssten bereits doppelt so hohe Heumengen im Vergleich zu Stroh verfüttert werden, um auf den für Trockensteher vertretbaren Energiegehalt zu kommen. Absolut gesehen verringern sich zwar die erforderlichen Strohund Heumengen, das Verhältnis Heu : Stroh bleibt aber weiterhin 2 : 1. Stroheinsatz + Hoher Gehalt an Gerüstsubs­ tanzen (NDF, ADF, ADL, XF) + Ideal zur Ergänzung der physi­ kalischen Struktur einer Ration + Bei optimaler Futterpartikel­ länge (maximal 4,0 cm) ein hervorragender Strukturliefe­ rant, vor allem bei Rationen mit hohem Maissilageanteil. + Geringere Mengen bereits strukturwirksam + Kostengünstig – Verringert die Verdaulichkeit der Gesamtration durch den hohen Ligningehalt (ADL) – Oftmals mikrobiologische Belastung (Mykotoxine) – Muss in vielen Betrieben zuge­ kauft werden – Sinnvoller Einsatz nur bei Vorlage einer Mischration – Stroh muss bereits im kurz geschnittenen Zustand in den Mischwagen. Wenn Stroh zu lang ist, dann wird dieses im Barren gnadenlos ausselektiert und die Struktur­ wirkung geht verloren. Heueinsatz + Am Betrieb selbst erzeugt + Sensorische Qualität daher bekannt. + Höhere Verdaulichkeit als Stroh + Auch ideal einsetzbar bei Ein­ zelfuttervorlage + Im Mischwagen einfacher zu schneiden (kürzen) – Hoher Zuckergehalt reduziert oft die Einsatzmöglichkeiten – Grobes, langes Heu sollte schon vor dem Einsatz im Mischwa­ gen kurz geschnitten werden.


Fütterung 15 – Bei Zukauf teurer als Stroh – Im Austausch gegen Stroh sind höhere Mengen notwendig. Luzerneheu Durch den Einsatz von Luzerneheu besteht eine weitere Möglichkeit, das Stroh in der Ration zu ersetzen. Der Luzerne wird ja allgemein eine verzehrsfördernde Wirkung in der Rinderfütterung nachgesagt. In einem Versuch in der BRD (Haus Riswick, NRW) wurde der Frage nachgegangen, inwieweit Stroh durch die Zulage von Luzerneheu ersetzt werden kann. Der Maissilageanteil in der Ration lag bei diesem Versuch bei über 50 Prozent. Zu Recht wird die Luzerne als Königin der Futterpflanzen bezeichnet. Durch den Ersatz von Stroh durch Luzerneheu kam es zu einer deut­ + Einsatzmenge bis zum dop­ pelten der ausgetauschten lichen Steigerung der fett- und Strohmenge. eiweißkorrigierten Milchmenge, + Teilweiser Rohproteinersatz der Trockenmasseaufnahme, des möglich (Nährstoffanalyse Wasserbedarfes und der Aufnah­ notwendig) me an Strukturkohlenhydraten. – Sensorik erst nach Zukauf erkennbar Luzerneheu – Inhaltsstoffe meistens nicht + Höhere Futteraufnahme bekannt + Dadurch höhere Milchleistung – Abbröckelverluste + Idealer Strohersatz

Ration

Strohmenge kg

AGR 1

0,5

AGR 2

Heu­ menge kg

0,7

AGR MJ NEL/ kg TM

Strohmenge kg

6,40

2,5

6,39

Heu­ menge kg

Trocken­ steher MJ NEL/ kg TM 5,84

5,0

5,81

Tab. 3: Erforderliche Stroh- und Heumengen für die AGR-Trockensteherration

Ration

Foto: © agrarfoto.com

70 % GS / 30 % MS 70 % GS / 30 % MS

Strohmenge kg

Heu­ menge kg

0,5

0,7

Ration MJ NEL/ kg TM

Strohmenge kg

5,91

1,0

5,94

Heu­ menge kg

Trocken­ steher MJ NEL/ kg TM

5,81

2,0

5,83

© BRP OÖ

Tab. 4: Erforderliche Stroh- und Heumengen bei ausschließlicher Grundfuttervorlage

– Teurer – Höherer Wasserverbrauch – Deutlich höherer Kalziumge­ halt (Milchfieberprophylaxe!?)

Stroh haben, können bei aus­ reichend Vorrat an Heu damit Stroh ersetzen. Die eingesetzte Menge muss aber gegenüber Stroh erhöht werden. W

Ergebnis Betriebe, die üblicher­ weise Stroh in der Mischration DI Wolfgang Reiter ist Fütterungsexperte x 122mm-2020.pdf 1 11.03.20 14:03 einsetzen PULTE_PB-MTButy-95 und heuer zu wenig in der LK Oberösterreich.


16 melken

Das klar ersichtlich deformierte Euter erfordert das Eingreifen des Melkers.

Hier sind Blindmelken des Vorderviertels und schlechtes Ausmelken der Hinterviertel vorprogrammiert.

Richtig eingestellte automatische Melkzeugabnahme verringert Blindmelken.

Der korrekte Sitz des Melkzeugs verhindert Dreh- und Hebel­ kräfte.

Blindmelken kostet Leistung und Tierwohl

Von N. Kanswohl, J. Burgstaler, gespeicherten Milch ausma­ D. Wiedow und K. Schönherr chen kann, und wird nachlässig angerüstet, ist diese abgemolken, bevor noch die Alveolarmilch nachfließen kann. Der Milchfluss aschinelles Melken wird geringer und kann versiegen. wird in Haupt-, BlindAn den leeren Zitzen beginnt das und Nachgemelk Blindmelken durch das Vakuum (­siehe ­Abb. 1) eingeteilt. Blind­ und die Pulsation. Blindmelken melken kann schon zu Beginn zu Beginn kann durch händi­ vorkommen. Hat die Kuh eine geringe Zisternenmilchmenge, die sches Anrüsten (Vormelkprobe, 0 bis 20 Prozent der insgesamt Euterreinigung) und durch eine

M

automatische Stimulation vermie­ den werden. Wird nur eine kurze Vormelkprobe und Euterreinigung durchgeführt oder ist keine Anrüs­ tautomatik installiert, sollten erst drei bis fünf Kühe vorbereitet und dann die Melkzeuge bei der zuerst vorbereiteten Kuh angesetzt wer­ den. Dadurch bleibt Zeit, damit die Alveolarmilch wegen der Oxytocinwirkung „einschießen“ kann. Mehrere Kühe vorzube­

reiten, ist speziell bei Kühen mit wenig Zisternenmilch je Melkzeit z. B. beim dreimaligen Melken, bei niedriger Gesamtmilchleistung oder zum Laktationsende ideal, um Blindmelken zu vermeiden. Blindgemolken wird auch zum Melkende hin, wenn der Milchdruck in der Zisterne sinkt, die Zitzen erschlaffen und damit an der Lippe des ­Zitzengummis

Fotos: © Kanswohl/Burgstaler/Wiedow/Schönherr

Die Milchabgabe verläuft beim Melken so gut, wie der Landwirt die Kuh darauf vorbereitet hat und wie gut die Melkanlage auf die Bedürfnisse der Kuh eingestellt ist. Ruhig mit den Tieren umzugehen, Stress zu vermeiden, pünktlich zu beginnen und gleichmäßig zu arbeiten, sind neben der richtig installierten und gewarteten Melktechnik die wichtigsten Grundlagen für Erfolg beim Melken.


melken 17

Nach Worstorff & Göft, 1987

Quelle: Göft et al., 1994

Abb. 1: Abgrenzung charakteristischer Abschnitte von Milchflusskurven

Abb. 2: Auswirkung des Melkzeugsitzes auf das Nachgemelk (MNG) bei guten Euterformen ()

Luft einbricht. Die Reibung zwischen Zitzengummischaft und Zitze wird aufgehoben und die Melkbecher „klettern“ bis zum Fürstenbergschen Venen­ ring. Damit wird der Übergang vom Drüsen- zum Zitzenteil der Zisterne abgeschnürt und es kann keine Milch mehr nachfließen. Blindmelken kann beim konven­ tionellen Maschinenmelken nicht komplett unterbunden werden. Eigene Untersuchungen in Fisch­ grätenmelkständen ohne Nach­ melk- bzw. Abnahmeautomatik ergaben mittlere Blindmelk­zeiten nach dem Maschinenhaupt­gemelk von 1,65 Minuten je Kuh und Melkzeit. Bei Untersuchungen mittels LactoCorder in fünf Be­ trieben wurden Blindmelkzeiten zwischen 0,35 und 1,28 Minuten je Melkzeit ermittelt. Vom LKV Mecklenburg-Vorpommern wur­

Unterschiede bei den Maschinen­ nachgemelken bzw. Nachgemelks­ zeiten z. B. auch aufgrund von Schwermelkern erschweren dem Melker die Übersicht und führen zwangsläufig zum Blindmelken. In eigenen Untersuchungen wurde bei Schwermelkern eine Melkdau­ er von fast 14 Minuten mit einer Nachgemelksdauer von 5 Minuten festgestellt (siehe Tab. 2).

den in Milchviehbetrieben mittels LactoCorder Blindmelkzeiten bis 2 Minuten gemessen (siehe Tab. 1). Ist keine automatische Milchfluss­überwachung, Nach­ melk- und Abnahmeautomatik installiert, können zu viele Melk­ zeuge je Melker und schlechte Organisation des Melkens Grund für hohe Blindmelkzeiten sein. Bleibt der Landwirt z. B. zur Durchführung des maschinellen Nachmelkens bei einer Kuh, kann er nicht rechtzeitig das Ende der Hauptgemelkszeit bei den anderen Kühen f­ eststellen. Aufgrund des verzögerten Beginns des Nachmelkens oder der verzögerten Melkzeugabnah­ me beim Melkende kann es bei diesen Kühen zu ausgedehntem Blindmelken kommen. Sehr große

Fotos: © XXXXXXXXXX

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Weitere Ursachen für Blind­ melken können abgeknickte Milchschläuche, feuchte Zitzen, unpassende Euterformen (bei Stufeneutern sind die vorderen Euterviertel früher ausgemolken als die Hinterviertel und melken somit blind) und Eutererkrankun­ gen sein. Aber auch bei „norma­ len“ Eutern sind die Milchmenge und die Melkdauer der einzelnen Euterviertel verschieden, sodass

der Milchfluss bei den einzelnen Vierteln zu unterschiedlichen Zeitpunkten aufhört. Bei ge­ sunden Kühen und „normalen“ Eutern wird eine Minute Blind­ melkzeit zwischen den Vierteln ­veranschlagt. Als Schwelle für den Beginn des Blindmelkens wurde das Unterschreiten des Milchflusses von 200 g/Minute angesehen (siehe Abb. 1). Untersuchungen zeigen allerdings, dass schon bei weniger als 400 g Milch pro Minute Blindmelken bei einzelnen Vierteln auftreten kann. Ursachen sind ungleichmäßige Eutervier­ telverteilung und fehlerhafter Melkzeug­sitz. Es wird deshalb vorgeschlagen, den Schwellenwert für die Melkzeug­abnahme auf 400 g zu erhöhen (siehe Tab. 3). Blindmelken kann nicht nur zur Reduzierung der Milch­


18 melken

Betrieb

Messungen

Maschin. Gesamt­ gemelk

Höchster Milchfluss

Anzahl

kg

kg/min

Plateauphase

Abstiegs­ phase

Maschinelles Blindmelken

min

A

199

12,5

2,9

3,0

2,4

0,3

B

117

12,0

3,3

2,0

2,7

2,0

C

158

9,0

2,9

1,7

2,1

1,7

D

115

11,7

3,4

1,9

2,6

0,6

E

123

12,5

3,3

2,4

2,6

0,9

F

189

10,6

3,5

1,5

2,4

0,5

G

201

11,0

2,5

2,9

2,8

0,7

Quelle: LactoCorder-Messungen LKV Mecklenburg-Vorpommern

Tab. 1: Mittelwerte ausgewählter Parameter des maschinellen Melkens abgabe und zum Zurückhalten der Milch, sondern auch zu Be­ anspruchungen des Zitzengewe­ bes, Gewebeverhärtungen oder Wucherungen führen. Außerdem können unterschwellige Verän­ derungen des Euters auftreten, da das Melkvakuum sich durch den Strichkanal bis in die Zitzen und Drüsenzisternen fortsetzt. Durch Blindmelken kann die Übertragung von krankmachen­ den Keimen begünstigt werden. Blindmelken verlängert die Melkdauer und verringert damit auch den Durchsatz des Melk­ stands.

Insbesondere in sparsam ausgestatteten Melkständen (ohne automatische Milchfluss­ überwachung, Nachmelk- und Abnahmeautomatik) wird das Einschätzungsvermögen des Melkers zum Melkablauf in der Kuhgruppe wichtig. Durch das ständige Beobachten der Grup­ pe und rechtzeitiges Reagieren können Blindmelkzeiten und damit ­Zitzengewebebelastungen durch einen rechtzeitigen und fachgerechten Kontrollgriff (ma­ schinelles Nachmelken) reduziert werden. Wer Abschalt­automatik einsetzt, muss den Abschalt­

Mittelwert

Spannweite Min.

Max.

Melkdauer (min)

6,03

1,74

13,5

Nachgemelksmenge (kg)

0,42

0

2,2

Nachgemelksdauer (min)

1,35

0,25

5,0

Tab. 2: Mittelwerte und Spannweiten von Melkdauer (min), Nach­ gemelke (kg) und Nachgemelkszeiten (min) der untersuchten Milchkühe

schwellenwert bzw. die Verzöge­ rungsschaltung kontrollieren, da Untersuchungen gezeigt haben, dass diese manchmal ungenau arbeiten. Es kann vorkommen, dass der Abschaltschwellenwert zwar auf 300 g Milch/Minute ein­ gestellt ist, aber beim Melken erst weit unter diesem Wert abschal­ tet, sodass langes Blindmelken auftreten kann. Indirekt können die Blindmelkzeiten auch durch eine Verringerung der Variation der ­Nachgemelkszeiten mittels Verkleinerung der Nachgemelks­ menge abgesenkt werden, so dass der Melkprozess für den Melker überschaubarer wird. Maßnah­ men dafür sind: – Weniger Stress für die Milchkü­ he im Melkstand durch r­ uhigen Umgang und tier­gerechte Be­ handlung vor und während des Melkens – Ordnungsgemäße Durchführung des Anrüstens, um die volle Melkbereitschaft hervorzurufen – Wartezeiten für die Kühe zwi­

Färsen Einheit

Melkzeit Milchleistung Zellgehalt Zitzenschäden

Minuten

mehrlakt. Kühe

Schwellenwert Melkzeugabnahme in g/min 200

400

200

400

5,54

5,01

7,9

7,3

kg FCM

22,78

22,73

33,26

33,44

Zellen/ml

380.000

350.000

430.000

400.000

%

Klin. Mastitis/Tag je 100 Kühe

39

25

67

54

0,17

0,25

0,75

0,25

Subkl. infizierte Kühe

%

37,0

45,7

40,3

39,1

davon neue Infektionen

%

16,4

15,3

15,0

14,8

Quelle: Rasmussen, 2004, verändert

schen Anrüsten und Ansetzen der Melkzeuge vermeiden – Optimaler Melkzeugsitz durch fachgerechtes Ansetzen der Zit­ zenbecher. Das Melkzeug sollte gerade unter dem Euter hängen, damit das Wirken von Drehund Hebelkräften vermieden wird. Verdrehte Melkzeuge führen zu verengten Zitzenka­ nälen, gestörtem Milchabfluss und höheren Nachgemelken – Reduzierung von Vakuum­ schwankungen bzw. zu hohem Vakuum sowie Pulsationsstö­ rungen, Auswechseln über­ alterter Zitzengummis Fazit Blindmelken kann bei kon­ ventionellen Melkmaschinen zwar nicht komplett vermieden, aber durch eine fachgerechte Melk­ arbeit und eine exakt arbeitende Melktechnik reduziert werden. Wird gewissenhaft angerüstet, steigt der Euterinnendruck durch die Milchejektion deutlich an, bevor die Zisternenmilch komplett abgemolken ist. Es kommt zu keinem Verschluss der Euter-Zit­ zen-Passage und die Milch fließt permanent. Fachgerecht installierte und gut gewartete Nachmelk- bzw. Abnahmeautomatik sind weitere Voraussetzungen für ordnungs­ gemäße Melkarbeit einschließlich niedrigerer Blindmelkzeiten. Kühe mit Stufen­eutern und Schwermel­ ker sowie euterkranke Kühe be­ günstigen das Blindmelken. Stress für die Kühe sollte vermieden werden, da dieser Einfluss auf die Milchhergabe hat. Viel Kuhkom­ fort und eine ruhige Umgebung sollten selbstverständlich sein. Einen Durchbruch zur Vermei­ dung von Blindmelkzeiten hat es durch die viertelweise Abnahme der Melkbecher in automatischen Melksystemen gegeben. Das hat eine geringe Eutergewebebelas­ tung, ein besseres Wohlbefinden der Kühe und mehr Tierschutz zur Folge. Außerdem sind eine Verkürzung der Melkdauer und dadurch ein höherer Durchsatz im Melkstand möglich. W Prof. N. Kanswohl, Dr. J. Burgstaler, Dr. D. ­Wiedow, Msc. und K. Schönherr sind an der Universität Rostock/Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei in Mecklenburg-Vorpommern,

Tab. 3: Auswirkungen höherer Schwellenwerte der Melkzeugabnahme

Deutschland.


Fütterung 19

Linderung bei Durchfall Futterkohle bindet Toxine und infektiöse Mikroorganismen, und sie lindert den Durchfall und die damit verbundenen Wasser- und Nährstoffverluste. In einem Versuch in der Schweiz wurde die Wirkung bei Kälbern nachgewiesen.

D

Foto: © agrarfoto.com

er Absatz von Futterkohle als Futterzusatz im Nutz­ tierfutter nimmt zu. Die Tierhalter sind offensichtlich von ihrer Wirkung überzeugt. Futter­ kohle bindet bekanntlich unter anderem Toxine und infektiöse Mikroorganismen, und sie lindert den Durchfall und die damit ver­ bundenen Wasser- und Nährstoff­ verluste. Doch Versuchsresultate waren bisher rar. Die Schweizer Agrotechnikerin Regula Vögtlin hat deshalb auf ihrem Heim­ betrieb sowie einem zweiten Betrieb einen wissenschaftlichen Praxisversuch durchgeführt, in welchem sie die Veränderung der Kotkonsistenz vor und nach dem Zusatz von Futterkohle zum Kälberfutter maß.

Die Kälber ließen sich vom bitte­ keine Verluste durch Bindung von Vitaminen und Spurenele­ ren Geschmack der Kohle nicht menten zu befürchten. Während abschrecken, der Verzehr des Kälberfutters mit Kohlezusatz lag sogar über dem Richtwert.

Weniger Antibiotika Nach der Rückkehr zum Kälberfutter ohne Kohlezusatz wurde der Kot wie­ der dünner. „Der Versuch zeigt das Potenzial und die Grenzen der Futterkohle klar auf“, erklärt Regula Vögtlin. „Kohle elimi­ niert die Ursache eines Durch­ falls nicht. Aber sie ermöglicht dem Kalb, heikle Phasen ohne Nährstoff- und Wasserverlust durchzustehen.“ Während dieser Zeit können sich Verdauung und Immunsystem auf die geänderte Futterration und ein geändertes mikrobielles Umfeld einstellen. So kann die Futterkohle ihren Hoher Futterverzehr Die Beitrag zur Reduktion des Anti­ Wirkung der Kohle übertraf die biotikaeinsatzes leisten. Erwartungen in mehrerer Hin­ Die enorme Bindungskraft der sicht. Nicht nur wurde der Kot Kohle ist ihre große Stärke, sie der Kälber mit dünnem Kot mit muss aber auch im Zaum gehal­ Beginn der Kohlebeimischung ten werden. Die Dosierungsemp­ sofort normal. Erstaunlich, und fehlung von 2 bis maximal 5 kg/ auch etwas paradox: Bei den Tieren mit zu dickem „Elefanten­ Tonne muss eingehalten werden. kot“ verdünnte dieser sich zu ei­ Empfohlen ist, die Kohle gezielt ner normalen Konsistenz. „Dazu während heiklen Phasen ein­ zusetzen, nicht aber über die waren die Ställe sauberer und gesamte Mast- oder Aufzucht­ es musste weniger eingestreut werden“, ergänzt Regula Vögtlin. periode. Auf diese Weise sind

einer Behandlung mit Tierarznei­ mitteln sollte keine Kohle verfüt­ tert werden. W

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20 tiergesundheit

Milchfieber kann empfindliche Verluste bringen Über die Ursachen und Vermeidung von Milchfieber, der Hypokalzämie (zu niedriger Kalziumgehalt im Blut) rund um die Kalbung, ist ein umfassendes Wissen vorhanden. Trotzdem sieht man in vielen Milchviehherden noch zahlreiche mit der Hypokalzämie verbundene Probleme. Nachgeburtsverhalten, Gebärmutterentzündungen, Mastitiden und Labmagenverlagerung folgen dem Milchfieber nach.

A

Gewinnung von Spontan-Harn zur pH-Überprüfung Fiebermessen, Überprüfung der Pansenkontraktionen, der Pansenfüllung und des Wieder­ kauens, Allgemeinbefinden und Hauttemperatur (kalte Ohren?) sollten zur täglichen Kontrolle der Tiere rund um die Geburt gehören. Schon daher sollten diese Kühe immer in einer sepa­ raten Haltungsgruppe gehalten werden, um diese Kontrollmaß­ nahmen auch regelmäßig und konsequent durchführen zu können. Zur prophylaktischen Vorbeu­ gung von Milchfieber haben sich

in der Praxis seitens der Fütte­ rung im Wesentlichen folgende drei Strategien etabliert: – Reduzierung der Kalziumgabe bei Anhebung des Phosphor­ gehalts in der Trockensteher­ ration – Einsatz von Kalziumbindern auf mineralischer Basis oder auf Basis von Reiskleie – Absenkung der DCAB mit Erfolgskontrolle über die ­Messung des Harn-pH oder der Harn-NSBA Neuere Arbeiten zur Milch­ fieberprophylaxe zeigen, dass die

verabreichte Kalziummenge in der Trockenstehzeit allein kaum Effekte auf die Häufigkeit von Milchfieber hat. Während hohe Kalziumgaben die Milchfieber­ häufigkeit scheinbar tendenziell fördern, führen sehr niedrige Kal­ ziumgehalte in der Transitration jedoch noch nicht zu einer deutli­ chen Reduktion der Milchfieber­ häufigkeit (siehe Abbildung 1). Dementsprechend ist auch der Einsatz von Kalziumbindern nicht immer als zuverlässige Maßnahme gegen Hypokalzämie zu bewerten.

Foto: © agrarfoto.com

merikanische und deutsche Studie zeigen, dass ca. 20 Prozent der Erstkalbs- und bis zu 50 Pro­ zent der Mehrkalbskühe um die Kalbung zu niedrige Kalziumge­ halte im Blut erreichen. Grund­ sätzlich sollte man die Hypo­ kalzämie nicht als Krankheit, sondern als Anpassungsstörung betrachten. Sie wird durch den rapiden Anstieg des Kalzium­ bedarfs um das bis zu Vier- bis Fünffache durch das Einsetzen der Milchbildung rund um die Kalbung verursacht. Sie kann aber viele Folgeerkrankungen nach sich ziehen! Laut Studi­ en erhöht die Hypokalzämie das Erkrankungsrisiko um das Mehrfache: – 4,2 x Ketose – 2,8 x Nachgeburtsverhalten – 3,6 x Gebärmutterentzündung – 3,1 x Fettleber – 3,4 x Labmagenverlagerung Durch Behandlung, eventuelle Tierarztkosten, Folgeerkran­ kungen und Milchverlust sowie reduzierte Fruchtbarkeit entstehen so je klinischem Milchfieber finanzielle Ver­ luste von 300 bis 500 Euro je Kuh! Finanziell wirken sich allerdings die dem Milchfieber nachfolgenden Erkrankungen und deren negative Wirkung auf Milchleistung, Fruchtbar­ keit und Gesundheit deutlich stärker aus. Zur Behandlung des klinischen, also wahrnehmbaren Milch­ fiebers, stehen verschiedene Kalziumpräparate in verschie­ denen Applikationsformen zur Verfügung. Deren sachgerechte Anwendung setzt vor allem voraus, dass alle Färsen und Kühe rund um die Kalbung engmaschig über­ wacht und kontrolliert werden.


Risiko Milchfieber Mehrkalbskühe, %

und in Milliäquivalent (meq) angegeben. Die Absenkung der DCAB in der Ration auf Werte von –50 bis –100 meq fördert die Mobilisie­ rung von Kalziumreserven aus Verdauungstrakt und Skelett, wodurch auch der Gehalt an ionisiertem Kalzium im Blut stabilisiert wird.

Tägliche Kalziumaufnahme in g je Kuh Quelle: Santos et al. (2018), präsentiert beim Kemin Wiederkäuer-Seminar in Spanien; J. Dairy Sci. eingereicht

Abb. 1: Milchfieberrisiko in Abhängigkeit von der täglichen Kalziumaufnahme Dass die Absenkung der Kati­ onen/-Anionenbilanz (DCAB) in der Ration eine wirksame Methode zur Milchfieber­ prophylaxe sein kann, beschreiben schon wissen­ schaftliche Arbeiten aus den frühen 70er Jahren des letzten Jahrhunderts. Errechnet wird

die DCAB der Ration aus ihrem Gehalt an den wich­ tigsten Kationen (K, Na,) und Anionen (Cl, S): Die DCAB wird auf der Basis dieser vier Elemente K, Na, Cl und S wie folgt berechnet: DCAB [meq/ kg TM] = (43,5 x Na + 25,6 x K) – (28,2 x Cl + 62,3 x S)

Die meisten Futterkompo­ nenten haben allerdings DCAB-Gehalte von +100 und weit darüber, vor allem kalium­ reiche Grundfuttermittel wie Graskonserven, aber auch Stroh, Leguminosen oder auch Mais­ silage mit geringem Kolbenanteil (Hitzeschäden). Es ist daher nicht möglich, allein durch die Auswahl der Futterkomponenten auf die empfohlenen Zielwerte von –50 bis –100 meq in der Tagesration zu kommen. Hier kann dann der Einsatz sogenann­ ter „saurer Salze“, welche einen hohen Chlorid- oder Sulfatgehalt haben, Abhilfe schaffen. Allerdings waren in der Vergangenheit die Erfah­

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22 tiergesundheit

Quelle: Meta-analysis of the effects of prepartum dietary cation-anion difference on performance and health of dairy cows, J.E.P. Santos et al. Journal of Dairy Science Volume 102, Issue 3, Pages 2134-2154 (March 2019)

Abb. 2: Die DCAB steht in enger Beziehung zum Harn-pH. rungen mit der Verwendung dieser ­sauren Salze nicht immer positiv: Wichtig ist die Verwen­ dung von geschmacks­neutralen ­Produkten, welche die Fut­ teraufnahme in der ohnehin sensiblen Phase kurz vor der Kalbung nicht negativ beeinflus­ sen, da schon die Induzierung einer leichten Stoffwechselazi­ dose die Trockensubstanzauf­ nahme leicht senkt. Zu Verbesserung der Futteraufnahme der sauren Salze werden sie heute teilweise in gecoateter Form angeboten. Ein Kilo gecoatetes Kalzium­ chlorid hat eine DCAB von

–13.800 meq (produktspezifisch; beim Hersteller erfragen), so dass in der Regel bei Ergänzung der Trockensteherration von 120 bis 200 g je Kuh und Tag der gewünschte Zielwert erreicht wird. Begleitet werden sollte dies durch die Erfolgskontrolle über eine regelmäßige Überprüfung des Harns bei den ­Vorbereitern: Normalerweise liegt der HarnpH gesunder Kühe bei etwa 8,2 bis 8,5. Durch die Redu­ zierung der DCAB sollten die pH-Werte auf etwa 6 bis 7,5 abgesenkt werden. Die a­ lleinige Berechnung der DCAB der Ra­ tion genügt hier nicht. Ohnehin

fehlen oft Werte zu einzelnen Futtermitteln, so dass die Über­ prüfung am Tier in jedem Fall anzuraten ist: „Kühe lügen nie!“ Harn kann sehr leicht durch Stimulierung der Kühe spontan gewonnen werden, die Messung erfolgt durch handelsübliche pH-Teststreifen oder pH-Meter. Noch genauer ist eine Überprü­ fung der NSBA (Netto-Säure-­ Base-Ausscheidung), allerdings müssen dazu die Harnproben laboranalytisch untersucht ­werden, was den breiten und regel­mäßigen Einsatz in der Praxis beschränkt. Wenn die Ration angesäuert wird, müssen weitere Eckwerte

bezüglich der Mineralstoffe angepasst werden, dabei gilt: Je niedriger die DCAB, desto höher muss die Versorgung mit Kalzium, aber auch Magnesium ausfallen. Bei ausschließlicher Beein­ flussung der Ration durch Verwendung kaliumarmer Futtermittel (z. B. Maissilage, Rapsextraktions­schrot, K-armes Stroh) sind DCAB-Werte von 100 bis 200 erreichbar, dann genügen 6 g Kalzium je kg TS und ca. 4 g M ­ agnesium je kg TS in der Ration. Werden mit sauren Salzen die DCAB-Werte auf unter 0 ge­ senkt, muss der Kalzium-Gehalt der Ration auf 9 bis 12 g je kg TS, der Magnesium-Gehalt auf 4 bis 4,5 g je kg TS angehoben werden. Die Futteraufnahme der Trockensteher ist regelmä­ ßig zu überprüfen – auch am Einzeltier über die Pansenfül­ lung! In der praktischen Umsetzung stellt sich bei einphasiger Trockensteherration die Frage, ob ein längerfristiges Ansäu­ ern möglich oder gar schädlich ist. Hier gilt: Eine moderate Ansäuerung auf pH-Werte um 7 kann auch bei einphasiger Trockensteher­fütterung umge­ setzt werden, eine längerfristige Ansäuerung auf pH-Werte deutlich unter 6 ist nur für zweiphasige Fütterungskonzepte der Trockensteher geeignet. Neben der prophylaktischen Ansäuerung der Transitration drei Wochen vor der Kalbung sind die für Milchfieber bekann­ ten Risikotiere trotzdem mit geeigneten Einzeltiermaßnah­ men zu begleiten, subkutane Kalzium­gaben, Kalzium-Boli, auch Vitamin D3-Gaben acht bis zwei Tage vor dem errech­ neten Geburtstermin sollten bei diesen Tieren zusätzlich erfolgen. Die Prophylaxe gegen Milchfie­ ber kostet je Kuh und Laktation zwischen 10 und 30 Euro, sie bringt bei konsequenter Umset­ zung 300 bis 500 Euro Mehr­ ertrag: Es gibt nur wenige Maß­ nahmen, welche einen ebenso hohen ROI („return on invest“) bringen! W


tiergesundheit 23

In fünf Schritten die Mortellarosche Krankheit besiegen Die fünf Schritte zur Kontrolle der Mortellaroschen Krankheit wurden entwickelt, um konkrete Handlungsempfehlungen zu geben, wenn diese digitale Dermatitis (DD) den Betrieb „lahmlegt“. Die Umsetzung gilt natürlich für Jungrinder, Kalbinnen, trockenstehende und laktierende Kühe gleichermaßen. Von Andrea Fiedler

D

ie Erkrankungsrate kann bei konsequenter Umset­ zung von fünf effektiven Schritten drastisch reduziert werden. Fünf Schritte zur Kontrolle der Mortellaroschen Krankheit ­(Dermatitis digitalis, DD) 1. Externe Biosicherheit 2. Interne Biosicherheit 3. Frühe Erkennung, Dokumen­ tation und Behandlung von Dermatitis digitalis 4. Regelmäßige Klauendesinfektion 5. Definition und Überwachung von Klauengesundheits-Zielen Die Umsetzung muss auf den einzelnen Betrieb zugeschnitten werden – hier können mögliche Schwachstellen gezielt verbessert werden. Externe Biosicherheit Sie umfasst alle Aktivitäten, die die Krankheit vom Betrieb fern­ halten können.

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schen Krankheit in Betriebe eingeschleppt werden. Grund­ sätzlich ist die geschlossene Über infizierte Tiere, verunrei­ nigte Arbeitsgeräte und Besucher Betriebsführung die Grundlage der Kontrolle. Das heißt: kein können Erreger der Mortellaro­

Tierzukauf, kein Einstallen von Tieren aus anderen Betrieben und der Verzicht auf das Aus­ lagern der Kalbinnenaufzucht. Auch gemeinsamer Weidegang

mit Tieren aus anderen Bestän­ den birgt ein großes Risiko der Krankheitsübertragung. Ein vorheriger Gesundheit­ scheck im Klauenstand bei


24 tiergesundheit – ausreichend bemessen – ungehindertes Ablegen und Aufstehen möglich (Schwung­ raum) – isolierende und verformbare Liegeflächen – saubere und trockene Liege­ flächen Dabei ist zu beachten, dass oftmals vereinzelte Liegeboxen schlechter angenommen werden (können) – selbst wenn rechne­ risch alles stimmt. Dies führt dann zu verdeckter Überbelegung.

Interne Biosicherheit Sie um­ fasst die Vorkehrungen, die den Infektionsdruck auf die Kühe verringern, speziell Temperatur, Luftdurchsatz, Luftfeuchtigkeit, Lichteinfall. Die Erfahrungen der vergangenen Jahre zeigen, dass eine Haltung von Milchvieh in sogenannten Kalt-/Offenställen einen positiven Einfluss auf die Gesundheit und das Wohlbefin­ den haben kann. Ausreichende Belüftung ist eine zwingend notwendige Maßnahme, häufig müssen auch Sprenkleranlagen in Betracht gezogen werden. Die vergangenen beiden Jahre haben auch in hiesigen Breiten deutlich gemacht, dass Hitze­ stress ­Mortellarosche Krankheit begünstigt.

Laufflächen Böden müssen langfristig rutschfest und leicht zu reinigen sein und den Klauen­ abrieb im richtigen Ausmaß sicherstellen. Bewegung im Stall ist grundsätzlich zu begrüßen. Das Problem sind die ver­ schmutzten und deshalb rutschi­ gen Oberflächen. Gülle an der Klaue führt durch Freisetzung von Ammoniak zu Hautschäden und begünstigt die Entstehung der Mortellaroschen Krankheit. Darüber hinaus stellt Gülle ein gefährliches Keimreservoir dar. Erhöhte Antritte (1,60 m lang mit Abtrennungen) am Futter­ tisch sind empfehlenswert, denn sie fördern aufgrund der Trockenheit die Klauengesund­ heit. Die regelmäßige Reinigung der Lauf- und Standflächen darf

M2

keinesfalls aus Not am Mann vernachlässigt werden. Eine empfehlenswerte Unterstützung, die Sauberkeit auf Spaltenböden zu gewährleisten, sind Reini­ gungsroboter. Der Einsatz eines automatischen Schiebers mit Gummilasche zur Reinigung eines planbefestigten Bodens ist mindestens alle 2 bis 3 Stunden Jungvieh Zunächst ist eine (nötigenfalls je nach Schmutzein­ Infektion mit den Erregern der trag stündlich) erforderlich. Mortellaroschen Krankheit offensichtlich in jedem Lebens­ Liegeflächen Eine Kuh soll alter möglich. Insbesondere um etwa 12 bis 14 Stunden mit den Zeitpunkt der Erstbesamung Unterbrechungen in der Liege­ (Geschlechtsreife) treten oft box liegen. Währenddessen kann sichtbare Infektionen auf. Eine die Klaue abtrocknen. Auch Übertragungsmöglichkeit durch das dient der Keimreduzierung. die Stiefel und Arbeitsgerät ist Somit sind die Mindestanforde­ hier zu bedenken. Hygiene und rungen an Liegeboxen: Komfort sind auch beim Jung­ – ausreichende Anzahl vieh wichtig! Die Versorgung mit Mineralstoffen und Spurenele­ menten ist ein wichtiger Baustein zur Gesunderhaltung der Haut. Mortellarosche Krankheit, (Klauen-)Erdbeerkrankheit, Insbesondere organisch gebunde­ Infektion der Haut um die Klauen/im Zwischenklauenspalt ne Spurenelemente gewährleis­ mit oberflächlichen geröteten Defekten, meist schmerzhaften eine gute Versorgung. Versu­ ten tiefen Defekten (Geschwüren) und/oder chronischer che in betroffenen Herden haben warzen­artiger Hautzubildung gezeigt, dass die Mortellarosche keine sichtbaren Hautveränderungen Krankheit bei optimal versorg­ Anfangsstadium der DD unter 1 cm Durchmesser ten Tieren in einem geringeren Ausmaß auftrat. DD mit blühendem Geschwür über 1 cm Durchmesser – rot!

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DD in Abheilung

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chronische Form der DD

M4.1

chronische Form der DD mit zusätzlichem kleinem ­Geschwür – rot!

Stadium

M0 M1

Dokumentation und Behandlung der sichtbaren Fälle bei der Klauenpflege

Die Früherkennung stellt die Krankheit selbst in den Mittel­ punkt. In stark betroffenen Betrieben steht am Anfang jeder erfolgreichen Bekämpfung eine Klauenpflegemaßnahme mit konsequenter Behandlung aller

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Zukauftieren und bei Rückkehr von Tierschauen oder aus ande­ ren Betrieben ist sinnvoll, schützt aber leider nicht vollständig vor einer Erregerübertragung. Vermeiden sie, dass DD durch Arbeitsgeräte und Besucher in Ihren Betrieb gebracht wird. Wird eine Ausrüstung, auch bei der Klauenpflege, dennoch von mehreren Betrieben verwendet, sollte diese vor Betreten des Be­ triebs gereinigt und desinfiziert werden. Schränken Sie den Per­ sonenverkehr auf dem Betrieb ein und bieten Sie hofeigene Betriebs- bzw. Schutzkleidung z. B. für Tierarzt und Tierzucht­ techniker an.

Tränkeeinrichtungen Den Trän­ keeinrichtungen kommt neben der Milchmenge und -produktion auch hinsichtlich der Klauenge­ sundheit große Bedeutung zu. Ausreichend viele Tränkeeinrich­ tungen müssen vorhanden sein. Auch die rang­niedrigen Tiere brauchen eine ausreichende Was­ serversorgung. Für 20 Kühe sollte ein Tränkebecken bereitstehen und für jede Kuh sollten 7 cm Trogbreite zur Verfügung stehen. Jungvieh benötigt eine Wasser­ menge von 14 l/min.


tiergesundheit 25 betroffenen Tiere. In der an­ schließenden Routine werden die Rückfälle und Neuerkrankungen kontrolliert. Um erkrankte Tiere frühzeitig zu entdecken, bedarf es der täglichen, jedoch mindes­ tens wöchentlichen Beobachtung auch der Trockensteher und der Jungtiere. Behandeln Sie erkannte Verletzungen sofort! Chronische Läsionen beobachten und spätes­ tens bei nächster Klauenpflege be­ handeln. Führen Sie ein Behand­ lungsprotokoll. Reinigen Sie die Klauen vor der Behandlung. Antibiotikahaltige Sprays Die Präparate enthalten je nach Hersteller unterschiedliche Konzentrationen an Antibiotika und müssen deshalb stets nach Packungs­beilage oder Angaben auf der Flasche angewendet werden. Äußerst wichtig ist es, bereits bei dieser Spray­ behandlung für 1 bis 3 Tage einen trockenen Polsterverband anzulegen. Sinnvoll ist die Be­ handlung von Verdachtsstadien (M1) sowie kleineren akuten, offenen Läsionen (M2 < 2 cm), Rückfälle zeigen sich oft nach 6 bis 12 Wochen.

wasser wird aufgesaugt, positive Heilungsprozesse werden so konzentriert und verstärkt. Nach 10 bis 14 Tagen wird der Verband abgenommen und die Heilung ist deutlich sichtbar. Das Präparat hat keine Wartezeit.

regelmäßig angewendet werden. Biozide sind Wirkstoffe und Zubereitungen, die Schadorga­ nismen (z. B. Bakterien) chemisch oder biologisch unschädlich machen. Erst nach einer abge­ schlossenen Herdenbehandlung kann ein Klauenbad sinnvoll ein­ Verbände Es wird empfohlen, gesetzt werden. Biozide können stets einen Verband anzulegen. in Sprayform auf die Klauen und Polstern Sie den Verband, um die umgebende Haut aufgebracht werden, besonders dann, wenn Salicylsäure (als Medikament Verletzungen/Einschnüren Klauenbäder nicht anwendbar nur Novaderma®) Dieses pastö­ zu vermeiden und entfernen/ se Medikament erhält der Tierhal­ wechseln Sie ihn gemäß Behand­ sind, etwa bei Jungrindern oder trockenstehenden Kühen. Das ter vom Tierarzt, der Klauenpfle­ lungsprotokoll (meist nach 3 bis 5 Tagen). Klauenbad sollte mindestens ger kann das Präparat mitführen 3 bis 3,7 Meter lang sein, damit und einsetzen, aber nicht abgeben Nachbehandlung Spätestens die Klauen der Hinterbeine (Dokumentationspflicht, Warte­ ab 2 cm Durchmesser wird eine mindestens zweimal eintauchen zeit: 1 Tag). Es ist als zugelasse­ Nachbehandlung notwendig. Do­ können. Automatische Klauen­ nes Arzneimittel hervorragend kumentieren Sie an den Klauen wirksam gegen alle Stadien der bäder garantieren ein regelmä­ erhobene Befunde und Behand­ Mortellaroschen Krankheit. ßiges Entleeren und Reinigen. lungen. So können Sie Behand­ Insbesondere größere Läsionen, Verhindern Sie über geschlos­ lungserfolge und Misserfolge warzig veränderte Hautbereiche sene, hohe Seitenabtrennungen, nachvollziehen. Lassen Sie die und chronische ­Stadien, auch im dass die Tiere dem Klauenbad professionelle K ­ lauenpflege und ausweichen bzw. abgelenkt Zwischenklauen­spalt, können Dokumentation durch einen ge­ so gut behandelt werden. Unter werden. Die Seitenwände des prüften Klauenpfleger durchfüh­ Bads sollten bis Kopfhöhe der einem gut gepolsterten Verband ren oder/und besuchen Sie einen Kuh geschlossen gestaltet sein, wirkt die Paste für 3 bis 5 Tage Klauenpflegelehrgang, um selbst dann gehen Kühe zügig durch das ein. zu pflegen oder Nachbehand­ Bad. Die Klauen sollten auch bei lungen durchführen zu können. der letzten Kuh noch vollstän­ Polyurethan-Wundauflage Beobachten Sie den Verlauf der (MortellaHeal®) Diese Wund­ dig bis über die Afterklauen mit DD-Stadien (siehe Tab.) in Tier­ auflagen werden mit einem Desinfektionslösung bedeckt gruppen mit hohem Risiko oder sehr gut gepolsterten Verband sein. Nur saubere Klauenbä­ hoher Erkrankungsrate. Kühe auf der Wunde fixiert. Die zu der desinfizieren wirkungsvoll! mit immer wiederkehrender DD Überprüfen Sie das Klauenbad behandelnden Stellen müssen sollten verkauft werden. vollständig von diesem „Pflas­ regelmäßig auf Verschmutzung ter“ bedeckt sein, damit diese durch Mist und Gülle. Verwenden schwammartige Polyurethan-Ab­ Registrierte Biozide Sie sollten Sie nur nachweislich wirksa­ deckung wirken kann. Gewebs­ zur allgemeinen Veterinär­hygiene me Klauendesinfektionsmittel

in Übereinstimmung mit der Anwendungsbeschreibung des Produkts. Registrierte Biozide mit BAUA-Nummer und ggf. einem DLG-Siegel für Klauenpflege und Klauenhygienemittel sind um­ welt-, anwender- und tierfreund­ lich. Anwendungshäufigkeit nach Kennzeichnung bis zu täglich. Klauengesundheitsziele festlegen und überwachen Über­ prüfen Sie die Neuinfektionsrate und die Erkrankungshäufigkeit der DD-Stadien regelmäßig (z. B. wöchentliche Kontrolle am Fressgitter, Kontrolle im Melk­ stand, Klauenpflege). Gemein­ sam mit Tierarzt und Klauen­ pfleger legen Sie am besten Betriebsziele für die Klauen­ gesundheit fest, die regelmäßig erhoben und überprüft werden. Definieren Sie mögliche Ände­ rungen in der Vorgehensweise (Standardprotokolle). Achten Sie auf die wiederholte Überprüfung und Anpassung der gesetzten Ziele sowie der Kontroll-Mess­ punkte. Schulen sie Mitarbeiter und Familienmitglieder im Bereich Klauengesundheit sowie hinsichtlich des Erkennens und Differenzierens von DD-Läsi­ onen. So übernehmen auch die Mitarbeiter Verantwortung für die Zielsetzungen und das Errei­ chen des Erfolgs. W Dr. Andrea Fiedler ist Tierärztin in München.


26 Notstrom

Welcher Zapfwellen­ generator passt? In landwirtschaftlichen Betrieben ist es immer öfter erforderlich, die zahlreichen elektrischen Betriebsmittel möglichst unterbrechungsfrei mit Energie zu versorgen. Häufig werden dafür Zapfwellengeneratoren angeschafft, die sowohl eine bestehende elektrische Anlage versorgen können als auch elektrische Betriebsmittel.

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Erfahrungsgemäß ist es vorteil­ haft, bei der Dimensionierung des Generators eine großzügige Leistungsreserve für fallweise noch hinzukommende not­ stromberechtigte Verbraucher vorzusehen. Das erleichtert auch den Betrieb der Anlage, wenn Verbraucher mit hohen Anlaufströmen zu versorgen sind. Grundlegende Anforderungen an Zapfwellengeneratoren Bei Zapfwellengeneratoren neuerer Bauart ist der Stern­ punkt des Generators weder mit dem Generatorgehäuse noch mit dem Schutzleiter verbunden. Dadurch ist – unabhängig vom System (TT-, TN-C-, TN-S-, oder IT-System), in welchem sich die zu versorgende Anlage befin­ det – eine Notstromeinspeisung möglich.

Generatoren für die Direkt­ versorgung Bei Direktversor­ gung wird eine Schutzmaßnah­ me angewandt, die im Prinzip der Schutztrennung beim Einsatz mehrerer Betriebsmittel ent­ spricht (ÖVE/ÖNORM E 8001-1 Abschnitt 13). Eine zusätzlich geforderte Isolationsüberwa­ chungseinrichtung schaltet beim Unterschreiten des eingestellten Werts des Isolationswiderstands aus. Die Generatorstromquelle bleibt gegen den Schutzleiter und auch gegen das Gehäuse isoliert. Die Isolationsüberwa­ chungseinrichtung (gemäß ÖVE/ EN 61557-8) prüft perma­ nent den Isolationswiderstand zwischen den aktiven Leitern und dem ungeerdeten Schutz­ leiter („PU“). Beim Absinken des Isolationswiderstands unter 100 Ω/V müssen die Verbrauchs­ mittel innerhalb einer Sekunde ausgeschaltet werden.

Gehäuse im satten Kontakt mit dem Erdboden steht), so wird dadurch die Wirksamkeit dieser Schutzmaßnahme nicht nachtei­ lig beeinflusst. Das Isolationsüberwachungs­ gerät besitzt eine Prüftaste, die es ermöglicht, die Funktion der Schutzmaßnahme auf einfa­ che Weise zu prüfen. Für die Prüfung dieser Schutzmaßnahme braucht man keine Elektrofach­ kraft. Die Signallampe der Isolations­ überwachungseinrichtung, die eine Ausschaltung anzeigt, muss auch ohne Öffnen des Schalt­ kastens jederzeit einsehbar sein. Eine externe Anzeige kann auch mit einer Einrichtung zum Wie­ dereinschalten kombiniert sein.

Bei der Schutzmaßnahme mit Isolationsüberwachungseinrich­ tung müssen – anders als bei der herkömmlichen Schutztrennung Ein Erden des Potenzialaus­ gleichsleiters ist zur Funktion der (ÖVE/ÖNORM E 8001-1, Ab­ schnitt 13) – folgende Forderun­ Schutzmaßnahme nicht erfor­ gen nicht mehr erfüllt werden: derlich. Sollte der Schutzleiter dennoch Erdpotenzial annehmen – Begrenzung der Gesamtlänge der an den Generator ange­ (z. B. durch ein Betriebsmit­ schlossenen Leitungen. tel der Schutzklasse I, dessen

Foto: Schneeberger

ls Maß für die Leis­ tung eines Generators wird das Produkt von Spannung und Strom in kVA (Scheinleistung) angegeben. Im Datenblatt oder auf dem Typenschild der Verbraucher ist nicht deren Scheinleistung, sondern deren Wirkleistung angegeben. Daher muss die vom Generator zu erbringende Scheinleistung mit einem so ge­ nannten Generatorbemessungs­ zuschlag berechnet werden. Wird dafür ein Wert von 1,6 gewählt, so ist auch der Ein­ schaltstrom von Elektromoto­ ren, Lampengruppen usw. wie auch eine gewisse Leistungs­ reserve berücksichtigt. (D. h. Summe der Verbraucherwirk­ leistung in kW multipliziert mit dem Faktor 1,6 ist gleich die erforderliche Generatorschein­ leistung in kVA).


Notstrom 27 – Einhaltung der Ausschaltbe­ dingungen beim Auftreten von zwei Fehlern. – Setzen eines Erdspießes und somit auch das Bestimmen des Erdungswiderstands, wie es bei Anwendung von Schutz­ maßnahmen mit FI-Schutzein­ richtungen erforderlich ist. Schaltung eines Generators für die Direktversorgung in Sonderfällen Bei besonderer Gefährdung z. B. Betrieb des Generators an Seen, Wasser­ läufen etc. muss an Stelle des IU-Systems ein IT-System zur Anwendung gelangen. Das kann einfach dadurch geschehen, dass an der Anschlussschraube für den externen Schutzleiter eine Erdung angeschlossen wird, die den Anforderungen von ÖVEEN1, Teil 4 (§ 53)/1988 genügen

muss. Dadurch wird nun auch die Isolation der Betriebsmittel gegen Erde überwacht. S ­ ollte z. B. ein angeschlossenes schutz­ isoliertes Gerät ins Wasser fallen, so erfolgt eine sofortige Aus­ schaltung. Generatoren für die Anlagenversorgung In Anlagen, die normalerweise als TN- oder TTSystem betrieben werden, wird der Sternpunkt der Generator­ stromquelle durch die Notstrom­ einspeiseschaltung mit dem Anlagenerder verbunden. Im Falle eines Körperschlusses kann dann der Fehlerstrom von der Fehlerstrom-Schutzeinrichtung erfasst werden. Die Schaltung des Generators für die Direktversorgung würde sich nicht zur Anlagenversor­

gung eignen, da durch die Not­ stromeinspeiseschaltung eine Verbindung des Neutralleiters mit dem Schutzleiter hergestellt wird. Diesen Zustand würde die Isolationsüberwachungsein­ richtung erfassen und ausschal­ ten. Universalgeneratoren Uni­ versalgeneratoren müssen mit einem Betriebsartenwahlschal­ ter ausgerüstet sein, da je nach Betriebsart unterschiedliche Schaltungen des Generators erforderlich sind. Bei Universalgeneratoren darf die Isolationsüberwachungsein­ richtung nur bei der Direktver­ sorgung wirksam werden, um falsche, unverständliche Fehler­ meldungen bei Anlagenversor­ gung zu vermeiden. W

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Steinbock | Zelte für alle Zwecke Der Bedarf an einfachen, aber robusten Lösungen für Unterstände auf Weiden wächst. Bei der Beschaffenheit gibt es aber große Unterschiede. Das Waldviertler Unternehmen Steinbock A ­ llzweckzelte sieht sich bei mobilen Weidezelten als Qualitätsführer in Europa.

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Fotos: © XXXXXXXXXX Werbung

ie oft bei erfolgreichen Neuentwicklungen in der Landwirtschaft war es zunächst der eigene Bedarf, der innovative Ideen entstehen ließ. So brauchte der Pöggstaller Pferdehalter Albert Steinböck vor 20 Jahren eine ge­ schützte Lagerstätte für sein Heu. Also bestellte er im Internet ein Zelt aus den USA, in dem er das Futter verstauen wollte. Alleine: Die Ware, die ein paar Wochen später geliefert wurde, entsprach gar nicht seinen Anforderungen. Damit wollte sich Steinböck aber nicht zufrieden ge­ ben. Er gab bei einem Schlosser ein robustes Gestänge in Auftrag und besorgte sich eine hochwertige Pla­ ne, wie sie sonst für LKWs verwen­ det wird. Noch heute steht dieser Prototyp seiner Weidezelte auf ei­ ner Wiese im südlichen Waldviertel. Dort hat die Rundbogenkonstrukti­ on für Aufsehen gesorgt. Auch die Nachbarn wollten ein solches Zelt. Bald waren es 80 Zelte pro Jahr, die Steinböck vertrieb – nicht mehr

nur als Unterstand auf der Weide, sondern auch als zusätzlicher Lager­ raum, als Gewächshaus oder als Ga­ rage. In den letzten Jahren hat die Nachfrage nach den Weidezelten geradezu geboomt. Mittlerweile ver­ kauft die Firma Steinbock 250 Stück pro Jahr. Auch einige Mitbewer­

ber tummeln sich am Markt. Und der Bedarf dürfte angesichts neuer Vorgaben zur Weidehaltung bei der biologischen Landwirtschaft weiter steigen. „Mittlerweile werden auch viele meiner Zelte über alte Fahr­ silos gespannt, weil man so günstig zusätzlich betonierten Lagerraum gewinnt“, erzählt Albert Steinböck. Zelte anderer Anbieter, die in Bau­ märkten verkauft werden, kosten oft nur ein Drittel. „Die sind von der Qualität nicht vergleichbar. Für eine temporäre Traktorgarage ist das viel­ leicht in Ordnung, aber für die Vieh­ haltung oft sogar gefährlich“, so der Unternehmer. Er verspricht bei seinen Weideunter­ ständen, dass diese Windspitzen von 120 km/h aushalten. Sowohl auf die Plane als auch auf das Gestänge gibt die Firma zehn Jahre Garantie. Information: www.steinbockzelte.at Tel.: 0676/ 30 40 50 9

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28 stall

Massive Beulen an der Wirbelsäule entstehen häufig in Betrieben, wo Bereits beginnende Haarverluste, etwa am Sprunggelenk, sollten die Liegeboxenbügel bereits seit mehreren Jahren verbaut sind und beachtet werden, um Änderungen im Management oder der Haltung nicht auf die Größe der heutigen Tiere angepasst wurden. vorzunehmen.

Schwachstellen aufdecken Technopathien sind Scheuerstellen, Schwellungen oder offene Wunden, die durch unpassende Stalleinrichtungen oder zu harte Liegebeläge auftreten. Ziel sollte es sein, regelmäßig die Haltung zu überprüfen und gegebenenfalls zu verändern, um den Kuhkomfort zu verbessern.

A

uch Schäden am Fell, die durch wiederholte Belastungen auftreten, gehören zu den Technopathien. Dabei wird der Selbstaufbau des Fells gestört. Bei Kühen sind der Nacken, die Wirbelsäu­ le und die Gelenke betroffen. Auch Beeinträchtigungen an

Sitzbein- und Hüfthöckern und am Knie kommen vor. Techno­ pathien treten erst nach länge­ rer Belastung der Tiere auf. Sie können sich nicht ihrer Haltung anpassen und reagieren zuerst mit Haarverlust, später mit offenen Wunden. Schwellungen entstehen durch Quetschungen und Entzündungen der Schleim­ beutel etwa am Sitzbeinhöcker. Grundsätzlich können Schäden

dort auftreten, wo das Tier regelmäßig mit Druck in Berüh­ rung kommt. Problemzone Liegebox Schä­ den an den Gelenken entstehen hauptsächlich durch den Boxen­ belag. Beim Ablegen und Auf­ stehen werden sie stark belastet. Eine Kuh kann sich am Tag mindestens 20 Mal hinlegen und wieder aufstehen. Die Liegeflä­ che sollte daher weich, elastisch und verformbar, trittsicher und rutschfest sein. Sie sollte auch sauber sein und Feuchtigkeit binden. Ist der Boxenbelag zu hart, werden beim Niederlegen die Karpalgelenke mit dem gesamten Kuhgewicht p ­ unktuell belastet. Quetschungen und Entzündungen der Schleimbeutel sind die Folge und die Gelenke schwellen an. In diesem Fall sind die Liegematten auszutauschen. Auch teure Mattensysteme mit Schaumkern können nach rund sieben Jahren verschleißen. Haarlosigkeit entsteht meist durch schürfende Einstreu wie

Kalk oder Sägemehl aus Harthöl­ zern. Besser wäre es, Sägemehl von Weichgehölzen zu ver­ wenden oder zu Strohmehl zu wechseln. In der Tiefbox treten Schäden an den Karpal­gelenken dann auf, wenn zu wenig Einstreu vorne in der Box liegt und der Beton zum Vorschein kommt. Hier hilft mehr Einstreu in der Box. Der häufigste Fehler hierbei ist, die Boxeneinstreu vom Kopfbereich nach hinten zu ziehen. Dies ist nicht nur ­unhygienisch, sondern beseitigt die nach vorn ansteigende Liege­ fläche, die Kühe so mögen. Bei den Sprunggelenken entste­ hen beim Abliegen ebenfalls gro­ ße Kräfte. Durch das Niederle­ gen reibt das Sprunggelenk über die Liegefläche. Bei wenig elasti­ scher Gummimatte oder schmir­ gelnden Sägespänen oder Kalk kann es zu Haarverlust kommen. Fehlt die Einstreu überhaupt, kommt es zu Feuchtigkeitsbin­ dung, die die Haut aufweicht und die Haare fallen aus. Deshalb empfiehlt es sich, die Hochbox

Fotos: © Sabrina Diestelow

Von Sabrina Diestelow


stall 29 Sie stößt bei jedem Abliegen an die Abtrennung. Während dem Liegen drückt sie auf den Boxenbügel. So entstehen eben­ falls Schwellungen oder offene Wunden an den Wirbelkörpern. Abhilfe schafft mehr Abstand zwischen den Bügeln. Die lichte Weite sollte mindestens 1,20 Meter betragen. Man richte sich bei der Abstandsbemes­ sung nach den größten Kühen im Bestand. Einzelne Betriebe haben auch mit 1,45 Meter lichter Weite gute Erfahrungen gemacht.

offenen Wunden. In diesem Fall muss man das Nacken­rohr der Liegeboxen auf ein passenderes Maß einstellen.

Problemzone Nackenrohr Fallen vermehrt Tiere mit geschwollenem Nackenband auf, gibt es dafür zwei Ursa­ chen. Zum einen könnte das Fressgitter zu niedrig und nicht nach vorn geneigt sein. Ist nur ein Nackenrohr als Abtrennung am Futtertisch installiert, ist es Problemzone Liegeboxenmöglicherweise zu niedrig ange­ bügel Der Liegeboxenbügel soll die Kuh so steuern, dass sie bracht und nicht um die empfoh­ sich optimal in der Liegebox lenen 20 cm nach vorn versetzt. positioniert. Bei einem guten Somit stoßen die Tiere beim Boxen­system berührt die Kuh Fressen permanent gegen das die Bügel nicht. Stößt sie aber Rohr, was zu Gewebe­reizungen immer wieder gegen die Bügel, der Haut und Quetschungen der schädigt das die Wirbelsäule. Schleimbeutel führt. Durch die Nackte Stellen neben der Wir­ entstehende Entzündung der belsäule weisen auf einen falsch Schleimbeutel kommt es zu dem eingestellten Bügel hin. Die Kuh verdickten Nackenband. Ist am fällt ab einem gewissen Moment Futtertisch alles in der richtigen Position, kann auch das Nacken­ seitlich nieder. Scheuert sie dann am Seitenbügel entlang, rohr der Liegebox schuld an den weil die Abtrennung keinen Veränderungen am Widerrist Freiraum bietet, entstehen sein. Es kann zu tief oder zu ­Abschürfungen. Unpassende weit hinten montiert sein. Die Seitenbügel erzeugen verdickte Tiere stoßen dann bei jedem Wirbelkörper oder sogar offene Aufstehversuch dort an. Die Wunden. Auch die zu schmale regelmäßig wiederkehrenden Liegebox zwängt die Kuh ein. Stöße führen Blößen bis hin zu

Je nach Betrieb können auch andere Stellen beeinträchtigt sein. Beispielsweise können die Tiere durch zu niedrig installier­ te Frontaustriebe im Melkstand erhebliche Schürfwunden auf dem Rücken und den Becken­ knochen aufweisen.

mit Strohmehl einzustreuen, um eine Flüssigkeitsbindung zu erreichen. Die Tiere liegen bis zu zwölf Stunden in der Box. Dabei lastet ein höherer Druck auf dem Sprunggelenk, das sich unter der Kuh befindet. Ist die Liegefläche zu hart, kommt es zu Schwel­ lungen am Gelenk, die Schleim­ beutel quetschen und Entzün­ dungen sind die Folge. Wie bei den Karpalgelenken hilft es, die Liegematten auszutauschen oder bei Tiefboxen die Boxenpflege zu verstärken. Das Ziel sollte sein, immer weiche und saubere Liegeflächen im Betrieb für die Tiere vorzufinden. Gerade im Jungviehbereich kann man in einigen Haltungssystemen bereits geschwollene Gelenke vorfinden. Ausdauernde Tiere brauchen bereits in der Aufzucht optimale Bedingungen.

Gibt es haarlose Stellen oder of­ fene Wunden am Knie, liegt das meist an zu feuchten Liegeflä­ chen. Gerade bei einstreulosen Hochboxen auf der Gummimat­ te ist dies öfter zu sehen. Grund dafür ist, dass die Feuchtigkeit, die die Kuh im Liegen abgibt, auf der Matte bleibt. Dadurch weicht die Haut am Knie auf und die Haare fallen aus.

Fazit Technopathien sind Schä­ den, die durch nicht auf die Tie­ re abgestimmte Haltungssysteme

oder mangelhaftes Management entstehen. Den größten Ein­ fluss auf die Unversehrtheit der Tiere hat die Liegebox mit einer weichen Liegefläche und an die Größe der Tiere angepasste Liegeboxenbügel. Bei regel­ mäßig prüfender Betrachtung der Tiere und der Aufnahme des Ist-Zustands im Rahmen der Eigenkontrolle sollte sich jeder Betriebsleiter fragen, ob das vorhandene System noch ausreichend tiergerecht ist. Nötigenfalls hilft es auch, den Blick von außen wahrzunehmen und eine Beurteilung der Tiere durch den Berater zu wagen. Im Anschluss können die erforder­ lichen Maßnahmen umgesetzt werden, um mehr Kuhkomfort zu erreichen. Denn je besser der Kuhkomfort ist, desto gesünder und leistungsfähiger sind die Tiere. W Sabrina Diestelow ist Referentin für Rinderhaltung bei der Landwirtschafts­ kammer Schleswig-Holstein, Deutschland.

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Was tun gegen Hitzestress im Stall? Von B. Losand, C. Hansen, A. Römer, C. Tober und E. Blum

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und für mehr „Wohlbefinden“ zu sorgen. Der Hitzesom­ mer 2018 war der Test, ob sich das gelohnt hat.

ie Landwirte haben in den letzten Jahren viel in die Nach Untersuchungen der Ställe investiert, um den LFA Mecklenburg-Vorpom­ Tieren die Hitze zu ersparen mern stellen 10° C aufwärts

bereits eine Belastung dar. Die knapp 500 Kühe eines kon­ ventionellen Milchviehbetriebs hatten in den letzten beiden Jahren jeweils 12.000 kg Milch gegeben. Vier Ventilatoren mit 7 m Durchmesser wurden über dem Futtertisch installiert

und so eingestellt, dass sie ihre maximale Leistung ab 10° C Stalltemperatur erreichen. Von April bis September 2018 lagen 50 Prozent der Stalltempera­ turen zwischen 16 und 22° C und 25 Prozent oberhalb von 22° C.

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Hohe Milchleistungen sind nur mit einer erhöhten Stoffwechselleistung möglich. Doch sie erzeugt selbst viel Wärme. Wohin mit ihr, wenn’s ringsum heiß ist, und wie verhalten sich Kühe bei Hitze?


stallbau 31

Vordermayer | „Wir holen das Beste aus jedem Hof raus!“ b ein Stall mit fünf Tieren oder mit 100 Tieren, ob Umbau oder Neubau, für Rinder oder Pferde – je­ der Landwirt steht vor einer anderen Herausforderung beim Bau eines neuen Stalls. Das Unternehmen Alois Vordermayer Hof- & Stall­ technik ist der ideale Partner rund um das Thema Stall und alles was dazu gehört. Dem Stallexperten ist es vor allem wichtig, einen tierge­ rechten und wirtschaftlichen Stall für jeden Kunden zu ermöglichen. Fundiertes Wissen seit über 40 Jahren „Wir sind ein Familien­ unternehmen in zweiter Generation und stehen für Fairness, Kompetenz, Qualität & Innovation“ so der Firmen­ inhaber Alois Vordermayer. Seit über 40 Jahren beschäftigt sich das Unter­ nehmen mit der Planung und dem Bau von artgerechten Tierställen.

Die Tagesmilchmengen der untersuchten Herde blieben selbst bei hohen Temperaturen stabil. Auch wenn man die bei Hitze offenbar zurückgehenden Fett(–0,3 Prozent Prozentpunkte) und Eiweißgehalte (–0,1 Prozent Prozentpunkte) in der energie­ korrigierten Milch (ECM) berücksichtigt, zeigte die mittlere Tagesmilchmenge keine Reaktion auf die Hitze. Ebenso zeigten die Zellzahlen keine Reaktion. Ledig­ lich die Tagesfettmenge ging zur Jahresmitte nach unten. Erstaun­ lich hoch blieb die Futter­effizienz mit konstant über 1,4 kg ECM/kg Futtertrockenmasse. Hitzestress wirkt langfristig auf die Milchleistung Beim

Euterwachstum, das während der Laktation und am Ende des Trockenstehens auftritt, wird das Eutergewebe erneuert. Das Absterben der Euterzellen im letzten Laktationsdrittel ist für die in der Laktationsdauer abnehmende Tagesmilch­menge verantwortlich. Nach dem Trockenstellen und zu grarfoto. com ist die Absterberate der Euterzellen am höchsten. Die relativ hohe Absterberate zu Laktationsbeginn gegenüber dem weiteren Laktationsverlauf betrifft vor allem noch funk­ tionstüchtige Zellen aus der Vorlaktation, aber auch nicht gebrauchte erneuerte Zellen. Wird also zu Laktationsstart die Milchbildung beispielsweise

Ein Ausstellungsstall frei zur Besichtigung Für jeden Landwirt ist der Stallbau ein spannendes und gro­ ßes Projekt. Um es dem Bauherrn in der Planungsphase etwas einfacher zu machen, verfügt das Unterneh­ men über eine eigene Ausstellung. Hier können alle Produkte besichtigt werden, auch Sonn- und Feiertags.

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32 stallbau

Abb. 1: Laktationsverläufe von Kühen nach Abkalbe-Quartal

Abb. 2: Laktationsverläufe von Kühen nach Abkalbe-Quartal im Jahresverlauf durch zu geringen Energiever­ zehr beeinträchtigt, ist denkbar, dass nicht das gesamte sekre­ torische Potenzial erhalten bleibt, was sich langfristig auf den weiteren Laktationsverlauf auswirken kann. Hitzestress wirkt tierindividu­ ell und je nach der aktuellen leistungsbedingten Beanspru­ chung. Denkbar ist, dass eine

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verminderte Futteraufnahme und verändertes Wiederkau­ verhalten auf die Nährstoffver­ wertung wirken und auf diesem Wege die aktuelle Aktivität der sekretorischen Zellen des Euter­ gewebes und damit die Milchbil­ dung beeinflussen. Längerfristig könnte der Laktationsverlauf durch eine verringerte Nutzung erneuerter sekretorischer Zellen bereits am Laktationsbeginn ebenfalls beeinträchtigt sein. Wegen der saisonal auftreten­ den Hitze müsste sich daher auch bei den im Jahresverlauf abkalbenden Kühen der Verlauf der Laktation unterschiedlich entwickeln. Dies wird gege­ benenfalls noch variiert durch Veränderungen im aktuellen Herden- und Fütterungsmanage­ ment. Zur Darstellung dieser Zusam­ menhänge wurden alle im Jahr 2018 im Betrieb kalbenden Kühe entsprechend ihres Kalbequartals ausgewertet. In Abb. 1 ist die tägliche Milchleistung je nach Kalbe-­ Quartal zusammengefasst und mit dem mittleren Laktations­ verlauf aller Kühe des Kalbe­ jahrgangs 2018 verglichen worden. Die Milchleistung der quartalsweise verschie­ den abgekalbten Kühe ergab Unterschiede von bis zu ±2 kg/ Kuh und Tag gegenüber dem Herdenmittelwert. Auffällig ist der um fast 4 ­kg/­Kuh und Tag niedrigere Laktationsgipfel und der anhaltend unterdurch­


Stallbau 33 schnittliche Laktationsverlauf der im dritten Quartal vorbe­ reiteten und abgekalbten Kühe gegenüber jenen Kühen, die im zweiten und vierten Quartal kalbten. Dagegen hatten die im Januar bis März abgekalbten Kühe einen nur „mittleren“ Laktationseinstieg und -gip­ fel, profitierten aber v ­ ielleicht von einem dann verbesserten Haltungs- und Fütterungs­ management. In Abb. 2 wird deutlich, w ­ arum die Laktationsverläufe so ver­ schieden waren. Der Anstieg des mittleren Tagesgemelks der Herde von Februar bis Juli profitierte trotz der beginnen­ den Hitzeperiode von einem verbesserten Management in der Fütterung und in der Transit­ phase. Dadurch trat für die im vorhergehenden Herbst abge­ kalbten Kühe eine persistente Phase ein, die von Januar bis März abgekalbten Kühe zeigten dadurch einen verlängerten Laktationsgipfel. Die von April bis Juni kalbenden Kühe stiegen sehr hoch in die Laktation ein. Letztere begründeten die anhaltend hohe Herdenleistung im Sommer. Ab Juni bis spätes­ tens Juli ging die Persistenz der bis dahin abgekalbten Kühe schneller als normal zurück. Hauptursache für die fallende Tagesleistung der Gesamtherde ab August war dann die niedrige Einstiegsleistung und der tiefere Laktationsgipfel der mit Beginn der Hitzeperiode im Mai/Juni vorbereiteten und im Sommer abgekalbten Kühe. Die Tagesleis­ tung wurde später kompensiert durch die ab Oktober unter

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weniger Hitze vorbereiteten und abkalbenden Kühe. Gleichzeitig verbesserte sich die Persistenz der vorher abgekalbten Kühe wieder. Vergleicht man die Leistungsver­ läufe der ersten sechs Laktati­ onsmonate der nach Kalbequar­ tal gruppierten Kühe mit jener der optimal vorbereiteten und ohne Hitze zwischen Oktober und Dezember in die Laktation gestarteten Kühe mit den vorher gruppierten Kühen, zeigt sich für die im heißen Sommer (Juli bis September) abgekalbten Kühe ein Defizit von ca. 500 kg Milch, d. h. etwa 2,7 kg Milch/ Tag und Kuh. Dieses Defizit ist wahrscheinlich auf langfristige Auswirkungen einer aufgrund des Hitzestresses nicht optimalen Nutzung des erneuerten sekreto­ rischen Eutergewebes zu Laktati­ onsbeginn zurückzuführen. Und die Fruchtbarkeit? Es sind keine Nachteile in der

Fruchtbarkeit aufgrund unter­ schiedlichen Hitzestresses im besamungsnahen Zeitraum zu konstatieren. Zusammenfassung Der Hitzestress war eher bei der Einzel­kuh sichtbar. Es gab für alle Kühe deutliche Persis­ tenzeinschränkungen, die bei abnehmendem Stress wieder aufgehoben wurden. Auf Herdenniveau gingen die Fut­ teraufnahme und die Milchin­ haltsstoffe, speziell das Fett, zurück. Die Kühe reagieren mit Abbau von Körperfett, dessen direkter Einbau in das Milchfett das Ausmaß einer verringerten Fettbildung aufgrund nachlas­ sender Pansenaktivität milderte. Klimasteuerung im Stall und Fütterungsmanagement können den Hitzestress deutlich mildern. Wirkt der Hitzestress, in der Vorbereitungs- und Transitphase auf die Kühe, sind Leistungsmin­ derungen von 500 kg/Kuh zu erwarten. Die Bedeutung einer

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optimalen Gestaltung der Tran­ sitphase wird dadurch immens hervorgehoben. Die tägliche Herdenleistung wird beeinflusst durch die täglich durch das Tier verzehrte Futtermenge, den mittleren Laktationsstand der Herde, Möglichkeiten der Ak­ tivierung von Energiereserven aus dem Körperfett und durch eine langfristig wirkende Beein­ trächtigung des sekretorischen Potenzials des Euters. W Bernd Losand, C. Hansen, A. Römer, O. Tober und E. Blum, Forschungsanstalt für Landwirtschaft Rostock, Mecklenburg-Vorpommern, Deutschland.


34 grünland

Die Silagesignale im Blick haben Top Silagequalität + Futterwert = hohe Milchleistung. Damit diese Gleichung aufgeht, müssen Fehlgärungen ausgeschlossen werden, da diese immer Verluste bedeuten, sei es an Energie, an den wertbestimmenden Inhaltsstoffen, hier v.a. Eiweißmenge bzw. -qualität, oder an Trockenmasse. Von Annette Jilg

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iel ist stets die Verfüt­ terung einer hygienisch einwandfreien, kalten Si­ lage. Nur über eine Analyse des IST-Zustands können zukünftige Optimierungsmaßnahmen ab­ geleitet werden. Die wichtige In­ formation über den Futterwert erhält man durch eine Labor­ analyse, die Qualität sollte über ein bewusstes Silo-Controlling regelmäßig erfasst werden.

Die weitere visuelle Kontrolle richtet sich auf die Lage der Sandsäcke und die Suche nach Folienverletzungen und dem Eindringen von Regenwasser. Bei Mängeln muss hier direkt nach­ gebessert werden. Farbliche Ver­ änderungen an der Anschnitt­ fläche können auf Fehlgärungen hinweisen, die dann durch die sensorische Kontrolle genauer geprüft werden.

Gute Silage riecht angenehm Für die sensorische Prüfung einer Silage sollte die Außentem­ peratur deutlich im Plusbereich liegen, da sonst die Wahrneh­ mung der verschiedenen Gerü­ che erschwert ist. Eine Finger­ probe, also das Reiben der Silage zwischen den Fingern, kann die Wahrnehmung bei geringen Buttersäuregehalten erleichtern. Dieser unangenehme Geruch

Ein in der Nase stechender, stark saurer Geruch weist auf Essig­ säure in der Silage hin. Grund­ sätzlich bewirkt die Bildung von Essigsäure höhere Energiever­ luste. Dennoch ist ein leichter Gehalt von 2–2,5 Prozent i. TM positiv zu sehen, da dadurch die Vermehrung von Hefen, und

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Einen objektiven Blick auf das Silo werfen Beim Silo-­ Controlling ist es wichtig, zunächst aus einem gewissen Abstand einen Gesamteindruck zu gewinnen. Es sollte sich ein besenreines Silo ohne Futter­ reste und eine möglichst glatte, einheitlich gefärbte Anschnittflä­ che zeigen. Gärsaft zeigt an, dass der optimale Trockenmassen­ gehalt von 30 bis 40 Prozent nicht erreicht wurde. Dieser muss, ebenso wie Sickersaft und verunreinigtes Niederschlags­ wasser, in geeigneten Sammelbe­ hältern aufgefangen werden.

von Schweiß und ranziger Butter tritt auf, wenn die Ansäuerung nicht rasch genug erfolgen konn­ te. Ursache ist häufig zu nasses und/oder verschmutztes Futter. Aber auch hohe Eiweißgehalte, Reste von Gülle oder Festmist, ein zu geringer Gehalt an Zucker und/oder Nitrat oder auch ein Mangel an natürlichen Milchsäu­ rebakterien können die Bildung von Buttersäure fördern. Als Folge ist neben hohen Energie­ verlusten auch von einem ver­ stärkten Eiweißabbau und einer Reduzierung der Futterauf­ nahme auszugehen. Bleibt der pH-Wert zu hoch, so ist dieser Prozess nicht mehr zu stoppen, es kommt zum Verderb des Futters. Bei höheren Gehalten an Buttersäure sollte die Silage nicht mehr verfüttert werden.


grünland 35 somit die Gefahr einer Nacher­ wärmung, vermindert wird. Höhere Gehalte sind aufgrund vermehrter Energieverluste und einer negativen Auswirkung auf die Futteraufnahme uner­ wünscht. Ursache kann auch hier eine zu langsame Ansäuerung zu Gärbeginn sein. Essigsäure­ bakterien nutzen den Restsau­ erstoff im Silo, um sich unter der Bildung von Wärme rasch zu vermehren, so dass höhere Gehalte auch auf eine ungenü­ gende Verdichtung (u.a. zu hohe Anlieferungsmenge/Schichtdi­ cke, zu geringes Walzgewicht, Schnittlänge für den TM-Gehalt zu lang) hinweisen. Essigsäure wird jedoch auch von heterofer­ mentativen Milchsäurebakterien im späteren Gärverlauf gebildet. Eine Gärdauer von mindestens acht Wochen trägt daher zu der Sicherung der Silage gegen Nacherwärmung bei.

Sie können sich bereits beim Start des Silierprozesses unter Verwendung der Restluft stark vermehren. Später vergären sie ohne Sauerstoff Zucker zu Alko­ hol. Gefährlich ist dies insoweit, da sich eine hohe Anzahl an Hefen immer ungünstig auf die Haltbarkeit der Silage in der Ent­ nahmephase auswirkt. Zudem können dabei auch eiweißabbau­ ende Prozesse ablaufen. Sie ver­ tragen noch niedrigere pH-Werte als Milchsäurebakterien und werden somit auch bei Silagen mit einem pH-Wert im Optimal­ bereich nicht inaktiviert. Auf eine starke Hefevermehrung zu Gärbeginn weist ein röstartiger Geruch hin. Infolge der Atmung erhöht sich die Temperatur in der Silage. Dies wirkt sich dann negativ auf die Milchsäurebakte­ rien aus, so dass die Ansäuerung verzögert wird. Daher ist auf ein

Alkoholartiger bzw. mostartiger Geruch deutet auf die Aktivität von Hefepilzen hin. Diese sind extrem flexible Schadkeime.

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rasches Silieren mit einer guten Verdichtung und schnelles, dich­ tes Abdecken zu achten. Schimmelpilze sind bei ihrer Vermehrung immer auf Luft angewiesen. Entweder handelt es sich um einen Lufteinschluss (mangelhafte Verdichtung) oder Luftzutritt (undichte Abdeckung/ Wände, geringer Vorschub). Häufiger Vertreter ist Asper­ gillus fumigatus, erkennbar an seiner weiß-grauen Farbe. In Maissilagen sind auch rote (i.d.R. Monascus ruber) oder blaue (i.d.R. Penicillium roqueforti), mehr oder weniger runde Nester auffindbar. Diese Schimmelarten benötigen für ihr Wachstum

kleinste Mengen an Sauerstoff, der durch eine ungenügende Verdichtung an diesen Stellen noch vorhanden ist. Neben dem starken Abbau von Eiweiß und Zucker besteht die Gefahr von Mykotoxinbildung. Daher muss sicherheitshalber um die ver­ färbte Stelle herum mindestens 30 cm Futter abgeräumt werden. Dringt auch Wasser in die Silage ein, so ist ein modriger Geruch nach Fäulnis oder Kompost feststellbar. Die Konsistenz ist schmierig, wie bei Mist. Die möglichen Folgen sind auch hier neben hohen Energieverlusten eine reduzierte ­Futteraufnahme. Diese Stellen sollten daher


36 grünland TM-Gehalt

Starker Saftaustritt schon bei leichtem Händedruck

< 20 %

Methode

TM-Gehalt

Feuchtigkeit tropft schnell und stark

27–28 %

Starker Saftaustritt bei kräftigem Händedruck

25 %

Feuchtigkeit tropft etwas und langsam

Beim Wringen Saftaustritt zwischen den Fingern, Hände werden nass

30 %

Es tritt gerade etwas Feuchtigkeit zwischen den Fingern auf, aber es tropft nicht

32–33 %

Beim Wringen kein Saftaustritt zwischen den Fingern, Hände werden noch feucht

35 %

Es tritt keine Feuchtigkeit zwischen den Fingern auf, aber die Hände werden feucht bzw. noch Feuchtegefühl

34–35 %

Nach dem Wringen glänzen die Finger nur noch

40 %

Kein Feuchtegefühl mehr

Nach dem Wringen nur noch schwaches Feuchtegefühl auf den Händen Hände bleiben vollständig trocken

45 % > 50 %

Quelle: DLG-Information 1/2004, Grobfutterbewertung Teil A

Tab. 1: Bestimmung des TM-Gehalts bei Grassilagen ebenfalls abgeräumt werden. Ursache ist eine mangelhafte Siloabdeckung oder bauliche Mängel. Kadaver bedeuten ein sehr hohes Risiko hinsichtlich des Auftretens von Botulismus durch Clostridium botulinum. Dieses Bakterium produziert ein gefährliches Nervengift. Kadaverteile müssen daher immer aussortiert werden, die umliegende Silage ist in einem Radius von 50 cm, unterhalb der Fundstelle sogar noch großzügi­ ger, abzuräumen. Kontrolle der Ansäuerung mit Hilfe des pH-Werts Die rasche Milchsäuregärung bedeutet geringe Verluste an Energie und Trockenmasse. Die Säure senkt den pH-Wert und unterdrückt so die Vermehrung von Schadkeimen und stoppt den Prozess der enzymatischen Umsetzungen, sie wirkt also konservierend. Ziel ist es daher, bei Grassilagen in Abhän­ gigkeit des TM-Gehalts eine rasche Ansäuerung unter den kritischen pH-Wert zu errei­ chen. Bei Maissilagen ist i.d.R. das Verhältnis von Zucker zu Pufferkapazität sehr gut, so dass die rasche Ansäuerung unprob­ lematisch ist. Bei Grassilagen ist daher die Bestimmung des pH-Werts bei der Laboranalyse empfeh­ lenswert. Am Silo kann er mit Hilfe eines pH-Indikatorpapiers (Messbereich von 3,8–5,8) oder eines pH-Meters geprüft werden. Der TM-Gehalt lässt sich händisch schätzen (siehe

Bestimmung des TM-Gehalts bei Grassilagen). Die Kenntnis über den TM-Ge­ halt ist sehr wichtig für die Rations­gestaltung und sollte auch bei Maissilagen regelmäßig überprüft werden (siehe Be­ stimmung des TM-Gehaltes bei Maissilagen). Kühe wünschen kalte Mahlzeiten Abbauprozesse durch Hefepilze führen zu Wärme­ bildung, stofflichen Um- und Abbauprozessen und geruchli­ chen Veränderungen. Wegen der daraus resultierenden Verringe­ rung der Futteraufnahme und des schlechten hygienischen Zustands ist die Verhinderung von Nacherwärmung eines der wichtigsten Ziele in der Silagebereitung. Die normale Kerntemperatur einer ausge­ kühlten Silage liegt, unabhängig von der Umgebungstemperatur, bei ca. 15° C. An den Rand­ bereichen, bis ca. 20 cm, liegt die Temperatur im Bereich der

30 %

> 36 %

Quelle: Nußbaum 1997

Tab. 2: Bestimmung des TM-Gehalts bei Maissilagen Umgebungstemperatur. Tem­ peraturunterschiede über 5° C innerhalb des Anschnitts, oder Temperaturen über 20° C im Silo, zeigen eine beginnende Nacherwärmung auf. Die Mes­ sung erfolgt z. B. mit Heustock­ sonden. Einfache Wärme­ bildkameras geben ebenfalls einen schnellen Überblick über das Temperaturgeschehen an der Anschnittfläche. Als Faust­ zahl gilt: plus 10° C bedeuten einen täglichen Energieverlust von 0,1 MJ NEL. Die wichtigs­ ten vorbeugenden Maßnahmen bestehen in einem optimalen TM-Gehalt, ggf. einer Anpassung der Häcksellänge, einer hohen Verdichtung und sorgfältigen Abdeckung, einer an den Tierbe­ stand angepassten Füllhöhe, um einen guten Vorschub zu erzie­ len (> 1,5 ­m/­Woche im Winter, > 2,5 ­m/­Woche im Sommer) sowie einer ausreichenden Gär­ dauer. Bei überalterten Grün­ landbeständen empfiehlt es sich, diese getrennt als Ballensilage zu silieren. Wird eine Nacherwär­ mung festgestellt, so sind je nach Grad der Erwärmung verschie­ dene Sicherungsmaßnahmen

denkbar: In leichteren Fällen sind eine Anschnittbehandlung und Zusätze zur TMR-Stabilisie­ rung denkbar. Weiterhin wäre das ­Umsilieren von Teilpartien oder ein komplettes Umsilieren (nur mit Zugabe Siliermittel der DLG WR 2) in Erwägung zu ziehen. Rasche Befüllung, aber dennoch optimal verdichten Die Ermittlung der erzielten Ver­ dichtung ist in der Praxis schwer zu bewerkstelligen, da dies i.d.R. mit Hilfe eines geeigneten Probebohrers erfolgt. Indirekt lassen sich jedoch viele der oben genannten Probleme der Gärqualität auf eine ungenügen­ de Verdichtung zurückführen. Die Schere der heute möglichen Schlagkraft bei der Anfuhr und der möglichen Walzarbeit im Silo klafft immer weiter ausein­ ander. Das Walzgewicht sollte in etwa 1/4 bis 1/3 der stündlichen Anlieferungsmenge in Tonnen Frischmasse betragen. Bei höhe­ ren Bergeleistungen sollte ggf. parallel in zwei Silos eingefahren werden. Fazit Beim bewussten Silo-Con­ trolling hat man drei Ziele im Auge: Erstens gilt es, ggf. am Silo, bzw. an der Silage, mögliche Sicherungsmaßnahmen vorzu­ nehmen. Zweitens kann nun die tatsächliche Eignung der Silage in der Rationsgestaltung festge­ legt werden. Und d ­ rittens sollte man die gewonnenen Erkennt­ nisse zu Verbesserungen bei der zukünftigen Silagebereitung nutzen. W Annette Jilg arbeitet am Landwirtschaftlichen Zentrum Baden-Württemberg Aulendorf, Deutschland.

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ur unter optimalen Rahmen­ bedingungen sind höchste Leis­ tungen in der Rinderhaltung mög­ lich. Die hygienischen Zustände auf Lauf- und Liegeflächen spielen dabei eine zentrale Rolle, wobei die Unter­ drückung von pathogenen Keimen und die Bindung von Feuchtigkeit im Vordergrund stehen. Der Einsatz von BreCalSan garantiert aufgrund des anhaltend hohen pH-Werts über 12 und der enormen aktiven Ober­ fläche eine außerordentlich gute Hygiene­ wirkung und sorgt für ein verbessertes Stallklima. INFORMATION: www.likra.com

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John Deere 5R | Kompakter Könner

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lle 5R Modelle bieten sparsa­ me John Deere PWX 4,5-Liter Motoren IIIB/iT4 mit bis zu 125 PS, dank Transport Power Management bei Transporteinsätzen sogar 10 PS zusätzlich. Besonders sticht das 32/16 Com­ mand8-Getriebe mit automatischer Schaltfunktion, acht Lastschaltstufen und ECO-Modus hervor, welches bei einer Drehzahl von 1.750 U/min bis zu 40 km/h ermöglicht. Mit dem automatischen Lenksystem AutoTrac lassen sich Betriebskosten senken und die Produktivität steigern. Dank John Deere Link Telematik ist nun auch der 5R Traktor mit der Einsatzzentrale MyJohnDeere.com vernetzt. INFORMATION: www.lagerhaustc.at


Firmen berichten 39

Agrotel | Kälberdorf

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er neue Agrotel Cosyhome Käl­ berstall steht für maximalen Komfort von Mensch und Tier. Durch die aufstellbaren Außeniglus kann der Stall praktisch von einer Person ent­ mistet werden. Großzügig angelegte Serviceöffnungen erleichtern den Ein­ satz von Maschinen, beispielsweise beim Einstreuen. Ständige Frischluft­ zufuhr ohne Zugluft ist durch das durchdachte Lüftungskonzept sicher­ gestellt. Verschiedene Klimazonen sorgen für optimale Temperaturbedin­ gungen im Stall. Durch die Membran­ eindeckung ist der Innenbereich sehr hell. Diese optimalen Haltungsbedin­ gungen garantieren Ihnen gesunde und glückliche Kälber. INFORMATION: www.agrotel.eu

PUCOCID BESTTMR | Effektive Konservierung von Futtermitteln

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utterQUALITÄT wird bei uns groß geschrieben! PUCOCID BEST-TMR unterstützt die sichere Konservierung und Stabilisierung von Grundfutter und TMR. Hoch­ wirksame Konservierungsmittel wie Propion-, Ameisen-, Benzoe- sowie Sorbinsäure und deren Salze garan­ tieren Wirkungssicherheit. BEST-TMR schont Anlagen und Lager (NC-Wa­ re), ist einfach in der Anwendung (Ergänzungsfuttermittel) und sichert Ihren wirtschaftlichen Erfolg. Information: www.pulte.de

Krone | Schneeberger | FreshFoss | für Knallharte Ballen Kein Strom? etzt die neue Comprima Plus Kein Problem! die Mischration

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it „FreshFoss Perfekt“ und „FreshFoss Premium“ bietet der Tier­ernährungsspezialist Deut­ sche Vilomix aus Neuenkirchen-Vör­ den zwei neue Produkte zur Stabi­ lisierung und Konservierung von Mischrationen an. FreshFoss Perfekt auf Basis von Ka­ liumsorbat weist schon bei geringer Aufwandmenge eine gute stabilisie­ rende Wirkung auf, und eignet sich gut zur vorbeugenden Behandlung von Mischrationen. FreshFoss Premium besitzt eine hohe Wirksicherheit, speziell bei dem Ein­ satz von problematischen Silagen. Durch die Anwendung sollen Silagen und Mischrationen stabilisiert wer­ den. Der Bildung von Schimmel- und Hefe­pilzen wird vorgebeugt. INFORMATION: Deutsche Vilomix Tierernährung, www.freshfoss.de

Elanco | Animal Health hat klare Ziele

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lanco ist eines der weltweit füh­ renden Tiergesundheitsunterneh­ men. Wir entwickeln Produkte und Dienstleistungen, um Krankheiten bei Haus- und Nutztieren in über 90 Ländern vorzubeugen und zu behan­ deln. Mit unserer 64-jährigen Traditi­ on setzen wir konsequent auf Innova­ tionen, um die Gesundheit der Tiere zu verbessern. Bei Elanco werden wir von unserer Vision Food and Compa­ nionship Enriching Life angetrieben – mit dem Ziel, die Gesundheit von Tieren, Menschen und dem Planeten zu verbessern. INFORMATION: www.elanco.de

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testen: Die neue Comprima Plus mit extrem hoher Ballendichte bei maximaler Durchsatzleistung wird Sie überzeugen. Auf der Webseite www.krone-austria.at/comprimaplus können Sie sich für eine gratis Test­ fahrt anmelden. Die kompakte und robuste Comprima Plus gibt es in vier Varianten. Die Solomaschinen Comprima F 155 XC Plus mit dem bewährten semivariablen Presssys­ tem, die Rundballen presst mit einem Durchmesser von 1,25 bis 1,50 m und die Comprima V 150 XC Plus mit der variablen Ballenkammer, die Rundballen mit einem Durchmesser von 1,00 m bis 1,50 m presst. Jeweils auch als Presswickelkombination. INFORMATION: www.krone-austria.at

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ie Ereignisse der letzten Mo­ nate haben uns vor allem eins gezeigt: Gegen die Natur sind wir machtlos. Wir von der Firma Schneeberger tun alles dafür, um Ih­ nen wenigstens die Sorge „Strom“ abzunehmen. Unsere Zapfwellen­ generatoren gibt’s von 13 kVA bis 160 kVA. Die speziell entwickelte Isolations-, S ­pannungs- und Fre­ quenzüberwachung ist dabei eben­ so serienmäßig wie die Räder und die Handgriffe für die einfache Be­ dienbarkeit. Damit auch Sie sagen können: Kein Strom? Kein Prob­ lem! Information: www.schneeberger.at


Optimale Calcium-Komponenten Schnelle Verfügbarkeit Bessere Kalzium-Nutzung durch ansäuernden Effekt

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BOVIKALC® SORGT FÜR EINEN GLÄNZENDEN START IN DIE LAKTATION.


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