02/21 Geflügelprofi

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SEPTEMBER 2021

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Markt

Bei Pute ist noch großer Bedarf Eine Konsequenz der Coronapandemie ist das Bemühen der Branche, die inländische Produktion zu erhöhen. Die kürzlich veröffentlichten Daten der Statistik Austria weisen im Eier- und Geflügelbereich eine positive Entwicklung der Versorgungsbilanzen auf.

Ö

sterreichs Legehennenhalter erzeugten im Vorjahr 2,17 Milliarden Eier und erreichten somit eine Inlandsversorgung von 90 Prozent. Das bedeutet einen Anstieg von 4 Prozentpunkten gegenüber 2019 (86 Prozent Selbstversorgung). Die heimische Produktion wurde in den letzten Jahren stark ausgebaut. Darüber hinaus gab

es seit Beginn der Coronakrise auch einen deutlichen Anstieg von privaten Kleinsthaltungen. Rückläufig präsentiert sich allerdings der Inlandsbedarf: Der Pro-Kopf-Verbrauch der Österreicher sank im Jahr 2020 auf 236 Eier. Im Schnitt aßen die Österreicher also um 4 Eier weniger als 2019. Die Zuwächse im Lebensmitteleinzelhandel konnten durch den weggefallenen

Technik rund ums Ei!

Außer-Haus-Konsum scheinbar nicht wettgemacht werden. Zusätzlich werden geänderte Ernährungsgewohnheiten und der Trend zu Ei-Ersatzprodukten für den rückläufigen Inlandsverbrauch verantwortlich gemacht. Die Bilanzen sämtlicher Geflügelarten für das Jahr 2020 entwickelten sich positiv. Der Hühnerfleischverbrauch kann bereits zu 88 Prozent durch heimische Produktion gedeckt werden. 2019 betrug die Selbstversorgung noch 83 Prozent. Allerdings

Quelle: AMA

Selbstversorgungsgrad in % 2019 2020

Eiersortiermaschinen mit elektronischer Wiegung 9.000 - 15.000 Eier/Std.

übertrifft der Bedarf an Putenfleisch weiterhin das heimische Angebot: nur 44 Prozent der Inlandsnachfrage werden durch heimische Mäster gedeckt. Die Selbstversorgung bei Gänsebzw. Entenfleisch, das vorwiegend in der Direktvermarktung abgesetzt wird, konnte etwas zulegen. In Summe ist der Selbstversorgungsgrad bei Geflügel im Jahr 2020 auf 77 Prozent gestiegen (2019: 72 Prozent).

%-Veränderung

Eier

86

90

+4,7%

Masthühner

83

88

+6,0%

Truthühner

42

44

+4,8%

Enten

14

19

+35,7%

Gänse

26

28

+7,7%

Geflügel gesamt

72

77

6,9%

Quelle: Statistik Austria, Berechnung AMA

Tab. 1: Selbstversorgungsgrad

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HERAUSGEBER Klaus Orthaber EIGENTÜMER UND VERLEGER SPV Printmedien GmbH, ­Florianigasse 7/14, 1080 Wien ­L eitender Redakteur DI Alois Burg­staller (burgstaller@blickinsland.at) ­REDAKTION Wilfried Oschischnig, Stefan Nimmervoll (nimmervoll@­blickinsland.at) ANZEIGEN­LEITUNG Prok. ­Doris ­Orthaber-Dättel (daettel@blickinsland.at) ANZEIGENVERKAUF Katharina Angleitner (angleitner@­ blickinsland.at), Leonie Fankhauser (fankhauser@blickinsland.at), Julia Red­hammer (redhammer@­ blickinsland.at), Lea Theiner (theiner@­blickinsland.at), Laurenz Wessely (wessely@blickinsland.at) ­SUPPORT Alexander Smejkal (buero@blickinsland.at) ­VERWALTUNG Stefanie Brenner (brenner@­ blickinsland.at) REDAKTION UND ANZEIGEN­ANNAHME Tel.: 01/5812890, Fax: 01/5812890-23, office@­ blickinsland.at FIRMEN­BUCHNUMMER FN 121 271 S. DVR 286 73 GRafik Cornelia Mitter (mitter@­ blickinsland.at), Gerald Mollay (mollay@blickinsland.at) Herstellung proprint.at GmbH, 8042 Graz, Tel.: 0316/890791, ­office@proprint.at, www.proprint.at VERLAGSORT Florianigasse 7/14, 1080 Wien P.b.b., ZUL.-NR. 02Z033612M. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Unterlagen besteht keine Gewähr auf Veröffentlichung oder Rücksendung. ­OFFENLEGUNG gemäß Medien­gesetz § 25: Verleger: SPV Printmedien GmbH., Firmensitz: Florianigasse 7/14, 1080 Wien. Geschäftsführung: Klaus Orthaber, Gesellschafter: Klaus Orthaber. ­Erklärung über die grundlegende Richtung gemäß Mediengesetz § 25 (4): Österreichisches Fachmagazin für Landwirte, Studierende und an der Geflügel­haltung Interessierte.

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Advertorial

Bio-Junghennenaufzucht leicht gemacht Alles aus einer Hand Know-how, Stalltechnik und Küken stammen von der Firma Schropper, aber schon beim Betriebskonzept kam Unterstützung des Geflügelspezialisten aus Gloggnitz. „Von der Planung über die Bauphase bis zur ersten Kükeneinstallung lief der gesamte Prozess flott und unkompliziert ab“, erinnert sich Victoria Pachner. 9.600 Bio-Hühner tummeln sich seit Anfang 2021 auf ihrem Hof. Die Jungtiere werden gemäß Bio-Richtlinie gehalten und haben 475 m2 Stallfläche zur Verfügung sowie einen 185 m2 großen Wintergarten und einen

„Wir haben bei Schropper einen Ansprechpartner, der sich verlässlich um unsere Anliegen kümmert, unsere Hühner und eben auch uns genau kennt“, so Victoria Pachner.

Hektar Fläche im Freien. Michael Pachner nennt es das „Rundum-sorglos-Paket“ der Firma Schropper und lacht: „Deswegen

haben wir uns dafür entschieden, uns als Vertragspartner der Firma Schropper um die Aufzucht der Junghennen zu kümmern.“

Langjährige Erfahrung, Innovationsgeist und hohes Qualitätsbewusstsein zeichnen uns in allen Bereichen der Geflügelzucht aus. Unsere Expertise reicht vom Elterntier über Küken und Junghennenaufzucht bis zur individuellen Stalltechnik und ist europaweit gefragt. Wir sind gerne für Sie da und freuen uns auf Ihre Anfrage: Schropper GmbH • Auestraße 35 • A-2640 Gloggnitz +43 2663 8305 • office@schropper.at • www.schropper.at

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ls Victoria Pachner 2018 den landwirtschaftlichen Betrieb in St. Georgen am Walde (OÖ) übernahm, war ihr und ihrem Mann Michael noch nicht ganz klar, wie sie ihn rentabel bewirtschaften würden. „Wir streckten unsere Fühler in sämtliche Richtungen aus“, erzählt Michael Pachner, der neben seiner Arbeit als Landwirt Vollzeit berufstätig ist. „Die Flexibilität hat uns schließlich zum Huhn gezogen“, bestätigt Victoria Pachner.


Fütterung

Geflügel ausgewogen ernähren Warum bestimmt schlussendlich die Wertigkeit des Geflügelfutters dessen Qualität und warum spielen unzählige Faktoren eine so große Rolle in der Geflügelfütterung? Von Anton Koller

tenanteil bei der Junghennenaufzucht bei etwa 35 Prozent, bei Masthühnern bei rund 56 Prozent und bei Legehennen bei über 69 Prozent. Genau aus diesen Gegebenheiten ist es so wichtig – egal ob Fertigfutter zugekauft oder das Futter selbst auf dem Hof Futter ist ­Hauptkostenfaktor gemischt wird –, genau über die richtige Rezeptur, die den So liegt zum Beispiel der pro- Bedarfswerten der Tiere entzentmäßige Futtermittelkos- sprechend der LeistungsperioSiebgröße

Passierender Anteil

Siebgrößen-­ Intervall

Anteil im ­Intervall

0,5 mm

19 %

0–0,5 mm

19 %

1,0 mm

40 %

0,51–1,0 mm

21 %

1,5 mm

75 %

1,01–1,5 mm

35 %

2,0 mm

90 %

1,51–2 mm

15 %

2,5 mm

100 %

> 2 mm

10 %*

*Einzelpartikel nicht größer als 3 mm in Kükenstarter sowie Alleinfutter und 5 mm in Alleinfutter für Jung- sowie Legehennen

de gemischt wird, Bescheid zu wissen. Wenn man bedenkt, dass wir zu über 99 Prozent Hybrid­rassen in unseren Stallungen halten, welche darauf gezüchtet wurden, tagtäglich Höchstleistungen zu erbringen, muss der Vergleich zu einem Spitzensportler erlaubt sein. Nur wer das beste Team,

die beste Ernährung, die beste Betreuung, das beste Management im Hintergrund hat, wird am Siegespodest stehen beziehungsweise in den Stallungen Spitzenleistungen erzielen können. Dieser übergeordnete Chef eines solch erfolgreichen Teams ist in unserem Fall der Geflügellandwirt. Nur wenn alle Einflussfaktoren im Einklang sind, kann dauerhaft gewinnbringend gewirtschaftet werden.

Stallklima Beginnen wir beim Stallklima, welches wiederum maßgeblich von der Kotkonsistenz der Tiere beeinflusst wird. Unter all den anderen Faktoren, wie Stallklima oder Trinkwasserqualität, spielt hierbei die rich-

Alter

Futterart

Darreichungsform und Größe

0 bis 10 Tage

Starter

Mehl: 1,5 bis 3,0 mm Durchmesser oder Mini-Pellets: 1,6 bis 2,4 mm Stärke, 4,0 bis 7,0 mm Länge

11 bis 18 Tage

Mast (normalerweise das erste Anbieten von Mast-Futter)

Mehl: 1,5 bis 3,0 mm Durchmesser oder Mini-Pellets: 1,6 bis 2,4 mm Stärke, 4,0 bis 7,0 mm Länge

19 bis 24 Tage

Mast

Pellets: 3 bis 4 mm Durchmesser, 5,0 bis 8,0 mm Länge

25 Tage bis Endmast Schlachtung

Pellets: 3 bis 4 mm Durchmesser, 5,0 bis 8,0 mm Länge

Tab. 1: Empfohlene Korngrößenverteilung für Kükenstarter, Küken-­ Alleinfutter, Jung- und Legehennen-Alleinfutter (Mehlform) Tab. 2: Ideale Futterarten und Partikel- bzw. Pelletgrößen

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J

e nach Art des Geflügels, dessen Haltungsform und dem Alter der Tiere setzen sich die Einzelfutterkomponenten zu einem ausgewogenen Geflügelfutter zusammen. Zudem spielen Futterstruktur, Fütterungstechnik, Umwelteinflüsse sowie die Jahreszeiten maßgebliche Rollen. Somit ist es auch nicht möglich, ein Masthühnerfutter mit einem Legehennenfutter zu vergleichen. Was jedoch für jeden einzelnen Geflügelhalter unerlässlich sein wird, ist das spezielle Wissen über genau seine Geflügelart und deren Bedarf in allen Lebens- und Leistungsphasen. Denn der Hauptkostenfaktor jeder Geflügelhaltung sind die Futtermittelkosten.


Fütterung

tige Rezepturwahl eine der wichtigsten Rollen. Denn aus leichten Verdauungsproblemen werden schnell Durchfall­ erkrankungen, was wiederum zu vermehrter Wasseraufnahme und zu einer feuchteren Einstreu führt. Bei einer Einstreufeuchtigkeit über 30 Prozent beginnt dann wiederum der Zersetzungsprozess des Eiweißes im ausgeschiedenen Kot, was schlussendlich in einer Ammoniakbelastung endet. Schuld an diesem Missstand könnte womöglich eine unpassende Futterwahl gewesen sein. Um ein erfolgreicher Geflügellandwirt zu sein, bedarf es, über die wesentlichsten Parameter Bescheid zu wissen: – Welche Geflügelart, mit welchem Alter und Gesundheitsstatus – Tiergewichte und aktuelle Leistung – Verhältnis Futter : Wasser sowie die Futterphase und deren Inhaltsstoffe – Stallklima und dessen aktuelle Einflüsse je nach Jahreszeit

Futterstruktur Egal ob mehliges Futter, gepresstes, selbst gemischtes oder zugekauftes: Entscheidend ist, selektives Fressen zu verhindern. Eintagsküken benötigen andere Kalibrierungen als Zehntagesküken oder erwachsene Legehennen, Puten beziehungsweise Zuchttiere. Wer sein Futter zukauft, darf sich hier auf seinen Lieferanten berufen, jedoch sollte sich jeder über diverse Managementguides der Zuchtfirmen am Laufenden halten. Kommt gepresstes Futter zum Einsatz, ist zusätzlich darauf zu achten, dass das Granulat oder der Pellet nicht zu hart, aber auch nicht zu weich ist. Denn ein zu harter Pellet bewirkt eine verminderte Futteraufnahme, da er Schmerzen verursacht. Ein zu weicher Pellet zerfällt geflügelprofi 2/2021

zu Mehl, was ebenso zu einer niedrigeren Futteraufnahme des Geflügels führt. Von technischer Seite her kann vor allem gepresstes Futter negativ beeinflusst werden, indem es zu oft beziehungsweise zu lange, bevor es gefressen wird, in der Futterzuförderung oder der Futterumlaufkette manipuliert wird.

Selbstmischer Bei jenen Landwirten, die ihr Geflügelfutter selber herstellen, liegt auch die volle Verantwortung in deren eigenen Händen. Beginnend bei der Konservierung über die Lagerung, die Vielfältigkeit von Futterkomponenten bis hin zur Rezepturerstellung sowie selbstverständlich dem Schrot- und Mischvorgang spielt auch für den Selbstmischer die Homogenität bei der ­Futtermittelstruktur eine der maßgeblichsten Rollen. Kann wegen fehlender Technik kein gleichmäßig strukturiertes Futter hergestellt werden, muss das Fütterungsmanagement umso ausgeklügelter sein. Liegt grobes Futter vor, wie es oftmals bei der Maisganzkornfütterung der Fall ist, dürfen nicht nur die dominanten Tiere im Stall die groben Futterteile fressen beziehungsweise die schwächeren die feinen Futterteile. Das würde innerhalb kurzer Zeit bei beiden Gruppen zu Leistungseinbußen und sogar Organschäden führen. Die groben Futterbestandteile sind vorrangig auch die energiereichen. Was den Tieren dann fehlt, sind Mineralstoffe, Vitamine, Eiweiß etc., die in den Feinteilen enthalten sind. Genau umgekehrt ist es wiederum bei jenen Tieren, die nur die Feinteile abbekommen. Abhilfe kann hier wiederum der Landwirt selbst mit einem raffinierten Fütterungsinter­ vall schaffen. Hierbei wird

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Fütterung

in sogenannten Blöcken mehrmals hintereinander gefüttert. Ist die Futterstruktur wiederum zu fein, müssen die Tiere meist zusätzlich zum Fressen animiert werden, was bei einer maschinellen Fütterung durch kurzes, mehrmaliges Anlaufen-Lassen der Fütterung am Tag möglich ist.

kesystems und damit verbunden den täglichen Wasserverbrauch beeinflusst. Wenn das tägliche Verhältnis von Futter zu Wasser nicht den Vorgaben der Zuchtfirmen entspricht, muss bei der Stalltemperatur, der Wasserqualität in den Tränken und den Futtermittelrezepturen nachjustiert werden. Denn dieses Futter-zu-Wasser-Verhältnis stellt einen der wichtigsten ManageWasserqualität mentparameter für jeden GeflüEbenso werden das Stallklima, gelhalter dar. die Einstreu, die Fußballen etc. zusätzlich durch die Wasserqua- Anton Koller ist Geflügelexperte in der lität sowie die Hygiene des Trän- Landwirtschaftskammer Steiermark. Futterverzehr g/Tier/Tag

15° C

82

148

163

227

401

86

155

174

242

424

91

163

182

254

447

95

170

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265

469

100

182

201

280

492

104

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208

291

515

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307

538

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118

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579

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220

246

344

602

127

227

254

356

625

Wasser : Futter-­ Verhältnis

1,8:1

2:1

2,8:1

4,9:1

20 bis 25° C 25 bis 30° C 30 bis 35° C

Tab. 3: Wasserverbrauch von Legehennen bei unterschiedlichen ­Umgebungstemperaturen

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Junghennen brauchen Energie Die tier- und bedarfsgerechte Fütterung der Legehenne beginnt jedoch bereits in der Aufzucht, wo die Grundlage für die spätere Leistungsfähigkeit gelegt wird. So sollten Junghennen bei Legebeginn generell mindestens das vom Zuchtbetrieb empfohlene Sollgewicht erreicht haben.

U

ntergewichtige Junghennen bieten wenig Aussicht, sich im Laufe der Aufzuchtphase und der späteren Legeperiode zu leistungsstarken Legehennen zu entwickeln und werden das in ihnen genetisch veranlagte Leistungsvermögen in der Regel nicht realisieren können. Der Nährstoffbedarf landwirtschaftlicher Nutztiere wird generell in einen Erhaltungs- und Leistungsbedarf eingeteilt. Dabei umfasst der Leistungsbedarf bei der Legehenne ins-

besondere die Energie- und Nährstoffansprüche für die Eibildung. In der Regel kann davon ausgegangen werden, dass knapp zwei Drittel der Gesamtenergieaufnahme der Legehenne für die „Erhaltung“ benötigt werden. Hennen mit umfangreicher Bewegungsaktivität (Boden- und Freilandhaltung) „verbrauchen“ im Vergleich zur Kleingruppenhaltung etwa 10 bzw. 15 Prozent mehr Energie. Um diesen Notwendigkeiten in vollem Umfang gerecht zu werden, ist die individuelle Nährstoffaufnahme

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Fütterung

der Tiere von entscheidender Bedeutung. Voraussetzung dafür ist ein ausreichend hoher Energiegehalt (Nährstoffdichte) des Futters, verbunden mit einer entsprechenden Futteraufnahme. Da die Nährstoffdichte der Legehennenfutter aus physiologischen wie auch aus ökonomisch/ökologischen Gründen nur bedingt veränderbar ist, muss eine ausreichende Futteraufnahme pro Tier und Tag zur Nutzung des genetischen Leistungsvermögens moderner Hybrid-Legehennen gesichert sein. Auch wenn die tägliche Futteraufnahme der Legehenne teilweise genetisch festgelegten Verhaltensmustern folgt, ist sie auch von vielen anderen Faktoren abhängig. So spielen insbesondere Aspekte wie Gesundheit und Gewicht der Henne, die aktuelle Legerate und das Eigewicht, Umgebungstemperatur und Befiederungszustand sowie

nicht zuletzt Energiegehalt/ Nährstoffdichte und Struktur des Futters eine mitentscheidende Rolle.

Organismus muss sich in der Endphase des Wachstums auf das Einsetzen der Legetätigkeit einstellen. Obwohl die Tiere in diesem Lebensabschnitt noch nicht ganz ausgewachsen sind, sinkt infolge der hormonellen Veränderungen im Tier oft auch die Futteraufnahme. Deshalb müssen in dieser Phase alle Anstrengungen unternommen werden, die Futteraufnahme zu stimulieren bzw. nicht absinken zu lassen. Bewährt haben sich hierzu: – Mehrmaliges Füttern pro Tag – Füttern auf leeren Trog – Farblich und geschmacklich attraktives Futter in optimaler Mehlstruktur – Beleuchtung der Futter­ stellen.

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Fütterung

Kontrollierte Fütterung kann helfen, den Anstieg des Ei­ gewichts zu begrenzen. Für den wirtschaftlichen Erfolg einer Legehennenhaltung kommt es darauf an, möglichst viele vermarktungsfähige Eier in den vom Markt bevorzugten Gewichtsklassen zu produzieren. Dabei ist die negative Korrelation zwischen Eigewicht und Schalenstabilität gegen Ende der Legeperiode zu beachten. Ein möglichst intaktes Federkleid der Hennen über die gesamte Haltungsdauer ist integraler Bestandteil einer jeden Legehennenhaltung. Neben dem Aspekt des Wohlergehens der Tiere spielt ein intaktes Federkleid auch hinsichtlich der Thermoregulation der Tiere und somit auch bezüglich des Futterverzehrs eine nicht zu unterschätzende Rolle. Der Befiederungszustand und das Wohlbefinden der Tiere haben somit direkten Einfluss auf den wirtschaftlichen Erfolg! 10

Wasser als wichtiges Futtermittel Wasser ist ein essenzieller Nährstoff für unsere Tiere. Probleme mit der Wasserqualität bedeuten immer auch Probleme mit der Leistung und der Gesundheit. Von Peter Mitsch

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asser ist das wichtigste Nahrungsmittel für Geflügel. Die Tiere trinken doppelt so viel Wasser, als sie Futter aufnehmen. Probleme bei der Wasserqualität oder technische Probleme mit der Tränkebahn wirken sich nicht nur massiv auf die Leistung der Tiere, sondern oft auch auf deren Gesundheit aus. Gutes Wasser sollte klar, farblos, geruch- und geschmacklos sein, auch wenn es direkt aus der Tränkebahn entnommen wird. Wenn Sie als Landwirt es bedenkenlos trinken würden, dann sollte es auch für Ihre Tiere passen. Grundsätzlich darf auf Geflügelbetrieben laut §7 (1) der Geflügelhygieneverordnung nur Wasser verwendet werden, das den mikrobiologischen Anforderungen der Trinkwasserverordnung, BGBl. II Nr. 304/2001, entspricht. geflügelprofi 2/2021

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mit höherer Nährstoffdichte anzubieten. Von daher erfolgt ab einer Legeleistung von ca. 5 Prozent der Wechsel auf einen hochwertigen „Legestarter“. Nährstoffdefizite zu Legebeginn können den Stoffwechsel der Tiere belasten und das Auftreten von Fettlebersyndromen („Hungerfettleber“) begünstigen. Zuchtgesellschaften bieten umfangreiche und detaillierte Informationen zur Erstellung eines optimalen Fütterungsprogramms für ihre verschiedenen Zuchtprodukte an. Durch die Ernährung kann in gewissen Grenzen auch das Eigewicht an betriebsspezifische Bedürfnisse angepasst werden. Dabei ist grundsätzlich zu beachten: – Hohes Körpergewicht bei Lege­beginn begünstigt ein höheres Eigewicht. – Hohe Gehalte an Rohprotein, Methionin und Linolsäure erhöhen das Eigewicht.


thema

Eigenen Brunnen jährlich testen Der Nachweis hierüber ist – sofern nicht Wasser aus einer öffentlichen Trinkwasserversorgungsanlage verwendet wird – jährlich zu erbringen und auf Verlangen den behördlichen Kontrollorganen zur Einsicht vorzulegen. Das heißt, Betriebe mit eigenem Brunnen müssen das Wasser einmal pro Jahr mikrobiologisch untersuchen lassen. Beim Ergebnis unterscheidet man Indikatorwerte und Parameterwerte. Indikatorwerte sind Richtwerte und geben Hinweise, ob das Wasser belastet ist.

Biofilm in den ­Leitungen Ein ordnungsgemäßes Ergebnis der Wasseruntersuchung (sowie auch Wasser von der regionalen Wasserversorgung) alleine garantiert aber noch nicht, dass die Tiere tatsächlich unbelastetes Wasser aufnehmen. In vielen Wasserleitungen findet sich Biofilm – eine schleimige Ablagerung in den Tränkeleitungen. In diesem Biofilm (über-)leben zahlreiche, oft pathogene (krankmachende) Bakterien wie E. coli, Salmonellen, Campylobacter, Clostridien, Enterokokken oder Pseudomonaden. Biofilm bildet sich, wenn Mikroorganismen auf Ablagerungen von Mineralien und Schmutzpartikeln in der Wasserleitung wachsen. Hohe Gehalte von Eisen, Mangan oder Kalk und der Einsatz von Ergänzungsfuttermitteln über die Wasserleitung (beispielsweise Vitamine) begünstigen die Entstehung genauso wie niedrige Durchflussmengen oder hohe Wassertemperaturen. Dies ist vor allem beim Einstallen von Küken durch die hohe Stalltemperatur und den niedrigen Wasserverbrauch ein Problem. Biofilm kann sehr schnell entgeflügelprofi 2/2021

stehen und zu Blockaden der Nippeltränken führen beziehungsweise kann der Biofilm losgelöst werden und so die Bakterien darin in die Küken gelangen und diese schädigen.

Tränkebahn reinigen Biofilm in den Leitungen kann zu geringerer Wasseraufnahme, verminderter Leistung der Tiere, Blockaden oder auch Undichtheit der Nippel, verminderter Wirksamkeit von oralen Impfungen über das Trinkwasser und auch zu gesundheitlichen Problemen führen. Daher ist die Reinigung und Desinfektion der Tränkebahn in der Leerstehzeit von großer Bedeutung. Nach jedem Durchgang sollte die Leitung mit entsprechenden Mitteln (zum Beispiel Wasserstoffperoxid) gereinigt und mit hohem Druck durchgespült werden. Im besetzten Stall können

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Fütterung

l­aufend desinfizierende Mittel wie Chlor oder auch Wasserstoffperoxid (in niedrigerer Konzentration) beigesetzt werden. Damit werden vorhandene Keime im Wasser abgetötet und der Entstehung von Biofilm wird vorgebeugt. Weitere Möglichkeiten sind stationäre Anlagen wie eine UV-Bestrahlung oder Chlor­dioxid-Anlagen. Wichtig ist nur, diese Gaben rechtzeitig vor Impfungen zu stoppen, da ansonsten auch der Impfstoff deaktiviert wird. Am besten wäre, drei Tage vor und nach Impfungen keine desinfizierenden Mittel im Trinkwasser einzusetzen. Kurz nach der Einstallung von Küken ist auch das mehrmalige Spülen der Leitungen pro Tag ein gutes Mittel, um den Tieren immer frisches Wasser anzubieten und der Entstehung von Biofilm vorzubeugen.

Wasserverbrauch als eingestellte Höhe der Tränke- klassisches Beispiel ist zu hoIndikator bahn muss immer an die Tiere her Salzgehalt. Aber auch hohe

Das Kontrollieren der täglich aufgenommenen Wassermenge ist ein hervorragender Weg, das Wohlbefinden der Tiere zu überprüfen. Sinkt der Wasserverbrauch oder steigt er unerwartet stark an, deutet das sehr oft auf ein gesundheitliches oder eventuell auch ein technisches Problem hin. Bei Masthühnern sollte der Wasserverbrauch täglich ansteigen und das Wasser-zu-Futter-Verhältnis sollte 2:1 nicht übersteigen. Legehennen sollten je nach Witterung 200 bis 250 Milliliter pro Tier und Tag trinken. Sinkender Wasserverbrauch, vor allem bei Masthühnern, wird häufig durch gesundheitliche Probleme ausgelöst. Vor allem bei Herden mit Beinproblemen, wenn die Tiere nicht aufstehen und zu den Tränken gehen, aber auch bei Herden mit viralen Infektionen wie Infektiöser Bronchitis (IB) oder Gumboro, ist sinkender Wasserverbrauch das erste Anzeichen der Erkrankung.

Durchflussmenge kontrollieren Damit die Tiere die benötigten Mengen auch tatsächlich aufnehmen, muss auch von der technischen Seite her alles passen: Wasserdruck, Durchflussmenge der Nippel oder

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angepasst werden. Die Durchflussmenge wird in Milliliter pro Minute angegeben, sollte der Spezifikation der Nippel entsprechen und bei Problemen überprüft werden. Eine zu geringe Durchflussmenge (durch zu geringen Wasserdruck oder durch Biofilm verstopfte Nippel) kann gerade im Sommer Ursache für zu geringe Wasseraufnahme und damit auch geringe Futteraufnahme sein und in weiterer Folge schlechte Leistungen verursachen oder auch Verhaltensstörungen, bis hin zu Federzupfen und Kannibalismus, auslösen. Eine zu große Durchflussmenge kann Ursache für feuchte Einstreu sein und damit ein möglicher Faktor beim Entstehen von Beinproblemen oder vermehrten Fußballenläsionen werden.

Durchfall kennt viele Ursachen Zu hohe Wasseraufnahme (Wasser-zu-Futter-Verhältnis deutlich über 2:1) verursacht dünnen, oft auch schmierigen Kot beziehungsweise Durchfall. Die möglichen Ursachen können Krankheitserreger – zum Beispiel Parasiten wie Kokzidien oder Würmer oder auch bakterielle Infektionen wie Clostridien oder Brachyspiren – aber auch Futterprobleme sein. Ein

Proteingehalte, eine schlechte Verdaulichkeit des Futters oder hoher Kaliumgehalt ziehen einen erhöhten Wasserverbrauch nach sich. Verstärkt kann dieses Problem durch hohe Gehalte von Nicht-Stärke-Polysacchariden (NSP) im Futter werden, die die Viskosität erhöhen und damit den Kot schleimig und „pickig“ machen. Zur Abklärung sollte Kontakt mit dem Betreuungstierarzt beziehungsweise dem Futtermittellieferanten aufgenommen werden.

Fazit zur ­ asserqualität W Probleme mit der Wasserqualität bedeuten immer auch Probleme mit der Leistung und der Gesundheit. Daher ist das regelmäßige Überprüfen der Wasserqualität hinsichtlich mikrobiologischer Anforderungen, aber auch chemischer und physikalischer Werte (Härte, pH-Wert etc.), von großer Bedeutung. Regelmäßiges Reinigen und Desinfizieren der Tränkebahnen und wenn nötig der ständige Zusatz von Desinfektionsmitteln beziehungsweise der Einsatz von Wasseraufbereitungsanlagen sind für gute Wasserqualität unbedingt nötig. Dr. Peter Mitsch, Tierarzt in Wien.

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thema

Hühnerschnupfen lässt die Leistung sinken Der Symptomkomplex Hühnerschnupfen kommt vor allem in den kalt-feuchten Jahreszeiten in Hühnerhaltungen vor. Zudem kann eine schlechte Luftqualität Hühnerschnupfen fördern. Vögel sind auf Grund des komplexen Aufbaus des Atemtrakts äußerst anfällig für Atemwegserreger. Jede Infektion reduziert merklich die Leistung (Legeleistung, Gewichtszunahme) und kann darüber hinaus zu erhöhten Verlusten führen.

A

ls Hühnerschnupfen werden die Kombination aus vermehrter Bildung von Nasensekreten und das daraus resultierende Kopfschütteln sowie die dabei auftretenden niesenden Geräusche bezeichnet. Diese Symptome können bereits durch eine zu schlechte Luftqualität im Stall ausgelöst werden. Vor allem ein hoher Ammoniakgehalt spielt hier eine entscheidende Rolle. Um den Ammoniakgehalt im Stall 14

niedrig zu halten, sollte ein gutes Einstreumanagement durchgeführt werden, d.h. die Einstreu sollte trocken gehalten und es sollte regelmäßig nachgestreut werden. Durch die gewebereizende und -schädigende Wirkung der Schadgase ist es darüber hinaus auch einfacher für infektiöse Erreger wie Bakterien, Viren und Pilze, im Atemtrakt der Hühner Fuß zu fassen.

onserregern ausgelöst werden. Hierzu gehören zum Beispiel bakterielle Erreger wie Mycoplasma gallisepticum (MG), Mycoplasma synoviae (MS), Avibacterium paragallinarum (Coryza), Pasteurella multocida oder Escherichia coli sowie virale Erreger wie die Infektiöse Bronchitis (IB), Aviäre Rhinotracheitis (ART/TRT/RT), Infektiöse Laryngotracheitis (ILT) oder auch niedrigpathogene Aviäre Hühnerschnupfensymptome Influenza (NPAIV). Vorrangig können auch direkt von Infekti- bei Puten können zudem noch

Bordetella avium und Bordetella hinzii eine Rolle spielen. Tritt das Symptom Hühnerschnupfen in einem Bestand auf, so sollte umgehend die Ursache festgestellt und behoben bzw., wenn möglich, behandelt werden. Denn häufig können sich weitere Erreger auf die geschädigten Schleimhäute setzen und zu schwereren Krankheitsverläufen und hohen wirtschaftlichen Verlusten führen. Während der Ammoniakgehalt in der Luft leicht geflügelprofi 2/2021

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Von Björn Oberländer


Advertorial

Aufgrund der gravierenden Folgen, die durch Atemwegserkrankungen hervorgerufen werden, und den eingeschränkten Möglichkeiten der Therapie ist es sinnvoll, infektiösen Erkrankungen vorzubeugen. Hierzu ist neben einer hohen Biosicherheit und einem gutem Einstreumanagement allen voran die Impfung ein bewährtes Mittel. Zu den wichtigsten Impfungen gegen respiratorische Erkran-

kungen gehört die Impfung gegen die Infektiöse Bronchitis (IB). Wichtig ist hier die Abdeckung aller im Feld vorkommenden Virusvarianten. Jedoch variieren diese Virusvarianten aufgrund der hohen Mutationsrate und der leichten Übertragung der IB-Viren im Feld sehr stark. Es empfiehlt sich deshalb Impfstoffe zu verwenden, die eine möglichst breite Abdeckung verschiedener Feldviren bieten. Hierzu zählen vor allem IB-Impfstoffe, welche zur kombinierten Verabreichung zugelassen sind. Durch die Kombination dieser Impfstoffe kann ein Schutz gegen viele verschiedene Feldviren erreicht werden (Protectotype™-Ansatz). Die Impfungen werden bei Legehennen in der Regel auch während der Legeperiode weiterhin in regelmäßigen Abständen durchgeführt, um einen bestmöglichen Schutz zu bieten.

Eine weitere wichtige Impfung in der Junghennenaufzucht ist die Impfung gegen die Aviäre Rhinotracheitis (ART/RT). Infiziert sich eine Herde mit ART, so durchseucht sie schnell, und es kommt zur Reduktion der Futter- und Wasseraufnahme sowie zu Leistungseinbußen und Auseinanderwachsen in der Aufzucht. Bei legenden Tieren kommt es zum Einbruch der Legeleistung mit depigmentierten und verformten Eiern. Darüber hinaus kann es, neben Nasen- und schaumigem Augenausfluss, auch zur Schwellung der Nebenhöhlen und anderer Bereiche des Kopfes, dem sogenannten Swollen Head Syndrome (SHS), kommen. Das gängigste Impfschema ist eine Lebend­impfung, meist am Anfang der Aufzuchtperiode, gefolgt von einer Boosterimpfung wenige Wochen bzw. Tage vor Umstallung in den Legebetrieb. Für die „Abschluss­i mpfung“

per Injektion (Nadelimpfung) bietet es sich an, Kombinationsimpfstoffe zu verwenden. Hierzu gibt es Impfstoffe auf dem Markt, die ART, Newcastle Disease (ND), verschiedene IB-Stämme (IBmulti) und Gumboro- oder EDS-Antigene enthalten. Um ihre Tiere gegen Hühnerschnupfen zu schützen, kann zudem noch gegen Escherichia coli mit einem zugelassenen Impfstoff geimpft werden. Im EU-Ausland sind darüber hinaus auch Impfstoffe gegen Coryza oder MG oder MS zugelassen. Für ein umfangreiches Impfkonzept, welches auf Ihren Betrieb abgestimmt ist, sollten Sie immer Ihren betreuenden Tierarzt zu Rate ziehen. Björn Oberländer, Fachtierarzt für Wirtschafts-, Wild- und Ziergeflügel, Intervet Deutschland GmbH – ein Unternehmen der MSD Tiergesundheit

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wahrgenommen werden kann (Achtung, hier am besten auf Kopfhöhe der Hühner riechen), so ist eine häufig umfangreiche Diagnostik nötig, um infektiöse Erreger zu identifizieren. Zur Behandlung bakterieller Erreger stehen verschiedene Antibiotika zur Verfügung, bei viralen Erkrankungen ist in der Regel nur eine unterstützende Gabe von Vitaminen, beispielsweise Vitamin A und C, möglich.

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Urheberrechtlich geschützt © 2021 Intervet International B.V., ein Tochterunternehmen der Merck & Co, Inc., Kenilworth, NJ, USA. Alle Rechte vorbehalten. Die Wissenschaft für gesündere Tiere Intervet GesmbH – ein Unternehmen der MSD Tiergesundheit

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Schlachtkörperqualität als ­Stellschraube für die Rentabilität Die Wirtschaftlichkeit spielt in der Geflügelmast eine große Rolle, weil der Gewinn des Landwirts pro Einzeltier sehr gering ist. Für den wirtschaftlichen Erfolg sind vor allem Faktoren wie Besatzdichte, Futterverwertung und Verlustrate wichtig, und auch die Herabstufung oder ein Verwerfen des Geflügelfleischs aufgrund von Qualitätsmängeln führen zu wirtschaftlichen Verlusten. Von Elisabeth Zißler

G

esundheitsprobleme wie z. B. Brustblasen und Hautschäden können durch feuchten Boden bzw. zu feuchte und verunreinigte Einstreu entstehen. Durch hohe Besatzdichten und weil die Einstreu während eines Mastzyklus nicht gewechselt wird, kommt es zu einem Anstieg der Ammoniakkonzentration im Stall. Diese kann die Atemwege der Tiere belasten, die Augen reizen sowie die allgemeine Anfälligkeit der Tiere für Infektionen steigern. Auch die Anforderungen von Handel und Verbraucher haben sich gewandelt; hin zu einem gesteigerten Bewusstsein für Tiergesundheit und Wohlbefinden. All diesen Qualitätskriterien müssen die Erzeuger und verarbeitende Betriebe Rechnung tragen. Indikatoren für Tiergesundheit und Tierwohl sind unter anderem die Fußballengesundheit sowie das Auftreten von Erkrankungen wie beispielsweise Cellulitis bei Mastgeflügel. Eine gute Tiergesundheit stellt nicht nur aus Tierschutzgrün18

den, sondern auch aus wirtschaftlichen Erwägungen ein erstrebenswertes Ziel dar. Wie können Landwirte das multifaktorielle Geschehen rund um die Entstehung von Fußballenund anderen Hauterkrankungen ihrer Tiere beeinflussen und so rentablere Durchläufe erzielen? Bei den Überlegungen, welche Optimierungsmaßnahmen im eigenen Stall erfolgversprechend sein können, hilft ein Blick auf innovative Ansätze im Bereich der Tierhaltung und Fütterung.

Das Tierumfeld ins Visier nehmen Die drei Stellschrauben für optimale Leistung und Wohlbefinden in der Tierhaltung sind die Fütterung, Immunität der Tiere sowie das Tierumfeld. Bisher liegt der Fokus von Erzeugern und Beratern hauptsächlich auf der Optimierung der beiden erstgenannten Bereiche. Im Hinblick auf aktuelle regulatorische Herausforderungen wie der Reduktion von Antibiotika sowie den allge-

meinen Erwartungen der Verbraucher im Bereich des Tierwohls bietet allerdings gerade das verbesserte Management des Tierumfelds enormes Potenzial.

Hygienemaßnahmen noch zeitgemäß? Ein verbessertes Management des Tierumfelds bedeutet auch eine Optimierung der Hygienemaßnahmen, mit dem Ziel, unerwünschte, potenziell pathogene Keime nachhaltig zu kontrollieren und so einen verbesserten Gesundheitsstatus der Tiere zu erreichen. Dies hilft in der Folge, die Verwendung von Antibiotika und anderen Medikamenten zu begrenzen. Reinigung und Desinfektion alleine reichen nicht mehr aus, um den wachsenden Herausforderungen erfolgreich zu begegnen. Bevor eine neue Tiergruppe eingestallt wird, werden die Oberflächen im Stall zwar gereinigt und desinfiziert, aber sie bleiben nicht lange steril. Mikroorganismen, die aus der Tierumgebung (Luft, Staub, Einstreu, Geräte etc.)

und von den neu eingestallten Tieren übertragen werden, beginnen umgehend, die zuvor gereinigten Oberflächen neu zu besiedeln und Biofilme zu bilden. Diese Mikroorganismen können unerwünschte Bakterien oder Krankheitserreger sein. Das neue Konzept der POSITIVEN Besiedlung greift hier ein, da das entstandene mikrobielle Vakuum nach der Desinfektion mit einem sicheren, positiven Biofilm besetzt wird, der für eine Besiedlung mit unerwünschten Mikroorganismen wenig bis keinen Raum lässt.

Das „mikrobielle Vakuum“ positiv ­besiedeln Ein bakterienbasiertes Produkt, das aus einer Mischung spezifisch ausgewählter Bacilli und Milchsäurebakterien besteht (LALFILM PRO, Lallemand Animal Nutrition), wird im Anschluss an eine chemische Desinfektion verwendet, um die Oberflächen im Tierumfeld (aller Tierarten) durch einen positiven schützenden geflügelprofi 2/2021


Biofilm zu besiedeln und die Entwicklung pathogener Keime zu hemmen. Es ergänzt so wirksam die notwendigen Prozesse der Reinigung und Desinfektion und schafft in der sensiblen Phase zu Beginn des Produktionszyklus eine sichere mikrobielle Umgebung. Das Risiko von Gesundheitsproblemen durch schädliche Mikroorganismen und Biofilme sinkt deutlich.

Vermeiden Sie dabei ein zu feuchtes Auftragen, das zu einem Herunterlaufen der Flüssigkeit an den Wänden führt. Nach 12 Stunden können die Tiere dann eingestallt werden. Eine zweite Anwendung nach 14 Tagen ist möglich, während die Tiere anwesend sind.

Biofilm etablieren: So gehen Sie vor

Das Konzept des positiven Biofilms ist für alle Tierarten einsetzbar. Zahlreiche Versuche zeigen in der Broilerhaltung vorteilhafte Effekte auf das mikrobielle Umfeld. Die gesteigerte Qualität der Einstreu beeinflusst beispielsweise die Schlachtkörperqualität. Die Einstreu ist definiert als die Kombination aus Einstreumaterial, Ausscheidungen, Federn, Futterresten und verschüttetem Wasser.

Ein bis zwei Tage nach Reinigung und Desinfektion wird das pulverförmige Produkt nach Packungsanleitung mit Leitungswasser vermischt und mit einer Rückenspritze (< 4 bar) gleichmäßig als Sprühnebel auf die trockenen Oberflächen (Boden, Wände, Tröge, Tränken, Einstreu) des Gebäudes aufgetragen.

Viele Herausforde­ rungen, eine Lösung

Lalfilm Pro wird mit Wasser angemischt und mittels Rückenspritze ausgebracht.

Foto: ©  Lallemand

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Im Geflügelmaststall dient die Einstreu dazu, Feuchtigkeit zu absorbieren, Fäkalien aufzunehmen und zwischen den Tieren und dem Boden zu isolieren. Wenn der Feuchtigkeitsgehalt der Einstreu nicht optimal kontrolliert wird, kann dies eine Ursache für die Entwicklung von Krankheitserregern und für die Ammoniakproduktion sein. Überschüssige Feuchtigkeit in der Einstreu steigert etwa das Auftreten von Brustblasen, Hautverätzungen, schuppigen Stellen, Blutergüssen und führt zu einem häufigeren Verwerfen oder Herabstufen der Schlachtkörper. Hautverätzungen am Sprunggelenk sind eine Form der Kontaktdermatitis, die mit schlechter Einstreuqualität in Verbindung gebracht werden. Die Läsionen werden häufig als „Ammoniakverbrennungen� bezeichnet und werden vermutlich durch eine Kombination aus Feuchtigkeit, hohem Ammoniakgehalt und anderen noch nicht spezifizierten chemi-

1. Durchgang 2. Durchgang Gesamt

schen Faktoren in der Einstreu verursacht. 2017 wurde in einem kommerziellen Broilermastbetrieb in Frankreich ein Praxisversuch durchgeführt. Die Biofilmlösung (LALFILM PRO, Lallemand Animal Nutrition) wurde in der für Geflügelställe empfohlenen Dosierung von 0,2 g/ m 2 Bodenfläche angewendet, erstmals am Tag vor dem Einstallen und ein zweites Mal 15 Tage später, um den bereits etablierten positiven Biofilm im laufenden Durchgang zu stärken. Von den Oberflächen der Fütterungsautomaten wurden Proben zur mikrobiellen Analyse genommen, um die mikrobielle Entwicklung zu dokumentieren.

Versuchsergebnisse 4 Tage nach der Anwendung der positiven Biofilmlösung waren die Konzentrationen von Bacillus spp. und Milchsäurebakterien auf den beprobten Flächen signifikant höher als im Kontrollbereich des Gebäudes.

Die Konzentration der positiven Mikroflora war um den Faktor 100 erhöht. Nach 7 Tagen war die Konzentration der positiven Bacillus spp. immer noch höher als in der Kontrolle (um den Faktor 10), was zeigt, dass der positive, durch Bacillus spp. entwickelte Biofilm eine gute Haltbarkeit aufweist. Es konnte also ein positiver Biofilm aus Bacillus spp. und Milchsäurebakterien etabliert werden, der das mikrobielle Umfeld verbessert und aufrechterhält. Zudem wurde eine Bewertung der Einstreuqualität anhand untenstehender Score-Tabelle vorgenommen (siehe Tab. 1). Im ersten Durchgang wurden mehr Proben mit den Scores 1 und 2 in den Buchten gefunden, die mit der Biofilmlösung behandelt wurden. Im zweiten Durchgang konnte in diesen Versuchsbuchten ein höherer Anteil des Scores 3 (60 Prozent), verglichen mit der Kon­trolle, in der die meisten Proben den Score 4 aufwiesen (70 Prozent), beobachtet

Behandlung/ Anzahl Buchten

Score 1

Score 2

Score 3

Score 4

Score 5

Kontrolle n = 20

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80 %

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LALFILM PRO n = 20

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Kontrolle n = 20

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LALFILM PRO n = 20

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60 %

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Kontrolle n = 40

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LALFILM PRO n = 40

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Score 1: Trocken und krümelig; Score 2: Krümelig, aber leicht feucht; Score 3: Krümelig, aber in einigen Bereichen mit fester Oberfläche; Score 4: feste Oberfläche, darunter jedoch krümelig; Score 5: 100 % feste Oberfläche oder vollständig durchfeuchtet

Tab. 1: Bewertung (Score) der Einstreuqualität an T+35

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Fütterungsmaß­ nahmen für bessere Schlachtkörper Eine häufige Broilerhauterkrankung, die durch Verfärbung und Verdickung der Haut gekennzeichnet ist und mit einer Entzündung des Unterhautgewebes einhergeht, ist die Cellulitis. Diese Krankheit ist hauptsächlich auf eine E.coli-Infektion infolge von Verletzungen oder Hautschäden zurückzuführen. In der Praxis finden sich häufig keine sichtbaren Symptome an den lebenden Tieren. Die Cellulitis wird üblicherweise erst bemerkt, wenn die Tiere geschlachtet und verarbeitet werden. Das Risiko für Cellulitis steigt mit einer hohen Besatzdichte sowie zunehmendem Alter und Gewicht der Tiere und steht zudem in einem Zusammenhang mit Erkrankungen des Verdauungssystems. geflügelprofi 2/2021

Fotos: ©  Lallemand

Sichtbare Hautverätzungen führen zu einem Herabstufen der Schlachtkörper.

werden. Die Bewertung der Schlachtkörper ergab in den Versuchsgruppen eine doppelt so hohe Anzahl von Tieren ohne Hautverätzungen, verglichen mit den Kontrollgruppen ohne Behandlung der Oberflächen. Weitere Ergebnisse der Behandlung mit der Biofilmlösung waren um –2,4 Prozentpunkte verringerte Verlust- und Keulungsraten (Durchschnitt der beiden Durchgänge) sowie eine um +2,34 Prozent gesteigerte Wachstumsleitung der Jungtiere und eine verbesserte Wachstumshomogenität. Der Einsatz der positiven Biofilmlösung dient als präventiver Ansatz zur Ergänzung wirkungsvoller Reinigungs- und Desinfektionsprozesse, die heute bereits angewendet werden. Die Lösung trägt dazu bei, dass vor dem Einstallen der Tiere ein sichereres mikrobielles Umfeld geschaffen werden kann und leistet somit einen Beitrag zur Optimierung der hygienischen Verhältnisse in der modernen Tierhaltung.


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­ ellulitis kann zu einer AbwerC tung der Schachtkörper führen. Eine groß angelegte Studie in insgesamt 18 kommerziellen Broilermastbetrieben in Frankreich mit 458.867 Tieren (Ross PM3 X R99) untersuchte 2013 den Einfluss einer Supplementierung mit der probiotischen Lebendhefe Saccharomyces cerevisae boulardii I-1079 auf das Auftreten von Cellulitis in den Geflügelmastanlagen. 233.689 Tiere in 9 Betrieben erhielten als Kontrollgruppe in einem 3-phasigen Fütterungssystem pelletiertes Standardfutter (Futter und Wasser ad libitum). Die 225.178 Broiler der anderen 9 Betriebe erhielten als Versuchsgruppe das gleiche Standardfutter, ergänzt um die probiotische Lebendhefe (Levucell SB Titan mit 1x109 KBE/ kg Futter). Untersucht wurden neben dem Auftreten von Cellulitis auch Leistungsparameter wie die durchschnittliche Tageszunahme, Futterverwertungsrate, Verlustrate und das Lebendgewicht im Schlachtbetrieb. Die Behandlung mit der spezifischen Lebendhefe hatte positive Effekte auf die Wachstumsleistung der Tiere: Die durchschnittliche Tagezunahme der Tiere lag in der Gruppe, die mit dem Probiotikum gefüttert wurde, bei 54,96 g/Tag, die der Kontrollgruppe bei 53,67 g/Tag. Bei der Schlachtung an Tag 35 erreichten die Tiere in der Lebendhefe-Versuchsgruppe ein durchschnittliches Schlachtgewicht von 2,01 kg, während die Tiere in der Kontrollgruppe im Durchschnitt 1,91 kg wogen (Unterschied signifikant). Es konnte kein signifikanter Unterschied in Bezug auf die Futterverwertungsrate und die Verlust­rate festgestellt werden. Die Ergebnisse zum Auftreten von Cellulitis sind ebenfalls interessant, insbesondere, weil geflügelprofi 2/2021

Effekt von LEVUCELL SB auf die Cellulitis-Prävalenz (n = 18 Betriebe)

Effekt von LEVUCELL SB auf die Cellulitis-Prävalenz in Betrieben, die vor dem 25. Lebenstag Probleme mit Erkrankungen des Verdauungssystems aufwiesen (n = 7 Betriebe)

die Wissenschaftler zusätzlich untersuchten, ob das Auftreten der Erkrankung in einem Zusammenhang mit Erkrankungen des Verdauungssystems innerhalb der ersten 25 Lebens­ tage steht. Insgesamt konnte das Auftreten von Cellulitis in der Tiergruppe, die das Probiotikum erhielt, um 7 Prozent verringert werden (n = alle 18 Betriebe). Noch deutlicher war der Effekt in den Betrieben, die zuvor Probleme mit Erkrankungen des Verdauungssystems hatten (n = 7 Betriebe). Hier lag die Prävalenz von Cellulitis einerseits über dem Durchschnitt der anderen Betriebe, konnte jedoch in der Versuchsgruppe im Vergleich zur Kontrollgruppe um 30 Prozent verringert werden. Die positiven Auswirkungen der Fütterung mit der probiotischen Lebendhefe machten sich doppelt bemerkbar: Einerseits durch verbesserte zootechnische Leistungen und andererseits in einem verminderten Auftreten von Cellulitis; beides zusammen führt zu einer verbesserten Betriebsrentabilität und unterstützt die Gesundheit und das Wohlbefinden der Tiere.

Cellulitis ist eine häufige Hauterkrankung bei Broilern.

der Geflügelmast verbessern kann. Neue Konzepte wie das Etablieren eines positiven Biofilms für eine gesunde und sichere Tierhaltung stehen noch am Anfang und werden derzeit vielfach erprobt, nicht nur in der Geflügelmast, auch in der Haltung weiterer Nutztierspezies. Das Konzept erfordert von den Landwirten, nach Reinigung und Desinfektion einen weiteren Schritt in ihre Hygienemaßnahmen zu integrieren und die nützlichen Mikroorganismen vor dem Einstallen aufzutragen. Der Aufwand hierfür ist überschaubar, die Ergebnisse sprechen jedoch für sich und stellen einen guten Hebel dar, um die Wirtschaftlichkeit Fazit der Mastbetriebe zu unterEs gibt sehr unterschiedliche stützen. Nicht ganz so neu Ansätze, mit denen man die und seit Jahren in der Praxis Qualität der Schlachtkörper in erprobt ist die nachweisliche

Unterstützung von Tierleistung und -gesundheit durch spezifische Probiotika wie Saccharomyces cerevisiae boulardii I-1079 oder auch das Milchsäurebakterium Pediococcus acidilactici CNCM I-46221. Es gibt hunderte von Studien, die die positiven Effekte auf zootechnische Parameter wie Wachstumsleistung und Futterverwertung zeigen. Durch die verbesserte Darmgesundheit und eine unterstützte Immunität der Tiere helfen diese Supplementierungen über die oben genannten Leistungsdaten hinaus jedoch auch dabei, eine verbesserte Qualität der Schlachtkörper zu erzielen und so Herabstufungen oder ein Verwerfen des Fleisches zu verringern. Dr. Elisabeth Zißler, Lallemand Animal Nutrition

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Tiergesundheit

Lästige, tödliche Gäste Geflügel ist gegenüber Magen-Darm-Parasiten sehr empfänglich. Große Verluste richtet der Erreger der Schwarzkopfkrankheit bei Puten, Perlhühnern und Fasanen an. Für Junggeflügel sind Kokzidien besonders gefährlich.

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in Haarwurmbefall beeinträchtigt die Legeleistung von Legehennen. Insgesamt steht neben einer allgemeinen Leistungsminderung die Tiergesundheit im Vordergrund.

Parasiten Parasiten gibt es überall im Tierreich, sowohl bei Wild- als auch bei Haustieren. Besonders betroffen sind Jungtiere, denen es noch an den erforderlichen Abwehrmechanismen fehlt, während ältere Tiere oft gelernt haben, mit ihren Parasiten in einem Gleichgewicht zu leben. Ungeeignetes Futter und mangelhafte Hygiene fördern Parasitosen jeder Art, ganz gleich, ob es sich um Außenparasiten oder Magen-Darm-Parasiten handelt. Wesentliche MagenDarm-­Parasiten des Geflügels werden grundsätzlich unterschieden in: – einzellige Parasiten wie Kokzidien und Histomonaden – Rundwürmer, wie z. B. Luftröhrenwürmer, Magenwürmer, Spulwürmer, Haarwürmer und Blinddarmwürmer – Bandwürmer und Kratzer

zündungen. Diese Parasiten sind artspezifisch und können nur die jeweilige Vogel­art gefährden. Es besteht die Möglichkeit, Hühner vorbeugend zu impfen. Beim Nachweis einer Kokzidien-bedingten Darm­erkrankung sollte ein als Arzneimittel zugelassenes Antiparasitikum angewandt werden.

Histomonaden

Histomonaden (Histomonas. meleagridis) sind die Erreger der Schwarzkopfkrankheit und besitzen keine ausgeprägte Wirtsspezifität. Sie verursachen vor allem bei Puten, Perlhühnern und Fasanen eine schwerwiegende Blinddarmentzündung. Im Laufe der Erkrankung wandern die einzelligen Parasiten in die Leber und führen zu typischen kreisrunden Leber­ entzündungen. Hühner sind seltener betroffen. Häufig beherbergen sie diesen Parasiten, ohne selbst zu erkranken. Für die Verbreitung der Erkrankung spielen Hühner daher eine bedeutende Rolle. Eine medikamentöse Therapie der Schwarzkopfkrankheit ist derzeit nicht möglich, da es keine dafür zugelassenen Arzneimittel gibt. Als mögliche Alternative kann eine Stabilisierung der Darmflora mit Kokzidien einem Ergänzungsfuttermittel Kokzidien führen vor allem beim oder einer Aroma-­Vormischung, Junggeflügel zu schweren akuten welche Oregano-Extrakt entoder auch chronischen Darment- hält, versucht werden. 22

Rundwürmer Rundwürmer besitzen im Gegensatz zu den Platt- und Bandwürmern einen runden Körper. Spulwürmer (Askariden) sind sehr groß (bis ca. 10 cm) und ernähren sich von Darminhalt. Gefährlicher sind die nur mikroskopisch nachweisbaren Haarwürmer (Capillaria sp.). Sie durchbohren die Darmschleimhaut und saugen Blut. Relativ harmlos sind die 1 bis 2 cm langen Blinddarmwürmer (Heterakis sp.). Bei Puten sind sie als Überträger der Histomonaden zu beachten. Ein Rundwurmbefall ist nicht nur ein Hinweis auf Hygienemängel in Einstreu und Auslauf, sondern auch auf ungeeignete Ernährung (z. B. minderwertiges Getreide, Küchenabfälle). Bei Ente und Gans sind vor allem die ebenfalls blutsaugenden Kropf- bzw. Magenwürmer von Bedeutung. Bei der Ente verursachen sie eine Kropf­ entzündung und bei der Gans Drüsenmagengeschwüre. Auch hier sind Jungtiere besonders gefährdet, da latent infizierte Alttiere Eier ausscheiden. Eine Besonderheit sind die Luftröhrenwürmer. Sie befallen kleines Geflügel, insbesondere Jungtiere. Hühner, Fasanen, Rebhühner und auch Wildtiere sind betroffen. Bei einem Befall können sie die Luftröhre

verstopfen und verursachen Atemnot. Bandwürmer werden weniger häufig, aber bei vielen verschiedenen Tierarten nachgewiesen. Ein Befall kann zu Durchfall und Konditionsverlust führen. Bei Enten sieht man nicht selten in der Darmschleimhaut 1 bis 2 mm große Egel, die als Kratzer bezeichnet werden. In großer Zahl verursachen sie Blutarmut, in mäßiger Zahl kann man sie tolerieren. Um eine Ansteckung zu vermeiden, müsste den Enten der Zugang zum Wasser verwehrt werden.

Fazit Eine generelle Empfehlung für eine routinemäßige Parasitenbehandlung des Geflügels kann nicht gegeben werden. Hygiene und gute Ernährung sind Grundvoraussetzungen für einen gesunden Bestand. Zur Hygiene gehören saubere und trockene Einstreu bzw. Ausläufe sowie Trinkwasser- und Fütterungshygiene. Tränkegefäße müssen täglich gesäubert werden, das Trinken aus Pfützen und Fütterung auf dem Boden sind gefährlich. Um bei Bedarf eine gezielte Therapie einleiten zu können, sollte bei Verdacht auf einen Parasitenbefall (z. B. Durchfall oder Konditionsverlust) eine parasitologische Kotuntersuchung durchgeführt werden. geflügelprofi 2/2021


thema

So wirkt ­Futterkohle Seit einigen Jahren wird Pflanzenkohle als regulärer Futtermittelzusatzstoff (Futterkohle) in der Tierfütterung verwendet. Mit kleinen Gaben können dadurch die Tiergesundheit, die Futterverwertung und somit die Produktivität sowie das Tierwohl gefördert werden.

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ie Anreicherung des Tierfutters mit Futterkohle wirkt sich auf vielfache Weise positiv auf die Tiere aus. Die Tiergesundheit wird gefördert, die Fresslust angeregt und die Verwertung der Nährstoffe im Futter effizienter. Dadurch erhöht sich nicht nur das Wohlbefinden der Tiere, sondern auch die Produktivität. Durch die hohe Absorptionskapazität von verkohltem organischem Material wird Pflanzenkohle schon seit langem als veterinärmedizinisches Mittel angewendet. Bei richtiger Dosierung lassen sich damit sogar akute Vergiftungserscheinungen u.a. durch mikrobielle oder pflanzliche Toxine effizient behandeln. Auch bei der regelmäßigen Verfütterung in kleinen Mengen kann dieser Absorptionseffekt positiv genutzt werden. Speziell proteinreiches Futter enthält oft Stoffe, die in kleinen

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Mengen wichtig sind, in größeren Mengen jedoch negative Wirkungen zeigen können. Gerbstoffe wie Tannine, deren antioxidative Wirkung sehr geschätzt wird, kann vor allem bei Wiederkäuern zu Problemen führen, welche mit Pflanzenkohle wesentlich gelindert werden. Bei Medikamenteneinsatz ist es jedoch ratsam, die Futterkohlefütterung auszusetzen, da sonst auch Wirkstoffe gebunden werden können. Auch bei gesunden Tieren ist die Abstimmung der Futterkohlenutzung mit dem Tierarzt natürlich von Vorteil. Da die kontinuierliche Zufütterung von Pflanzenkohle erst seit einigen Jahren gängige Praxis geworden ist, ist auch die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Thema noch relativ jung. Es gibt noch einige Ungereimtheiten über die Wirkungsmechanismen im tierischen Verdauungstrakt und die detaillierte Interaktion mit dem vorherrschenden Mikrobiom. 23


Mobilstall

Hühnermobile sind gefragt Ein bedeutender Vorteil der mobilen Hühnerhaltung liegt im optimalen Auslaufmanagement.

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egehennen in der Freilandhaltung neigen dazu, die Auslauffläche im stallnahen Bereich sehr intensiv zu nutzen und abzuweiden, was sich meist negativ auf Bewuchs, Boden und Grundwasser auswirkt. In der mobilen Hühnerhaltung können durch das regelmäßige und rechtzeitige Versetzen der Mobilställe solche unerwünschten Folgen der intensiven Auslaufnut-

zung deutlich reduziert werden. Ein weiterer Vorzug mobiler Hühnerställe: Sie bieten die Möglichkeit zur Haltung kleinerer Tierbestände. Dies ermöglicht vor allem kleinen Betrieben den „einfachen Einstieg“ in die Hühnerhaltung, ohne großes finanzielles Risiko. Denn im Gegensatz zu einem stationären Stall kann man einen Mobilstall wieder verkaufen.

Besonders geeignet ist die mobile Hühnerhaltung für Direktvermarkter. Denn Eier aus mobilen Haltungen können bei gezielter Kundeninformation im oberen Preissegment abgesetzt werden. Tiere, die sich wohlfühlen, ein gepflegter Auslauf und ein optisch ansprechender Stall: Alles das steigert die Akzeptanz bei der Kundschaft für dieses Haltungsverfahren und damit die Bereitschaft, einen entsprechend

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höheren Preis für das Produkt zu zahlen. Der ist allerdings auch nötig. Denn die Investitionskosten je Tierplatz und der Arbeitsaufwand sind in der Regel höher als bei den – meist größeren – stationären Stallanlagen.

Faktoren für die Wahl des Mobilstalls Neben den verfügbaren Arbeitskapazitäten gibt es weite-

Fotos: ©  Steiner, Wördekemper

Geflügelhaltung

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Mobilstall

re Faktoren, die Einfluss auf die Art und Größe des Stalls haben. Einer davon ist die auf dem Betrieb verfügbare Zugkraft zum Versetzen des Stalls. Außerdem sollten die Bodenverhältnisse und der Geländetyp Berücksichtigung finden. So sind zum Beispiel tonige „schwere“ Böden in niederschlagsreichen Zeiten nur schwer zu befahren. Man braucht dann schon ein gutes Fahrwerk und bodenschonende Bereifung, um den Stall bewegen zu können. Auch hängige Auslaufflächen erschweren den Transport des Stalls und mindern die Standfestigkeit. Eine weitere Frage, die vorab geklärt sein sollte: Wie häufig und über welche Distanzen muss der Stall bewegt werden? Für größere Entfernungen muss dieser wege- und straßentauglich sein. Ein wichtiger Faktor ist auch der Grad der Technisierung des Mobilstalls. Neben der verfügbaren Arbeitskapazität ist hier vor allem der Standort die wichtige Einflussgröße: Befinden sich die Auslaufflächen im hofnahen Bereich, kann die reguläre Wasser- und Stromversorgung auch für den Mobilstall genutzt werden. Bei hoffernen Standorten ist hingegen eine autarke Versorgung unausweichlich.

Welche Bauarten gibt es? 1. Teilmobil Teilmobile Ställe werden mehrmals im Jahr (ein- bis viermal) zwischen zwei Standplätzen versetzt. Sie sind häufig auf Kufen montiert und haben feste Standplätze mit Wasser und Stromanschluss, zwischen denen sie hin- und hergezogen werden. Daneben gibt es aber auch autark ausgestattete teilmobile Ställe, die Wassertank und Futtersilo auf Kufen mitführen. geflügelprofi 2/2021

2. Vollmobil Vollmobile Ställe werden so häufig versetzt, dass sich die Fläche unter dem Stall auch ohne Nachsaat regenerieren kann. Der stallnahe Bereich der Auslauffläche ist deshalb dauerhaft intakt. Je nach Standort und Vegetationsverlauf ist ein Wechsel nach etwa sieben bis 28 Tagen sinnvoll. Für dieses System sind gute Fahrwerke und eine geschlossene Bodenplatte unerlässlich. Das vollmobile System ist autark, das heißt, der Stall führt Wasser- und Futtervorrat mit. Die Motoren werden mithilfe von Batterien angetrieben, die sich meist aus Photovoltaikanlagen speisen. Parasitenanreicherungen, Überdüngung und Verschlammung des Bodens lassen sich mit einem vollmobilen Stallsystem am besten vermeiden. Die Tiere finden direkt im stallnahen Bereich Grünfutter und nehmen daher mehr davon auf. Der Zugkraftbedarf, die Ansprüche an die Bodenverhältnisse und Topografie sind etwas geringer als bei teilmobilen Systemen. Aufgrund der aufwändigeren Ausstattung sind die Kosten je Hennenplatz im vollmobilen Stall allerdings höher als in der teilmobilen Version.

Vor dem Einstieg gut informieren Aufgrund der stark steigenden Nachfrage hat sich der Markt der Mobilstallhersteller in den vergangenen Jahren vergrößert. Die heute angebotene Palette an Stalltypen bietet für nahezu jeden Betrieb und Einsatzzweck eine bedarfsgerechte Lösung. Vor dem Kauf eines Mobilstalls sollte man sich gut über die mobile Geflügelhaltung und die möglichen Stalltypen informieren.

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gute Gründe für einen Mobilstall von r– Wördekempe jetzt informieren!

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Stall

Stallklima hat viele Faktoren Eine den Bedürfnissen der Tiere entsprechende Temperatur, relative Luftfeuchte sowie eine möglichst geringe Schadstoff- und Staubkonzentration machen ein gutes Stallklima aus. Ferner ist auf eine gleichmäßige Klimaverteilung zu achten.

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er Stall muss über eine ausreichend dimensionierte und funktionierende Lüftungsanlage, die mit einer entsprechenden Alarmanlage ausgestattet ist, verfügen. Bezüglich der Lüftungsrate wird eine zusätzliche Reserve für heiße Tage

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empfohlen; Faustzahl: 10 m³/ Tier und Stunde. Die Lüftung sollte gewährleisten, dass im Sommer kalte Luft zugeführt und die warme Luft sowie Feuchtigkeit möglichst schnell aus dem Aufenthaltsbereich der Tiere abgeführt werden. Dies gilt insbesondere auch für den Scharrbereich, um

einer Verkrustung und Plattenbildung der Einstreu vorzubeugen. Außerdem darf der Stall im Winter nicht zu schnell auskühlen. In Altgebäuden, die eine ausschließliche Zuluftführung aus dem Dachbereich haben, sollte für die Sommermonate eine direkte Zuluftführung aus dem Außenbereich installiert werden. Zusätzlich zur Einstreu muss manipulierbares, veränderbares Beschäftigungsmaterial angeboten werden. Regelmäßig erneuern bzw. wechseln (z. B. Heuraufen, Stroh/Strohballen, Pickblöcke, Getreidekörnergaben in die Einstreu). Das Angebot eines Sandbads bietet zusätzlich die Möglichkeit zur Gefiederpflege und Beschäftigung. Kaltscharrraum und Auslauf bieten Außenklimareize und reichern die Haltungsumwelt an. Im Auslauf müssen für die Hennen Deckungs- und Unterstellmöglichkeiten zur Verfügung gestellt werden. In Stallungen mit Tageslicht sollte der Lufteintritt in den Stall über Zuluftklappen und möglichst nicht über die Fenster erfolgen, damit ein entsprechendes Lichtprogramm bzw. ein notfalls erforderliches Verdunkeln des Stalls möglich ist. Bei Stallungen mit Auslaufklappen sind Lüftungskurzschlüsse zu vermeiden. Zugluft schadet

den Tieren; zugige Stallbereiche werden von ihnen gemieden. Die Hennen halten sich dann eher in warmen, wenig belüfteten Stallbereichen auf, wodurch es hier zu Tierverlusten durch Erdrücken kommen kann. Durch mangelhafte Luftführung wird außerdem das Auftreten von Bodeneiern begünstigt. Hohe Konzentrationen an Schadgasen sind ebenfalls zu vermeiden. Insbesondere ist ein geringer Ammoniakgehalt (NH3) der Stallluft anzustreben. Die NH3-Konzentration sollte unter 10 ppm liegen, dauerhaft dürfen 20 ppm nicht überschritten werden. Auch im Winter ist die Luftzufuhr so zu regulieren, dass die Ammoniakbelastung unter der geruchlich vom Menschen wahrnehmbaren Grenze bleibt. Ammoniak mindert das Wohlbefinden der Tiere und schädigt die Tiergesundheit. Auch beim Tierhalter können sich durch hohe NH3-Konzentrationen, denen er bei Stallbegehungen ausgesetzt ist, gesundheitliche Beeinträchtigungen ergeben. Bezüglich weiterer Schadgase sind folgende Grenzwerte in der Stallluft einzuhalten: O2 nicht unter 20 Prozent, CO unter 40 ppm, CO2 unter 0,3 Prozent (< 3.000 ppm), H2S unter 5 ppm 31 Bei Stallkontrollen ist darauf zu achten, dass keine Tränke

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leckt. Tropfende Tränken auf Kotkästen oder Kotbändern führen zur Anfeuchtung der abgesetzten Exkremente und damit erhöhten Ammoniakkonzentrationen. Ausgelaufenes Wasser im Kotkastenbereich kann z. B. mit Hobelspänen oder Steinmehl gebunden werden. Auch in der klassischen Bodenhaltung sollte der Kot regelmäßig mittels Kotbändern oder Kotschieber aus dem Stall entfernt werden. Optimale Stalltemperaturen liegen bei gut befiederten Legehennen in Bodenhaltung – einschließlich Volieren- und Freilandhaltung – bei 16 bis 18 °C. Niedrigere Temperaturen in den Wintermonaten (bis + 10 °C) stellen für eingewöhnte, gesunde Hennen kein Problem dar.

Der erhöhte Energieaufwand wird durch eine etwas höhere Futteraufnahme kompensiert. Hohe Temperaturen über 30 °C werden von den Hennen jedoch weniger gut vertragen. Die relative Luftfeuchte im Stall sollte zwischen 60 Prozent und 70 Prozent liegen. Hennen, die einen Kaltscharrraum bzw. Auslauf nutzen sollen, müssen an die in den Wintermonaten auftretenden kälteren Temperaturen gewöhnt werden. Es hat sich

bewährt, bei einer im Winter neu ­eingestallten Herde den Kaltscharrraum bzw. Auslauf zunächst nur nachmittags anzubieten. Ein gut konstruierter Kaltscharrraum und die Verwendung von Windschutzeinrichtungen vor den Luken (z. B. geeignete Streifenvorhänge) verhindern, dass bei Unterdrucklüftung die Luftführung im Stall zusammenbricht. Bei Problemen mit der Lüftung sollten Experten hinzugezogen ­werden.

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