02/2021 Rinderprofi

Page 1

MAI 2021 MAI 2021

Nähere Informationen unter www.poettinger.at/sensosafe

Zum Wohl von Wild- und Nutztieren SENSOSAFE / SENSOSAFE 300 / SENSOSAFE 1000

Sensorbasiertes Assistenzsystem zur Tiererkennung direkt am Mähwerk Sensoren detektieren Wildtiere im Futterbestand und geben dem Fahrer ein Signal Für Front-, Heckmähwerke und Mähkombinationen konzipiert Rettet Wildtiere und sichert gleichzeitig beste Futterqualität Ressourcenersparnis: Mähen und Wildtiere detektieren erledigen Sie in einem Arbeitsgang

www.poettinger.at




4 Diskussion

Das kurze, teure Kuhleben Wie es um den Zustand der Tiergesundheit in deutschen Milchviehbetrieben bestellt ist, war Ziel der Studie PraeRi, die unter der Leitung von Dr. Martina Hoedemaker, Tierärztliche Hochschule Hannover, erstellt wurde.

I

n einer Studie mit 765 Betrieben und 86.000 Kühen in Nord- (Schleswig-Holstein), Ost- (Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Thüringen, Sachsen-Anhalt) und Süddeutschland (Bayern) wurden in den Jahren 2016 bis 2019 zahlreiche Daten erhoben. Berücksichtigt wurden große, mittlere und kleine Betriebe mit primär Holstein-Friesian-Kühen im Norden und Osten und Fleckviehkühen im Süden. Ziel der Analyse war eine Bestandsaufnahme des Status der Milchviehherden, um die Tiergesundheit repräsentativ und aktuell beurteilen zu können. Der vollständige Bericht ist im Internet unter www.praerie.de abrufbar. Vielfältige Betrachtung In der Studie wurde die Ausbildung der betreuenden Personen, Haltung, Kuhkomfort und Fütterung erfasst sowie Daten zu Fruchtbarkeit, Stoffwechselgesundheit, Eutererkrankungen, Lahmheiten, einschließlich Verletzungen und Infektionserkrankungen, erhoben. Die Ermittlung der Daten erfolgte über die Angaben der LKV und persönliche Besuche. Untersuchte Parameter waren neben der Fruchtbarkeit Lahmheiten, Mastitiden, Milchfieber, Ketosen und Labmagenverlagerungen. Die Therapie von Erkrankungen ist nicht immer möglich und manchmal aus wirtschaftlichen Gründen nicht vertretbar. Es überrascht daher nicht, dass als Abgangsgründe die oben angeführten Erkrankungen aufgeführt werden (siehe Tab. 1).

Jährlich scheiden aufgrund von Erkrankungen 39,6 Prozent (Nord) 58,2 Prozent Ost und 36 Prozent (Süd) der Kühe aus. Aus der Literatur ist bekannt, dass 10 bis 20 Prozent der Abgänge schon in der ersten Laktation erfolgen – mit erheblichen wirtschaftlichen Verlusten. Diese hohen Abgangsraten bedingen maßgeblich die kurze Nutzungsdauer von im Schnitt weniger als drei Laktationen. Hierzu trägt auch die Rate der auf den Betrieben verendeten Kühe mit 3,7 Prozent (Nord), 4,2 Prozent (Ost) und 2,8 Prozent (Süd) bei. Diese Größenordnung liegt unter den internationalen Angaben von ca. 6 Prozent. Als Folge erreichen die Kühe im Mittel nicht die maximale Leistungsbereitschaft in der dritten und vierten Laktation und schon gar nicht das ökonomisch optimale Leistungsalter von mehr als fünf Laktationen. Lebenszeit zu kurz Diese Befunde sind nicht neu, wurden jetzt aber auf breiter Basis bestätigt. F. Steegen, Präsident der LK Hannover, hat schon 2003 in einem Tagungsband über die „Verbesserungen der Nutzungsdauer in der Milchviehhaltung“ diese Problematik zum Ausdruck gebracht: „Die meisten Kühe scheiden aus, bevor sie ihre optimale Milchleistung und ihre ökonomisch optimale Nutzungsdauer erreicht haben. Hauptabgangsgründe in der Milchviehhaltung sind Unfruchtbarkeit, Probleme in der Eutergesundheit und Fundamentschäden.“ Seit 2003 haben sich keine ­Verbesserungen ergeben, wie die Daten nun belegen. Bestätigt wird diese

Foto: © agrarfoto.com

Von Holger Martens


Diskussion 5 Schlussfolgerung auch durch die Berichte des Bundesverbands Rind und Schwein. Die Abgangsrate aller Milchkühe in Deutschland schwankte in den Jahren 2000 bis 2019 zwischen 35 Prozent und fast 40 Prozent. Gut die Hälfte der vorzeitigen Abgänge erfolgten aufgrund von Fruchtbarkeitsstörungen, Euteroder Klauenerkrankungen oder sonstigen Krankheiten. Es sind aber nicht nur die ökonomischen Folgen der Produktionseinbuße durch Erkrankungen und vorzeitige Abgänge kritisch aufzuzeigen, sondern auch die nicht zu übersehenden Schmerzen und Leiden wie z. B.: Kühe mit Lahmheiten. Die Zahlen der PraeRi-Studie – in der Regel Mittelwerte – weisen sehr große Schwankungen auf, für Lahmheiten zwischen 0 und 80 Prozent. Somit kommen der Umgebung und dem Management eine große Bedeutung zu. Hinweise zur Verbesserung der Haltung und des Managements werden daher auch in der Studie in großem Umfang gegeben. In der Tat ist ohne überdurchschnittliches Management ein erfolgreiches Halten einer Milchviehherde bei gleichzeitig guter Gesundheit nicht mehr möglich. Die bekannten guten Beispiele – auch in der Studie – dürfen aber nicht zur Rechtfertigung der bestehenden Situation herangezogen werden. Trotz der hohen Bedeutung eines guten Managements muss daran erinnert werden, dass praktisch für alle der o. a. Produktionskrankheiten zum Teil hohe genetische Korrelationen zwischen der Milchleistung und den Erkrankungsrisiken nachgewiesen wurden. Auf diese Risiken und mögliche Antagonismen zwischen Milchleistung und Gesundheit wird durch namhafte internationale Wissenschaftler immer wieder hingewiesen. Die genetische Krankheitsdisposition kann zwar durch ein anspruchsvolles Management teilweise kompensiert werden. Z. B. das Ketoserisiko durch Verfütterung von Propylenglykol oder die Verbesserung der Fruchtbarkeit durch Applikation von Hormonprogrammen. Es

muss jedoch betont werden, dass es nicht die Aufgabe eines guten Managements und auch nicht der Veterinärmedizin ist, genetische Krankheitsrisiken abzufangen. Die andauernde Selektion auf Milchleistung schließt die Gefahr der Einschränkung anderer (Gesundheits-)-Leistungen mit ein. Diesem genetischen Risiko begegnet seit einigen Jahren die genetisch gestützte Selektion (www.richtigzuechten.de). Eine Reduktion des Risikos gestärkter Fruchtbarkeit, von Euterund Klauenerkrankungen sowie Stoffwechselstörungen erscheint möglich. Langer Weg Die Studie sowie die Daten des Verbands Rind und Schwein lassen Verbesserungen noch nicht erkennen. Ferner bedeutet die genetisch gestützte Selektion das unfreiwillige Eingeständnis, dass die im vorherigen Jahrhundert primär auf höhere Milchleistung phänotypisch erfolgte Selektion unvermeidlich mit genetisch gedingten Krankheitsrisiken verbunden war, die man nun mit den besseren Methoden der genomweiten Analyse zu eliminieren verspricht. Aufgrund dieser Zusammenhänge muss zwischen genetischer Disposition (Ursache) und Wirkung (Management) unterschieden werden. Die Kritik der Öffentlichkeit an den landwirtschaftlichen Produktionsbedingungen muss ohne Berücksichtigung dieser Zusammenhänge als einseitig angesehen werden. Der Verweis auf Managementfaktoren ist richtig, darf aber nicht zu voreiligen Schuldzuweisungen und vor allem zur Ablenkung von der Kritik an genetischen Risiken genutzt werden. Die Bauern sind wie die Kühe die

Leidtragenden, die durch die Politik des Mehr und Billiger und des Wachsens oder Weichens in eine wirtschaftliche Zwangslage geraten sind, die Handlungsspielräume einengt und glaubwürdige Perspektiven vermissen lässt. Es wäre wünschenswert, wenn die Studie zu einer umfassenden Diskussion der Lebensmittelproduktion landwirtschaftlicher Nutztiere genutzt wird, wie es

auch als Ziel der Studie formuliert wurde: „Entwicklung von Handlungsoptionen für die in Milchbetrieben tätigen Berufsgruppen (Landwirt, Tierarzt, Klauenpfleger, andere Berater). Sie sollen als Diskussionsgrundlage für Entscheidungsträger der Politik dienen.“ W Prof. Holger Martens lehrte am Institut für Veterinärphysiologie der Freien Uni Berlin, Deutschland.

Nord

Ost

Süd

88

255

37

Milchleistung

9.055

9.250

7.606

Fruchtbarkeit

15,4%

17,4%

12,6%

Lahmheit

8,6%

11,1%

4,6 %

Eutererkrankung

8,5%

11,8 %

9,0 %

Stoffwechselerkrankung

2,2%

6,8 %

1,4 %

Sonstige

4,8%

11,1%

1,4%

2,6

2,5

2,8

3,7%

4,2%

2,8%

Kuhanzahl/Betrieb

Abgangslaktation Verendete Kühe

Tab. 1: Abgangsgründe durch Erkrankungen


6 Fruchtbarkeit

Bei guter Brunst „packt“ die Kuh besser Von Jutta Berger

solchen automatischen Brunst­ erkennungssystem ausstattete. Die Wissenschaftler setzten den gemessenen Aktivitätsanstieg in anche Kühe bewegen sich mehr als fünfmal so Zusammenhang mit der erzielten Trächtigkeitsrate pro Besamung viel wie außerhalb der und kamen zu folgendem ErgebBrunst. Ihre Aktivität steigt also während der Brunst um mehr als nis: Kühe, die eine um 300 Pro500 Prozent. Der Begriff „deutli- zent höhere Aktivität oder che Brunst“ wird dadurch quanti- mehr zeigten als außerhalb der fizierbar und ist für wissenschaft- Brunst, wurden doppelt so häufig liche Studien zu gebrauchen. Eine tragend wie Kühe mit niedrigeForschungsgruppe um Prof. Cerri rer Aktivität (siehe Abb. 1). Sie der Universität Vancouver (Kana- verifizierten mit dieser Untersuchung eine ältere Arbeit, die da) nutzte dies für verschiedene Untersuchungen über die letzten sie an Kühen mit hormonell ausgelöster Brunst durchführten Jahre und wies zum Thema (Madureira et al., 2015). Auch „deutliche Brunst“ interessante bei solch „induzierter Brunst“ Zusammenhänge nach. hatten die Tiere mit den stärkeBessere Trächtigkeitsrate Die ren Brunstsymptomen deutlich bessere Fruchtbarkeitsresultate. Forschungsgruppe veröffentlichte 2017 eine Studie, in der Niedrigeres Niveau Wie bei sie 346 hochleistende HO-Kühe Studien aus Nordamerika häufig, (>12.000 kg Milch) mit einem

M

zeigen auch die beiden oben erwähnten Untersuchungen, dass das Niveau des Besamungserfolgs dort allgemein deutlich niedriger ist als bei uns. So „freuen“ sich die kanadischen Wissenschaftler über Trächtigkeitsraten von 35 Prozent (zu Deutsch: Etwas mehr als jede dritte Kuh wird tragend). Es ist aber wohl dennoch zulässig, die Aussage aus ihren Untersuchungen auch auf unsere Verhältnisse zu übertragen: „Je deutlicher die Brunst, umso besser ‚packt‘ die Kuh“. Frühe Brunst Klare Resultate und Erkenntnisse gab es auch zur Tiergesundheit. Ausschließlich gesunde und fitte Kühe zeigten einen deutlichen Aktivitätsanstieg. Dass das keine überraschende Erkenntnis ist, liegt eigentlich auf der Hand. Es

zeigt aber in aller Deutlichkeit, dass nur Kühe, denen es gut geht, problemlos tragend werden. Entscheidender Zeitraum ist das Abkalben und der Laktationsbeginn. Eine geringe oder keine Brunstaktivität in den ersten 30 Laktationstagen wirkt sich dagegen später in einer schlechteren Trächtigkeitsrate pro Besamung aus (s. Abb. 2). Die Kanadier werten fehlende Brunst­aktivität zu Laktationsbeginn als absolutes Alarmsignal. Sie empfehlen mithilfe der Daten der (nicht vorhandenen) Brunst Risikotiere zu identifizieren. Das darf nicht übersehen werden! Diese Tiere müssen stattdessen unbedingt auffallen und sofort – meist wegen Stoffwechselproblemen – behandelt werden. Dadurch verbessern sich Tiergesundheit und Fruchtbarkeit.

Foto: © Berger

Deutliche Brunstzeichen äußern sich vor allem dadurch, dass die Kuh in der Brunst mehr läuft, aufreitet und weniger liegt als während der übrigen Zeit. Da automatische Brunsterkennungssysteme neben anderen Parametern genau diese stärkere Bewegungsaktivität erfassen, lässt sich die Brunst mit ihnen nun objektiv messen.


HORNLOSE ÜBERFLIEGER Nutzen Sie das breite Angebot!

Mutter Arielle PP* (1. Lak.)

GZW

148

HAMLET Pp*

• Nr. 1 der Hornloszucht • Bundessieger-Kuhfamilie • Universalvererber

GZW

MAHARI Pp*

Mutter Milka (2. Lak.)

142

• Doppelnutzungsvererber • Kalbinnenstier • hervorragende Euter

Mutter Inka Pp* (1. Lak.)

GZW

HORAZIO P*S

139

• positive Milchinhaltsstoffe • gesunde Euter • ausgezeichnete Fruchtbarkeit

Dr. Dr. Otmar Otmar Föger Föger Straße Straße 1, 1, 4921 4921 Hohenzell Hohenzell Tel. Tel. +43 +43 (0) (0) 77 77 52/82 52/82 248-0, 248-0, Fax +43 (0) 77 52/82 248-5 Fax +43 (0) 77 52/82 248-5 info@besamungsstation.at info@besamungsstation.at www.besamungsstation.at Unser www.besamungsstation.at Unser Partner Partner im im Export Export GmbH GmbH

gesund.stark.überlegen. gesund.stark.überlegen. www.eurogenetik.com www.eurogenetik.com


Quelle: Nach Madureira et.al., 2017

8 Fruchtbarkeit

Abb. 1: Kühe mit starker Brunstaktivität werden häufiger tragend.

Hormoneinsatz statt Brunst­ beobachtung in Übersee „Eine gute Brunstbeobachtung kann eine Hormonbehandlung nicht überflüssig werden lassen“, sagte Prof. Cerri (University of Vancouver) im Januar 2018 auf einer Tagung. Eine für uns befremdliche Empfehlung, die einmal mehr zeigt, wie die nordamerikanische Milchwirtschaft tickt: Anstelle sorgfältiger Beobachtung und Know-how über das natürliche Brunstgeschehen läuft das Fruchtbarkeitsmanagement dort mehrheitlich über ausgeklügelte Hormonbehandlungen. Ein Ansatz, der auf Betrieben schon aus Konsumentensicht nur schwierig denkbar wäre und – wie sich in den schlechteren Trächtigkeitsraten der Nordamerikaner zeigt – unter unseren Produktionsbedingungen auch nicht zielführend ist.

Mehr Erfolg Wie so häufig ist Vorsicht geboten, diese Studien aus Übersee eins zu eins auf die heimischen Produktionsbedingungen zu übertragen. Unsere Milchviehhaltung funktioniert ohne die standardisierte Anwendung von Hormonprogrammen, wir geben der Brunstbeobachtung ein viel stärkeres Gewicht und haben mit unserem System höhere Besamungserfolge. Dennoch können die kanadischen Resultate auch Anstöße geben: Wie kann ich die Brunstzeichen meiner Kühe und somit unseren Besamungserfolg verbessern? Verschiedene kuhseitige oder aber äußere Faktoren (s. Kasten) beeinflussen die Stärke der ­Brunst nämlich positiv oder negativ. Im Fokus sind dabei die Fütterung (inkl. Wasserversorgung) und Haltung. Schwachoder stillbrünstige Kühe signalisieren immer, dass irgendwo in diesen Bereichen Mängel existieren. Sie sind hier wie in Kanada unbedingt als Warnsignal zu verstehen. Typischerweise sind es die rangniederen Tiere (z. B. Kalbinnen), die auffällig werden, da sie Mängel im Sys-

tem als Erstes und am härtesten treffen. Zeigen Kühe dagegen eine deutliche Brunst, ist das immer ein Zeichen ihres Wohlbefindens. Hoher Futterverzehr Vor allem das Zusammenspiel von Energieversorgung, Futteraufnahme und Pansengesundheit ist Voraussetzung für deutliche Brunstzeichen der Kuh. Nur eine korrekt gefütterte Kuh wird also überhaupt sichtbar brünstig. Die Faktoren für einen hohen Verzehr sind vielseitig und vielfach beschrieben. Immer wieder vergessen wird die Bedeutung einer guten Wasserversorgung als zwingende Voraussetzung für eine gute Futteraufnahme – gerade in den Sommermonaten muss diese regelmäßig überprüft werden. Sie passt, wenn den Kühen sauberes Wasser in einer genügenden Anzahl Tröge und in einer der Anzahl der Kühe angepassten Troglänge (>10 cm/ Tier) angeboten wird. Dann können auch rangniedrige Tiere immer ungehindert zum Trinken kommen.

Abb. 2: Kühe mit einer deutlichen Brunst in den ersten 30 Tagen nehmen später besser auf. Fazit Die Stärke der Brunstsymp­ tome steht in engem Zusammenhang mit einer erfolgreichen Besamung. Ein deutlicher Aktivitätsanstieg während der Brunst ist eine wichtige Voraussetzung für gute Fruchtbarkeitsresultate und ein Zeichen für die Gesundheit und Fitness der Kühe. Auch schon früh in der Laktation sollten die Kühe sich also deutlich zeigen. Tun sie das nicht, müssen unbedingt Fehler in Fütterung und/oder Haltung gesucht und beseitigt werden. W Dr. Jutta Berger ist Tierärztin bei Swiss Genetic.

Diese Einflüsse bestimmen die Brunststärke: Kuhseitige Faktoren: – Klauengesundheit – Milchleistung – Körperkondition – Energiebilanz – Pansengesundheit – Gebärmuttergesundheit – Rang in der Herde – Alter des Rindes bzw. der Kuh

Äußere Faktoren: – Haltungssystem – Liegekomfort – Bodenbeschaffenheit – Futterqualität – Futtervorlage – Wasserversorgung – Stress (z. B. Überbelegung) – Temperatur und Luftaustausch im Stall

Ausführliches zu den einzelnen Einflussfaktoren lesen Sie auf https://die-fruchtbare-kuh.ch/ brunst/deutliche-brunst/ oder Sie hören die Podcast-Episode „Was die Brunststärke beeinflusst“


Management 9

LKV setzt auf Digitalisierung Die Milchleistungsprüfung hat sich zur professionellen Prozesskontrolle entwickelt. Sie umfasst die Qualitätssicherung des Herdenmanagements, des Tierwohls und der Lebensmittelsicherheit und liefert wertvolle Daten für die Zucht. Neue Forschungsprojekte beschleunigen die Digitalisierung in diesem Bereich.

D

erzeit nehmen 18.746 österreichische Milchkuh­ betriebe mit 427.809 Kontrollkühen (82,5 Prozent aller Milchkühe) und 2.867 Mutter­ kuhbetriebe mit 27.719 Kontrollkühen die Dienstleistungen der acht Landeskontrollverbände in Anspruch.

Foto: © agrarfoto.com

Durch die intensive Zusammenarbeit und enge Vernetzung mit der Rinderzucht Austria (ZAR) und deren Tochterfirma ZuchtData können die Serviceangebote für die Mitglieder laufend weiterentwickelt werden. Neben den Basisinformationen am Tagesbericht werden vor allem die EDV-Produkte im RDV-Portal wie der LKV-Herdenmanager und die LKV-App immer stärker genutzt. 2020 wurden die App „Klauenprofi“ und die Anwendung „Effizienz-Check“ entwickelt. Seit rund zwei Jahren unterstützen die LKVs das Projekt D4Dairy maßgeblich mit einer umfangreichen Datenerfassung von neuen Merkmalen bei 100 Projektbetrieben. Zusätzlich wird an einer stärkeren Vernetzung der Daten mit den Herstellern von Sensoren und Melkrobotern gearbeitet. Erste Erfolge aus dem Projekt sind die neuen RDV-Schnittstellen mit den Laboren der bakteriologischen Milchuntersuchungen, mit dem Futtermittellabor Rosenau und einem Sensorhersteller. Heuer sind weitere Schnittstellen mit wichtigen Marktpartnern zu erwarten, der Datenaustausch mit einem Melkroboterhersteller steht kurz vor der Einführung. Ziel ist es, durch die Datenvernetzung das Datenmanagement auf den Betrieben zu vereinfachen und mit Unterstützung der Wissenschaft und neuen Technologien wie KI (Künstliche Intelligenz) und Big-Data-Ana-

lysen neue Empfehlungen und Anleitungen für das betriebliche Herdenmanagement zu entwickeln. Erfolgsmodell „Qplus Kuh“ Die LKV Austria ist seit Jahren als zentrale Stelle für das Qualitätsprogramm „Qplus Kuh“ erfolgreich tätig. Durch die Einbindung der Betriebe in das AMA-Gütesiegelprogramm wird mindestens alle vier Jahre die Gütesiegelrichtlinie „Haltung von Kühen“ bei jedem Betrieb überprüft. Bei Milchbetrieben sind neben der Eutergesundheit seit dem Jahr 2020 auch neue Stoffwechselkriterien wie KetoMIR bei den Kühen und Fett-/Eiweißquotient bei Schafen und Ziegen relevant. Bei Fleischrinderzucht- und Jungviehaufzuchtbetrieben sind die Verluste bei Kälbern und Aufzucht sowie die Zwischenkalbezeit entscheidend. Von Dezember bis Februar wurden erstmals diese neuen Kennzahlen ausgewertet und den Landwirten mit dem Jahresbericht übermittelt. W

Qualitätszuchtrinder bei den NÖ. Versteigerungen

Bergland

Zwettl

23. Juni 2021

22. Juni 2021

18. August 2021

17. August 2021

15. September 2021

06. Oktober 2021

13. Oktober 2021

24. November 2021

17. November 2021

12. Jänner 2022

15. Dezember 2021

23. Februar 2022

Holzingerberg 1, Bergland Beginn: Kälber/GV: 9.00/10.30 Uhr www.noegenetik.at

Pater Werner Deibl Str. 4, Zwettl Beginn: Kälber/GV: 11.30/13.00 Uhr office@noegen.at


10 Fütterung

Mais-Bohnen-Silage hat viele Vorteile Silagen aus dem Gemengeanbau von Mais und Gartenbohne sind aus agrarökologischen Gründen interessant: N-Fixierung durch Bohnen, Bodenschutz durch bessere Durchwurzelung und Aspekte der floristischen und faunistischen Artenvielfalt.

E

in weiterer Punkt ist die Erhöhung des Rohproteingehalts in der Mischsilage. Am LAZBW Aulendorf wurde die Eignung von Mais-Bohnen-Gemenge für die Silagebereitung und Milchviehfütterung untersucht. Trogration mit

Mischanbau technisch unproblematisch Für den Versuch wurde die Maissorte Figaro (Saatstärke 9 Körner/m²) und das Gemenge der Maissorte Figaro (8 Körner/m²) und der Stangenbohne WAV 512 (4 Körner/m²) im Reihenabstand von 75 cm angebaut. Zwei Tage nach der Aussaat wurde eine Herbizid-Vorauflauf-Behandlung mit

Maissilage

Mais-Bohnen-Silage

kg Frischmasse/Tag Mineralfutter

0,2

0,2

1

G-Mix

2,4

2,2

Gerstenstroh

0,8

0,9

RES

3,9

3,9

Grassilage

11,6

11,8

Maissilage

26,2

Mais-Bohnen-Silage 1

20 % Weizen, 20 % Gerste, 40 % Ackerbohnen, 20 % Mais

Tab. 1: Zusammensetzung der Trogration

27,0

3,5 l/ha Stomp Aqua durchgeführt. Die Aussaat des gemischten Saatguts erfolgte mit einer Einzelkornsämaschine. Geerntet wurde mittels reihenunabhängigem Maishäcksler. Der Anteil der Bohnenpflanzen betrug 9 Prozent des TM-Ertrags. In dem Fütterungsversuch mit 32 Kühen über drei Monate wurden täglich Milchmenge und Futterverzehr, wöchentlich Milchinhaltsstoffe und Lebendmasse sowie zweimal Phasin in Blut und Milch gemessen. Von Phasin ist bekannt, dass es bei Nicht-Wiederkäuern zu Magenund Darmbeschwerden führen kann. Es war die Frage zu klären, ob Phasin beim Silierprozess oder im Pansen abgebaut wird.

an Grassilage, Rapsextraktionsschrot, Getreidemix Gerstenstroh und Mineralfutter. Zusätzlich wurden im automatischen Melksystem 3 kg AMSMix Kraftfutter (15 Prozent Weizen, 20 Prozent Gerste, 50 Prozent Ackerbohnen, 10 Prozent Mais, 2 Prozent Melasse, 3 Prozent Mineralfutter) angeboten.

Ergebnisse Fütterungsversuch Die Phasingehalte im frischen Mais-Bohnen-Gemenge lagen bei 0,01 mg/kg TM. In der Silage sowie in Blut und Milch war kein Phasin vorhanden. Die bei der Ernte aussortierten Bohnenpflanzen hatten pro kg TM 195 g FM und 139 g Rohprotein. Der Rohproteingehalt der Maissilage lag bei 74 g/kg TM. In Tabelle 1 ist die verzehrte Die Mais-Bohnensilage hatte mit Trogration dargestellt. Die Ration 77 g Rohprotein/kg TM nur geenthielt 26,2 kg Maissilage (MS) ringfügig mehr und weniger als bzw. 27 kg Mais-Bohnen-Silage die aufgrund des Bohnenanteils (MBS) und ähnliche Mengen erwarteten 80 g XP/kg TM. Die

Fotos: © Jilg

Von Thomas Jilg, Annette Jilg und Mohamad Ismail


Fütterung 11

Energiegehalte in Maissilage und Mais-Bohnen-Silage waren mit 6,6 MJ/kg TM gleich. In Tabelle 2 ist der Futterverzehr dargestellt. Es gab keine Unterschiede im Verzehr der Trogration, im Gesamttrockenmasseverzehr und in der Wasseraufnahme. Die tägliche TM-Aufnahme über die Trogration betrug 19,9 kg. Über das automatische Melksystem wurden 2,6 (MS) bzw. 2,7 (MBS) kg TM Kraftfutter verzehrt. Die Gesamtrockenmasseaufnahme lag bei 22,5 kg bzw. 22,6 TM pro Kuh und Tag. Der Kraftfutterverzehr aus der Trogration und dem Abruf im Melkroboter war fast identisch und betrug bei der Ration mit Maissilage 7,9 kg TM Kraftfutter, mit Mais-Bohnen-Silage 8,1 kg TM.

allerdings nicht mit der Rohproteinversorgung zu erklären sind. Silierversuche und Silocon­ t­rolling Es wurden zusätzlich Laborsiloversuche durchgeführt und ein begleitendes Silocon­ trolling beim Fütterungsversuch. In den Silagen wurden die Gärqualität und die aerobe Stabilität bzw. Proteinqualität nach 90 Tagen Lagerdauer erfasst. Gute Siliereigenschaften auch bei Mais-Bohnen-­ Gemenge Sowohl der Mais als auch das Mais-Bohnen-Gemenge wiesen eine z­ ufriedenstellende Vergärbarkeit auf. Aufgrund des Trockenjahrs 2018 lagen die Werte jedoch unter den für Mais üblichen Werten (Tabelle 4).

Milchleistung einheitlich Die tägliche Milchleistung lag auf einem einheitlichen Niveau von 29 kg (Tabelle 3). Beide Rationen führten zu hohen Milchfett- und Milcheiweißgehalten. Deswegen lag die energiekorrigierte Milchleistung (ECM), unabhängig vom Grobfutter, bei rund 30 kg.

Aufgrund der guten Siliereigenschaften sank der pH-Wert in beiden Futterarten rasch, so dass nach zwei Tagen schon pH-Werte von 4,2 erreicht wurden. Dies zeigte sich auch in den geringen Ammoniak-N-Gehalten (in Prozent von N-gesamt) von 7,5 Prozent NH3-N in der Maissilage bzw. von 6,8 Prozent NH3-N in der Mais-Bohnen-Silage.

Entgegen der Erwartung traten nur beim Milchharnstoffgehalt signifikante, aber unbedeutende Unterschiede zugunsten der Ration mit Maissilage auf, die

Proteinqualitäten im Trocken­ jahr Die Proteinfraktionierung, also die Einstufung nach der Abbaumöglichkeit und -geschwindigkeit im Pansen, zeigte,


12 Fütterung

Mais­ silage

s

MaisBohnen-­ Silage

s

p<

Trograt.,kg TM/Tag

19,9

0,2

19,9

0,2

0,890

KF-AMS, kg M/Tag

2,6

0,1

2,7

0,1

0,019

Parameter

KF ges., kg TM/Tag

7,9

8,1

TM-Verzehr, kg/Tag

22,5

0,3

22,6

Wasser, kg/Tag

86,0

2,1

n.s.

p > 0,05,

* p < 0,05,

** p < 0,01,

Berechnet

84,6 *** p < 0,001

0,3

0,410

2,1

0,004

s Standardabweichung

Tab. 2: Futterverzehr Mais­ silage

s

MaisBohnen-­ Silage

s

p<

Milchmenge, kg/Tag

29,1

0,96

29,0

0,96

0,88

Milchfett, %

4,23

0,08

4,25

0,08

0,49

Milcheiweiß, %

3,86

0,04

3,86

0,04

0,50

ECM, kg/Tag

30,4

1,00

30,0

1,0

0,19

MH , mg/Liter

285

5,0

268

5,0

0,0001

Parameter

1

Milchharnstoff, n.s.

1

p> 0,05,

* p< 0,05,

** p< 0,01,

*** p< 0,001

Tab. 3: Milchleistung TM Variante

(%)

PK

Zucker

(g MS*/ (% i.TM) 100 g TM)

Nitrat Z/PK*

VK*

(mg/ kg TM)

Mais-Bohnen-Gemenge

33,3

4,9

8,3

1,7

47

3234

Frischmais

32,1

4,8

7,1

1,5

44

3002

Orientierungswert Mais

32,0

3,2

11,0

3,4

58

*PK Pufferkapazität, *MS Milchsäure, *Z/PK Zucker zu Pufferkapazitätsquotient, *VK Vergärbarkeitskoeffizient (VK = TM % + (8xZ/PK)

Tab. 4: Vergärbarkeit von Frischmais und Mais-Bohnen-Gemenge (n=3) pHWert

MS*

Mais-Bohnen-Silage

3,7

62,7

13,2

Maissilage

3,6

76,2

14,8

Variante

ES*

Gär­ verluste

ASTA49*

(% i. TM)

Std.*

5,4

3,9

72

4,5

3,8

57

Ethanol

(g/kg TMk)

*MS Milchsäure, *ES Essigsäure, *ASTA49 Test auf aerobe Stabilität nach 49 Tagen, *Stunden bis zur Erwärmung

Tab. 5: Gärqualitäten der Silagen nach 90 Tagen Lagerdauer (n=3)

Biogene Amine (BA) entstehen in Silagen durch Fehlgärungen, werden jedoch auch in geringem Umfang von gewünschten Bakterien gebildet. Sie weisen teilweise einen unangenehmen Eigengeruch auf und können die Futteraufnahme senken. Höhere Gehalte stehen im Verdacht, Durchblutungsstörungen in den feinen Kapillaren zu bewirken und sind daher im Zusammenhang mit einer verminderten Eutergesundheit und Klauenerkrankungen wie Klauenrehe, Sohlengeschwüren oder vermehrter Ballenfäule zu sehen. Da biogene Amine ebenfalls Schleimhäute schädigen können, sind negative Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit möglich. Ein normaler Gehalt in Silagen wird mit < 5 g BA/kg TM angegeben, bei 5 bis 15 g/kg TM sind die Gehalte aufgrund eines erhöhten Aminosäurenabbaus stark erhöht und ab 15 g B ­ A/­kg TM sollten die Silagen nicht mehr verfüttert werden. Gamma-Aminobuttersäure (GABA) kann in Silagen als Hinweis auf Zersetzungsprozesse gewertet werden. Die Gehalte an BA und GABA waren im Frischmaterial bei Mais und Mais-Bohnen-Gemenge gleich niedrig. In den Silagen traten in der Mais-Bohnen-Silage etwas höhere Gehalte auf. Grundsätzlich lagen die Werte jedoch weit unter dem Grenzwert. Bezüglich der Gärqualität zeigten sich zwischen den beiden Silagen keine deutlichen Unterschiede (Tabelle 5). Silocontrolling zeigte kei­ ne Unterschiede auf Beim Silocontrolling wurden die Anschnittsflächen an sechs Terminen mit jeweils sechs Pro-

benahmestellen (jeweils 30 cm von oben bzw. 50 cm von unten in den Bereichen rechts, Mitte, links) untersucht. Beide Silostöcke wiesen im unteren Bereich mit ca. 200 kg TM/m3 eine ähnliche Verdichtung auf, während im oberen Bereich die Maissilage mit knapp 170 kg TM/m3 rund 20 kg/m3 über der Mais-Bohne-Silage lag. Grundsätzlich lagen die erreichten Verdichtungen unter dem Zielwert von 250 kg TM/m3. Die Gärqualität, gemessen in Milchsäure-, Essigsäure- und Alkoholgehalten, unterschieden sich zwischen den beiden Silagen bzw. den Bereichen im Silostock nur wenig voneinander. Während der Entnahmephase trat an keiner Stelle der Silostöcke eine Erwärmung auf. Die gemessenen Temperaturen lagen in 50 cm Messtiefe zwischen 10 und 16° C. Bei den Tests auf aerobe Stabilität waren die Silagen im unteren Silobereich im Mittel 93 Stunden lang kalt, während im oberen Bereich die Mais-Bohnen-Silagen mit 152 Stunden im Schnitt 20 Stunden länger kalt blieben als die Maissilagen. Fazit Im Aulendorfer Versuch wurde sowohl mit Maissilage als auch mit Mais-Bohnen-Silage eine hohe Futteraufnahme und eine hohe Milchleistung festgestellt. Dass im Blut und in der Milch kein Phasin nachgewiesen wurde, ist erfreulich und geht mit dem niedrigen Gehalt in den Silagen einher. Im Anbaujahr 2018, das dieser Studie zugrunde liegt, konnte beim Ernteertrag am Standort nur ein geringer Unterschied festgestellt werden. Eine Erhöhung des Anteils an Stangenbohnen kann wegen der Gefahr von Lager und der Beeinträchtigung der Erntetechnik nicht empfohlen werden. Gegen die Silierung und Verfütterung von Mais-Bohnen-Silage spricht somit nichts. Die Hauptvorteile des Gemengeanbaus sind jedoch im pflanzenbaulichen und im ökologischen Bereich zu sehen. W Thomas Jilg, Annette Jilg arbeiten am LAZBW Aulendorf, Mohamad Ismail an der HfWU Nürtingen, Deutschland.

Foto: © Jilg

dass durch die Silierung die Proteinlöslichkeit stieg. Es erfolgte eine Verschiebung von den eher langsam abbaubaren Proteinfraktionen zu gelöstem Rohprotein. Der Anteil des pansenbeständigen Eiweißes (UDP5) ging von rund 32 Prozent im Frischmaterial auf 24,7 Prozent (Mais-Bohnen-Silage) bzw. 28,7 Prozent (Maissilage) zurück.


Advertorial 13

Begleiter auf dem Weg zum Erfolg Während die Zahl der Bauernhöfe ständig zurückgeht, zeigt ein Beratungsunternehmen Wege auf, wie Landwirtschaft profitabel sein kann. Über 130 Bauernhöfe in Österreich, Deutschland, Italien, der Schweiz und Liechtenstein wurden mit dem landwirtschaftliche Entwicklungsprogramm „Landwirtschaft 2025“ bereits erfolgreich umgestellt.

Foto: © PROFarm

Neueste Technologien und Erkenntnisse aus der Neurowissenschaft machen es möglich, einen Bauern wirtschaftlich völlig unabhängig zu machen. Kaum zu glauben? Ist aber so! Wer sich für dieses Programm

von PROFarm entscheidet, wird sprichwörtlich „an der Hand genommen“ und erst bei der Ziel­erreichung wieder ­losgelassen. Wie läuft das ab? Das Unternehmen unterstützt bei allen nötigen Bewilligungen. Ein genauer Plan der Verarbeitungsräume inklusive Visualisierung wird ausgearbeitet und alle Arbeitsprozesse werden dargestellt. Damit sich das Programm „Landwirtschaft 2025“ mit sehr wenig personeller Eigenleistung umsetzen lässt, werden Arbeitsprozesse automatisiert. Zudem werden verschiedenste Marketinginstrumente wie z. B. Homepage, Filme, Social-Media-­ Kanäle und ein Logistiktool erstellt. PROFarm übernimmt auch die Schulung, wie man Produkte

in bester Qualität produzieren kann. Jahrelange Erfahrung und Rezepte werden hier ausschließlich dem Erzeuger zur Verfügung gestellt, um ein Alleinstellungsmerkmal gegenüber dem Mitbewerb zu haben. Sämtlich Hygiene- und Reinigungsmaßnahmen werden ausgearbeitet. Auch die dazu notwendigen technischen Anlagen – inklusive Support – beschafft PROFarm, um für Produktionssicherheit zu sorgen. Ist der Bauer nun technisch vorbereitet, wird er umfassend eingeschult. Um nachhaltig für den erwarteten Erfolg zu sorgen, beginnt PROFarm gemeinsam mit dem Landwirt Kunde für Kunde aufzubauen, bis das angestrebte Ziel erreicht ist. PROFarm macht aus dem Bauern eine „eigene Marke“. Als Grundlage für die Erfolgskontrolle dient ein bis ins Detail ausgearbeiteter Business­

plan, wie man ihn bisher in der Landwirtschaft kaum vorgefunden hat. Alles aus einer Hand und bis ins letzte Detail durchdacht! Bauernfamilien und ihre Nachfolger haben nun wieder eine Perspektive. Nutzen Sie die Chance für ein kostenloses Erstgespräch mit den Beratern der PROFarm und lassen Sie sich begeistern. W

INFORMATION: PROFarm Consulting GmbH Kasernenstraße 11 A-4063 Hörsching Tel.: 0720/7209 7780 info@pro-farm.at www.pro-farm.at

WERBUNG

W

enn man das erste Mal davon hörte, dass auf einem durchschnittlichen landwirtschaftlichen Betrieb Einnahmen von 13.000 bis 16.000 Euro monatlich nach Abzug aller Kosten (exkl. Steuer) möglich sind, wird man vielleicht ungläubig lächeln. Doch nach einem intensiven Gespräch mit dem Beratungsunternehmen ­PROFarm aus Hörsching/ OÖ lässt sich erahnen, dass es sich hierbei um ein Programm handelt, das jegliche Chancen eröffnet und alle bisherigen Modelle der Landwirtschaft klar übertrifft.


14 Melken

Heimtückische Sommermastitis Eine Sommermastitis ist nicht nur eine schmerzhafte Euterentzündung, meist sind Kühe mit nur drei funktionstüchtigen Zitzen die Folge. Über den Ansteckungsweg und die Behandlungsmöglichkeiten informiert LK-Expertin ROMANA Schneider.

W

hern können kurze Zitzen, eine schwache Zitzenmuskulatur, ein ungenügend ausgebildeter Keratinpfropf oder ein Euterödem sein. Ein weiterer Übertragungsweg ist das Ansaugen. Beim Ansaugen können Keime von Tier zu Tier weitergegeben werden und die scharfen Schneidezähne der saugenden Tiere verursachen feine Verletzungen an der Zitze.

enn die Euterviertel hochträchtiger Rinder stark asymmetrisch aussehen, handelt es sich oft um eine schmerzhafte Euterentzündung. Diese Krankheit wird „Sommer- oder Färsenmastitis“, manchmal auch „Holsteinsche Euterseuche“ genannt. Meist sind Kalbinnen und Trockensteher betroffen. Das Vorkommen dieser Krankheit ist regional unterschiedlich.

Fliegen können Überträger sein. Abszesse in Gelenken, Sehnenscheiden, Muskeln und inneren Organen bilden. Betroffene Tiere muss sofort ein Tierarzt behandeln. Auch wenn man die Erkrankung sofort erkennt, verliert die Kuh durch die Infektion mit diesem Bakterium meist das betroffene Viertel. Die Übertragung Trueperella pyogenes kann durch den

Kontakt mit kontaminierter Umgebung oder durch Fliegen übertragen werden. Fliegen tragen kuhassoziierte Keime von Euter zu Euter – von Zitzenspitze zu Zitzenspitze. Die Erreger dringen über kleinste Verletzungen oder über den ungenügend verschlossenen Strichkanal in das Euter ein. Ursachen für einen schlechten Zitzenverschluss bei Kalbinnen oder Trockenste-

Trächtige Rinder regelmäßig kontrollieren Eutererkrankungen mit Trueperella pyogenes verlaufen bei ungemolkenen Tieren oft unerkannt. Kal­ binnen und Milchkühe sind in den letzten Wochen vor der Geburt besonders gefährdet, an Sommermastitis zu erkranken. Viele Stressoren fallen in dieser Zeit zusammen. Diese Tiergruppen überlässt man oft sich selbst und vernachlässigt die Gesundheitskontrolle. Zudem unterschätzt man manchmal auch die Anforderungen an Fütterungs- und Haltungsbedingungen. Trächtige Rinder und Kühe auf der Weide oder Alm sollte man täglich aus der Nähe

Intelligentes Design für Sie und Ihre Tiere Innovativer Zellzahlsensor Erster Sensor, der kontinuierlich während des gesamten Melkvorgangs die Zellzahlklassen viertelindividuell ohne Verbrauchsmittel bestimmt

Ihr Erfolg basiert auf hochqualitativer Milchproduktion und erstklassigem Herdenmanagement. Während der DairyRobot R9500 den Melkprozess für Ihre Kühe verbessert, können Sie Ihre Zeit gewinnbringend nutzen. Designed für optimalen Tierverkehr und effizientes Management in jeder Phase der Laktation – mit dem DairyRobot R9500 bringen Sie Ihren Betrieb auf ein neues Level intelligenten Melkens. Facebook / Instagram / YouTube: „GEAFarmingAustria“

GEA Austria GmbH • 5325 Plainfeld • 06229 2679-0 • www.gea.com

Foto: © agrarfoto.com

Die Symptome Einer Infektion mit Trueperella pyogenes (siehe Absatz „Der Erreger“) folgt meist eine sehr schmerzhafte Mastitis, die von hohem Fieber begleitet ist. Es kommt im Viertel zu eitrigen, knotigen Veränderungen und Vergrößerungen. Gleichzeitig wird das milchproduzierende Gewebe zerstört. Das betroffene Viertel ist warm und hart. Das Eutersekret ist zuerst wässrig und dann rahmig bis eitrig. Die Krankheit kann akut oder chronisch verlaufen. Bei akutem Verlauf sind schwere Störungen des Allgemeinbefindens möglich. Wenn sich die Krankheit unbemerkt ausbreitet, können sich


Melken 15 – Eutersaugen bei Kalbinnen verringern – Milch euterkranker Tiere nicht an Kälber verfüttern Vorbeugemaßnahmen Solche – regelmäßige Euterkontrolle Euterentzündungen kann man bei trächtigen Kalbinnen und nur reduzieren, indem man sie Trockenstehern durch Betasten sofort erkennt und richtig reagiert. mit Handschuhen Folgende Maßnahmen muss man – unheilbar kranke Tiere selekumsetzen, um das Auftreten der tieren Sommermastitis zu minimieren: – Zitzenverletzungen vermeiden – im Sommer/bei Weidegang Fliegen bekämpfen – nicht verletzende Bodenbeschaffenheit und StalleinrichDer Erreger Der Verursacher tung der Sommermastitis ist das – auf Sommerweiden Schatten Bakterium Trueperella pyogenes, anbieten, um Sonnenbrand an Euter und Zitzen zu vermeiden dessen Name immer wieder geändert wurde. Trueperella – Reinigungs- und Desinfekpyogenes war bis vor kurzem tionsmaßnahmen, um den bekannt unter dem Namen ArKeimdruck in der Umgebung canobacterium pyogenes. Davor zu minimieren, auch in der war für denselben Erreger der Abkalbebox Name Actinomyces pyogenes – saubere Haltungsbedingungeläufig. gen – saubere und trockene Einstreu, Mist entfernen – erkrankte Tiere unter hygieni- Trueperella pyogenes ist ein schen Bedingungen regelmäßig grampositives, eitererregendes, coryneformes Stäbchenbakteausmelken, unter Anleitung rium. Es kommt überall in der des Tierarztes behandeln und Umwelt vor und besiedelt die melkhygienisch versorgen gesunde Haut und Schleimhäute (Dippen) kontrollieren, insbesondere ihre Euter.

vieler Tierarten. Gleichzeitig handelt es sich aber um einen gefährlichen Mastitiserreger bei Wiederkäuern. Der Erreger ist auch auf den Menschen übertragbar, sodass diese Bakterien in der Lebensmittelhygiene, insbesondere in der bakteriologischen Fleischuntersuchung von Schlachttieren, von Bedeutung sind. Kurz gefasst – Infektion mit Trueperella pyogenes – Betroffen sind meistens Kal­ binnen und Trockensteher – Übertragung vor allem durch Fliegen und beim Ansaugen – Strapazierte Zitzen erhöhen das Infektionsrisiko – Ansaugen, spröde Zitzenhaut, Sonnenbrand – Erkrankung an schmerzhafter Mastitis, meist Verlust des Viertels; andere eitrige Erkrankungen W DI Romana Schneider ist Expertin in der LK Niederösterreich

DIE GANZE WELT DER LANDWIRTSCHAFT Milchzentrifuge elecrem EM1 125 Liter/Stunde

Best. Nr. 52923

nur

1349,–

Elecrem Spezial-Prospekt bitte jetzt anfordern!

Buttermaschine elecrem mit Knetautomatik bis 12L Inhalt Best. Nr. 72745

nur

3890,–

A-4844 Regau, Handelsstraße 9 Tel. 0043/7672/716-0, Fax 0043/7672/716-34 info@faie.at

faie.at

“Bei Euterproblemen und hoher Zellzahl gebe ich meinen Kühen den Allicillin40 Bolus. ”

Jetzt handeln und ohne Wartezeit verabreichen!

Ihr Spezialist für Wiederkäuer

Webshop: www.futtermittel-fallmann.com Bestellung/Beratung: 0676 422 71 81


16 Advertorial

Kälberdurchfall – was zählt für das Kalb? Nicht der Durchfall selbst, sondern Dehydrierung und metabolische Azidose führen häufig zur erhöhten Sterblichkeit. Von Juliette Wilms

U

nabhängig von der Ursache des Durchfalls erleiden die Durchfallkälber umfangreiche Elektrolyt- und Wasserverluste über den Kot. Metabolische Azidose (Blut-pHWert unter 7,36 bei Kälbern) ist ebenfalls eine häufige Erkrankung bei Durchfallkälbern, dies schwächt die Kälber und führt zu erhöhter Sterblichkeit.

Wie wird die Verdauung von Durchfallkälbern unterstützt? Ein Hauptziel der Behandlung von Durchfall ist es, die Dehydrierung und metabolische Azidose zu mildern, was die Verabreichung von oralen Elektrolytlösungen (OES) beinhaltet. OES enthalten Natrium und Glukose, um die Wasseraufnahme zu erleichtern und Durchfallverluste zu ersetzen. Zusätzlich enthalten OES alkalisierende Stoffe zur Erhöhung des pH-Werts des Bluts durch die Zufuhr von Bicarbonat oder Vorläufer des Bicarbonats an das Kalb. Schließlich sollte die OES eine angemessene Mine-

ralstoffzusammensetzung an Natrium, Kalium und Chlorid haben, um Ungleichgewicht von Mineralstoffen im Blut aufgrund von Durchfall zu korrigieren. Die Osmolalität, als Maß für die Konzentration von osmotisch wirksamen Teilchen, sollte zwischen 250 und 350 mOsm pro Kilogramm liegen, um die Rehydrierung zu fördern. Wann und wie werden orale Elektrolytlösungen gefüttert? Neueste Untersuchungen zeigen, dass die Verwendung von OES neben der üblichen Milchfütterung die Erholung von Durchfallerkrankungen optimiert.

Ein praktischer Ansatz ist die (OES) wirken unterstützt zur Fütterung von OES zwischen Genesung den Tränkezeiten mittels eines – Verwenden Sie OES mit Tränkeeimers. Ein Durchfallkalb niedriger Osmolalität und kann innerhalb von 24 Stunden ausreichenden Mengen an Pufmehr als 5 Kilogramm Flüssigkeit fersubstanzen, um das Risiko über den Kot verlieren, im Vervon osmotischem Durchfall zu gleich dazu verliert ein gesundes begrenzen und den pH-Wert Kalb 100 Gramm. des Bluts wirksam zu korrigieren. Darf ich Elektrolytlösun­ – Energieaufnahme sollte durch gen oder Milchaustauscher Vollmilch oder Milchausmischen? Elektrolytlösungen tauscher aufrechterhalten dürfen nicht in die Milch eingeund OES separat verabreicht rührt werden. ­werden – Wasser sollte immer ad libitum Kurz notiert für alle Tiere jeden Alters – Dehydrierung und Azidose verfügbar sein W schwächen das Kalb zusätzlich – Orale Elektrolytlösungen Juliette Wilms, F&E Trouw Nutrition

Foto: © Adobe Stock

WERBUNG

Wie werden Durchfallkälber gefüttert? Eine übliche Praxis zur Vermeidung zusätzlicher Verdauungsstörungen, die mit der Milchfütterung verbunden sind, besteht darin, die Fütterung von Milch bis zum Ende des Durchfalls auszusetzen. Mehrere Forschungsstudien zeigen jedoch, dass der Milchentzug den Gewichtsverlust und die Dehydration verschlimmert und die Gesundung des Kälberdurchfalls verlängert. Besser ist eine reduzierte Tränkemenge pro Mahlzeit und die Tränkehäufigkeit zu steigern, um die Verdauung zu erleichtern.


Gesunder Darm von Anfang an

Milki® ImmunStart 4.0 Woran kann ich eine FrühdurchfallErkrankung bei meinen Kälbern erkennen?

Welche Folgen hat eine FrühdurchfallErkrankung für meine Tiere?

Wenn Sie bei Ihren Tieren folgende Symptome beobachten …

Bei den genannten Symptomen können …

• • • • •

allgemeine Schwäche apathisches Verhalten Verweigerung der Tränke eingefallene Augen dünnflüssiger Stuhlgang

• verminderte Widerstandsfähigkeit gegen Krankheiten • verminderte Zunahmen als Kalb • geschwächtes Leistungspotenzial der zukünftigen Milchkuh • hohes Mortalitätsrisiko

… kann es sich um eine FrühdurchfallErkrankung handeln. Darmschutz

… als Folgen eines Frühdurchfalles auftreten. Immunschutz

Optimale Nährstoffversorgung

Welche positiven Effekte hat die Vermeidung von Frühdurchfall für meinen Betrieb?

Die Vorteile und Wirkung von Milki® Immunstart 4.0

Durch eine vorausschauende Fütterung kann das Frühdurchfall-Risiko Ihrer Tiere vermindert werden:

• Fördert die gesunde Darmflora – für besten Darm schutz von Anfang an • Höchste Verträglichkeit und Schmackhaftigkeit • Kann den Einsatz von Antibiotika reduzieren • AktiVITA-Komplex unterstützt das gesunde Wachstum der Darmzotten und wirkt als einziger bekannter Komplex heilend und entzündungshemmend im Kälberdarm

• Langfristige Sicherung der Leistung • Höhere Wirtschaftlichkeit durch Reduktion der Kosten und Verringerung von tierärztlichem Behandlungsaufwand

ab der 3. Mahlzeit!

Wir haben die Lösung! Optimierte Rezeptur mit milder Ansäuerung und hochwertigem Kolostrum

eines 15 kg Sackes vom 01.04.2018 bis 30.04.2018 pro Einkauf

Trouw Nutrition Deutschland GmbH Gempfinger Straße 15 • 86666 Burgheim Tel. 0 84 32 / 89 - 0 • TND@trouwnutrition.com

www.trouwnutrition.de

VLOG zertifiziert


18 Advertorial

Aufwertung der Vollmilch für ­gesunde und starke Kälber Die Aufzucht von Kälbern mit Vollmilch ist eine übliche Fütterungsstrategie. Um den Nährstoffbedarf eines Kalbs optimal zu decken, ist die Ergänzung von Vitaminen und Mineralstoffen notwendig. Von Goran Grubješić

V

Aufwertung der Vollmilch Im Gegensatz zu Eiweiß und Energie ist der Bedarf der Kälber an Vitaminen und Mineralien höher, als Vollmilch allein in den ersten Lebenswochen decken kann. Beispielsweise die Weißmuskel­ krankheit ist eine schwere Krankheit, die bei neugeborenen Kälbern aufgrund eines Mangels an Vitamin E und Selen auftritt. Vitamin E spielt auch eine wichtige Rolle für Immunität, Zellmembranschutz und als Antioxidans im Zellstoffwechsel. Selen ist ein wichtiges, essenzielles Spurenelement, das Stresstoleranz und Abwehrkräfte verbessert und notwendig für die Entwicklung des Saugreflexes ist. Eisen ist ein essenzielles Spurenelement, welches wichtig bei der Förderung der Futteraufnahme und des Wachstums sowie der Entwicklung der Immunität ist. Nehmen wir als Beispiel ein Kalb, das 8 Liter Vollmilch pro Tag trinkt – diese 8 Liter können nur einen Teil des täglichen Bedarfs des Kalbs decken: 16 Prozent Vitamin E, 7 bis 50 Prozent Selen und nur 3 Prozent des täglichen Nährstoffbedarf an Eisen (NRC, 2001). Diese genannten Beispiele weisen darauf hin, dass nicht alle

wichtigen Inhaltsstoffe der Vollmilch in ausreichender Konzentration vorhanden sind. Deshalb wird für die optimale Entwicklung der Kälber der Einsatz von Milchaufwertern empfohlen. Ansäuerung der Vollmilch Das Kalb ist in den ersten Lebenswochen funktionell ein Nichtwiederkäuer. Das Futter umgeht den Pansen, indem es

durch die Schlundrinne direkt in den Labmagen geleitet wird. Die Ansäuerung der Tränke kann die Verdauung erleichtern, insbesonders bei größeren Tränkenmengen. Die Ansäuerung von Vollmilch mit Biomin® KalbiFit hilft, die Vermehrung von unerwünschten Bakterien zu vermindern und ist deshalb gut für Ad-libitum-Tränke geeignet. Vollmilch-ad-libitum (lat. nach

Belieben)-Fütterung bedeutet, dass die Kälber in den ersten drei bis fünf Wochen eine freie Milchaufnahme haben. Diese Fütterungsmethode hilft den Tieren, sich metabolisch so zu programmieren, dass ihre zukünftigen Produktionsparameter erhöht werden – sowohl für die Milchproduktion als auch in der Rindermast. Diese Fütterungsmethode steht im

Foto: © Biomin

WERBUNG

ollmilch ist ein gebräuchliches und natürliches Nahrungsmittel für Kälber. Deshalb halten wir, wenn wir an Vollmilch denken, diese für eine optimale – sogar perfekte – Lösung. Um jedoch die leistungsgerechten Bedürfnisse heutiger Kälber zu decken, müssen wir genauer darauf achten, ob das wirklich zutrifft.


Advertorial 19 verfügbarkeit von Eisen im Vergleich zu anorganischen Quellen und damit für eine bessere Aufnahme für das Kalb. – Organische Selenhefe ist eine hoch bioverfügbare Selenquelle, welche die Stresstoleranz verbessert und die natürlichen Abwehrkräfte stärkt. Biomin® KalbiFit: Aufwertung und Ansäuerung der Voll­ – Vitamin E sorgt für eine gute milch in einer Anwendung Immunität als auch für eine Unser neuestes Produkt für Kälgute Muskelfunktion und ber, Biomin® KalbiFit, optimiert dient auch als ein wichtiges Antioxidans im Zellstoff­ und stabilisiert die Vollmilch, wechsel. wodurch die Gesundheit der neugeborenen Tiere verbessert – Das Produkt enthält organiund die Wachstumsleistung gesche Säuren (Sorbin-, Zitrosteigert wird. Es ergänzt die Vollnen- und Ameisensäure), milch mit Vitaminen, Spuren­ welche für einen optimalen elementen und Zusatzstoffen, pH-Wert der Milch im Magen welche die Verdauung fördern sorgen. Eine Sauertränke bzw. und den Darmtrakt stabilisieren. Ad-libitum-Tränke ist daher Dieses Produkt ist einzigartig, möglich. Durch die angesäuweil es die Ansäuerung der erte Vollmilch wird die ProVollmilch und die Vollmilchaufteinverdaulichkeit verbessert wertung in einer Anwendung und eine natürliche Barriere vereint. Die wichtigsten Inhaltsgegen pathogene Bakterien stoffe sind unter anderem: gebildet. – Organisch gebundenes Eisen – Biotronic® PX Top3 hilft, sorgt für eine höhere Biodie Wirkung gramnegativer Kontrast zur zweiten Methode, der sogenannten „rationierten Methode“, wo Kälber eine feste Menge Milch in zwei bis drei Fütterungen täglich (aber mindestens 10 bis 12 Prozent ihres Lebendgewichts an Milch) erhalten.

Krankheitserreger wie E. coli oder Salmonellen zu bekämpfen. – Biomin® KalbiFit enthält eine Mischung unserer phytobiotischen Zusätze Digestarom® Bos und Digestarom® P.E.P. MGE, welche die Vitalität und Stressresistenz des Jungtiers erhöhen und die Kotkonsistenz verbessern, was zu höheren und konstanten Gewichtszunahmen führt.

Aufwertung und Ansäuerung von Vollmilch erreicht. Unsere Kunden berichten von guter Produktlöslichkeit und hoher Akzeptanz von Biomin® ­KalbiFit bei Kälbern. Die Kombination aus Aufwertung und Ansäuerung macht das Produkt sehr praktisch und einfach im Einsatz.

Fazit Um produktive Milchkühe und Mastrinder zu erhalten, ist eine Investition bei ­Kälbern Gemeinsam sorgen diese Inbereits ab dem jüngsten Alter haltsstoffe für ein hochwertiges notwendig. Kälber mit gerinKälberprodukt und ermöglichen ger Produktivität oder vielen die sichere Aufnahme höherer Krankheiten im jungen ­Alter Vollmilchmengen, welche sehr neigen dazu, zu weniger gerne aufgenommen und besser leistungsfähigen ­erwachsenen verdaut werden, nährstoffreicher Tieren heranzuwachsen. Dessind und eine sichere Kälberauf- halb sorgt die Aufwertung der zucht ermöglichen. Vollmilch mit hochwertigen Inhaltsstoffen von Biomin® Biomin® KalbiFit wird entKalbiFit für eine Verminderung weder direkt in die Vollmilch der Durchfallgefahr und Entgemischt oder in einer kleineren Menge Milch oder Wasser wicklung starker und gesunder aufgelöst und dann der Tränke Kälber. W zugegeben. Mit der empfohlenen Menge von 10 g pro Liter Goran Grubješić, PhD, Product Manager, Biomin Vollmilch wird die optimale

Biomin KalbiFit ®

… zur Aufwertung und Ansäuerung von Vollmilch! • Essentielle Vitamine und Spurenelemente zur Ergänzung der Vollmilch • Organisch gebundenes Eisen sowie hochverfügbares Selen sorgen für vitale Kälber • Digestarom® Bos und Biotronic® PX Top3 für Leistung und Sicherheit in der Aufzucht • Mischung aus organischen Säuren zur Vollmilchansäuerung bei ad libitum Tränke

bei rmationen Nähere Info ter! IN Fachbera Ihrem BIOM

Natürlich im Futter.

www.biomin.net


20 Tiergesundheit

Durchfall – ein lästiger Begleiter im Kälberstall Kälberdurchfall ist eine Erkrankung mit vielen verschiedenen Ursachen, wobei infektiöse Faktoren (Bakterien, Viren, Parasiten) und nicht-infektiöse häufig zusammenspielen. Um den Krankheitsverlauf zu verstehen, ist es wichtig zu wissen, was die verschiedenen Erreger im Körper auslösen.

Kälber

Positive Auswirkungen auf den Magen-Darm-Trakt, sehr gute Rückmeldungen bei Kälberdurchfall Kann Schad- und Giftstoffe binden und ausleiten Einfache und niedrige Dosierung Verlässliche Wirkung durch spezielle und tierbezogene Mischung Dosierung: Ein mal täglich einen Dosierlöffel (50ml) pro Kalb, das Kohlemehl ist auch geeignet für den Michautomat. Ein Eimer (3kg) reicht für ein Kalb für ca. 200 Tage. Verfügbare Einheiten: 3kg Eimer, 9kg Sack, 300kg BigBag

Altes Hausmittel – wieder entdeckt & verbessert. www.char-line.com

Von Nicole Hechenberger

vermehren sich Rota- und Coronaviren in der Darmschleimhaut und zerstören diese m eine erfolgreiche Thera- dabei. Coronaviren vermehren piemaßnahme einzuleiten, sich auch in der Schleimhaut der Lunge und können zusätzmuss man den durchfallverursachenden Erreger kennen. lich zum Durchfall auch noch Lungenentzündungen verursaDafür sind Kotuntersuchungen chen. Oft verlaufen reine Rota-/ bei einem oder mehreren KälCorona­virus-Infektionen symbern notwendig. ptomlos (kurzzeitiger breiiger Durchfall). Durch die Zerstörung Rota- und Coronaviren könder Darmschleimhaut spielen sie nen gemeinsam oder einzeln aber die größte Rolle als Wegauftreten. Nach der Infektion

U

Zeitpunkt des Auftretens 1. bis 10. Lebenstag

3. bis 21. Lebenstag Ab 2. bis 4. Lebenswoche Jederzeit

Erreger

Kategorie

Rota- und Coronavirus

Virus

E. coli

Bakterien

Clostridien

Bakterien

Kryptosporidien

Parasiten

Kokzidien

Parasiten

Salmonellen

Bakterien

Häufigste nachgewiesene Durchfallerreger bei Kälbern

bereiter für andere Erreger wie Bakterien oder Parasiten. Im schlimmsten Fall können Bakterien ins Blut übertreten und eine Blutvergiftung (Sepsis) verursachen. Diese kann innerhalb von wenigen Stunden zum Festliegen bis hin zum Tod des betroffenen Tiers führen. Die Infektion mit Rotaviren erfolgt über Kot, Coronaviren können zusätzlich auch über Nasensekrete ausgeschieden werden. Kälber infizieren sich, wenn sie in direkten Kontakt mit infiziertem Kot kommen (z. B. nicht gereinigte Kälberbox), oder durch schlecht gereinigte Tränkeeimer. Eine direkte Therapie gegen Rota- und Coronaviren gibt es nicht. Man kann erkrankte Kälber nur symptomatisch behandeln (Behandlung der Begleiterreger, Flüssigkeitstherapie etc.). Der beste und einzig wirksame Schutz für Kälber ist die Impfung der

Foto: © agrarfoto.com

Futterkohle


Tiergesundheit 21 Muttertiere gegen Rota-/Coronaviren. Die Mütter müssen drei bis sechs Wochen vor der Geburt, am besten zum Zeitpunkt des Trockenstellens, geimpft werden, damit sie Antikörper bilden, die sie dann über das Kolostrum an ihre Kälber weitergeben können. Wichtig zu beachten bei der Mutterschutzimpfung: Sie funktioniert nur durch gutes Kolostrum-Management. Erhält das Kalb nicht genug Kolostrum von der geimpften Mutter, ist die Impfung nutzlos. E. coli Bei Escherichia coli handelt es sich um ein normales Darmbakterium vieler Tierarten (inkl. Mensch). Es gibt viele verschiedene E.-coli-Stämme und viele davon gehören zu einer gesunden Darmflora dazu. Es gibt aber auch einige Stämme, die Gifte (Toxine) bilden und so schwere Erkrankungen auslösen. Manche zerstören die Zellen direkt, andere erhöhen „nur“ den Flüssigkeitsaustritt aus den Zellen (wodurch die Zellen auch absterben). Bei intakter Darmschleimhaut und Darmflora haben diese toxinbildenden E. coli meist nicht viel Chance, sich in bedeutendem Ausmaß zu vermehren. Deshalb treten sie sehr häufig in Gesellschaft mit anderen Infektionen (z. B. Rota-/ Coronavirus) auf, da sie hier schon eine Vorschädigung der Darmschleimhaut vorfinden. Ist die Darmschleimhaut dann so stark geschädigt, dass die Bakterien oder ihre Toxine ins Blut kommen können, lösen sie eine Blutvergiftung (Sepsis) aus. E.-­ coli-Infektionen können mittels Antibiotika therapiert werden, wobei man auch den Aufbau einer gesunden Darmflora nicht vergessen sollte. Clostridien Gleich wie bei den E. coli gibt es auch bei Clostridien harmlose und krankheitsauslösende Spezies. Clostridien-Spezies können verschiedene Krankheitsbilder auslösen wie z. B. Rauschbrand, Botulismus Tetanus etc. Im Falle von Durchfallerkrankungen spielt Clostridium perfringens eine Rolle, von welchem es wiederum auch mehrere Stämme gibt.

Gleich wie E.-coli-Bakterien können auch Clostridien Toxine bilden. Auslöser einer Erkrankung ist immer die schlagartige Vermehrung von Clostridium perfringens im Darm. Dadurch spielen auch hier eine schlechte Darmflora und Vorschädigungen der Darmschleimhaut eine entscheidende Rolle. Clostridien lösen eine Entzündung der Darmschleimhaut aus, bis hin zum Absterben dieser. So können auch sie bzw. ihre Toxine in die Blutbahn kommen und zu einer Blutvergiftung führen. Salmonellen Wie auch bei den anderen Bakterien gibt es bei Salmonellen verschiedene Spezies. Viele Salmonellen sind nicht wirtsspezifisch und können bei vielen Tierarten und auch bei Menschen nachgewiesen werden. Sie leben im Darm und werden über Kot oder mit Kot verunreinigten Futter-/Lebensmitteln übertragen. An Durchfall und Blutvergiftungen erkranken vor allem junge Kälber. Mit zunehmendem Alter verlaufen Infektionen meist mild bis symptomlos, jedoch kann dieser Erreger auch bei erwachsenen Rindern zu blutigen Durchfällen führen. Rinder, die eine Infektion durchgemacht haben, können die Erreger jahrelang bis lebenslang ausscheiden und sind somit eine ständige Infektionsquelle für andere Tiere. Kryptosporidien sind einzellige Parasiten, welche sich in den Darmzellen vermehren und diese so zerstören, wodurch es zu Störungen bei der Nährstoffaufnahme und zu Durchfall kommt. Kryptosporidien sind nicht mit freiem Auge im Kot erkennbar. Sie sind nur unter dem Mikroskop zu finden oder mit bestimmten Schnelltests nachweisbar. Kryptosporidien werden ausgeschieden und sind direkt ansteckend – im Vergleich zu den Kokzidien, welche in der Umwelt zwei bis drei Tage eine Reifung durchmachen müssen, ehe diese ansteckend sind. Kryptosporidien und Kokzidien sind widerstandsfähiger als Viren und Bakterien und können in der Umwelt lange infektiös blei-

ben. Um das Problem dauerhaft zu bekämpfen, ist ein richtiges Hygienemanagement notwendig, da bereits ein einzelnes krankes Kalb mehrere Millionen infektiöse Eier ausscheiden kann. Sehr häufig treten Kryptosporidien gemeinsam mit Rotavirus auf, da diese dieselben Abschnitte im Darm schädigen. Zusätzlich können Kryptosporidien beim Menschen zu schweren Durchfällen führen, wobei besonders Personen ohne vorherigen Kontakt zu diesem Erreger (z. B. Kinder) oder Personen mit geschwächtem Immunsystem erkranken. Kokzidien sind ebenfalls einzellige Parasiten. Sie besiedeln zunächst die Darmschleimhaut, dringen dann aber auch tiefer ein und zerstören Blutgefäße. Dadurch kommt es zum typisch blutigen Durchfall. Die Ansteckung erfolgt meist nach dem Umstallen von Einzelboxen in die Gruppenhaltung. Ältere Rinder scheiden Kokzidien aus, ohne dabei zu erkranken,

E c h tr k ! sta

Fress- und Tränkestand für Kälber 546 Seiten

Katalog 2021 jetzt GRATIS anfordern!

•Stalleinrichtungen für Rinder •Stall- und Weidetechnik •Weidezaun-Programm

PATURA KG•D-63925 KG • 63925 Laudenbach Laudenbach www.patura.com Tel.0•www.patura.com 0 93 72 / 94 74 0 Tel. 00 49 93 72 / 94•74


22 Tiergesundheit / Stallbau

Erregern keine Chance lassen Wichtige Hygienemaßnahmen, die bei Problemen mit Kälberdurchfall beachtet werden sollten: – Regelmäßige Reinigung und Desinfektion von Kälberboxen – Entfernung von Kotresten des vorher eingestallten Kalbs – Verwendung eines wirksamen Desinfektionsmittels – Frische, trockene Einstreu, damit keine feuchten Stellen entstehen, an denen sich Erreger wohlfühlen – Verunreinigungen von Futter und Wasser mit Kot verhindern (dreckige Gummistiefel am Futtergang, Kälber, die durch die Aufstallung steigen können etc.) W Mag. Nicole Hechenberger, Landesveterinärdirektion/TGD, Salzburg

Wie soll eine tiergerechte ­Abkalbebucht aussehen? Ein guter Start der Milchkühe in die Laktation beginnt u. a. schon beim Abkalben. Hier gibt es in der Praxis aber noch eine Vielzahl von Problemen. Die Kälberverluste sind in vielen Milchviehbetrieben zu hoch. In einigen Betrieben in Deutschland liegen sie weit über 15 Prozent. Von Norbert Kanswohl, Jörg Burgstaler, Denny ­Wiedow, Katrin Schönherr und Tim Kuhlow

A

temwegserkrankungen und Darminfektionen zählen zu den Haupt­ ursachen für Kälberverluste. Durch Investitionen in die Haltungsumwelt (viel frische Luft und Licht) versuchen die Betriebe gegenzusteuern. Wichtig dabei ist aber, dass die Haltungsbedingungen konsequent schon im Abkalbebereich verbessert werden. Die Zeit kurz vor, während und nach der Geburt ist für die Kuh mit sehr hohen Belastungen verbunden, und damit ist das Immunsystem nicht voll leistungsfähig. Außerdem müssen in diesem Bereich neben den Ansprüchen der Kuh an Haltung, Hygiene und Stallklima auch die des neugeborenen Kalbs erfüllt werden. Die Grundlagen für eine hohe Leistungsfähigkeit und Nutzungsdauer der Milchkühe sowie eine hohe Fruchtbarkeit werden schon in den ersten Lebenstagen gelegt.

Bei Gruppenhaltung im Stall sollte für viel Frischluftzufuhr gesorgt werden. Etwa vier bis sieben Tage vor dem voraussichtlichen Abkalbetermin sind die hochtragenden Kühe in die Abkalbebucht zu bringen. Abkalbebuchten sind unverzichtbar, da das Abkalben für die Kuh bequemer und damit stressärmer erfolgen kann. Außerdem sind Tierbeobachtungen leichter möglich und das Trockenlecken des Kalbs kann durch die Kuh problemlos erfolgen. Für den Abkalbebereich sind in Abhängigkeit von der Verteilung der Abkalbungen im Jahresverlauf und der Aufenthaltsdauer der Kühe in der Bucht zwischen

zwei bis sechs Abkalbebuchten pro 100 Kühe vorzusehen. Ist die Verteilung der Abkalbungen relativ gleichmäßig, werden nur vier Abkalbebuchten pro 100 Kühe benötigt. Bei der Planung der Abkalbebucht sollte berücksichtigt werden, dass dieser Bereich ein Rückzugs­gebiet für die Kuh darstellt, wo die Geburt möglichst natürlich, aber auch unter Kontrolle erfolgen kann. Das bedeutet möglichst keine Störungen durch andere Kühe, ausreichend Bewegungsmöglichkeit (ca. 12 bis 16 m² Buchtenfläche je Tier), eine sehr gut gereinigte und desinfizierte, mit trockenem Stroh eingestreute rutschfeste Liegefläche, gute Beleuchtung sowie viel frische Luft, um den Infektionsdruck niedrig zu halten. Die Strohma­ tratze hat eine wärmeisolierende und druckverteilende Wirkung (für das entspannte Liegen der hochtragenden Kühe sehr wichtig) und nimmt die Feuchtigkeit aus der Stallluft sowie Harn, Kot und Fruchtwasser auf. Deshalb ist täglich mit einer Strohmenge von 10 bis 12 kg je Tier und Tag einzustreuen. Die Versorgung der Kuh mit

Foto: © Kanswohl/Burgstaler/­Wiedow/Schönherr/Kuhlow

und bilden somit das Erregerreservoir. Wenn Kokzidien einen warmen, feuchten Lebensraum vorfinden, können sie sehr lange überleben. Die Kälberkokzidiose offenbart in erster Linie ein hygienisches Problem. Auch wenn zur ­Akut-Therapie vom Tierarzt Antikokzidia verabreicht werden müssen, so ist langfristig die hygienische Ursache zu eliminieren. Wichtige Maßnahmen sind die Reinigung und Desinfektion, bevor neue Tiere eingestallt werden. Es muss ein wirksames Desinfektionsmittel verwendet werden, da nicht alle Mittel gegen Kokzidien wirken. Holz ist ein einfacher Rohstoff, um Kälberboxen zu bauen. Jedoch lässt sich dieses nur schwer und kaum vollständig reinigen. Bei Bestandsproblemen ist es ratsam, im Kälberbereich nur leicht abwaschbare Oberflächen (beschichtetes Holz, Kunststoff etc.) zu verbauen. Treten im Stall gehäuft Durchfälle bei Kälbern auf, ist eine genaue Diagnose unerlässlich, um einen Therapieplan zu erstellen. Kotuntersuchungen sind notwendig, um die genaue Ursache der Durchfälle zu identifizieren. Hat man den oder die Erreger herausgefunden, gibt es für alle Fälle eine Therapiemöglichkeit.


Stallbau 23 frischem Qualitätsfutter zweimal am Tag sowie die Möglichkeit der Aufnahme von Wasser in ausreichender Menge und Trinkwasserqualität sind von großer Bedeutung. Damit die Kuh artgerecht saufen kann, sind Tränkebecken mit offener Oberfläche vorzuziehen. Eine tägliche Kontrolle der Tränke und bei Bedarf deren Reinigung sollte eine Selbstverständlichkeit sein. In Gruppenbuchten sind mehrere Tränken zu installieren, da sonst die Gefahr besteht, dass rangniedere Tiere nicht genügend Wasser aufnehmen können. Außenklimabedingungen, aber ohne Zugluft, senken die Keimbelastung und stellen Klimareize für den Organismus dar.

die Aufnahme des Kolostrums bekommt das Kalb einen passiven Immunschutz. Damit sinken die Erkrankungsrate und der Behandlungsaufwand der Kälber in der nachfolgenden Aufzucht. Die Gewichtsentwicklung und damit das ökonomische Ergebnis verbessern sich.

Wird im Milchviehbetrieb dreimal täglich gemolken, können sich Vorteile bei der Geburtsüberwachung ergeben. Vor und nach jedem Melken sollte die Geburtsüberwachung z. B. durch die Melker erfolgen. Wichtige Daten wie Tag und Stunde der Geburt, eventuelle Probleme bei der Geburt und den ­Kälbern, Zeit und Menge der ersten Kolostralmilchaufnahme, die Ohrmarkennummer Aus arbeitswirtschaftlicher aber auch Zustand und VerhalSicht ist es notwendig, dass ten der Kühe sind zu dokumendie Bucht gut einsehbar und tieren, damit die Melker der zugänglich, aber auch gut mit nächsten Schicht darauf aufbaudem Stalltraktor zu entmisten en können. und zu reinigen ist. Vorteilhaft Durch die Nähe der Abkalbeist, wenn sich die Abkalbebucht bucht zum Melkstand werden in der Nähe des Melkstands bzw. für die Kühe die Wege zum Vorwartehofs befindet, damit das Melken verkürzt. Außerdem Melkpersonal vor Beginn des sind im Melkstandbereich die Melkens und nach dem Melken für die Reinigung der Abkalbeohne größeren Wegeaufwand buchten notwendigen Kalt- und eine Kontrolle vornehmen kann. Warmwasseranschlüsse vorhanDamit werden die Wahrscheinden, sodass auf die Verlegung lichkeit einer kontrollierten von zusätzlichen Anschlüssen Geburt und auch die rechtzeibei räumlicher Nähe verzichtet tige Gabe des Erstkolostrums werden kann. (1,5 bis 2 Liter) gleich nach der Eine optimale Geburtshilfe kann Geburt deutlich erhöht. Dies ist nur erfolgen, wenn die Bucht für das Kalb von elementarer gut beleuchtet ist. Hier ist eine Bedeutung, da keine ÜbertraBeleuchtungsstärke von 200 Lux gung von Antikörpern über die zu empfehlen. Plazenta vom Muttertier auf Wird das Kalb von der Kuh nach die Frucht erfolgte. Erst durch der Geburt trockengeleckt, hat

Hallenbau & Stallbau PLANEN - FERTIGEN - AUSFÜHREN

Sie planen ein neues Projekt? Wir sind für Sie da, sprechen Sie uns an. Hörmann GmbH & Co. KG | www.hoermann-agrarbau.com

das sehr positive Auswirkungen auf die Durchblutung des Kalbs. Außerdem soll über hormonelle Reaktionen der Abgang der Nachgeburt bei der Kuh stimuliert und die Zwischenkalbezeiten verkürzt werden (Süss, 1994). Bei und nach der Geburt kommt das Kalb mit einer Vielzahl von Krankheitserregern in Berührung. Wie stark das Kalb mit diesen Erregern konfrontiert wird, hängt von der Sauberkeit des Kuhkörpers, dem Zustand der Abkalbebucht, der Geburtshilfe und dem Stallklima ab. Sehr wichtig ist es, die Nachgeburt und das Stroh, das mit Geburtsschleim durchsetzt ist, gleich nach der Geburt aus der Bucht zu entfernen. Dasselbe sollte mit Kothaufen geschehen. Diese stellen ein großes Infektionsrisiko für das Kalb dar, da die bakteriellen bzw. viralen Krankheitserreger über das Maul des Kalbs aufgenommen werden können, bevor das Kalb mit Kolostralmilch versorgt wurde. Durchfallerkrankugen in der

Stalltechnik in Perfektion

STALLUNGEN NIEDERL GmbH

Ebersdorf 5 | A-8342 Gnas

RINDER

Lüftungssysteme Aufstallungen Silotechnik Fütterungstechnik Türen + Tore Gülletechnik

KARL MIKLAU 0664/ 43 70 467 Mail: miklau@stalltechnikshop.at www.stalltechnikshop.at


24 Stallbau nachfolgenden Kälberaufzucht wären die Folge. Bei der Wahl zwischen Einzelabkalbebuchten und Gruppenbuchten haben sich Landwirte aus Investitions- bzw. Platzgründen aber auch aus den arbeitswirtschaftlichen Vorteilen der Gruppenbuchten relativ häufig für die Gruppenbuchten entschieden. Abkalbebuchten erfordern aufgrund des großen Platzbedarfs hohe ­Investitionen, die bei den Einzelbuchten noch höher ausfallen als bei den Gruppenbuchten. Einzelabkalbebuchten sind aber aus Gründen der Hygiene, Geburtskontrolle und -hilfe sowie hinsichtlich Tierverhalten den Gruppenbuchten überlegen. So reagieren rangniedere Kühe gestresster. Optimal sind 4 m Länge x 4 m Tiefe. In der Einzelbucht kann nach jeder Abkalbung eine Reinigung und ­Desinfektion durchgeführt werden (Rein-Raus-Prinzip), so dass der Keimdruck sinkt. Unter natürlichen Bedingungen bei der Weideabkalbung ziehen sich die Kühe zum Kalben zurück, das heißt sie sondern sich von den anderen Kühen ab. Abliege- und Aufstehvorgänge und unruhiges Laufen wechseln dabei in kurzer Folge. In der räumlichen Enge von überbelegten Gruppenbuchten mit weniger als 12 m² Fläche je Tier ist das problematisch. Rang-

niedere Kühe werden durch andere unter Stress gesetzt. Stress kann sich negativ auf den Geburtsverlauf einschließlich Schwergeburten und Nachgeburtsverhaltungen auswirken sowie den Immunschutz der Kuh beeinflussen. Werden aus baulichen Gründen Gruppenabkalbebuchten gewählt, sollten aus den vorher genannten Gründen maximal drei Kühe für die Belegung einer Bucht vorgesehen werden. In den Gruppenbuchten treten auch häufiger Störungen in den Beziehungen zwischen Kalb, Muttertier und den anderen Kühen der Bucht auf. Aggressionen fremder Kühe gegenüber den Kälbern, eine erhöhte Verletzungsgefahr bei den Neugeborenen, Fremdbesaugen und Probleme bei der frühzeitigen Aufnahme von Erstkolostrum vom Euter können die Folge sein. Untersuchungen der Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei M-V sowie der Sächsischen Landesanstalt für Landwirtschaft ergaben, dass beim Verbleiben der Kälber in der Abkalbebucht 40 bis 60 Prozent der Kälber in den ersten vier Stunden nach der Geburt noch nicht gesaugt hatten.

die Kuh sollte es in eine gut gereinigte und desinfizierte sowie mit viel tockenem Stroh eingestreute Box gebracht werden, wo die Kolostralmilchgabe gezielt erfolgen kann und damit eine kontrollierte Kolos­tralmilchaufnahme gewährleistet wird. In der Praxis gibt es große Schwankungen bei der Haltungsdauer der Kälber in den Abkalbebuchten. Einige Betriebe setzen die Kälber gleich nach der Geburt ab, andere belassen die Kälber fast eine Woche in der Abkalbebucht. Eine lange Aufenthaltsdauer der Kälber in der Abkalbebucht ist aber nicht nur aus Gründen der Kolostralmilchaufnahme problematisch, sondern auch aus Sicht des erhöhten Infektionsdrucks und des Absetzstresses durch zunehmende Bindung des Kalbs an die Mutter.

Fazit Abkalbebuchten sollten so konstruiert und bewirtschaftet werden, dass ein Höchstmaß an Hygiene, Tierkomfort, Geburtskontrolle und Kontrolle des Tierverhaltens ermöglicht wird. Sie müssen neben den Ansprüchen der Kuh an Haltung, Hygie­ ne und Stallklima auch die des neugeborenen Kalbs erfüllen. Zu hohe Luftfeuchtigkeit und Zugluft sowie sehr hohe Schadgasgehalte wirken sich sehr negativ Der Landwirt ist deshalb gut beraten, wenn er die Aufenthalts- auf die Neugeborenen aus. Reidauer des Kalbs auf das notwen- nigung und Desinfektion haben dige Minimum beschränkt. Nach einen sehr hohen Stellenwert. Einzelbuchten sind gegenüber dem Ablecken des Kalbs durch

Gruppenbuchten zu bevorzugen. Vorteilhaft ist, wenn die gereinigten, desinfizierten und mit trockenem Stroh eingestreuten Einzelbuchten mehrere Tage vor der Belegung leer stehen. In Gruppenbuchten werden rangniedere Kühe durch andere Kühe unter Stress gesetzt. Dies kann sich negativ auf den Geburtsverlauf einschließlich Schwergeburten und Nach­geburtsverhaltungen auswirken sowie den Immunschutz der Kuh beeinflussen. In Gruppenbuchten treten auch häufiger Störungen in den Beziehungen zwischen Kalb, Muttertier und den anderen Kühen der Bucht auf. Aggressionen fremder Kühe gegenüber anderen Kälbern, eine erhöhte Verletzungsgefahr bei den Neugeborenen, Fremdbesaugen und Probleme bei der frühzeitigen Aufnahme von Erstkolostrum können die Folge sein. Werden z. B. aus baulichen Gründen Gruppenbuchten gewählt, so müssen sie unbedingt im Rein-Raus-Prinzip betrieben werden. Außerdem sollte versucht werden, in der Gruppenbucht separate, abgetrennte Bereiche einzurichten, in die die Kühe direkt zur Abkalbung gebracht werden. W Professor Dr. Norbert Kanswohl, Universität Rostock/Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei M-V, Dr. Jörg Burgstaler, Dr. Denny Wiedow, MSc. Katrin Schönherr, MSc. Tim Kuhlow, Universität Rostock, Deutschland.


Hygiene 25

„Dreck“ lässt sich nicht ­desinfizieren Tierhaltung ohne entsprechende Hygiene ist undenkbar. Das Tierwohl und damit die Leistungsbedingungen sowie der wirtschaftliche Erfolg hängen sehr stark von der Hygiene ab. Damit wird die zielgerichtete Reinigung für Tierhalter ein Muss. Von Ruedi Hunger

D

ie erfolgreiche Stall- und Einrichtungsreinigung ist in sechs Schritte einteilbar. Damit die Reinigung mit nachfolgender Desinfektion zum Erfolg führt, ist ein entsprechend großzüger Zeitrahmen zu wählen. Zwischen den einzelnen Schritten sind mehrstündige Einwirkungs- oder Trocknungsphasen einzuplanen.

Foto: © Kärcher

Grobreinigung Wenn alle Tiere den Stall oder einen Stallabschnitt bzw. ein Abteil verlassen haben, werden zunächst alle groben Verschmutzungen trocken entfernt. Fütterungseinrichtungen werden entleert und die Futterkrippe gereinigt. Können Teile der Stalleinrichtung nicht entfernt werden und müssen diese zum Schutz vor Wasser abgedeckt werden, sollen sie vorgängig manuell gereinigt und desinfiziert werden. Andernfalls stellen sie bereits wieder eine potentielle Infektionsquelle dar. Einweichen Nach der Grobreinigung folgt die Einweichphase. Im Fall von hartnäckiger Krustenbildung ist die Einweichphase auf mehrere Stunden auszudehnen. Bei Bedarf werden sogenannte Tenside zugesetzt. Diese setzen die Oberflächenspannung des Wassers herab und fördern bei hartnäckigen Verschmutzungen das Eindringen. Bei Stallneubauten sind stationäre „Einweich-Anlagen“ ein Thema. Damit die Verschmutzungen nicht wieder antrocknen, ist es wichtig, dass das Einweichen praktisch bis zum Beginn der Reinigung andauert.

Mit dem Einsatz von Schaum wird das Reinigen aktiv beschleunigt. Reinigen Der eigentliche Reinigungsvorgang mit einem Hochdruckreiniger und kaltem oder heißem Wasser hängt vom Verschmutzungsgrad und den Vorlieben des Landwirts ab. Es können geeignete Reinigungsmittel beigegeben werden oder es wird, wenn die entsprechende Ausrüstung vorhanden ist, im Niederdruck-Schaumverfahren gereinigt. Beide Reinigungsarten haben eine gute Tiefenwirkung und entfernen wirkungsvoll Kohlenhydrate, Fette und Eiweißablagerungen. In nassen Stallbereichen mit anorganischen Verschmutzungen (Wasserstein) wird gelegentlich auch eine saure Reinigung empfohlen. Vorgängig ist dann aber die Materialverträglichkeit (Installationen usw.) zu klären. Zu beachten ist, dass die Effektivität chemischer ­Reinigungspräparate nur nach einer gründlichen Grobreinigung zum Tragen kommt. Schaum verhält sich „dynamisch“: Jedes geplatzte


26 Hygiene die Zahl der Infektionserreger so weit reduziert, dass das Risiko einer Infektion oder einer Krankheitsübertragung minimiert wird. In der landwirtschaftlichen Praxis ist eine vollständige Eliminierung aller Keime in Form einer „Sterilisation“ weder möglich noch sinnvoll.

Schaumbläschen setzt neues Reinigungsmittel frei und liefert folglich ständig frische Lösung nach. Da beim Schaumverfahren mit geringem Spritzdruck gearbeitet wird, eignet es sich

besonders für empfindliche Oberflächen. Schaum soll immer von unten nach oben aufgetragen werden, damit er länger an der Oberfläche haftet und nicht zu schnell abfließt. Die Einwirk-

Begriffserklärung KBE/cm2 ist die Abkürzung für „kolonienbildende Einheiten“ von Krankheitserregern. Schaumreiniger bestehen zum Beispiel aus Alkalien, Silikaten, Phosphaten, Bleichlaugen, kationischen Tensiden, anionischen Tensiden und Viskositätsreglern. Die Gefahrenbezeichnungen auf dem Datenblatt sind zu beachten! Tenside sind Substanzen, die die Oberflächenspannung einer Flüssigkeit oder die Grenz­ flächenspannung zwischen zwei Phasen herabsetzen und die Bildung einer Dispersion ermöglichen. Eiweißfehler: Davon spricht man, wenn ein Desinfektionsmittel mit organischen Stoffen eine

­chemische Verbindung eingeht und dadurch „verbraucht“ wird. Seifenfehler: Wenn ein Des­ infektionsmittel mit Resten von Reinigungsmittel reagiert, wird dieser Effekt als Seifenfehler bezeichnet. Temperaturfehler: Bezeichnung für einen Effekt, der bei einigen Desinfektionsmitteln zum Tragen kommt, wenn die Raum-, Bodenoder Wandtemperatur unter 10° C sinkt. Visuell sauber: Die Reinigung ist dann erfolgreich abgeschlossen, wenn alle Oberflächen, Behälter, Futter- und Wasserleitungen im Stall „visuell sauber“ sind und das abfließende Wasser frei von Schmutz ist.

dauer richtet sich ebenfalls nach dem Verschmutzungsgrad. Spülen Nach abgeschlossener Einwirkzeit müssen die Flächen gründlich mit Wasser gespült werden. Beim Abspülen gilt immer der Grundsatz: Von oben nach unten! Ein gründliches Abspülen verhindert, dass die später eingestallten Tiere Chemikalienreste aufnehmen und dadurch gesundheitliche Schäden erleiden. Außerdem wird auch die Bausubstanz des Stalls geschont, falls korrosive Stoffe eingesetzt werden. Trocknen Auch unter Zeitdruck sollte vor dem nächsten Arbeitsschritt ein vollständiges Abtrocknen abgewartet werden. Restfeuchtigkeit und Wasserlachen verdünnen das Desinfektionsmittel und reduzieren daher dessen Wirkung massiv. Desinfizieren „Dreck lässt sich nicht desinfizieren“, diese alte Weisheit hat auch heute noch ihre volle Gültigkeit. Durch das Desinfizieren wird

Fazit In der Tierhaltung ist eine Reinigung und Desinfektion dann erfolgreich, wenn es gelingt, die Gesamtkeimzahl auf rund 1.000 KBE/­cm2 zu reduzieren. Der Begriff „visuell sauber“ ist eine Interpretationsfrage. Eine offizielle Formulierung ist, dass die ursprüngliche Struktur und Beschaffenheit der Oberflächen deutlich erkennbar ist. Allerdings bleiben nicht sichtbare Verschmutzungen wie Eiweiß und nicht kaltwasserlösliche Fette bei nicht ausreichender Reinigung auf den Oberflächen, in Poren und Rissen haften und schränken die Wirkung der chemischen Des­infektionsmittel ein. W Ruedi Hunger ist Landtechnik-Journalist

Eine erfolgreiche Gebäudereinigung lässt sich in sechs Schritte unterteilen.

in der Schweiz.

Foto: © Kärcher

Hochdruckreiniger sind die Schlüsselmaschine zur Stall- und Reinigung

Eine Desinfektion kann physikalisch, thermisch oder chemisch erfolgen. Die Standardverfahren in der Tierhaltung sind chemischer Natur, damit kommen Substanzen mit mikrobizider Wirkung zum Einsatz. Bei der Auswahl des Desinfektionsmittels ist auf den Temperaturbereich der Anwendung zu achten. Die Einwirkungszeit sollte nicht kürzer als zwei bis vier Stunden sein. Während dieser Zeit muss die Lüftung ausgeschaltet sein, um eine zu schnelle Abtrocknung der Oberfläche zu verhindern. Eine Aufwandmenge von 0,4 Liter je Quadratmeter Stallfläche wird als notwendiges Minimum bezeichnet. Neben seiner Wirkung gegen Viren und Bakterien sollte das Produkt auch eine fungizide Wirkung aufweisen. Im Seuchenfall sind die behördlichen Vorschriften zu beachten. Generell sind bei der Anwendung von Desinfektionsmitteln die persönlichen Schutzmaßnahmen (PSA) zu beachten (siehe Gefahrenblatt).


Tiergesundheit 27

Was ist integrative Tiermedizin? Integrativ – ein neues Schlagwort? Ein Sammelbegriff? Eine Idee? Mit integrativer Tiermedizin soll wohl ein Überbegriff definiert werden, der es erlaubt, verschiedene Therapiemethoden zum Wohl des Tiers oder der Tiere in einem Wort zu einen. Von Nicole herout

D

as Schöne ist, dass hier nicht nur die klassische Schulmedizin, sondern auch komplementäre Methoden wie Homöopathie, Phytotherapie, Chiropraktik, Osteopathie, Physiotherapie und wie sie alle heißen, unter diesem Schirm Platz finden. Dazu hat die österreichische Tierärztekammer Anfang 2019 ein Positionspapier veröffentlicht: „Veterinäre, die integrative Medizin anbieten, greifen auf ein breites Spektrum von Behandlungsmethoden zurück, die auf anderen Modellen der Entstehung von Krankheiten und deren Behandlung basieren. Integrativmediziner sind akademisch ausgebildeten TierärztInnen, die auf der Basis ihres schulmedizinischen Wissens auch Methoden der Komplementärmedizin anwenden. Dazu zählen Homöopathie, traditionelle chinesische Medizin, Phytotherapie, Akupunktur, Chiropraktik und Osteopathie.“

Foto: © agrarfoto.com

Vieles davon ist beim Kleintier und Pferd in der täglichen Praxis gang und gäbe. Aber wie sieht es beim Nutztier aus? Viele Landwirte sind nach wie vor der Meinung, dass nur „richtige Medizin“ hilft und gesunde Tiere garantiert. Aber die Realität sieht anders aus. Einerseits kommen die Tierärzte immer mehr unter Druck, müssen sie doch jährlich abnehmende

Antibiotika-Mengenstromanalysen liefern. Andererseits fehlen ihnen aber praktikable, verlässliche, wiederholbare Prophylaxeund Therapiemöglichkeiten, um die Betriebe anders als mit Antibiosen zu unterstützen und auch dem zunehmenden Druck von Seiten der Konsumenten, der Handelsketten und der Politik nachzukommen. Auf Grund des enormen Leistungsdrucks, dem die Nutztiere heute ausgesetzt sind, geht es ohne Unterstützung aber nicht.

ein Zeichen für eine bestehende Immunschwäche, galt es zu ergründen, woher diese kam und Hier ein Praxisbeispiel, das wie man dagegenwirken konnte: zeigen soll, dass es auch im – Alle Tiere sind relativ neu konventionellen Hochleisim Stall und mussten sich als tungsbetrieb sinnvoll ist, durch Herde organisieren, mit dem integrative Maßnahmen die neuen Stall und der neuen Tiergesundheit zu unterstützen Technik zurechtkommen, was und zu stabilisieren: Stress auslöst – Die Pilzinfektion wurde beim Neu gegründeter Milchbetrieb, Ankauf eines Teils der Herde neu gebauter Außenklima-Stall, eingeschleppt und zwischen110 Holsteinfriesen, Jung-Küzeitlich mit Pilz-wirksamen he, 1. und 2. Trächtigkeit, vor Waschungen im Zaum gehaldrei Monaten neu eingestallt. ten. Die langsame Ausbreitung Startleistung 11.000 kg Milch, konnte aber nicht vermieden 3,4 EW, 3,7 F, ZZ im Schnitt bei werden, obwohl die Tiere im 80.000, Melk- und FütterungsFreien, mit viel Licht, Luft und roboter. Sonne, standen. Ich wurde gerufen, um dem Land- – Alle Tiere hatten mit einer hohen, möglicherweise zu hohen, wirt eine grundsätzliche EmpfehMilchleistung eingesetzt, die lung über Homöopathie-Einsatz in Werte der Milchinhaltsstoffe seinem Stall zu geben. waren allerdings alles andere Aber da war natürlich vor allem als zufriedenstellend! eine genaue Beobachtung der – Die Fütterung war leistungsanTiere im Stall notwendig. Und gepasst, allerdings waren die was ich sah, hat mich nachdenkverwertbaren Strukturanteile lich gemacht: in der Ration extrem niedrig. Etwa 15 Prozent der Kühe zeigten eine Trychophytie-Infek- – Ich sah zu viele Tiere im Laufgang stehen, weder tion: Da das eine ansteckende fressen noch liegen. Auch ihre Pilz-Infektion ist und gleichzeitig

Wiederkau-Tätigkeit war zu niedrig. – Der Kot war generell zu weich, zu hell, zu sauer. – Etliche Tiere zeigten vermehrten Speichelfluss aus Nase und Maul, ein Vorwarnzeichen für Schwäche und Überforderung. Was sagen uns diese Beobachtungen und was kann da unternommen werden? Das erste und wichtigste war die Anpassung der Fütterung. Ich empfahl dem Betrieb, den Kühen versuchsweise auf einem Teil des Futtertischs ein Gemisch aus Luzerneheu, Wiesenheu und Futterstroh vorzulegen. Entsprechend der Akzeptanz sollte der Strukturanteil dann in der TMR auf ein dem Herden-Durchschnitts-Bedürfnis angepasstes Niveau erhöht werden. Da manche Kühe sehr viel von dem Strukturfutter aufnahmen und andere weniger, empfahl ich eine langsame, schrittweise Umstellung sowie ein fortgesetztes Angebot am Futtertisch. Ziel war, die Verdauung zu stabilisieren, den pH-Wert im Pansen zu senken und dadurch eine Erhöhung der Milchinhaltsstoffe zu erreichen, selbst wenn eventuell ein leichter Rückgang in der Milchleistung damit verbunden wäre. Um dem Wunsch des Landwirts zu entsprechen, verordnete ich ihm eine homöopathische Kombinations-Rezeptur, die einerseits durch den Einsatz der entsprechenden Nosode die Ausbreitung der Trychophytie hintanhalten sollte, ande-


28 Tiergesundheit / Stallklima rerseits ein Konstitutionsmittel für den überwiegenden Teil der Herde enthielt. Individuelle, klassische Homöopathie ist in so großen Betrieben aus technischen und zeitlichen Gründen kaum durchführbar. Das gewählte Mittel ist, vom Arzneimittelbild her, zuständig für: Hochleistungstiere, die trotz suboptimaler Versorgung höchste Leistung erbringen, es unterstützt die Leberfunktion, die in diesem Leistungsbereich oft der Schwachpunkt im Organismus ist, es stabilisiert fütterungsbedingte Verdauungsstörungen, es unterstützt den Hautstoffwechsel, es ist typisch für schöne, dem Rasse-Typ entsprechende Tiere – um nur einige Punkte zu nennen, warum ich mich für dieses Mittel entschieden habe. Als weitere Maßnahme bekam die laktierende Herde, mit Futtersalz gemischt, zur freien Entnahme eine hochkonzentrierte immunstärkende Kräutermischung und die trockenstehenden Kühe eine den Leberstoffwechsel aktivierende Kräutermischung.

Integrative Tiermedizin besteht also nicht in Einzeltierbehandlungen mit wartezeitpflichtigen Medikamenten, sondern in einem Maßnahmen-Paket, welches umfassend das Gesamtbild des Betriebs berücksichtigt und nur im Bedarfsfall auch einzelne Tiere einer Behandlung zuführt. Ziel sollte aber sein, diese Behandlung zu reduzieren und die Tiere durch ganzheitliche Maßnahmen so weit zu stärken, dass Ersteres kaum mehr notwendig wird. W Dr.med.vet. Nicole Herout ist Tierärztin in Niederösterreich.

Hitzestress im Milch­ viehstall ­vermeiden Milchkühe erbringen eine enorme Stoffwechselleistung. Damit einher geht eine starke Wärmeproduktion durch Milchbildung und Verdauungsvorgänge. Im ersten Laktationsdrittel haben Milchkühe eine Wärmeabgabe von rund 1.500 W – das entspricht in etwa der Leistung eines größeren Heizkörpers.

M

kerntemperatur haben, sind sie it Haltungs- und Fütin der Lage, diese bei warmen terungsmaßnahmen können Hitzestress und Bedingungen in geringem seine Folgen deutlich reduziert werden. Grundvoraussetzung für den Erfolg aller aufgeführten Maßnahmen ist das rechtzeitige Handeln vor dem Eintreten von Hitzestress. Wenn aufgrund von klimatischen Bedingungen die Wärmeabgabe nicht in ausreichendem Maße erfolgen kann, leiden Rinder unter Hitzestress. Ab 24 °C Umgebungstemperatur und 70 Prozent Luftfeuchte beginnt Hitzestress. Kühe ändern ihr Verhalten Auch wenn Kühe als Säugetiere eine sehr konstante Körper-

Maße zu erhöhen. Dass dieser Mechanismus aber schnell an seine Grenzen stößt, fanden

Foto: © agrarfoto.com

Gerade im Hochleistungs­ bereich hat sich nämlich gezeigt, dass, wenn der Leberstoffwechsel in der Transitzeit gut und effizient gestärkt wird, die Tiere sich mit der Geburt und der einsetzenden Milchleistung leichter tun und auch schneller wieder eine fruchtbare Brunst zeigen. Diese Maßnahme ist dazu geeignet, die NRR auf unter 1,5 zu senken.


Advertorial 29

Tierwohl und Menschwohl: eine Erfolgsgeschichte Kühe haben’s lieber kühl, um nicht zu sagen kalt. Temperaturen über +15 °C gehen bereits zu Lasten der Milchproduktion und -qualität. Klettert das Thermometer noch weiter hoch, sinkt die Milchleistung deutlich, und von Tierwohl kann dann nicht die Rede sein.

D

och die Lösung ist einfach, kostengünstig und – auch das wird immer wichtiger – absolut ökologisch. Verdunstungskälte ist das Zauberwort. Mit ihr wird der ganze Wasserkreislauf des Planeten bewerkstelligt. Mit Systemen von 1 ­ Acooling wird Wasser mit Hochdruck von 70 bar durch spezielle Düsen feinstens vernebelt und kühlt so den Stall um 5 bis 8 °C herunter. Auch Franz Leutgeb in Rammelhof, Gemeinde Arbesbach, Niederösterreich, sah sich mit diesem Temperaturproblem konfrontiert. Die Hitze machte seinen Kühen sichtbar zu schaffen, die Milchleistung sank, während die Zellzahl zunahm. Über das Potenzial eines Hochdruck-Kühlsystems wusste er schon Bescheid und im Jahr 2018 wurde eine Anlage für einen Milchviehbetrieb installiert. Leutgeb die Anlage selber montiert und hat sofort massive Verbesserungen bei den Tieren festgestellt. Die Kühe strecken ihren Hals nach oben, um möglichst viel der kühlen Luft aufnehmen zu können.

Die Begeisterung ist Franz Leutgeb anzusehen. Er hat eine riesen Freude, wenn es seinen Kühen gut geht. Das Video, eines von mehreren Anwendungsvideos, ist auf 1Acooling.com zu sehen.

ihm im Stall am allerliebsten ist, weil es hier so schön kühl ist. Ein zusätzlicher Vorteil ist die Anhebung der Luftfeuchte, da es im Sommer oft trocken ist. Der Einbau ist sowohl in neuen als

Das Hochdruck-Aggregat sorgt für den feinen Nebel. 230V und normaler Wasseranschluss genügen.

auch in bestehenden Stallungen sinnvoll und dank des Click-­ Systems sehr einfach in Selbstmontage durchzuführen. In der Tierhaltung bringt ­1Acooling dem Betreiber meh-

Vor bzw. beim Melkstand gibt es keine Belastung durch Fliegen mehr.

rere Vorteile: Die Tiere werden von den teils bedrohlichen Temperaturen gänzlich verschont. Die Ertragsverluste durch verminderte Milchleistung bleiben aus. Die Investition rechnet sich daher vom ersten Tag an auch bei Milchviehhaltung, Geflügelund Schweinemast. Der heiße Draht für die kühle Lösung: 1Acooling W INFORMATION: Hermann Bliem 0650/4800650 info@1Acooling.com www.1Acooling.com

WERBUNG

Fotos: © 1Acooling

Auch im Wartebereich des Melk­ stands ist die Erleichterung sehr deutlich. Da Fliegen Zugluft und erhöhte Luftfeuchte meiden, sind sie hier nicht anzutreffen. Die Kühe sind viel ruhiger, wodurch Hygiene und Arbeitsbedingungen wesentlich verbessert werden. Franz Leutgeb erzählt auch von seiner Tierärztin, die immer bei


30 Stallklima

­ ordamerikanische Forscher in n einer Studie heraus. Sie untersuchten das Steh- und Liegeverhalten in Bezug auf die Körperkerntemperatur von Milchkühen und fanden heraus, dass die

Kühe bereits ab einer Erhöhung der Körperkerntemperatur um nur 0,5 °C deutlich mehr standen und weniger lagen. Die Kühe versuchen so mehr Wärme abzugeben, da sie im Stehen eine größere Oberfläche und eine größere Chance, durch eine Luftbewegung das Wärmepolster um ihren Körper aufzulösen, haben. Doch wenn Kühe weniger liegen, hat das negative Folgen auf das Wiederkauverhalten und den Energieverbrauch. Die Wissen­ schaftler wollen die Daten aus ihrem Versuch nutzen, um anhand des veränderten Stehverhaltens frühzeitig für die Kühe stressige Bedingungen vorherzusagen, um so möglichst schnell Abhilfe schaffen zu können. Bei Hitzestress kommen natürlich auch noch weitere Verhaltensänderungen hinzu, wie ­insgesamt weniger Bewegung, damit weniger Besuche am Futtertisch, weniger Brunstverhalten, die Kühe kauen weniger wieder, hecheln, strecken die Zunge heraus, verlieren Speichel, pumpen, schwitzen und saufen mehr. Dies alles führt in Summe dazu, dass weniger gefressen wird, der

Energiebedarf aber erhöht ist, die Mineralstoffausscheidungen erhöht sind und weniger Speichel als Puffer im Pansen ankommt. Nicht selten sind die Folgen von Sommerklima erhöhte Zellzahlen bis hin zu einer gesteigerten Mastitisrate, geringere Milchfett- und Milch­ eiweißgehalte, ein Abfall der Milchmenge und eine schlechtere Trächtigkeitsrate. Mit ansteigenden Umgebungstemperaturen im Jahresverlauf steigt auch die Zellzahl. Kommen die Monatsmittelwerte der Tageshöchsttemperaturen an Werte von 18 °C und mehr, sinken die Milchinhaltstoffe Fett und Eiweiß, ein Milchmengenabfall folgt nach.

wird. Verschiedene Ansatzpunkte bieten Haltung und Fütterung: – Stress vermeiden: keine Überbelegung, auf unnötiges Umtreiben in heißen Stunden verzichten, Fliegenplage verhindern – gute Wasserversorgung: viele Tränkestellen im Stall verteilt, für jedes Tier leicht zu erreichen und zu verlassen, Wasser von guter Qualität in ausreichender Menge aus sauberen Tränken – Luftbewegung ermöglichen: Seitenwände, Tore und Türen, wenn möglich First öffnen, Lochblech an Giebeln – Unterstützungslüftung mit Ventilatoren: Langsamläufer mit 1,20 bis 1,50 m D ­ urchmesser Hitzestress minimieren lohnt in Reihe parallel zur Futtersich Die Folgen von Hitzestress sind vielfältig und wirtschaftlich achse über dem Fressgang und bedeutend. Es lohnt sich also, den Liegeboxen, im Wartebemit entsprechenden Maßnahreich vor dem Melkstand bzw. Melkroboter aufhängen, 10 bis men Hitzestress für die Milch15 ° Neigung, 2,70 m über dem kühe zu minimieren und es Laufgang, bereits ab 18 bis ihnen zu ermöglichen, dass sie 20 °C Stalltemperatur laufen sich auch im Liegen wohlfühlen. lassen, automatische Steuerung Oft geht das schon mit ganz einsinnvoll fachen Maßnahmen. Wichtig ist, dass rechtzeitig damit begonnen – Wasserkühlung der Kühe: und konsequent durchgehalten erst ab Temperaturen

Sauberer Boden – besserer Ertrag iere fressen lieber – und vor allem mehr – von sauberen Böden. Sie sind dadurch ertragreicher. Kunstharzböden sind die Alleskönner in der Bodengestaltung. Sie sind langlebig, rutschfest und einfach zu reinigen. Avenarius­ Agro bietet als Hersteller ein vielfältiges Lösungsangebot für den landwirtschaftlichen Bereich. Die Liste an Bestimmungen und Anforderungen für Landwirte ist lang. Neben der wirtschaftlichen Herausforderung sind Umweltschutz, artgerechte Tierhaltung und großer persönlicher Einsatz ein fixer Bestandteil des Alltags. Aber auch die Bausubstanz, insbesondere Böden und Wände, werden im landwirtschaftlichen Bereich durch starke mechanische und chemische Belastungen auf die Probe gestellt.

Hochqualitative Kunstharzbeschichtungen von AvenariusAgro schaffen den perfekten Untergrund für Mensch und Tier: ob in Stallungen, bei Melkständen und Milchkammern, Futtertischen oder in Werkstätten und Lagerräumen. Durch die fugenlose Oberfläche sind sie leicht zu reinigen und erfüllen auch höchste Hygienestandards – ein Muss für jeden modernen Landwirtschafts­ betrieb. Der Aufbau einer Kunstharzbeschichtung erfolgt modular und kann somit auf verschiedenste Anwendungsmöglichkeiten und Einsatzbereiche abgestimmt werden. Ob rutschfest, extra standhaft, oder ein besonders einfacher Aufbau für Ausbesserungsarbeiten – die Möglichkeiten sind vielfältig. Auch im privaten Bereich, z. B. für Garagen und Balko-

ne, erfreuen sie sich immer größerer Beliebtheit. Individuelle Eigenschaften und Oberflächenwünsche können für den jeweiligen Einsatzort kombiniert werden. Die Möglichkeit der Überbeschichtung von bestehenden, keramischen Bodenbelägen machen Kunstharzbeschichtungen auch für Renovierungsarbeiten äußerst interessant.

Ihre Vorteile auf einen Blick –– fugenlose Oberfläche –– leicht zu reinigen – hygienisch –– abriebfest und langlebig –– rutschfeste Ausführung möglich –– hohe chemische Beständigkeit –– attraktive Optik –– in vielen Farben erhältlich INFORMATION: www.avenariusagro.at

Werbung

T


31


32 Stallklima

alten Betonsp

über 24 °C! Großtropfige Versprühung oder Duschen in Intervallen von 5 Minuten Beregnung und 10 Minuten Pause, feuchte Luft muss entweichen können, Anordnung am Futtertisch oder im Rücktrieb vom Melkstand, nicht im Wartehof oder über den Liegeboxen – Strahlungswärme vom Stalldach reduzieren: helle Dach­eindeckung oder isolierende Sandwichelemente, keine Lichtplatten, ­Beschattung z. B. durch Photovoltaikanlage – bei Weidegang auf Schatten achten – erhöhte Gabe von Mineralfutter und Viehsalz: ca. 10 Prozent, zusätzlich Salzlecksteine

– Einsatz von Natriumbicarbonat oder anderen puffernden Produkten: Na-Bicarbonat 150 bis 300 g je Tier und Tag, andere Produkte nach Hersteller­ angaben – Lebendhefen: Stabilisierung der Verhältnisse im Pansen – Faseranteil der Ration reduzieren: ohne die Wiederkäuergerechtheit zu missachten (Grobfutteranteil > 50 Prozent). – Erhöhung der Energiedichte der Ration: pansenstabile Futterfette, glucoplastische Energieträger wie Propylenglycol und Glycerin, Einsatzmengen je nach Produkt und Hersteller­angaben bei 150 bis 800 g je Tier und Tag

s Fahrsilo

– Futteraufnahme anregen: mehrmaliges Futteranschieben, Füttern auf zwei oder mehr Mahlzeiten am Tag verteilen – Nacherwärmung vermeiden: qualitativ hochwertigste ­Silagen, konservierende Produkte, z. B. Kaliumsorbat mit 400 g je Tonne, Säure oder Säuremischungen, Dosierungsempfehlungen der Hersteller und futtermittelrechtliche Bestimmungen beachten, – Oxidativen Stress reduzieren: Vitamin-E-Zulage ca. 1.000 mg je Tier und Tag, Selen, ß-Carotin Fazit Sommerklima mit hohen Temperaturen ist oft ein

nde Stützwä unerkanntes Problem besonders für hochleistende Milchkühe und verursacht wirtschaftliche Verluste. Eine Auswertung von Milchkontrolldaten zeigt einige Folgen von warmen Umgebungstemperaturen. Ab einer Temperatur von 24 °C und einer Luftfeuchte von 70 Prozent beginnt Hitzestress für Milchkühe. Durch ihr Verhalten bringen Kühe ihr Unwohlsein zum Ausdruck. Mit Haltungsund Fütterungsmaßnahmen können Hitzestress und seine Folgen deutlich reduziert werden. Grundvoraussetzung für den Erfolg aller aufgeführten Maßnahmen ist das rechtzeitige Handeln vor dem Eintreten von Hitzestress. W


Stallbau 33

Die passenden Ventilatoren Der richtige Einsatz von Ventilatoren wirkt sich positiv aufs Stallklima aus. In niedrigen, sehr breiten oder nicht optimal durchströmten Ställen staut sich die Luft. Abhilfe schaffen Ventilatoren.

S

elbst bei sehr großvolumigen Ställen gibt es oft Stallbereiche, zum Beispiel vor Mauern, in denen die Luft „steht“ und sich somit Wärme, Feuchte und auch Schadgase ansammeln. Mit Ventilatoren soll Luft im Stall bewegt werden, wodurch sich das isolierende Luftpolster um das Tier auflöst. Durch diese Luftbewegung von 1 bis über 2 m/s zwischen den Tieren und um die Tierkörper herum ergibt sich ein Abkühleffekt und damit eine große thermische Erleichterung für die Milchkühe. Bei der Wahl geeigneter Ventilatoren sind die Stallhöhe und der Strombedarf zu berücksichtigen. Axialventilatoren als Langsamläufer mit etwa 500 U/min und Durchmessern von 1,20 bis 1,50 m kommen in Rinderställen häufig zum Einsatz.

einen weiten Temperaturbereich geschaltet werden kann.

den entsprechend ihrer spezifischen Wurfweite installiert.

Die größeren Axialventilatoren zur Verbesserung des Stallklimas hängen in Boxenlaufställen frei und werden in Reihe parallel zum Futtertisch angeordnet, damit ein kontinuierlicher Luftstrom durch den Stall gewährleistet ist. Wenn möglich, sollte dabei die natürlich anströmende Luft mitgenommen werden. Soll Frischluft von der kälteren Giebelseite angesaugt werden, sollte der maximale Abstand für den ersten Ventilator zum Giebel 6 m nicht überschreiten und für genügend Zuluftfläche z. B. durch einen geöffneten Giebel gesorgt werden. Die weiteren Ventilatoren werden in Abstän-

Ventilatoren sollen den Kühen das Fressen und das Liegen erleichtern und sind daher über den Kühen am Fressgang und vorrangig über den Liegeboxen anzuordnen. Das Futter oder die Laufgänge sollen dabei nicht getrocknet werden. Sonderbereiche wie Vorwartehof oder der Melkstand- bzw. Melk­ robotereingang sind ebenfalls zu berücksichtigen. In Wartehöfen können Deckenventilatoren für eine gute Luftumwälzung sorgen. Kleinere Ventilatoren mit höheren Drehzahlen eignen sich sehr gut für die Installation direkt über Eingängen und halten auch Fliegen fern. W

Alternativen zur Verbesserung des Stallklimas können mehrere kleinere Axialventilatoren mit 50 bis 70 cm Durchmesser und >1000 U/min als Block geschaltet darstellen. Schnellläufer mit 50 cm Durchmesser können 5.000 m³/Stunde durchsetzen. Zur Erbringung der gleichen Luftleistung haben größere Ventilatoren eine geringere Leistungsaufnahme und sind sparsamer als kleinere Ventilatoren mit höheren Drehzahlen. Für relativ freie Räume wie Warteräume oder hohe Ställe können auch vertikal strömende Deckenventilatoren eingesetzt werden. Das erzeugte Luftvolumen wird durch Stalleinrichtung und Aufkantungen verwirbelt und von der natürlichen Luftbewegung beeinflusst. Bereits ab 18 bis 20°C sollte im Milchviehstall mit der Unterstützungslüftung begonnen werden, also bereits vor Einsetzen einer Wärmebelastung für die Tiere. Je nach eingesetztem Regelgerät haben die Ventilatoren drei oder fünf Schaltstufen, so dass über

Großraumdeckenventilator BRISE Großr Prinzip P rinzip „HVL „HV „HVLS“ L d. h. - hohes Volumen - niedrige Drehzahl

Neu! Baureihe ø 3 m, 4 m, 5 m, 6 m und 7 m ... enormer Luftdurchsatz im ganzen Stall ... kein Hitzestress an heißen Sommertagen ... energieeffizient durch Permanentmagnet-Synchronmotor ... einfache Montage ... „Plug and Play’’

- moderne Klimasysteme für die Nutztierhaltung -

Feldstraße 1 D-04932 Gröden

Telefon: + 49 3 53 43 / 70 22 80 Telefax: + 49 3 53 43 / 70 22 81

E-Mail: info@agrotor.de Web: www.agrotor.de


34 Reportage

Manfed Gruber dirigiert das Geschehen im Stall.

Jeder einzelne Fressplatz hat seine Düse.

Kühe mit Luft lenken So schnell werden sich die Rahmenbedingungen nicht ändern. Der Wettbewerb in der Milchviehhaltung wird weiterhin über die Leistung ausgetragen. Selbst Bio- und Heumilcherzeuger streben nach mehr Milch pro Kuh. Was also liegt für Milchbauern näher, als das Kuhleben so angenehm wie möglich zu machen. ALOIS BURGSTALLER war vor Ort.

Kühe in der Zwinge Milchkühe geraten thermisch von zwei Seiten unter Druck. Einerseits steigt die Zahl der Hitzetage. Wobei

die Hitzetage für Kühe nicht erst bei 25, sondern ab 17 Grad beginnen. Andererseits produziert ihre steigende Milchleistung mehr Körperwärme. Lösungsansatz Schlauch­ belüftung Laufställe sind in Bereiche aufgegliedert, zwischen denen sich die Kühe frei bewegen. Die Luft soll dort optimal sein, wo wir wollen, dass die Kühe oder Rinder

sich aufhalten. Sie sollen sich am Fressgitter wohlfühlen, sie sollen animiert werden, in der Liegebox Milch zu bilden und sie sollen gerne zum Melken gehen. Schaut man im Stall der Barmherzigen Brüder zur Decke, kann man anhand der Position der Luftschläuche die Funktionsbereiche des Stalls nachvollziehen. Wobei der Funktionsbereich unter dem Luftschlauch darüber entschei-

det, wie die Luft nach unten zu strömen hat. Fressgitter Am Fressgitter strömt zu jedem Platz gezielt durch eine einzige Düse frische Luft direkt auf die Kuh. Dabei richtet sich der Luftstrom nicht vor das Maul, sondern in den kühlungsbedürftigen Halsbereich. Dadurch wird vermieden, dass der Luftstrom das Futter austrocknet und zugleich der

Fotos: © Burgstaller

I

m neuen Kuhstall der Barmherzigen Brüder in Kainbach hat der Leiter der Land- und Forstwirtschaft Manfred Gruber integriert, was Gesundheit und Leistung seiner Herde unterstützt: maßgefertigte Belüftungstechnik.


Reportage 35 zu halten, wird die Außenluft nicht gekühlt. Der Kühleffekt für das Tier entsteht durch die punktuell hohe Luftgeschwindigkeit am Nacken und die sanfte Luftströmung über den restlichen Körper, wodurch die Wärme schneller abgeführt wird. Je nach Lufttemperatur und Leistungshöhe kann ein Leistungsabfall bis zu 5 kg durch diese Art der Belüftung vermieden werden. Melkboxluxus Beim Melken wird besonders viel Wärme abgegeben. Abgestimmt auf den Jede einzelne Liegebox wird mit Frischluft versorgt. Melkprozess strömt aus einem kleinen Schlauch über der Kuh dem Bauch durchstreichen zu höchste Wohlfühleffekt für das kühlende Luft. Damit die Kühe lassen, umso besser für die Tier erzielt. Milchbildung und die Klauenge- die angenehm empfundene Melkbox trotzdem wieder Liegeboxen Die Belüftung sundheit. verlassen, wird die Belüftung über den Liegeboxen folgt dem frühzeitig vorm Melkende Prinzip der Belohnung und Leistungsfreundlichkeit gestoppt. Vertreibung. Die Aussparung Das Temperaturoptimum der der Treibgänge von der BelüfMilchkühe liegt unter 17 °C. tung treibt förmlich die Tiere in Das Belüftungssystem ist so Fazit Für Gruber ist ausschlageingestellt, dass es ab 12 Grad die belüfteten Liegeboxen. Je gebend, dass seine 10.000 Liter-­ Außentemperatur in Betrieb seltener die Tiere in den warKühe „… es dort angenehm geht. Um den Energieverbrauch haben, wo sie es brauchen: beim men, eingestreuten Liegefläund die Betriebskosten niedrig Fressen, Liegen und Melken“. W chen aufstehen, um Luft unter

Betriebsspiegel Eigentümer: Konvent der ­Barmherzigen ­Brüder, Kainbach bei Graz Landwirtschaftsbetrieb: Flächenausstattung: 22 ha Acker, 54 ha Dauergrünland Betriebseigenes Futter: Grassilage, Warmbelüftungsheu, Maissilage, Getreide, Kleegras Viehbestand: 58 Milchkühe Fleckvieh, 55 Stück Jungvieh Arbeitskräfte: 3 ganzj. Ldw. Facharbeiter, 1 Meister Direktvermarktung: ­Hofmolkerei mit Trinkmilch, Joghurt und Topfen Besonderheit: Bei den Barmherzigen Brüdern werden pflegebedürftige, intellektuell, psychisch und mehrfach beeinträchtigte Menschen von einem professionellen Team begleitet und betreut. Die Bewohner der Sozialeinrichtungen werden in die Arbeiten auf dem Bauernhof, im Stall, in der Molkerei und im Außenbereich gemäß deren Fähigkeiten eingebunden.


36 Advertorial

Bio-Bedding: Separierte Gülle als ­Einstreu im Boxenlaufstall Möglichkeiten der Qualitätsverbesserung durch den Einsatz einer Bakterien- und Enzymkombination

I

WERBUNG

n immer mehr Milchbetrieben wird in Zeiten von steigenden Strohpreisen und den strikteren, klimaschutzrelevanten Vorgaben Bio-Bedding als Alternative diskutiert. Bio-Bedding zeichnet sich dadurch aus, dass die anfallende Gülle mittels eines Separators auf einen TS-Gehalt von mindestens 30 Prozent getrocknet wird und anschließend als Einstreu dient. Die Nutzung von tierischen Nebenprodukten, wozu auch Gülle zählt, als Einstreu ist gesetzlich klar in den EU-Verordnungen (EG) Nr. 1069/2009 und (EG) Nr. 142/2011 geregelt. Die Gründe für einen Einsatz von Bio-Bedding sind vielseitig und im Hinblick auf die Nachhaltigkeit sehr positiv zu bewerten. Die wesentlichen Vorteile dieses Verfahrens liegen einerseits in der ständigen, unabhängigen Produktion der benötigten Einstreu und andererseits in den entfallenden Kosten für Zukaufmaterial wie Stroh, Holzerzeugnisse und Kalke. Setzt man die Investitions- und Reparaturkosten für das Bio-Bedding-System hier entgegen, kann sich ein solches System auch bereits ab einer geringen Herdengrößen durchaus lohnen. Auch der erhöhte Liegekomfort durch weiche und gut gefüllte Liegeboxen, und das damit verbundene Liegeverhalten der Tiere sollte nicht außer Acht gelassen werden. Jedoch tauchen auch immer wieder Fragen zur Hygiene beim Einsatz eines solchen Systems auf.

Besonderes Augenmerk ­Hygiene Ein unzureichender pH-Wert, erhöhte Keimzahlen in der Einstreu und damit verbundene Probleme in der Tiergesundheit sind Themen,

Diese dienen den Milchsäurebakterien als Nährstoffe und fördern deren Wachstum in der Einstreu, wodurch eine Konkurrenz zu pathogenen Keimen und unerwünschten Mikroorganismen entsteht. Zudem führt ein damit verbundenes Absinken des pH-Werts im Substrat zu schlechten Lebensbedingungen für die Pathogene. Als positiver Nebeneffekt dieser Fermentationsprozesse und der gezielten Enzymaktivität wird die Treibhausgasbildung (z. B. NH3) reduziert und der Düngewert des Mists verbessert. Förderung eines positiven Bakterienprofils im Rahmen von routinemäßigen Einstreu­ arbeiten Unter dem Aspekt der re Faktoren (z. B. Liegeboxenma- Förderung eines positiven mikrodie im Zusammenhang mit der nagement, Umweltbedingungen) biellen Profils wurde auf einem Bio-Bedding-Einstreu kontroleine zentrale Rolle für die Tierliert werden sollten. Allgemein landwirtschaftlichen Betrieb in gesundheit. Eine Behandlung der Österreich der Einfluss einer ist bekannt, dass zu feuchte Einstreu mit speziellen Zusätzen Behandlung der Einstreu mit Güllefeststoffe (ca. 35 Prozent Trockenmasse) einen sehr guten kann hierbei ein wirksames einer speziellen Bakterien- und Nährboden für die verschiedens- Hilfsmittel sein. Enzymmischung (Manuro PRO, ten Bakterien bieten. Auch das Lallemand Animal Nutrition) Bakterien als Schlüssel zum Vorhandensein von Kohlenhyauf Qualitätsparameter sowie die Erfolg Eine Behandlung der draten, Proteinen oder Fetten, Keimzahl untersucht. Das verEinstreu mit Milchsäurebakterien wendete Einstreu bestand dabei wie es in jedem organischen und faserabbauenden Bakterien Material der Fall ist, kann das aus separierter Gülle, die mittels Bakterienwachstum fördern und bereits auf der Liegefläche kann eines Schneckenseparators in die helfen, pathogene Keime im eine optimale Grundlage für flüssigen und festen BestandteiStall zu reduzieren. Zudem kann le getrennt wurde. Über einen Mastitiserreger darstellen. Dies gleichzeitig der Düngewert des beeinflusst nicht nur die EuterZeitraum von vier Wochen Mists verbessert werden. Der gesundheit der Tiere negativ, wurden auf dem Betrieb in zwei Landwirt mischt die Bakterisondern kann sich auch auf die Ställen alle Tiefboxen mit diesen Milchqualität und die Haltbarkeit en-Enzymkombination mit Was- separierten Güllefeststoffen ser an und sprüht die Mischung von Milchprodukten nachteilig eingestreut und anschließend in anschließend mithilfe einer auswirken. Bakteriologische regelmäßigen Abständen von Rückenspritze direkt auf die ein- sieben Tagen mit der BakteriUntersuchungen zeigten in der Vergangenheit häufig eine höhe- gebrachte Einstreu. Der Einsatz en-Enzym-Mischung besprüht. re Keimbelastung von Güllefest- einer solchen Kombination aus stoffen im Vergleich zu anderen Enzymen und MilchsäurebakteVor Versuchsbeginn und jeweils rien steigert den Gehalt und die Einstreumaterialien. Auch die an definierten Zeitpunkten Entwicklung nützlicher Mikroor- (Abb. 1) wurden Einstreuproben Lagerdauer ist ein wichtiger Punkt, da die Keimbelastung bei ganismen in der Einstreu. Die genommen und diese in einem faserabbauenden Enzyme arbei- unabhängigen Labor analysiert. steigender Dauer zunimmt und ten hierbei synergistisch mit den Dabei zeigte sich nach der ein optimales EinstreumanageBakterien zusammen: Sie spalten Behandlung eine Steigerung ment angestrebt werden sollte. den Faseranteil aus der Einstreu des MilchsäurebakteriengeNeben dem Feuchtegehalt der Einstreu spielen auch noch ande- zu fermentierbaren Zuckern. halts sowie eine Reduktion der

Foto: © Lallemand Animal Nutrition

Von Elisabeth ZiSSler


Advertorial 37

Abb. 2: Verhältnis unerwünschter Bakterien zu Milchsäurebakterien

Abb. 1: Effekt der Bakterien und Enzymmischung auf die Anzahl an Bakterien pro g Einstreu (log KBE) negativen Bakterien im Einstreumaterial. Bei der Untersuchung des Verhältnisses unerwünschter Bakterien zu Milchsäurebakterien zeigte sich ein deutlicher Effekt der Behandlung mit der Bakterien- und Enzymmischung. Abbildung 2 macht deutlich, dass auf der Liegefläche der Tiefboxen ein positives Mikroklima entstand. Durch die Behandlung konnte somit die unerwünschte

Keimbelastung im Verhältnis zu den positiven Bakterien reduziert werden. Diese Ergebnisse aus Österreich bestätigen bereits vorliegende Erfahrungen aus den Niederlanden im Jahr 2018. Auf diesem Betrieb wurden ebenfalls recycelte Güllefeststoffe als Einstreu verwendet und diese mit einem Zusatz von Milchsäurebakteri-

en sowie Enzymen über zwei Monate behandelt. Auch hier zeigten sich positive Effekte durch eine signifikant gesteigerte Konzentration an Milchsäurebakterien (p = 0,006) über den gesamten Versuchszeitraum gegenüber der Kontrolle. Darüber hinaus wurde in diesem Versuch die Entwicklung der Enterobakterien näher betrachtet. Hierbei konnte gezeigt werden, dass sich das Verhältnis von negativen zu positiven Mikroorganismen signifikant (p = 0,029) verbessert hat.

Diese neuen Erkenntnisse konnten zeigen, dass eine gezielte Applikation von Milchsäurebakterien und fibrolytischen Enzymen im Rahmen von routinemäßigen Einstreuarbeiten die Förderung eines positiven mikrobiellen Profils zur Folge hat. Der Einsatz eines solchen Produkts im Rahmen von Bio-Bedding kann daher im Hinblick auf Einstreuhygiene und -qualität ein wertvolles Hilfsmittel sein. W Dr. Elisabeth Zißler, Lallemand Animal Nutrition

Dreifach wirksame Aufbereitung von Mist und Gülle

• Einstreuqualität • Hygiene im Tierumfeld • Wertsteigerung Manure PRO ist eine Kombination aus faserabbauenden Enzymen und Milchsäurebakterien, die die Entwicklung nützlicher Mikroorganismen in Einstreu und Gülle unterstützt. Der gezielte Einsatz von Manure PRO zur Aufbereitung von Güllefeststoffen im Rahmen von Bio-Bedding kann daher ein kosteneffizientes Hilfsmittel im Hinblick auf Einstreumanagement und -hygiene sein.

LALLEMAND ANIMAL NUTRITION

SPECIFIC FOR YOUR SUCCESS

www.lallemandanimalnutrition.com Email: animalgermany@lallemand.com Ihr Kontakt: Dr. Elisabeth Zißler, Tel.: +43 676 388 2254


38 Stallbau

Umbaulösungen für den ­biokonformen Stall Die Kombinationshaltung Anbindehaltung und Weide/Auslauf steht gesellschaftlich immer öfter in der Kritik, und auch arbeitswirtschaftlich bietet die Laufstallhaltung einige Vorteile.

B

ei Neubauten, speziell bei größeren Betrieben in günstigen Lagen, ist mittlerweile die Laufstallhaltung vorherrschend. Für kleinere Betriebe in erschwerter Lage ist ein neuer Laufstall durch die hohen Investitionskosten und den Platzbedarf oft nicht umsetzbar. In folgenden Punkten werden einige Aspekte

kurz beschrieben, die eine kostengünstige Umbaulösung bestehender Stallgebäude erleichtern. Altsubstanz Damit eine Umbaulösung Sinn macht, ist ein guter Zustand des bestehenden Gebäudes unerlässlich. Anschließend sollte man sich Gedanken machen, wie die Funktionsbereiche arbeitswirtschaftlich am besten platziert werden können bzw. ob und welche Bereiche eventuell in

Vit��

mit MAS-D-GRAM

NEU

• Verbesserung der Eutergesundheit • Schnelles Ergebnis innerhalb von 12 - 16 Stunden • Sparen Sie bares Geld

KälberFit

WAHL GmbH Allgäuerstraße 9 | 6682 Vils Tel 0 56 77 / 20 104

Vorhandene Technik wei­ terverwenden Durch die Wiederverwendung bestehender technischer Anlagen können Kosten eingespart werden, insbesondere bei der Melktechnik. Auch wenn ein Melkstand neu gebaut wird, können oftmals einzelne Elemente der alten Melkanlage, wie Melkzeuge, weiterverwendet werden. Auch die Milchkammer kann bei guter Planung weiter genutzt werden.

Mastitis erkennen

- Lecksteinserie - NEU

Erhöht den Appetit und stärkt das Immunsystem

einen Zubau ausgelagert werden sollten. So wird man beispielsweise bei einer bestehenden händischen Fütterung bestrebt sein, den Fressgang zukünftig anders und mechanisierbar zu platzieren. Andererseits kann eine gut funktionierende Rohrmelkanlage weitergenutzt werden, indem man auf einen Melkstand verzichtet und die Kühe weiterhin im Anbindestall melkt, während die Liegeboxen in einem Außenbereich platziert werden.

ab

Exklusiv bei uns

www.wahl-agrar.at

€ 79,90 t. inkl. MwS

Foto: © Peer

Von Lukas Peer


Stallbau 39 Nutzungsänderung Dies stellt eine Möglichkeit für all jene Betriebe dar, die im Zuge der Umstellung auch den Bestand ausweiten wollen. Hier wird beispielsweise der bestehende Stall (Milchkühe und Jungvieh) zum reinen Jungviehstall, während die Kühe in einem neuen Stallgebäude untergebracht werden. Damit kann der Umfang der Neuinvestition reduziert und oftmals eine deutliche Arbeitserleichterung trotz Bestandeserweiterung realisiert werden. Eine ähnliche Option stellt die Auslagerung der Jungvieh­ aufzucht dar. Damit kann das bestehende Stallgebäude für die Milchkühe optimiert werden und auch eine Bestandesaufstockung

kann möglich sein. Der Übergang vom Anbinde- zum Laufstall soll den Tieren ein artgerechteres Verhalten ermöglichen, die tägliche Arbeitsbelastung verringern und dabei möglichst wenig kosten. Die Weiternutzung bestehender Bausubstanz bietet in der Regel eine Kosteneinsparung gegenüber dem Neubau, ohne dass man große arbeitswirtschaftliche Nachteile in Kauf nehmen muss – eine clevere Ausführung ist vorausgesetzt. Neben dem Umbau vom Anbindestall zum Laufstall ist speziell auf Biobetrieben auch die Schaffung eines Auslaufs ein Thema. W

www.wolfsystem.at

Seit über 50 Jahren ist WOLF Bauspezialist für Hallen, Ställe und Behälter im Agrarbereich.

ET2020 Rinderprofi 95 x 60 mm.indd 1

29.04.2020 16:32:49

Ing. Lukas Peer, Abteilung Tierzucht in der LK Tirol

Zukunftssicher mit den neuen Funktionen des Lely Vectors Das ist das Geheimnis hinter dem Erfolg des Lely Vector Fütterungssystems: Ständige Innovation und Weiterentwicklung auf der Grundlage von Fachkompetenz, Leidenschaft für Technik und komfortable Bedienung. as Vector Fütterungssystem befindet sich jetzt erfolgreich in vielen verschiedenen Milchvieh- und Mastbetrieben in 31 Ländern im E ­ insatz.

führt und einfach neue Dinge ausprobiert haben, war es möglich, das Vector-System auf alle möglichen Arten zu verbessern.“

Dieses Jahr feiert das Sys­ Haltbarer, präziser und ein­ tem sein 10. Jubiläum Lely facher zu benutzen Der Hub-

Schneidens zu verbessern. Auch die Software wurde bei verschiedenen Gelegenheiten aktualisiert. Auf diese Weise ist das System im Laufe der letzten zehn Jahre noch langlebiger, präziser und benutzerfreundlicher geworden.

hat die ersten Vector-Systeme 2011 in einer Reihe von Milchviehbetrieben installiert, Mastbetriebe folgten. „Diese Testbetriebe waren ein wichtiger Sparringspartner für uns in Bezug auf Produktverbesserungen,” sagt Teus de Jong, leitender Produktmanager für den Bereich Barn & Feed bei Lely. „Indem wir den praktischen Erfahrungen der Betriebe zugehört, Feldstudien durchge-

Anders denken „Lely hat immer schon Innovationen verwendet, um Landwirten zu einer Zukunft zu verhelfen, die profitabler, nachhaltiger und lebenswerter ist. Das Vector Fütterungssystem ist dabei keine Ausnahme. Es wurde entwickelt, indem man anders gedacht und alle Möglichkeiten untersucht hat, die die Automatisierung bietet. Das hat zu

mechanismus und der Greifer des Ladesystems wurden vollständig neu gestaltet, damit sie präziser und haltbarer sind. Auch der Misch- und Fütterungsroboter wurde verbessert. Die Trommel und die Schnecke sind jetzt aus Edelstahl, das Design lässt sich in vielerlei Hinsicht leichter warten. Die Rotationsgeschwindigkeit der Schnecke wurde erhöht, um die Qualität des Mischens und

dem fortschrittlichsten, rentabelsten und daher dem beliebtesten Fütterungssystem auf dem Markt geführt. Da­ rauf sind wir sehr stolz”, sagt De Jong. INFORMATION: beim Lely Center direkt oder unter www.lely.com

Werbung

D


40 Grünland

Silage: Nichts dem ­Zufall ­überlassen Die Erfahrungen des Vorjahrs haben gezeigt, dass die Gewinnung von guter Silage keine Selbstverständlichkeit ist. Wesentliche Grundsätze der Gärfutterbereitung müssen genau beachtet werden. geringeren Verdaulichkeit des Futters führt und damit die Milchleistung aus dem Grundor dem Silieren müssen futter senkt. So lag im Vorjahr der Silo gereinigt und der durchschnittliche Energieundichte Stellen, die gehalt bei Silagen vom ersten bei Fugen und Stößen immer Aufwuchs in der Trockenmasse wieder auftreten, gut abgedichtet um 0,4 MJ Nettoenergie tiefer werden. Zusätzlich sollen die als in den Jahren zuvor. Der Seitenwände vor dem Befüllen optimale Mähzeitpunkt ist im mit einer unbeschädigten Silopla- Ähren-/Rispenschieben der ne abgedichtet werden. Weiter Leitgräser. sind die Zufahrten zum Silo so zu gestalten, dass es zu keinem Sauberes Futter lässt sich Schmutzeintrag durch die Reifen besser vergären und hat kommt. Für die Rundballenlamehr Energie Die Vorausgerung ist ein geeigneter Platz setzungen für die Gewinnung vorzubereiten. von sauberem Futter müssen schon zeitig im Frühjahr mit ­gleichmäßiger WirtschaftsdünEine rechtzeitige Nutzung gerausbringung und geeigneter wirkt sich positiv auf den Gründlandpflege geschaffen Energiegehalt aus Die werden. Das Abschleppen des Ergebnisse der Grundfutter­ untersuchungsaktionen im Vor- Grünlands soll bei trockenem jahr zeigen, dass ein verspäteter Boden erfolgen. Bei verfilzter Erntezeitpunkt zu einer deutlich Grasnarbe muss auch gestriegelt

V

werden, um Licht und Luft in die Narbe einzubringen. Wühlmäuse sind häufig die Ursache für eine starke Futter­verschmutzung. Sie müssen deshalb bekämpft werden. Bei der Ernte muss besonders auf eine optimale Einstellung der Erntegeräte geachtet werden. Eine ausreichende Mähhöhe von über sieben Zentimeter ist notwendig. Weiter ist auf die richtige Bereifung der Erntemaschinen und die Fahrgeschwindigkeit zu achten. Verschmutztes Futter enthält neben hohen Asche­gehalten auch viel Eisen. Futter nur kurz anwelken Kurze Anwelkphasen auf dem Feld konzentrieren den Zucker im Futter und schaffen somit optimale Gärbedingungen. Der Trockenmassegehalt soll im Bereich von 30 bis 40 Prozent liegen und bestmöglich innerhalb

von 24 Stunden erreicht werden. Die Ergebnisse der Grundfutter­ untersuchungsaktionen zeigen, dass viele Betriebe zu stark anwelken. Auch im Vorjahr lag der Trockenmasse­gehalt bei nassen Erntebedingungen im oberen Bereich von 40 Prozent. Zu trockenes Futter führt besonders bei Fahr- und Hochsilos häufig zu F ­ uttererwärmungen bzw. Schimmel­bildungen. Gut verdichtetes Siliergut rasch abdecken Kurz geschnittenes oder gehäckseltes Futter lässt sich besser verdichten. Die Walzfahrzeuge müssen ausreichend schwer sein und möglichst gleichmäßig walzen. Gräbt sich das Walzfahrzeug ein, kann es zu Lufteinschlüssen mit späterer Verpilzung an dieser Stelle kommen. Zu langsames Silieren führt zu einer Hefevermehrung. Diese bereits beim Silieren

Fotos: © agrarfoto.com

Von Karl Wurm


Grünland 41

Ernteerfolg

MEHRFACH PATENTIERT Jetzt topgünstige Finanzierung nützen rd: b Ö No Ver trie t Neumair er Engelb 3 2 3 3 03 0 6 6 4 / 3 Ö Süd: b Ver trie Moit zi t Rob er 0 6 0 4 42 2 / 4 6 6 0

Comprima Plus | ist richtungsweisend

D

DI Karl Wurm ist Fütterungsreferent in der LK Steiermark.

harte Ballen“ erfüllt. Die Praxiserfahrungen aus dem ersten Saisonjahr waren beeindru-

18.03.21 11:41

ckend: „Es gibt kein Material, welches man mit dieser Presse nicht zufriedenstellend pressen kann“ (Aussage Kunde Wöllinger, Hohenzell). Aber auch der Einsatz im Gerstenstroh war für die Comprima Plus kein Problem. „Perfekt gepresstes Stroh, mit 26 Messern geschnitten, begeistert meine Kunden“ (Pressenfahrer Rudolf Humer, Vöcklabruck). Die enorme Ballendichte und das hohe Schluckvermögen der Presse begeistert die Kunden. „Wenn man eine Presse haben will, welche bei jedem Material perfekt läuft, kommt man um die Comprima Plus nicht herum“ (Kunde Andreas Kröll, Vomp). Erfahrene Pressenfahrer verlassen sich auf die klare Nr. 1 beim Pressen: Krone. INFORMATION: www.krone-austria.at

WERBUNG

726078_21_Krone_Anzeige_181x70_RZ.indd 2 „gezüchteten“ Hefen führen mung des Produkts auf das auch später bei der Entnahme Siliergut. Siliermittel können jedes Futters zu einer Nacherwär- doch fundamentale Fehler beim mung. Besonders hoch kann die Silieren nicht kompensieren. Bei Futtererwärmung werden, wenn gut vergärbarem Grünlandfutter werden in der Regel Bakterien-­ der Silo nicht sofort nach dem Verdichten abgedeckt wird, son- Impfkulturen eingesetzt. Diese müssen gleichmäßig auf das dern erst Stunden später, zum Siliergut, am besten in ­flüssiger Beispiel erst am nächsten Tag. Fahrsilos sollten immer mit einer Form, aufgebracht werden. Homofermentative Milchsäure­ Unterzieh- und einer Silofolie bakterien führen zu einem abgedeckt werden. Auch bei geringen Substanzverlust und Sandwich-Silagen ist dies nach damit auch höherem Restzujedem Schnitt sinnvoll. Um die Aufbringung zu erleichtern, gibt ckergehalt mit wenig Essigsäure es auch Kombinationen beider in der Silage. Wichtig ist, dass Folien. Damit Silage in Rundbal- die Silage nicht zu trocken ist und ein ausreichender Vorschub len optimal vergärt, muss auch bei der Entnahme gegeben ist. sie innerhalb von zwei Stunden Bei trockenem Siliergut eignach dem Pressen mindestens sechsfach gewickelt werden. nen sich heterofermentative Falls Gärheu produziert wird, Milchsäurebakterien besser, da ist eine achtfache Wickelung sie neben der Milchsäure auch notwendig. Nach dem Wickeln Essigsäure produzieren. Damüssen die Rundballen sofort durch erhöht sich die Stabilität ins Lager gebracht werden. Eine der Silage. Bei problematischen Manipulation in der HauptgärErntebedingungen und schlecht vergärbarem Futter können phase muss vermieden werden. anstelle von Bakterien-ImpfkulMit Siliermittel die Vergärung turen organische Säuren, Salz in die richtige Richtung und Enzyme eingesetzt wer­lenken Entscheidend für den den. Es sollen nur Siliermittel Erfolg ist die richtige Abstimeingesetzt werden, die über das DLG-Gütezeichen verfügen. Die Liste ist im Internet unter ­www.­guetezeichen.­de abrufbar. Nach Abschluss der Silierung benötigt der Silo Ruhe. Optimal ist eine achtwöchige Ruhephase, ie Markteinführung der Compribevor die Silage geöffnet bzw. ma Plus Rundballen Serie durch ein weiterer Schnitt drauf­siliert den Marktführer Krone im Jahr 2020 wird. W war ein voller Erfolg. Mission „knall-


42 Tierwohl

Das richtige Bett bringt mehr Leistung Lange Liegezeiten steigern die Klauengesundheit, Milchleistung und somit auch die Nutzungsdauer. Damit die Kühe auch gerne liegen, ist die Gestaltung der Liegeboxen maßgeblich.

A

uf der Weide liegen die meisten Kühe zwischen 10 und 14 Stunden am Tag. Beim Liegen werden die Klauen entlastet und besser durchblutet, dies lässt die Gefahr von Klauenrehe und Geschwüren sinken. Bei liegenden Kühen trocknen die Klauen schneller ab, was wiederum vor Mortellaro und Klauenfäule schützt. Kann sich die Kuh ohne Behinderung in die Box legen und wieder erheben, erhöht dies nachweislich die Futteraufnahme. Das beeinflusst die Milchleistung und Fruchtbarkeit positiv. Meist kann schon beim ersten Blick in den Stall festgestellt werden, ob die Liegebox zu den Tieren passt.

Ob sich die Kühe schnell und sauber ablegen, hängt von vielen Faktoren ab: – Art und Beschaffenheit der Liegefläche – Platzangebot und Begrenzungen der Liegefläche z. B. durch Aufstallungs-Teile – Licht- und Luftverhältnisse im Kopfbereich – Stallklima

Damit die Kuh auch im Stall bequem liegen kann und die Boxen trotzdem sauber bleiben, müssen bei der Einstellung einer Liegebox einige Punkte beachtet werden: Die entsprechenden „Lenkhilfen“ für das gesteuerte Abliegen in die Box sind das Nackenrohr und die Bugschwelle. Sie „richten“ die Kuh sozusagen in die Box. Ziel ist es, dass die Kuh bei Berührung mit dem Nackenrohr „locker“ mit allen vier Füßen in der Box stehen kann. Ohne Bugschwelle legt sich die Kuh zu tief in die Box. Die Folge: Beim Aufstehen fehlt den Tieren der Platz für den Kopfschwung, und die Liegeflächen werden durch Kot verschmutzt. Ist die Bugschwelle zu hoch oder die Liegefläche wegen einer falsch angebrachten Bugschwelle zu kurz, liegen die Tiere nicht vollständig oder schräg in den Boxen. Folge: Die Schwänze hängen häufig auf die Laufflächen, verdrecken, und die Kühe verschmutzen sich durch das Schwanzwedeln selbst. W

Foto: © agrarfoto.com

Folgende Auffälligkeiten weisen auf Mängel in der Liegeboxgestaltung hin: – In der Hauptruhephase liegen weniger als 80 Prozent der Kühe – Viele Kuhschwänze liegen auf dem Laufgang – Kühe stehen nur halb in der Box – Kühe liegen halb in der Box oder auf den Laufgängen – Lange Stehzeiten vor dem Abliegen – Veränderungen an den Gelenken z. B. Schwellungen – Wenig Kühe kauen wieder – Tiere stehen mit den Vorderbeinen zuerst auf


Beleuchtung 43

Für jede Ecke das richtige Licht Milchviehställe haben in der Regel verschiedene Funktionsbereiche. Jeder stellt andere Anforderungen an die Aus- und Beleuchtung.

I

n den Funktionsbereichen Fressen, Liegen und Laufen sowie im Kälber- und Jungviehbereich stehen die Ansprüche des Rinds an erster Stelle, während im Melk- und Separationsbereich zur Sicherung der Arbeitsplatzqualität vermehrt auch die Anforderungen des Menschen an die Beleuchtung zu beachten sind. Funktionsbereich Fressen Bis zu sechs Stunden sind Kühe täglich mit der Futteraufnahme beschäftigt. Am Fressgitter befinden sich die Tiere fünf bis sechs Stunden am Tag. Hier wird eine tiergerechte Ausleuchtung zur Wahrnehmung des Fressgitters, des Futters und des Umfelds einschließlich anderer Kühe benötigt.

Funktionsbereich Liegen Während der Liege- und Ruhe­phase wird das Licht in erster Linie biologisch genutzt. Dazu sollte eine ausreichende Beleuchtungsstärke von 150 lx vorhanden sein, ohne dass die Tiere geblendet werden. Liegeboxen bzw. der komplette Tiefstreubereich (je nach Haltungsform) sollten gleichmäßig und ohne unnötige Schattenbildung ausgeleuchtet werden. Biologisch wirksam ist hier vorwiegend der Blauanteil des Lichts. Dieser kann im Liegebereich erhöht sein,

da die Tiere ca. 12 Stunden am Tag liegend verbringen und sich somit die positiven Auswirkungen des Lichts einstellen. Funktionsbereich Laufen Im Laufbereich muss ausreichend Licht zur Orientierung und zum Erkennen anderer Kühe oder auch Gegenstände und Personen vorhanden sein. Eine gleichmäßige Ausleuchtung und die Vermeidung von Schattenbildung (langsame Hell-Dunkel-Anpassung) sind unerlässlich für eine ruhige und stressfreie Orientierung und sichere Fortbewegung der Tiere im Stall. Kontraste, z. B. an Übergängen, helfen den Tieren bei der Orientierung. Eine gleichmäßige Ausleuchtung mit 150 lx wird empfohlen. Bereich für Trockensteher Für Kühe in der Spätlaktation und trockenstehende Kühe gelten andere Vorgaben für

w w w.fa r m - l e d.a t

Amm onia kbe stän dig

Moderne und effiziente LED-Beleuchtung Foto: © agrarfoto.com

für alle Ställe, Industriehallen, Werkstätten, …

Hallenstrahler | Feuchtraumleuchte | Fluter

info@led-stallbeleuchtung.at | +43 (0)6235 / 20 689-0 info@led-stallbeleuchtung.at | +43 (0)6235 / 20 689-0

eine angepasste Be- und Ausleuchtung. In dieser Phase der Laktation sollten Kühe wenn möglich im Kurztag gehalten werden. Dies bedeutet, dass vor allem die trockengestellten Milchkühe in einem Bereich aufgestallt werden, in dem eine Reduzierung der Beleuchtungsdauer auf 8 Std. möglich ist. Mit dieser Reduzierung der

Beleuchtungsdauer wird der Organismus auf einen „künstlichen Winter“ eingestellt, der mit Start in die neue Laktation und in Verbindung mit 16 Std. Licht zu einem deutlichen „Frühjahrsschub“ führen kann. Vor diesem Hintergrund wird ein lichttechnisch abgetrennter Trockensteherbereich mit 8 Std. Beleuchtungsdauer empfohlen, so dass die nicht laktierenden Kühe unter Kurztagbedingungen gehalten werden können. Separationsbereich Dem Separationsbereich werden auch die Kranken- und die Abkalbebuchten zugeordnet. Sind die Tiere mehrere Tage im Separationsbereich, fungiert dieser als Fress-, Liegeund Laufbereich und die Vorgaben dieser ­Funktionsbereiche


44 Beleuchtung / Firmen berichten gelten auch hier. Zudem muss eine zusätzliche Beleuchtung manuell schaltbar sein, wenn der Landwirt bzw. der Tierarzt zur Kontrolle oder Behandlung der Tiere diesen Bereich betritt. Hier ist eine hohe Farbwiedergabe unerlässlich. Eine Beleuchtungsstärke von mindestens 400 Lux wird zur Arbeitserledigung empfohlen. Kälber- und Jungviehbereich Jungtiere und Kälber benötigen ausreichend Licht zur gesunden Entwicklung. Eine Beleuchtungsdauer von 16 Stunden pro Tag bei einer Beleuchtungsintensität von 150 Lux wird für die ersten drei Lebenswochen empfohlen. Die Dauer kann anschließend auf 14 Stunden herabgesetzt werden. Melkbereich Sowohl im Melk­ stand als auch im automatischen Melksystem (AMS) müssen sich die Kühe fortbewegen und unterschiedliche Bereiche des Stalls betreten. Auffällige Schatten, große Unterschiede in der Beleuchtungsstärke und die Blendung der Tiere müssen vermieden werden, da sie ein stressfreies Melken sowie Betreten und Verlassen des Melkbereichs verhindern. Für ein angenehmes Arbeiten des Melkers sind eine hohe Beleuchtungsintensität, eine hohe Farbwiedergabe (Erkennen von Auffälligkeiten in der Milch und am Tier) und eine geringe Blendung von Vorteil. Eine Farbtemperatur von 5.000 bis 6.000 Kelvin fördert die Konzentration und das Sehvermögen. Die Leuchten im Melkbereich müssen besonders gegen Spritzwasser, erhöhte Luftfeuchtigkeit und Reinigungsmittel geschützt sein (mindestens IP65). Während der Dunkelphase nachts kann eine Orientierungslampe am AMS leuchten, die keinesfalls mehr als 10 lx liefert, da die Tiere ansonsten in der Dunkelphase gestört werden können. W

Urban | Kälber leichter tränken

D

er Urban Alma Pro Tränkeautomat versorgt Ihre Kälber bereits vom ersten Tag an mit frischer Milch. Diese steht zu jeder Zeit mit konstanter Temperatur und Konzentration zur Verfügung. So wird artgerecht in vielen kleinen Portionen über den Tag verteilt und individuell nach Tierbedarf gefüttert. Das fördert das Wachstum des Kalbs und unterstützt die Entwicklung zu einem gesunden, leistungsfähigen Rind. Die technische Überwachung erfolgt mittels großem Touchscreen, der durch seine besonders anwenderfreundliche Software kinderleicht zu bedienen ist. Neben fütterungsrelevanten Werten werden ganz nebenbei auch Gesundheitsparameter erhoben und lückenlos gespeichert. So ist der Landwirt in der Lage, auf einen Blick zu erkennen, wie es um seine Kälber steht. INFORMATION: www.urbanonline.de

Mus-Max | neue Komet-­ Silofräse

J

ahrzehntelange Erfahrung in der Siliertechnik wurde in der neuen „Komet-Fräse“ eingebracht. So überzeugt die vollautomatische Obenentnahme-Saugfräse auch die kritischsten Anwender. Einsetzbar ist die Fräse für die Siloentnahme aus Hochsilos (z.  B.: Rundsilos aus Beton, Kunststoff, Email …) von Gras- und Maishäckselsilage. Die neue Chrom-

stahl-Hochsilofräse schafft höchste Förderleistungen (z. B. bei Mais: bis 150 kg/min und bei Gras: bis 120 kg/min) – und das vollautomatisch! Möglich wird das durch eine ausgeklügelte, robuste und kompakte Konstruktion – mit einem wartungsfreien Getriebemotor-Bodenantrieb und ohne fixierte Streben zur Silowand. Speziell für die Grassilage wurden eigene scharfe Messerklingen entwickelt. Immer mehr Viehbetriebe stellen auf Hochsilos mit automatischer Entnahme um. INFORMATION: www.mus-max.at

fen. Im Bild: Die Jungkuh GOLDI (V: Vigor) zeigt in Fundament und Euter Top-Qualität. INFORMATION: www.noegenetik.at

CharLine | Güllekohle gegen Geruch

D Nö Genetik | Zukunfts­ orientierte Zucht

I

m Nö Genetik Rinderzuchtprogramm sind die Fitness und Gesundheit der Herden das zentrale Ziel. Mit der Einführung der einstufigen Zuchtwertschätzung stehen ab sofort auch für die Gesundheitsmerkmale Euter, Stoffwechsel und Fruchtbarkeit genomische Zuchtwerte zur Verfügung. Damit kann sowohl bei der Auswahl der Jungstiere für den Besamungseinsatz als auch für die Selektion der weiblichen Remonte in der Herde auf diese für den Erfolg in der Rinderzucht wichtigen Merkmale das richtige Augenmerk gelegt werden. Selbstverständlich fließen diese Informationen auch im Angebot an Kalbinnen und Erstlingskühen auf den Versteigerungen ein und helfen, die richtige Kaufentscheidung zu tref-

ie Ausbringung der Gülle OHNE Aufbereitung hat negative Folgen wie Gestank, Nährstoffverluste und Humusabbau. Die Bio Güllekohle bringt den Vorteil einer schnellen Geruchsreduktion, Zwischenspeicherung der Nährstoffe, welche am Acker oder auf der Wiese pflanzenverfügbar sind. Das führt in weiterer Folge dann auch zu Humusaufbau. Das Einrühren der Bio Güllekohle soll im Idealfall mindestens zwei Wochen vor der Gülleausbringung stattfinden. INFORMATION: www.char-line.com

IMpressum & Offenlegung HERAUSGEBER Klaus Orthaber EIGENTÜMER UND VERLEGER SPV Printmedien GmbH, Florianigasse 7/14, 1080 Wien CHEFREDAKTEUR Klaus Orthaber (orthaber@blickinsland.at) REDAKTION DI Alois Burg­staller (burgstaller@blickinsland.at), Stefan Nimmervoll (nimmervoll@blickinsland.at). ANZEIGEN­LEITUNG Prok. Doris Orthaber-Dättel (daettel@blickinsland.at) ANZEIGENVERKAUF Katharina Angleitner (angleitner@blickinsland.at), Leonie Fankhauser (fankhauser@blickinsland.at), Katharina Mark (mark@blickinsland.at), Julia R ­ edhammer (redhammer@blickinsland.at), Lea Theiner (theiner@blickinsland.at) V ­ERWALTUNG Stefanie Brenner (brenner@blickinsland.at) REDAKTION UND ANZEIGEN­ANNAHME Tel.: 01/5812890, Fax: 01/5812890-23, office@blickinsland.at FIRMEN­BUCHNUMMER FN 121 271 S. DVR 286 73 GRafik Cornelia Mitter (mitter@blickinsland.at), Gerald Mollay (mollay@blickinsland. at) Herstellung proprint.at GmbH, 8042 Graz, Tel.: 0316/890791, office@proprint.at, www.proprint.at VERLAGSORT Florianigasse 7/14, 1080 Wien P.b.b., ZUL.-NR. 02Z033612M. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Unterlagen besteht keine Gewähr auf Veröffentlichung oder Rücksendung. ­OFFENLEGUNG gemäß Medien­gesetz § 25: Verleger: SPV Printmedien GmbH., Firmensitz: Florianigasse 7/14, 1080 Wien. Geschäftsführung: Klaus Orthaber, Gesellschafter: Klaus Orthaber. E ­ rklärung über die grundlegende Richtung gemäß Mediengesetz § 25 (4): Österreichisches Fachmagazin für Landwirte, Studierende und an der Rinder­haltung Interessierte.


Firmen berichten 45 möglichen eine natürliche Behandlung von zahlreichen Problemen in der Tierzucht, besonders im Bereich Fruchtbarkeit. INFORMATION: www.agrarbedarf.at (­Generalimporteur für Österreich)

Schwein­ schwaller | 40 Jahre Qualität

D

urch unsere langjährige Erfahrung können dem Kunden moderne und innovative Produkte in höchster Qualität geboten werden. Eine umfassende Produktpalette von Betonspalten, Fahrsilos aus Betonfertigteilen, Hochbeete aus Beton und Wasserrinnen für Forststraßen sind vorhanden. MAX-Lochboden ist der einzige Flächenspaltenboden mit Längs- und Querschlitzen und daher optimal für Laufställe und Boxenhaltung geeignet. Weniger Rutschgefahr und damit weniger Verletzungsgefahr gewähren optimale Lebensbedingungen für die Tiere. INFORMATION: Firma Schweinschwaller Tel.: 07434/42588 www.max-lochboden.at

Freigassner | Gebärmutter nach Abkalbung reinigen

Agrotor | BRISE bringt Abkühlung

I

n Anbetracht zunehmend heißer Sommer steigt die Bedeutung der Ventilation in der Rinderhaltung für Leistung und Gesundheit sowie gegen Hitzestress. Mit den BRISE-Ventilatoren der Bau­ reihe im Durchmesser 3, 4, 5, 6 und 7 m lassen sich enorme Luftmengen bewegen, die im Tierbereich Luftgeschwindigkeiten mit deutlichem Kühlungsempfinden schaffen. Dabei wird höchste Energieeffizienz durch den Permanentmagnet-Synchronmotor (1,1 kW/1,5 kW, IE4) in Verbindung mit Frequenzumformer und temperaturabhängigem Drehzahlregler erreicht. INFORMATION : AGROTOR GmbH, Tel. +49 35343/70 22 80, Fax. +49 35343/70 22 81, info@agrotor.de, www.agrotor.de

D

ie französische Firma Nutral ist mit den Produkten „Delibol“ und „Metrabol“ seit Jahren erfolgreich am Markt. Diese Boli unterstützen die Reinigung der Gebärmutter nach dem Kalben auf natürliche Weise. Die Wirksamkeit beruht auf einer Kombination von Pflanzenextrakten, Spurenelementen und Vitaminen. Der Bolus wird nach dem Kalben mit einem Boluseingeber über das Maul verabreicht. Die selektiven Lösungen von Nutral sind wirksame Alternativen zu antibiotischen Behandlungen. Sie er-

Oö. Besamungs­ station | Die besten Gene

S

ie tragen die besten Gene in sich: Die „Nachkommen“ der Zuchtstiere der Oö. Besamungsstation in Hohenzell. Seit rund einem

MSD Tiergesundheit | 10 Bauerregeln zur Eutergesundheit

I

m vorigen Herbst haben wir Ihnen unsere Bauernregeln zur Kälbergesundheit vorgestellt. Bauernregeln, die – wissenschaftlich fundiert – auf eine augenzwinkernde, humorvolle Weise die Essenz der aktuellen Erkenntnisse zur Kälberaufzucht darstellen. Hier kommt die 2. Folge mit Bauernregeln zur Eutergesundheit, genauer, zum Trockenstellen der Kühe. Frei nach dem Motto „Willst du Kühe trockenstellen, achte auf die Fehlerquellen!“ zeigen die Regeln, worauf es beim Trockenstellen ankommt, um ein gesundes Euter nach dem Kalben zu haben. Die trockenstehende Kuh und ihr Euter erholen sich während der Trockenstehzeit von der Arbeit der zu Ende gegangenen Laktation. Das Euter müssen wir in dieser Zeit vor Infektionen schützen. Wissenschaft und Forschung haben wirkungsvolle Alternativen zum antibiotischen Trockensteller wie Zitzenversiegler

Vierteljahrhundert wird hier hochwertiges Sperma für die heimische und internationale Rinderzucht produziert. Als Bestandteil der heimischen Lebensmittelversorgungskette unterstützt die Oö. Besamungsstation ihre Kundinnen und Kunden bei der Auswahl der optimalen Anpaarungspartner für ihre weiblichen Rinder. Längst ist die Oö. Besamungsstation für modernste Technologie, jahrelange Erfahrung und nachhaltige Zuchtprogramme bekannt. Auch die Aus- und Weiterbildung zählt zu den Aufgaben der Station. Das Unternehmen ist im Besitz von heimischen Rinderbauern und vertreibt im Jahr rund eine Million Portionen Sperma von ungefähr 1.000 Stieren verschiedener Rassen in über 50 Länder. Unter dem Markenname EUROgeneitk arbeitet man eng mit anderen deutschen und österreichischen Unternehmen zusammen. INFORMATION: www.besamungsstation.at

entwickelt und getestet. Auch davon handeln unsere Bauernregeln. Damit sich Kuh und Euter in der Trockenstehzeit gut erholen können und dabei gesund bleiben. INFORMATION: www.msd-tiergesundheit.at/ bauernregeln-eutergesundheit

Agrotel | Top-Stallklima

D

urch den Einsatz von stufenlos verstellbaren Curtains und textilen Toren wird das Klima im Rinderstall deutlich angenehmer und gesünder. Speziell für die Kälberhaltung hat die Firma Agrotel ein innovatives Stallkonzept entwickelt, das Cosyhome Kälberdorf. Durch das ausgeklügelte Belüftungskonzept werden die Kälber stets mit frischer Luft versorgt und zugleich vor Hitze und Zugluft geschützt. INFORMATION: www.agrotel.eu

Füller

www.blickinsland.at


46 Firmen berichten

Kraiburg | PremiumLiegekomfort

K

EW Plus von Kraiburg hat sich bereits seit 2004 als Premium-Matratze bewährt. Ihr 3-lagiger Aufbau erreicht eine Stärke von 6 cm und eine Einsinktiefe von über 4 cm. Damit zählt sie seit bald 20 Jahren zu den weichsten Matratzensystemen. Studien zeigen, dass es hinsichtlich Liege- und Wahlverhalten sowie Weichheit kaum Unterschiede zwischen einer Strohmist-Matratze und KEW Plus gibt. Auch bessere Gelenksgesundheit wurde bestätigt. Jetzt gibt es KEW Plus neu in den Varianten „Solo“ – die Montagefreundliche und „LongLine“ – die Fugenlose. INFORMATION: www.kraiburg-elastik.de

Gewährleistung auf eine Laufzeit von nunmehr bis zu 8 Jahren und 8.000 Betriebsstunden. MAXI CARE Maintenance umfasst sämtliche Wartungsarbeiten durch einen CLAAS Vertragshändler unter Verwendung von Original CLAAS Ersatzteilen und Betriebsstoffen. Der Wartungsvertrag garantiert eine maximale Kostentransparenz, ein Höchstmaß an Servicequalität und einen höheren Wiederverkaufswert – bei im Vorfeld präzise planbaren Wartungs- und Inspektionskosten. Die Laufzeit kann bis zu 10 Jahre bei einer jährlichen Betriebsstundenzahl von 150 bis 1.750 Bh betragen. Interessierte CLAAS Kunden können sich für individuelle Angebote mit entsprechend kalkulierten Konditionen auf Basis von Laufzeiten, Betriebsstunden und Selbstbeteiligungsgrad an ihren CLAAS Vertriebs­ partner wenden. INFORMATION: www.claas.at

IMPRESS | neu mit Mantelfolienbindung

P

öttinger bringt zur weiteren Steigerung der Futterqualität bei seinen Rundballenpressen IMPRESS im Profi-Segment ein neues Feature: Die neue Multifunktions-Bindeeinheit bindet mit Netz oder Mantelfolie. Zu den vielen Vorteilen der Mantelfolienbindung zählt der bessere Schutz des Futters durch die erhöhte Lagenanzahl. So ist das Futter sob sofort können Traktoren der wohl bei der Ballenablage als auch Baureihen ARION, AXION beim Transport bestens geschützt. und XERION mit erweiterten MAXI Die erhöhte Sauerstoffbarriere reduCARE Plus Service- und Gewähr- ziert das Risiko der Schimmelbildung leistungspaketen ausgestattet wer- durch die Förderung der schnellen den. Diese beinhalten die Gewähr- pH-Wert-Absenkung. leistungserweiterung MAXI CARE Maximale Flexibilität bei der RundProtect und das Servicepaket MAXI ballensilage: Nur kurze Zeit wird CARE Maintenance zu einem attrak- für den Wechsel des Bindemediums tiven Paketpreis. beansprucht. Die Netz- oder ManMAXI CARE Protect ermöglicht telfolienrolle wird hydraulisch über die Erweiterung der Hersteller-­eine Bremsrolle gebremst. Eine zu-

sätzliche Zopfbindeeinheit lässt die Mantelfolie zuverlässig in die Ballenkammer einlaufen. Um den Wechsel zwischen den Bindemedien zu erleichtern, ist eine zusätzliche Gleitrolle vor der Rollenaufnahme montiert. INFORMATION: www.poettinger.at

GEA | AMS für Top-Milchqualität

D

as DairyRobot R9500-Melk­ robotersystem von GEA erleichtert das Melken der Kühe, sodass Sie als Landwirt Ihre Arbeitszeit effizienter nutzen können. Das In-Liner Everything Konzept des GEA Melk­ roboters ist der Schlüssel zu guter Milchqualität: Hygienisch sicher erfolgen Ansetzen, Reinigung und Stimulation bis zur Abnahme, inklusive des Dippens im Melkbecher. Die Tiere nehmen die immer gleiche, standardisierte Melkroutine gerne an. Während das zitzenschonende Melken nachhaltig die Eutergesundheit Ihrer Herde unterstützt, gewährleistet der wahlweise freie oder selektiv gelenkte Tierverkehr produktive Ruhe rund um den Melkroboter. INFORMATION: www.gea.com

CLAAS | erweitert Garantie- und Servicepakete

A

Schauer | der smarte FARO

D

er FARO Futteranschieberoboter macht Freude und fördert die Futteraufnahme und Leistung Ihrer Kühe. Ein stufenloses Anschieben des Futters ist bei der Vor- und

Rückfahrt möglich. Damit werden unnötige Leerfahrten vermieden und Zeit und Energie gespart. Ein optionaler Futterdosierer ermöglicht eine Lockfütterung und animiert die Tiere zum Fressen. Über die FARO-SmartApp erfolgt die komfortable Fernbedienung per Smartphone oder Tablet. INFORMATION: www.schauer-agrotronic.at

Mauch | setzt auf persönliche Beratung

N

icht zuletzt in der heutigen Zeit ist es unverzichtbar, Maschinen eingehend zu begutachten, gleich zu testen und sich fachkundig darüber beraten zu lassen. Mit einer simplen Online-­ Anmeldung unter ­www.­mauch.­at ist dies alles ein Kinderspiel. Denn „Gemma Mauch schaun“ bietet Ihnen diese Möglichkeiten und zeitgleich die Garantie für einen stressfreien Landtechnik-Ausflug. Corona hin, Corona her. Der Mauch-Maschinenpark – rund 950 Neue und 770 Gebrauchte – ist sowieso da. Produktneuheiten treffen laufend ein, Aktionsmodelle stehen bereit. Ihr persönlicher Gebietsbetreuer garantiert überdies eine vertrauensvolle Beratung. Er nimmt sich Zeit, führt vor und berät. Vereinbaren Sie gleich einen Termin, telefonisch oder online. Apropos online: Die Mauch-­Website steht auf neuen Beinen. Eine klar strukturierte Homepage, randvoll mit dem riesigen Angebot, das Mauch bietet. Neben allen Marken und Produkten, News und Aktionen steht auch hier der Kunde im Mittelpunkt. Es warten hunderte von Anwenderberichten darauf, gelesen zu werden. Und es warten rund 1.250 Neue und Gebrauchte auf Interessenten. INFORMATION: www.mauch.at


Bewässerungsteiche, Schwimmteiche, Biotopteiche, Pools, Trinkwasserspeicher, Flachdach- und Terrassen­ abdichtungen,  Spezialanfertigungen sowie Rohrleitungssysteme und ­vieles mehr. INFORMATION: 0664/2234553 und 03335/46763 www.fuchs-abdichtungen.at

Manitou Teleskoplader | mit Abgasstufe 5

D

ie Manitou Teleskoplader sind sehr kompakte Maschinen, die speziell für landwirtschaftliche Einsätze konzipiert wurden, um Ihnen bei den täglichen Aufgaben in Ihrem Betrieb zu helfen. Seine kompakten Maße garantieren eine unübertroffene Manövrierfähigkeit und ermöglichen es, in Gebäuden und engen Bereichen zu arbeiten. Der Komfort der Kabine, die besondere Schalldämmung, die 360°-Rundumsicht und der Joystick Switch & Move sorgen für Sicherheit und Wohlbefinden an langen Arbeitstagen. Das Easy Connect System erleichtert den Wechsel von Anbaugeräten am Auslegerkopf, und die große Anzahl kompatibler Anbaugeräte sorgt für die Vielseitigkeit, die Sie für Ihren Betrieb brauchen. INFORMATION: www.lagerhaustc.at

Trioliet | mischt wirtschaftlich

M

it dem Triomix S Futter­ mischwagen mit Schneid-/ Ladesystem können in wenig Zeit mit wenig Energie Rauh- und Kraftfutter aller Art aus Fahrsilos oder Bunkern entnommen, gemischt und verteilt (gefüttert) werden. Das fast wartungsfreie Schneid-/Ladesystem mit Stanzmesser hinterlässt eine sehr saubere und glatte Schneidfläche zur Verhütung von Lufteintritt, wodurch Nachgärung (Futterverlust) minimalisiert wird. Für Rinderprofis also eine sehr praktische, geschickte und wirtschaftliche Maschine. INFORMATION: www.trioliet.com

Abdichtungen | von Güllelagunen

D

ie Firma Fuchs Kunststofftechnik e. U. ist ein qualifizierter Fachverlegerbetrieb, der 2002 gegründet wurde und sich im Bereich Kunststoff­abdichtungen und Rohrleitungssysteme spezialisiert hat. Langjährige  Erfahrung,  bestens ausgebildetes  Personal,  fachliches ­Know-how  und  Präzision  zeichnen den Fachbetrieb aus. Zum Haupttätigkeitsfeld zählen unter anderem  Güllelagunen,  Sanierung von Altgüllegruben, Speicherteiche,

an Tierkomfort. Dank der intelligenten Montagetechnik kann die Höhe jederzeit an die Größe der Bullen angepasst und auch dann verstellt werden, während sich die Tiere im Stall befinden: lediglich 3 Augenschrauben sind zu lösen, um die massiven Rohre (88,9 mm) zu bewegen. Auf diese Weise bleiben diese zwischen den Haltern und können einfach in einer der insgesamt 6 einstellbaren Höhen wieder fixiert werden. Eine klemmende Gegenplatte der Futtertischabtrennung sorgt für eine sehr leise Geräuschkulisse im Bullenstall. INFORMATION: www.patura.de

­ atura | Futter­ P tischabtrennung verstellbar

D

ie neue höhenverstellbare Futter­tischabtrennung der Firma Patura ergänzt das Produktsortiment an Nackenrohren, Bullenfressgittern und Futtertischabtrennungen und ermöglicht ein Rein-Raus-Verfahren für die Masthaltung mit einem Plus

AMAFERM® | gegen Hitzestress

B

ei hohen Temperaturen geraten Milchkühe oft unter Hitzestress. Wiederkautätigkeit und Futteraufnahme gehen zurück, Milchertrag und Fruchtbarkeit sinken. Neben stallbaulichen Maßnahmen kann die Kuh wirksam über die Fütterung unterstützt werden. Das natürliche Prebiotikum AMAFERM® stabilisiert nachgewiesen die Futteraufnahme. Dem Tier steht trotz Hitzestress mehr Trockenmasse, Energie und Glukose für die Milchsynthese zur Verfügung. Da AMAFERM® auch die Verdaulichkeit der NDF- und ADF-Fraktion steigert, wird das Grundfutter auch in Dürrejahren gut ausgenutzt. INFORMATION: www.pulte.de

Vilofoss® ­Marathon® | für stabile Klauen

M

it Vilofoss® Marathon® bietet der Futtermittelspezialist aus Neuenkirchen-Vörden (D) ein neues Futterkonzept für Kühe zur gezielten Versorgung mit organischen Spurenelementen an. Die unterschiedlichen Mineralfutter sorgen über die spezielle Zusatzstoffkombination für stabilere Klauen und hohe Milchleistung. Die Ergänzung von hochverfügbaren Spurenelementen sichert ein stabiles Horngewebe. Der Einsatz von Man­ gan fördert gesunde Gelenke, Bänder und Knochen. Zink verbessert die Hornbildung und Wundheilung. Kupfer baut ein belastbares Bindegewebe und eine intakte weiße Linie auf. Die Verwendung von Zink / Kupfer stärkt Sohlen, Ballen und Horn. Eine optimale Versorgung von Jungrindern erzielt hohe Leistungen in der ersten Laktation und kann teure Abgänge verhindern. INFORMATION: Deutsche Vilomix Tierernährung GmbH www.vilofoss.com/de

R+V | Ertrags­ausfall? Versicherbar!

S

euchen sind für Menschen in einem Ausmaß, wie in der Corona-­ Krise, zum Glück eine Seltenheit. Ganz anders sieht das bei Tierkrankheiten aus: Tuberkulose, Blauzunge, Brucellose und Maul- und Klauenseuche treten häufiger auf. Die R+V-­ Ertragsschadenversicherung schützt vor finanziellen Einbußen. – Bis zu 55 Prozent staatliche Prämien­förderung – Kalkulierbare Kosten im Schadenfall – keine Pauschalsätze – Schutz im Sperr- oder Beobachtungsgebiet – Mitversichert: erhöhte Tierarztkosten, Desinfektion, Wiederbeschaffung der Tiere INFORMATION: Martin Löffler & das R+V-Team f­reuen sich über Ihre Anfrage: Tier@ruv.at


Österreichische Post AG MZ 02Z033612 M SPV Printmedien GmbH, Florianigasse 7/14, 1080 Wien Retouren an „Postfach 555, 1008 Wien“


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.