03/14 Rinderprofi

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Innovative Landtechnik für anspruchsvolle Praktiker

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Futterschonende Lösungen garantieren bestes Futter Höchste Schlagkraft und Leistungsfähigkeit Flexible und praxisgerechte Einsatzmöglichkeiten


Agraria 2014: Wels wird riesig Von 26. bis 29. November steht Wels ganz im Zeichen der Landwirtschaft. Die Agraria, die heuer erstmals als eigenständige Fachmesse konzipiert ist, deckt alle Sektoren der Landwirtschaft – von Hofausstattung über Landtechnik, Tierzucht, T­ ierhaltung, Saat bis hin zur bäuerlichen Direktvermarktung – ab.

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it über 75.000 m² Ausstellungsfläche ist die Agraria die größte landwirtschaftliche Fachmesse in Österreich – ein Muss für alle Landwirte, die ihren Betrieb optimieren möchten und die Zukunft der eigenen Landwirtschaft gestalten wollen. Die Messe für Tierhaltungsprofis Beeindruckend groß ist der Messeteil für Tierhaltung. Von international renommierten Ausstellern für Stall- und Zuchttechnik bis hin zu Vorträgen und Workshops für die Profis. Die Fachausstellung der Rinderzucht unter dem Motto „Rund ums Rind“ bietet Besuchern die Möglichkeit, sich in der Rinderzucht ausgiebig zu informieren. Es wird abermals ein breiter Querschnitt landwirtschaftlicher Zuchttiere verschiedenster Rassen, von Fleckvieh bis hin zu Braunvieh/Holstein, und wirtschaftlicher Gattungen präsentiert werden. Im Schweine-Fachforum werden die neuesten Entwicklungen im Bereich Wissenschaft und Forschung behandelt. Dabei bekommen auch die Auswirkungen und Chancen für die praktische Anwendung im heutigen landwirtschaftlichen Betrieb einen

wesentlichen Stellenwert. Die Experten der Beratungsstelle für Schweineproduktion geben Informationen zu Stallbau, Fütterung, Produktionstechnik bis hin zu Betriebswirtschaft und richtiges Management. Der Schweinezuchtverband informiert über neue Abferkelbuchten, die gemeinsam mit der LKÖ und der heimischen Schweinebranche entwickelt wurden. Aber auch zu neueren Themen wie etwa „Fischzucht in der Landwirtschaft“ als weitere Erwerbsmöglichkeit für den bäuerlichen Betrieb wird man auf der Messe Vorträge, Diskussionsrunden und Aussteller finden.

Die größte Landtechnik-­ Präsentation in Österreich Hier beginnt die Zukunft: alle ­Innovationen für eine erfolgreiche Landwirtschaft auf dem Techniksektor werden in Wels präsentiert. Diese Informationen sind für die Planung der Zukunft des eigenen Betriebs uner­lässlich. Hier findet Gegenwart statt: die gesamte Angebots­palette der heute am Markt ­befindlichen Landtechnik­ produkte übersichtlich präsentiert. Die einmalige Gelegenheit für Landwirte den eigenen Bedarf zu den besten Bedingungen zu decken oder sich zu informieren.

Gesellschaftlicher Anlass in vielen Facetten Aber auch gesellschaftliche Anlässe bieten sich während der vier Messetage. Von Bundesländertagen mit einem Bayern-Tag am Samstag, Bauerntreffen, Jung Landwirte Party bis hin zu gemütlichen Stunden im Gustino-Festzelt reichen die Gelegenheiten, sich auszutauschen und auch jenseits von Arbeit und Unternehmensführung zu unterhalten. Die Agraria in Wels ist zudem Treffpunkt des Verbands europäischer Agrarjournalisten, die die Messe nutzen, um sich über Stimmungen, Innovationen und Trends zu informieren. Internettipp: www.agraria.at

rinderprofi auf der Agraria Besuchen Sie den Stand von rinderprofi und BLICK INS LAND auf der Agraria in Wels. Für alle Besucher gibt es ein kleines Geschenk und es wartet wieder ein attraktives Gewinnspiel auf alle teilnehmenden Messebesucher. rinderprofi finden Sie in der Halle 4 Stand 20. Also – wir sehen uns in Wels!!


INHALT/IMPRESSUM

rinderprofi – Ihr Magazin

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Um die anfallenden Kosten auf „viel Produkt“ verteilen zu können, ist eine hohe Produktionsintensität notwendig. Auf Grund der geringen Gewinnspanne muss in der Land­wirtschaft für jeden Euro der ausgegeben wird, der Umsatz um zumindest 2 bis 4 Euro erhöht werden, um zusätzlichen Kosten abzufangen. Zitat aus „Ein Bauernhof muss sich auch rechnen“

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INHALT MANAGEMENT 04 Ein Bauernhof muss sich auch rechnen 09 Rindermast: Start ist ­heikelste Phase FRUCHTBARKEIT 06 Fruchtbarkeit mit Strategie FLEISCHPRODUKTION 12 Mmmmm – McDonald’s und M-Rind FÜTTERUNG 14 Effiziente Fütterungs­systeme: Jede Menge Aufklärungsarbeit 21 Erfolgreiche Milchviehhaltung durch eine hohe Trockenmasse-­Aufnahme! REPORTAGE 16 Die Kuh des Manitou 36 „Besser jährlich ein Kalb als 1000 Liter Milch mehr“ AUFZUCHT 18 So wird die Milchkuh von morgen aufgezogen 23 Leichtes oder schweres Kalb – wie leistungsfähig ist die spätere Kuh? MELKARBEIT 27 Wie viel Restmilch darf im Euter bleiben?

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RINDERMAST

TIERGESUNDHEIT 31 Bei Rindergrippe schnell behandeln 33 Vorbeugen ist billiger als heilen 38 Mortellaro auch im Melk­ roboter unter Kontrolle 39 Trächtigkeitstest über Blut und Milch?

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FRUCHTBARKEIT

EUROTIER 41 EuroTier 2014: Innovationen & Trends STALLBAU 42 Kostengünstig und praktisch 42 AUS DER WIRTSCHAFT

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MELKTECHNIK

ALTERNATIVEN

Der nächste Rinderprofi ­erscheint im Februar 2015.

IMPRESSUM HERAUSGEBER Klaus Orthaber EIGENTÜMER UND VERLEGER SPV Printmedien GmbH., Florianigasse 7/14, 1080 Wien CHEFREDAKTEUR Klaus Orthaber (orthaber@­blickinsland.at) REDAKTION Ing. Bernhard Weber (weber@blickinsland.at), Stefan Nimmervoll ­­(nimmervoll@blickinsland.at) ANZEIGEN­LEITUNG Prok. Doris ­Orthaber-Dättel (daettel@blickinsland.at) ANZEIGENVERKAUF ­Bianca Freisleben ­(freisleben@blickinsland. at), Petra Hufnagl (hufnagl@blickinsland.at), Michael Mazelle (mazelle@blickinsland.at), Verena Planker (planker@blickinsland.at), Rene Rohatsch ­(rohatsch@blickinsland.at), Florian Szikora (szikora@blickinsland.at), Ingeborg Tucek (tucek@blickinsland.at), Eva-Maria Zweckmair (zweckmair@blickinsland.at) VERWALTUNG, ASSISTENZ Stefanie Brenner (brenner@blickinsland.at) REDAKTION UND HERSTELLUNG (ANZEIGEN­ANNAHME) Florianigasse 7/14, 1080 Wien. Telefon 01/5812890, Fax 01 5812890-23 FIRMENBUCHNUMMER: FN 121 271 S. DVR 286 73 PRODUKTION ­Eva Mühlberger (grafik@blickinsland.at) DRUCK Leykam Druck GmbH & Vo KG, 7201 Neudörfl, Bickfordstr. 21 VERLAGSORT Florianigasse 7/14, 1080 Wien P.b.b., ZUL.-NR. 02Z033612M. Alle Zuschriften und Chiffre-Briefe an BLICK INS LAND; Florianigasse 7/14, 1080 Wien. Für unverlangt ­eingesandte Manuskripte und Unterlagen besteht keine Gewähr auf Veröffentlichung oder Rücksendung. www.rinderprofi.at


MANAGEMENT

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Ein Bauernhof muss sich auch rechnen Betriebswirtschaft Trotz gezielter Unterstützung und Ausgleichszahlungen gilt es für Rinderhalter, ihre ­Betriebskosten stets im Auge zu behalten, rät ANDREAS STEINWIDDER.

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icht erst seit Russlands totalem Importstopp für Agrarprodukte aus der EU oder den USA ist bekannt: Auch Österreichs Landwirte unterliegen einem hohen und zuletzt enorm gestiegenen Wettbewerbsdruck. Auf Grund sich laufend ändernder Markt- wie auch anderer Rahmenbedingungen wird sich das auch zukünftig in der Landwirtschaft kaum ändern. Um ein ausreichendes Einkommen zu erwirtschaften, sind die Landwirte daher weiterhin gefordert, zielgerichtete Betriebsentwicklungsstrategien umzusetzen bzw. die Bewirtschaftung ihrer Höfe ständig zu optimieren. Betriebsentwicklung wird vielfach mit Ausweitung der Produktion, Intensivierung der Bewirtschaftung oder Vergrößerung des Betriebes gleichgesetzt. Damit sind oft hohe Investitionen in

Gebäude und Maschinen verbunden, um die Wachstumsschritte hinsichtlich Platzbedarf und Bearbeitbarkeit zu ermöglichen. Die jährlichen Ausgaben für Maschinen und Geräte bzw. teure Gebäude heben bereits heute die österreichische Landwirtschaft im internationalen Vergleich hervor. Dabei ist zu bedenken, dass beispielsweise die Abschreibung für einen zusätzlichen Traktor den Betrieb jährlich mit 3.000 bis 6.000 Euro belastet. Um diese Kosten zu erwirtschaften, sind auf einem Milchviehbetrieb etwa zwei bis vier Milchkühe im Stall „gebunden“. In Anlehnung an die Natur gilt, dass ein Betrieb auf Dauer nicht mehr ausgeben kann als er einnimmt bzw. einnehmen wird. Vor allem wenn Investitionen mit hohen Kreditsummen getätigt werden, setzt man auf hohe

zukünftig erwartete Gewinne. Dies ist nicht nur ein Risiko, sondern erhöht auch die Abhängigkeiten von Dritten und reduziert die unternehmerische Freiheit. Oft führen solche Entwicklungen zu weiteren notwendigen Wachstums- und Investitionsschritten, zur Intensivierung und zum Rückgang einer nachhaltigen standortangepassten Betriebsbewirtschaftung. Dies soll nicht bedeuten, dass Betriebe keine effiziente Ausstattung mit Maschinen, Gebäuden und Geräten haben dürfen. Wichtig bei Anschaffungen ist jedoch, dass diese auf die Betriebsstruktur und Ziele optimal abgestimmt werden und dass sie sich auch rechnen.

Strategie. Dabei wird mit relativ hohen Kosten produziert. Um die anfallenden Kosten auf „viel Produkt“ verteilen zu können, ist eine hohe Produktionsintensität notwendig. Auf Grund der geringen Gewinnspanne muss in der Landwirtschaft für jeden Euro der ausgegeben wird, der Umsatz um zumindest 2 bis 4 Euro, erhöht werden, um zusätzlichen Kosten abzufangen. Investitionen und Betriebsumstrukturierungen müssen, wie auch bei allen anderen Strategien, sehr genau geplant werden. Da Standortangepasstheit, Vielfältigkeit, Einzigartigkeit und Regionalität dabei vielfach eine untergeordnete Rolle spielen, ist diese Betriebsentwicklungsstrategie für die österreichischen Vor allem in intensiv wirtschaf- kleinstrukturierten Produktionstenden landwirtschaftlichen Re- und Vermarktungsbedingungen gionen dominiert die sogenannte nur bedingt umsetzbar bzw. High-Input- oder High-Outputanzustreben.


MANAGEMENT

Österreich positioniert sich bereits heute als „Feinkostladen“ ­Europas. Diese Vermarktungschance gilt es zu sichern bzw. auszubauen. Insbesondere flächenknappe Betriebe müssen nach Möglichkeit auf die Erzeugung und direkte Vermarktung einzigartiger Produkte setzen oder den landwirtschaftlichen Betrieb für Erwerbskombinationen etwa mit dem Tourismus nutzen. Zunehmend wichtig wird aber auch die Produktionseffizienz, die Abhängigkeit der Produktion von externen Betriebsmitteln zu reduzieren und vor allem die Kosten in der Produktion nicht aus den Augen zu verlieren.

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ven Ansätze ebenfalls eine hohe Effizienz und vor allem auch eine betriebsangepasste Landbewirtschaftung voraus setzen.

für den Betrieb notwendig. Darauf aufbauend sind klare und kontrollierbare Ziele zu definieren. Eine Maßnahmenfestlegung erfordert BetriebsaufzeichnunBOGENHALLEN Persönliches Talent Begen – allen voran BuchfühEurotier 11.–14.11.2014 triebsentwicklung zielt auf die rung – und sollte zukünftige Halle 12/D 47 + 21/F 14 Sicherung des Einkommens, die mögliche Rahmenbedingungen Minimierung des Risikos und intern wie extern bestmöglich auf die Erfüllung der persönberücksichtigen. Betriebswirtlichen Neigungen, Begeisteschaftliche Berechnungen, rung und Ansprüche ab. Jeder welche die Rentabilität und Filandwirtschaftliche Betrieb ist in nanzierbarkeit von Maßnahmen ein individuelles Umfeld, also beurteilen, sind notwendig. WINDSCHUTZSYSTEME Familie, Betriebsgegebenheiten, Arbeitskapazität, Vermarktungs- Wenn dann Entscheidungen wege und vieles mehr eingebet- getroffen werden, so sind diese tet. auch konsequent umzusetzen Daraus ergibt sich naturgemäß, und im Nachhinein zu evaluiedass betriebsindividuelle Lören. Ein wichtiges ErfolgskriteAgraria 26.–29.11.2014 Low-Cost-Strategie Im Gegen- sungswege notwendig sind und rium ist auch, dass BetriebsentHalle 7/10 satz zur High-Output-Strategie Lösungen von der Stange nicht wicklungskonzepte optimal setzt die „Low-Cost-“ bzw. greifen. Nahezu jährlich werden mit den persönlichen Talenten AGROTEL Handels GmbH „Low Input-“ Strategie konseauf jedem landwirtschaftlichen übereinstimmen und den ErwarA-4761 Enzenkirchen · Goldberg 2 quent bei den Kosten an. Dabei Betrieb längerfristig wirkende tungen des Marktes, sprich der Tel.: 07762-2777-0 · Fax: DW -33 versuchen Betriebe nicht die Maßnahmen umgesetzt. Damit Kunden und Handels­partner, Produktionsmenge („Output“) Entscheidungen nicht „aus entsprechen. l zu maximieren, sondern die dem Bauch heraus“ getroffen Privatdozent Dr. Andreas Steinwidder Erzeugungskosten der produwerden, ist ein längerfristiges leitet das Bio-Institut des LFZ Raumwww.rinderprofi.at zierten Einheit zu minimieren. Leitbild oder auch eine Vision berg-Gumpenstein. Entscheidend ist nicht der Umsatz, sondern die Differenz zwischen Erlös und Gesamtkosten. Oder anders formuliert: „Reich wird man nicht mit dem Geld das man verdient, sondern mit dem welches man nicht ausgibt.“ So zeigen Forschungsergebnisse zur Milchviehhaltung, esse für die Leitmngsprofis dass die Low-Cost Strategie bei Tierhaltu passenden Betriebsbedingungen wie Vollweidemöglichkeit und durchdachter Umsetzung – selbst bei deutlich geringerer Einzeltierleistung und geringerer Milchquote (–40%) – zum selben Waagrechte Betriebseinkommen wie eine Verschraubung, garantiert kein Hochleistungsstrategie führen Wassereintritt! kann. Positive Nebeneffekte sind die geringere Abhängigkeit von externen Betriebsmitteln, der geringere Investitionsbedarf tung Werksvertre beim Einstieg und eine hohe ic Österre h! Produkt(ions)qualität. Die ökonomische Konkurrenzkraft der Low-Input Strategie steigt, wenn externe Betriebsmittel teurer werden bzw. wenn für eine höhere Produktionsqualität für 26. - 29. Nov. 14 Bio-Weidemilch oder mittels DiMESSE WELS rektvermarktung Preiszuschläge www.deschberger-landtechnik.at lukriert werden können. Zu beachten ist, dass diese innovati-

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MANAGEMENT

Fruchtbarkeit mit Strategie Hohe Milch- und gute Fruchtbarkeitsleistungen sind nur mit Kühen möglich, die gesund sind und sich wohl fühlen. Milch- und Mutterkuhbetriebe arbeiten deshalb zunehmend mit Gesundheitsprogrammen, in denen diese Aspekte abgebildet sind, weiß JOHANNES HOFER. das Wohlbefinden der Tiere und ermöglichen stabile, hohe Milchleistung. Neben den Futter­ inhaltsstoffen und der Struktur ist auch die Qualität des Futters in Hinsicht auf Hygiene und Mycotoxine bedeutsam. Erhöhte Erd- oder Staubanteile beeinflussen beziehungsweise belasten die stabile Pansenflora negativ und führen zu verminderter Leistung oder daraus resultierender erhöhter Anfälligkeit gegenüber Stoffwechsel­erkrankungen. Mycotoxinbelastung durch insbesondere qualitativ (Ernte beziehungs­weise Lagerung) nicht einwandfreie Silagen oder Kraftfutteranteile belasten den Leberstoffwechsel generell und bei speziellen Mycotoxinen mit hormoneller Wirkung die Fruchtbarkeit gleich herden­mäßig direkt in den Fortpflanzungs­ organen.

Kuh dar. Insbesondere Fütter­ ungsfehler in dieser Zeit haben negative Auswirkungen auf die Tiergesundheit und -leistung beziehungsweise Fruchtbarkeit in der nachfolgenden L ­ aktation. In die Anfangszeit dieser Periode fallen aufgrund der „niedrigen Allgemeinbelastung mit nachfolgender Leistungsperiode“ auch Klauenpflege und Euter­ behandlungen mit längeren Wirkspiegeln oder speziellen Arzneimitteln zur Hebung der Herdeneutergesundheit. Para­ siten­infektionen können nicht nur auf der Weide, sondern auch bei Stallhaltung zu klinischen Symptomen wie Durchfall und Husten führen. Ist ein Rind sichtbar erkrankt, kann man davon ausgehen, dass herdenmäßig Organschäden entstehen, die zu Minderleistung führen. Die ­Therapie gilt deshalb als Notfall­ maßnahme. Viel wichtiger ist eine vorbeugende ParasitenkonFütterung, Parasiten­kontrolle trolle, um die Tierleistung dauerDie Zeitspanne zwischen haft stabil zu halten. Im Rahmen Trocken­stellen und Besamung des TGD-Betreuungsbesuches stellt eine besonders kritische durch den Hoftierarzt ist diese Phase im Laktationsverlauf einer Abklärung deshalb vorgesehen.

Trockenstehperiode Erfolgreich arbeitende Milch- und Mutterkuhbetriebe haben längst erkannt, dass die Trockenstehzeit nicht etwa das wenig beachtete Ende, sondern der Beginn der nächsten Laktation ist. Richtig trockengestellte Kühe haben ein geringes Erkrankungsrisiko nach einer problemlosen Geburt und zeigen meist zufriedenstellende Leistungen und Fruchtbarkeitsergebnisse in der anschließenden Laktation. Die im Folgenden ­näher erklärten Kontroll­punkte sollen Ihnen helfen, diese ­sensible Phase optimal zu ­gestalten. Besamung dokumentieren Die empfohlene Dauer der Trockenstehzeit beträgt 6 bis 8 Wochen vor der Kalbung. Eine zu kurze Dauer reduziert die Milchleistung. Zu lange Trockenstehzeiten führen häufig zu übermäßiger Körperkondition und nachfolgend zu Stoffwechsel­störungen und schlechter Fruchtbarkeit. Zu lange und zu kurze Trockenstehzeiten kommen auch oft dann

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iese Programme zielen darauf ab, Krankheiten im Bestand und beim Einzeltier vorzubeugen, frühzeitig das Risiko beziehungsweise die Krankheiten zu erkennen oder, wenn sie trotz allem eingetreten sind, erfolgreich zu behandeln. Dadurch wird der wirtschaftliche Erfolg im Betrieb langfristig gesichert. Die leistungs- und bedarfsgerechte Fütterung in Milchviehbetrieben besitzt wie kein anderer Manage­ mentbereich großen Einfluss auf Tiergesundheit (Fruchtbarkeit, Eutergesundheit) und Milchleistung. Gängige Methoden zur Rationsüberwachung sind die Überprüfung von Milchinhaltsstoffen und die regelmäßige Körperkonditionsbeurteilung. Auch die Kotbeschaffenheit liefert wertvolle Informationen, um die Fütterung zu beurteilen. Kuhkomfort beziehungsweise optimale Haltungsbedingungen können den Ertrag für den Landwirt entscheidend verbessern. Frische Luft, ein gut erreichbarer Futtertisch sowie trockene und weiche Liegeflächen sorgen für


FRUCHTBARKEIT

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vor, wenn Besamungs- oder Belegungsdaten nicht exakt dokumentiert beziehungsweise nachvollziehbar sind oder die Trächtigkeitsüberwachung nicht gut funktioniert/organisiert ist. Optimaler Ernährungszustand Eine Kuh sollte zum Abkalben auf einer Skala von 1 bis 5 die Körperkonditionsnote 3,5 haben. Dann hat sie genügend Reserven für die Hochlaktation, ist andererseits aber nicht zu fett für die Geburt und es fehlt die insbesondere bei verfetteten Tieren verminderte Futteraufnahme. Dafür ist auch die Herdenhomogenität ­wichtig. Verschiedene Rassen und leistungs­ mäßig stark differierende Tiere in einer Herde machen eine leistungsgerechte Fütterung schwer möglich oder sogar unmöglich. Im ersten Laktationsdrittel verliert die Kuh an Kondition. Im Laktationsverlauf sinkt ihre Leistung, das Tier kann besser ausgefüttert werden und nimmt zu. Ab dem 150. Laktationstag sollte man die Körperkondition der Tiere in Fütterungsentscheidungen einbeziehen, damit die Tiere bis zum Trockenstellen wieder im Mittel die Note 3,5 erreichen. Tiere, die bis zu diesem Punkt ihr „Idealgewicht“ nicht erreicht haben, sollten bis zur Kalbung weder ab- noch zunehmen. Andernfalls erhöht sich das Risiko für Stoffwechselprobleme und die Ausbildung einer Fettleber. Die Körperkonditionsbeurteilung ist einfach und schnell erlernbar, insbesondere auch für Mutterkuhherden enorm wichtig (Geburtsverlauf, erneute Trächtigkeit bei Schwergeburten). Empfehlenswert ist eine regelmäßige bewusste Bewertung der Tiere im Zusammenhang mit der Milchkontrolle oder bei Routinetätigkeiten. Regelmäßige Klauenpflege In der Regel sind moderne Milchviehställe mit harten Laufflächen ausgestattet. Die Rinderklaue ist dagegen für weichen Untergrund (Weide, Stall mit Stroheinstreu) geschaffen. Das Laufen auf dem harten Untergrund führt zu einer ständigen Überbelastung, welche durch vermehrtes Klauenwachs-

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PATURA-Programm 2014 Besuchen Sie uns auf der

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Geburt Die Kalbung sollte in einer trockenen, sauberen und ruhigen Umgebung stattfinden. Jetzt GRATIS 14 Wenn Zughilfe geleistet wird, Gesamtkatalog 20 ern! rd fo an ) dann nur mit angemessener en (460 Seit Kraft und immer mit den Wehen (niemals in den Wehenpausen). Verkauf über den Fachhandel Beim Einsatz eines mechanischen Geburtshelfers ist zu bedenken, dass er Ihre Kraft um ein Vielfaches verstärkt. Rufen Sie bei Problemen umgehend den Tierarzt zu Hilfe. Bei NichtbePATURA KG • D - 63925 Laudenbach achtung dieser Grundregeln kann www.patura.com • Tel. 0049 93 72 / 94 74 0 es nicht nur zur Schädigung des Kalbes (Quetschungen, KnochenRund um die Geburt Die brüche) kommen, sondern auch Adv_47x130_4c_BlickInsLand_Ges_140723.indd 1 24.07.14 problemlose Kalbung und zu Verletzungen, Infektionen Nachgeburtsphase ist die zweite und Störungen der Fruchtbarkeit wesentliche Voraussetzung für beim Muttertier (Verletzungen eine gute Fruchtbarkeitsleistung des Geburts­kanals, Nachgeburtsin Milch- und Mutterkuhherden, verhaltung, Gebärmutterentzündie nachfolgend näher beleuchtet dung) mit anschließender Verzöwird. Eine gute Geburtshygiene gerung der Besamungsfähigkeit. im Bestand und eine stressfreie Kalbung ist die Vorgabe für einen Nachgeburtsphase Die intenproblemlosen Geburts- und Nach- sive Überwachung der Fruchtgeburtsverlauf. Bei ganzjähriger barkeit beginnt direkt nach der Abkalbung wird pro 25 Kühen Kalbung. Das tägliche Fiebermesein Abkalbeplatz benötigt. Das Aufstallen von euter- oder klauFortsetzung auf Seite 8 enkranken Tieren in der Abkalbebox ohne nachfolgende gründliFa. Curt Seidel che Reinigung ist hygienisch für Elektroweidezaun die Geburt nicht zu empfehlen. Möster Hauptstraße 13 Die Bakterien von kranken EuD-06779 Raguhn-Jeßnitz, OT Möst tern und Klauen übertragen sich Weidezaunpfahl besonders leicht über die offenen Typ Seidel • „Original Steuer“ für Pferde Weidedraht Geburtswege auf die GenitalorRinder • Isolatoren Schafe gane frisch abgekalbter Tiere. • Weidezaungeräte Schweine Auch Tiere mit Gebärmutterentund zur zündung sollten aus dem gleichen Wildabwehr Grund in den Krankenstall oder Informationen und Bestellung: Telefon: (0049) 34906 - 20 588, Fax: 21 354 Kranken­bereich verlegt werden. Mobil: (0049) 172 - 9 18 55 67 Hygiene im Abkalbebereich ist E-Mail: info@seidel-weidezaun.de www.seidel-weidezaun.de der wichtigste Grundstein für die Die Anlieferung erfolgt durch uns, weitere Gesundheit und Fruchtentsprechend unseren Lieferbedingungen. barkeit der Tiere! tum ausgeglichen wird. Zu lange Klauen bringen Fehlstellungen und Klauenerkrankungen mit sich. Lahme Kühe haben meist große Schmerzen und liegen um die Geburt herum deutlich schneller fest. In der Hochlaktation sind dann Futteraufnahme und Milchleistung deutlich reduziert. Die Klauenpflege sollte deshalb zweimal im Jahr durchgeführt werden. Der beste Zeitpunkt dafür ist um die Besamung beziehungsweise in der Spätlaktation oder zum Trockenstellen.

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FRUCHTBARKEIT

Fortsetzung von Seite 7 sen in den ersten 5 bis 10 Tagen durch den Landwirt ist eine einfache Methode, um frühzeitig akute Gebär­mutter­entzündungen, Mas­titiden und andere Krankheiten zu diagnostizieren. Solche Entzündungen treten vor allem bei Muttertieren mit Schwergeburten, Zwillings­geburten und geburtshilflichen Eingriffen auf. Muttertiere mit einer Körpertemperatur über 39,5 Grad Celsius sollten umgehend dem Tierarzt vorgestellt und behandelt werden. Bei der Kontrolle des Abgangs der Nach­geburt ist auch auf Aussehen und Geruch eines Ausflusses zu achten. Sollten die Eihäute etwa 24 Stunden nach der Geburt nicht abgegangen sein, spricht man von einer Nachgeburtsverhaltung. Oft hängen noch Eihautteile aus der Scheide und die Kuh „stinkt“. Der Geruch wird von Bakterien verursacht, die sich in der flüssigkeitsgefüllten Gebärmutter gut vermehren, weil sie dort keiner direkten Körperabwehr ausgesetzt sind. In einer zweiten Phase bekommt die Kuh oftmals Fieber und frisst schlecht. Die übliche Therapie des Tierarztes besteht in einem Abnahmeversuch und dem Einlegen von Antibiotikastäben oder „Spülungen“ der Gebärmutter. Diese praxisgängige Therapie gerät jedoch zunehmend in die Kritik. Nachteile der Methode sind Reizungen der Schleimhaut, Rückstandsproblematik, Arbeitsaufwand, Wartezeit für Milch und ein möglicher negativer Einfluss auf das Erstbesamungsergebnis. Die derzeit empfohlene Therapie besteht in der Injektion eines speziell dafür zugelassenen Antibiotikums für 3 bis 5 Tage. Eine gute Möglichkeit, die Reinigung der Gebärmutter zu unterstützen, besteht in der Injektion eines natürlichen Prostaglandins. Sinnvoll ist die sogenannte „Reinigungsspritze“ 3 bis 4 Wochen nach der Kalbung. Das Gewebshormon bewirkt eine Kontraktion der Gebärmutter und führt zu einer reinigenden Brunst nach 2 bis 5 Tagen. Eine Wiederholungsbehandlung kann nach einer Kontrolluntersuchung 2 Wochen später erfolgen.

Brunstbeobachtung Die Brunstbeobachtung ist von zentraler Bedeutung in ­einem Fruchtbarkeitsprogramm. Besonders wichtig ist die Zeit nach 18 Uhr bis zum frühen Morgen. Hier treten circa 70% des Brunstens auf. Brunsterkennungshilfen wie Pedometer oder das Aufkleben von ­Brunst­pflastern kann die Arbeit erleichtern. Natürlich sollen alle Brunsterscheinungen nach der Geburt aufgezeichnet werden. Dabei sind Brunstschleimbeimengungen (Eiter, Nachgeburtsteile, Blut etc.) ebenfalls als wertvolle Beurteilungs­hilfe zu vermerken. Untersuchung Eine Gebärmutter­rückbildungs­ kontrolle nach dem Kalben, Eierstockkontrollen zu einem späteren Zeitpunkt und eine frühzeitige Trächtigkeitsunter­suchung sind häufig Bestandteile von Fruchtbarkeitsprogrammen. Nicht brünstige oder nicht tragende Tiere werden durch die Einführung von tierärztlichen Routinekontrollen schnell erkannt und können umgehend behandelt werden. Zeitpunkt und Behandlungsstrategien fallen je nach Betrieb und Tierarzt unterschiedlich aus. Das wirkt sich in der Regel positiv auf die Fruchtbarkeitskennzahlen aus. Eine sichere frühe Trächtigkeitsdiagnose ist für das Betriebsergebnis enorm wichtig: Die Zwischenkalbe­zeiten werden verkürzt, da nicht trächtig g­ ewordene Kühe bereits ab 28 Tagen nach der Besamung erkannt und eine bestehende Trächtigkeit sicher und häufig b ­ estätigt werden kann. Außerdem kann man Handelstiere testen und das Vorliegen einer

Tiere, die bis zum 60. Tag nicht in Brunst gesehen wurden, werden tierärztlich untersucht. In der Regel findet der Tierarzt zu diesem Zeitpunkt als Ursache inaktive Eierstöcke, Eierstockzysten oder einen Gelbkörper. Eine Behandlung wird eingeleitet und die Tiere werden zu einem festgelegten Zeitpunkt erneut vorgestellt. –  Frühzeitige Trächtigkeitsuntersuchung (TU) Alle Tiere, die vor mehr als 42 Tagen besamt wurden, werden auf Trächtigkeit untersucht. Mit dem UltraTrächtigkeit vor dem Trockenstelschallgerät oder einem der len absichern. neuen Blut- beziehungsweise Die Milchproduktion und Milchtest­verfahren kann Einkünfte werden optimiert, der Tierarzt schon ab dem indem die Anzahl der Tage, an 28. beziehungsweise am denen Ihre Kühe nicht träch35. Trächtigkeitstag zuverlästig sind (geschätzte Kosten je sig untersuchen. Bei der TU nach Fütterungs­intensität von geht es vor allem darum, die EUR 2,5 bis zu EUR 4,–/Tag), nicht tragenden Tiere herausmöglichst gering gehalten wird. zufinden und umgehend eine Die Zuchtleistung wird verBehandlung einzuleiten. bessert und die entstehenden Kosten werden gesenkt. Zusammenfassung Neben Unterdurchschnittlich fruchtbare der problemlosen Kalbung Kühe werden frühzeitig erkannt durch korrekt konditionierte und aus der Herde entfernt. Der Muttertiere und der hygienisch allgemeine Gesundheitszustand optimierten Kalbung sind die der Herde wird verbessert. Brunstbeobachtung und die gute Bei einer serologischen Trächtig- Brunstnutzung entscheidend für keitsuntersuchung kann durch eine gute Fruchtbarkeitsleistung. das gleichzeitige Testen ­anderer Die frühe Trächtigkeitsdiagnose Parameter wie Fruchtbarkeits­ durch verschiedene Systeme profile, BVD-Untersuchungen unterstützt dieses Bestreben. Der bei verdächtigen Betrieben oder Rinder-Trächtigkeitstest im Sez.B. Selenuntersuchungen mit der rum/EDTA-Plasma oder in der gleichen Probe ein erhöhter Infor- Milch von Kalbinnen und Kühen mationsgehalt bezogen werden. bietet eine ähnliche Genauigkeit wie die Ultraschalluntersuchung Nachgeburtskontrolle schon ab 28 Tagen nach der Die N ­ achgeburtskontrolle ist Besamung. Die Tier- beziehungs­Voraussetzung für fruchtbare weise Fruchtbelastung ist dabei und gesunde Kühe: Gebärmutter­ gering. kontrolle (Rückbildung) –  Bei der rektalen und vaginaDer Befund „derzeit trächtig“ len Kontrolle 21 bis 28 Tage ist bei früher Durchführung nach der Kalbung interessiert aller Testverfahren durch eine den untersuchenden Tierarzt spätere Wiederholungsuntersuvor allem, ob die Gebärmutter chung abzusichern, sonst führt sich vollständig zurückgebildet dieses System wie auch bei der hat und ob das Tier „sauber“ frühen Ultraschalluntersuchung ist. Tiere mit Ausfluss werden zu Fehlern im Fruchtbarkeitsum­gehend behandelt. Die management. Späte Diagnosen derzeitige Therapieempfehlung stellen in der Aussage „trächtig“ besteht in der Injektion von kein Problem dar. l Prostaglandin. Dr. Johannes Hofer ist G ­ eschäfts­führer –  Gebärmutter- und Eierstockdes G ­ esund­heits­dienstes für Nutztiere für kontrolle nicht brünstiger Tiere Kärnten


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MANAGEMENT

Rindermast: Start ist heikelste Phase Erfolg oder Misserfolg Am Weg vom Kalb oder Einsteller zum frohwüchsigen Mastrind lauern zahlreiche ­Gefahrenstellen. Am heikelsten ist jedoch die Startphase, denn oft entscheiden bereits die ersten Tage über ­Erfolg oder Misserfolg. Von Franz Augustin

um Fehler zu Beginn der Mast zu vermeiden, ist eine systematische Vorbereitung. Hierbei empohe Zuwachsleistungen, fiehlt es sich, die Startphase der kurze Mastperioden und Mast in zwei Teile zu trennen. hohe Schlachtgewichte Die erste Phase umfasst Maßsind Voraussetzungen für eine nahmen, die vor dem Einstallen wirtschaftlich erfolgreiche Rinder Tiere zu ergreifen sind. Hierdermast. Fehler zu Beginn der unter sind insbesondere bauliche Mast lassen sich meist nicht mehr und Hygienemaßnahmen zu aufholen, denn ein „Knick“ in verstehen. der Wachstumskurve vermindert die Zuwachsleistungen der Tiere Quarantänestall unverzichtnachhaltig. bar Insbesondere Rinder im Insofern lässt sich die RinderAlter unter 4 Monaten sollten mast im weitesten Sinn mit keinesfalls direkt in einen einem Autorennen vergleichen. Maststall eingestallt werden, da Das teuerste, stärkste und sie in diesem Alter noch über windschnittigste Fahrzeug bringt kein vollständig ausgeprägtes meist nichts, wenn der Fahrer Immunsystem verfügen und bereits bei Rennbeginn den daher ­Probleme de facto vorMotor abwürgt. Bestes Mittel, programmiert sind. Aber auch

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ältere ­Zukauftiere sollten nicht direkt in den Maststall eingestallt werden, da diese meist nicht immunkompetent gegen im Bestand befindliche Erreger sind und daher das Risiko für

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eine Erkrankung sehr hoch ist. Natürlich können auch Zukauftiere Erreger in einen Bestand einbringen, gegen die wiederum Fortsetzung auf Seite 10

Bessere Luft im Stall


Fortsetzung von Seite 9 die bereits am Betrieb befind­ lichen Tiere nicht immunkompetent sind, was zur Folge haben kann, dass der gesamte Bestand erkrankt. Von entscheidender Bedeutung für die Effektivität von Quarantäneställen ist, dass diese in einem konsequenten „Rein-Raus-Verfahren“ bewirtschaftet werden. Der Missbrauch eines Quarantänestalls als Krankenlager für Mastrinder führt deren Errichtung jedenfalls ad absurdum. Vor jedem neuen Einstallen ist der Quarantänestall gründlich zu reinigen und zu desinfizieren. Danach sollte der Stall mindestens eine Woche leer stehen (Stallbrache), damit er ordentlich abtrocknen kann und so der Keimdruck reduziert wird. Die Aufenthaltsdauer der eingestallten Kälber im ­Quarantänestall hängt wesentlich vom Produktionsverfahren ab.

4 m vorgesehen werden. Das zweite Bündel an Maßnahmen für einen erfolgreichen Start in der Rindermast erstreckt sich auf den Zeitraum unmittelbar nach dem Zukauf der Tiere.

Als erste Maßnahme sollten hierbei möglichst homogene Gruppen gebildet werden – also Einheiten, die hinsichtlich des Alters, der körperlichen Entwicklung und des Leistungspotenzials (Rasse) möglichst gleich sind. Eine einmal gebildete Gruppe sollte man nicht mehr Für die Mast ab Einsteller trennen und vom Ein- bis zum sollten mindestens vier Wochen Ausstallen zusammenhalten, veranschlagt werden. Dies ist denn es gilt zu bedenken, dass notwendig, um genügend Zeit bei jeder Neugruppierung von für einen effektiven Einsatz Rindern eine neue Rangordnung von Schutz­impfungen und die ausgebildet wird. Durch diese Durchführung einer Parasiten­ Rangordnung wird innerhalb der bekämpfung zu haben. Als Gruppe der Zugang der einzelHaltungsverfahren der Wahl nen Tiere zu den Ressourcen, im Quarantänestall, zumindest z.B. Nahrung, Wasser, Liegefläin der Mast ab Einsteller, hat che, reguliert. Die Etablierung sich die Gruppen­haltung mit einer neuen Rangordnung eingestreuten Buchten etabliert. benötigt einen Zeitraum von 24 ­Häufig werden diese mittlerweile bis 72 Stunden. als Außen­klima beziehungs­weise Kaltställe ausgeführt. Jede Neugruppierung ist folglich wegen der Unruhe in der Gruppe Zugluft unbedingt vermeiden gleichbedeutend mit 1 bis 3 TaDabei ist insbesondere darauf gen ohne Zuwächse. Die Haltung Bedacht zu nehmen, dass ein von behornten und enthornten Kalb im Liegebereich unbedingt Tieren in einer G ­ ruppe steht der baulichen Schutz vor Zugluft Etablierung ­einer stabilen Rangbenötigt. Ein „Spacebord“ eignet ordnung ebenfalls im Wege und sich wegen der zu geringen sollte daher unbedingt vermieden Windbrechwirkung hierfür erst werden. für Tiere ab einem Alter von 6 Monaten. Die Liegefläche Nachdem die Tiere eingestallt muss zudem ständig sauber und und in Gruppen aufgeteilt trocken sein. wurden, sollte man sich unmittel­ Die Dimensionierung des Quabar ihrem Gesundheitszustand rantänestalls sollte nach dem widmen. Die Gesundheit von Prinzip erfolgen, je mehr Platz, Zukaufkälbern wird von einer desto besser. Als Mindestmaß Reihe von Faktoren gefährdet. sollten 2 m2 je Tier und eine Im Wesentlichen sind dies: Buchtentiefe von mindestens Stress (z.B. durch den Trans-

Die nächsten Tage sollten dann intensiv der Tierbeobachtung gewidmet werden. Insbesondere die tägliche Kontrolle der Temperatur ist wichtig, um ein allfälliges Auftreten von Rindergrippe vorzeitig zu erkennen. Bei einer Körpertemperatur von über 39,5 Grad Celsius ist sofort der Betreuungstierarzt zu verständigen. Rasches und entschiedenes Handeln ist das Um und Auf im Umgang mit der Rindergrippe. port, die Eingliederung in eine Insbesondere in der Mast ab neue G ­ ruppe, Stall- und FutEinsteller sollte im Zuge der terwechsel etc.), Kontakt mit Einstallprophylaxe auch eine PaKrankheitserregern, gegen die rasitenbehandlung durchgeführt die Kälber nicht geschützt sind werden. Magen-Darm-Würmer, (z.B. während des Transports, Leberegel und Lungenwürmer im neuen Stall etc.) und ungesind in Haltungsformen mit Weinügende ­Widerstandskraft der deaustrieb, wie es in der MutZukaufkälber (z.B. durch bislang terkuhhaltung nun mal Standard unentdeckte Erkrankungen, ist, ständig präsent. Die Beeindurch Parasitenbefall, durch trächtigungen der LeistungsfäMangelernährung etc). higkeit und der gesundheitlichen Widerstandsfähigkeit, die von Einstallprophylaxe notweneinem Parasitenbefall herrühren dig Um all diesen Risikofaktoren können, sind derart gravieentgegenzuwirken, empfiehlt es rend, dass eine prophylaktische sich, ein Bündel an VorsorgeEinstallbehandlung von Einstelmaßnahmen (Einstallprophylaxe) lern aus der Mutterkuhhaltung am Betrieb zu etablieren, damit jedenfalls gerechtfertigt ist. diese sensible Phase möglichst gut bewältigt werden kann. Als letzte Maßnahme in der Umsetzung eines gelungenen Starts Als erste Maßnahme der in die Rindermast gilt es, die Einstallprophylaxe sollte immer Ernährung der Tiere behutsam darauf geachtet werden, den auf die Mastration umzustellen. Flüssigkeitshaushalt der Kälber Dies gilt insbesondere, wenn es in Ordnung zu bringen. Durch sich dabei um Einsteller aus der den Transport verlieren die Mutterkuhhaltung handelt, die Tiere unweigerlich an Flüssigsich bislang ausschließlich von keit und diese gilt es, so schnell Weide und Muttermilch ernährt wie möglich, wieder zuzufühhaben. Neben dem Stress, dem ren. Entscheidend hierfür ist die Tiere durch den Transport, die ­Wasser­aufnahme. Wasser die neuen Haltungsbedingungen ­fungiert im Körper als Lösungs- und die neue Gruppe ausgesetzt mittel und als Transportmedisind, sollte jedenfalls vermieum und ist damit Grundlage den werden, ihnen auch noch sämtlicher Lebensvorgänge. Futter vorzusetzen, das sie nicht Eine unzureichende Versorgung kennen. Das Verdauungssystem mit Wasser führt neben einer muss sich langsam an die neuen Beeinträchtigung der GesundFutterkomponenten anpassen heit auch zu einer reduzierten können, um nicht zu kollabieren. ­Futteraufnahme und damit zu In der ersten 4 bis 5 Tagen sollte einer reduzierten Leistungsfähig- daher nur Heu gefüttert werden. keit. Um neben dem Flüssigkeits- Heu als rohfaserreiches, strukverlust auch einer Übersäuerung turiertes Grundfuttermittel sorgt der Kälber entgegenzuwirken, dafür, dass sich die Wiederkausollte den Kälbern, insbesonaktivität erhöht und damit die dere nach langen Transporten, Speichelproduktion steigert. unmittelbar nach dem Einstallen Eine hohe Speichelproduktion eine Elektrolytlösung verabreicht ist wiederum Grundlage für eine werden. hohe Pufferkapazität im Pansen,

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10 MANAGEMENT


MANAGEMENT 11

die notwendig ist, um einem Abfall des pH-Werts im Pansen entgegenzuwirken, wenn schnell abbaubare, leicht fermentier­ bare Kohlenhydrate (Kraftfutter) gefüttert werden. Nach 4 bis 5 Tagen reiner Heufütterung kann begonnen werden, langsam Kraftfutter zuzufüttern. Das Kraftfutter sollte rationiert, am besten in einer Mischung mit gehäckseltem Heu oder Stroh, vorgesetzt werden und nicht ad libitum angeboten werden. Kraftfuttermengen langsam steigern Die Steigerung der Kraftfuttermengen sollte mit einer genauen Tierbeobachtung einhergehen. Wenn sich Kälber mit Kraftfutter „überfressen“ haben oder die Ration zu kraftfutterreich ist, reagieren diese mit sehr dünnem Kot. Beim Abkoten sollte daher zumindest am Ende eine Teilmenge in fester, strukturierter Form abfallen. Erst wenn die Tiere mindestens 0,5 kg Kraftfutter je Tag fressen, kann damit begonnen werden, Maissilage vorzulegen. Haben sich die Tiere an die Silage gewöhnt, können die Mengen an Kraftfutter und Maissilage kontinuierlich gesteigert und Heu reduziert werden. In der weiteren Folge ist die Steiger­ung der Futtermengen derart auszulegen, dass der Futtertrog mindestens einmal täglich leer gefressen ist. Derart vorbereitet ist dann der Grundstein gelegt, um die Rindermast erfolgreich zu Ende zu führen. Einstallprophylaxe Vorsorgeprogramm für einen

erfolgreichen Start in der Rinder­ mast: –  Möglichst wenige Zukauf­ termine je Jahr, besser größere Gruppen –  Einstallen in einen gereinigten und desinfizierten Quarantänestall (möglichst mit Stroh­ einstreu) –  Unmittelbar nach dem Ein­ stallen Flüssigkeitsverlust der Kälber ausgleichen (insbesondere nach langen Transporten Elektrolyttränke verabreichen) –  Anschließend für Ruhe im Stall sorgen (die Kälber sind vom Transport müde und gestresst) –  Kälber schnell an die Funktion der Wassertränke gewöhnen –  Junge, nicht milchentwöhnte Kälber beziehungsweise Einsteller nicht abrupt absetzen –  Ausreichend Fressplätze für die gemeinsame Anfütterung der Gruppe vorsehen (bis 150 kg mindestens 40 cm/Tier, bis 220 kg mindestens 45 cm/ Tier, bis 350 kg mindestens 55 cm/Tier) –  Futtergewöhnung immer in der Reihenfolge: Raufutter – Kraftfutter – Silage –  Intensive Gesundheitskon­ trolle mit täglicher Messung der Körpertemperatur in der ersten Woche –  Bestandsbetreuung durch den Tierarzt (Einstalluntersuchung jeder neuen Partie) –  Systematischer Einsatz von Schutzimpfungen –  Systematische Parasiten­ bekämpfung l DI Franz Augustin ist Experte in der Landwirtschaftskammer Kärnten

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12 MANAGEMENT

Mmmmm – McDonald’s und M-Rind Interview 10 Jahre 100 Prozent heimisches Rindfleisch im Big Mac. Eine Bilanz. R: Das sind Schlachtkühe und Schlachtkalbinnen älter als 24 Monate, die in Österreich klassisch für Verarbeitungsprodukte verwendet werden. Das Mindestgewicht beträgt über alle Qualitätsstufen 240 Kilogramm. Welchen Marktanteil hat OSI in diesem Segment? P: M-Rind ist das größte Projekt im Bereich der Verarbeitungsprodukte. In Österreich werden rund 150.000 Kühe geschlachtet. McDonald’s braucht die Vorderviertel von 60.000 Kühen, also 40 bis 50 Prozent des Marktes.

Sie lassen bei regionalen Schachthöfen schlachten… P: McDonalds und wir haben gemeinsam eine Liste zugelassener Schlacht- und Zerlegebetriebe erstellt. Diese Betriebe sind über die wichtigsten Bundesländer verteilt, sodass wir von Salzburg bis ins östliche Niederösterreich den Großteil der SchlachtkapaziWelche Tiere werden als M-Rind täten abgedeckt haben. Dadurch gehandelt? ist es der ARGE Rind möglich,

ihre kurzen Transportwege aufrecht zu erhalten.

Gibt es Rassenvorgaben? P: Nein. Die Klassifizierung erfolgt einzig und allein über die Wie wird man M-Rind Lieferant? Qualität. R: Man braucht nur eine Meldung bei unserem Außendienst Mit welchem Mehrerlös kann ein oder beim LandeskontrollBauer beim M-Rind rechnen? verband. Nach einem ersten R: Bei einer gut 400 Kilo schweBetriebscheck und wenn alle Vo- ren Schlachtkuh können es bis zu raussetzungen erfüllt sind, wird 100 Euro mehr sein. Bei einem der Hof gelistet und darf liefern. Aktuell sind rund 10.500 von M-RIND Ein Vermarktungsprogramm österreichweit 38.000 Milchbefür Rindfleisch der heimischen trieben gelistet. Rinderbauern. 10.500 Bauern nehmen österreichweit teil. Welche Voraussetzungen gilt es Das Programm wurde von für diese zu erfüllen? McDonald’s Österreich vor R: Die Kooperationsvereinba10 Jahren gemeinsam mit der rung wurde im August 2004 ARGE Rind und OSI Food geschlossen. Seit damals haben Solutions aus Enns gestartet. sich die Eckpfeiler im WesentliMcDonald’s Österreich ist dachen nicht verändert: Betriebe mit größter heimischer Rindmit ganzheitlicher tierärztlicher fleisch-Abnehmer und bezieht Betreuung, also einer Mitgliedfür seine Burger zu 100% össchaft im Tiergesundheitsdienst. terreichisches Rindfleisch. Das Zudem ist die Teilnahme an den M-Rind-Programm setzt auf Cross Compliance Maßnahmen strenge Qualitätskriterien und notwendig. Später ist die Genforciert auch gentechnik-freie technikfreiheit in der Fütterung Fütterung. als Zusatzmodul dazugekommen.

Fotos: © Archiv

Rinderprofi: Seit genau zehn Jahren vermarkten die ARGE Rind und die OSI Rinder an McDonald’s. Eine Erfolgsgeschichte? Pöchlinger: In jedem Fall. Wir produzieren für McDonald’s zirka 10.000 Tonnen Rindfleischprodukte pro Jahr. Davon entfallen rund 60 Prozent auf McDonald’s Österreich. 4.000 Tonnen gehen an die Restaurants in Ungarn, Slowenien, Kroatien und Moldawien. So wird heimische Rohware auch außerhalb Österreichs vermarktet, was aufgrund der Export­ orientierung unserer Rindfleischbranche extrem wichtig ist. Rogl: Wir hatten jedes Jahr Zuwächse zwischen 5 und 10 Prozent. M-Rind ist also ein kontinuierliches Wachstumsprojekt, das den Absatz in der Region sichert. Auch wird ein Rind im Durchschnitt nur 42 km transportiert, dank der flächendeckenden Kooperation mit OSI Vertragsschlachthöfen in ganz Österreich.


FLEISCHPRODUKTION 13

durchschnittlichen Tier beträgt der Mehrwert rund 70 Euro. Warum nehmen dann nicht noch mehr Landwirte Ihr Angebot an? P: Die Schlachtkuhvermarktung ist für die Bauern ein Nebenprodukt der Milchproduktion und hat nicht den Stellenwert wie etwa bei einem Stiermäster. Wir sind aber zuversichtlich, weil in den nächsten Jahren durch das Auslaufen der Milchquote wahrscheinlich die Kuhzahl steigen wird. Wirkt sich die genetische Weiterentwicklung in Richtung mehr Milchleistung auf die Qualität aus? R: Wir haben in Österreich etwa 80 Prozent Zweinutzungsrinder. Beim Fleckvieh dominieren bei der Zucht die Milchleistung und Langlebigkeit der Rinder. Die Fleischleistung ist uns marginal verloren gegangen. Das hat aber keinen großen Einfluss auf die Fleischqualität. Über den Tiergesundheitsdienst haben wir ohnehin die besseren Betriebe im Programm. 60 ManageMent Welches Wachstumspotential sehen Sie für das M-Rind-Programm noch?

P: McDonald’s möchte gern zu 100 Prozent aus heimischer Erzeugung schöpfen. Aktuell schlachten wir rund 22.000 Tiere, ein Drittel des Bedarfes. In Zukunft wollen wir über die bisherige Steigerungsrate von zehn Prozent hinausgehen und noch aktiver mit den Landwirten kommunizieren. Unser Ziel sind 50 Prozent in den kommenden zwei bis drei Jahren und langfristig natürlich 100 Prozent.

reich schwächeln ebenfalls im regional und lokal einzukaufen. Konsum, weil die Kaufkraft fehlt. In Österreich ist das unseren Es wird sich ein Rindfleischüber- Kunden noch wichtiger als im Rest schuss anhäufen. Weil sich die Europas. Wir wissen aus direkVerschlechterung der Beziehung ten Rückmeldungen und aus der zu Russland bereits länger abMarktforschung, dass den Östergezeichnet hat, wird aber emsig reichern die Herkunft sehr wichtig, nach neuen Absatzwegen in Rich- zum Teil sogar wichtiger als bio, tung Asien und Afrika gesucht. ist. Darum beziehen wir seit langer R.: Wenn wir einen vergleichba- Zeit sehr viele Rohwaren, nicht ren Abnehmer wie McDonald’s nur Rindfleisch, aus Österreich. l hätten, gebe es für uns das Russ- Interview: STEFAN NIMMERVOLL. Er land-Problem überhaupt nicht. sprach mit Rudolf Rogl, Geschäftsführer der ARGE Rind, Andreas Pöchlinger, RindDie vielgescholtene Systemgas­ fleisch-Manager der OSI Food Solutions Es heißt, M-Rinder werden teils tronomie greift in einem Ausmaß Austria und Ursula Riegler, Unternehmensbis Frankreich vermarktet? nach unserem Fleisch, wie es etwa sprecherin von McDonald’s Österreich R: Zu McDonald’s gehen die die Wirte Vorderviertel der Kuh. Die nicht tun. anfallenden Hinterviertel werWenn wir den unter der Marke Viandella dort etwas Simmenthal nach Frankreich in Bewegung vermarktet. Hier sind wir früher setzen könnum 10 bis 20 Prozent pro Jahr ten, hätte sich gewachsen, zuletzt krisenbedingt ein Teil des aber nur mehr stabil gewesen. Exportproblems erledigt. Welche Verschiebungen bringt der russische Importstopp? Wie wichtig P: Das wird sicher Auswirkungen ist die Herhaben. Der Rindfleischabsatz kunftskennschwächelt generell etwas, weil zeichnung für der Konsum zurückgegangen ist McDonald’s? RP 3/2014 und die Produktion etwas steigt. Riegler: Sehr! Traditionelle Rindfleischländer Wir versuchen wie Spanien, Italien und Frankweltweit sehr Geschäftsführer Rudolf Rogl

M-Rinder bringen Qualitätszuschläge Erfolgsgeschichte Betriebe, die ihre Kühe an McDonald‘s vermarkten, erhalten einen deutlichen Mehrerlös von bis zu 100 Euro je Schlachtkuh. Bereits 10.500 Bauern nehmen am M-Rind-Programm teil. Das M-Rind-Programm läuft seit zehn Jahren erfolgreich in einer Kooperation von McDonald’s Österreich mit der ARGE Rind und OSI Food Solutions. Die Vermarktung der Rinder sowie die Ausbezahlung der Zuschläge erfolgt über die Erzeugergemeinschaften der ARGE Rind, die das Programm zugleich koordinieren. Interessierte melden sich direkt bei den Erzeugergemeinschaften oder den Kontrollassistenten der Leistungskontrollverbände. Weitere Informationen auf www.rinderboerse.at l

Wie werde ich M-Rind-Bauer? Voraussetzungen M-Rind – Mitglied beim Tiergesundheitsdienst – Vermarktung über die Erzeugergemeinschaften – externe Betriebserhebungen durch LKV-Kontrollassistenten – Tiere aus Österreich – Alter: mindestens 24 Monate – Mindestschlachtgewicht: 235,2 kg kalt – Keine Notschlachtungen und Beanstandungen – Erfüllung Cross Compliance Zuschlag: 6 Cent/kg

Zusätzlich für M-Rind+ – zertifiziertes Fütterungsmanagement (div. GVO-freie Fütterungsprojekte der Molkereien) Zuschlag: 15 Cent/kg Zusätzlich für M-Rind++ – auszeichnungsfähiges zertifiziertes Fütterungsmanagement (auslobungsfähige GVO-freie Fütterung laut Kontrollstelle) Zuschlag: 20 Cent/kg

EntgEltlichE Einschaltung

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as M-Rind-Programm vergibt für die Erfüllung klarer Qualitätskriterien Zuschläge von bis zu 20 Cent pro Kilogramm Rindfleisch. Neben dem Mehrerlös garantiert es den Landwirten mit McDonald’s Österreich einen gesicherten Abnehmer für ihr Fleisch. „McDonald’s Österreich bekennt sich zu 100 Prozent heimischer Rindfleisch-Qualität für Burger und Wraps. Mit rund 40.000 Partnerbetrieben sind wir der größte Gastronomie-Partner der österreichischen Landwirtschaft und mit M-Rind der größte Abnehmer für heimisches Rindfleisch“, erklärt Andreas Schmidlechner, Managing Director von McDonald’s Österreich.


14 FÜTTERUNG

Effiziente Fütterungssysteme: Jede Menge Aufklärungsarbeit

Von Bernhard Weber

kenntnisse zu referieren. Alltech ist in 128 Ländern präsent und verfügt über 43 Produktionsstätie Geschichte des Unterten und drei zentrale Forschungs­ nehmens ist beeindruzentren in den USA und Irland. ckend. 1980 gründete der Der Hauptsitz in Lexington gebürtige Ire und Biochemiker ähnelt einem Uni-Campus mit Pears Lyons die Firma Alltech. angeschlossener Fabrik. Direkt Natürliche Futterzusatz­stoffe und neben den Geschäftsbüros Ergänzungsmittel für ­Tierfutter und Forschungslabors finden etwa auf Hefebasis, um ­unter sich dort auch modernste anderem die Verdaulich­keit und Fermentationsanlagen zur in der Folge die Tier­gesundheit Herstellung von natürlichen zu verbessern, standen am Futtermittelzusätzen. Beginn. Heute, kaum dreieinhalb Jahrzehnte später, ist daraus ein Im Foyer der Entwicklungs1 Milliarden-US-­Dollar-schwerer abteilung zeigt Alltech seine Konzern geworden. Firmenvision im Modellformat: auf 20 Quadratmetern steht Rund 2.000 Teilnehmer aus hier für jeden Gast ersichtlich 60 Ländern tummelten sich drei die „Farm der Zukunft“ in Tage lang im großen Tagungs­ Miniatur­maßstab: mit Zellulosezentrum von Lexington im Bio­raffinerie, FeststoffferUS-Bundestaat Kentucky, mentation, Algen-Feldern, zugleich Amerikas Pferde­ Aquakultur-­Zentrum, Windturmetropole. Firmengründer Lyons binen, Solar­anlagen, inmitten hatte Experten aus allen fünf von Feldern mit traditionellem Kontinenten einfliegen lassen, um Getreide- und Futteranbau über ihre neuesten Forschungser- sowie Viehhaltung. Ein großer

D

Kreislauf, der darauf ausgelegt ist, Futter und Kraftstoff zu produzieren. Die Produkte des einen Systems könnten bei den anderen Technologien wieder verwendet werden. So hilft das Kohlenstoffdioxid, das bei der Feststoff­ fermentation anfällt, beim Algenwachstum, die Algen wiederum dienen als Fütterungsgrundlage für die Tierbestände. Kaum eine halbe Autostunde entfernt in Winchester steht eine solche „Algae“-Fabrik, eine der größten Produktionsanlagen der Welt. Algen produzieren Kohlenhydrate, Öl, Eiweiß, Vitamine und organische Mineralien. Dazu benötigen sie Kohlen­dioxid aus der Luft und setzen reinen Sauerstoff frei. Was sie als Agrarrohstoff besonders ­interessant macht: Sie wachsen wesentlich schneller als Pflanzen, können ihre Masse pro Tag sogar vervierfachen. Binnen zehn Tagen bis zwei Wochen werden so aus

einer kleinen Startkultur von 1,5 ml in großen Tanks unter optimalen Wachstumsbedingungen 265.000 Liter Algenwasser. Die Algen werden anschließend separiert und zu Pulver vertrocknet. Auch das dabei anfallende Wasser und die Gase werden später weiter verwendet. Auf einer eigenen Versuchsfarm, wo Alltech auch Aquakulturen betreibt, werden die theoretischen Forschungsergebnisse sowie neue Produktinnovationen auch gleich getestet. Zudem unterhält Alltech Forschungskooperationen mit zahlreichen namhaften Universitäten. „Aufregende technologische und natürliche Entwicklungen haben Alltech revolutioniert. Unsere Mission ist es, die Tiergesundheit und -leistung zu verbessern, indem wir der Tierernährung funktionale Nährstoffe hinzufügen“, erklärte Pearse Lyons am Beginn des Symposiums. Der 70jährige wird von seinen Mitarbeitern, Geschäftspartnern

Fotos: © Archiv

Alltech Seit 1984 lädt Alltech Agrarforscher und Kunden, darunter Landwirte und Tierärzte, Interessenvertreter und Berater aus aller Welt nach Kentucky, um sie über aktuelle Herausforderungen in Sachen Nutztierfütterung zu informieren. Beim 30. Jubiläums-Symposium zum Thema „What if? Was wäre, wenn?“ war auch BLICK INS LAND eingeladen.


FÜTTERUNG 15

Effiziente Milch Dabei ist die Milchviehhaltung in den vergangenen 70 Jahren ohnehin bereits viel effizienter geworden ist: Pro Liter Milch waren heute im Vergleich zu 1944 nur noch 21 Prozent der Tiere, 23 Prozent des Futters, 35 Prozent des ­Wassers und 10 Prozent der Agrarfläche nötig. Auch der Ausstoß an Treibhausgasen sank seither um zwei Drittel je Liter Milch. Solche und ähnliche Daten lieferte das Alltech-Symposium bereits in früheren Jahren. 2008 etwa wurde dort – laut einer Nach Erhebung aller Stärken und US-Studie – die umweltfreundSchwächen im Stall sowie der lichste Rasse ermittelt: Jersey. Futterflächen und -lager werden Begründung: Die Jersey-­Kuh mit die Bedarfsmengen an Eiweiß, ihrem niedrigeren Körpergewicht Mineralstoffen, Kohlenhydist umweltverträglicher, weil das raten und Ölen („Vier Säulen Zusammenspiel aus Körpergeder Tier­ernährung“) evaluiert, wicht und Milchinhaltsstoffen ein Leistungsmonitoring und die niedrigere Milchleistung Und um die knapper werdenden Betriebs­ziele festgelegt. „Die (21 kg) etwa im Vergleich zu Ressourcen effizienter zu nutzen, ökonomische Verbesserung hat Holstein-Kühen (29 kg) kompenführe auch an immer gezielteletztlich auch positive Auswirsieren. rer Fütterung kein Weg vorbei. kungen auf die Umwelt“, heißt Ähnliche Management-Sys­ Dabei erörterten und diskutieres bei Alltech. Denn auch der teme für effizientere Ra­ ten die Wissenschaftler in den „globale CO2-Fußabdruck“ tionen samt den passenden verschiedensten Sitzungen ihre der verschiedensten FutterErgänzungsprodukten wie oben neuen Ansätze zu mehr Nachrohstoffe wird einberechnet, je beschrieben hat Alltech natürlich haltigkeit in der Landwirtschaft nach Produktionsbedingungen, nicht nur für Milchproduzenten nicht nur auf rein ökonomischen Transportwegen oder Bearbeiim Angebot, sondern auch für Datengrundlagen, sondern auch tungsverfahren: „Durch optimale Fleischrinderhalter, Hühnerbauhinsichtlich ihrer Auswirkungen Umwandlung der Futternähr­ ern und Schweineproduzenten. auf Umwelt und Soziales. stoffe gib es weniger Verluste, Alltech verspricht ihnen damit die wieder an die Umwelt nicht nur „gesündere Tiere, Alltechs E=P+N Besonders abgegeben werden, oder anders verbesserte Effizienz und mehr intensiv diskutiert wurde, wie formuliert: „Bessere Ausnutzung Profit, sondern auch verbesserte Milchbauern rund um den Glo- der Futterenergie führt zu mehr Nachhaltigkeit.“ bus sowohl Effizienz der FütMilch und somit zu einem verDass es keine leichte Aufgabe ist, terung strategisch verbessern, ringerten Methanausstoß.“ die wissenschaftlich untermauerund Kunden aufgrund seiner Ideen und Produktinnovationen, die Alltech den Erfolg beschert haben, geradezu verehrt. Egal ob Rind, Schwein, Geflügel oder Pferd und Haustiere wie auch Aquakultur: Alltech hat für alle Sparten Forschungsprojekte am Laufen, ebenso in der Pflanzenernährung. Im Laufe der Jahre wurden verschiedene Ideen und Entwicklungen aufgegriffen, und die Landwirtschaft immer effizienter zu machen. Schwerpunkte der Fachtagung heuer waren unter anderem die Themen Precision-Farming und Precision-Feeding. Immer ausgefeiltere Anbau-, Pflege- und Erntesysteme, mittlerweile mit Drohnen aus der Luft, seien längst Realität und keine Science-fiction mehr, wurde da betont.

damit die Profitabilität ihrer Ställe steigern und zugleich ihre CO2-Bilanz verbessern können. Eine Antwort darauf gab Alltech selbst: mit seinem „E=P+N“-­ Managementprogramm. Es steht für Effizienz, Profitabilität und Nachhaltigkeit. Konkret geht es nach einem Intensiv-Check des bestehenden Betriebsmanagements um eine intensive Analyse der Fütterungsrationen verbunden mit einem Leistungsmonitoring samt CO2-Bewertung.

ten Vorteile solcher Erkenntnisse rund um den Erdball in den einzelnen Ländern mit unterschiedlichsten Betriebsstrukturen, Futtermittelkosten und Betriebsführermentalitäten zu kommunizieren, zeigte sich auch in Lexington. Im Fachforum saßen ein brasilianischer Rinderbaron mit 65.000 Tieren im Gran Chaco, daneben ein Dairy-Farmer mit einigen Tausend Kühen daheim in Neuseeland, dazwischen Milchbauern aus der Schweiz mit gerade mal zwei Dutzend Tieren im Stall und diskutierten mit Branchenkollegen aus Irland, Holland, Japan sowie den USA und Kanada über Milchleistungen und effizientes Management. Trotz unterschiedlichster Stallgrößen und Futterangebotes wurden vermeintlich einhellige Ansichten und Meinungen zum Thema vertreten. Bis es dem Neuseeländer doch zu bunt wurde und er dem erstaunten Zuhörer aus Österreich flüsterte: „Ich versteh überhaupt nicht, worüber die Iren, Schweden oder Amerikaner gerade diskutieren. Was interessiert mich eine Milchleistung von 10.000 kg Milch pro Kuh?! Bei mit daheim zählt nur, wie viele Milchtankwägen jede Woche vom Hof rollen …“ Jede Menge Aufklärungsarbeit also noch für Mr. Lyons und ­seine engagierten, fachlich versierten Mitarbeiter. l


16 MANAGEMENT

Die Kuh des Manitou

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ine unsichere Zukunft in der Milch, dazu eine beengte Hoflage im Dorf, die einen Ausbau schwierig gemacht hätte. Dazu die Aussicht, jeden Tag zwei Mal Melken gehen zu müssen. Für das junge Paar stand bald fest, dass die Zukunft ihres 32 Hektar großen Hofes nicht in der Milch liegen wird. Völlig unbedarft habe man sich daher vor sechs Jahren im Internet auf die Suche nach anderen Wegen gemacht, erzählt Thomas Baumgartner. Gewöhnliche Mutterkühe seien ihm zu wenig gewesen, „und auch Hochlandrinder hat bei uns in fast jeder Gemeinde schon einer. Beim ‚Googeln‘ nach verschiedensten Rassen bin ich dann auf den Fleischpreis der Bisons aufmerksam geworden“, erinnert sich der junge Landwirt und schmunzelt. Kurze Zeit später haben sechs der imposanten Tiere ihren Weg in den Bezirk Zwettl gefunden. Mittlerweile ist die Herde auf 24 Bisons angewachsen. Die letzte Milchkuh hat den Hof im Februar vergangenen Jahres verlassen. Im ehemaligen Kuhstall mästet Thomas Baumgartner

Fleckvieh-Stiere und Kalbinnen, nach wie vor das wirtschaftliche Rückgrat des Hofes. Das Herzblut der Familie hängt aber an den Bisons. Diese sollen in Zukunft auch für den wirtschaftlichen Erfolg des Betriebes sorgen. „Noch haben wir damit nichts verdient, weil wir viel investieren mussten. Allein die zugekauften Tiere kosten schon ein Vermögen“, sagt Baumgartner. Wesentlich heftiger zu Buche geschlagen habe sich aber die eigentliche „Bison-Ranch“. Das alte Bauernhaus in dem zu Langschlag gehörenden Ort Mitterschlag haben die Baumgartners 2010 gekauft, völlig entkernt und im Oktober 2011 als Heurigen eröffnet. Dort werden neben selbsterzeugten Rinderund Schweinerzeugnissen auch Bisonprodukte angeboten. Für Thomas Baumgartner hat die Haltung von Bisons zwei Seiten. Zum einen seien die Tiere sehr anspruchslos. „Sie brauchen nur einen Unterstand, sind sehr robust und anspruchslos und bekommen ihre Kälber so gut wie immer ohne Probleme.“

Andererseits handle es sich um züchterisch nur wenig bearbeitete Wildtiere, die im Umgang nicht immer ganz einfach sind. „Ich bin froh, dass mein Mann so gut mit dem Lasso umgehen kann“, meint etwa Gerlinde Baumgartner. Denn wenn sie in die Enge getrieben werden, seien die Tiere oft sehr aggressiv und „mit Vorsicht zu genießen“. Ohrmarken zwicken bei Kälbern etwa werde da zu einer wahren Herausforderung. „Entweder braucht es viel Geschick oder einen wirklich guten Selbstfangstand“, sagt Rancher Thomas. Auch die Betäubung der Tiere sei oft schwierig, weil das Adrenalin bei Aufregung dem Tierarzt einen Strich durch die Rechnung machen könne. „Bei allem Respekt: Die Obhut über Bisons ist für eine Frau unmöglich“, warnt Thomas Baumgartner. Auch als Alternative für auslaufende Betriebe, wo der Altbauer noch ein bisschen Rinder auf der Weide hüten soll, seien sie ungeeignet. Am ehesten seien die Bisons diesbezüglich mit Boxenstieren vergleichbar –

auch dort gehe niemand mit großer Freude hinein. Ursprünglich stammen die mächtigen Wildrinder aus Nordamerika und bevölkerten dort die weiten Ebenen der Prärie. Die Geschichte ihrer beinahe „geglückten“ Ausrottung durch den exzessiven Abschuss ist aus mancher „Wilder Westen“ -Geschichte sattsam bekannt. Heute leben nur noch einige wilde Exemplare in Nationalparks – wenngleich die landwirtschaftliche Nutzung der Bisons in den USA und Kanada wieder im Kommen ist. Auch in Österreich gibt es neben Hobbyhaltern eine Handvoll Landwirte, die sich mit den „Indianerkühen“ beschäftigen. Noch ist deren Bestand aber überschaubar, weswegen zur Blutauffrischung immer wieder Stiere zugekauft werden müssen. Der jüngste Neuzugang, so Gerlinde Baumgartner, sei über Dänemark aus Amerika gekommen, wiege eine Tonne und sei eine Kreuzung aus den beiden Rassen Steppen- und Waldbison. Bei den mächtigen Tieren ist nur ein Natursprung möglich. Die

Fotos: © Pistracher

Bisons Die Uhr, die das drohende Ende der Milchquoten anzeigt, tickt unaufhörlich. Nicht wenige Milchbauern müssen nun kräftig in ihre Betriebe investieren, andere suchen lieber nach Alternativen. Thomas und Gerlinde Baumgartner aus Langschlag im Waldviertel haben eine besonders exotische gefunden.


REPORTAGE 17

Kälber kommen aufgrund des schmalen Beckens der Muttertiere mit gerade mal 20 Kilo zur Welt. Thomas Baumgartner: „Wir füttern nur Silage oder Heu. Getreideschrot nehmen wir nur als Hilfsmittel, wenn wir sie treiben wollen. Der Zuwachs ist viel geringer als bei normalen Stieren.“ Aufgrund der geringen Zuwachsraten dauert es auch zweieinhalb Jahre, bis ein Bison seine Schlachtreife erreicht. Die Baumgartners lassen die Tiere bei einem regionalen Fleischer schlachten und zerlegen, verarbeiten das Fleisch aber selber zu Produkten wie Wurst und Rohschinken. Auch Frischfleisch wird verkauft. Gerlinde Baumgartner: „Wir machen ein Mal pro Schlachtung eine Liefertour nach Wien. Weil wir momentan nur zwei Tiere pro Jahr schlagen lassen, sind die Abnehmer meist Private.“ Für die Gastronomie sei so noch keine durchgängige Belieferung möglich. Auch der Filetpreis von wohlfeilen 119 Euro pro Kilogramm schränke den Abnehmerkreis ein. Edle Teile müssen Kunden bis zu einem Jahr im Voraus bestellen.

Wer nicht so lange warten möchte, kann direkt zum Heurigen auf der Bison Farm kommen, wo auch in regelmäßigen Abständen Menüs mit Weinbegleitung angeboten werden. „Der Geschmack von Bisonfleisch ist schwierig zu beschreiben“, so Baumgartner, „er liegt irgendwo zwischen Wild und Rind.“ Messbar seien aber die analytischen Werte: In Sachen Fett, Kalorien und Cholesterin liegt das Fleisch so niedrig wie Geflügel, dafür sei der Anteil von Selen und Eisen hoch. Die Bison-Farmer wollen ihre Herde jedenfalls schrittweise auf 60 Stück aufstocken, um davon gut leben zu können: „Wir sollten mit den Bisons aber nicht dorthin kommen, dass das Angebot den Preis drückt.“ Die Rechnung „Mutterkuh ist gleich wenig Arbeit“ stimme bei den Bisons jedenfalls nicht. Baumgartner: „Die Tiere sind herausfordernd und arbeitsintensiv. Im Vergleich zur Milch schaut aber wenigstens mehr Geld heraus.“ l Stefan Nimmervoll

Internet-Tipp: www.bison-ranch.at


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chwerwiegende Fehler in der Aufzuchtphase beeinträchtigen das Tier bis zum (frühen) Ausscheiden aus der Produktion. Ziel der Kalbinnenaufzucht ist ein gesundes, frohwüchsiges, nicht verfettetes, fruchtbares Rind mit hohem Futteraufnahmevermögen und guter Futterverwertung. Auf den Betrieben findet man häufig zu alte oder verfettete Kalbinnen. Speziell die Anzahl an verfetteten Kalbinnen nimmt stark zu.

Gebärmutter sind davon besonders betroffen. Fruchtbarkeitsprobleme in Form von häufigem Nachstieren und stiller/kurzer Brunst nehmen zu. Ein stark verzögertes Erstkalbealter und damit einhergehend eine noch stärkere Verfettung bis zur Erstabkalbung sind anzunehmende Folgen. Aber erst bei der Kalbung kann eine starke Verfettung zu ernsten gesundheitlichen Gefahren für das Tier führen. Verfettete Geburtswege erschweren und verzögern die Geburt massiv. Neben toten oder geschädigten Verfettung führt zu schlechter Kälbern stellen vor allem die Fruchtbarkeit Überversorgte Erschöpfung der Kalbin sowie Kalbinnen neigen sehr früh neben Probleme mit dem Nachgeburtsder äußeren, sichtbaren Verfetverhalten ein ernstzunehmendes tung auch zur inneren VerfetGesundheitsrisiko dar. tung. Der Geburtskanal und die Der schwerste Angriff auf die

Gesundheit der Erstlingskuh erfolgte jedoch in Form der Ketose, eine Stoffwechselerkrankung. Bei der Ketose wird vermehrt Körperfett eingeschmolzen und der Kuh zur Energieversorgung bereitgestellt. Dieser physiologische Vorgang ist bis zu einem gewissen Maß bedenkenlos und völlig normal. Die hohen Einsatzleistungen der modernen Genetik begünstigen jedoch ein starkes Energiedefizit, sodass die Ketose ein Ausmaß erreicht, dass zu ernsthaften Leberschäden führt. Je mehr Körperfett vorhanden ist, desto mehr und desto schneller verläuft der Prozess der Körperfettmobilisierung. Erschwerend kommt hinzu, dass verfettete Tiere nach der Geburt deutlich weniger

Fotos: © agrarfoto.com

Mehr Beachtung Die weibliche Nachzucht ist das Fundament der zukünftigen ­Produktion in Milchviehbetrieben. Die Aufzucht verursacht hohe Kosten. Dennoch wird dieses Thema seitens der Landwirte und auch der Beratung oftmals nicht ­ausreichend beachtet.


AUFZUCHT 19

fressen und der Zeitpunkt der höchsten Futteraufnahme wesentlich später erreicht wird. Kommt es zu einer Leberschädigung, wird diese bei einer jungen Kuh aufgrund des fitten, noch gesunden Organismus nicht erkannt, verkürzt jedoch die Nutzungsdauer der Kuh nachhaltig.

Kalbin ihr genetisches Leistungspotential ausschöpfen kann. Grundpfeiler dieser Fütterung ist eine intensive frühe Aufzuchtphase mit hohen täglichen Zunahmen bis zu einem Alter von 9– max. 12 Lebensmonaten. Für die restliche Zeit bis kurz vor der Erstabkalbung ist eine strukturreiche, nährstoffarme Ration gänzlich ohne KraftTabelle 1 zeigt Zusammenhänge futterergänzung das Mittel der zwischen Körperkondition und Wahl. Die bis dato praktizierten Fruchtbarkeit auf: Fütterungsempfehlungen sehen Die Fruchtbarkeitskennzahlen eine intensive Aufzuchtphase lassen gut erkennen, dass abgebis Ende des 1. Lebensjahres magerte und vor allem verfettete vor. Durch gute GrundfutterKühe enormen Stoffwechselbe- qualitäten, Mischrationen und lastungen ausgesetzt sind. Das Zuchtfortschritt sind diese Empbekannte Sprichwort „solange fehlungen auf vielen Betrieben die Kuh abnimmt, nimmt sie überholt. Der Übergang zur nicht auf“ trifft zu. extensiven Aufzuchtphase muss wesentlich früher eingeleitet 2-phasige Fütterung ist der werden. Schlüssel Eine 2-phasige Fütterung ist anzustreben, damit die Fortsetzung auf Seite 20 Körperkondition bei Abkalbung Lebendmasseabnahme kg 1. Besamung, Tag Tage bis zur Trächtigkeit Besamungsindex

abgemagert 1,9 8,6 92 128 2,1

optimal 3,4 29,4 76 84 1,4

Rohprotein in T 140 g

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20 AUFZUCHT

Fortsetzung von Seite 19

dann empfehlen sich 1,3 kg Getreideschrot mit 1–0,7 kg Soja/ Checkliste zur Kontrolle der Rapsgemisch als Ergänzung. Mit Aufzuchtintensität: zunehmendem Alter der Tiere –  Gewicht mit 1 Jahr: 50 % des können die Kraftfuttergaben zu erwartenden Kuhgewichtes laufend reduziert werden. (320–370 kg) Der Umstellungszeitpunkt auf –  Gewicht bei der Belegung: eine extensivere Fütterung mit 65 % des zu erwartenden Kuh- niedrigen Nährstoffkonzentratiogewichtes, deutlich über 400 kg. nen und der völlige Verzicht auf –  Belegungszeitpunkt: 17–19 Kraftfutterergänzung darf auf Monate keinen Fall übersehen werden. –  Abkalbung: Durchschnittliche Dieser liegt abhängig von der Kondition: BCS Note 3,25 Aufzuchtintensität zwischen –  Gute Pansenfüllung in der 9–12 Monaten. Sehr gut entwi­gesamten Aufzuchtphase ckelte Kalbinnen und gute Fut(nicht hungern lassen) terqualitäten erfordern oft eine Umstellung bereits mit 9 MoFür die folgenden Vorschläge der naten. Bei einer beginnenden Rationsgestaltung wurden unten Verfettung wurde der optimale angeführte Futterqualitäten und Zeitpunkt schon übersehen. Mischungsverhältnisse als Ref­ erenzwerte herangezogen (alle Wichtige Grundsätze zur AufWerte in Trockenmasse) – siehe zucht im 1 Lebensjahr: Tab.2. –  Was im 1. Jahr versäumt wurde (Euteranlage, RahmenJungtiere unbedingt anlage, Pansenentwicklung,…) ausfüttern Die erste Aufkann nicht mehr aufgeholt zuchtphase der Kalbin beginnt werden. nach der Entwöhnung von der –  Die rechtzeitige Umstellung Milch. Zu diesem Zeitpunkt auf eine extensive Fütterung müssen die Vormägen der darf nicht übersehen werden. Tiere vollkommen entwickelt sein. Die Jungtiere sollen Rechtzeitige Umstellung auf Grundfutter und Kraftfutter in extensive Fütterung In der ausreichend großen Mengen zweiten Aufzuchtphase ist eine aufnehmen. Rationsgestaltung mit niedrigen Nährstoffgehalten notwendig, Zur Kontrolle der Futteraufnah- vergleichbar mit den Ansprüchen me dienen folgende Zahlen zur trockenstehender Kühe. Ziel ist Orientierung: die Vermeidung von unnötigem Fettansatz bei ausreichender Lebendgewicht TM-Aufnahme Pansenfüllung und Sättigung der 150 kg 4–5 kg Tiere. Damit diese Ziele erreicht 220 kg 5–6 kg werden können, muss eine dau300 kg 6–7 kg ernde Futtervorlage (ad libitum 400 kg 7–8 kg Fütterung) mit niedrigen Fut500 kg 8–8,5 kg terqualitäten betreffend Inhalts600 kg 8,5–9 kg stoffe kombiniert werden. Eine Ziel dieser ersten Aufzuchtalleinige, limitierte Verfütterung phase ist eine hohe tägliche von qualitativ hochwertigen Gewichtszunahme. EuteranlaGrundfuttermitteln ist nicht zu ge, Rahmenentwicklung und empfehlen. Unruhe, VerhaltensFutteraufnahmevermögen stehen störungen (Zungenschlagen, Beim Mittelpunkt. Dafür müssen saugen), Blährisko und schlechte Futterqualität, Futtervorlage und Futteraufnahme als Kuh können Nährstoffdichte stimmen. Bei die Folgen von zeitlich stark Grassilagen mit guter Qualität begrenztem Futterangebot sein. (siehe obenstehende Tabelle) sind Kraftfuttergaben in der Fütterungsstrategien für die Höhe von 1,5 kg Getreideschrot zweite Aufzuchtphase: und 0,7–0,5 kg Soja/Rapsgemisch –  Rohfaserreiches, nährstoffarsinnvoll. Wird Grassilage guter mes Grundfutter zur freien Qualität mit Silomais ergänzt, Aufnahme

–  Grundfutter guter Qualität gestreckt mit rohfaserreichem Heu oder Stroh ad libitum –  Weidehaltung (extensive Standweide oder stark begrenzte Weidefläche)

bei Weidetieren oft nur schwer durchzuführen. Um ein Verzögerung des Erstkalbealters zu vermeiden, ist der Weideauftrieb erst nach erfolgter Trächtigkeitsuntersuchung anzuraten. Gerne beweidet werden steile, maschiAls Futtermittel mit niedrigen nell schwer bearbeitbare Schläge. Nährstoffgehalten kommt Gras- Die Weide wird frühesten zu Besilage oder Heu zum Einsatz. ginn der Blüte bestoßen. Diese Der Schnittzeitpunkt dieser Weideform nennt man extensive Konserven muss Mitte oder Standweide. Sie ist gekennzeichEnde der Blüte gewählt werden net durch mäßigen Futterzu(Rohfaser deutlich über 28 %). wachs, hohe Stängelanteile und Speziell extensiv bewirtschafwenig Blattmasse. Die Futterquatete Flächen eignen sich für die lität kann mit 8,3–9 MJ ME beHerstellung dieser Futtermittel ziffert werden. Diese Weideform gut. Bei Silagen ist aufgrund der eignet sich somit sehr gut für die schlechten Siliereigenschaften zweite Aufzuchtphase. Bei der des rohfaserreichen Futters die Auswahl der Tiere ist darauf zu Gefahr für Verschimmelung, achten, dass die Kalbinnen beim Verpilzung, Fehlgärungen und Austrieb nicht bereits zu stark Nacherwärmung hoch. Deshalb verfettet sind. Viel Bewegung in ist die Herstellung von SilageVerbindung mit niedrigen Futballen dem Konservieren im terqualitäten kann bei überkonFahrsilo vorzuziehen. Trotz der ditionierten Tieren zu schweren minderen Futterqualität muss Stoffwechselproblemen führen. die Futterhygiene in Ordnung Der Nachteil dieser Beweidungssein. form ist die starke Futterselektion und der Vertritt durch die Als zweite Variante kommt die Tiere. Eine Weidepflege mit Streckung qualitativ hochwertiger Nachmahd ist unumgänglich. Futtermittel mit rohfaserreichem Ein sehr früher Austrieb im FrühHeu oder Stroh in Frage. Diese jahr kann den Pflanzenbestand Fütterungsstrategie ist vorrangig verbessern und den Aufwand für Betriebe mit Futtermischwä- der Weidepflege verringern. Bei gen interessant. Um einer Verfet- konsequenter Umsetzung kann tung entgegenzusteuern, ist eine die Futterqualität schnell verBeimischung von 20–40 % Stroh bessert werden. Eine Verfettung oder grobem Heu in der Trocken- der Kalbinnen ist aufgrund der masse ideal. Das MischungsverErtragslage und Geländeform hältnis soll so gewählt werden, dieser typischen Jungviehweiden dass eine ältere Kalbin etwa nicht zu befürchten. 2–3 kg Stroh in der Gesamtration erhält. Mit dem Strohanteil kann Mineralstoffversorgung nicht auch sehr elegant die Futtervergessen Kalbinnen haben aufnahme gesteuert werden. aufgrund ihres Wachstums einen Mit einer hohen Beimischrate hohen Mineralstoff- und Spuren­ von Stroh oder Heu kann ein elementbedarf. Speziell ältere Rohproteinmangel bei den Tieren Jungtiere werden oft unterverentstehen. Dieser kann mit klei- sorgt. Zum einen wird ihr Bedarf nen Mengen an Proteinträgern gerne unterschätzt, zum anderen ausgeglichen werden. Vorzugswird oft darauf vergessen (Weiweise kommen hier Rapsextrakti- de, Einmischung in Schrot,…). Je onsschrot oder Sonnenblumenex- nach Zusammensetzung benötraktionsschrot zum Einsatz. Die tigt eine Kalbin 5–8 dag/Tag an genannten Futtermittel weisen Mineralstoffmischung, davon ca. vergleichsweise niedrige Energie- 2–3 dag Viehsalz. Kommt es zu konzentrationen auf. einem Mangel, wird dieser nicht gleich erkannt. Das Tier mobiliHäufig werden Jungtiere auf siert seine Reserven. FruchtbarWeiden aufgetrieben. Die keitsprobleme bei Kalbinnen sind Brunstbeobachtung, Belegung und Trächtigkeitskontrolle ist Fortsetzung auf Seite 22


FÜTTERUNG 21

Erfolgreiche Milchviehhaltung durch eine hohe Trockenmasse-Aufnahme! Größte Mühe in der Fütterung unserer Hochleistungskühe machen uns die zwei Wochen vor und die ersten 150 Tage nach dem Kalben.

I

n dieser Zeit ist der Energiebedarf der Tiere um einiges höher als die Energieaufnahme aus ausgeglichenen, wiederkäuergerechten Futterrationen möglich macht. Die Kühe weisen in dieser Phase eine negative Energiebilanz auf. Es ist daher äußerst wichtig, höchste Trockenmasseaufnahmewerte zu erreichen:

Fotos: © Diamond V Mills USA

„Viel fressen- optimal verdauen“ Erst ab der 12. Woche haben sich Energiebedarf und Trockenmasseaufnahme wieder angepasst. Kühe und Färsen produzieren während des 70 bis 100 Tage andauernden Energiedefizits mehr als 500 kg Milch, ausschließlich durch Abbau von

Körperfettreserven. Im Extremfall führt dies zu schwerwiegenden Stoffwechselproblemen (Ketosen). Erschwerend kommt hinzu, dass die Tiere während dieser Zeit erneut tragend werden sollen. Zwischen der Fruchtbarkeits- und Milchleistung besteht eine energetische Konkurrenz.

futterkomponenten und einem Kraftfutteranteil von ca. 50% in der Trockenmasse sind Energiegehalte von >7,3 MJ NEL nicht erzielbar.

3) Optimierung der Energie- und Proteinversorgung der Ration durch Einsatz von beständiger Stärke, geschütztem Fett und pansenstabilem Protein.

Welche Möglichkeiten bleiben dem Landwirt daher, die größtmögliche Menge an Energie an seine Kühe zu verfüttern?

In diesem Zusammenhang weist Hannes Fink, Fütterungsexperte der Praxmayer Mühle in Salzburg, auf eine Besonderheit bei den aktuellen GrundfutteranalyLimitierende Faktoren bei der 1) Die Verdaulichkeit in erster sen hin: „Bei einem Großteil der Deckung des Nährstoffbedarfs Linie des Grundfutters und aktuell analysierten Grassilagen sind dabei sowohl die Futterder Gesamtration zu erhöhen mussten wir Gehalte von über aufnahme der Tiere als auch die (Einsatz von säurebindenden 180 g Zucker feststellen. Die Energiekonzentration der Ration, Faserträgern) Obergrenze von 250g Zucker da ein notwendiges Minimum an 2) Futtermittel oder Futterzusatz- und Stärke in der Gesamtration strukturierter Rohfaser berückstoffe in die Ration nehmen, wird dabei sehr schnell zum sichtigt werden muss. Selbst bei die die Futteraufnahme positiv hochwertigen Grund- und Kraftbeeinflussen Fortsetzung auf Seite 22

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22 FÜTTERUNG / AUFZUCHT

Fortsetzung von Seite 20

Problem und es muss daher der Pansen stabilisiert werden.“

sehr oft auf eine unzureichende Mineralstoff-und Spurenelementversorgung zurückzuführen. Für diesen Zweck gibt es Leckschüsseln oder Lecksteine Diamond V, eine einzigartige, werden gerne eingesetzt. Diese zweifach fermentierte Hefekultur können mit ein bisschen Kreativiaus den USA, die bereits seit tät auch als Beschäftigungsmatemehr als 60 Jahren erfolgreich rial, also als Vorbeugemaßnahme eingesetzt wird. Viele Versuche gegen Besaugen, eingesetzt an unabhängigen Universitäten werden. Eine starke Annahme in den USA und der ganzen Welt durch die Tiere lässt auf Mängel haben gezeigt, dass Diamond V in der Mineralstoff- und Spuren- ter ist ausreichend ß-Carotin den Pansen pH-Wert stabilisieren elementversorgung schließen. vorhanden. Durch die Konserund die Aktivität der faservervierung (Silierung, Trocknung) dauenden Bakterien im Pansen Fruchtbarkeitskiller und Lagerung wird ß-Carotin bis zu 50 Prozent erhöhen kann. Carotinmangel Ein Mangel an abgebaut. Es ist gängige Praxis, ß-Carotin kann bei Kalbinnen das qualitativ schlechteste vorBeim Einsatz von Diamond V in sehr häufig festgestellt werden. handene Futter am Betrieb den lhrer Ration werden Sie schon ß-Carotin ist die Vorstufe von Kalbinnen zu verfüttern. Rohfanach kurzer Zeit weniger unver- Vitamin A. Dieses ist maßgeblich serreiches, schlecht vergorenes daute Maiskörner im Kot lhrer beteiligt für die ordnungsgemäße oder verschimmeltes Futter Tiere finden. Funktion der Schleimhäute und weist nur mehr geringe Anteile die Synthese der Geschlechtshor- an ß-Carotin auf. Die genannten mone. Deshalb schlägt sich eine Gründe zeigen auf, warum eine Unterversorgung direkt auf die Ergänzung mit ß-Carotin oft Fruchtbarkeit nieder. In Grünfut- unumgänglich ist.

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Ein Mangel kann rasch mittels einer Injektion durch den Tierarzt behoben werden. Gleichzeitig muss aber ß-Carotin in der Fütterung ergänzt werden, da sich der Carotinlevel der Injektion auch rasch wieder abbaut. Ratsamer ist eine vorbeugende Verfütterung von Carotinergänzern. 300–400 mg synthetisches ß-Carotin je Tier und Tag ab dem Alter von 1 Jahr bis zur festgestellten Trächtigkeit reichen aus. Bei der Auswahl des Ergänzungsfuttermittels ist auf eine hohe Konzentration zu achten, damit mit geringen Futtermengen die empfohlene Versorgung erreicht werden kann. Alleinige Carotinergänzer sollen mindestens 5000 mg Carotin je kg Futter beinhalten. Bei der Verfütterung von Grünfutter ist eine Carotinergänzung nicht notwendig. Zusammenfassung Die Kalbinnenaufzucht ist mit hohen Kosten verbunden. Fehler wirken sich nachhaltig auf die Leistungsfähigkeit und Nutzungsdauer der Tiere aus. Eine kritische Kontrolle der Kalbinnenaufzucht am eigenen Betrieb lohnt sich: –  Eine intensive frühe Aufzuchtphase ist wichtig für die Entwicklung und Ausschöpfung der genetischen Veranlagung der Tiere. –  Einer Verfettung ist mit geeigneten Fütterungsmaßnahmen entgegenzutreten. Je intensiver die erste Aufzuchtphase gestaltet wird, desto früher muss auch mit der Nährstoffdichte gebremst werden. –  In größeren Beständen soll überlegt werden, ob für ältere Kalbinnen und auch trockenstehende Kühe eigene Grundfutterkonserven geerntet werden. Rohfaserreiches, bei mäßiger Gülledüngung auch kaliumarmes Grundfutter erfüllt hervorragend die Bedürfnisse der Tiere für diese Fütterungsphasen. –  Mineralstoffversorgung, speziell ß-Carotinversorgung sicherstellen. –  Parasitenbefall im Auge ­behalten l Christoph Graßmann ist Fütterungsberater der Landwirtschafskammer NÖ

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Fortsetzung von Seite 21


AUFZUCHT 23

Leichtes oder schweres Kalb – wie leistungsfähig ist die spätere Kuh? Das Risiko von Schwergeburten steigt mit zunehmender Größe der Kälber und ihrer damit häufig verbundenen höheren Geburtsmasse stark an. Folgen dieses schwereren Geburtsverlaufes sind oft eine geringere Vitalität der Kälber sowie ein ungenügender Drang, Milch aufzunehmen, wodurch die Tiere ein ungünstigerer Start ins Leben erwartet. Von K. Holz, B. Losand und N. Thied

B

esonders leichten Kälbern sagt man eine höhere Vitalität und die Fähigkeit nach, den Wachstumsrückstand zu normal schweren Kälbern schnell aufzuholen. Sehr leichte Kälber sind häufig die Folge entweder von Störungen in der Hochträchtigkeit, die mit einer Frühgeburt enden oder von Mehrlingsträchtigkeiten. Sehr schwere Kälber hingegen sind oft das Ergebnis einer sehr

langen Trächtigkeit, da sich der Fötus vor allem in den letzten Trächtigkeitstagen durch enorm hohe Wachstumsraten auszeichnet. Ob ein Kalb schwer- oder leichtgewichtig zur Welt kommt, hat aber auch zum großen Teil genetische Ursachen. Hier kann durch gezielte Auswahl an Elterntieren, deren Verpaarung eine geringe Schwergeburtenhäufigkeit erwarten lässt, Einfluss genommen werden. Nachteile in der späten pränatalen und der frühen postnatalen Entwicklung sind prägend für das weitere Leben einer Milchkuh, da sie die

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Leistungsfähigkeit beeinflussen. Doch welchen Einfluss hat die Geburtsmasse eines Kalbes selbst auf seine weitere Entwicklung sowie die spätere Leistungsfähigkeit als Kuh und was tragen die Umweltbedingungen dazu bei? Um diese bedeutungsvolle Problematik zu klären, wurden im Rahmen einer Masterarbeit in einem Untersuchungsbetrieb mit 450 Milchkühen plus 380 Tiere Nachzucht der Rasse Deutsche Holstein in Mecklenburg-Vorpommern alle Abkalbungen von Mai 2001 bis April 2012 erfasst und auf bestimmte

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Aufzucht-, Reproduktions- und Leistungs­parameter hin analysiert. Es wurde untersucht, ob und in welcher Stärke und Richtung die Geburtsmasse in Beziehung steht zur Körpermasseentwicklung nach der Geburt bis zur ersten Kalbung, zu den Fruchtbarkeitsparametern wie Erstbesamungs- und Erstkalbealter sowie ­Zwischenkalbezeit und letztendlich zur Milchleistung in der ersten Laktation. Bedingt die Geburtsmasse auch die Nutzungs­dauer, die Fortsetzung auf Seite 24

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24 AUFZUCHT

CornVit – Rinderfuttermittel von höchster Qualität. Seit mehr als 100 Jahren dreht sich in der Familie ­Lugitsch alles um die Produktion von hochwertigen Futtermitteln, hergestellt aus besten regionalen Rohstoffen. „CornVit tierisch gute Futtermittel“ … steht für Mischfutter, die qualitativ hochwertige Rohstoffe und Produkt-Know-how vereinen. Gesunde Tiere und nachhaltig wirtschaftlicher Erfolg der Landwirte stehen für Lugitsch an oberster Stelle. „Die verwendeten Rohstoffe sind von bester Qualität und kommen überwiegend aus der Region“, berichtet Geschäftsführer Herbert Lugitsch jun. Mit CornVit wird den Landwirten ein umfangreiches Rinderfuttersortiment angeboten, welches den Leistungs­ anforderungen der Tiere absolut entspricht. Die Mischfuttermittel der Marke CornVit sind das Ergebnis ständiger Weiterentwicklung und intensiver Zusammenarbeit mit Landwirten, Tierärzten, nationalen und internationalen Fütterungsexperten. ­Computergesteuerte und -überwachte Silo- und Produktionsanlagen und perfektes Rezeptur-Know-how stellen die höchste Qualität sicher. „CornVit“ Tierisch gute Futtermittel. Ein Produkt der Herbert Lugitsch u. Söhne Ges.mbH, Futtermühle Gniebing, Tel. 03152/2222-0, Futtermühle Eggendorf, Tel. 02622/73201-0 www.cornvit.at

Fortsetzung von Seite 23 ­ ebensleistung und die AbgangsL ursachen? Ist es sinnvoll und/ oder notwendig, Kälber anhand ihrer Geburtsmasse zu selektieren, um das Produktionsergebnis zu erhöhen? Oder können auch Management, Haltung sowie Fütterung stärker fokussiert und dahingehend verändert bzw. variiert und angepasst werden, dass sie den Ansprüchen der unterschiedlich schwer geborenen Kälber besser gerecht werden? Immerhin üben diese Faktoren einen entscheidenden Einfluss auf die Zuwachsraten von Kälbern vor allem in den ersten Lebenswochen und -monaten aus. Die Ergebnisse aus den Untersuchungen sollen vor allem Landwirten helfen, Managemententscheidungen hinsichtlich des Verbleibs von Kälbern mit extrem leichten bzw. schweren Geburtsgewichten im Betrieb zu erleichtern und die Aufzucht-

würdigkeit solcher zu berücksichtigen und besser beurteilen zu können. Entsprechend der Zielstellung der Auswertung wurden die in dem über 10-jährigen Zeitraum geborenen weiblichen Kälber entsprechend ihrer Geburtsmasse in eine von vier Klassen gruppiert (Tabelle 1). Der Geburtsverlauf, bewertet nach der Empfehlung des ADR (2006), der unterschiedlich schwer geborenen weiblichen Tiere stand tendenziell bis gesichert mit der Geburtsmasse ­positiv in Beziehung. Ein ­weiterer, schwach positiver ­Einflussfaktor auf die Geburtsmasse war die das Kalb betreffende Kalbenummer der Mutter. Der Korrelationskoeffizient beträgt jedoch nur r=0,25. Die erste Auswertung betraf die Lebendmasseentwicklung sowie die Zuwachsleistung der Kälber und Jungrinder in den einzelnen Aufzuchtabschnitten.

Schwere Kälber brauchen mehr Tränke in den ersten ­Wochen Die durch die ­Gruppierung der Tiere nach ­ihren Geburtsmassen her­ gestellten Differenzen setzen sich in ­ihrer weiteren Jugend­entwicklung bis zum 18. Lebens­monat scheinbar fort. Ab dem 15. Lebensmonat lassen sich die Gruppen hinsichtlich ihrer Lebendmasse jedoch nicht mehr deutlich, d.h. statistisch gesichert voneinander abgrenzen. Wird dagegen die tägliche Zuwachsleistung im Verlauf der Kälber- und Jungrinderaufzucht ausgewertet, muss diese Aussage differenziert ­werden. Während des ersten Lebensmonates zeigt sich die ­Zuwachsleistung umgekehrt proportional zur Geburtsmasse, d.h. sie ist bei den schwereren Kälbern am geringsten. Dieses Ergebnis ist nur erklärbar mit

Tabelle 1: Gruppierung der im Untersuchungszeitraum lebend geborenen weiblichen Kälber nach ihrer Geburtsmasse (kg) Klasse 1 2 3 4

Geburtsmasse (kg) von – bis <35 36–40 41–45 >45

mittlere Geburtsmasse in kg 32,8 38,5 42,9 48,4

Anzahl

mittlerer Geburtsverlauf1)

202 629 722 378

1,46 1,49 1,53 1,62

1) Nach ADR (2006) ohne den Wert 0 (k. Angabe), 1 – leicht … 4 – Operation)

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AUFZUCHT 25

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www.hiko.com Jägerstraße 7 • 87435 Kempten HIKO GmbH Telefon +49(0)831 5238-8970 den zu starr gehandhabten Vorgaben zur Tränkeversorgung der Kälber. Zwar wird für alle Kälber eine ansteigende Tränke­ kurve programmiert, jedoch bei begrenzter Tränkemenge, unabhängig von der erreichten Geburts- bzw. Lebendmasse der Tränkekälber. Bei freiem Angebot der Tränke würden die Kälber deutlich mehr Tränke genommen haben. Da die unterschiedlich schweren Kälber für die Erhaltung auch unterschiedliche Energie- und Nährstoffmengen benötigen, bleibt bei gleicher Nährstoffaufnahme den schwereren Kälbern weniger für das Wachstum übrig. D.h. bei Fütterung der Kälber der beiden extremen Geburtsmasseklassen entsprechend der Bedarfsempfehlungen hat sich durch den unterschiedlichen Energiebedarf für die Erhaltung die für das Wachstum verbleibende Energiemenge für die schwereren Kälber gegenüber den ganz leichten Kälbern um etwa 20% reduziert. Im weiteren Verlauf der Aufzucht ändern sich, durch die zunehmende Festfutteraufnahme aus Kraftfutter und Mischration sowie Heu, die Fütterungsbedingungen von begrenzt in Richtung ad libitum, so dass das offenbar höhere Wachstumspotential der schwereren Kälber vor allem in der Kälberaufzucht besser ausgeschöpft werden kann. Das gilt insbesondere gegenüber den sehr leichten Kälbern und auch in den Phasen eher restriktiver Fütterung ab dem 9. Lebens­ monat.

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Erste Besamung früher und mit größeren Tieren Die Vermutung eines höheren Wachstums­potentials der bei Geburt schwereren Kälber zeigt sich auch bei den erreichten Lebendmassen zur ersten Besamung und zur ersten Kalbung. Da bei den Entscheidungen zum Fruchtbarkeitsmanagement der Jungrinder die Geburtsmasse selbst keine Rolle spielte, kann ein natürlicher Zusammenhang zwischen Geburtsmasse und dem Alter bzw. dem Gewicht zur ersten Besamung sowie zum Zeitpunkt der ersten Kalbung hergestellt werden. Tendenziell wurden die bei Geburt schwereren Kälber jünger und bei höherem Gewicht sowie größerer Kreuzbeinhöhe das erste Mal besamt. Je schwerer das Kalb bei der Geburt war, umso schwerer ist es als Jungrind auch unmittelbar nach der ersten Kalbung. Dieser Zusammenhang war signifikant. Milchleistung Die höchste durchschnittliche Milchleistung der ersten Laktation wurde von Tieren der Geburtsmasse­klasse 3 (41–45 kg) mit 9.634 kg Milch erbracht. Während die 305-Tage-Milchleistung zunächst mit steigender Geburtsmasse kontinuierlich zunimmt, ist in der Geburtsmasseklasse 4 (>45 kg) eine Stagnation zu verzeichnen. Dieser Befund ist wegen der Konkurrenz der Milchleistung und des Wachstums um die verzehrte Futterenergie zum Fortsetzung auf Seite 26

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26 AUFZUCHT

Fortsetzung von Seite 25 Teil mit der Abhängigkeit der Erstlaktationsleistung von der erreichten Lebendmasse zur ersten Kalbung erklärbar, wie er von Keown und Everett (1986), Jahnke (2000) sowie von Nilforooshan und E ­ driss (2004) beschrieben wird. Die Unterschiede in der Milchleistung in den einzelnen Klassen sind jedoch nicht signifikant.

Risiken. So ist zum Beispiel das Risiko, wegen Unfruchtbarkeit abzugehen, für die bei Geburt sehr schweren Tiere vergleichsweise höher als für die bei Geburt normal schweren oder leichten Tiere. Auch das Risiko, wegen Klauen- und Gliedmaßen­ erkrankungen abzugehen, war mit der Geburtsmasse tendenziell erhöht. Demgegenüber war das Risiko, wegen Stoffwechsel­ erkrankungen abzugehen, für die bei Geburt leichteren Kälber tendenziell höher. Lebensleistung Die Unterschiede in der Lebensleistung der nach ihrem Geburtsgewicht gruppierten Kühe folgen fast ausschließlich dem Trend ihres mittleren Abgangsalters. Das bedeutet einerseits, dass das Leistungspotential der Kühe selbst, ausgedrückt in kg Milch/ Tag, nicht mit dem Geburts-

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gewicht in Beziehung steht. Andererseits hatten die Kühe, möglicherweise auch aufgrund des betrieblichen Managements, tendenziell unterschiedliche körperliche und gesundheitliche Voraussetzungen, unter den gegebenen Haltungsbedingungen Leistung zu zeigen. Fazit Bei Geburt unterschiedlich schwere Kälber haben auch ein unterschiedliches Wachstumsvermögen und damit differenzierten Nährstoff- und Energiebedarf. Unter den Bedingungen einer restriktiven Tränkeaufzucht wird diesen differenzierten Bedürfnissen zu wenig Rechnung getragen. Darunter leiden insbesondere die vergleichsweise schweren Kälber. Da die den ersten Lebenswochen folgende Aufzuchtphase durch die Zufütterung von Festfutter eher unter ad libitum-Bedingungen gemanagt ist und eine Wachstumskontrolle in der frühen Entwicklungsphase nur selten durchgeführt wird, verwischt dieser Effekt. Bei gleicher Fütterung und gleichem Fruchtbarkeitsmanagement folgen die Lebendmasse zur ersten Besamung bzw. zur Abkalbung dem Trend der Geburtsmassen. Tendenziell fand die erste Zuchtbenutzung wegen der schnelleren Größenentwicklung auch früher statt. Die Geburtsmasse als Startbedingung für das Jugendwachstum hatte keinen Einfluss auf das Verlustgeschehen in der Jungrinderauf-

zucht. Die Robustheit der Kühe gegenüber den Haltungs- und Managementbedingungen in der Milchproduktion war jedoch für die extrem leicht und besonders für die extrem schwer geborenen Tiere tendenziell eingeschränkt. Die Tiere mit sehr hohen Geburtsmassen hatten die kürzeste Lebensdauer. Da das Milchleistungspotential der Kühe nicht mit der Geburtsmasse in Beziehung stand, sind die Unterschiede in der Lebensleistung ausschließlich auf die Nutzungsdauer zurückzuführen. Lebensleistung und Nutzungsdauer sind Ergebnis der Wechselwirkung von Genetik und Individualität gestattendem Management. In den ersten Lebenswochen ist die Milchtränke die fast ausschließliche Nahrungsquelle. Mindestens in dieser Zeit ist sie nach Möglichkeit den Kälbern ad libitum anzubieten. Die höchste Lebenseffektivität (kg Milch/ Lebenstag) hatten die Tiere mit Geburtsmassen zwischen 35 und 45 kg. Bei moderaten Reproduktionsraten sowie geringen Aufzuchtverlusten bieten sich Möglichkeiten, Kälber, Jungrinder bzw. abgekalbte Jungkühe mit extrem abweichenden Geburtsmassen zu selektieren und zum Verkauf anzubieten. l Katja Holz, Universität Rostock, ­Agrarund Umweltwissenschaftliche Fakultät Bernd Losand, Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei Mecklenburg-Vorpommern Nina Thiede, Rinderzucht Mecklenburg-Vorpommern GmbH

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Abgangsalter, -ursachen und Lebensleistung Von den im Untersuchungszeitraum lebend geborenen und mit Geburtsmasse registrierten weiblichen Kälbern sind aktuell 68,5% abgegangen, darunter 19,3% bereits während der Kälber- und Jungrinderaufzucht (davon 6,6% Verkauf zur Zucht). Während der Anteil der Abgänge schon in der Aufzuchtphase durch die Geburtsmasse eher negativ beeinflusst ist, haben die Tiere mit extremen Geburtsmassen während der Nutzung als Milchkuh tendenziell ein höheres Abgangsrisiko. Allerdings zeigt die Nutzungsdauer der abgegangenen Kühe die deutlichsten Nachteile der bei Geburt schwersten Tiere, während die Tiere mit einer Geburtsmasse zwischen 36 und 40 kg etwa 2,5 Monate länger genutzt wurden. Die Unterschiede sind jedoch nicht signifikant. Eine Auswertung der Abgangs­ ursachen (nach ADR 2006) als Kuh nach Geburtsmasse zeigte keine gravierenden Unterschiede zwischen den Geburtsmasseklassen, aber für einige Abgangsursachen tendenziell erhöhte


Wie viel Restmilch darf im Euter bleiben? Diskussion Bleibt nach dem Melken zu viel Milch im Euter, werden Milchleistung und Eutergesundheit ­beeinträchtigt. Durch fachgerechte Melkbarkeit und -technik lässt sich das verhindern. Von Dirk Hömberg

Und schädlich sei „das bisschen Rest­milch“ auch nicht, weil es ja beim nächsten Melken herauskäarüber, wie leer die Euter me. Wer hat da nun Recht? nach dem Melken sein müs- Ehe man diese Frage beantworsen, scheiden sich die Geis- ten kann, muss man erst einmal ter. Während viele Landwirte auf klären, wo und warum sich nach Grund ihrer Erfahrung bestrebt der Abnahme der Melkzeuge sind, die Euter möglichst vollstän- noch Milch im Euter befindet dig auszumelken, sehen Berufsund welche Auswirkungen sie kollegen sowie einige Vertreter auf das Eutergewebe hat. von Melktechnikindustrie und Beratung das entspannter. Sie arNachgemelke gibt es nach gumentieren, dass es völlig normal wie vor Wohl jedermann sei, wenn sich nach dem Melken bekannt sind die klassischen noch Milch in den Eutern befindet. Nachgemelke. Dabei handelt es

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sich um „lose Restmilch“, die sich gegen Ende des Melkens in den Hohlräumen des Euters (Zisternen) ansammelt. Sie kann nur durch Hinunterdrücken der Melkzeuge gewonnen werden. Da das zeitraubend und anstrengend ist, glauben es viele Milchviehhalter nur zu gerne, wenn man ihnen sagt, dass die Nachgemelke „moderner Hochleistungskühe“ vernachlässigbar gering seien. Umfangreichen Erhebungen des LKV Sachsen aus dem Jahre 2006 zufolge trifft diese Aussage jedoch nur bei

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Kühen mit kompakten, gesunden Eutern zu. Hier belaufen sich die Nachgemelkmengen tatsächlich meist nur auf 100–200 g. Ganz anders sieht es hingegen aus, wenn die Euter groß und faltig sind, wie es bei alten Kühen und fleischbetonten Rassen üblich ist. Solche Euter weisen Nachgemelke von bis zu 1 kg und mehr auf. (Warum das so ist, können Sie im Kasten auf Seite 29 lesen.) In Einzelfällen, z.B. bei durch Mastitis geschädigtem Eutergewebe, Fortsetzung auf Seite 28


28 MELKARBEIT

Fortsetzung von Seite 27 muss man sogar mit bis zu über 2 kg loser Restmilch rechnen. Weiterhin zeigten die sächsischen Studien, dass Verteilung und Höhe der Nachgemelke kaum anders waren als 16 Jahre zuvor. So wurde bei über 4.000 Kühen ein durchschnittliches Nachgemelk von 370 g ermittelt. Dabei enthielten 38 % der Euter mehr als 500 g lose Restmilch. In knapp der Hälfte dieser Fälle lag das Nachgemelk sogar zwischen 1 und 2 kg. Ähnliches geben andere Forscher mit Durchschnittswerten von meist 300 bis 500 g und einer Spannweite von 0 bis 1,5 kg an. Es stimmt also nicht, dass die Kühe heutzutage kaum noch Nachgemelke hätten. Ebenso wenig ist es richtig, dass die Nachgemelke durch dreimaliges Melken kleiner oder weniger bedeutend würden. Es besteht kein Zusammenhang zwischen Melkfrequenz und Nachgemelken. Das belegen die Studien aus Sachsen eindeutig.

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Auch das Milchbildungsgewebe wird oft nicht richtig leer Neben den Zisternen kann auch das Milchbildungsgewebe nach dem Melken noch größere Milchmengen enthalten. Man spricht hier auch von „gebundener Restmilch“. Denn aus den Alveolen und engen Milchgängen kann man die Milch auch mit noch so hohem Vakuum nicht einfach absaugen. Vielmehr muss die Milch erst dadurch freigesetzt und in die Euterzisternen verlagert werden, dass sich die Muskelzellen des Milchbildungsgewebes (Myoepithelzellen) durch die Wirkung des Hormons Oxytocin rhythmisch zusammenziehen. Und hier liegt ein Problem: Bekanntermaßen geht der Milchfluss nach einigen Minuten drastisch zurück, um meist nach ca. 8–10 Minuten vollständig zu versiegen. Das gilt auch, wenn sich dann noch größere Restmilchmengen im Euter befinden. Ursache für das Versiegen des Milchflusses ist nach neueren Erkenntnissen nicht so sehr der sinkende Oxytocinspiegel, sondern eher eine Ermüdung der Eutermuskulatur und/oder eine Sättigung der

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Oxytocinrezeptoren des Euters. Was auch immer der genaue Grund ist, erwiesen ist, dass die Oxytocinwirkdauer begrenzt ist! Das bedeutet, dass damit die Zeit zum vollständigen Ausmelken des Milchbildungsgewebes begrenzt ist und dass somit besonders beim Melken prall gefüllter Euter Eile geboten ist. Diese Erkenntnis wird sowohl durch wissenschaftliche Studien als auch durch die Erfahrung in unzähligen Milchviehbetrieben bestätigt: Bei geringer Melkgeschwindigkeit verbleiben besonders in stark gefüllten Eutern deutlich wahrnehmbare Mengen gebundener Restmilch, während diese Euter bei zügigem Melken vollständig entleert werden. Unvollständige Milchejektion durch zu langsames Melken Als Ursache eines zu langsamen und somit unvollständigen Melkens stellen sich immer wieder vermeidbare Mängel der Melktechnik und -routine heraus. Zu nennen sind hier neben unzureichender Vorstimulation schief hängende Melkzeuge, ebenso wie Pulsatormängel und Zitzengummis falscher Größe oder schlechter Qualität. Ein weiterer verbreiteter und unnötiger Grund liegt in sogenannten „milchflussabhängigen Vakuumverlusten“, also dem mit zunehmendem Milchfluss überproportional starken Abfall des Vakuums in den Zitzengummis. Sinkt dieses sogenannte Zitzenvakuum während der Saugphasen auf deutlich unter 38 kPa, hat das bei Kühen mit normaler Melkbarkeit zur Folge, dass die Melkgeschwindigkeit stark abnimmt und das Erreichen der biologisch möglichen Milchflussraten verhindert wird. Das somit langsame Melken bewirkt wiederum wegen der ja begrenzten Oxytocinwirkdauer eine unvollständige Milchejektion, also eine unvollständige Entleerung des Milchbildungsgewebes. Zu erkennen ist diese oft daran, dass die Euter nach dem Melken nicht (vollständig) einfallen und dass die Kühe im Stall „Milch laufen lassen“. Erschwerend kommt hinzu, dass bei nachlassendem Milchfluss das üblicherweise auf 44 bzw.


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Im Interesse hoher Milchleistung und guter Eutergesundheit sollten Nachgemelke von über ca. 300 ml aus den Eutern entfernt werden. Sie können dies ohne Angst vor dem oft befürchteten Gewöhnungseffekt tun oder Nachmelk­ automaten einsetzen. Die Nachgemelke nehmen zwar im Laufe der Jahre tatsächlich zu. Allerdings nicht auf Grund von Gewöhnung, sondern da die Euter mit zunehmendem Lebensalter größer und schlaffer werden. Solche Euter bilden bei abnehmender Füllung früher und stärker die zuvor erwähnten inneren Hautfalten als kompakte Euter junger Kühe. Hier liegt das Problem und nicht in einer angeblichen zusätzlichen Oxytocinausschüttung durch Nachmelken. Diese findet erwiesenermaßen nicht statt. Mithin hat die Euteranatomie wesentlichen Einfluss auf die Höhe der Nachgemelke. Daneben ist auch der Melkvorgang entscheidend. Bestehen dort Mängel (z.B. unzureichende Stimulation, schief hängende Melkzeuge, zu geringes oder zu hohes Zitzenvakuum, mangelhafte Pulsation oder Zitzengummis), sind die Nachgemelke zwangsläufig höher als anatomisch unvermeidbar.

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Nachgemelke entstehen entgegen verbreiteter Meinung nicht primär durch das berühmte „Klettern“ der Melkbecher. Dieses ist nur das Ende eines längeren Prozesses. Der beginnt damit, dass sich bei nachlassender Euterfüllung am Euterboden innere Hautfalten bilden. Und die behindern den Abfluss der von oben noch langsam nachkommenden Milch. In der Folge werden die Zitzen leer gemolken, so dass sie erschlaffen. Erst jetzt saugen sich die Melkbecher nach oben und schnüren die ohnehin schon eingeengte Zitzenbasis vollends ab. Um die blockierten Abflusswege wieder frei zu machen, muss man das erschlaffte Eutergewebe straffen, indem man die Melkzeuge nach unten drückt. Durch ein generell hohes Melkzeuggewicht lässt sich dieser Vorgang leider nicht ersetzen. Denn die Melkzeuge saugen sich an den erschlafften Eutern wesentlich stärker fest als an den zu Beginn noch festen Eutern. Ein sehr hohes Melkzeuggewicht hätte somit zur Folge, dass es während des Hauptmelkens zu noch mehr Luftsaugen käme, als es wegen fehlender Schlaucharme oder unpassender Zitzengummis ohnehin oft der Fall ist.

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Wie Nachgemelke entstehen und wie man damit umgehen sollte

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30 MELKARBEIT

Fortsetzung von Seite 29 knapp 50 kPa erhöhte Anlagenvakuum (klassische Melkstände bzw. Swing-Over-Anlagen oder Anbindeställe) nahezu unvermindert auf die Euter einwirkt. Dadurch wird nicht nur das Zitzengewebe geschädigt, sondern auch die Menge der Nachgemelke erhöht. Ein „Ausgleich der Vakuumverluste“ durch Erhöhung des Anlagenvakuums ist somit nicht möglich! Wenn Sie sich also über zu große Nachgemelke ärgern oder bemerken, dass das Milchbildungsgewebe Ihrer Kühe nicht vollständig leer wird, sollten Sie Ihre Melktechnik einmal von herstellerunabhängigen Fachleuten untersuchen lassen. Und zwar nicht nur nach Melkanlagennorm, sondern insbesondere auch während des Melkens.

Leistungsverlust auch auf lange Sicht Unabhängig davon, wo Restmilch im Euter verbleibt, wirkt sie sich negativ auf die Milchbildungszellen aus. Grund hierfür ist entgegen landläufiger Meinung nicht ein zu hoher Euterdruck. Vielmehr liegt das Problem darin, dass mit der Restmilch ein sogenannter „Alveoleninhibitor“ im Euter verbleibt. Diese chemische Substanz hemmt zum einen unmittelbar die Neubildung von Milch. Zum anderen bewirkt sie eine vorzeitige und verstärkte Rückbildung des Milchbildungsgewebes, und zwar besonders bei Kühen mit hohem Leistungspotential („Die besten leiden am meisten“). Das wurde schon in den 1980er Jahren in mehrjährigen Großstudien nachgewiesen. Diese zeigten, dass bei unterlassenem Nachmelken der Ertragsverlust der nicht

Bei dreimaligem Melken alles nur halb so schlimm? Oft wird behauptet, dass man sich um den Ausmelkgrad keine Gedanken machen müsse, wenn dreimal am Tag gemolken würde. Denn das würde ja bekanntermaßen eine Steigerung der Milchleistung bewirken. Richtig, aber nur, wenn auch alle 8 Stunden gemolken wird. Sind die Melkintervalle hingegen ungleichmäßig, wie in vielen Betrieben mit Melkrobotern üblich, geht der Schuss nach hinten los. Dann kommt es nicht zur erhofften Steigerung der Milchleistung, sondern zu einem Leistungsrückgang. So wurden u.a. in westdeutschen Studien Ende der 1990er Jahre Minderleistungen von 4 % ermittelt, wenn die Melk­

intervalle nicht 12 Stunden betrugen, sondern zwischen 9 und 16 Stunden schwankten. Und selbst wenn die Kühe im Achtstundenrhythmus gemolken werden, hat dies keine Leistungssteigerung zur Folge, falls die Euter dabei nur unvollständig entleert werden. Denn dann verbleibt weiterhin permanent der für die Milchsekretion schädliche Alveoleninhibitor im Euter, ebenso wie Nährstoffe und evtl. vorhandene Krankheitserreger. Wer also das Leistungspotential seiner Kühe voll ausschöpfen und die Eutergesundheit erhalten will, muss nicht nur häufiger, sondern auch jedes Mal vollständig melken.

1,35

Milchsekretion [kg/h]

1,30 1,25 1,20 1,15 1,10 1,05 1,00

<7

7 bis 9

9 bis 11 11 bis 13 Melkintervall [h]

13 bis 15

> 15

Dreimaliges Melken bringt höhere Milchleistungen. Allerdings nur, wenn die Melkintervalle gleichmäßig lang sind und die Euter dabei jedes Mal vollständig entleert werden.

nachgemolkenen Euterhälften bereits während der ersten Laktationsperiode die Nachgemelkmengen der Kontrolleuterhälften überstieg. Zudem wurde festgestellt, dass die nicht nachgemolkenen Euterhälften vorzeitig kleiner und leichter wurden. Im Mittel von vier Laktationen führte der Verzicht auf das Nachmelken zu statistisch signifikanten Leistungseinbußen von 10 %. Dabei stiegen die Leistungsverluste nicht nur innerhalb der einzelnen Laktationsperioden, sondern auch von Jahr zu Jahr. In weiteren Versuchen wurden bei unvollständigem Ausmelken sogar Leistungsverluste von bis zu 15 % ermittelt. Obwohl diese Ergebnisse heutzutage teilweise als veraltet abgetan werden, sind sie noch immer aktuell und relevant. Das belegen mehrere Erhebungen jüngeren Datums. Auch dabei zeigten sich als Folge unvollständigen Ausmelkens eine geringere Milchsekretion und Persistenz. Im Umkehrschluss steigert das vollständige und häufige Entfernen von Milch und Alveoleninhibitor die Milchsekretion und das Durchhaltevermögen. Dies zeigt sich u.a., wenn man nicht nur alle 12, sondern 8 Stunden melkt (siehe Kasten). Gefährdung der Eutergesundheit Im Euter verbleibende Restmilch wirkt sich nicht nur ungünstig auf die Milchleistung aus. Darüber hinaus beeinträchtigt sie auch die Eutergesundheit. Die meisten Milchviehhalter haben schon mehr als einmal die Erfahrung gemacht, dass es schnell zu einem Anstieg der Zellzahlen und zu akuten Euterentzündungen kommt, wenn ihre Kühe den Melkstand mit schlecht ausgemolkenen Eutern verlassen. Der Grund dafür ist, dass mit der Restmilch Nährstoffe und bei infizierten Eutern auch Krankheitserreger sowie deren Stoffwechselprodukte in den Eutern verbleiben. Letztere sind für die Euter ein Zellgift. So bestätigen zahlreiche wissenschaftliche Studien denn auch eindeutig die Praxiserfahrung, dass Restmilch das Entstehen neuer Euterentzündungen begünstigt und die Heilung bestehender Eutererkrankungen

behindert. Teilweise gibt es gar keine anderen Therapieformen als häufiges und gründliches Ausmelken, z.B. bei Infektionen durch Hefen. Dementsprechend stellen die zuvor zitierten sächsischen Forscher fest, dass „die vollständige Euterentleerung einen Grundpfeiler für die Erhaltung der Eutergesundheit sowie der Milchleistung bildet“. Ausmelkgrad contra Melkdauer Das bedeutet allerdings nicht, dass auch noch der letzte Tropfen Milch aus den Eutern entfernt werden muss. Spätestens dann, wenn man für die Gewinnung sehr geringer Milchmengen unverhältnismäßig viel Zeit benötigt, ist der Schaden des intensiven Ausmelkens infolge der erhöhten Belastung des Zitzengewebes höher als der Nutzen. Vielmehr gilt es, den am wenigsten schädlichen Kompromiss zwischen Melkdauer und Ausmelkgrad zu finden. Unter Berücksichtigung dieser Anforderung empfehlen die meisten Forscher, dass sich nach Abnahme der Melkzeuge im Euter nicht mehr als ca. 300 ml Restmilch befinden sollten. Zusammenfassung Nach dem Melken kann sich auch in den Eutern heutiger Hochleistungskühe noch kritisch viel Restmilch befinden. Allein deren Nachgemelke liegen in knapp 40 % der Fälle oberhalb 0,5 kg und bei mehr als 10 % sogar zwischen 1 und 2 kg. Oft verbleibt in den Euterzisternen und im Milchbildungsgewebe wegen mangelhaftem Melken aber wesentlich mehr Milch. Diese bewirkt unmittelbar eine verminderte Milchsekretion und auf Dauer eine frühzeitige Inaktivierung produktiven Eutergewebes, also abnehmende Persistenz. Zudem wird durch unvollständiges Ausmelken die Eutergesundheit zumindest erheblich gefährdet. In der Regel kommt es durch das Zurücklassen von Nährstoffen und Krankheitserregern auch zu einem tatsächlichen Anstieg der Zellzahlen und Eutererkrankungen. Daher sollten die Restmilchmengen nicht mehr als ca. 300 ml pro Kuh und Melkzeit betragen. l Dr. Dirk Hömberg, Spezialberater für Melktechnik und Eutergesundheit, Münster


TIERGESUNDHEIT 31

Bei Rindergrippe schnell behandeln Kostenfaktor Die kalte und nasse Jahreszeit beginnt und damit auch die Grippezeit. Dies trifft auch für R ­ inder zu, die an Rindergrippe erkranken können. Die Sterblichkeit bei unbehandelten Tieren ist hoch, ebenso die ­Leistungseinbußen. Die Kosten summieren sich schnell auf mehrere 100 €. Von I. Brammert-Schröder

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Fotos: © Brammert-Schröder

ute Haltungsbedingungen, viel Frischluft und auf den Betrieb abgestimmte Impfprogramme können das Risiko für eine Erkrankung jedoch verringern. Dabei lässt sich die Rindergrippe erfolgreich behandeln, wenn sie frühzeitig erkannt wird. Meistens trifft es Kälber und Jungtiere, sie sind am gefährdetsten für eine Infektion. Infizierte Tiere fallen durch Fieber über 39,5° C, Husten, eine deutlich sichtbare beschleunigte Atmung sowie einen klaren Nasenausfluss auf. Sie lassen den Kopf hängen und sondern sich von der Herde ab. Meistens sind einzelne Tiere betroffen, selten erkrankt eine ganze Gruppe gleichzeitig. Deshalb sollte der Landwirt schon bei einem auffälligen Tier sofort zum Fieberthermometer greifen und die Körpertemperatur überprüfen und das Tier auf die Anzeichen einer Rindergrippe untersuchen. Bei Fieber über 39,5° C sollte der Tierhalter sofort den Tierarzt verständigen, denn Fieber ist in der Regel das erste Anzeichen einer Rindergrippe. Tritt bei den Tieren erst ein eitriger Nasenausfluss sowie schwere Atemnot auf und verweigern sie die Tränke oder das Futter, sind Lungenschäden vorprogrammiert. Das bedeutet nicht nur ein verringertes Wachstum der Tiere und eine verringerte Leistungsfähigkeit, sondern auch ein erhöhtes Risiko, dass das Tier an den Folgen der Grippe stirbt. Die Sterblichkeit liegt bei unbehandelten Tieren bei 35 Prozent.

Rinder sind besonders empAbb. 1: Der Grundstein für eine Gesunderhaltung der Atemwege fänglich für Atemwegserkranwird in der Aufzucht des Kalbes gelegt. Unter Außenklimabedingunkungen, weil ihre Lunge im gen fühlen sie sich wohl. Verhältnis zum Körper relativ klein ist. Schon im Ruhezustand atmen sie tief ein, um den Körper mit Sauerstoff zu versorgen. Zudem begünstigt der anatomische Aufbau der Rinderlunge in viele durch Bindegewebe unterteilte Segmente das Anhaften von Infektionserregern. Um Höchstleistungen zu vollbringen, benötigt das Rind die gesamte Lungenkapazität. Ist die Lunge aber chronisch geschädigt, und das ist der Fall, wenn eine Rindergrippe nicht behandelt wird, wird das Tier sich schlechter entwickeln, weniger zunehmen oder gar kümmern. Lunge gesund erhalten Vor allem Kälber und Jungrinder sind anfällig gegenüber Atemwegserkrankungen. Bei Kälbern ist die Lunge zunächst noch unreif, sie beginnt erst mit vier Wochen zu wachsen und erreicht erst mit einem Jahr ihre volle Funktionstüchtigkeit. Aber auch Mastbullen und Kühe können grippekrank werden. Oberstes Ziel sollte es deshalb sein, die Lunge von Jungrindern so gesund wie möglich zu halten, um eine spätere Leistungsfähigkeit nicht zu gefährden. Denn die Tiere leiden nicht nur stark unter der Rindergrippe, die Lunge trägt häufig auch Folgeschäden davon, die Leistung und Wachstum beeinträchtigen. Die Rindergrippe gilt als so genannte Faktorenkrankheit. Die Erreger allein sind nicht die Fortsetzung auf Seite 32

(ab dem 8. Lebenstag)

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32 TIERGESUNDHEIT

Abb. 2: Werden Tiere unterschiedlicher Herkunft zusammengeführt, Abb. 3: Diese Fleckvieh-Bullenkälber sind optimal untergebracht, sollten sie in einem Quarantänestall untergebracht und gut beobsie haben reichlich Frischluft und eine weiche, saubere Einstreu. achtet werden. Bei Fieber ist sofort der Tierarzt zu verständigen. Fotos: Brammert-Schröder Fortsetzung von Seite 31

Kälber verdächtig erscheinen. Sobald bei den ersten Tieren Ursache für einen Ausbruch, es Fieber über 39,5° C festgestellt müssen andere Umstände dazu wird, sollte der Tierarzt hinzukommen, zum Beispiel Stress, gezogen werden. Er wird schnell Klima, die Haltungsbedingungen eine Behandlung einleiten. Soll oder weitere Infektionen. Erredie Therapie erfolgreich sein, ist ger der Rindergrippe sind vor es wichtig, die Tiere rechtzeitig allem Viren und Bakterien. Viren und konsequent zu behandeln. setzen die körpereigene Abwehr herab und sind Wegbereiter für Grippekranke Tiere konsebakterielle Zweitinfektionen, die quent behandeln Bei der in der Regel für die Schwere der Behandlung der Rindergrippe hat Infektion verantwortlich sind. sich der Einsatz von Antibiotika zusammen mit schleimlösenden Stress begünstigt einen Medikamenten und EntzündungsGrippeausbruch Die Ursachen hemmern bewährt. Der Schleimfür eine Grippeerkrankung bei löser bewirkt, dass der zähe den Rindern sind vielschichtig. Schleim aus den Atemwegen Sie wird zwar durch die kalte transportiert wird. Antibiotika Jahreszeit begünstigt, kommt wirken nur gegen Bakterien, nicht aber auch das ganze Jahr über gegen Viren. Antibiotika sollen vor. Denn Stressbedingungen für einer bakteriellen Zweitinfektion das Tier setzen die körpereigene vorbeugen und weitere KompliAbwehr herab und begünstigen kationen im Krankheitsverlauf einen Ausbruch: Transport, Fut- verhindern. Nach zwei Tagen soll terumstellung, schlechtes Stalleine Besserung der Krankheitsklima mit hoher Luftfeuchtigkeit symptome sichtbar sein, sonst und einer Schadgasbelastung muss das Antibiotikum gewechetwa durch Ammoniak, starke selt werden. Der EntzündungsTemperaturschwankungen, hemmer wirkt fiebersenkend, Überbelegung und unhygienische mindert den Schmerz für das Tier Haltungsbedingungen, sprich und unterstützt den Heilungsschlechte oder nasse Einstreu. prozess. Folgeschäden der Lunge Auch das Zusammenbringen durch die Entzündung können verschiedener Tiere unterschied- dadurch vermieden werden. lichen Alters mit uneinheitlichem Sind in einer Gruppe mehrere Immunstatus kann eine GripTiere erkrankt, müssen auch die peerkrankung begünstigen. vermeintlich gesunden mitbeDie wirksamste Maßnahme in handelt werden. Das geht am der Früherkennung der Rineinfachsten, wenn das Antibiotidergrippe ist das regelmäßige kum der gesamten Gruppe über Fiebermessen. Bei Zukaufkäldie Tränkemilch oder das Futter bern sollte innerhalb der ersten verabreicht wird. Tiere, die zwei Wochen nach Neueinstaldeutliche Krankheitssymptome lung täglich bei einer Auswahl zeigen und wenig Milch aufnehvon Tieren gemessen werden, in men, sollten das Antibiotikum der Aufzucht dann, wenn erste per Injektion erhalten. Erkrank-

te Einzeltiere sollten separat aufgestallt werden, damit sie die anderen Tiere nicht anstecken. Grippeimpfung auch für Rinder Viele Rinderhalter und Tierärzte haben gute Erfahrungen mit einer vorbeugenden Grippeimpfung gemacht. Es stehen Impfstoffe gegen die verschiedenen Erreger des Rindergrippekomplexes zur Verfügung. Sie richten sich gegen bestimmte Viren (BRSV, PI3, BHV-1, BVD) und Bakterien (M. haemolytica). Bei der Auswahl sollte die Erregerlage im jeweiligen Bestand mit einbezogen werden. Aber auch Kombinationsimpfstoffe haben sich bewährt, die mehrere Erregerkomponenten enthalten. Der Impfzeitpunkt sollte so gewählt werden, dass noch mindestens sechs Wochen Zeit bis zur Belastungssituation, wie beispielsweise eine Umstallung, vergehen. Das Impfprogramm gegen die Rindergrippe sieht eine Erstimpfung und eine Zweitimpfung nach ca. vier Wochen vor. Danach dauert es noch etwa 14 Tage, bis der Impfschutz aufgebaut ist. Es gibt aber auch die Möglichkeit, den Impfstoff in die Nase des Kalbes zu sprühen. Bei dieser intranasalen Impfung mit Lebendimpfstoffen entsteht ein lokaler Impfschutz, der innerhalb von Stunden bis wenigen Tagen direkt an der Eintrittspforte der Erreger wirkt und eine Immunität und lokale Infektionsabwehr durch Schleimhautantikörper bewirkt. Diese Impfung eignet sich zum einen für sehr junge Kälber und zum anderen für Tiere, die in einen Betrieb mit Atemwegs-

problemen eingestallt werden. Allerdings sollte in diesen Fällen nachgeimpft werden, um eine lang anhaltende Immunität zu erhalten. Haltungsbedingungen ­optimieren Doch eine Impfung allein hilft nicht gegen Rindergrippe. Sie ist Teil der Bekämpfungsstrategie, muss aber mit einem guten Hygienemanagement einhergehen. An erster Stelle sollte die Optimierung des Stallklimas stehen. Kälber und Jungtiere brauchen viel frische Luft, deshalb bietet sich die Unterbringung in Außenklimaställen oder Iglus an. Eine Überbelegung ist zu vermeiden, weil sie Stress für die Tiere bedeutet. Stallbelegungen sollten im Rein-Raus-Verfahren erfolgen, damit der Stall oder die Gruppenbox gereinigt und desinfiziert werden kann. Wer Kälber zukauft, sollte diese erst einmal in Quarantäne halten. Daneben sind eine regelmäßige Kontrolle der Tiere und schnelles Handeln bei den ersten Anzeichen einer Grippe die wichtigsten Maßnahmen, um einen Ausbruch der Rindergrippe zu vermeiden. Nur wer seine Tiere aufmerksam beobachtet, kann schnell handeln. Und schnelles Handeln ist die Voraussetzung für eine vollständige und schnelle Genesung der Tiere. Denn die Gesamtkosten, die bei einem Ausbruch der Erkrankung zu erwarten sind, übersteigen die Kosten zur Vorbeugung im Regelfall um ein Vielfaches. l Dipl.-Ing. Imke Brammert-Schröder ist ­Agrarjournalistin in Freinsheim, Deutschland


TIERGESUNDHEIT 33

Vorbeugen ist billiger als heilen Mastitis An welchen Anzeichen jeder Milchbauer eine drohende Eutererkrankung seiner Kühe erkennt und wie er am besten vorbeugen kann, erläutert FRANZ GROISSMAYER.

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in krankes Euter kostet Zeit und Geld. Wer früh erkennt, dass die Gesundheit des Euters gefährdet ist, geht finanziell einen Schritt weiter. Nachfolgend die wichtigsten Erkennungsmerkmale für eine drohende Mastitis im Stall.

(Milchleistungskontrolle), Stichwort: Gesundheitsmonitoring. Auch Milchveränderungen, die man beim Vormelken im Abb. 1: Euterdesinfektion verhindert Übertragung von Vormelkbecher feststellt, sind ­Mastitiserregern Anzeichen, die auf eine mögliche Störung der Eutergesundheit hinweisen.

Die Zellzahl bewertet die Rohmilchqualität Anhand des Zellzahlgehaltes kann man die Eutergesundheit der Milchkühe beurteilen. Bei den körpereigenen Zellen handelt es sich um weiße Blutkörperchen, Fressoder Gewebezellen. Die Zellzahl gibt man in Zellen pro Milliliter an. Ein erhöhter Zellzahlgehalt bedeutet immer eine verminderte Leistung. Laut Milch-Hygienerecht muss der Zellgehalt der Anlieferungsmilch mindestens zweimal pro Monat kontrolliert werden.

Mit einem regelmäßig durchgeführten und dokumentierten Schalmtest kann man sehr billig und rasch Veränderungen bei jedem einzelnen Euterviertel gegenüber der vorangegangenen Kontrolle erkennen und danach eine Melkreihenfolge festlegen.

Die Melktechnik Die jährliche Kontrolle und Wartung der Melk­ anlage durch autorisierte Fachbetriebe gibt die größtmögliche Sicherheit, dass die vorhandene Melktechnik die Eutergesundheit der Milchviehherde nicht negativ beeinflusst. Verschleißteile, die Die Hygiene Vorbeuge- und mit der Milch in Berührung Hygienemaßnahmen können vor kommen, und Zitzengummis sind einem Großteil der Euterentzün- laut Firmenempfehlung auszudungen schützen und sind ein tauschen. Eine funktionstüchtige Garant für keimarme Rohmilch Melktechnik ist Voraussetzung für mit niedriger Zellzahl. Therapeu- eine schonende Milchgewinnung. tische Maßnahmen verbessern und sichern die Eutergesundheit Die Melkroutine Die ersten dann dauerhaft, wenn man zwei bis drei Strahlen Milch pro gleichzeitig VorbeugemaßnahZitze sind in den Vormelkbecher men setzt. Dazu zählen Melkzu melken, dies ist die erste technik, Melkroutine, MelkhyKontrolle. Beim Vormelken auf giene, Fütterung, Haltung, den Boden besteht die Gefahr, Stallklima und Hygiene. Mastitiserreger zu verschleppen. Zur Zitzenreinigung werden Alle am Milchbetrieb vorhande- verschiedene Verfahren angenen Zahlen und Möglichkeiten, boten. Das jeweilige Verfahren um den Eutergesundheitsstamuss die betriebsspezifischen tus des Milchkuhbestandes zu Anforderungen bewältigen, etwa erkennen, sind zu nutzen. Dazu starker Verschmutzungsgrad zählen: die Zellzahlergebnisse der Euter, hoher Keimdruck auf der Milchgeldabrechnung oder hohe Ansteckungsgefahr (Sammelmilch); die Einzeltie­(Verschleppung). rergebnisse bei Mitgliedschaft beim Landeskontrollverband Fortsetzung auf Seite 34

Kuhl bleiben bei Kälberdurchfall

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34 TIERGESUNDHEIT

Generell gibt: Bestens angerüstete Kühe und gut ausgemolkene Euter sind Erfolgsfaktoren gegen Eutererkrankungen. Das Anrüsten des Euters fördert die Melkbereitschaft der Kuh und sichert eine störungsfreie Milch­ abgabe. Die Melkbereitschaft löst das Hormon Oxytocin aus, das die Hirnanhangsdrüse vor allem bei Berührungsreizen an der Zitze ins Blut ausschüttet. Mit dem Blut gelangt Oxytocin in die Milchdrüse zu den Korbzellen an den Alveolen und zu den kleinen Ausführungsgängen. Die Korbzellen ziehen sich unter Oxytocineinwirkung zusammen. Dadurch wird die Milch aus den Speicherräumen in das Milchgangsystem und in die Zisternen gepresst. Jetzt erst kann man die Milch mit der Melkmaschine gewinnen. Auf ein vollständiges Anrüsten ist größter Wert zu legen. Nur bestens angerüstete Kühe sind bereit, die vorhandene Milch rasch und vollständig zur Milchgewinnung freizugeben. Eine Anrüstzeit von 60 bis 90 Sekunden ist – abhängig vom Laktationsstadium – einzuhalten. Häufig beobachtete Fehler sind kein Anrüsten, eine zu kurze Anrüstzeit sowie zu lange Wartezeiten zwischen Anrüsten und Melken. Prall gefüllte Euter und Zitzen sind ein Zeichen, dass das Tier melkbereit ist. Das Blindmelken Ist die Kuh melkbereit, setzt man das Melkzeug ohne Lufteinbrüche und Bodenkontakt an das Euter an. Das Melkzeug soll richtig sitzen,

kanalmündung auf, der das Infektionsrisiko in der Zwischenmelkzeit reduziert. Zum Zitzentauchen sollte man nur Antireturndippbecher verwenden, weil sie nach dem Tauchen der Zitzen keine Anwendungslösung in den Becher zurück fließen lassen. Und die Melkzeugzwischendesinfektion verhindert, dass Mastitiserreger von kranken auf gesunde Euter übertragen werden.

Verborgene | Ketose

W

ie viele Tiere mit verborgene Ketose verstecken sich in Ihrer Herde? Subklinische Ketose ist zwar klinisch nicht oder nur schwer sichtbar, lässt sich aber leicht über einen Test diagnostizieren. Der Keto­Test™ von Elanco misst den Anteil von Beta­hydroxybuttersäure (BHB), stellvertretend für alle Ketonkörper, in Milch. Die Konzentration Achtung Erreger! Die von BHB in der Milch kann anhäufigsten Übertragungshand der Stärke der Verfärbung möglichkeiten für Mastiti- geschätzt werden. Je tiefer das serreger sind natürlich die Violett, desto höher die KonHände des Melkers, aber zentration an Ketonkörpern in Abb. 2: Blindmelken schädigt auch nur ein Tuch für mehrere der Milch und desto größer die Schleimhaut im Strichkanal Kühe, kontaminierte Zitzengum- Wahrscheinlichkeit einer Ketose. frei hängen und nicht verdreht mis sowie feuchte Liegeflächen Vorteile des Keto-Test™: Einsein. Lässt der Milchfluss deutund Fliegen. Reine Melkerfach und leicht durchzuführen; lich nach, ist der Ausmelkgrad hände, Einwegtücher und eine Schnelles Testergebnis; Akkumittels Zisternengriff zu kontMelkzeugzwischendesinfektion rat – gute Übereinstimmung mit rollieren und, falls nötig, melkt verringern das Übertragen von im Labor getesteten Ketonkörman maschinell nach. Blindmel- Mastitiserregern deutlich. Aber perkonzentrationen im Blut. ken sollte man vermeiden, weil auch eine wiederkäuer- und Sprechen Sie Ihren Tierarzt auf es die Strichkanalschleimhaut bedarfsgerechte Fütterung sowie den Keto-Test™ und andere dauerhaft schädigt. Die Strichdie Beachtung der Futterhygie- Hilfsmittel zum Ketosemonitokanalschleimhaut bildet eine ne sind wichtige Elemente der ring an. Infektionsbarriere gegenüber der Mastitisvorbeugung. Elanco®, Keto-Test™ und der „Außenwelt“. Beim Maschinendiagonale Balken sind Handelsmelken öffnet das Anlegen von Fazit Eine gute Milchkuh marken, die Eli Lilly and CompaVakuum den Schließmuskel der erbringt gewaltige Leistungen. ny, deren Tochtergesellschaften Zitze. Das geschieht einmal in Damit diese über viele Laktatioder verbundenen Unternehmen gehören oder unter deren Lizenz der Sekunde für etwa 0,4 Sekun- onen erbracht werden können, den. Sinkt der Milchfluß auf un- sind die Umweltbedingungen an geführt werden. Keto-Test™ ist ein Warenzeichen von Elanco Animal ter 200 Milliliter in der Minute, die Anforderungen anzupassen, Health. Hergestellt von SKK Japan. spricht man vom Blindmelken. tragen diese doch sehr häufig © 2012 Elanco Animal Health. Mitverantwortung bei Euter­ ATDRYKTO00009a Zitzentauchen Durch Zitgesundheitsstörungen. l zentauchen sofort nach dem www.rinderprofi.at Melken trägt man einen Schutz- FOI Franz Groißmayer ist Berater film besonders um die Strichder LK Niederösterreich

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Fortsetzung von Seite 33

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MANAGEMENT 35

Wenn es nur so einfach wäre, Ketose zu erkennen. Man kann verborgene Ketose nicht sehen. Aber sie ist da. Verborgene Ketose ist weit verbreitet1 und wird auf vielen Milchviehbetrieben unterschätzt. Ketose kann selbst bei gutem Herdenmanagement und hochwertiger Fütterung vorkommen.

Obwohl sie unsichtbar ist, bleibt sie nicht ohne Folgen. Verborgene Ketose hat einen negativen Einfluss auf das Tierwohl, die Fruchtbarkeit2 und die Milchleistung3. Außerdem kann sie zu Folgeerkrankungen in der frühen Laktation führen (Labmagenverlagerungen4, Ovarialzysten5, Nachgeburtsverhaltung6 und Metritis4), die das Risiko der Merzung7 erhöhen.

Keto-Test™ und Ihr Tierarzt können helfen, das Risiko zu minimieren. Mit dem Keto-Test™ Milchtest können Sie verborgene Ketose entdecken. Zusammen mit Ihrem Tierarzt und Fütterungsberater können Sie dann Ihr Transitmanagement optimieren und Kühe mit einem erhöhten Risiko identifizieren, die eine besondere Aufmerksamkeit benötigen. Sprechen Sie Ihren Tierarzt auf den Keto-Test™ und andere Hilfsmittel zum Ketosemonitoring an.

1 Macrae, et al. 2012. Prevalence of clinical and subclinical ketosis in UK dairy herds 2006-2011. World Buiatrics, Lisbon, Portugal. 2 Walsh 2007. The effect of subclinical ketosis in early lactation on reproductive performance of postpartum dairy cows. J. Dairy Sci. 90:2788-2796, 3 Ospina 2010. Association between the proportion of sampled transition cows with increased nonesterified fatty acids and ß-hydroxybutyrate and disease incidence, pregnancy rate and milk production at the herd level. J. Dairy Sci. 93:3595-3601, 4 Duffield 2009. Impact of hyperketonemia in early lactation dairy cows on health and production. J. Dairy Sci. 92:571-580, 5 Dohoo 1984. Subclinical ketosis prevalence and associations with production and disease. Can. J. Comp. Med. 48:1-5, 6 Leblanc 2004. Peripartum serum vitamin E, retinol and beta-carotene in dairy cattle and their associations with disease. J. Dairy Sci. 87:609-619, 7 Leblanc 2010. Monitoring metabolic health of dairy cattle in the transition period. J. Reprod. Dev. 56:S29-S35. Elanco™, Keto-Test™ und der diagonale Balken sind Handelsmarken, die Eli Lilly and Company, deren Tochtergesellschaften oder verbundenen Unternehmen gehören oder unter deren Lizenz geführt werden. Keto-Test™ ist ein Warenzeichen von Elanco Animal Health. Hergestellt von SKK Japan. © 2012 Elanco Animal Health.

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Der Beipackzettel des Keto-Test™ enthält eine komplette Gebrauchsanweisung, einschließlich Vorsichtsmaßnahmen und Warnungen. Der Beipackzettel sollte immer gelesen, verstanden und die Anweisungen befolgt werden.


36 MANAGEMENT

„Besser jährlich ein Kalb als 1000 Liter Milch mehr“

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ie Region rund um die Gemeinde Allhartsberg im Bezirk Amstetten im Mostviertel, Niederösterreich, ist eine traditionelle Braunvieh-Hochburg. Einer, der die Rasse mit Stolz hochhält und mit ihr züchtet, ist Thomas Heigl. „Drei meiner Nachbarn haben ebenfalls Braune“, erzählt der 38-jährige beim Besuch des RINDERPROFI. Wenn es auch mittlerweile mehr Holstein-Rinder als Braunvieh gäbe, möchte er in jedem Fall an seinen Lieblingen

festhalten, „weil es die schönsten Kühe überhaupt sind“, wie Heigl schmunzelnd festhält. Seine emotionale Präferenz für die Rasse liegt aber nicht nur in der Optik begründet: „Die Tiere haben die besten Inhaltsstoffe in der Milch und die besten Klauen. Sie haben eine höhere Bereitschaft Milch zu geben als Fleckvieh und mehr Fleisch als Holstein“, ist Heigl überzeugt. Außerdem hätten seine Kühe „recht gute Einsatzleistungen“ und würden somit auch genug

Milch für die Kälber geben. Im Sommer 2013 habe die Rasse auch ihre Hitzeresistenz – ohne große Leistungsverluste – bewiesen, erinnert sich der Milchbauer. „Dazu kommt ihre Langlebigkeit. Ich habe eine Kuh in der neunten Laktation im Stall, die in der achten noch 9.000 Liter Milch gegeben hat.“ Ingesamt 28 Stück Milchvieh hält die Familie Heigl auf ihrem Hof, der rund 29 Hektar Grünland, 6 Hektar Ackerfläche und 4,5 Hektar Wald umfasst. Bereits seit 1992 wird der Betrieb, den Thomas Heigl 2012 offiziell übernommen hat, biologisch geführt. Zum heutigen Erfolg des Hofes trägt nicht unwesentlich bei, dass der Übernehmer zuvor als Käser gearbeitet hat und nebenbei eine kleine, aber feine Hofkäserei betreibt. „Wir verarbeiten im Jahr rund 18.000 Liter Milch selber. Der Rest geht über die MGN an die NÖM“, erzählt Heigl. Auch deshalb seien für ihn wie

erwähnt die Inhaltsstoffe der Braunvieh-Milch besonders wertvoll. Gekäst werden beim „Oberhummelberg“, so der allteingesessene, überlieferte Hofname, Schnittkäse nach Tilsiter-Art und „Bauern-Brie“, ein Weichkäse nach Camembert-Art. Obwohl die Erzeugnisse ausschließlich aus Rohmilch ab Hof sehr gut nachgefragt werden, plant Thomas Heigl momentan keine wesentliche Erweiterung der Produktion: „Ich käse gerne, mache aber kaum Werbung.“ Auch deshalb, weil der Jungbauer weiterhin genügend Zeit für die Familie und seine Kühe im Stall haben mögchte. Dafür ist Thomas Heigl sehr an der genetischen Weiterentwicklung seiner Herde interessiert: „Ich habe am Hof sehr bald eine strukturierte Planung der Zucht eingeführt.“ So arbeitet er mit dem Anpaarungsprogramm „All in One“ von Genostar, um das passendste Sperma für

Fotos: © Archiv

Braunvieh Thomas Heigl hält auf seinem Hof „die schönsten Kühe überhaupt“. Warum der überzeugte Milchbauer und Rinderzüchter gerade auf die Rasse Braunvieh steht und worauf er im Stall und seiner eigenen Hofkäserei besonders achtet. Eine Reportage von STEFAN NIMMERVOLL.


REPORTAGE 37

seine Kühe zu finden. Seine speziellen Zuchtziele passt der Landwirt auch immer wieder an: „Ich züchte nicht alleine auf Milchleistung, sondern identifiziere mich auch sehr mit den Bio-Zielen Fitness und Lebensleistung.“ Ihm seien rahmige, aber nicht die allergrößten Kühe wichtig, „mit gutem Fundament und guten Haxen“, wie er betont. Jedes Jahr ein Kalb würden ihm mehr bedeuten als 1.000 Kilo Milchleistung mehr. Heigl unmissverständlich: „Ich möchte keine Kuh haben, wo ich immer dabei stehen und schauen muss, dass sie genug bekommt.“ Ein Zucht-Credo ist für den Mostviertler auch die Reinrassigkeit seiner Herde, auch wenn Braunvieh-Stierkälber deswegen nicht so gefragt seien. Er verzichte aber bewusst darauf, seine Kühe etwa mit Limousin-Stieren zu belegen, wie es manche andere Züchter tun würden. Schon sein Vater habe die Genetik vor der Hofübergabe nach Gespür ausgesucht – und dabei oft ein Braunvieh in Österreich Braunvieh wird hierzulande in allen Grünlandgebieten gehalten. Der typische Braunviehzuchtbetrieb ist kleinstrukturiert, qualitätsorientierte Zuchtviehproduktion im Einklang mit Umwelt und Natur steht im Vordergrund. Als gewünschtes Leistungs­ niveau wird bei der Milchleistung, das zehnfache des Körpergewichtes mit einem engen Fett-Eiweiß – Verhältnis auf hohem Niveau angestrebt. In der Zucht­ arbeit wird verstärkt auf die „Fitnessmerkmale“ wie Fruchtbarkeit, Abkalbeverhalten, leistungsunabhängige Nutzungsdauer und Laktationspersistenz wertgelegt. Der Dachverband ARGE-Braunvieh betreut sechs Zuchtverbände in Vorarlberg, Tirol, Steiermark. Oberösterreich, Niederösterreich, Kärnten mit 5.444 Züchtern mit insgesamt 55.078 Herdebuchkühen ist das Sprachrohr der österreichischen Braunviehzucht.

gutes Händchen bewiesen, erzählt der Hofnachfolger: „Zuletzt hat er viele Kühe mit dem Genostar-Stier Huxoy belegt, als der noch nicht so bekannt war. Deswegen haben wir von diesem besonders viele weibliche Nachkommen bekommen.“ Da das Braunvieh insgesamt betrachtet im Mostviertel dennoch in der Minderzahl ist, sei auch das Angebot bei den Versteigerungen in der Berglandhalle in Wieselburg beschränkt: „Auf hunderte Stück Fleckvieh kommen üblicherweise nur ein paar Stück Braunvieh.“ Und Interesse an braunem Biovieh hätten nur Private. „Wenn eine Versteigerung von Zuchtvieh-Firmen dominiert wird, gehen unsere Tiere oft nur zum Ausrufungspreis weg.“ Mit dem Fehlen der Russland-Nachfrage laufe es am Rindermarkt derzeit ohnehin generell zäh, obwohl es dank der Schmallenberg-Freiheit heuer nach einer Verbesserung ausgesehen habe. Thomas Heigl nützt daher die Zeit, um die Remontierungsrate seiner Herde von üblicherweise unter 20 Prozent etwas zu steigern. „Die beste Genetik behalte ich grundsätzlich sowieso selbst.“ Männliche Nachkommen werden mit Milch auf 160 Kilo gemästet und dann verkauft. „Ich züchte grundsätzlich für meinen Betrieb und nicht, um gute Genetik auf den Markt zu werfen.“

Die laufenden Fortschritte der genomischen Selektion würden auch extensiven Biobetrieben wie dem seinen die Möglichkeit bieten, vielleicht einmal einen Stier zur Zucht anbieten zu können, ist Heigl überzeugt. Lobende Worte findet der Milchbauer daher trotz eher turbulentem Wechsel an der Spitze der Geschäftsführung für die NÖ-Ge-

netik: Generell agiere diese sehr kompetent. So habe man sich etwa sehr für den Export von Jungkalbinnen eingesetzt, als diese sonst kaum zu verkaufen waren. Heigl: „Ich würde für mich jedenfalls nur Nachteile darin sehen, nicht beim Zuchtverband dabei zu sein.“l Stefan Nimmervoll

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38 MANAGEMENT

Abb. 2 Klaue nach der Waschung mit HoofSmart® Top

Abb. 1 Bovibooster System

Mortellaro auch im Melkroboter unter Kontrolle

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as Heimtückische an dieser Krankheit ist, dass sie nach der ersten Infektion, trotz Behandlung mit Medikamenten und augenscheinlichem Abheilen, i.d.R. nach 6–8 Wochen erneut ausbricht. Gerade in Roboterbetrieben, wo die Anfänge von Mortellaro häufig nicht zeitnah erkannt werden können, breitet sich die Krankheit immer mehr aus. Um das Problem in den Griff zu bekommen, werden in Robotern immer häufiger automatische Systeme zur Klauenwäsche eingesetzt. Für diese Systeme, sowie für die individuelle, manuelle Anwendung, hat Ecolab Anfang 2014 ein neues Klauendesinfektionsmittel auf den Markt gebracht. HoofSmart® Top basiert auf dem Wirkstoff Glutaraldehyd und kann direkt auf die Klaue gesprüht werden. Um Aussagen über langfristige Erfolge bei der Klauendesinfektion treffen zu können, wurde u.a. ein dreimonatiger Praxistest in Zusammenarbeit mit Frau Dr. med.vet. Andrea Fiedler durchgeführt. Es wurde ein Testbetrieb mit starkem Mortellaro Problem ausgewählt. Bei Testbeginn waren bis zu 90% der Tiere mit Mortellaro infiziert, was sich auch im allgemeinen Hygienezustand des Betriebs wiederspiegelte. Zu Beginn der Testphase wurden

die Klauen aller Tiere von Klauenpflegern geschnitten, von Frau Dr. med. vet. Fiedler nach der Mortellaro-Scala bewertet und Mortellaro Läsionen mit einem Novaderma-Verband behandelt. Nach 3 Tagen waren die Läsionen weitgehend abgeheilt und die Verbände konnten abgenommen werden. Dadurch wurden alle Klauen zu Beginn des Testes auf einen sog. Nullstatus gesetzt und die Entwicklung der Mortellaro’schen Infektion konnte besonders genau dokumentiert werden. Der Testbetrieb verfügt über zwei DeLaval Melkroboter, die 2–3-mal am Tag jeweils eine Gruppe mit ca. 65 Tieren melken. Beide Gruppen wurden in je eine Test- und eine Kon­ trollgrupe unterteilt. Für den Test wurden die Roboter im hinteren Bodenbereich mit Bovibooster Klauenwaschanlagen ausgestat-

tet. Dieses System besprüht nach dem Dippen mit zwei Düsen von hinten die Hinterklauen der Kuh. Während der Testphase wurden die Klauen der Testgruppe nach jedem Melken im Roboter zuerst 3 Sekunden mit Wasser gereinigt und dann mit HoofSmart® Top desinfiziert. Die Klauen der Kontrollgruppe wurden nach dem Melken lediglich mit Wasser gereinigt. Nach 7 Wochen wurde der Verlauf des Testes bei einem Penwalk protokolliert und am Ende der Testphase wurden alle Klauen erneut von Klauenpflegern geschnitten und seitens Frau Dr. med. vet. Fiedler nach der Mortellaro Scala bewertet. Der Vergleich der Klauendaten von Testbeginn und Testende ergibt, dass sich der Mortellaro Status bei 30% der Tiere, in der Testgruppe verbessert hat. In der Kontrollgruppe dagegen ist nur bei 18% Verbesserung einge-

60 50 40 Testgruppe in %

30

Kontrollgruppe in %

20 10 0

besser

gleich Mortellaro‐Stufen

schlechter

treten. Bei über der Hälfte der Tiere (56%) der Testgruppe hat sich die Klauengesundheit nicht verschlechtert. Bei der Kontrollgruppe galt dies nur für 41%. Der größte Unterschied zwischen Test- und Kontrollgruppe konnte jedoch bei der Anzahl der Tiere mit verschlechterter Klauengesundheit testiert werden. Wurde bei der Testgruppe nur bei 14% der Tiere eine Verschlechterung festgestellt, so waren es bei der Kontrollgruppe 41% der Tiere die eine Verschlechterung der Klauengesundheit aufwiesen. Mortellaro kann zwar auch bei regelmäßiger Desinfektion der Klaue auftreten, jedoch geschieht dies meist in deutlich abgeschwächter Form. Das „einfache“ Waschen der Klauen mit Wasser hingegen führte im Test in vielen Fällen zu einer Verschlechterung der Mortellaro-Stufen. Die gewonnenen Testdaten zeigen, dass regelmäßige, präventive Anwendung des Desinfektionsmittels Hoof­ Smart® Top den allgemeinen Infektionsdruck auf die Klaue auch unter extrem schwierigen Bedingungen senken kann und somit hilft, die Klauengesundheit der Herde zu fördern. l Heike Stahmann Regional Application Engineer Food&Beverage Agriculture ECOLAB DEUTSCHLAND GMBH

Fotos: © ECOLAB

Mortellaro (Dermatitis Digitalis) wird in landwirtschaftlichen Betrieben immer mehr zum Problem. Regel­ mäßige Klauenpflege, Säuberung der Laufflächen und Desinfektionen der Spalten führen meist nur zu einer kurzfristigen Verbesserung der Mortellaro Neuinfektionsrate. Ein Praxistest mit dem ECOLAB® Klauendesinfektionsmittel HoofSmart® Top im Bovibooster System


TIERGESUNDHEIT 39

Trächtigkeitstest über Blut und Milch? „Die Kuh ist tragend“ – das bedeutet für den Milchproduzenten Sicherheit: Eine tragende Kuh braucht keine intensive Brunstbeobachtung mehr, sie wird die laufende Laktation abschließen und hat mit der Trächtigkeit auch die Eintrittskarte in die nächste Laktation gelöst. Von Joachim L. Kleen

für die meisten Betriebe heute Abgangsentscheidungen, kann hat. Die TU mittels Ultraschall keine Option mehr. Die dafür so nicht erreicht werden. Der erlaubt hinreichend sichere Diaine positive Trächtigkeits­ notwendige enge Tierkontrolle Standard einer TU ist sicherlich gnosen ab dem 26. Tag nach der untersuchung (TU) bedeutet ist auf wachsenden Betrieben die Kontrolle mittels Ultraschall, Besamung, wobei der Herzschlag also eine Wertsteigerung der nicht mehr gegeben, und eine die die reine Palpation mit des Embryos dargestellt werden Milchkuh und damit einen Zuge- Sicherheit, zum Beispiel bei der Hand vielerorts verdrängt Fortsetzung auf Seite 40 winn für den Milchproduzenten. Verschiedene Modelle haben den Geldwert einer Trächtigkeit mit Werten zwischen 250 € und 450 € berechnet, wobei dieser Wert umso höher ausfällt, je früher die Trächtigkeit erreicht wird. Es ist also von entscheidender Bedeutung, dass die Brunsterkennung, die Besamung und damit auch die Trächtigkeitsun• Nachweis von nichtträchtigen tersuchung früh in der Laktation Kühen ab 28 Tagen nach der erfolgen. Idealerweise sind Kühe Besamung bis zum 100. Laktationstag tra• Verlassen Sie sich auf die gend, da der Wert einer Laktation danach schnell abnimmt. TrächtigGenauigkeit des Tests – keitsuntersuchungen sollten davergleichbar mit Palpation her so früh und sicher wie mögund Ultraschall lich erfolgen, da so nicht tragende • Entwickeln Sie ein Tiere gegebenenfalls schnell ReproduktionsManagement nachbesamt beziehungsweise, wo Programm mit Ihrem Tierarzt nötig, behandelt werden können. Eine Trächtigkeitsuntersuchung ist also ein wichtiges Mittel des Herdenmanagements: –  Sie identifiziert Tiere, die einer erhöhten Aufmerksamkeit zum Beispiel bei der Brunstbeobachtung bedürfen. –  Sie gibt Sicherheit über den Erfolg der aktuellen Maßnahmen in der Reproduktion. Sie liefert wertvolle Informationen darüber, welche Tiere in der Test With Confidence™ Herde verbleiben werden beziehungsweise welche Tiere Für weitere Informationen fragen Sie ein Milchqualitätslabor in Ihrer Nähe zum bevorzugt zu merzen sind. IDEXX Milk Pregnancy Test oder besuchen Sie idexx.com/milkpregnancy. –  Sie gibt Auskunft über den AGES – Institut für Labor des Vereins zur Landeskontrollverband Polivet Tierärzteteam Wert des untersuchten Einzelveterinärmedizinische Förderung der Veterinär­ Tirol Prüfstelle Labor Karasek Untersuchungen Linz medizinischen Labor­ Rotholz Hauptstraße 20 tiers, der von der Trächtigkeit Wieningerstraße 8 diagnostik (VFL) Rotholz 50 5162 Obertrum am See abhängt. Es gibt mehrere Mög4020 Linz Schillerring 13 6200 Jenbach Tel: 06219 - 6315 Tel: 05 0555-45111 3130 Herzogenburg Tel: 05244 - 62324 lichkeiten, eine Trächtigkeit Tel: 02782-84109 festzustellen. © 2014 IDEXX Laboratories, Inc. All rights reserved. • 105873-00 All ®/TM marks are owned by Eine „Negativkontrolle“, bei der IDEXX Laboratories, Inc. or its affiliates in the United States and/or other countries. The IDEXX Privacy Policy is available at idexx.com. alle Tiere, die nicht umrindern, als tragend anzusehen sind, ist

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Trächtig? Nachweis aus Milchproben. IDEXX Milk Pregnancy Test

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40 MANAGEMENT

kann und Sicherheit über die Lebensfähigkeit der Frucht gibt. Ab dem 55. Trächtigkeitstag kann zudem das Geschlecht der Frucht bestimmt werden. Bei einer frühen TU bleibt aber zu beachten, dass es zu Frühaborten beziehungsweise Fruchtresorptionen kommen kann. Diese Verluste einer Trächtigkeit sind bis zu einem gewissen Rahmen normal, wobei hier etwa 10% Verluste zwischen Tag 28 und Tag 60 als Labor durchgeführt. Nach wenirealistisch angesehen werden. gen Stunden kann dem Betrieb dann ein Ergebnis der untersuchNeues Verfahren untersucht ten Tiere übermittelt werden. Stoffwechsel Eine Möglichkeit „Wir sehen den Trächtigkeitstest bieten Testverfahren, die nicht aus Milch als Ergänzung der tierdie Gebärmutter und die Frucht ärztlichen Tätigkeit“, so Kathrin beurteilen, sondern StoffwechSteinert von der Leistungskontselprodukte, die mit einer rollstelle, „und die gute AnnahTrächtigkeit einhergehen. Waren me durch die Landwirte zeigt, bisher nur hormonbasierte Tests dass dieser Test vor allem dort auf dem Markt, die mit Progesgenutzt wird, wo Trächtigkeitsunteron das Trächtigkeitshormon tersuchungen bisher nur unregelbeobachteten, so stehen nunmäßig durchgeführt wurden.“ So mehr Verfahren zur Verfügung, wird der Milchtest zum Beispiel welche spezielle Eiweißbausteine von Betrieben genutzt, die durch nachweisen, die so nur während ihre geografische Lage Schwierig­ der Trächtigkeit entstehen (PAG, keiten haben, ihre Tiere zur TU englisch: pregnancy associated vorzustellen, oder keine regelglycoproteins). Progesteron, das mäßigen TU-Termine vereinbart zum Beispiel in der Milch nach- haben. Es wird deutlich, dass die gewiesen werden kann, entsteht PAGTests aus Blut oder Milch auch bei güsten Tieren während die Möglichkeiten von Landder Gelbkörperphase, daher sind wirt und Tierarzt erweitern und mehrere Messwerte nötig. PAG- die herkömmlichen Methoden Tests sind dagegen eindeutig und ergänzen. Das milchbasierte geben sofort klare Aussagen. Testverfahren wird in Zukunft Die PAG-Testsysteme arbeiten flächendeckend parallel zur mit Blut, aber auch mit Milch als Milchleistungsprüfung eingesetzt Nachweismedium und werden werden können: Denkbar ist bei von der Firma Idexx GmbH relevanten Tieren zum Beispiel (Ludwigsburg) hergestellt und an eine monatliche „automatische“ Laboratorien vertrieben. Dem TU, welche als Bestätigung der Landwirt stehen damit AlternaTrächtigkeit dient, also als Konttiven zur „klassischen TU“ zur rolle genutzt wird. Verfügung: Er kann Blutproben über den Tierarzt einsenden und Hohe Sicherheit beim ­Bluttest erhält dann nach Probeneingang Die Möglichkeit, über Blutproben ein TU-Ergebnis. Dieses ist mit eine Trächtigkeit nachzuweisen, einer Sicherheit von 99,3% bietet sich dort an, wo paraljedem klassischen TU-Verfahren lel andere Tests durchgeführt gleichwertig und bietet diese ­werden sollen, so ist zum Beispiel ­Sicherheit auch ab 28 Tagen. eine Kombination mit ParatuEine andere Möglichkeit ist der berkulose-Nachweisen denkbar. Test über Milchproben. Hier Bluttests werden aber bereits arbeiten derzeit mehrere Milchla- auch von Tierärzten genutzt, die boratorien an dessen Etablierung. die Blutprobenentnahme der Sobald die Milchproben im Labor rektalen Untersuchung vorziesind, wird der Test parallel zur hen oder die hohe Sicherheit Standard- MLP-Unter­suchung im des Tests nutzen wollen. Insbe-

sondere bei so durchgeführten Reihenuntersuchungen eröffnen die Tests die Möglichkeit eines schnellen Eingreifens bei nicht tragenden Tieren. Für viele Betriebe werden Kombinationen von Interesse sein: Während bei Kühen herkömmliche Methoden zur Anwendung kommen, erscheint eine schnelle Blutentnahme bei Färsen vorteilhafter. Eine andere Möglichkeit ist die Feststellung einer frühen Trächtigkeit per Bluttest, auf die zu einem späteren Zeitpunkt dann eine Ultraschallkontrolle mit Geschlechtsbestimmung erfolgen kann. Der Betrieb erhält so höhere Sicherheit in der TU. Hier besteht auch der Vorteil des milchbasierten Tests: Betriebe sollten nicht auf die frühe TU verzichten, um gegebenenfalls schnell mit dem Tierarzt eingreifen zu können, falls Tiere nicht tragend sind. Zudem bietet die Ultraschalluntersuchung auch immer den Vorteil der Ovardiagnostik, um zum Beispiel Zysten festzustellen. Werden Milchtests aber in festen Abständen eingesetzt, so können sie dem Betrieb zusätzliche Sicherheit vor embryonalem Frühtod und Aborten zu jedem Trächtigkeitsstadium bieten und ergänzen somit die tierärztliche Untersuchung des Tieres. Eine Kontrolle der Trächtigkeit vor dem Trockenstellen ist zu empfehlen, um vor bösen Überraschungen zum Abkalbetermin gefeit zu sein und Entscheidungen über tatsächlich güste Tiere schneller treffen zu können. Testverfahren Zusammenfassend ist festzuhalten, dass Testverfahren zur TU über Blut oder Milch die tierärztliche Untersuchung nicht ersetzen wer-

den, sondern ergänzen können. Betriebe, die bisher auf regelmäßige Untersuchungen verzichtet haben, erhalten neue Möglichkeiten, um mit dem Tierarzt das Fruchtbarkeitsmanagement besser und enger zu gestalten. Dieses Fruchtbarkeitsmanagement ist der ökonomische Hauptantrieb jedes Milchviehbetriebes, und die Trächtigkeitsdiagnose ist daher zu wertvoll, um sie Unsicherheiten zu überlassen. Eine TU kann daher mit verschiedenen Methoden nicht nur gestellt, sondern auch immer wieder überprüft werden. Tierhalter und Tierarzt sind gefordert, ein Fruchtbarkeitsmanagement auf die Wünsche, Bedürfnisse und Möglichkeiten jedes Betriebes hin maßzuschneidern, denn der Wert einer positiven TU verdient besondere Aufmerksamkeit. l Dr. Joachim Lübbo Kleen ist Tierarzt

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ie Bernard van Lengerich Maschinenfabrik (BvL) bietet mit dem Fremd­befüller V-MIX Plus T in gewohnter Qualität einen Futtermischwagen „Made in G ­ ermany“. Sein großes Plus ist die niedrige Maschinen­höhe: tiefe Stalleinfahrten bis zu 1,96 m passiert er mühelos. Die niedrige Maschinen­höhe wird durch den Aufbau des Mischwagens ermöglicht. Ein weiterer Vorteil ist die geringe Beladehöhe. Dies erleichtert das Befüllen mit einem Befüllfahrzeug mit niedriger Beladehöhe, wie z.B. ein Hoflader. Der V-MIX Plus T ist in den Volumina 6,5 bis 13 m³ erhältlich, immer als Einschnecken-Mischer, erkenntlich an der Bezeichnung -1S. INFORMATION: BvL Bernard van Lengerich, Tel.: +49 5903 / 951-0 info@bvl-group.de

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ie große Anzahl sehr ­interessanter Neu- und Weiterentwicklungen ­sowie wesentlicher Verbesser­ ungen bereits bekannter P ­ rodukte zeigt, so die Veranstalter, dass sich die Innovations­freudigkeit der Hersteller im Bereich der landwirtschaftlichen Tierhaltung weiterhin auf einem sehr hohen Niveau befindet. Für die Auswahl der prämierten Neuheiten bzw. Produkte sind die Bedeutung für die Praxis, die Tiergerechtheit, die Auswirkungen auf die Betriebs- und ­Arbeitswirtschaft, die Umwelt und die Energiesituation entscheidend; evtl. Auswirkungen auf eine Arbeitserleichterung und auf die Arbeitssicherheit werden bei der Prämierung ebenfalls mit in Betracht ­gezogen. Zur EuroTier 2014 wurden 270 Anmeldungen für Neu­ heiten aus dem In- und Ausland verzeichnet. Neben den prämierten ­Neuheiten werden solche ­Produkte in die Firmenneu­ heitenliste des DLG-Neuheiten-Magazins aufgenommen, die im Markt bereits bekannt, aber für das Unternehmen neu sind. Insgesamt spiegeln die zur EuroTier 2014 verliehenen Gold- und Silbermedaillen die Breite der

jeweiligen Sach­gebiete wider, innerhalb derer der Bereich ­Management und Software über die Jahre hin stetig an Bedeutung gewonnen hat. Besonders innovativ zeigten sich die Bereiche Melk- und Kühltechnik, Management und Software, Stall- und Hallenbau sowie Technik Schweinehaltung. Darüber hinaus wird klar, dass sehr innovative Lösungen nicht nur für die „typischen“ Tierarten wie Rind, Schwein und Geflügel erdacht und entwickelt werden, und dass auch komfortabler ­Arbeitsschutz innovativ sein kann. Trends in der Rinderhaltung und Melktechnik In der Rinderhaltung und Melktechnik sind auch auf der diesjährigen EuroTier innovative Entwicklungen zu verzeichnen. Zur Optimierung der F ­ ütterung wird sowohl Technik zur fachge­ rechten Silierung als auch Fütterungstechnik zur Vorlage homogener Futterrationen a­ ngeboten. Für die Kälberhaltung wurden Lösungen entwickelt, die nicht nur die Hygiene im Bereich der Kälbertränke wesentlich erhöhen, sondern auch in der Lage sind, ein von der Geburt an lü-

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ckenloses Kälbermanagement zu gewährleisten. Darüber hinaus zeigt sich, dass auch in einem Bereich wie der Entmistungs­technik noch Potential für den „individuelleren“ Betrieb von stationären Entmistungsanlagen steckt. Innovationen in der modernen Melktechnik sind noch lange nicht ausgereizt und in den Bereichen „schonendes“ Melken und Eutergesundheit sowie ­Hygiene und Desinfektion sind noch wegweisende Weiter­ entwicklungen möglich. l

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42 STALLBAU

0.95

0.73 0.95

1.05 0.22

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Liegebuchten

Freßplatz

0.15

Antritt

5.00

Freßstreifen

Freßplatz

17.80

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Liegebuchten 0.30 0.65

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0.30

0.30

(ev. Lagerraum)

Antritt

Grundriß Liegebuchtenstall mit mittigem Futtertisch:

Kostengünstig und praktisch Jungviehstall Soll man für die Aufzucht von Kalbinnen eigens neu bauen oder besser eine Um- oder Zubau­ lösung wählen? Drei mögliche Lösungen dazu, aus der sich jeder Landwirt die für seinen Betrieb passende ­wählen kann, stellt JOSEF RECHBERGER vor und gibt zudem Tipps für Neubaulösungen.

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Anbindeställe mit unterschiedlich breiten Futtertischen und oft auch Nebengebäude als Kalbinnenaufzuchtställe adaptiert. Folgende drei Varianten kommen ohne Zubau aus.

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n der gängigen Praxis sind Kuhstall-Umbaulösungen derzeit besonders gefragt. In bestehenden Stallungen entscheidet die Stalltiefe, welches Lösung 1 Bestehende Haltungssystem errichtet werden ­Anbindeställe mit befahrbarem kann. Häufig werden bestehende Futtertisch bieten hinter der

Barren- bis zur Stallaußenwand meist etwa vier Meter Platz. Ein Tiefstreustall ist aber nur für kleine Tiere empfehlenswert. Wenn man die Anbindeställe ­erneuert, muss man die Standmaße laut Tierschutzgesetz einhalten. Bei ganzjähriger ­Anbindehaltung muss für 90 Tage Bewegung im Auslauf oder auf der Weide gewähr­ leistet werden. Die Fressliegebucht dient als Liege- und Fressbereich, der Stallgang hinter diesen Buchten dient als Bewegungsfläche. Der Nachteil liegt in der stärkeren Verschmutzung im Vergleich zu Liegeboxenstallungen. Entmistet wird über Spaltenboden, Schieber oder auch mobile Entmistung. Die Fixierung der Tiere durch herablassende Bügel unterstützt sicheres Arbeiten bei Besamung und notwendige Behandlungen einzelner Tiere. Liegebuchten an der Stallwand

mit Fressplatz zum Futtertisch sind nur für Tiere bis zirka 300 Kilogramm möglich (Liegebucht 190 Zentimeter, Fressplatztiefe zirka 200 Zentimeter). Für größere Tiere bietet sich eine „versetzte“ Bauweise an. Stände werden durch Liegebuchten ersetzt, ein Laufgang an der Stallwand bietet Bewegungsfläche zum Fressplatz entlang des Futtertisches. Nachteil ist Platzverlust, weil weniger Tiere Platz finden. Einbau von Vollspaltenbuchten mit oder ohne Treibgang: Die Vollspaltenbucht dient als Bewegungsfläche, Fress- und Liegeplatz. Eine Auflage mit Gummi ermöglicht weiches Liegen ähnlich wie bei Liegebuchten. Trotz geringer Stallfläche ist dichter Besatz möglich: 2 Quadratmeter bis 350 Kilogramm Lebendgewicht; 2,4 Quadratmeter bis 500 Kilogramm Lebendgewicht; 2,7 Quadratmeter bis 650 Kilogramm

Fotos: © Rechberger

Von Josef Rechberger


STALLBAU 43

Lebendgewicht; 3 Quadratmeter über 650 Kilogramm Lebendgewicht. Auslauf und Weide ermöglichten zusätzlich Bewegung und steigern die Fitness. Die Fressplatzbreite beträgt 55 Zentimeter bis 350 Kilogramm Lebendgewicht, bei 700 Kilogramm-Tieren 70 Zentimeter. Die Einbaukosten betragen rund 1.000 Euro je Platz, wenn ein Güllelager vorhanden ist, bis 1.500 Euro bei wenig Eigenleistungen.

Mit einem Selbstfanggitter kann man die Tiere beim Besamen und Füttern einfach fixieren und man kann sicher zu den einzelnen Buchten gehen. Ein Nachteil sind vermehrte „Laufganglieger“ im späteren Milchviehstall. Außerdem muss man das Niveau beachten. Der Futtertisch ist bei Laufställen mindestens zehn, besser 20 Zentimeter über dem Standniveau der Tiere zu errichten.

Lösung 2 Umgebaut werden auch bestehende Anbindeställe mit Futtergang und etwa fünf bis sechs Meter Stallinnenbreite mit Futterluken zur Durchfahrt, sogenannte Scheunenställe. Durch die bestehenden Futterluken, wo eventuell ein „Unterzug“ nötig ist, können die Tiere direkt an der bestehenden Futterachse fressen. Diese Stalltiefe ermöglicht die Errichtung von Liegebuchten entlang der Stallmauer. Bis zum Futtertisch

bleiben etwa drei Meter Platz für Fress- und Laufgang. Die Liegebuchten werden an die Größe der Tiere angepasst. Plane Flächen mit Schieberentmistung ermöglichen einfachere Umbauarbeiten. Lösung 3 Bei sonstigen Gebäude mit größeren Stalltiefen sind bei entsprechender Stallhöhe alle gängigen Stallsysteme möglich. Gesetzliche Mindestmaße sind bei Liegeflächen und Spaltenbö-

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44 STALLBAU

den zu beachten. Wenn die Tiere über keinen ständigen Zugang ins Freie verfügen, muss die Fensterfläche mindestens 3% der Stallbodenfläche betragen. Neubaulösungen Bei Neubaulösungen sollte man mit einer einfachen Bauweise und einer

Tierkategorie

max. Spalten­ breite

(Gewicht im Durchschnitt der Gruppe)

(Schlitz­ weite)

Rinder bis 200 kg

25 mm

Rinder über 200 kg

35 mm

Mutterkühe mit Kälbern

30 mm

Auftrittsbreite von Spaltenböden: mindestens 80 mm

Tab 1: Anforderungen an ­Betonspaltböden nach 1. TH VO Tiergewicht (kg)

Boxenlänge

eigenleistungsfreundlichen Konstruktionen bewusst Kosten sparen. Pultdächer ermöglichen auch bei Hanglage viel Lichteinfall auf der Bergseite. Die Ausrichtung nach Süden erlaubt offene Bauweise (Offenfrontställe). Es gelangt bei tief stehender Sonne und auch im Winter noch viel Licht in den Stallraum und der Dachüberstand bietet Sonnenschutz durch Beschattung im Sommer. Bretterverschalungen reichen als Stallwände, die Luft gelangt über Schlitzwände, Netze, verschiebbare Fensterbänder, Rollos in den Stall. Für die Abluft können offene Firste über dem Laufgang, Lichtfirste und versetzte Firste errichtet werden. Erweiterungen sollen möglich sein. Mehrhäusige Lösungen reduzieren zusätzlich die Bausubstanz, müssen aber einzelbetrieblich betrachtet werBoxenlänge

wandständig

Boxenbreite

gegenständig

bis 300

190 cm

170 cm

85 cm

bis 400

210 cm

190 cm

100 cm

bis 550

230 cm

210 cm

115 cm

bis 700

240 cm

220 cm

120 cm

über 700

260 cm

240 cm

125 cm

Tab. 2: Mindestmaße für Liegeboxen für Rinder über 6 M. nach 1. THVO Tierkategorie

Mindest-Fressgangbreite

Mindest-Laufgangbreite

Jungvieh 200 kg

210 cm

130 cm

Jungvieh 300 kg

240 cm

155 cm

Jungvieh 400 kg

270 cm

175 cm

Jungvieh 500 kg

290 cm

195 cm

Jungvieh 600 kg

300 cm

220 cm

Jungvieh 700 kg

320 cm

250 cm

* (Richtwerte Handbuch Selbstevaluierung Tierschutz) Tab. 3: Empfohlene Fress- und Laufgangbreiten*

den. Erweiterungen sollen möglich sein. Futter- und Mistachsen dürfen nicht verbaut werden. Rührschächte bestehender Güllesysteme müssen erreichbar bleiben. Eine Umnutzung für Milchvieh sollte bei Bedarf möglich sein. Bei Außenklimaställen ist die Funktionssicherheit der Tränken zu erhalten, etwa durch Einbauten in Frosttiefe, Heizungund Wasserumwälzung. Zweiflächenbuchten mit Einstreu gliedern sich in Liegefläche sowie Bewegungs- und Fressplatz. Bei Tretmistställen hat die Liegefläche ein Gefälle von zirka fünf bis acht Prozent. Entmistet wird am Fressgang, bei Tiefstreu wird der separate Fressplatz meist mit Spaltenboden oder Schieber entmistet. Die Liegetiefe beträgt meist zirka vier bis fünf Meter, die Fressplatztiefe etwa drei Meter und mehr. Der Strohbedarf liegt bei etwa drei bis fünf Kilogramm je Großvieheinheit und Tag. Mittlerweile hat sich die Haltung mit Liegebuchten als Standardlösung etabliert. Die Angewöhnung an die Liegebuchten bietet einen reibungslosen Übergang in den Milchviehlaufstall. Bei Liegeboxenlaufstallungen bieten sich

einreihige als auch mehrreihige Lösungen an. Dreireihige Anordnung spart Stallfläche. Bei zu wenig Fressplätzen ist die freie Aufnahme von Mischrationen mit Strohanteil Voraussetzung. Kammartige Aufstallungen mit Liegebuchten und Laufgang quer zur Fressachse helfen ebenso Stallfläche sparen. Eine allfällige spätere Nutzung für Kühe ist aber erschwert. Hochbuchten mit Gummiauflage ermöglichen strohlose Haltung. Baurichtpreise helfen Kosten abzuschätzen. Richtpreise für Neubauten bei Außenklimaställen mit 30 Prozent Eigenleistung betragen pro Quadratmeter netto bei Tiefstreu- oder Tretmiststallungen 291 Euro; bei Liegebuchtenstallungen mit Spaltenböden 414 Euro, mit planen Böden 375 Euro. Für sechsmonatige Güllelagerung sind durchschnittlich fünf, besser sechs Kubikmeter pro Tier notwendig. Niederschlagswässer im Auslauf und bei offenen Güllegruben werden pro Quadratmeter mit der halben Niederschlagsmenge pro Jahr berechnet. l Ing. Josef Rechberger ist Bauberater der LK Niederösterreich

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AUS DER WIRTSCHAFT 45

Jubiläum | 10 Jahre Mauch Eben

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einsetzbar. Die Befüllung von Fließgütern ist ebenfalls möglich. Durch die besonders sorgfältige Verarbeitung des GFK – Materials und dem naht­ losen Übergang in den im Spritz­ gussverfahren gefertigten Trichter sind die Silos sehr hygienisch. Eine Ablagerung von Futter­resten an der Silowand ist dadurch unmöglich. Durch dieses besondere Verfahren erhalten die Silos einen glasglatten, transparenten und somit völlig durchsichtigen Innen­trichter zur optimalen Füllstandskontrolle und restlosen Entleerung des Silos. Das ­Silo­unter­gestell wird direkt an der GFK Zarge montiert, unnötige Löcher im Silo werden so verhindert. Verluste durch Ungeziefer, Schimmelpilze oder Kontaminierung mit Restfutter können somit nicht entstehen. INFORMATIONEN: Walker Technik GmbH & Co. KG, Tel.: 0049 7150/3939-0, www.walker-technik.de

m Rahmen der heurigen Herbstausstellung, von 23. bis 26. Oktober, lädt die Firma Mauch zum 10-jährigen Jubiläum des Standortes in Eben im Pongau ein. Mit einem kleinen Jubiläumsprogramm – unter anderem mit Gewinnspiel und attraktiven Shopaktionen – möchte sich das Team der Firma Mauch bei allen Kunden und interessierten Besuchern für das Vertrauen bedanken. Im Jahr 1999 übernahm Fa. Mauch GmbH & Co.KG den traditionellen Landmaschinen­ betrieb Grasmugg in N ­ iedernfritz im Pongau, mit damals noch 12 Mitarbeitern. 2003 wurde am Orts­eingang von Eben schließlich das „Zentrum für Alpenländische Landwirtschaft neu errichtet und zur Herbstausstellung im Oktober 2004 offiziell und feierlich eröffnet. Heute besteht das Team in Eben aus 25 Mitarbeitern. Mit Weidemann Hof-, Rad- und Teleskop­lader sowie Merlo Teleskopstapler ist man seit langem Marktführer. Traktoren von Massey Ferguson, Valtra und Lindner, Maschinen vom Bergmechanisierungsspezialisten Reform, Grünlandgeräte von Krone und Fella, sowie Geräte für die Transport-, Forst- und Melktechnik bis hin zur Rasen- und Grundstückspflege, sind die Palette an Produkten, die den Bedarf der lokalen Kundschaft abdecken. INFORMATION: MAUCH GmbH & us-Max hat die Flachsilofräse Co.KG Tel: 0 6458 7213 0 V15 komplett überarbeitet und eben@mauch.at, www.mauch.at als V15A auf den Markt gebracht. facebook.com/mauch.at Die bewährte V15-Silofräse ist für bis zu 80 Stück Vieh bestens geeignet. Arbeitsgänge wie fräsen, mischen, Behälter füllen, transportieren, links und rechts verteilen – alles passiert in nur wenigen Minuten (bei Mais – Fräszeit: 2 Minuten und bei Gras – Fräszeit: urch die Zusammenarbeit mit der 4 Minuten). Der größte Vorteil der Firma Hirl hat Walker Technik V15A ist aber der feste unbeschädigte nun auch Hochsilos in die bestehen- glatte Futterstock, der zurückbleibt. de Produkt­pallette aufgenommen. Mus-Max GF Erich Urch: „Wir Die Silos sind aus GFK gefertigt und haben unsere jahrzehntelange Erfahbestehen aus einem nahtlos gewickel- rung in dieses neue Gerät gepackt, ten Silokörper. Die Außensilos sind deshalb ist die V15A-Flachsilofräse besonders gut als Kraftfuttersilos, am Markt unschlagbar.“ Getreide­silos oder Futtermittelsilos INFORMATION: www.mus-max.at

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Neuer Spritsparer | NOVACAT S10

Pöttinger bringt mit der Mähkombination NOVACAT S10 einen wahren Spritsparer: Mit einer Arbeitsbreite von 9,52 m b ­ ietet diese Mähkombination höchste Schlagkraft bei einem sehr geringen Leistungsbedarf von nur 130 PS. Die Ausnutzung der Flächenleistung von mehr als 11 Hektar pro Stunde wird zum Vergnügen.

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as NOVACAT S10 ist sehr kurventauglich und bietet in ­allen Lagen genügend Überdeckung zwischen Front- und Heckeinheit. Um immer eine optimale Ausnutzung der Mähwerksarbeitsbreite zu garantieren, ist es beim NOVACAT S10 möglich, die Mäheinheit an zwei verschiedenen Positionen des Auslegers zu montieren, passend jeweils für 3,0 m oder 3,50 m Frontmäher. Die bestmögliche Bodenanpassung wird bei der NOVACAT S10 Mähkombination über eine hydraulische Entlastung erreicht. Am Mähwerksrahmen ist ein Manometer angebracht, an dem sich der Entlastungsdruck leicht ablesen lässt und der bei Bedarf stufenlos über ein doppelt wirkendes Steuergerät angepasst werden kann. Einmaliges Befüllen sichert die richtige Entlastung und garantiert somit einen gleichmäßigen Auflagendruck. Der bewährte NOVACAT-Messer­ balken mit dem serienmäßigen Klingen-Schnellwechselsystem ist auch bei dieser Mähkombination das Herzstück. Abgeflachte Kegelflächen sorgen für perfekten Futterfluss. Die Mittenaufhängung des NOVACAT S10 ermöglicht eine Pendelung von +/– 22 Grad.

Damit steht am Vorgewende eine Aushubhöhe von 50 cm innen zur Verfügung. Um eine optimale Ausnutzung der Mähwerksarbeitsbreite zu garantieren, stehen zwei Montagepositionen passend für 3 m oder 3,50 m breite Frontmäh­werke zur Auswahl. Die Mäheinheit wird über einen kleinen Zylinder stabilisiert, sodass kein Auspendeln erfolgt. Das erleichtert das Wenden und sorgt für Sicherheit und Stabilität im Vorgewende und Transport und darüber hinaus wird die Gelenkwelle geschont. Auch die Bedienung erfolgt komfortabel über ein doppelt wirkendes Steuergerät. Die Einzel­ aushebung ist serienmäßig über einen Kippschalter vor wählbar. Die Mähkombination kann per Knopfdruck und Betätigung des Steuergerätes in Transportstellung gebracht werden. Für den Transport wird das Mähwerk per Knopfdruck nach hinten geschwenkt. Die vorderen Schutze klappen automatisch ­hydraulisch hoch. Das gewähr­ leistet die geringe Transportbreite von nur 2,20 m für kompakten und sicheren Transport des Mähwerkes. INTERNETTIPP: www.poettinger.at


46 AUS DER WIRTSCHAFT

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ngeboten werden unter anderem Kunststoff-­Abdichtungen für Güllelagunen, Speicherteiche, Bio tope, Pools, Flachdächer; Sanierung von ­Altgüllegruben und Abdich tun gen für Regen -­ wasser behälter. Und aufgrund langjähriger E ­ rfahrungkennt Fa. Fuchs it Stall-Fit frühzeitig und die Vorteile von Kunst -stoffabdichtuneffektiv handeln. Die naturbio- gen, die in jeder Größe angebotenwlogische Stallbehandlung für gesunde erden, ganz genau: Zunächst ist Kunst Tiere und ein besseres Stallklima. stoff die preisgünstigste Variante, Vitalere Tiere für mehr Ertrag und dazu kommt der rasche Einbau, bei einfachere Reinigung der Stallungen Bedarf sind auch ein Rückbau odereine mit geringeren Kosten durch weniger Erweiterung jederzeit möglich. Verkrustungen. INFORMATION: Manfred Fuchs, Denken Sie weiter: Mit Gülle-Fit Tel.: 0664/223 45 53, 03334/31 66, geben Sie Ihrer Gülle die Eigenschaf- ­manfred.fuchs@fuchs-abdichtungen. ten die sie braucht. Flüssiger, weniger at, www.fuchs-abdichtungen.at scharf, geruchsärmer und naturbiologisch gefördert. Mit Hilfe von natürlichen Hochleistungsmikroorganismen entwickelt sich Ihre Gülle besser. INFORMATION: Weitz GmbH, Abt. Weitz-Agrarwelt, service@weitz-agrarwelt.de, www.weitz-agrarwelt.de

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D

ie Firma Hörmann Interstall aus ­St. Peter/­Au entwickelte sich vom reinen Stall-Inneneinrichter zum Komplett­anbieter für Stallbau, landwirtschaftlichem Hallenbau, Gewerbebau und Photovoltaik-­Technik. Hörmann ist heute die Nummer eins, wenn es von der Planung bis zur Endmontage um Komplettlösungen für Ihren Stall geht. Wir planen und bauen vom Fundament über den Oberbau und die Dacheindeckung komplette Hallen. Nutzen auch Sie den Vorteil der vielfach erprobten Entwicklungen für Ihren Gewinn. INFORMATION: Hörmann Interstall GmbH & Co kg Tel.: 07477 42 118-0, austria@hoermann-info.com, www.hoermann-info.com

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emeinsam den Herbst gestärkt und ­sicher gestalten – dies und noch viel mehr möchte Firma Landtechnik Karl ­Deschberger, mit Sitz in St. Marienkirchen und Prambachkirchen, gewährleisten. ­Darum wird eine Herbstoffensive gestartet. Bei den Steyr Traktoren der Braureihe Multi eoctech gibt es derzeit noch die Kabinenfederung und Klimaanlage kostenlos, Lenksysteme sind bis zu 50% günstiger uvm. Auch im Bereich der Gaspardo Einzelkornsätechnik mit dem MTR Profisäelement stehen einmalige Angebote für Sie bereit. Weiters sollen die Kunden von Karl ­Deschberger im Bereich After-Sales bevorzugt sein. So gibt es bspw. bei einem Motorölwechsel bei Steyr und Case IH Traktoren einen Rabatt von 15% und beim Kauf von 5 Steyr oder Case IH Filtern (mind. 1 Luftfilter) eine Sporttasche kostenlos. Zahlreiche weitere Angebote erwarten Sie! Überzeugen Sie sich selbst! INFORMATION: Tel. 07711 2264 oder w ­ ww.deschberger-landtechnik.at

Der moderne | Tränkeeimer

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ie HIKO GmbH Kempten (vormals Ulm/ Donau), Erfinder des Kälbertränkeimers in den 50er Jahren, hat laufend die Form und Qualität des Tränkeimers verbessert immer nach dem Motto Qualität und Fortschritt aus dem Hause HIKO. Heute ist der „Nuckeleimer“ aus Kunststoff um den neuen Tränken, wie Milchaustauschern, Sauertränken, Joghurttränken usw. gerecht zu werden. Der gesamte Eimer mit Zubehörteilen wird aus


AUS DER WIRTSCHAFT 47

1A Materialien hergestellt und ist zu 100% recycelbar. Bei Verwendung an Iglus gibt es einen Deckel zur Vermeidung von Verschmutzung und Abkühlung der Tränke. Neben diesem Nuckeleimer vertreiben wir auch Eimer mit Loch oben, die ein noch gesünderes, artgerechtes Tränken garantieren. HIKO stellt auch Steigrohrvorrichtungen her. INFORMATION: www.hiko.com oder rufen Sie uns an unter 0049 / 831 / 52 38 89 70.

DeLaval | Frei schwingende Kuhbürste

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ie SCB ist eine freischwingende und gut ausbalancierte, elektrische Kuhbürste mit hervorragenden Eigenschaften. Durch Anstoßen der Bürste wird diese von den Tieren eingeschaltet und bürstet Kopf, Rücken und Seiten besonders schonend. Die Kühe lieben es, sich von der SCB von allen Seiten bürsten zu lassen. Die Durchblutung und das Wohlbefinden der Tiere werden gefördert und dadurch steigt auch die Milchleistung. Der Motor hat mit nur 60 W einen sehr ­geringen Anschlusswert und ist demnach auch sehr stromsparend. Technisch Daten: pulverbeschichteter, blauer Stahlrahmen mit zwei Wandhalterungen; stabile Lager; integrierter Kabelschutz; ruhiger Lauf und vorgefertigte Bohrungen zur einfachen Montage. Bürstendurchmesser 50 cm, Drehzahl 22 U/min, Schutzklasse IP 55; Eine SCB reicht für ca. 50 Kühe. Die SCB ist bereits über 50.000 mal verkauft, ein enormer Erfolg. Ab Oktober in Aktion: bei Kauf einer SCB erhalten Sie einen DeLaval Overall Classik gratis dazu. INFORMATION: DeLaval GesmbH, Tel. 06225-3126-0; austria.info@delaval.com

Erfolgreich ­Füttern | mit Kuhn

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ute Qualität in der Viehhaltung beginnt bei der Fütterung. Als Garanten für eine qualitativ hochwertige Ernährung erstellen die Kuhn Futtermischwagen Mischrationen, die eine bedarfs- und wiederkäuergerechte Fütterung ermöglichen. Davon sind auch die Kunden überzeugt. Im September wurde vom Lagerhaus Eferding ein Euromix I 870 seinem neuen Besitzer übergeben. Dieser konnte die Maschine bereits im praktischen Einsatz testen und ist begeistert. „Mich beeindruckt vor allem die Mischgenauigkeit und Wendigkeit des Futtermischwagens. Neben der hohen Produktqualität war die kompakte Bauweise für mich einer der Schlüsselfaktoren für den Kauf

eines Kuhn Futtermischwagens“, so der zufriedene Kunde. Auf dem Milchviehbetrieb mit 62 Vieheinheiten setzt man auf Kuhn. Zur Konservierung des hochwertigen Futters kommt der Wickler RW 1200 C – ebenfalls von Kuhn – zum Einsatz. Durch das sorgfältige Einstrechen der Ballen steht auch nach längerer Lagerzeit der maximale Nährstoffgehalt im Futter zur Verfügung. Bei der Fütterung kann der Euromix I 870 problemlos mit ganzen Rundballen befüllt werden – das Ergebnis ist eine lockere, schmackhafte Futtermischung! Stellvertretend für die Futtermischwagen von Kuhn wurde der PROFILE 1480 von der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft (DLG) in allen getesteten Bereichen mit Bestnoten ­ausgezeichnet. Die Kuhn Futtermischwagen sind serienmäßig mit einer elektronischen Wiegeeinrichtung ausgerüstet, die über drei Wiegebolzen eine exakte Messung der Futtermenge garantiert. INFORMATION: Telefon 07249/42240 oder www.kuhncenter.at.

Schauer Agrotronic | Messeneuheiten 2014

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ie zunehmende Auto­matisierung in der Rinderfütterung wurde bereits erfolgreich mit dem Transfeed DEC Fütterungsroboter von Schauer begleitet. Als Messeneuheit 2014 präsentiert nun Schauer die StrohCut – einen Vorlagerbunker mit langsam laufender und strukturschonender Schneideinrichtung für Heu und Stroh. Der neue MelkGuide erleichtert die Melkarbeit und hindert die Kühe vor dem Betreten der Liegeboxen im Melkstand-Wartebereich. Die Weiterentwicklung des ENRO Entmistungsroboter, und damit verbunden die Entwicklung der universell einsetzbaren MARS Roboter-Antriebseinheit als Futternachschieber, bietet dem Kunden einheitlichen Bedienungskomfort und Kompatibilität im Servicefall. INFORMATION: www.schauer-agrotronic.com

ADRESSÄNDERUNGEN JETZT MELDEN Geschätzte Leser! Im Laufe der Zeit können sich Adressen ändern und so kann es vorkommen, dass die Post RINDERPROFI nicht mehr zustellen kann. Daher unsere Bitte: Geben Sie uns Ihre Adressänderungen bekannt Tel.: 01/581 28 90 Fax: 01/581 28 90-23 E-Mail: office@blickinsland.at Besten Dank für Ihre Mithilfe. Das Team von RINDERPROFI


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rinderprofi ist das Magazin für den zukunftsorientierten Rinderhalter. Renommierte Fachautoren aus ­Wissenschaft und Praxis ­schreiben in ­rinderprofi, ergänzend dazu ­finden Sie ­Berichte und Reportagen aus ­allen Bereichen der ­Rinderwirtschaft Erhalten Sie jetzt drei Ausgaben rinderprofi im Abo für insgesamt nur 6,– Euro. Wenn Sie sich bis 15. ­November für ein rinderprofi-Abo ­entscheiden, können Sie eine von vier Wiener Philharmoniker-­Münzen gewinnen. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Das Abo erlischt nach Auslieferung des Heftes 3/2015 automatisch.

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rinderprofi 1/2015 Lässt sich die Lebensleistung beeinflussen? Eutergesundheit: Problemen bei Erstlings­ kühen vorbeugen Einfluss der Melktechnik auf die ­Eutergesundheit Eiweiß aus Wiesen- und Feldfutter Maissilage: Auf Rohfaserausgleich achten Hygiene im Kuhstall – wichtiger denn je Überlegungen zum Rinderstallbau Gülleausbringung auf dem Grünland Mastitis vorbeugen Mortellaro im Vormarsch Die Brunst genau beobachten Was bedeutet gute Kälberhaltung? Stopp dem Kälberduchfall Unsichtbar unfruchtbar

Fotos: © XXXXXXXXXX

Bestellkupon Ja, rinderprofi interessiert mich. Ich bestelle hiermit ein Jahresabo mit 3 Ausgaben rinderprofi. Ich bin  Milchbauer   Mäster   Züchter


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