03/19 Wein- und Obstbauprofi

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THEMA 3

Rationalisierung: An den richtigen Schrauben drehen Maßnahmen In einem aktiven Weinunternehmen treten die Veränderungen des Entscheidungsfelds in vielfältiger Weise auf, weshalb Rationalisierungsmaßnahmen in sämtlichen Bereichen ansetzen können. VON ALOIS F. GEYRHOFER

B

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esonders die technologi­ sche Entwicklung, bei­ spielhaft sei hier auf die zunehmende Automatisierung – der Übernahme von Funktio­ nen durch künstliche Systeme (Maschinen) – hingewiesen, stellt hier viele Möglichkeiten bereit. Entsprechend liegt der Schwerpunkt der Rationalisie­ rung, meist unmittelbar von der Praxis getragen, auf dem Bereich Produktion.

Kombination und S ­ ubstitution der Produktionsfaktoren In der modernen Weinwirtschaft werden zur Leistungserstellung immer mehr sich zweckmäßig ergänzende Produktionsfaktoren kombiniert. Je nach Ausstat­ tung eines Betriebs kommt es darauf an, sie in der Güte und Menge so zu verwenden, dass der Faktoreinsatz hinsichtlich Aufwand – Ertrag dem ökonomi­ schen Prinzip nahekommt. Unter dem Druck der Preiskonkurrenz kommt es dabei im Betrieb zu ei­ nem Austausch der teurer gewor­

denen Produktionsfaktoren durch verhältnismäßig kostengünstigere Faktoren (Substitution). Beispiel: Ersatz von Arbeits­ leistung in der Weinwirtschaft durch Maschinen (Kapital) in den vergangenen Jahrzehnten 1. Berechnung der kostengüns­ tigsten Faktorkombination: 1 Arbeitskraft kostet 5 Euro/h, 1 Maschine kostet 20 Euro/h Fall I: 12 Arbeitskräfte x 5 Euro + 2 Maschinen x 20 Euro = 100 Euro Fall II: 6 Arbeitskräfte x 5 Euro + 4 Maschinen x 20 Euro = 110 Euro Fall III: 4 Arbeitskräfte x 5 Euro + 6 Maschinen x 20 Euro = 140 Euro Fall IV: 2 Arbeitskräfte x 5 Euro + 12 Maschinen x 20 Euro = 250 Euro Ergebnis: Der Fall I mit Kosten von 100 Euro ist die günstigste Faktorkombination.

2. Veränderung des Ergebnisses bei steigenden Arbeitskosten und gleichbleibenden Kapital­ kosten:

1 Arbeitskraft kostet 30 Euro/h, 1 Maschine kostet 20 Euro/h Fall I: 12 Arbeitskräfte x 30 Euro + 2 Maschinen x 20 Euro = 400 Euro Fall II: 6 Arbeitskräfte x 30 Euro + 4 Maschinen x 20 Euro = 260 Euro Fall III: 4 Arbeitskräfte x 30 Euro + 6 Maschinen x 20 Euro = 240 Euro Fall IV: 2 Arbeitskräfte x 30 Euro + 12 Maschinen x 20 Euro = 300 Euro Ergebnis: Der Fall III mit Kosten von 240 Euro ist die günstigste Faktorkombination.

3. Welche Gründe können für eine Substitution des ­Faktors Arbeit durch den Faktor Maschine oder aber auch für dessen Beibehaltung


4 MANAGEMENT steigen, die variablen Kosten je Flasche aber von 3 Euro auf 2 Euro sinken. 1. Arbeitsintensives Verfahren: Leistung = 10.000 Flaschen x 9 Euro/Flasche = 90.000 Euro Kosten = 20.000 Euro + 10.000 Flaschen x 3 Euro = 50.000 Euro Wirtschaftlichkeit = 90.000 Euro : 50.000 Euro = 1,8

2. Maschinenintensives Verfahren: Leistung = 10.000 Flaschen x 9 Euro/Flasche = 90.000 Euro Kosten = 25.000 Euro + 10.000 Flaschen x 2 Euro = 45.000 Euro Wirtschaftlichkeit = 90.000 Euro/45.000 Euro = 2,0

Arbeit kann ersetzt werden aus Gründen einer kostengünsti­ geren Produktion und damit erhöhten Wettbewerbsfähig­ keit, einer Verbesserung der Arbeitsergebnisse durch mehr Qualität, einer höheren Ergie­ bigkeit aufgrund schnellerer Arbeitsabläufe bzw. konstanter Arbeitsergebnisse sowie einer

staller (burgstaller@blickinsland.at), Stefan Nimmervoll (nimmervoll@ blickinsland.at) ANZEIGEN­LEITUNG Prok. Doris Orthaber-Dättel (daettel@blickinsland.at) BÜROLEITUNG Alexander ­ Smejkal (smejkal@blickinsland.at) ANZEIGENVERKAUF Lisa Ehrenreich (ehrenreich@blickinsland.at), Julia Huscsava (huscsava@blickinsland.at), Isabella Liebert (liebert@blickinsland.at), Florian Steinwender (steinwender@spv-media.at), Claudia Thayer (thayer@blickinsland.at), Laura Wagner (wagner@blickinsland.at). V ­ ERWALTUNG Stefanie Brenner (brenner@blickinsland.at) REDAKTION UND ANZEIGEN­ANNAHME Tel.: 01/5812890, Fax: 01/5812890-23, office@blickinsland.at FIRMEN­BUCHNUMMER FN 121 271 S. DVR 286 73 GRAFIK Cornelia Mitter (mitter@blickinsland.at), Gerald Mollay (mollay@blickinsland. at) HERSTELLUNG ­proprint.at GmbH, 8042 Graz, Tel.: 0316/890791, office@proprint.at, www. proprint.at VERLAGSORT Florianigasse 7/14, 1080 Wien P.b.b., ZUL.-NR. 02Z033612M. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Unterlagen besteht keine Gewähr auf Veröffentlichung oder Rücksendung.

Beispiel: Evaluation, eine Wein­ baumaschine fünf Jahre weiter zu nutzen oder zu ersetzen Annahmen: 12.500 Euro An­ schaffungskosten, zehn Jahre Nutzungsdauer, 300 h jährli­ che Nutzung, 5.000 Euro

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s­ prechen, wenn in beiden Fällen menschliche Arbeit wesentlich höhere Kosten als der Maschinen­einsatz verur­ sacht?

Das maschinenintensivere Verfahren arbeitet – ab einer weniger Einsatzmenge (Input) bestimmten Produktions­menge – dauerhaft gleichbleibenden zu erreichen oder mit gleichem wirtschaftlicher. Allerdings Kalkulationsgrundlage. Wird Input einen höheren Output zu besteht das Risiko der ­Investition Arbeit nicht ausgetauscht, so erzielen (Produktivitätssteige­ darin, dass der Flaschen­absatz sind wirtschaftliche Gesichts­ rung). sich nicht wie vorgesehen punkte, zum Beispiel keine ­ent­wickelt. Wird zum Beispiel Gefahr der Kostenremanenz, Beispiel: Rationalisierungsmög­ nur eine Absatzmenge von vor allem aber auch soziale lichkeit durch wirtschaftlicheres 8.000 Flaschen erzielt, dann Aspekte wie Vermeidung der Maschinenverfahren ­beträgt für das maschinenin­ Arbeitslosigkeit, Erhaltung des tensive Verfahren die Wirt­ sozialen Friedens oder Siche­ Aufgrund von Markterkundun­ schaftlichkeit nur noch 1,6. Eine rung der volkswirtschaftlichen gen für einen Weinbaubetrieb Verschlechterung der Wirtschaft­ Kaufkraft, in die Überlegungen ergab sich, dass der bisherige Ab­ lichkeit könnte jedoch auch, einzubeziehen. satz auf 10.000 Flaschen zu ei­ trotz verbesserter technischer nem Preis von 9 Euro je Flasche Effizienz des Weinproduktions­ ­Rationalisierungsinvestition in den nächsten Jahren gesteigert prozesses, auf Preisänderungen Es findet eine Vermögens­ werden kann. Von der Betriebs­ auf den Beschaffungs- bzw. umschichtung statt. Die Ratio­ führung wird deshalb erwogen, Absatzmärkten zurückzuführen nalisierungsinvestition dient der sein. Kostendegression und der Quali­ Investitionen durchzuführen tätsverbesserung, also einer Stei­ und die Produktion maschinen­ intensiver zu gestalten. Mit der Ersatzinvestition Das Motiv gerung des ­Leistungspotenzials. Rationalisierungsinvestition der Ersatzinvestition (Reinvesti­ Weinunternehmerische Absicht würden die fixen Kosten von tion) besteht in der Kapazitäts­ ist es, die bisherige Ausbrin­ 20.000 Euro auf 25.000 Euro erhaltung, das heißt, abgenutzte gungsmenge (Output) mit Produktionsmittel werden er­ setzt. Bei der Bewertung sind die IMPRESSUM Maschinenkosten zu vergleichen, HERAUSGEBER Klaus Orthaber EIGENTÜMER UND VERLEGER SPV die mit und ohne Ersatzinvestiti­ Printmedien GmbH, Florianigasse 7/14, 1080 Wien CHEFREDAKTEUR Klaus Orthaber (orthaber@blickinsland.at) REDAKTION DI Alois Burg­ on entstehen.


THEMA 5

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6 MANAGEMENT Restwert (nach fünf Jahren), 4 Prozent ­Zinssatz, 2,10 Euro Reparaturkosten (Korrekturfak­ toren: 1,2 bzw. 0,65) 1. Option Weiternutzung: 3,66 Euro/h Fixkosten + 2,52 Euro/h Reparaturkosten = 6,15 Euro/h

2. Option Ersatzinvestition: 6,16 Euro/h Fixkosten + 1,37 Euro/h Reparaturkosten = 7,53 Euro/h

Unter Berücksichtigung der zu erwartenden Reparaturkosten, welche mittels Korrektur­faktoren an das Alter und den geplanten Ersatzzeitpunkt der Maschine angepasst werden, verursacht die Weiternutzung trotz höherer Reparaturkosten die niedrigeren Kosten pro Stunde. In diesem Fall besteht der Hauptzweck der Investition nicht in einer Leis­ tungserhaltung bzw. -steigerung,

sondern wird aus rationalen Überlegungen getätigt, beispiels­ weise Erleichterung der Arbeit oder Erhaltung der Gesundheit und damit der langfristigen Leis­ tungsfähigkeit der Arbeitskräfte. Automatisierte Bodenprobe­ nahme Auch in Zukunft wird eine gezielte Anwendung von Düngemitteln erforderlich sein, um sichere Traubenerträge und qualitativ hochwertige Weine zu erzeugen. Hierbei orientiert sich die Düngungsplanung an dem tatsächlichen Entzug durch Reben. Als ökonomische Ziele der Düngung gelten die Verbes­ serung des Ertrags, der Ar­ beitserledigung und eine damit verbundene Kosteneinsparung. Die Technik dazu ist die GPS-ge­ stützte Bodenprobe­nahme. Diese Entwicklung – ­automatisierte Bodenentnahme, GPS-Datener­ fassung, Softwareanwendung – hat eine enorme Steigerung der Produktivität zur Folge. Beispiel: Variable Kosten der Düngung für Weingartenböden

1. Düngungskosten: bedarfsgerechte Düngung = 1.000 Euro/ha; Überdüngung = 1.900 Euro/ha; Unterdüngung = > 5.000 Euro/ ha (reduzierte Marktleistung)

2. Arbeitserledigung der Boden­ probenahme: manuell = 7 AKh/ha; automatisiert = ¾ AKh/ha

Eine rationalisierte Nutzan­ wendung der Düngung macht Folgendes möglich, erstens: die Erhöhung der Flächenprodukti­ vität (Steigern der Erträge, Ver­ mindern der Verluste, Erhalten der Produktqualität); zweitens: die Weiterentwicklung der Arbeitserledigung (Reduzieren von Arbeitskräften, Verringern der Arbeitsschwere, Fortschrei­ ten der Arbeitssicherheit) und drittens: die Einsparung von Kosten (Senken der Düngermen­ ge, Herabsetzen der Arbeitszeit, Entlasten der Betriebsführung). Mechanisierung der Trauben­ ernte Beim Ersatz manueller Erntearbeiten durch gezogene oder selbstfahrende Trauben­ erntemaschinen wird die mensch­ liche Arbeitskraft nicht voll ersetzt, sondern auf eine andere (höhere) Ebene verdrängt (Kont­ rolltätigkeit). Die Mechanisierung gestattete historisch die Entwick­ lung eines niedrigen Arbeitsauf­ kommens während der Ernte aufgrund der Vorteile schnellere Arbeitsausführung, größeres Arbeitspotenzial und teilweise ex­ aktere Arbeit. Bei entsprechender Arbeitsgestaltung ist die Verrich­ tung mehrerer Arbeitsoperationen gleichzeitig möglich – und damit verbunden: eine Steigerung der Produktivität. Beispielsweise kann der maschinelle Arbeitsvor­ gang ganzheitlich und zeitgleich ausführen: Messen des Trauben­ ertrags mittels Sensoren, Anzeigen der Werte vom Bordrechner auf einem Display, Entnehmen ge­ wünschter Informationen daraus durch menügesteuerte Befehle, Ermitteln der genauen Maschinen­ position über Satelliten, Übertra­

gen der Borddaten mithilfe GSM auf den Büro-PC oder das Handy des Betriebs­leiters. Beispiel: Arbeitsproduktivität bei der Traubenernte Annahmen: 10.000 kg Trauben pro Hektar (ha), 1 Arbeitskraft (AK) = 8 Arbeitsstunden (h) pro Tag 1. Manuelle Ernte: Tagesproduktion je AK = 500 kg Trauben/8 h; 10.000 kg/ha : 500 kg/AK = 20 AK/ha; 20 AK/ha x 8 h = 160 AKh/ha

2. Maschinelle Traubenernte: < 4 AKh/ha

Optimale Bestellmenge Vo­ raussetzung für die Leistungser­ stellung in der Kellerwirtschaft ist die Bereitstellung von Pro­ duktionsmaterial. Eine zu frühe Materiallieferung verursacht un­ nötige Lagerhaltungskosten, eine verspätete hingegen stört den Produktionsfluss und stellt die Lieferbereitschaft infrage. Des­ halb sollte die Betriebsführung eine kostensparende und termin­ gerechte Materialbereitstellung planen. Das Grundmodell der Bestellmengenplanung bildet die optimale Bestellmenge: Sie ist festgelegt im Minimum der Sum­ me aus Lager- und Bestellkosten. Es wird für einen bekannten Materialbedarf des Planungszeit­ raums dessen kosten­optimale Aufteilung in jeweils gleich gro­ ße Bestell­mengen ermittelt. Zur Berechnung dient die ­Andler-Formel: Optimale Bestellmenge = √(200 x Jahresbedarf x Bestellfixe Kosten)/­Einstandspreis je Stück x Lagerhaltungskostensatz)

Das Grundmodell hat zahl­ reiche Modellerweiterungen ­erfahren, etwa die Berücksichti­ gung veränderter Einstandsprei­ se oder schwankender Bedarfs­ mengen.


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THEMA 7


8 MANAGEMENT

Beispiel: Weinbelieferung an Gastronomie bzw. Supermärkte 1. Der Manager einer Hotel-­ Kette bestellt beim Wein­ händler online 1.000 Flaschen Wein. Kann dieser Bedarf nicht durch die vorhande­ nen Weinflaschen im Lager gedeckt werden, so löst die Information unmittelbar Akti­ vitäten beim Weinproduzen­ ten, in weiterer Folge beim Lieferanten (Transport und Verpackung) sowie dessen Lieferanten (Papierindustrie) aus.

Beispiel: Änderung der optima­ len Bestellmenge bei, ceteris pa­ ribus, einer geänderten Prämisse Annahmen: 100.000 Stück Jahresbedarf, 40 Euro Beschaf­ fungskosten je Bestellvorgang, 1,25 Euro Einstandspreis je Stück, 16 Prozent Lagerhaltungs­ kostensatz

höhere Lagerhaltungskosten gegenüber, da sich die Lagerdau­ er verlängert und das Lagerrisiko steigt.

Supply Chain Management (SCM) Eine arbeitswirtschaft­ liche Rationalisierungsreserve stellt das SCM dar, also der Aufbau und die Verwaltung integrierter Logistikketten über den gesamten Wertschöpfungs­ 1. Optimale Bestellmenge = prozess, ausgehend von der 6.325 Stück Traubengewinnung über die 2. Jahresbedarf steigt auf Veredelungsstufen bis hin zum 110.000 Stück: optimale Endverbraucher (ebenso in um­ ­Bestellmenge = 6.633 Stück gekehrter Richtung). SCM um­ 3. Einstandspreis sinkt auf fasst somit die aktive Gestaltung 1,10 Euro: optimale Bestell­ aller Prozesse, um Kunden oder menge = 6.742 Stück Märkte wirtschaftlich mit Trau­ 4. Bestellfixe Kosten steigen auf ben, Wein und Dienstleistungen 55 Euro: optimale Bestell­ zu versorgen. Im Unterschied menge = 7.416 Stück zur Logistik beinhaltet SCM ne­ 5. Lagerhaltungskostensatz ben den physischen Aktivitäten steigt auf 20 Prozent: optima­ auch die begleitenden Auftrags­ le ­Bestellmenge = 5.657 Stück abwicklungs- und Geldflusspro­ zesse. Durch den Einsatz moder­ Die Bestellung größerer Mengen ner IT-Systeme kann die Planung für Beschaffung, Produktion und bewirkt einerseits günstigere Vertrieb aufeinander abgestimmt Lieferungs- und Zahlungsbedin­ gungen (insbesondere Mengenra­ und auf Störungen unmittelbar mit Planänderungen seitens der batte) und andererseits weniger Betriebsführung reagiert werden. Bestellvorgänge und damit Ziel ist es, die Leistungen und -kosten. Allerding stehen den den Service der Supply Chain niedrigeren Beschaffungskosten

2. Mit der Einführung von Vendor Managed Inventory (VMI, lie­ ferantengesteuerter Bestand) lassen sich Lagerbestände beim Weinhändler reduzieren und gleichzeitig eine höhere Warenverfügbarkeit beim Kunden erreichen. Das com­ putergestützte Bestellsystem steuert die Belieferung mit Wein nicht mehr ausschließ­ lich über Bestellungen durch den Händler, sondern auch direkt über die Nachfrage der Supermärkte. Die Wirkungen von VMI sind beeindruckend: die Bestandsreichweiten lassen sich um bis zu vier Wochen und die Fehlmengen um > 5 Prozent senken.

Probleme der ­Rationalisierung Für viele Winzer bringen Rati­ onalisierungsmaßnahmen eine Veränderung des Arbeitsplatzes und damit eine Berufswand­ lung mit sich. Der Schwerpunkt der weinwirtschaftlichen Tätigkeit im Betrieb wird von der ­Produktion in Richtung Arbeitsplanung, -vorbereitung, Logistik, Vertrieb und Kun­ dendienst verlagert. Kom­ munikation und Information treten als Produktionsfaktoren

neben die klassischen Faktoren Arbeit, Boden und Kapital. Die dafür notwendigen technischen Voraussetzungen verändern in schnellem Maße die Abläufe der Trauben- und Weinproduk­ tion. Es entstehen Arbeitsplätze, die Denkvermögen und Ideen­ reichtum verlangen, dafür fallen wiederum eintönige Arbeiten und einseitige Beanspruchungen weg. Diese Änderungen werden von den Mitarbeitern – und bis zu einem gewissen Grad auch von der Betriebsführung – nicht immer positiv begrüßt: Wider­ stand kann offen oder verdeckt, sofort oder erst nach einer Verzögerung auftreten (siehe Infokasten). Ein Teil der betrof­ fenen Arbeitskräfte muss durch Umschulung ­(Weiterbildung) an die neuen Arbeitsplätze vorbereitet werden. Dabei wird die Chance, den neuen Anfor­ derungen zu entsprechen, für Unqualifizierte immer geringer (Fachkräftemangel). Der mit der Rationalisierung einhergehende Zwang zur Kostensenkung führt in der Weinbaubranche auch zur Ausschaltung nicht mehr konkurrenzfähiger (Klein-) Betriebe. Als Folge davon kommt es zur Förderung der wirtschaftlichen Konzentration bzw. Änderung der gesamten Weinwirtschaftsstruktur. So beschaffen aus Kosten- und Wettbewerbsgründen Weinbau­ großbetriebe zunehmend Güter aus anderen Wirtschaftsberei­ chen (Billiglohnländern). Mit einem Anstieg des sogenannten Outsourcings ist in den nächs­ ten Jahren zu rechnen – die Arbeitsplätze Weingarten und Kellerwirtschaftsgebäude werden vermehrt unter Druck geraten. Fazit Rationalisierung in der Weinwirtschaft ist dadurch gekennzeichnet, dass bei einer Veränderung des Entschei­ dungsfelds im Unternehmen, etwa hinsichtlich Produktions­ alternativen, Maßnahmen ge­ plant, realisiert und kontrolliert werden, um ein optimale Zieler­ reichung unter neuen Bedin­ gungen zu ermöglichen. Dabei können die zu optimierenden Ziele Wert-, Sach- und/oder

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(Lieferkette) in Bezug zu den eingesetzten Kosten zu opti­ mieren. Dies setzt einerseits die Integration der Informations­ verarbeitung durch Schaffung geeigneter Schnittstellen in der Lieferkette und andererseits ein hohes Maß an Vertrauen zwi­ schen den Partnern voraus.


MANAGEMENT 9 Sozialziele sein. Vielfach dient Rationalisierung jedoch nur einer Produktivitätssteigerung, wodurch letztlich eine Beschrän­ kung auf das Werteziel erfolgt. In der betriebswirtschaftlichen Praxis heißt das: Verbesserung der Produktionsverfahren und Steigerung der Produktqualität mit dem vorwiegenden Ziel, die

Kosten zu senken. Dadurch wird sowohl die Produktivität – das Verhältnis von mengenmäßigem Ertrag zum mengenmäßigen Einsatz der Produktionsfakto­ ren – als auch die Wirtschaft­ lichkeit – das Verhältnis von Leistung zu Kosten – erhöht. Der Einsatzbereich im Weinbau­ betrieb bezieht sich auf Be- und

Widerstand gegen Rationalisierungsmaßnahmen Damit sich ein Weinunterneh­ men weiterentwickelt, muss es vorhandene oder auftretende Wi­ derstände der Mitarbeiter gegen Veränderungen überwinden. Bis zu einem gewissen Grad sind Widerstände positiv zu bewerten, verleihen sie doch dem Unternehmen Stabilität und Berechenbarkeit. Auf der anderen Seite verhindern sie notwendige Rationalisierungsmaßnahmen. Die Ursachen für den Widerstand sind vielfältig: Bewährte Gewohnheiten erleichtern die Arbeitsbewältigung und werden nur ungern aufge­ geben. Das Sicherheitsbedürfnis bezieht sich auf (un)begründete Befürchtungen über die Folgen der Rationalisierung (zum Beispiel Arbeitsplatzverlust). Die Angst vor dem Unbekannten verunsi­ chert dahingehend, eventuell die eigenen Bedürfnisse nicht mehr (so gut) befriedigen zu können (zum Beispiel Macht- oder Sta­ tusverlust). Zuletzt spielt auch die selektive Wahrnehmung von In­ formationen häufig eine Rolle, vor allem dann, wenn sie die Weltan­ schauungen betreffen. Aber auch auf der Ebene der Betriebsführung kann Widerstand auftreten. Dieser

ist größtenteils darauf zurück­ zuführen, dass sich im Weinun­ ternehmen Normen (kollektive Orientierungsmuster) herausbilden und diese eine starke, teilweise strukturbedingte Beharrungsten­ denz (Trägheit) aufweisen. Zur Überwindung von Widerstän­ den gibt es unterschiedliche Stra­ tegien: erstens die Informations­ strategie, um den Inhalt und Sinn einer Rationalisierung zu vermit­ teln; zweitens die Partizipations­ strategie, welche die Beteiligung von Mitarbeitern bei Beschlüssen vorsieht; drittens die Unterstüt­ zungsstrategie, die ein Maßnah­ menangebot (Beratung, Coaching, Weiterbildung) beinhaltet; viertens die Verhandlungsstrategie, bei der Gegenleistungen vorgesehen sind; fünftens die Manipulationsstra­ tegie, welche sich auf verdeckte Beeinflussungsversuche bezieht (zum Beispiel Beschönigung einer Restrukturierung); sechstens die Kooptationsstrategie, wo Mitarbeiter nachträglich zur Ent­ scheidungsfindung dazukommen; siebtens die Zwangsstrategie, das heißt die Anwendung von Dro­ hungen (zum Beispiel Versetzung) gegen Widerstandsträger.

Verarbeitungsvorgänge, Förder-, Handhabungs- und lagertech­ nische Vorgänge sowie auf Vorgänge der Produktionspla­ nung und -steuerung. Während Rationalisierungsbemühungen bisher darauf gerichtet waren, starre, wiederkehrende Be­ triebsabläufe zu rationalisieren und dabei Produktivitätssteige­ rungen im Vordergrund stan­ den, gehen Bestrebungen heute dahin, Arbeitsfolgen mit unter­ schiedlichen Aufgabenstellungen

durch ­flexible Arbeitssysteme vollziehen zu lassen (ganzheitli­ ches Rationalisierungskonzept). Hierdurch sollen nicht nur die Produktivität gesteigert und Kosten gesenkt, sondern eine insgesamt erhöhte Wirtschaft­ lichkeit erreicht werden. W Prof. MMag. DI Alois F. ­Geyrhofer ist wissenschaftlicher Mitarbeiter für ­Maschinenwesen und Digitalisierung an der HBLA und Bundesamt für Wein- und Obstbau Klosterneuburg.

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10 THEMA

Konsequenzen für die Bodenpflege Anpassungen Der Klimawandel macht es nicht erforderlich, die Bodenpflege neu zu erfinden. Vieles, was in der Vergangenheit schon richtig und angemessen war, bleibt dies auch zukünftig. Allerdings verschiebt sich die Gewichtung mancher Probleme, was Anpassungen erforderlich macht.

D

Jahrzehnten sozusagen zur DNA des biologischen Weinbaus und bildet eines der wichtigsten ­Abgrenzungsmerkmale.

durchaus nachvollziehbare Argumente.

Liest oder hört man manche Einschätzungen, könnte man glauben, „der Stein der Weisen“ Allerdings funktioniert die hinsichtlich der Unterstock­ erwähnte Technik nicht immer bodenpflege sei gefunden. Der reibungslos. Die potenziellen Absatz der Geräte boomt. Ein Probleme, wie z. B. die Be­ wichtiger Grund dafür ist der bei wirtschaftung von Flächen mit einer zunehmend größeren Zahl Seitenhang oder gar Kleinter­ von Winzern, vor allem aber in rassen oder auch die Bildung großer Schollen beim Einsatz der der mehrheitlichen öffentlichen Meinung tief verwurzelte Ge­ Scheibe auf schweren Böden im danke, dass ein Herbizideinsatz Frühjahr, sind den Anwendern („Chemie“) prinzipiell abzuleh­ durchaus geläufig. Als Lösung nen sei, wenn die Bewuchskon­ für das letztgenannte Prob­ trolle auch auf anderem Weg lem wurde von Experten eine erreicht werden kann. Die Bearbeitung bereits im Winter Geräte stellen sozusagen die empfohlen und wird auch z. T. „moderne Form der Hacke“ dar, praktiziert, um die Frostgare zu und was kann am Hacken eines nutzen. „Scheiben im Spätsom­ mer“ beseitigt in der Reifephase Bodens schon schlecht sein? Der mit der Hacke arbeitende unerwünschten hohen Bewuchs Mensch ist schließlich das Sy­ im Unterstockstreifen und „Scheiben noch einmal nach der nonym für Landbewirtschaftung schlechthin. Mit mechanischen Lese“ soll dazu beitragen, die Lösungen zur Bodenbearbeitung, Entwicklung des Unterstock­ egal ob althergebrachte Hacke bewuchses im Frühjahr etwas oder moderne Technik am hinauszuzögern. Das sind alles

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Ungeachtet von Problemen im Detail steht damit, verglichen mit ausschwenkenden Geräten, eine technisch einfache, robuste, ie Zielsetzungen ber­ zuverlässige und wirksame Mög­ gen beim Versuch ihrer lichkeit zur mechanischen Offen­ Umsetzung zahlreiche haltung von Unterstockstreifen Zielkonflikte. So wären etwa einschließlich einer Bewuchslen­ maximaler Erosionsschutz und kung zur Verfügung. Nicht weni­ eine positive Humusbilanz mit einer ganzflächigen (inkl. Unter­ ge Betriebe (denen das mehrheit­ lich aufgrund der Topographie stockstreifen) und ganzjährigen und Bodenbeschaffenheit ihrer Begrünung leicht erreichbar. Rebflächen leicht fällt!) haben, Vor dem Hintergrund einer bedarfsgerechten Nährstoff- und beflügelt durch die Glyphosat-­ Diskussion der beiden letzten Wasserversorgung wäre ein derartiges System jedoch auf den Jahre, diese Entwicklungen dazu meisten Standorten weinbaulich genutzt, aus der Anwendung von Herbiziden ganz auszusteigen. inakzeptabel. Manche Betriebsleiter berich­ Nachfolgend daher ein paar grundsätzliche, zum Nachdenken ten darüber auf den Websites ihrer Betriebe voller Stolz, und anregende Überlegungen mit bei Facebook konnte man von Leitfadencharakter zu einigen Aspekten von besonderer Wich­ einem begeisterten Betriebsleiter z. B. lesen, dass „die Scheibe im tigkeit. Sommer immer mitläuft“. Erste Weingüter werben mit einer Mechanische Unterstock­ glyphosatfreien Produktion und bodenpflege Scheiben, Roll-/ einzelne bewerben sogar ihren Stern- und Fingerhacken haben glyphosatfreien Wein. Verzicht in den letzten Jahren die Unter­ stockbodenpflege revolutioniert. auf Herbizideinsatz gehört seit VON EDGAR MÜLLER


THEMA 11 FIRMENINFORMATION

Timac Agro | Rebholzkontrolle im Fokus Um den Zustand der Rebe bezüglich Gesundheit und Vitalität festzustellen, setzt Timac Agro auf Früherkennung und bewertet dabei Knospen, das Rebholz sowie die gesamte Riede.

I

n den Weinregionen Österreichs wurde der Höhepunkt des Jahres erreicht, die Trauben wurden geern­ tet. Was jedes Jahr zurückbleibt, ist das eigentliche Kapital, die Weinrebe. Nur durch eine gesunde und vitale Weinrebe können Trauben in guter Qualität sowie ein reicher Ertrag ge­ erntet werden. Um zu überprüfen, ob es der Weinre­ be wirklich gut geht, gibt es die Reb­ holzkontrolle. Diese Kontrolle kann ab der Ernte bis zum Start der nächs­ ten Vegetationsperiode durchgeführt werden. Das Augenmerk richtet sich hierbei auf das Rebholz sowie auf die Knospenanlage. Dadurch können Probleme erkannt und frühzeitig be­ hoben werden. Es werden Frostschä­ den und Pilzinfektionen auf/in Rinde und Knospen sowie Kurztriebigkeit frühzeitig erkannt. Somit kann man auch auf Krankheiten wie Oidium, Botrytis und Schwarzfleckenkrank­ heit rasch reagieren. Außerdem kann man durch spezielle Düngemaßnah­ men die Rebe gesund und vital erhal­ ten. Ablauf der Rebholzkontrolle Die Rebholzkontrolle erfolgt in zwei Schritten: 1. Schritt: Durch Begehung der Reb­ anlage wird der Bestand begutachtet und es werden Rebholzproben ent­ nommen.

Dieser genaue Blick gibt uns Aus­ kunft über den derzeitigen Zustand der Rebe. Der Weinbauexperte Jür­ gen Rehak führt seit 2017 diese Reb­ holzkontrollen durch. Durch seine Erfahrung und sein Know-how ist er in der Lage, die Probleme zu er­ kennen und eine maßgeschneiderte Empfehlung zu geben. (Die Empfeh­ lung der Pflanzenschutzmaßnahmen erfolgt in Absprache mit der Pflan­ zenschutzindustrie.) Die Rebholz­ kontrolle ist nur ein Element der umfassenden Beratung bei Timac Agro. Auch eine Bodenanalyse über das Yield-Service-Programm wird

angeboten. Hier ist von der Boden­ probenahme über Analyse der für den Weinbau wichtigen Parameter bis hin zur Empfehlung von zielfüh­ renden Düngemaßnahmen alles ab­ gedeckt. Ein weiteres Instrument ist die Fluorimetrie, eine Methode zur Feststellung von Nährstoffmängeln, bevor diese optisch am Blatt sichtbar sind. Vereinbaren Sie noch heute einen Termin in Ihrem Lagerhaus oder bei Ihrem Timac-Agro-Berater!

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2. Schritt: Bewertung der Rebholz­ proben mittels Mikroskop.


12 BODENBEARBEITUNG einem trockenen Herbst (guter Lockerungseffekt) mit nicht wendenden Geräten (Tiefen­ grubber, Parapflug). Man darf Aber so einfach sind die Dinge davon ausgehen, dass ein großer nicht! Die mitunter stark dog­ Teil der aus dem Weinbau matisch geprägten Denkmuster resultierenden Nitratbelastung lassen die Komplexität der nicht das Ergebnis einer unsach­ Zusammenhänge außer Acht. gemäßen Düngung als vielmehr Eine mit den genannten Geräten das Ergebnis einer unsachgemä­ mit dem Ziel einer Störung bzw. ßen Bodenpflege ist, wobei die Beseitigung des Unterstock­ unreflektierte Bearbeitung von bodenbewuchses durchgeführte Böden außerhalb der Stickstoff­ Bodenbearbeitung beschränkt bedarfsphase der Reben den sich in ihren Wirkungen nicht auf größten aller denkbaren Fehler dieses Ziel. darstellen dürfte. Der mineralisationsfördernde Der Klimawandel trägt dazu Effekt und dessen Auswirkungen bei, dass die Zeitspanne in den wurden bereits dargelegt. Was Wintermonaten, in denen die ergibt sich daraus? mikrobiologische Aktivität in den Böden aufgrund zu tiefer Bodentemperaturen ruht, immer Im späten Frühjahr und im kürzer wird. Die ökologisch Frühsommer ist die Ankurbe­ verhängnisvollen Auswirkungen lung der Mineralisation aus die Mineralisation ankurbeln­ weinbaulicher Sicht in den meisten Fällen wünschenswert. der Lockerungsmaßnahmen im Herbst werden dadurch immer Freigesetzter Stickstoff wird größer! von Reben, teilweise auch von angrenzendem bzw. nachwach­ sendem Bewuchs aufgenom­ Ein weiterer Effekt einer zu häufigen mechanischen men. Bearbeitung der Böden ist die drohende Schädigung der Lockerungsmaßnahmen im Bodenstruktur. Auch wenn die Spätsommer können je nach erwähnten Geräte als relativ Rahmenbedingungen (Boden­ strukturschonend einzustufen temperaturen, Niederschlags­ sind, sind die kurzen Intervalle, ereignisse) zu einem um diese in denen sie bzw. die Häufig­ Jahreszeit für die Traubenge­ sundheit nachteiligen Stickstoff­ keit, mit der sie in manchen schub führen. Die ökologischen Betrieben mittlerweile zum Folgen halten sich zunächst noch Einsatz kommen, aus boden­ in Grenzen, die weinbaulichen kundlicher und ökologischer Folgen können hingegen fatal Sicht bedenklich: sein. Die Lebensbedingungen für größere Bodenorganismen Bodenlockerungsmaßnahmen verschlechtern sich massiv, wenn nach der Lese und über Winter z. B. deren „Wohnraum“ in sind hingegen grundsätzlich kurzen Abständen immer wieder abzulehnen. Das gilt für Locke­ zerstört wird. So sind z. B. bei rungsmaßnahmen im Unter­ stockbereich und Bodenbearbei­ Böden, die zu oft bewegt wer­ den, nachteilige Wirkungen auf tungsmaßnahmen in der Gasse, im Boden nistende Wildbienen die leider immer noch viel zu beobachtet worden. Wem alle oft anzutreffen sind, in gleicher paar Tage „die Hütte abgerissen Weise. Die oben genannten, wird“, der neigt dazu, wegzu­ durchaus gegebenen positiven ziehen. Effekte werden ökologisch so teuer erkauft (Nitratfreisetzung, Humusabbau, CO2-Freisetzung), Humusgehalt und Krümelstruk­ dass sie nur in Ausnahme­ tur leiden und, nach anfängli­ fällen zu rechtfertigen sind. Ein chem mikrobiologischem Stroh­ solcher Ausnahmefall wäre zum feuer auf lange Sicht betrachtet, Beispiel die Tiefenlockerung dann auch die mikrobiologische verdichteter Fahrspuren in Aktivität. Gerade vor dem Schlepper, verbinden die wenigs­ ten eine potenzielle Gefahr für Boden oder Umwelt.

­ intergrund durch Klimawandel H erhöhter Erosionsrisiken droht die Bodenfruchtbarkeit langfristig im wahrsten Sinne des Wortes, „den Bach runter zu gehen“. In der Summe bleibt festzustel­ len, dass die Etablierung dieser Technik für den Weinbau einen großen Fortschritt darstellt. Dies ist allerdings kein Freifahrschein für einen unreflektierten zügel­ losen Einsatz. Die Tendenz dazu ist in manchen Betrieben zu beobachten. „Mit Sinn und Ver­ stand einsetzen“ – diese simple Devise sollte auch hier verfolgt werden. Dabei sollte der Einsatz der Technik nicht ausschließlich davon abhängig gemacht wer­ den, ob es Bodenbewuchs zu beseitigen bzw. vorzubeugen gilt. Vielmehr sollte er sich vorran­ gig danach orientieren, ob eine Förderung der Mineralisation und Beseitigung der Nährstoffund Wasserkonkurrenz unter Abwägung der Vor- und Nachtei­ le sinnvoll ist. Diese Denkweise ist manchen Anwendern dieser Technik noch fremd. Eine Alternative zur Bewuchs­ lenkung durch Bodenbear­ beitung kann der Einsatz von ausschwenkenden Unterstock­ mäh- bzw. Mulchgeräten sein. Obwohl entsprechende Technik schon seit Jahrzehnten angebo­ ten wird, sind die Geräte nicht sonderlich verbreitet. Ein Grund ist sicherlich die Störungsanfäl­ ligkeit insbesondere auf stei­ nigen Böden. Wichtiger dürfte jedoch sein, dass damit Bewuchs lediglich eingekürzt, aber nicht beseitigt wird. Insbesondere Gräser werden jedes Mal zu erneutem Wachstum angeregt. Die Minderung der Wasserkon­ kurrenz – verglichen mit der Bodenbearbeitung – unterbleibt weitgehend und eine Ankurbe­ lung der Mineralisation findet nicht statt. In der Summe ergibt sich dadurch, verglichen mit der Unterstockbodenbearbeitung, ein deutlicher wuchshemmender Effekt, der umso stärker ausfällt, je knapper die Niederschläge ausfallen. In Regionen mit reich­ lichem Niederschlagsangebot (z. B. Schwarzwaldrand) kann

diese Technik eine erwägens­ werte Alternative darstellen. Ähnliches gilt auch für Bürsten­ geräte. Von Samenunkräutern dominierter Bodenbewuchs wird relativ gut beseitigt. Der Effekt bei Gräsern ist deutlich gerin­ ger. Sehr gute Effekte werden bei am Stamm hochrankenden Unkräutern wie zum Beispiel Winden erreicht. Hier können sie „Feuerwehrfunktion“ haben. Auf steinigen Boden ist der Verschleiß der Bürsten/Schnüre hoch. Dem daraus resultieren­ den Eintrag von „Mikroplastik“ wurde bisher keine Beachtung geschenkt. Im Wege der Sensibi­ lisierung für diese Problematik ist davon auszugehen, dass dies jedoch nicht so bleiben wird. Chemische ­Unterstockpflege und die Diskussion um Glyphosat Die, ungeachtet der Vorteile, im Detail durchaus kritischen Ausführungen zu me­ chanischen Herbizidalternativen dürfen keinesfalls als unreflek­ tiertes Plädoyer PRO Herbizide interpretiert werden. Noch immer sind viel zu häufig fachlich fragwürdige, aber rechtlich zulässige Anwendun­ gen zu beobachten. Beispiele dafür sind auch in den beiden letzten Jahren noch beobachtete ganzflächige (!) Einsätze gegen vollkommen harmlose Samen­ unkräuter nach der Lese. Was soll das? Noch schlimmer, weil wesentlicher Auslöser unnötiger Belastungen in Gewässern, sind rechtlich unzulässige Anwendun­ gen (z. B. dicht an wasserführen­ den Gräben oder befestigten We­ gen). Ein Rundgang durch viele Weinbergsgemarkungen bietet leider immer noch genügend An­ schauungsobjekte für fehlerhafte oder zumindest fragwürdige Anwendungen mit unnötigen Folgen. Insofern haben sich schwarze Schafe in der Branche um das schlechte Ansehen der Herbizidanwendung verdient gemacht. In Deutschland wurde in den beiden letzten Jahren eine Diskussion um den Wirkstoff Glyphosat geführt, der man


BODENBEARBEITUNG 13 hysterische Züge nicht abspre­ chen kann. Eine Vielzahl von Vorwürfen steht im Raum. Es ist unmöglich, im Detail darauf einzugehen, und der Verfasser dieser Zeilen verfügt weder über die Kompetenz noch über den Willen, alle Vorwürfe zu bewerten, geschweige denn zu entkräften. Aber bei näherer Betrachtung der Vorwürfe fällt doch einiges auf, was Anlass zum Nachdenken bieten sollte. Manche Vorwürfe lassen sich mit einem Minimum an naturwissen­ schaftlichem Sachverstand bzw. Informationsrecherche entkräf­ ten oder in ihrer Bedeutung relativieren. Dazu nur zwei von zahlreichen Beispielen: – So wird etwa von Kritikern und Bedenkenträgern die Bedeutung von Dosis-Wir­ kungs-Beziehungen völlig ignoriert. Mit den heutigen Möglichkeiten der Analytik ist, überspitzt formuliert, „über­ all alles nachweisbar“. Aus dem Nachweis einer Substanz an einem Ort, an dem sie sicherlich nicht sein sollte,

auf ­Risiken zu schließen, ist unsinnig. Der seit 500 Jahren bekannte und wissenschaft­ lich auch heute noch unein­ geschränkt gültige Satz des Paracelsus, wonach nicht die Substanz an sich, sondern deren Dosis darüber entschei­ det, „was Gift ist“, wird völlig ignoriert. Am Beispiel von Kochsalz lässt sich das einfach verdeutlichen. Mindestens ca. 2 g pro Tag sind lebensnot­ wendig, ab 6 bis 10 g/Tag wird der Konsum je nach Körperge­ wicht und körperlicher Betä­ tigung gesundheitlich bedenk­ lich, ab 100 bis 150 g pro Tag, die glücklicherweise niemand zu sich nehmen kann, wäre Kochsalz kurzfristig tödlich. Ist Kochsalz nun eine „gute“ oder eine „böse“ Substanz? – Immer wieder wird darauf hingewiesen, dass die IARC (Internationale Krebsfor­ schungsagentur der Weltge­ sundheitsorganisation) den Wirkstoff in der Gefahren­ stufe 2 als „wahrscheinlich karzinogen“ (krebsauslösend)

eingestuft hat. Sofern es in Medien überhaupt erwähnt wird, stößt es auf Irritationen, dass fast alle anderen natio­ nalen und internationalen Behörden dem Wirkstoff kein krebserzeugendes Risiko attes­ tieren. Den wenigsten ist klar, dass zwischen Gefahrenbewer­ tung (Aufgabe der IARC) und Risikobewertung (Aufgabe z. B. des BfR, Bundesinstituts für Risikobewertung) ein fundamentaler Unterschied besteht. In einem Fall geht es um die Bewertung einer grundsätzlichen Gefahr, im an­ deren Fall um die Bewertung des Risikos, inwieweit aus ei­ ner Gefahr der Ernstfall wird. Am einfachsten kann man den Unterschied am Beispiel eines Flugzeugs verdeutlichen. Die Gefahr, dass ein Flugzeugab­ sturz möglich ist, ist unstrittig, schließlich ist es schon oft ge­ nug passiert. Trotzdem fordert niemand den Stopp des Flug­ verkehrs, und die allermeisten sind auch bereit, ein Flugzeug zu besteigen, weil trotz der

grundsätzlichen Gefahr das Risiko des Ernstfalls extrem gering ist. Geradezu skurril in der Dis­ kussion mutet es an, wenn man sich auf der Website des IARC darüber informiert, dass z. B. Wurstwaren, rotes Fleisch, Alkohol, Senföle (z. B. in Rettich, Radieschen), Sonnenstrahlung, Holz- und Lederstaub in der Gefahrenklasse 1 eingestuft sind. Bei diesen Substanzen bzw. Ein­ flüssen besteht an dem karzino­ genen Potenzial, im Gegensatz zu Glyphosat, demnach kein Zweifel! Würde man das, was viele glau­ ben, aus der Glyphosat-Einstu­ fung der IARC ableiten zu müs­ sen, auf andere Lebensbereiche übertragen, dann müsste man auch ein Verbot von Fahrrädern, Taschenmessern, Feuerzeugen und Haushaltsleitern fordern. Denn auch von denen geht die potenzielle Gefahr einer Schädigung bis hin zur tödlichen Verletzung aus.

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14 THEMA

– Die potenziellen Nachteile einer über das sinnvolle Maß hinausgehenden Intensität und Häufigkeit von Boden­ lockerungsmaßnahmen im Unterstockbereich im Hinblick auf weinbaulich unerwünschte und ökologisch problematische Stickstoff- und Humusverluste wurden dargestellt. Dass aus frisch gelockerten Unter­ stockstreifen erhöhte Erosions­ risiken resultieren können, die umso größer werden, je stärker langfristig die Boden­ struktur unter der zu häufi­ gen ­Bearbeitung leidet, kann niemand bestreiten.

für konventionellen Anbau kennzeichnend ist. Sicherlich ist dort ein mehr oder weniger intensiver Einsatz von Herbiziden im Unterstockstreifen nach wie vor die Regel. Im Hinblick auf die Bodenpflege in der Gasse ist die Spannbreite extrem groß. Im Bereich der konventionellen Be­ triebe finden sich zum einen noch immer „Ewiggestrige“, bei denen die offene Bodenhaltung domi­ niert. Es werden immer weniger, aber es gibt sie noch. Auf der an­ deren Seite finden sich dort aber auch zunehmend mehr Betriebe, bei denen die Bewirtschaftung in der Gasse sich kaum von dem un­ terscheidet, was in Ökobetrieben – Im letzten Jahr konnte man praktiziert wird. Die Mehrzahl Medien entnehmen, dass von der konventionell wirtschaftenden Wünschenswert wäre eine nüch­ Politikern eine Ausweitung Winzer agiert sicherlich zwischen terne, mit weniger Emotionen des ökologischen Anbaus unter diesen beiden Extremen, und behaftete, unvoreingenommene anderem mit dem Ziel der Begrünungsmanagement be­ Bewertung potentieller Vor- und Anhebung der Humusgehalte Nachteile, die im Wesentlichen schränkt sich auf „Rasenmähen“. gefordert wurde. Man darf für alle Nachauflaufherbizide Der in der Forderung unterstellte davon ausgehen, dass dabei gelten würde – sofern es sie noch Automatismus „mehr ökologi­ insbesondere das oft vorbild­ gäbe! sche Bewirtschaftung“ = „mehr liche Begrünungsmanagement Humus“ geht leider offensichtlich ökologisch wirtschaftender Wenig Berücksichtigung findet in von der fragwürdigen Annahme Betriebe und der dort prak­ der öffentlichen Diskussion die aus, dass die Mehrzahl der kon­ tizierte Herbizidverzicht als Tatsache, dass ein rechtskonfor­ ventionellen Betriebe „Ewigges­ Automatismus und Garant für trige“ sind. Wenn ein konventio­ mer und zurückhaltender Einsatz die Erreichung dieses Ziels von Nachauflaufherbiziden nell wirtschaftender Betrieb in der betrachtet wurde. durchaus dazu geeignet wäre, Gasse ein Bodenpflegekonzept zur Lösung der in diesem Beitrag praktiziert, das dem eines öko­ skizzierten Ziele einen wichtigen So einfach sind die Dinge jedoch logisch wirtschaftenden Betriebs Beitrag zu leisten. Auch dazu nicht. Das zeigt sich bereits bei ähnelt, im Unterstockbereich sich zwei Beispiele: der Antwort auf die Frage, was mit mechanischer Bearbeitung

zurückhält und diese mit einem ebenso zurückhaltenden Einsatz eines Nachauflaufherbizids im Hoch- oder Spätsommer kombi­ niert, sind beste Voraussetzungen dafür geschaffen, im Sinne eines Kompromisses unterschiedli­ cher Zielsetzungen zu einem bodenkundlich, ökologisch und weinbaulich optimalen Ergebnis zu kommen. Die erwähnte Fundamentaloppo­ sition wird der komplexen Sach­ lage nicht gerecht. Leider regiert in der Branche, in der Öffentlich­ keit, in den Medien und auch in der Politik im Hinblick auf die brisante Thematik viel zu stark ein „Schwarz-Weiß-Denken“. Alle erwähnten Verfahren der Unterstockbodenpflege haben ihre Rechtfertigung und Vorteile einerseits, bergen im Falle eines durch unzureichende Sachkennt­ nis oder allzu dogmatischen Denkens geprägten Einsatzes aber auch Risiken und Gefahren. Dass das Fehlen eines geeigneten Nachauflaufherbizids die Be­ wirtschaftung mancher Flächen massiv erschweren würde, bis hin zur Gefahr, dass die weitere Bewirtschaftung infrage gestellt wird, dürfte jedem klar sein. Die Anmerkung steht zwar nicht in unmittelbarem Kontext zur Thematik dieses Beitrags, gehört

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Mit diesen Beispielen lassen sich nicht – und das ist auch nicht beabsichtigt – alle Beden­ ken zerstreuen. Aber sie sollten ausreichen, um zu erkennen, dass die Vorwürfe, denen der Wirkstoff ausgesetzt ist, teil­ weise auf Unkenntnis wichtiger Zusammenhänge basieren. Vor allem aber sind sie offensicht­ lich in erheblichem Maß auch das Produkt irrationaler Über­ legungen sowie einer prinzipi­ ellen Fundamentalopposition, bei der dogmatisch-ideologische Überlegungen, die auch ihren Eingang in die Politik gefun­ den haben, eine wichtige Rolle spielen.


BODENBEARBEITUNG 15 aber in die Diskussion zur Be­ wertung des Herbizideinsatzes. Insbesondere viele exponierte, kaum mechanisierbare Steilla­ genflächen, in denen ein vollstän­ diger Herbizidverzicht vielfältige Probleme für die Bewirtschaftung mit sich brächte, sind im Hinblick auf Fauna und Flora einzigartige Standorte. Das Projekt „Leben­ dige Moselweinberge“ (www. lebendige-­moselweinberge.de) belegt dies eindrucksvoll. Das dokumentierte Vorkommen zahlreicher seltener Arten steht in unmittelbarem Zusammen­ hang mit der weinbaulichen Nutzung der Flächen, und diese findet bisher in der Regel unter Verwendung verfügbarer Nachauflaufherbizide statt. Die eventuelle Unmöglichkeit, dies auch zukünftig tun zu können, stellt die Bewirtschaftung solcher Flächen, in Frage. Eine Aufgabe des Weinbaus und nachfolgende Verbuschung ginge mit der Ver­ nichtung einzigartiger Lebens­ räume einher. Die Absicht, „Gu­ tes für die Umwelt zu tun“, droht dann das zu vernichten, was man zu schützen beabsichtigt. Auch dieser Aspekt verdient in der Diskussion größere Beachtung. Herbstbegrünungen – ein Beitrag zur Lösung mehre­ rer Probleme Das System der Dauer­begrünung jeder zweiten Gasse und Offenhaltung der anderen Gassen in den Sommer­ monaten ist in Rheinland-Pfalz das wohl am häufigsten anzu­ treffende Bodenpflegesystem. Es kombiniert die Vorteile beider Systeme, wie z. B. Gewähr­ leistung der Befahrbarkeit in Nässephasen, Vermeidung über­ mäßiger Wasser- und Nährstoff­ konkurrenz in Trockenphasen. Eine dauerhafte Offenhaltung jeder zweiten Gasse birgt jedoch Gefahren für deren Bodenstruk­ tur und begünstigt die daraus resultierenden Risiken. Noch weit mehr als das bis­ her schon üblich ist, sollte in diesen Gassen mit Herbst- oder Winterbegrünungseinsaaten gearbeitet werden. Herbstbegrü­ nungen (z. B. Gelbsenf) schossen noch im Herbst und frieren oder

reifen in den Wintermonaten ab, während Winterbegrünungen (z. B. Winter­raps) den Winter als relativ kleine Pflanzen überdau­ ern und dann im nachfolgenden Frühjahr schossen. Beide Systeme haben ihre Vorund Nachteile, aber insbeson­ dere auf Flächen, auf denen sorten- und standortbedingt üb­ licherweise relativ früh gelesen wird, spricht sehr vieles für die Herbstbegrünung. Sie bildet im Frühjahr keine Wasserkonkur­ renz mit möglicherweise fatalen Folgen für die Wasserversorgung in den Sommermonaten.

jahrzehntelanges Mulchen/ Mähen beschränken. Dass „stupides Rasenmähen“ nicht der ­Weisheit letzter Schluss ist und keine Reaktion auf standort- und jahrgangsspezi­ fische Besonderheiten zulässt, sollte sich mittlerweile herum­ gesprochen haben. Über einen so langen Zeitraum kann sich in der Mulchschicht, also dem Übergangsbereich zwischen Begrünung und dem eigentli­ chen Boden, viel organisches Material in unterschiedlichen Verrottungsstadien anreichern.

– gelegentliche mechanische Ein­ griffe in die Begrünungsdecke (gestörte Begrünung) Beide Maßnahmen tragen dazu bei, dass sich in der Mulchschicht keine extremen Mengen von organisch gebundenem Stickstoff ansammeln, die im Falle einer Neupflanzung schlagartig freige­ setzt würden. Rodungen sollten zudem von langer Hand geplant werden. Eine vorhandene alte Dauerbegrünung sollte im Ideal­ fall über mehrere Jahre Schritt für Schritt aufgebrochen und schließlich umgebrochen werden. Die Stickstofffreisetzung aus der organischen Masse verteilt sich dann auf mehrere Jahre und kann von den Reben genutzt werden.

Während der Standzeit der Anlage ist der Boden dadurch gut vor Erosion geschützt, und Die Chancen, dass die Pflanzen Auswaschungsrisiken sind mini­ auf dem Halm/Stengel abreifen und verholzen und dadurch einen miert. Wird die Fläche hingegen viel höheren Beitrag zur Humus­ gerodet, rigolt oder gespatet Fazit Gewarnt werden muss vor und neu bepflanzt, kann das allzu sehr von Dogmen geprägten bildung leisten können, als das Bewirtschaftungsstrategien und für im Frühjahr abgemähte grüne der Zündung einer Zeitbombe ähneln. Die Einarbeitung großer Konzepten, bei denen die Gefahr Pflanzenmasse gilt, sind höher. Mengen organischen Materials droht, dass des Prinzips willen Im Herbst wird wesentlich mehr in ein großes und gut ­belüftetes naturwissenschaftlicher Sachver­ im Boden noch vorhandener Stickstoff aufgenommen und vor ­Bodenvolumen kann dazu stand unter die Räder gerät. Mit führen, dass der ökologische Auswaschung geschützt, als das dem zunehmenden Einfluss einer für eine in diesem Zeitraum noch Nutzen der Dauerbegrünung in von viel Naivität und Unwis­ den Jahrzehnten davor, binnen spärliche Winterbegrünung gilt. senheit geprägten „öffentlichen weniger Monate ins Gegen­ Meinung“ auf die Gestaltung von Bewirtschaftungskonzepten droht Wird verholztes Pflanzenmaterial teil umschlägt. Die intensive die Gefahr einer Entwicklung, die im nachfolgenden Frühjahr grob Mineralisation des organischen in mancherlei Hinsicht das Ge­ und oberflächlich ­eingearbeitet, ­Materials kann dann zu scho­ reduzieren die sich nur langsam ckierend hohen Nitratkonzen­ genteil dessen zu erreichen droht, abbauenden Pflanzenreste in was eigentlich gewollt war. Wer trationen und damit Auswa­ dem offenen Boden die Ver­ „Boden- und Umweltschutz“ schungsrisiken führen. fordert, wäre gut beraten, das schlämmungs- und Erosions­ gefahr in den Sommermonaten. Diese Gefahren lassen sich mini­ Thema „Nachauflaufherbizide im Weinbau“ etwas differenzierter mieren durch – einen Wechsel dauerbegrünter zu betrachten, als das in Deutsch­ Mit diesen Effekten wird nicht und offen gehaltener/kurzzeit­ land derzeit möglich erscheint. W nur den Forderungen Rechnung begrünter Gassen in mehrjäh­ getragen, die sich aus den skiz­ rigen Intervallen (Rotations­ zierten klimatischen Veränderun­ Dr. Edgar Müller ist Weinbauexperte am begrünung) DLR Rheinhessen-Nahe-Hunsrück. gen ergeben. Sie sind auch eine äußerst sinnvolle und hilfreiche Reaktion auf die Konsequenzen der Düngeverordnung. Da sie Nährstoffverluste reduzieren und zu einer positiven Humusbilanz Reh - Hase - Maus - Vogel STUNK STUNK mit beitragen können, schrumpft der STUNK Duftsäulen Bedarf an Nährstoff- und Humus­ bewährt und nachhaltig zufuhr von außen. Mehreren bo­ denkundlichen, ökologischen und weinbaulichen Forderungen lässt sich dadurch Rechnung tragen.

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18 OBSTBAU

Was Birnen wirklich brauchen Erfahrungen Die Birne ist generell viel empfindlicher als der Apfel. Schwerer, lehmreicher Boden ist für einen Birnenbaum kein idealer Standort. THOMAS RÜHMER von der Landesversuchsanstalt Haidegg, Steiermark berichtet über seine Erfahrungen.

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in gut durchlüfteter, ausreichend mit Wasser versorgter Boden, der sich leicht erwärmt, bietet die besten Voraussetzungen für die meisten Pflanzen. Umso mehr aber für Birnen.

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Die Entfernung zum Apfel Die meisten Pflanzenschutzproble­ me bei Birnen lassen sich nicht auf chemischem Weg lösen. Viel wesentlicher als beim Apfel ist ein Gleichgewicht zwischen Nütz­ lingen und Schaderregern. So ein Gleichgewicht erfordert zum einen viel Geduld des Landwirts, zum anderen aber auch die Möglichkeiten, dass sich Nützlin­ ge überhaupt etablieren können. Denkt man z.B. an den Birnblatt­ sauger, so entsteht in vollkommen unbehandelten Anlagen meist ein ökologisches Gleichgewicht zwi­ schen dem gefürchteten Schädling und den Blumenwanzen, die sich zeitverzögert als „Säuberungsräu­ ber“ einstellen. Das funktioniert natürlich nicht so gut, wenn die Birnen in räumlicher Nähe einer Apfelanlage stehen, die doch deutlich öfter mit Insektiziden behandelt wird als Birnen. Das war ein weiterer Grund, warum wir die Birnenversuchsanlage auf einer eigenen Fläche in unmittel­ barer Nähe vom Kirschenquartier bzw. von der Bio-Apfelversuchs­ fläche positioniert haben. Volleinnetzung, ja oder nein? Für die Qualitätsproduktion von Tafelbirnen ist ein Hagelschutz­

netz unerlässlich. Bei der Erstel­ lung einer neuen Anlage stellt sich die Frage nach dem Nutzen einer Volleinnetzung. Wie bereits erwähnt ist der Aufbau einer sta­ bilen und gesunden Nützlingspo­ pulation beim Anbau von Birnen von besonderer Wichtigkeit. Die Nützlinge wandern manchmal von außen zu bzw. ziehen sie sich auch in Habitate außerhalb der Anlage zurück. Das wird durch eine Volleinnetzung ver­ hindert, was sich nachteilig auf das ökologische Gleichgewicht auswirkt. Auf der anderen Seite bietet der Birnenanbau unter Volleinnet­ zung auch zahlreiche Vorteile. Durch das Einstellen von Bie­ nen- oder Hummelvölkern kann eine gezielte Bestäubung der Blüten erwirkt werden. Gera­ de bei den für Insekten wenig attraktiven Birnenblüten wird sich dadurch der Befruchtungser­ folg erhöhen. Außerdem werden viele Schaderreger wie z. B. der Apfelwickler oder Bienen, die von außen mit Feuerbrandbakte­ rien beladen einfliegen könnten, mechanisch davon abgehalten, zu den Blüten oder jungen Früchten zu gelangen.

Auch der Wespenfraß zur Zeit der Reife spielte in den letzten Jahren eine immer größere ­Rolle. Birnen, die meist deutlich früher reif sind als Äpfel, locken die Wespen an. Die Schäden können teilweise massive Ernte­ ausfälle bewirken. Ein Blick nach Italien macht betroffen, wenn man die Schä­ den sieht, die die Marmorierte Baumwanze (Halyomorpha halys) dort anrichtet. Stark verkrüppelte Birnen sind die Folge, eine Bekämpfung ist nur schwer möglich. Auch für diesen in Österreich bisher noch wenig bekannten Schädling wäre die mechanische Barriere durch eine Volleinnetzung effektiv. Generell gilt es zukünftig zu beobachten, ob sich in einem abgeschlosse­ nen System Nützlinge in einem ausreichenden Ausmaß aufbauen und über eine längere Zeit stabil halten können. Auf alle Fälle sollte man bei Erstellen einer neuen Birnenanlage die Mög­ lichkeit zur Erweiterung für eine Volleinnetzung mit einplanen. W Dr. Thomas Rühmer ist Experte an der Versuchsstation Obst- und Weinbau Haidegg, Steiermark.

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Um das zu erreichen, wurde der neue Standort in Haidegg mit sandigem Aushub bestückt, danach im Herbst und im darauffolgenden Frühjahr mit gut zersetztem Kompost aus Pferdemist und Laubabfall ganz­ flächig aufgebessert. Die Grün­ düngung erfolgte im Frühjahr. Dazu wurden zuerst vollflächig Phacelia (auch „Bienenweide“ genannt) und Alexandrinerklee ausgesät. Beide Pflanzen liefern viel organische Biomasse und befestigen den Boden durch ihre guten Durchwurzelung. Beim Setzen der Bäume wurde zuerst Fichtennadelmulch, danach Kompost ins Pflanzloch gegeben. Darauf wurde der Wurzelbereich der Bäume mit Kompost bedeckt und mit dem Mutterboden zugehäufelt. Da der pH-Wert nach der Bodenaufbereitung mit 7,0 für Birnen ungünstig hoch gelegen ist, wurden eine ganz­ flächige Düngung mit Ammon­ sulfat sowie eine starke Schicht gehäckselte Fichtennadeläste auf den Pflanzstreifen aufgebracht.


OENOLOGIE 19

Auswirkungen von Klär- und ­Filtrationsmaßnahmen Zusammenhänge Häufig werden die Abfülltermine für die Weine aufgrund von vermarktungs- und vertriebs­ technischen Überlegungen festgelegt. Die oenologische Betrachtung spielt leider oft eine untergeordnete Rolle. VON ULRICH HAMM

D

ie Weine werden dann abgefüllt, wenn der Markt es verlangt, und der Aus­ bau der Weine wird auf diesen Termin abgestimmt. Während im Weinbau die Vegetation und der Reifeverlauf das Tempo vorgeben, scheint die Reife und Entwicklung der Weine im Kel­ ler keine Rolle zu spielen. Doch wie viel Zeit ist auf dem Weg von der Traube zum abgefüllten Wein tatsächlich notwendig? Die moderne Kellertechnik bzw. die Verfügbarkeit von Hefen, Bakterien, Schönungsmitteln und Hilfsstoffen verschiedens­ ter Art ermöglicht es, einen „Turbo-Wein“ innerhalb von drei Wochen auf die Flasche zu bringen. Der erste Wein des aktu­ ellen Jahrgangs kann demzufolge bereits Mitte Oktober vermark­ tet werden. Da hat man ja das Vorbild Beaujolais primeur um satte vier Wochen geschlagen – doch ist dieses Wettrennen in der Weinbereitung überhaupt sinnvoll und leidet nicht die Weinqualität deutlich unter der Schnelligkeit? Sollte man den Weinen nicht ausreichend Zeit zum Reifen und

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Entwickeln lassen? Vielleicht sogar genauso lange wie für das Entwickeln und Reifen der Trau­ ben? Die Wahrheit liegt wie so oft (für die allermeisten Weißweine) in der Mitte. In der Kellerwirt­ schaft ist Eile mit Weile angesagt. Es kommt aus oenologischer Sicht nicht auf die gesamte Ausbauzeit an, sondern vielmehr auf die zeit­ liche Abstimmung der einzelnen Phasen während des Weinaus­ baus. Durch einen Verzicht auf die meisten Behandlungsmittel und modernste Kellertechnik liegt man oft auf der sicheren Seite: Vorklärung, Gärung und Stabi­ lisierung der Weine laufen im Normalfall automatisch ab. Man muss den Weinen einfach nur die ausreichende Zeit geben, und erspart sich hierdurch viel Arbeit und Kosten.

Betrachtet man in diesem Zusam­ menhang zunächst einmal den

Bereich der Vorklärung, so haben zahlreiche Versuche der

In den vergangenen Jahrzehnten haben wir achsenlose Spiralförderanlagen geplant, konstruiert und gebaut zum Transport von verschiedensten Fördermedien. Beispielsweise: Förderer für Wein- und Obsttrester, Maische, Trauben, Kämme (Rappen), Äpfel, Mostobst, etc. Bei den Anlagenauslegungen werden sowohl die Wünsche des Kunden, als auch die wirtschaftlichen Anforderungen berücksichtigt. Unser Lieferprogramm umfasst: • flexible & starre Förderspiralen (in Edelstahl und Stahl) • Transport von / zu den Pressen / Vorratstanks, Eindosieren von Zucker oder Trockeneis sowie Be- und Entladen von Anhängern, LKWs, Behälter • Maische-Drehsieb-Entsafter (Separieranlage) • ergänzende Ausrüstung, wie Trichter, Gossen, Rührwerk In unseren Zielbranchen transportieren wir mittlerweile mehr als 3000 verschiedene Fördergüter von 0,03 bis 400 mm Länge mit Förderleistungen bis zu 600 m³/Std.

Flotation, Enzymeinsatz, Hefeauswahl, Bentonit, Kom­ plexbildner und Filtrationstech­ nologie helfen, den Weinausbau schneller, sicherer und repro­ duzierbarer zu gestalten, heben aber die Gesetzmäßigkeiten der Chemie, Biologie und Physik nicht auf. Daher muss deren Einsatz mit dem entsprechenden Maße und vor allem mit Weit­ sicht erfolgen.

Unser stetiges Streben, technische Details unserer Sonderlösungen neu aufzubereiten und zu standardisieren, schafft innovative Produkte und bietet Ihnen eine Vielzahl an neuen Möglichkeiten und Perspektiven. Nutzen auch Sie unser umfassendes Wissen im Bereich der Fördertechnik und profitieren auch Sie von unserer umfangreichen Erfahrung. Besuchen Sie unsere Homepage www.wildfellner.at Verschaffen Sie sich einen Eindruck von unseren realisierten Förderanlagen. Wildfellner optimale Fördertechnik, A-4611 Buchkirchen AUSTRIA, office@wildfellner.at, T: +43/(0)7242/28110-0

Kraftvolle und vielseitige Pumpen für alle Prozesse der Weinherstellung Für die besonderen Anforderungen in der Weinbereitung bietet Vogelsang verschiedene Pumplösungen für Trauben, Most und Wein. Dank der Eigenschaften unserer Drehkolbenpumpen können die sensiblen Trauben und der Most schonend befördert werden und Feststoffe, die an herkömmlichen Pumpen häufig Schäden verursachen, werden problemlos mitgefördert. Dabei sind Kolben, Gehäuse und Dichtungen extrem wartungsarm. Alles Vorteile, die sich positiv auf den Geschmack von Trauben und Wein auswirken und gleichzeitig den Geldbeutel schonen. Ansprechpartner: Josef Gasthuber Tel.: 0664 1656724 E-Mail: josef.gasthuber@vogelsang.info vogelsang.info


20 OENOLOGIE vergangenen Jahre gezeigt, dass durch eine schnellere Vorklärung (ob mit Hefefilter oder Flotation) deutlich höhere Vorklärschärfen erzielt wurden. Die Konsequenz hieraus sind häufig langsame, schleppende Gärungen oder gar Gärunterbrechungen. Das bedeu­ tet in den allermeisten Fällen, dass die moderne Vorklärung einen erhöhten Zeitbedarf für die Gärung zur Folge hat. Die wird durch den pauschalen Enzym­ einsatz noch verstärkt. Enzyme im Bereich der Traubenverarbeitung und Mostvorklärung sind durch­ aus sinnvoll, wenn es darum geht, hohe Pektingehalte in kürzester Zeit aufzuspalten. Derartig hohe Ausgangsgehalte kommen aber eigentlich nur in nicht vollständig ausgereiftem Traubenmaterial oder bei pektinreichen Sorten, wie zum Beispiel Silvaner, vor. In allen anderen Fällen reichen die traubeneigenen Enzyme und etwas mehr Zeit bei der Traubenverar­ beitung und Vorklärung aus, um ggf. mit Kohle, Gelatine, Kiesel­ sol und Bentonit ausreichend zu klären. Bentonit mitzuvergären, um bei blanken Mosten noch eine vernünftige Gärung durchführen

zu können, war in den meisten Versuchen nicht sinnvoll. Nach der Gärung führt eine län­ gere Lagerung auf der Feinhefe zwar unumstritten zu mehr Fülle und zu weicheren, runderen Wei­ nen. Die kolloidale Struktur in den Weinen ist also die Grund­ lage für das „Mouthfeel“ der Weine, unterbindet allerdings in gleichem Maße die Selbstklärung und Stabilisierung der Weine. Hier liegt also ein klarer Inter­ essenskonflikt vor. Füllige und ausgewogene Weine oder klare stabile Weine? Die Entscheidung hängt daher in erster Linie vom Fülltermin und dem angestrebten Weintyp ab. Bei einer frühen Füllung ist es absolut notwendig, den Wein relativ zeitnah nach der Gärung zu klären und zu filtrieren, damit eine ausreichen­ de Selbststabilisierung bezüglich Weinstein, Eiweißgehalt oder Schwefelstabilität noch ablaufen kann. Es besteht natürlich auch die Möglichkeit, durch CMC, Bentonit, Gummi arabicum etc. die Stabilisierung auf chemi­ schem Wege herbeizuführen. Dies sollte allerdings lediglich

bei einfachen Konsumweinen umgesetzt werden, ein höherer Qualitätsanspruch schließt diese Möglichkeiten eigentlich aus. Der Zeitpunkt der Filtration definiert demzufolge, wie lange wir ein relativ stabiles System im Wein haben und ab wann eine Instabilität vorliegt, welche spä­ testens zum Abfülltermin über­ wunden sein sollte. In Abhängig­ keit von der Filtrationsart werden unterschiedlich stark Trubstoffe, Kolloide und Mikroorganismen aus dem Wein entfernt. Die An­ schwemmfiltration hat aufgrund der hohen Porosität der Kieselgur eine sehr hohe Trubrückhalterate und Filtrationsleistung. Mikroor­ ganismen und Kolloide werden zwar abgereichert, aber nicht vollständig entfernt. Hierdurch wird eine Klärung erzielt, die Sta­ bilisierung der Weine wird aber lediglich gefördert. Durch die dreidimensionale Struktur von Filterschichten werden deutlich mehr Kolloide zurückgehalten und somit die Stabilisierung beschleunigt. Durch Membran­ prozesse, wie Crossflow-Filtra­ tion und Membranfilterkerzen,

werden sowohl Kolloide als auch Mikroorganismen nahezu vollständig zurückgehalten. Dies führt zum einen zu einer zügigen Kristallausscheidung und EiweißStabilisierung, jedoch sind auch plötzlich die „wertgebenden“ Kolloide aus der Hefelagerung weg! Eine Feinhefelagerung über mehrere Wochen und daran an­ schließende mehrfache Filtra­tion und Abfüllung über eine Mem­ branfilterkerze entbehren daher jeglicher Logik. Eine frühere Klärung/Filtration nach der Gärung ermöglicht meist einen ausreichenden Zeitraum von 6 bis 8 Wochen zu Stabilisie­ rung von Weinstein, Eiweiß und Schwefel. Nach Verschnitten und Schönungsmaßnahmen ist dieser Zeitraum erneut einzuhalten. Eine derartige Vorgehensweise spart letztendlich Zeit und Materi­ al (Filter­medien/Schönungsmittel) und ermöglicht einen Weinausbau innerhalb von 3 bis 4 Monaten, ohne die Weinqualität nachteilig zu beeinträchtigen. W Ulrich Hamm ist Weinbauexperte am DLR Rheinhessen-Nahe-Hunsrück, Deutschland.

Mooshammer | Für die gesamte Lebensmittel­industrie Qualitätsprodukte aus den Bereichen Hygienemanagement, Entwässerungs-, Förder-, Lagertechnik sowie Türen, Betriebseinrichtung und Bauelemente sind die Spezialgebiete des oberösterreichischen Unternehmens. as 1987 gegründete Unterneh­ men Mooshammer hygiene & technik gmbh versteht sich als Ge­ samtanbieter für Qualitätsprodukte für die gesamte Lebensmittelindustrie und im Tiefgaragenbau. Der Fokus liegt auf der Erfüllung in­ dividueller Kundenwünsche schon in der Planungsphase, zum Service ge­ hört auch die Montage vor Ort. Das Hauptaugenmerk von Mooshammer liegt auf der Lebensmittelindustrie. Daneben zählen führende Hand­ werksbetriebe in ganz Österreich, Bayern und den Grenzgebieten zu den Kunden des Schlüßlberger Un­ ternehmens – insbesondere Betrie­ be in der Fleischverarbeitung, im Lebensmittelhandel, Schlachthöfe, Molkereien, Bäckereien, Käsereien, Brauereien u. Getränkehersteller, die Fisch- und Geflügelindustrie,

­ ewürzverarbeitung, Chemische In­ G dustrie etc., sind zahlreiche namhafte Referenzen. Mooshammer entwickelt seit 1987 Bodenentwässerungs- sowie Hygiene­ systeme und bringt Ihre Projekte mit Planung und Durchführung maß­ geschneiderter Konzepte zum Erfolg. Durch unterschiedliche zum Patent angemeldete Neuheiten wird eine op­ timale Entwässerung erreicht. Auch bei der Hygiene ist Mooshammer füh­ rend. Waschrinnen, Regale, Schränke, Arbeitstische und Spülen werden in Edelstahl hergestellt und sind somit im gesamten Lebensmittelbereich einsetz­ bar – für den Einsatz in der Obstver­ arbeitung, Weinkellereien, in Geträn­ ke- und Nahrungsmittelindustrie die beste Lösung! Eine große Anzahl bewährter Sys­ teme stehen Ihnen standardmäßig

Besonders robuste Konstruktion und erstklassige Verarbeitung garantieren eine funktionell perfekte Nutzung. Für jede Einbausituation wird eine einfache und kompakte Lösung mit vertretbarem Preis angeboten. Die Firma Mooshammer sorgt auch für eine zeitgerechte Montage, die auf Ihre Arbeitsfenster abgestimmt wird. Lösungen für die gesamte Planung vom Entwässerungsbereich über die Hygiene werden kurzfristig erstellt, und bei Bedarf werden für Sonder­ lösungen die Gegebenheiten vor Ort gemeinsam durchbesprochen. zur Verfügung. Außerdem kann jede beliebige Kombination hergestellt ­werden. Darüber hinaus entspricht der Werkstoff Edelstahl 1.4301 oder 1.4571 den EU-Bestimmungen für lebensmittel­verarbeitende Betriebe.

INFORMATION: Mooshammer hygiene & technik gmbh, Tel.: 07248/64434-0, Fax-DW 33, www.mooshammer.at info@mooshammer.at

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FIRMEN BERICHTEN 21

Vogelsang | Smarte Technik

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umpsysteme spielen bei der Weinherstellung eine große Rol­ le, da sie in anspruchsvollen Produk­ tionsprozessen Anwendung finden. Die Drehkolbenpumpen der Vogel­ sang GmbH & Co. KG sind auf diese hohen Anforderungen ausgelegt. Sie sind flexibel einsetzbar und sorgen für einen schonenden Pumpvorgang ohne Druckstöße und Schwingungen. Das sichert die Qualität von Traube und Most. Mit einer speziell für die Weinindustrie entwickelten App las­ sen sich die Weinpumpen auch ein­ fach aus der Ferne steuern. INFORMATION: www.vogelsang.info

Schalko | Mehr als nur eine Tischlerei

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er harte Verdrängungswettbe­ werb hat die Tischlerszene aus­ gedünnt. Die Waldviertler Tischlerei Schalko setzt dagegen mit Erfolg seit Jahren auf Kundennähe mit persön­ licher Beratung. Basis dafür ist die Multi­funktionalität im Betrieb: „Wir von Schalko sind Berater, Tischler, Designer, Innenarchitekten, Abwick­ ler, Monteure, Dekorateure und sehr oft Künstler und vieles mehr. Wir haben uns zur Aufgabe gemacht, Lebensart und Gastlichkeit auf eine neue Weise erlebbar zu machen“, heißt es im Hause Schalko. Die Waldviertler Handwerker sind mittlerweile berühmt für ihr Können,

ihre Genauigkeit und Verlässlich­ keit. Dieser Tradition fühlt sich die Tischlerei Schalko verpflichtet. „Bei uns gibt es kein langes Gerede, wel­ ches zu nichts führt. Wir überlegen, besprechen und ziehen unser Vorha­ ben konsequent durch“, so Geschäfts­ führer Manuel Schalko, der für die Pla­ nung und den Verkauf zuständig ist. Ende Jänner konnten Interessierte auf der Messe Austro Vin in Tulln einen Einblick in die Firmenphilo­ sophie gewinnen. Ob Weinverkos­ tungsraum oder Heuriger, ob elegant, modern, rustikal oder urig, die Optik muss einfach stimmen. Lebensart und Gastlichkeit auf eine neue Weise er­ lebbar zu machen, dafür steht die Tischlerei Schalko. INFORMATION: Schalko Tischlerei KG, Litschau, Tel.: 02865/339, www.schalko.at

Deutz-Fahr | Stufenlose ­Kompakte

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ereits im letzten Jahr stellte Deutz-Fahr die Spezialtraktoren 5DS TTV vor. Seit Sommer kommt die etwas breitere Variante 5DF TTV mit stufenlosem Getriebe zur Auslie­ ferung. Insgesamt drei kompakte Au­ ßenbreiten für jeden Einsatz stehen zur Auswahl. Das aus den Großtraktoren bewährte Bedienkonzept wurde in die neue Se­ rie 5 DS/DF TTV übertragen und an die kompakte, schlanke Kabine angepasst. Das neue stufenlose TTV-Getriebe der Serie 5 DS/DF TTV bietet die hohe Effizienz eines mechanischen Getriebes, gepaart mit dem Komfort und der Leichtgängigkeit eines hy­ drostatischen Getriebes. Im Bild: Serie 5 DV/DS/DF – drei kom­ pakte Außenbreiten für jeden Einsatz, wahlweise stufenloser Fahrantrieb, gefederte Vorderachse u. Active Steer. INFORMATION: beim Deutz-Fahr-Händler oder unter www.deutz-fahr.at bzw. Tel.: 01/80160-12

TracLink Pilot Laser | Innovation für Weinbauprofis

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intrac mit TracLink Pilot Laser hält die Spur zwischen den Weinstö­ cken automatisch – der Fahrer kann sich voll auf die Anbaugeräte konzen­ trieren – das Frontlasersystem hat das niederösterreichische Start-up-Un­ ternehmen PAS Peschak Autonome Systeme entwickelt und gemeinsam mit Lindner in einen Lintrac integriert. Mittlerweile wurden europaweit mehr als 700 Exemplare des ­Lintrac 90 aus­ geliefert. Im Sommer 2018 erweiter­ te Lindner die Serie mit dem Lintrac 110. Lindner bietet den Lintrac u. a. in einer speziellen Weinbau-Version an. Gemeinsam mit dem niederöster­ reichischen Start-up PAS Peschak Autonome Systeme bietet Lindner jetzt eine besondere Innovation für Weinbauprofis: das Reihenlenksys­ tem TracLink Pilot Laser powered by PAS. „Der Laser tastet die Reihen ab, der Traktor hält die Spur automa­ tisch“, erklärt Technologie-Geschäfts­ führer Stefan Lindner. Voraussetzung für den Einsatz des neuen Systems: Der Lintrac sollte mit dem „TracLink Pilot ready“-Paket ausgestattet sein. Bernhard Peschak, Geschäftsfüh­ rer von PAS, erklärt die besonderen Vorzüge des Systems: „Die präzise

Spurführung ermöglicht sehr genaues Arbeiten, die Sicherheitssysteme des TracLink Pilot Laser verhindern eine Beschädigung der Weinstöcke, detek­ tieren das Reihenende, erkennen Hin­ dernisse und gewährleisten somit dem Fahrer ein sicheres Vorankommen.“ INFORMATION: www.lindner-traktoren.at

Speidel | Qualität aus ­Tradition

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m Jahr 1912 als Handwerksbetrieb einer Holzküferei zur Herstellung von Holzfässern begonnen, produ­ zieren wir heute mit 150 Mitarbei­ tern Behälter aus den Werkstoffen Edelstahl und Polyethylen. Produ­ ziert wird ausschließlich auf unserem Firmengelände in Deutschland mit über 30.000 m². Unser standardisier­ tes Programm umfasst Behälter von 50 bis 150.000 Litern in den definier­ ten Durchmessern 350 bis 4.000 mm. Erfahrene Mitarbeiter in Verbin­ dung mit rationeller Produktion ga­ rantieren eine gleichbleibend hohe Qualität unserer Produkte. Von der Entwicklung und Beratung über die Produktion bis zur Auslieferung mit eigenem Fuhrpark bekommen Sie bei Speidel alles aus einer Hand „Made in ­Germany“. INFORMATION: www.speidel-behaelter.de Austro Vin: Halle 6 Stand 654


22 FIRMEN BERICHTEN

Abdichtungen | von Speicherteichen

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ie Firma Fuchs Kunststofftechnik e. U. ist ein qualifizierter Fach­ verlegerbetrieb, der 2002 gegründet wurde und sich im Bereich Kunststoff­ abdichtungen und Rohrleitungssyste­ me spezialisiert hat. Langjährige Erfahrung, bestens aus­ gebildetes Personal, fachliches Knowhow und Präzision zeichnen den Fachbetrieb aus. Zum Haupttätigkeitsfeld zählen unter anderem Güllelagunen, Sanierung von Altgüllegruben, Speicherteiche, Bewässerungsteiche, Schwimmteiche, Biotopteiche, Pools, Trinkwasser­ speicher, Flachdach- und Terrassen­ abdichtungen, Spezialanfertigungen sowie Rohrleitungssysteme und ­vieles mehr. INFORMATION: 0664/2234553 und 03335/46763 www.fuchs-abdichtungen.at

fort und bis dato unerreichte Vielsei­ tigkeit geachtet. Die leistungsstarken Vierzylindermotoren der nächsten Generation mit Abgasstufe 3B, eine gesteigerte Hydraulikleistung und die optional erhältlichen, werkseitig integrierten Fronthubwerke, Zapf­ wellen und Frontlader sorgen für höchste Leistung. Die geringen Be­ triebskosten sind auf die sparsamen Motoren, die längeren Wartungs­ intervalle von 600 Stunden, einen größeren Kraftstofftank sowie einen verbesserten Zugang zum Betanken zurückzuführen. Außerdem stellen eine ruhige und geräumige Kabine, bedienerfreundliche Armaturen so­ wie automatisierte Funktionen und ein einfacher Zugang einen hohen Fahrerkomfort sicher. Da das Abgas­ reinigungssystem praktisch an der Seite der Haube montiert ist, bleibt die Höhe der Motorhaube sehr nied­ rig, womit die freie Sicht des Fahrers weiter optimiert wird. INFORMATION: www.austrodiesel.at

Leistung, niedrige Betriebskosten und hoher Bedienkomfort. Die neuen Tier-4B-konformen Vierund Sechszylinder-NEF-Motoren mit HI-eSCR-Technik (144 bis 182 PS (106 bis 134 kW) sind leistungs- und drehmomentstärker als ihre Vor­ gänger und weisen die besten Ver­ brauchswerte in dieser Maschinen­ kategorie auf. Das neue Lenksystem sorgt für eine außergewöhnliche, zeit­ sparende Wendigkeit, so dass selbst auf engstem Raum schnell und mühe­ los gewendet werden kann. Dank Mehrzweckarm, Heckrahmen und Gegengewicht können Sie Ihre neue Braud 9000 rasch in einen mul­ tifunktionalen Geräteträger umwan­ deln. Mit Berthoud-Feldspritzen und Provitis-Frontgeräten als Standard­ ausrüstung wird die neue Braud 9000 zur ganzjährig einsetzbaren Mehr­ zweckmaschine. INFORMATION: www.newholland.com/at

Wildfellner | Sonder­lösungen für Weintrester

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ls Spezialist für fördertechni­ sche Sonderlösungen realisiert Wildfellner sowohl horizontale als auch senkrechte Transportwege. Unser Lieferprogramm umfasst flexible und starre Förderspiralen (in Edelstahl und Stahl); Transport von/zu den Pressen/ Vorratstanks, Eindosieren von Zucker oder Trockeneis sowie Be- und Entla­ den von Anhängern, LKWs, Behältern; Maische-Drehsieb-Entsafter (Separier­ anlage) und ergänzende Ausrüstung, wie Trichter, Gossen, Rührwerk. In unseren Zielbranchen transportieren wir mittler­ weile mehr als 3.000 verschiedene För­ dergüter von 0,03 bis 400 mm Länge mit einer Förderleistung bis zu 600 m³/Std. INFORMATION: Wildfellner GmbH, Tel: 0 72 42/28 110-0 Fax-Dw: -57 E-Mail: office@wildfellner.at www.wildfellner.at

Hammerschmied | K+S | Es geht noch Beste Qualitäten | New Holland besser! durch Patentkali Braud Traubener neue gezogene Traubenern­ alium, Magnesium und Schwe­ D ter Grapes’Line von Pellenc hat vollernter Austro Diesel | MF 3700 für Weinund Obstbau

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er MF 3700 punktet nicht nur durch die Efficient-Ausstattung mit original MF-Multifunktionsjoy­ stick über welchen Kupplung, Wen­ de- und Lastschaltung, Steuerventile und Zusatzfunktionen betätigt wer­ den können, sondern auch durch die gefederte Vorderachse. Die Baureihe MF 3700 wurde spe­ ziell für den Wein- und Obstbau entwickelt. Dabei wurde besonders auf hohe Leistung bei zugleich ausge­ zeichneter Kraftstoffeffizienz, Kom­

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ie neuen Braud 9000M- und L-Modelle bauen auf bewähr­ ter Braud-Technik auf und überzeu­ gen durch optimale Lesegutqualität und maximale Produktivität. Das SDC-Schüttelsystem mit beweglicher hinterer Schüttelstabaufhängung und schnell einrastendem vorderen Stab­ ende schüttelt und löst die Trauben auf schonende Weise. Das Noria-Auf­ fangsystem sorgt für optimalen Schutz von Rebanlage und Lesegut. Diese bewährten Braud-Innovationen werden nun um noch effizientere und leichter handhabbare Lösungen er­ weitert und mit der besten Abbeerma­ schine kombiniert, damit der Einsatz in allen Rebanlagen gewährleistet ist. Das Ergebnis: bessere Reinigung und

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fel sind für die Versorgung der Weinrebe wichtige Nährstoffe. Ka­ lium erhöht die Frosthärte und die Holz­ ausreife, fördert den Frucht­ ansatz und den Extraktgehalt, er­ möglicht höhere Mostgewichte und schützt ganz wesentlich gegen Tro­ ckenstress. Magnesium als zentraler Baustein von Blattgrün verbessert den Transport der Assimilate und bil­ det die Zucker- und Aromastoffe. Ma­ gnesium fördert wesentlich die Wur­ zelentwicklung und sorgt für deutlich weniger Stiellähme. Schwefel in Sul­ fatform verbessert die N-Effizienz und ist am Aufbau von Aminosäuren und Eiweiß sowie an der Bildung von Enzymen und Aromastoffen beteiligt. INFORMATION: www.k-plus-s.com

die erste Saison in Österreich hinter sich und die Winzer waren äußerst zufrieden. Besonders die nochmalige Verbesserung der Erntequalität hat einige überrascht. Auch bei zahlrei­ chen Vorführungen der Fa. Ham­ merschmied sorgten die technischen Neuheiten für großes Interesse und Nachfrage für die kommende Lese. INFORMATION: www.hammerschmied.at, 02262/66381 oder am Stand der Fa. Hammerschmied auf der ­Austro Vin in Tulln


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30. Jänner bis 01. Februar 2020 WEIN-DESIGN MIT VIELFALT & PRÄZISION Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, Lebensart und Gastlichkeit auf eine neue Weise erlebbar zu machen. Ob WEINVERKOSTUNGSRAUM oder HEURIGER – ob elegant, modern, rustikal oder urig – die Optik MUSS einfach stimmen. In einem einladenden Ambiente soll sich Ihr Gast so richtig wohlfühlen. Durch unser spezielles Know-how in Sachen Design und Planung erhält Ihr Konzept ein ganz persönliches Profil. Dafür verwenden wir sorgfältig ausgesuchte Materialien, perfekt ausgeführt bis in alle Ecken und Kanten. Natürlich maßgeschneidert und an Ihre Bedürfnisse angepasst.

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