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4 MANAGEMENT

Nelly aus dem Märchenbuch Die Kuh mit der aktuell höchsten Lebensmilchleistung weltweit steht auf dem Spitalerhof in Kärnten.

STEFAN NIMMERVOLL hat Nelly und ihre Besitzerin Melanie Kacic besucht.

„Schon mein Opa war vor über 60 Jahren einer der Pioniere

der Rasse Holstein in Kärnten und Gründungsmitglied des Kärntner Holsteinverbands“, erzählt Melanie Kacic, die Tochter des Hauses. Mit dem Import der ersten Kalbinnen aus Deutschland stellte er von Pinzgauern auf Schwarzbunte um und entwickelte den Betrieb und die Herde ständig weiter.

Seit 47 Jahren wurde kein fremdes Tier mehr zugekauft.

Bei der Stierauswahl wurden die besten kanadischen und ita­ lienischen Vererber eingesetzt.

So ist der Vater von Nelly der Italiener Mtoto, der die meisten 100.000-Liter-Kühe in Kärn­ ten hervorgebracht hat. Der Stalldurchschnitt beträgt in den letzten zehn Jahren 12.686 Kilo Milch bei 3,73 % Fett und 3,31 % Eiweiß. ,,Somit zählt unsere Herde seit vielen Jahren zu den leistungsstärksten in

Österreich“, so die Jungbäuerin.

Einige Jahre wurde sogar drei Mal am Tag gemolken. In diese Zeit fällt auch der Bestwert von Nelly, den sie in ihrer fünften Laktation erreichte.

Trotzdem stimmt das Bild einer überzüchteten Hochleistungs­ herde, das mancher bei derartigen Zahlen vielleicht zum Vorwurf machen könnte, laut Waltraud Gasser nicht.

Die 50-köpfige Herde zeichnet neben der Milchmenge auch eine hohe Lebensleistung aus.

27 Kühe haben bereits mehr als 100.000 Kilo Milch Lebens­ leistung erreicht. „Wenn man mit Kühen in diesem hohen Leistungsbereich arbeitet, müssen Fütterung, Haltung und Herdenmanagement zusam­ menstimmen“, unterstreicht die Bäuerin. Die Milchkühe

werden mit einer TMR, beste­ hend aus Grassilage, Maissi­ lage, Heu, Stroh, Sojaschrot, Rübenschnitzeln, Körnermais und Mineralstoffen gefüttert, die für 40 Kilo Tagesgemelk berechnet ist. Die Rekordkuh Nelly sei in all den Jahren nie krank gewesen. Auch dass Schwarzbunte nicht für die Alm geeignet sind, widerlegt die Familie. Die Kalbinnen verbringen den Sommer auf der eigenen Alm oberhalb des Kärntner Weißensees.

In den letzten Jahren sind Parameter wie die Inhaltsstoffe und Fitness bei der Stieraus­ wahl wichtiger geworden. Die Milchleistung wurde etwas zurückgenommen. „Wir wollen Kühe, die nicht zu groß sind, viel Futter aufnehmen und über viele Jahre gesund Milch produ­

Fotos: © Grasser

E

xakt 222.713 Kilo Milch.

Nirgendwo auf der Welt gibt es eine noch lebende Kuh mit einer höheren Gesamt­ leistung als die Holsteinkuh Nelly aus dem beschaulichen Drautal. Seit beinahe 16 Jahren steht sie im Stall von Waltraud und Hermann Gasser in Pobers­ ach in der Gemeinde Paternion und war dort immer schon eine absolute Ausnahmeerscheinung.

In ihrem Heimatbundesland ist Nelly mit einer Spitzenlaktati­ on von 19.693 Kilo und einem Tages­gemelk von 82 Litern schon länger für ihre Leistungs­ daten bekannt. Auf ihre alten Tage bringt es die Kuh jetzt sogar noch zu weltweitem Ruhm, seit Fachjournalisten sie als Nummer eins aufs Podest gehoben haben.

MANAGEMENT 5

Die stolze Züchterfamilie zieren können “, meint Melanie Kacic. „60 Jahre Zuchtarbeit weiterführen zu dürfen, macht mich natürlich sehr stolz.“ Erfahrung dafür bringt sie trotz ihrer Jugend ausreichend mit: „Schon als Kind habe ich lieber das Stallbuch als ein Märchen­ buch gelesen.“ Die Drautalerin ist zudem auch im erst jüngst aus der Fusion zwischen Kärnt­ ner Holsteinverband und der Kärntnerrind hervorgegangenen Rinderzuchtverband caRIND­ thia ZVB aktiv. Als Züchterbei­ rat für die Rassen Holstein und Jersey kann sie ihr Wissen bei der Stierauswahl und Zuchtar­ beit einbringen.

Mit dem Zuchtverband war Melanie Kacic auch schon auf einem ganz besonderen Betrieb in Kanada zu Gast. Auf „La Ferme Gillette“ in der Nähe von Ottawa in Ontario lebte

Smurf, eine Kuh, die es Zeit ihres Lebens auf 247.000 kg Le­ bensleistung brachte. Smurf ist längst den Weg alles Irdischen gegangen. Nelly wird sie aber dennoch nicht mehr einholen. „Wir haben sie nicht mehr besamt, weil sie doch schon eine alte Dame ist“, meint ihre Bäuerin. In ihrer letzten Laktation, mit über 15 Jahren, hat Nelly jedenfalls noch einmal gezeigt, was in ihr steckt. Den Lebensabend darf die Ausnah­ mekuh auf der Weide und im Stall in Pobersach verbringen. ,,Einige Monate wird Nelly jetzt noch gemolken, dann geht sie in Pension. Wir hoffen, dass sie noch lange gesund bleibt, denn so eine Kuh hat man nur ein Mal im Leben“ meint Familie Gasser stolz.

W

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6 BRUNST

Automatische Messung zur Brunsterkennung Die Brunsterkennung ist ein aktuelles Problem in vielen Milchvieh-Herden. Prof. Dr. STEFFEN HOY von der Universität Gießen beschreibt, wie die automatische Messung von Aktivität und Wiederkauen zur besseren Erkennung brünstiger Kühe genutzt werden kann.

Deshalb wurden sensorgestützte Verfahren entwickelt und ein­ gesetzt, um Informationen zum Brunstgeschehen zu erhalten.

Am verbreitetsten ist dabei die Aktivitätsmessung mittels Pedo­ meter oder Respaktor.

Aktivitätsmessung zur Brunst­erkennung Sowohl Pedometer (Schrittzähler – wäh­ rend der Brunst ist die Aktivität

erhöht) als auch Respaktoren (Sensoren am Halsband: Mes­ sung für die Brunst typischer Kopf-/Halsbewegungen und Berechnung einer „Aktivität“) registrieren die Bewegungen der Tiere, sodass sich brünstige Kühe automatisch erkennen lassen. Pedometer- oder Res­ paktorsysteme gibt es sowohl für Betriebe mit Automatischem Melksystem (AMS) als auch

Hersteller

Typ

Herdenmanagementprogramm

Brunsterkennung

Lely

Astronaut A4

T4C

Qwes HR: Aktivität + Wiederkauaktivität

Insentec

Galaxy Astrea 20.20

Saturnus

MRS, Pedometer: Aktivität

Happel

AktivPuls-Robot

Saturnus 2020 und VC5

Nedap Lactivator: RealTime Aktivität

GEA

MIone

DairyPlan C21

Rescounter II: Aktivität

BouMatic

MR-S1/D1

SmartDairy

Heat Seeker: Aktivität

SAC

RDS Futureline MAX

TIM (Total Integrated Managementsystem)/ Saturnus TDS

MRS Motion registration system, ­Pedometer: Aktivität

DeLaval

VMS

DelPro™-Software, Herd Navigator

Respaktor: Aktivität

LemmerFullwood

M2erlin

FUSION-CRYSTAL Software

DPP Pedometer: Aktivität

Tab. 1: Übersicht zur Brunsterkennung mit Melkroboter und Herdenmanagement-Programm

für solche mit Melkstand. Sie können auch nachgerüstet wer­ den. In den Tab. 1 und 2 wird ein Überblick über die auf dem Markt befindlichen Systeme ge­ geben. Beide Varianten (Schritt­ zähler, Halsband-Sensoren) sind für die Brunstfeststellung geeignet. Die Aktivität steigt am Tag vor der Brunst deutlich an und erreicht zumeist am Tag der Besamung die maximale Aus­ lenkung – den Aktivitäts­peak.

Bereits am Besamungstag nimmt die Bewegungsaktivität jedoch wieder ab und sinkt am nächsten Tag auf das Ausgangsniveau. In Abb. 1 wird dieser Aktivitätsver­ lauf veranschaulicht. Zugleich wird durch das System ein optimaler Besamungszeitraum vorgeschlagen.

Messung der Wiederkau­ dauer zur Brunsterkennung Die tägliche Wiederkaudauer (= Ruminationsdauer) bei Kühen schwankt zwischen 4 und 9 Stunden, wobei 10 bis 20 Perio­ den unterschieden werden. Die Wiederkauaktivität wird dabei vor allem von Faktoren des Futters (Futtermenge und -struk­ tur), der Umwelt (Temperatur, Wasseraufnahme) und der Tiere selbst beeinflusst. Neben der Messung der Aktivität brünstiger Kühe kann auch die tägliche bzw. zweistündliche Wiederkau­ dauer automatisch gemessen werden. Bei einem Messsystem werden mit einem Mikrofon die typischen Wiederkaugeräusche gemessen. In Verbindung mit einer LD (long distance)-An­ tenne kann der Zugriff auf die Daten ständig erfolgen und nicht wie bei den Vorgängermodellen nur während der Melkzeiten, wenn die Kühe unter einer über dem Ausgang des Melkstands installierten Antenne hindurch­

Foto: © agrarfoto.com

D

ie Voraussetzung für eine gute Herdenfruchtbar­ keit ist eine zuverlässige Brunsterkennung. Die Brunst­ detektion und der Besamungs­ erfolg haben sich jedoch in den letzten Jahren verschlechtert.

In vielen Betrieben liegt die Konzeptionsrate unter 50 Pro­ zent. Eine geringe Ausprägung der Brunstsymptome, eine oft unregelmäßige und verlängerte Zyklusdauer von 22 bis 23 Ta­ gen, eine verkürzte Brunstdauer sowie eine teilweise nur geringe Aktivitätserhöhung erschwe­ ren die Erkennung der Brunst.

Außerdem liegt die Spitze der Aktivitätserhöhung häufig in den Nachtstunden. Der Betriebsleiter benötigt zur Unterstützung sei­ nes Managements eine automati­ sche Früherkennung der Brunst, um rechtzeitig darauf reagieren zu können. Wird z.B. die Brunst einen Zyklus nach der Kalbung früher erkannt, führt allein das zu einer Einsparung von Kosten in Höhe von ca. 63 Euro – sofern die Kuh erfolgreich besamt wird.

BRUNST 7 laufen. Ein anderes Messprinzip misst über einen Sensor am Ohr charakteristische Bewegungen, die Auskunft über Fressen und Wiederkauen geben. Allerdings ist zu beachten, dass die Ohren auch zur Fliegenabwehr einge­ setzt werden und die Messwerte verfälscht werden können.

Einige Messsysteme, aber nicht alle, sind unabhängig überprüft worden. Solche Systeme sollten Brunsterkennungsraten von über 90 Prozent ermöglichen.

Messung beider Parameter gleichzeitig zur Brunsterken­ nung Einer Kombination von Daten zur Verbesserung der Brunsterkennung kommt inso­ fern eine große Bedeutung zu, da mehrere Parameter während der Brunst reagieren und die zu­ sammenfassende Bewertung die Informationssicherheit erhöht.

Jeder Hersteller von Melk­ technik bietet heutzutage ein Aktivitäts-Messsystem an, aber nur wenige in Kombination mit der Wiederkaumessung. Die Aktivität der Kühe steigt zur Brunst an, was letztlich zur automatischen Erkennung führt.

Allerdings zeigen nicht alle Kühe der Herde einen derarti­ gen Aktivitätsanstieg: In eigenen Untersuchungen in 3 Herden hatten zwischen 16 und 34 % der Kühe trotz Brunst keine Erhöhung der Aktivität. Deut­ lich einheitlicher reagieren die Kühe zumeist bei der Verände­

rung der Wiederkauaktivität im brunst­nahen Zeitraum. In ver­ schiedenen Herden konnte im Mittel ein Absinken der Wieder­ kaudauer am Tag der Brunst um 60 bis 90 Minuten nachgewiesen werden. Aber auch bei der Wiederkauaktivität reagierten 13 bis 19 % der Kühe nicht mit einem Rückgang der Rumination am Tag der Brunst. Daher prüf­ ten wir, wie viele Kühe unter gleichzeitiger Betrachtung von Aktivität und Wiederkaudauer während der Brunst Verände­ rungen aufwiesen. Insgesamt 68 % aller ausgewerteten Kühe zeigten eine Aktivitätserhöhung und gleichzeitig einen Rückgang der Wiederkaudauer am Tag der Brunst mit künstlicher Besa­ mung und nachfolgender Träch­ tigkeit. Bei 8 % war lediglich die Aktivität erhöht, die Rumination war nicht verändert oder sogar angestiegen. Umgekehrt reagier­ ten 17 % der Kühe am Brunst­ tag mit einer Reduzierung der Wiederkaudauer, nicht jedoch mit einem Aktivitätsanstieg. In 93 % der Brunsten sind diese Kühe automatisch zu erkennen.

Lediglich 7 % aller ausgewerte­ ten Kühe zeigten trotz nachweis­ licher Brunst weder eine Ver­ änderung in der Aktivität noch in der Wiederkaudauer. Diese Veränderung von Aktivität und Wiederkaudauer gleichzeitig wird durch die Messtechnik auf dem Computer-­Monitor ange­ zeigt, sodass der Betriebsleiter

NEU!

eine aktuelle Information zur Brunst­erkennung erhält.

Wann sollen die Kühe besamt werden? Neben der Brunster­ kennung ist natürlich die Wahl des Besamungszeitpunkts für den Erfolg einer künstlichen Besa­ mung (KB) sehr wichtig (Abb. 1).

Die Befruchtungsfähigkeit der Ei­ zelle dauert etwa 4 bis 6 Stunden, das Sperma ist bei Verwendung von Tiefgefriersperma etwa 18 bis 20 Stunden befruchtungsfähig.

Dabei ist klar, dass angesichts der Schwierigkeiten bei der Rinderim Vergleich zur Schweinebesa­ mung Konzeptionsraten von



Qualitätszuchtrinder bei den NÖ. Versteigerungen

Bergland

Zwettl

11. November 2020

04. November 2020

16. Dezember 2020

09. Dezember 2020

27. Jänner 2021

20. Jänner 2021

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8 BRUNST

Hersteller/Vertreiber

Typ

Messprinzip

Gemessene Parameter

Lely, SCR, Select Sires

SCR Heatime HR, Qwes HR, SenseTime

Beschleunigungs- und akustischer Sensor am Halsband

Aktivität, Wiederkauen

GEA, Nedap

Smarttag, CowScout

Sensor am Fuß/Halsband

Aktivität, Fressverhalten

Medria/WWS

HeatPhone

Sensor

Aktivität

ai24

Sensor am Halsband oder Pedometer

Aktivität

ETS/Semex Dairymaster

MooMonitor

Sensoren am Halsband

Aktivität, Wiederkauen, Fressverhalten

Lemmer-Fullwood

Fullexpert

Sensor

Aktivität

DeLaval, GEnex, CRI

ALPRO

Sensor am Halsband

Aktivität, Futterabruf

BouMatic

Heat Seeker 2

Sensor am Fuß/Halsband

Aktivität

Agis, Masterrind

SensOor

Sensor am Ohr, Temperaturfühler

Aktivität, Ohrtemperatur

Alta

CowAlert

Sensor am Fuß

Aktivität, Liegeintervall

SAC

MRS Transponder

Sensor am Halsband oder Fuß

Aktivität

Göttsberger

Smartbow

Sensor am Ohr

Aktivität, Wiederkauen

BayernGenetik, ENGS

BayernWatch, Track a cow

Pedometer

Aktivität, Liegedauer und Liegezähler, Futteraufnahmedauer und -häufigkeit, Stehen

Tab. 2: Automatische Parametererfassung als Stand-alone-Versionen (Auswahl ohne Anspruch auf Vollständigkeit) über 70 % kaum machbar sind.

In eigenen Auswertungen in 10 Milchviehbetrieben erreichte kein einziger eine Konzeptionsrate von mehr als 50 %.

Es zeigte sich in unseren Un­ tersuchungen, dass der Aktivi­ tätspeak, d.h. der Zeitpunkt des höchsten Aktivitätsanstiegs, den besten Orientierungspunkt für die Besamung darstellt. Die Ein­ beziehung der Wiederkaudauer bringt keinen zusätzlichen Er­ kenntnisgewinn. In den eigenen Analysen an über 1.700 besam­ ten Kühen wurde die höchste Konzeptionsrate von 49,6 % dann erzielt, wenn die KB in der Zeitspanne von 7 bis 12 Stunden nach dem Peak der Aktivität durchgeführt wurde.

Automatische Brunsterken­ nung auch bei Jungrindern Die Verfahren sind grundsätzlich mit sehr gutem Erfolg auch für die Brunsterkennung bei Jungrin­ dern einzusetzen. Jungrinder sind die Zukunft des Milchvieh­ betriebs und nicht das fünfte Rad am Wagen. Sie sollen gesund sein, hohe tägliche Zunahmen erreichen und mit etwa 15 Mo­ naten erstmalig besamt werden.

Abb. 1: Anzeige des Aktivitätsverlaufs einer Kuh über 7 Tage ­hinweg mit einer Brunst (erhöhte Aktivität) und Angabe des optimalen KB-Zeitraums (ai24) Das Erstkalbealter sollte demzu­ folge bei etwa 24 Monaten lie­ gen. Häufig ist zumindest in den kleinen Nebenerwerbsbetrieben die Brunsterkennung bei Jungrin­ dern problematisch, da der jeweilige Betriebsleiter zu wenig Zeit dafür im Stall verbringt.

Durch unsere Untersuchungen an insgesamt 419 Jungrindern in einem Betrieb konnten wir nachweisen, dass durch die Anwendung des automatischen

Brunsterkennungssystems das Erstbesamungs- und Erstkalbe­ alter der Jungrinder um einen halben Monat gesenkt werden konnte. Die Abstände zwischen erster und zweiter sowie zwi­ schen erster und erfolgreicher Besamung verkürzten sich um 18 bis 39 Tage. Das automatische Brunsterkennungssystem ist eine Managementhilfe, um über eine bessere Erkennung brünstiger Jungrinder zu höherer Frucht­

barkeitsleistung zu kommen. Auf eine zusätzliche Brunstbeobach­ tung durch den Betriebsleiter oder seine Mitarbeiter sollte dennoch nicht verzichtet werden, da nicht alle Brunsten vollauto­ matisch zu detektieren sind.

Was sind die Knackpunkte der automatischen Messung von Aktivität/ Wiederkaudau­ er? Genauigkeit: Jedes Mess­ prinzip hat einen Messfehler.

Dieser sollte natürlich möglichst klein sein. Informationen dazu müssen über den Hersteller oder Berater vorliegen. Es können auch Berufskollegen (z.B. im Arbeitskreis Milchviehhalter) befragt werden.

Haltbarkeit (des Akkus): Die Akkus in den Sensoren sollten 6 bis 7 Jahre in Funktion bleiben – Erfahrungen dazu liegen vor.

Trefferquote: Bei der Brunst­ erkennung müssen deutlich über 90 % der brünstigen Kühe erkannt werden.

Alarmierung: Das System sollte Brunsthinweise (auch über Han­ dy) liefern und Vorschläge zum optimalen Besamungszeitraum anbieten.

Verknüpfung von Daten: Durch die Verknüpfung von Messwer­ ten zu Aktivität und Wie­ derkauen sollte eine Brunst­ erkennung von 93 bis 95 % möglich sein. Eine 100 %-ige Erkennung ist (noch) nicht möglich. Die Beobachtung der Kühe ist demzufolge zusätzlich durchzuführen.

Kopplung mit Herdenmanage­ ment-Programm: Die Kopplung ist sehr wichtig, um Doppeleinga­ ben zu vermeiden. Die meisten Überwachungssysteme lassen sich mit dem Herdenmanage­ ment-Programm koppeln, aber nicht alle bieten diesen Service.

Wirtschaftlichkeit: Die künstli­ che Besamung um einen Zyklus früher (wenn das beabsichtigt ist), spart ca. 63 Euro. Insofern rechnet sich die automatische Messung von Aktivität und Wie­ derkauen.

W Prof. Dr. Steffen Hoy lehrte an der Justus-Liebig-Universität Gießen am Institut für Tierzucht und Haustiergenetik, Deutschland.

BRUNST 9

Nedap weiß es früher!

Den optimalen Besamungszeitpunkt herauszufinden, ist die Grundlage für die erfolgreiche Milchviehhaltung.

Gelingt dies nicht, ist mit einer längeren Zwischenkalbezeit und höheren Reproduktionskosten zu rechnen.

VON GREGOR HUBER

E

Foto: © Archiv

auf deren Progesterongehalt (P4), so kann man am Verlauf feststellen, in welchem Brunst­ stadium sich die Kuh befindet.

Für die Feststellung des Milch­ progesteronverlaufs wurde von jeder Kuh mit elektronischem Brunsterkennungssystem täglich eine Milchprobe vom Tagesge­ Sensible Sensoren Unter melk entnommen und unter­ Precision Livestock Farming oder sucht. Parallel dazu wurden auch Precision Dairy Farming die vom System generierten versteht man den Einsatz von Meldungen abgespeichert und Sensortechnik in der Tierhaltung archiviert. Diese Datenerhebung bzw. Milchproduktion. Sensoren wurde nach dem Abkalben am oder im Tier erfassen rund für jede einzelne Kuh in der um die Uhr das Verhalten der Versuchsgruppe durchgeführt, Tiere und errechnen mittels um eine verlässliche Aussage Algorithmen den Gesundheitszu­ hinsichtlich des Brunstzyklus stand. Anhand dieser Daten ist treffen zu können. es möglich, Brunstanzeichen zu Die analysierten Progesteron­ analysieren und den idealen Be­ werte wurden in einem Verlauf samungszeitpunkt vorzuschlagen. dargestellt und mit den Sys­ Das Brunsterkennungssystem temmeldungen verglichen. Die von Nedap arbeitet mit einem Brunsterkennungsrate und die am Halsband oder am Bein des Qualität der Brunstmeldung wird Tieres montierten Sender. Beide als Sensitivität (Richtig Positiv Sensoren erfassen eine Menge an Rate) und als positiver prädikti­ Daten, mit denen Brunstereignis­ se zuverlässig erkannt werden.

Um ein elektronisches Brunst­ erkennungssystem nach seiner Leistungsfähigkeit bewerten zu können, müssen die Systemmel­ dungen mit einem wissenschaft­ lich anerkannten Verfahren verglichen werden. Der Proges­ teronspiegel der Kuh ist ein ein­ fach anzuwendendes Instrument dafür. Untersucht man die Milch

ver Wert (Positiver Vorhersage­ wert) dargestellt.

Erkennen und vorhersagen Die Sensitivität stellt den Anteil der zumindest einmal richtig erkannten Brunstperioden an der Gesamtheit an Brunstperio­



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s irrt der Mensch: Studien belegen, dass die augen­ scheinliche Erkennung einer Brunst ungemein schwierig geworden ist. In den vergange­ nen Jahren sank der Anteil jener Kühe, die während der Brunst einen Duldungsreflex zeigen, von 80 auf 50 %. Die Duldungs­ dauer hat gleichzeitig von 15 auf 5 Stunden abgenommen. Auch die während der Brunst höhere Bewegungsaktivität nimmt mit steigender Milchleistung ab. Hin­ zu kommt, dass sich das Brunst­ geschehen bei mehr als der Hälfte der Kühe auf die Nacht beschränkt. Trotz dieser schwie­ rigen Umstände werden durch die visuelle Beobachtung je nach Beobachtungsaufwand bis 75 % der Brünste erkannt.

den dar. Sind 10 Kühe brünstig und es werden davon 9 vom System als brünstig erkannt, eine Kuh wird vom System als nicht brünstig erkannt, ergibt das eine Brunsterkennungsrate von 90%.

Der positiv prädiktive Wert be­ schreibt die Qualität der Brunst­ meldung. Das heißt, er entspricht der Wahrscheinlichkeit, dass bei einer Brunsterkennung durch das System auch tatsächlich eine Brunst vorliegt: Das System erkennt 10 Kühe als brünstig, davon sind 9 tatsächlich brünstig und eine tatsächlich nicht brüns­ tig. Bei diesem System kann davon ausgegangen werden, dass bei 90 % der Brunstmeldungen eine tatsächliche Brunst vorliegt.

Ein System mit 80 % Brunster­ kennungsrate und einem positi­ ven Vorhersagewert von 100 % würde bedeuten,

Der Test ermittelt 100 % der nicht trächtigen / brünstigen Kühe

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10 BRUNST

dass nicht alle Brunstereignisse erkannt werden, die erkannten Ereignisse jedoch zu 100 % korrekt sind. 100 % Brunster­ kennungsrate und 80 % positiver Vorhersagewert würde bedeuten, dass alle Brunstereignisse erkannt werden, die erkannten Ereignisse jedoch nicht immer korrekt bzw.

Falschmeldungen sind.

Mit Hilfe der Vierfeldertafel lassen sich die Ergebnisse einfach interpretieren:

+ –: Der Anteil an korrekten ­Brunst­meldungen liegt über 75 %, die Brunsterkennungs­ rate unter 75 %. Die Brunst­ meldungen vom System sind zuverlässig. Die Brunsterken­ nungsrate vom System entspricht der einer schlechten bis guten visuellen Brunstbeobachtung.

– +: Der Anteil an korrekten ­Brunstmeldungen liegt unter

Brunsterkennungsrate und Anteil korrekter Brunstmeldungen vom System Nedap. Ein Kreis repräsentiert einen Studien­betrieb wobei die Kreisfläche der Anzahl an Brunstperioden entspricht, die am jeweiligen Betrieb beobachtet wurden.

75 %, die Brunsterkennungsra­ te über 75 %. Die vom System generierten Brunstmeldungen sind wenig zuverlässig. Die Brunst­erkennungsrate liegt deutlich höher als bei einer guten visuellen Brunstbeobach­ tung.

– –: Der Anteil an korrekten Brunstmeldungen und die Brunsterkennungsrate liegen

unter 75 %. Die Zuverlässigkeit der vom System generierten Brunstmeldungen ist gering.

Die Brunsterkennungsrate ist mit einer schlechten bis guten visuellen Brunstbeobachtung vergleichbar.

Zuverlässiger als der Mensch Das Brunsterkennungssystem von Nedap kann die Brunst von Milchkühen mit einer Erken­ nungsrate von 90 % erfassen, wobei die Meldungen zu 95 % korrekt sind. In Anbetracht dessen, dass mit Direktbeobach­ tung eine Erkennungsrate von bis zu 75 % erreicht wird, kann das elektronische System mehr brünstige Tiere erkennen, als es der Tierhalter unter optimalen Bedingungen kann. Vorausgesetzt wird, dass eine ständige Kon­ trolle der Sensoren auf Verlust oder mechanische Beschädigun­ gen durchgeführt wird, welche anhand der Daten­kontrolle am Computer, Tablet oder Smart­ phone stattfinden kann.

W Gregor Huber ist als Referatsleiter in der Abteilung Tierhaltung mit der Datener-

Das elektronische System von Nedap wurde anhand von ­40 ­Brunstperioden bewertet.

Resultierend aus diesen Daten

fassung, Auswertung und grafischen Darstellung von Versuchsergebnissen an der HBLFA Raumberg-Gumpenstein befasst.

Foto: © Huber

+ +: Der Anteil an korrekten ­Brunstmeldungen und die Brunst­erkennungsrate liegen über 75 %. Die Brunstmeldun­ gen vom System sind zuverläs­ sig. Die Brunsterkennungsrate liegt deutlich über jener, die bei einer guten visuellen Brunst­ beobachtung erreicht wird.

errechnet sich eine Brunster­ kennungsrate von 90 % und ein positiver Vorhersagewert von 95 %. Das bedeutet, dass 90 % der Brunst­ereignisse erkannt werden und 95 % der Meldun­ gen korrekt sind.

FÜTTERUNG 11

Fütterungskonzepte vom Nachbarn Der Erfolg in der Aufzucht wird stark durch die Fütterung beeinflusst. Im Rinderreport Baden-Württemberg 2018 sind Vollkosten für die Aufzucht bis zu 2.689 Euro dokumentiert. Der Anteil der Futterkosten liegt bei knapp 50 %.

Auf der Suche nach Einsparungen landet man beim Erstkalbealter (EKA) von 24 Monaten.

VON THOMAS JILG

nährstoffreiche Futterration. Ab 3 Monaten können saubere Silagen gemeinsam mit Kraft­ futter oder Milchvieh-TMR verfüttert werden. Die gesamte Kälberaufzucht kann auch mit einer trockenen Kälber-TMR aus Heu oder Stroh, Kraftfutter, Mineralfutter und weiteren Komponenten wie Melasse oder Glycerin gestaltet werden. Die angestrebten Nährstoffgehalte sind in der Tabelle 1aufgeführt.

I

n einer Erhebung an Versuchs­einrichtungen erreichten 24-monatige Fleckviehkal­binnen (FV) 630 kg, Holstein (Hol) 590 kg und Braunvieh (BV) 550 kg.

Daraus ergeben sich Tageszu­ nahmen von 800 g (FV), 750 g (Hol) und 690 g (BV). Das Gewicht nach drei Monaten und bei der Abkalbung beein­ flussen die spätere Leistung positiv. Beide werden von der Fütterung im ersten Jahr bestimmt. Der Energiebedarf fällt nach der Tränkephase von 10,5 MJ ME/kg TM bis zur ersten Kalbung auf 9,5 MJ ME/kg TM, der Rohproteinbe­ darf (XP-Bedarf) von 140 auf 120 g/kg TM.

Foto: © Jilg

Im ersten Abschnitt (Tränkeund Absetzerphase) ist eine hohe Futterintensität anzustre­ ben (DLG 2016).

In Tabelle 1 wird ein Fahrplan für die Rinderaufzucht mit drei Abschnitten beschrieben. Die Versorgung mit Mengen- und Spurenelementen wird durch Viehsalz und durch ein Mine­ ralfutter sichergestellt. Wäh­ rend der Kälberaufzucht (bis sechs Monate) mit Tränke- und

Absetzerphase ist wegen der kleinen Vormägen eine hohe Nährstoffdichte notwendig.

Tränkephase Tageszunahmen bis 1000 g sind anzustreben.

Versuche zeigten, dass sich die Entwicklung in dieser Phase auf die spätere Leis­ tung der Kuh auswirkt. In der Tränkephase sind Milch oder Milchaustauscher die wichtigs­ ten Futtermittel. Dazu kommen Strukturfutter und Kraftfutter zur Pansenentwicklung und als Ersatz für die Milch. Es darf nicht vergessen werden, dass naturgemäß die Säugephase bis zu zehn Monate dauert.

Absetzerphase Bis zum 6. Monat braucht das Kalb sehr viel Aufmerksamkeit und eine

Aufzucht Ab 6 Monate orien­ tiert sich der notwendige Pro­ teingehalt von 120 g/kg TM am Bedarf der Pansenmikroben.

Der Energiegehalt kann jetzt in zwei Stufen gesenkt wer­ den. Bis zu einem Jahr ist eine Energiedichte von 9,5 bis



12 FÜTTERUNG

Abschnitte in der Aufzucht

Gewicht am Ende des Abschnitts, Futterverzehr, in kg

Notwendige Nährstoffdichte pro kg TM

geeignete Futtermittel

Kälberaufzucht Tränkephase: Zunahmen 900–1000g/Tag

10 bis 12 Wochen

100–130

11,3 MJ ME

Milch, Heu, Stroh, Kraftfutter (KF)

1,0 bis 4,9

180 g XP

oder Kälber-TMR

Absetzerphase: Zunahmen 800–1000g/Tag 12 Wochen bis

200–230

10,5 MJ ME

Kälber-TMR, Mais-, Grassilage

6 Monate

4,9–6,0

140 g XP

Heu, KF, Milchvieh-TMR

ca. 370

9,8 MJ ME

Weide, Mais-, Grassilage, Heu,

6,0 bis 8,0

120 g XP

KF, Grobfuttermischung,

520/6301) 8,0 bis 10,5

9,2 MJ ME 120 g XP

Weide, Mais-, Grassilage, Heu, Stroh, Getreide-GPS

Rinderaufzucht: Zunahmen 600–800 g/Tag 6 Monate bis 1 Jahr 1 Jahr bis 5 Wochen vor der Kalbung

Umstallung, Eingliederung, Anfütterung: Zunahmen 800–900 g/Tag bis zur Kalbung 1)

550–6801) 10,0 bis 11,5

10,5 MJ ME 140 g XP

Mais- Grassilage, Heu, KF Transit-Mischung, TMR

je nach Aufzuchtintensität und Rasse

Tab. 1: Gewicht, Nährstoffdichten und Futtermittel in den Abschnitten der Rinderaufzucht 10 MJ ME/kg TM anzustreben.

Dies kann durch Grassilage, energiearme TMR-Mischungen, Restfutter aus dem Milch­ viehbereich, einer passenden Trogration des Milchviehs, nach Bedarf jeweils kombiniert mit Kraftfutter realisiert werden.

Die Geschlechtsreife tritt mit ca. 250 kg ein. Die Zunahmen sollen jetzt unter 850 g/Tag liegen, um eine Euterverfet­ tung, geringe Leistung und Fruchtbarkeitsprobleme zu verhindern.

Mit einem Jahr beträgt das Magenvolumen ca. 100 Liter.

Jetzt kann die Kalbin große Grobfuttermengen im Pansen verdauen. Im zweiten Lebens­ jahr besteht deswegen die Futterration nur aus Grobfutter.

Wenn Grünlandprodukte die Futtergrundlage sind, ist im zweiten Lebensjahr keine Caund P-Ergänzung notwendig, aber Spurenelemente. Diese können über ein billiges P-freies Mineralfutter ergänzt werden.

Bei guter Futteraufnahme kann

der Energiegehalt auf 9,2 MJ/ kg TM (≈ 5,4 MJ NEL/kg TM) gesenkt werden. Abhängig vom Energiegehalt und der Futter­ aufnahme sind Zunahmen von 600 bis 750 g/Tag möglich.

Höhere Zunahmen führen zur Verfettung und vermehrten Abgängen. Die Zuchtreife, ab der besamt werden kann, wird mit etwa 400 kg (ca. 60 % des Endgewichts) erreicht. Gut ent­ wickelte Kalbinnen sind dann 14 bis 16 Monate alt.

Bei hohen Festkosten für

Alter Holstein Fleckvieh (Monate) Braunvieh 3–6

3,5

2,75–3,0

7–12

3,25–3,75

3,0–3,25

13–18

3,25–3,75

3,25–3,5

19–24

3,25–3,75

3,25–3,5

24–27

3,75–4,0

Tab. 2: Erwünschte Körperkondition.

Stallplätze und teurem Futter ist eine intensive Aufzucht mit 24 Monaten EKA notwendig, um Kosten zu sparen und um hohe Erstlaktationen zu errei­ chen. Wenn extensives Grün­ land, extensive Weiden wie Pflegeflächen, Gebirgsweiden oder Nachweide nach Milchvieh zur Fütterung vorgesehen ist, kann das Niveau der Zunahmen von 600 g/Tag in Verbindung mit verlängerter Aufzucht durchaus interessant sein. Für die Leistungsfähigkeit der Kalbinnen muss das kein Nach­ teil sein. Zusätzlich sind die agrarökologischen Leistungen zu berücksichtigen, die nicht immer ökonomisch bewertet werden können.

Weidegang Die Weide hat für Aufzuchtrinder Vorteile, weil sie wichtige ökologische Funktionen hat. Ideal wären Standweiden. Eine bewährte Alternative ist auch die Nach­ weide bei Milchkühen. Die Kon­ trolle des Futterangebots muss laufend erfolgen. Weide wirkt regulierend auf die Köperkon­ dition. Fette Kalbinnen haben beim Abtrieb häufig eine ideale

FÜTTERUNG 13 PULTE_AMA-:AO-FERM-46x248mm-03-20

Konditionsnote Beurteilte Köprerteile

3

3,5

4

4,5

knapp im Futter

Optimum, erwünschter Ernährungszustand

gut im Futter

verfettet

Schultergürtel

dachförmig

rund

Dornfortsätze

in manchen Bereichen noch zu sehen

verschwinden in glatter Rückenlinie

nicht erkennbar

schon in Fett eingebettet

Übergang zur ­Hungergrube

leicht eingezogen in manchen Bereichen

kaum eingezogen

nicht eingezogen

leicht hervorgewölbt

glatte, flache Grube

fast vollständig mit Fett ausgefüllt

leicht hervorgewölbt, leichte Fettfalten am Schwanz­ ansatz

vorgewölbt. Fett­ falten am Schwanz­ ansatz

Beckenausgangs­ grube Schwanz­ ansatz Euteranlage

feine Hautfalten auf der Drüsenanlage

deutlich dickere Hautfalten auf fühlbaren Fettpolstern

Tab. 3: Merkmale zur Festlegung der BCS-Noten Körperkondition. Auf intensiv geführten Weiden können Kal­ binnen ab 6 Monaten Zunah­ men bis 800 g/Tag erreichen, so dass auch mit Weide 24 Monate EKA erreicht werden können.

Im Herbst oder bei Sommertro­ ckenheit ist dann aber Zufüt­ terung vorzusehen, damit die Entwicklung nicht gebremst wird. Bei unbefriedigender Ent­ wicklung sind Kotuntersuchun­ gen auf Magen-Darmparasiten zu empfehlen. Beim Auftrieb im Frühjahr ist mit Kriebelmücken­ befall zu rechnen. Zur Beurtei­ lung des Weideerfolgs ist eine Wiegung beim Auf- und Abtrieb anzuraten. Hygienisch einwand­ freies Tränkwasser sollte immer verfügbar sein.

Der Abschnitt „Umstallung – Eingliederung – Anfütterung“ findet zur Angewöhnung an die Abläufe im Stall 3 bis 5 Wochen vor der Abkalbung statt. Somit sind die Kalbinnen bei der Umstallung 23 bis 27 Monate alt. Die Umstallung ist not­ wendig, um die hochträchtigen Kalbinnen an den Melkablauf zu gewöhnen, die Rangordnung in der Herde zu klären und um das Futterangebot dem höheren Bedarf für das fötale Wachstum anzupassen. Es wird eine Ration mit 10,5 MJ ME/kg TM und 140 g Rohprotein/kg TM emp­ fohlen (Tabelle 3). Dies kann zum Beispiel mit der Transitmi­

schung der laktierenden Kühe oder Grobfutter, ergänzt mit Kraftfutter, erfolgen. Die Fütte­ rung in diesem Abschnitt richtet sich stark nach den Gegebenhei­ ten im Milchviehbereich.

dichte der Ration reduziert werden, z. B. durch geringeren Maissilageanteil oder durch hö­ here Strohanteile. Stroh­einsatz in größeren Mengen funktioniert aber nur, wenn ein Futtermisch­ wagen eingesetzt wird. Eine weitere Reaktionsmöglichkeit ist die Senkung des EKAs. C

M

Y

Wichtig ist, die Gewichtsent­ wicklung zu kennen, um darauf das EKA abzustimmen oder die Fütterung zu korrigieren.

So können viele Probleme im Bereich Abkalbung und Nut­ zungsdauer vermieden und die Aufzuchtkosten gesenkt werden.

Kontrollmaßnahmen in der Aufzucht Das wichtigste Kriterium zur Kontrolle des Aufzuchterfolgs ist die Ge­ wichtsentwicklung. Die besten Ergebnisse werden durch Wie­ gung ermittelt. Brustumfang, Kreuzbeinhöhe und Becken­ breite stehen auch in engem Zusammenhang zum Gewicht.

Am besten bewährt hat sich die Messung des Brustumfangs.

Eine Verbesserung der Aussa­ gen zur körperlichen Entwick­ lung kann durch die zusätzliche Bewertung der Körperkondition (BCS) erreicht werden. Schon ab 150 kg können erhebliche Fettmengen unter der Haut, in der Körperhöhle und in der Euteranlage angesetzt werden.

Wenn eine Verfettung festge­ stellt wird, muss die Energie­

CM

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Fazit Die Fütterung des Jungviehs sollte sich an einem Fahrplan orientieren, in dem die Aufzuchtabschnitte mit ihren Nährstoffanforderungen definiert sind. Die Kontrolle der Entwicklung durch Wiegen und Konditionsbeurteilungen ist sinnvoll. Weidegang ist eine Möglichkeit der preiswerten Fütterung.

W CY

CMY

K

Dr. Thomas Jilg, LAZBW Aulendorf, Referats­leiter Fütterung, Deutschland

14 FUTTERQUALITÄT

Wo Heutrocknungsanlagen ganz besonders punkten Von hohen Futterqualitäten über Kraftfuttereinsparung bis zur gut überlegten Investition.

A

uch heuer waren die Schönwetterfenster für die Futterernte wieder sehr kurz, sind doch für die Bo­ dentrocknung von Heu mindes­ tens drei Schönwettertage nötig.

Mit einer modernen Heutrock­ nungsanlage reichen zwei Tage aus. Das heißt, Betriebe mit einer Heutrocknung haben je Schnitt zwei- bis dreimal so oft die Möglichkeit, Heu zu ernten als Bodenheubetriebe. Entscheidend sind die Hauptkategorien der Futterverluste: Schnittzeitpunkt, Feld- und Lagerverluste.

Bei guten Qualitäten liegen die Verluste in Summe unter 10%, bei schlechten Qualitäten

über 30%. Das bedeutet große Unterschiede im Energie- und Rohproteingehalt sowie bei den Futterkosten. Die Bodenheu­ werbung war heuer nur sehr spät möglich, daher muss man einen entsprechenden Nähr­ stoffausgleich mit Kraftfutter einplanen.

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Die Artenvielfalt von Pflanzen und Insekten auf den Futter­ wiesen nimmt an Bedeutung zu. Trotzdem muss man noch wirtschaftlich produzieren können. Eine moderne Heu­ trocknung schafft die Brücke zu beiden Welten. Denn auch mit einer modernen Heutrocknung sind für den ersten Schnitt zwei bis drei Termine nötig, um die gesamte Futterfläche ernten zu können. Das ist aus Sicht der Biodiversität sehr günstig, weil ein Teil der Fläche bis zur Blüte nicht gemäht wird. Das heißt, dass sich viele benachbarte Flächen in unterschiedlichen Wachstumsstadien befinden und Insekten deshalb leichter auswei­ chen können. Aus Sicht der Füt­ terung werden sowohl energieals auch faserreiche Qualitäten für Trockensteher und Jungvieh benötigt. So kann durch die Heutrocknung unter Dach höchste Qualität für alle Schnitte erreicht werden. Das sichert eine wirtschaftliche Produktion bei geringem Kraftfuttereinsatz und erhöht Tiergesundheit sowie

Tierwohl. Jede gut überlegte Investition in eine Heutrocknung rechnet sich. Die schlechteste Strategie ist, nichts zu unterneh­ men. Auch Bodenheubetriebe können einen einfachen Giebel­ rost und Lüfterkombination jederzeit nachrüsten. Dadurch werden die Lagerverluste jeden­ falls minimiert.

Für echte Trocknung sind eine Dachabsaugung, eine Warmbe­ lüftung oder ein Luftentfeuchter nötig. Sie rechnen sich in kurzer Zeit. Manchmal reicht es, eine bestehende Belüftung durch ohnehin schon geplante Maß­ nahmen, wie zum Beispiel eine Dachsanierung, zu einer Warm­ lufttrocknung umzurüsten.

Optimale Ergebnisse können durch einen Neubau der Anlage erreicht werden. Das sind lang­ fristige Investitionen, von denen man Jahr für Jahr profitieren kann – im Idealfall ein ganzes Arbeitsleben lang.

Planung zählt Entscheidend ist die Planung der Heutrocknungs­ anlage. Jede Anlage muss auf den jeweiligen Betrieb abgestimmt werden. Es gibt zu viele Anfor­ derungen und Gegebenheiten vor Ort, als dass man hier eine einfache Auswahl treffen könnte.

Darüber hinaus sollte man auf­ grund der Investitions­höhe einen Etappenplan erstellen, der zeigt, wie ein Umbau Schritt für Schritt stattfinden kann.

W Mag. Matthias Kittl, Landwirtschafts­ kammer Salzburg

Atmungsverluste

3–10 % u. mehr

Trocknungszeit

Bröckelverluste

3–15 % u. mehr

Zetten, Wenden, Kräuteranteile

1–5 % u. mehr

Regen, Tau

Lagerverluste

2–10 % u. mehr

Restwasser, Nacherwärmung

Gesamtverluste

unter 10–40 %

Auswaschverluste

Aufteilung der Konservierungsverluste

Foto: © agrarfoto.com

VON MATTHIAS KITTL

FÜTTERUNG 15

Die Stallboys Butler, Juno oder Faro Das ausgeprägte Selektierverhalten der Kühe hat zur Folge, dass Futter nach der Vorlage immer wieder weggeschoben wird. Auf vielen Betrieben wird das Futter noch von Hand nachgeschoben. Das mechanische Nachschieben mit unterschiedlichen Geräten bringt merkliche körperliche Entlastung.

VON RUEDI HUNGER

D

ennoch muss zu bestimm­ ten Zeiten während jeder Fütterungsperiode eine Person mehrmals anwesend sein.

Erst autonome Nachschieber bringen merkliche Entlastung, was allerdings seinen Preis hat.

Foto: © Lely

Wer einer Kuh über längere Zeit am Fressplatz zuschaut, stellt bald einmal fest, dass sie die vor­ gelegte Ration meisterlich tren­ nen kann in bevorzugte und we­ niger beliebte Anteile. Letztere werden zur Seite weggeschoben.

Wenn die Kolleginnen links und rechts das Gleiche tun, wandern Teile der Ration immer weiter weg aus dem Fressbereich. Kana­ dische Untersuchungen zeigen, dass Kühe gegen lange Partikel selektionieren.

Das heißt, Kühe ziehen kurze und feine Partikel den langen Anteilen vor. Damit erhöhen sich die Faseranteile in der Ration über den Tag. Die gefressene Ration entspricht damit nicht mehr der errechneten Ration.

Selektive Futteraufnahme führt im Pansen zu schwankenden Bedingungen und kann den pHWert beeinflussen. Die Studie stellt aufgrund der Aussortierung sogar eine Verbindung her zur Milchzusammensetzung. Diese soll sich, mit jeweils 10 Prozent der ausselektionierten langen Partikel, um einen 0,1 Prozent tieferen Milchfettgehalt und 0.04 Prozent tieferen Milchei­ weißgehalt verändern.

Fressbereich, Konkurrenz, Nachschieben Der mittlere Fressbereich einer Milchkuh in Längsrichtung (Reichweite) misst zwischen 75 cm und 120 cm. Je­ weils bezogen auf Krippenhöhen von 0 bis 50 cm. Die Minimalbzw. Maximalwerte variieren zusätzlich um +/– 25 cm. Der

Autonome Futternachschieber bringen auf den Einmann-Betrieben zeitliche Entlastung von körperlicher Arbeit. seitliche Fressbereich reicht bis etwa 55 cm, dies mit abnehmen­ der Reichweite.

In einer Milchkuhherde besteht immer eine mehr oder weniger ausgeprägte Konkurrenzsituati­ on zwischen einzelnen Tieren.

Hochrangige Kühe fressen länger und nehmen daher mehr Futter auf. Rangtiefere Tiere stehen deswegen mehr abseits, fressen tendenziell weniger und wenn, dann müssen sie unter Umstän­ den mit bereits vorselektionier­ tem Futter vorlieb nehmen.

Zudem fressen hochlaktierende Kühe länger.

Von automatischen Fütterungs­ systemen (AFS) ist bekannt, dass sich Kühe wesentlich länger am Fressplatz befinden, wenn sie statt 2 Mal täglich, 6 Mal gefüt­ tert werden. Es ist vermessen, die Resultate eines AFS 1:1 mit dem mehrmaligen Nachieben einer TMR-Mischung (FMW) zu vergleichen. Tendenziell hat das regelmäßige Anschieben aber ebenfalls eine positive Auswirkung auf die Anzahl der Besuche einer Kuh am Fressplatz. Programmierbare Fut­ teranschieber bringen das Futter alle zwei Stunden um rund 5 bis 10 cm näher zum Fressgitter.

Die Vorlage von frischem Futter hat großen Einfluss auf das Fressverhalten einer Milchkuh.

Im Vergleich zur zweimaligen Fütterung ohne Nachschieben bringt eine mehrmalige Futter­ vorlage und ein regelmäßiges Anschieben eine gleichmäßigere Futteraufnahme.

Arbeitszeitbedarf Der tägliche Arbeitszeitbedarf beinhaltet die Kontrolle der Futteraufnahme, das Entfernen von Futterresten und die Futtertischreinigung sowie die (wenn vorhanden) Kraftfutter-Befüllung, aber ohne Futtervorlage.

Abhängig von der Herden­ größe beträgt der Zeitbedarf für händisches Nachschieben (30, 40, 50 Kühe) zwischen ca. 38 und 53 AK/min je Tag. Mit einem schienengeführten Futternachschieber lässt sich ge­ genüber dem Nachschieben von Hand die Arbeitszeit um rund 70 Prozent reduzieren. Auto­ matisierte Futternachschiebesys­ teme reduzieren somit in erster Linie den Arbeitszeitbedarf und entlasten von körperlicher Arbeit. Arbeitszeit fällt



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16 FÜTTERUNG

Schienengeführtes System Stationäres, schienengeführtes System zum Nachschieben der Futterration, seit 2002 auf dem Markt. Umlaufendes Förderband. Programmierbare Nachschiebezeiten. Zusätzlicher Kraftfutteraustrag (Lockfütterung) möglich.

Förderschnecke Schiebewirkung wird durch eine spezielle Förderschnecke erzeugt. Dank dem lockeren Schieben bleiben Frische und Qualität des Futters erhalten (Wasserbauer). Förderschnecke 100 cm breit, Ø 70 cm. Zusätzlicher Kraftfutteraustrag möglich. 24 Volt, 2 x 105 Ah, AkkuAntrieb. Autonomes System, durch verschiedene Sensoren geführt. Touchpad-Bedienung.

Tab. 1: Unterschiedliche Arbeitsweisen und Bauarten bei Futternachschiebern

Der Meilenstein in der Melktechnik

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er „neue“ Melkroboter Lely Astronaut A5 ist seit 2018 auf dem Markt. Was hat sich in den letz­ ten zwei Jahren getan? Es wurden bereits über 200 Lely Astronaut A5 in Österreich in Betrieb genommen und es gab sehr viele positive Rück­ meldungen zufriedener Kunden. Erst kürzlich feierte Lely Österreich die Montage des 100. Lely Astronaut des Jahres 2020, der bei einem Kunden in der Steiermark in Betrieb genom­ men wurde.

Die Nachfrage steigt stetig, denn die Vorteile liegen auf der Hand. Mit dem Lely Astronaut sparst Du nicht nur Arbeitszeit und gewinnst an Fle­ xibilität, er liefert Dir auch detaillier­ te Informationen über die Gesundheit Deiner Kühe und die Milch. Die Kühe profitieren vom Robotermelken – sie sind entspannter, gesünder und geben mehr Milch. Das liegt daran, dass das System optimal auf die ­ Bedürfnisse

Vorbehandlung und Stimulation. Das Managementsystem arrangiert auto­ matisch die idealen Melkintervalle.

Das gewährleistet eine gute Euterge­ sundheit und einen hohen Milcher­ trag. Sämtliche Daten über Kuh und Milch werden als Informationen be­ reitgestellt, sodass Du bei Problemen im frühestmöglichen Stadium Maß­ nahmen ergreifen kannst.

Der Lely Astronaut A5 unterstützt Dich nicht nur bei der täglichen Ar­ beit, er hilft Dir, die Kühe zu ver­ stehen und auf jede Kuh individuell einzugehen. Denn eine gesunde und stressfreie Kuh bedeutet mehr Milch im Tank. der Kühe abgestimmt ist und Du da­ durch mehr Zeit hast, Dich um die Kühe zu kümmern, die Deine Auf­ merksamkeit wirklich brauchen. Du ermöglichst Deinen Kühen optimale Bewegungsfreiheit, denn bei freiem

Kuhverkehr entscheiden die Kühe selbst, wann sie fressen, trinken, sich ausruhen oder gemolken werden.

Vor dem Melken werden die Eu­ ter mit Bürsten sanft gereinigt. Die Bürsten sorgen für die bestmögliche

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Fotos: © Wasserbauer, Hetwin

Schiebetrommel Nachschiebewirkung wird durch angetriebene Schiebe­trommel erreicht.

Schiebetrommeldurchmesser 100 cm bis 150 cm. 24 Volt-Akku-Antrieb. Autonomes System, durch verschiedene Sensoren geführt. Zusätzlicher Kraftfutteraustrag möglich.

FÜTTERUNG 17 noch an für das Programmieren, für Wartungs- und Reinigungs­ arbeiten am Gerät sowie die Kraftfutterbefüllung, wenn diese nicht automatisch erfolgt. Ein Nachschieber ist für kleinere und mittlere Betriebe dann interes­ sant, wenn für das händische oder teilautomatisierte Nach­ schieben (Motormäher, Hoftrac usw.) keine Arbeitskraft auf dem Hof zur Verfügung steht.

Grundfutteraufnahme Das mehrmalige Futternachschieben über den gesamten Tagesverlauf erhöht, nach österreichischen Untersuchungen, in jedem Fall die Grundfutteraufnahme. Im

Gegensatz dazu konnte Agros­ cope Tänikon 2007/08 keinen nachweisbaren Effekt auf Futteraufnahme und Leistung feststellen. Diese gegensätzlichen Aussagen gründen auf unter­ schiedlich hohem TS-Verzehr (Agroscope +3 bis 4 kg) einer­ seits und dem Betriebsleiterein­ fluss anderseits. Eine zusätzliche Steigerung der Attraktivität der Grundration durch mehrmaliges und regelmäßiges Anschieben ist möglich, wenn nur mäßiges Futter zur Verfügung steht.

Ein Lockeffekt ließ sich durch Tierbeobachtungen nachweisen.

Mit einer Kraftfutterzugabe kann eine Ration aufgewertet werden.

Von Hand

Mobil

Autonomer Roboter

4 x täglich

4 x täglich

12 x täglich

Arbeitszeitbedarf

hoch

mittel

gering

Belastende Arbeit

hoch

gering

gering

Anwender-Präsenz

regelmäßig notwendig

regelmäßig notwendig

frei wählbar gering

Standort-Flexibilität

hoch

hoch

gering

Verbrennungsmotor

Elektromotor

laut

leise

keine

vorhanden

keine

Fressplatzbelegung

normal

normal

leicht erhöht

Fressplatzwechsel

normal

normal

häufiger

beim Nachschieben möglich

beim Nachschieben möglich

separat notwendig

Investitionsbedarf

keiner

mittel

hoch

Variable Kosten

keine

tief

mittel

Anzahl Nachschieben

Antriebsart Lärm Luftbelastung

Beobachtung Fressverhalten

Unterschiedliche Bauweise mit einem Ziel Futternachschie­ ber werden entweder mit einem horizontal drehenden Förder­ band, einer Anschiebetrommel oder mit Förderschnecke ange­ boten. Die Anschiebetrommel ist ein Bauteil, der durch seine ho­ rizontale Drehung das Futter nä­ her zum Fressbereich der Tiere bringt. Weiter wird unterschie­ den zwischen schienengeführten und autonomen Systemen. Die autonomen Systeme orientieren sich mit Gyroskopen, Ultraschall, Streckenmessung mittels Senso­ ren, Kollisions- oder Resetpunk­ ten, induktive Sensoren und/ oder Transponder.

Stufe I – Mischen – Verteilen – (Nachschieben)

Fazit Der Einsatz eines Fut­ ternachschiebers ist nicht mit einer mehrmaligen Futter­ vorlage von frischem Futter bzw. TMR vergleichbar. Die Variation liegt zwischen dem Nachschieben einer einmalig breit abgelegten Futterration bis zum reinen Nachschieben der vor den Tieren selektio­ nierten und weggeschobenen Futtermischung. Ein Nach­ schieber bringt in erster Linie Arbeitserleichterung und Zeit­ einsparung für den Anwender.

W Ruedi Hunger ist Landtechnik-Journalist in der Schweiz.

Stufe II – Mischer befüllen – Mischen – Verteilen – (Nachschieben)

Stufe III – Entnahme + Transport – Mischer befüllen – Mischen – Verteilen – (Nachschieben)

Tab. 3: Das Nachschieben hat immer eine Bedeutung. Bei den verschiedenen automatischen Fütterungssystemen (AFS), die auf dem Markt sind, lassen sich obenstehende drei Automatisierungsstufen unterscheiden.

STALLBOY FEED FUTTERSCHIEBER

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Tab. 2: Anschiebeverfahren im Vergleich (FAT-Bericht 648)

Keine Futternacherwärmung Starke Schiebeleistung durch separate Anschiebetrommel Kraftfutteraufsatz optional Geeignet für Silage, Heu und Grünfutter

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18 MELKEN

Gutes Melken an optimalen Melkplätzen Bei Melkproblemen werden die Fehler zuerst immer in der Melktechnik gesucht. Neue Zitzengummis, vielleicht auch ein neues Melkzeug werden angeschafft oder man ändert die Pulsation oder das Melkvakuum. Hilft das alles nicht, wird empfohlen, die Melkzeuge einfach früher abnehmen zu lassen, so dass das zitzenschädigende Melken bei geringem Milchfluss am Melkende verkürzt wird und wieder schneller gemolken wird.

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orübergehend kann eine Melkzeugabnahme bei ei­ nem Milchfluss von mehr als 500 g/min von Vorteil sein.

Doch langfristig ist es wichtig, die Euter gut auszumelken, um chronische Euterentzündungen oder einen zu frühen Leistungs­ abfall in der Laktation zu vermeiden.

Jedoch kann auch der beste Melker mit sehr guter Melktech­ nik die Euter nicht gut melken, solange das Umfeld für die Kuh nicht stimmt.

Dabei haben Kühe eigentlich keine großen Ansprüche – genug Platz, genug Luft und kein Stress oder Schmerzen. Doch wenn Kühe vor oder während des Melkens zu lange und ohne Aus­

weichmöglichkeit vor ranghöhe­ ren Tieren extrem eng aneinan­ der stehen, dabei die Luft sehr schlecht ist, sich die Wärme staut und oft auch noch Fliegen und Lärm dazu kommen, steigt die Konzentration der Stresshormo­ ne im Blut schnell an. Evoluti­ onsbedingt wird bei Fluchttieren die Milchhergabe bei Stress oder Angst sofort eingestellt. So wird die Wirkung des Milchfreiset­ zungshormons Oxytocin beein­ trächtigt, die Eutermuskulatur wird fest und die milchableiten­ den Gefäße verengen sich. Dann kann Milch nur noch langsam und sehr unvollständig aus dem Drüsenbereich abfließen.

Da die Stressreaktion auch im Körper einer Kuh ein sehr kom­ plexer Vorgang ist, lässt sie sich nicht abrupt beim Eintritt der Kuh in den Melkstand beenden,

auch wenn es ihr hier wieder gut geht und die besten Melkbedin­ gungen gegeben sind. Andershe­ rum steigt der Stresspegel einer Kuh sehr schnell, wenn sie im Melkstand ihren Platz verteidi­ gen muss, die Gliedmaßen nicht entlasten kann oder anderweitig mit dem Melken Schmerzen oder Angst verbunden sind.

Noch immer wird das bei der Gestaltung der Triebwege und der Melkstände zu wenig beachtet. Es gibt „Fehler“, die über Jahrzehnte bekannt sind, aber immer wieder auch in neue Melkanlagen eingebaut werden.

Aufgrund meiner Erfahrungen aus der Praxis rate ich dazu, die folgenden Fehler bei der Melk­ platzgestaltung unbedingt zu vermeiden und mögliche Verbes­ serungsmaßnahmen unbedingt umzusetzen, weil die negativen

Auswirkungen auf das Melken sehr groß sind.

Schon ein ruhiger Zutrieb ist wichtig. Engstellen, unsichere Laufwege und hektisches oder aggressives Treiben sind zu vermeiden. Dabei können Men­ schen mit „Treibhilfen“ genauso stressverbreitend sein, wie zu eng auffahrende elektrische Nachtreibeeinrichtungen oder manche Hunde.

Das richtige Licht wird immer noch unterbewertet. Wenn Kühe aus dunklen Stall- oder Vor­ wartebereichen in den hellen Melkstand kommen und ihnen grelles Licht entgegen scheint, sehen sie wenig und laufen sehr langsam und unsicher. Die Augen der Rinder können sich im Vergleich zum Menschen nur langsamer an Lichtänderungen

Foto: © agrarfoto.com

VON KATHRIN LINCKE

MELKEN 19 anpassen, sollen dafür aber im Licht und zu dunkle Bereiche Dunkeln besser sehen als wir. sehr gut erkennen.

Deshalb sind die Laufwege mög­ lichst gleichmäßig auszuleuchten. Obwohl die Kühe beim Rein­ Licht sollte also immer von oben kommen geblendet werden, oder von der Seite kommen. können die Euter und Zitzen Beleuchtung nur von hinten im Schatten der Milchfieber gehörtist zu dentrotzdem wichtigsten Stoffwechselerwegen deskrankungen eigenen Schattens liegen.

Milchfieber gehört zu denMelkstandausrüstung wichtigsten Stoffwechselerder Milchkuh. nicht optimal.

Deshalb es besser, Lampen krankungen Milchkuh.

Die Ursache der für Milchfieber ist einist Kalziummangel im zu verwenden, die hauptsächlich Die Ursache für Milchfieber ein der Kalziummangel im Blut.

Die Milchkuh muss amist Ende Trockenstehzeit Sie solltenBlut. selbst einmal die muss nach unten strahlen und sie mög­ Milchkuh Ende der Trockenstehzeit ihrenDie Stoffwechsel abruptam umstellen.

Mit dem Laufwege der Kühe ablaufen und lichst tief aufzuhängen, dass der ihren Stoffwechsel abrupt umstellen.

Mitder dem Einschießen der Milch ändert sichauch auch an in deren Augenhöhe schauen Bereich unter Bedarf den Kühen Einschießen der Milch ändert werden sich auch der Bedarf an Kalzium.

Pro Liter Biestmilch 2,3 g Calcium oder mit dem Handy fotografie­ hell ist und Zitzenschäden gut Kalzium.

Liter Biestmilch werden 2,3 g Calcium benötigt.

Dafür muss die erkennbar Kuh diesen wichtigen Minerren. So können Sie Pro blendendes sind. benötigt. die Kuh diesen Mineralstoff ausDafür allenmuss erreichbaren Quellenwichtigen heranziehen.

Aus alstoff aus allen erreichbaren Quellen heranziehen. dem Futter und aus den körpereigenen Kalziumspe-Aus dem Futter undMobilisierung aus den körpereigenen Kalziumspeichern.

Bei der von Kalzium aus dem ichern. Bei derdie Mobilisierung von Kalzium aus Skelett spielt Verfügbarkeit von Vitamin D3dem eine Skelett spielt Verfügbarkeit vonStoffwechsel Vitamin D3 eine zentrale Rolle.die Kann die Kuh ihren nicht ilchfieber gehört zu den wich­ Wirtschaftliche Auswirkun­ zentrale Rolle.

Kann die Kuh ihren nicht schnell genug umstellen, sinkt der Stoffwechsel Gehalt an Kalzium tigsten Stoffwechselerkran­ gen von Unter dem schnell sinkt der Milchfieber Gehalt an Kalzium im Blut genug ab undumstellen, sie erkrankt an Milchfieber. kungen der Milchkuh. Die Ursache heutigen wirtschaftlichen Druck in im Blut ab und sie erkrankt an Milchfieber.

MILCHFIEBER MILCHFIEBER

Ein gut belüfteter separater Vorwartebereich mit etwa 1,8 m² Platz je Kuh, in dem Kühe aber auch nicht länger als eine Stunde stehen sollen, ist immer besser, als Kühe aus dem Liegeboxen­ gang holen zu müssen.

Hat ein außenliegender Vorwar­ tebereich einen zweiten Aus­ gang, kann er auch als Auslauf mit ausreichend Ausweichmög­ lichkeit für rangniedere Tiere genutzt werden und senkt so deren Stresspegel.

Im Sommer ist es hilfreich, den wartenden Kühen Luft von vorn entgegen zu blasen.

Eine Wassernebelwand vor dem Melkstand reduziert die von den Kühen mitgebrachten lästigen Fliegen beim Melken. Verneb­ lungsdüsen über der Standfläche kühlen die Luft beim Melken.

Nachteilig wird es erst, wenn zu viel Wasser versprüht wird, dass es an den Eutern nach unten läuft oder durch Seitenwind in die Melkergrube sprüht.



Was tun gegen Milchfieber?

M

DIE SYMPTOME DES KLINISCHEN MILCHFIEBERS DIE SYMPTOME DES KLINISCHEN MILCHFIEBERS SIND: SIND:

für Milchfieber ist ein Kalziumman­ der Milchproduktion ist es sinnvoll, WIRTSCHAFTLICHE AUSWIRKUNGEN VON gel im Blut. Die Milchkuh muss am nicht auf den Krankheitsfall zu war­ WIRTSCHAFTLICHE AUSWIRKUNGEN VON Ende der MILCHFIEBER Trockenstehzeit ihren ten, sondern möglichst früh vorzu­ MILCHFIEBER Stoffwechsel abrupt umstellen. Mit beugen. Die Folgekosten einer Milch­ Unter dem heutigen wirtschaftlichen Druck dem Einschießen der Milch ändert fiebererkrankung sindin zuder groß: Unter dem heutigen wirtschaftlichen Druck derLaktation Milchproduktion ist es sinnvoll, nicht auf den sich auch der Bedarf an Kalzium.

–– Der Milchverlust ininKrankder Milchproduktion ist esg sinnvoll, nicht auf den Krank- be­ Pro Liter Biestmilch 2,3 nach klinischem Milchfieber heitsfall zuwerden warten, sondern möglichst früh vorzubeuCalcium benötigt. muss sondern die trägt ca. 2.000 kg heitsfallDafür zu warten, möglichst früh vorzubeugen.

Kuh diesengen. wichtigen Mineralstoff –– Kühe, die festgelegen sind, brau­ aus allen erreichbaren Quellen he­Milchfiebererkrankung chen länger bis sie trächtig werden.

Die Folgekosten einer sind zu ranziehen –Die ausFolgekosten dem Futter und aus – – Jede siebte Kuh überlebt die Er­ einer Milchfiebererkrankung sind zu groß: den körpereigenen Kalziumspei­ krankung nicht groß: chern. Bei der Mobilisierung von –– Hohe Kosten durch Folgeerkran­ • Der Milchverlust in der Laktation nach klinischem Kalzium aus dem Skelett spielt die kungen wie Ketosen, Labmagen­ • Milchfieber Der Milchverlust in der Laktation nach klinischem beträgt ca.

2.000 kg Verfügbarkeit von Vitamin D3 eine verlagerungen usw.

Milchfieber beträgt ca.

2.000 kg • Kühe, die festgelegen sind, brauchen länger bis sie zentrale Rolle. Kann die Kuh ihren • Kühe, die festgelegen sind, brauchen bis sie trächtig werden.

Stoffwechsel nicht schnell genug um­ Die Symptomelänger des klinischen trächtig werden.

• der Jede siebte überlebt die Erkrankung stellen, sinkt Gehalt an Kuh Kalzium Milchfiebers sindnicht Eingeschränk­ Jede siebte Kuh überlebt die Erkrankung nicht im Blut ab und sie erkrankt Milch­ te Muskeltätigkeit, unsicheres Gehen • Hohe Kostenan durch Folgeerkrankungen wie Ketosen, fieber. und usw.

Stehen, Festliegen, • Labmagenverlagerungen Hohe Kosten durch Folgeerkrankungen wie Bewusstseins­ Ketosen,

Eingeschränkte Muskeltätigkeit, unsicheres Gehen und Eingeschränkte Muskeltätigkeit, unsicheres und Stehen, Festliegen, Bewusstseinstrübung, inGehen weiterer Stehen, Festliegen, Folge Koma, Tod. Bewusstseinstrübung, in weiterer Folge Koma, Tod.

Labmagenverlagerungen usw.

klinische Symptome – kommt wesent­ beugende Maßnahmen gegen Milchfie­ Vorbeugende Maßnahmen gegen Milchfieber sind lich häufiger vor (bis zu 35 % der Kühe ber sind unerlässlich für einen guten Vorbeugendefür Maßnahmen sind unerlässlich einen gutengegen StartMilchfieber in eine erfolgreiche sind nach dem Abkalben betroffen) als Start in eine erfolgreiche Laktation!

unerlässlich für einen guten Start in eine erfolgreiche Laktation!

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46,6g Kalzium + 40 000IE Vitamin D3 pro Bolus 46,6g Kalzium + 40 000IE D3 proMilchfieber Bolus effektiv bei klinischem und Vitamin subklinischem effektiv bei klinischem und subklinischem Milchfieber höchste Gehalte an langsam & schnell verfügbarem höchste Gehalte an langsam & schnell verfügbarem Kalzium Kalzium Mit organischen und anorganischen Kalziumquellen Mit organischen und anorganischen Kalziumquellen plus 40000 IE Vitamin D3 zur Aktivierung von plus 40000 IE Vitamin eingelagertem KalziumD3 zur Aktivierung von eingelagertem Kalzium nicht ätzend - sehr gut schleimhautverträglich nicht ätzend - sehr gut schleimhautverträglich nur EINE Gabe notwendig (kann bei schweren Fällen nur EINE Gabe notwendig (kann bei schweren Fällen nach 12 Stunden wiederholt werden) nach 12 Stunden wiederholt werden)

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FIRMENINFORMATION

Subklinisches Milchfieber – also Kalziummangel im Subklinisches Milchfieber – also Kalziummangel im Blut ohne sichtbare klinische Symptome – kommt Blut ohne sichtbare – kommt wesentlich häufiger klinische vor (bis zuSymptome 35 % der Kühe sind wesentlich häufiger betroffen) vor (bis zu als 35 klinisches % der Kühe sind nach dem Abkalben Milchfienach dem Abkalben betroffen) als klinisches Milchfieber.

Es erschwert der Kuh den Start in die Laktation, trübung, in weiterer Folge Koma, Tod. klinisches Milchfieber. Es erschwert der ber. Es erschwert Kuh dennur Start in den die Laktation, erhöht Wahrscheinlichkeit für Folgeerkrankungen Liegt dasdie Tier einmalder fest, kann Kuh Start in die Laktation, erhöht erhöht Wahrscheinlichkeit für Folgeerkrankungen noch derdie Tierarzt mit Infusionen hel­ die Wahrscheinlichkeit für Folgeer­ und hat somit deutliche wirtschaftliche Verluste zur fen.

Milchfieber – also krankungen undzur hat somit deutliche undSubklinisches hat somit deutliche wirtschaftliche Verluste Folge.

Kalziummangel im Blut ohne sichtbare wirtschaftliche Verluste zur Folge. Vor­ Folge.

Effektive Milchfieberprophylaxe: Effektive Milchfieberprophylaxe:

NEU NEU

Fotos: © XXXXXXXXXX

Liegt das Tier einmal fest, kann nur noch der Tierarzt Liegt das Tier einmal mit Infusionen helfen.fest, kann nur noch der Tierarzt mit Infusionen helfen.

20 MELKEN Der Eingangsbereich sollte so gestaltet sein, dass sich die Kühe möglichst nicht quer stellen.

Stufen sind dann möglich, wenn sie gut zu erkennen sind und der Boden nicht glatt ist. Kurze steile Schrägen sind dagegen zu vermeiden, da sie für Kühe nicht immer als solche erkannt werden und eine Rutschgefahr sind.

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und drängeln deshalb alle nach vorn. Ungeeignete Frontbegren­ zungen halten die Kühe nicht zurück, sondern lenken den Druck auf die Vorderkuh. Die Kühe werden in eine Ecke zwi­ schen Auslasstor und Brustrohr geschoben, im Kopfbereich stören Bügel, Rohre oder das Tor. Deshalb will oft keine Kuh als erste in den Melkstand oder Kühe bleiben längs zur Grube stehen und müssen erst von den Nachfolgerinnen auf ihren Platz geschoben werden.

Mit einem Meterstab von 1,80 m können Sie die Längsach­ se der Kuh vom Schwanz bis zur Anlage nach vorn abbilden und beurteilen, ob vorn und im Bauchbereich genug Platz ist.

Wenn man die Frontbegrenzung weiter zur Wand versetzt und keine Wandhalterungen im Weg sind, können die Kühe steiler stehen und bekommen zwischen sich mehr Platz.

Entscheidend ist der Winkel des Brustrohrs zur Kuh. Gerade Rohre oder schräge Bügel sind keine ausreichende Begrenzung nach vorn. Kühe können sich gegenseitig nach vorn schieben

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und vor allem kleinere und schmalere Tiere stehen dann zu weit vorn.

Können sich Kühe zwischen Vorderkuh und Frontbegrenzung schieben, wie bei diesem nur leicht gewellten Rohr, ist das Gedränge und damit der Stress für alle sehr hoch.

Wenn sich die Wandhalterungen nicht verlängern oder verset­ zen lassen, kann durch schräge Holzbalken versucht werden, ein verbesserte Begrenzung nach vorn zu schaffen.

Am ersten Melkplatz haben die Kühe oft am wenigsten Kopffreiheit und bekommen gleichzeitig den meisten Druck von hinten.

Wenn die Frontbegrenzung versetzt wird, muss das Aus­ lasstor nachgesetzt werden. Ist der erste Melkplatz zu breit und stehen hier die Kühe zu weit vorn, können auch alle anderen Kühe nachrutschen und stehen zu weit vorn.

Schwerer zu beheben, aber trotzdem sehr ungünstig, wirkt sich auch ein Gefälle der Stand­ fläche nach vorn aus. Leider hält sich diese, aus meiner Sicht eindeutig falsche Bera­ tungsempfehlung sehr hartnä­ ckig, obwohl die Folgen kaum übersehen werden können. Im Sidebyside können sich Kühe noch mit beiden Vorderbeinen gegen das Gefälle stemmen und haben „nur“ den Druck des um 100 kg schwereren Pansens auf das Zwerchfell und die damit schwerere Atmung zu ertragen.

In Fischgrätenmelkständen liegt die Hauptlast dagegen vor allem auf dem vorderen äußeren Fuß, und eine Gewichtsverlagerung und Entlastung des Fußes ist wegen der schiebenden Nach­ barkühe kaum möglich.

Auch summieren sich das Längsgefälle (1–3%) und Gefälle nach außen (3–6%) oft bis zu 5–10 cm Höhenunterschied, manchmal sogar noch mehr.

Kühe, die länger vorn tiefer stehen müssen, sind verspannter, bekommen schlechter Luft und haben evtl. auch Schmerzen in den Gliedmaßen.

Der angestrebte Vorteil, die Euter der Kühe wenige Zentime­ ter näher in der Grube zu haben, Es ist sehr ratsam, während einer wird durch den schlechteren Melkzeit einmal nur oder zumin­ Ausmelkgrad der Euter und ge­ stresste Tiere insgesamt wieder zunichte gemacht.

Aber auch die Melker können nur gute Arbeit leisten, wenn sie nicht frieren, schwitzen oder Lärm und Fliegen ertragen müs­ sen. Auch hier besteht oft noch viel Handlungsbedarf.

W Kathrin Lincke ist freiberufliche Beraterin für Melktechnik und Eutergesundheit.

Foto: © agrarfoto.com

Ein Melkplatz ist für eine Kuh dann optimal dimensioniert, wenn sie in der Länge und im Bauchbereich genug Platz hat und den Kopf frei bewegen kann.

Die Realität ist leider oft anders.

Kühe stehen zu eng aufeinander

dest sehr bewusst Ihre Kühe zu beobachten: beim Laufen, beim Warten, im Melkstand und auch nach dem Melken. Erkennen Sie hier Probleme, suchen Sie nach Verbesserungsmöglichkeiten und setzen Sie diese am besten zeitnah um. Die Kühe werden es Ihnen mit einem besseren Aus­ melkgrad oder auch schnellerem Melken danken.

TIERGESUNDHEIT 21

RetrofitM – macht Melkroboter erschwinglich Im Grunde genommen würde RetrofitM ja eine Auszeichnung verdienen. Die Firma verlängert die Nutzungsdauer von Melkrobotern. Endlich eine Firma, die aus Gebrauchtem wieder Brauchbares macht. Früher hätte man dazu Runderneuerung oder Generalüberholung gesagt.

R

etrofitM ist kein Start-up.

Die Firma schöpft ihr Wissen aus einer fünfzig­ jährigen Unternehmenstradition.

Explosionsartiges Wachstum finden vielleicht Börsianer inter­ essant. Bauern sind aus anderem Holz geschnitzt, für sie zählen Beständigkeit und Erfahrung.

Fotos: © agrarfoto.com

RetrofitM hat sich der Gene­ ralüberholung von Melkrobo­ tern eines einzigen Herstellers, nämlich GEA, verschrieben.

Die Firma hat ihr Stammhaus im Sauerland, einer Region, in der wachstumsfreudige Milch­ bauern früh in Melkroboter investiert haben. So kommt es, dass man sich genau dort der Zweitnutzung ausgemusterter Melkroboter annehmen konnte.

Technologisch werden die MIone-Roboter in ihrer Elektrik und Pneumatik erneuert und dann an Milchbauern verkauft, die vielleicht aus Vorsicht oder aus Spargründen zu einem günstigen Ein- oder Mehrbo­ xengerät greifen wollen. So lassen sich die Anschaffungs­ kosten um gut ein Drittel reduzieren. In der kurzlebigen Milchwirtschaft sind kosten­

günstige Roboter ein Wett­ bewerbsvorteil. Österreichs Milchbetriebe passen in ihrer Größe sehr gut zum Konzept von RetrofitM. Klei­ nere Landwirtschaften müssen streng kalkulieren. Betriebe mit 40 Kühen aufwärts sind die Zielgruppe. Weil Roboter auch Nachbetreuung brauchen, ist der regionale Händler mit von der Partie. Manche Bauern lassen sich sogar vorhandene Anlagen aufstocken.

Der bisher älteste Roboter war 11 Jahre alt und dürfte nach der Auffrischung seine Lebenszeit mindestens verdoppeln. RetrofitM bietet in ganz Österreich seine Gebrauchten an. Selbst bis nach Norwegen wurden schon Geräte verkauft. RetrofitM verfügt über jahrzehntelange Erfahrung in der Melktechnik. Dass sie sich auf GEA-Roboter spezialisiert haben, liegt auch an der räumlichen Nähe zum GEA-Hauptstandort.

Dies ist sicher von Vorteil für das Runderneuern und Weiterentwi­ ckeln.

W ALOIS BURGSTALLER

Gute Betreuung bis zur Geburt Die Phase, in der eine Kuh besonders gut betreut werden muss, beschränkt sich nicht auf den Tag der Geburt eines Kalbs, sondern erstreckt sich in Wahrheit auf insgesamt rund drei Monate.

VON NICOLE HEROUT

J

e besser und korrekter die Kuh in der Transit-Phase, heißt 6–8 Wochen vor dem Kalben, und in der Reinigungs­ phase, heißt ca. drei Wochen nach der Geburt, betreut wird, desto stabiler ist ihre Gesundheit und Leistungsfähigkeit.

In diesem Artikel beleuchte ich die wichtigen Punkte in der Tro­ ckenstehphase, die der Kuh eine leichtere Geburt ermöglicht und die Gefahr von Komplikationen reduziert.

In der nächsten Ausgabe folgen interessante Informationen zum Einsatz von Homöopathie wäh­ rend und nach der Geburt.

Vorbeugende Maßnahmen in der Trockenstehzeit Aus homöopathischer Sicht gibt es viele Aspekte, die in dieser Pha­ se berücksichtigt werden sollten.

Besonders hilfreich ist, wenn die Kuh bereits eine Vorgeschichte hat, man also schon Erfahrungen aus vorangegangenen Geburten hat.

Festliegen wegen Milchfieber Wenn Festliegen wegen Milch­ fieber am Betrieb immer wieder auftritt oder eine spezielle Kuh

dazu neigt, müssen sehr konse­ quente Fütterungsmaßnahmen in der Trockenstehzeit befolgt werden. Einerseits soll die Kuh mit ALLEN Komponenten der Laktationsration versorgt werden, andererseits muss die Ration aber mit strukturrelevan­ ter Rohfaser, das ist Stroh kurz gehäckselt oder spät gemähtes Heu, zu 30–40% gestreckt werden, um ein Verfetten zu verhindern. Ferner braucht die Kuh eine Calcium-reduzierte und Phosphor-betonte, durchgehende Mineralstoffversorgung. Speziell im Alpenvorland, wo kalkreiche Böden vorherrschen, ist der Kal­ ziumversorgung ein besonderes Augenmerk zu widmen. Es kann hier besonders schnell zu einer Überversorgung kommen, spe­ ziell wenn der Kalziumgehalt im Grundfutter zu hoch ist. Dieser Überschuss ist dann verantwort­ lich dafür, dass die Kuh das für den Geburtszeitraum notwendige Kalzium nicht aus ihren Knochen mobilisieren kann.

Die Kuh sollte eigentlich in eine leichte Kalzium-Unterversorgung in der Trockenstehzeit kommen, sodass ihr Organismus ein be­ stimmtes Hormon im Gehirn mo­ bilisiert, das wiederum zuständig ist für die Mobilisierung des hohen Kalziumgehalts im



22 THEMA tation drastisch. Auch zeigen die Kühe eine verbesserte Fruchtbar­ keit, sodass sie schneller wieder tragend werden.

In der Homöopathie stehen uns hier einige sehr bewährte Arznei­ en zur Verfügung. Zu erwähnen sind vor allem für unsere Kühe oft angezeigte Konstitutionsmittel wie Pulsatilla, Phosphor, Calcium carbonicum oder Phosphoricum, Nux vomica, Lycopodium und viele andere, die aber dem Typ der Kuh entsprechend verordnet werden müssen.

Dann gibt es auch noch allge­ meine Lebermittel, wie Carduus marianus – dies ist die homöo­ pathisch verarbeitete Marien­ distel, oder Flor di Piedra, oder Taraxacum, der Löwenzahn, der ja besonders bei der ersten Grünfütterung im Frühjahr über­ reichlich wächst und durch seine Inhaltsstoffe den Leberstoffwech­ sel zusätzlich belasten kann.

24–48 Std. 3 Wochen Nachgeburtsabgang Reinigungsphase .

Für die homöopathische Behandlung relevante Zeiteinteilung des Puerperiums beim Rind Blut rund um die Geburt. Über das Futter zugeführtes Kalzium, weder als Mineralfutter noch als Bolus oder Infusion, kann in gleicher Weise den Bedarf so korrekt decken. Ist diese Versor­ gung nicht gewährleistet, dann kommt es zum Festliegen.

Neben der optimalen Versorgung kann man diesem Tier zweierlei homöopathische Arzneien geben, die ihm helfen, seinen Mine­ ralstoffbedarf besser zu regeln: Calcium carbonicum und Magne­ sium Phosphoricum in C30 für den schweren, ruhigen Typ beim Fleckvieh oder Calcium Phospho­ ricum mit Magnesium Phospho­ ricum in C30 für die leistungsbe­ tonten Tiere aller Rassen, jeweils 1x wöchentlich, die ganzen 8 Wochen vor der Geburt.

Festliegen oder Inappetenz wegen Leberfunktionsstö­ rung Dieses Problem ist stark im Zunehmen. Der Grund dafür ist die genetisch bedingte schnelle Leistungssteigerung, besonders beim Fleckvieh.

Kann die Fütterung am Hof den Bedarf der Hochleistungskuh nicht zu 100% decken, ist die Leber das erste und am meisten belastete Organ. Viele schwere Krankheiten, wie chronische Klauenrehe, hohe Zellzahl, immer wiederkehrende Masti­ tisschübe, Sterilitäten etc. sind direkt mit der Leistungsfähigkeit des wichtigsten Entgiftungsor­ gans korreliert.

Neben einer optimierten Fütte­ rung während der Transitphase ist der Zusatz von Leber-unter­

stützenden Kräutern während dieser Periode eine ganz wichtige Vorsorge-Maßnahme.

Dazu gehören bei den europä­ ischen Heilpflanzen vor allem die Mariendistel. Viele indische Heilpflanzen wirken regene­ rierend auf Leber und Niere und können so, zusammen mit entgiftenden Bentoniten, die Gesundheit der Kuh sehr gut unterstützen.

Der Sinn liegt in einer möglichst nachhaltigen Rehabilitierung des Organs „Leber“, das ja dann, gleich nach der Geburt, wieder auf Hochtouren arbeiten muss.

In Betrieben, die das konsequent durchführen, sinkt die Zahl der Zellzahlerhöhungen, Mastitis­ schübe und Klauenentzündungen in den ersten Monaten der Lak­

Scheidenvorfall Wenn eine Kuh dazu neigt, spricht das für eine Schwäche ihres gesamten Band- und Faszienapparats.

Dies ist meist eine angeborene Schwäche, die sich sehr oft gut homöopathisch regeln lässt. Je nach Alter und Typ der Kuh kommen im Wesentlichen zwei Arzneien in Frage, die in der Trockenstehzeit vorbeugend gegeben werden können: Bei jungen Kühen, meist zweite Ge­ burt, ist oft Pulsatilla das Mittel der Wahl, bei älteren Tieren, wo man schon eine allgemeine Er­ schlaffung, besonders im Bereich der Zitzen, der Euteraufhängung, der Bauchdecke, erkennen kann, ist oft Sepia angezeigt.

Diese Mittel sind dann jeweils auch in der Transitphase 1–2x wöchentlich in C30 zu verabrei­ chen.

W Dr. med. vet. Nicole Herout, Fachtierärztin für Homöopathie

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1–12 Std. 6–8 Wochen Trockenstehzeit 2–6 Tage Vorbereitungsphase Geburt

TIERGESUNDHEIT 23

Kokzidiendurchfälle in Gruppenbuchten Treten Kälberdurchfälle in Gruppenbuchten auf und wird eine Kotprobe eingeschickt, um den Erreger bestimmen zu lassen, werden nicht selten Kokzidien gefunden, zu denen verschiedene Eimerienarten gehören. Nicht alle dieser Eimerienarten, die bei Rindern nachgewiesen werden können, lösen auch Durchfälle aus.

VON HANS JÜRGEN KUNZ

fung mit der ersten Teilung. Die Reifung dieses zweiten Stadiums zu reifen Meronten benötigt u starken bis hin zu wässri­ etwa eine Zeitspanne von 14 gen und blutigen Durchfäl­ bis 18 Tagen. Anschließend len kann es kommen, wenn vollziehen sich dann in kurzer Eimeria bovis oder auch Eimeria Zeit im Blind- und im Dickdarm zuernii am Durchfallgeschehen eine weitere ungeschlechtliche beteiligt sind. Eimerien gehören Teilung sowie eine abschließen­ ebenso wie die Kryptosporidien de Teilung, bei der männliche zu den einzelligen Endoparasi­ und weibliche Zellen entstehen, ten. Es gibt jedoch wesentliche die sich am Ende wiederum zu Unterscheidungsmerkmale zwi­ einer neuen Oozyste vereinigen schen beiden Durchfallerregern, und über den Kot ausgeschie­ die sehr wichtig bei der Bekämp­ den werden. Wichtig ist es, fung und eventuell der Behand­ Durchfälle, die durch Eimerien lung solcher Kälberdurchfälle entstanden sind, von denen, die sind. Aus diesem Grund sollte durch Krypto­sporidien verur­ auf jeden Fall ein Erregernach­ sacht werden, zu unterschei­ weis durchgeführt werden. den. Zunächst scheint das sehr einfach zu sein. Die Zeitspanne Bei Kälbern beziehungsweise von der Oozystenaufnahme Jungrindern sind drei Eimerien­ bis zum Krankheitsausbruch, arten bekannt, die für besonders den ersten Durchfällen, ist bei starke Durchfälle verantwortlich Kryptosporidieninfektionen sein können. Es sind die be­ deutlich kürzer als bei Eimerio­ reits genannten Arten Eimeria sen (Kokzidiosen). Kryptospori­ bovis und Eimeria zuernii, die diendurchfälle treten in der in Ställen auftreten und deren Regel am Ende der ersten bis Oozysten in feuchter und war­ zur dritten Lebenswoche auf, mer Umgebung besonders lange manchmal auch darüber hinaus. überlebensfähig sind, sowie Das heißt, von der Infektion bis Eimeria alabamensis, ein Endo­ zum Ausbruch der Krankheit parasit, der hauptsächlich auf der können eventuell nur drei bis Weide übertragen wird und dort fünf Tage vergehen. Bei einer auch überwintert.

Eimeriose ist diese Zeitspanne deutlich länger. Das ist auch Besonderheiten der Eime­ der Grund dafür, dass diese rien Die Vermehrung der Durchfälle frühestens nach der Eimerien findet in der Darm­ dritten Lebenswoche auftreten. schleimhaut statt, nachdem die Auch aus diesem Grund sollte Kälber sporulierte Oozysten bei einem Durchfallgeschehen aufgenommen haben. Bei einer im Kälberbestand immer ein feuchtwarmen Umgebung im Erregernachweis durchgeführt Stall dauert die Sporulation werden. Der Nachweis kann bei etwa zwei bis drei Tage. Im Kryptosporidien mithilfe eines Darm der Kälber werden aus Schnelltests auf der Basis einer den Oozysten Sporozoiten frei­ Antigen-Antikörper-Reaktion gesetzt, die sich anschließend in direkt im Stall vorgenommen der Darmwand einnisten. Dort werden. Bei einem Eimeri­ beginnen sie nach einer sechs endurchfall ist zu empfehlen, bis sieben Tage dauernden Rei­ Kotproben in einem dafür

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24 TIERGESUNDHEIT Übersicht: Auswahl antiparasitär wirkender Desinfektionsmittel (DVG-gelistet). Stand: 9. Juli 2020 Name

viruzid

bakterizid

antiparasitär*

begrenzt**

ja***

ja

Aldecoc cmK

–

ja***

ja

Aldovet® KOK

begrenzt**

ja***

ja

Agakok 2.5

Ascarosteril AB

ja

ja

ja

BEG EndoKok

begrenzt**

ja***

ja

Bergodes komplett

begrenzt**

ja***

ja

–

–ja

calgonit sterizid Ecokok Desintec® FL-coc garant

–

–

ja

Desintec® FL-des Allround

ja

ja

ja

Endosan Forte S neu

begrenzt**

ja***

ja

HTB COC

begrenzt**

ja***

ja

Igavet Para-Des 2.5

begrenzt**

ja***

ja

Igavet® Para-Des N

–

–

ja

Interask

–

–

ja

Interkokask®

–

–

ja

Kokzi Des

–

ja***

ja

Neopredisan 135–1

begrenzt**

ja***

ja

Rotie-Kok total N®

–

ja***

ja

begrenzt**

ja***

ja

®

®

WKC 2500

*parasitäre Würmer (Wurmeier) und parasitäre Einzeller **begrenzt viruzid, nur wirksam gegen behüllte Viren (Coronavirus behüllt, Rotavirus unbehüllt) ***zur vorbeugenden Desinfektion

zertifizierten Labor untersuchen zu lassen, um den oder die Erre­ ger zu identifizieren.

tenabschnitt nach dem Entmisten mit Wasser, in diesem Fall nicht zwingend mit dem Hochdruck­ reiniger, gereinigt werden kann Prophylaxe auch im Stall und danach ein endoparasitär Das Vorhandensein von Eime­ wirkendes Desinfektionsmittel rien führt nicht zwangsweise zu (siehe Übersicht) angewen­ einem Durchfallgeschehen, auch det wird. Anschließend kann dann nicht, wenn Eimeria bovis unmittelbar wieder eingestreut oder Eimeria zuernii beteiligt werden. Bei vorhandenen, para­ sind. Bei einem geringen Infek­ sitär bedingten Durchfällen sollte tionsdruck sind die Kälber sehr diese Maßnahme nach jedem wohl in der Lage, eine stabile Entmisten erfolgen, ansonsten Immunität gegen die vorhande­ einmal pro Monat. Auch wenn nen Eimerienarten aufzubauen. eine solche Zwischendesinfektion Je größer jedoch der Infektions­ nicht dem Optimum entspricht, druck ist, desto größer ist auch so hilft sie doch, den Erreger­ die Wahrscheinlichkeit, dass die druck zu senken. Unabhängig Immunabwehr eine massive Ver­ davon ist zu empfehlen, den Stall mehrung der aufgenommenen beziehungsweise die betroffenen Endoparasiten nicht mehr verhin­ Buchten einmal im Jahr vor der dern kann und es zu Durchfällen Desinfektion gründlich mit dem kommt. Um den Erregerdruck Hochdruckreiniger zu reinigen möglichst gering zu halten, sollte und austrocknen zu lassen. so häufig wie möglich entmis­ tet werden, spätestens nach Medikamenteneinsatz Der 14 Tagen. Sinnvoll ist es auch, Einsatz von entsprechenden Zwischendesinfektionen vorzu­ Medikamenten zur Bekämpfung nehmen. Voraussetzung dafür ist, von Kokzidiose ist dem Tierarzt dass die Bucht oder der Buch­ vorbehalten und darf nur nach

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TIERGESUNDHEIT 25

Vorgaben beziehungweise durch den behandelnden Tierarzt erfolgen. Zur Behandlung stehen Sulfonamide sowie die Triazino­ ne Toltrazuril und Diclazuril zur Verfügung. Beim Einsatz von Toltrazuril ist zu beachten, dass es zur Behandlung von Kälbern in Milchviehbetrieben nur bis zu einem Körpergewicht von 80 kg, bei Mutterkuhkälbern bis 150 kg zugelassen ist. Für Milchmastkäl­ ber gilt ein generelles Anwen­ dungsverbot und bei Bullen­ mastkälbern darf es bis 150 kg Gewicht, jedoch nicht unter drei Monaten eingesetzt werden.

Grund für diese Einschränkun­ gen ist der langsame Abbau des über den Kot ausgeschiedenen Wirkstoffs. Für Diclazuril gelten diese Einschränkungen nicht. Bei dem Wirkstoff Diclazuril wird eine Halbwertszeit im Tier von 30 Stunden angegeben. Damit ist die Zeit gemeint, in der die Hälfte des Wirkstoffs über den Kot wieder ausgeschieden ist.

Für Toltrazuril beträgt die Halb­ wertszeit bei Kälbern drei Tage und ist damit um das 2,4-Fache länger als bei Diclazuril, ein Vorteil. Trotz allem ist die the­ rapeutisch wirksame Zeitspanne bei beiden Wirkstoffen ver­ gleichsweise kurz, und die Be­ handlung sollte darum zu einem Zeitpunkt erfolgen, an dem die höchste Wirkung erzielt werden kann. Das ist die Zeitspanne, in der sich die Sporenstadien im Darm entwickeln. Daugschies et al. (2020) empfehlen eine metaphylaktische Behandlung, 14 Tage nachdem die Kälber in ein „kontaminiertes Areal“ gekommen sind, das kann eine Bucht sein, in der Kokzidien (Ei­ merien) vorhanden sind. Dabei sind selbstverständlich betriebs­ spezifische Besonderheiten im

Stallmanagement zu beachten.

Ein prophylaktischer Einsatz, das heißt eine Behandlung direkt vor dem Einstallen in ein mit Kokzidien kontaminiertes Areal würde bei noch nicht infizierten Kälbern wenig Sinn machen. Der Wirkstoff wäre in einem solchen Fall zum Zeitpunkt der Sporu­ lation und weiteren Zellteilung der aufgenommenen Oozys­ ten zum größten Teil bereits ausgeschieden. Dies zeigt auch eine Studie von Franca Rödder (2018), in der unterschiedliche Behandlungszeitpunkte mit­ einander verglichen wurden.

Bei einer Behandlung am Tag eins nach Ein- beziehungsweise Umstallung der Kälber konnte weder beim Einsatz von Toltra­ zuril noch von Diclazuril eine Reduktion der Ooszystenau­ scheidung nachgewiesen werden.

Am Tag 14 reduzierte Toltazuril im Vergleich zu Diclazuril die Oozystenausscheidung signifi­ kant stärker. In Mastbetrieben mit Zukaufskälbern kommt es bei kokzidienbedingten Durch­ fällen nicht selten zu einem zweigipfeligen Infektionsverlauf (Franca Rödder, 2018), da der erste Gipfel von bereits infiziert zugekauften Kälbern ausgelöst wird und der zweite von den zum Einstallungszeitpunkt noch nicht infizierten Tieren, die sich dann aber im Verlauf der Mast anstecken. In einem solchen Fall müsste eine Behandlung an zwei verschiedenen Zeitpunkten stattfinden.

Fazit Kokzidiosen können nach der dritten Lebenswoche auftreten und möglicherweise zu schweren, zum Teil blutigen Durchfällen führen. Um dem ent­ gegenzuwirken, ist es wichtig, den Infektionsdruck durch häufiges

Entmisten, wenn möglich durch Zwischendesinfektionen, so nied­ rig zu halten, dass das Immunsys­ tem der Kälber die vorhandenen Endoparasiten in Schach halten und Durchfälle verhindern kann. Metaphylaktisch können Kokzidiosen durch den Tierarzt medikamentell behandelt wer­ den. Dabei ist zu beachten, dass die vorhandenen Medikamente wie Toltrazuril und Diclazuril eine vergleichsweise kurze Wir­ kungsdauer im Kalb haben und dabei unbedingt der Infektions­ zeitpunkt berücksichtigt werden muss. Daugschies et al. (2020) empfehlen eine metaphylaktische Behandlung, 14 Tage nachdem die Kälber in ein „kontaminiertes Areal“ gekommen sind, das kann eine Bucht sein, in der Kokzidien (Eimerien) vorhanden sind. Eine prophylaktische Behandlung von nicht infizierten Kälbern, die in eine Umgebung mit hohem In­ fektionsdruck eingestallt werden, würde keinen Sinn ergeben.

W Dr. Hans Jürgen Kunz, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Deutschland

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26 KÄLBERFÜTTERUNG

Kälbertränkeautomaten – Tipps für den Einsatz Bereits in der Kälberaufzucht wird die Basis für ein hohes Leistungsvermögen und eine lange Lebensdauer der Milchkühe gelegt. Tränkeautomaten sorgen den ganzen Tag für kleine Portionen und sparen Arbeit. Hier einige Tipps, die beim Einsatz von Tränkeautomaten zu bedenken sind.

VON ALFONS FÜBBEKER

D

Tipp 1: Aufstellungsort ­überlegt auswählen Der Tränkeautomat sollte möglichst frostfrei und trocken, am besten in einem abgeschlossenen Raum aufgestellt werden. Zudem ist es sinnvoll, die Entfernung zwi­ schen Tränkeautomat und Saug­ stelle möglichst kurz zu halten (max. 8 m), um den Aufwand für die Reinigung der milchführen­ den Schläuche zu verringern. Je kürzer die Wege, desto besser, dies gilt auch für den Aufwand, um die Milch auf Temperatur zu halten. Eine gute Zugänglichkeit und Ausleuchtung des Raums sollten selbstverständlich sein,

denn von hier aus erfolgt die Steuerung, die Dateneingabe und Kontrolle von z.B. Alarmlisten.

Tipp 2: Tränkekurve ein­ stellen Überwiegend werden Tränke­automaten von einem integrierten Computer gesteuert.

Sie sind dann mit Programmen für die Kälberaufzucht und mit Überwachungsfunktionen ausgestattet, mit deren Hilfe Problemtiere schneller erkannt werden können. Dabei wird z.B. überwacht, ob jedes Tier seine

zugeteilte Tagesration entspre­ chend der individuellen Tränke­ kurve auch tatsächlich abgerufen hat. Die individuelle Tränkekur­ ve richtet sich vorwiegend nach dem Alter der Tiere. Nach einer kurzen Eingewöhnungsphase am Tränkeautomaten erfolgt eine ca. vierwöchige Hauptträn­ kephase. In dieser erhält jedes Kalb je nach Einstellung 6 bis 10 l Milch pro Tag, wobei pro Mahlzeit 1,5 bis 2 Liter gegeben werden sollten. Im Anschluss daran folgt die Abtränkpha­

se (ca. 5 ­Wochen), in der die Milchmenge reduziert wird.

Grundsätzlich ist unabhängig von dem Tränkeverfahren dafür zu sorgen, dass den Kälbern zu jeder Zeit hochwertiges Grund- und Kraftfutter angebo­ ten wird und stets Wasser zur freien Aufnahme zur Verfügung steht. Wird das Kraftfutter über Automaten mit einer einzeltier­ bezogenen Mengenerfassung gefüttert, kann die Tränkemenge auf die Kraftfutteraufnahme abgestimmt werden.

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ie Basis für ein hohes Leistungsvermögen und eine lange Lebensdauer der Milchkühe wird bereits in der Kälberaufzucht gelegt. In der ersten Lebenswoche werden die Kälber zunächst mit der Biestmilch versorgt. Sie wird in der Regel zweimal täglich mit einem Nuckeleimer verabreicht, z.T. ad libitum. Ab der zweiten/ dritten Lebenswoche ersetzt oft ein Milch­austauscher (MAT) die Vollmilch. Bei der Verab­ reichung des Milchaustauschers werden neben der konventionel­ len Eimertränke häufig pro­ grammgesteuerte Tränkeautoma­ ten eingesetzt. Als Vorteile der Tränkeautomaten sind vor allem die Arbeitserleichterung, die individuelle Zuteilungsmöglich­ keit der Tränkemenge in kleinen Portionen über den Tag verteilt und dass sich der Automat automatisch reinigt, zu nennen.

Was bei dem Einsatz von Trän­ keautomaten zu bedenken ist, wird anhand der folgenden Tipps erläutert.

KÄLBERFÜTTERUNG 27 Tipp 3: Milchaustauscher­ konzentration beachten Die Konzentration des Milchaustau­ schers pro l Wasser lässt sich im Tränkeplan festlegen, sie sollte auf die Gesamttränke pro Tag abgestimmt sein. Beispiels­ weise ist bei einer geringeren Tränkemenge von 6 l/Tag eine Milchaustauscherkonzentration von 160 g/l Wasser erforder­

lich, um das Kalb ausreichend mit Energie zu versorgen. Bei höheren Tagesmengen und in der Abtränkphase kann die Milchaustauscherkonzentration auf 120 g /l Wasser reduziert werden. Damit der Milchaus­ tauscher, insbesondere die darin enthaltenen pflanzlichen Fette, sich im Wasser gut auflöst, sollte auf die richtige Wassertempera­ tur für den jeweiligen Milchaus­ tauscher geachtet werden. Eine ausreichende Energieversorgung in den ersten Lebenswochen ist

für eine gute Entwicklung der Kälber und damit der künftigen Milchkuh ausschlaggebend.

Kälber einer Altersklasse bilden eine homogene Gruppe. Die Übersicht wird damit erleichtert, zurückgebliebene Einzeltiere Tipp 4: Regelmäßige lassen sich leicht erkennen. ­Kalibrierung Augenmerk sollte Darüber hinaus lässt sich der auch auf die Kalibrierung von Infektionsdruck reduzieren, da Tränkeautomaten gelegt werden. nicht ständig neue Kälber zuge­ Tränkeautomaten, die sich nicht stallt werden. Ist eine Gruppe automatisch kalibrieren, sollten von der Tränke abgesetzt, kann mindestens einmal im Monat, bei das Stallabteil gereinigt und Milchaustauscherwechsel und desinfiziert werden. wenn eine neue Lieferung Mil­ chaustauscher verfüttert wird, Tipp 7: Eingesparte Arbeits­ hinsichtlich der Dosierung der zeit nutzen Für einen Tränke­ Milchaustauschermenge kontrol­ automaten mit zwei Saugstellen liert werden. Dabei ist zu beach­ liegen die Investitionskosten bei ten, dass je nach Hersteller die ca. 10.000 Euro. Im Vergleich eingestellte Tränkemenge ent­ zur konventionellen Eimerträn­ weder genau der Wassermenge ke sind Tränkeautomaten aus entspricht, das Milchaustausch­ finanzieller Sicht für Betriebe ab erpulver kommt dann hinzu oder etwa 100 Aufzuchtkälbern pro die Wassermenge wird um den Jahr interessant. Hierbei wurde Anteil des Milchaustauscher­ eine Arbeitszeiteinsparung von pulvers reduziert. Letzteres ist rund 50 Prozent (2 h/Kalb) genauer, da exakt die vorgege­ bei einer zehnwöchigen Auf­ bene Tränkemenge erstellt wird. zuchtphase und ein Lohnansatz Ansonsten wird mehr gefüttert von 15 ­Euro/h berücksichtigt. als vorgesehen.

Tränkeautomaten können aber auch schon für kleinere Be­ Tipp 5: Betriebsindividuelle stände beispielsweise mit einer Ausstattung Die Ausführung und Ausstattung eines pro­ grammgesteuerten Tränkeau­ tomaten sollte sich nach den betriebsindividuellen Bedingun­ gen richten. Zum Beispiel ob mit dem Tränkeautomaten neben Milchaustauscher auch Vollmilch oder beides vertränkt werden soll. Tränkeautomaten, mit denen zusätzlich zum Milchaustau­ scher auch Vollmilch verabreicht werden kann, sind für Milchvieh­ betriebe interessant, die pha­ senweise oder ständig Vollmilch verabreichen wollen. Bei vielen Tränkeautomaten ist es möglich, einen Dosierer anzuschließen, der z.B. Elektrolyte oder Medika­ mente tierindividuell zudosiert.

Tipp 6: Gruppenbildung hat Vorteile Ein Tränkeautomat kann je nach Hersteller bis zu vier Saugstellen versorgen, dabei kann eine Saugstelle bei Kälbern mit unterschiedlichem Alter ca. 15 Tiere und bei gleichem Alter 20 bis 25 ­Tiere versorgen. Die Installation mehrerer Saugstellen bringt den Vorteil, dass die Möglichkeit der Gruppenbildung besteht.

hohen Arbeitsbelastung attraktiv werden. Ein Teil der einge­ sparten Arbeitszeit muss aber weiterhin für die Tierbeobach­ tung eingesetzt werden, denn das geübte Auge bleibt trotz einiger programmgesteuerter Überwa­ chungsfunktionen für eine gute Kälberaufzucht unersetzbar.

Tipp 8: Regelmäßige Reinigung Auch die hygienischen As­ pekte sind sehr bedeutend.

Dazu gehört die regelmäßige Reinigung der Anmischappa­ ratur und der milchführenden Schläuche. In der Regel ist eine zweimal tägliche Reinigung sinnvoll. Auch den Tränkenuckel rechtzeitig entsprechend der Abnutzung sowie nach einem Gruppenwechsel zu erneuern, sollte selbstverständlich sein.

Neben diesen Maßnahmen ist es empfehlenswert, ein Fliegengitter zum Schutz des Anrührbehälters einzusetzen.

W Alfons Fübbeker ist Berater für Landtechnik in der Landwirtschaftskammer Niedersachsen, Deutschland.

28 TIERGESUNDHEIT

Bei hoher Leistung trockenstellen Hohe Milchleistungen bis zum Ende der Laktation sind zwar wirtschaftlich und ernährungsphysiologisch sinnvoll. Sie bereiten aber oft Schwierigkeiten beim Trockenstellen der Kühe. Unüberwindbar sind solche Hürden allerdings nicht.

VON DIRK HÖMBERG

als 9 % pro Monat. In Verbindung mit den üblichen Milchleistungen hat das Erreichen dieses Ziel zur ür hohe Milchleistungen bis Folge, dass die tägliche Milchleis­ zum Ende der Laktation tung nach 300 Laktationstagen oft gibt es gute Gründe: eine noch 25 bis über 30 kg liegt. Der­ hohe Effizienz von Grundfutter, art hohe Tagesleistungen bereiten Stallplatz und Arbeitsaufwand beim Trockenstellen oft Probleme, und das Vermeiden von Stoff­ u.a. die Gefahr vermehrter Mas­ wechselstörungen (Verfetten & titis. So steigt das Infektionsrisiko resultierende Ketosen). Je nach Studien zufolge um ca. 77 %, Rasse und Marktlage ist es auch wenn die Milchleistung beim Tro­ von Vorteil, wenn Kühe dank ckenstellen statt 12,5 kg je Tag bei guter Persistenz zusätzliche Tage 17,5 kg liegt. Als Ursache geben gemolken werden und somit we­ die Forscher an, dass die Strich­ niger schlecht bezahlte Stierkälber kanäle durch austretende Milch zu vermarkten sind. unvollständig geschlossen sind.

Dazu passend ermittelten andere Gute Persistenz kann Proble­ Forscher für Kühe mit „Milchleck­ me bereiten Gängiges Ziel ist age während der Trockenperiode“ ein Leistungsabfall von weniger ein 4-fach erhöhtes Mastitisrisiko.

F

AUTOKRINE STEUERUNG DER MILCHSEKRETION Dass die Milchleistung durch unvollständiges Ausmelken oder zu seltenes Melken sinkt, ist allgemein bekannt. Warum das so ist, wissen jedoch auch Fachleute nicht.

Lange Zeit herrschte die Über­ zeugung, dass mit zunehmen­ der Euterfüllung die weitere Milchbildung eingeschränkt wird, da der Euterdruck steigt.

Studien schottischer Wissen­ schaftler aus den 1990er Jahren widerlegten diese These jedoch und ergaben, dass die Steuerung der Milchsekretion über einen Bestandteil des Molkenpro­ teins der Milch erfolgt. Dieser sogenannte Alveoleninhibitor wirkt sowohl in Abhängigkeit seiner Konzentration als auch seiner Verweildauer negativ auf die Tätigkeit und die Anzahl der Milchbildungszellen.

Im Umkehrschluss bedeutet das, dass durch unvollständi­ ges Ausmelken (hohe Rest­

milchmengen) ebenso wie durch lange Melkintervalle schon kurzfristig die Milchse­ kretionsrate (also die Bildung frischer Milch pro Stunde) deutlich vermindert wird. Bei wiederholt unvollständigem bzw. seltenem Melken leidet auch die Persistenz.

Melkintervalle von mehr als ca. 14 Stunden sind hier von Bedeutung. Denn der Schaden derart langer Melkintervalle überwiegt den Nutzen kurzer Melkintervalle (< 9 h). Daher führt selbst dreimal tägliches Melken im Vergleich zum üblichen 12-Stundenrhythmus nicht zu einer Leistungssteige­ rung, sondern sogar zu Leis­ tungseinbußen, wenn es in stark unterschiedlichen Zeitabständen erfolgt. Dieses Phänomen, das während der Laktation nach­ teilig ist, kann man sich zur gezielten Leistungssenkung vor dem Trockenstellen zu Nutze machen.

Weiterhin bereitet der noch hohe Euterdruck den Kühen, die trotz hoher Milchleistungen trockenge­ stellt werden, Schmerzen und Un­ ruhe. Das hat kürzere Liegezeiten zur Folge. Schließlich werden beim Trockenstellen „voller Euter“ oft auch Zitzenversiegler wieder ausgeschwemmt. Mithin fehlt eine geschätzte Maßnahme zum Infektionsschutz.

Milchleistung nicht mit radika­ len Maßnahmen senken? Bei einer solchen Fülle möglicher Probleme ist es verständlich, nach Möglichkeiten zu suchen, die Milchleistung rechtzeitig vor dem gewünschten Trockenstelltermin zu senken. Dazu gibt es mehrere Möglichkeiten, von denen einige unzulässig und nicht ratsam sind.

So ist der immer wieder diskutier­ te und auch angewandte zeit­ weilige Entzug von Futter oder Wasser absolut tabu! Denn er bedeutet einen Verstoß gegen das Tierschutzgesetz. Zudem ist diese „radikale Diät“ mit dem Risiko von Stoffwechselerkrankungen (bes. Ketosen) verbunden.

Kritisch ist der Einsatz leistungs­ hemmender Hormone nicht nur wegen möglicher Nebenwirkun­ gen, sondern auch wegen der Ablehnung durch die Verbrau­ cher. Das Letzte, was die Milcher­ zeuger gebrauchen können, sind Diskussionen über „Hormonkü­ he“.

Verlängerung der Zwischen­ kalbezeiten? Weniger kritisch ist es da schon, Kühe mit hohen Milchleistungen und guter Persis­ tenz bewusst erst später als üblich zu besamen und so die Zwischen­ kalbezeit gezielt zu verlängern.

Eine solche Vorgehensweise lohnt sich bei milchbetonten Kuhras­ sen, nicht unbedingt bei Zwei­ nutzungsrassen, wie Fleckvieh.

Bei HF-Kühen und anderen „Milchrassen“ hat es sich durch­

aus bewährt, die Zwischenkalbe­ zeit um ca. 60 Tage zu verlän­ gern, also auf ca. 420 Tage. Denn bei guter Persistenz ist das nicht nur profitabel, sondern oft auch mit weniger Stoffwechselerkran­ kungen und besserer Fruchtbar­ keit verbunden. Das nicht zuletzt, weil weniger Kühe zwischen dem 60. und 100. Laktationstag unter dem sonst üblichen Energiedefizit leiden.

Restriktive Fütterung in der Spätlaktation? Eine weitere recht unkritische Möglichkeit, die Milchleistung bis zum Trocken­ stellen auf ein unbedenkliches Niveau zu senken, besteht darin, in der letzten Phase der Laktation Futterrationen mit reduziertem Nährstoffgehalt anzubieten.

Am besten lässt sich das bei der heute üblichen TMR-Fütterung in Großbeständen durchführen.

Denn dort kann am ehesten eine separate Gruppe eingerichtet werden, in der die Kühe über 40 Tage eine eigene Futterration erhalten. Doch auch in Milchvieh­ betrieben mit kleinen Kuhzahlen ist eine restriktive Fütterung vor dem Trockenstellen möglich. Hier kann es sogar von Vorteil sein, wenn entgegen dem Trend eine individuelle Kraftfutterzuteilung erfolgt, wie in Betrieben mit Melk­robotern.

Einzelne Melkzeiten auslassen oder absichtlich unvollständig ausmelken? Die Milchleistung kann auch über verlängerte Zwi­ schenmelkzeiten oder absicht­ lich erhöhte Restmilchmengen deutlich gesenkt werden. Das gilt nicht nur, aber auch für die Zeit vor dem Trockenstellen.

Möglich ist eine solch gezielte Leistungssenkung auf Grund der physiologischen Regulierung der Milchbildung, die in Fachkreisen als „autokrine Steuerung der Milchsekretion“ bezeichnet wird.

Was sich hinter diesem Begriff

TIERGESUNDHEIT 29 kommen. Dieses patentierte Verfahren unterscheidet sich von den zuvor erläuterten Metho­ den, indem die Melkzeuge bei Erreichen einer voreingestell­ ten Milchmenge abgenommen werden.

Intervall [h]

Sekretionsrate [kg/h]

<7

1,32

7 bis 9

1,30

9 bis 11

1,27

11 bis 13

1,24

13 bis 15

1,21

> 15

1,12

verbirgt, können Sie im Kasten separat lesen.

Die Reduzierung der Milchleis­ tung über verlängerte Melkinter­ valle oder erhöhte Restmilchmen­ gen funktioniert zwar zuverlässig, ist aber im Vergleich zu einer reduzierten Nährstoffzufuhr vor dem Trockenstellen und gegen­ über einer Verlängerung der Zwi­ schenkalbezeiten jenes Verfahren mit den höchsten Risiken! Nicht zuletzt, weil die Gefahr von Eu­ terentzündungen durch seltenes, unvollständiges Ausmelken kurz vor dem Trockenstellen genauso steigt wie in der vorhergehenden Laktation.

Foto: © agrarfoto.com

Wer dennoch die Milchleistung seiner Kühe rechtzeitig zum Trockenstellen durch verlängerte Melkintervalle senken will, macht das in konventionellen Melkan­ lagen durch das Überspringen einzelner Melkzeiten. Beim automatischen Melken kann man hingegen das sogenannte „Melk­ anrecht“ hinauszögern. Dazu ist am Melkroboter das Mindestinter­ vall zu verlängern. Dieser frühest mögliche Zutritt zum Melkroboter

nach einem vorhergehenden Melkvorgang kann je nach Modell entweder auf Basis von Grup­ pen oder individuell eingestellt werden.

Absichtlich unvollständiges Aus­ melken lässt sich hingegen sowohl in konventionellen als auch in automatischen Melksystemen am besten über eine vorzeitige Ab­ nahme der Melkzeuge erreichen.

Dazu bedarf es einer individuell gesteuerten Abnahmeautomatik, da das Verfahren sonst willkürlich und somit unsicher wäre. Üblich ist es in diesem Zusammenhang, den Abnahmeschwellenwert deut­ lich zu erhöhten, z.B. von den üblichen 0,3 kg/min auf ca. 1 kg/ min oder mehr.

Eine Verkürzung der Verzö­ gerungszeit ist hingegen nicht ratsam bzw. kaum möglich. Denn diese wird ohnehin relativ kurz eingestellt (< 15 s), um Blind­ melken zu vermeiden. Ebenfalls nicht ratsam ist es, hohe Rest­ milchmengen über mangelhaftes Melken zu provozieren, wie z.B. ungenügende Stimulation, sehr geringes Zitzenvakuum während

der Saugphasen (< 38 kPa) oder zu geringe Saugphasenanteile (< 45 %). Solche Maßnahmen ha­ ben eine unsichere Wirkung und bergen die Risiken mangelhaften Melkens.

Alternative Verfahren noch nicht praxisreif Als Alternative zu den üblichen Methoden könn­ te ein neues Verfahren mit dem Namen „AutoDry“ in Betracht

Willst du Schutz in früher Phase, impf die Kälber in die Nase.

MSD | durch die Nase

N

euere Studien haben ergeben, dass Atemwegserkrankungen nicht nur ein kurzfristiges Ärger­ nis darstellen. So können Lungen­ schäden bei Kälbern im Alter bis zu 8 Wochen die Milchleistung dieser

In Verbindung mit einer Anpas­ sung der Fütterung an sich etwaig ändernde Milchleistung, dem angeblich weiterhin vorhandenen „Spüleffekt des Melkens“ und einer fortwährenden Euterge­ sundheitskontrolle mittels Sinn­ fälligkeitsprüfung soll so eine stu­ fenweise Reduktion unerwünscht hoher Milchleistungen vor dem Trockenstellen ohne erhöhte Mastitisgefahr erreicht werden.

Erste Erfahrungen scheinen das zu bestätigen.

W Dr. Dirk Hömberg ist Spezialberater für Melktechnik und Eutergesundheit, ­Münster, Deutschland.

Tiere in der ersten Laktation um durchschnittlich 525 kg reduzieren (Dunn et al. 2018). Schützen Sie Ihre Kälber so früh wie möglich mit einer intranasalen Impfung. Mit dieser bau­ en Sie eine Abwehr dort auf, wo die Viren angreifen: in der Nase. Schon nach wenigen Tagen besteht ein Impfschutz gegen die viralen Haupt­ erreger der Rindergrippe. Bei einer Infektion werden die Viren schnell eliminiert, schwere Erkrankungen bleiben aus.

Fragen Sie Ihren Tierarzt nach ei­ nem intranasalen Impfstoff gegen die Rinder­grippe-Viren.

INFORMATION: www.zeitzuimpfen.de oder www.msd-tiergesundheit.at/­ bauernregeln

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Datentabelle

30 ENERGIEVERSORGUNG

Stromausfall durch Vorsorge vermeiden Unsere Stromnetze sind sicher, und selten denken wir an einen längeren Stromausfall.

Soll man dennoch für den Fall der Fälle Vorsorgemaßnahmen treffen oder handelt es sich dabei um übertriebene Vorsicht?

VON MATTHIAS KITTL

D

iese Vorsorge in Form von einem Notstromag­ gregat ist nichts anderes als eine Versicherung, die im Ide­ alfall nicht gebraucht wird. Wenn jedoch ein längerer Stromausfall eintritt, ist der Schaden schnell weit höher als die Anschaffung einer Notstromversorgung.

Betriebe mit einer Heutrock­ nungsanlage müssen zumindest sicherstellen, dass der Lüfter der Heutrocknung betrieben werden kann. Ist dieser fix angeklemmt, kann er nicht einfach über ein Verlängerungskabel betrieben werden. Gleiches gilt für den Heukran, wenn ein heißer Heustock abgetragen werden muss. Somit ist für diese beiden Geräte, wenn keine generelle Einspeisestelle vorhanden ist, eine Steckverbindung sehr emp­ fehlenswert.

Andere landwirtschaftliche Betriebe mit Tierhaltung wie Schweine- oder Geflügelmäster müssen sich insbesondere über die Lüftung und Heizung der Ställe Gedanken machen. Ein Stromausfall über mehrere Stun­ den kann zum Totalausfall des Tierbestands führen.

Gartenbaubetriebe müssen die Heizung der Gewächshäuser oder die Kühlung der Lagerräu­ me aufrechterhalten, um größe­ ren Schaden zu verhindern.

Technische Voraussetzun­ gen Die Notstromversorgung beschränkt sich nicht nur auf die Anschaffung eines Strom­ aggregats. Da auch im Wohnhaus weder Heizung noch Licht, Kühl­ schrank oder Gefriertruhe funkti­ onieren, möchte man auch diese Verbraucher mit der eigenen Versorgung abdecken können.

Dazu wird eine Einspeisestelle benötigt, bei der in den eigenen Stromverteiler Strom eingespeist werden kann. Dabei muss eine Trennung vom öffentlichen Netz erfolgen (Umschalter), da sonst

Lebensgefahr für jene besteht, die das Netz gerade reparieren.

Kontrolllampen für die Drehfeld­ richtungsanzeige und eine Netz­ wieder­kehranzeige gehören zu einer ordentlichen Ein­speise­stelle.

Für die Errichtung einer Einspei­ sestelle sind in etwa 700 Euro einzuplanen. Je nach Zustand und Alter der Elektro­installation kann es sein, dass der gesamte Verteilerkasten neu installiert werden muss, da der Elektriker keinen Umbau mehr vornehmen darf. Dann jedoch ist es ohnehin höchste Zeit, um mit der Elekt­ roinstallation und deren Sicher­ heitseinrichtungen wieder auf den Stand der Technik zu kommen. W Mag. Matthias Kittl, Landwirtschafts­ kammer Salzburg

Foto: © agrarfoto.com

Im Rinderstall verursachen vor allem die Milchkühe Herausfor­ derungen. Dabei denkt man bei einem längerfristigen Strom­ ausfall natürlich zuerst an die Melkanlage. Was ist jedoch mit der Wasserversorgung bei einem eigenen Brunnen? Die bequeme Heizung der Tränkebecken ver­ liert dann ebenfalls die Funktion, so auch die Kraftfutterstation, die Entmistung und die Beleuch­ tung.

LIEGEFLÄCHEN 31

Sind Gummimatten unbedenklich?

Um Ressourcen zu schonen, verwenden Hersteller von Stallmatten recycelte Altreifen und geben Naturkautschuk zu. Andere verwenden sogenannte Neugummi-Mischungen, deren Zusammensetzung variieren kann.

VON ISABEL KOCH

So seien billige Matten oftmals nicht qualitätsgesichert und die hohen Konzentrationen an PAKs überschreiten die Hautschwelle, so dass sie dann auch in Blut und Milch nachweisbar seien.

N

un ging man der Frage nach, ob derartiger Gum­ mi schädlich für Tier und Mensch sei.

Polyzyklische Aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) sind in unserer Umwelt allgegenwärtig und entstehen bei der Verbren­ nung organischer Materialien (zum Beispiel auch beim Grillen).

Einige davon können gesundheits­ schädlich sein. Sie können auch in Plastik oder Gummi vorkommen.

Kritisch sind PAKs im Weich­ macher, denn dort sind sie sehr beweglich und leicht flüchtig. Seit 2010 müssen in der EU kenn­ zeichnungsfreie Weichmacher mit minimalem PAK-Gehalt verwen­ det werden.

Foto: © Kraiburg (1), agrarfoto.com (1)

Sind diese gar in tierischen Produkten nachweisbar? Um das zu klären, untersuchte das DLG Testservice Stallmatten, die der Marktführer im Bereich Stallbodenbeläge aus Gummi, Kraiburg Elastik, für ein gemein­ sames Forschungsprojekt zur Ver­ fügung stellte. Beauftragt mit dem Projekt wurde das Fraunhofer Insitut für Verfahrenstechnik und Verpackung (IVV) in Freising. „Produkte aus recycelten Mate­ rialien haben immer einen ge­ wissen Grad an Kontamination.

Aber man muss sie verwenden, um nicht massiv an die Res­ sourcen gehen zu müssen“, so Ludwig Gruber, Projektleiter am IVV Freising. „Der Übergang von PAKs auf die menschliche Haut ist darstellbar“ erklärt er, so sei es beispielsweise möglich, dass schon beim Angreifen eines Fahr­ radgriffs PAKs aus Weichma­ chern in den Körper übergehen.

Auch bei unseren Nutztie­ ren sind sie in Blut und Milch grundsätzlich nachweisbar. „Bei jeder Kuh, die Gras frisst, wird man PAKs finden,“ so Gruber.

Ruß aus Abgasen, der sich auf Grünlandflächen ablagert, ist dafür in erster Linie verantwort­ lich. So war die Fragestellung an die Forschung klar: Kann es sein, dass ein Bodenbelag den Anteil von PAKs in tierischen Produk­ ten erhöht?

Ein beruhigendes Ergebnis PAKs sind fettlöslich, die kriti­ sche Stelle für einen möglichen Übergang ist die unbehaarte Euterhaut. Unter realen Hal­ tungsbedingungen (Liegeboxen) wurden für das IVV-Projekt Milch, Blut und Futtermittel von Nutztieren (Milchkühen) auf das Vorkommen von PAKs unter­ sucht. Das Ergebnis: Die in Milch und Blut nachweisbaren PAKs stehen in keinerlei Zusammen­ hang mit Stallmatten.

Die spezifischen PAKs aus den verwendeten Gummimatten und deren Derivate waren in den gezogenen Proben weder in Milch noch im Blut erhöht, daher kann ein Zusammenhang quasi ausgeschlossen werden.

Der Geruch verrät minder­ wertige Qualität „Es gibt auffällige Qualitätsunterschie­

de“, so Gruber, „minderwertige Qualität, so wie z.B. die ‚Worst-­ Case-Matte‘ aus China, weisen PAKs in extremen Konzen­ trationen auf, das ist oftmals schon am intensiven Geruch zu erkennen.“

Am Beispiel der untersuchten Kraiburg-Matten zeigt der Test jedoch konkret: Die Migration von PAKs liegt bei allen Matten deutlich unter den vom DLG Test­ service ermittelten Richtwerten.

Das zeigt, wie wichtig es ist, auch bei der Stalleinrichtung auf Qualität zu achten – Gummi ist eben doch nicht gleich Gummi. W Isabel Koch ist Redakteurin beim ­Allgäuer Bauernblatt, Deutschland.

32 TIERGESUNDHEIT

Erfolgreiche Strategien gegen Lahmheit Klauenleiden, die sich häufig als Bestandsproblem in Milchviehherden zeigen, belasten das Betriebsergebnis mit bis zu 500 Euro pro Kuh und Jahr. Hier schlummert in vielen Betrieben großes Potenzial, das im Sinne einer wirtschaftlichen Betriebsführung genutzt werden sollte.

VON FRANZ WOLKERSTORFER

E

in auf vielen Betrieben be­ kanntes Szenario: Seit der Übersiedlung in den neuen Laufstall sind ein paar Jahre vergangen. Die Milchleistung der Herde ist um mehr als 1.000 kg gestiegen, die Fruchtbarkeit ist auch gut, man ist zufrieden, denn schließlich hat man eine Menge Geld investiert. Die tägliche Arbeit am Futtertisch und beim Melken ist leichter ge­ worden, alles in allem eine sehr erfreuliche Entwicklung.

Na ja, die paar alten Kühe haben den Umstieg in den Laufstall nicht überstanden, aber die waren ohnehin schon am Aus­ laufen.

Das Geschehen ist komplex, der Lahmheitsgrad der Herde liegt bei 30%, der Milchverlust bei 30 Kühen mit 8.000 kg Stall­ durchschnitt bei einigen Tau­ send Litern. Vom Zeitaufwand, außerplanmäßigen Abgängen und anderen Folgeschäden redet man ohnehin nicht, sofern man überhaupt daran denkt. Der

Wege zur gesunden Klaue Der Weg zum Erfolg führt vom Vorbericht über die orthopä­ disch korrekte und dokumen­ tierte Klauenpflege der Herde Einflussfaktoren Die gute bzw. eines aussagekräftigen Teils Nachricht: Es gibt zwar keine derselben. Die Klauen selbst Wundermittel, aber Dinge, die beinhalten für den Fachmann ebenso einfach, schnell und gut viele Informationen, die es funktionieren! Sie helfen dann, abzulesen und zu interpretieren wenn andere Faktoren korrigiert gilt. In der Auswertung dieser worden sind. Welche das sind, ist Befunde liegt der Schlüssel zum im Einzelfall sehr unterschiedlich, Erfolg, denn nur sie erlauben denn die Klauengesundheit ist die punktgenaue Korrektur und die Summe von Einflüssen aus Optimierung der ursächlichen Fütterung, Stoffwechsel, Stall, Faktoren. So lässt sich zudem Genetik, Klauenpflege, Herdenge­ ein herden- bzw. tierspezifischer schehen, Hygiene usw. – und das Pflegeplan erstellen, denn ein in Abhängigkeit vom Leistungsni­ rechtzeitiger Klauenschnitt veau in einer betriebsspezifischen erhält die optimale Leistungsfä­ Kombination der Faktoren. Und higkeit. noch eine gute Nachricht: Jedes Lahmheitsproblem ist beherrsch­ Funktionelle Klauenpflege bar, egal ob die Ursache nun (FKP) – 5 Schritte zur gepfleg­ Erdbeerkrankheit (Mortellaro), ten Klaue Die in Holland nach Klauenrehe oder sonst wie umfangreichen Klauenunter­ heißt – vorausgesetzt man dreht suchungen entwickelte FKP ist an den richtigen Schrauben. mittlerweile weltweit Standard. betriebswirtschaftliche Effekt ist ein Verlust von mehreren Tau­ send Euro, die so fast unbemerkt „versickert“ sind.

Ein wesentlicher Vorteil der FKP ist ihre Einfachheit und Logik.

Trotzdem braucht diese Methode sehr viel Übung und es ist mehr die Kunst, das richtige Horn (hintere Innenklaue) stehen zu lassen, als Horn zu entfernen!

Falsche Klauenpflege bedeutet: –– Gestörtes Wohlbefinden –– Verringerte Leistung –– Vermehrte Lahmheiten und –– Nicht selten den Abgang des Tieres Schritt 1 – Länge feststellen Arbeitsbeginn ist an der klei­ neren Klaue, da diese noch am ehesten ihre natürliche Form und Größe hat und so später als Vorlage für die Bearbei­ tung der größeren Klaue dient.

Eine gesunde Klaue an einer normalen Kuh hat, gemessen an der Vorderwandkante, eine korrekte Länge von 7,5 cm. Bei anatomisch veränderten Klauen (Rollklauen, Reheklauen)

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Foto: © agrarfoto.com

Lahmheiten auf der Spur Und plötzlich geht es los mit den Problemen an den Klauen – schleichend beim einen, massiv beim anderen Betrieb. „Seit wir die Kalbin zugekauft haben, oder seit wir das Futter vom XY kaufen“.

Es ist fast immer die gleiche Erzählung, die man in der Beratungspraxis hört. In vielen Variationen zwar, aber trotzdem die gleiche Geschichte. „Dann hat uns der Verkäufer von der Firma empfohlen, dass wir das machen sollen, aber viel besser ist es nicht geworden.“ So lautet leider oft die Fortsetzung.

FIRMENINFORMATION 33

Mortellaro?

So schützen Sie Ihre Kühe!

Kaum ein Rinderbestand bleibt verschont von Mortellaro. Schmerzhafte Lahmheiten, Milchleistungsverluste und unfreiwillige Merzungen sind die Folgen. Dabei ist mit dem richtigen Hygienekonzept ein guter Schutz der Klauengesundheit möglich.

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O U n w lin nse w. es r ei h m op ue : .a t

ie Mortellaro’sche Krankheit oder auch Dermatitis Digitalis zählt zu den infektiösen Erkrankun­ gen der Rinderklaue und ist in der mo­ dernen Milchviehhaltung sehr oft in den Herden zu beobachten. Faktoren wie eine wiederkäuergerechte Füt­ terung, die Immunabwehr der Tiere und das Haltungsumfeld spielen eine wesentliche Rolle bei der Verbreitung der Erkrankung. Neben schmerzhaf­ ten akuten Läsionen werden immer öfter chronisch erkrankte Tiere fest­ gestellt, die dem erhöhten Risiko einer verfrühten Merzung unterliegen.

Erfreulicherweise sind in der Praxis immer mehr Betriebe anzutreffen, die durch ein konsequentes Manage­ ment und das richtige Hygienekon­

zept das Problem beherrschen und so die Tiergesundheit absichern konn­ ten. Schlüssel zum Erfolg sind dabei der vorbeugende Schutz der nicht infizierten Tiere sowie die sofortige und rigorose Nachverfolgung aller Erkrankungsfälle.

Der eimü®-Klauenschutz bietet für diese Mortellaro-Herausforderung eine passgenaue Hygienelösung, die angepasst an die Betriebsverhältnisse zum Einsatz kommt.

Zur Absicherung der grundlegenden Klauenhygiene sowie zur Stabilisie­ rung kommt eimü® Klauen-Sprint Hardener+ zum Einsatz. Dieses Konzentrat für das Klauenbad hilft, Verunreinigungen an den Klauen zu lösen, negativen Einflüssen durch

Ammoniak auf Klauenhorn entge­ genzuwirken und den Erregerdruck zu reduzieren. Durch eine ein bis maximal zweimal wöchentliche An­ wendung wird ein Basis-Schutz ge­ währleistet.

Als zweiter Baustein im eimü® Klauenschutzkonzept sorgt eimü® Klauen-Sprint Spray für die geziel­ te Desinfektion der Klauenhaut im Ballenbereich. Der zusätzliche Hy­ dro-Protect-Film schützt langanhal­ tend und verhindert unerwünschte Hautirritationen. Dabei kann die An­ wendung einfach mit einem Nieder­ drucksprühgerät schnell und sauber erfolgen. Außerdem ist der Einsatz über automatische Applikationssyste­ me im Melkroboter möglich.

Zuletzt bietet eimü® eine Lösung, um betroffene Einzeltiere passgenau zu versorgen. eimü® Klauen-Sprint Akut wird auf den Ballenbereich aufgetra­ gen und verbunden. Dort unterstützt es die Abheilung akuter sowie chro­ nischer Läsionen. Wird dieser Kon­ zeptbaustein konsequent bei allen be­ troffenen Tieren eingesetzt, steht der nachhaltigen Sanierung des gesamten Tierbestands nichts im Wege.

Schützen auch Sie Ihre Kühe mit dem eimü® Klauenkonzept – wir unter­ stützen Sie gezielt und kompetent.

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Traditionell engagiert: Wir helfen Landwirten, den passenden Schutz für ihre Tiere umzusetzen – seit mehr als 100 Jahren. Gesunde Euter, stabile Klauen und einwandfreie Milch sind unser Anliegen.

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34 THEMA

Schritt 1 – Länge feststellen.

Schritt 2 – Gleiche Höhe (wenn möglich)

Schritt 3 – Hohlkehlung.

Schritt 4 – Farbveränderungen und Defekte.

verhindert werden. Dachartiges Beschneiden der Sohlenfläche führt zu Spreizklauen sowie zu verstärkten Wanddefekten. Weit verbreitet ist auch die Meinung, nach der Klauenpflege müsse die gesamte Sohlenfläche „weiß“ sein.

Schritt 4 – Farbveränderun­ gen und Defekte Der Routine­ schnitt gesunder Klauen unter­ scheidet sich grundsätzlich von der Lahmheitsbehandlung. Wäh­ rend man bei gesunden Klauen eine möglichst gleichmäßige Lastverteilung anstrebt, versucht man bei Lahmheiten, eine Ent­ lastung der erkrankten Klaue zu erreichen. Dies geschieht entwe­ der durch Höhenreduzierung an der kranken Klaue oder durch das Aufkleben einer Erhöhung an der gesunden Klaue.

Damit zerstören die Landwirte und Klauenpfleger eine der wich­ tigsten Voraussetzungen in der Laufstallhaltung, nämlich eine gute Trachtenhöhe (3–4 cm). Der Ballenbereich wird dabei häufig viel zu niedrig beschnitten.

Schritt 5 – Lose Hornteile Als Abschlussarbeit wird mit dem Messer nun loses Horn in der hinteren Klauenhälfte glatt weg­ geschnitten. Vor allem Taschen im Ballenhorn müssen vollstän­ dig entfernt werden.

Schritt 5 – Entfernen loser Hornteile. bewährt sich die Zugabe von etwa 5 mm. Im Laufstall ist ein sehr hoher Prozentsatz der Innenklauen im Hinblick auf Länge, Dicke und Höhe korrekt und darf nicht oder nur mehr geringfügig bearbeitet werden!

Schritt 2 – Gleiche Höhe (wenn möglich) Hier soll eine gleichmäßige Gewichtsvertei­ lung auf beide Klauenhälften erreicht werden. Damit soll bei ausreichender Sohlendicke eine dauernde Überbelastung, beson­ ders der hinteren Außenklaue,

Kontrolle der Haut Die abschließende Kontrolle des Zwischenklauenraums rundet die Klauenpflege ab und ist in manchen Beständen auch höchst notwendig. Hier sind neben Zwi­ schenklauenwulsten vor allem auch bakteriell bedingte Hauter­ krankungen zu finden. Darunter immer häufiger auch Dermatitis Digitalis, besser bekannt als Mortellaro oder Erdbeerkrank­ heit. Klauenhygiene und die Senkung des Infektionsdrucks im Stall sowie die gezielte Einzel­ tierbehandlung sind die Mittel der Wahl.

Fazit Grundsätzlich sind auch Lahmheiten, egal welcher Ursa­ che, beherrschbar. Nur ein recht­ zeitiger Klauenschnitt erhält die optimale Leistungsfähigkeit der Tiere und trägt damit zu mehr Wirtschaftlichkeit in der Milch­ viehhaltung bei. Es ist Detektiv­ arbeit mit scharfem Klauenmes­ ser, die sich lohnt, denn: 10.000 kg x Milchpreis zu haben oder nicht zu haben ist ein spür­ barer Unterschied.

W Franz Wolkerstorfer ist Tierzuchtexperte in der Landwirtschaftskammer Oberösterreich.

Fotos: © BRP

Schritt 3 – Hohlkehlung Nun wird der Zwischenklauenspalt freigeschnitten und das Horn unterhalb des Beugeknochens ausgedünnt. Dadurch wird eine Überbelastung der ganzen Klau­ ensohle (Plattfüße) verhindert und die Gewichtsaufnahme geht mehr in Richtung Tragrand und Ballen.

ADVERTORIAL 35

Die Kuh in den gewohnten Fressplatz führen: Stand ist oben, der Fressplatz ist ohne Einschränkung als regulärer Fressplatz nutzbar.

Die Kuh sperrt sich selbst im Fressgitter ein, geht also stressfrei in den Stand.

Klauenpflege beginnen: Nach nur wenigen Minuten ist die Klaue dort, wo man sie haben will. Die Zeitersparnis ist enorm und der Komfort sehr gut. Ist man mit der Behandlung fertig, wird der Stand erneut hochgezogen und der Fressplatz ist wieder uneingeschränkt verwendbar.

Schnelle Klauenpflege mit dem Speed-Fix Wenn Kühe Defekte an Klauen haben, dann ist rasche Hilfe doppelt wertvoll. Ein Landwirt aus Salzburg hat einen Klauenpflegestand konstruiert, der immer einsatzbereit ist, aber trotzdem keinen Platz braucht.

J

und Ähnliches.“ In der Praxis bedeutet das, dass selbst akute Klauendefekte erst oft Tage später behandelt werden.

Ametsreiter: „Die klassischen Stände für die Dreipunkthydrau­ lik funktionieren, haben aber einen Nachteil: Sie müssen an den Traktor angehängt wer­ den, oftmals sind es Gemein­ schaftsmaschinen, die erst beim Nachbarn geholt werden müssen

Für den innovativen Landwirt, der nebenbei noch ein Planungs­ büro betreibt, war das nicht zufriedenstellend. Er konstru­ ierte den Speed-Fix, einen im Stall integrierten Pflegestand.

Dieser wird fix an das Fressgitter angebaut und ist immer einsatz­ bereit. Bei Nichtgebrauch wird der Speed-Fix einfach mit einer Elektro-Winde hochgeklappt.

Der Fressplatz steht den Kühen dann ohne Einschränkung zur Verfügung.

Fotos: © Ametsreiter

osef Ametsreiter führt mit seiner Familie einen Mutterkuhbetrieb nahe der Mozartstadt Salzburg. Wie wichtig in der Rinderhaltung die Klauenpflege ist, weiß er aus ei­ gener Erfahrung. Aber auch, wie mühsam es manchmal sein kann, bis die Kuh für diese Arbeit vorbereitet ist.

Die umsteckbare und ausschwenkbare Vorderfußwinde ermöglicht bequemes Arbeiten.

Klauenpflege geht jetzt nebenbei! „Der Speed-Fix punktet vor allem durch die enorme Zeitersparnis“, ist der findige Salzburger überzeugt.

Das Gerät wird mittels Elektro­ winde herabgelassen, die Kuh ist innerhalb weniger Minuten fixiert. Ametsreiter: „Somit macht man die Klauenpflege neben der regulären Stallarbeit, da der Stand jederzeit bereit ist.“

Stress, den die Klauenpflege verursacht, gering. Der SpeedFix lässt sich im Laufstall auf jedes Fressgitter, mittels Adapter, anpassen. Durch die Möglichkeit der raschen Klau­ enbehandlung mindert es das Leid der Tiere und verbessert dadurch die Fruchtbarkeit und Milchleistung.

Vorteile Der Hinterfuß wird mittels Elektro-Winde kräfte­ schonend hochgezogen. Da die Kühe in gewohnter Umgebung am Fressgitter stehen, ist der

Die Nachfrage nach diesem durchdachten System ist groß, durchschnittlich wird bereits jeden zweiten Tag ein Speed-Fix Klauenpflegestand ausgeliefert.

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Josef Ametsreiter, Landwirt und Entwickler des Speed-Fix Info-Hotline: 0677/62861322

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Milchviehstall – hinschauen, ­verstehen und reagieren!

Kühe zeigen uns mit ihrem Verhalten und Aussehen ganz genau, ob sie sich in ihrer Umgebung wohlfühlen oder nicht.

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er genau hinsieht und die Kuhsignale richtig deutet, kann durch einfache Maßnahmen den Haltungskomfort optimieren. Die Tiere danken es uns mit einer

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erhöhten Leistungsbereitschaft, längeren Nutzungsdauer und besseren Tiergesundheit.

Augen auf beim täglichen Stallgang! Neben der Laufflä­ chenreinigung und Liegeboxen­ pflege ist die Tierbeobachtung ein wichtiger Fixpunkt bei der täg­ lichen Stallarbeit. Eine gute Be­

obachtung liefert entscheidende Informationen zum Wohlbefinden der Tiere. So können aus dem Liege-, Lauf-, und Fressverhalten sowie dem äußeren Erscheinungs­ bild der Kühe Rückschlüsse auf den Haltungskomfort abgeleitet und mögliche Schwachstellen aufgedeckt werden.

Optimale Liegeboxengestal­ tung für mehr Komfort Ein ausgiebiges Liegeverhalten sorgt nicht nur für eine Entlastung der Klauen, sondern auch für eine bessere Durchblutung des Euters und fördert somit die Milchbil­ dung. Liegezeiten von 12–14 Stunden pro Tag sollen erreicht werden. Weiters soll drei Stun­ den nach der Hauptfütterung der Großteil der Tiere liegen. Das Abliegen und Aufstehen erfolgt zügig und es können verschie­ dene Liegepositionen eingenom­ men werden. Trifft dies nicht zu und stehen zudem viele Kühe mit zwei oder vier Beinen in den

Foto: © Kofler

Stalltechnik in Perfektion

STALL 37

den Sprunggelenken werden durch unzureichend eingestreute Liegeboxen hervorgerufen. Bei haarlosen oder offenen Stel­ len im Schulterbereich ist die Gestaltung des Fressplatzes nicht optimal.

Liegeboxen, sind Optimierungen in der Gestaltung und Pflege der Liegeflächen notwendig. Bei­ spielsweise werden Liegeboxen nicht gerne angenommen, wenn diese zu klein oder zu wenig ein­ gestreut sind oder ein Stirnrohr den Kopfschwung behindert.

Bei Klauenproblemen sind ein gekrümmter Rücken, gesenkter Kopf und ein unruhiger Stand zu beobachten.

Verschmutzungen und Technopathien vermeiden Bei einer guten Haltungshygiene sind die Tiere sauber und haben Unsicherer Gang zeigt keine haltungsbedingten Ver­ mangelnde Rutschfestigkeit letzungen oder Abschürfungen.

Aus dem Laufverhalten können Weisen die Unterbeine, Euter Rückschlüsse auf die Klauen­ und Schwänze allerdings starke gesundheit und die Bodenbe­ Verschmutzungen auf, muss die schaffenheit gezogen werden.

Stallhygiene durch häufigeres Bewegen sich die Tiere mit einer Entmisten und konsequente geraden Rückenlinie und erho­ Liegeboxenpflege verbessert bener Kopfhaltung vorwärts und werden. Bei Technopathien an zeigen ein ausgeprägtes Brunst­ Gelenken oder im Schulterbe­ verhalten, ist die Lauffläche in reich ist abzuklären, wodurch Ordnung und die Kühe sind fit. diese hervorgerufen werden.

Ist die Lauffläche rutschig, zeigen Anpassungen der Liegeboxendie Tiere einen unsicheren Gang oder Fressplatzgestaltung sind mit einer gesenkten Kopfhaltung. notwendig. Abschürfungen an

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Tipps vom Arbeitskreis: –– Jede Kuh braucht eine Liege­ box! Diese ist durch eine tägliche Pflege und regelmä­ ßiges Nachstreuen sauber und trocken zu halten. Liegeflä­ chen von mind. 185 cm und ein Kopfraum von 100 cm sind Voraussetzungen für eine at­ traktive Liegeboxengestaltung.

Stirnrohre blockieren unge­ hindertes Aufstehen – sie sind zu entfernen. Das Nackenrohr benötigt einen vertikalen Ab­ stand zur Liegefläche von 122 bis 125 cm.

–– Laufflächen sind durch täglich mehrmaliges Abschieben (8–12x) sauber zu

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–– Für eine gute Wasserver­ sorgung sind immer mind. zwei gut erreichbare Trog­ tränken im Stall notwendig.

Bei weiteren 20 Kühen eine weitere, wobei eine Troglänge von durchschnittlich 10 cm pro Kuh erreicht werden soll.

Weiters ist ein ausreichender Zufluss von mind. 20 Litern pro Minute und eine tägliche Reinigung notwendig.

Sie wollen den Kuhkomfort auf Ihrem Betrieb verbes­ sern oder überprüfen? Dann nutzen Sie das Beratungsangebot der Landwirtschaftskammern zur Haltungsoptimierung! Mitglie­ dern des Arbeitskreises Milch­ produktion steht dieses Angebot im Rahmen der Mitgliedschaft kostenfrei zur Verfügung. Alle übrigen Betriebe können diese Beratungsleistung kostenpflichtig in Anspruch nehmen. Weitere Informationen und die Ansprech­ partner in den Bundesländern finden Sie unter www.ak-milch. at.

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Hier wird Kuhkomfort großgeschrieben. halten. Bei rutschigen Böden sind Sanierungsmaßnahmen, wie ein Aufrauen oder das Anbringen von Gummimat­ ten, unabdingbar. Sackgassen

und Engstellen sind für einen stressfreien Tierverkehr unbe­ dingt zu vermeiden.

–– Ein optimales Stallklima sorgt für ein hohes Wohlbefinden

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der Tiere. Das Temperaturop­ timum liegt zwischen 4 und 16 Grad. Um eine ausreichende Luftzirkulation zu erreichen, sind Fenster, Curtains und Tore

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TIERKOMFORT 39

Laufflächen im Stall richtig gestalten Kühe bevorzugen zum Gehen den natürlichen, gewachsenen Boden, da dieser weich und nachgiebig ist. Die Lauffläche im Stall kann immer nur einen Kompromiss mit Abstrichen bieten. Die Laufflächengestaltung ist individuell zu entscheiden und lässt sich in zwei Varianten unterteilen: Spaltenboden und planbefestigte Fläche mit Schieber oder mobilen Geräten (Traktor etc.) zur Entmistung.

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ies bedingt bei Schieber­ entmistung ein hohes Entmistungsintervall. Min­ destens fünf bis sechs Mal täglich soll das Kot-Harngemisch aus dem Stall entfernt werden. Auch die Ammoniakemissionen, wel­ che zunehmend Bedeutung für den Umwelt- und Klimaschutz bekommen, werden dadurch verringert.

Entmistungsachse, können durch eine gute Planung und Steue­ rung der Anlage Kälberverluste vermieden werden.

Die Trockensteher müssen vom Abwurfkanal entfernt auf­ gestallt sein. Damit kann in der melkenden Herde die Schieber­ anlage automatisiert laufen und manuell im Trockensteherabteil.

Auch Spaltenböden müssen Eine Kombination von manueller durch die sehr breite Ausführung (morgens, mittags, abends) und der Laufgänge, die den Durch­ dazwischen automatischer Steu­ tritt des Mists verschlechtern, erung wäre eine Möglichkeit. zusätzlich abgeschoben werden, Ein rechtzeitiges Umgruppieren um eine trockene, saubere Lauf­ von hochträchtigen Tieren in das fläche zu garantieren. Dies kann Spezialabteil verhindert Kälber­ per Handschieber oder durch verluste durch das automatisch mobile Geräte erfolgen. Auch eingestellte Abschieben. Ist kein automatisch fahrende Roboter Spezialabteil vorhanden bzw. sind eine – wenn auch sehr stehen melkende und trocken­ teure – Alternative. Laufgänge stehende Tiere auf derselben müssen außerdem befahrbar

sein (z.B. für das Einstreuen, Entmisten bei Frost, Abtransport kranker Tiere).

Laufgänge zwischen Liegeboxen­ reihen sollten 3 m und die Fress­ gänge am Futterplatz 4 m breit sein. Auf alle Fälle müssen zwei Kühe problemlos aneinander vorbeigehen können. Dies soll auch hinter fressenden Tieren möglich sein.

Die Übergänge zwischen Liegeboxenreihen oder Durch­ gängen, z.B. in den Auslauf, sollen 2,5 m, besser 3 m breit sein. Befindet sich eine Trog­ tränkestelle im Übergang, bei der die Tiere quer zur Tränke stehen, ist dieser Bereich um 1 m breiter zu planen. Am Ende von Laufgängen sind auch schmälere, nur für die Breite

eines Tieres (1 m) ausgelegte Fluchtwege eine Möglichkeit, wenn dort keine Stalleinrich­ tungen (Tränke, Kratzbürste, Leckstein usw.) montiert sind.

Stufen im Bewegungsbereich, bei wechselnden Lichtbedin­ gungen oder beim Futterauto­ mat, sollten vermieden werden bzw. für die Tiere gut sichtbar ausgeführt sein. Besonders sehr niedrige Stufen unter 8 cm Höhe nehmen Kühe schlecht wahr. 25 bis 30 cm hohe, gut sichtbare Stufen sind für Rinder kein Problem. Sie benützen diese wegen der Rutschgefahr lieber als schräg ausgeführ­

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Sauberer Boden – besserer Ertrag

Tiere fressen lieber – und vor allem mehr – von sauberen Böden. Sie sind dadurch ertragreicher. Kunstharzböden sind die Alleskönner in der Bodengestaltung. Sie sind langlebig, rutschfest und einfach zu reinigen. Avenarius­ Agro bietet als Hersteller ein vielfältiges Lösungsangebot für den landwirtschaftlichen Bereich.

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ie Liste an Bestimmungen und Anforderungen für Landwirte ist lang. Neben der wirtschaftlichen Herausforderung sind Umweltschutz, artgerechte Tierhaltung und großer persönlicher Einsatz ein fixer Bestand­ teil des Alltags. Aber auch die Bausub­ stanz, insbesondere Böden und Wän­ de, werden im landwirtschaftlichen Bereich durch starke mechanische und chemische Belastungen auf die Probe gestellt.

Hochqualitative Kunstharzbeschich­ tungen von AvenariusAgro schaf­ fen den perfekten Untergrund für Mensch und Tier: ob in Stallungen, bei Melkständen und Milchkammern,

Futtertischen oder in Werkstätten und Lagerräumen. Durch die fugen­ lose Oberfläche sind sie leicht zu rei­ nigen und erfüllen auch höchste Hy­ gienestandards – ein Muss für jeden modernen Landwirtschaftsbetrieb.

Der Aufbau einer Kunstharzbeschich­ tung erfolgt modular und kann somit auf verschiedenste Anwendungsmög­ lichkeiten und Einsatzbereiche abge­ stimmt werden. Ob rutschfest, extra standhaft, oder ein besonders einfa­ cher Aufbau für Ausbesserungsarbei­ ten – die Möglichkeiten sind vielfäl­ tig. Auch im privaten Bereich, z.B. für Garagen und Balkone, erfreuen sie sich immer größerer Beliebtheit. In­

Langlebig, einfach zu reinigen und geschmacksneutral. So fressen die Tiere mehr und bringen besseren Ertrag. dividuelle Eigenschaften und Oberflä­ chenwünsche können für den jewei­ ligen Einsatzort kombiniert werden.

Die Möglichkeit der Überbeschich­ tung von bestehenden, keramischen Bodenbelägen machen Kunstharzbe­ schichtungen auch für Renovierungs­ arbeiten äußerst interessant.

Ihre Vorteile auf einen Blick –– fugenlose Oberfläche –– leicht zu reinigen – hygienisch –– abriebfest und langlebig –– rutschfeste Ausführung möglich –– hohe chemische Beständigkeit –– attraktive Optik –– in vielen Farben erhältlich

40 TIERKOMFORT

Kühe bevorzugen planbefestigte, rutschfeste Böden, da sie sich darauf sicher bewegen können!

Spaltenböden gelten nach wie vor auch als Standardlösung in den Milchviehställen Mitteleu­ ropas. Als Qualitätsmerkmal definierbar sind die präzise Ausführung der Schlitzweiten mit max. 35 mm, die plane Ausführung der Elemente in sich sowie die sorgfältige Verlegung.

Auf Spaltenböden gehen die Kühe meist vorsichtiger, da sie durch die seitliche Stellung der Augen nicht direkt nach vorne blicken können. Außerdem ist die Geruchsbelastung durch die direkt darunter lagernde Gülle ungleich größer.

Beton Die Rutschfestigkeit kann man durch bestimmte Strukturierungen der Oberfläche im frischen Beton, z.B. mittels Besenstrich oder Rillenmuster, verbessern.

Rillenmuster –– Rillentiefe und Rillenbreite 2 bis 3 cm –– Rillenabstand 4 bis 5 cm –– Zwischen den Rillen ebene Oberflächen –– Scharfe Kanten abrunden und Grate abschleifen

Gussasphalt Um den Boden langfristig rutschsicher zu gestal­ ten, wäre auch Gussasphalt eine adäquate Lösung. Er wird von Spezialfirmen in einer Stärke von 3 cm auf den Unterbeton aufgetragen und dichtet diesen auch gegen unkontrolliertes Versickern von Flüssigkeiten ab.

Gussasphalt ist besonders bei feuchter Oberfläche rutschfest.

Bei ordnungsgemäßem Einbau Planbefestigte Flächen Es durch eine erfahrene Firma und kommen Ortbeton, Fertigteilele­ richtiger Zusammensetzung von mente oder Gussasphalt in Frage. Zuschlagstoff und Bitumenanteil Diese Flächen müssen mehrmals sind auch keine Ablöseerschei­ täglich von Kot und Harn gerei­ nungen zu befürchten nigt werden. Daraus ergibt sich als Empfehlung die Schieberent­ Gummimatten sind sowohl mistung. Ein zweimal tägliches für planbefestigte Böden als Entmisten mit einem Hoftrac auch für Spaltenböden erhältlich oder Traktor reicht nicht aus. und kommen dem natürlichen,

gewachsenen Boden näher als Beton, da sie elastisch und rutschfest sind. Bei Sonnenein­ strahlung trocknen Gummimat­ ten auf und es kann durch die Entmistung mit dem Schieber eine Schmierschicht entstehen, welche sehr rutschig wird. Ein teilweises Belegen mit Matten, vordringlich am Fressbereich, ist möglich. Durch den Einsatz von Gummimatten verringert sich der natürliche Klauenab­ rieb. Die Klauenpflegeintervalle werden kürzer. Die Haltbarkeit der Matten über einen längeren Zeitraum ist noch nicht nach­ gewiesen (Garantien von 5 bis 10 Jahren werden gewährt).

Sanierung Glatte Flächen ent­ stehen nicht nur durch mecha­ nische Beanspruchung (Schie­ beranlage), sondern auch durch Harnstein, der aus einer chemi­ schen Reaktion des Kot-Harnge­ mischs entsteht. Daher besteht auf betonierten Flächen und auf Spalten nach 5 bis 10 Jahren Sanierungsbedarf. Eine jährliche Reinigung des Stallbodens und die anschließende Absäuerung mit Zitronensäure verlängert die Griffigkeit. Interessant sind Erfahrungen, dass das Glatt­ werden auf bewitterten Flä­ chen wie Auslauf oder offenen Laufgängen nicht so gravierend

auftritt. Die Vermutung ist, dass Regenwasser Säuren enthält, die den Ansatz von Harnstein verhindern.

Möglichkeiten zur Sanierung –– Gefräste Rillen auf Beton­ böden: Verfahren nach ART Tänikon (Schweiz) –– Einfräsen von Längs- und Quer­ rillen mit Spezialwerkzeugen (Längsrille in Schieberrichtung: Breite 2 cm, Tiefe 3 mm, Ab­ stand 3 cm. Danach mit Quer­ rille zirka 80 Grad zur Längsril­ le aufrauen: Breite 5 mm, Tiefe 1 mm, Abstand 5 mm) –– Geschnittene Rillen auf Spal­ tenböden: Mit Diamantschei­ ben 1 bis 2 mm tiefe Rillen einschneiden. Schlagende oder vibrierende Geräte sind beim Spaltenboden abzulehnen, da die Gefahr von Kantenausbrü­ chen besteht.

–– Aufbringen einer Gummi­ matte: Sowohl auf Spalten wie auch auf planbefestigten Böden möglich –– Sanierung von Gussasphalt: Gussasphalt lässt sich nur sanieren, indem die Schicht abgetragen und eine neue aufgebracht wird.

W Quelle: Kuhkomfort – Stallbau rund um die Kuh, Landwirtschaftskammer Oberöstereich

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te Rampen. Trockene, gesunde Klauen hängen eng mit den Entmistungsinterval­len und dem raschen Ableiten der Flüssigkei­ ten (Harnrinne) zusammen.

GRÜNLAND 41

Ertrag und Qualität optimieren Das Alpenvorland ist eine der ertragsstärksten Grünlandregionen. Auch wenn in den letzten Jahren Trockenheit eine große Herausforderung für viele Grünlandflächen darstellte, dürfen Verschlechterungen im Bestand nicht nur darauf zurückgeführt werden.

VON WALTER STARZ

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n erster Linie ist an geringer werdenden Erträgen der Rückgang der wertvollen Futtergräser die Ursache. Sie stellen die eigentlichen Kultur­ pflanzen am Grünland dar. Jede genutzte Wiese ist eine ange­ legte Kultur und benötigt ihre spezielle Pflege. Veränderungen in den Wiesen gehen, wenn eine Kontrolle fehlt, lange unbemerkt vor sich. Erst wenn unerwünsch­ te Arten dominieren, wird das Problem registriert. Nicht nur der Stumpfblättrige Ampfer oder die Gemeine Rispe stellen ein Problem dar. Diese beiden Arten stehen nur stellvertretend für viele andere Problempflan­ zen. In der Wahrnehmung von „Problempflanzen“ zeigt sich aber schon ein grundsätzliches Betrachtungsproblem.

Die Beseitigung dieser Pflan­ zen fördert die gewünschten Futtergräser nicht. Die wichtigste Aufgabe stellt also die Förderung der Futtergräser dar. Doch um zu erfassen, wie es um das wert­ volle Grasgerüst in den Flächen bestellt ist, ist das Erkennen der Arten ein wesentlicher Schritt.

Gerade auf dem intensiven Grünland ist es notwendig, diese Arten schon im Blattstadium

zu erkennen, denn Intensivflä­ chen werden weit vor der Blüte geerntet, um eine hohe Grund­ futterqualität zu erzielen.

Dies trifft auch bei Biobetrieben zu, da sie auf eine hohe Grund­ futterqualität angewiesen sind.

Soll das teure Bio-Kraftfutter sparsam eingesetzt werden, braucht es eine hohe Grundfut­ terqualität, die nur bei einer frü­ hen, häufigen Nutzung erreicht wird.

Vielfalt des Grünlands Anders als in Monokulturen nimmt das vielfältige Grünland eine Sonderstellung ein. Muss am Acker vielfach nur die eine angebaute Kultur erkannt und gepflegt werden, präsentiert sich das Grünland als eine Mischung.

Veränderungen fallen nicht sofort auf. Dabei erfordern die vielfältigen Grünlandbestände der Bergregionen und des Alpen­ vorlands deutlich mehr Beobach­ tung als die eher einheitlichen Englisch-Raygras-Bestände im Flachland.

Das Englische Raygras (Deut­ sches Weidelgras) ist zwar auf dem vielschnittigen Dauergrün­ land eine wichtige Grasart, geht aber mit der Seehöhe und einer extensiveren Nutzung zurück.

Dieser Mix an Faktoren führt dazu, dass viele Grünlandflächen

nicht die Erträge bringen, die sie bringen könnten. Das wertvolle Grasgerüst hat langsam abge­ nommen und die Lücken wurden von anderen Arten gefüllt. Nach Trockenheiten kann sich so eine Entwicklung negativ bemerkbar machen.

Ertragsverluste zur Folge Bestimmte Arten reagieren be­ sonders empfindlich auf weniger Regen und zeigen schon nach einem geringen Trockenstress einen deutlichen Ertragsrück­ gang. Dazu zählen Arten mit einem flachen Wurzelsystem wie die Gemeine Rispe. Nimmt sie 20 Flächenprozent ein, bedeutet dies bei Trockenheit, dass auf einem Hektar 2.000 m² keinen Ertrag mehr liefern. Selbst in

regenreichen Jahren liefert die Gemeine Rispe nur zum ersten Aufwuchs einen Ertrag, da sie ab dem zweiten Aufwuchs eine dichte Grasnarbe nur vortäuscht.

Ausbreiten kann sich diese verfilzende Grasart nur dann, wenn die wertvollen Futtergrä­ ser schwächeln. Demgegenüber können Kräuter mit einer tiefen Pfahlwurzel sich bei Trockenheit gut halten und erwecken den Eindruck, dass es vermehrt Amp­ fer, Bärenklau, Schafgarbe gibt.

In diesem Fall handelt es sich um eine optische Täuschung, da die Grasnarbe sehr geschwächt ist. Die dominant wirkenden Kräuter wirken im Vergleich zum dürstenden Grasgerüst mächtiger. Bleibt das Gras länger geschwächt, vermehren

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42 GRÜNLAND

Futtergräser zurückholen Damit das Grünland langfris­

tig wieder in der Ertragskraft zulegt, braucht es Überlegungen, wie vermehrt Futtergräser in die Bestände kommen. Bevor Strategien entwickelt werden, ist eine längerfristige Beobachtung notwendig. Sind die Anteile unerwünschter Arten über 40 % der Fläche angestiegen und ma­ chen in Summe mit Lücken über 50 % aus, dann kann eine Neu­ anlage der Fläche sinnvoll sein.

Eine solche Maßnahme hängt vom Gelände, der Beschaffen­ heit der Fläche oder anderer Auflagen ab.

Damit Futtergräser in einer Fläche aufkommen, ist ein offener Boden notwendig. Dies

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ist gerade bei der Nachsaat der entscheidende Punkt für den Erfolg. Ist der Filz weit fortge­ schritten oder die Lücken von unerwünschten Arten besiedelt, ist es zuerst notwendig, offenen Boden zu schaffen, auf den die Nachsaatmischung fallen kann.

Deshalb funktionieren Nachsaa­ ten gut, wenn gut entwickelte Bestände bei ersten Lücken nachgesät werden. Vielfach muss auf Grünland aber eine aufwän­ dige Sanierung des Bestands erfolgen.

Der optimale Zeitpunkt Sowohl die Neuanlage als auch die Nachsaat sind im August optimal. Die letzten Jahre zeig­ ten, dass ab August vermehrt mit Niederschlägen gerechnet werden kann. Dadurch ist noch eine gute Entwickelung der Jung­ pflanzen erwartbar. Nach dem Winter verfügen die Jungpflan­ zen bereits über ein entwickeltes Wurzelwerk und können so die Winterfeuchte optimal nutzen.

Wird ein Grünland neu angelegt, kann eine Nachsaat im Frühling sinnvoll sein. Sind größere Be­ standslücken erkennbar, sollten diese mit wertvollen Arten ge­ schlossen werden. Hier hat man noch einfach die Möglichkeit zu reagieren und man bestimmt, was in den Lücken wachsen soll.

Eine billige Variante, Lücken in einem Bestand zu erzeugen und optimale Bedingungen für die nachgesäten Arten zu schaffen, ist eine intensive Weidenutzung.

Wenn Betriebe die Herbstweide bereits Mitte August beginnen könnten und diese flächig in Form der Kurzrasenweide nut­ zen, werden zum einen Lücken geschaffen und die Nachsaat kann sich gut entwickeln. Zu­ sätzlich wird auch die Konkur­ renz der restlichen Gräser durch den hohen Weidedruck stark reduziert.

Die Weidetiere schaffen es nicht, die Sämlinge auszurupfen, da sie lange unter der Bisshöhe liegen. Damit diese Methode erfolgreich ist, ist sie mehrere Jahre beizubehalten. Durch den intensiven Verbiss und das Ver­ treten werden Verfilzungen im Bestand zerstört. In den Lücken

können die nachgesäten Gräser aufkommen.

Maschinelle Nachsaat Bei der maschinellen Nachsaat ist es wichtig, vorher genügend Lü­ cken zu schaffen. Die trockenen Perioden in den letzten Jahren waren eine gute Grundlage, um verfilzende Arten zu eliminieren.

Entscheidend ist es jedenfalls, offenen Boden zu erzeugen, damit die Samen auch gut an den Boden herankommen. Im Anschluss werden die Samen gut angewalzt. Bei der Weide erledigen dies die Tiere selbst. Je trockener die Witterung mehrere Wochen nach der Saat ist, umso wichtiger ist das Anwalzen.

Je nach Lücken sind 5–20 kg/ha Nachsaatmischungen sinnvoll.

Eine einmalige Nachsaat wird selten ausreichen, um langjährige Fehler abzustellen. Hier wird es über zumindest zwei weitere Jahre notwendig sein, nachzu­ säen und die Bestände genau zu kontrollieren.

Ausreichend düngen Die Nachsaat oder Neuanlage eines Bestands wird nur dann lang­ fristig erfolgreich sein, wenn die notwendigen Düngermengen rückgeführt werden. Intensiv genutzte Bestände sind sehr dün­ gebedürftig und benötigen genug Wirtschaftsdünger. Eine Wiese, auf der pro Jahr 4–5 Schnitte durchgeführt werden, braucht zumindest 150 kg Stickstoff je ha. Das entspricht in etwa 2 GV/

Foto: © agrarfoto.com

sich diese unerwünschten Arten in den Lücken weiter. Solch eine Entwicklung lässt sich aber nur durch eine regelmäßige Kon­ trolle erkennen. Ein frühzeitiges Reagieren ist dann möglich.

Alle wertvollen Futtergräser, wie Englisches Raygras, Knaulgras, Wiesenlieschgras oder Wiesen­ rispengras sind tief verwurzelt, halten Trockenperioden aus und treiben nach Niederschlägen wieder großflächig aus. Deshalb muss das Ziel im Grünland sein, das Grasgerüst mit wertvollen Arten zu stärken.

GRÜNLAND / TIERTRANSPORT 43 wichtiger wird das Grasgerüst.

Jeder Schnitt mehr macht das Grünland anfälliger. Gerade wenn knapp gedüngt wird, wird ein regulierender Eingriff früher notwendig. Trockenperioden hin­ terlassen ebenfalls ihre Spuren im Bestand. Dabei sollte dies nicht mit der saloppen Bemer­ kung abgetan werden, dass die Trockenschäden schon wieder zuwachsen würden.

Bei genügend Feuchtigkeit tun sie das auch, aber ganz bestimmt nicht mit den gewünschten Kulturarten. Der natürliche Prozess in Mitteleuropa hat als Zielvegetation den Mischwald.

Diese Tatsache kennen alle von aufgelassenen Grünlandflächen.

Der Wald erobert sich diese ha. Können diese Düngermengen Fläche langsam zurück. nicht gegeben werden, wird die Nachsaat kaum langfristig gelin­ Ertragreiches Grünland beginnt gen. Das Gras wird immer wie­ bei einer regelmäßigen Kontrolle der verhungern, da der Nutzung des Bestands. Nur dadurch lässt entsprechend Dünger fehlt. sich billig und einfach auf die Hier ist gerade der Bio-Betrieb ersten Veränderungen regieren gefordert, da auf vielen Be­ und verhindert so die massenhaf­ trieben Wirtschaftsdünger ein te Ausbreitung von unerwünsch­ knappes Gut ist. Deshalb führt ten Arten. Auch wenn grasreiche kein Weg an einer abgestuften Bestände das Ziel darstellen, Grünlandnutzung vorbei. Durch haben solche Flächen immer die gezielte Anlage von extensi­ noch Platz für 20–30 % an guten ven Wiesen kann auf manchen Kräutern und Leguminosen. Auf Flächen nicht nur Dünger gespart den Grünlandflächen liegt ein werden, sondern es wird auch großes Ertragspotenzial, das es das optimale Grundfutter für noch weiter auszuschöpfen gilt. das Jungvieh erzeugt. Außer­ Dabei steht langfristiger optima­ dem sind gerade diese Flächen ler Ertrag und nicht kurzfristiger Lebensraum für viele Pflanzen Höchstertrag im Vordergrund. und Tiere und erfüllen somit in Damit dies möglich ist, sollten hohem Maß eine der Grundfor­ die Bestände aus mehreren derungen der Biolandwirtschaft Gras­arten bestehen. Solche nach Förderung der Biodiversität. Grünlandflächen sind gegenüber Doch auch arten- und ertrag­ Wetterextremen tolerant und reiche Extensivwiesen gelingen erholen sich rascher. vielfach nicht einfach durch we­ niger Schnitte. Entscheidet man Frühzeitig reagieren Ertragrei­ sich für eine abgestufte Nutzung, che Grünlandbestände verlangen sollte auch überlegt werden, regelmäßige Beobachtung und Extensivwiesen extra anzulegen. frühe Erkennung von Fehlent­ Mittlerweile werden am Markt wicklungen. Wer seine Fläche schon gute Mischungen mit kennt, weiß, wie diese reagiert Kräuterzusätzen aus regionalen und was in Folge zu tun ist. Da­ Sammlungen und Vermehrungen durch lassen sich rasch Entschei­ angeboten. dungen treffen und die für den Standort optimalen Maßnahmen Grasgerüst entscheidend umsetzen.

W Ein gutes Gerüst aus unter­ schiedlichsten Gräsern stellt DI Walter Starz, Bio-Institut der HBLFA die Basis eines soliden ertrag­ Raumberg-Gumpenstein reichen Grünlandbestands dar.

Bundesministerium für Landwirtschaft, Je häufiger die Nutzung, umso Regionen und Tourismus

Verladen ohne Stress Tiere zu verladen, ist eine Disziplin für sich. Die ungewohnte Situation kann für das Tier zu einer enormen Stressbelastung werden und Tierhalter zur Verzweiflung bringen. Das muss aber nicht sein.

VON REINHARD GASTECKER

sität verbreiten. Dass vielleicht eine Schlachtung auf sie war­ tet, ist den Rindern zu diesem er schnellste Weg, mit Zeitpunkt noch egal. Sie nehmen Rindern zu arbeiten, ist nur unmittelbar die gegenwärtige so langsam wie möglich!

Situation wahr. Diese besteht in Das bedeutet nicht, dass es eine erster Linie aus nicht alltäglichen Stunde dauern muss, bis ein Rind Tätigkeiten im Zusammenhang auf einen Anhänger steigt. Geht mit gestresstem Transporteur der Tierbetreuer aber mit der und Tierbetreuer.

Einstellung, alle Zeit der Welt zu haben, auf das Tier zu, haben er Störfaktoren nach Möglich­ und das Tier die Chance, sich ge­ keit beseitigen Beim Verla­ genseitig mit Respekt aufeinan­ den von Rindern müssen alle der einzustellen. Der Stresspegel Störfaktoren, die Rinder ängsti­ von Tier und Halter bleibt auf gen können, so gut wie möglich einem erträglichen Niveau. beseitigt werden. Den Tieren muss genügend Zeit gegeben Tiere reagieren auf Stress mit werden, um sich mit den Angst. Je nach Charakter und Vorerfahrungen kommt es zu Flucht- oder Angriffsverhalten.

Auch wir Menschen kompen­ sieren oft unsere Angst vor bestimmten Situationen mit Autoritäts- oder Aggressions­ verhalten. Dieses Verhalten löst im Tier wiederum Stress aus.

Tiere meiden Stresssituationen, wo sie nur können, und suchen Orte auf, an denen sie sich im Normalfall wohlfühlen.

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Das Verladen – eine Disziplin für sich Wenn sich Bäuerin oder Bauer nicht sicher sind, ob die Verladung eines Tieres ohne Probleme abläuft, erhöht sich automatisch die innere Anspan­ nung und es entsteht Stress. Die­ se innere Anspannung wirkt sich in einer abnormalen Körperspra­ che aus, die von den Tieren als unangenehm empfunden wird.

Das Transportfahrzeug am Stall­ eingang ist neu und unberechen­ bar für die Rinder. Oft wird auch noch ein Tor geöffnet, das im normalen Stallalltag nicht offen ist. Andere Tiere, die schon am Fahrzeug sind, können Nervo­

44 TIERTRANSPORT / FIRMEN BERICHTEN neuen ­Verhältnissen vertraut zu machen. Rinder sind genauso we­ nig wie wir Menschen „multita­ sking“-fähig. Sie können sich im Moment nur auf eine Sache kon­ zentrieren. Wird beim Verladen zu früh zu stark Druck gemacht, muss sich das Rind mit uns aus­ einandersetzen, kann sich nicht mit der neuen Situation vertraut machen und folglich nicht in den fremden Bereich bewegen. Die Tiere gehen freiwillig nur an Orte, die sie für sich als vertrau­ enswürdig eingestuft haben.

Angriffsposition zu kommen und die Tiere am Betreten des Wagens zu hindern.

Eine andere Alternative wäre, den Wagen in die entgegengesetz­ te Richtung zum Ausgang neben den Stall zu stellen. Die Tiere gehen aus dem Stall, drehen um und gehen wieder in Richtung ih­ rer vertrauten Umgebung zurück.

Sehr hilfreich sind Tore bzw.

Treibgitter, die hinter den Tieren geschlossen werden können und somit ein Zurückgehen der Rin­ der in den Stall verhindern.

Positionieren des Transport­ fahrzeugs In der Praxis wird das Transportfahrzeug meist so positioniert, dass die Laderampe mit dem Stallausgang abschließt.

Für Rinder ist es ungünstig, weil sie aus dem gewohnten Stallbe­ reich gleich auf die Rampe des Fahrzeugs steigen müssen. Sie sehen auch gleich die vordere Wand des Wagens und somit ein Ende der Bewegungsmöglichkeit.

Zur ruhigen Verladung von Rindern ist es wichtig, sich im Vorfeld mit dem Ablauf und den Verhaltensweisen der Tiere aus­ einanderzusetzen. Die Zeit, die man in eine gute Vorbereitung investiert, erspart man sich beim Verladen selbst. Es genügen meist einfache Maßnahmen, wie zum Beispiel Übergänge oder glänzende Bodenoberflächen mit Stroh oder einer Gummimatte abzudecken. Mit Weidepaneelen kann in kurzer Zeit ein Treib­ gang oder eine Abtrennung gebaut werden. Wenn es möglich ist, sollten die Tiere beim Verla­ den nicht angebunden werden, wenn sie es nicht gewöhnt sind.

Das erspart viel Stress bei Tier und Landwirt und senkt zusätz­ lich das Risiko eines Unfalls.

Gehen die Tiere zur Schlachtung, wird möglichst stressfreies Trans­ portieren auch noch mit besserer Fleischqualität belohnt.

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Stellt man das Fahrzeug schräg zum Ausgang, müssen die Rinder wie beim natürlichen Fluchtver­ halten eine Kurve gehen. Sie sehen beim Verlassen des Stalls auch nicht gleich mit der Vorder­ wand des Wagens das Ende der Ladefläche. Die Treiber dürfen sich beim Verladen nie in Positi­ onen frontal zum Tier befinden.

Die Position mit Blickkontakt frontal zueinander löst immer Aggressions- bzw. Dominanzver­ halten aus. Muss sich eine Person auf der Ladefläche befinden, soll den Tieren immer der Rücken zugedreht werden, um nicht in

Reinhard Gastecker ist Mitarbeiter der Tierzuchtabteilung in der Landwirt-

Laute Geräusche –– Quietschen von Metallteilen –– Schreien von Menschen

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rofitechnik für den Hang: Krone ie G–1 F125 Rundballenpresse hat ein spezielles Maschinen-­ ist auf die Arbeit in Steilflächen Programm für diese Einsätze ent­ optimiert. Mit der hydraulisch ange­ wickelt, das unter dem Namen triebenen Triebachse werden Hangla­ „Highland“ ab sofort zur Verfügung gen sicher und komfortabel bearbei­ steht. Neu im Krone-Portfolio sind tet, bergauf und bergab. die beiden neuen F ­rontmähwerke Der patentierte Ballenfänger ermög­ EasyCut F 280 Highland und Ea­ licht die vollautomatische Ablage des syCut F 320 Highland. Neben dem Ballens und verhindert ein unkon­ 4-Kreiselwender Vendro 420 High­ trolliertes Wegrollen in Hängen. Beim land und dem 6-Kreiselwender Verlassen der Presskammer muss der Vendro 620 Highland bietet Krone Ballen somit nicht mehr manuell mit mit dem Vendro 820 Highland den der Heckklappe aufgehalten werden, ersten 8-Kreiselwender, der speziell um ein Wegrollen zu vermeiden. für gebirgige Verhältnisse entwickelt INFORMATION: wurde. Mit den neuen Schwadern www.goeweil.com/de/rundballen­ der Baureihen Swadro S 350 High­ presse-g–1/ land und Swadro S 380 Highland bietet Krone zwei neue Einkreisel­ schwader für die alpine Futterernte an. Mit der neuen Highland-Baureihe setzt Krone neue Maßstäbe für die professionelle Futterernte am Steil­ hang und positioniert sich mit dieser Programmergänzung einmal mehr als innovativer Spezialist im Segment Grundfutterernte.

INFORMATION: www.krone-austria.at

schaftskammer Niederösterreich.

WAS RINDERN ANGST MACHT Starke Lichtkontraste –– von Hell auf Dunkel oder umgekehrt –– Führungsrinnen von Schub­ toren im Boden –– Starke Schatten von Boxen­ gittern –– Blenden durch Sonnenlicht beim Verlassen des Stalls

Krone | Göweil | Neue Highland-­ Am Hang sicher Baureihe ­ablegen

Lichtreflektierende Ober­ flächen –– Metallisch glänzende Verla­ derampen –– Reflexionen in Wasserpfützen –– Reflexbiesen an Arbeits­ kleidung bei heftigen Bewe­ gungen Ungewohnte Bodenbe­ schaffenheit –– Beton, Spalten, Schotter, Weide

IMPRESSUM & OFFENLEGUNG HERAUSGEBER Klaus Orthaber EIGENTÜMER UND VERLEGER SPV Printmedien GmbH, Florianigasse 7/14, 1080 Wien CHEFREDAKTEUR Klaus Orthaber (orthaber@blickinsland.at) REDAKTION DI Alois Burg­staller (burgstaller@blickinsland.at), Stefan Nimmervoll (nimmervoll@blickinsland.at) ANZEIGEN­ LEITUNG Prok. Doris Orthaber-Dättel (daettel@blickinsland.at) ANZEIGENVERKAUF Katharina Angleitner (angleitner@blickinsland.at), Michaela Gust (gust@blickinsland.at), Daniela Heller (heller@blickinsland.at). ­VERWALTUNG Stefanie Brenner (brenner@blickinsland.at) REDAKTION UND ANZEIGEN­ANNAHME Tel.: 01/5812890, Fax: 01/5812890-23, office@blickinsland.at FIRMEN­BUCHNUMMER FN 121 271 S. DVR 286 73 GRAFIK Ing. Eva-Christine Lichtensteiner (lichtensteiner@blickinsland.at), Cornelia Mitter (mitter@blickinsland.at) HERSTELLUNG p ­ roprint. at GmbH, 8042 Graz, Tel.: 0316/890791, office@proprint.at, www.proprint.at VERLAGSORT Florianigasse 7/14, 1080 Wien P.b.b., ZUL.-NR. 02Z033612M. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Unterlagen besteht keine Gewähr auf Veröffentlichung oder Rücksendung. ­OFFENLEGUNG gemäß Medien­ gesetz § 25: Verleger: SPV Printmedien GmbH., Firmensitz: Florianigasse 7/14, 1080 Wien. Geschäftsführung: Klaus Orthaber, Gesellschafter: Klaus Orthaber.

Erklärung über die grundlegende Richtung gemäß Mediengesetz § 25 (4): Österreichisches ­ Fachmagazin für Landwirte, Studierende und an der Rinder­haltung Interessierte.

FIRMEN BERICHTEN 45

Freigassner | Hilfe nach ­Abkalbung

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ie französische Firma Nutral ist mit den Produkten „Delibol“ und „Metrabol“ seit Jahren erfolgreich am Markt. Diese Boli unterstützen die Reinigung der Gebärmutter nach dem Kalben auf natürliche Weise.

Die Wirksamkeit beruht auf einer Kombination von Pflanzenextrakten, Spurenelementen und Vitaminen.

Der Bolus wird nach dem Kalben mit einem Boluseingeber über das Maul verabreicht. Die selektiven Lösungen von Nutral sind wirksame Alternati­ ven zu antibiotischen Behandlungen.

Sie ermöglichen eine natürliche Be­ handlung von zahlreichen Problemen in der Tierzucht, besonders im Be­ reich Fruchtbarkeit.

INFORMATION: Freigassner, www.agrarbedarf.at (Generalimporteur für Österreich)

schinen, die darauf warten, begutach­ tet oder gleich ausprobiert zu werden.

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INFORMATION: Tel. 07724/2107 www.mauch.at/hausmeeting

Vilofoss®­ Marathon® | für stabile Klauen

M Mauch | ­Gemma Mauch schau’n!

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us einer Hausmesse werden viele Hausmeetings: Corona lässt uns nicht los. Daher präsentiert Mauch unter dem Motto „Kaufen in der Krise“ ein neues Konzept. Aus der beliebten Hausmesse werden vie­ le Hausmeetings. Exklusiv, individuell und online buchbar. An die Stelle der Hausmesse tritt eine Dauerausstel­ lung auf 5 Hektar Betriebsgelände in Burgkirchen und Eben. Individuell vereinbarte Termine mit dem per­ sönlichen Fachbetreuer garantieren punktgenaue Beratung rund um die 950 Neu- sowie 770 Gebrauchtma­

it Vilofoss® Marathon® bietet der Futtermittelspezialist aus Neuenkirchen-Vörden (D) ein neues Futterkonzept für Kühe zur gezielten Versorgung mit organischen Spuren­ elementen an. Die unterschiedlichen Mineralfutter sorgen über die spezi­ elle Zusatzstoffkombination für stabi­ lere Klauen und hohe Milchleistung.

Die Ergänzung von hochverfügbaren Spurenelementen sichert ein stabiles Horngewebe. Der Einsatz von Man­ gan fördert gesunde Gelenke, Bänder und Knochen. Zink verbessert die Hornbildung und Wundheilung. Kup­ fer baut ein belastbares Bindegewebe und eine intakte weiße Linie auf. Die Verwendung von Zink / Kupfer stärkt Sohlen, Ballen und Horn.

Eine optimale Versorgung von Jungrindern erzielt hohe Leistungen in der ersten Laktation und kann teu­ re Abgänge verhindern.

INFORMATION: Deutsche Vilomix Tierernährung GmbH www.vilofoss.com/de

Pöttinger | ­IMPRESS für ­bestes Futter

minderwertige mineralische Öle meist unnötig hohe Mengen der um­ welt- und gesundheitsschädlichen PAKs enthalten. Diese sind dort sehr beweglich und leicht flüchtig. Krai­ burg verwendet deshalb anstatt tradi­ tioneller Weichmacher ausschließlich pflanzliche Öle in Lebensmittel-Qua­ lität – natürlich aus europäischem Anbau.

INFORMATION: https://kraiburg-elastik.de/de/unter nehmen/tierwohl-und-umweltschutz/

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ls Spezialist im Grünland hat Pöttinger stets die Ernte von bestem Futter im Fokus. Im Profi-­ Segment bei den Rundballenpressen gibt es für die Saison 2021 ein neues Feature: Die Multifunktions-Binde­ einheit bindet mit Netz oder Mantel­ folie. Die Vorteile sind eine höhere Silagequalität, größerer Oberflächen­ schutz und einfache Handhabung.

Durch die erhöhte Lagenanzahl ist das Futter dreifach besser geschützt, sowohl bei der Ballenablage als auch beim Transport. Die Silageballen werden darüber hinaus zusätzlich komprimiert.

Mit der IMPRESS Rundballenpresse ermöglicht Pöttinger eine außerge­ wöhnliche Arbeitsqualität für bestes Futter, höchsten Komfort und Ein­ satzsicherheit für den professionellen Anwender.

INFORMATION: www.poettinger.at

Kraiburg | setzt auf pflanzliche Öle

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as Gummiwerk Kraiburg in Tittmoning verwendet pflanz­ ­ liche Öle als Weichmacher für Stall­ gummimatten. Der Begriff „Weich­ macher“ ist negativ behaftet, weil

Edtmayer | Türen und Tore begeistern

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ir wollen mit unserem Hand­ werk unsere Kunden be­ geistern und zum Staunen bringen, lautet das Motto von Edtmayer. Die Landwirtschaft ist etwas Schönes und diese Lebenseinstellung spiegeln die handgefertigten Türen und Tore des kleinen Familienunternehmens aus Oberösterreich wider.

Jedes Tor und jede Tür wird durch reine Handarbeit am Standort in Nat­ ternbach für die Kunden auf Maß und auf den Zentimeter genau angefertigt.

Die Wünsche und Vorstellungen der Kunden stehen im Vordergrund.

Einzigartige Fräsmuster können selbst gestaltet werden und lassen den eigenen Hof zu neuem Glanz erblühen.

Edtmayer öffnet das Tor zu neuen Möglichkeiten … Stalltüren, Innentü­ ren, Außentüren, Flügeltüren, Faltto­ re oder Schiebetore oder Erneuerung bestehender Torverkleidungen (Holz/ Blech/PVC/Glas). Edtmayer bietet für jeden Landwirt die optimale Lösung bei Stallneubau, Umbau oder Reno­ vierung.

INFORMATION: Tel.: 07278/8226, www.stalltor.at

46 FIRMEN BERICHTEN

Schneeberger | Heiniger | Kein Strom? ­Xplorer arbeitet Kein Problem! kabellos

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ie Ereignisse der letzten Mo­ nate haben uns vor allem eins gezeigt: Gegen die Natur sind wir machtlos. Wir von der Firma Schnee­ berger tun alles dafür, um Ihnen we­ nigstens die Sorge „Strom“ abzuneh­ men. Unsere Zapfwellengeneratoren gibt’s von 13 kVA bis 160 kVA. Die speziell entwickelte Isolations-, Spannungs- und Frequenzüberwa­ ­ chung ist dabei ebenso serienmäßig wie die Räder und die Handgriffe für die einfache Bedienbarkeit. Damit auch Sie sagen können: Kein Strom?

Kein Problem!

INFORMATION: www.schneeberger.at

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ie Xplorer: Kabellos, sehr leise, leicht, schlank und extrem hand­ lich, mit 2.500 Doppelhüben äußerst kraftvoll. Die kabellose Vieh- und Pferde-Schermaschine Xplorer ist mit der neusten Li-Ion Batterie Techno­ logie ausgestattet. Diese erlaubt nicht nur ein bis zu zweistündiges kabel­ loses Scheren, sondern schließt auch die Gefahr von einem Memory-Effekt aus. Durch das einzigartige Doppel­ zahngetriebe wird die Kraft optimal vom Motor auf den Scherkopf über­ tragen. Die praktische LED-Anzeige auf dem Ladegerät zeigt den aktuel­ len Ladestand des Akkus an.

INFORMATION: www.heiniger.com

Pulte | Für Top-­ | Körperkondition PATURA ­Kälberdecken

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rundlage für eine rentable Milch­ produktion ist eine Top-Körper­ kondition und optimale Futterver­ wertung. Das natürliche Prebiotikum Amaferm® liefert neben verbesserter Rohfaserverdauung aus jeder Futter­ ration mehr mikrobielles Protein und Energie für den Stoffwechsel. Aktu­ elle Versuche belegen eindrucksvoll höhere Futteraufnahme, gesteigerte Milchleistung und bessere Persistenz.

Zudem lässt sich der Grundfutteran­ teil in der Ration erhöhen. Dadurch kann man in der Praxis eine bessere Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit auf den Milchviehbetrieben errei­ chen.

INFORMATION: www.pulte.de

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ATURA erweitert das Sortiment im Bereich der Kälberhaltung: Die Kälberdecken bieten Ihren Käl­ bern optimalen Schutz bei kalter Witterung und erleichtern den Start in die Aufzuchtphase. Die Kälberde­ cke ist für den Innen- und Außenbe­ reich geeignet, wasserabweisend und besonders leicht in der Handhabung: lediglich 3 Gurte (1 Brustgurt, 2 Bein­ gurte) müssen zum Öffnen und Schlie­ ßen bedient werden. Die P ­ ATURA Kälber­decke Fleece sorgt dank ihres Materials für einen hohen Tragekom­ fort, ist besonders weich und nur für den Innenbereich geeignet.

INFORMATION: www.patura.com

SCHAUER | FARO Futteran- HSR | Zwei neue schieberoboter! Steuerungen

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er All-In-One-Anschieberoboter der neuesten Generation stei­ gert die Futteraufnahme und vereint die wesentlichen funktionellen Mög­ lichkeiten am Markt befindlicher Futteranschieberoboter. Stufenloses Anschieben des Futters ist bei der Vor- und Rückfahrt möglich. Damit werden unnötige Leerfahrten ver­ mieden und Zeit und Energie gespart.

Optionale Futterdosierer ermöglichen eine Lockfütterung und animieren so zum Fressen. Mittels der gesteuerten Räumerleiste bleiben kaum Futter­ reste innerhalb der Trommel liegen. Über die FARO-Smart-App erfolgt die komfortable Fernbedienung per Smartphone oder Tablet.

INFORMATION: www.schauer-agrotronic.com

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n 2020 entwickelte die HSR Heu­ trocknung zwei neue Steuerungen.

Die VARIO ELITE+ Steuerung für bis zu 12 Heuboxen, mit Abwärme-Nut­ zungskonzept, Intervalltrocknung, Berechnung nach HX u.v.m. Mit die­ ser neuen Steuerung wurden erstmals 700 Liter Wasser/h abgetrocknet.

Ebenfalls neu ist die HORDEN-Trocknung, die bereits bei drei Betrieben in Österreich glänzen kann.

INFORMATION: www.heutrocknung.com/heublog

Agrotel | Kälber­dorf Wasserbauer | stärkt Landwirte

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eim Kauf eines digitalen Wasser­ bauer-Fütterungssystems erhal­ ten Landwirte eine Investitionsprä­ mie von 14 %. Wasserbauer setzt hier noch eins drauf und bietet seinen Kunden beim Kauf eines Butler Gold noch einmal 9 % Extrabonus. Zudem bietet Wasserbauer nun exklusiv in Österreich das Kuhmonitoring-Sys­ tem SenseHub an – das intelligente System steigert die Effizienz und fördert die Tiergesundheit und damit den Betriebserfolg. Auch dafür gibt es 14 % Investitionsprämie!

INFORMATION: www.wassserbauer.at

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er neue Agrotel Cosyhome Kälber­stall steht für maximalen Komfort von Mensch und Tier. Durch die aufstellbaren Außeniglus kann der Stall praktisch von einer Person ent­ mistet werden. Großzügig angelegte Serviceöffnungen erleichtern den Einsatz von Maschinen, beispielswei­ se beim Einstreuen. Ständige Frisch­ luftzufuhr ohne Zugluft ist durch das durchdachte Lüftungs­konzept sicher­ gestellt. Verschiedene Klimazonen sorgen für optimale Temperaturbe­ dingungen im Stall. Durch die Mem­ braneindeckung ist der Innenbereich sehr hell. Diese optimalen Haltungs­ bedingungen garantieren Ihnen ge­ sunde und glückliche Kälber.

Gerne beraten wir Sie für Ihren maß­ geschneiderten Agrotel Kälberstall.

INFORMATION: www.agrotel.eu

ADVERTORIAL 47

Die neue Generation des Melkens Umstellung von konventionell auf automatisch Melken.

I

m Jahr 2005 war am Hof von Familie Nestl in St. Stefan ob Stainz viel los. Man hatte sich damals entschlossen, eine Kooperation mit dem Partner­ betrieb Dokter einzugehen.

Gleichzeitig wurde ein neuer Milchviehstall mit einem 2x6er Fischgrätenmelkstand gebaut.

Begonnen wurde damals mit 50 Milchkühen.

Mittlerweile sind 15 Jahre ver­ gangen – und es hat sich wieder viel getan. Ein Generationswech­ sel wurde vollzogen. Jörg und Eva Nestl haben mittlerweile den Hof übernommen. Die Koopera­ Eva und Jörg Nestl & Josef Dokter tion besteht in einer abgeänder­ ten Form weiterhin und funktio­ niert nach wie vor sehr gut.

funktioniert er ohne Reagenzi­ en, somit fallen für die ständig laufenden Messungen keine Kosten an.

Eva: Für mich war es auch faszinierend, dass beim GEA DairyRobot alles in den Melkbe­ chern passiert. Wir haben gese­ hen, dass bei anderen Systemen beim Reinigen und Dippen nicht immer alles punktgenau abläuft und ab und an danebengesprüht wird. Somit dachte ich mir, wenn alles – nachdem ange­ steckt ist – in den Melkbechern passiert, gibt es absolut keine Möglichkeit mehr, die Zitze zu verfehlen.

Auch die Nähe und das Vertrau­ en in den Kundendienst war für uns ein entscheidender Punkt.

Unser Fachzentrum kennen wir schon lange und es gab bis jetzt nur positive Erfahrungen damit.

Im Mai dieses Jahres wurde das letzte Mal im Melkstand gemolken. Ab diesem Zeitpunkt hat ein neuer Melkroboter die Verantwortung für das tägli­ che Melken übernommen. Am Betrieb stehen heute knapp 80 Milchkühe, davon werden 65 bis 70 gemolken.

Fotos: © GEA

Warum ein Melkroboter und automatischer Futteranschieber?

Jörg Nestl: Geliebäugelt hatten wir schon länger damit, aber die Entscheidung, den Melkstand zu erweitern oder auf ein AMS zu gehen, hat ein wenig gedauert.

Da Arbeitskräfte auf so einem Betrieb ohnehin rar sind, war eine Automatisierung in dem Bereich ein interessanter Ansatz, den wir letztendlich umgesetzt haben.

Wie war der Beginn des Roboter-Melkens?

Josef Dokter: Es war zwar unbeabsichtigt, aber wir hatten damals relativ viele Trockenste­ her. Zusätzlich haben wir einige Tiere früher trockengestellt. So hatten wir beim ersten Melken 59 Tiere. Diese haben wir in der Einmelk-Phase in zwei Gruppen geteilt. Die erste haben wir am ersten Tag morgens noch im Melkstand gemolken und mit

GEA DairyRobot R9500 der zweiten Hälfte im Dairy­ Robot begonnen. Da sich der Roboter in unmittelbarer Nähe des Melkstands befindet, verlief diese Phase relativ problemlos.

Natürlich laufen die Kühe das erste Mal nicht von selbst in den Roboter, denn der ist für sie vorerst etwas Fremdes. Es war für uns aber erstaunlich, dass beim zweiten Durchtrieb bereits 30 Prozent der Tiere ohne Hilfe in den Roboter gekommen sind.

Nach einer Woche kam der Großteil der Tiere selbstständig zum Melken.

Unterstützung bekamen wir vor­ ab vom GEA-Herdenmanager, der ein praktizierender Tierarzt ist.

Seine Beratung war für uns sehr hilfreich und es hat sich eindeutig gelohnt, seine Tipps umzusetzen.

Ihr habt euch für das System von GEA entschieden – warum?

Jörg: Zum einen kauft das Auge mit. Alle Produkte sehen sehr fu­ turistisch und modern aus, aber der DairyRobot von GEA hat uns am besten gefallen. Unserer Meinung nach entspricht er dem Thema Tierwohl, weil die Kuh nicht wie in einem Käfig steht, da der Roboter oben komplett offen ist.

Auch war es der Zellzahlsensor, den nur GEA in dieser Funkti­ on anbieten kann. Dieser misst nicht nur die Gesamtzellzahl, sondern viertelindividuell in Zellzahlklassen. Somit reagiert er schneller und gibt sofort aus, welches Euterviertel einen erhöhten Wert hat. Und das funktioniert super. Außerdem

Wurde der Futteranschieber gleichzeitig mit dem AMS ­angeschafft?

Eva: Ja, das war eine Investi­ tion, die schon viel früher und unabhängig vom AMS notwendig gewesen wäre. Das Anschieben des Futters hat eigentlich die ganze Familie ständig in Trab ge­ halten. Jetzt fährt der FRone zu vorgegebenen Zeiten – somit ist das Futter für die Tiere ständig erreichbar und der Futtertisch immer sauber.

Jörg: Den von GEA haben wir deshalb genommen, weil er eine aktiv angetriebene Trommel hat und deshalb nie Futter vor sich herschieben und auch nicht in die falsche Richtung drehen kann. Er liegt eben am Futtertisch auf, aus diesem Grund können die geteil­ ten Gummilippen immer sauber räumen. Der Futteranschieber ist mittlerweile – genauso wie der Melkroboter auch – nicht mehr wegzudenken …

W Auf dem YouTube-Kanal „GEA Farming Austria“ könnt ihr einen Blick in unseren Stall werfen.

Verbesserter Komfort Optimale Kuhpositionierung und einfacher Zugang zum Tier

STIMULIEREN

REINIGEN

VORMELKEN

MELKEN

„In-liner everything”

DIPPEN

Fortschrittliche Technologie führt alle Schritte in einem Ansetzvorgang durch

Intelligentes Design für Sie und Ihre Tiere

Innovativer Sensor Erster Sensor, der kontinuierlich während des gesamten Melkvorgangs die Zellzahlklassen viertelindividuell bestimmt

Entdecken Sie den neuen GEA DairyRobot R9500 Ihr Erfolg basiert auf hochqualitativer Milchproduktion und erstklassigem Herdenmanagement. Während der DairyRobot R9500 den Melkprozess für Ihre Kühe verbessert, können Sie Ihre Zeit gewinnbringend nutzen. Designed für optimalen Tierverkehr und effizientes Management in jeder Phase der Laktation – mit dem DairyRobot R9500 bringen Sie Ihren Betrieb auf ein neues Level intelligenten Melkens.

Fragen Sie uns oder einfach einen Fachhändler in Ihrer Nähe und besuchen Sie uns auch auf Facebook & Instagram oder unserem Youtube Channel: www.youtube.com/GEAaustria

GEA Austria GmbH Gewerbestr. 5 • 5325 Plainfeld Tel. 06229 / 2679-0 office.at@gea.com

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