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Flüchtlingsintegration nun auch auf Bauernhöfen
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Gezielt gegen Borkenkäfer
25. – 28.11.2015 11 / 2 015 BL ICK I NS L A N D
Die Forstwirtschaft leidet nach extremer Trockenheit unter einem massiven Borkenkäferbefall. Der entstandene Schaden beläuft sich allein heuer auf 35 Mio. Euro. Rund 1,6 Mio. Festmeter oder knapp 10 Prozent des heimischen Holzeinschlags haben die Käfer ruiniert. Nun wurde ein Maßnahmenpaket geschnürt, um eine weitere Ausbreitung des Borkenkäfers zu verhindern. Das Landwirtschaftsministerium stellt bis 2020 insgesamt 21 Mio. Euro für Vorbeuge-, Bekämpfungs- und Folgemaßnahmen zur Verfügung: 9 Mio. Euro für 2015, jeweils weitere 3 Milliarden Euro in den Folgejahren. Geändert werden soll auch das Katastrophenfondsgesetz, um Schadensabgeltung an Private, ähnlich wie bei Hochwasser- oder Sturmschäden, zu ermöglichen. Waldbesitzer sollen noch umfassender über aktive Waldpflege informiert werden, das Schulungsangebot an den forstl ichen Ausbildungsstätten soll ausgebaut werden.
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JOURNAL
… GENAU BETR ACHTET
BERNHARD WEBER
Misslungen Die jüngste Regierungsbildung in Oberösterreich muss aus Sicht der Bauern, noch mehr der Bäuerinnen und Frauen mit gemischten Gefühlen analysiert werden. Erfreulicherweise hat es Max Hiegelsberger nach fünf Jahren engagierter Arbeit als Agrarlandesrat wieder auf die Regierungsbank geschafft. Allein weit mehr als 2000 Vorzugsstimmen sind ein unübersehbarer Nachweis dafür, dass der Bauernbündler persönlich nicht nur im eigenen Wahlkreis, sondern im ganzen Land als authentischer, zielstrebiger Politiker mit viel Sachverstand punkten konnte. Umso ärgerlicher ist, dass sich der Bauernbund-Spitzenkandidat vom Wirtschaftsbund in eine Kampfabstimmung drängen lassen musste. Längst offenkundig ist, dass nicht nur die rote Arbeiterkammer, sondern immer öfter der Wirtschaftsflügel der eigenen Partei den schwarzen Bauern mit Behinderungen und Querschüssen begegnet. Den erfolgreichen Agrarpolitiker mit dem populären Argument des Verbleibes einer Quotenfrau auszubremsen ist zwar misslungen. Bei Bauern, vor allem aber bei Frauen bleibt jedenfalls ein schaler Nachgeschmack, wie rücksichtslos nach Wahlen mit ihren Stimmen umgegangen wird.
Flüchtlinge auf Bauernhöfe Integration Seit September haben eine Viertelmillion Menschen Österreichs Grenzen überschritten, die meisten auf der Flucht nach Deutschland. Ein geringer Teil hat hier zulande um Asyl angesucht, um vorerst zu bleiben. Sie unterzubringen und zu integrieren ist eine Herausforderung für die Republik. Welche Chancen und soziale Aufgaben ergeben sich daraus für Agrarbetriebe? Von Benno Steiner
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m Jahr 2014 wurden in Österreich etwas mehr als 28.000 Asylanträge verzeichnet, Ende September 2015 waren es bereits über 55.000. Pro Monat werden derzeit laut Innenministerium rund 9.000 Asylanträge gestellt. Die Bundesregierung rechnet bis Jahresende mit bis zu 85.000 Asylanträgen. In Deutschland sollen heuer bis zu 1,5 Millionen Menschen auf der Flucht vor Krieg, Gewalt, Vertreibung, aber auch Armut in ihren Heimatländern, ankommen. Bis jetzt klappt es mit der Unterbringung der Flüchtenden, darunter viele Familien mit Kindern, hier wie dort noch sehr gut. Durch die starke Nachfrage nach Wohnraum lassen sich auch Gebäude oder Wohnungen vermieten, die bisher ungenutzt waren oder nur zeitweise genutzt wurden, auch auf Bauernhöfen, etwa für Erntehelfer oder als Ferienwohnungen. Selbst Neubauten können unter diesen Umständen rentabel werden, und bei der geringen Anzahl von Abschiebungen in Deutschland und Österreich ist so manches Gebäude bis zum Leerstand vermutlich bezahlt. So kann eine Schaffung von Unterbringungsmöglichkeiten für Einwanderer auch für Landwirte wirtschaftlich interessant und so aus der Not eine Tugend zu machen sein.
Wohnraum, der bisher nicht oder nur schlecht vermietbar war, lässt sich mit geringem Modernisierungsaufwand so in Zukunft wieder nutzen. Vorweg gilt es jedoch, sich mit den regionalen Behörden wie Bezirkshauptmannschaft oder Gemeinde in Verbindung zu setzen und alle Möglichkeiten der Unterbringung zu erörtern. Wobei generell gilt: Vor einer solchen Entscheidung sollte man nicht nur den wirtschaftlichen Aspekt einer Vermietung sehen, sondern auch die damit verbundene soziale Verantwortung hinsichtlich Auswirkungen und Folgen. Werden Asylbewerber auf dem Hof untergebracht, führt das zu einer „Internationalisierung“ des Hofes und der Gemeinde und zu einer interkulturellen Lebensgesellschaft. Menschen mit unterschiedlicher Herkunft, verschiedenen Sprachen, Nationalitäten und Religionen leben dann auf mehr oder weniger engem Raum zusammen. Die Begeisterung und Akzeptanz der Nachbarn und der soziale Druck, der durch die Unterbringung auf den Initiator und seine Familie entstehen kann, sollten von Anfang an berücksichtigt werden. Die Unterschiede in Tradition, Lebensstil, Lebensgewohnheiten und Religion und damit der Umgang mit unterschiedlichen Werten und ethischen Maßstäben der Zuzügler können jedenfalls positive Auswirkungen haben. Entscheidend für ein gelungenes
Zusammenleben ist aber die gegenseitige Toleranz. Jeder der Beteiligten muss lernen, den anderen zu respektieren. Und Integration darf keine Einbahnstraße sein, in der es nur eine Seite gibt. Probleme können durch eine anfangs möglicherweise nur eingeschränkte Kommunikationsfähigkeit entstehen. Sprache spielt eine wesentliche Rolle, das gemeinsame Erlernen kann Menschen auch zusammenbringen und helfen, die Grundwerte unserer Gesetze sowie der Verfassung, etwa die Gleichberechtigung von Mann und Frau, Religionsfreiheit und vieles andere mehr deutlich zu machen. Neben dem Erwerb der Sprache setzt Integration bestimmte Kenntnisse, Fähigkeiten, Einstellungen und den Willen zu einer weitgehenden Neusozialisation und Neuorganisation der Persönlichkeit voraus. Bei Aufnahme einer derart hohen Anzahl von Einwanderern muss sogar die Integration gesellschaft licher Subsysteme erfolgen, weil in multikulturellen Gesellschaften die Einwanderer oft die ihre Kultur identitäten ihrer Herkunftsgesellschaften aufrechterhalten. Minder heiten führen eine „Integration nach innen“ durch und bilden kulturelle Enklaven mit einer eigenen Sprache, Märkten, Dienstleistungen und Kulturangeboten. Im Hinblick auf den bevorstehenden Winter müssen Europas
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Fotos: Fotolia, agrar-press.de/Miglbauer
Der nächste freie Politposten geht an eine Frau, gelobt der VP-Landeshauptmann Besserung. Seinen eigenen, mittelfristig in Aussicht gestellten Rückzug aus dem Amt kann er damit nicht gemeint haben. Sein Nachfolger steht nämlich schon längst fest: ein Kronprinz, keine Kronprinzessin. Und das ganz ohne Kampfabstimmung.
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JOURNAL Regierende nun rasch Unterbringungsmöglichkeiten schaffen, die eine geregelte Unterbringung der Menschen gewährleisten.. Die einzelnen EU-Staaten gehen dazu unterschiedliche Wege: In Österreich ist seit 1. Oktober ein Durchgriffsrecht in Kraft, das die Bundesregierung ermächtigt, auch ohne Zustimmung der Lokalpolitik Unterkünfte zu schaffen. In Liegenschaften, die dem Bund gehören oder über die er verfügt, können bald Asylbewerber einziehen. In Bundesländern, welche die Quotenvorgaben (1,5 % der Bevölkerung) nicht erfüllen, wird der Bund unabhängig von Baurecht oder Widmungsverfahren winterfeste Quartiere schaffen. Die Zahl der Flüchtlinge pro Standort ist gesetzlich auf 450 begrenzt. Bevorzugt werden Objekte in Gemeinden, die keine oder wenige Asylwerber versorgen, vorrangig in Gemeinden mit mehr als 2.000 Einwohnern. Die tausenden Notquartiere, die derzeit aufgrund des Flüchtlingsstroms durch das Land erforderlich sind, sind vom Durchgriffsrecht nicht betroffen. Der „Sollstand“, also die Zahl der benötigten Quartiere in der Asyl-Grundversorgung, betrug
mit 30. September übrigens genau 54.234 Plätze. In Deutschland versucht man das Problem mit der Unterbringung anders zu lösen. Viele Städte und Gemeinden haben in den vergangenen Wochen mit Zwangsent-
eignungen gedroht, um „sanften Druck“ auszuüben und damit Wohnraum für die Einwanderer und Asylbewerber zu beschaffen. Echte Beschlagnahmungen sollen aber die Ausnahme bleiben, man will mit den Eigentümern zu gemeinsamen Lösungen kommen.
Große Herausforderung Wirtschaftlich ist die Schaffung von Wohnraum für verfolgte Menschen auf der Flucht auch für die Landwirte interessant. Viele Höfe haben ein nicht genutztes Altenteil, Ferienwohnungen, Platz für mehr Menschen unter einem Dach als in einem üblichen Einfamilienhaus oder gar einer Stadtwohnung. Menschlich wird die dauerhafte Aufnahme von Asylwerbern aber wohl in vielen Fällen zu einer sehr großen Herausforderung. Einwände der Dorfgemeinschaft und die unterschiedlichen Werte und Lebensgewohnheiten erfordern von beiden Seiten eine erhebliche Toleranzschwelle. Ist nur eine Partei zur Rücksichtnahme bereit, sind Probleme vorprogrammiert. Rechtlich wurde etwa durch die Nichtbeachtung der EU-Zuwanderungsgesetze und, wie in Deutschland, durch zeitlich unbefristete Zwangsanmietungen von Privateigentum unsere freiheitliche Grundordnung vorübergehend verlassen. Auch das sollte nicht unerwähnt bleiben. W Benno Steiner ist Berater und Coach führender Agrarunternehmen in den Bereichen Geld und Finanzen, Flächen und Agrarimmobilien. Er lebt unweit der Grenze zu Tirol in Flintsbach, Bayern.
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cher-Programm. So werden Förderungen und Leistungsabgeltungen heuer schon ab November ausgezahlt, was durch intensive Verhandlungen mit der Europäischen Kommission erreicht wurde. „Bis Weihnachten werden mindestens 700 Mio. Euro an Österreichs Landwirtinnen und Landwirte ausbezahlt – Mutmacher Nr.1“. Eine bessere Zukunft für Milch und Fleisch verspricht die von der EU zugesicherte finanzielle Unterstützung zur Marktstabilisierung. „Diese wird vom BMLFUW auf 14 Millionen Euro verdoppelt – Mutmacher Nr. 2“. Nach den massiven Dürreschäden hat das BMLFUW ein Maßnahmenpaket geschnürt, das den Betrieben langfristig hilft, die Folgen des Klimawandels zu bewältigen. 5 Mio. Euro stehen aus dem Katas-
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trophenfonds zur Verfügung – die Mittel können von den Bundesländern verdoppelt werden. „Die nachhaltige Ernteversicherung ist Mutmacher Nr. 3“. Und die Exportinitiative des BMLFUW zeige bereits Wirkung: Trotz des Russlandembargos stiegen Österreichs Agrarexporte an. „Dieser erfolgreiche Weg wird konsequent fortgesetzt, um den Landwirtinnen und Landwirten neue Chancen zu eröffnen – Mutmacher Nr. 4“.
RWA: Dürre Erntebilanz Zufrieden mit der Getreideernte, wenig erpicht von den verdorrten Erträge fast aller Herbstkulturen gab sich RWA-Generaldirektor Reinhard Wolf beim traditionellen Erntegespräch der Lagerhaus-Gruppe. Die überwiegend trockene Witterung der vergangenen Saison habe auch den Fungiziddruck verringert und weniger Mais und Raps, dafür mehr Soja- und Kürbisflächen
Arbeitsplätze Zucker und Stärke Die Agrana machte zuletzt etwas weniger Umsatz (-1,7 %) und vor allem mit Zucker und auch Früchten teils erheblich weniger Erlös, was das Finanzergebnis im ersten Halbjahr 2015/16 neuerlich auf –11,2 Mio. Euro gedrückt hat. Immerhin positiv laufen derzeit die Geschäfte im Segment Stärke, dank besserer Preise für Ethanol und Spezialprodukte, betonte Agrana-Vorstandschef Johann Marihart kürzlich vor Journalisten. Für das aktuelle Zuckerwirtschaftsjahr geht man derzeit von einer deutlich niedrigeren Produk-
den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln verringert, so Wolf. Beides Faktoren, die den Lagerhäusern das Geschäft vermiest haben, auch mit Dünger und Saatgut. Lichtblicke sind der wachsende Saatengeschäft mit Mais für das Ausland sowie mit Biogetreide. Angesichts immer stärkerer Vorbehalte um den Einsatz von Agrarchemie gibt Wolf zu bedenken: „Wir müssen höllisch aufpassen, dass die Indikationslücken nicht zu groß werden“. Angedachte Verbote von Wirkstoffen und Spritzmitteln können bei manchen Kulturen langfristig zu Probleme führen. Daher werde man auch die Warndienste für landwirtschaftliche Kulturen im kommenden Jahr auf neue Beine stellen. Wegen der heuer nur schwachen Maisernte wird Österreich heuer laut dem RWA-Getreideexperten Ernst Gauhs zur Versorgung der heimischen Stärke- und Biospritindustrie 1 Mio. t Mais importieren müssen, bis zu 200.000 t mehr als im Vorjahr. Weiterhin im Keller: der Absatz im Bereich Landtechnik, allen voran wegen der fortdauernden Absatzflaute bei Traktoren. Generell sei der Traktorenmarkt in Österreich in den vergangenen zwei Jahren um etwa ein Drittel auf erhoffte 5.200 Neuzulassungen heuer geschrumpft, so der RWA-General. tionsmenge aus. Die Anbauflächen in wichtigen Erzeugerländern wurden markant zurückgenommen. Eine kleinere EU-Produktion und rückläufige Quotenzuckervorräte lassen laut Rohstoff-Vorstand Fritz Gattermayer „eine Entspannung der Marktlage erwarten“. Stolz verweist man in der Agrana auch auf erste Ergebnisse des „ökonomischen Fußabdrucks“ der Konzerngruppe. Interessante Zahlen für Österreich: Der Bruttowertschöpfungseffekt 2014/15 betrug rund 580 Mio. Euro aus. Somit ist jeder 500. in Österreich erwirtschaftete Euro mittel- oder unmittelbar von der Agrana abhängt“, betonte Marihart. Agrana beschäftigt hierzulande knapp 2.150 Mitarbeiter. „Jeder Job bei Agrana schafft vier weitere Arbeitsplätze. Insgesamt 8.700 Personen.“ Allein in Niederösterreich hängt jeder 152. Arbeitsplatz direkt oder indirekt von der AGRANA ab. Im Frühjahr 2016 will Marihart die Ergebnisse für den „ökonomischen Fußabdruck“ des gesamten Konzerns präsentiert. BL ICK I NS L A N D 11 / 2 015
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Preisverfall: EU-Mittel verdoppelt 14 Millionen Euro stehen zur Marktstabilisierung bei Milch und Schweinefleisch zur Verfügung, nachdem das Landwirtschaftsministerium 7 Millionen Euro von der EU-Kommission um 100 Prozent aufgestockt hat.
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as hat Bundesminister Andrä Rupprechter bekannt gegeben. Das Geld wird in Maßnahmenpakete für die beiden Sektoren investiert, die seit Monaten besonders vom Preisverfall und einer schwierigen Absatzsituation betroffen sind. Zudem hat Rupprechter die LK-Präsidenten von Vorarlberg und Ober österreich, Josef Moosbruger und Franz Reisecker, damit beauftragt, Zukunftspläne für Milch und Fleisch zu erarbeiten. Dazu der Minister: „Der massive Preisverfall bei Milch und Schweinefleisch stellt für die Bäuerinnen und Bauern eine große Herausforderung dar. Um die Preise zu stabilisieren, müssen wir vor allem in Absatzförderung und Qualität investieren. Bei Milch und Fleisch geht es jetzt vor allem darum, die Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen und Marktchancen zu nützen.“
Die EU hat Anfang September ein 500-Millionen-Euro-Hilfspaket geschnürt und davon 420 Millionen Euro den einzelnen Mitgliedsstaaten zugeteilt. Rupprechter hält aber auch weitergehende Maßnahmen der EU-Kommission zur Marktstabilisierung für notwendig. W
Termine fixiert Auszahlungen Ein großer Teil der Direktzahlungen, der Ausgleichszulage und bestimmter ÖPUL-Maßnahmen wird in den nächsten Wochen an die Bauern überwiesen.
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Fotos: © agrarfoto.at
onkret erfolgen die Auszahlungen am 18. November und am 17. Dezember. Insgesamt werden 713,4 Millionen Euro an Vorschüssen ausbezahlt, das entspricht 50 Prozent der Direktzahlungen und 75 Prozent der berechneten Summe bei ÖPUL-Maßnahmen und Ausgleichszulage. Die Umstellungen bei der Förderabwicklung aufgrund der Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik hatten zu Unsicherheit geführt, wie und wann die betroffenen Bäuerinnen und Bauern ihre Gelder erhalten. Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter hat sich in Brüssel dafür eingesetzt, dass die dringend benötigten Fördermittel so bald
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wie möglich ausgezahlt werden. Letztlich beugte sich die Europäische Kommission dem Druck mehrerer Mitgliedsstaaten und ermöglichte eine flexible Handhabung bei der Auszahlung von GAP-Mitteln. Diesen Spielraum wird Rupprechter nutzen. Auf Basis einer nationalen Sonderrichtlinie des Landwirtschaftsministeriums können die Auszahlungen nun in die Wege geleitet werden. „So ist sichergestellt, dass sich Österreichs Landwirte auf finanziellen Rückhalt verlassen können und ausreichend Mittel für notwendige Investi tionen zur Verfügung stehen“, erklärte Rupprechter. W www.bmlfuw.gv.at
MEINE SICHT LANDWIRTSCHAFTSMINISTER ANDRÄ RUPPRECHTER
Bio – die Chancen nützen Unser Land ist bekannt für seine hochwertigen Bioprodukte – und das schon seit vielen Jahren. Die biologische Landwirtschaft wird seit den frühen 1990ern nachhaltig gefördert und mit speziellen Programmen weiterentwickelt. Das zeigt Wirkung: Rund 20 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche und knapp 17 Prozent der Betriebe werden biologisch bewirtschaftet. Damit ist Österreich Europas Bioland Nr. 1. Mit dem „Bio-Aktionsprogramm 2015–2020“ setzen wir diesen erfolgreichen Weg konsequent fort. Das Programm steht für „mehr Bio“ – bei Produktion, Absatz und Vermarktung, Bildung und Forschung sowie Förderung. Die Wirtschaftlichkeit steht dabei genauso im Fokus wie die positive Auswirkung auf die Umwelt. Bio ist längst kein Nischenprodukt mehr. Immer mehr Konsumentinnen und Konsumenten greifen zu naturnah produzierten Lebensmitteln und sind bereit, für hohe Qualität mehr zu bezahlen. Auch im Ausland wird die Nachfrage immer größer, damit steigen auch die Exportchancen für österreichische Agrarprodukte. Mit dem Bio-Aktionsprogramm wollen wir diese Chancen nützen und die biologische Landwirtschaft in Österreich konsequent weiterentwickeln. Ein zentrales Ziel dabei ist, dass alle biologisch erzeugten Produkte auch als solche vermarktet werden. Angebot und Nachfrage müssen daher aufeinander abgestimmt werden. Die Bäuerinnen und Bauern können ein höheres Einkommen erzielen, die Konsumentinnen und Konsumenten bekommen hochwertige Lebensmittel. Zudem fördern die naturnahen Produktionsmethoden die Artenvielfalt und sind ein wichtiger Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz. Unser Programm für Ländliche Entwicklung ist ein starker Motor für die Bio-Landwirtschaft, hier
vor allem das Agrarumweltprogramm ÖPUL. Innovation spielt beim neuen Aktionsprogramm eine zentrale Rolle. Mit gezielten Investitionen in Erzeugung, Verarbeitung und Vermarktung fördern wir innovative Ideen und vergrößern den internationalen Wettbewerbsvorteil unserer Betriebe. Weitere Schwerpunkte des Programms sind Bildung und Forschung. An den Höheren land- und forstwirtschaftlichen Schulen soll der Unterrichtsgegenstand „Biologische Landwirtschaft“ eingeführt werden. Für die Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik ist das Thema als verpflichtendes Lehrfach vorgesehen. Die Forschungsarbeit an den Forschungsstellen des BMLFUW, etwa am Bio-Institut der HBLA Raumberg-Gumpenstein, wird ausgeweitet. Dabei gilt es, all diese Bereiche bestmöglich zu vernetzen und eine optimale Zusammenarbeit von Bio-Verbänden, Landwirtschaftskammern, Behörden sowie AMA und Bio-Kontrollstellen sicherzustellen. Damit der Bio-Standort Österreich auch in Zukunft so erfolgreich bleibt, müssen alle an einem Strang ziehen. Um einen stärkeren Anreiz zum Neueinstieg in Bio und insbesondere zum Wiedereinstieg von Betrieben zu geben, wurde ergänzend das Schwerpunktprogramm „Mehr Bio“ erarbeitet. Unter anderem wird die Einstiegsmöglichkeit in die entsprechenden Förderprogramme bis 2017 verlängert. Intensive Beratung soll die ökonomischen Vorteile des Biolandbaues aufzeigen und über den neuen Rechtsrahmen der EU-Bio-Verordnung informieren. Bio bietet Lösungen für eine zukunftsorientierte und nachhaltige Landwirtschaft. Das neue Bio-Aktionsprogramm ist ein Wegweiser, der uns dabei hilft, den erfolgreichen Kurs entschlossen fortzusetzen. 7
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HANS GMEINER, FREIER JOURNALIST, SALZBURGER NACHRICHTEN
Und sie wissen nicht, was sie tun
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sie sich prügeln lassen müssen dafür von den Bauern. Es gab viele böse Worte. Es habe sich „nicht vermeiden lassen“, war allerorten die stereotype Antwort von Bauernbund, Kammer und Ministerium. „Es ist so, da kann man nichts machen. Und basta.“ Und wer das kritisierte, den versuchte man schnell mundtot zu machen und als Nestbeschmutzer zu brandmarken. Und jetzt das. Nach mühseligen Recherchen, bei denen sich die Bauernvertreter, aber auch die Abgeordneten und der ganze Apparat als völlig unwissend und überrascht zeigten, stellte sich heraus, dass es in einigen Bereichen gar keine Erhöhung der Mehrwertsteuer gibt. Und schon gar nicht konnte man sich erklären, von wem diese Ausnahmen in den Gesetztestext hineingeschrieben wurden. Allein das ist ein Thema für sich. Ein alarmierendes freilich. Die Blamage hat mittlerweile weitreichende Folgen. Seit ruchbar wurde, dass viele Saatgutarten und Futtermittel irgendwie durchrutschten, ist vor allem bei den Schweinebauern und allen anderen Tiermästern und auch bei den Futtermittelherstellern der Bär los. Sie fühlen sich benachteiligt. Die Unterschiede und die Unterscheidungen, die gemacht wurden, sind ja auch schwer verständlich. Man darf gespannt sein, wie man aus der Misere herauskommt. Bei allem Verständnis dafür, dass manche Materie sehr komplex ist, dass bei Gesetzestexten schnell einmal etwas überlesen wird und dass bei Beschlüssen durchaus etwas passieren kann – die Vorgänge werfen die Frage auf, wie in Österreich Gesetze wirklich zustande kommen. „Wissen denn die überhaupt noch, was sie tun?“, fragen sich viele Bauern ohnehin oft genug. Jetzt ist für sie die Antwort wohl klar.
Speckessen: „PR-Aktionismus“
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m Parlament wurde die angespannte Situation auf den Agrarmärkten diskutiert. In einer kurzen Pause lud Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter die Abgeordneten zur Speckjause. Das gefiel nicht allen. Der Agrarsprecher der Grünen Wolfgang Pirklhuber sprach von Schau-Essen anstelle von parlamentarischer Arbeit, statt sich für mehr Qualität einzusetzen, um dem Etikettenschwindel im Lebensmittelbereich einen Riegel vorzuschieben, ergeht sich der Landwirtschaftsminister in PR-Aktionismus für Wurst- und Speckkonsum. Im Parlament würden „sämtliche Anträge, die sich im Landwirtschaftsausschuss mit Qualitätsfragen von Lebensmitteln befassen, regelmäßig von ÖVP und SPÖ vertagt“. VP-Agrarsprecher Jakob Auer verteidigte da-
Lesermeinung … … am besten per E-Mail an leserbriefe@blickinsland.at Anonyme Schreiben werden nicht veröffentlicht. Zum Rollenbild betreffend Frauen/ Bäuerinnen „Oft sind gerade unsere Bäuerinnen aufgrund von Zeitmangel und weiter Anreise nicht in der Lage, an Bildungsveranstaltungen teilzunehmen. Mit der „Online-Bildung“ sollen flexible Angebote geschaffen werden.“ Das schrieb Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter in seinem Gastkommentar in BIL 5/15. Seither diskutieren wir in unserem Bäuerinnen-Arbeitskreis immer wie-
gegen die Aktion als Antwort auf eine umstrittene WHO-Studie, die (zu viel) Wurst-, Schinken- und Fleischkonsum als „krebserregend“ einstuft. Dazu Auer: „Wir brauchen jetzt keine weitere Panikmache.“ Rupprechter nannte die WHO-Warnung sogar „eine Farce“ – und stieß damit vor allem auf den von ihm gerne genützten Sozialen Netzwerken Facebook und Twitter mehrheitlich auf Widerspruch und Häme, und das nicht nur von eingefleischten Vegetariern. Die umstrittene WHO-Studie besagt: Wer zu viel Wurst isst, steigert sein Risiko an Darmkrebs zu erkranken. Insgesamt haben Experten dafür mehr als 800 Studien über den Zusammenhang von Fleischkonsum und dem Risiko für verschiedene Krebsarten ausgewertet. W der darüber. Ja, ja, so ist das nun einmal: Wenn Männer/Bauern sich neues Wissen aneignen wollen, fahren sie fort und nehmen an einer Fortbildung teil. Wenn sich Frauen/Bäuerinnen als „innovative Unternehmerinnen“, wie der Minister sie nennt, neues Wissen aneignen sollen, damit sie den AIK weiterhin bedienen können, machen sie online eine HAUSbildung. Egal ob Fort- oder Haus-Bildung, vielleicht wäre manchmal mehr Haus-Verstand angebracht, damit aus Bildung nicht Ein-Bildung wird, aber dann bitte nicht die Billigversion! Welche „-bildung“ wird die nachhaltigere sein? Die Fort- oder die Haus-, die Ein- oder die Aus- … ? Urteilt selbst – mit Verstand! Ulrike Stadler, Engerwitzdorf BL ICK I NS L A N D 11 / 2 015
Foto: © ÖVP
Es ist noch nicht lange her, da schlampten die Bauernvertreter im Parlament bei einer Gesetzesnovelle. Und die Bauern mussten plötzlich auch bei Fahrten im Umkreis von weniger als zehn Kilometern um den Hof immer Führerschein und Fahrzeugpapiere dabei haben. Peinlich. Dann war die Sache mit dem Arbeitslosengeld für Nebenerwerbsbauern, auf das diese mit einem Mal wegen einer ebenfalls übersehenen Gesetzespassage keinen Anspruch mehr hatten. Arglos hatte man eine Novelle zum Arbeitslosenversicherungsgesetz durchgewunken und musste Jahre später zur Kenntnis nehmen, dass man damit die Bauern um ihren Anspruch auf Arbeitslosengeld brachte hätte. Peinlich. Aber offenbar war das noch nicht genug. Bei der heurigen Steuerreform und der Anhebung der Umsatzsteuer hat sich die politische Vertretung der Bauern, die so viel auf ihre Erfahrung und ihre Kompetenz hält, wie die Dinge liegen, selbst übertroffen. Der Pallawatsch, den man da angerichtet hat, ist beträchtlich. Und die Verwirrung auch. Denn nichts kommt so, wie man glaubte – und Bauernvertreter wussten nicht einmal etwas davon, obwohl sie brav zustimmten. Umso größer ist jetzt die Überraschung. Bei Saatgut etwa kommt die MwSt-Erhöhung bei weitem nicht in dem Umfang wie befürchtet, sondern nur kleinweise und bei eher speziellen Früchten. Und bei Futter und Futtermitteln gibt es auch Ausnahmen. Warum das so ist und welche Kriterien da angelegt wurden, weiß niemand. Und erklären kann es auch niemand. Nicht einmal die Agrarier, die das im Parlament beschlossen haben. Denn auch die waren bis vor wenigen Wochen noch der Meinung, sie hätten einer Mehrwertsteuererhöhung für Saatgut und Futtermittel jeder Art zugestimmt. Was haben
MAYERHOFER
Bis zum nächsten Mal 11 / 2 015 BL ICK I NS L A N D
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REPORTAGE
Würdiges Ende Schlachttiere Immer mehr Menschen interessieren sich dafür, wo und vor allem wie ihre Lebensmittel produziert werden, insbesondere das Fleisch von Tieren aus artgerechter Haltung. Nun wurde eine Allianz für „Stressfreie Schlachtung im gewohnten Lebensumfeld der Nutztiere“ gegründet.
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Neue Plattform Um auch in Österreich stressfreie Schlachtungen zu ermöglichen, haben engagierte Bäuerinnen und Bauern dieser Tage die Plattform „Stressfreie Schlachtung im gewohnten Lebensumfeld der Nutztiere“ gegründet. Dabei werden sie von der ÖBV-Via Campesina Austria sowie anderen bäuerlichen Interessensvertretungen und Bioverbänden wie Erde & Saat, Bio Austria, Demeterbund und Freilandverband unterstützt. „Wir merken einfach, dass die stressfreie Schlachtung für immer mehr Landwirte und Konsumenten ein Herzensanliegen ist. Wir Bauern wünschen uns vor allem Rechts10
kriminierung vor den EU-Verwaltungsgerichthof gebracht werden. Kein Stress Auch der bekannte Schokoladenhersteller Josef Zotter in Riegersburg in der Steiermark möchte die Tiere aus seinem „Essbaren Tiergarten“ direkt hinter der Manufaktur in deren gewohntem Lebensumfeld schlachten. Er hat vor einem Jahr, im September 2014, bei den steirischen Landesbehörden um Genehmigung einer mobilen Schlachtbox angesucht. Bisher ohne Erfolg. Die Behörde stellt keinen Bescheid aus – weder einen positiven noch einen negativen. Der „Andersmacher“, wie sich Zotter selbst bezeichnet, reichte deshalb eine Säumnisbeschwerde ein: „Schlachten im gewohnten Umfeld ist wohl die einzige ‚fast‘ gewaltfreie Möglichkeit bei artgerechter Tierhaltung, Nutztiere zu schlachten.“ Auch ist er überzeugt, dass viele Konsumenten bereit seien, den höheren Aufwand auch durch einen höheren Preis auszugleichen: „Weil Fleisch aus stressfreier Schlachtung viel besser und zarter schmeckt!“
sicherheit für Lösungen, die allen Seiten zugutekommen“ so Matthias Böhm, Obmann des Bioverbandes Erde & Saat. Schlachtpionier Die Plattform-Gründer wissen, dass es Alternativen gibt, und vernetzen sich auch international mit Pionieren der stressfreien Schlachtung. So etwa mit Hermann Maier. Der Landwirt aus Baden-Württemberg lag jahrelang mit den Behörden im Streit, verfügt aber mittlerweile seit 2001 über die Genehmigung zur Weideschlachtung. Seither hat er etwa 1.500 Tiere ohne Lebendtransport und stressfrei geschlachtet. Er benutzt dazu eine „mobile Schlachtbox“, die eigens für die stressfreie Schlachtung im gewohnten Lebensumfeld entwickelt wurde. Dazu Maier: „In der EU-Hygieneverordnung steht explizit, dass sie auch für mobile Schlachteinheiten gilt. Diese Verordnung gilt in der ganzen EU, also auch in Österreich.“ Auch
andere Betriebe in Deutschland schlachten mittlerweile ihre Tiere stressfrei in der Box vor Ort. Und in der Schweiz läuft aktuell ein wissenschaftlich begleitetes Pilotprojekt zur Schlachtung auf der Weide. Die EU-Hygiene-VO gilt unmittelbar für alle EU-Länder, es sei denn, es werden nationale Regelungen erlassen, welche deren Geltung einschränken. Folglich gibt es keine plausible Begründung, warum in Österreich mobile Schlachtboxen nicht auf dieser Basis zugelassen werden. Eine abweichende Rechtsauffassung der österreichischen Behörden könnte als Dis-
AUSZUG AUS E U-HYGIENE-VO 853 Kapitel IV Schlachthygiene 2b: „In die Schlachtanlage dürfen nur lebende Schlachttiere verbracht werden …“, aber auch in der Einleitung: „in Erwägung nachstehender Gründe“: „18: Die Struktur- und Hygienevorschriften dieser Verordnung sollten für alle Arten von Unternehmen, einschließlich kleiner Betriebe und mobiler Schlachteinheiten, gelten.“
Ausweg Selbstanzeige In dieselbe Kerbe schlägt Bergbauer Florian Walter aus Pöls: „Mir als Direktvermarkter ist es ein besonderes Anliegen, meinen Kunden qualitativ hochwertiges Fleisch aus stressfreier Schlachtung anbieten zu können. Österreich soll endlich geltendes EU-Recht anwenden, denn ich möchte mich für das Wohlergehen meiner Tiere nicht strafbar machen müssen. Stellt die Behörde weiterhin keinen negativen Bescheid aus, könnten Landwirte mit einer Selbstanzeige nachhelfen. Der ausgestellte Strafbescheid wäre dann durch die Instanzen juristisch zu bekämpfen und bis an den EuGH zu tragen. W Hintergrundinfos zum umstrittenen Thema gibt es im Internet: www.schlachtung-mitachtung.de; www.fibl.org (vgl. Medien mitteilung http://www.fibl.org/de/medien/ medienarchiv/medienmitteilung/article/ weideschlachtung-positive-erste-ergebnissefuer-pionierprojekt.html)
www.viacampesina.at/cm3/ themen/schlachtung.html www.uria.de BL ICK I NS L A N D 11 / 2 015
Fotos: © agrarfoto.at
ines wird in der Diskussion über artgerechte Haltung nach wie vor tabuisiert: wie und wo Tiere geschlachtet werden. Viele Konsumenten glauben, dass etwa Tiere aus biologischer Landwirtschaft auch besonders schonend geschlachtet werden. Tatsächlich wird ein Großteil der Schlachttiere lebend transportiert und in großen Schlachthäusern am Fließband getötet. Die handwerkliche Fleischverarbeitung und bäuerliche Direktvermarkter kommen zunehmend unter Druck. „Artgerechte Tierhaltung muss auch die Schlachtung einschließen. Wir möchten Tiere, die wir auf unseren Höfen großziehen, auch in deren vertrautem Lebensumfeld, ohne Lebendtransport, schlachten dürfen“, sagt Lisa Hofer-Falkinger. Doch die österreichischen Behörden erlauben dies nicht. „Dabei ist der Transport dem Tierwohl abträglich, senkt die Fleischqualität und kann gefährlich für die beteiligten Menschen sein“, so die Biobäuerin im Mühlviertel. In Österreich ist die Schlachtung im gewohnten Lebensumfeld der Tiere jedenfalls nicht erlaubt. Die Landesveterinärbehörden verweisen auf das Gesundheitsministerium. Dort klagt man auf Anfrage über Überlastung und Personalmangel und nennt die EU-Gesetzgebung als Hindernis. In Deutschland dagegen ist die Schlachtung auf der Weide möglich, denn die EU-Schlachthygieneverordnung gilt ausdrücklich auch für mobile Schlachteinrichtungen.
BLICK NACH NIEDERÖSTERREICH
Junge starten durch Hofübergabe Ein enormer Erfolg war der vom neuen Magazin für Hofübernehmer „unserhof“ entwickelte bäuerliche Jungunternehmertag „Start-up Agrar“ im Oktober am Francisco Josephinum in Wieselburg.
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Foto: © Posch
twa 300 junge Bäuerinnen und Bauern verfolgten gespannt die Fragestellungen und Ausführungen rund um Hofübergabe und Konfliktbewältigung in der Familie. Unter dem Motto „Start-up Agrar“ sollte der Erfahrungsaustausch mit hochkarätigen Referenten sowie Agrarpolitikern der Auftakt einer von der Land jugend Österreich in Kooperation mit dem Landwirtschaftsministerium organisierten Veranstaltungs reihe in den Bundesländern werden. So lautet zumindest der Wunsch von Niederösterreichs Agrarlandesrat Stephan Pernkopf auch als Ideen- und Gastgeber der Veranstaltung. Förderungsmöglichkeiten für Junglandwirte, neue Wege in der Agrarkommunikation, die richtige Unternehmensstrategie oder auch Erfahrungsberichte aus der Praxis waren nur einige Programmpunkte an diesem Tag. „Wir brauchen viel mehr Input für bäuerliche Jung unternehmer, weil dieses Thema so extrem wichtig ist“, sagte Jungbauern-Obmann Stefan Kast. Gerade zum Anfang einer bäuerlichen Karriere seien Rat und Hilfe, umfassende Beratung und nicht zuletzt gezielte Förderungen wichtig. Generell seien drei Viertel der jungen Bauern mit ihrer Berufswahl zufrieden, lautete der allgemeine Tenor der Nachmittagsveranstaltung mit offenem Ende und
der Möglichkeit zu persönlichen Gesprächen mit den angereisten Referenten sowie Politikern, neben Stephan Pernkopf auch Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter oder LK Österreich-Präsident Hermann Schultes. „Wir müssen der jungen Generation praxistaugliche Unterstützungsmaßnahmen in die Hand geben“, meinte der Minister und hob die Bedeutung von Innovation und Modernisierung auf den Höfen hervor. Pernkopf wiederum rief die jungen Landwirte dazu auf, ihre Betriebe bewusst „so herzuzeigen, wie sie wirklich sind“. Und Schultes erklärte: „Wir dürfen der Begeisterung der Jungen für die Land- und Forstwirtschaft nicht im Weg stehen. So vieles ist in unserer Welt im Umbruch. Da sind die Impulse, welche die jungen Bäuerinnen und Bauern in unsere Landwirtschaft bringen, enorm wichtig, um unsere Landwirtschaft stärker zu machen.“ Ein wesentlicher Zugang dazu sei etwa jener über die sozialen Medien, ergänzte Landjugend-Bundesobmann Michael Hell, und riet mit seiner Mitstreiterin Elisabeth Gneißl zum Schulterschluss mit Projekten in Richtung Konsumenten und Jugend. Kooperationspartner der Veranstaltung waren weiters die Jungbauernschaft, das Ökosoziale Forum und „So schmeckt Niederösterreich“. W
Neue Wege: Schultes, Gneißl, Rupprechter, Hell, Pernkopf 11 / 2 015 BL ICK I NS L A N D
IM FOKUS NÖ. AGRARLANDESRAT STEPHAN PERNKOPF
Biber und Otter haben nicht überall Platz Niederösterreich ist ein wahres Naturland. Wir sind stolz auf unsere beiden Nationalparks und auf den Urwald im Wildnisgebiet Dürrenstein, auf klare Seen und weite Aulandschaften. Vom hochalpinen Schneeberg bis zu den Mooren des Waldviertels: Die Vielfalt der Lebensräume und Landschaften ist fast grenzenlos. Das freut nicht nur Naturbegeisterte, sondern auch viele Tierarten. Bei uns ziehen Adler ihre majestätischen Kreise, brüten Störche und Eisvögel. Wir können Erfolge im Artenschutz vorweisen. Doch manch gefährdete Tierarten haben diesen Schutz so sehr genossen, dass sie mittlerweile in vielen Regionen zu ernsthaften Konflikten führen. Biber und Fischotter galten in Österreich als nahezu ausgestorben. Doch in den vergangenen Jahren haben sich die Bestände gerade in Niederösterreich nicht nur stabilisiert, sondern sind wieder stark angewachsen. Damit haben auch die Probleme zugenommen: Die Nager bringen Bäume zum Umstürzen, stauen Bäche auf, unterminieren Hochwasserdämme und gefährden dadurch Siedlungsgebiete. Im Weinviertel ist der Schutzdamm des Rußbach an vielen Stellen richtiggehend durchlöchert. Mit Millionenaufwand müssen nun teure Sicherungsmaßnahmen zum Halt der Dämme gebaut und schwere Spundwände eingeschlagen werden. Fischotter wiederum sind vor allem für die Teichwirte im Waldviertel zur Last geworden. Die wendigen Jäger räumen Teiche nahezu leer und dezimieren den Fischbestand ganz massiv. Vor wenigen Tagen erst konnte ich mich beim Abfischfest in Heidenreichstein von der Arbeit und den Problemen der Teichwirte überzeugen. Für mich gilt: Artenschutz darf nicht nur auf einzelne Arten beschränkt werden. Wir müssen das Gesamtgefüge im Auge behal-
ten. Wenn übermäßige Schäden an landwirtschaftlichen Kulturen und Infrastruktur auftreten oder gar das menschliche Wohl durch eine Beeinträchtigung von Schutz anlagen gefährdet ist, dann sind Steuerungsmaßnahmen notwendig. Und diese Maßnahmen treffen wir nun. Mit einem entsprechenden Beschluss des Landtags wurde der Weg dafür bereits geebnet. Wir werden in Kürze Eingriffe in die Population dieser Tiere zulassen und deren Anzahl regional verringern. Damit wollen wir nicht zum Halali blasen und diese wieder ausrotten. Denn genau wie der totale Schutz ohne Wenn und Aber zu mehr Problemen als Lösungen führt, ist auch die Jagd ohne Rast und Riegel nicht zielführend. Fischotter und Biber werden auch in Zukunft in unserem Bundesland zuhause sein. Aber wir wollen eingreifen, wenn der Schutz der Menschen gefährdet wird oder große Schäden eintreten. Bei uns haben geschützte Arten natürlich ihren berechtigten Platz. Aber nicht jedes Tier hat überall Platz. Unsere Kulturlandschaft wird seit tausenden Jahren vom Menschen geprägt, das soll auch so bleiben. Noch wesentlich länger bevölkern die Tiere unsere Heimat. Beide müssen nebeneinander leben können: Mensch und Tier. Wir müssen uns von der Vorstellung verabschieden, dass Naturschutz nur in eingezäunten und abgetrennten Reservaten stattfinden darf und außerhalb dieser Schutzgebiete keine Berechtigung hat. Die Natur braucht Beachtung und ihren Platz. Keiner weiß das mehr als die Bäuerinnen und Bauern. Aber viele Naturschützer müssen sich auch von der Fantasie verabschieden, dass der Schutz der Tiere über den Schutz der Menschen zu stellen ist. Deswegen werden wir gezielte Eingriffe bei Biber und Fischotter zulassen. Nicht blind drauflos und ohne Plan, sondern mit Bedacht, flexibel und regional angepasst. 11
HAGELVERSICHERUNG
USA haben weltweit bestes Sicherheitsnetz für Farmer Agrarversicherungen Beim Weltkongress der Agrarversicherer im Oktober in Kansas City stand ein Thema im Mittelpunkt: die Sicherung der Nahrungsmittelproduktion durch Public Private Partnership (PPP). Rund 300 Teilnehmer aus 31 Ländern nahmen an der Veranstaltung der AIGA (Association Internationale des Assureurs de la Production Agricole) teil.
Auch US-Landwirtschaftsminister Tom Vilsack war der Einladung von Kurt Weinberger gefolgt. 12
Public Private Partnership im Vormarsch Staatlicher Zuschuss zur Prämie für Ernteversicherungen
China: 80%
USA: 65%
Russland: 50%
Indien: 50%
China ist mit seinem staatspolitischen Ziel der Versorgungssicherheit bei Zuschüssen Spitzenreiter, die USA bieten insgesamt das beste Sicherheitsnetz. BL ICK I NS L A N D 11 / 2 015
Fotos: © Fotolia, AIAG
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n seiner Eröffnungsrede erklärte der AIAG-Präsident und Vorstandsvorsitzende der Österreichischen Hagelversicherung Dr. Kurt Weinberger: „Im Gegensatz zu Europa haben Ernteversicherungen in der Landwirtschaft der USA eine lange Tradition. Diese haben auch eine Vorbildwirkung für den gesamten Agrarversicherungsmarkt der Welt.“ In Amerika wurden die ursprünglichen Ernteversicherungen zunehmend ergänzt durch umfassendere Erlösversicherungen, die Ertrags- und Preisrisiken miteinander kombinieren. „Agrarpolitisch geht die Tendenz zunehmend zu umfassenden Risikomanagement-Instrumenten auf Public-Private-Partnership-Basis. So beteiligt sich der US-Landwirt mit 35 Prozent an der Prämie und der Staat bezahlt den Rest von 65 Prozent.“
HAGELVERSICHERUNG macht vor Landesgrenzen und Kontinenten nicht halt, er ist eine globale Herausforderung. Jede Nation muss aber ihren Beitrag zum Klimaschutz leisten. Wir müssen weiterhin intensiv an Public-Private-Partnership-Modellen arbeiten. Denn nur ein stabiler Agrarsektor, der Einkommensausfälle bewältigen kann, ist in der Lage, eine immer weiter steigende Weltbevölkerung mit prognostizierten 9,5 Mrd. Menschen im Jahr 2050 nachhaltig zu ernähren.“ Nur mit umfassenden Ernteversicherungen werde es möglich sein, die Auswirkungen des Klimawandels und die damit vermehrt auftretenden Wetterextreme für die Landwirte kalkulierbar zu machen, so Weinberger: „Erste wichtige Schritte in diese Richtung konnten international in den vergangenen Jahren gesetzt werden.“
ilsack bekräftigte in seiner Rede V die Bedeutung der Bezuschussung: „Wenn man sich nur die vergangenen Dürreperioden in der amerikanischen Kornkammer anschaut, dann sieht man, dass es sich dabei um wiederkehrende und großflächige Extremwetterereignisse handelt. Vor dem Hintergrund des Klimawandels müssen wir uns zukünftig die Frage stellen, inwieweit unsere Farmer überhaupt noch gewinnbringend und nachhaltig produzieren können.“ Mit der Bezuschussung zur Ernteversicherungsprämie biete die US-Regierung den Bauern, die unverschuldet die Ernte verlieren, ein Sicherheitsnetz an. Vilsack: „Die Farmer sind das Rückgrat unserer Gesellschaft und ernähren unsere Familien. Wir unterstützen sie daher mit entsprechenden Prämienförderungen, weil nur so eine ausreichende Lebensmittelproduktion im eigenen Land auf Dauer gewährleistet werden kann.“ PPP weltweiter Trend Die AIAG repräsentiert ein Prämienvolumen von 29 Milliarden US-Dollar und zählt die führenden 102 Agrarversicherer der Welt zu ihren Mitgliedern. Die Vision der AIAG lautet: „Wir verbinden Agrarversicherer weltweit“. So ist es auch gelungen, wichtige Player auf den Weltmärkten wie China und Russland für die AIAG zu gewinnen. Kurt Weinberger sieht den eingeschlagenen Weg der AIAG bestätigt: „Der Klimawandel
Weinberger, Vilsack: „Wir müssen Bauern, die unverschuldet ihre Ernte verlieren, mit Public-Private-Partnership-basierten Ernteversicherungen schützen.“
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http://aiag-iahi.org/de
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Das Resümee von AIAG-Präsident Kurt Weinberger und US-Landwirtschaftsminister Tom Vilsack lautete: „Landwirtschaft war, ist und wird der wichtigste Sektor der Volkswirtschaft bleiben. Nur die Bauern produzieren das, was wir täglich essen. Ohne Bauern keine Lebensmittel und keine Zukunft. Daher müssen wir die Bauern, die unverschuldet ihre Ernte verlieren, mit Public-Private-Partnershipbasierten Ernteversicherungen schützen.“ W
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In Österreich erhalten Landwirte einen 50%igen Zuschuss zur Hagel- und Frostversicherungsprämie. Die Bundesländer stellen zusätzlich unter schiedliche Fördersätze für Versicherungsprämien weiterer Risiken zur Verfügung. 11 / 2 015 BL ICK I NS L A N D
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JOURNAL
Hagelversicherung: Besser umfassend versichern
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as Jahr 2015 war wegen anhaltender Trockenheit und wiederkehrender Hitze wellen ein Ausnahmejahr für die Landwirtschaft. Laut den Beurteilungen namhafter Experten müssen sich die Bauern vermehrt auf solche Ausnahmesituationen gefasst machen. Als umfassender landwirtschaftlicher Spezialversicherer und verlässlicher Partner der Landwirte ist es der Österreichischen Hagelversicherung wichtig, das zunehmende Wetterrisiko durch bedarfsorientierte Versicherungslösungen noch kalkulierbarer zu machen. Neben der DürreindexVersicherung im Grünland macht die „Agrar Universal Plus“ im Ackerbau umfassende betriebliche Absicherung möglich. Hier die Aussagen einiger Landwirte: Fam. Panzenböck, Miesenbach: „Unser Grünland ist heuer zu einem Gutteil verdorrt. Der dritte und vierte Schnitt sind einfach ausgefallen. Unsere Rinder benötigen aber trotzdem Futter, das wir
einem Mangel an Futtermitteln führen und es in Folge zusätzlich zu Preissteigerungen kommt, kann einen das schon ziemlich belasten. Gezieltes Risikomanagement ist daher für mich ein wichtiger und fixer Bestandteil der Arbeit am Betrieb. Das Angebot der Österreichischen Hagelversicherung für die Versicherung von Rindern ist eine gute Absicherungsmöglichkeit.“
zukaufen mussten. Die betriebliche Absicherung über die Hagelversicherung und insbesondere die Dürreindex-Versicherung für das Grünland hat diesen Verlust abgefedert.“ Otto Kaipel, Wiesfleck: „Ausfälle sind leider in der Rinderhaltung immer wieder Realität. Wenn dann noch Wetterextreme zu
ÖR Johann Derler, Waisen egg: „Ich bin froh, dass die Hagelversicherung mit der neuen Dürrei n d e x- V e r s i cherung für das Grünland eine weitere Ergänzung zu ihrem Produktangebot geschaffen hat. Für mich ist es sehr wichtig, meinen Betrieb umfassend ab s ichern zu können und somit meine Lebensgrundlage im Ernstfall aufrechtzuerhalten. Mit diesem europaweit einzigartigen Ange-
bot zeigt die Hagelversicherung, dass sie stets an ihrer Produkt palette arbeitet, um uns Landwirten entsprechende Tools für das Risikomanagement anbieten zu können.“ Marika Luser, K ö t s c h a c h - Mauthen: „Heuer war für meinen Betrieb ein hartes Jahr. Ich hatte Ausfälle bei den Rindern. Die Hitze hat die Futterkosten in die Höhe getrieben. Gezieltes betriebliches Risikomanagement ist einfach unerlässlich. Deswegen ist mein Rinderbestand durch die Rinderversicherung der Hagelversicherung abgesichert und mein finanzieller Verlust wird minimiert. Das gewährleistet den Fortbestand meines Betriebes.“ www.hagel.at
Das Jahr 2014 stellte Europas Lebensmittelwirtschaft vor herausfordernde Situationen. Dies setzte sich auch heuer fort. Trotzdem schaffte Österreichs Agrarwirtschaft in den ersten sechs Monaten dieses Jahres ein Exportplus von fast 3 Prozent. Die aktuellen Außenhandels zahlen weisen für Jänner bis Juni 2015 Agrarexporte in der Höhe von knapp 5 Milliarden Euro aus. „Ein klarer Aufwärtstrend, wenn auch nicht im Tempo der vergangenen Jahre“, erklärt dazu Michael Blass, Geschäftsführer der AMA-Marketing, vor der größten Lebensmittelmesse der Welt, der Anuga in Köln. Deutschland ist und bleibt mit 3,35 Milliarden Euro Export volumen der wichtigste Handels partner für heimische Lebensmittelproduzenten, gefolgt von Italien. In Deutschland ist Käse aus Österreich weiterhin der Exportschlager. Bis Ende Juni gingen heuer wieder fast 30.000 Tonnen Käsespezialitäten im Wert von 142 Millionen Euro dorthin. Wurst, Schinken, Speck und andere Fleischzubereitungen stehen nach wie vor auf Platz zwei der 14
Ausfuhren: 28.203 Tonnen im Wert von 127 Millionen Euro. Einziger Wermutstropfen: Bei Obst gab es im Außenhandel mit Deutschland ein Minus von 16 Prozent, was vor allem mit dem Überangebot in Europa nach dem Russland-Embargo begrün-
det wird. „Wir hoffen dennoch auf ein starkes Jahresendgeschäft und sind überzeugt, dass sich österreichische Güte langfristig durchsetzen wird“, gibt sich der Chef der AMA-Marketing zuversichtlich. Und in Italien sind zwar österreichische Milcherzeugnisse gefragt, „aber die Kaufkraft wich-
tiger Regionen hat in den vergangenen Jahren gelitten“, so Blass. Indes ziehen am Heimmarkt „Regionalität und Frische“. Michael Blass: „Der mengenmäßige Absatz von Frischeprodukten im Handel steigt wieder. Käse, Obst und Gemüse entwickeln sich sehr gut, Fleisch, Wurst und Schinken halten ihr Absatzniveau oder es stieg sogar an.“ Auch die Marktanteile bei Bioprodukten erhöhen sich von Jahr zu Jahr. Sie liegen derzeit bei rund 8 Prozent über alle Frischeprodukte, ohne Brot und Gebäck. Noch im Herbst startet die AMA eine neue Kampagne, um die Leistung der Land- und Lebensmittelwirtschaft und deren Mehrwert vor den Vorhang zu holen. Michael Blass und Katharina Kossdorff vom Fachverband der österreichischen Lebensmittelindustrie: „Wir wollen damit jene Nahrungsmittel stärken, die aus regionalen Kreisläufen stammen und unter strengen Auflagen entstehen. So produzierte Lebensmittel verdienen unsere Wertschätzung ganz besonders.“ www.ama-marketing.at
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Fotos: © Hagelversicherung, AMA
Agrarexporte: Knapp 3 % Plus trotz schwierigem Umfeld
GESUNDHEIT
Gut versorgt mit der Apotheke Ob Patienten mit kleinen oder größeren Sorgen, junge Eltern oder chronisch Kranke – in der Apotheke bekommen sie genau das, was sie brauchen, und zwar ohne Termine und Wartezeiten. Die Apotheken mit ihren Bereitschaftsdiensten sind rund um die Uhr für Sie da, auch am Abend und an den Wochenenden.
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ie fachliche Beratung zu Arzneimitteln zählt zu den Kernkompetenzen der Apothekerinnen und Apotheker. Dabei wird den Kunden/ Patienten erklärt, wie sie Medikamente richtig einnehmen und anwenden, wie hoch sie die Medikamente dosieren sollen und welche Wirkungen, Neben- und Wechselwirkungen diese hervorrufen können. Zusätzlich können die Kunden in den Apotheken erste Vorsorgemaßnahmen in Anspruch nehmen. Vor allem Blutdruck, Blutzucker, Cholesterin und Gewicht werden in den Apotheken häufig gemessen. Dank dieser Initiativen können Verdachtsfälle frühzeitig erkannt und an den Arzt verwiesen werden.
Fotos: © Österreichische Apothekerkammer
Versorgung rund um die Uhr Jede Apotheke in Österreich, egal ob in einer Großstadt oder in einer ländlichen Gemeinde, kann ihren Kunden die gesamte Palette der Apothekenleistung anbieten. Da sich Krankheiten nicht an Geschäftszeiten halten, versorgen die österreichischen Apotheken die Bevölkerung auch außerhalb der regulären Öffnungszeiten mit wichtigen Arzneimitteln. Eine Apotheke hat mindestens 45 Stunden geöffnet und keine Urlaub- oder Betriebssperren. Die Nachtdienste sind so eingeteilt, dass jeder Österreicher auch in der Nacht eine Apotheke in angemessener Entfernung erreichen kann. In dringenden Fällen werden Medikamente von der Apotheke bis ans Krankenbett zugestellt.
Die Kunden in Österreich schätzen die persönliche Beratung in ihrer Apotheke Apothekenpreise unter EUSchnitt Mit einer Apotheke vor Ort steht der Bevölkerung ein umfassendes Sortiment von durchschnittlich 19.000 Arznei-
mittelpackungen zur Verfügung und dieses zu günstigen Preisen, denn die Arzneimittelpreise in Österreich liegen unter dem europäischen Durchschnitt. Öster-
„Gesundheitsberufe wie Apotheker und Ärzte sind echte Nahversorger am Land. Wir setzen uns dafür ein, dass alle Kunden und Patienten bestmöglich versorgt werden.“ Mag. pharm. Max Wellan Präsident der Österreichischen Apothekerkammer
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reich zählt mit durchschnittlich 17,57 EUR pro Packung (Kosten einer Arzneimittelpackung für die Krankenkasse) zu den preiswerten Arzneimittel-Ländern in Europa. Die umfassenden Leistungen, vom Nachtdienst über das vielfältige Beratungsangebot bis hin zum Medikationsmanagement, finanziert die Apothekerschaft derzeit noch aus eigenen Mitteln. Weitere wirtschaftliche Belastungen für die Apotheken würden somit zu einer Einschränkung des hohen Qualitäts- und Servicelevels der Apotheken führen. W 15
STALL UND HOF
Sauber arbeiten Hochdruckreiniger Er gehört zur Grundausstattung eines landwirtschaftlichen Betriebes und in Hof und Stall zu den am meisten genutzten technischen Geräten. Um sicher und effizient damit zu arbeiten und um Funktion und Lebens leistung des Gerätes zu gewährleisten, ist einiges zu beachten.
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amit die eher ungeliebte Arbeit des Reinigens von Stall abteilen schnell und leicht von der Hand geht, müssen Hochdruckreiniger im Praxiseinsatz einiges bestehen. Die Hauptkomponenten eines Hochdruckreinigers sind der Motor, die Kolben und das Ventilgehäuse. Jeder Kolben hat ein Saug- und ein Druckventil und dementsprechend eine Saug- und eine Druckphase. Wird der Kolben nach vorne gepresst, schiebt er im Bereich vor sich das Wasser durch das geöffnete Druckventil hinaus. Das Wasser schießt mit hohem Druck in
den Hochdruckschlauch. Wandert der Kolben in die Ausgangsposition zurück, ist das Saugventil offen und der Kolben saugt wieder Wasser an. Würde ein Hochdruckreiniger nur einen Kolben besitzen, könnte das Wasser nur stoßweise ausströmen. Somit besitzt ein Reiniger heute mindestens drei Kolben, welche zeitversetzt arbeiten und für einen kontinuierlichen Wasserfluss sorgen. Dieses Basisprinzip findet bei vielen Herstellern Anwendung. Gerade ältere Geräte sind umgehend abzuschalten, wenn kein Hochdruckwasser mehr benötigt wird, da es sonst im Gerät zu einer Überhitzung kommt. Heutzutage verfügen die Geräte oftmals über
ein sogenanntes Bypass-System. Wird das Hochdruckwasser nicht abgenommen, öffnet sich ein Zusatzventil und das Wasser wird über eine gesonderte Leitung in einen Niederdruck-Umlauf abgeführt. Allerdings sollten auch hier längere Laufzeiten ohne Wasserabnahme vermieden werden. Optional können Hochdruckreiniger ab Werk mit einer Start-Stop-Automatik ausgestattet sein. Sobald einige Sekunden kein Wasser abgerufen wird, entsteht im Hochdruckschlauch ein Rückstau und das Gerät schaltet automatisch ab. Wird der Handgriff betätigt, schaltet das Gerät sich sofort wieder ein und stellt Wasser bereit.
Filteranlagen zur Trink- und Brauchwasserherstellung durch natürliche Enteisenung, Entmanganung, Entsäuerung
Wasserqualität, der Leistungsfaktor krusta® ist eine seit 1971 eingetragene Marke der KRUMME Gruppe
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Viele Landwirte möchten auch aus Kostengründen wieder das eigene Brunnenwasser nutzen. Wir liefern maßgeschneiderte Wasseraufbereitungsanlagen für kleine und große Anwendungsfälle mit Durchflussleistungen von 1 bis 150 cbm/h.
Druck und Spülleistung Allgemein gilt, dass mit steigendem Druck die Reinigungsleistung steigt. Schwere Verschmutzungen lassen sich bei höherem Wasserdruck besser lösen. Nur der Druck alleine bewirkt keine umfassende Reinigungsleistung. Es ist also nicht alleinig ein hoher Druck oder eine hohe Durchflussleistung gefragt, sondern das Verhältnis zwischen beiden Größen muss stimmen. Ein guter Reiniger im mittleren Leistungssegment sollte bei einer Wasserdurchgangsleistung von optimal 25 bis 30 Liter pro Minute einen Druck von 120 bis 150 Bar aufweisen.
Peter Hofer Österreich-Vertretung Lottstraße 18, A-4600 Wels Tel.: +43(0)664 / 821 57 10 Fax: +43(0)7242 / 911 959 p.hofer@krusta.at
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Foto: © Kärcher
Von Ole Peter Tiedje
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STALL UND HOF
Am Markt gibt es eine Vielzahl von Lanzen und Düsen für jeden Bedarf. Unabhängig davon sollte überlegt werden, auf ein Schnellwechselsystem umzurüsten. Damit lässt sich in Sekundenschnelle zwischen Reinigungslanze und einer Schaumlanze wechseln. Im Zuge der Reinigung sollten vorhandene Volumendosierer oder die Stichleitung von Flüssigfütterungsanlagen immer mit gereinigt werden, etwa mit einer Spülmaus: Am Hochdruckschlauch sitzt eine kleine Düse, welche je nach Ausführung einen rotierenden Wasserstrahl nach vorne abgibt und in gleichem Zuge auch schräg nach hinten Wasser ausstrahlt. Im Einsatz zieht sich diese Düse selbstständig durch die zu reinigende Leitung und löst entstandene Biofilme sehr gut ab. Strom- und Wasserzufuhr Die meisten Hochdruckreiniger benötigen einen 400-Volt-Anschluss. Optional sind die Anschlüsse im Stall sinnvoll verteilt, um über das am Reiniger zur Verfügung stehende Kabel den Anschluss zu erreichen. Jede Anschlussdose sollte entsprechend gesichert sein, damit es bei einem Kurzschluss nicht zu einem Komplettausfall kommt und die Hauptsicherung keinen Schaden nimmt. Werden Verlängerungskabel eingesetzt, sollte darauf geachtet werden, dass die Kabel keine defekten Stellen aufweisen und nicht im Wasser liegen. Die Verbindungen müssen in jedem Fall spritzwassergeschützt sein. Ab einer gewissen Distanz gilt es größere Mindestquerschnitte zu beachten, um die Versorgung sicherzustellen. Auch ist auf Qualität von Stecker und Anschlussdosen zu achten. Gera18
de bei häufigerem Gebrauch zahlt sich die stabilere Variante in jedem Fall aus. Spülleistung Reicht die Dimensionierung des Wasseranschlusses nicht aus, zieht die Pumpe, da zu wenig Wasser nachkommt, auch Luft. Dieses Wasser-Luft-Gemisch führt zu einem spürbaren Druckabfall und kann schwere Schäden an der Pumpe verursachen. Welche Wassermenge am Anschluss benötigt wird, kann der Betriebsanleitung entnommen werden. Einige Hersteller bieten für ihre leistungsstärkeren Modelle Wasserspeicherkästen an, welche eine kontinuierliche Wasserversorgung sicherstellen sollen. In dieser Verbindung spielen auch der Querschnitt und die Länge des Hochdruckschlauches eine Rolle. Je nach Herstellerangaben sind bei Ersatz oder Austausch die Vorgaben einzuhalten. Je besser der Stall bezüglich Stromanschlüssen und Wasser anschlüssen ausgestattet ist, desto kürzer ist die Zeit für Aufbau und Anschluss. Im besten Fall teilen sich immer zwei Abteile einen Stromund einen Wasseranschluss. Pflege und Wartung Der Hochdruckreiniger sollte wie auch jedes andere oft genutzte Gerät regelmäßig gewartet werden. Einige Hersteller bieten einen teils kostenpflichtigen jährlichen Wartungsservice an. Wichtigster Punkt ist in jedem Fall die regelmäßige Kontrolle des Ölstandes sowie der nach Herstellerangaben durchzuführende Ölwechsel. Defekte Dichtungen sollten umgehend ausgetauscht werden, da sich dies negativ auf die Pumpenleistung auswirkt. Besondere Pflege benötigt der Schnellwechselkopf. Dieser sollte regelmäßig mit Öl eingesprüht werden, um die Gangbarkeit zu erhalten. Ebenso ist die Dichtung im Schnellwechselkopf bei häufigem Lanzenwechsel anfällig. Tritt während des Betriebes Wasser an der Anschlussstelle Lanze-Handgriff aus, muss der Dichtring getauscht werden. Auch die Handpistole muss reibungslos funktionieren, darf nicht klemmen und sollte im Betriebsmodus leicht zu halten sein. Regelmäßige Kontrolle sollte auch dem Hochdruckschlauch gelten. Dieser ist während des Reinigungsvorganges immer Belastungen ausgesetzt. Ist die Gummierung abgeschliffen oder sogar schon das Metallgewebe zu sehen, muss der Schlauch umgehend getauscht werden. W
Alles gut verrohrt Bauernfeind Am 3. Oktober feierte die Firma mit einem großen Fest ihr 25jähriges Bestehen. Rund 1.500 Besucher feierten mit Firmenchef Erwin Bauernfeind, seiner Frau Elisabeth und seinem Team.
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ie Firma in Waizenkirchen gilt als Musterbetrieb für die Kraft des Wirtschaftsstandortes Oberösterreich. 1990 gründete der Bauernsohn Erwin Bauernfeind sein Ein-Mann-Unternehmen mit Laufschienen für Schubtore und Befestigungstechnik. 25 Jahre später beschäftigt die Firma 70 Mitarbeiter und ist Qualitätsführer im Bereich von Rohranlagen. Anfangs ein Handelsbetrieb, wagte sich der Firmenchef 2007 an den Aufbau einer eigenen Produktion. „Ein Jahr später wurde bereits das erste PP-MEGA-Rohr auf der eigenen Anlage produziert. Wir waren mit den Produkten unserer Lieferanten nicht zufrieden und wollten besseres Material und dickere Wandstärken anbieten“, so der engagierte Unternehmer. Das Doppelverbundwellrohr von Bauernfeind besteht aus reinem Polypropylen und zeichnet sich durch geringes Gewicht und eine einfache Handhabung bei gleichzeitig hoher Stabilität aus. Das PPGLATT-Rohr wiederum kommt ohne billige „Mineralstoffver-
stärkung“ aus und sei damit für höchste Ansprüche geeignet, so Bauernfeind. 2013 wurde in Waizenkirchen eine eigene Spritzgussmaschine in Betrieb genommen, die 2015 um eine weitere Anlage erweitert wurde. In der Landwirtschaft kommen die Bauernfeind-Rohre vor allem zur Entwässerung und Drainagierung zum Einsatz. Auch der Straßenbau ist ein wichtiger Kunde des Unternehmens. Anlässlich des Jubiläums lud das Unternehmen seine Kunden zum großen Fest, an dem Oberösterreichs Altlandeshauptmann Josef Ratzenböck, Vizelandeshauptmann Franz Hiesl und Agrarlandesrat Max Hiegelsberger teilnahmen. Die gesamten Einnahmen der Verpflegung mit Bratwürsteln, „Kistensau“ und Getränken in Höhe von 8.354 Euro spendete die Firma zur Renovierung der örtlichen Pfarrkirche. W STEFAN NIMMERVOLL
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Dreckfräser & Flachstrahldüse Der klassische Dreckfräser, also der rotierende Wasserstrahl, wird mehr und mehr von der Flachstrahldüse abgelöst. Sie erzeugt einen gezielten Strahl, der durch ein optimales Druck-Wasser-Verhältnis gute Reinigungsleistungen erzielt, ohne die Untergründe unnötig anzugreifen. Der Dreckfräser hat den Nachteil, das die zu reinigenden Untergründe angegriffen werden. Zudem ist der Wasserdurchfluss oft nicht ausreichend und ein Nachspülen der Fläche erforderlich. Bei Flachstrahllanzen, die mit einer Regulierung ausgestattet sind, kann die Leistung stufenlos eingestellt werden. Je nach Härtegrad der Verschmutzung lässt sich der Druck anpassen, was vor allem Handgelenk, Schulter und Rücken des Arbeitenden zu Gute kommt.
Ole Peter Tiedje ist Mitarbeiter am Lehrund Versuchszentrum Futterkamp der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein.
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DÜNGUNG
Die Dosis macht den Dünger Wirtschaftsdünger Richtig eingesetzt, sind Gülle, Festmist und Jauche wertvoller Dünger für die Grünlandwirtschaft, den mineralische Düngemittel nicht ersetzen können. Je bodennaher und großtropfiger die Gülle ausgebracht wird, desto geringer sind die Stickstoffverluste. Von Thomas Prünster
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ie optimale Bewirtschaftung der Grünlandflächen durch Düngung ist von vielen Faktoren abhängig. Grundvoraussetzung ist eine optimale Anpassung der Milchleistung im Stall, der Rationsgestaltung und der Nutzung der Grünlandflächen. N-Ausscheidungen steuern Eine durchschnittliche Erhöhung des Milchharnstoffgehaltes um 10 mg pro 100 ml Milch erhöht die Stickstoffausscheidung pro Jahr um 20 kg. Folglich lassen sich mit einer gezielten Rationsgestaltung unter Einbeziehung des Milchharnstoffgehaltes die N-Ausscheidungen deutlich vermindern. Dies bedeutet auch, dass Kühe mit 6000 kg Milchleistung pro Jahr und einem Milchharnstoffgehalt von 27 mg pro 100 ml genauso viel Stickstoff ausscheiden wie Kühe mit 10.000 kg Milchleistung pro Jahr und einem Milchharnstoffgehalt von 20 mg pro 100 ml. Die Ausbringungsmenge der Wirtschaftsdünger ist abhängig von der Bewirtschaftungsweise
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der Grünlandflächen. Je höher die Schnittfrequenz, desto höher ist auch der Nährstoffentzug auf der bewirtschafteten Fläche und umso höher ist auch der Stickstoffbedarf. Dabei ist zu berücksichtigen, dass die maximale Stickstoffmenge von Seiten des Gewässerschutzes geregelt ist und bei Grünlandflächen, welche zum Beispiel auf einer Meereshöhe zwischen 1.250 und 1.500 Metern liegen, höchstens 187 kg Stickstoff pro Hektar und Jahr betragen darf. Die Empfehlungen zur Ausbringungsmenge von Gülle liegen bei durchschnittlich 10 bis 15 Kubikmeter unverdünnte Gülle pro Schnitt. Wichtig bei der Gülledüngung ist eine Verteilung der Menge auf das ganze Jahr. In der Praxis ist manchmal die Ausbringung der Gülle auf das Frühjahr und den Herbst beschränkt. Dabei werden die 15 Kubikmeter pro Gabe oft bei Weitem überschritten – und das kann unter Umständen eine Verschlechterung des Pflanzenbestandes bewirken. Eine zu hohe Menge von Flüssigdüngern (Jauche, Gülle, Biogasgülle) pro Gabe kann nämlich das Wurzelwachstum und die Blätter der Futtergräser negativ beeinflussen und das Wachstum schwächen.
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Pfahlwurzler wie der Stumpfblättrige Ampfer werden dagegen im Wachstum nicht gehindert und können sich aufgrund der schwachen Konkurrenz von Gräsern massiv ausbreiten. Frühjahr oder Spätherbst? Immer wieder wird die Frage gestellt, ob die Gülle besser im Frühjahr oder im Herbst ausgebracht werden sollte. In einem Langzeit-Düngungsversuch wurde festgestellt, dass eine Ausbringung der Gülle im Spätherbst im Vergleich zur Frühjahrsdüngung keine negativen Auswirkungen hinsichtlich Futter ertrag, Futterqualität und einer möglichen Stickstoffauswaschung hat. Es wurden dabei verschiedene Güllemengen im Spätherbst ausgebracht und mit einer ungedüngten Kontrollvariante verglichen. Eine Verlagerung des Stickstoffs zwischen dem Hauptwurzelraum (0– 10 cm) und den darunter liegenden Bodenschichten (10–30 cm) war bei den einzelnen Varianten nicht erkennbar. Das heißt, dass noch eine Umwandlung des mineralisierten, löslichen Stickstoffs in den Bodenhumus oder ein Einbau in die Wurzelmasse oder in die oberirdische Blattmasse der im Herbst ausgebrachten Gülle erfolgte. Auch eine Auswaschungsgefährdung von Stickstoff aufgrund der Gülledüngung im Spätherbst konnte bei diesem langjährigen Versuch nicht festgestellt werden. Diese Ergebnisse wurden auf nicht gefrorenen Böden erzielt. Auf gefrorenen Böden dürfen auf keinen Fall Flüssigdünger ausgebracht werden, da ansonsten eine erhöhte Gefahr der Abschwemmung besteht.
Ammoniakverluste reduzieren Um die Flüssigdünger optimal im Grünland einzusetzen, müssen unter anderem die Stickstoffverluste in Form von Ammoniak vermindert werden. Da sich der schnell pflanzenverfügbare Ammoniumstickstoff in Verbindung mit Sauerstoff und einem pH-Wert ab 8 in das gasförmige Ammoniak umwandelt, kann dieses bei der Ausbringung sehr schnell entweichen. Durch das Aufrühren der Gülle wird diese homogenisiert und der pH-Wert der Gülle steigt. Bei der Ausbringung von unverdünnter Gülle bei zusätzlich hohen Temperaturen kann dadurch ein Stickstoffverlust von 95 Prozent des Ammoniumstickstoffes entstehen. Wird die Gülle beim Aufrühren mit Wasser im Verhältnis von einem Teil Gülle und zwei Teilen Wasser verdünnt, reduziert sich der Ammoniakverlust auf 40 Prozent. Zudem vermindert der Wasserzusatz nicht nur Stickstoffverluste, sondern verbessert die Fließgeschwindigkeit von den Blättern, die Gülle kann besser in den Boden eindringen, ist besser pflanzen- und wurzelverträglich und fördert sogar den Regenwurmbestand. Mit einer Ausbringung der Gülle oder Jauche über die Bewässerungsanlage kann eine Verdünnung im Verhältnis eins zu zehn mit Wasser erreicht werden. Folglich kann damit auch in der vollen Vegetationszeit gedüngt werden. Ein weiterer wesentlicher Faktor zur Reduzierung der Stickstoffverluste ist die Ausbringung der Flüssigdünger bei bedecktem Himmel, direkt vor Regen, bei hoher Luftfeuchtigkeit, kühlen Temperaturen, bei Windstille und die Ausbringung innerhalb der ersten zehn Tage nach dem Schnitt. Bei einem angekündigten Starkregen BL ICK I NS L A N D 11 / 2 015
Foto: © agrarfoto.at
Zusätzlich wurde bei diesem Versuch auch der Pflanzenbestand aufgenommen und mit der ungedüngten Kontrollvariante verglichen. Während bei den gedüngten Parzellen die Pflanzenbestände stabil blieben, zeigte sich bei der ungedüngten Fläche eine massive Umschichtung des Pflanzenbestandes. Die fehlende Nährstoffzufuhr bewirkte zudem einen starken Rückgang des Futterertrages um etwa 50 Dezitonnen pro Hektar.
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Thomas Prünster ist Berater beim „Beratungsring Berglandwirtschaft“ in Südtirol.
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Tropfengröße mitentscheidend Eine Reduzierung der Stickstoffverluste kann auch mit der Ausbringungstechnik beeinflusst werden. Je feintropfiger die Ausbringung der Flüssigdünger ist, desto größer sind nämlich die Stickstoffverluste. Je bodennaher und großtropfiger, desto geringer sind die Verluste. Bezüglich der Ausbringung gibt es folgende Verteilertechniken, beginnend mit der niedrigsten Verlustrate: Injektor – Schleppschuh – Schleppschlauch – Schwenkverteiler – Prallkopf – Prallteller. Diese Verteilertechniken sind allerdings nur im ebenen bzw. mäßig steilen Gelände einsatzfähig. Jedoch ist gerade in Steillagen der Einsatz von Flüssigdüngern hinsichtlich Verteilung sehr interessant. In solchem Gelände werden die so genannten Gülleregner verwendet, welche die Flüssigdünger feintropfig ausbringen. Gerade bei dieser Technik ist der Wasserzusatz ein Muss. Zudem wird so auch die Geruchsbelästigung minimiert.
Fazit Eine kontinuierliche und regelmäßige Nährstoffversorgung der Futterpflanzen ist notwendig. Neben der Reduzierung von Stickstofferlusten und der entsprechenden Verteilertechnik ist auch die Düngermenge ausschlaggebend. Denn bei der Düngung gilt nicht die Regel „Viel hilft viel“, sondern „Weniger, dafür öfters“. W
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sollten Flüssigdünger nicht auf drainierten Wiesen ausgebracht werden, da dadurch ein großes Auswaschungsrisiko über die Drainage besteht.
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LANDTECHNIK
Lindner | zeigt den neuen Weinbau-Lintrac Haas Fertigbau | effizientes Bauen
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ATG Die Bearbeitung des Bodens mit Spatenmaschinen ist deutlich kraftstoffsparender als der Einsatz von Pflügen oder Lockerungsgeräten und die Bearbeitung in mehreren Schritten. Das zeigte eine Imants Tiefspatenmaschine beim Einsatz in der Praxis.
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ine Spatenmaschine bearbeitet den Boden mittels Spatenwelle. Auf dieser Spatenwelle befinden sich Kränze mit jeweils einer bestimmten Anzahl von Spatenbügeln. Diese Spatenbügel haben einen Knick nach links und rechts, wodurch man weniger Kränze braucht und eine ideale Mischung des Bodens entsteht. Bei der geringen Drehzahl der Rotorwelle (~ 90 U/min) bleibt die Krümelstruktur des Bodens erhalten. Durch die Stellung der Spatenblätter und die geringe Drehzahl unterbleibt auch die Frässolenbildung, da der Boden richtig abgestochen wird.
Selbst auf wassergesättigten Böden kann noch eine Bearbeitung vorgenommen werden, der Traktor hat keinen Schlupf am Boden und damit wird keine Pflugsole erzeugt – die die Maschine schiebt förmlich den Traktor. Durch die Kombination von mehreren Arbeitsgängen entstehen erhebliche arbeitswirtschaftliche Vorteile, da mit einem Arbeitsgang alle Arbeitsschritte bis hin zur Aussaat erledigt werden können. Auf dem Betrieb von Werner Magoschitz in Mannsdorf/Donau wurde die Maschine im praktischen 22
Einsatz vorgeführt. Magoschitz bekam kürzlich eine Imants 60 Tiefspatenmaschine (für sandige bis schwere Böden geeignet) geliefert. Er braucht eine Arbeitstiefe von 60 cm, um Spargel zu pflanzen. Der Kraftbedarf für diese Maschine liegt bei ca. 120 PS, weil hier ja nur langsam gefahren werden kann. ATG-Vertriebsmann Johann Pribitzer wies bei der Präsentation darauf hin, dass Tiefspatenmaschinen besonders für Rebschulen oder Baumschulbetriebe interessant seien. Einen sehr großen Vorteil sieht er in der oberflächigen Einarbeitung von Ernterückständen. Im Herbst möchte Pribitzer auch noch den Einsatz in Begrünungen auf Biobetrieben zeigen. Imants Spatenmaschinen kommen aus Reusel in den Niederlanden. Sie werden mit einer Arbeitsbreite von 1,20 m und 30 PS Leistungsbedarf beginnend bis 4,50 m und 400 PS gebaut. Arbeitstiefen betragen 15 bis 35 cm bis hin zu Tiefspatenmaschinen mit 1,35 m, die Arbeitsgeschwindigkeit reicht von 1,5 bis 9 km/h. W Interessenten melden sich unter Tel.: 0664/85 99 578 www.a-t-g.at
Neuheiten | von Dieci
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er Teleskopladerspezialist Dieci präsentiert auf der Agritechnica 2015 eine Vielzahl von Neuheiten. Die Teleskop-Radladerbaureihe Agri Pivot wurde um das Modell T90 (9 t Eigengewicht, 6,5 t Kipplast, 5,8 m Hubhöhe) ergänzt. Angetrieben wird der neue Dieci von einem FPT-Motor mit 175 PS. Eine 140-Liter-Axialkolbenverstellpumpe ermöglicht schnelles und effizientes Arbeiten bei gleichzeitig hohem Bedienkomfort. Ebenfalls neu ist der Teleskoplader Agri Star VS, wobei VS für modernste und komfortable Getriebetechnologie bei gleichzeitig hoher Belastbarkeit und Sparsamkeit steht. Der elektronisch geregelte Hydrostatantrieb EVO2 verfügt über zwei Hydrostatmotoren, welche aufgrund des Motor-Getriebe Managements (ähnlich wie bei Vario-Traktoren) immer im optimalen Drehzahl-Leistungsverhältnis arbeiten. Diese Technologie ermöglicht Kraftstoffeinsparungen von bis zu 20 %! INFORMATION: Josef Duben KG Tel.: 02956/2227 28, 0664/39 24 378 www.duben.at, Austro Agrar, Halle 5, Stand 502
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er stufenlose Lintrac punktet in der Weinbauausführung unter anderem durch die minimal mögliche Außenbreite von 160 Zentimeter. Für überdurchschnittliche Wendigkeit sorgt die 4-Rad-Lenkung. Bei der diesjährigen Austro Agrar in Tulln können sich die Besucher aus erster Hand über den neuen Weinbau-Lintrac des Tiroler Landmaschinenspezialisten Lindner informieren. Der Lintrac ist der erste stufenlose Standardtraktor mit mitlenkender Hinterachse. Mit einer minimal möglichen Außenbreite von 160 Zentimeter ist der Lintrac für Plantagen und Weingärten konzipiert. Vor allem in der 1,35 Meter- und der 1,5 Meter-Spur erreicht der Lintrac mit Hilfe der mitlenkenden Hinterachse überdurchschnittliche Wendigkeit. Der Wendekreis reduziert sich dadurch auf 7,6 Meter. Extra für den Weinbau entwickelt wurde die Kabine mit speziellem Kraftstofftank. INFORMATION: Halle 8, Stand 803, www.lindner-traktoren.at
Bauer | Neuer „Rainstar“ vom Regenmacher
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auer setzt mit dem E55 XL neue Maßstäbe in der Beregnungstechnik. Die österreichische Bauer Gruppe mit Hauptsitz in Voitsberg, Steiermark, hat sich mit seinen Rainstar-Beregnungsmaschinen in den letzten 40 Jahren zum Weltmarktführer entwickelt. Nun präsentiert Bauer den Rainstar E55 XL, der auf dem E55 aufbaut und jetzt mit noch größeren Rohrdimensionen verfügbar ist. Mit einem Beregnungseinzug kann man nun 7,7 bis 15, 4 Hektar bewässern. INFORMATION: www.bauer-at.com, Austro Agrar, Halle 1, Stand 105 BL ICK I NS L A N D 11 / 2 015
Foto: © ATG
Spatenmaschinen haben viele Vorteile
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Smart Farming & Techniktrends Austro Agrar Am 25. November öffnet in Tulln Österreichs größte Landtechnikschau wieder für vier Tage ihre Pforten. Trotz zuletzt verhaltener Nachfrage nach neuer Landtechnik bietet die Branche dort alles auf, was die Arbeit auf Feld und Acker, im Stall oder im Weinkeller noch effizienter und präziser macht.
Fotos: © Messe Tulln
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as Landmaschinengeschäft in Österreich läuft derzeit nur schleppend. Viele Bauern sind verunsichert, wie es auf ihren Höfen künftig weitergeht. Schwache Preise für Milch, Fleisch oder Ackerfrüchte verleiden vielen zudem, in neue Maschinen und Geräte zu investieren. Binnen zwei Jahren sind allein die Traktorenverkaufszahlen um rund ein Drittel zurückgegangen. Vor diesem Hintergrund bemühen sich die Maschinenanbieter, die kommende Austro Agrar mit besonderen Neuheiten und Innovationen zu bestücken. So werden allein von den 49 Top-Neuheiten der Agritechnica in Hannover 32 auch wenige Tage später in Tulln zu sehen sein. Einer der größten Aussteller, die Lagerhäuser, bietet mit seinem Drohnenservice nicht nur einen gänzlich neuen Blick auf Felder und Wälder, sondern präsentiert auch mehrere Smart-Farming-Lösungen sowie Neuigkeiten bei Saatgut und Weinbau vor Ort. Unter anderem wird als Teil des Konzeptes „Dünger nach Maß“ ein speziell ausgestatteter Geländewagen vorgestellt, der GPS-unterstützt und automatisch Bodenproben nimmt, um damit später die optimale Düngemischung zu ermitteln. Datenverwaltung am Smartphone oder die Bedienung diverser Maschinen mittels App haben auch andere Hersteller im Programm. Und Österreichs Nummer 1 am Traktorenmarkt, Steyr, präsentiert eine völlig neue Modellreihe aus dem Werk St. Valentin. All das
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und noch viel mehr soll auch heuer wieder mehr als 56.000 Besucher nach Tulln locken. Die Messe selbst hat einmal mehr dafür vorgesorgt, dass sich die 320 Aussteller sowie die Tausenden Fachbesucher in den 19 Hallen wohlfühlen: in neu errichteten Ge-
bäuden, im neuen Messerestaurant sowie in eigenen Kompetenzzentren etwa für Holz und Energie oder Wein-, Obst- und Kellereitechnik. Angesprochen werden speziell auch wieder die Jung-Landwirte mit einem eigenen Programm am 26. November und – mit speziellen Fachberatern an den Messeständen
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land in der größten Messehalle Niederösterreichs mit einem Feuerwerk an Neuheiten. Erstmalig in Österreich werden die komplett neu konstruierten Top-Modelle T7.290 und T7.315 vorgestellt, die sich durch ein in dieser Klasse unübertroffenes Drehmoment und eine optimale Effizienz auszeichnen. Für besten Komfort sorgt die neue Horizon™Kabine. Des Weiteren wird die neue Feldhäcksler-Baureihe FR Forage Cruiser
A präsentiert und ebenfalls die überarbeitete CX-Baureihe, die um das neue 450-PS-Modell CX8.85 mit sechs Strohschüttlern und einem 12.500Liter-Korntank erweitert wurde. Natürlich sind auch einige der bekannten Modelle aus dem Erntemaschinenund Traktoren-Programm vorhanden, darunter die neue T7-Serie, die bereits auf der Sima vorgestellt wurde. Viele weitere Highlights erwarten Sie auf dem größten je dagewesenen New Holland-Stand in Tulln! Wir freuen uns auf Ihren Besuch! INFORMATION: www.newholland.com
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Scheitholz mit richtiger Technik erzeugen Von Ruedi Hunger
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ie starke Nachfrage nach Holzaufbereitungsgeräten hat in den vergangenen Jahren dazu geführt, dass eine große Anzahl Kreissägen, Holzspalter und, für den professionellen Einsatz, Schneid-Spalt-Geräte auf dem Markt sind. Während vor Jahrzehnten noch auf jedem Landwirtschaftsbetrieb eine Holzfräse
mit Rolltisch zu finden war, sind heute Wippkreissägen mit oder ohne Tisch und nur noch wenige Rolltischsägen auf dem Markt. Im Vergleich mit der spartanischen Ausrüstung von früheren Brennholzfräsen gibt es bei den heutigen Wippkreis-, Wipptischkreisund Rolltischsägen, bezogen auf Sicherheit, wesentliche Verbesserungen. Bei den Holzspaltgeräten handelt es sich vorwiegend um sogenann-
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te Spaltkeilgeräte, mit waagrechter (horizontaler) oder senkrechter (vertikaler) Arbeitsweise. Dabei wird ein Spaltkeil mit einem Hydraulikzylinder ins Holz gedrückt oder das Holzstück wird gegen einen feststehenden Keil, eine Klinge oder einen Spaltstern gedrückt. Der Antrieb erfolgt mit einem Elektromotor, über die Zapfwelle oder mit einem Aufbaumotor. Der Elektromotor ist die günstigste Antriebsquelle, sofern Strom vom öffentlichen Netz bezogen wird. Mittels Generator können auch E-Spalter ausnahmsweise unabhängig betrieben werden. Der Zapfwellenantrieb drängt sich dort auf, wo das Gerät immer am Traktor angebaut wird. Schließlich ermöglicht ein Aufbaumotor den von Elektrizität oder einer anderen Kraftquelle völlig unabhängigen Einsatz. Die Spaltkraft und die Zylinderlaufzeiten bestimmen die Leistung des Holzspalters. Verschiedene Arbeitsweisen Mit wenigen Ausnahmen (z. B. Krpan) wird klar zwischen Senkrecht- und Horizontalspaltmaschi-
nen unterschieden. Ausnahmsweise kann mit einzelnen Geräten in einem Neigungswinkel von 22,5°, 45° oder 67,5° gearbeitet werden. Mit Ketten, Stangen mit Klemmschrauben, Klemmstücken oder Splinten lässt sich der Zylinderhub begrenzen, damit unnötige Leerfahrten mit dem Spaltkeil hinfällig sind. Die Standardlängen 33 und 50 Zentimeter können mit allen Geräten gespalten werden. Damit das Spalten störungsfrei läuft, sollten zwischen Holzlänge und Keilspitze mindestens 3 Zentimeter Freiraum sein. Damit das Arbeiten mit dem Spaltgerät weitgehend ermüdungsfrei ist, braucht es einen ergonomisch guten Arbeitsplatz. Das bedeutet, dass die Holzaufstandsfläche und die Bedienhebel in der richtigen Höhe angeordnet sind. Geräte mit verschiedenen Einstellmöglichkeiten lassen sich an unterschiedliche Körpergrößen anpassen. Ein Maschinenvergleich am BLT Wieselburg hat ergeben, dass nicht alle Bedienhebel leichtgängig und richtig positioniert sind. Es lohnt sich daher, das Gerät vor dem Kauf zu testen. BL ICK I NS L A N D 11 / 2 015
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Brennholzbereitung Holz trocknet vorwiegend entlang der Saftbahnen. Ein emissionsarmer Abbrand wird erreicht, wenn das Scheitholz noch maximal 20 Prozent Wasser enthält. Damit dieser Trocknungsprozess frühzeitig und andauernd vonstattengeht, soll Brennholz möglichst früh auf die gewünschte Länge geschnitten und gespalten werden.
BIOENERGIE Unfallverhütung Allgemein zählen Waldarbeit und das Aufbereiten von Brennholz zu den gefährlichsten Arbeiten. Zentrales Element der Unfallverhütung ist eine gute Arbeitsorganisation und eine einwandfreie Ausrüstung. Der richtigen Arbeitsplatzorganisation kommt speziell bei der Brennholzaufbereitung große Bedeutung zu. Auch eine zweckmäßige persönliche Schutzausrüstung muss getragen werden. Der Arbeitgeber muss dem Arbeitnehmer entsprechende PSA zur Verfügung stellen. Weiter soll nur mit einwandfreien Geräten und Werkzeugen gearbeitet werden. Die früher weitverbreiteten und unfallträchtigen „Drallkegelspalter“ sollen weder gekauft noch verwendet werden! Für das Aufstellen schwerer „Rugel“ haben sich bei Senkrechtspalter hydraulische Seilwinden oder hydraulische Aufstellhilfen bewährt. Waagrecht arbeitende Spaltmaschinen benötigen eine hydraulische Hebevorrichtung, damit sie ergonomisch sinnvoll eingesetzt werden können. Spaltmaschinen, Sägespalter Diese Geräte eignen sich für Holzlängen bis etwa 1,25 m und Ø von 5 cm bis 50 cm. Geschnitten wird
das Holz mit Kreis- oder Kettensägen. Kreissägen sind robust, schnell, aber laut. Kettensägen verschmutzen schneller, eignen sich aber für größere Durchmesser. Für Kurzholz, 33-er und 50-er Scheitholz, reichen 5 bis 7 Tonnen Spaltdruck aus. In dieser Maschinengruppe gibt es Geräte, die einen Spaltdruck bis 30 Tonnen, ausnahmsweise bis 50 Tonnen, erzeugen. Insbesondere Spaltkreuze oder Spaltsterne benötigen einen Druck von 15 Tonnen und mehr. Das heißt, der erforderliche Spaltdruck hängt davon ab, wie viele Scheiter gleichzeitig gemacht werden. Vollautomatische Profimaschinen führen das Holz selbstständig der Säge zu. Der Spalter passt sich dem Holzdurchmesser an. Überlegungen vor dem Kauf Der Käufer soll sich vorab Gedanken machen, wie die Maschine eingesetzt werden soll (stationär oder mobil). Gleichzeitig muss klar sein, welche Antriebsart sinnvoll ist. Soll im Einmann-Betrieb gearbeitet werden oder steht eine weitere Person zur Verfügung? Weiter soll vor dem Kauf klar sein, welche Scheitlängen produziert werden. Schließlich soll vor dem Kauf abgeklärt werden, ob
das Gerät mit allen Sicherheitselementen ausgerüstet ist. Zusammenfassung Holzspaltmaschinen gibt es für alle Mechanisierungsstufen in großer Anzahl. Der ergonomisch richtigen Gestaltung der Bedienelemente ist Aufmerksamkeit zu schenken. Die Frage, ob Senkrecht- oder Waagrechtspalter, kann über die Zielvorgabe zu Holzdurchmesser und Holzlängen beantwortet werden. Mitbestimmend ist auch die zu verarbeitende Menge. Der Mechanisierungsgrad bestimmt Arbeitszeit, Leistung und Kosten. W Ruedi Hunger ist Agrarjournalist in der Schweiz.
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STALL UND HOF
Im Notfall Selbstversorger Stromgeneratoren Es ist eine Selbstverständlichkeit, an die man nicht denkt, bis er einmal ausfällt: Strom.. Durch den hohen Technisierungsgrad wird aber für Landwirte eine jederzeit verfügbare Stromversorgung immer wichtiger. Viele sichern sich mit Notstromgeneratoren ab. Die Bauart des Generators entscheidet über die Möglichkeit der Verwendung.
I
mmer öfter warnen Experten vor einem „Blackout“, sprich: einem überregionalen Stromausfall aufgrund überlasteter Netze oder aufgrund von Elementarereignissen wie Sturm oder Schneedruck. Fällt auf einem Bauernhof der Strom für längere Zeit aus, kann das etwa zu hohen Tierverlusten im Schweine- oder Geflügelstall und damit zu erheblichen finanziellen Einbußen führen. Tagelange Stromausfälle kommen auch in Österreich vor, vor allem nach Winterstürmen mit Schnee und Eis. Auch müssen hin und wieder Abschaltungen wegen technisch bedingten Arbeiten am Versorgungsnetz vorgenommen werden. Die Auswirkungen sind in allen Bereichen mehr oder weniger fatal. Solche Stromausfälle über längere Zeit können viele Agrarbetriebe in ernsthafte finanzielle Schwierigkeiten bringen. Frühzeitig Überlegungen zur Selbsthilfe anzustellen, ist sicherlich kein Fehler und keine Überreaktion. Mit Notstromgeneratoren können sich landwirtschaftliche Betriebe gegen die Risiken eines Stromausfalls
Generatoren für den Stationärbetrieb sind in einem Gebäude fix am Boden befestigt und dienen ausschließlich der gesamten Hausbzw. Betriebsversorgung. Betrieben werden diese entweder mit einem angebauten Stationärmotor oder Kompaktaggregat oder mittels Traktor und Gelenkwelle als Zapfwellengenerator. Der Traktor muss dabei wegen der Abgase und Hitzeentwicklung unbedingt im Freien stehen.
absichern. Immer mehr Landwirte entscheiden sich für mobile Notstromgeneratoren. Sind diese als Universalgeneratoren ausgeführt, können elektrische Geräte auch an Orten versorgt werden, wo keine allgemeine Stromversorgung vorhanden ist, etwa auf der Alm. Einsatzmöglichkeiten Die Bauart des Generators entscheidet über die Möglichkeit der Verwen-
dung: Wird der Generator für die Direktversorgung einzelner Geräte im Feld und für die Einspeisung ins Haus verwendet, so benötigt man einen Zapfwellen-Universalgenerator. Wird nur das Haus bzw. die Betriebsanlage versorgt, kann ein stationärer Zapfwellengenerator oder ein Kompaktaggregat verwendet werden. In der Praxis sind solche Zapfwellengeneratoren sehr häufig anzutreffen.
Generatorleistung Wichtig ist, die Leistungsdaten aller in Frage kommenden Notstromverbraucher, die gleichzeitig betrieben werden müssen oder sollen, gewissenhaft zu erheben. Jedes Gerät hat ein Typenschild, auf dem die Leistung in Kilowatt (kW) ersichtlich ist. Die so ermittelten Kilowatt(kW)-Werte aller Geräte, die gleichzeitig betrieben werden sollen, müssen addiert werden. Die Summe ist dann mit dem Generatorbemessungsfaktor 1,6 zu multiplizieren. Das ergibt die notwendige Scheinleistung des Generators in kVA. Dieser Wert ist am Generatortypenschild ersichtlich.
Hier eine Anleitung für den Aufbau einer sicheren Notstromversorgung. Bewahren Sie dabei stets Ruhe und achten Sie auf die Reihenfolge: 1. Netzwiederkehranzeige aktivieren: Die im Zähler kasten angeordneten Signallampen werden mit einem Leitungsschutzschalter eingeschaltet. Wenn alle 3 Signallampen leuchten, ist die öffentliche Netzversorgung vorhanden. 2. Netztrennung mit dem Notstromumschalter im Zählerkasten durchführen: Not stromumschalter von „Netz“ auf „0“ schalten 3. Anbau des Generators an den Traktor und Standortwahl: Generator ordnungsgemäß an den Traktor anbauen, Traktor am richtigen Ort aufstellen (Abgase, Brandgefahr!); Traktor sichern (Feststellbremse 32
anziehen, Unterlegkeile verwenden); richtige Generatorgelenkwelle verwenden (von einem anderen Arbeitsgerät oder sie befindet sich bereits am Generator); Generator in die richtige Position bringen (starke Abwinkelung der Gelenkwelle vermeiden) 4. Verbindung von der Generatorsteckdose zum Notstromstecker am Haus herstellen; Generatorkabel auslegen und anstecken (Kabel aus dem Probebetrieb) 5. Inbetriebnahme und Ein regeln: richtige Zapfwellenschaltung (540 U/min) am Traktor einstellen; Zapf wellendrehzahl des Traktors auf die Drehzahlangabe (häufig 430 U/min) am Generator (Betriebsanleitung) abstimmen; Anzeigewerte am Generator – Voltmeter (400 V) bzw. Frequenzmesser (50 Hz) – beachten;
Betriebsartenwahlschalter am Generator auf Stellung „Hausbetrieb“ schalten 6. Anlagenstromkreise auf den Notstrombetrieb abstimmen: Familienmitglieder über die Notstromversorgung informieren; eingeschaltete starke Verbraucher (wie Elektromotoren) ausschalten; sensible Verbraucher (Fütterungscomputer, TV-Geräte, PC) ausschalten; Vorgangsweise wie beim Probebetrieb berücksichtigen 7. Durchschalten der Generatorspannung: Anzeigewerte (400 V/50 Hz) am Generator kontrollieren und erforderlichenfalls nachjustieren; Notstromumschalter im Zählerkasten von „0“ auf „Notstrom“ schalten 8. Anlage mit Notstrom versorgen; starke Notstromverbraucher zuerst einschalten – „stabile Drehzahl“ ab
warten; notwendige sensible Verbraucher zuschalten; bei länger andauerndem Notstrombetrieb die Betriebstemperatur des Traktormotors, die Treibstoffanzeige, die Zapfwellendrehzahl und die Messinstrumentenwerte des Generators regelmäßig kontrollieren 9. Netzwiederkehranzeige beobachten: Eine laufende Kontrolle der Netzwiederkehranzeige während des Notstrombetriebes ist anzuraten. 10. Öffentliches Netz ist wieder stabil vorhanden: Notstromverbraucher ausschalten; Notstromumschalter auf Stellung „Netz“ schalten; Netzwiederkehranzeige deaktivieren; Betriebsartenwahlschalter am Generator auf „0“ schalten und Generator außer Betrieb nehmen; Verbraucher in gewohnter Art und Weise wieder in Betrieb setzen BL ICK I NS L A N D 11 / 2 015
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10 PUNKTE
STALL UND HOF Zudem ist eine großzügige Leistungsreserve anzuraten, denn es könnten neue Notstromverbraucher hinzukommen oder weitere Betriebsvorgänge zeitgleich ablaufen. Traktorleistung Im Allgemeinen wird eine Notstromversorgung der gesamten Anlage gewünscht, aber die zur Notstromversorgung zur Verfügung stehende Leistung ist durch die Nennleistung des Generators und auch durch die Leistung des Traktors begrenzt. Um einen problemlosen Betrieb gewährleisten zu können, soll das Leistungsverhältnis zwischen der Traktorleistung (in kW) und der Generatorscheinleistung (in kVA) mindestens 2,5 bis 3:1 betragen. So benötigt eine Generatorleistung von 30 kVA einen Traktor mit 75 bis 90 kW. Durch dieses großzügige Leistungsverhältnis sichert der Traktor bei Volllast oder schwerem Anlauf von Motoren ein stabiles Drehzahlverhalten und somit eine konstante Generatorspannung bzw. Generatorfrequenz (230/400 V bzw. 50 Hz). Beim Einsatz von Geräten mit stabiler Last ohne Schwankungen kann das Verhältnis Traktorleistung zu Generatorleistung auch 2:1 sein. Bei allen Anwendungen sollte darauf geachtet werden, dass mit keiner höheren Zapfwellenschaltung
als mit der „540-er“ gearbeitet wird. Die Zapfwellenschaltungen 750 und 1000 eignen sich nur bei geringer, konstanter Verbraucherlast, weil sich der Traktor durch die dabei niedrige Motordrehzahl in einem sehr ungünstigen Drehmomentbereich befindet. Als Einspeiseleitung des Notstroms muss eine fünfadrige Schlauchleitung für schwere mechanische Beanspruchung verwendet werden. Diese besonders hochwertigen Leitungen sind erforderlich, weil damit gerechnet werden muss, dass bei vorübergehendem Einsatz unter Zeitdruck Leitungswege und Verlegungsverfahren gewählt werden, bei denen die Leitungen unvorhergesehenen mechanischen Beanspruchungen ausgesetzt sind. Die Leitung soll nur für die Hausversorgung verwendet werden und soll am Generator verbleiben. Die Einspeisestelle muss von einem konzessionierten Fachmann errichtet werden und muss folgende Teile beinhalten: einen Notstromumschalter, einen Notstromstecker und eine Netzwiederkehranzeige. Weiters gilt: Beim Generatorbetrieb ist die Gelenkwelle hohen Belastungen ausgesetzt. Belastungsstöße durch das Drehmoment können
nur mit einer ausreichend starken Gelenkwelle übertragen werden. Nicht die Gelenkwelle vom Kreiselschwader oder Kreiselzetter verwenden! Die Gelenkwelle darf keine Überlastkupplung haben, da bei einem Ansprechen dieser Einrichtung ungewollte Betriebsstörungen auftreten würden. Welche Gelenkwelle geeignet ist, kann ein Fachhändler beantworten.
Jahre nicht mehr betrieben wurden, funktionieren oft nicht mehr. Und: Zur Notstromversorgung keine Fremdgeneratoren unüberlegt (und vom Fachmann ungeprüft) verwenden! W
Probebetrieb Vor Inbetriebnahme des Generators sollte man die Bedienungsanleitung lesen und vor der ersten Aufnahme eines Notstrombetriebes einen Probebetrieb unter Beisein des Elektroinstallateurs durchführen. So kann man sich in Ruhe mit allen notwendigen Maßnahmen für einen sicheren Betrieb vertraut machen. Weitere Probebetriebe etwa in halbjährlichen Abständen stellen auch sicher, dass im Ernstfall die NotstromverZapfwellensorgung nicht durch generatoren Pannen beeinträchtigt 13-160 kVA wird. Weiters ist der Probebetrieb auch für die AufrechterhalMade in Austria tung der EigenerrePowered by gung des Generators notwendig. Generatoren, die mehrere
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LANDTECHNIK
Die Chinesen rollen an Arbos Die weltweit größte Landtechnikshow Agritechnica nutzt der chinesische Industriekonzern Foton-Lovol zur Präsentation seiner neuesten Traktoren, um mit diesen künftig auch in Europa Fuß zu fassen. BLICK INS LAND war Anfang Oktober vorab bei der Erstvorstellung der neuen „Arbos“ in Tianjin nahe Peking. Von Bernhard Weber
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se den bekannten Sätechnikhersteller „MaterMacc“ in Venetien. Auf der Agritechnica wird dem Vernehmen nach die Übernahme des Traditionsherstellers Goldoni in Modena durch Lovol verkündet werden. Dort laufen demnächst die Arbos 5000er vom Band, denen in den kommenden zwei Jahren die Serien 6000 von 140 bis 200 PS und 7000 mit 200 bis 260 PS folgen sollen. Projekt Silk Road Mit dem Aufbau von Marke und Geschäft in
Europa betraut wurde der 35-jährige Manager Young Shen. Der Lovol-Chef hat in Deutschland studiert, spricht akzentfrei englisch und deutsch, sammelte Erfahrungen bei Bosch und soll mit Traktoren den großen Plan der Regierung in Peking unterstützen: das Jahrhundertprojekt „Neue Seidenstraße“. Denn China sitzt auf einem gewaltigen Berg an Währungsreserven in Höhe von 3.800 Mrd. US-Dollar, die meisten in US-Staatsanleihen. Strategie Pekings für das 21. Jahrhundert
ist es, den Handel zwischen Asien und Europa über eine Landroute zu intensivieren. Massiv in das Projekt investieren soll auch die Agricultural Development Bank of China, ADBC. Und Landtechnik gehört zu all diesen Überlegungen. Manager Shen bereiste zuletzt den Balkan. Nicht nur in Afrika, auch in Montenegro investiert China derzeit in Agrarbetriebe. Und damit in neue Absatzmärkte für China-Landtechnik. Lovol plant immerhin die Verdoppelung des Umsatzes in den nächsten zehn Jahren. Die erste Präsentation der Arbos-Modelle vor ausgewählten Agrarjournalisten – Lovol stellt sich mit diesen auch dem Wettstreit um den Titel „Tractor of the Year“ – in China zeigte: Grundsätzlich hat Lovol eine sehr hohe Fertigungstiefe. Um in Europa den strengeren Abgasnormen zu entsprechen, werden in der neuen Serie nicht eigene Motoren wie in China, sonBL ICK I NS L A N D 11 / 2 015
Fotos: © Weber, Lovol, Fotolia
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orweg: Foton-Lovol, 1988 in China gegründet, ist im Reich der unangefochtene Marktführer bei Traktoren und verkauft dort laut eigenen Angaben etwa 100.000 Zugmaschinen pro Jahr. Die jüngste „Arbos“-Serie 5000, vier Modelle von 102 bis 136 PS, wollen die Chinesen künftig auch außerhalb der Volksrepublik verkaufen – und für den europäischen Markt vor Ort in Italien produzieren. Die Kriegskassa für die geplante Markteroberung scheint prall gefüllt, die ersten strategischen Schritte sind gesetzt. Die zu 20 Prozent dem chinesischen Staat gehörende Konzerngruppe mit umgerechnet 3,1 Milliarden Euro Umsatz und Sitz in Weifang beschäftigt rund 16.000 Mitarbeiter. Zum Kerngeschäft zählt neben der Fertigung von Baggern, Kleinfahrzeugen, Motoren, Achsen und Getrieben die Landtechniksparte. Lovol bedient seit Jahren etwa 35 Prozent des chinesischen Traktorenmarktes, 80 Prozent davon im Segment unter 100 PS. Mit den neuen Traktoren über 100 PS will man den Absatz bis 2017 verdoppeln. Außerhalb Chinas, allen voran in Europa, will man die stärkeren Lovol-P-Modellreihen künftig mit teils höherwertigen Komponenten unter der Marke „Arbos“ vertreiben. Dafür wurde vor genau vier Jahren in Bologna eine Europa Tocherfirma gegründet. Im Vorjahr kaufte die-
LANDTECHNIK ihr Know-how spielen lassen, auch in Sachen Ergonomie. Auffälligstes Detail der modernen Kabine ist die hochgezogene Frontscheibe, sie garantiert beste Sicht nicht nur bei Laderarbeiten. Einzig beim Materialeinsatz hat Lovol noch Nachholbedarf, manche Teile wirken billig, auch der Lärmschutz in der Kabine entspricht nicht dem europäischen Standard, ebenso die fehlende Kabinenfederung. Das gilt auch für die Vorderachse. Kosten soll der Arbos „ab 59.700 Euro“, erklärte Marketing-Manager Alessandro Zambelli von Lovol Europa. Wobei zu den größten Herausforderungen für den neuen Anbieter wohl der Aufbau eines funktionellen Händlernetzes samt rascher Ersatzteileversorgung gehört. Der Markenname Arbos ist übrigens keine Neuerfindung, sondern geht auf den italienischen Landtechnik-Pionier Pietro Bubba zurück, der von 1923 bis 1950 Traktoren und von 1953 bis 1994 „Arbos Bubba“-Mähdrescher produzierte. In China ist übrigens auch der Mähdreschermarkt fest in den Händen von Lovol: Von jährlich 150.000 Erntemaschinen produziert Lovol etwa 60.000, also knapp 40 Prozent. Gut möglich, dass schon bald auch moderne Mähdrescher „Made in China“ über die neue Seidenstraße gen Westen ziehen. W
Neue Lösungen Agritechnica Rund 2.800 Aussteller aus 52 Ländern, darunter alle führenden Unternehmen der Landtechnik branche, werden bis 14. November in Hannover ihre Neuheiten und Weiterentwicklungen präsentieren.
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einahe 1.600 Aussteller, genau 56 Prozent, kommen aus dem Ausland, allen voran aus Italien (391 Unternehmen), den Niederlanden (126), der Türkei (109), aus Frankreich (103) und China (100). Österreich stellt 70 Aussteller, vor Polen (68), Kanada (60) und den USA (54).
Die traditionsreiche Fachmesse gilt als das weltweite Zentrum für Innovationen und Neuheiten in der Landtechnik. Sie bietet durch das gebündelte internationale Knowhow aus Industrie, Landwirtschaft und Wissenschaft sowie Beratungsinstitutionen eine einzigartige Zukunftswerkstatt für die Agrarbranche rund um den gesamten Globus. Zudem ist die Agritechnica seit Jahren auch Ideen- und Impulsgeber sowie Trendsetter für wichtige Zukunftsfragen der Agrarwirtschaft und der Agrartechnik. Dazu
die Organisatoren der DLG: „Die Landtechnik trägt mit Innovationen dazu bei, dass die Landwirte dieser Aufgabe gerecht werden können. Auf der Agritechnica werden Lösungen präsentiert, mit denen die Landwirte noch präziser, effizienter und ressourcens schonender arbeiten können.“ Weiterentwicklungen in der Elektronik und Sensorik sind auch heuer die Taktgeber. Die Notwendigkeit, ihre Betriebe für die Zukunft richtig aufzustellen, hat einen außerordentlichen Informationsbedarf bei den Landwirten, Lohnunternehmern und Maschinenringen aus aller Welt zur Folge. Die DLG erwartet in diesem Jahr wieder mehr als 400.000 Besucher, darunter rund 100.000 aus dem Ausland. W www.agritechnica.com
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dern jene von Kohler eingebaut. Der Vierzylindermotor mit 3,4 l Hubraum, Common-Rail-Einspritz anlage und Vierventiltechnik samt SCR und Dieseloxidationsfilter DOC wurde bereits als „Diesel of the Year 2015“ ausgezeichnet. Die Getriebe-Basisvariante hat zwei Gruppen und fünf mechanische Gänge mit mechanischer Wendeschaltung. Zudem bietet Lovol als weitere Varianten ein Getriebe mit Lastschaltstufe zum Splitten alle Gänge. Beide Varianten besitzen wahlweise zwei Zapfwellengeschwindigkeiten: 540/1000 oder 540E/1000 U/ min. Noch komfortabler ist die „Advanced“-Ausführung mit drei Lastschaltstufen und lastschaltbarer Wendeschaltung. Diese Traktoren haben auch vier Zapfwellengeschwindigkeiten. Eher einfach: die Hydraulik mit einer Förderleistung von 110 l/ min. Davon stehen 70 l für externe Verbraucher zur Verfügung. Die Hubkraft des mechanischen Krafthebers beträgt laut dem Hersteller 4,4 Tonnen im Heck, optional wird ein elektrischer Schnellaushub angeboten wie auch eine Fronthydraulik mit 2 Tonnen Hubkraft. Dafür ist die robuste Maschine mit einem Radstand von 2,4 Meter sehr wendig. Beim Design kann sich die neue Traktorenserie durchaus mit der internationalen Konkurrenz messen. Italienische und japanische Form-Spezialisten haben dafür
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LANDTECHNIK
Schlepper-Trends Traktoren Die Boomjahre am Traktorenmarkt in Europa sind vorerst vorbei. Auch in Deutschland und Österreich ist die Nachfrage nach neuen Zugmaschinen teils massiv zurückgegangen. Die technische Entwicklung bei Traktoren schreitet dennoch weiter voran. HERMANN J. KNECHTGES über die aktuellen Trends.
Traktoren werden stärker Mit der Modellreihe 1000 präsentiert Fendt den ersten kompakten Standardtraktor mit bis zu 500 PS. Diese Leistung hatten bisher nur Systemtraktoren, Knicklenker oder Raupenfahrzeuge, deren Leergewichte jedoch deutlich über 14 t liegen. Für schwere Zugarbeiten auf dem Feld lässt sich das Fahrzeug auf bis zu 25 t ballastieren. 36
Motoren werden sauberer Noch sind die aktuellen Abgasvorschriften der Stufe IV nicht bei allen Traktormodellen umgesetzt, schon wird in der Fachwelt die nächste Stufe V diskutiert. Neben einer Vereinheitlichung der Grenzwerte über die unterschiedlichen Leistungsklassen hinweg werden ab 2019 auch Regulierungen für die Partikelanzahl erwartet. Nach dem derzeitigen Stand der Technik würden dann alle Off-Highway-Dieselmotoren einen Partikelfilter benötigen. Besonders in der Leistungsklasse unter 75 PS, die derzeit aufgrund geringer Abgasanforderungen kostengünstige Motoren erlaubt, würden sich der Aufwand und damit die Kosten deutlich erhöhen. Motoren immer effizienter Trotz strengerer Abgasgrenzwerte hat sich der praxisnahe Dieselverbrauch von Traktoren in den letzten Jahren reduziert. Dies verdeutlichen die seit nunmehr fast
zehn Jahren durchgeführten Power-Mix-Messungen der DLG. Auch der anfänglich hohe Harnstoffverbrauch der SCR-Katalysatoren von teilweise mehr als 10 Prozent des Dieselverbrauchs wurde deutlich reduziert und liegt jetzt bei einigen Herstellern unter 5 Prozent. Bei gleicher Leistung sorgen immer kleinere Motoren mit weniger Hubraum für geringsten Kraftstoffverbrauch, jedoch haben diese für die Fahrzeugabbremsung kein ausreichendes Schleppmoment. Um die Bremswirkung des Motors zu steigern, wird bei Bedarf der Lüfter mit höchster Drehzahl laufen gelassen. Case IH verstellt am neuen Modell „Optum“ zusätzlich die Schaufeln des Turboladers, was die Bremswirkung nochmals steigert. Trotz kleinerem Motorbauraum wird der Platz unter der Haube immer enger. Neue Katalysatoren und Partikelfilter sind zwar etwas kleiner gebaut als die der ersten Generation, jedoch benötigen gestufte Aufladung mit
Zwischenkühlung, Abgasrückführung und andere Schadgasminderungsmaßnahmen so viel Bauraum, dass die Motorhauben größer und somit auch unübersichtlicher werden. Getriebe können mehr Seit Mitte der 1990er-Jahre sind stufenlose leistungsverzweigte Getriebe erfolgreich bei Traktoren eingeführt. Traktoren mit diesen Getrieben verbrauchen im gemischten Praxiseinsatz weniger Kraftstoff als Lastschalttraktoren, wurde in unabhängigen Tests nachgewiesen. Um den gesamten Antriebsstrang noch weiter zu optimieren, steht nun der Allradantrieb im Fokus. Bisher wurde dieser in Abhängigkeit von Lenkwinkel und Fahrgeschwindigkeit zu- oder abgeschaltet. Bei zunehmendem Schlupf an der Hinterachse hätte man zwar den Allradantrieb schon früher automatisch zuschalten können, jedoch fehlte bisher ein verläss liches Signal, aufgrund dessen sich BL ICK I NS L A N D 11 / 2 015
Foto: © DLG
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er aktuelle Einbruch ist nahezu auf allen Traktorenmärkten weltweit zu sehen. Auch in Österreich sind die landwirtschaftlichen Erzeugerpreise, insbesondere die Milch- und Schweinepreise, unter Druck, was die Investitionslust vieler Betriebe eingedämmt hat. Nach wie vor groß ist dagegen das Interesse der Landwirte an den technischen Neuentwicklungen gerade bei Traktoren, zu sehen auf der nächsten Agritechnica im November in Hannover. Nachfolgend einige Tendenzen, in welche Richtung es geht.
LANDTECHNIK der Allradantrieb dann automatisch ausschaltet, wenn er nicht gebraucht wird oder sogar die Gesamteffizienz des Antriebsstrangs negativ beeinflusst. Dies ist etwa auf fester Fahrbahn häufig der Fall. John Deere misst jetzt den Lastzustand in der Allradkupplung und schaltet diese nicht nur radschlupfabhängig ein, sondern auch bei niedriger Fahrgeschwindigkeit gezielt aus. Im eingeschalteten Zustand wird der Allradantrieb bei enger Kurvenfahrt weiterhin automatisch ausgeschaltet. Das neue Stufenlosgetriebe im 1000er Fendt realisiert ein völlig neues Allradmanagementsystem. Der Allradantrieb ist im Prinzip immer eingeschaltet. Bei Kurvenfahrt wird die Voreilung der Vorderachse stufenlos angepasst, und der Traktor wird mit erhöhter Vorderachsdrehzahl förmlich um die Kurve gezogen. Damit verbessert sich nicht nur der Wendekreis, es schont auch die Grasnarbe oder die Bodenoberfläche. Auf der Straße reduziert sich der Radschlupf, und der Antriebsstrang kann nicht mehr verspannen, was bisher zu mehr Verbrauch und einer unnötigen Belastung der Getriebebauteile beitrug. Bei schneller Straßenfahrt wird der hydrostatische Zweig des Vorderachsantriebes völlig abgekoppelt, der Antrieb profitiert von dem exzellenten Wirkungsgrad im jetzt leistungsverzweigten Hinterachsantrieb.
kehr in beiden Richtungen. Solche Kameras können auch an Anhänger montiert die Rückwärtsfahrt erleichtern. Ähnliche Funktion erfüllt das am Anhänger montierte ultraschallbasierte Umfeldüberwachungssystem „Scout“ von Fliegl. Farmtech warnt mit dem System „Save Reverse“ nicht nur den Fahrer akustisch, es leitet sogar bei zu starker Annäherung an ein rückwärtiges Hindernis einen Bremsvorgang ein.
Stufenlose Frontzapfwelle Im neuen Optum von Case IH lässt sich die Drehzahl der Frontzapfwelle von der Kabine aus auf 1000 oder 1000 ECO schalten. Der Fahrer kann z.B. beim Mähen bei der Talfahrt auf 1000 ECO umschalten und so Kraftstoff sparen. Noch mehr Möglichkeiten bietet die stufenlose Frontzapf welle von Zuidberg. In einem weiten Motordrehzahlbereich kann die Frontzapfwellendrehzahl über das stufenlose Toroidgetriebe konstant gehalten werden, was für Arbeitsqualität und Kraftstoffverbrauch die besten Voraussetzungen schafft.
Einfachere Bedienung und Ablaufautomatisierung Die von mittlerweile allen führenden Herstellern angebotenen Vorgewendemanagementsysteme leiden in der Praxis unter Akzeptanzproblemen, vor allem wegen der meist komplizierten Aufnahme- und Eingabeprozeduren. Das System „iTec AutoLearn“ von John Deere erkennt ähnliche Bediensequenzen. Nach dreimaliger Wiederholung wird die letzte als automatischer Ablauf vorgeschlagen. Mit einem einzigen Knopfdruck kann diese übernommen werden. Die „Vario Guide Kontursegmente“ von Fendt vereinfachen das Anlegen von Vorgewenden mit automatischer Spurführung. Nach der manuellen Umfahrung des Schlages zerlegt das System die Fahrroute automatisch in Segmente. Bevor das System in den normalen Bearbeitungsmodus wechselt, können am Vorgewende mit der automatischen Spurführung beliebig viele Parallelspuren angelegt werden. Die Auswahl des passenden Spursegmentes erfolgt vollautomatisch. Beim Frontlader sorgt die elek
Mehr Übersicht bei Großen Im Umfeld von großen Traktoren und selbstfahrenden Erntemaschinen bleiben zwangsläufig Bereiche, die nicht eingesehen werden können. Valtra installiert eine zweite Dachluke, um die Sicht auf am Heck montierte Ladekräne zu verbessern. Auf dem Frontanbaugerät montierte Kameras von Fliegl oder Satcom geben dem Fahrer bei Einfahrt in eine Straße frühzeitig ein geteiltes Bild vom Querver11 / 2 015 BL ICK I NS L A N D
Blick auf das Rundum Mehr auf Traktor und Selbstfahrer fokusieren die digitalen Umfeldüberwachungssysteme von Deutz-Fahr, Fendt und John Deere. Bei Deutz helfen Bildanalysealgorithmen Personen im von der Kamera abgedeckten Sichtverschattungsbereich zu erkennen. Mit der Rundumüberwachung aus der Vogelperspektive kann der Fahrer des Fendt-Selbstfahrers Kollisionen vermeiden. Und das 360°-3DKamerasystem von John Deere bietet nicht nur die statische Vogelperspektive auf dem Traktormonitor. Der Fahrer kann sich in eine Perspektive außerhalb des Fahrzeuges begeben und das eigene Fahrzeug dreidimensional betrachten. So kann das Fahrzeug sehr exakt manövriert werden. Mit einem Blickwinkel von 190° erlaubt die Kamera am Kühlergrill auch eine frühzeitige Einsicht in kreuzende Wege oder von Gebäudeecken verdeckte Sichtbereiche.
tronische Parallelführung für den stets gleichen Winkel des Werkzeugs zum Traktor. Befährt jedoch der Traktor einen Hang in der Falllinie, kann Schüttgut herunterfallen. Mit einem Neigungssensor einem Gyroskop sorgt John Deere für eine permanente horizontale Werkzeugausrichtung, ein zusätzlicher Drucksensor in jedem Hydraulikzylinder ermittelt die Lademasse werkzeug- und positionsunabhängig auch während der Fahrt. Smartphones und Netbooks bieten hohe Rechnerleistung, komfortable Nutzeroberflächen, große Funktionalität durch ein weites Angebot an Apps und dank kabelloser Kommunikation sind sie als Massenprodukt längst sehr preiswert. Neben der in den Traktor integrierten Gerätesteuerung auf dem Traktorterminal etablieren sich autarke Systeme, bei denen das Gerät direkt vom Smartphone oder Netbook aus gesteuert wird. So stellt Zuidberg den elektronisch geregelten Frontkraftheber komplett vom Netbook aus ein. Bodenschonende Fahrwerke In den Traktor integrierte Systeme zur kontinuierlichen Anpassung des Reifenluftdruckes benötigen für eine Druckerhöhung um 1 Bar etwa 7 bis 9 Minuten. Sollte der Wechsel vom Feld zur Straße jedoch ständig erfolgen, wie beim Gülleausbringen, ist diese lange Befüllzeit ein Hemmschuh für die Akzeptanz der bodenschonenden Technik. Fendt löst dieses Problem mit einem neuartigen Reifen, in den ein zweiter Hochdruckreifen integriert ist. Dieser dient als Druckspeicher für die schnelle Reifendruckanpassung. So kann ohne Einfluss der Motordrehzahl durch den direkten Druckaustausch innerhalb von 30 Sekunden der Reifeninnendruck von 0,8 auf 1,8 Bar erhöht werden. Auf zusätzliche Luftpresser, Druckbehälter und Druckluftsteuerleitungen kann verzichtet werden. Durch die schnelle Luftdruckanpassung reduziert sich die Fahrzeit, erhöht sich die Lebensdauer der Bereifung, und die Befahrung des Feldes mit bodenschonendem niedrigem Luftdruck wird möglich. Adäquate Ballastierung Die Anpassung der Traktormasse durch Montage oder Demontage der Hinterradgewichte bzw. Veränderung der Flüssigkeitsfüllung in den Reifen, damit sich bei schwerem Zug ein optimaler Schlupf einstellt, findet in der Praxis aufgrund des hohen Arbeitsaufwandes nahezu keine Anwendung. Nur um
bei wenigen Schwerlasteinsätzen ausreichend Zugkraft zu haben, ist der Traktor die meiste Zeit überballastiert und verbraucht mehr Kraftstoff als notwendig. Abhilfe schafft hier das „EZ Ballast System“ von John Deere. Es nimmt unterhalb des Traktors ein zusätzliches Gewicht (1,7 t) hydraulisch auf. So wird in kürzester Zeit eine zusätzliche Ballastierung mit ausgeglichener Achslastverteilung erreicht. Auch der Fendt „Grip Assistant“ unterstützt den Fahrer bei der Auswahl der optimalen Ballastierung und des passenden Reifeninnendruckes, wenn man eine bestimmte Arbeitsgeschwindigkeit anstrebt. Steht die Ballastierung des Traktors fest, schlägt das System dem Fahrer die optimale Fahrgeschwindigkeit und den passenden Reifeninnendruck vor. Der Fahrer muss lediglich die Art der Geräteanhängung, die Art des Gerätes und die Bodenbeschaffenheit am Varioterminal auswählen. In Verbindung mit der Reifendrucksteuerung stellt sich der passende Reifeninnendruck für das Feld und für die Straße automatisch ein. Zwillingsräder Sie ermöglichen gute Zugkraftübertragung bei wenig Bodendruck. Deren Akzeptanz in Mitteleuropa scheitert aber meist an der Reglementierung der Fahrzeugbreite. Peecon setzt nun auf ein Klappsystem das erstmals einen einfachen Transport mit einem zeitsparenden An- und Abbau an der Hinterachse von Traktoren ermöglicht. Die Zwillingsräder können einfach und schnell durch ein Kopplungssystem an die Hinterräder montiert werden und sind nach kurzer Zeit einsatzbereit. Triebachsen Hydraulische Trieb achsen ermöglichen es, mit kleinen Traktoren schwere Anhänger auf schwierigem Feld zu fahren. Solche Zusatzantriebe werden von HAWE jetzt auch zusammen mit Bandlaufwerken angeboten. John Deere dagegen entwickelte mit Fliegl eine elektrisch angetriebene Anhängerachse „sDrive“. Der Traktor steuert die Antriebsleistung der Triebachse nach seinem eigenen Lastzustand. Die Antriebsleistung des Zapfwellengenerators belastet nicht den Fahrantrieb des Traktors, weshalb der Motor geschwindigkeitsunabhängig die volle Boostleistung zur Verfügung stellt. Diese erhöht die Fahrleistung nicht nur auf dem Feld, sondern auch bei Straßenfahrt. W Prof. Dr. Ing. Hermann J. Knechtges lehrt an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt in Nürtingen-Geislingen, Deutschland.
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er österreichische Spezialist Etivera Verpackungstechnik GmbH bringt mit „Viva“ 2015 eine spezielle Produktinnovation: „Ein besonderes Erzeugnis benötigt heute mehr denn je eine besondere Verpackung, um vom Kunden auf den ersten Blick als solches erkannt zu werden“, erklärt Etivera-Geschäftsführer Peter Kulmer anlässlich der Produkteinführung. Etivera hat die neue Spirituosenflasche eigens für hochwertige Whiskeys, Gins, Obstdestillate und Liköre entwickelt. Die Silhouette überzeugt mit klaren, markanten Linien. Die hohe Qualität des Glases schafft einen gewichtigen Eindruck, der trotz aller Eleganz für einen starken Auftritt sorgt. Der neue Verschluss in trendbewusster Kupferoptik ist ebenfalls ein Hingucker. Zusätzlich stehen Verschlüsse in Gold- oder Silberoptik sowie in der Farbe Schwarz zur Auswahl. Viva ist in den Größen 200, 350, 500 und 700 ml erhältlich. Neben Design und Qualität überzeugt die Produktneuheit von Etivera zu-
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Lager- und Erntegut sowie ihrem Vieh. Überzeugen Sie sich von unserer Erfahrung. INFORMATION: www.holzbau-conrads.de
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er Saalfeldner Hersteller überzeugt seit über 25 Jahren durch eine große Produktpalette an Stallmist streuern in höchster Qualität. Die serienmäßig verzinkten Stallmiststreuer von GRUBER mit dem robusten Feinstreuwerk mit vier stehenden Schneckenstreuwalzen und geschraubten Fräsklingen. Das Feinstreuwerk wurde weiterentwickelt und bietet ein noch besseres Streubild. Die leicht zugängliche Abscherkupplung ermöglicht eine einfache und zeitsparende Wartung. Serienmäßig ist beim Gruber-Stallmiststreuer der hydraulische Kratzbodenvorschub (stufenlos regelbar), der zusammen mit dem Feinstreuwerk ein gleichmäßig feines Streubild garantiert. Weiters hat der Streuer ein serienmäßiges Achsbockblech, welches die Achse vor Verunreinigung schützt und eine optimale Reinigung ermöglicht. Optional werden die Stallmiststreuer mit hydraulischer Stauwand ausgestattet. Weiteres Zubehör, wie z. B. elektrohydraulische Fernbedienung für Kratzboden, ermöglicht es, den Streuer für jeden individuellen Anspruch des Landwirtes auszurüsten. Wer gut streut, darf viel ernten! INFORMATION: www.mb-otto-gruber.at
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er Metrac H7 RX mit hydrosta tischem Fahrantrieb (alternativ ist der Zweiachsmäher auch als Getriebe variante Metrac G7 RX verfügbar) bildet die neue Speerspitze der ReformMittelklasse. Die neuen Modelle im Zweiachsmähersegment punkten in vielen Bereichen. Mit dem neuen Außendesign wird nicht nur auf optische Reize, sondern auch auf besondere
Wartungs- und Servicefreundlichkeit gesetzt. Die ergonomische Fahrerkabine präsentiert sich in einem modernen und innovativen Design. Der neue Multifunktionshebel erleichtert die Bedienung und garantiert sicheres und effizientes Arbeiten in allen Lagen. Der 4-Zylinder-Turbo-Dieselmotor der Abgasstufe 3B ist kraftvoll und umweltfreundlich zugleich. Ausgestattet mit Partikelfilter beeindruckt er bei 70 PS mit gutem Durchzugsvermögen, besonderer Laufruhe und Langlebigkeit. Reform setzt auch in Zukunft auf die bewährte Modellvariante einer Ausführung als Getriebemodell. Der Metrac G7 RX ist mit bis zu 12 Vorwärts- und 12 Rückwärtsgängen erhältlich. INFORMATION: www.reform.at
die Überwachung der Düngerquerverteilung an beiden Streuscheiben mit Hilfe von Radarsensoren. Im Bereich Säkombinationen stellt Amazone die neue ISOBUS-Sämaschine AD-P Super vor. Die Ausrüstung GPS-Switch mit AutoPoint für pneumatische Sämaschinen, die eine Agritechnica-Silbermedaille erhalten hat, perfektioniert das punktgenaue Ein- und Ausschalten der Maschinen am Vorgewende. Sie löst damit das bisherige Problem der unbestimmten Verzögerungszeit zwischen dem Dosierer und dem Saatgutstrom am Schar. Dies führt zu weiteren Saatguteinsparungen. Zu den Neuheiten für die Bodenbearbeitung zählt die Grubber-Baureihe Cenius TX. Sie deckt mit vier Modellen den Arbeitsbreitenbereich von 4 bis 7 m ab. INFORMATION: www.amazone.de
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ie Familie unserer Zapfwellengeneratoren powered by Schneeberger ist gewachsen und wir freuen uns, Ihnen unsere SG-Linie vorstellen zu dürfen. Es handelt sich hierbei um eine Standgeräte-Linie, welche fix montiert während des Stromausfalls über die Hauseinspeisung Ihren Betrieb mit Strom versorgt. In dieser Linie wird wieder ein 4-poliger, bürstenloser, mit AVR ausgestatteter Generator verbaut. Die Geräte, lieferbar von 30– 93 kVA, stellen eine kostengünstigere Alternative für alle jene dar, die auf den Komfort des Feldbetriebs nicht verzichten möchten. INFORMATION: www.schneeberger.at
Neue Amazone | Technik
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uf einem 800 m² großen Stand (Halle 3, Stand 303) stellen die Amazonen-Werke wieder zahlreiche Neuheiten vor. Eine von drei Amazone-Innovationen, die anlässlich der Agritechnica 2015 mit einer Silbermedaille ausgezeichnet worden sind, ist der digitale, mobile Prüfstand zur Bestimmung der Querverteilung von Zentrifugaldüngerstreuern. Beim neuen, vollautomatischen Düngerstreuer ZA-TS mit Argus Twin erfolgt
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ach den vergangenen unruhigen Zeiten konnte der Fortbestand der Unternehmensgruppe aus eigener Kraft sichergestellt werden. Die weitere Ausrichtung wird begleitet durch effizienzsteigernde Maßnahmen und Straffung der Prozesse. Doch dem Konzept des Innovationsführers bleibt man treu. Die seit vielen Jahren bewährten Produkte wie Varioschneidwerke, Raps- und Sojavorsätze und ein breites Sortiment an Schneidwerks wagen mit neuem, verbessertem Verriegelungssystem (mehr Toleranz beim Ablegen des Schneidwerkes) werden auf der Agritechnica ausgestellt. Der Schwerpunkt liegt ganz klar in der Leichtbautechnik: Das weltweit erste Universalschneidwerk mit 12,3 m Schnittbreite zur Ernte von Getreide, Raps UND Soja/Erbsen wird in Hannover präsentiert und gewährleistet den Kunden von BISO, den immer neuen Anforderungen in der Landwirtschaft gerecht zu werden. INFORMATION: www.biso.at
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Österreichische Qualitätsrohre Bauernfeind produziert sein PP-MEGA-Rohr und Drän in den Durchmessern 100 bis 1200 mm. Das ÖNORMEN-13476-3 zertifizierte Rohr ist durch das geringe Gewicht sehr einfach zu verlegen. Die Firma Bauernfeind entwickelte ein einheitliches Muffensystem, wodurch es möglich ist, Rohre und Dränagen mit ein und demselben Zubehör zu verbinden. Beim PP-MEGA-Rohr in den Dimensionen 100 und 150 mm wurde das gesamte Zubehör mit Muffen an jedem Ende entwickelt, wodurch eine problemlose Weiterverwendung von muffenlosen Rohrstücken ohne zusätzliche Muffe möglich ist. Das Rohr kann in jedem Wellental abgelängt werden und mit den Formstücken verbunden werden. Die PP-MEGA-Rohre eigenen sich optimal für den Haus- und Stallbau, für Hangentwässerung, Straßenbau und aufgrund der Säurebeständigkeit und Muffendichtheit auch optimal für Gülleleitungen. Dank der verstärkten Innenwand von 3 mm bei SN12 und 4 mm bei SN16 erhöht sich die Lebensdauer der Rohre
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roße Feier Am 3. Oktober feierte die Firma Bauernfeind mit einem großen Fest ihr 25-jähriges Bestehen. Rund 1500 Besucher feierten mit Firmenchef Bauernfeind und seinem Team das Jubiläum. Zum offiziellen Festakt konnten zahlreiche Festredner begrüßt werden. Darunter unter anderem LH a.D. Josef Ratzenböck, LHStv. Franz Hiesl und LR Maximilian Hiegelsberger.
Übergabe des Spendenschecks im Wert von EUR 8.354,– von LH a.D. Dr. Josef Ratzenböck im Namen der Firma Bauernfeind an Pfarrer Steinkogler zur Renovierung der Pfarrkirche Waizenkirchen selbst bei hohem Abrieb durch Geröll, Schotter, Sand etc. deutlich. Außerdem ist eine Reinigung mittels Kettenschleuderspülung und Hochdruckreinigung möglich. Spezialformteilebau Gerne fertigt die Firma Bauernfeind jegliche Sonderkonstruktion für Sie an, wie zum Beispiel Großtanks für Oberflächenwasser, individuell angefertigte Schächte oder speziell angefertigte Formstücke, bei denen Anzahl, Höhe, Position, Durchmesser, Länge und Rohrart der Zu- und Abläufe frei wählbar sind. Laufschienen für Schubtore Die galvanisch verzinkten Laufschienen für Schubtore sind in drei unterschiedlichen Größen erhältlich. Durch die Vielzahl an unterschiedlichen Halterungen, wie z.B. Wand- oder Deckenmuf-
ydrac ist bekannt als innovativer und technologisch führender Kommunal- und Landmaschinenproduzent. Neuheit: die MSE für mehr Spurtreue und Traktion bei Dreipunktstreugeräten. Die Vorteile wurden in einem federbelasteten Nachlaufrad vereint, das besonders für den Einsatz mit dem Streuer hervorragend geeignet ist. Durch die Mechanische Streuerentlastung „MSE“, welche direkt am Streuer angebracht ist, bekommt der Schlepper bis zu 30% des Füllgewichtes auf die Vorderachse – signifikant bessere Spurtreue und mehr Traktion, verbunden mit perfektem Fahrkomfort! Die Hinterachse wird ent- und die Vorderachse belastet. INFORMATION: www.hydrac.com
fen sowie Halterungen für 2–3 parallel laufende Tore, können die Schienen je nach Art der Hallenkonstruktion befestigt werden. Auch Verbindungsmuffen, Schienenstopper und weiteres Schienenzubehör finden Sie im Programm. Gerne beraten Sie Bauernfeinds Mitarbeiter bei der Auswahl der richtigen Laufschiene und Aufhängung. Breites Sortiment Das umfangreiche Sortiment der Firma beinhaltet auch PVC-Rohre in DN/ OD 110 bis 500 mm, Entwässerungsrinnen in verschiedenen Größen und Belastungsklassen, Stallfenster für den Rinder- und Schweinestall sowie Stahlwaren wie Formrohre, Winkelstahl, U-Profil und vieles mehr. INFORMATION: Firma Bauernfeind, Tel.: 07277/2598 oder www.bauernfeind.at
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