die ernährung Österreichische Zeitschrift für Wissenschaft, Recht, Technik und Wirtschaft
Volume 44 | 05./06. 2020
Binnenmarkt und Exporte stärken Fit für die Zukunft – Der Alimentarius Seite 20 © Adobe STock – Victoria
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ERNÄHRUNG | Nutrition volume 44 | 05./06. 2020
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Liebe Leserin, lieber Leser,
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Wirtschaft economy 04 Binnenmarkt und Exporte stärken 08 Coronakrise: Starker EU-Binnenmarkt wichtig für Export 10 Starke Marken haben Innnovationskraft 12 Zukunft von Ernährung und Landwirtschaft
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Technik technology 16 Getränkebranche im Umbruch
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Wissenschaft science 20 Fit für die Zukunft – Der Alimentarius 22 Bakterien im VBNC-Status gefährden Lebensmittelsicherheit 26 Ist es der Zucker, der den Kaffee sauer macht? 31 Der Alimentarius 2021 / Bücher 32 B-Vitamine in Milch 36 Ernährung – ein komplexes System
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recht law 38 Schlank ohne Werbung? 40 Keine Überraschung: Unternehmer muss Richtigkeit gesundheitsbezogener Angaben nachweisen, während über das Beweismaß weiter vortrefflich gestritten werden kann 41 Sind nationale Gebote zur Herkunftskennzeichnung von Lebensmitteln mit dem EU-Recht vereinbar? 48 United States Food Safety Law Developments of Interest for European Food Companies
gerade in Coronazeiten gilt es, den Wirtschaftsstandort Österreich fit zu machen. Dazu braucht es einen starken Binnenmarkt und keine nationalen Alleingänge. Das bekräftigt Johann Marihart im Interview. Der wiedergewählte Obmann des Fachverbands der Lebensmittelindustrie spricht klare Worte zu Gold Plating. Aktuelle Beispiele greifen wir in dieser Ausgabe von DIE ERNÄHRUNG auf. In Österreich stehen massive Werbeverbote für Lebensmittel im Raum. Das trifft eine Branche, die sich seit Jahren für verantwortungsvolles Werben gerade bei Kindersendungen einsetzt. Angelika Mrohs erklärt, warum die Forderungen über das Ziel hin ausschießen. Die Debatte über Pfand, Mehrwegquote und Plastikabgabe braucht ebenfalls ein praktikables Gesamtkonzept. Zudem analysiert die Universität Innsbruck das neue EuGH-Urteil zur Herkunftskennzeichnung und seinen Impact auf das nationale Regelungsvorhaben unserer Regierung. Spannend weiter geht es im Wissenschaftsteil: Unser Wissenschaftspreis DER ALIMENTARIUS wurde heuer an vier Forscherinnen und Forscher vergeben. Und das Symposium des forum. ernährung heute setzte sich mit der Komplexität von Ernährung auseinander. Das Fazit: Simple Lösungen helfen nicht weiter. Das sollten wir für die Zukunft beherzigen.
54 Impressum
Katharina Koßdorff
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Binnenmarkt und Exporte stärken Interview Die Ernährung sprach mit GD DI Johann Marihart, Vorstandsvorsitzender der AGRANA Beteiligungs-AG und soeben wiedergewählter Obmann des Fachverbands der Lebensmittelindustrie, über Werbeverbote, Gold Plating, CoronaFolgen, die Bedeutung des Binnenmarkts, des Exports und von Handelsabkommen sowie Ernährungsbildung. Oskar Wawschinek
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ie Ernährung: Sie wurden kürzlich wieder zum Obmann des Fachverbands der Lebensmittelindustrie gewählt. Welche Ziele haben Sie sich gesteckt? Johann Marihart: Der Fachverband der Lebensmittelindustrie steht für die nachhaltigen Interessen der Mitglieder. Es geht um den Zugang zu qualitativ und quantitativ notwendigen Rohstoffen. Unsere Mitglieder exportieren über zwei Drittel ihrer Produkte. Nationale Strategien greifen zu kurz, wir brauchen für unsere Wettbewerbsfähigkeit den Export. Daher müssen wir gegen alle Versuche von Überregulierungen und verordnetes Gold Plating antreten. Unsere Mitglieder wissen am besten, mit welchen Qualitäten sie werben und im Markt reüssieren.
Marihart: Wir sind mit Nahrungsmitteln Teil des Problems, aber auch Teil der Lösung – aber eben nur ein Teil. Verbote sind keine Lösung, ich sehe sie in Freiwilligkeit und Selbstverpflichtung. Werbeverbote und Ampeln ersetzen nicht den mündigen Konsumenten, dazu braucht es Wissen bzw. Bildung. Dort ist anzusetzen.
Das Thema „Werbeverbote für Lebensmittel“ hat in letzter Zeit für Rauschen im Blätterwald gesorgt. Wie sehen Sie die Entwicklungen? Was wäre aus Ihrer Sicht sinnvoll?
Auch im Zusammenhang mit Pflanzenschutzmitteln für den Rübenanbau und der Zuckerfabrik in Leopoldsdorf wurde über nationale Regelungen debattiert. Wie sehen Sie die Situation?
Stichwort „Gold Plating“ und Renationalisierung: Beide Begriffe lassen sofort an den politischen Wunsch nach einer verpflichtenden nationalen Herkunftskennzeichnung denken. Wie laufen dabei derzeit die Diskussionen? Marihart: Abschottung und Über-drüber-Standards sind rasch zur Hand, sind aber eine Kostenfalle. Österreich ist eines jener Länder, das am meisten vom Binnenmarkt profitiert. Da wäre es kurzsichtig, sich auszugrenzen.
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Marihart: Österreich war hier mit Notfallzulassungen, basierend auf Bienenmonitoring und begrenzt auf Nicht-Blüher sowie auch Nachfrüchte berücksichtigend, beispielgebend. Wichtig ist, wissenschaftlich fundiert vorzugehen. Mittlerweile hat manch Vorreiter im Neonics-Verbot der Not gehorchend eine Notfallzulassung ausgesprochen, weil eine sich erholende Blattlauspopulation zu katastrophaler Virus-Vergilbung bereits führte. Medial wird immer wieder gegen das Lebensmittel Zucker Stimmung gemacht. Im Zusammenhang mit der Schließung des Werks in Leopoldsdorf gab es auf einmal einen „Pakt zur Rettung des heimischen Zuckers“. Wie passt das aus Ihrer Sicht zusammen? Marihart: Ich denke, für „weniger Zucker“ kann man argumentieren, für „keinen Zucker“ fehlt dieser Konsens. Und es konnte bewusst gemacht werden: ohne Rübe kein Zucker, nicht nur keine Zuckerfabrik. Das zeigt beispielhaft für die gesamte Nahrungsmittelindustrie, dass die Wert-
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factbox agrana
© arnold burghardt
schöpfungskette weit über den einzelnen Betrieb hinausgeht. Wie sehen Sie die immer wieder aufflammende Debatte um Übergewicht und Ernährung? Gerade dabei gibt es einen Wildwuchs an fast schon religiös anmutenden Strömungen, die alle für sich reklamieren, die einzige Wahrheit zu kennen. Was kann hierbei die Antwort der Lebensmittelindustrie sein? Marihart: Das Gute ist: Ernährung, Nahrungsmittel, Genuss – das ist offensichtlich allen wichtig. Und: Die Nahrungsmittelindustrie bietet für alle etwas – zu (fast) allem gibt es eine „Light“-Variante, gibt es biologische, vegetarische oder vegane Alternativen. Ein wenig zählt hier der Fußballspruch: „Österreich hat 8 Millionen Schiedsrichter“, d. h. jeder kann etwas zum Essen sagen, jeder hat eine Meinung.
Als eines der gröSSten börsennotierten und weltweit tätigen Industrie unternehmen Österreichs ist agrana auf allen Kontinenten mit ihren drei Geschäftssegmenten Frucht, Stärke und Zucker tätig. Konzernumsatz
rund 2,5 Mrd. € und
9.600 Mitarbeiter an 56 Produktions standorten
ca.
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Leider fehlen dafür oft die Grundlagen und deshalb sind diese Meinungen nur allzu leicht manipulierbar. Wissen statt Ideologie, Information statt Mythen ist daher mehr denn je wichtig. Heuer startete in Krems ein Masterstudium „Ernährungsmedizin“ – hoch an der Zeit. Noch zu oft werden derartige – nicht genug zu lobende – Ansätze als „akademische Kochkurse“ abgewertet. Bildung, Wissen, Fakten müssen die Grundlage verantwortungsbewusster Ernährung und Erziehung sein. Österreich ist ein Exportland, speziell bei Lebensmitteln, aber auch Agrarprodukten. Gleichzeitig lehnt die Agrarpolitik Handelsvereinbarungen immer stärker ab – Stichwort Mercosur. Was sagen Sie dazu? Was wünschen Sie sich? Marihart: Mercosur oder TTIP werden nicht zugunsten der Nahrungs-
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about
Zur Person — Biographie Generaldirektor DI Johann Marihart ist Vorstandsvorsitzender des Frucht-, Stärke- und Zuckerkonzerns AGRANA. Weitere Funktionen: • Obmann des Fachverbands der Lebensmittelindustrie • Präsident des Technischen Überwachungs-Vereins Österreich
mittelindustrie abgeschlossen. Es geht vor allem um Automotive und Technologiebranchen. Die Tauschware sind vielfach Agrarprodukte. Diese stammen aus Regionen mit meist geringeren Standards. Grundvoraussetzung ist daher, die Erfüllung unserer EU-Standards zu gewährleisten. Wie schätzen Sie den Standort Österreich unter diesen Aspekten ein? Was wünschen Sie sich? Marihart: Unser Land ist dank qualifizierter Mitarbeiter sowie modernster Produktionsstätten und hochwertiger Rohstoffe prädestiniert für Sicherheit und Topqualität unserer Produkte. Österreich hat aber auch hohe Kosten. Daher brauchen wir die Skaleneffekte des Exports, um wettbewerbsfähig sein zu können. Ebenso notwendig ist eine konsequente Markenpolitik und ein Markenbewusstsein, da sind Werbeverbote kontraproduktiv. Wie hat sich im heurigen Coronajahr der Export bei Lebensmitteln bisher entwickelt? Marihart: Die Coronabetroffenheit ist im Tourismus- und Gastrobereich groß und damit auch bei unseren von diesen Branchen besonders abhängigen Mitgliedern, wie z. B. der Getränkeindustrie. Im Export ist diese Betroffenheit sehr viel geringer, sodass gerade der Export eine mehr denn je stabilisierende Funktion für die österreichische Lebensmittelindustrie hat.
• Vorstandsmitglied der Südzucker AG Mannheim/Ochsenfurt • Aufsichtsratsmitglied der Forschungsförderungsgesellschaft • Aufsichtsratsmitglied BBG Bundesbeschaffungs-Ges.m.b.H. • Aufsichtsratsmitglied der Ottakringer Getränke AG • Aufsichtsrats-Vorsitzender der Spanischen Hofreitschule
Als weltweit agierendes Unternehmen haben Sie die Auswirkungen von Covid-19 an den verschiedenen Standorten erlebt. Wie schätzen Sie die Situation durch die Coronakrise insgesamt ein? Marihart: Mit 56 Produktions standorten weltweit hat uns Corona vom Ausgangsland China aus um den Globus verfolgt. Wir haben dabei verschiedene Strategien und Konsequenzen länderweise gesehen. Leider wurde auch Österreich vom Herzeige-Land mangels Disziplin kurz zum Schlusslicht. In diesen unterschiedlichen Umfeldgegebenheiten hat sich das Arbeiten der Nahrungsmittelindustrie, die gelernte Hygiene, bewährt. Wir haben, wie alle unsere Branchen-Kollegen, ohne Unterbrechung die Versorgung sichergestellt und damit unsere Verantwortung als kritische Infrastruktur bewiesen. Eine Auswirkung der Coronakrise ist eine Verschiebung der Kundenstruktur der Unternehmen der Lebensmittelindustrie. Besonders der Lebensmitteleinzelhandel (LEH) mit seiner schon bisher hohen Konzentration in Österreich hat weiter zugelegt, weil Gastronomie und Gemeinschaftsverpflegung sowie Catering stark eingebrochen sind und viele Menschen zuhause kochen. Wie sehen Sie diese Entwicklung? Wie geht der LEH mit dieser gestärkten Position um? Wie können die Unternehmen reagieren? Marihart: Der Handel ist unmittelbar am Konsumenten – ist aber völlig abhängig von seinen Lieferketten. Die
Gewichtsverschiebungen in der öffentlichen Wahrnehmung wird sich nach der Pandemie wieder normalisieren. Die Lebensmittelindustrie muss ihre Rolle selbstbewusster kommunizieren. Wir brauchen den Handel, aber der Handel ebenso uns, die Lebensmittelindustrie. Asien als Werkbank Europas soll reduziert und Produktion zurückverlagert werden. Lieferketten sollen so verkürzt und Ausfallsicherheit erhöht werden. Das verteuert aber in Summe Waren. Und China hat gerade 11 % Exportwachstum gemeldet. Bleibt alles beim Alten, wenn Corona vorbei ist? Marihart: Ich denke, insbesondere China geht gestärkt aus der Krise hervor und wir müssen froh sein, nicht mehr zu verlieren. Daher ist es schon wichtig, dass das strategische Sicherheitsdenken auch künftig wachgehalten wird und die Erinnerung an keine ausreichend verfügbaren Desinfektionsmittel, fehlende Masken oder Handschuhe wachbleibt. Wie wird aus Ihrer Sicht die Wirtschaft im Allgemeinen und die Lebensmittel industrie im Speziellen auf Trends wie Nachhaltigkeit, Regionalität und Klimawandel (Carbon footprint) reagieren? Was kann sich ändern, was muss sich ändern? Marihart: Der Green Deal der EU ist ambitioniert. Den darin geforderten Bio-Anteil hat Österreich bereits. Zuallererst geht es um die Klimabilanz, wo Österreich nicht gerade Vorreiter ist. CO2-neutrales Wirtschaften erfordert einen CO2-Preis, aber, um uns nicht auszupreisen, auch ein Abschöpfungs- und Erstattungssystem an den EU-Außengrenzen. Beim größten CO2-Sünder Verkehr ist die E-Mobilität nur mit grünem Strom eine Lösung. Was müssen die Unternehmen der Lebensmittelindustrie in Österreich machen? Wie müssen sie sich strategisch positionieren? Marihart: Die Lebensmittelindustrie muss noch innovativer werden. Was wünschen Sie sich von der Bundesregierung? Marihart: Die Bundesregierung soll Rahmenbedingungen setzen und der Versuchung „Gold Plating“ widerstehen.
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Coronakrise: Starker EU-Binnenmarkt wichtig für Export Die vorläufigen Exportdaten für das erste Halbjahr 2020 geben Anlass zur Hoffnung: Lebensmittel „Made in Austria“ werden rund um den Globus nachgefragt – auch in der Coronakrise. Die Erzeugnisse der Lebensmittelindustrie (Zollkapitel 16 bis 24) legten mit einem Wert von 3,8 Mrd. Euro um 3,1 % zu. Beim Anteil an den Gesamtexporten Österreichs erzielten die Lebensmittelexporte mit 5,6 % sogar einen neuen Bestwert. Josef Domschitz
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elche immense Bedeutung der EUBinnenmarkt für die österreichische Lebensmittel industrie hat, bestätigen eindrucksvoll die aktuellen Halbjahreszahlen. Die EU bleibt der wichtigste Markt für österreichische Lebensmittel: Rund 70 % der Lebensmittelexporte gehen in die EU 27 (2,6 Mrd. Euro; + 3,0 % gegenüber dem 1. Halbjahr 2019), rund 30 % in Drittstaaten (1,2 Mrd. Euro; + 3,3 %). Neben Deutschland (1,3 Mrd. Euro; + 4,3 %) zählen die USA (552 Mio. Euro; + 5,4 %), Italien (246 Mio. Euro; + 3,8 %) und die Schweiz (152 Mio. Euro; + 8,0 %) zu den Top-Exportländern. Bestseller bleiben neben heimischen Getränken (Energy Drinks, Eistee und Limonaden) sowie Süß- und Backwaren auch andere Lebensmittelzuberei-
tungen. Milchprodukte und Käse sowie heimische Futtermittel sind im Ausland ebenfalls sehr gefragt. Damit die heimischen Lebensmittelexporteure auch in Zukunft weiterhin erfolgreich sein können, ist ein starker
EU-Binnenmarkt essentiell. Tendenzen zur Renationalisierung bereiten der Branche indes Kopfzerbrechen. Manche Mitgliedstaaten – leider auch Österreich – beginnen, ihre Märkte wieder abzuschotten oder unternehmen Alleingänge, etwa bei
Österreichische Lebensmittelexporte trotz Coronakrise im Aufwind – Top-Exporthändler für heimische Lebensmittelindustrie
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der Regulierung von Lebensmitteln. Das stimmt bedenklich, denn die Renationalisierung ist eine wirtschaftliche Einbahnstraße für Österreich, weil sie das Auseinanderbrechen des Binnenmarkts begünstigt, der für unsere heimischen Lebensmittelhersteller so wichtig ist. Neben offenen Grenzen steht die Lebensmittelindustrie für eine faire Handelspolitik. Dazu braucht es eine Politik, die für einen starken und funktionierenden Binnenmarkt kämpft. Gerade im Jubiläumsjahr „25 Jahre Österreich im EU-Binnenmarkt“ gilt es, auf die Errungenschaften des gemeinsamen Markts in der EU sorgsam zu achten. Und es braucht gleiche Spielregeln für alle Marktteilnehmer – auch und gerade für die österreichischen Hersteller. Coronakrise bringt Licht und Schatten für die Lebensmittelindustrie Die Coronakrise mit bisher zwei Lockdowns hat vielen Menschen bewusst gemacht, wie wichtig eine leistungsfähige Lebensmittelindustrie am Standort Österreich ist. Denn die Betriebe haben verlässlich die tägliche Versorgung der Menschen mit sicheren und qualitativ hochwertigen Lebensmitteln garantiert. Das tun sie im Normalbetrieb und konnten es jetzt auch in Krisenzeiten sicherstellen. Die Halbjahreszahlen 2020 zeichnen die Hochschaubahn der Nachfrage zu Beginn der Coronakrise deutlich nach: Die Entwicklung der abgesetzten Produktion der österreichischen Lebensmittelindustrie zeigt für den März einen – coronabedingt – deutlichen Anstieg um 11,2 %. Ausschlaggebend dafür waren die Hamsterkäufe im Zuge des Lockdowns im März. Besonders nachgefragt wurden damals Grundnahrungsmittel und Fertigprodukte in jeder Form. In einzelnen Produktgruppen wie Mehl, Zucker, Teigwaren und verschiedenen Fertigprodukten wurde ein Vielfaches der sonst üblichen Mengen abgesetzt. Dabei handelte es sich großteils um Vorzieh- bzw. Lagerkäufe. Der Wegfall von Gastronomie und Gemeinschaftsverpflegung sowie der Einbruch im Tourismus verursachten dann bei vielen Unternehmen der Lebensmittelindustrie große Umsatzeinbußen, die sich natürlich auch in den Produktionsdaten bemerkbar machten. In den Monaten April und Mai gab es Rückgänge um 8,4 % bzw. 8,2 %. Erst im Juni drehte der Absatz mit 1,0 %
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infolge der Öffnung der Gastronomie und der Tourismuseinrichtungen wieder leicht ins Plus. Das erste Halbjahr 2020 konnte die Lebensmittelindustrie – auch auf Grund der guten Ergebnisse im ersten Quartal 2020 – mit einer „roten Null“ (– 0,2 %) abschließen. Für das zweite Halbjahr 2020 rechnet die Branche coronabedingt mit einer fortlaufend schwierigen Marktsituation vor allem im Wintertourismus und durch abgesagte Events und Veranstaltungen. Der erhoffte Aufschwung der Wirtschaft inklusive des Sommertourismus hat dann die Branche im dritten Quartal zusehends optimistisch gestimmt. Der Dämpfer folgte mit dem zweiten Lockdown und somit steht das vierte Quartal 2020 wieder ganz im Zeichen von verschärften Covid-Maßnahmen mit einer Vielzahl an krisenbedingten Herausforderungen für die Branche am Heimmarkt sowie im Rahmen der aktuellen Exportbemühungen. Umsatzeinbußen gibt es nach wie vor in allen „tourismus- sowie gastronomienahen“ Branchen der Lebensmittelindustrie, die durch den zweiten Lockdown wieder deutlich eingebrochen sind. Die Ausfälle betragen aktuell, je nach Branche sowie unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Absatzkanäle (Lebensmitteleinzelhandel bzw. Gastronomie/Hotellerie/Tourismus) zwischen 20 und 60 %. Auch die Exportentwicklung wird aktuell wieder durch eine Vielzahl an Covid-19-Maßnahmen in vielen Zielländern der Lebensmittelindustrie in Mitleidenschaft gezogen. Die weiteren Ergebnisse werden sehr stark von der Entwicklung des Weihnachtsgeschäftes, des für Österreich sehr wichtigen Wintertourismus und natürlich auch von der internationalen Nachfrage nach Le-
bensmitteln und Getränken „Made in Austria“ abhängen. Die aktuelle Situation ist für „tourismus- sowie gastronomienahe“ Unternehmen der Lebensmittelindustrie zudem existenzbedrohend und vor allem unverschuldet. Hier wünscht sich die Branche vom Gesetzgeber ein klares Bekenntnis zur heimischen Lebensmittelindustrie mit treffsicheren Hilfspaketen. Problem Kreditversicherungen rasch lösen Um nach der Coronakrise möglichst rasch die Recovery der Unternehmen zu schaffen, sollte die Politik alle Anstrengungen unternehmen, um die Lebensmittelindustrie zu entlasten und bei ihren Exportbemühungen zu unterstützen. Noch ungelöst sind aktuell die Export-Kreditversicherungen. Diese sollen mögliche Ausfälle im Export „auffangen“. Die Prämien dafür sind aber coronabedingt deutlich erhöht und die für die Exporteure wichtigen „Limits“ zur Auslösung dieser Exportversicherungen massiv reduziert worden. Damit erhöhten sich die Selbstbehalte, und die versprochene Lösung durch staatliche Haftungen ist im Gegensatz zu anderen EU-Ländern in Österreich noch immer nicht umgesetzt worden. Hier besteht Handlungsbedarf, denn neben der großen Bedeutung von „regional“ bzw. „regionaler Wertschöpfung“ ist auch „international“ für viele österreichische Unternehmen der Lebensmittelindustrie unverzichtbar. Daher muss neben der Absicherung des Inlandsabsatzes auch dem Export, der Produktion und Arbeitsplätze in Österreich zusätzlich absichert, weiterhin besonderes Augenmerk geschenkt werden. Josef Domschitz, Fachverband der Lebensmittelindustrie, Wien
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Starke Marken haben Innnovationskraft Interview Die Ernährung sprach mit dem neu gewählten Präsidenten des Markenartikelverbands (MAV), Manner-Vorstand für Marketing und Vertrieb Dr. Alfred Schrott, über Werbeverbote, Eigenmarken-Boom und Trends in der Lebensmittelindustrie. Oskar Wawschinek
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ie Ernährung: Herr Dr. Schrott, Sie wurden in einer turbulenten Zeit einstimmig zum Präsidenten des MAV gewählt. Besonders brisant sind die Entwicklungen rund um die Umsetzung der EU-Richtlinie über audiovisuelle Mediendienste (EU-AVMD-RL) in Österreich. Da war von „Gold Plating“ und Werbeverboten die Rede. Welche Überlegungen stecken hinter den Nährwertprofilen und welche Vorteile wären zu erwarten, eine strengere österreichische Regelung einzuführen statt auf die einheitlichen EU- Nährwertprofile zu warten, die für Ende 2022 angekündigt sind? Alfred Schrott: Es gibt keine Vorteile einer strengeren österreichischen Regelung. Wir sind keine Insel. Wir leben mit anderen in einem Staatenverbund, jede national strengere Verordnung schwächt uns und unsere Position am Exportmarkt. Dieses Thema gehört ordentlich besprochen und von allen Seiten beleuchtet. Dazu sind ja noch
einige Punkte offen, etwa in der Berechnung. Durch sich ständig ändernde Verordnungen ist die Industrie oftmals gezwungen, neues Verpackungsmaterial aufzulegen und Packstoffe wegzuwerfen. Das ist nicht im Sinne unseres Nachhaltigkeitskonzepts. Und der Mehrwert für den Konsumenten lässt sich auch nicht erkennen. Gibt es bereits bestehende Regelungen zur Werbung für Lebensmittel im Umfeld von Kindersendungen? Wie kann das funktionieren? Schrott: Ja, die gibt es und sie funktionieren auch. Natürlich kann man da oder dort nachschärfen und gemeinsam mit Medien die Hebel diskutieren. Aber ein generelles Werbeverbot ist nicht zielführend. Man muss auch bedenken, dass z. B. im Fernsehen die Werbung klar gekennzeichnet ist und vom Zuseher als Werbung verstanden wird. Ob das bei Social-Media-Kanälen oder Streaming-Diensten immer so klar erkennbar ist, bezweifle ich.
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Von einer Krise zur nächsten: Wie geht es den Betrieben im MAV mit der Coronakrise? Welche Branchen sind stärker betroffen? Mit welchen Maßnahmen versuchen die Betriebe, die aktuelle Infektionswelle zu bewältigen? Schrott: Die Branchen sind unterschiedlich betroffen, es gibt aber auch zahlreiche Rettungsschirme und Hilfsmaßnahmen der Regierung. Diese müssen schnell und unkompliziert bei jenen ankommen, denen aufgrund der Maßnahmen die Geschäftsgrundlage fehlt. Haben Sie in dieser Situation – mögliche Werbeverbote in einer Wirtschaftskrise durch Corona – Wünsche an die Bundesregierung? Schrott: Ein genereller Wunsch wäre, das Thema Gold Plating zu überdenken. Die österreichische Industrie ist Exportkaiser. Der große Vorteil der EU ist der gemeinsame Binnenmarkt und die für alle geltenden Verordnungen. Werden diese Verordnungen in Österreich stren-
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ger ausgelegt, dann gibt es eine Wettbewerbsverzerrung zu Lasten eben dieser Firmen. Zurück zum MAV: Wie ist dieser aufgebaut? Schrott: Als Präsident arbeite ich mit dem langjährigen Geschäftsführer Günter Thumser zusammen an der grundsätzlichen Ausrichtung des Markenartikelverbands, während er die selbstständige Führung des Verbands innehat und das auch ganz hervorragend macht. Was haben Sie sich als neuer Präsident des MAV für Ziele gesetzt? Haben Sie spezielle Anliegen? Schrott: Ich kann auf sehr gute Verbandsarbeit aufbauen. Der MAV achtet schon seit bald 100 Jahren auf die Marke, das Original. Es ist nicht selbstverständlich, dass bei einem so etablierten Verband die Mitgliederzahl wächst, aber sie tut es, und darauf sind wir stolz. Ich möchte im Verband die Angebote an unsere Mitglieder verstärkt an Trends anpassen wie etwa Digitalisierung oder Social Media. Sehr medienwirksam sind die Kampagnen, die der MAV regelmäßig launcht. Da geht es um Bewusstsein für Marken und deren Bedeutung. Ist wieder eine solche Kampagne geplant? Schrott: Die Markenartikelkampagne ist ein zentraler Kern des MAV – sozusagen der Grundgedanke, die Essenz der Marke zu kommunizieren. Nächstes Jahr geht die Kampagne in ihr 25. Jahr. Das ist enorm. Auch nächstes Jahr konzentrieren wir uns dabei auf die Marke und setzen verstärkt auf die Einbindung neuer Kanäle. Gerade im Lebensmittelbereich sind Marken sehr unter Druck, weil Eigenmarken des Lebensmitteleinzelhandels immer mehr werden (Anteile bis zu 40 %). Was sind aus Ihrer Sicht die Gründe dafür – bei Autos z. B. gibt es eine solche Entwicklung nicht. Schrott: Eigenmarken sind keine neue Entwicklung, die Markenartikelindustrie hat gelernt, wie sie damit umgeht und welche Vorzüge der Marke herausgestrichen werden müssen, um den Konsumenten zu überzeugen.
© Manner
Alfred Schrott, Manner-Vorstand für Marketing und Vertrieb
Wie gehen denn die Hersteller mit dieser Entwicklung um? Markenaufbau und Pflege kosten ja viel Geld, und von der Strahlkraft der Marken profitieren dann die Trittbrettfahrer. Schrott: Gerade im Jahr der Krise ist das Thema Innovationsführerschaft wichtig, und das liegt bei den Marken. Darum zu kämpfen, ist auch volkswirtschaftlich gesehen wichtig. Auch der Handel hat verstanden, dass es nicht sinnvoll ist, die Innovationskraft von Marken zu bremsen. Welche Rolle spielt für Markenartikelhersteller der Export? Schrott: Zahlreiche österreichische Markenhersteller exportieren mehr als 50 % ins Ausland. Export ist enorm wichtig. Daher sind auch die gemeinsamen „Spielregeln“ wichtig, um gleiche Wettbewerbsbedingungen vorzufinden.
Wie sieht denn diese Entwicklung bei Manner aus? Schrott: Wir sehen eine positive Entwicklung im Export in den Ländern, in denen wir aktiv den Markt betreuen und mit eigenen Niederlassungen aktiv sind. Dort hat die Marke Manner auch schon einen hohen Stellenwert und der Konsument will sich mit dem Kauf den rosa Glücksmoment gönnen. Wir sehen aber auch, dass in Ländern, in denen wir eher ein Exot sind, der Konsum zurückgeht. Was würden Sie sich wünschen, wenn Sie die sprichwörtlichen drei Wünsche der Guten Fee zur Verfügung hätten? Schrott: Das Ende von Corona und allen damit verbundenen Maßnahmen wäre nicht schlecht – dafür verzichte ich zurzeit sogar auf die zwei weiteren Wünsche.
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Zukunft von Ernährung und Landwirtschaft Trends und Herausforderungen Unter diesem Titel hat die FAO, die Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen, schon 2017 eine Studie veröffentlicht, die den Weg in Richtung einer verstärkten Nachhaltigkeit von Agrar- und Lebensmittelsystemen vorzeichnet. Die „Agenda 2030 für eine nachhaltige Entwicklung“ mit den bekannten 17 SDGs ist die logische Fortsetzung dieser Ansätze. Ein Überblick. Oskar Wawschinek
Trends Eine Reihe globaler Trends beeinflussen Ernährungssicherheit, Armut und insgesamt die Nachhaltigkeit der Ernährungs- und Agrarsysteme. Es wird erwartet, dass die Weltbevölkerung bis 2050 auf fast 10 Milliarden Menschen anwachsen wird, was die Nachfrage nach landwirtschaftlichen Produkten – in einem Szenario bescheidenen Wirtschaftswachstums – im Vergleich zu 2013 um rund 50 Prozent ankurbelt. Ein Einkommenswachstum in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen würde eine Veränderung der Ernährungsgewohnheiten hin zu einem höheren Verbrauch von Fleisch, Obst und Gemüse im Vergleich zu Getreide beschleunigen, was entsprechende Veränderungen der Produktion und einen höheren Druck auf die natürlichen Ressourcen erfordern wird. Wirtschaftswachstum und Bevölkerungsdynamik treiben den Strukturwandel der Volkswirtschaften voran. Der Rückgang des Anteils der Landwirtschaft
an der Gesamtproduktion und Beschäftigung erfolgt mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten und stellt die einzelnen Regionen vor unterschiedliche Herausforderungen. Obwohl landwirtschaftliche Investitionen und technologische Innovationen die Produktivität steigern, hat sich das Wachstum der Erträge so sehr verlangsamt, dass es keinen Grund zur Entspannung gibt. Lebensmittelverluste und -verschwendung machen einen signifikanten Anteil an der landwirtschaftlichen Produktion aus, und ihre Verringerung würde den Zwang zur Produktionssteigerung verringern. Die notwendige Beschleunigung des Produktivitätswachstums wird jedoch durch die Verschlechterung der natürlichen Ressourcen, den Verlust der biologischen Vielfalt (Biodiversität) und die Ausbreitung grenzüberschreitender Schädlinge und Krankheiten von Pflanzen und Tieren behindert, von denen einige resistent gegen die eingesetzten Mittel werden. Der Klimawandel betrifft überproportional Regionen, in denen Lebensmittelproduktion bereits schwierig ist,
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wodurch Pflanzenproduktion und Viehzucht, Fischbestände und die Fischerei gefährdet werden. Die Befriedigung der gestiegenen Anforderungen an die Landwirtschaft mit den bestehenden landwirtschaftlichen Praktiken wird wahrscheinlich zu einem intensiveren Wettbewerb um natürliche Ressourcen, zu erhöhten Treibhausgasemissionen und zu einer weiteren Entwaldung und Bodendegradation führen. Hunger und extreme Armut haben sich seit den 1990er Jahren weltweit verringert. Dennoch sind heute noch rund 700 Millionen Menschen, die meisten von ihnen in ländlichen Gebieten, extrem arm. Darüber hinaus sind trotz unbestreitbarer Fortschritte bei der Verringerung der Unterernährung und der Verbesserung der Ernährung und Gesundheit fast 800 Millionen Menschen chronisch hungrig und 2 Milliarden leiden an Defiziten bei Mikronährstoffen. In einem „Business-as-usual“-Szenario ohne zusätzliche Anstrengungen zur Förderung der armutsfreundlichen Ent-
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wicklung wären 2030 noch etwa 653 Millionen Menschen unterernährt. Selbst dort, wo die Armut zurückgegangen ist, bleiben allgegenwärtige Ungleichheiten bestehen, die die Beseitigung der Armut behindern. Kritische Teile von Lebensmittelsystemen werden kapitalintensiver, vertikal integriert und in weniger Händen konzentriert. Dies umfasst den gesamten Prozess von der Bereitstellung von Rohstoffen bis zur Lebensmittelverteilung. Kleinerzeuger und landlose Haushalte sind die ersten Verlierer und suchen zunehmend nach Beschäftigungsmöglichkeiten außerhalb der Landwirtschaft. Dies führt zu einer Zunahme der Migrationsströme, insbesondere der männlichen Mitglieder ländlicher Haushalte, was wiederum zur „Feminisierung“ der Landwirtschaft in vielen Teilen der Welt führt. Konflikte, Krisen und Naturkatas trophen nehmen an Zahl und Intensität zu. Sie verringern die Verfügbarkeit von Nahrungsmitteln, stören den Zugang zu Nahrungsmitteln und Gesundheitsversorgung und untergraben die Sozialsysteme, treiben viele Betroffene wieder in Armut und Hunger, schüren die Migration und erhöhen den Bedarf an humanitärer Hilfe. Gewalttätige Konflikte charakterisieren häufig auch langandauernde Krisen. Im Durchschnitt ist der Anteil unterer-
nährter Menschen, die in Ländern mit niedrigem Einkommen mit einer langandauernden Krise leben, zwischen 2,5 und 3-mal höher als in anderen Ländern mit niedrigem Einkommen.
Herausforderungen Diese Trends stellen Nahrungsmittel und Landwirtschaft vor eine Reihe von Herausforderungen. Rohstoff- und ressourcenintensive Landwirtschaftssysteme, die zu massiver Entwaldung, Wasserknappheit, Bodenerschöpfung und hohen Treibhausgasemissionen geführt haben, können keine nachhaltige Nahrungsmittel- und Agrarproduktion bieten. Benötigt werden innovative Systeme, die die natürliche Ressourcenbasis schützen und verbessern und gleichzeitig die Produktivität steigern. Erforderlich ist ein transformativer Prozess hin zu „ganzheitlichen“ Ansätzen wie Agrarökologie, Agro-Forstwirtschaft, klimafreundlicher Landwirtschaft und einer bewahrenden Landwirtschaft, die auf einheimischem und traditionellem Wissen aufbaut. Technologische Verbesserungen sowie drastische Einschnitte bei der gesamtwirtschaftlichen und landwirtschaftlichen Nutzung fossiler Brennstoffe würden dazu beitragen, den Klimawandel und die Intensivierung natürlicher Gefahren, die alle Ökosysteme und jeden Aspekt des menschlichen Lebens betreffen, zu reduzieren. Eine
stärkere internationale Zusammenarbeit ist erforderlich, um aufkommende grenzüberschreitende Bedrohungen der Landwirtschaft und des Lebensmittelsystems, z. B. durch Schädlinge und Krankheiten, zu verhindern. Die Beseitigung extremer Armut und sicherzustellen, dass schutzbedürftige Menschen, die der Armut entkommen, nicht in sie zurückfallen, erfordert Maßnahmen zur Verringerung von Ungleichheiten. Das bedeutet, Ungleichheiten anzusprechen sowohl zwischen als auch innerhalb der Länder, beim Einkommensniveau, bei den Chancen und beim Eigentum an Vermögenswerten, einschließlich Land. Strategien für ein „Wachstum aus der Armut“ müssen sicherstellen, dass die Schwächsten an den Vorteilen der Marktintegration und der Investitionen in die Landwirtschaft teilnehmen. Das würde ihre Einkommens- und Investitionsmöglichkeiten in ländlichen Gebieten verbessern und die Ursachen der Migration betreffen. Das „Wachstum aus der Armut“ muss jedoch über die Landwirtschaft hinausgehen, indem sowohl ländliche als auch städtische Gebiete eingebunden und die Schaffung von Arbeitsplätzen und die Diversifizierung von Einkommen unterstützt werden. Sozialschutz in Verbindung mit einem „Wachstum aus der Armut“ wird dazu beitragen, die He-
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rausforderung zu bewältigen, den Hunger zu beenden und die dreifache Last der Unterernährung durch gesündere Ernährung zu bewältigen. Die dauerhafte Beseitigung von Hunger, Unterernährung und extremer Armut erfordert auch den Aufbau von Widerstandsfähigkeit gegenüber langwierigen Krisen, Katastrophen und Konflikten sowie die Förderung einer integrativen und gerechten globalen Entwicklung. Ein Umdenken bei Ernährungssystemen und Governance ist für die Bewältigung aktueller und künftiger Herausforderungen unerlässlich. Vertikal koordinierte, besser organisierte Lebensmittelsysteme bieten standardisierte Lebensmittel für städtische Gebiete und reguläre Beschäftigungsmöglichkeiten. Aber sie müssen begleitet werden von verantwortungsvollen Investitionen und
der Sorge um die Existenzgrundlagen von Kleinbauern, dem ökologischen Fußabdruck der sich verlängernden Lebensmittelversorgungsketten und den Auswirkungen auf die Biodiversität. Diesen Bedenken muss Rechnung getragen werden, indem die Lebensmittelsysteme effizienter, integrativer und widerstandsfähiger werden.
solche Vision – eine Vision, die über die Kluft zwischen „entwickelten Ländern“ und „Entwicklungsländern“ hinausgeht. Nachhaltige Entwicklung ist eine universelle Herausforderung und kollektive Verantwortung für alle Länder, die grundlegende Veränderungen dabei erfordert, wie alle Gesellschaften weltweit produzieren und konsumieren.
Auf dem Weg zu einer nachhaltigen Entwicklung sind alle Länder voneinander abhängig. Eine der größten Herausforderungen besteht darin, eine kohärente, wirksame nationale und internationale Governance mit klaren Entwicklungszielen und dem Engagement für deren Erreichung zu erreichen. Die „Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung“ der UN (mit den 17 nachhaltigen Entwicklungszielen, den SDGs – Sustainable Development Goals) verkörpert eine
Der Text ist eine überarbeitete Zusammenfassung der Ergebnisse der Originalstudie, die auf der FAO-Webseite www.fao.org/ publications verfügbar ist. Direkter Link: https://www.fao.org/3/a-i6881e.pdf. Die Publikationsserie „The State of Food and Agriculture“ SOFA http://www.fao. org/publications/sofa stellt wichtige Themen und Entwicklungen in den Bereichen Landwirtschaft und Lebensmittelwirtschaft in gut aufbereiteter Form einer interessierten Öffentlichkeit zur Verfügung.
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Getränkebranche im Umbruch Kein anderes Thema beschäftigt die Hersteller von Getränken im Moment so sehr wie die Wahl des Materials, aus dem die Flaschen bestehen sollen.
I
n der Getränkebranche herrscht derzeit eine nie gesehene Dynamik bei der Entwicklung neuer Verpackungsformen. Denn Kunststoffflaschen sind trotz ihrer vielen Vorteile unter Generalverdacht gelangt, früher oder später in der Natur zu landen. Verbraucher greifen deshalb vermehrt zu Glasflaschen. Wie das deutsche Aktionsforum Glasverpackung meldet, ist der Absatz von Behälterglas in Tonnen in der ersten Jahreshälfte 2020 um 0,9 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum gestiegen. Ein deutliches Absatzwachstum von 27,8 Prozent verzeichnete die Branche vor allem bei nicht-alkoholischen Getränken wie Wasser, Milch und Saft. Der Branchenriese Coca-Cola hat die Zeichen der Zeit erkannt und hat in Deutschland in zwei Glasabfüllungen investiert. Beim Absatz kann sich der Konzern neben dem Umweltgedanken auch auf die Nostalgie der Kunden verlassen, die die bauchigen
Colaflaschen noch aus ihrer Kindheit oder aus Filmen kennen. Am Verpackungsmix mit Glas- und PET-Flaschen hält das Unternehmen aber weiter fest, denn auch PET-Flaschen können über Mehrwegsysteme gesammelt, gereinigt und mehrfach verwendet werden. Durch ihr geringeres Gewicht und weniger energieaufwändiges Recycling macht das Material in der Umweltbilanz Boden gut im Vergleich mit Glas. Bei Flaschenkonzepten mit PET können die Hersteller aber noch einiges herausholen, wie das Schwarzwälder Verpackungsunternehmen Karl Knauer zeigt. Gemeinsam mit dem Systemlieferanten Krones hat das Unternehmen „LitePac Top“ entwickelt und ist damit im Finale für den Deutschen Nachhaltigkeitspreis 2021 gelandet. Statt der sonst üblicherweise eingesetzten Kunststoffschrumpffolie, die zum Konfektionieren der Gebinde benutzt wird,
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Klaus Orthaber
17 technik technology
kommt bei „LitePac Top“ ein Kartonträger zum Einsatz. Gemeinsam mit einer Papierbanderole ersetzt der Kartonträger die Folienumverpackung. Die ökologischen Vorteile liegen laut Jury in Materialund Energieeinsparungen, die dadurch erzielt werden. Die darin eingebundenen Flaschen bestehen allerdings weiterhin aus PET.
Flaschen sind prädestiniert für die Kreislauf wirtschaft PET-Flaschen werden nur dann zum Problem, wenn sie nicht zu hochwertigen Produkten wiederverwer-
tet werden können oder aus anderen Gründen aus dem Stoffkreislauf verschwinden, z. B. durch thermische Verwertung in Müllverbrennungsanlagen. Im Idealfall wird aus einer alten PET-Flasche einfach eine neue. PepsiCo Deutschland hat sich dieses Ziel auf die Fahnen geschrieben und will bis Ende 2021 als erstes Getränkeunternehmen hierzulande ausschließlich 100 Prozent recyceltes Plastik (rPET) für seine Flaschen verwenden. In den Umstieg auf recycelten Kunststoff will das Unternehmen sieben Millionen Euro investieren und dadurch 15.000 Tonnen Neuplastik pro Jahr einsparen. Damit übertrifft PepsiCo seine vorherige Ankündigung, bis 2030 in der gesamten Euro-
päischen Union 50 Prozent rPET zu verwenden.
Politik macht Druck bei Einwegverpackungen Nicht jede Pfandflasche ist auch Teil eines Mehrwegsystems. Einmal benutzt, werden sie über die Sammelstellen in den Wertstoffkreislauf für PET zurückgeführt. Damit dieser Anteil noch größer wird, hat sich auch die österreichische Umweltministerin für die Pfandpflicht auf alle Einwegflaschen für Getränke auszudehnen. In Deutschland hat der Bundesrat die Bundesregierung aufgefordert, bei der zur Umsetzung der europäischen Einweg-Kunststoff-Richtlinie (2019/904/EU)
anstehenden Novelle des Verpackungsgesetzes entsprechende Regelungen aufzunehmen. Die mögliche Neuregelung würde neben Kunststoffen auch bestimmte Getränkedosen betreffen, auf die noch keine Pfandpflicht besteht. Denn viele Getränkehersteller setzen auch weiterhin auf Aluminium- oder Weißblechdosen, die, was den Produktschutz angeht, unschlagbare Eigenschaften mitbringen. So nutzen beispielsweise Brauereien Metallverpackungen gerne, weil das Bier durch Licht an Geschmack einbüßt. Das Problem: Die Dosen können nicht einfach wieder zu neuen Getränkedosen recycelt werden, da es zu Qualitätsverlusten kommt. Diesem Nachteil hat sich das Unternehmen Ball Corporation mit ihrer „Infinity Aluminium Bottle“ angenommen. Dabei handelt es sich um eine Flaschenverpackung, die sich unendlich oft recyceln lässt. Die Flasche besteht aus fließgepresstem Aluminium, das sich neben Getränken auch für Shampoos und Pflegespülungen, Seifen, Körpercremes, Spirituosen, Energy-Shots, Joghurts, Dressings, Sirups, Gewürze und andere Produkte eignet. Mit einem völlig neuen Konzept ist die Großbrauerei Carlsberg im letzten Jahr an den Start gegangen: einer Papier-Bierflasche aus nachhaltig gewonnen Holzfasern. Derzeit wird für die innere Beschichtung eine Kunststofffolie verwendet. Die Flasche ist damit eigentlich eine Verbundverpackung, mit allen Nachteilen, die dadurch beim Recycling entstehen. Der dänische Konzern hat aber angekündigt, auf eine Lösung ohne Kunststoffe hinzuarbeiten. Während es sich bei einigen Entwicklungen eher um Nischenprodukte handelt, zeigen die Anstrengungen doch, wie viel sich in der Branche bewegt.
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18 firmenbericht company report
Coronakrise – das Unwort des Jahres Das Virus hat die Welt verändert, und doch hat jede Zeit ihre Chance.
W
er hätte sich jemals gedacht, dass wir in unserem täglichen Tun Einschränkungen in dieser Form vollziehen müssen, Unternehmen in ihrem Handeln derart reglementiert werden und dass die Unsicherheit in der Zukunftsausrichtung eine Planbarkeit kaum realisieren lässt. Nach dem Denkansatz „Geteiltes Leid ist halbes Leid“ kann man nun den Kopf in den Sand stecken oder eine Krise auch als Chance sehen. Auch wenn dies kaum vorstellbar ist, bin ich der Meinung, „Jede Zeit hat ihre Chance“! Ein Blick auf das eigene Unternehmen, aus der Metaebene sozusagen, kann dabei ein dienlicher Wegweiser sein. Im Zuge dessen ist es gut zu hinterfragen, ob die eigene Unternehmensvision bzw. -strategie entsprechend gegeben oder möglicherweise noch zeitadäquat ist. In meiner Erfahrung der Beratung von Familienunternehmen aus verschiedenen Branchen birgt dieser Blick auf die wesentliche Ausrichtung eines Unternehmens enorme Potentiale in sich. Dabei geht es jedoch nicht nur darum, gemeinsame Bilder zu entwickeln, sondern diese mit
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Christian Laschet, Unternehmensberater
Stoßrichtungen zu versehen, welche man konsequent zur Umsetzung bringt. Dadurch entsteht eine neue Energie für das Unternehmen und äußere Einflüsse erlangen nicht mehr die Kraft, den eigenen Weg in negativer Art und Weise längerfristig zu beeinflussen. Ebenso verbinden gemeinsame Bilder nicht nur Eigentümer und Geschäftsführer, sondern mit dem richtigen WIE alle Menschen im Unternehmen. Denn was kann einem Unternehmen ganzheitlicher weiterhelfen als gemeinsame Bilder und die Energie, diese gemeinsam verwirklichen zu wollen? Abgeleitet von der Unternehmensvision und -strategie
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ERNÄHRUNG | Nutrition volume 44 | 05./06. 2020
sollten Unternehmen in he rausfordernden Zeiten noch ganzheitlicher die Energie in die Vertriebsorientierung lenken. Im Zuge einer Auseinandersetzung mit diesem Schwerpunkt gilt es zu hinterfragen, ob mein Unternehmen zielgerichtet vertriebsorientiert ist. Dabei spreche ich nicht nur von der unmittelbaren Vertriebsmannschaft. Die Vertriebsorientierung beginnt bei den Eigentümern und sollte letztendlich mit hoher Energie bei allen Mitarbeitern ankommen. Es gilt vor allem in herausfordernden Zeiten zu hinterfragen, ob die aktuelle Vertriebsausrichtung zeitadäquat ist. Was benötigt man, um mittel- bis langfristig erfolgreich zu sein? Themen wie neue Märkte, Konzeptinnovationen, Markenwirkung uvm. sind ebenso Teil der Vertriebsorientierung wie die Frage nach der richtigen Infrastruktur, um punktgenau den Markt zu bedienen – ja mehr noch, diesen langfristig zu begeistern. Ebenso wesentlich ist in Krisenzeiten ein zielgerichtetes Zahlenmanagement. Dabei ist nach dem Motto „Weniger ist
mehr“ auf das Wesentliche zu achten. Kennzahlen-Cockpits oder -Dashboards sind in solchen Fällen sehr dienlich. Die wichtigsten KPIs zusammengefasst und vorinterpretiert, sollen den Entscheidungsträgern die Möglichkeit geben, rasch und fokussiert Weichenstellungen zu vollziehen. Hierzu gäbe es noch viele weitere unternehmensrelevante Themen anzusprechen, aber das Wichtigste ist, dass man proaktiv auch im Zuge der Coronakrise gestaltet. Damit verändert man im eigenen Sinne und verhindert, selbst verändert zu werden. Nach dem Motto „Jede Zeit hat ihre Chance“ möchte ich allen Unternehme(r)n ans Herz legen, nach diesem Credo zu leben. Die Entwicklung in Ihrem Unternehmen wird es Ihnen ganzheitlich nachhaltig danken!
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19 firmenbericht company report
Kuehnel: Damit‘s frisch bleibt Wasseraktivität wird oft als „freies“ oder „nicht-zellular gebundenes“ Wasser in Lebensmitteln bezeichnet.
S
ie wird in „aw“ von 0 bis 1 dargestellt und ist ein wichtiger Indikator für die Produktqualität in der industriellen Herstellung von Lebensmitteln. Nicht zu verwechseln ist die Wasseraktivität mit dem Wassergehalt – dem „zellular gebundenen“ Wasser. Die Wasseraktivität beeinflusst folgende Eigenschaften eines Produkts: mikrobiologische Stabilität, chemische Stabilität, enzy ma tische Stabilität, Farbe, Geschmack und Nährwert, Gehalt von Proteinen und Vitaminen, Stabilität der Zusammensetzung, Haltbarkeitsdauer, Aufbewahrung
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und Verpackung, Löslichkeit und Textur. Die Wasseraktivität in Lebens mitteln kann mit Hilfe verschiedener Zusätze (Feuchthaltemittel), durch den Einsatz
geeigneter Verpackungsmaterialien oder durch die Aufrechterhaltung günstiger Reifungs- und Lagerbedingungen kontrolliert werden. Sollte zu viel Wasser verfügbar sein, besteht die
Gefahr von mikrobiellem Wachstum und Wassermigration. Lebensmittelhersteller müssen der AGES gegenüber nachweisen, dass die Wasseraktivität eines Produkts ausreichend zurückgegangen ist, sodass keine Bakterien mehr wachsen können. Aus diesem Grund ist es wichtig, das Wasseraktivitätsniveau aller Bestandteile eines Produkts zu messen, um die Produktqualität zu gewährleisten.
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Impressum — DIE ERNÄHRUNG Österreichische Zeitschrift für Wissenschaft, Recht, Technik und Wirtschaft ∙ N UTRITION Austrian journal for science, law, technology and economy ∙ redaktion@ernaehrung-nutrition.at ∙ Offizielles Organ des Fachverbands der Nahrungs- und Genussmittelindustrie Österreichs und des Vereins zur Förderung der österreichischen Lebensmittelwirtschaft (foodalliance) ∙ Herausgeber: Fachverband der Lebensmittelindustrie; A-1030 Wien, Zaunergasse 1–3 ∙ Wissenschaftlicher Beirat: Generaldirektor Univ.-Prof. Dr. iur. et rer. pol. Walter Barfuß, Ao. Univ.-Prof. i. R. DI Dr. nat. techn. Emmerich Bergh ofer, Dr. Michael Blass, Hon.-Prof. Dr. Konrad
Brustbauer, Ass.-Prof. DI Dr. nat. techn. Klaus Dürrschmid, Prof. Dr. Christian Hauer, Univ.-Prof. Dr. Ing. Henry Jäger, OR Dr. Leopold Jirovetz, Univ.-Prof. i.R. DI Dr. nat. techn. Wolfgang Kneifel, Univ.-Prof. Dr. Jürgen König, Dr. Andreas Natterer, Ass.Prof. Dr. Peter Paulsen, Univ.-Prof. Dr. Werner Schroeder, LL.M, Univ.-Prof. Dr. Veronika Somoza, Univ.-Doz. Mag. Dr. Manfred Tacker, Univ.-Prof. Dr. med. vet. Martin Wagner Dipl. ECVPH ∙ Chefredakteur: DI Oskar Wawschinek, MAS, MBA ∙ Redaktion Wissenschaft: Ass.-Prof. DI Dr. nat. techn. Klaus Dürrschmid ∙ Redaktion Recht: Mag. Katharina Koßdorff ∙ Verleger: SPV Printmedien Gesellschaft m.b.H.; A-1080 Wien, Florianigasse 7/14;
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Tel.: 01/581 28 90; Fax: 01/581 28 90-23; online-redaktion@blickinsland.at ∙ Lektorat: Mag. Nina Wildzeisz-Rezner, MAS ∙ Satz: Gerald Mollay ∙ Herstellung: proprint.at ∙ Anzeigenleitung: Prok. Doris Orthaber- Dättel, Tel.: 01/581 28 90-12, daettel@ blickinsland.at, Tel.: 01/581 28 90-27, smejkal@blickinsland.at ∙ Ernährung/Nutrition – ISSN 0250-1554 – erscheint sechsmal jährlich. Nachdruck sämtlicher Artikel, auch auszugsweise, nur mit Quellenangabe, gegen Belegexemplar; Zitierung von wissenschaftlichen Beiträgen: Ernährung/Nutrition. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben die Meinung des Autors wieder, die nicht mit jener des Herausgebers übereinstimmen muss.
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