FEBRUAR 2014
BLICK INS LAND SELECTION
rinderprofi
milch fleisch zucht DAS MAGAZIN FÜR MODERNE RINDERHALTUNG
Foto: Hans Menop
P.b.b. Erscheinungsort Wien | Verlagspostamt 1080 Wien | Zul.-Nr. 02Z033612M | Sonderausgabe Februar 2014| BLICK INS LAND
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INHALT/IMPRESSUM
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I N H A LT JUBILÄUM 04 ZAR: 60 Jahre im Dienste der Rinderzucht
rinderprofi – Ihr Magazin
DISKUSSION 05 Wiederkäuer am Pranger 07 Lachgas und die Landwirtschaft
„Wir können und wollen uns den Milchthemen nicht verschließen. Unsere Mitglieder erlangen im Schnitt 80 Prozent des Markteinkommens über die Milch. Damit ist das ‚weiße Gold‘ im zentralen Interesse der Rinderzüchter. Unser Bemühen ist dahingehend fokussiert, die Stellung des Bauern in der Wertschöpfungskette Milch zu stärken. Ohne Rinderzucht keine Milch!“
MANAGEMENT 08 Hohe Lebenstagsleistung zeigt Wirtschaftlichkeit 10 Fruchtbarkeit: Die Brunst genau beobachten ZUCHT 12 Richtige Stierauswahl in der Mutterkuhhaltung MELKTECHNIK 14 Melkzeugzwischendesinfektion: So geht’s richtig 16 Richtig melken – 365 Tage im Jahr 19 Melken, wie das Kalb saugt
Toni Wagner, ZAR-Obmann
TIERGESUNDHEIT 20 Muss Eisen ergänzt werden? 22 Gesunde Kühe durch optimales Management 24 Mastitis – Antibiotika allein können nicht alles richten 26 Ketose: Vorbeugemaßnahmen auf einen Blick 29 Kälberdurchfall: Ursachen genau erforschen
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DISKUSSION
MELKEN SEITE 40
STALLBAU
FÜTTERUNG 31 Eiweiß aus Wiesen- und Feldfutter 36 Selbstfahrende Futtermischwagen sind gefragt TIERTRANSPORT 39 Gewerblich oder nicht? STALLBAU 40 Gut geplant, bequem gefüttert 43 Stahlbeton im Stallbau 45 FIRMEN BERICHTEN
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EIWEISSVERSORGUNG
Der nächste rinderprofi erscheint Ende Mai 2014.
IMPRESSUM EIGENTÜMER UND VERLEGER SPV Printmedien G.m.b.H., Florianigasse 7/14, 1080 Wien HERAUSGEBER UND CHEFREDAKTEUR Klaus Orthaber (orthaber@rinderprofi.at) REDAKTION Klaus Orthaber (redaktion@rinderprofi.at), Stefan Nimmervoll (redaktion@rinderprofi.at) ANZEIGENLEITUNG Prok. Doris OrthaberDättel (orthaber-daettel@rinderprofi.at) ANZEIGENVERKAUF Alexander Beran (beran@rinderprofi.at), Verena Planker (planker@ rinderprofi.at), Petra Hufnagl (hufnagl@rinderprofi.at), Michael Mazelle (mazelle@rinderprofi.at) VERWALTUNG, ASSISTENZ Stefanie Brenner (brenner@rinderprofi.at) REDAKTION UND HERSTELLUNG (ANZEIGENANNAHME) Florianigasse 7/14, 1080 Wien, Telefon 01/581 28 90, Fax 01/581 28 90-23, vom Ausland 00 43/1/581 28 90 FIRMENBUCHNUMMER: FN 121 271 S. DVR 286 73 PRODUKTION baba grafik & design, www.baba.at, 1020 Wien DRUCK Leykam Druck GmbH & Co KG, 7201 Neudörfl, Bickfordstr. 21 VERLAGSORT Florianigasse 7/14, 1080 Wien. P. b. b., ZUL.-NR. 02Z033612M. Alle Zuschriften und Chiffre-Briefe an BLICK INS LAND, Florianigasse 7/14, 1080 Wien. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Unterlagen besteht keine Gewähr auf Veröffentlichung oder Rücksendung. www.rinderprofi.at Offenlegung gemäß Mediengesetz § 25: Verleger: SPV Printmedien Ges. m. b. H., Firmensitz: Florianigasse 7/14, A-1080 Wien, Geschäftsführung: Klaus Orthaber, Gesellschafter: Klaus Orthaber. Erklärung über die grundlegende Richtung gem. § 25 (4) MedienG: Österreichisches Fachmagazin für Landwirte, Studierende und an der Rinderhlatung Interessierte.
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JUBILÄUM
ZAR: Seit 60 Jahren der Rinderzucht verpflichtet Erfolgsgeschichte Von der akkordierten Seuchenbekämpfung hin zu einem modernen Dienstleistungsunternehmen hat sich die ZAR in den vergangenen 60 Jahren entwickelt. Heute sind 25.000 Rinderzuchtbetriebe Mitglied der Organisation. Ein Überblick zum diesjährigen Jubiläum.
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tritte im Ausland, ergreift exportbegleitende Maßnahmen und führt mehrjährige Projekte mit den bedeutendsten Zielländern durch.
ZAR-Chef Toni Wagner.
Million Lochkarten enthielt in etwa den Datenbestand von 80 MB. Das Gewicht dieser Karten würde 2,5 Tonnen betragen. Die Aufgabenbereiche sind in diesen Jahren ständig gewachsen und haben sich weiterentwickelt. Die klassischen Tätigkeiten wie Herdebuchführung, Leistungsprüfung und Zuchtwertschätzung wurden bereits im Jahre 2001 an Stand die ZAR zur Gründungs- die 100%-Tochter ZuchtData zeit für die akkordierte Seuchen- GmbH ausgelagert. Dabei arbeibekämpfung, so ist sie inzwitet man intensiv mit den Partschen zu einem komplexen, nern in Bayern, Baden-Württemhochmodernen Dienstleistungs- berg, Schleswig-Holstein und unternehmen geworden. So Tschechien zusammen. könnte man den Werdegang der Dachorganisation von 25.000 Die ZAR ist mit viel Engagement heimischen Rinderzuchtbetriein den Bereichen Marketing, ben in aller Kürze zusammenfas- Interessenvertretung und Fördersen. Sowohl die technische als abwicklung tätig. Seit den letzten auch die organisatorische Weiter- Jahren liegt der Fokus verstärkt entwicklung der ZAR war in den auf dem Forschungs- und Billetzten Jahren enorm. Erfolgte dungsbereich. Eine der wichtigsdamals die Datenerfassung über ten Aufgaben der ZAR ist die eine Lochkartenstelle mit enorm Vernetzung der Rinderzucht im hohem Materialaufwand, so wer- In- und Ausland. Dabei gilt es den heute zeitnah die Leistungs- nicht nur in die Gesetzeswerdaten vom Kontrollorgan mittels dung auf Landes- und Bundeselektronischer Eingabegeräte, ebene eingebunden zu sein, die über sogenannte Handhelds, an überwiegende Anzahl der agrariden zentralen Rinderdatenverschen Rechtsmaterien wird inbund, RDV, übermittelt. Zum zwischen in Brüssel verhandelt Vergleich: Der Inhalt einer und auch beschlossen.
Bildung ist Investition in die Zukunft Aktuell hat die ZAR mit der ZuchtData die Trägerschaft von vier Forschungsprojekten inne. Ziel dabei ist es, dem heimischen Züchter Antworten und Lösungen für Fragen und Herausforderungen zu liefern, die uns die Züchterschaft morgen stellen wird. Um das so geschaffene Wissen auf dem kürzesten Weg zum Züchter zu bringen, ist die ZAR bereits Zuchtviehexport ist wichti2008 aktiv in das Bildungswesen ges Zusatzeinkommen Der eingestiegen. Seit 2011 ist die mit Zuchtviehexporten erzielte ZAR nach ISO 29990 als BilUmsatz betrug im Jahr 2013 dungsträger zertifiziert. Das rund 45 Millionen Euro, Einbekannteste Aushängeschild in künfte, die der österreichischen der Bildung ist der „JungzüchterRinderzucht und letztendlich profi“, der die Erwartungen dem Rinderzüchter zugute kom- größtenteils übertroffen hat. men. Es wurden etwa 24.700 überwiegend trächtige Kalbinnen Ohne Rinderzucht keine und auch laktierende Kühe der Milch Seitens der Mitglieder der Rassen Fleckvieh, Braunvieh, ZAR wird zunehmend gefordert, Holstein sowie Grauvieh und zu Themen rund um die österreiPinzgauer außerhalb Österreichs chische Milchwirtschaft Stellung abgesetzt. Im Vergleich zu den zu beziehen. Die ZAR betreut vorangegangenen zwei Jahren züchterisch 77 Prozent der fiel 2013 die Exportbilanz zwar Milchkühe in Österreich, die nur mittelmäßig aus, es ist aber wiederum über 85 Prozent der dennoch das drittbeste Exportan Verarbeitungsbetriebe abgeliejahr der österreichischen Rinder- ferten Milch produzieren. zucht. Der Zuchtviehexport ist aber nicht nur ein willkommenes „Wir können und wollen uns den Zusatzeinkommen für die Züch- Milchthemen nicht verschließen. ter, er ist zu einem bestimmten Unsere Mitglieder erlangen im Ausmaß auch unverzichtbar, um Schnitt 80 Prozent des Markteinden Inlandsmarkt im Gleichgekommens über die Milch. Damit wicht zu halten und Preiseinbrü- ist das ‚weiße Gold‘ im zentralen che zu verhindern. Die aktuell Interesse der Rinderzüchter. schwierige Situation zeigt einmal Unser Bemühen ist dahingehend mehr, wie bedeutend die interna- fokussiert, die Stellung des Bautionale Vernetzung der österrei- ern in der Wertschöpfungskette chischen Rinderzucht für den Milch zu stärken“, stellt Obmann einzelnen Zuchtbetrieb ist. Zur Wagner klar und fügt hinzu: Erfüllung dieser Aufgabe koordi- „Ohne Rinderzucht keine niert die ZAR über 20 Messeauf- Milch!“ ❉
Foto: ZAR
ie Zentrale Arbeitsgemeinschaft österreichischer Rinderzüchter leistet seit 60 Jahren unverzichtbare Arbeit für die heimische Rinderwirtschaft. In dieser Zeit hat sich das Tätigkeitsfeld stetig weiterentwickelt. Bereits vor der Gründung der Zentralen Arbeitsgemeinschaft österreichischer Rinderzüchter (ZAR) gab es eine Arbeitsgemeinschaft österreichischer Rinderzuchtverbände mit Sitz in Innsbruck. Das offizielle Geburtsdatum der ZAR ist der 19. Mai 1954. Erster Obmann wurde der damalige Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft und Braunviehzüchter, Ök-Rat. Franz Thoma aus Gröbming, Steiermark. Der damalige Präsident der Landwirtschaftskammer für Oberösterreich und Fleckviehzüchter Landesrat Johann Blöchl aus Lasberg wurde zum Geschäftsführenden Obmann gewählt. Sitz des Vereins war im heutigen Lebensministerium am Stubenring 1 in Wien.
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Wiederkäuer am Pranger Methan Bei der Suche nach den Schuldigen der Klimaerwärmung stehen auch die Wiederkäuer aufgrund ihres unvermeidbaren Methanausstoßes immer wieder am Pranger. Zu Unrecht, wie JOSEF GALLER im folgenden Beitrag erklärt.
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Kyoto-Flop Im Jahr 1997 hatte sich die EU mit der Unterzeichnung des „Kyotozieles“ freiwillig dazu verpflichtet, ihre „Treibgasemissionen“ bis 2012 um insgesamt acht Prozent gegenüber dem Stand von 1990 (= 77,64 Millionen Tonnen CO2-Äquivalent) zu reduzieren, Österreich sogar um 13 Prozent. Diese Ziele wurden teils weit verfehlt. Bis 2020 soll die Reduktion europaweit sogar 20 Prozent betragen. Dabei werden in die Bilanzrechnung neben Kohlendioxid auch die Emissionen von Methan und Lachgas einbezogen. Aufgrund des langsamen Abbaus soll Methan 21-mal und Lachgas bis zu 300-mal klimawirksamer sein als Kohlendioxid. In Österreich haben sich indes die Gesamtemissionen zwischen 1990 und 2010 um mehr als neun Prozent auf knapp 85 Millionen Tonnen erhöht, wobei der Verkehrssektor mit 60 Prozent den größten Zuwachs hatte. Der Anteil der
Landwirtschaft hat sich dagegen im selben Zeitraum um 13 Prozent auf derzeit 7,4 Millionen Tonnen (= 8,7 % der Gesamtemissionen) verringert, wobei knapp die Hälfte dem Methan (3,5 Mio. t), die andere Hälfte dem Lachgas zugeschrieben wird. Der Agrarsektor hat somit das Reduktionsziel von minus 13 Prozent gegenüber 1990 erreicht.
gig der Deponie- und Abwasserbehandlung zugeschrieben. So entspricht der Agraranteil von ca. 3,5 Millionen Tonnen Methan etwa vier Prozent des gesamten nationalen Treibhausgasanteils. Der Rückgang der Methanemissionen aus der Landwirtschaft ist vorrangig auf die Abnahme des Rinder- und insbesondere des Milchkuhbestands seit 1970 zurückzuführen. Auch weltweit hat sich der Rinderbestand seit 1990 nicht wesentlich verändert und liegt derzeit bei 1,01 Milliarden Rindern.
Bei der CO2-Emission ist das Rind hingegen nicht beteiligt, da mit der Atmung nur so viel Kohlendioxid wieder freigesetzt wird, wie die vom Tier gefressenen Pflanzen zuvor bei der Assimilation aus der Atmosphäre aufgenommen haben.
In den Industrieländern hat neben dem Rückgang des Rinderbestandes auch die Steigerung der Milchleistung je Kuh einen wesentlichen Beitrag zum RückDer landwirtschaftliche Anteil gang der Methanemissionen gevon Methan aus der Wiederkäuleistet. So produzieren Milcherverdauung und Lachgas aus kühe bei einer Milchleistung von Mineralisierungsprozessen in den 10 Litern/Tag (3.000 l JahresleisBöden entspricht zum Vergleich Wiederkäuer & Methan Der tung) etwa 40 g Methan je Liter umgerechnet etwa einem Drittel Pansen des Wiederkäuers entder Emissionen aus dem Verspricht einer Biogasanlage, wes- Milch, während bei einer Leistung von 30 Litern/Tag (9.000 kg kehrssektor. Dieser Anteil kann halb Methan bei der Verdauung nicht verhindert, sondern nur be- in weit größeren Mengen (je nach Jahresleistung) aufgrund des sinkenden Erhaltungsfutterbedarfs dingt verringert werden. Leistung 100–500 g/Tier/ Tag) entweicht. 1 g Methan entspricht nur mehr etwa 15 g Methan/LiUm 1/3 weniger Methan Die etwa 1,32 l. Der Methanausstoß ter freigesetzt werden. Hier liegt anthropogenen Methanemissio- beim Rind ist ungleich höher als in der Erhöhung der Milchleistung vor allem aus dem eigenen nen haben sich laut Umweltbun- etwa beim Menschen (Mittel Grundfutter noch ein Redukdesamt in Österreich zwischen 0,45 g/Tag) oder bei Tieren mit tionspotenzial, wodurch auch 1990 und 2010 um 33 Prozent einhöhligem Magen. Nicht ganz Kraftfutter eingespart werden verringert. Dabei werden wiede- unwesentlich ist übrigens auch rum etwa 45 Prozent der Land- der Methanausstoß von Termiten kann. Die Grundfutterleistung schwankt je nach Futterqualität wirtschaft und der Rest vorranund anderen Insekten. zwischen 3.000 und 6.000 kg Tab. 1: Österreichs Viehbestand seit 1950 Milch pro Kuh und Jahr. Jahr Rinder Milchkühe Viele Quellen Methan oder 1950 2.281.000 845.949 Biogas wird in der Natur von 1970 2.468.266 1.070.126 Methanbakterien unter 1990 2.583.914 904.831 2011 1.977.000 532.735 Fortsetzung auf Seite 6
Foto: ZAR
ethan stammt sowohl aus natürlichen als auch anthropogenen Quellen und zählt neben Kohlendioxid, Ozon und Lachgas zu den Treibhausgasen. Den wichtigsten Beitrag zum natürlichen „Treibhauseffekt“, ohne den es kein Leben auf der Erde gäbe, leistet mit einem Anteil von über 60 Prozent der Wasserdampf.
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DISKUSSION
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Luftabschluss bei Gärungsvorgängen durch Abbau organischer Substanz gebildet. Es entsteht auch in der Erdkruste bei der Erdölbildung als Erdgas. Hauptquellen der natürlichen Methanemissionen sind sumpfige Böden, Feuchtbiotope und Moore. Ferner entsteht es bei Verdauungsprozessen von Termiten und anderen Insekten, durch Verbrennung von Biomasse, etwa Waldbrände, sowie durch Freisetzung aus den Ozeanen. Anthropogene Emissionen entstehen bei der Gewinnung von Kohle, Erdgas, Erdöl sowie in Mülldeponien und Kläranlagen bei der anaeroben Zersetzung organischer Biomasse wie auch in der Landwirtschaft beim Nassreisanbau und
durch Viehhaltung. Methan wird nach längerer Verweildauer von acht bis zehn Jahren in der Atmosphäre und auch in Böden über oxidierende Methanbakterien abgebaut oder zu Kohlendioxid umgebaut. Da in landwirtschaftlich genutzten Böden in aller Regel aerobe Verhältnisse vorliegen, sind Böden mit Ausnahme von Feuchtbiotopen nicht als Methanquellen, sondern eher als Methansenker anzusehen.
len wie Feuchtgebieten und Meeren nur schwer einschätzbar ist. Während ältere Literaturangaben im Mittel bei etwa 600 Millionen Tonnen Methan/Jahr liegen, gibt GEO-Data die Methanemissionen global mit 1,7 Milliarden Tonnen an, wobei der größte Anteil (1,6 Mrd. t) auf natürliche Quellen entfällt.
Speziell in Feuchtgebieten ist der Vernässungsgrad des Bodens, messbar am fallenden RedoxpoDie Schätzung der Methanemis- tenzial infolge von Sauerstoffmangel, ein Spiegelbild für die sionen ist jedenfalls wesentlich Methanemissionen. Feuchtbioschwieriger als die der CO2Emissionen. Dies zeigen auch die tope bedürfen daher einer neuen starken Schwankungen bei den globalen Bewertung. Eine Studie Literaturangaben, da vor allem der Universität Hohenheim der Anteil aus natürlichen Quel- brachte durch eine Entwässerung von Niedermooren eine RedukMethan-Emissionen global tion der Methanemissionen um das Fünffache. Aber auch StauMethan (CH4) Mio. t seen emittieren im Mittel je QuaNatürlich: dratmeter rund 150 Milligramm Feuchtgebiete, Moore 115 (115–260) Methan täglich oder jährlich 55 Meere/Seen 15 (10–65) Tonnen Methan/km². Schwer abTermiten, andere Insekten, Wildtiere 44 (20–100) schätzbar sind auch Methanquellen unter dem Meer. Allein im Anthropogen: Schwarzen Meer sind mehr als Erdgas, Erdöl, Kohle 82 (80–130) 1000 untermeerische MethanBiomasseverbrennung 35 (20–80) quellen anhand aufsteigender Mülldeponien 40 (40–60) Methanblasen identifiziert worReisfelder 110 (110–170) den, die 1,7 bis 7 Liter Methan/ Viehhaltung 75 (70–80) = 14 % Tag freisetzen, was umgerechnet 536 (465–945) auf das ganze Schwarze Meer Sonstige biogene Quellen 45 (15–150) einer jährlichen MethanfreisetQuelle: UNEP-Schätzungen, IPCC, 1990 zung von 70.000 Tonnen entspricht. Noch schwerer einFaktoren, die N2O-Emission beeinflussen
Parameter
Wirkung auf die N2O-Emission
Bodendurchlüftung
zeitweilige Durchlüftung – höchste N2O-Produktion schlechte Durchlüftung – Denitrifikation meist als N2 ansteigender Wassergehalt – steigende Denitrifikation, aber unter sehr feuchten Bedingungen meist N2 abwechselnd trocken/feucht – höchste N2O-Produktion zunehmendes NO3/NH4-Verhältnis – zunehmende N2O-Emission
Wassergehalt des Bodens
N-Verfügbarkeit Bodentextur Bodenbearbeitung Bodenverdichtung Boden-pH
Organische Masse Pflanzenbestand Temperatur Jahreszeit
von Sand zu Ton – zunehmende N2O-Emission pflügen – niedrigere N2O-Emission als bei Minimalbodenbearbeitung zunehmende Verdichtung – zunehmende N2O-Produktion Wo Denitrifikation die Hauptquelle für N2O ist, senkt steigender pH-Wert die N2O-Produktion Wo Nitrifikation die Hauptquelle für N2O ist, erhöht steigender pH-Wert die N2O-Produktion erhöhter Gehalt an organischem C – erhöhte N2O-Emission Pflanzen, spez. deren Rückstände u. Wurzeln nach der Ernte, erhöhen N2O-Emission erhöhte Temperatur – erhöhte N2O-Emission nasser Sommer – höhere N2O-Produktion Frühjahrstauwetter – hohe N2O-Produktion Winter – niedrigste N2O-Produktion
schätzbar ist die Freisetzung von Methanhydrat, auch bekannt als „brennbares Eis“ aus den Ozeanen, welches aus Eis und Methangas bei 200 bis 1000 Meter Meerestiefe ab 20 bar Wasserdruck gebildet wird und vor allem an den Kontinentalrändern sowie in Permafrostböden lagert. Die Vorräte werden auf über zehn Billionen Tonnen geschätzt. Das ist doppelt so viel wie alle bekannten Öl-, Gas- und Kohlevorräten der Welt. Erste Abbauversuche gibt es in Sibirien. Auch wenn normalerweise unter 100 Meter Wassertiefe nur wenig Methan entweicht und die meist als Folge von Meeresbeben aufsteigenden Methanbrocken großteils an der Sedimentoberfläche wieder gebunden werden, so entstehen dennoch größere Methanabgasungen („Blowouts“) aus den Ozeanen. Schon alte Seefahrer berichteten über brennende Eisberge und gesunkene Schiffe im Bermuda-Dreieck, da Methanwasser leichter ist als normales Wasser, weshalb die Schiffe untergehen können. Fazit Die an sich nicht ganz unstrittige „Treibhausgasdiskussion“ hat mit der Einführung des Emissionshandels quasi als „moderner Ablasshandel“ einen neuen Höhepunkt erreicht. Die Suche nach Verursachern macht offenbar auch vor dem Wiederkäuer nicht Halt, obwohl dessen Ausstoß an Methan gerade mal vier Prozent der österreichischen „Treibhausgasemissionen“ ausmacht. Eine Tatsache ist vielmehr, das zwei Drittel der landwirtschaftlichen Nutzfläche in Österreich als Dauergrünland genutzt in Österreich werden, welches nur sinnvoll über den Wiederkäuer zu Milch und Fleisch veredelt werden kann. Wiederkäuer, neben Rindern auch Schafe oder Ziegen, sind im Gegensatz zu Schwein und Huhn als Grasfresser auch kein Nahrungskonkurrent für den Menschen und sorgen gleichzeitig für die Erhaltung der Kulturlandschaft. Die fragwürdige Methandiskussion rund ums Rind ist schon allein deshalb entbehrlich, weil es keine sinnvolle Alternative gibt. Allerdings gilt: Geht die Kuh, kommt letztlich der Wald. ❉ Dipl.-HLFL-Ing. Josef Galler ist Grünlandexperte der LK Salzburg.
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DISKUSSION
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Lachgas und die Landwirtschaft Quellenanalyse Lachgas (N2O, Distickstoffoxid) ist neben Kohlendioxid und Methan das dritte Gas, welches als Mitverursacher des unerwünschten Treibhauseffekts diskutiert wird, es soll daran mit bis zu sechs Prozent beteiligt sein soll. Wie Methan hat auch Lachgas viele Quellen.
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verschiedenen Faktoren ab. Zeitweilige Durchlüftung, Bodenverdichtung, abwechselnde Bodenfeuchte (trocken/feucht), hoher Gehalt an organischer Substanz im Boden, Wurzelrückstände nach der Ernte etc. erhöhen die Lachgasemissionen.
Stickstoffverluste entstehen nicht nur bei Mineralisierungsprozessen im Boden, sondern auch im Zuge der Düngeranwendung. Die Vermeidung von N-Verlusten liegt auch im Interesse der Landwirtschaft, da 1 kg N etwa einen Wert von 1,5 Euro hat. Auch wenn man diese Verluste nicht gänzlich vermeiden kann, so müssen sie eingeschränkt werden. Gasförmige Stickstoffverluste, vorrangig Ammoniak, entstehen vorrangig bei der Lagerung und unmittelbar nach der Ausbringung von Wirtschaftsdüngern. Diese unvermeidbaren Im Boden kann das süßlich rieLager- und Ausbringungsverluste chende Gas bei der Mineralisaliegen bei organischen Wirttion von organischen N-haltigen schaftsdüngern bei 30 bis 40 Verbindungen durch Einwirkung Prozent (gemessen am Gesamtvon Mikroorganismen unter luft- N-Gehalt) und auch darüber. Sie freien Bedingungen entstehen. sind bei Stallmist bzw. Kompost Ob mehr oder weniger gasföraufgrund des Rotteprozesses mige N-Verluste in Form von während der gasförmigen LagerLachgas entstehen, hängt von verluste um etwa zehn Prozent
höher als beim Güllesystem. Am geringsten sind die gasförmigen Stickstoffverluste bei Mineraldüngern, wo sie üblicherweise unter fünf Prozent liegen. Die Ursache liegt darin, dass ein Teil der Umsetzungsprozesse und damit Verlustquellen wegfallen.
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Kalk verbessert die Bodenstruktur.
Fazit Seitens der Landwirtschaft kann die Lachgasbildung durch nachhaltige Landbewirtschaftung, Vermeidung von Bodenverdichtungen, Verbesserung der Bodenstruktur durch Kalkung zum Teil verringert werden. ❉ J. G.
Foto: agrarfoto.com
eltweit emittieren jährlich bis zu 20 Miillionen Tonnen Lachgas, wobei gut zwei Drittel aus „natürlichen Quellen“, vorrangig aus Sümpfen und tropischen Regenwäldern sowie aus den Ozeanen, stammen. Daneben entsteht Lachgas durch fossile Verbrennung sowie in der Industrie, vor allem aber im Verkehr. Auch der im Sinne des Gewässerschutzes gewünschte N-Entzug (Denitrifikation) in Kläranlagen führt zu Lachgasemissionen. Lachgas entsteht weiters bei allen Stickstoffumsetzungsprozessen. Es entsteht aber auch dort, wo organische Substanz verrottet, wie beim Verfaulen von Holz und organischer Biomasse im Wald. Eine klare Abgrenzung zwischen natürlichen und anthropogenen Lachgasemissionen ist daher schwierig.
08_11_management_rp 13.02.14 09:39 Seite 8
Hohe Lebenstagsleistung zeigt Wirtschaftlichkeit Wirtschaftlichkeit Eine hohe Lebensleistung ist wichtig, für die Beurteilung der Wirtschaftlichkeit ist jedoch eine hohe Lebenstagsleistung (LTL) entscheidend. Für die Berechnung der LTL wird die gesamte produzierte Milchmenge (in kg) durch die Anzahl der Lebenstage (seit Geburt der Kuh) geteilt. Somit bringt die LTL die Lebensleistung an Milch in Beziehung zur Lebensdauer.
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sen innerhalb der ersten Laktation. Nach Auswertungen des LKV NRW erreichen rund 30 Prozent der Färsen die zweite nicht! Die wirtschaftlichen Nachteile liegen auf der Hand, da faktisch keine Milcherlöse den Aufzuchtkosten gegenüberstehen. Weniger als jede zweite Kuh erreicht die dritte Laktation. Die Remontierung ist damit der wesentliche Ansatzpunkt zur Verbesserung der LTL. Erhöht sich die Nutzungsdauer um ein Jahr, bei gleicher Milchleistung und gleichem Erstkalbealter, steigt die LTL um 1,6 kg pro Lebenstag. Bei einer Nutzungsdauer von drei Jahren bewirkt eine um 1000 kg höhere Laktationsleistung einen Anstieg der LTL um 1,6 kg. Im aktuellen Jahresab-
schluss „Betrieb“ des LKV NRW wird die durchschnittliche LTL des Betriebes in kg Milch/Lebenstag (kg/LTG) für den Gesamtbestand und die Abgangstiere angegeben. Im Jahresabschluss Einzeltier wird die LTL zum Stichtag 30. 9. oder zum Abgangsdatum des Tieres aus dem Betrieb angegeben Kälberaufzucht – der Grundstein zu einer hohen Lebenstagsleistung (LTL) Betriebe mit hoher Lebenstagsleistung berichten, dass besonders die Versorgung der Kälber mit einem hohen Maß an Disziplin durchgeführt werden muss, um die Tiere möglichst lange im Bestand zu halten. Eine hohe LTL beginnt bereits mit einer optimalen Käl-
Fotos: ZAR, Kalcher
wirtschaftliche Milchproduktion sind nach wissenschaftlicher Aussage 15 kg Milch je Lebenstag. Zur besseren Einschätzung der ie Besonderheit im Verwirtschaftlichen Bedeutung der gleich zu anderen KriteLTL kann folgende Faustformel rien wie mittlere Jahresgelten: Die Erhöhung der LTL leistung, Lebensleistung oder um 1 kg Milch verbessert den Nutzungsdauer ist bei der LTL wirtschaftlichen Erfolg der die Einbeziehung der Jungvieh- Milchviehhaltung um ca. aufzucht. Die LTL fasst insbeson- 100 Euro/Kuh und Jahr. Da die dere folgende drei Parameter, die durchschnittliche LTL in Nordfür eine wirtschaftliche Milchrhein-Westfalen bei nur 12,7 kg produktion von Bedeutung sind, pro Lebenstag liegt, hat sich das in einem Wert zusammen: Team Rindviehhaltung gemein– hohe Nutzungsdauer sam mit vielen Landwirten der – hohe Laktationsleistung Beratungsregion Rheinland-Nord – niedriges Erstkalbealter und im Rahmen von mehreren Veranfrühes Erreichen der 2. Lakstaltungen mit diesem Thema betation schäftigt. Hauptursache für eine Die Verbesserung dieser Werte geringe LTL ist insbesondere das führt zwangsweise zur Erhöhung frühe Ausscheiden zu vieler Färder LTL. Demzufolge lassen sich aus einer hohen LTL gute produktionstechnische Ergebnisse schließen. Damit verbunden ist auch eine ressourcenschonende, nachhaltige Milchproduktion. Die Kostensteigerungen in verschiedenen Bereichen der Milchproduktion (insbesondere Anstiege bei Erzeugungskosten für Färsen, Stallplatzkosten für Rinder und Kühe, Futter- und Flächenkosten) erfordern u. a. eine positive Entwicklung der LTL im Einzelbetrieb. Zielgröße für eine Nach Futterwerttabelle LWK Von Hanna Hermbusch und Christoph Holloh
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beraufzucht, denn die Kälber von heute sind unsere KĂźhe von morgen. Grundvoraussetzung ist eine stressarme und hygienische Geburt. Der Abkalbebereich sollte regelmäĂ&#x;ig gemistet werden und gut eingestreut sein. Je keimärmer die Umwelt ist, desto geringer ist der Infektionsdruck fĂźr das neugeborene Kalb. Da das Kalb zum Zeitpunkt der Geburt Ăźber keine eigene Immunabwehr verfĂźgt, wird mit der Biestmilchgabe in den ersten drei Lebensstunden die passive Immunisierung eingeleitet. In dieser Zeit sollte eine Aufnahme von mindestens 2, im Optimalfall 3 l Biestmilch erfolgen. Das Zeitfenster, in dem die Immunglobuline der Biestmilch Ăźber die Darmwand aufgenommen werden kĂśnnen, ist sehr klein. Bereits acht Stunden nach der Geburt ist die Absorbtion der Darmwand nur noch halb so hoch wie in den ersten drei Lebensstunden. Gleichzeitig reduziert sich die AntikĂśrperkonzentration vom 1. zum 2. Gemelk um 50 Prozent. Um eine optimale Versorgung mit Kolostrum sicherzustellen, empfiehlt es sich, einen Vorrat aus qualitativ hochwertiger Biestmilch einzufrieren. Empfehlenswert ist die Biestmilchgabe bis zum fĂźnften Lebenstag. AnschlieĂ&#x;end wird auf die Folgetränke umgestellt. Wird mit Vollmilch weitergetränkt, ist der Einsatz eines Wirkstoffergänzers notwendig, um die nĂśtige Versorgung mit Eisen, Vitaminen und Spurenelementen zu sichern. Beim Einsatz eines Milchaustauschers (MAT) sollten folgende Mindestanforderungen erfĂźllt werden: 20 % Rohprotein, 10â&#x20AC;&#x201C;20 % Fett, < 10 % Rohasche. Der MAT-Einsatz sollte bis zur 6. Lebenswoche bei 160 g je l Wasser liegen, anschlieĂ&#x;end 125â&#x20AC;&#x201C;130 g je l Wasser betragen. Zu beachten bleibt, dass der Milchaustauscher in der ersten Hälfte der Tränkeperiode aufgrund der besseren Verdaulichkeit einen hohen Anteil an Milchproteinen beinhalten sollte. Um eine Stabilisierung der Tiergesundheit während der Tränkephase zu gewährleisten, ist die Ansäuerung der Tränke (z. B. mit Ameisensäure, Zitronensäure, Obstessig etc.) zu empfehlen. Beim Säureeinsatz sind die futtermittelrechtlichen Vorgaben zu
beachten. Parallel zur Tränkeperiode sollten die Tiere ab dem 8. Lebenstag freien Zugang zu frischem Wasser und qualitativ hochwertigem, strukturwirksamem Grobfutter haben. In den ersten Lebenswochen sollten die Tiere in Einzelboxen (Iglu/Riswicker HĂźtte) mit Sicht- und BerĂźhrungskontakt zu anderen Tieren gehalten werden. AnschlieĂ&#x;end ist die Gruppenhaltung Ăźblich. Die GruppengrĂśĂ&#x;e variiert je nach betrieblichen Gegebenheiten. Aus haltungshygienischer Sicht sind kleinere Gruppen grĂśĂ&#x;eren vorzuziehen. Das Reinraus-System mit Reinigung, Desinfektion und Leerstand ist einzuhalten, damit Infektionen im Jugendstadium vorgebeugt wird. RegelmäĂ&#x;iges, intensives Beobachten der Tiere ermĂśglicht die FrĂźherkennung von Erkrankungen und zeitnahes Handeln. Atemwegserkrankungen stellen die am häufigsten vorkommenden haltungsbedingten Erkrankungen dar. Vorbeugen kĂśnnen wir hier durch ein gutes Stallklima. Als Einflussfaktoren sind hier zu nennen: wenig Schadgase, geringe Luftfeuchtigkeit, geringe Staubentwicklung und keine Zugluft. Ein AuĂ&#x;enklimastall mit einem Mikroklimabereich erweist sich in der Praxis als optimales System.
mit hoher Lebenstagsleistung erfolgt durch konsequente Umsetzung der gängigen Empfehlungen. Zu beachten ist, dass beim Jungvieh tägliche Kontrollgänge gemacht werden, um Veränderungen frĂźhzeitig zu erkennen. Die JungviehfĂźtterung sollte nach dem Grundsatz â&#x20AC;&#x17E;Erst pushen und dann bremsenâ&#x20AC;&#x153; erfolgen. Ein Zunahmemaximum von 1000 bis 1200 g pro Tag, auch schon vor dem 9. Lebensmonat, ist dadurch realistisch.
Aus der Tabelle auf Seite 8 wird ersichtlich, dass die Ration der Jungrinder bis 350 kg in Bezug auf die Nährstoffanforderungen der aufgewerteten Mischration der laktierenden KĂźhe gleicht. Gleichzeitig ist die energieärmere Ration der trockenstehenden KĂźhe optimal im zweiten Aufzuchtjahr einzusetzen. FĂźr das Jungvieh muss keine gesonderte Mischration erstellt werden. Eine ausreichende Mineralstoffversorgung ist in jedem Fall gesondert sicherzustellen. Hierbei wird der Kalzium- und Phosphorversorgung der wachsenden Tiere die grĂśĂ&#x;te Bedeutung zugeschrieben. Hinsichtlich der Fruchtbarkeit ist in der zweiten Aufzuchtphase auch besonderes Augenmerk auf die Versorgung mit Vitaminen und Spurenelementen zu legen. Durchfallerkrankungen sind das Selbstverständlich gilt auch hier zweite groĂ&#x;e Problem in der Käl- der Grundsatz, dass immer ausberaufzucht. Da die Infektion im reichend hygienisch einwandRegelfall rund um die Kalbung freies Futter und Wasser zur stattfindet, sind eine gute Gefreien Aufnahme angeboten werburtshygiene und eine optimale den mĂźssen. Nur so sind hohe Biestmilchversorgung notwendig. tierische Leistungen zu erzielen. Bei Durchfallproblemen sollten Die wichtigste Kontrolle in dieKotproben zur Erregerbestimsem Altersabschnitt ist die regelmung genommen werden, um mäĂ&#x;ige Ă&#x153;berprĂźfung der Tagesentsprechende BehandlungsmaĂ&#x;nahmen einleiten zu kĂśnnen. Die am häufigsten vertretenen Erreger sind Rota/Corona, Kokzidien und Kryptosporidien. Jungviehaufzucht â&#x20AC;&#x201C; ein weiterer Baustein fĂźr hohe Lebenstagsleistungen Hauptziel in der Jungrinderaufzucht ist eine zĂźgige Entwicklung zu einer gesunden und leistungsbereiten Milchkuh. Das optimale Erstkalbealter von 24 bis 26 Monaten mit einer Lebendmasse von ca. 630 kg wird nur bei einer konsequenten Aufzucht erreicht. Die Jungviehaufzucht in Betrieben
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Fruchtbarkeit: Die Brunst genau beobachten Einflussfaktoren Die meisten Betriebe sind bestrebt, die Fruchtbarkeit der Kühe zu verbessern. Da es sich bei der Fruchtbarkeit um ein Geschehen mit sehr vielen Einflussfaktoren handelt, werden je nach Ausgangslage sehr unterschiedliche Maßnahmen Wirkung zeigen. der Beobachtung wird die Brunst übersehen. Die Zeit für die Stallarbeit ist knapp bemessen – nicht in bedeutender Punkt im nur im Nebenerwerbsbetrieb – Verständnis des Fruchtbar- und fürs unvoreingenommene keitsgeschehens ist die Tat- Schauen und Beobachten fehlt sache, dass die Kuh ein Säugetier die Ruhe. Wenn kein Stier vorist. Bei allen Säugetieren wird die handen ist, dann muss Zeit für mit dem Futter aufgenommene die Brunstbeobachtung investiert Energie in einer feststehenden werden. In der Tabelle finden sich Reihenfolge zur Erfüllung der Fakten über den Zusammenhang Bedürfnisse verwendet. Zuerst von Brunstbeobachtungszeit und kommen naturgemäß das eigene Brunsterkennung. Wer beispielsÜberleben und die Basisaktivität weise nur zweimal täglich etwa des Tieres, aber sofort danach 20 Minuten für die Brunstbeobfolgt in der Rangfolge die Milch- achtung investiert, wird etwa ein drüse. Wenn die Fütterung also Drittel der Kühe, die in Brunst nur fürs Milchgeben reicht, dann sind, übersehen. Es ist also sinnist ein Zyklus nicht möglich. Der voll und notwendig, zu Mittag alte Satz gilt noch immer: Eine oder am Abend nochmals eine Kuh, die abnimmt, nimmt nicht Runde durch den Stall zu maauf. Bevor der Eierstockszyklus chen und auf Brunstanzeichen startet, sind ausreichende Reser- bewusst zu achten. ven (nicht Verfettung) notwendig. Zusammenfassend können wir Brunstzeichen Typische Anzeifesthalten, dass Energiemangel in chen am Beginn der Brunst sind der Fütterung eine sehr häufige Unruhe und Brüllen sowie die Ursache für mangelnde FruchtSuche von Kontakt zu anderen barkeit ist. Tieren. Das Aufreiten auf andere Kühe kann auf eine Brunst hinBrunstbeobachtung Oft liegt weisen, kommt allerdings auch das Fruchtbarkeitsproblem gar zum Abreagieren bei Stress und nicht bei der Kuh, sondern in der Rangordnungsproblemen vor. SiBrunstbeobachtung. Die Kühe chere Brunstzeichen sind hingestieren, aber aufgrund mangeln- gen folgende:
Von Elisabeth Stöger
E
Effektivität der Brunstbeobachtung (aus Kruif, Mansfeld, Hoedemaker) Methode
% Kühe, die richtig als brünstig erkannt wurden
24 Stunden Beobachtung Stier Dreimal pro Tag, 20 Minuten Zweimal pro Tag, 20 Minuten Einmal pro Tag, 20 Minuten
95 % 95 % 75 % 65 % 50 %
Foto: ZAR
der Tiere auf Vollspalten be– Regelmäßige Kontrolle von Gesonders vor dem sechsten Lebärmutterausfluss und Stoffbensmonat birgt unter anderem wechsellage der Tiere; ggf. nach Nachteile für das Immunsystem Rücksprache mit dem Hoftierund die Tageszunahmen. Bearzt Behandlungsschritte einsonders bei Weidehaltung ist auf leiten eine regelmäßige Endo- und Ek- – Fütterung: Zur Vermeidung eitoparasitenbekämpfung zu achnes zu starken Energiedefizits ten. Bei ganzjähriger Stallhalrund um die Kalbung (Rücktung zeigt sich in der Praxis auch gang der Futteraufnahme) kann bereits in diesem Alter die Notder Einsatz energiereicher Spewendigkeit einer funktionellen zialfuttermittel einzelbetriebKlauenpflege und Mortellarolich sinnvoll sein. behandlung. – Wichtig ist, dass die Kuh möglichst schnell wieder anfängt zu Milchviehhaltung – wie befressen. komme ich meine Kühe in die nächste Laktation? Eine Fruchtbarkeit und Besamung Kuh wird erst ab der dritten Lak- – Wesentlich ist, dass die Tiere so tation rentabel, da bis dahin die schnell wie möglich sauber werAufzuchtkosten erwirtschaftet den, um eine zeitnahe Besawerden müssen. Daher ist es mung durchführen zu können. umso wichtiger, die Tiere mögSpätestens um den 60. Tag solllichst lange im Bestand zu behalte die erste Besamung erfolgen. ten. Hauptziel ist es, die Tiere – Tiere, die nicht stierig werden durch ein gezieltes Herdenmabzw. nicht tragend sind, sollten nagement gesund und leistungsin regelmäßigen Abständen bereit zu erhalten. dem Tierarzt vorgestellt werden (Vier-Wochen-Rhythmus). Zweiphasiges Trockenstellen Die Trockenstehzeit ist wichtig Fütterung für die Regeneration des Euterge- – Leistungsgerechte Fütterung im webes. Verlauf der Laktation in Anleh– Erste Phase: 8. Woche vor der nung an die Einzeltier-bezogeKalbung: Energie-, kalziumnen Daten aus der MLP und kaliumarme Fütterung, ausreichende Versorgung mit Routine-ControllinginstruMagnesium, Vitamin E und mente zur HerdenüberwaSelen sicherstellen chung: – Zweite Phase: 2. Woche vor der – Überprüfung der StoffwechselKalbung bis zur Kalbung: Gelage der frischmelkenden Tiere, wöhnung der Pansenbakterien z. B. über einen Ketosetest an energetisch höherwertigere – Für die Herdenübersicht: Komponenten in Anlehnung an Milchmenge und Milchinhaltsdie Ration der laktierenden stoffe am Tank Kühe – Einzeltier: monatlicher MLP– Zur Kalbung Separation der Bericht Einzeltiere in Abkalbebuchten – Intensive Tierbeobachtung im auf Stroh Stall, besonders bis zur erneu– Zugang zu frischem Wasser und ten Trächtigkeit Futter notwendig Im Endeffekt ist der wichtigste Kalbung und geburtsnaher Punkt zur Erhöhung der LebensZeitraum (ca. 10 Tage pp) tagsleistung eine konsequente – Geburtshygiene beachten Begleitung der Tiere in der Auf– BaldigeTrennung von Kuh und zucht und Laktation. Es ist ein Kalb hohes Maß an Tierkontrolle und – Um die Futteraufnahme nach beobachtung nötig. Notwendige der Kalbung möglichst schnell Behandlungen dürfen nie auf die wieder anzuregen: Angebot lange Bank geschoben werden. von Wasser zur freien AufFrei nach dem Motto: „Wir manahme (z. B. Kuhtrunk) chen nichts Außergewöhnliches, – Zur besseren Überwachung der nur das, was wir machen, machen Tiere zunächst gesonderte Hal- wir außergewöhnlich gut.“ ❉ tung in Frischmelkergruppe Hanna Hermbusch und Christoph Holloh – Tägliche Kontrolle von Fieber, sind Experten in der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen. Nachgeburtsabgang
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1. Die Kuh steht, wenn eine andere Kuh aufspringt. 2. Die brünstige Kuh bespringt eine andere Kuh am Kopf. 3. Brunstschleim ist auffindbar und zwar spinnbar (fadenziehend) und glasklar. Wenn man nicht ganz sicher ist, ob eine Kuh in Brunst ist, kann die Beurteilung der Schamlippen hilfreich sein: Diese sind in Brunst geschwollen, lang und haben kaum Falten. Sie lassen sich leicht öffnen und eine glänzende, rosarote, gut durchfeuchtete Schleimhaut ist erkennbar. Bei der nichtbrünstigen Kuh sind die Schamlippen kurz, hart, gefältelt und lassen sich nur gegen einen gewissen Widerstand voneinander trennen, die Schleimhaut ist dann blass. Ein Scheidenrohr (Spekulum) und eine Taschenlampe können eine große Hilfe in der Brunstbeobachtung sein. Die künstliche Besamung soll am Ende der Hauptbrunst erfolgen. Gebärmutterinfektionen Entzündungen der Schleimhaut von Gebärmutter und Scheide nennt man Genitalkatarrhe. Die Folge ist ein trüber Scheidenausfluss, der weiß oder gelb und mit Eiterflocken vermengt sein kann. In besonders gravierenden Fällen ist der Ausfluss kakaoartig und stinkend.
möglichst früh erkannt und behandelt werden.
Erkrankungen der Eierstöcke Abwechselnd vollzieht sich auf jedem der Eierstöcke beim gesunden, nicht tragenden Tier der Eierstockszyklus. Dieser besteht Ursachen für Gebärmutterentaus dem Heranreifen eines Follizündungen sind: kels (einer Eiblase), dem Ei– Aborte (Verkalbungen) sprung zum Zeitpunkt der – Schwergeburten, unsachgeBrunst, danach folgt die Heranmäße Geburtshilfe bildung und Blüte eines Gelbkör– Hygienemängel pers sowie bei ausbleibender Be– Nachgeburtsverhalten fruchtung die Rückbildung des – Fütterungsfehler Gelbkörpers und das erneute – Stoffwechselstörungen rund Heranreifen eines Follikels. Jede um die Geburt Phase dieses Zyklus kann gestört sein: Dadurch wird eine Besiedelung – Der Eierstock kann als Ganzes von Scheide und Gebärmutter unterentwickelt und ohne jede mit Bakterien begünstigt. Häufig Tätigkeit sein. bleibt die Erkrankung bis zum – Der Eisprung kann ausbleiben ersten Besamungsversuch unerund aus der Eiblase entwickelt kannt, erst dann zeigt der unsausich eine Zyste. bere Brunstschleim an, dass eine – Der Gelbkörper bildet sich Entzündung vorliegt und eine nicht zurück und verhindert Besamung deshalb nicht zum ErBrunstphasen folg führen wird, denn die befruchtete Eizelle kann sich nicht Brunstphase Dauer in die entzündete Gebärmutter Vorbrunst bis 3 Tage lang einnisten. Durch die Streuung der Keime können zusätzliche Hauptbrunst 8–30 Stunden Entzündungsherde in der Kuh entstehen, etwa als Mastitis im Nachbrunst 12–24 Stunden Euter. Genitalkatarrhe sollen
dadurch den Beginn eines neuen Zyklus.
80 Prozent auf verschiedene Umweltfaktoren zurückzuführen sind und somit durch ManageZur Unterscheidung der verment-Maßnahmen verändert schiedenen Störungen am Eierwerden können. Besonders bestock wird die Kuh untersucht deutend sind die Fütterungsfehund nach der Diagnose stehen ler: Neben dem schon genannten entsprechende Therapien zur Ver- Energiemangel ist v. a. die Überfügung. Was wir aber nicht verversorgung mit Eiweiß, Kalium gessen dürfen, ist, dass die Eier- und Energie die Hauptursache stöcke nicht für sich alleine für gestörte Fruchtbarkeit. existieren, sondern dass alle Lebensumstände der Kuh ihren Weitere Ursachen für die Einfluss auf die Fruchtbarkeit Entstehung von Sterilitäten: ausüben. Was etwa bedeutet, Verfettung und zu intensive Aufdass bei mangelnder Energiever- zucht, Licht- und Bewegungssorgung und daraus folgender mangel, Stress in der Herde mit Zystenbildung nicht eine HorRangordnungskämpfen und Unmonbehandlung, sondern eine ruhe, Haltungsmängel wie rutAnpassung der Fütterung zum schiger Boden, zu enge LiegeboErfolg führen wird. Gerade die xen und Gänge oder erschwertes Abkalbephase ist von großer Be- Aufstehen aufgrund der Aufstaldeutung für die spätere Fruchtlung. Gezielte Verbesserungen barkeit, denn ein Follikel braucht danken uns die Tiere mit besserer 60 Tage zum Heranreifen. Man Fruchtbarkeit und Gesundheit. ❉ kann davon ausgehen, dass Dr. Elisabeth Stöger, Tierärztin in Kärnten. Fruchtbarkeitsstörungen zu
Anzeichen Unruhe, vermehrte Bewegung, Kontaktsuche, Aufspringversuche, Rötung und Schwellung der Scham fadenziehender Brunstschleim, Schleimspuren, Stehen beim Besprungenwerden Abklingen der Symptome, Abbluten nach 1–3 Tagen
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Qualität In der Mutterkuhhaltung werden vorwiegend Natursprungstiere eingesetzt. Den richtigen Stier für seine Herde beziehungsweise die am Betrieb verfolgte Produktionsrichtung zu kaufen ist nicht immer einfach. Die Qualität des Zuchtstiers ist entscheidend, denn ein altes Sprichwort besagt: „Der Stier ist die halbe Herde!“ duktion sollten mittelrahmige bis großrahmige Zuchtstiere verwendet werden, da in der intensiven ie Wahl der Rasse, sowohl Mast hohe Schlachtendgewichte bei der Kuh als auch beim angestrebt werden. Die JungrindStier, ist entscheidend für produktion hingegen erfordert die Qualität der Kälber. Doppel- einen gut bemuskelten, mittelnutzungsrassen wie Fleckvieh rahmigen und frühreifen Zuchtund Pinzgauer eignen sich am stier. Hier zeigen die Ergebnisse besten als Mutterkühe, da sie aus der Arbeitskreisberatung, eine gute Milch- und Fleischleis- dass mit der Vaterrasse Limousin tung aufweisen. Die Mutterkuh die besten Ergebnisse erzielt sollte ein hoch sitzendes Euter wurden. mit mittellangen Zitzen haben, damit das Kalb die Milch ohne Bewertete Zuchtstiere kauProbleme aufnehmen kann. Die fen Einen Zuchtstier kann man Mutterkuh sollte je nach Produk- direkt ab Hof oder auf einer Vertionsgebiet 650 bis 750 kg wiesteigerung kaufen. Jedenfalls gen und über ein korrektes Fun- sollte er bewertet sein. Die Bedament verfügen sowie an Keule, wertungsklasse gibt Auskunft Rücken und Schulter gut bemus- über Rahmen, Bemuskelung und kelt sein. Fundament des Zuchtstiers. Bei einem bewerteten Stier wird geBei der Auswahl des Zuchtstiers währleistet, dass er reinrassig ist. muss darauf geachtet werden, Auf die Bemuskelung ist bedass der Stier in die Herde und sonders zu achten. Er sollte an zum jeweiligen Produktionsver- Rücken und Schulter sowie an fahren passt. Für die Einstellerder Keule entsprechend bemusund Jungrindproduktion werden kelt sein. meist Fleischrassestiere eingesetzt, wobei sich in Kärnten Das Fundament des Zuchtstiers Charolais als Vaterrasse durchge- wird beim Decken stark beansetzt hat. Für die Einstellerprosprucht. Daher muss der Stier eiVon Dietmar Grilz
D
nen korrekten Fuß haben und die Sprunggelenke dürfen nicht zu steil oder zu säbelbeinig sein. Auch die Fesseln dürfen nicht durchtrittig oder zu steil sein. Damit man dies optimal beurteilen kann, sollte man den Zuchtstier vom Besitzer auf hartem Boden vorführen lassen. Dabei bekommt man zudem einen Eindruck davon, ob der Stier einen ruhigen, gutmütigen Charakter hat oder nicht. Jungstier schonend eingliedern Die Eingliederung eines Jungstiers in die Mutterkuhherde muss schonend erfolgen und er darf nicht zu früh in große Herden kommen. Beim Einsatz eines jungen Zuchtstiers sind Trächtigkeitsuntersuchungen empfehlenswert, um sicher zu sein, dass der Stier fruchtbar ist. Anschließend sollten auch die durch diesen Stier herbeigeführten Geburten genau beobachtet werden, damit man Informationen über den Kalbeverlauf und die Totgeburtenrate erhält. In Mutterkuhherden, in denen ein Zuchtstier eingesetzt wird,
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„CornVit. Tierisch gute Futtermittel.“ … steht für
Richtige Stierauswahl in der Mutterkuhhaltung
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sind die Fruchtbarkeitsergebnisse meist zufriedenstellend. Jedoch müssen Fütterung und Haltung sowie das Management am Mutterkuhbetrieb auch in Ordnung sein. Denn der Einsatz eines Zuchtstiers alleine kann nicht alle Fruchtbarkeitsprobleme lösen. Mutterkuhhalter sollten über die Fruchtbarkeitsergebnisse ihrer Mutterkühe Bescheid wissen, denn die Fruchtbarkeit hat neben den Kälber- verlusten den größten Einfluss auf die Wirtschaftlichkeit in der Mutterkuhhaltung! Kalkulationsvergleich In der folgenden Kalkulation werden auf einem Mutterkuhbetrieb mit 15 Mutterkühen zwei unterschiedliche Anschaffungspreise von Zuchtstieren verglichen. Die Futter-, Gesundheits- und sonstigen Direktkosten werden nicht berücksichtigt. Geht man von einem Anschaffungspreis von 2.400 Euro aus und zieht davon den Altstiererlös von 1.700 Euro ab, bleibt eine Differenz von 700 Euro übrig. Dividiert man diese
durch die Nutzungsdauer von vier Jahren, so ergeben sich 175 Euro Kosten je Jahr aus der Anschaffung des Zuchtstiers. Nimmt man einen Anschaffungspreis von 1.800 Euro und zieht davon den Altstiererlös von 1.400 Euro ab, bleibt eine Differenz von 400 Euro. Dividiert man diese durch die Nutzungsdauer von vier Jahren, so ergeben sich 100 Euro Kosten je Jahr aus der Anschaffung des Zuchtstieres.
einem billigeren Zuchtstier sehr gering sind. Durch den Einsatz eines hochwertigen Zuchtstiers kann man die Qualität der Verkaufsprodukte (Einsteller, Jungrinder) steigern. Können die Tageszunahmen bei Einstellern zum Beispiel um nur 50 g gesteigert werden, ergibt das bei 14 verkauften Einstellern pro Jahr (7 männlich, 7 weiblich) einen Mehrerlös von zirka 250 Euro.
Die zahlreichen Diskussionen der Mutterkuhhalter über den Anschaffungspreis des Zuchtstiers werden somit relativiert, denn der höhere Anschaffungspreis wird durch die bessere Qualität der Verkaufsprodukte und den Mehrerlös daraus kompensiert. ❉ Dietmar Grilz ist Mitarbeiter in der Landwirtschaftskammer Kärnten.
Anschließend werden die beiden Werte, 175 Euro beziehungsweise 100 Euro durch den Durchschnittsbestand von 15 Mutterkühen dividiert. Bei dem Betrieb mit dem Anschaffungspreis von 2.400 Euro ergeben sich jährliche Kosten aus dem Kauf des Zuchtstiers pro Mutterkuh von 12 Euro und bei dem mit 1.800 Euro Anschaffungspreis jährliche Kosten pro Mutterkuh von 7 Euro. Hieraus ist ersichtlich, dass die Kostendifferenz von 5 Euro pro Mutterkuh zwischen einem teureren und
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Melkzeugzwischendesinfektion: So geht’s richtig Ein großes Problem in der Milchviehhaltung ist die Gefahr der Übertragung von pathogenen Keimen, insbesondere über das Melkzeug. Durch eine Zwischendesinfektion der Melkzeuge nach jedem Melkvorgang kann die Übertragung von Mastitiserregern von Kuh zu Kuh erfolgreich unterbunden werden. dem Melkvorgang für ein sicheres Abtöten vorhandener Keime sorgen und technisch so konziorausgesetzt, die Konzen- piert sind, dass keine Spülflüssigtration der Desinfektions- keit in den Milchtank gelangt. lösung ist ausreichend In der Praxis werden die Verfahhoch, mit einem breitem Wirren des Eintauchens der Melkkumsspektrum, und die Einwirk- zeuge in Eimer (mit oder ohne zeit ist lang genug, um alle euter- Vorspülen) oder des direkten pathogenen Keime abzutöten. Es Einsprühens in das Zitzengummi stehen hierfür verschiedene mittels Sprühgerät angewandt. Möglichkeiten zur Auswahl, die Bei diesen Vorgehensweisen gibt erfolgreich eingesetzt werden es einige wichtige Punkte, die für können. Einige Hersteller von eine erfolgreiche Desinfektion Melkanlagen bieten automatibeachtet werden müssen. sche (technische) Spül- und Desinfektionsverfahren (Backflush Als Wirkstoff findet meist Peresoder Airwash) an, die nach jesigsäure, sowohl bei Tauch- als
auch Sprühverfahren, Verwendung, da es sich hierbei um ein schadstofffreies Mittel mit einer umfassenden mikrobiziden und raschen Wirkungsweise handelt. Für den Erfolg einer wirksamen Abtötung von Mastitiserregern sind eine ausreichend hohe Wirkstoffkonzentration von mindestens 800 ppm in der Lösung und eine Einwirkzeit von mindestens 30 Sekunden notwendig. Die Praxisrichtlinien empfehlen bei Gebrauchslösungen mit 1000 ppm eine Einwirkzeit zwischen 30 und 60 Sekunden. In Zusammenarbeit der Fachhochschule Soest und der Firma
Grafik 1: Peressigsäurekonzentration der Lösung in Abhängigkeit von der Anzahl an getauchten Melkzeugen ohne vorheriges Spülen mit Wasser (n = 8 Wiederholungen).
Grafik 2: Peressigsäurekonzentration der Lösung in Abhängigkeit von der Anzahl an getauchten Melkzeugen mit vorherigem Spülen (n = 7 Wiederholungen).
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Desintec wurden Hinweise für die erfolgreiche Durchführung beim Tauch- und Sprühverfahren zusammengefasst und eine Versuchsreihe zur Wirkungsweise der Zwischendesinfektion von Melkzeugen mit und ohne vorheriges Spülen mit Wasser durchgeführt. Vorgehensweise Tauchverfahren In Eimern oder Wannen wird eine rasch wirksame Desinfektionslösung nach den Vorgaben des Herstellers angemischt. Nach dem Melkvorgang mit oder ohne Vorspülen wird das Melkzeug in die Lösung eingetaucht
Fotos: agrarfoto.com, Ziron (3)
Von Martin Ziron
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Abb. 1: Tauchverfahren mit nicht vom Melkanschluss getrenntem Melkzeug.
Abb. 2: Tauchverfahren mit vom Melkanschluss getrenntem Melkzeug.
Abb. 3: Position der Sprühflasche beim Vernebeln der Desinfektionslösung.
und tropft danach bis zum nächsten Melkvorgang ab. Wichtig ist dabei, dass das Melkzeug hierfür vom Milchanschluss getrennt wird, damit die Luft im Zitzengummi verdrängt werden kann und der Innenraum des Zitzengummis bis auf Eintauchtiefe mit Desinfektionslösung benetzt wird. Geschieht dies nicht, kann die Lösung die Luft nicht verdrängen.
suchsreihe wurde das Produkt „Peroxx Pulver“ der Firma Desintec verwendet. Es handelt sich hierbei um ein Pulverkonzentrat, aus dem eine einprozentige Gebrauchslösung angemischt wird, sodass in der Lösung 1000 ppm Peressigsäure vorliegen. Im Rahmen des Melkablaufs wurde das Melkzeug nach dem Abnehmen in die Gebrauchslösung getaucht und danach die Peressigsäurekonzentration mithilfe von Teststreifen (Peressigsäure-Test Merckoquant von Merck) festgestellt.
ten Dippen erneuert werden. Die Ergebnisse zeigen deutlich, wie wichtig das Vorspülen mit Wasser bei der Melkzeugzwischendesinfektion ist. Wird das notwendige Vorspülen praktiziert, muss aber nach spätestens zehn getauchten Melkzeugen die Wirkstoffkonzentration erneuert werden. ❉
Um diesen Vorgang anschaulich darzustellen, wurde die gebrauchsfertige Desinfektionslösung mit roter Lebensmittelfarbe angefärbt und ein durchsichtiger Schaumelkzeugbecher in die Lösung getaucht (Abb. 1 und 2).
Im Anschluss daran wurde das nächste Melkzeug getaucht und danach erneut die Wirkstoffkonzentration bestimmt. Die Versuchsreihe wurde einmal mit und Vorgehensweise Sprühvereinmal ohne vorhergehendes fahren Beim Sprühverfahren Spülen mit Wasser durchgeführt mittels Sprühflasche ist darauf zu (7 bzw. 8 Wiederholungen). Ohne achten, dass der Sprühkopf der vorheriges Spülen der MelkzeuSprühflasche in das Zitzengummi ge mit Wasser war die notwendieingeführt und so gehalten wird, ge Konzentration für einen wirkdass der Sprühwinkel (80 Grad) samen Desinfektionserfolg schon gleichmäßig den Innenraum des nach zwei Melkzeugen unter den Zitzengummis befeuchtet (Abb. Minimalwert von 800 ppm Peres3). Wie die einzelne Sprühflasche sigsäure gefallen (Grafik 1). Bei die Lösung vernebelt, sollte im der Variante mit vorhergehenVorfeld mit Wasser ausgetestet dem Spülen des Melkzeugs blieb werden, um zu klären, in weldie Konzentration länger auf chem Winkel die Sprühflasche dem notwendigen Niveau, die gehalten werden muss. Lösung wäre erst nach höchstens zehn Melkzeugen erneuerungsVersuchsdurchführung Im bedürftig (Grafik 2). Rahmen der Versuchsreihe zur Wirkungsweise der Zwischendes- Wichtige Punkte für eine erinfektion von Melkzeugen wurde folgreiche Melkzeugzwiin einem Praxisbetrieb die Vorge- schendesinfektion beim hensweise beim Tauchverfahren Tauchverfahren Die Peressigmit und ohne Spülen mit Wasser säurekonzentration in der Löder Melkzeuge vor der Desinfek- sung darf nicht unter 800 ppm tion im Bezug auf die Wirkstoff- fallen, da sonst keine wirkungskonzentration durchgeführt. Als volle Abtötung der Erreger mehr Desinfektionsmittel für die Vergewährleistet ist. Das Vorspülen
des Melkzeugs mit Wasser ist unumgänglich, denn ohne Vorspülen ist nach dem zweiten Dippen des Melkzeugs die Wirkstoffkonzentration nicht mehr ausreichend, wie in der Versuchsreihe eindeutig gezeigt werden konnte. Mit einem Vorspülen der Melkzeuge bleibt die Peressigsäurekonzentration deutlich länger über 800 ppm, die Lösung muss aber konsequent nach dem zehn-
Prof. Dr. Martin Ziron ist Experte an der Fachhochschule Südwestfalen, Soest, Deutschland.
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Richtig melken – 365 Tage im Jahr Melkarbeit Der Melkvorgang ist einer der wichtigsten Arbeitsvorgänge in der Milchproduktion. Etwa 40 Prozent der gesamten Arbeit je Kuh und Jahr fallen auf das Melken. Eine saubere und gründliche Melkarbeit ist dabei ein wichtiger Baustein für die Erzeugung und Gewinnung des hochwertigen Lebensmittels – der Milch! Es gilt einiges zu beachten und feste Routinen, nicht nur für die Tiere, einzuhalten. Wie gründliche und fachgerechte Melkarbeit aussieht, erklären SVENJA HOHENBRINK und EWALD ALBERS.
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Treibewege sollten zudem ausreichend dimensioniert sein und ein nur geringes Verletzungsrisiko bergen. Müssen die Tiere erst mehrere Engstellen und Stufen überwinden, um zum Melken zu kommen, ist dies wenig förderlich. Im Melkstand sollte Ruhe herrschen, lautes Radiohören verschreckt die Tiere und das Betreten des Melkstands wird zur Geduldsprobe. Sauberkeit und Hygiene Vor Melkbeginn ist auf die Hygiene des Melkers zu achten. Händewaschen sowie das Tragen von sauberer Kleidung und Einmalhandschuhen müssen selbstverständlich sein. Schmutz und
Erreger finden auf der glatten Oberfläche des Handschuhs kaum Haftungsmöglichkeiten. Zudem ist die Haut des Melkers vor Keimen geschützt. Die Einmalhandschuhe müssen weich und bequem sein, denn nur so behält man beim Tragen den Tastsinn. Zudem ist Nitril allergieauslösenden Materialien wie Latex vorzuziehen.
Die Melkroutine Kontaktaufnahme: Um Stress zu vermeiden, ist die Kontaktaufnahme mit dem Tier – vor dem Griff an die Zitze – wichtig. Dies kann z. B. durch das Berühren des Hinterbeins auf Höhe des Sprunggelenks erfolgen.
gen die Vorteile ganz klar auf der Hand: Eine schnelle Erkennung von veränderter Milch ist möglich, keimreiche Milch wird konsequent aus dem Tierbereich separiert. Wird auf den Boden vorgemolken, werden Klauen und Haarkleid mit Erregern kontaminiert. Die Tiere tragen diese Der richtige Melkgriff: Ein euter- dann zurück in die Liegebox und schonender Melkgriff verhindert, stecken sich und andere Tiere gedass das Eutergewebe strapaziert gebenenfalls an. Durch das VorDie Euterreinigung beginnt und die Milch aus der Zitzenzis- melken erfolgt die Stimulation nicht erst im Melkstand! Die terne in die Euterzisterne zudes Milchflusses. Sauberkeit der Euter ist im horückgedrängt wird. Der bevorhen Maße von der Haltung der zugte Melkgriff ist der Faustgriff. Durch den Berührungsreiz wird Tiere abhängig. Damit die Hierbei wird die Zitzenbasis mit im Gehirn Oxytocin freigesetzt, Kühe sauber in den Melkstand Daumen und Zeigefinger umwelches dazu führt, dass sich die kommen, ist im Stall vor allem schlossen, durch das Schließen milchbildenden Zellen im Euter auf saubere Laufgänge und tro- der anderen Finger bildet sich zusammenziehen und die Milch ckene Liegeboxen zu achten. eine Faust und die Milch wird „einschießt“. Der Reiz muss ausaus der Strichkanalöffnung gereichend lang und stark sein. Das Wenig verschmutze Unterbeine presst. Das sogenannte „StripAnsetzen des Melkzeugs sollte bringen weniger Dreck mit pen“ ist kein fachmännischer optimalerweise 60 Sekunden in die Liegebox und die Euter Melkgriff, da hierbei das Euter nach der ersten Berührung des bleiben sauberer. Die Liegeboxen stark strapaziert wird. Euters erfolgen. Ist eine automamüssen sauber und trocken tische Stimulation im Melkstand sein. Um eine gute BoxenhyVormelken: Die ersten Strahlen eingebaut, kann unmittelbar giene zu erzielen, muss regelmä- werden in einen Vormelkbecher nach dem Reinigen angesetzt ßig (mind. 1–2 x wöchentlich) mit schwarzem Boden gemolken. werden. Auch hier gilt: Vormeleingestreut werden sowie täglich Leider wird auf vielen Betrieben ken + Reinigen + automatische Kot entfernt und feuchte Stellen der Vormelkbecher eher stiefStimulation nicht länger als 60 abgestreut werden. mütterlich behandelt. Dabei lie- Sekunden.
Foto: agrarfoto.com
rfolgreiches Melken beginnt bereits im Stall. Das Zusammentreiben der Kühe ist der erste potenzielle Stressfaktor und sollte daher so ruhig wie möglich ablaufen. Lautes Schreien, Lärm verursachen, indem Gegenstände auf die Stalleinrichtung geschlagen werden, oder das Treten und Schlagen von Kühen verhindern ein stressfreies und tiergerechtes Melken!
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Leitspruch: Abnehmen geht vor anhängen! Dippen: Viele Eutererreger werden durch die Hände des Melkers (Einmalhandschuhe tragen!) oder das Melkzeug von einer Kuh auf die nächste übertragen. Fortsetzung auf Seite 18
Tabelle 1: Verfahren zur Euterreinigung (verändert nach Model)
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JA VATOR NO
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Abnahme des Melkzeugs Um euterschonendes Melken zu gewährleisten, ist eine rechtzeitige Abnahme des Melkzeugs erforderlich. In Melkständen mit mehr als acht Plätzen ist eine Abnahmeautomatik ein Muss! Hierdurch wird Blindmelken auf ein Minimum reduziert. Bei zweimaligem Melken sollte der Schwellenwert für die Abnahme zwischen 250 und 350 ml/min eingestellt werden. Die Blinkund Verzögerungszeiten nach Erreichen des Schwellenwerts sollten nicht länger als 20 Sekunden andauern. Nur so ist gewährleistet, dass die Zitzenbelastung gegen Ende des Melkens auf ein Minimum reduziert wird. Bei Handabnahme muss das Melkzeug unmittelbar nach Beendigung des Milchflusses abgenommen werden.
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Kann man verhindern, dass lahme Kühe den Milchertrag klauen
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Ansetzen und Positionierung des Melkzeugs Das Ansetzen muss zügig erfolgen. Dabei sollten Lufteinbrüche vermieden werden. Um ein Abknicken der Zitzen zu verhindern, wird der Zeigefinger oben am Zitzengummikopf frei geführt und bringt so die Zitze in die richtige Position. Die optimale Melkzeugpositionierung sieht so aus, dass das Melkzeug so unter der Kuh positioniert wird, dass es mit leichtem Zug nach vorne hängt und somit die Vorderviertel entlastet und die Hinterviertel leicht belastet werden. Ein Servicearm (Positionierungsarm) trägt zur optimalen Positionierung des Melkzeugs bei. Hilfsmittel wie Steine, Dosen und Eimer sind zur Positionierung nicht geeignet!
Beobachtung des Melkvorgangs Wenn die Zeit es erlaubt, ist es von Vorteil, wenn der Melkvorgang im Auge behalten wird, um eventuelle Unregelmäßigkeiten frühzeitig zu erkennen. Generell gilt, dass die Kuh während des Melkvorgangs nicht gestört werden soll. Hierzu zählen u. a. die Massage des Euters, das Beschweren und Herunterziehen des Melkzeugs sowie die Reinigung der Klauen.
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Reinigung: Durch die Euterreinigung wird die Sauberkeit erhöht sowie der Infektionsdruck gesenkt. Für die Reinigung können wiederverwendbare Vliestücher, trockene Einwegpapiertücher, feuchte Einwegpapiertücher mit Desinfektionsmittel oder Wasser z. B. aus der Euterdusche genutzt werden. Wichtig ist, dass die Zitzen vor dem Ansetzen des Melkzeugs trocken sind, da ansonsten gelöste Erreger in den Strichkanal einwandern können. Zudem ist die Gefahr des vorzeitigen Kletterns erhöht – durch den verringerten Milchfluss kommt es zu ungleichem Ausmelken. Generell gilt, dass für jede Kuh ein neuer Lappen benutzt werden sollte. Das Reinigen mehrerer Euter mit einem Lappen ist aufgrund der Erregerübertragung nicht zu empfehlen!
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HoofSmart® Top Die Top-Lösung für eine mobilere Herde Klauendesinfektion zur Sprühanwendung \ Sprühfähiges Desinfektionsmittel zur Einzelund Gruppenanwendung \ Wirtschaftlich optimale Lösung dank SprayMatrixTM \ Schutz zwischen den Anwendungen dank CareMatrixTM HoofSmart® Top ist ein anwendungsfertiges Produkt und kann in jedem manuellen Sprühsystem verwendet werden. Bei Robotern oder anderen automatischen Systemen wenden Sie sich bitte an Ihren Ecolab Vertreter oder Ecolab Berater. Biozide sicher verwenden. Für die Anwendung beachten Sie bitte das Produktdatenblatt und das Sicherheitsdatenblatt. Stand 10/2013 - Änderungen vorbehalten.
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Abbildung 1: Vormelken mit korrektem Melkgriff und Vorgemelkskontrolle.
Abbildung 2: Optimale Reinigung und Stimulation mit einem wiederverwendbarem Vliestuch – dieses Tuch ist nur für EINE Kuh!
Fortsetzung von Seite 17 Das Dippen nach Abnahme des Melkzeugs ist eine wichtige Maßnahme, um die Gefahr von Euterinfektionen zu minimieren. Nach dem Melken bleibt der Strichkanal noch etwa ein bis zwei Stunden offen und Erreger können leicht in die Zitze eindringen. Dippen gewährleistet eine sichere und schnelle Desinfektion und Minimierung der Erreger auf der Zitzenhaut. Nach jedem Melkvorgang ist die Kuh konsequent zu dippen. Gelegentliches Dippen ist abzulehnen und bringt nicht den gewünschten Erfolg! Von einer Verdünnung des Dippmittels mit Wasser muss aufgrund der dann nicht mehr vorhandenen Desinfektionswirkung abgesehen werden. Nur originale, nach Herstellerangaben eingesetzte Dippmittel bringen die gewünschteWirkung. Neben der desinfizierenden Komponente sollten Dippmittel zudem eine hautpflegende Komponente wie z. B. Glycerin oder Lanolin enthalten. Diese Komponenten sorgen für eine glatte, geschmeidige Haut, an der Erreger schlechter haften bleiben.
Anschaffung dieses automatisierten Verfahrens ist mit höheren Kosten verbunden. Das Anmischen der Desinfektionslösung muss nach Herstellerangaben erfolgen (Arbeitssicherheit beobachten!). Einige Desinfektionsmittel müssen täglich neu angemischt werden, da sonst eine Wirkung nicht möglich ist.
Abbildung 3: Der Non-Return-Becher verhindert ein Zurücklaufen des Dippmittels in die unbenutzte Dipplösung in der Flasche.
falls können Eutererreger durch den Schutz- und Milcheintrag in das überschüssige Dippmittel verschleppt werden. Sogenannte „Non-Return-Becher“ verhindern das Zurücklaufen in die Flasche. Wird das Dippmittel mit Hilfe einer Sprühflasche aufgetragen, ist die Verschmutzung der Desinfektionslösung kaum möglich. Trotzdem muss die Flasche regelmäßig gereinigt werden. Wichtig ist zudem, dass von unten her aufgesprüht wird, da bei seitlichem Aufsprühen der hintere Teil der Zitze unbenetzt Welches Verfahren zum Dippen bleibt. Wissenschaftliche Untersugewählt wird, ist nicht entschei- chungen belegen, dass durch das dend. Es muss immer darauf ge- Eintauchen der Zitzen gegenüber achtet werden, dass die Zitze zu dem Sprühen eine bessere Desetwa zwei Dritteln mit dem infektions- und Pflegewirkung Dippmittel benetzt wird und sich erzielt wird. an der Zitzenkuppe ein Tropfen bildet. In der Praxis kommt der MelkzeugzwischendesinfekDippbecher sehr häufig zur An- tion Ziel der Melkzeugzwischenwendung. Die Zitzen werden un- desinfektion ist es, den Erregermittelbar nach Abnahme des druck zu senken, somit ÜberMelkzeugs in den Becher mit tragungen von Euter zu Euter Dippmittel getaucht. Wichtig ist, über das Melkzeug so weit wie dass der Becher regelmäßig gemöglich zu verhindern und dareinigt und mit frischem Dippmit Neuinfektionen zu minimiemittel aufgefüllt wird. Andernren. Die Verfahren sollten sich
dabei einfach in den Melkablauf einbauen lassen, keine gesundheitlichen Risiken für den Melker bergen sowie effizient und wirtschaftlich sein. Zudem ist zu beachten, dass nach der Desinfektion mit klarem Wasser nachgespült werden muss. Rückstände von Desinfektionsmitteln dürfen nicht in die Milch gelangen.
Melken ist nicht gleich Melken Sollten unterschiedliche Personen melken, z. B. Fremdarbeitskräfte, ist es sinnvoll, die Melkroutine schriftlich festzuhalten. Arbeitsanweisungen können geschrieben und für alle zugänglich ausgehängt werden. Eine genaue fachliche Einweisung neuen Melkpersonals schafft zudem den Vorteil, dass die Melkroutine von allen Personen gleichermaßen durchgeführt wird. Anweisungen für den Umgang mit Problemtieren müssen strikt eingehalten werden.
Allgemein gültige Regeln zur Melkreihenfolge: Je nach Melkanlage kommen – Gesund vor krank folgende Möglichkeiten in – Frisch vor altmelkend Frage: – Millionäre zum Schluss – Sprühen: Wird das Desinfektionsmittel in das Melkzeug geFazit Um euterschonend und ersprüht, ist dies technisch sehr folgreich zu melken, gilt es einige einfach zu lösen. Jeder Melkbe- wichtige Dinge zu beachten. Necher wird besprüht, dies kostet ben der Einhaltung von Sauberjedoch Zeit. keit und Hygiene ist die Melk– Tauchen in Eimer/Schlepproutine von großer Wichtigkeit. wanne: Das Melkzeug wird kom- Diese sollte von allen melkenden plett in einen Eimer mit DesinPersonen einheitlich ausgeführt fektionslösung getaucht bzw. werden und konstant bleiben. durch die Schleppwanne gezoBei Fremdarbeitskräften bietet gen. Es ist hierbei zwingend dar- es sich an, die Melkroutine auf zu achten, dass das Desinfek- schriftlich, in Form von Arbeitstionsmittel zu jeder Melkzeit anweisungen, festzuhalten. ❉ erneuert wird, bei großen HerSvenja Hohenbrink, Melkberater i. R., den auch während der Melkzeit. Ewald Albers, Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen, Deutschland – Automatische Systeme: Die
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Melken, wie das Kalb saugt MultiLactor Neue Maßstäbe in der Melktechnik verspricht die Firma Siliconform mit dem MultiLactor. rinderprofi hat nachgefragt. urück zur Natur – dieses oft gebrauchte Schlagwort könnte für das Melkverfahren gelten, das Siliconform aus Türkheim entwickelt hat. „Wir sehen das Kalb als Vorbild für unser Melkzeug. Damit hat die Kuh über Jahrhunderte gut überlebt.“ So formuliert es Engelbert Nägele, der für das Allgäuer Unternehmen im Vertrieb tätig ist. Beim Melken solle das Saugen des Kalbes möglichst realitätsnah nachgeahmt und auf die Physiologie der Kuh Rücksicht genommen werden.
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Fortsetzung auf Seite 20 tisch nach jeder Kuh. Noch sei der Firmenname „Siliconform“ relativ unbekannt, räumt Engelbert Nägele ein: „Unser Unternehmen war lange Zeit Zulieferer für einen großen Melkmaschinenhersteller, hat aber mehr als 100 Patente angemeldet.“ So stammte etwa der gelbe Zitzengummi „Stimulor“ aus Silikon ebenso aus dem Haus wie die Milchmengenmessung „Lactocorder“. Seit einiger Zeit tritt man nun unter eigenem Namen am Markt auf. 2006 gelang mit einer DLG-Goldmedaille für den MultiLactor bei der EuroTier in Hannover ein großer Wurf. Seit damals wurden auch in Österreich einige Geräte verkauft, etwa an
Engelbert Nägele, Josef Millinger & Servicetechniker Hans Linder.
Fotos: Nimmervoll
„Wir wenden eine besonders schonende Vorstimulation an, die bei der Kuh Entspannung und Melkbereitschaft hervorruft“, so Nägele. Während des Melkvorganges würde mittels Aktuator stimuliert, ohne die Zitzen zu irritieren. „Wir arbeiten mit Niedrigvakuum mit 33 Kpa, viertelindividuell und ohne Sammelstück. Dabei sorgt eine sequenzielle Pulsation für ein perfektes, tierschonendes Ausmelken.“ Sinkt der Milchfluss unter 800 Gramm, wird das Gehänge geschüttelt, um ein Kalb zu simulieren. Weiters führt Engelbert Nägele das einfache Arbeiten mit dem MultiLactor ins Treffen: Das Ansetzen der Melkbecher sei mit nur einer Hand möglich, „auch weil das Gewicht des Sammelstücks wegfällt. Daher ist das Arbeiten mit dem MultiLactor besonders rückenschonend.“ Zudem erfolge die Reinigung und Desinfektion vollautoma-
Josef Millinger in Waidring in Tirol. Er erwarb seinen MultiLactor „aus einer gewissen Notsituation heraus“, erzählt der Milchbauer: „Ich habe mit acht Kühen angefangen und 2005 einen neuen Laufstall für aktuell rund 50 Stück errichtet. Den TandemMelkstand habe ich selber komplett aus Edelstahl gebaut, die hochwertige Melktechnik zugekauft.“ Trotzdem bekam er Probleme mit der Rohmilchqualität, die Zellzahl begann aus dem Ruder zu laufen. Vor zwei Jahren lag sie bei über 300.000/ml. Dem Melkstand misst Millinger dabei einen großen Anteil in einer Kette von Ursachen bei. Daher habe er mehrere Melkberater zu Rate gezogen, das Problem
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Fortsetzung von Seite 19 aber nicht in den Griff bekommen. Erst der Kontakt zu Siliconform habe die Trendwende gebracht. Seit Dezember 2012 habe er vier MultiLactoren in Betrieb. „Seither bin ich mit der Zellzahl wieder auf 160.000/ml heruntergekommen“, sagt Josef Millinger. Er führt das unter anderem auf die Zwischendesinfektion und auf den hohen Ausmelkgrad seiner Kühe zurück. Weiters verhindere die Milchmengenmessung alle 100 Gramm einen Rückstau.
Jedes Kalb in einem Milchviehbetrieb sollte Vollmilchaufwerter oder alternativ eine einmalige Eiseninjektion erhalten.
Muss Eisen ergänzt werden? Abwehr Die Eisengabe bei neugeborenen Kälbern wird seit Längerem empfohlen. Trotzdem ist der Anteil der Kälber, die nach der Geburt zusätzlich mit Eisen versorgt werden, immer noch gering. Vielleicht liegt es daran, dass den Tieren ein Eisenmangel nicht auf den ersten Blick anzusehen ist. Von Hans-Jürgen Kunz ie Folgen eines Eisenmangels – eine verminderte Abwehrbereitschaft und ein geringeres Wachstum – entwickeln sich schleichend und verschwinden erst wieder mit der Aufnahme von Kraft- und Grundfutter, in denen ausreichend Eisen vorhanden ist. Bis dahin kann der Eisenmangel allerdings deutliche Schäden hinterlassen haben. Untersuchungen zeigen, dass etwa ein Drittel bis zu 50 Prozent der Kälber in Milchviehbeständen davon betroffen ist. Man kann darüber streiten, ob die Natur einen Fehler gemacht hat, da nur wenig Eisen in der Muttermilch enthalten ist. Die Eisengehalte reichen bei Weitem nicht aus, um die Kälber mit diesem wichtigen Mineral-
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stoff in den ersten Wochen des Lebens alleine über die Muttermilch hinreichend zu versorgen. Warum das so ist, darüber kann nur spekuliert werden. In der Natur ist zum Beispiel ausreichend Eisen im Mutterboden vorhanden. Vielleicht nehmen Kälber, die dort geboren werden und aufwachsen, darüber ausreichend Eisen mit auf? Auf jeden Fall ist es bei unseren Kälbern, die im Stall das Licht der Welt erblicken, nicht der Fall. Die fetalen Eisenreserven sinken in den ersten 14 Lebenstagen täglich etwa um sechs bis acht Prozent. Der Nachschub macht Probleme. Häufig wird die Frage gestellt, ob sich über eine gesteigerte Versorgung der Mutter mit Eisen der Eisengehalt in der Muttermilch steigern lässt. Bei Selen funktioniert das sehr gut, bei Eisen leider nicht.
Das zeigt eine Studie von Bernadette Potthoff (2011), die mit dem Satz schließt: „Zusammenfassend ist zu sagen, dass die zusätzliche Eisenversorgung der Kuh in der Trockenstehphase in dieser Untersuchung weder den Eisenhaushalt der Kuh noch den Eisenhaushalt der Kälber und deren Gesundheitsstatus positiv beeinflusste. Das bedeutet, dass zur Verbesserung des Eisenhaushaltes der Kälber weiterhin orale oder parenterale Eisenergänzungen innerhalb der ersten Lebenstage eingesetzt werden sollten.“ Es gibt zwei Möglichkeiten, Eisen zu verabreichen: zum einen den üblichen Weg über das Maul in Form von Vollmilchaufwertern oder speziellen Pasten, zum anderen über eine Eiseninjektion. Im zweiten Fall ist das Eisen sehr schnell dort, wo es
Fotos: Dr. Hans-Jürgen Kunz
„Durch den viertelindividuellen Einsatz ist keine Verschleppung von Keimen von Kuh zu Kuh und von Zitze zu Zitze mehr möglich“, ergänzt Engelbert Nägele. Zudem bleibe die Persistenz der Milchmenge auf konstant hohem Niveau, wenn perfekt ausgemolken wird. „Ich beobachte, dass die Zitzen schön weich und gut durchblutet sind“, meint der Milchbauer. Aufgrund der raschen Ausweitung des Hofes finden sich in seiner Herde neben dem traditionellen Braunvieh auch Fleckvieh- und Schwarzbunte Kühe. Millinger: „Der MultiLactor passt sich aber optimal jeder Euterform an.“ Auch die Qualität der Futtermittelkonzentrate spiegle sich in den Zellzahlen wider. Da diese immer noch relativ hoch sind, ist der Tiroler weiterhin auf der Suche nach Verbesserungspotenzial: „Meine Kühe haben bei reiner Heufütterung eine hohe Milchleistung. Daher muss ich an der Melktechnik feilen.“ Weil das Angebot an besten Futtermittelkonzentraten für Betriebe wie seinen bescheiden ist, wird Millinger aus der biologischen Landwirtschaft aussteigen. Auch mit dem „Zurück zum Ursprung“Programm von Hofer will der Bauer aufhören, weil er bei der geplanten weiteren Aufstockung auf 70 Kühe nicht mehr auf die Weidetage kommt. Die Verbesserung der Qualität ist Josef Millinger dabei das Um und Auf: „Meine Milch ist mein Umsatz. Die Melkqualität muss zu 100 Prozent stimmen. Da kann die Technik auch einmal um 20 Prozent teurer sein.“ ❉ STEFAN NIMMERVOLL
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auch zunächst hingehört, in der signifikant erhöht. Dazu trägt Blutbahn. Beide Wege sollen an beispielsweise das Eisen enthaldieser Stelle besprochen werden. tende Enzym Myeloperoxidase in besonderem Maße bei, das in Wofür wird das Eisen geden Granulozyten enthalten ist braucht? Eisen ist unter andeund für die Erkennung von rem Bestandteil des HämogloFremdkörpern (Bakterien, Viren) bins in den roten Blutkörperchen benötigt wird. Bei Eisenmangel und für den Gasaustausch verkann es nicht in ausreichender antwortlich. Etwa zwei Drittel Menge gebildet werden und die des im Körper gespeicherten Ei- Abwehrbereitschaft sinkt. In sens befinden sich in den roten dem beschriebenen Versuch kam Blutkörperchen. Im Organismus es bei den Kälbern der Kontrollhat das Hämoglobin die Aufgabe, gruppe zu einer deutlich höheren den Sauerstoff aus der Lunge zu Erkrankungsrate, die durch erden Zellen, in denen er für die höhte Temperaturen über 39,5 Verbrennung und damit Energie- °C und mehr antibiotische Begewinnung benötigt wird, und handlungen zum Ausdruck kam. das dabei entstehende CO2 Die Folge waren ebenso gerinwieder zurück zur Lunge zu gere Zunahmen. Außerdem war transportieren. Eisen wird zudem die Herz- und Atemfrequenz bei in verschiedenen Enzymen benö- den schlechter mit Eisen versorgtigt. Depots befinden sich im ten Kälbern deutlich erhöht – ein Muskel und in verschiedenen Zeichen für die mangelnde SauOrganen wie der Leber oder erstofftransportkapazität des der Milz. Blutes aufgrund des mangelnden Hämoglobins in den roten BlutEine weitere Funktion ist die Be- körperchen. teiligung des Eisens am Immunsystem. Bei Eisenmangel steigt Weitere durchgeführte Untersudie Erkrankungsrate signifikant chungen zeigten bei ausreichend an. Bereits Gygax et al. (1993) mit Eisen versorgten Kälbern im demonstrierten dies in einem Vergleich zu nicht zusätzlich verVersuch eindrucksvoll. In dieser sorgten Tieren eine deutlich geUntersuchung wurden zwei Käl- ringere Durchfallrate und insbebergruppen mit Milchaustausondere bei Kälbern mit schern getränkt, die 10 bzw. niedrigem Geburtsgewicht deut50 mg Eisen pro kg enthielten. In lich höhere Zunahmen aufgrund der Gruppe mit dem höheren Ei- einer gesteigerten Futteraufsengehalt war die Zahl der neu- nahme. Unterstützt werden diese trophilen Granulozyten (häufig- Aussagen durch weitere Untersuste Form der weißen Blutkörper- chungen, aktuell durch die von chen, auch Leukozyten genannt), Adel und Lobna 2010 veröffentdie phagozytäre Eigenschaften lichten Ergebnisse. In dieser haben, Immunglobulin G (IgG) Untersuchung wurden die Kälber und andere Parameter, die zur mit Muttermilch ernährt. Die Immunitätssteigerung beitragen, Versuchsgruppe wurde zusätzlich
Tabelle 1: Aufwerter für Vollmilch.
Wenn Eisen injiziert wird, muss es dokumentiert werden. bis zum 28. Lebenstag mit täglich 250 mg Eisensulfat versorgt. Ebenfalls wurden umfangreiche immunologische Parameter bestimmt. Die Resultate waren mit denen von Gygax et al. vergleichbar. Auch hier waren bei den zusätzlich mit Eisen versorgten Kälbern die zellvermittelte Immunität, die Zahl der Granulozyten, die IgG-Konzentration und die Eisen enthaltenden Enzymaktivitäten ebenso wie die Gewichtsentwicklung signifikant erhöht. Eisengabe über das Maul Der Handel bietet eine Vielzahl von sogenannten Vollmilchaufwertern an, in denen an erster Stelle auch Eisen enthalten ist. Ergänzt werden diese Aufwerter mit weiteren Spurenelementen und Vitaminen. Ob sie alle notwendig sind, zumal in der häufig sehr hohen Konzentration im Verhältnis zu der empfohlenen Menge pro Tier und Tag, sei dahingestellt. In vielen Fällen haben wir insbeson-
dere bei bestimmten Vitaminen eine eklatante Überversorgung. Die Tabelle zeigt im unteren Teil für die Spurenelemente Eisen, Zink und Kupfer sowie für die Vitamine A, D3 und E in der zweiten Spalte den Bedarf, in der dritten Spalte die Menge dieser Elemente und Vitamine, die in einer Tagesration von 6 l Vollmilch enthalten sind. In den folgenden Spalten steht die Gesamtmenge dieser Spurenelemente und Vitamine, die das Kalb inklusive der Milch aufnimmt, wenn die jeweiligen Aufwerter etwa in der Menge dosiert werden, sodass das Kalb mit Eisen ausreichend versorgt ist, das sind pro Tag etwa 80 bis 100 mg. Warum die Hersteller insbesondere die fettlöslichen Vitamine A, D3 und E in so hoher Überdosierung einmischen, bleibt ihr Geheimnis. Für die Tiere ist es nicht von Vorteil, da Fortsetzung auf Seite 22
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diese Vitamine, anders als die wasserlöslichen, nicht mit dem Harn ausgeschieden werden können, sondern erst kompliziert wieder abgebaut werden müssen. Aufwerter sollte so lange gegeben werden, bis die Kälber etwa 500 g Kraftfutter aufnehmen. Nicht unwichtig ist die Form, in der das Eisen chemisch gebunden ist. Organisch gebundenes Eisen, wie es zum Beispiel in Aminosäure-Chelaten vorkommt, wird im Vergleich zu anorganisch gebundenem Eisen, zum Beispiel Eisensulfat (FeSO4), deutlich besser resorbiert.
Gesunde Kühe durch optimales Management Gesundheitsprogramm Hohe Milch- und gute Fruchtbarkeitsleistungen sind nur mit Kühen möglich, die gesund sind und sich wohlfühlen. Moderne Milchviehbetriebe arbeiten deshalb zunehmend mit tierärztlichen Gesundheitsprogrammen in den Bereichen Stoffwechsel, Fruchtbarkeit, Fütterung und Klauen.
as Notieren von Ereignissen im Bestand ist oft lästig und kostet Zeit. Doch ohne brauchbare, übersichtliche Dokumentation sind die Umsetzung und die Erfolgskontrolle eines Gesundheitsprogramms nicht möglich. Brunstkalender, Besamungsmappe und tierärztliches Fazit Eisenmangel ist bei Kälbern äußerlich nur schwer zu Behandlungsbuch werden in landwirtschaftlichen Betrieben erkennen, zumal ein solcher Mangel schleichend entsteht, das meistens schon regelmäßig geaber dafür bei 30 bis 50 Prozent führt. Um Informationen zu einer Kuh zu erhalten, muss man unserer Milchviehkälber. Die jedoch in verschiedenen Ordnern Anzeichen sind allgemeiner bzw. auf dem Brunstkalender an Natur und können auch andere Ursachen haben. Eine verstärkte der Wand nachsehen. Die VereinHerz- und Atemfrequenz und ein fachung und Optimierung sind daher anzustreben. herabgesetztes Immunsystem sind die Folgen. Abhilfe kann Mehr Milch durch Kuhkomwährend der Vollmilchphase durch die Gabe von Aufwertern fort Die leistungs- und bedarfsgerechte Fütterung in Milchviehoder durch eine einmalige betrieben hat wie kein anderer Eiseninjektion nach der Managementbereich großen EinGeburt geboten werden. ❉ fluss auf Tiergesundheit (Fruchtbarkeit, Eutergesundheit) und Dr. Hans-Jürgen Kunz ist Experte in der Milchleistung. Gängige MethoLandwirtschaftskammer SchleswigHolstein, Deutschland. den zur Rationsüberwachung
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sind die Überprüfung von Milchinhaltsstoffen und die regelmäßige Körperkonditionsbeurteilung. Auch die Kotbeschaffenheit liefert wertvolle Informationen zur Beurteilung der Fütterung. Nach dem Motto „Kuhkomfort bringt mehr Milch“ können optimale Haltungsbedingungen den Ertrag für den Landwirt entscheidend verbessern. Frische Luft, ein gut erreichbarer Futtertisch sowie trockene und weiche Liegeflächen sorgen für ein gesteigertes Wohlbefinden der Tiere und ermöglichen dadurch erst hohe Milchleistungen.
kungsrisiko und zeigen meist zufriedenstellende Leistungen in der anschließenden Laktation. Die im Folgenden näher erklärten Kontrollpunkte sollen Ihnen helfen, diese sensible Phase optimal zu gestalten.
Trockenstellen fängt bei der Besamung an Die empfohlene Dauer der Trockenstehzeit beträgt sechs bis acht Wochen vor der Kalbung. Eine zu kurze Dauer reduziert die Milchleistung. Zu lange Trockenstehzeiten führen häufig zu übermäßiger Körperkondition und nachfolgend zu Stoffwechselstörungen Parasiteninfektionen können und schlechter Fruchtbarkeit. Zu nicht nur auf der Weide, sondern lange und zu kurze Trockenstehauch bei Stallhaltung zu klinizeiten kommen immer dann vor, schen Symptomen wie Durchfall wenn Besamungsdaten nicht und Husten führen. Die Therapie exakt dokumentierbar bzw. gilt als Notfallmaßnahme. Viel nachvollziehbar sind. Eine Kuh wichtiger ist eine vorbeugende sollte zum Abkalben auf einer Parasitenkontrolle, um die TierSkala von eins bis fünf die Körleistung dauerhaft stabil zu hal- perkonditionsnote 3,5 haben. ten. Richtig trockengestellte Dann hat sie genügend Reserven Kühe haben ein geringes Erkran- für die Hochlaktation, ist ande-
Foto: ZAR
Eisengabe als Injektion Die zweite Möglichkeit der Eisengabe ist die Eisenspritze. Das einzige hierfür zugelassene Mittel ist Belfer®. Das Präparat kann und muss über den Tierarzt bezogen werden. Bei einer einmaligen Injektion von 1 g Eisen, möglichst im Anschluss an die Geburt, ist das Kalb ausreichend versorgt. Das Eisen wird in den Köpergeweben, insbesondere in der Leber, deponiert und kann von dort abgerufen werden. Sinnvoll ist es, wenn eine solche Prozedur in die Betriebsroutine eingebaut wird. Das kann bedeuten, dass zum Beispiel jedes Kalb eine solche Spritze bekommt, bevor es aus der Abkalbebucht in ein Iglu oder eine Box gebracht wird. Eine weitere Injektion ist dann nicht mehr notwendig, da das Kalb mit der späteren Kraft- und Grundfutteraufnahme ausreichende Eisenmengen aufnimmt.
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rerseits aber nicht zu fett. Im Laktationsverlauf sinkt ihre Leistung, das Tier kann besser ausgefüttert werden und nimmt zu. Ab dem 150. Laktationstag sollte man die Körperkondition der Tiere in Fütterungsentscheidungen einbeziehen, damit die Tiere bis zum Trockenstellen wieder im Mittel die Note 3,5 erreichen. Tiere, die bis zu diesem Punkt ihr „Idealgewicht“ nicht erreicht haben, sollten bis zur Kalbung weder ab- noch zunehmen. Empfehlenswert ist eine regelmäßige Bewertung der Tiere im Zusammenhang mit der Milchkontrolle oder bei Routinetätigkeiten am Tier.
Ergebnisse des Schalmtests Testflüssigkeit + Milch
Ergebnis
Bewertung
Trockenstellen
Gemisch bleibt unverändert Gemisch zeigt leichte Schlieren Gemisch zeigt deutliche Schlieren Gemisch verfestigt sich (Gallerte)
< 100.000 Zellen/ml Milch ca. 400.000 Zellen/ml Milch ca. 800.000 Zellen/ml Milch > 1.000.000 Zellen/ml Milch
Negativ (–) Schwach positiv (+) Positiv (++) Stark positiv (+++)
Ohne Antibiotikum Ohne Antibiotikum Mit Antibiotikum Mit Antibiotikum
sollten Viertelgemelksproben von „verdächtigen Tieren“ in einem Milchlabor bakteriologisch untersucht und ein Antibiogramm erstellt werden. „Verdächtig“ ist eine Kuh, wenn in der letzten Milchkontrolle über 200.000 Zellen (Kalbinnen > 150.000 Zellen) pro ml Milch gemessen wurden. Die Ergebnisse der Untersuchung geben Tierarzt und Landwirt Aufschluss über die ErFütterung sehr entscheidend reger- und Resistenzsituation im Der Fütterung hochtragender Bestand. Die Untersuchung von Tiere kommt entscheidende Be- Milchproben ist die wichtigste deutung im Hinblick auf Frucht- Voraussetzung für den tierärztbarkeit und Milchleistung in der lichen Behandlungsplan und für folgenden Laktation zu. Foldie Auswahl des für den Betrieb gende Punkte sind zu berückund das Einzeltier „passenden“ sichtigen: Trockenstellers. – Die Tiere dürfen nicht zu fett trockengestellt werden. Verfet- Nur eutergesunde Tiere sollten tung führt zu Leberschäden, ei- sechs bis acht Wochen vor der nem gestörten Geburtsablauf, Kalbung trockengestellt werden. Stoffwechsel- und FruchtbarDas Euter muss augenscheinlich keitsproblemen. unverändert und die Milchbe– Futter niemals abrupt umstelschaffenheit normal sein (keine len: Die Pansenbakterien brau- Flocken). Ein einfacher, im Stall chen Zeit, um sich auf eine anwendbarer Schalmtest hilft, neue Ration einzustellen. Kein die subklinisch erkrankten und qualitativ minderwertiges Fut- behandlungsbedürftigen Tiere ter anbieten: Pilzgifte im Fut- herauszufinden. ter können je nach Menge zu verschiedenen KrankheitsDer Einsatz von antibiotischen symptomen oder akuten Vergif- Trockenstellern ist weit verbreitungen führen. tet. In Mastitisproblembeständen – Zu Beginn der Trockenstehzeit werden damit vor allem zwei wird das Energieangebot einZiele verfolgt: Erstens sollen beheitlich für alle Kühe auf den stehende Infektionen ausheilen, Erhaltungsbedarf plus fünf bis zweitens Neuinfektionen vorgeacht Liter Milch festgelegt. Die beugt werden. In eutergesunden Körperkondition soll annäBetrieben oder Betrieben mit hernd unverändert bleiben. wenigen Problemen ist lediglich – Vorbereitungsfütterung zwei die Behandlung von Einzeltieren bis drei Wochen vor der Kalmit mehr als 200.000 Zellen bung: Die Gesamtenergieaufsinnvoll. nahme sollte den Erhaltungsbedarf plus acht Liter Milch nicht Regelmäßige Klauenpflege In wesentlich überschreiten. Der der Regel sind moderne MilchBedarf an strukturierter Rohfa- viehställe mit harten Laufflächen ser muss gedeckt bleiben. Eine ausgestattet. Die Rinderklaue ist langsam ansteigende Kraftfut- dagegen für weichen Untergrund terzulage (0,5 kg/Tag) dient der (Weide, Stall mit Stroheinstreu) Vorbereitung auf die Laktageschaffen. Das Laufen auf dem tionsfütterung. harten Untergrund führt zu einer ständigen Überbelastung, die Milchproben vorab untersudurch vermehrtes Klauenwachschen Zwei Wochen vor dem ei- tum ausgeglichen wird. Zu lange gentlichen Trockenstelltermin Klauen bringen Fehlstellungen
und Klauenerkrankungen mit sich. Lahme Kühe haben meist große Schmerzen und liegen um die Geburt herum deutlich schneller fest. In der Hochlaktation ist dann die Futteraufnahme und Milchleistung deutlich reduziert. Denn neben dem vorzeitigen Abgang schlagen auch zusätzliche Kosten für den Tierarzt zu Buche. Die Klauenpflege
sollte deshalb zweimal im Jahr durchgeführt werden. Der beste Zeitpunkt dafür ist um die Besamung bzw. in der Spätlaktation oder zum Trockenstellen. Kennzahlen zur Fruchtbarkeit Fruchtbarkeitskennzahlen dienen der Beschreibung bestimmter Fortsetzung auf Seite 24
(abdem8.Lebenstag)
Bestandsimpfung E I N E R Intervet GesmbH ein Unternehmen der MSD Tiergesundheit www.msd-tiergesundheit.at
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Fortsetzung von Seite 23 reproduktionsbiologischer Zeiträume und Ereignisse, um den Zeitpunkt und die Stärke des Einflusses von Umweltfaktoren auf die Fruchtbarkeit erkennen zu können. Fruchtbarkeitskennzahlen können für das Einzeltier und die Herde berechnet werden. Sie können als Mittelwerte, Verhältnisse oder Anteile der ganzen Herde oder von Teilen einer Herde ausgedrückt werden. Retrospektive Kennzahlen dienen der Beschreibung der Fruchtbarkeitssituation in einem abgelaufenen Analysezeitraum. Prospektive Kennzahlen beschreiben die aktuelle Fruchtbarkeitssituation einer Herde.
Dr. Johannes Hofer, Tiergesundheitsdienst Kärnten
Mastitis – Antibiotika allein können nicht alles richten Wirksame Stoffe Antibiotika töten Bakterien ab oder hemmen diese in ihrer Vermehrung. Bei der Behandlung von Euterentzündungen gelingt mit der Verabreichung von verschiedenen antimikrobiell wirksamen Stoffen oft eine klinische Heilung. n der bakteriologischen Heilungsrate kann der Erfolg bzw. die Wirksamkeit der antibiotischen Mastitisbehandlung beurteilt werden. Ziel sollte die dauerhafte Heilung durch diese therapeutische Maßnahme sein. Aus Sparsamkeit am falschen Platz wird die Behandlungsdauer fallweise verkürzt. Nicht nur die Wahl des richtigen Antibiotikums, sondern auch die Begleitbehandlung mit entsprechenden Entzündungshemmern kann den Behandlungserfolg wesentlich verbessern.
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Mehrere Faktoren haben Einfluss auf die Ausheilung einer Mastitis – Erstinfektionen im Leben einer Kuh mit gramnegativen Erregern (z. B. E. coli) beeinträchtigen durch den Toxineintrag den Allgemeinzustand des Tieres am gravierendsten und nachhaltigsten. – Die Heilungsaussichten neh-
men mit steigender Zellzahl deutlich ab. – Knotige Veränderungen im Eutergewebe sind ein Hinweis auf chronische Prozesse und reduzieren die Heilungschancen enorm. – Sind mehrere Viertel betroffen, sinken die Aussichten auf eine Heilung weiter ab. – An den Hintervierteln ist der Therapieerfolg halb so groß wie an den Vordervierteln. – Mit steigender Laktationszahl sinkt der Heilungserfolg. – Mastitiden in vorhergegangen Laktationen beeinflussen den Heilungsverlauf negativ. – Wiederkehrende (rezidivierende) klinische Euterentzündungen sind als kritisch einzustufen. – Chronischen oder subklinischen Euterentzündungen wird oft zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt oder sie werden ignoriert. – Kühe (Kalbinnen) in der Tro-
ckenstehzeit werden meist nicht auf Euterveränderungen untersucht („Aus den Augen, aus dem Sinn!“) – Bei Kühen mit gehäufter oder wiederholter Mastitiskrankengeschichte sinkt die Therapiewürdigkeit. – Frische Infektionen sind erfolgreicher zu behandeln. Alle diese angeführten Punkte wurden in zahlreichen Studien von unterschiedlichen Forschungseinrichtungen mehrfach bestätigt. Die Vielfalt der Faktoren, die Einfluss auf den Behandlungserfolg haben, macht die Vorgehensweise nicht immer einfach. In größeren Herden gibt die Anzahl gleichgelagerter Erkrankungsfälle schneller und eher Hinweise auf ein Mastitisproblem, auf dessen Entstehung bzw. dessen Ursachen. Moderne Untersuchungsmethoden können dabei wertvolle, finanziell leistbare Dienste bieten.
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Die Aussagekraft von Fruchtbarkeitskennzahlen ist abhängig von der Größe der Stichprobe und der Streuung der Einzelwerte. Gerade zur Beurteilung der Fruchtbarkeitskennzahlen in kleinen Herden und der oft schiefen Verteilung der Einzelwerte um einen Mittelwert hat sich die grafische Darstellung der Werte in Form von Histogrammen als günstig erwiesen. Die Fruchtbarkeitssituation einer Herde ist durch eine einzige Kennzahl nicht zu beschreiben, immer sind daher mehrere Kennzahlen zur Beurteilung heranzuziehen. Kennzahlen erlauben auch den Vergleich der Fruchtbarkeit verschiedener Herden untereinander. In Österreich ist neben den betriebsspezifischen Programmen das GMON-Projekt als flächendeckendes Programm zur Fruchtbarkeitsdatenerfassung und Situationsbewertung in Einzelbetrieben eingeführt. Mittels Tabellen werden die wichtigsten Kennzahlen und auch die verschiedenen Referenzwerte angeführt. Diese ergeben sich aus verschiedenen betrieblichen, gesundheitlichen (Futtergrundlage, genetisches Leistungspotenzial, Management usw.) und wirtschaftlichen Zielgrößen der Betriebe. Deshalb sind bei Kennzahlen im Fruchtbarkeitsbreich vor allem Abweichungen innerhalb kurzer Zeiträume und die langfristige „gewünschte bzw. erreichbare“ Entwicklung von Zielgrößen von Bedeutung. ❉
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Betriebsspezifische Bedingungen Herden mit niedrigen Neuinfektionsraten sind einfacher zu beherrschen. Im Umkehrschluss bedeutet dies aber auch, dass Milchviehherden mit ansteigenden Neuinfektionsraten durch das Vorliegen einer größeren Anzahl chronischer Mastitiden den Heilungserfolg hinauszögern. Der bakteriologische Ausheilungsgrad ist geringer einzuschätzen. Haltungsbedingungen und Betriebsmanagement sowie Fütterung und Wasserversorgung sind von zentraler Bedeutung. Von entscheidender Wichtigkeit ist, dass Maßnahmen zum richtigen Zeitpunkt gesetzt werden, um das Maximum an Wirkung zu erzielen. Wird zum Beispiel die Versorgung mit Vitamin E und Selen erst zu Mitte der Laktation richtiggestellt, ist nur mehr ein minimaler Erfolg zu erwarten. Startet die Kuh bereits mit einer guten und ausreichenden Versorgung in die neue Laktation, sind die zu erwartenden positiven Einflüsse auf die Zellzahl und auf die generelle Eutergesundheit unübersehbar.
Basis für eine chronische subklinische Mastitis bilden. Durch die lange, vom Immunsystem unerkannte Verweildauer im Euter steigt die Chronizität der Erkrankung. Diese zeigt sich erst später in den steigenden Zellzahlen mit weit über 100.000/ml. Damit sinken aber die Heilungschancen deutlich. Sind mehrere Euterviertel betroffen, ist die Therapiewürdigkeit zu hinterfragen, weil eine Behandlung meist erfolglos bleibt.
Der Entstehung von Biofilm wird mit der Mastitisimpfung entgegengewirkt Das Besondere an der Mastitisimpfung gegen Staph. aureus ist, dass die sogenannte Biofilmbildung (Schleimbildung) gestört wird. Dadurch wird dem Erreger Staph. aureus sein Schutzmechanismus entzogen. Er wird für Antibiotika und für die wichtigen körpereigenen Abwehrzellen wieder erkennbar und vernichtbar. Der Impfstoff induziert unter anderem auch die Bildung von Antikörpern, die spezifisch gegen diesen Biofilm gerichtet sind und nicht nur die BakterienDie mikrobiologischen Bezellen angreifen, die einen Biosonderheiten der Mastitiser- film bilden können, sondern reger sind mitentscheidend auch den Biofilm selbst. Diese Die Heilungswahrscheinlichkeit Abwehrstoffe machen es den wird auch wesentlich von den Bakterien schwerer oder unmögbeteiligten Mikroorganismen lich, sich an Zellen anzuhaften mitbestimmt. Speziell die Art, und dort Schaden anzurichten. die Konzentration und die Dauer Zudem opsonisieren sie Bakteder Anwesenheit der Bakterien rien, das heißt, sie markieren die im Euter bzw. im Milchsekret Staphylokokken für die Abwehrsind mitentscheidend. Neben der zellen des Körpers, sodass diese Resistenz gegenüber Antibiotika schneller und effizienter arbeiten ist die Fähigkeit der Anhaftung und diese Mastitiskeime elimian den Milchgängen und des Ein- nieren können. dringens in das Drüsengewebe ein wesentlicher Faktor. Diese Mit der Mastitisimpfung Besonderheiten in den biochemi- kann vorgebeugt werden Das schen Mechanismen ermöglichen Wesentliche am neuen Mastitises Mastitiserregern, die Abwehr- impfstoff ist wohl, dass es gelunfunktionen des Immunsystems gen ist, gegen die beiden wichtizu umgehen, oder sie be- oder gen Mastitis-Erreger Staph. verhindern ihre Hemmung oder aureus und E. coli eine ImpfstraAbtötung durch Antibiotika. Die tegie zu finden, die wirksam ist. Bildung von Biofilm (Slime) ist Der Impfstoff besteht aus einer ein solcher Mechanismus, mit Kombination einer in den USA dessen Hilfe sich Bakterien auch bewährten und seit Jahren routianitibiotisch wirksamen Substan- nemäßig eingesetzten Kompozen bzw. der körpereigenen Im- nente gegen E. coli und zusätzmunabwehr entziehen können. lich einer neuen Komponente Staph. aureus ist in der Lage, ei- gegen Staph. aureus. Damit wernen solchen Biofilm auszubilden. den mittlerweile in ganz Europa, Er kann daher anfangs mit rela- aber auch weltweit sehr gute Ertiv niedriger Zellzahl (weit unter folge erzielt. Der Impfstoff beugt 100.000/ml) im Hintergrund die Neuinfektionen mit Staph. au-
reus, E. coli und anderen coliformen Bakterien sowie koagulasenegativen Staphylokokken (KNS) vor. Die Häufigkeit und der Schweregrad der klinischen Symptome einer Mastitis werden deutlich verringert. Kühe und Kalbinnen werden zweimal vor dem Abkalben und einmal nach dem Abkalben geimpft. Empfohlen wird, jede Kuh individuell 45 und 10 Tage vor dem Abkalben und ein drittes Mal 52 Tage nach dem Abkalben zu impfen. Die Einbeziehung der Kalbinnen in die Impfung sollte nicht vergessen werden. Ca. 30 Prozent der Kalbinnen kommen nicht eutergesund in die erste Laktation. Schlussbemerkung Antibiotisch wirkende Substanzen können lediglich die euterpathogenen Keime unschädlich machen. Der Einsatz von Antibiotika ist nur dann sinnvoll, wenn mit hoher Wahrscheinlichkeit auch mit einer bakteriologischen Heilung des betroffenen Euterviertels gerechnet werden kann. Vorbeugen ist effektiver als heilen. Darin liegt auch der zusätzliche Nutzen der Impfung gegen Mastitis. Zahlreiche Berichte aus der Praxis in verschiedenen Ländern belegen mittlerweile die Verbesserung der Eutergesundheit durch die Impfung. Der Einsatz von antibiotisch wirksamen Substanzen wird vermindert. Entscheidend für den Milcherzeuger ist, dass diese Krankheit erst gar nicht entsteht – so kann enormer wirtschaftlicher Schaden abgewendet werden. ❉
Weniger Mastitis nach dem Abkalben
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Reduktion des Auftretens von klinischer und subklinischer Euterinfektion bis zum 130. Tag nach der Geburt
Reduktion der Schweregrade der Mastitissymptome im Falle einer Mastitis (bei beiden Anzeichen - Milch und Euterviertel)
Reduktion des Zellgehaltes
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Ketose: Vorbeugemaßnahmen auf einen Blick Hohe Milchleistungen alleine sind kein Garant für ein gutes betriebswirtschaftliches Ergebnis, aber mit ihnen kann zumindest ein wichtiger Grundstock für eine gewinnbringende Produktion gelegt werden. Hohe Leistungen werden daher für die meisten Betriebe auch weiterhin ein zentrales Ziel bleiben.
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energiearm (< 6,0 MJ NEL/kg TM) sein. – Gabe eines Trockensteherminerals: v. a. wegen der Vitaminund Spurenelementversorgung (trägt zur Verbesserung der Abwehr bei). – Jeder Betrieb benötigt ein Milchfieberprophylaxekonzept. Optimale Körperkondition zum Trockenstellen – BCS-Note: 3,25–3,75 – Kein Abbau von Körperfettreserven während der gesamten Trockenstehphase – Dies sollte regelmäßig kontrolliert werden. Optimale Futtervorlage (auch/besonders bei den Trockenstehern) – Am besten in gemischter Form (TMR) – Das Futter darf nicht warm und muffig sein/werden. Kuhkomfort (besonders bei den Trockenstehern und Transitkühen) – Viel Licht und Luft – Ausreichend frisches, sauberes Wasser – Geräumige und weiche Liegeboxen (1,30*2,90 cm)
– Genügend breite Laufflächen, kurze Wege zum Fressen und Saufen – Ausreichend viele und breite Fressplätze (Breite: 75 cm/Tier) Kalbung in einer gut eingestreuten Abkalbebox – Ausreichend Abkalbeplätze: 4 Abkalbebuchten/100 Kühe – Regelmäßiges Ausmisten (Desinfizieren; v. a. bei gehäuften Fällen von Nachgeburtsverhalten, Gebärmutterentzündungen) – Verabreichen von warmem Wasser unmittelbar nach der Kalbung (i. d. R. 20–50 l) Tierüberwachung – Verhalten, Appetit (täglich) – Fieber messen (in der ersten Woche nach der Kalbung täglich) Klauenpflege zum Trockenstellen – Einsatz glukoplastischer Verbindungen – Propylenglycol: fördert Insulinsekretion; in Vorbereitungsration: 150 ml/Tier/Tag, in Frühlaktation: 250 ml/Tier/ Tag) zur Stoffwechselstabilisierung Fortsetzung auf Seite 28
Fotos: agrarfoto.com, Mahlkow-Nerge
auf Fehler im Management reagieren. Hochleistungskühe stellen höhere Anforderungen an uf der anderen Seite beihre Umwelt und auch an uns einflussen aber auch die Menschen. Wir müssen unser Auvielen Zwangsmerzungen genmerk vordergründig auf die und damit die hohen Reproduk- Vermeidung, auf die Vorbeugung tionsraten (in vielen Betrieben von Erkrankungen, allen voran mehr als 35 %) das wirtschaftli- Ketosen, richten. Die wichtigsten che Ergebnis nachteilig. Das häu- Maßnahmen hierfür sollen nachfig zu kurze „Durchhaltevermö- folgend kurz erwähnt und erläugen“ unserer Milchkühe wird oft tert werden. im Zusammenhang mit den hohen Milchleistungen diskutiert. Maßnahmen zur KetoseproNicht selten werden Letztere so- phylaxe gar unmittelbar für die schlech- – Bedarfsgerechte Nährstoff- und tere (schlechter werdende?) TierEnergieversorgung während algesundheit verantwortlich ler Laktationsphasen gemacht. – Immer Grobfutter bester Qualität (hygienischer Status!) Unbestritten ist, dass Leistungssteigerungen mit einer größer Trockensteherfütterung werdenden Gefahr für Erkran– Möglichst zweigeteilt: energiekungen – und viele davon sind arme Frühtrockensteherration, unmittelbar mit der negativen energiereichere Transitration Energiebilanz in der Frühlakta– Nur Betriebe mit sehr hohem tion verbunden – einhergehen Leistungsniveau und kaum können. Das bedeutet aber nicht, überkonditionierten Tieren am dass hochleistende Milchkühe Laktationsende können die deshalb krank werden müssen Trockenstehzeit auf fünf bis und per se kränker sind als Kühe sechs Wochen verkürzen (enermit geringerer Milchleistung. giereiche „Transitration“). Aber es bedeutet, dass diese – Kompromiss: Alle Trockenste„Hochleistungssportler“ anfälliher mit einer Ration füttern; ger werden bzw. gravierender diese Ration sollte dann aber Von Katrin Mahlkow-Nerge
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Wenn es nur so einfach wäre, Ketose zu erkennen. Man kann verborgene Ketose nicht sehen. Aber sie ist da. Verborgene Ketose ist weit verbreitet1 und wird auf vielen Milchviehbetrieben unterschätzt. Ketose kann selbst bei gutem Herdenmanagement und hochwertiger Fütterung vorkommen.
Obwohl sie unsichtbar ist, bleibt sie nicht ohne Folgen. =LYIVYNLUL 2L[VZL OH[ LPULU ULNH[P]LU ,PUÅ \ZZ H\M KHZ ;PLY^VOS KPL -Y\JO[ barkeit2 und die Milchleistung3. Außerdem kann sie zu Folgeerkrankungen in der frühen Laktation führen (Labmagenverlagerungen4 6]HYPHSa`Z[LU5 Nachgeburtsverhaltung6 und Metritis4 KPL KHZ 9PZPRV KLY 4LYa\UN7 erhöhen.
Keto-Test™ und Ihr Tierarzt können helfen, das Risiko zu minimieren. 4P[ KLT 2L[V ;LZ[™ Milchtest können Sie verborgene Ketose entdecken. Zusammen TP[ 0OYLT ;PLYHYa[ \UK - [[LY\UNZILYH[LY R UULU :PL KHUU 0OY ;YHUZP[THUHNLTLU[ VW[PTPLYLU \UK 2 OL TP[ LPULT LYO O[LU 9PZPRV PKLU[PÄ aPLYLU KPL LPUL ILZVUKLYL (\MTLYRZHTRLP[ ILU [PNLU Sprechen Sie Ihren Tierarzt auf den Keto-Test™ und andere Hilfsmittel zum Ketosemonitoring an. Der Beipackzettel des Keto-Test™ enthält eine komplette Gebrauchsanweisung, einschließlich Vorsichtsmaßnahmen und Warnungen. Der Beipackzettel sollte immer gelesen, verstanden und die Anweisungen befolgt werden.
Elanco™, Keto-Test™ und der diagonale Balken sind Handelsmarken, die Eli Lilly and Company, deren Tochtergesellschaften oder verbundenen Unternehmen gehören oder unter deren Lizenz geführt werden. Keto-Test™ ist ein Warenzeichen von Elanco Animal Health. Hergestellt von SKK Japan. © 2012 Elanco Animal Health.
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Email: kundenbetreuung@elanco.com
DEDRYKTO00008c(1)
1 Macrae, et al. 2012. Prevalence of clinical and subclinical ketosis in UK dairy herds 2006-2011. World Buiatrics, Lisbon, Portugal. 2 Walsh 2007. The effect of subclinical ketosis in early lactation on reproductive performance of postpartum dairy cows. J. Dairy Sci. 90:2788-2796, 3 Ospina 2010. Association between the proportion of sampled transition cows with increased nonesterified fatty acids and ß-hydroxybutyrate and disease incidence, pregnancy rate and milk production at the herd level. J. Dairy Sci. 93:3595-3601, 4 Duffield 2009. Impact of hyperketonemia in early lactation dairy cows on health and production. J. Dairy Sci. 92:571-580, 5 Dohoo 1984. Subclinical ketosis prevalence and associations with production and disease. Can. J. Comp. Med. 48:1-5, 6 Leblanc 2004. Peripartum serum vitamin E, retinol and beta-carotene in dairy cattle and their associations with disease. J. Dairy Sci. 87:609-619, 7 Leblanc 2010. Monitoring metabolic health of dairy cattle in the transition period. J. Reprod. Dev. 56:S29-S35.
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– Der Einsatz von Propylenglycol in den ersten Tagen nach der Kalbung kann sinnvoll sein bei sehr hochleistenden Mehrkalbskühen, über- bzw. unterkonditionierten Kühen, Tieren mit Kalbe- oder anderen gesundheitlichen Problemen (z.B. Klauenerkrankungen). – Glycerin hat keine direkt ketoseprophylaktische Wirkung, kann aber die Futteraufnahme steigern und dadurch eine indirekte Wirkung erzielen. Einsatz von Niacin – Hemmt die Lipolyse und fördert den Energieumsatz – Wirksame Einsatzmenge bei Bedarf: 6 g/Tier und Tag (z. B. bei 150–200 g Mineralfutter/ Tier und Tag 36.000–40.000 mg/kg Mineralfutter) – Der Niacinbedarf wird stark von der Rationsgestaltung und dem Stoffwechsel bestimmt. Bei einer wiederkäuergerechten Fütterung und optimaler Körperkondition ist normalerweise eine ausreichende Eigensynthese gegeben. Einsatz von Cholin (Cholinchlorid – B-Vitamin) – In pansenstabiler Form verabreicht – Wird in großen Mengen mit dem Grobfutter aufgenommen, unterliegt aber den mikrobiellen Abbauprozessen im Pansen – Wirkt als Methylgruppendonator – Für die Bildung von Lipoproteinen, die dem Abtransport von Fett aus der Leber dienen, kann die Cholinverfügbarkeit begrenzend sein. – Wirkt als Vorstufe in der Fettoxidation gegen Ketose – Ausreichende Cholinversorgung kann zur Einsparung von Methionin im Stoffwechsel beitragen. – Wirksame Einsatzmenge an reinem Cholin bei Bedarf: 6 g je Tier und Tag Einsatz von Methionin – Ist erstlimitierende Aminosäure für Milchbildung; kann als Zusatzstoff in pansenstabiler Form zugesetzt werden – Bei Methioninmangel sind zuerst steigernde Effekte auf die Milcheiweißleistung zu erwarten. – Methionin hat als Methylgrup-
kretion, wodurch ein erhöhtes Ketoserisiko besteht. Deshalb sollte Vorbereitern kein pansenstabiles Futterfett angeboten werden. – Ein Einsatz kann in der Frühund Hochlaktation angezeigt sein, bei den Kühen in der Hochlaktation i. d. R. mit 400–800 g/Tier und Tag, bei den Frischmelkern mit ein bis zwei Dritteln der vollen Einsatzmenge. Diese Beschreibung von Spezialfuttermitteln und FutterzusatzMit der Futterqualität steht und fällt alles. Gute Silagen ersparen stoffen stellt eine Auswahl dar manche Futterzusätze. und bezieht sich vorrangig auf die Wirkungen im Energie- und pendonator auch Leberschutz- – Bei verbesserter Energiebilanz Fettstoffwechsel bzw. auf die funktion; dadurch kann das können positive Effekte auf die Möglichkeiten der Vermeidung Ketoserisiko reduziert werden. Stoffwechselgesundheit erwar- entsprechender Störungen. Für – Wirksame Einsatzmenge an rei- tet werden. die Unterstützung physiologinem Methionin bei Bedarf: 5 g scher Verdauungsprozesse im je Tier und Tag Geschützte Pflanzenfette Pansen und/oder zur Vermeidung – Die Methioninversorgung kann – Die Wirkung auf die Stoffwech- von Pansenfermentationsstörundurch Verwendung von methio- selgesundheit wird unterschied- gen sowie zur Reduzierung von ninreichen Futtermitteln mit lich beschrieben: Trotz der zu oxidativem Stress für die Kühe hohen Anteilen an im Pansen erwartenden Leistungssteigestehen weitere Produkte zur Vernicht abbaubarem Rohprotein rung tritt mit der Fettfütterung fügung, deren Einsatz insbeson(z. B. Rapsextraktionsschrot) keine fördernde Wirkung auf dere in der Frischmelkerphase verbessert werden. die Insulinsekretion ein. Eine von Nutzen und Bedeutung sein zusätzliche Fettfütterung, inskann (z. B. Lebendhefen, Vitamin Einsatz von L-Carnitin besondere ungesättigter FettE, Beta-Carotin, Pansenpuffer). – Ist vitaminähnliche Substanz säuren, kann auf diesem Weg – Wird im Körper selbst aus den den Körperfettabbau forcieren Fazit Höherleistende Kühe haAminosäuren Lysin und Meund das Ketoserisiko erhöhen. ben einen intensiveren Stoffumthionin synthetisiert Dies würde auch schon durch satz und sind demnach auch – Wirkt auf den Fettstoffwechsel; Fettzulagen in Rationen der anfälliger gegenüber StoffwechL-Carnitin soll den Transport Vorbereitungsfütterung vor der selimbalanzen als Tiere mit nieder Fettsäuren in die MitoKalbung verursacht werden. drigerer Milchleistung. Sie stellen chondrien zur energetischen – Positive und prophylaktische höhere Anforderungen an das geNutzung und der FettverbrenWirkungen gegen Ketose bei samte Management, allen voran nung dort erhöhen, kann die der Fütterung von pansenstabi- den Menschen. Häufig scheint Lipogenese hemmen und eine lem Fett durch verbesserte aber das Haltungs-, Fütterungsmögliche Leberverfettung reEnergiebilanzen und höhere und Gesundheitsmanagement duzieren. Fettsäurengehalte im Blut sind nicht ausreichend dem geneti– Zufuhr erfolgt bei bestehenkaum nachgewiesen worden schen Leistungspotenzial zu entdem Bedarf meist in pansensta- und wenig wahrscheinlich. sprechen. Grundsätzlich wird biler Form. – Zusätzliche Fettgaben können immer gelten: Alles, was das – Wirksame Einsatzmenge an rei- häufig einen Anstieg der Cho- Wohlbefinden der Kühe beeinnem Carnitin bei Bedarf: 2 g je lesteringehalte im Blut und da- trächtigt und die Gesundheit geTier und Tag durch eine vermehrte Bildung fährdet, steigert die Gefahr von von Progesteron und Östroge- Ketosen. Je besser aber die Haltungs- und FütterungsbedingunKonjugierte Linolsäuren (CLA) nen und eine gesteigerte Aus– Sind Fettsäuren schüttung des luteinisierenden gen sind, je sorgsamer und sensibler wir mit unseren Tieren – Können die Milchfettsynthese Hormons (LH-Sekretion) behemmen, dadurch die Milchwirken. Auch werden die Ent- umgehen, umso weniger werden fettgehalte in der Frühlaktation wicklung der Gelbkörper, der die meisten der Spezialfuttermitsenken Follikel sowie die Implantation, tel benötigt. Die besten Maßnah– Können die MilchmengenleisErnährung und das Überleben men zur Ketoseprophylaxe sind tung erhöhen und/oder die der Embryos (d. h., eine Verbes- diejenigen, die nicht dem Futter Ausprägung der negativen serung der Fruchtbarkeitsergeb- zugesetzt werden müssen. ❉ Energiebilanz reduzieren nisse ist möglich) verbessert (wenn keine oder keine deutlibzw. gefördert. Dr. Katrin Mahlkow-Nerge ist Expertin in che Erhöhung der Milchmen– Es besteht aber keine förderli- der Landwirtschaftskammer Schleswiggenleistung auftritt) che Wirkung auf die Insulinse- Holstein
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Kälberdurchfall: Ursachen genau erforschen Analyse Man wird nicht für jeden einzelnen Kälberdurchfall die Ursachen herausfinden können. Aber spätestens dann, wenn sich Durchfälle im Bestand häufen, sollte auf Ursachensuche gegangen werden. Die Ursache kann ernährungsbedingt sein, aber häufig verbergen sich hinter solchen Durchfällen hygienische Probleme. tretens von Durchfall gibt allerdings nur einen ersten Hinweis. Er kann in keinem Fall einen Eranz allgemein ist nur sel- regernachweis ersetzen. Darum ten eine einzige Ursache sollte immer dann, wenn mehfür einen Durchfall verant- rere Kälber betroffen sind, eine wortlich. In Kombination mit Erregerbestimmung anhand des Stress, dessen Auswirkungen im Kots von mehreren noch nicht Folgenden auch besprochen wer- behandelten an Durchfall erden, können zum Beispiel bekrankten Kälbern durchgeführt stimmte erregerbedingte Durch- werden. Werden Durchfallerreger fälle deutlich eher auftreten, als entdeckt, hat man noch lange das normalerweise der Fall wäre. nicht die Ursache gefunden, aber Wichtig ist es darum, die Ursader erste Schritt ist getan. chen für die Durchfälle zu ergründen, um wirkungsvoll ein- Die gefundenen Erreger verursagreifen zu können. Der Zeitchen nicht zwangsweise einen punkt und der Ort des AuftreDurchfall, wenn nicht weitere tens, die Geschwindigkeit, mit Begleitumstände eine Infektion der sich der Durchfall verbreitet, begünstigen. Dazu gehört an ersund das Aussehen des Durchfall- ter Stelle ein hoher Infektionskotes geben erste Hinweise. Wei- druck. Das heißt, die Erreger tere Hinweise können sich müssen das passende Milieu gedaraus ergeben, ob sich irgendfunden haben, in dem sie sich welche Faktoren, wie zum Beientsprechend vermehren könspiel der Aufstallungsort der be- nen. Zum Zweiten muss die Imtroffenen Kälber oder die Tränke munabwehr des Kalbes überwunbzw. Fütterung, im Vergleich zu den werden. Genau an diesen den nicht erkrankten Kälbern ge- beiden Stellen setzt der zweite ändert haben. Schritt an, um die Ursache des Durchfallgeschehens und damit Zwei wichtige Schritte sind Möglichkeiten zu finden, ebenzu tun Der Zeitpunkt des Aufdiese Ursachen zu beseitigen. tretens von Durchfällen gibt in Dieser zweite Schritt ist der eimanchen Fällen einen ersten gentlich schwierige und der, an Hinweis auf eventuell beteiligte dem die Lösung des Problems in Durchfallerreger. Mit dem Zeit- vielen Fällen scheitert. Auch ist punkt ist in diesem Fall das Alter es nicht in jedem Fall möglich, der frisch erkrankten Kälber ge- kurzfristig Dinge zu ändern, die meint. Tritt der Durchfall beieine Durchfallproblematik bespielsweise bereits am ersten, günstigen. Die angesprochenen zweiten oder dritten Tag auf, ist Begleitumstände, die eine Infekdie Wahrscheinlichkeit sehr groß, tion begünstigen, sollen im Weidass enterotoxische E. coli eine teren besprochen werden. Rolle spielen. Treten Durchfälle ab dem vierten Tag oder später Infektionsdruck senken Der auf, können wesentlich mehr Er- Infektionsdruck steigt exponenreger beteiligt sein. Dazu gehötiell zur Belegungsdichte an. Geren in den meisten Fällen Rotavi- rade dieser Punkt lässt sich nicht ren und Kryptosporidien. Ab immer kurzfristig ändern, trägt etwa der vierten Lebenswoche aber, unabhängig vom Erreger, bis hin zu einem Jahr können entscheidend dazu bei, das Eimerien (Kokzidien) eine Rolle Durchfallgeschehen zu beeinflusspielen. Der Zeitpunkt des Auf- sen. Als Empfehlung gelten minVon Hans-Jürgen Kunz
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destens 3 m² Buchtenfläche pro Kalb. Das mag sehr viel erscheinen, ist aber notwendig, um den Infektionsdruck niedrig zu halten. Das gilt in diesem Fall nicht nur als vorbeugende Maßnahme
bei Durchfallerkrankungen, sondern dient ebenso dazu, die Luftqualität in den Ställen zu verbessern, um AtemwegserkranFortsetzung auf Seite 30
Kuhl bleiben bei Kälberdurchfall
Erfolg hat System Die 1 x Impfung gegen Rota-, Coronaviren und E. coli & Das einzige Präparat gegen Kryptosporidien
Intervet GesmbH, ein Unternehmen der MSD Tiergesundheit www.msd-tiergesundheit.at
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Fortsetzung von Seite 29 kungen vorzubeugen. Auch ein häufigeres Entmisten hilft, den Infektionsdruck zu senken. Vorübergehende Ausweichquartiere können zum Beispiel Abteile in Maschinenschuppen sein. Auch ist darüber nachzudenken, die Igluphase zu verlängern, um mehr Platz für die Tiere in den Gruppenbuchten zu bekommen. Das bedeutet in einem solchen Fall aber die Anschaffung von zusätzlichen Iglus. Ein weiterer Vorteil der Igluhaltung ist, dass das Infektionsrisiko in der Igluhaltung minimal ist, vorausgesetzt, es wird ein Mindestabstände von 50 cm zwischen den Iglus eingehalten. Ebenso wichtig wie ein angemessener Tierbesatz ist die Häufigkeit der Reinigung und Desinfektion der Buchten. Auch solche Maßnahmen sind bei kontinuierlicher Belegung der Boxen in Milchviehbetrieben nicht immer einfach durchzuführen, aber unabdingbar, wenn der Infektionsdruck heruntergefahren werden muss. Medikamentöse Behandlungen sind dann zwar die Folge, sollten aber vorbeugende Maßnahmen nicht ersetzen und beseitigen zudem das Problem nicht. Bei Desinfektionsmaßnahmen ist es wichtig, die im Bestand vorhandenen krankmachenden Erreger zu kennen, um das passende Desinfektionsmittel aussuchen zu können. Es ist zu beachten, dass nur die wenigsten geprüften Desinfektionsmittel, die gegen Viren und Bakterien wirken, auch gegen Endoparasiten, in diesem Fall Kryptosporidien oder Eimerien (Kokzidien), eine ausreichende Wirkung zeigen. Ebenso wirken nicht alle endoparisitär wirkenden Desinfektionsmittel gegen alle Bakterien bzw. Viren.
Bei Kälberdurchfällen sind Hygienemaßnahmen oberstes Gebot. Iglus müssen vor jeder Neubelegung gereinigt und desinfiziert werden. ebenso schwierig – wie in den Gruppenbuchten der Kälber.
Immunabwehr des Kalbes stärken Über eine sofortige und ausreichende Biestmilchaufnahme der Kälber im Anschluss an die Geburt soll hier nicht gesprochen werden. Sie ist eine unabdingbare Voraussetzung für eine intakte Immunabwehr der Kälber. Biestmilch sollte immer satt verabreicht werden, und das möglichst über einen längeren Zeitraum, so lange wie vorhanden, um einen bestmöglichen Schutz der Darmschleimhaut zu gewährleisten. Das ist besonders wichtig, wenn Rota- und/oder Coronaviren eine Rolle spielen. In diesem Fall ist auch eine Muttertierimpfung mit einer entsprechenden Vakzine notwendig, da spezifische Antikörper ansonsten in nicht ausreichender Menge in der Biestmilch vorhanden sind. Einen Sonderfall stellen Durchfälle dar, die auf eine Infektion Weiters ist daran zu denken, dass mit Endoparasiten zurückzufühnicht nur die Bereiche, in denen ren sind. Damit sind insbesondie Durchfälle auftreten, desinfi- dere Kryptosporidien gemeint, ziert werden müssen, sondern gegen die kaum Antikörper in auch die davor gelagerten Halder Biestmilch vorhanden sind. tungsbereiche, das heißt die Ein- Bei einer solchen Infektion sind zelboxen oder Iglus. Nicht verges- ausreichende Hygienemaßnahsen werden dürfen dabei die men, die von einer medikamenAbkalbeboxen. Hier sind eine re- tellen Behandlung begleitet gelmäßige Reinigung und Desin- werden können, besonders fektion in der abkalbestarken wichtig. Stress ist ein für die ImZeit ebenso wichtig – wenn auch munabwehr nicht zu vernachläs-
sigender Faktor. Gerade im Hinblick auf Colidurchfälle kann Stress das Durchfallgeschehen massiv verschlechtern oder überhaupt erst in Gang setzen. Häufig sind solche Situationen nach dem Umsetzen von Kälbern aus der Einzelhaltung in die Gruppenhaltung zu beobachten. Für Kälber kann das ein massiver Stresseinfluss sein. Warum wird dadurch aber der Durchfall beschleunigt? Zwei Ursachen können dafür verantwortlich sein. Akuter Stress beschleunigt aufgrund der Adrenalinausschüttung die Darmpassage und damit Durchfall, der in der Regel nur kurzzeitig, aber dann auch als wässriger Durchfall auftreten kann. Es gibt in Stresssituationen jedoch noch ein zweites Phänomen. Stress sorgt dafür, dass zum Beispiel die Bindungskapazität für Colitoxine, die ursächlich für colibedingte Durchfälle verantwortlich sind, im Darm massiv zunimmt. Eine Grundvoraussetzung für eine gute Immunabwehr ist in jedem Fall eine ausreichende Ernährung. Welche Menge an Energie in Form von Milch ein Kalb pro Tag aufnehmen muss, um genügend Energiereserven für den „Notfall“ zu besitzen, um ausreichend Antikörper und auch einmal Fieber entwickeln zu können, hängt von verschiedenen Einflussfaktoren ab, wie zum
Beispiel der Umgebungstemperatur und auch vom Infektionsdruck. Darum sollen an dieser Stelle nur ein paar Eckzahlen genannt werden. Für den Erhaltungsbedarf benötigt ein 50 kg schweres Kalb etwa 10 MJ ME, das sind ca. vier Liter Vollmilch oder 640 g Milchaustauscher. Hinzu kommt notwendige Energie wie Bewegung, Wachstum, Aufrechterhaltung der Körpertemperatur bei niedrigen Temperaturen und die zusätzliche Produktion von Antikörpern. Bei 0 °C benötigt das Kalb beispielsweise einen knappen Liter Milch mehr. Für 100 g Zunahmen etwa 1,4 MJ ME (ca. 1/2 Liter Milch); bei Erkrankungen ist der zusätzliche Bedarf nur sehr schwer vorherzuschätzen, kann aber auf das 1,2- bis auf das 1,7Fache ansteigen. Rechnen wir alle Mengen zusammen, reichen für eine optimale Versorgung sechs Liter Vollmilch häufig nicht aus. Das ist mit ein Grund dafür, warum wir in den ersten drei Lebenswochen eine Ad-libitumTränke der Kälber empfehlen. Ebenso trägt die Versorgung der Kälber mit Eisen nach der Geburt dazu bei, dass sich ein stabiles Immunsystem herausbildet, denn Eisen ist nicht nur für den Sauerstofftransport verantwortlich sondern auch an der Ausbildung der Keimzentren in den Lymphknoten beteiligt. In den Keimzentren werden die B-Lymphozyten aktiviert, aus denen sich Plasmazellen entwickeln, die bei Infektionen wiederum Antikörper produzieren. Es wird deutlich, dass wirklich nur in Ausnahmefällen eine einzige Maßnahme bei einer Durchfallerkrankung greift, um sie in den Griff zu bekommen. Meistens ist es ein ganzes Bündel verschiedener Dinge, das ergriffen werden muss, um Erfolg bei der Beseitigung eines Durchfallproblems zu haben. Dabei lassen sich nicht alle notwendigen Maßnahmen immer sofort umsetzen. Hinzu kommt, dass der wirkliche Einfluss der einzelnen Maßnahmen in einem solchen Bündel auch nur schwer vorher abzuschätzen ist. ❉ Dr. Hans-Jürgen Kunz ist Tiergesundheitsexperte der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein.
Foto: Kunz
30
31_35_eiweiss_rp 13.02.14 09:41 Seite 31
Eiweiß aus Wiesen- und Feldfutter: bedarfsdeckend und günstig Bei der Milchviehhaltung in Österreich kommt der Eiweißversorgung aufgrund der steigenden Leistung der Milchkühe immer mehr Bedeutung zu. Hinsichtlich steigender Kosten für die Eiweißfuttermittel, für die Verringerung der Eiweißimporte und die Verringerung der Eiweißlücke spielt die Menge an Protein im eigenen Grundfutter eine zentrale Rolle.
ur Versorgung der Milchkuh sollte möglichst viel Protein aus den verschiedenen Produkten des Grünlandes genutzt werden. Je nach Standort können beträchtliche Mengen an Eiweiß geerntet werden. Große Teile von Österreich sind von Grünland bedeckt. Je nach Standort ist das Potenzial der Grünland- und Feldfutterflächen unterschiedlich. Es gilt das Potenzial dieser Flächen optimal zu nutzen.
Z
Die Eiweißversorgung beim Wiederkäuer Rind ist zweigeteilt. Zunächst ist die Versorgung der Mikroben im Pansen mit schnell abbaubarem Eiweiß wichtig. Dazu wird Futterprotein im Pansen über Peptide und Aminosäuren zu Ammoniak abgebaut. NPN-Verbindungen (Nicht-Protein-Stickstoff), z. B. Harnstoff, werden zu Ammoniak umgewandelt. Neben der Stickstoffversorgung ist auch die Energieversorgung im Pansen für das Mikrobenwachstum entscheidend. Die RNB (ruminale Stickstoffbilanz) gibt Auskunft über
den Versorgungsgrad mit Stickstoff im Bezug auf die vorhandene Energie im Pansen. Die Stärke des Wiederkäuers ist, aus dem Grasprotein hochwertiges tierisches Mikroben-Protein zu erzeugen. Die Menge kann im Mittel mit 16,8g (+/– 1,5g) Gramm je MJ Nel umsetzbarer Energie angegeben werden. Die Summe aus Mikrobenprotein und nicht im Pansen abgebautem Protein im Dünndarm wird dem Bedarf an nutzbarem Protein (nXP) gegenübergestellt. Zur Deckung des Bedarfs ist mit steigender Leistung ein höherer Anteil an unabgebautem Protein (UDP) erforderlich. Um zu wissen, welche Grundfutterqualität anzustreben ist, muss der Landwirt sich bewusst sein, welche Anforderungen seine Tiere an das Grundfutter stellen. Unterschiedliche Leistungsniveaus brauchen unterschiedliche Grundfutterqualitäten. Gras hat im Vergleich zu Heu oder Silage aufgrund des hohen Protein- und Energiewerts den höchsten Anteil an nXP. Fortsetzung auf Seite 32
Fotos: Pöttinger, agrarfoto.com
Von Christian Meusburger
31_35_eiweiss_rp 13.02.14 09:41 Seite 32
32
EIWEISSVERSORGUNG
Tabelle 1: Nährstoffbedarf, Nährstoffdichte, DLG-Futterwerttabellen.
Leistung
TMAufnahme
Bedarf
Bedarf
Im Pansen gebildetes Mikro benprotein
kg Milch
kg/Tag
MJ Nel
g nXP
g
MJ NEL
g nXp
10
12,5
69
1.285
1.166
5,55
103
15
14,5
85
1.715
1.432
5,88
118
20
16
101
2.145
1.698
6,32
134
25
18
117
2.575
1.965
6,50
143
30
20
133
3.005
2.231
6,64
150
35
21,5
149
3.435
2.497
6,91
160
40
23
165
3.865
2.764
7,15
168
Nährstoffdichte Ration je kg TM
– Günstige Futterkosten – Hochwertige Lebensmittel werden daraus erzeugt. – Hohe Wertschätzung in der Bevölkerung Vom Grünland können verschiedenste Futtermittel geerntet werden: – Gras (Weide, Eingrasen) – Silagen – Heu – Trockengrün (Grascobs)
Eiweißqualität – Graskonserven optimal nutzen Die unterschiedlichen Konservierungsfor45 24 180 4.295 3.030 7,51 179 men von Gras führen zu unterschiedlichen Eiweißqualitäten. 650 kg Lebenmasse, Erhaltungsbedarf 37,7 MJ Nel, 425 g nXP; Leistungsbedarf je kg Milch (4,0 % Fett 3,4 % Eiweiß) 3,17 MJ Nel, 86 g nXP; Bildung Mikrobenprotein 16,8g / MJ Nel Da der Bedarf an nutzbarem Rohprotein am Dünndarm mit Tabelle 2: Ansprüche ans Grundfutter, H. Spiekers, Fortsetzung von Seite 31 der Milchleistung steigt, muss Grub 07/2008, abgeändert. der Anteil an UDP in der Ration Die angegebenen Zielwerte beauch entsprechend steigen. Die KleegrasHeu ziehen sich auf den Bedarf von Konserven vom Gras können Gras Grassilage silage (belüftet) laktierenden Milchkühen mit ei- diese Anforderungen nur zum TM % 16–20 30–40 30–40 > 85 nem höheren MilchleistungsniTeil erfüllen.Durch die TrockRohasche, veau. nung steigt der Anteil an pansen< 100 < 100 < 110 < 90 g/kg TM stabilem bzw. unabgebautem Aus der Abbildung 1 ist ersichtRohprotein. Gerade beim Heu Rohfaser, 200–220 220–250 210–240 220–260 lich, dass beträchtliche Milchleis- sind jedoch die Witterung und g/kg TM NEL, > 6,5 bzw. > 6,4 bzw. > 6,4 bzw. > 6,0 bzw. tungen aus dem Grundfutter-Pro- der Anteil der Bröckelverluste tein möglich sind. Mit steigender für die Erzeugung von hochwerMJ/kg TM > 6,0 > 6,0 > 6,0 > 5,7 Milchleistung steigt der Bedarf tigem Grundfutter von entscheian nXP, der über den UDP-An- dender Bedeutung. Durch den nXP, g/kg TM > 140 > 135 > 135 > 130 teil gedeckt werden muss. Einsatz von effizienter Belüftungstechnik muss gewährleistet Tabelle 3: Rationsgestaltung nach Grundfutterzuteilung, Dr. Olaf Steinhöfel, 2012. werden, dass keine Fermentation im Heustock stattfindet. Durch % Aufteilung der Grundfutterration die Heißlufttrocknung kann die Maissilage (8 % XP/kg TM) 0 20 40 60 80 Proteinqualität derart verändert Grassilage (16 %XP/kg TM) 100 80 60 40 20 werden, dass ein großer Anteil In 5 t Silage TM (Jahresbedarf ein Kuh) 800 720 640 560 480 UDP in diesen Produkten entsind …. kg XP halten sind. Jahresbedarf einer Milchkuh 980 kg XP Bei der am weitesten verbreitemit 9000 kg Milch/1 Kalb ten Konservierungsmethode der Deckung des Proteinbedarfs über das Grundfutter-Protein in % 82 74 65 57 48 Silierung wird das Rohprotein in kleinere Stickstoffbausteine Rationsgestaltung Die Zusam- (NPN) abgebaut. Im Grünfutter, mensetzung der GrundfutterraHeu und Trockengrün (Grascobs) tion ist ein wichtiger Punkt bei liegt der enthaltene Stickstoff zu der Beurteilung der Ration. mehr als 80 Prozent in Form von Durch die Verschiebung des Reinprotein vor. Hingegen kann Mais-/Grassilageanteils Richtung dieser in Silagen durch EiweißabGrassilage können beträchtliche und -umbau bei der Silierung Mengen an Eiweiß eingespart auf weniger als 50 Prozent Reinwerden. protein-N fallen. Zielwert sind mehr als 50 Prozent ReinproGrünlandfutter hat tein-Stickstoff in der Silage. positives Image – Erfolgreiche Betriebe setzen Für die Fütterung sind das nXP auf bestes Grünlandfutter. und die RNB maßgebend. Wich– Hohe Grundfutterleistungen tig ist daher eine gute Abschätsind möglich. zung bzw. Messung des nXP in – Grünlandfutter wirkt sich posi- Grasprodukten. An der LandesAbb. 1: nXP-Bedarf und Mikrobenproteinbildung. tiv auf die Tiergesundheit aus. anstalt für Landwirtschaft in
31_35_eiweiss_rp 13.02.14 09:41 Seite 33
EIWEISSVERSORGUNG 33
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Grub und dem Institut für Tierernährung der Universität Bonn wurde daher ein Verfahren zur besseren Abschätzung der nXPGehalts entwickelt. Dieses Verfahren wird als modifizierte HFT in Anlehnung an Steingass et al. bezeichnet. Die Futterproben werden mit unterschiedlicher Verweildauer im Pansensaft bebrütet. Aus den Ergebnissen kann der nXP-Wert bei unterschiedlichen Passagezeiten direkt geschätzt werden. Bei steigender Milchleistung nimmt die Passagegeschwindigkeit zu, um eine aus- tion gemessen. Neuere Untersureichende Futteraufnahme sichungen zeigen, dass eine Inkucherstellen zu können. bationsdauer von acht und 48 Stunden zu empfehlen ist. Die Aus Tabelle 7 (Seite 34) sind die Ergebnisse wurden auf Basis verErgebnisse zu den so ermittelten gleichender Untersuchungen korProteinwerten für eine Reihe rigiert. Es zeigt sich eine große von Futterproben einer größeren Streuung zwischen den FutterUntersuchungsreihe aus Bayern proben, was die Notwendigkeit ersichtlich (Edmunds et al., der genauen Erfassung des Pro2010). Die Proben wurden bei teinwerts unterstreicht. Ferner sechs und 24 Stunden Inkubazeigt sich eine erhebliche DiffeTabelle 4: Eiweißversorgung aus Grünlandfutter in der TM. Heu Konservierung Siliert Heu Cobs belüftet Rohprotein, g/kg TM 115–220
80–200
125–200
150–200
UDP, % des XP
15
25
25
40
NEL, MJ/kg TM
5,5–6,5
5,5–6,5
5,8–6,5
6,0–6,6
nXP, g/kg TM
120–150
115–130
120–150
155–175
Tabelle 5: Literaturauswertung zum Eiweißabbau durch Silierung. Fraktion Reinprotein-N Nichtprotein-N (% am Gesamt-N) (% am Gesamt-N) Grünfutter 75–90 25–10 Silage
20–50
Abzweiger
NEU
DN/ID 250/250/87° 7°
Laufschienen L
für Gülleleitungen 3 Muffen an den Zu- u. Abläufen
renz zwischen den Konservierungsverfahren. Wie erwartet, haben die Cobsproben die höchsten nXP-Werte. Es folgt das Frischgras. Beim Heu ist ein geringerer Energie- und Rohproteingehalt im Vergleich zu den anderen Grasprodukten zu beachten. Relativ niedrig sind die Werte bei den Grassilagen im Vergleich zu Gras und Cobs. Dies unterstreicht die Notwendigkeit der Analyse. In Grub soll auf Basis der mit dem modHFT ermittelten Werte eine Kalibration für die NIRS in der Routineanalytik erstellt werden.
Eine schnelle Trocknung führt zu höherer Proteinqualität, trotzdem muss der optimale Anwelkgrad berücksichtigt werden, da sonst das Risiko der Nacherwärmung der Silage steigt. Bei höherem Trockenmassegehalt der Silage ist mit einer Abnahme des Energiegehalts zu rechnen. Dies ist mit Atmungs- und Bröckelverlusten erklärbar.
Zusammenfassung Bei der Konservierung von Gras und beim gezielten Einsatz in der Fütterung besteht noch erheblicher Spielraum zur Optimierung. Der Proteinwert von GrünProteinqualität der Grassilage futter ist eher höher als bisher Aus den Labor-Silierversuchen angenommen. Durch die Trockgeht hervor, dass mit zunehmen- nung erhöhen sich die nXPder Trockenmasse der Anteil an Werte bei Heu und Trockengrün. UDP steigt und der Abbau von Fortsetzung auf Seite 34 Reinprotein eingeschränkt wird.
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50–80
Quelle: Hoedke et al., 2010
Tabelle 6: Unterstellte Passagerate von Grob- und Kraftfutter in Abhängigkeit vom Fütterungsniveau in %/h. Fütterungsniveau Grobfutter Kraftfutter niedrig 2 2 < 15 kg ECM/Tag mittel 4 5 15–30 kg ECM/Tag hoch 6 8 < 30 kg ECM/Tag
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31_35_eiweiss_rp 13.02.14 09:41 Seite 34
34
EIWEISSVERSORGUNG
Fortsetzung von Seite 33
Beratungsempfehlungen zur Grassilageproduktion, um den Eiweißabbau zu reduzieren: – Auf 35 bis 40 Prozent TM anwelken; kurze Feldliegezeiten – Häcksellänge: < 4 cm – Schnelle Silobefüllung und rascher Sauerstoffabschluss – Schnelle pH-Wert-Absenkung: Unterstützung durch Siliermittel (Milchsäurebakterienprodukte bei TM > 25 %; chemische Siliermittel bei TM < 25 %) – Fehlgärung vermeiden! – Wenig Erde – buttersäurefreie Silagen – Nacherwärmung vermeiden! Durch ein verbessertes Silagemanagement kann der Proteinabbau in der Silage vermindert werden. Eine Verbesserung der Schätzung der Verdaulichkeit des Proteins würde in der Praxis bei der Fütterung helfen. Eiweißproduktion im Grünland Das Eiweißpotenzial im Grünland ist von mehreren Faktoren abhängig. Pflanzenbestand (Kleeanteil), Düngung und Nutzungszeitpunkt spielen hier eine wesentliche Rolle. 2001 wurde
von Dr. Buchgraber beschrieben, dass in Österreich zwischen 800.000 und einer Million Tonnen Eiweiß im Grünland produziert wird. Die Rohproteingehalte schwanken von durchschnittlich 120 g XP in den Berggebieten bis 140 bis 160 g XP in den Grünlandgunstlagen. Alleine die Steigerung des Rohproteingehalts um ein Prozent würde zusätzlich 50.000 Tonnen Rohprotein für das Raufutter verzehrende Vieh bedeuten. Dies entspricht dem Gegenwert von mehr als 100.000 Tonnen Sojaextraktionsschrot. Reine Klee-bestände können bis zu 250 g XP/kg TM erreichen. Ein Kleeanteil von zehn Prozent im Grünfutter erhöht den Rohproteingehalt um 5 bis 7 g. Der Kleeanteil im Pflanzenbestand hat großen Einfluss auf die Proteingehalte im Futter. Gerade bei der Konservierung zu Heu ist dieser im Bezug auf die Bröckelverluste bei der Futterwerbung zu beachten. Nur durch schonende Futterwerbung und eine effiziente Heutrockung unter Dach kann gewährleistet werden, dass der Klee am Feld auch im Heustock und somit im Futtertrog ankommt.
Tabelle 7: Ergebnisse aus dem modifizierten HFT bei einer Passagerate von 4 %/h im Vergleich zu den Tabellenwerten der DLG (1997); Edmunds et al (2010). Grasprodukte
n
XP ME nXP (g/kg TM) (MJ/kg TM) (g/kg TM) modHFT, 4%/h
nXP (g/kg TM) DLG ‘97
Frisch
67
167 ± 41
10,3 ± 0,6
154 ± 36
139
Silage
69
177 ± 17
10,1 ± 0,7
133 ± 14
139
Heu
16
150 ± 37
9,7 ± 0,8
137 ± 31
139
Cobs
42
183 ± 24
10,3 ± 0,7
160 ± 20
171
Tabelle 8: Einfluss der TM und der Welkzeit auf ME-Gehalte im Laborversuch. TM %
Welkzeit XP ME Stunden g/kg TM MJ/kg TM
TM-Stufe
Trocknung
20 %
Sonne Schatten
19 19
3 5
188 189
11,0 11,2
35 %
Sonne Schatten
38 37
7 31
189 191
11,2 10,8
50 %
Sonne Schatten
50 47
9 33
186 195
10,8 10,8
65 %
Sonne Schatten
69 67
26 50
179 191
10,1 10,0
Düngung Der Einfluss der Stickstoffdüngung auf die Abbaubarkeit des Futters ist gegeben. Stärkeres Wachstum führt zu einer Verschiebung des Anteils von Zellwand und Zellinhalt. Steigt der Anteil des Zellinhalts, in dem sich Protein und Nitrat befinden, so führt dies zu einer höheren Abbaubarkeit der organischen Masse und der NDF (Salün, 1999). Der Proteingehalt wird durch Stickstoffdüngung erhöht. Nährstoffmangel schränkt das Wachstum der Pflanzen ein und reduziert den Nährstoff im Gewebe (McDonald et al., 1988). Die Düngergaben sollten sich nach dem Bedarf der Pflanzen richten. Wie aus der Abbildung 3 (Seite 35) ersichtlich ist, ist der Zuwachs an organischer Masse im Verlauf der Vegetationsperiode unterschiedlich. Besonders zum 1. Aufwuchs muss in der Regel die größte Düngergabe gegeben werden. Aus der Praxis ist anhand der Futterproben ersichtlich, dass meist im 1. Aufwuchs der Proteingehalt im Futter weit unter dem Jahresschnitt liegt. Zu beachten ist auch der Einfluss des Wetters auf die Mineralisation von Nährstoffen im Boden. Ein kaltes Frühjahr oder Trockenheit hemmen die Mineralisation und somit die N-Verfügbarkeit für die Pflanzen.
nicht ausgeschöpft werden kann. Selbst bei viermaliger Gülledüngung ist mit zehn bis 20 Prozent bzw. bei dreimaliger Gülledüngung mit zehn bis 30 Prozent Ertragseinbußen zu rechnen. Grundfutterprotein Ziel der Grundfutterproduktion im Grünland ist es, möglichst viel Protein für die Rinderfütterung zu erzeugen. Dazu sind alle Konserven vom Grünland geeignet, aber im Besonderen die Gras- und Leguminosensilagen. Das pflanzliche Rohprotein setzt sich aus Reinprotein und nichtproteinartigen Stickstoffverbindungen zusammen. Der Anteil an Reinprotein, welches in seiner Qualität am hochwertigsten ist, sollte möglichst groß sein. Der NichtProtein-Stickstoff (NPN) besteht aus Aminosäuren und Peptiden sowie Ammoniak und Aminen. Der Futterwert von Ammoniak und den Amiden der NPN-Verbindungen ist deutlich geringer als der Futterwert der freien Aminosäuren und Peptide.
Der Reinproteinanteil am Rohprotein des Grünfutters liegt in Abhängigkeit von Pflanzenart, Vegetationsstadium, N-Düngung und Witterung bei 60 bis 80 Prozent. Leguminosen haben einen höheren Reinproteinanteil als Gräser. Der Anteil des ReinproVersuch Spitalhof Ergebnisse teins verringert sich bei der Silieeines zehnjährigen Versuchs rung, dabei steigt der Anteil von (1999–2008) am Spitalhof in NPN. In zwei Stufen wird das Kempten (Allgäuer AlpenvorReinprotein in der Silage abgeland), der auf einem weidelgras- baut. Als Erstes werden durch eireichen Standort durchgeführt weißspaltende Enzyme Aminowurde, zeigte folgendes Bild. Es säuren und Peptide gebildet. Der wurde die Frage gestellt: Sind Anteil an freien Aminosäuren in nachhaltig hohe Erträge und Fut- der Silage wird um das Zehn- bis terqualitäten ohne den Einsatz 20-fache erhöht. Der Anteil des von mineralischer Düngung wasserlöslichen N am Gesamt-N möglich? Der Standort liegt erhöht sich auf 60 bis 70 Pro730 m über NN, hat 1290 mm zent. Dieser Prozess beginnt unNiederschlag und eine Jahresmittelbar nach der Mahd und endurchschnittstemperatur von det erst bei Erreichen eines 7,0 °C. Zusammengefasst kann pH-Werts unterhalb des kritiman den Standort als absolute schen Bereichs. Wesentlich verGrünlandgunstlage bezeichnen. lustreicher ist der Eiweißabbau Im Versuch wurden verschiedene während des Gärprozesses durch Varianten von drei bis fünf mikrobielle Enzyme. Hierbei Schnitten mit einer Düngung werden Ammoniak und Amide von 2 x 20 m³ bis 4 x 20 m³ ge- gebildet. In der Silage kann der prüft. Die N-Versorgung Anteil 15 bis 70 Prozent am Geschwankte daher von 94 bis 188 samtstickstoff des Rohproteins kg N/ha. Der Versuch zeigt, dass betragen. Hauptsächlich entsteht das Ertragsniveau von 13 bis 14 Ammoniak. Der Anteil der Tonnen Trockenmasse am Hektar Amide am Ammoniak-Stickstoff ohne Mineraldüngerergänzung liegt bei fünf bis zehn Prozent.
31_35_eiweiss_rp 13.02.14 09:41 Seite 35
EIWEISSVERSORGUNG 35
Die Erhöhung der Temperatur auf über 35 °C infolge einer Nacherwärmung im Silo senkt die Verdaulichkeit des Proteins um zehn bis 40 Prozent. Kostengünstig Grundsätzlich muss Eiweiß, welches selbst erzeugt werden kann, nicht zugekauft werden. Die Erntekosten sind gleich hoch (egal, ob wenig oder viel Protein je Hektar geerntet werden kann). Mehrkosten entstehen lediglich bei der Düngung oder der Pflege (NachAbb. 2: Einfluss des Kleeanteils auf den Rohproteingehalt des saat etc.). Der Mehrwert einer Gesamtfutters. Steigerung von 10 g XP/kgTM (8000 kg TM/ha) ist 80 kg XP/ha, dies entspricht ca. 170 kg Sojaextraktionsschrot oder einem Wert von rund 100 Euro/ha. Unterstellt man die höhere Eiweißkonzentration (+ 20 g nXP) bei gleicher Grundfutteraufnahme (15 kg TM/Tier und Tag) so sind 1000 kg mehr Milch aus dem Eiweiß des Grünlandfutters möglich. Dies bedeutet eine Einsparung von rund 300 kg HP-Soja oder rund 340 kg Rapsextraktionsschrot pro Kuh und Jahr! Fazit Die Eiweißreserven im österreichischen Grünland und im Feldfutterbau sind sehr groß. Die Ausnutzung dieser Reserven ist für die österreichischen Milchviehhalter ein Schritt zu mehr Unabhängigkeit. Bei einer entsprechenden Grundfutterqualität können mehr als 6000 kg Milch pro Kuh und Jahr aus dem Grundfutter erzeugt werden. Dabei ist zu berücksichtigen, dass sich nicht jeder Standort für eine Intensivierung (Anzahl der
Abb. 3: Täglicher Zuwachs auf dem Dauergrünland bei unterschiedlichen Witterungsverhältnissen. Dr. Clara Berendonk, Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen. Schnitte und Düngung) eignet. In Grünlandgunstlagen kann durch Optimierung im Bereich der Bewirtschaftung und auch durch die abgestufte Bewirtschaftung Grundfutter von bester Qualität geerntet werden. Neben den wesentlichen Fakto-
ren am Feld – Pflanzenbestand, Schnittzeitpunkt und Düngung – spielen die Futterkonservierung und das Konservierungsverfahren eine wesentliche Rolle. Das Gras und die Grasprodukte sind für die Wiederkäuer die urtümlichste Futtergrundlage. So spielt
die Einhaltung der Silierregeln bei der Produktion von Grasund Kleegrassilage eine wesentliche Rolle im Bezug auf Eiweißqualität. Eine möglichst genaue Einschätzung des UDP-Werts der einzelnen Grundfuttermittel ist für die optimale Rationsgestaltung besonders wichtig. In der Praxis wird immer wieder die Beobachtung gemacht, dass die Ration bei der Berechnung ideal passt, aber von den Tieren nicht entsprechend umgesetzt wird. Abschließend sei gesagt: Eiweiß, welches selbst erzeugt werden kann, muss nicht zugekauft bzw. importiert werden! ❉ Ing. Christian Meusburger ist Experte der LK Vorarlberg.
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Tabelle 9: Jahresmittel von Ertrag. N-Abfuhr, Futterqualität im Durchschnitt der Jahre 1999 bis 2008, Spitalhof, Kempten. Schnitte pro Jahr
1 3
4
2
3
4
5
6
7
5
Güllegaben
2 x 20
3 x 20
2 x 20
3 x 20
4 x 20
3 x 20
4 x 20
N kg/ha
94
141
97
140
184
127
188
TM-Ertrag kg
10470
11490
9720
10580
11650
9990
11270
XF g/kg TM
245
249
216
221
226
200
212
XP g/kg TM
124
124
153
153
154
179
173
NEL g/kg TM
6,13
6,07
6,35
6,31
6,26
6,5
6,34
N-Abfuhr kg/ha
207
228
238
259
286
287
312
–87
–141
–119
–102
–160
–124
Saldo Zufuhr Abfuhr –113
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FÜTTERUNGSTECHNIK
Die maximal mögliche Entnahmehöhe am Futterstock schwankt zwischen 3,60 m und 6,50 m.
Die Futterentnahme erfolgt überwiegend mit Fräsen. Aber auch Strukturwalzen und Schneidschilde werden angeboten.
Diese selbstfahrenden Futtermischwagen sind gefragt Bei der Futtervorlage spielen Futtermischwagen eine große Rolle. Die Industrie bietet hier eine vielfältige Auswahl, die sich unter anderem in der Bauart, im Mischsystem und in der Größe unterscheiden. Welche selbstfahrenden Futtermischwagen in der Größenordnung von 10 bis 14 m³ derzeit von den Herstellern am häufigsten verkauft werden, ist anhand einer Abfrage ermittelt worden.
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Bauartbedingt sind Vertikalmischer in der Regel höher als Horizontalmischer. Bei niedrigen Stalleinfahrten und bei der Befüllung können hohe Futtermischwagen zu Schwierigkeiten führen. Auch die Fahrzeugbreite ist zu beachten, sonst sind bei schmalen Stalleinfahrten und Futtertischen „Engpässe“ zu erwarten. Der schmalste Futtermischwagen hatte eine Breite von 220 cm und der breiteste eine Breite von 255 cm. Hier spielt auch die Ausstattung eine große Rolle, denn z. B. Förderbänder erhöhen die Fahrzeugbreite, da sie seitlich überstehen. Längere Futter-mischwagen haben dort Nachteile, wo eng um die Kurve gefahren werden muss oder die Rangierfläche vor der Stalleinfahrt knapp bemessen ist. Die Länge der genannten selbstfahrenden Futtermischwagen schwankt zwischen 755 cm beim Siloking und 950 cm beim Marmix. Die Nutzlast ergibt sich aus zulässigem Gesamtgewicht abzüglich des Leergewichts. Sie schwankt zwischen 3500 kg beim Futtermischwagen von Marmix und 6000 kg beim BvLFuttermischwagen. Aus Platz-
gründen werden Futtermischwagen häufig mit kleineren Reifen ausgestattet, die dann mit Luftdrücken von 6 bis 9 bar gefahren werden müssen, um eine ausreichende Tragfähigkeit zu haben. Dies führt bei unbefestigten Flächen häufig zu Problemen. Die Motorleistung der selbstfahrenden Futtermischwagen schwankt von 76 bis 198 PS. Um von der Kabine aus einen besseren Übersicht besonders beim Rückwärtsfahren zu haben, ist bei selbstfahrenden Futtermischwagen eine Kamera am Heck plus Monitor in der Kabine aus Sicherheitsgründen erforderlich. Bei der Firmen Kuhn und Trioliet sind serienmäßig keine Kameras am Heck vorgesehen, sie sind auf Wunsch aber erhältlich. Der größte Anteil der Futtermischwagen wird serienmäßig mit zwei Kameras ausgestattet, eine für den Heckbereich und eine für die Einsicht in den Mischbehälter. Wartungsarbeiten sind für eine längere Lebensdauer und für die tägliche Einsatzsicherheit von großer Bedeutung. Beim Futtermischwagen der Firma RMH sind
Fotos: Fübbeker
Angaben zu ihrem meistverkauften selbstfahrenden Futtermischwagen gemacht. Von den neun ie dabei ermittelten Daten genannten Futtermischwagen werden im Folgenden ersind fünf mit einer und zwei mit läutert. zwei vertikalen Mischschnecken ausgestattet. Aber auch FuttermiAbmessungen und Gewichte schwagen mit horizontalen Bei der Abfrage wurden wichtige Mischschnecken und Rührflügeln technische Daten ermittelt. werden angeboten. Aufgrund der Außerdem wurde die Frage geAusführung der Mischsysteme klärt, was zur Serienausstattung und des Fassungsvolumens gibt gehört und welche Ausstattungen es deutliche Unterschiede bei auf Wunsch geliefert werden den Abmessungen. Die Fahrzeugkönnen. Wie aus der Tabelle erhöhe beispielsweise schwankt sichtlich, haben neun Hersteller zwischen 259 cm und 303 cm. Von Alfons Fübbeker
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Den größten Anteil der von den Herstellern genannten Futtermischwagen bildeten die Vertikalmischer.
Der Futteraustrag kann über einen Schieber, eine Förderkette oder ein Förderband erfolgen.
täglich fünf Schmiernippel abzuschmieren. Die Gesamtzahl der Schmierstellen schwankt zwischen zwölf und 28. Der Futtermischwagen der Firma Marmix ist mit einer Zentralschmierung ausgestattet, dadurch verringert sich der Wartungsaufwand.
Ration mit 8 Komponenten) abgerufen werden können. Alle Futtermischwagen wiegen während des Befüllens. Dies ist erforderlich, damit alle Rationsanteile exakt zugegeben werden können. Bis auf einen Futtermischwagen sind alle Mischwagen mit einer Sollmengenkontrolle ausgestattet, um das exakte Befüllen zu erleichtern. Neben der Befüllung ist der Datenaustausch vom Futtermischwagen zum Bürocomputer für viele Landwirte wichtig. Dies geschieht beim BvL-Mischwagen übers Internet und bei den Herstellern Marmix, Sgariboldi und Trioliet über einen USB-Stick.
wurf erfolgt bei vier Mischwagen nur einseitig, sodass bei Futtertischen mit zwei Trögen gewendet werden muss. Dies ist nicht erforderlich wenn der Futterauswurf beidseitig erfolgt. Große Unterschiede wurden bei der Austragshöhe des Futters angegeben. Die Spanne reicht von 20 bis 120 cm. Futterentnahme und -vorlage Variabel einstellbar ist die AusDie genannten Futtermischwawurfhöhe bei zwei Futtermischgen sind alle Selbstbefüller. Die wagen. Futterentnahme erfolgt bei sieben Geräten mit einer Fräse und Wiegeeineinrichtung Um eine bei je einem Gerät mit einer Futterration exakt zusammenStrukturwalze bzw. einem stellen zu können, ist eine WiegeSchneidschild. Die maximal einrichtung am Futtermischwamögliche Entnahmehöhe am Fut- gen unumgänglich. Alle in der terstock schwankt zwischen 3,60 Tabelle aufgeführten Futterund 6,50 m. Die Entnahmebreite mischwagen sind mit einer reicht von 1,45 bis 2,00 m. Neelektronischen Wiegeeinrichtung ben der Grobaufnahme ist die ausgestattet. Der FuttermischwaZuführung von Mineralfutter gen der Firmen Sgariboldi arbeiunterschiedlich gelöst bzw. bei tet mit einer Waage, bei der die zwei Selbstfahrern nicht möglich. Futterkomponenten während des Bei Letzteren muss das Mineral- Befüllens lediglich addiert werfutter über den Behälterrand den. Etwas komfortabler sind eingefüllt werden. Die Mehrzahl programmierbare Wiegeeinrichder Firmen bietet zur Mineralfut- tungen, mit denen je nach Hertereinfüllung Trichter an. Alterna- steller zwischen 8 und 150 tiv kann bei den Selbstfahrern Mischrezepte (1 Mischrezept = der Firmen Storti und Strautmann das Mineralfutter über eine Ladebandklappe eingefüllt werden. Futtervorlage Bei drei von den angeführten Futtermischwagen erfolgt der Futteraustrag über eine Schieberöffnung. Vier Mischwagen tragen das Futter mit einem Förderband und zwei mit einer Förderkette aus. Der Futteraustrag ist bei vier Futtermischwagen vorne (unmittelbar hinter der Kabine) angeordnet. Drei Futtermischwagen haben den Futteraustrag in der Mitte und zwei hinten. Der Futteraus-
3.520 Euro. Überlaufringe verhindern beim Mischvorgang, dass das Futter aus dem Wagen fällt. Sie kommen überwiegend bei Vertikalmischern zum Einsatz. Zum Mischsystem ist noch anzumerken, das alle hier genannten Futtermischwagen mit Schneidmessern ausgerüstet sind, damit besonders langfaseriges Futter besser und schneller zerkleinert Fortsetzung auf Seite 38
Sonderausstattungen Der Futteraustrag mit einem Förderband bzw. -kette bietet den Vorteil, dass das Futter etwas weiter vom Fahrzeug entfernt abgelegt werden kann. Bei fünf Herstellern ist das Förderband bzw. die Förderkette serienmäßig, bei den anderen kann es auf Wunsch mitgeliefert werden. Der Mehrpreis schwankt zwischen 650 und
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wird. Verstärkt wird die Wirksamkeit noch, wenn, besonders bei stehenden Schnecken, zusätzlich mechanisch oder hydraulisch einstellbare Gegenschneiden eingesetzt werden. Vorteilhaft ist bei der hydraulischen Verstellung, dass man sich schnell wechselnden Einsatzbedingungen anpassen kann. Die hier berücksichtigten selbstfahrenden Futtermischwagen der Firmen Kuhn und Strautmann sind serienmäßig so ausgestattet, dass sie auf öffentlichen Straßen bis 25 km/h fahren dürfen. Gegen einen Mehrpreis von 715 bis 8.850 Euro können auf Wunsch auch die anderen Hersteller die 25-km/hVersion anbieten. Die 40-km/hVersion ist bei fünf Mischwagen nicht lieferbar und bei vier Mischwagen wird dafür ein Aufpreis von 2.720 bis 15.810 Euro verlangt. Sollen zusätzliche Kameras zum Einsatz kommen, liegen hier die Mehrkosten bei 430 bis 850 Euro je Kamera. Der Preis ist in erster Linie davon abhängig, ob es sich z. B. um eine wasserdichte Kamera handelt. Damit besonders bei einsetzender Dämmerung und bei Dunkelheit das Sichtfeld gut ausgeleuchtet wird, sind ausreichende Scheinwerfer erforderlich. Sie sollen die Bereiche Futterentnahme, Futteraustrag, Heck und Mischbehälter
wagen eine unterschiedliche serienmäßige Ausstattung haben. Alle angegebenen Preise können nur die Größenordnung deutlich machen. Im Einzelfall muss durch Einholen von Vergleichsangeboten sowie durch Berücksichtigung der Werkstatt vor Ort und der Erfahrungen mit dem Fabrikat entschieden werden, welches letztlich das günstigste Angebot ist.
Mithilfe einer Kamera am Heck und eines Monitors in der Kabine ist die Übersicht besonders beim Rückwärtsfahren deutlich besser. gut ausleuchten. Dies ist bei den meisten selbstfahrenden Futtermischwagen gut gelöst. Für einige Betriebe ist es interessant, den Futtermischwagen nicht nur zur Futtervorlage, sondern auch zum Einstreuen von Stroh zu nutzen. Auf Wunsch bieten zwei Hersteller bei den hier genannten Futtermischwagen ein Stroh-
gebläse an. Der Aufpreis liegt bei 6.240 bzw. 14.800 Euro. Anschaffungspreise In Serienausstattung kosten die vorgestellten selbstfahrenden Futtermischwagen zwischen 83.000 und 197.500 Euro ohne Mehrwertsteuer. Allerdings ist zu berücksichtigen, dass die Futtermisch-
Fazit Die Angebotspalette an selbstfahrenden Futtermischwagen ist sehr groß. Durch Befragung der Futtermischwagenhersteller wurde ermittelt, welche Selbstfahrer in der Größenordnung von 10 bis 14 m³ am häufigsten verkauft werden. Ob ein selbstfahrender Futtermischwagen in Serienausstattung ausreichend ist oder ob er z. B. ein Förderband oder eine programmierbare Wiegeeinrichtung haben sollte, hängt vom Einsatzbereich ab. Auch die Frage, welches das richtige Mischsystem ist, muss einzelbetrieblich geklärt werden. Die zusammengestellten Daten erleichtern aber einen gezielten Vergleich der Angebote verschiedener Hersteller. ❉ Alfons Fübbeker ist Experte im Fachbereich Landtechnik der Landwirtschaftskammer Niedersachsen, Deutschland.
Von Herstellern am häufigsten verkaufte selbstfahrende Futtermischwagen in der Größenordnung von 10 bis 14 m³.
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Gewerblich oder nicht? Bäuerliche Tiertransporte Bei Kontrollen weist die Polizei Landwirte häufig darauf hin, dass sie gegen die Gewerbeordnung verstoßen würden, wenn sie auch fremde Tiere transportierten. Wie aber sieht die rechtliche Situation tatsächlich aus? er Tierarzt Stefan Fucik, in der LK Niederösterreich zuständig für Veterinärangelegenheiten und den Bereich Tiertransporte, informierte dazu vor Kurzem über das Internetportal der Kammer: Das einmalige, unentgeltliche Mitnehmen eines oder einiger Tiere eines Nachbarbetriebes, etwa mit PKW und Anhänger, sei zweifelsfrei eine nicht gewerbliche Tätigkeit und kein Verstoß gegen die Gewerbeordnung. Befähigungsnachweis und Zulassung als Transportunternehmer hätten nichts damit zu tun, ob eigene oder fremde Tiere transportiert werden. Der Befähigungsnachweis und die Zulassung sind keine gewerberechtlichen Vorschriften. Einzig und allein die EU-Tiertransportverordnung 1/2005 schreibt diese vor. Und zwar dann, wenn Tiertransporte über eine Strecke ab 65 Kilometer durchgeführt werden. Der personenbezogene Befähigungsnachweis sei laut Fucik erforderlich für den Transport mit wirtschaftlichem Hintergrund von Rindern, Schweinen, Schafen, Ziegen, Geflügel und Pferden. Die betriebsbezogene Zulassung als Transportunternehmer für „Kurzstrecken“ werde beim wirtschaftlichen Transport von Wirbeltieren bis maximal acht Stunden Transportdauer verlangt.
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Darüber hinaus gäbe es auch eine Langstreckenzulassung, wenn Transporte mehr als acht Stunden dauern.
nung ausgenommen. Fucik: „Bei Tätigkeiten im Rahmen eines landwirtschaftlichen Nebengewerbes handelt es an sich um gewerbliche Tätigkeiten, die wegen Was aber heißt nun „gewerb- ihrer organisatorisch engen Verlich“? Dazu Fucik: „Die Gewer- bindung zu einem landwirtbeordnung 1994 gilt für alle schaftlichen Betrieb auch ohne gewerbsmäßig ausgeübten Tätig- Vorliegen einer Gewerbeberechkeiten. Damit eine Tätigkeit als tigung ausgeführt werden köngewerblich gilt, muss man sie nen. Wesentliche Voraussetzung selbstständig, regelmäßig und in ist, dass diese Tätigkeiten dem Ertragsabsicht betreiben.“ Das landwirtschaftlichen Betrieb, also einmalige unentgeltliche Mitneh- der land- und forstwirtschaftmen eines oder einiger Tiere eilichen Haupttätigkeit, wirtschaftnes Nachbarbetriebes am PKW- lich untergeordnet sein müssen.“ Anhänger sei „zweifelsfrei eine Unter diese Ausnahme fallen laut nicht gewerbliche Tätigkeit und dem LK-Experten auch die Fuhrist kein Verstoß gegen die Gewer- werksdienste, wenn bestimmte beordnung“. Auch seien Neben- Voraussetzungen eingehalten gewerbe der Land- und Forstwerden. Dazu zählt die Benütwirtschaft von der Gewerbeord- zung von hauptsächlich im eige-
nen landwirtschaftlichen Betrieb verwendeten, selbstfahrenden Arbeitsmaschinen, Zugmaschinen, Motorkarren und Transportkarren, die ihrer Leistungsfähigkeit nach den Bedürfnissen des eigenen landwirtschaftlichen Betriebes entsprechen; für andere landwirtschaftliche Betriebe im selben Verwaltungsbezirk oder in einer an diesen Verwaltungsbezirk angrenzenden Ortsgemeinde; zur Beförderung von land- und forstwirtschaftlichen Erzeugnissen, von Betriebsmitteln; und zwischen Wirtschaftshöfen und Betriebsgrundstücken oder zwischen diesen und der nächst gelegenen Abgabe-, Übernahme-, Verarbeitungs- oder Verladestelle. Wichtig sei, dass bei landwirtschaftlichen Fuhrwerksdiensten die Tätigkeit etwa mit dem Traktor und Anhänger, nicht aber mit dem PKW und Anhänger oder dem LKW durchgeführt wird und die Tätigkeit nur für einen landwirtschaftlichen Betrieb im selben Verwaltungsbezirk oder in einer angrenzenden Ortsgemeinde erledigt wird, da somit eine Ausnahme von der Gewerbeordnung vorliegt, so Fucik. Weiters gilt: Die korrekt ausgefüllten Transportpapiere sind bei jeder Art von Tiertransport mitzuführen. Empfehlenswert ist der AMA-Viehverkehrsschein. ❉
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Gut geplant, bequem gefĂźttert Stallbau Automatisierte FĂźtterungssysteme kann man in bestehende Lauf- und Anbindeställe integrieren und bei Neubauten gleich einplanen. Ă&#x153;ber die baulichen Voraussetzungen informiert JOSEF RECHBERGER.
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box anfahren. Die Nähe der Silos zur Futterzentrale ist deswegen sehr wichtig, weil kurze Wege Zeit sparen. Mit gut bemessenen Rangierwegen vor der Futterzentrale kann man die Vorratsbehälter schnell befĂźllen. Dabei kann man beim BefĂźllen auch auf vorhandene Technik, wie etwa einen Kran, zurĂźckgreifen. Eine Ă&#x153;berdachung schĂźtzt vor WitterungseinflĂźssen und bietet durch Beschattung Schutz vor direkter Sonnenbestrahlung und Hitze. Kurze Wege zu entsprechenden Futterachsen im Stall sparen Montagematerial und Zeit bei der Futterfahrt des Verteilwagens.
Stallneubauten kann man sie auch im Stallbereich einbauen. Der Einbau der Buchten auf einer Stalldecke mit Hocheinfahrten bietet Vorteile, da das Futter selbstständig Ăźber Rutschen in den Vorlagewagen fällt. Stehen die Vorratsbuchten auf Stallniveau, muss man bei bestimmten Fabrikaten zusätzlich zum â&#x20AC;&#x17E;FĂźtterungsroboterâ&#x20AC;&#x153; ein Futterband baulich berĂźcksichtigen. Baut man die Buchten auf einem GerĂźst auf, ist die Einspeisung der Der Misch- oder der VerteilwaFutterblĂścke in entsprechender gen fährt auf einer Schiene aufHĂśhe mit entsprechender Techgehängt â&#x20AC;&#x201C; wofĂźr die bauliche nik zu bewerkstelligen, zum BeiLastannahme der Schiene und spiel mit einem Teleskoplader. die EinbauhĂśhe gegeben sein Zu beachten ist auch der PlatzmĂźssen â&#x20AC;&#x201C; oder mittels Bodenrad bedarf der Futterzentrale. Der und Schiene oder selbstständig Strategisch richtig eingebaut Platz fĂźr die Vorratsbuchten ist mit Induktionsleitung im Boden werden mĂźssen die Futtervorrats- einzuplanen. FĂźr jede Futterzu den Tieren. Auch stationäre buchten, auch in bestehende komponente â&#x20AC;&#x201C; Grassilage, MaissiAnlagen mit Mischvorrichtung Berge- oder Lagerräume. Bei lage, Stroh oder Biertreber â&#x20AC;&#x201C; ist und nachfolgender Verteilung Ăźber Futterbänder oder Vorlagewagen sind mĂśglich. Zusätzlich schiebt der Vorlagewagen bei jePrinzip P rinzip â&#x20AC;&#x17E;HVL â&#x20AC;&#x17E;HV â&#x20AC;&#x17E;HVLSâ&#x20AC;&#x153; L d. h. - hohes Volumen: ca. 200.000 mÂł/h der Fahrt das Futter zu den Tie- niedrige Drehzahl max. 110 U/min ren, die es damit leicht erreichen ... enormer Luftdurchsatz im ganzen Stall kĂśnnen. Es gilt, die Futterzen... kein Hitzestress an heiĂ&#x;en Sommertagen trale optimal zu positionieren. ... energieeffizient durch Frequenzumformer Wie bei herkĂśmmlichen FĂźtte... einfache Montage rungsmethoden entnimmt man das Futter aus dem Silo und dem ... â&#x20AC;&#x17E;Plug and Playâ&#x20AC;&#x2122;â&#x20AC;&#x2122; Raufutterlager und transportiert es in eine Futterzentrale. Dort speist man es in die Futtervor- moderne Haltungssysteme fĂźr Nutztiere ratsbuchten ein. Das Gleiche gilt fĂźr Futter in Ballenform. Je entFeldstraĂ&#x;e 1 Telefon: + 49 3 53 43 / 70 22 80 E-Mail: info@agrotor.de nommener Einheit aus dem Silo Web: www.agrotor.de D-04932 GrĂśden Telefax: + 49 3 53 43 / 70 22 81 muss man die jeweilige Futter-
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eine Box nÜtig. Zusätzlich muss man das Kraftfutterlager und die Dosierung berßcksichtigen. Speist man das Futter in Sandwichform ein, etwa Grassilage und Maissilage ßbereinander,
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orweg: Die baulichen Voraussetzungen ergeben sich aus der gewählten Technik, dem Aufbau und der Funktion der gesamten Anlage. Ein automatisiertes FĂźtterungssystem entnimmt das Futter mittels SchiebebĂśden und Fräswerkzeugen selbstständig aus den Vorratsbuchten, mischt es und verteilt es an die Tiere. Das Befahren des Futtertisches entfällt im â&#x20AC;&#x17E;Roboterbetriebâ&#x20AC;&#x153;.
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kann man Investitionskosten und Platz sparen. Zusätzlich sollte ausreichend Platz fßr notwendige Service- und Reinigungsarbeiten vorhanden sein. Der Einbau von Vorratsbuchten fßr weitere Futterkomponenten sollte bei Bedarf mÜglich sein.
Die HÜhe des Gebäudes ergibt sich aus den Boxenabmessungen und muss eine Beschickung des Futters mÜglich machen. Es ist auch ein Vorbau zum Auflegen der FutterblÜcke in Eigenregie mÜglich. Die BlÜcke werden mit dem Entnahmegerät an die FÜrderbänder angeschoben und ßbernommen. In den Vorratsbuchten kann man das Futter fßr mehrere Tage bereitstellen. Eine dadurch flexiblere Arbeitszeiteinteilung bietet Vorteile bei Arbeitsspitzen sowie bei schlechter Witterung. Diese Entnahme und Vorlagerung setzen vor allem in der wärmeren Jahreszeit stabile Silagen voraus. Das ermÜglicht ein entsprechender Vorschub im Silo. Das Futter sollte man beim Entnehmen und Befßllen der Vorratsbuchten mÜglichst nicht
auflockern. Stabile FutterblĂścke im Vorratsbunker bieten Vorteile. Bei hohen AuĂ&#x;entemperaturen beugt tägliches Entnehmen aus dem Silo Erwärmungen vor. Betriebe mit automatisierten FĂźtterungssystemen fĂźllen täglich oder alle zwei bis vier Tage die Vorratsbuchten, je nach Frische des Futters. Bei Stallplanungen muss man auch Ăźberlegen, ob man bestehende Futtertische mitbenutzen kann oder eine Neuausrichtung sinnvoller ist. Licht und Luft beeinflussen die Futteraufnahme positiv, Altgebäude mit â&#x20AC;&#x17E;Dunkelkammereffektâ&#x20AC;&#x153; werden den AnsprĂźchen der Tiere nicht gerecht. Auch das Potenzial der Technik wird nicht entsprechend ausgeschĂśpft. Breite und HĂśhe des Stalles mĂźssen der kĂźnftig eingesetzten Technik genĂźgen. Wie groĂ&#x; soll der Futtertisch sein? Entsprechende Breite und HĂśhe beim Bau ermĂśglichen später jegliche Art der FĂźtterungstechnik. Bei FĂźtterung mit Mischwagen werden in Neubauten einseitige Futtertische mit
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Automatisierte Fßtterungssysteme benÜtigen aufgrund der mehrmaligen Futtervorlage weniger Futtervolumen im Vorlagebehälter. Im Durchschnitt wird den melkenden Tieren vier- bis sechsmal täglich Futter vorgelegt, andere Tiergruppen werden zweimal am Tag versorgt. Dank der mehrmaligen Futtervorlage sind bestehende Futtertische mit geringerer Breite und HÜhe nutzBei Platzproblemen kann man bar. Die Platzersparnis in der auch die Gebäudeumfahrung zur Stallbreite kann zum Beispiel bei Fßtterung nutzen. Dabei grenzt Fortsetzung auf Seite 42 eine aufziehbare Barrenwand etwa 4,5 Metern Breite und bei beidseitiger Fßtterung von fßnf bis sechs Metern Breite empfohlen. Die DurchfahrtshÜhe sollte mindestens 3,5 Meter betragen. Bei Einsatz kleinerer Technik kann man auch kleinere Futtertische verwenden, wie zum Beispiel bei Hoftrac, Stapler oder Silokamm.
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Die Vorratsboxen sind etwa 2,4 bis 3,5 Meter breit und etwa sechs Meter lang. Fßr drei Futterkomponenten ergibt sich demnach ein Platzbedarf von rund neun Metern in der Breite und in der Tiefe entsprechend der Länge der Vorratsbuchten, eventuell plus Gangbreite. Ein FÜrderband ist bei bestimmten Fabrikaten laut Firmenangaben zusätzlich einzuplanen. Stroh wird bei Deckenstallungen meist ßber Rutschen direkt in den Vorlagewagen gefßllt.
den Fressstreifen der Tiere zur Fahrbahn ab. Die Barrenwand kann man in Eigenregie errichten. Die Tiere kĂśnnen bei abgesenkter Barrenwand das Futter nicht mehr wegschieben. Bei hochgezogener Barrenwand kann man den Fressstreifen reinigen und das Futter vorlegen. Ă&#x153;ber dieser Barrenwand kann man den Stall mit einer flexiblen Wand oder mit Curtains nach Bedarf schlieĂ&#x;en.
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Fortsetzung von Seite 41 Geländeproblemen und Bauplatzmangel zusätzliche Vorteile bringen. Die Futtertischbreite ergibt sich aus den Maßen des Vorlagebehälters. Zusätzlich ist der Freiraum von mindestens 50 Zentimetern für den Kopfbereich der Tiere zu berücksichtigen, damit sie während der automatischen Futtervorlage beim Fressen nicht unnötig vom Fressgitter zurückschrecken. Bei sehr schmalem Futtertisch und bei beidseitig unterschiedlichen Rationen kann beim Futteranschieben die Teilung der Rationen problematisch werden. Es wird zum Teil vor dem Wagen hergeschoben und nicht in zwei Bereiche geteilt. Die Abmessungen des Vorlagewagens weichen je Fabrikat und Füllmenge des Modells ab. Die Behälterabmessungen bewegen sich in der Länge von 2,5 bis 5,2 Meter, in der Breite von 1,2 bis 2,4 Meter und in der Höhe von 1,4 bis 2,9 Meter. Je nach Fabrikat sind 2,2 bis 3,3
Meter Futtertischbreite notwendig. Bei auf Schienen aufgehängten Systemen muss man die Höhe der Montageschiene berücksichtigen. Die Mindesteinbauhöhe variiert je nach Fabrikat von 2,2 bis 3 Meter Höhe. Die Durchfahrtshöhe unterhalb der Schiene sollte Befahrbarkeit bei Ausfall der Technik ermöglichen. Zur Statik bei aufgehängten Systemen: In bestehenden Stallungen in Massivbauweise kann die Führungsschiene an die tragende Decke montiert werden, wenn diese den statischen Erfordernissen entspricht. Das Eigengewicht des Vorlagewagens beträgt zirka 700 bis 1500 Kilogramm. Je Kubikmeter Füllung werden 350 bis 400 Kilogramm Last an die Führungsschiene abgeleitet. Wenn die Decke diese Last nicht aufnimmt, so ist der Einbau eines Traggerüstes mit Stützen und Querträgern notwendig, wie meist in bestehenden Hallenbauten. Bei Neubauten ist abzuklären, ob diese Führungsschienen in die tragende Konstruktion eingebunden werden können oder sollen.
Die Fressplatzlänge ergibt sich aus der Tierzahl und der Fressplatzbreite pro Tier, gesetzlich mindestens 75 Zentimeter pro Kuh. Bei Ad-libitum-Fütterung kann das Tier-Fressplatz-Verhältnis laut Gesetz bis 2,5:1 betragen, es werden aber ausreichend Fressplätze empfohlen. Die Fressstreifen müssen die Anforderungen an die Beständigkeit gegenüber Säuren etc. erfüllen, wie Barrenschalen, Fliesen, Edelstahl und Epoxidharz. Der Fütterungsroboter soll alle Tiere am Betrieb erreichen. Versorgt das automatische Fütterungssystem mehrere Stallungen und muss dabei ins Freie, benötigen Systeme, die auf Schienen aufgehängt sind, keinen Bodenkontakt. Das kann bei Schnee und Glatteis einen Vorteil bedeuten. Geringe Steigungen sind möglich. Ein überdachtes Tragegerüst ist erforderlich. Schmälere Futtertische vermindern bei Neubau die Investitionskosten, jedoch muss man die Größe der Futterzentrale berücksichtigen. Fällt das automatisierte Fütterungssystem aus, muss für den Notfall eine ent-
sprechende Ersatzfütterung möglich sein, zum Beispiel die Befahrbarkeit mit einem Hoftrac. Der Leistungsbedarf für den Betrieb von automatisierten Fütterungssystemen variiert je nach Fabrikat und den einzelnen Komponenten der Anlage. Der größte Energiebedarf von 15 bis 30 Kilowatt liegt bei der Futtermischung. Die Antriebstechnik benötigt 0,55 bis 2,2 Kilowatt. Ein entsprechender Elektroschutz in Form eines Potenzialausgleichs zur Vermeidung von Berührungsspannungen ist notwendig. Abschließend noch zu den Sicherheitsaspekten: Automatisierte Fütterungssysteme müssen sicherheitstechnische Anforderungen erfüllen. Dies gilt besonders in Bezug auf Kinder und betriebsfremde Personen. Eine Risikobewertung der Anlage und deren Analyse sollte bereits in der Planungsphase mit dem Hersteller durchgeführt werden. ❉ Ing. Josef Rechberger ist Stallbauexperte der LK Niederösterreich.
Funktion automatischer Fütterungssysteme Bei der automatischen Fütterung ist das lückenlose Zusammenspiel vom Futterlager bis zum Futtertisch wichtig. Aus diesem Grund gibt es bei den automatisierten Fütterungssystemen verschiedene technische Ansätze. Dazu zählen Futterbänder und selbstfahrende sowie schienengeführte Futterwagen. Futterbänder Ein pflugartiger, diagonal angeordneter Abstreifer schiebt das Futter vom Förderband oberhalb des Futtertisches ab. Hochsilofräsen oder Untenentnahmefräsen mit nachgeschaltetem Förderband oder Ballenauflöser beschicken das Förderband automatisch. Über zwischengeschaltete Mischbehälter ist auch bei Flachsiloanlagen ein hoher Automatisierungsgrad möglich. Ein Elektromotor treibt das Futterband an. Der Kettentisch, ein weiteres stationäres System, besteht aus einem schmalen Futtertisch mit einer Kette von Mitnehmern. Ein Fut-
terband fördert das Futter von den Vorrats- oder Mischbehältern auf den Futtertisch. Die Mitnehmer verteilen das Futter auf dem Futtertisch auf einer Länge von bis zu 90 Metern. Fütterungsroboter auf Schienen Es handelt sich um einen Futterbehälter, in der Regel mit Mischvorrichtung und Wiegeeinrichtung, der an einer Schiene hängt oder seitlich geführt wird. Die Stromversorgung ist über Akkus, Schleppkabel oder eine Versorgungsschiene mit Schleppkontakten sichergestellt. Die Steuerung betreffend Häufigkeit der Futtervorlage und Rationszusammensetzung erfolgt meist über einen Prozessrechner direkt am Futterbehälter. Die Beschickung findet an stationären Vorrats- oder Mischbehältern statt. Geräte mit Ketten- oder Paddelmischern weisen eine Breite von rund 1,1 bis 1,3 Metern und eine Länge von gut 2,5 Metern auf. Sie benöti-
gen eine minimale Futtertischbreite von rund 2 bis 2,5 Metern. Geräte mit Vertikalmischern sind rund 30 bis 40 Zentimeter breiter. Die meisten Fabrikate vereinen das Futtermischen und -verteilen, es wird über Vorrats- oder Mischbehälter aufgefüllt, während Trioliet auch Zufuhrböden mit Schneidesystem für Ballen und Blöcke verwendet. Die Futterkomponenten werden mit Frontlader oder Hoftransporter und angebautem Entnahmegerät, wie Silozange oder Blockschneider, vom Futterlager, das kann zum Beispiel ein Flachsilo oder ein Ballenstapel sein, entnommen und in die Vorratsbehälter eingebracht. Selbstfahrer Selbstfahrende Fütterungsroboter holen das Futter bei den Vorratsbehältern ab oder werden durch einen speziellen Greifer (Lely Vector) automatisch beschickt. Der Roboter wird über einen in den
Boden eingelassenen Induktionsdraht und Sensoren oder über ein System mit Abstandmessung gesteuert. Eine weitere Sensorausrüstung sorgt für den Kollisionsschutz und die Personensicherheit. Fazit Die automatische Vorlage von aufgewerteten Mischrationen und Totalmischrationen gewinnt in der Milchviehhaltung immer mehr an Bedeutung. Dieses Fütterungsverfahren ermöglicht eine vollautomatische Vorlage von Grundfutterration oder einer Mischration aus Grundund Kraftfutter. Somit sind verschiedene Rationen und häufigere Futtervorlage ohne erhöhten Arbeitszeitbedarf und Arbeitsbelastung möglich. Immerhin ist die Fütterung in der Rindviehhaltung bei der täglichen Arbeit mit zirka 25 Prozent des gesamten Arbeitszeitbedarfs ein zeitintensives Arbeitsverfahren und verursacht dadurch hohe Kosten. Quelle: ART
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Stahlbeton im Stallbau: Baufehler rechtzeitig erkennen Stahlbeton hat sich in der Landwirtschaft seit vielen Jahren als dauerhafter und wirtschaftlicher Baustoff bewährt. Sachgerecht geplante und hergestellte Bauwerke aus Stahlbeton erfĂźllen alle Anforderungen an Standsicherheit, Gebrauchstauglichkeit und Dauerhaftigkeit. Dennoch sind bei Neubauten immer wieder Baufehler zu finden, die sich an einer Vielzahl von Stellen wiederholen. tes GefĂźge, bei dem der Stahl primär fĂźr die Aufnahme von Zugkräften und der Beton fĂźr die Aufnahme von Druckkräften iese Fehler sind häufig auf verantwortlich ist. UnregelmäĂ&#x;igkeiten in der BauausfĂźhrung zuWasserwirtschaftliche AnforrĂźckzufĂźhren. Folgeschäden an derungen an GĂźllelager und Betonbauteilen, die Witterung, -kanäle Dient ein GĂźllebehälter Stallklima oder tierischen Exkre- oder ein GĂźllekanal der Lagementen ausgesetzt sind, sind zu rung von Jauche, GĂźlle und Silaerwarten. Beton besteht aus Ze- gesickersäften, so unterliegt er ment, Zuschlägen und Wasser. den Anforderungen des WasserSeine Widerstandsfähigkeit ist haushaltsgesetzes (WHG) sowie dabei unter anderem abhängig der Landesverordnung Ăźber Anvon der Zementart, der Sieblinie lagen zum Umgang mit wassergeder Zuschläge und dem Wasserfährdenden Stoffen (AnlagenverZement-Wert. Beton im Stallbau ordnung â&#x20AC;&#x201C; VAwS). Eine Stallanwird fast ausnahmslos mit einer lage muss so beschaffen sein und Stahlarmierung versehen, so bil- betrieben werden, dass in ihr det der Stahlbeton im gehärteten Fortsetzung auf Seite 44 Zustand ein festes und dauerhafVon Uwe Weddige
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Fotos: agrarfoto.com, Uwe Weddige
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Fortsetzung von Seite 43 vorhandene wassergefährdende Stoffe nicht austreten können. Sie muss dauerhaft dicht, standsicher und gegen die zu erwartenden mechanischen und chemischen Einflüsse beständig sein. Kanäle und Behälter zur Lagerung von Gülle sind für die zu erwartenden chemischen, dynamischen und statischen Beanspruchungen standsicher, dauerhaft dicht und beständig zu errichten. Behälter aus Stahlbeton (Ortbeton) und Stahlbetonfertigteilen einschließlich des Fugenmörtels bzw. -betons sind nach DIN EN 206-1 und DIN 1045 zu planen, bemessen und auszuführen. Die Rissbreitenbeschränkung nach DIN 1045 Teil 1 Abschnitt 11.2 ist zu beachten und einzuhalten. Sichtbare Fehler Bei Besichtigungen von im Bau befindlichen Stallgebäuden fallen immer wieder optische und technische Baufehler auf. Vornehmlich handelt es sich um – sichtbare Kiesnester durch Entmischungen und Verlust von Zementleim infolge undichter Schalungen im Bereich des Fußpunktes, – Zonen mit unzureichender Verdichtung und dadurch resultierenden hohen Porenanteilen, – deutlich erkennbare Betonieretappen, – Frostschäden und – Schäden, die durch unsachgemäße Ein- und Ausschalungsarbeiten und durch fehlerhafte Dosierung von Trennmitteln verursacht wurden.
Kiesnester durch Entmischungen und mangelhafte Verdichtung des Betons führen zu Undichtigkeiten und mangelnder Tragfähigkeit des Bauwerks, sie sind daher keinesfalls hinzunehmen.
rung darf nicht benetzt werden. Für die erste Lage in vertikalen Bauwerken ist eine Anschlussmischung mit kleinerem Größtkorn zu verwenden. Beim Betonieren einer Wand zeigen sich oft Entmischungen an der Schalungsunterseite, also am Schalungsfuß. Die Ursache dieser Entmischungen ist in einer frei fallenden Einfüllung ohne Schlauch oder Schüttrohr zu finden. Dabei entmischt sich der Beton, indem der Zementleim und die feine Körnung an der Schalung und der Armierung hängen bleiben. Häufig gelangt in dieser Folge fast nur das GrobSchäden an den Eckausbildun- korn an den Schalungsfuß. Auch gen der Futtertischstützen. Wenn beim Verdichten reicht die Zedieser Bereich schon so aufwen- mentleimmenge in vielen Fällen dig ausgeführt wird, dann ist nicht aus, um die Kieskörner unbedingt auf sorgfältiges sauber zu umhüllen. Es entsteArbeiten zu achten. hen typische Kiesnester an der Wandunterseite. Zum anderen steht die Schalung meist nicht sauber auf einer ebenen Unterlage, sodass durch Lücken an der Unterseite Zementleim austreten kann. Durch das Verdichten wird der Zementleim zusätzlich ausgetrieben, Kiesnester sind die Folge. Diese Zementleimverluste können vermieden werden, indem der Schalungsfuß entweder mit einem Dichtungsschlauch, der unter die stehende Schalung gelegt wird, oder durch Ausschäumen der Fugen abgedichtet wird.
Kein belastbarer Beton ohne Verdichtung Die Frischbetonverdichtung ist ausschlaggebend Verdichtung und Entmischungen. Beton verarbeitet werden. Ist für die Qualität des Betons. DauFolgeschäden wie Carbonatisie- dies ausnahmsweise nicht mög- erhaftigkeit, Dichtigkeit und die rung des Betons und Korrosion lich, sind Abbindeverzögerer zu Qualität der Betonoberfläche der Bewehrung mit nachfolgen- verwenden. Längere Betonierwerden durch die Verdichtung Alle aufgezählten Punkte sind den Abplatzungen der Betonpausen begünstigen die Bildung maßgeblich bestimmt. Die durch durch sorgfältiges und geplantes überdeckung können nicht aus- von Schüttlagen oder Wasserläu- die Verdichtungsenergie ausgeArbeiten vermeidbar. Geschulte geschlossen werden. fern. Saugende Schalungen sind lösten Schwingungen verflüssiFachkräfte kennen und beherrvorzunässen und ebenso wie auf gen den Beton, sodass alle Hohlschen die Verarbeitungsstandards Entmischungen unbedingt nicht saugenden Schalungen gilt räume geschlossen werden von Beton, trotzdem gibt es im- verhindern Der Beton darf we- es die notwendige Menge Trenn- und die Luft aus dem Beton entmer wieder Probleme mit under bluten noch Wasser absonmittel (Schalöl) aufzubringen. weicht. Bei sachgerechter Verdichten Kanalwänden. Die Ursa- dern. Innerhalb von max. 90 Überschüssige Mengen sind un- dichtung bleiben kaum noch chen sind häufig mangelnde Minuten sollte der angelieferte bedingt zu entfernen, die Beweh- Poren und Lunker an der BetonMangelhafte Oberflächen durch fehlerhafte Trennmitteldosierung.
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So deutlich müssen Betonieretappen nicht erkennbar sein. oberfläche sichtbar. Zu starke und intensive Verdichtung kann jedoch zur Entmischung des Betons führen, was sich in deutlichen Farbunterschieden und Marmorierungen niederschlägt. Daher muss vermieden werden, dass die Rüttelflasche immer wieder bis zum Schalungsfuß eingetaucht wird, da der Beton im unteren Bereich sonst zu stark verdichtet wird. Diese unterste Schicht hat ohnehin schon eine höhere Auflast durch die auf ihr ruhende Betonmasse. Beim Verdichten mit dem Innenrüttler ist die Rüttelflasche schnell in den Beton einzutauchen und langsam wieder herauszuziehen. So kann die Luft nach oben entweichen und die Rüttelgasse wird geschlossen. Dabei ist darauf zu achten, dass die Rüttelflasche schnell hochgezogen wird, sobald ihr Flaschenhals aus dem Beton herausragt. Andernfalls wird durch die Schwingung der Flasche wieder Luft in den Beton eingebracht. Dadurch entstehen Luftporen- und Lunkeranreicherungen in der oberen Betonschicht. Wichtig ist, dass die Rüttelflasche bei der Verdichtung rund 15–20 cm in die vorige Schicht eingeführt wird. Durch diese Vernadelung wird die Entstehung von Schüttlagen wirksam verhindert. Oft bilden sich in den obersten rund 50 cm einer Wand stärkere Anhäufungen von Lunkern und Poren. Ursache dafür ist, dass die Auflast fehlt und die Luft dadurch nicht vollständig entweichen kann. Hier ist es hilfreich, sorgfältig mit einer kleinen Rüttelflasche nachzuverdichten.
Carbonatisierung Durch die hohe Alkalität des Porenwassers im Beton wird der Stahl normalerweise vor Korrosion geschützt. Schäden an dem Gefüge entstehen, wenn es in erhöhtem Maße zum Zutritt von Sauerstoff und Feuchtigkeit kommt. Der Zutritt von CO2 und Wasser führt zur sogenannten Carbonatisierung des Betons. Bei ungenügender Betonüberdeckung und geringer Betongüte erreicht der carbonatisierte Bereich schon nach wenigen Jahren die Bewehrung, es kommt zur Korrosion des Stahls. Der entstehende Korrosionsdruck führt zu Rissen im Betongefüge und zu Absprengungen. Sanieren – nicht flicken! Eine nachträgliche vollständige Verfüllung der entstandenen Hohlräume ist ohne zerstörende Maßnahmen nicht möglich. Bei kleineren und oberflächlichen Schadstellen kann mit dem gewissenhaften und sorgfältigen Aufbringen eines zugelassenen Mittels eine geschlossene Oberfläche erreicht werden. Die erforderlichen Bedingungen bei der Verarbeitung des gewählten Materials sind unbedingt zu beachten. Das gilt besonders für die Sauberkeit und Freiheit von Wasser und anderen Fremdstoffen an der Oberfläche. Aber auch Anforderungen an Verarbeitungs- und Materialtemperatur und die Freiheit von Niederschlägen sind einzuhalten. Fazit Die üblichen einfachen Bauwerksgeometrien bei landwirtschaftlichen Bauten erfordern keine besonderen Maßnahmen zur fachgerechten Herstellung. Beton muss aber so zusammengesetzt, eingebaut, verdichtet und nachbehandelt sein, dass möglichst wenig Poren und keine Risse während der Herstellung entstehen. Kiesnester in ihren vielfältigen Formen dürfen ebenfalls keinesfalls entstehen. Beim Umgang mit flüssigen oder pastösen wassergefährdenden Stoffen müssen Betonbauten ohne Oberflächenabdichtung ausreichend dicht sein, eine Verunreinigung der Gewässer darf nicht zu besorgen sein. ❉ Dipl.-Ing. agr. Uwe Weddige ist Geschäftsführer des Landesverband der Maschinenringe Niedersachsen e.V.
Milchproduktion: Leistung und Futtereffizienz Die Lebensleistung von Kühen hängt von zahlreichen Faktoren wie Management, Genetik, und insbesondere Fütterung etc. ab. Eine gute Futterration ist: – individuell optimiert – Aufgabe des Fütterungsspezialisten, – korrekt vorgelegt – Aufgabe des Landwirts, – ordentlich verdaut – Leistung der Milchkuh – und – aufgewertet – z. B. mit Lebendhefe. In einem in Australien jüngst durchgeführten Michviehversuch wurde der Zusatz von Lebendhefe (Actisaf Sc47) zu grasbetonter Futterration geprüft. Die Versuchskühe gaben im Schnitt täglich 2,3 Liter mehr Milch und die Milchinhaltsstoffe waren deutlich um 130 g pro Kuh und Tag erhöht – bei geringerem Milchzellgehalt (minus 45 % im Vergleich zur Kontrollgruppe).
zu ernsten Krankheiten (Azidose, Lahmheiten, …) führen. Während des Versuchs unterlagen die Kühe zu Beginn der Laktation einem Hitzestress, der das Azidoserisiko erhöhte. Wenn die Temperatur 23–25 °C übersteigt, benötigen die Kühe mehr Energie, um den Körper zu kühlen. Dieser erhöhte Erhaltungsbedarf steht nicht mehr der Milchproduktion zur Verfügung. Zusätzlich schränken die Kühe die Futteraufnahme ein, um die Wärmebildung im Pansen zu begrenzen. Die Kühe ziehen leicht verdauliches Futter der Rohfaser vor. Dies kann wiederum eine reduzierte Wiederkäutätigkeit und verminderten Speichelfluss bedeuten, was zu einer Senkung des pH-Werts im Pansen führt (-> erhöhtes Risiko für subklinische Azidose) und zu einer verminderten Leistungsfähigkeit.
An der Pansenverdauung sind viele Mikroorganismen (wie Protozoen, Bakterien, Pilze, …) beteiligt. Diese Mikrobengemeinschaft verdaut das Futter im Pansen mittels Fermentation und liefert dem Wiederkäuer die Nährstoffe. Die balancierte Steuerung des Pansenmilieus erlaubt die Optimierung der Fermentation (Pansengärung).
Dank ihrer Stoffwechselaktivität kann Actisaf Sc47 Lebendhefe das Pansenmilieu so ändern, dass die Milchsäure abbauenden Bakterien gefördert und das Azidoserisiko gesenkt werden kann. Dank gesunder Pansenfunktion steigert Aktisaf Sc47 das Wohlbefinden der Kühe und kann indirekt die Eutergesundheit positiv beeinflussen (niedrigere Zellzahlen).
Eine Fehlentwicklung dieser Mikrobengemeinschaft kann
Mag. vet. med. Franz Hochleitner, Clara Berger, Julien Kanarek, LFA France (Lesaffre Feed Additives).
*Dosierung 5 g pro Kuh und Tag, Versuchszeitraum 3 Monate
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FIRMEN BERICHTEN
VMS x mehr als 2000 kg Milch jeden Tag
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ehr als jede vierte Melkstation in Deutschland durchbricht die magische Leistungsgrenze von zwei Tonnen Milch pro Tag. Das entspricht einer Jahresmilchmenge von über 700.000 kg je Melkstation. Auch Sie können diese Milchleistung erreichen, egal ob mit 65 oder mit 85 Kühen pro Melkstation, und melken dadurch so rentabel wie mit kaum einem anderen Melkverfahren. Mit einem eigenen Zitzenvorbehandlungsbecher werden die Zitzen gründlich mit Warmwasser und Druckluft gereinigt, getrocknet und das Vorgemelk abgemolken. Weiters wird dadurch die Kuh bestens stimuliert, was eine rasche Milchabgabe zur Folge hat. Das beweist auch eine unabhängige dänische Untersuchung (Landbrugsinfo): VMS ist der schnellste Melkroboter aller Fabrikate und er kann mehr Kühe melken als andere. Weiters bietet DeLaval den patentierten Tierverkehr „feed first“ an, dadurch werden mehr Milch und gesündere Euter erreicht und der tägliche Arbeitsaufwand für das Nachtreiben wird stark reduziert (top agrar 4/2013). INFORMATION: DeLaval GesmbH, Tel.: 06225/31 26, austria.info@delaval.com, www.delaval.at
Siloking x smarte Fütterungstechnologie
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er neue selbstfahrende Futtermischwagen Siloking SelfLine Smart 5 ist nur 2,06 m breit. Damit lässt sich die Fütterung auch in Ställen mit beengten Platzverhältnissen und schmalen Futtertischen einfach und kostengünstig mechanisieren und optimieren. Der SelfLine Smart 5 bietet insbesondere bei anspruchsvollen baulichen Bedingungen den perfekten Einstieg in die TMR-Fütterung. Typische Einsatzbereiche sind neben kleineren Milchviehbetrieben spezialisierte Betriebe, z. B. mit Fressererzeugung oder Milchschaf- und Ziegenhaltung. Der Siloking SelfLine Smart 5 ist ein kompaktes Kraftpaket mit einem leistungsstarken 4-Zylinder-Motor von Perkins mit 49 PS (36 kW). Die Bedienung ist intuitiv und ergonomisch. Mit einer Fahrgeschwindigkeit von über 20 km/h reduziert sich die Fahr- und so-
mit die Fütterungszeit erheblich. Der Wegfall der täglichen Rüstzeiten und die Wartungsfreundlichkeit sorgen für zusätzliche Arbeitsentlastung. Mit einer Behälterfüllung lassen sich bis zu 30 Kühe bzw. Großvieheinheiten füttern. Damit ist der neue Selbstfahrer eine kostengünstige und effiziente Alternative zur Kombination gezogener Futtermischwagen und Traktor. Der Verkauf beginnt im Frühjahr. INFORMATION: www.siloking.com
Erfahrung im Grünlandpflege-, Nach- und Untersaatbereich machen Einböck zum erfahrenen Problemlöser. INFORMATION: Firma Einböck, Tel.: 07764/64 66-0, Fax: 07764/64 66-85, info@einboeck.at, www.einboeck.at
Brise x bewegt enorme Mus-Max x Flachsilofrä- Luftmengen se V15A neu entwickelt er Brise Großraumdeckenventilator (Ø 4,37
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us-Max hat die V15A komplett überarbeitet und neu auf den Markt gebracht. Die bewährte Silofräse für den Fahrsilobereich ist für bis zu 80 Stück Vieh im Stall bestens geeignet. Arbeitsgänge wie fräsen, mischen, Behälter
füllen, transportieren, links und rechts verteilen – alles passiert in nur wenigen Minuten (bei Mais – Fräszeit: 2 Minuten und bei Gras – Fräszeit: 4 Minuten). Der größte Vorteil der V15A ist aber der feste, unbeschädigte, glatte Futterstock, der zurückbleibt. Auch am Fahrsiloboden bleibt nichts liegen – das verhindert toxische Nachgärungen und die Silagequalität bleibt gesund und in Ordnung. INFORMATION: www.mus-max.at
20 Jahre x Grünlandpflege
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ie Idee war einfach, der Erfolg groß: Ein Salzburger Bauer war vor 20 Jahren der Meinung, dass sein Grünland mehr Potenzial hat, wenn es nur die richtige Pflege bekäme. Und so kombinierte Einböck seinen erfolgreichen Hackstriegel Aerostar mit einem pneumatischen Sägerät. Der Grundstein für ein weiteres Firmenstandbein, nämlich der Grünlandbearbeitung, war gelegt. „Schon vor 20 Jahren war klar erkennbar, dass eine intensive Grünlandbewirtschaftung nur mit einer entsprechenden Pflege auf Dauer funktionieren kann“, so Leopold Einböck, der erzählt, dass der erste verkaufte Pneumaticstar nach Norwegen ging. Es folgten Tausende weltweit. Ständig weiterentwickelt und technisch perfektioniert, sorgt der seit Kurzem auch in 12 m Arbeitsbreite erhältliche Pneumaticstar-Pro auch dieses Frühjahr wieder für viel frisches Grün. Unerwünschte Narbenbestandteile (Filz und Rispe) werden gründlich ausgekämmt und Lücken geschlossen. Einböck hat heute eine Vorreiterrolle inne: Immer neue Entwicklungen und 20 Jahre
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m, 1,1 kW, IE2) bewegt enorme Luftmengen mit geringem Energieverbrauch. Temperaturabhängig wird die Drehzahl mit einem Frequenzumformer geregelt. Für den Abbau des Hitzestresses erzeugt er durch die hohe Luftgeschwindigkeit spürbare „Kälte“, führt Wärme und Feuchte ab und sichert damit einen geringen Temperaturunterschied zwischen innen und außen. Bei überlegter Platzierung lässt sich in Verbindung mit offenen Lüftungsfirsten auch ein erheblicher Frischluftanteil erreichen. INFORMATION: Agrotor GmbH, Tel.: +49/353 43/70 22 80, www.agrotor.de
Feiern Sie mit x 10 Jahre Elite!
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lite – das Magazin für Milcherzeuger feiert in diesem Jahr sein 10-jähriges Bestehen! Mit Elite sind zukunftsorientierte Milcherzeuger immer gut beraten. Neben Fachinformationen und handfesten Praxistipps zu Themen wie Herdenmanagement, Betriebsleitung, Gesundheit oder Fütterung hat Elite auch immer den „Blick über den Tellerrand“. Was passiert im europäischen Ausland? Welche neuen Erkenntnisse gibt es aus der internationalen Forschung? Kurz und gut: Milcherzeuger sind mit Elite erstklassig informiert. Zum Jubiläum hat Elite ein ganz besonderes Angebot für Sie geschnürt: 2 kostenlose Ausgaben von Elite, das Sonderheft Best Practice Fütterung im Wert von 10 € und die Teilnahme am großen Elite-Jubiläumsgewinnspiel mit 10 Preisen für Milchviehhalter sind das Geschenk an Sie! Einfach unter www.elite-magazin. de/10Jahre bestellen und am Gewinnspiel teilnehmen oder anrufen unter: 02236/287 00-13 (Stichwort „10 Jahre Elite“).
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Wölfleder x Wieseneggen mit Nachsaatgerät
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ur Grünland-Nachsaat und -Neuansaat, Zwischenfruchtanbau am Acker und als Ausführung „Dünger Edition“ zusätzlich für optimale Düngung können alle Wölfleder-Wieseneggen von 3 m bis 8,30 m Arbeitsbreite mit einem pneumatischen Sägerät ausgerüstet bzw. nachgerüstet werden. Durch die hervorragende Bodenbearbeitung der Wölfleder-Wiesenegge wird das Saatgut sehr gut in den Boden eingearbeitet. Verschiedene Tankgrößen, Steuermodule und Einstellmöglichkeiten gewährleisten beste Abstimmung bei unterschiedlichen Anforderungen. INFORMATION: www.woelfleder.at
mehr als 150 Jahren – und auch die Kompetenzen der BvL-Mitarbeiter mit in die Produktion ein. Der Selbstbefüller nutzt die vertikale Mischtechnik und verfügt über ein sich ausklappendes Doppelmesserschneidsystem, das sich im Heck der Maschine befindet. Dieses Schneidwerk schneidet eine Silagescheibe von bis zu 40 cm Tiefe bei einer Höhe von 3,40 m und einer Breite von bis zu 2,30 m vom Silageblock ab und befüllt den Mischbehälter selbstständig. INFORMATION: Bernard van Lengerich Maschinenfabrik GmbH & Co. KG, Tel.: +49/(0)5903/ 951-0, Fax +49/(0)5903/951-34, info@bvl-group.de, www.bvl-group.de
Kammel x Fertigteile
O Abdichtungen x von Güllelagunen
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Walker und Hirl x starke Marken
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alker Technik, als Familienbetrieb seit über 150 Jahren im Dienste der Landwirtschaft tätig, hat sich in den 70er-Jahren auf die Innenwirtschaft spezialisiert und ist seither als zuverlässiger Partner in ganz Deutschland bekannt. Hirl Misch- und Anlagentechnik vertreibt seit 1980 Futtermischwagen. Im Jahr 1996 fing die in Familienbesitz tätige Firma an, den ersten selbstfahrenden Futtermischwagen (Hubkabiner) zu konstruieren und schließlich selbst zu produzieren. Seit Jänner 2014 ist Walker Technik offizieller Vertriebspartner von Hirl in Deutschland. Hochwertige Produkte „made in Germany“ ergänzen die bestehende Produktpalette hervorragend. Kontaktieren Sie uns! INFORMATION: Walker Technik, Tel.: +49/7150/39 39-0, info@walker-technik.de
BvL x Schneiden, Mischen und Füttern
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er V-Mix LS plus ist ein selbstbefüllender Futtermischwagen, der von der Maschinenfabrik Bernard van Lengerich (kurz BvL) in Emsbüren, Deutschland, gefertigt wird. Dabei fließen die ganze Erfahrung im Maschinenbau – von
natürliche Behandlung von zahlreichen Problemen in der Tierzucht und besonders im Bereich Fruchtbarkeit. INFORMATION: Freigassner Pro Agrar, Tel.: 0664/111 04 65, www.agrarbedarf.at
ngeboten werden unter anderem KunststoffAbdichtungen für Güllelagunen, Speicherteiche, Biotope, Pools, Flachdächer; Sanierung von Altgüllegruben und Abdichtungen für Regenwasserbehälter. Und aufgrund langjähriger Erfahrung kennt Fa. Fuchs die Vorteile von Kunststoffabdichtungen, die in jeder Größe angeboten werden, ganz genau: Zunächst ist Kunststoff die preisgünstigste Variante, dazu kommt der rasche Einbau, bei Bedarf sind auch ein Rückbau oder eine Erweiterung jederzeit möglich. INFORMATION: Manfred Fuchs, Tel.: 0664/223 45 53, 03334/31 66, manfred.fuchs@fuchs-abdichtungen.at, www.fuchs-abdichtungen.at
b Stall-, Hallenbau oder andere landwirtschaftliche Bauten – ganz egal, die Kammel Fertigteile sind in jedem Fall die optimale Basis. Die Fertigteile werden genau nach Vorstellungen und Wünschen der Landwirte hergestellt. Kammel fertigt präzise Wand- und Deckenelemente in höchster Qualität. Wir fertigen auch großflächige Elemente, dadurch wird die Bauzeit enorm verkürzt und eine frühere Nutzung ermöglicht. Betonarbeiten, Bodenplatten, Unterbauten u. v. m., das bietet Kammel; eben „alles aus einer Hand“. INFORMATION: www. kammel.eu
Isotherm x absolute Sauberkeit
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eit über 20 Jahren erzeugt Isotherm Pastner aus Krems Paneele und Großfliesenplatten. Die Auskleidung für Decke und Wand für absolute Sauberkeit: schnell und einfach zur Selbstverlegung im Rohbau und zur Sanierung über alte Fliesen, rostendes Blech, Holz, Gipskarton, … Die Platten sind wasserdicht, fugenlos, schimmelfrei, pflegeleicht, säurebeständig ie Firma Nutral aus Frankreich hat das durch glatte, steinharte Produkt „Metrabol“ in Österreich eingeführt. Der Bolus unterstützt die Reinigung der Oberflächen und entsprechen den strengen Gebärmutter nach dem Kalben. Das Produkt ist ohne Rückstände, ohne Toxine und deshalb auch EU-Hygienerichtlinien. ohne Wartefrist. Die Wirksamkeit beruht auf einer Ideal für Küche, Milchtankraum, Stall, LebensKombination von Pflanzenextrakten, Spurenmittelproduktion, Kühlraum, Dusche, WC. elementen und Vitaminen. Die selektiven INFORMATION: Isotherm Pastner, Lösungen von Nutral sind Alternativen zu Tel.: 02732/766 60, www.isotherm.at antibiotischen Behandlungen. Sie erlauben eine
Nutral x für eine natürliche Behandlung
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rinderprofi ist das Magazin für den zukunftsorientierten Rinderhalter. Renommierte Fachautoren aus Wissenschaft und Praxis schreiben in rinderprofi, ergänzend dazu finden Sie Berichte und Reportagen aus allen Bereichen der Rinderwirtschaft.
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