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INHALT/IMPRESSUM

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I N H A LT

rinderprofi – Ihr Magazin

MANAGEMENT 04 Neue Merkmale in der Zucht und Leistungsprüfung 06 Milchviehmanagement mit Kennzahlen und Benchmarks 09 Was frisst die Kuh tatsächlich?

Die Voraussetzung für gesunde und leistungsstarke Kühe ist neben guter Futterqualität eine hohe Futteraufnahme. Die Futteraufnahme wird allerdings auf den meisten Betrieben bisher kaum kontrolliert, obwohl sie dem Betrieb viele Leistungsreserven bietet. Eine gute Kuh soll am Tag in Abhängigkeit vom Laktationsstadium, der Milchleistung und der Laktationsnummer zwischen 21 und 25 kg Trockenmasse (TM) fressen.

AUFZUCHT 12 Jungrinderaufzucht – wo werden die größten Fehler gemacht?

FÜTTERUNG 16 Futtermischwagen erleichtern die Arbeit 18 Wasser – das wichtigste Futtermittel

Mehr darüber ab Seite 9

MELKTECHNIK 20 Milchkühlung sichert Milchqualität 22 Einstieg ins Robotermelken

TIERGESUNDHEIT 24 Fiebermessen: Rindergrippe frühzeitig erkennen 27 Mutterschutzimpfungen im Rinderbetrieb 28 Mastitis – den Ursachen auf der Spur 31 Ketose: Folgenschwerer Energiemangel 34 Erfahrungen mit der ß-Carotin-Versorgung bei Jungrindern

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JUNGRINDERAUFZUCHT

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MANAGEMENT

FUTTER 37 Silage: Gräseranteil über 60 Prozent

STALLEINRICHTUNG 39 Langes Liegen hebt die Milchleistung 41 Sicheres Laufen im Rinderstall 45 FIRMEN BERICHTEN

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TIERGESUNDHEIT

TIERKOMFORT

Der nächste rinderprofi erscheint Ende Oktober 2014.

IMPRESSUM EIGENTÜMER UND VERLEGER SPV Printmedien G.m.b.H., Florianigasse 7/14, 1080 Wien HERAUSGEBER UND CHEFREDAKTEUR Klaus Orthaber (orthaber@rinderprofi.at) REDAKTION Bernhard Weber (redaktion@rinderprofi.at), Stefan Nimmervoll (redaktion@rinderprofi.at) ANZEIGENLEITUNG Prok. Doris Orthaber-Dättel (orthaber-daettel@rinderprofi.at) ANZEIGENVERKAUF Verena Planker (planker@ rinderprofi.at), Petra Hufnagl (hufnagl@rinderprofi.at), Michael Mazelle (mazelle@rinderprofi.at), Bianca Freisleben (freisleben@rinderprofi.at) VERWALTUNG, ASSISTENZ Stefanie Brenner (brenner@rinderprofi.at) REDAKTION UND HERSTELLUNG (ANZEIGENANNAHME) Florianigasse 7/14, 1080 Wien, Telefon 01/581 28 90, Fax 01/581 28 90-23, vom Ausland 00 43/1/581 28 90 FIRMENBUCHNUMMER: FN 121 271 S. DVR 286 73 PRODUKTION baba grafik & design, www.baba.at, 1020 Wien DRUCK Leykam Druck GmbH & Co KG, 7201 Neudörfl, Bickfordstr. 21 VERLAGSORT Florianigasse 7/14, 1080 Wien. P. b. b., ZUL.-NR. 02Z033612M. Alle Zuschriften und Chiffre-Briefe an BLICK INS LAND, Florianigasse 7/14, 1080 Wien. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Unterlagen besteht keine Gewähr auf Veröffentlichung oder Rücksendung. www.rinderprofi.at


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MANAGEMENT

Neue Merkmale in der Zucht und Leistungsprüfung Die Anforderungen an die Zucht steigen kontinuierlich. Es ist aber wichtig, dass die Kühe trotz hoher Milchleistung effizient Milch und Fleisch erzeugen können. Das bedingt Kühe mit guter Gesundheit und Nutzungsdauer wie auch mit entsprechender Milchleistung. Gewünscht werden Kühe, die aus den betrieblichen Futtermitteln möglichst viel Milch produzieren und alljährlich ein gesundes Kalb zur Welt bringen.

eiters gewinnen Merkmale wie Tierwohl und Lebensmittelsicherheit im Zusammenhang mit den Konsumentenwünschen zunehmend an Bedeutung. Wegen der negativen genetischen Zusammenhänge von Fitness- und Milchleistungsmerkmalen ist bei steigender Milchleistung oft eine Zunahme von Problemen im Gesundheitsbereich zu erwarten. Die negativen genetischen Beziehung zwischen Milchmenge und leistungsunabhängiger Nutzungsdauer liegt bei –0,10, zwischen Milchmenge und Fruchtbarkeit bei –0,30 bis –0,60 und zwischen Milchmenge und Zellzahl bei ca. –0,20 bis –0,30. Das heißt, je höher negativ, desto ausgeprägter ist der Antagonismus zwischen den Merkmalen. Hier ist einerseits jeder Landwirt beim Betriebsmanagement gefordert, andererseits auch die Zucht. Verschiedene Auswertungen zeigen immer wieder, dass hohe Leistung und gute Gesundheit kein Gegensatz sein müssen. Es gibt Stiere, die sowohl hohe Milchleistung als auch gute Fitness vererben. Die niedrigen Erblichkeiten von Fitness- und Gesund-

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heitsmerkmalen ermöglichen jedoch nur langsame Zuchtfortschritte bei diesen Merkmalen. Bei der aktuellen Zusammensetzung der Merkmale im Gesamtzuchtwert konnten trotz jährlicher Zuchtfortschritte von bis zu 100 Kilogramm Milch die Fitnessmerkmale weitgehend stabil gehalten bzw. – wie die genetischen Trends zeigen – auch verbessert werden. Genetische Trends – Zuchtfortschritte aktuell Die Herausforderung der Zucht besteht darin, die Tiergesundheit trotz steigender Leistung zumindest stabil zu halten. Nach den Züchterumfragen im Rahmen des Projekts „OptiGene“ werden von den Züchtern genetische Verbesserungen im Fitness-und Gesundheitsbereich erwartet. Die Abbildungen geben einen Überblick über den aktuellen Stand der genetischen Trends für die Fleckvieh- und Braunvieh-Stiere aus Österreich und Deutschland für die Geburtsjahrgänge 1985– 2012. Aktuell sind die genetischen Trends bei den Stieren für den Großteil der Fitnessmerkmale stabil. Bei den aktuellen Geburtsjahrgängen, den genomischen Jungvererbern, konnte ein positiver Trend verzeichnet wer-

den. Die genetischen Trends bei der Fruchtbarkeit waren in den letzten Jahren meist leicht negativ. Die positiven Entwicklungen der genetischen Trends bei den Fitnessmerkmalen in den letzten Jahren hängen sehr stark mit der Auswahl der Stiere für den Besamungseinsatz zusammen. Es ist ein sehr hohes Niveau bei den Fitnesswerten zu beobachten. In Österreich wurden im Kontrolljahr 2013 beim Fleckvieh die Kühe mit Jungstieren mit einem durchschnittlichen Gesundheitszuchtwert (GZW) von 130,5, einem Milchwert (MW) von 120,5 und einem Fitnesswert von 120,0 besamt. Die vergleichbaren Zuchtwerte der Besamungen mit nachkommengeprüften Stieren liegen beim GZW bei 125,4, beim MW bei 117,8 und beim Fitnesswert bei 114,2. Beim Braunvieh liegt der GZW der Besamungen in Österreich bei den Jungstieren im Schnitt bei 124,1 und beim Fitnesswert bei 113,4, bei den NKP-Stieren bei 113,8 bzw. 110,9 (ZuchtData, 2013). Integration der GesundheitsZuchtwerte als weiterer Schritt zur Verbesserung der Tiergesundheit Die große wirtschaftliche Bedeutung der Ge-

sundheitsmerkmale in der Milchviehzucht ist unbestritten, trotzdem fanden diese Merkmale im GZW bisher keinen Niederschlag. Anhand der mittlerweile vorliegenden Datenmenge konnte der nächste logische Schritt gesetzt werden, der in der direkten Berücksichtigung der Merkmale Mastitis, frühe Fruchtbarkeitsstörungen und Zysten im GZW mündet. Die Einbeziehung der Gesundheitsmerkmale in den GZW erfolgt über die beiden neuen Indices Fruchtbarkeitswert (FRW) und Eutergesundheitswert (EGW) für die Rassen Fleckvieh und Braunvieh im Rahmen der Zuchtwertschätzung in Kooperation mit Deutschland seit August 2013. Für eine züchterische Verbesserung der Gesundheit wird es allerdings wichtig sein, die Sicherheiten der Gesundheitszuchtwerte durch eine umfassendere Datenerhebung zu erhöhen. Hier besteht nach wie vor großer Handlungsbedarf! Es ist wichtig, darauf zu achten, dass bei jeder Behandlung durch den Tierarzt die Diagnose mit dem Diagnosecode auf den Arzneimittelbelegen dokumentiert und dann im Zuge der Leistungsprüfung erfasst wird. Zur Vervollständigung

Foto: ZAR

Von Christa Egger-Danner


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140 130 120 GZW

110

MW 100 FW 90

FIT

80 70 60

Geburtsjahre

Abbildung 1: Genetische Trends für Gesamtzuchtwert (GZW), Milchwert (MW), Fleischwert (FW) und Fitnesswert (FIT) bei Fleckvieh-Stieren aus Österreich und Deutschland (Fürst, 2013). 140 130 120 Zuchtwerte

Baden-Württemberg gehen seit August 2013 in die RoutineZuchtwertschätzung bei Fleckvieh und Braunvieh ein. In Frankreich werden seit 2012 Zuchtwerte für Mastitis veröffentlicht, Kanada folgte im DeGesundheitsprojekte interna- zember 2013. Die Schweiz hat tional Im Rahmen des Projekts 2013 mit der Erfassung von Ge„Gesundheitsmonitoring Rind“ sundheitsdaten begonnen. wurde seit 2006 österreichweit eine Diagnosedatenerfassung Weitere Entwicklungen In den nach skandinavischem Vorbild letzten Jahren wird nicht nur in aufgebaut. Das Projekt wurde Österreich, sondern auch interna2010 in die Routine übergeführt. tional intensiv an der Etablierung Seit Dezember 2010 werden im von neuen Merkmalen für die Rahmen der gemeinsamen Zucht gearbeitet. Beispiele in Zuchtwertschätzung in DEA in Österreich sind die Projekte Geder Routine Gesundheitszuchtsundheitsmonitoring, OptiGene werte für Mastitis, frühe Frucht- und Efficient Cow. Von besondebarkeitsstörungen, Zysten und rem Interesse sind Merkmale der Milchfieber veröffentlicht. Seit Effizienz, Stoffwechselstabilität August 2013 sind diese Merkund Klauengesundheit. Für eine male auch im Gesamtzuchtwert effizientere Zucht auf Fitness integriert. 2010 wurden auch in und Gesundheit sind zuverläsBayern und Baden-Württemberg sige Phänotypen aus der Leisähnliche Projekte gestartet, tungsprüfung die Voraussetzung. ebenso mit Fokus auf tierärztHier ist auch jeder Züchter geforliche Diagnosen. Die Gesunddert, seinen Beitrag zu leisten. ❉ heitsdaten aus dem Projekt Dr. Christa Egger-Danner, ZuchtData „Gesundheitsmonitoring“ in

Zuchtwerte

der Gesundheitsdaten werden zusätzlich um den geburtsnahen Bereich Beobachtungen vom Landwirt zu den Bereichen Festliegen, Nachgeburtsverhalten, Mastitis und Lahmheit erfasst.

GZW MW FW FIT EXT

110 100 90 80 70 60

Geburtsjahre

Abbildung 2: Genetische Trends für Gesamtzuchtwert (GZW), Milchwert (MW), Fleischwert (FW) und Fitnesswert (FIT) bei Braunvieh-Stieren aus Österreich und Deutschland (Fürst, 2013).

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MANAGEMENT

Milchviehmanagement mit Kennzahlen und Benchmarks In der Rinderwirtschaft ist ein konstantes Monitoring aller Produktionsprozesse notwendig, um frühzeitig mögliche Fehlentwicklungen zu erkennen und gegenzusteuern. Um in der Routine auch Abweichungen erkennbar machen zu können, sind Standards oder Kennzahlen notwendig.

iese helfen, das Einzeltier im Vergleich zur Herde, aber auch den Betrieb gegenüber den Vergleichsbetrieben (Bezirk/ Land) (horizontaler Betriebsvergleich) oder den Betrieb im Vergleich zum Betrieb im Vorjahr (vertikaler Betriebsvergleich) darzustellen. Aufbauend auf dem Projekt Gesundheitsmonitoring wurden dazu in den letzten Jahren eine Reihe von Kennzahlen und Benchmarks im Tiergesundheitsbereich entwickelt, die im Rinderdatenverbund (RDV) in verschiedenen Anwendungen integriert wurden (Jahresbericht Tiergesundheit, RDV Gesundheitsmodul, RDV Veterinär …).

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Erfahrungen aus den Auswertungen der Arbeitskreis-Milch-Betriebe aus Österreich, aber auch aus Deutschland zeigen, dass sehr viel Potenzial zur wirtschaftlichen Optimierung im einzelnen Betrieb liegt. Daher ist es

sehr wichtig, dass die Abläufe im Betrieb kontinuierlich dokumentiert, ausgewertet und evaluiert werden. Darauf aufbauend können realistische Ziele gesetzt und Maßnahmen abgeleitet werden. Ein erfolgreiches Beispiel in diesem Bereich war das Bildungsprojekt LKV-Herdenmanagement und Gesundheitsmonitoring, das in Zusammenarbeit von LKV, TGD und Tierärzteschaft ausgearbeitet und mit ca. 10.000 Teilnehmern in Österreich erfolgreich durchgeführt wurde. Ähnliche Maßnahmen kann der Betrieb gemeinsam mit seinem Tierarzt regelmäßig treffen. Ausgangsbasis bietet auch die TGDBetriebserhebung, wo Verbesserungspotenziale erkannt und darauf aufbauend mithilfe von Kennzahlen und Benchmarks das Management im Betrieb optimiert werden kann. Nach Bradley (2013) ist „Benchmarking“ ein Prozess, um die Leistungen über Jahre zu vergleichen und „beste Praktiken“ zu definieren. Für die Arbeit mit Benchmarks ist jedoch wichtig, dass diese

Zahlen auch korrekt definiert und interpretiert werden.

des Parameters, z. B. des Anteils von Kühen mit Diagnosen. Entscheidend ist immer die BezugsDefinition von Kennzahlen/ basis. Bei den Auswertungen im Benchmarks Um Kennzahlen Jahresbericht Tiergesundheit aus definieren zu können, ist eine dem RDV werden im definierten Standardisierung notwendig. Bei Beobachtungszeitraum (z. B. den Diagnosen erfolgte die Stan- Kontrolljahr) die Tiere mit Diadardisierung einerseits durch den gnosen bezogen auf die Tierzahl, Diagnoseschlüssel, andererseits die sich aus den Futtertagen am aber auch durch die Definition Betrieb errechnen lässt, herange-

Grafik 1: Anteil an Kühen mit Diagnosen nach Klassen durchschnittlicher Betriebsmilchleistung für die Komplexe Stoffwechsel, Fruchtbarkeits- und Abkalbestörungen, Eutergesundheit und Klauen- und Gliedmaßenerkrankungen (Diagnosen aus elektronischer Diagnosedatenübermittlung durch den Tierarzt).

Fotos: ZAR

Von Christa Egger-Danner


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MANAGEMENT

Wir sagen

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Kann man verhindern, dass lahme Kühe den Milchertrag klauen

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Betriebsübergreifende Kennzahlen können auch für Darstellung der Produktion in der Öffentlichkeit genutzt werden. So wird sehr oft kommuniziert, dass die Nutzungsdauer und Lebensleistung in Österreich laufend sinkt. Die phänotypischen Daten zeigen jedoch, dass bei der Nutzungsdauer in den letzten Jahren ein leicht positiver Trend zu beobachten ist und die Lebensleistung deutlich ansteigt. Bei Kennzahlen ist auch die internationale Vergleichbarkeit zu beachten, d. h., die Zusammenarbeit auf internationaler Ebene ist für die Standardisierung und Definition von Kennzahlen wichtig. Im Rinderbereich arbeiten ICAR (International Committee for Animal Recording) oder auch IDF (International Dairy Federation) daran.

Interpretation von Kennzahlen Bei der Interpretation von Kennzahlen ist aber generell Vorsicht angebracht. Entscheidend sind die Berücksichtigung der Datengrundlage und die genaue Definition. Nutzungsdauer ist nicht immer gleich Nutzungsdauer. Handelt es sich um die aktuelle Nutzungsdauer der lebenden Tiere am Betrieb oder ist es die Nutzungsdauer der tatsächlich abgegangenen Kühe? Auch der Anteil an Diagnosen ist nicht immer vergleichbar. Aus Betrieben mit elektronischer Diagnosedatenübermittlung ist der Anteil von speziellen Diagnosen erfahrungsgemäß höher. Es ist davon auszugehen, dass die Daten aus der elektronischen Diagnosedatenerfassung vollständiger sind und daher diese Werte auch korrekter sind. Wenn sich ein Betrieb bezüglich des Anteils an Kühen mit Diagnosen vergleichen möchte, so ist dieser Umstand für die Interpretation zu berücksichtigen. Entscheidend ist nicht so sehr der Anteil der Diagnosen, sondern die Frage, ob z. B. die Zwischenkalbezeit in Ordnung ist oder die Milch bezüglich Zellzahl die Anforderungen für die beste Qualitätskategorie erfüllt. Daher ist die Gesamtsicht basierend auf verschiedenen Kennzahlen zu empfehlen und Aussagen sollen nicht isoliert an Einzelwerten festgemacht werden. Die meisten Merkmalsbereiche sind sehr komplex. So wird eine gute Fruchtbarkeit durch eine gute Brunst, Konzeptionsbereitschaft und die

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zogen. Für aussagekräftige Kennzahlen bezüglich der Diagnosedaten ist eine umfassende Datenvalidierung notwendig. Die Häufigkeiten von Erkrankungen sind bei Betrieben höher, wo die Diagnosedaten direkt vom Tierarzt elektronisch übermittelt wurden. Daher werden auch für die Publikation von Kennzahlen diese Daten herangezogen. Populationsspezifische oder bundeslandspezifische Kennzahlen ermöglichen ein Monitoring der Entwicklung und sind die Basis für Organisationen, um Zuchtziele, Entwicklungen etc. zu beobachten. Diese Zahlen bieten aber auch die Chance, Handlungsbedarf zu erkennen und gezielte Maßnahmen zu setzen (z. B. Weiterentwicklung von Beratungsprogrammen).

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Grafik 2: Anteil an Kühen mit Diagnosen nach Klassen durchschnittlicher Kuhzahl für die Komplexe Stoffwechsel, Fruchtbarkeitsund Abkalbestörungen, Eutergesundheit und Klauen- und Gliedmaßenerkrankungen (Diagnosen aus elektronischer Diagnosedatenübermittlung durch den Tierarzt).

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CornVit x Special Line für die Transitphase it einer gut durchgeführten M Transitphase wird der Grundstein für eine erfolgreiche und wirtschaftliche Laktation gelegt. Ziel ist es, den Verdauungsapparat Pansen und den Stoffwechsel der Milchkuh auf die bevorstehenden Kraftfuttergaben und die Hauptaufgabe der Milchbildung bestens vorzubereiten. Eine erfolgreiche Transitphase spiegelt sich durch vitalere und gesündere Tiere mit besserer Fruchtbarkeit und Leistung wieder. Mit den CornVit-Produkten „Pro Life“ und „Start Life“ bietet Lugitsch ein speziell abgestimmtes Konzept für eine erfolgreiche Vorbereitungsfütterung Ihrer Tiere. Pro Life: Vorgeburtliches Futtermittel für Rinder Mit „Pro Life“ soll rund zwei bis drei Wochen vor dem Abkalbetermin gestartet werden. Der Stoffwechsel der Tiere wird so wieder auf höhere Kraftfuttergaben in der neuen Laktation vorbereitet. „Pro Life“ enthält alle notwendigen Inhaltsstoffe, um das trächtige Tier bestens zu versorgen.

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Fähigkeit, den Embryo auch auszutragen, beschrieben. Daher sind hier eine Reihe von Indikatoren von Interesse (Rastzeit, Erstbesamungsindex, Zwischenbesamungszeit, Zwischenkalbezeit, Trächtigkeitsindex, Abgänge Fruchtbarkeit, …). Eine gute Eutergesundheit wird nicht nur durch die durchschnittliche Zellzahl beschrieben. Verschiedene Definitionen der Zellzahl erleichtern die Erkennung von Erkrankungen. Diagnosen sowie Informationen wie Erkrankungsraten oder Ausheilungsraten bieten die Möglichkeit, Managementmaßnahmen zielführend zu setzen. Bei der Interpretation von Kennzahlen sind aber auch die Rasse oder andere betriebsspezifische Faktoren zu berücksichtigen. Bei sehr kleinen Betrieben kann es oftmals zu großen Schwankungen kommen. Daher ist es zu empfehlen, dass die Beobachtungszeit länger gewählt wird. Für den Betrieb wertvoll sind vertikale und horizontale Betriebsvergleiche aus den verschiedenen Bereichen. Im LKV-Jahresbericht oder im Jahresbericht Tiergesundheit sind solche Darstellungen für den Einzelbetrieb zu finden. Der Tierarzt kann diese Berichte mit Zustimmung des Landwirts auch tagesaktuell herunterladen. Weitere Informationen zur Häufigkeit des Auftretens von verschiedenen Diagnosen in Österreich oder zum Zeitpunkt des Auftretens sind in der Publikation von Egger-Danner et al. (2012) zu finden. In den ZuchtData-Jahresberichten (ZuchtData, 2013) sind verschiedenste Kennzahlen aus der Leistungsprüfung über die Gesamtpopulation in Österreich zu finden.

Benchmarking – Nutzen für den Landwirt Benchmarking ist ein Begriff, der in der Wirtschaft eingesetzt, aber auch in der Landwirtschaft immer öfter ver„CornVit“: Tierisch gute Fut- wendet wird. Je größer die Betermittel. Ein Produkt der Her- triebe werden, desto stärker ist bert Lugitsch u. Söhne Ges.mbH der Landwirt gefordert, die ProFuttermühle Gniebing, zesse am Betrieb zu optimieren. Tel. 03152/22 22-0 Prozessbenchmarking vergleicht Futtermühle Eggendorf, die Prozesse im Unternehmen Tel. 02622/732 01-0 beim internen Benchmarking sowww.cornvit.at wie der beteiligten Unternehmen

im externen Benchmarking, analysiert diese und optimiert sie anschließend (Wikipedia). Die verschiedenen Kennzahlen aus dem RDV (vertikaler und horizontaler Betriebsvergleich) bieten die Basis für ein Benchmarking im Milchviehbetrieb. Nach Bradley (2013) ist Benchmarking wichtig, um sogenannte „beste Praktiken“ zu definieren. Um ein bestimmtes Ziel zu erreichen, ist es wichtig, dass man Benchmarks definiert und verwendet, die einen Einfluss auf das angestrebte Ziel, z. B. Reduzierung der Zellzahl in der Tankmilch, haben. Hier würden Benchmarks zum Anteil der infizierten Kühe oder der chronisch kranken Tiere helfen. Von Interesse ist auch, wie viele Kühe nach der Abkalbung mit einer hohen Zellzahl starten. Informationen zu diesem Bereich sind im RDV online verfügbar. Aktuelle Kennzahlen werden quantifiziert und mit verschiedenen Benchmarks verglichen. Ein spezifisches, messbares Ziel wird gesetzt und Vorgangsweisen und Maßnahmen zur Zielerreichung werden festgelegt. Die Umsetzung wird begleitet, immer wieder analysiert und es werden wiederum neue Ziele gesetzt. Im Rahmen des Bildungsprojekts LKV-Herdenmanagement mit Gesundheitsmonitoring wurde eine Aktionsliste für den Betrieb entwickelt, die eine Hilfestellung für eine Evaluierung und Überprüfung der Ziele sein kann. Die relevanten Kennzahlen können betriebsspezifisch gewählt werden. Wichtig ist, dass diese Zah-

len zur Analyse und Weiterentwicklung des eigenen Betriebes genutzt werden und konkrete Verbesserungsmaßnahmen in Abstimmung mit dem Tierarzt festgelegt und kontinuierlich überprüft werden. Zusammenfassung Mit den Daten aus der Leistungsprüfung inklusive Gesundheitsmonitoring stehen dem Landwirt und dem Tierarzt (mit Zustimmung des Landwirtes) konkrete Daten auf Einzeltierbasis für eine effiziente Bestandesbetreuung zur Verfügung. Diese sind für die Beurteilung der aktuellen Ausgangssituation (Status quo) von großer Bedeutung, weil hier für die verschiedenen Bereiche, z. B. Fruchtbarkeit, Eutergesundheit und Stoffwechsel/Fütterung, wichtige Erkenntnisse abgeleitet werden können. Aufbauend auf diesen Informationen kann die aktuelle Situation analysiert, können Potenziale identifiziert und Maßnahmen für die Verbesserung ausgearbeitet werden. Die Basis für aussagekräftige Kennzahlen ist jedoch eine vollständige Aufzeichnung und Dokumentation der verschiedenen Informationen. Die Festlegung von Zielen, ein kontinuierliches Monitoring, die Evaluierung, Überprüfung von Zielen und Umsetzung von Maßnahmen sind wichtige Managementmaßnahmen für eine erfolgreiche Betriebsführung. Eine sehr gute Zusammenarbeit von Landwirt und Tierarzt ist sehr wichtig. ❉ Dr. Christa Egger-Danner, ZuchtData


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Was frisst die Kuh tatsächlich? Controlling Unsere Ansprüche an moderne Milchkühe steigen. Sie sollen besonders gesund, pflegeleicht und leistungsfähig sein. Diesen Ansprüchen können Kühe aber nur genügen, wenn sie dafür unter besten Bedingungen gehalten werden. masse (TM) fressen. Es gibt auf Betrieben zwar oft Grundfutteranalysen und Rationsberecheben ihrer Haltungsumge- nungen mit den gewünschten bung und dem dort ange- Trockenmasseaufnahmen, es botenen Kuhkomfort wird jedoch selten überprüft, wie spielt für den betrieblichen Erviel Trockenmasse die Kühe am folg die Fütterung eine entschei- Tag tatsächlich fressen. Die dende Rolle. Die Voraussetzung Kenntnis dieser Daten ist für für gesunde und leistungsstarke eine erfolgreiche MilchprodukKühe ist neben guter Futterqua- tion aber entscheidend, denn lität eine hohe Futteraufnahme. wenn die Kühe nicht genug FutDie Futteraufnahme wird allerter aufnehmen, wird das Leisdings auf den meisten Betrieben tungspotenzial der Herde nicht bisher kaum kontrolliert, obwohl ausgeschöpft. Die Herde oder sie dem Betrieb viele Leistungs- Einzelkühe können sogar krank reserven bietet. Eine gute Kuh werden, wenn die Futteraufsoll am Tag in Abhängigkeit von nahme unter den MindestmenLaktationsstadium, Milchleistung gen liegt. und der Laktationsnummer zwiFortsetzung auf Seite 10 schen 21 und 25 kg TrockenVon Denise Völker

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Fortsetzung von Seite 9 Für die Überprüfung der Futteraufnahme ist es notwendig, die täglich gefütterten Mengen und die Futterrestmengen aufzuschreiben. Hierfür reicht eine einfache Tabelle, in die die Menge und die aktuellen Tierzahlen eingetragen werden. Somit lassen sich Fütterungsfehler erkennen und man hat die gefressene Futterfrischmenge. Für die Bestimmung der tatsächlichen Futteraufnahme werden aber zusätzlich die Trockenmassegehalte der gefütterten Ration oder der einzelnen Komponenten benötigt. Dafür werden Mischproben vom Futtertisch gezogen (über die ganze Länge des Futtertisches – nach Futterfrischvorlage) oder Proben aus den einzelnen Silostöcken. Das kann besonders bei Witterungseinflüssen oder unterschiedlichen Grasqualitäten im Silostock sinnvoll sein. Durch Regen im Silostock verringert sich die Futteraufnahme deutlich, wenn die veränderten Trockenmassegehalte bei der Fütterung nicht berücksichtigt werden. Die gezogenen Proben werden luftdicht unter Verschluss gehalten und schnellstmöglich getrocknet. Dies kann direkt auf dem Betrieb mithilfe eines einfachen Mikrowellengeräts (Anschaffungspreis ca. 60–80 Euro) und einer Küchenwaage gemacht werden. Dafür wird die Probe gewogen und mit einem Glas Wasser in die Mikrowelle gestellt. Darin wird sie bis zur Gewichtskonstanz getrocknet und wieder gewogen. Anschließend lässt sich anhand der Ein- und Rückwaage die Trockenmasse errechnen. Da durch die Trockenmassebestimmung mit der Mikrowelle der Trockenmassegehalt überschätzt wird, sollte das Ergebnis noch wie folgt korrigiert werden: TM Standard = 0,975 x TM Mikrowelle.

zweimal am Tag frisches Futter vorgelegt. Es sollten Futterreste von 5–10 Prozent einkalkuliert werden, damit die Tiere den ganzen Tag über qualitativ hochwertiges Futter vorfinden. Das bedeutet aber auch, dass die täglichen Futtermengen bei Tierzahländerungen direkt angepasst werden müssen und nicht erst ein leer gefressener Futtertisch anzeigt, dass die Futtermenge erhöht werden muss. Neben der Neufuttervorlage ist es wichtig, dass das Futter drei- bis sechsmal täglich herangeschoben wird. Ist dieser Vorgang mechanisiert (Traktor mit Schiebeschild o. Ä.) Bild 1: Mit der regelmäßigen TM-Bestimmung des Grobfutters kann wird es eher gemacht. So lässt die aktuelle Futteraufnahme überprüft und die Ration angepasst sich die Futteraufnahme leicht werden. maximieren. Eine stabile Futteraufnahme führt zu einem gefüllten Pansen, der die Bedingung für eine gesunde Kuh ist. Wird eine TMR gefüttert, muss darauf geachtet werden, dass das Futter gleichmäßig gemischt ist (bei Unsicherheit mit der Schüttelbox überprüfen) und das Futter dabei nicht im Mischwagen gemust wird. Wenn Zweifel daran bestehen, dass die Ration gut gemischt ist, oder die Futteraufnahme zu niedrig erscheint, sollte sich der Betrieb mit seinem Futterberater in Verbindung setzen und die Ration mit ihm besprechen.

Maximale Futteraufnahmen lassen sich am besten mit einem Tier-Fressplatz-Verhältnis von 1:1 erreichen. Versuche haben gezeigt, Bild 2: Mit einer Waage (+/– 1 g) wird das Futter eingewogen und dass besonders Erstkalbekühe unin der Mikrowelle (Auftaufunktion) getrocknet (ca. 20–45 Min.; Glas ter einem engeren Tier-FressplatzWasser mit hineinstellen), bis sich am Gewicht nichts mehr ändert. verhältnis leiden, da sie häufiger vom Futtertisch verdrängt werQ-Dry). Allerdings sind diese zur- ser Spruch ist landläufig bekannt den. Sie müssen deshalb öfter zeit noch sehr teuer und lohnen und war noch nie so bedeutend den Futtertisch aufsuchen, um sich deshalb nur für Großbewie heute, da die Kühe wahre ausreichend Futter aufzunehmen. triebe, Beraterbüros oder Tier„Hochleistungssportler“ sind Bei der Fressplatzgestaltung muss arztpraxen, da hier die unterund optimale Bedingungen fordarauf geachtet werden, dass die suchte Probenanzahl höher ist. dern. Der Futtertisch sollte über Fressplätze die Kühe nicht einenGrößere Betriebe sollten die Tro- eine glatte Oberfläche verfügen, gen. Häufig sieht man auf Betrieckenmasse einmal wöchentlich damit sich keine Schmierschich- ben zu tief sitzende Nackenrohre bestimmen, um die gefütterten ten aus altem Futter bilden. Fut- oder Fressfanggitter. Diese führen Frischmengen an Schwankungen terreste müssen täglich entfernt zu Schmerzen am Nackenband im Trockenmassegehalt im Grob- werden. Dieser Vorgang muss in der Tiere und senken die FutterDie Proben können natürlich futter anzupassen. Das Ergebnis die tägliche Arbeitsorganisation aufnahme schnell um 1–2 kg TM auch zur Untersuchung in ein kann anschließend mit der befest eingebunden werden. Alte, am Tag, was wiederum zu niedriLabor eingeschickt werden (ca. rechneten Ration verglichen wer- nicht entfernte Futterreste stören geren Milchleistungen führt und 10–13 Euro/Probe; Standardme- den, um Abweichungen festzudie Sensorik des frisch vorgeleg- das Gesundheitsrisiko (z. B. Kethode). Weiters gibt es auch Ge- stellen und darauf zu reagieren. ten Futters, wodurch sich die tose) erhöht. räte, bei denen das Futter nicht Bei guten Futteraufnahmen lässt Futteraufnahme deutlich verrinmehr selbst eingewogen werden sich z. B. häufig im letzten Lak- gert. Außerdem bergen alte Fut- Wichtig ist auch, dass der Vormuss und die dem Landwirt ein tationsdrittel Kraftfutter sparen. terreste ein Gesundheitsrisiko schub im Silostock hoch genug sehr gutes Ergebnis innerhalb Grundsätzlich gilt: „Der Futter- für die Tiere. In den meisten ist, damit es nicht zu Fehlgärunkürzester Zeit liefern (z. B. tisch ist der Teller der Kuh.“ Die- Milchviehbetrieben wird ein- bis gen kommt und das Futter warm


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wird, da dies ebenfalls die Futteraufnahme senkt. Im Winter sind 1,5 m und im Sommer 2,5 m pro Woche ideal. Wasser ist das Grundnahrungsmittel der Kuh. FĂźr ein Kilogramm aufgenommene Trockenmasse werden 4–5 l Wasseraufnahme benĂśtigt. Deshalb sind hohe Futteraufnahmen nur mĂśglich, wenn den KĂźhen 24 Stunden am Tag frisches Wasser in Trinkwasserqualität zur VerfĂźgung steht. Ohne Wasseraufnahme sinkt die Futteraufnahme bei allen Umgebungstemperaturen sehr schnell. Bei hohen Umgebungstemperaturen wirkt sich ein Defekt in der Wasserversorgung dann ebenso schnell auf die produzierte Milchmenge aus (Milch besteht zu 87 % aus Wasser). Ziel ist es, dass sich nicht mehr als 15–20 Tiere eine Tränke mit hohem Durchfluss teilen mĂźssen und diese mĂśglichst nicht in einer Sackgasse steht. Die Tränken sollten regelmäĂ&#x;ig auf KriechstrĂśme untersucht werden – besonders, wenn die KĂźhe die Tränke meiden. Wird Brunnenwasser verwendet, muss es sensorisch einwandfrei sein und mindestens einmal jährlich untersucht werden. Selbst bei

niedrigen Umgebungstemperaturen von 5 °C saufen melkende KĂźhe mindestens 100 l Wasser am Tag, hochleistende Tiere schnell weit Ăźber 130 l. Die Wasseraufnahme der Herde lässt sich leicht mit Wasseruhren ĂźberprĂźfen und Ungereimtheiten kann man so auf die Spur kommen. Fazit Grundfutteranalysen und Rationsberechnungen sind auf fast allen Betrieben vorhanden. Der groĂ&#x;e Unsicherheitsfaktor – „Was frisst die Kuh tatsächlich?“ – wird allerdings in den seltensten Fällen ĂźberprĂźft, dies bietet noch viele Leistungsreserven auf den Milchviehbetrieben. Eine stabile hohe Futteraufnahme (auf Basis der Trockenmasse) fĂźhrt zu gesunden und leistungsfähigen KĂźhen. Eine Kuh, die ordentlich frisst, ist fitter und widerstandsfähiger. Aus diesem Grund sollte jeder Betrieb regelmäĂ&#x;ig die tatsächliche Futteraufnahme seiner Herde mithilfe von Trockenmassebestimmungen und Futterrestwiegungen kontrollieren und die Ration ggf. anpassen. Denn wichtig ist nicht, was gefĂźttert wird, sondern was die Kuh am Ende frisst. â?‰ Dr. Denise VĂślker, Landwirtschaftliche Betriebsberatung, Hamburg

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Das wünschenswerte Erstkalbealter liegt bei 24 bis 26 Monaten (Schwarzbunte) bzw. bei 25 bis 27 Monaten (Fleckvieh).

Kälber können in den ersten sechs Lebensmonaten über 900 g Tageszunahmen erreichen.

Jungrinderaufzucht – wo werden die größten Fehler gemacht? Jungrinder befinden sich nicht selten betrieblich an letzter Stelle (minderwertiges Futter, vernachlässigte Betreuung). Warum? Weil sie doch eigentlich erst einmal nur Geld kosten und man den Erfolg der täglichen Anstrengungen – zumindest augenblicklich – nicht zu spüren bekommt.

s stimmt: Die Kalbinnenaufzucht kostet Geld, und das nicht zu knapp. Betriebswirtschaftliche Berechnungen zeigen (Tierreport SchleswigHolstein, 2013), dass eine Kalbin mittlerweile im Durchschnitt der Betriebe 1.999 Euro kostet, bis sie das erste Mal produktiv wird. Die Schwankungsbreite zwischen den 25 Prozent betriebswirtschaftlich erfolgreicheren (Produktionskosten: 1.615 Euro) und den 25 Prozent weniger erfolgreichen Betrieben (Produktionskosten: 2.421 Euro) ist dabei enorm groß. Bei Erzeugungskosten von 2.000 Euro/ Kalbin werden diese letztlich erst ab einer Lebensleistung von ca. 26.000 kg Milch vollständig gedeckt. Bei einer Herdendurchschnittsleistung von 9.000 kg entspricht dieses einer mittleren Nutzungsdauer der Milchkühe von mindestens 2,9 Laktationen.

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Führen wir uns dann aber auch vor Augen, dass in zahlreichen Betrieben mehr als 20 Prozent der Erstkalbekühe aufgrund von

Euter-, Klauen- und Fruchtbarkeitsproblemen innerhalb ihrer ersten Laktation die Bestände wieder verlassen, wird deutlich, dass die Jungrinderaufzucht häufig nicht kostendeckend ist. Und dennoch ist sie notwendig. Deshalb sollten wir bereits in jeder Phase der Aufzucht den Grundstock für leistungsbereite und gesunde Tiere legen, mit denen man letztlich Geld verdienen kann. Dazu gehört es, sich mit der gesamten Jungrinderaufzucht – von der Geburt an – intensiv auseinanderzusetzen. Kalbinnen haben mehr Schwer- und Totgeburten Totgeburten bedeuten unmittelbare wirtschaftliche Verluste (weniger männliche Kälber zur Mast bzw. zum Verkauf), nachhaltige negative Einflüsse für die Reproduktion des Kuhbestandes bzw. für den Verkauf von weiblichen Zuchttieren und häufigere Abgänge von Kühen nach Tot- und Schwergeburten. Letzteres zeigte eine umfangreiche Datenauswertung von Jahnke (2004). Die Autorin wertete insgesamt fast 38.000 Abkalbungen diesbezüglich aus und verzeichnete bei

den Tieren mit einer Totgeburt deutlich höhere Abgänge. Darüber hinaus waren Tot- oder Schwergeburten wesentlich häufiger mit verspäteten Trächtigkeiten, längeren Zwischentragezeiten (+ 13 Tage), einem höheren Besamungsaufwand (+0,14) und Leistungsminderungen (305Tage-Leistung: –322 kg) verbunden. Weiters ziehen Geburtsschwierigkeiten höhere Aufwendungen für Tierarzt und Medikamente nach sich. Nicht zuletzt bedeuten Tot- und Schwergeburten immer auch eine zusätzliche Belastung für alle Beschäftigten. Eine wichtige Maßnahme im Kampf gegen Schwer- und Totgeburten ist die Körperkonditionierung der Färsen zur Kalbung. Fette Tiere haben nicht nur mehr „Speck“ auf den Rippen, sondern weisen auch verfettete Geburtswege auf, die eine zügige, reibungslose Kalbung deutlich erschweren können. In diesem Zusammenhang soll auf das Erstkalbealter hingewiesen werden. In der Regel sind nämlich die älteren Färsen auch die verfetteten und damit die Problemtiere.

Erstkalbealter Wissenschaftliche Untersuchungen belegen, dass sich für Schwarzbunte ein Erstkalbealter von 24 bis 26 Monaten bewährt hat. Dies zeigen nahezu durchweg auch die Betriebe in den neuen Bundesländern, sie haben darüber hinaus mittlerweile auch sämtliche „Alt-Bundesländer“ in der Milchleistung überholt. Sicher werden in Fleckviehbetrieben oder auch reinen Grünlandregionen etwas andere Prioritäten gesetzt. Dennoch sollten wir uns vor Augen führen, dass – genauso wie die Leistungsbereitschaft unserer Kühe von Jahr zu Jahr gestiegen ist, und dies gilt auch für Fleckvieh und Braunvieh – sich ebenso das Wachstumspotenzial der Kälber und Jungrinder verändert hat. Sehr viele Auswertungen verdeutlichen, dass allgemein die Kalbinnen mit dem jüngeren Erstkalbealter nicht nur die leistungsfähigeren sind, sondern auch diejenigen mit der besseren Gesundheit und Fruchtbarkeit (Übersicht 1). Eine Ursache dafür liegt in der oben bereits erwähnten deutlich geringeren

Fotos: Mahlkow-Nerge

Von Katrin Mahlkow-Nerge


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Gefahr von Schwergeburten bei jßngeren Färsen, die in der Regel weniger ßberkonditioniert sind als älter gewordene Färsen.

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Jungrinder mĂźssen nach Gewicht (Ziel fĂźr Schwarzbunte und Fleckvieh: 390–410 kg bei Erstbesamung), nicht nach Alter besamt werden, da der Eintritt der 1. Brunst lebendmasseabhängig ist. Und damit wird er wesentlich von der FĂźtterungsintensität, und zwar vor allem im ersten Lebenshalbjahr, beeinflusst. In der vorpubertären Phase findet ein gegenĂźber den anderen KĂśrpergeweben beschleunigtes Wachstum der reproduktiven Organe und des Eutergewebes statt. Mit der zĂźchterischen Bearbeitung in Richtung hohe Milchleistungen hat sich auch das WachstumsvermĂśgen der Jungrinder verändert. Das bedeutet: Werden alle Ergebnisse zusammengefasst, so kann nicht nur aus betriebswirtschaftlicher, sondern vor allem auch aus physiologischer Sicht ein Erstkalbealter fĂźr Schwarzbunte von 24 bis 26 Monaten und fĂźr Fleckvieh von 25 bis 27 Monaten als am gĂźnstigsten bezeichnet und daher empfohlen werden. Um aber diese Vorteile auch wirklich nutzen zu kĂśnnen, muss die Aufzuchtintensität dem WachstumsvermĂśgen der Jungrinder angepasst werden. Fehler in der Aufzucht, die niedrige Lebendmassezunahmen und Erkrankungen verursachen, verzĂśgern nicht nur die Zuchtbenutzung, sondern kĂśnnen die spätere Stoffwechselleistung der Milchkuh direkt negativ beeinflussen.

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12 V-Weidezaungerät P 3500 mit Sicherheitsbox und Erdstab Verfettetes Jungrind zur Besamung. FrĂźhzeitig die energiereiche Ration absetzen, um einer Ăœberkonditionierung vorzubeugen. Das erste Lebenshalbjahr entscheidet Im ersten Lebensjahr wird durch eine intensive Aufzucht der Rahmen der Tiere festgelegt. Anzustreben sind tägliche Lebendmassezunahmen von durchschnittlich 800 g, d. h. 850 g im ersten Jahr und 750 g im zweiten Aufzuchtjahr. Lebens- und leistungsfähige Organe werden während des ersten Jahres ausgebildet, erste Eierstockfunktionen setzen ein, die Euteranlage wird entwickelt und wichtige Zellteilungsprozesse setzen sich fort. Aus diesen GrĂźnden dĂźrfen selbst bei einem späten Erstkalbealter von z. B.

29 Monaten die Lebendmassezunahmen nicht unter 600 g sinken. Eine alleinige WeidefĂźtterung vom Austrieb im FrĂźhjahr bis zum Herbstabtrieb wird dieser Forderung nicht gerecht. Im FrĂźhjahr kĂśnnen auf der Weide durchaus akzeptable Tageszunahmen realisiert werden. Aber gerade in trockenen Sommermonaten, von denen die Zukunft sicher deutlich mehr bereithalten wird, und erst recht in den Herbstwochen kĂśnnen die Jungtiere allgemein nicht diese geforderten Zunahmen erreichen. Wir irren, wenn wir glauben, mĂśgliche EntwicklungsrĂźck-

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stände des 1. Jahres Ăźber ein eventuelles „kompensatorisches Wachstum“ im 2. Aufzuchtjahr komplett auszugleichen. Das Gegenteil tritt ein: Jede ĂźberhĂśhte Lebendmassezunahme im 2. Jahr (besonders unter dem Trächtigkeitsschutzhormon Progesteron) fĂśrdert eine Verfettung, besonders des Euters und der Geburtswege. Die Folgen sind vermehrt Schwergeburten, Totgeburten und ĂźberhĂśhter KĂśrperfettabbau nach der ersten Fortsetzung auf Seite 14

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Fortsetzung von Seite 13 Kalbung, die letztlich Stoffwechsel- und Leistungsstörungen sowie Fruchtbarkeitsdepressionen begünstigen. Wo liegen im 1. Lebensjahr die Schwachstellen? – Schlechtes Biestmilchmanagement (Kolostrumversorgung: zu wenig und zu spät) – Schädigung der Tiere durch Durchfall- und Atemwegserkrankungen; Lungenentzündungen hinterlassen bleibende Schäden! – Unzureichende Nährstoff- und Energieversorgung während der Tränkephase (zu geringe Milchaustauscherkonzentration/Tränkemenge, falsche Wahl des Milchaustauschers – kleine Kälber können nur magermilchhaltige Milchaustauscher, aber noch keine pflanzlichen Proteine verwerten) – Schlechte Haltungsverhältnisse, Stallüberbelegung, zu geringe Entmistungsintervalle – Zu geringe Futter-/Kraftfutteraufnahmen beim Absetzen von der Milch (mind. 2 kg Trockenmasse) – Grundfuttermittel niedriger/mittlerer Qualität – Weidehaltung vor dem 9. Lebensmonat ohne Bei- und Mineralstofffütterung Letztlich führen diese Missstände zu dauerhaft schlechter entwickelten Jungrindern, die ihr Leistungspotenzial womöglich nie ganz ausschöpfen können und außerdem Gefahr laufen, die Aufzuchtkosten des Betriebsleiters nicht zu decken, weil sie frühzeitig aus dem Bestand gehen. In den ersten 8–9 Lebensmonaten intensiv, danach verhalten Kälber und Jungrinder benötigen in den ersten Lebensmonaten Futterrationen mit sehr hoher Energie- und Nährstoffkonzentration. In Betrieben, die bei den Milchkühen eine TMR einsetzen, kann die Ration der hochleistenden Milchkühe (möglichst ohne Futterzusätze wie Propylenglykol, geschütztes Fett, …) an die Jungrinder verfüttert werden. Dabei zeigt sich aber gehäuft, dass Jungrinder, die als Kälber ohne große gesundheitliche Probleme aufgewachsen

sind, bereits im 2. Lebenshalbjahr hohe Futteraufnahmen und damit sehr hohe (zu hohe!) Lebendmassezunahmen realisieren können. Somit kann die Gefahr einer Verfettung bereits in den letzten Monaten des 1. Lebensjahres bestehen. Die Folge können Probleme bei der ersten Belegung sein. Deshalb hat es sich vielerorts, so auch im Lehr- und Versuchsbetrieb Futterkamp, bewährt, den Wechsel von der energie- und nährstoffreichen Ration zur energiereduzierten Fütterung deutlich früher als erst mit 13 Übersicht 1: Beziehungen zwischen dem Erstkalbealter schwarz- Monaten vorzunehmen. Damit bunter Kalbinnen und ihrer Zwischenkalbezeit in der ersten soll einerseits ein frühes VerfetLaktation (Leistungsergebnisse des Prüfjahres 2011, LKV S.-H.). ten der Tiere und andererseits eine zu frühe Besamung mit 12 Monaten vermieden werden. Dass die Jungrinder dennoch die geforderte Gewichtsentwicklung realisieren, zeigt die Übersicht 2. Die Tiere erreichen – wie vorgesehen – mit einem Alter von 14 Monaten das erforderliche Erstbesamungsgewicht von 400 kg. Im Laufe der weiteren Entwicklung erzielen die Jungrinder ein Gewicht zur ersten Kalbung von über 600 kg. Die entsprechende Lebendmassezunahme (LMZ) von der Geburt bis zum jeweiligen Lebensmonat zeigt Übersicht 3. Im Durchschnitt weisen die Übersicht 2: Gewichtsentwicklung der Futterkamper Jungrinder im Tiere am Ende des ersten Jahres Vergleich zu den Angaben in der Literatur (Auswertungen aus dem eine tägliche Zunahme (ab der Jahr 2011). Geburt) von 880 g auf. Bei einem Alter von 22 Monaten – kurz vor Eingliederung in den Kuhbereich – ergab sich durchgängig für die gesamte Aufzucht eine mittlere Tageszunahme von 800 g.

Übersicht 3: Gewichtszunahme der Tiere von der Geburt bis zum jeweiligen Lebensmonat.

Übersicht 4: Wesentliche Rationseckwerte bei der Fütterung von Jungrindern.

Fütterung und Rationsgestaltung Die Jungrinder erhalten bis zum 8. Lebensmonat (Gewicht unter 300 kg) die betriebsübliche energiereiche Futterration. In Futterkamp ist dieses die Teilmischration der laktierenden Milchkühe (für eine Milchleistung von ca. 24 kg/Kuh und Tag). Danach erfolgt der Wechsel zur energiearmen Früh-Trockensteherration (Übersicht 4). Wo liegen im 2. Lebensjahr die Schwachstellen? – Keine (ausreichende) Mineralstoffversorgung (besonders mit den Spurenelementen Cobalt, Zink, Selen) – Verfettungsgefahr (besonders vor Eintritt in die Geschlechtsreife)


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Das Wachstum der Tiere ist regelmäßig zu kontrollieren.

– Keine/unzureichende Parasitenbehandlung Der Eintritt der Geschlechtsreife wird mehr durch die Lebendmasse als durch das Lebensalter der Tiere beeinflusst. Auch wirkt sich das Gewicht der Tiere bei ihrer ersten Kalbung wesentlich stärker auf die spätere Leistung aus als das Alter zum Zeitpunkt der Kalbung. Die Geschlechtsreife tritt vor dem 9. Monat ein, wenn die Lebendmassezunahme über 900 g/Tag liegt, aber nicht vor dem 18.–20. Monat bei einer Lebendmassezunahme unter 350 g/Tag. Deshalb ist bei der Besamung dem Gewicht immer vor dem Alter der Vorrang zu geben, d. h., die Besamung ist körpermasseabhängig durchzuführen. Für ein Erstkalbealter von 24 Monaten muss das Jungrind bis zum 15. Monat trächtig sein, d. h., mit 13 bis 14 Monaten muss mit der Erstbelegung begonnen werden. Schwarzbunte Kalbinnen erfahren in der Regel die erste Brunst bei ca. 40 bis 45 Prozent des ausgewachsenen Gewichts (675 kg), d. h. mit 270 bis 300 kg. Allgemein sollte die Erstbesamung bei einem Gewicht der Tiere von 400 kg erfolgen.

voraus, dass zumindest in regelmäßigen Abständen das Gewicht der Jungrinder in den einzelnen Altersstufen ermittelt werden. Dies kann einfach und schnell mittels Maßband erfolgen (der Brustumfang der Tiere wird gemessen und gleichzeitig das Gewicht auf dem Maßband abgelesen; Regelmäßige Vergleichsuntersuchungen im Lehrund Versuchszentrum Futterkamp belegen eine sehr große Übereinstimmung zwischen den gewogenen und per Maßband ermittelten Werten. Nur so lassen sich die Fütterung und andere Managementmaßnahmen kontrollieren und ggf. korrigieren.

Zwei verschiedene Rationen für Jungrinder: Die Fütterungsintensität kann bei guten Haltungs- und Fütterungsbedingungen bereits um den 8. bis 9. Monat reduziert werden.

duktion. Wer die Jungrinder als Verwerter von Restflächen oder Silagen minderer Qualität ansieht und die Aufzucht so nebenbei erledigen möchte, wird die Früchte dieser Arbeit in ein paar Jahren ernten, wenn mit diesen Tieren Geld verdient werden soll. Die heutigen Wertmaßstäbe sind: optimale Gewichtsentwicklung, hohe Grundfutteraufnahmekapazität und gute Fruchtbarkeit. Diese Kriterien sind alle mit einem frühen Erstkalbealter – eine entsprechende Aufzuchtintensität vorausgesetzt – zu vereinbaren.

3. Kümmerer rechtzeitig merzen 4. Niedriges Erstkalbealter bei hoher Aufzuchtintensität/ Färsenqualität anstreben 5. Vorbereitungsfütterung 6. Kalbung in der Abkalbebox (Geburtshygiene, Reinigung, Desinfektion) 7. Regelmäßige Tierbeobachtung, rechtzeitige Behandlung

Die Jungrinder sind unsere Leistungsträger von morgen. Deshalb sollte unsere Devise lauten: die Hochleistungskuh der Zukunft produzieren und nicht die Problemkuh von morgen extensiv aufziehen! Schlechte AufzuchtCheckliste für eine erfolgrei- bedingungen (Unterbringung, che Färsenaufzucht: Fütterung und Betreuungsinten1. Erstkolostrumversorgung des sität) bedeuten erhebliche finanTransitphase Besonderes AuKalbes nicht der Natur überzielle Verluste und zusätzliche genmerk hat auch der Vorbereilassen (40 % der Kälber finKosten im Jungrinderbereich, die tung der Kalbinnen auf die erste den innerhalb der ersten vier letztlich von der MilchprodukKalbung zu gelten. Abgesehen Lebensstunden nicht das Euter tion getragen werden müssen. ❉ davon, dass sich die Färsen an die der Mutter) Dr.Katrin Mahlkow-Nerge ist Expertin in neue Umgebung und das Keim2. Durchgängige Außenklimader Landwirtschaftskammer SchleswigHolstein. milieu im Kuhstall gewöhnen haltung müssen, hat auch die Fütterung dem in den letzten Wochen vor der Kalbung gestiegenen Nährstoff- und Energiebedarf der Färsen ausreichend Rechnung zu tragen. Eine vorteilhafte Anfütterung der Färsen beinhaltet in den Trocken TMR in Müsli Form letzten ein bis zwei Wochen eine Entwicklung der Tiere konFutterration mit einem Energie Struktur- und Kraftfuttertrollieren – auch ohne Waage und Eiweißgehalt von > 6,5 MJ komponente kombiniert möglich Das Wichtigste bei der NEL/kg TM bzw. 15–16 Prozent Jungrinderaufzucht ist, nichts XP i. d. TM und einer Kraftfutter mit Luzerneheu dem Zufall zu überlassen, sonmenge bis zur Kalbung von 2,5 dern die Jugendentwicklung der bis 3 kg. SOLAN Kraftfutterwerk Schmalwieser GmbH & Co.KG Tiere genau zu beobachten, konsequent zu kontrollieren und Fazit Eine sorgfältige Jungrinder4672 Bachmanning, Austria, Tel. +43-7735 / 70 70-0 dementsprechend über die Fütte- aufzucht ist der Grundstein für www.solan.at, solan@solan.at rung zu steuern. Das setzt aber eine wirtschaftliche Milchpro-

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FÜTTERUNG

Futtermischwagen erleichtern die Arbeit In der Milchviehhaltung wird für die Grund- und Kraftfutterentnahme und -vorlage viel Arbeitzeit benötigt. Ziel ist es dabei, die Tiere, insbesondere die milchgebenden Kühe, bedarfsgerecht zu versorgen. Neben dem arbeitszeitlichen Aspekt sollen auch die jährlichen Kosten möglichst niedrig sein. Wie die Futterversorgung flott und preiswert erfolgen kann, wird anhand der folgenden Tipps von ALFONS FÜBBEKER erläutert.

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lichen finanziellen Vorteil und vermindern sogar den Arbeitsaufwand. Hierzu gehört z. B., dass weniger Aufwand für das Entfernen von Fehlstellen aus dem Silo und auch weniger Aufwand für das Entsorgen von größeren Restmengen aus dem Futtertrog entsteht.

zichten bzw. es nur unzureichend durchzuführen, um den Arbeitsaufwand und die körperliche Belastung zu verringern, denn in solchen Fällen sind die Silageverluste, bedingt durch Nacherwärmung, in der Regel sehr hoch.

feste und glatte Anschnittsfläche hinterlassen. Beim Einsatz einer Greifschaufel ist die Anschnittsfläche fest, aber nicht so glatt. In der Regel kommt es aber auch hier nicht zu Nacherwärmungen, wenn die Silage gut verdichtet und gärstabil ist. Darüber hinaus ist ein ausreichender Vorschub Grundsätzlich ist es richtig, vorteilhaft. Greifschaufeln haben Das Abdecken des Silagehaufens den Silagehaufen intensiv festzu- den Vorteil, das mit ihnen Grundist besonders bei einer Erdbede- walzen und dann schnellstmög- und Kraftfutter entnommen und ckung sehr mühsam und zeitauf- lich luftdicht abzuschließen. eingefüllt werden kann, während wendig. Verschärft wird diese Letzteres kann unterschiedlich mit einer Schneidzange in der Problematik noch, wenn der Bo- ausgeführt werden. Häufig wird Regel nur Grundfutter aufgeladen gefroren ist. Es ist jedoch zusätzlich zur normalen Folie den werden kann, sodass dann falsch, auf das Abdecken zu ver- noch eine dünne Unterziehfolie ein Umbau erforderlich ist. verwendet. Aber auch das Abdecken mit einer weiteren, bereits Alternativ dazu kann mehliges genutzten Folie wird häufig prak- und pelletartiges Kraftfutter in tiziert. Wichtig ist, dass neben Hochsilos gelagert und über dem sofortigen luftdichten AbSchnecken oder Spiralen in den schluss die Silage auch während Futter-mischwagen eingefüllt der Lagerung luftdicht verschlos- werden. Möglich ist es allerdings sen bleibt. Um die Folie zu beauch, die Kraftfuttersilos so hoch schweren, gibt es verschiedene aufzustellen, dass sie unterfahrMöglichkeiten wie Sand, Reifen, bar sind und die Befüllung des Sandsäcke usw. Je nach LagerFuttermischwagens über einen dauer und Örtlichkeit wird ein Schieber erfolgt. Wichtig ist bei unterschiedlich großer Aufwand der Fremdbefüllung des Futterbetrieben, vielfach kommt noch mischwagens die Größe der am ein Netz hinzu, um Vogelfraß zu Schlepper, Teleskoplader oder hintanzuhalten. Deutlich gerinRadlader verwendeten Greifgere Futterverluste und -verschaufel bzw. Schneidzange. Der schmutzungen treten auf, wenn Zeitaufwand für die Silageentdie Wege zu den Silos und die Si- nahme aus dem Silo sowie das loflächen befestigt sind. Dies gilt Einfüllen in den Futtermischwainsbesondere für Wintermonate, gen ist pro Fahrt etwa gleich wenn der Boden schlechter behoch, egal ob z. B. mit einer 300 fahrbar ist. Neben der besseren oder 600 kg fassenden Greifund sauberen Entnahme ermög- schaufel entnommen wird. Jelichen feste Flächen einen besse- doch halbiert sich die Anzahl der ren Arbeitsablauf, was zu einer erforderlichen Fahrten und damit Arbeitszeitersparnis und damit der Zeitaufwand für das Befülletztendlich auch zu einer Dielen. Bei größeren Schaufeln oder seleinsparung führt. Zudem ist Zangen und der damit höheren die Verschmutzung der befestig- Belastung ist zu bedenken, dass ten Hoffläche sowie des Futterti- dann häufig ein Radlader besser sches deutlich geringer. geeignet ist als ein Schlepper. Bei der Siloentnahme mit Schneidschild, Fräse oder Schneidzange wird am Silo eine

Gute Sichtverhältnisse sind für ein zügiges und sicheres Arbeiten wichtig. Dazu gehört vor allem in

Fotos: Trioliet, Siloking

rundvoraussetzung für eine bedarfsgerechte Fütterung ist eine gut verdichtete und gärstabile Silage. In diesem Zusammenhang ist besonders bei der Grassilage die Schnittlänge von Bedeutung, da sich kurz geschnittenes Gras im Silo besser verdichten lässt und die Anschnittsflächen bei der Entnahme glatter sind. Diese Faktoren sorgen für geringere Verluste durch Nacherwärmung und auch die Futteraufnahme der Kühe wird nicht durch „warmes Futter“ gebremst. Gelungene Silagen bringen einen deut-


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der dunklen Jahreszeit eine gute Beleuchtung. Dies gilt besonders für das Befüllfahrzeug. Hier bieten sich zusätzliche Arbeitsscheinwerfer an. Darüber hinaus ist es wichtig, dass die Ziffern auf dem Display der Wiegeeinrichtung vom Futtermischwagen gut lesbar und beleuchtet sind. Zudem sollte das Display drehbar und mit großen Ziffern ausgestattet sein. Ein anderer Weg wäre es, den Arbeitsbereich am Siloplatz mit Lampen zusätzlich zu beleuchten. Eine großflächige Beleuchtung der Siloplätze, evtl. auch der Hoffläche, ist in der Regel nicht sinnvoll, da sie hohe Investitionskosten verursacht und auch die laufenden Stromkosten erheblich sein können. Die beste Beleuchtung des Arbeitsbereichs bringt nichts, wenn nicht auch die Scheiben und Spiegel regelmäßig gereinigt werden. Dies sollte ebenso selbstverständlich sein wie der Einsatz einer Kamera, um z. B. den Bereich hinter dem Futtermischwagen bei Rückwärtsfahrt einsehen zu kön-

nen. All diese Maßnahmen bringen letztendlich auch deutliche Zeiteinsparungen, da mit den Geräten schneller gearbeitet werden kann.

der Kühe. Dies kann durch eine teilaufgewertete Ration in Kombination mit einer Abruffütterung oder einer Total-Misch-Ration entweder für die gesamte Herde oder für Leistungsgruppen Hindernisse auf dem Hof oder erfolgen. schwer zu öffnende Stalltüren erhöhen den Zeitbedarf; dies sind Je höher die Anzahl der Grundrelativ leicht zu beseitigende und Kraftfutterarten und der zu Faktoren. Im Gegensatz dazu erstellenden Rationen, desto sind z. B. ein schmaler Futtermehr Zeit wird für die Grundtisch oder eine enge Stallzufahrt und Kraftfuttervorlage benötigt. nicht ohne Weiteres zu ändern. Hier sollte einzelbetrieblich entDies betrifft auch die Lage und schieden werden, welche FütteAnordnung der Lagerstätten für rungsvariante zum Betrieb passt. die Futterkomponenten. BeDabei sind u. a. Faktoren wie das sonders bei Stall- und Siloplatz- Tiermaterial, die Futtergrundlage, neubauten oder bei der Errichdie Kuhzahl oder die Gebäudetung eines Kraftfutterkompoverhältnisse zu berücksichtigen. nentenlagers ist eine arbeitszeitsparende Anordnung unbedingt Das mehrmals tägliche Anschiezu berücksichtigen. Ziel ist es da- ben des vorgelegten Futters förbei, die Lauf- und Fahrwege dert die Futteraufnahme der Tiemöglichst kurz zu halten, aber re und führt zu geringeren Futausreichend Platz/Rangierfläche terresten. Das Anschieben des zu lassen, um mit den FahrzeuFutters sowie das Reinigen des gen zügig arbeiten zu können. Futtertisches sind körperlich anstrengende und zeitintensive ArZiel der Rindviehfütterung ist beiten. Diese haben aufgrund eine bedarfsgerechte Versorgung von Bestandsaufstockungen auf

vielen Betrieben deutlich zugenommen. Um das Futteranschieben zu erleichtern, bieten sich etwa Hoflader mit angebautem Kehrreifen bzw -schnecken oder mit einem Planierschild an. Alternativ dazu gibt es mittlerweile auch vollautomatische Futterschieber, die ihren Weg anhand von im Futtertisch verlegten Induktionsstreifen finden. Der Antrieb erfolgt elektrisch mit einem Akku. Die Arbeitsentlastung ist hierbei noch größer. ❉ Alfons Fübbeker, Fachberater in der LWK Niedersachsen

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WASSERQUALITÄT

Neu: Heckmähwerke NOVACAT 262 und 302

Wasser – das wichtigste Futtermittel

Beste Schnittqualität trifft auf höchsten Komfort Pöttinger hat seine Palette der NOVACAT Heckmähwerke komplettiert: Neben den NOVACAT 402, 442 und 352 gibt es nun die neue Mähwerksgeneration auch in den Modellen NOVACAT 262 und 302, verfügbar jeweils mit ED-Zinkenoder RC-Walzenaufbereiter sowie ohne Aufbereiter als Schwadformer. Die beiden neuen Heckmähwerke NOVACAT 262 und 302 haben eine Arbeitsbreite von 2,62 bzw. 3,04 m. Ein zentrales Element bei diesen neuen Modellen ist die einzigartige hydraulische Unterlenkerwippe, die ein einfaches Anhängen ohne lästiges Verdrehen der Hubwerksstreben ermöglicht. Das garantiert höchsten Komfort: Mit der hydraulischen Unterlenkerwippe lässt sich der Anbaubock immer in die richtige, waagrechte Position bringen – unabhängig von der Geometrie des Traktorhubwerks.

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Für den Transport wird das Mähwerk hydraulisch um 115 Grad seitlich nach oben geschwenkt: Der höchste Punkt des Mähwerks ist genau mittig ausgerichtet, der Schwerpunkt optimal im Zentrum. Das gewährleistet einen kompakten und sicheren Transport des Mähwerks. Die grundsätzliche Parkposition ist seitlich in Arbeitsstellung, es gibt aber auf Wunsch Abstellstützen für eine Parkposition nach oben in Straßentransportstellung, die platzsparendes Abstellen ermöglicht. Herzstück beider Mähwerke ist der bewährte NOVACATMähbalken mit dem serienmäßigen Klingen-Schnellwechselsystem. Beide Modelle NOVACAT 262 und 302 lassen sich hydraulisch entlasten. Die Aushebung und die Entlastung sind klar voneinander getrennte Systeme. Bei Pöttinger wird die Wartungsfreundlichkeit großgeschrieben: Die Gelenkwellen haben lange Schmierintervalle (150 h) und die Zugänglichkeit

Platzsparendes Abstellen

Wasser ist nicht nur das wichtigste Futtermittel für Rinder, sondern auch Grundlage für das Lebensmittel Milch. Wasser muss deswegen immer in ausreichender Menge und in guter Qualität zur Verfügung stehen. Die täglichen Stallrundgänge sollten deshalb die Tränkeeinrichtungen stets miteinschließen. Von Hubert Schuster asser ist nicht nur Lösungs-, sondern auch Transport- und „Kühlmittel“ im Körper. Ohne Wasser gehen die Futteraufnahme und damit auch die Milch- oder Mastleistung zurück. Wasser ist das Hauptfuttermittel in der Kälberaufzucht. Eine mangelnde Versorgung mit Wasser oder Wasser schlechter Qualität können sehr wohl die Ursache für schlechte Leistungen im Stall sein. Leitfragen führen zu den wichtigsten Aspekten.

W zum Mähbalken ist durch eine großzügige Schutzklappung optimal möglich, sodass sich die Klingen schnell und einfach wechseln lassen. Beide Modelle NOVACAT 262 und 302 gibt es auch in der Ausführung mit ED-ZinkenAufbereiter oder RC-Walzenaufbereiter. Der ED-ZinkenAufbereiter verfügt über die neuen Stahlzinken mit Gummipuffer, die höchste Standzeiten garantieren. Die neue Position des Einlaufbleches sowie die runde Form der Aufbereiterhaube sorgen für perfekten Gutfluss und eine lockere, gleichmäßige Futterablage. Das sichert einen schnellen und gleichmäßigen Trocknungsverlauf. Die Wartung des Aufbereiters ist durch die außenliegende Schmierleitung des Rotors sowie die außen liegende Riemenspannung sehr einfach und komfortabel. Der RC-Walzenaufbereiter wurde von den anderen Mähwerksmodellen übernommen und verfügt über das neue, bereits bewährte Walzenprofil. INFORMATION: www.poettinger.at

Wie viel Wasser braucht ein Rind? Tabelle 1 zeigt ungefähre Anhaltswerte. Der Wasserbedarf hängt neben Gewicht, täglicher Futteraufnahme und Umgebungstemperatur auch vom Wassergehalt der Ration und bei der Milchkuh von der Milchleistung und dem Laktationstag ab. Die Dimensionierung der Wasserversorgung muss sich immer nach dem Maximalbedarf richten, und das können im Sommer bei einer Milchkuh 150 Liter und mehr sein! Auch Kälber brauchen Wasser, zusätzlich zur Tränke. Nur mit Wasser kann angebotenes Kraft- und betriebseigenes Wirtschaftsfutter verdaut und das Kalb zum Wiederkäuer werden. Zwar schreibt die TierschutzNutztierhaltungs-Verordnung ein Wasserangebot erst bei über zwei Wochen alten Kälbern vor, jedoch sollte auch jüngeren Kälbern immer sauberes Tränkewasser zur Verfügung stehen. Ein er-

höhter Bedarf, z. B. bei Durchfall, muss schnell gedeckt werden können! Welche und wie viele Tränkeeinrichtungen sind dazu nötig? Wasser muss für die Tiere, ob im Stall oder auf der Weide, immer erreichbar und verfügbar sein. Wasser muss im Sinne von kurzen Wegen immer „nah am Bedarf“ angeboten werden. Am höchsten ist der Bedarf bei Milchkühen nach dem Melken und nach dem Fressen; also muss eine Tränke unmittelbar nach dem Melkbereich und – je nach Kuhzahl – in Reichweite des Futtertischs liegen. In Reichweite heißt: nicht weiter als 15 Meter vom Futtertisch entfernt. Zugänglichkeit bedeutet, dass die Tränke nicht in einer Sackgasse steht und der unmittelbare Platz davor eine Mindesttiefe von drei Metern hat, damit auch hinter einer saufenden Kuh noch Tiere vorbeigehen können. Eine Kuh säuft durchschnittlich 5–8 l/min; es können aber auch weit mehr sein (bis zu 25 l/min). In einem Laufstall eignen sich hierzu am besten (Ventil-) Trogtränken. Hierzu werden mindestens 10 cm Troglänge/Kuh und maximal 20 Kühe pro Trog gerechnet. Abgetrennte Gruppen, wie z. B. Trockensteher, brauchen zwei Tränkeeinrichtungen, um auch rangniedrigeren Tieren den Zugang zu gewähren. Auch bei abgeschlossenen Abteilen, wie z. B. bei Jungvieh oder Mastbullen, sind zwei Tränken nötig, hier genügen aber Zungentränken. Ein Sockel von ca. 8–10 cm Höhe,

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der auf allen Seiten 30–40 cm über den Trogrand hinausragt, hilft, die Tränke sauber zu halten. Der Trogrand sollte mindestens 70, maximal jedoch 80 cm über der Standfläche liegen, um den Tieren ein artgerechtes Saufen zu ermöglichen. Dieselben Anforderungen an Tränkewasser, nämlich „gute Erreichbarkeit“, „ausreichende Menge“ und „gute Qualität“, gelten auch für die Weide. Zusätzlich sollte hier berücksichtigt werden, dass den Rindern Wasser in unmittelbarer Nähe ihres Ruheplatzes angeboten wird. Rinder leiden unter großer Hitze, deshalb sollte Rindern auf der Weide neben Wasser auch ein schattiger Platz angeboten werden!

lität. Wasser aus Zisternen (Regenwasser) sollte nur als Brauchwasser, nicht als Tränkewasser verwendet werden. Außerdem kann die aufgefangene Menge den täglichen Bedarf an Tränkewasser nicht decken. Bei Bezug von Tränkewasser aus der öffentlichen Wasserversorgung stehen die Kennwerte aus der jährlichen Untersuchung zur Verfügung (Gemeindeblatt). Hofeigene Milchleistung. Im Gegenteil: Im Brunnen sollten jährlich beprobt Sommer ist kühles Wasser sogar werden. Da sich die Qualität des günstiger. Wassers jedoch von der Quelle/ Abzweigstelle vom Wassernetz Wie können die Versorgung bis zur Tränkeeinrichtung veränund die Qualität sichergedern kann, müssen Proben zur stellt werden? Zuvorderst ste- Beurteilung der grundsätzlichen hen die Zugänglichkeit und die Eignung des Tränkewassers diVerfügbarkeit von Wasser. Trän- rekt an der Quelle/Abzweigstelle keeinrichtungen sollten daher vom Wassernetz gezogen werzweimal am Tag kontrolliert wer- den. Die Kosten belaufen sich den: Steht den Tieren überhaupt dabei je nach UntersuchungsumWasser zur Verfügung oder ist fang auf ca. 50–100 Euro/Probe. eine Leitung/Tränkeeinrichtung Bei Problemen sollten Proben defekt, ein Wasserfass umgeauch direkt an den Tränkeeinkippt? Funktionieren die Tränken richtungen genommen werden. ❉ oder ist die Wassernachlieferung Dr. Hubert Schuster, Institut für Tierernähaus irgendwelchen Gründen be- rung und Futterwirtschaft, LfL Grub, einträchtigt (Ventile, WasserDeutschland. Literatur beim Verfasser druck)? Routinemäßig sollten Trogtränken im Winter mindestens einmal wöchentlich, im Sommer täglich gereinigt werden – verschmutzte Tränken sofort reinigen! Die Versorgung mit Oswin Haase Nachf. Tränkewasser kann auch durch Spezialbetrieb für Tiertränken und Edelstahlblechverarbeitung den Verbrauch, anhand einer Wasseruhr, überprüft werden: Heidestr. 7 • 01561 Bieberach Sollte der Verbrauch deutlich, Deutschland also um ca. 20 Prozent sinken, Tel. (0049) - 35248 / 81240 muss sofort nach den Ursachen Fax (0049) - 35248 / 82818 gesucht werden. Auch bei einem Rückgang von Milchleistung, info@haase-traenken.de Milchinhaltsstoffen und Futteraufnahme sollte sofort an die • Tränkebecken und Trogtränken Wasserversorgung gedacht wer• frostgeschützte Tränken den. Der nächste Schritt ist dann • Geräte für die Kälberaufzucht die Überprüfung der Wasserqua• Futtertröge

Eisen, Mangan – hohe Konzentrationen senken die Wasseraufnahme, bilden Ablagerungen und ergeben eine typische bräunlichrote Verfärbung. Eisen ist daneben Antagonist zu anderen Spurenelementen, z. B. Kupfer, Zink, und kann deren Verfügbarkeit senken. Natrium, Kalium, Chlorid – unWelche Qualität muss das gewöhnlich hohe Gehalte könWasser aufweisen? Es gibt nen von Verunreinigungen (z. B. keine „Tränkewasser-VerordGülle) herrühren. nung“; man sollte den Tieren Nitrat, Nitrit – weisen auf organiaber kein Wasser zumuten, das sche Belastungen hin. Bei man nicht auch selbst trinken Kälbern, die noch nicht wiederwürde. Für Tränkewasser gibt es käuen, kann es zu Vergiftungserkeine Grenz-, jedoch Orientiescheinungen kommen (nitratarrungswerte. Diese liegen unter mes Wasser für Kälbertränke den Anforderungen für Trinkwas- verwenden!). ser. Letzteres unterliegt strengen Sulfat – kann zu Durchfall führen. Anforderungen und UntersuKupfer – empfindlich sind hier chungen und kann deshalb ohne vor allen Schafe und Kälber. Bedenken eingesetzt werden. Überhöhte Kupfergehalte führen Grundsätzlich muss Tränkewaszu Schäden im Magen-Darmser frei von Escherichia coli und Trakt, an Leber und Niere. coliformen Keimen (Darmerkrankungen), Salmonellen (Fieber, Muss das Wasser angewärmt Durchfall, ...) und Campylobac- sein? Zu dieser häufig gestellten ter-Bakterien (Durchfall, Aborte) Frage wurde in Grub (Karrer, sein. Erhöhte Keimzahlen weisen Gelbach 1998) eine Untersumöglicherweise auf einen Eintrag chung durchgeführt: Die Rinder aus Oberflächen- oder Abwasser gingen bei angewärmtem Wasser hin (z. B. auch undichte Güllebe- zwar öfters zur Tränke, die tathälter). Auch Viren oder Lebersächliche Wasseraufnahme war egel können dadurch aufgenom- jedoch nicht höher als bei kaltem men werden. Neben organischen Wasser. Auch zeigte sich kein EfParametern gibt es auch physika- fekt auf Futteraufnahme und lisch-chemische Parameter, von denen hier nur die wichtigsten mit ihren Auswirkungen bei überhöhten Gehalten dargestellt werden sollen: pH-Wert – er darf nicht unter 5 und über 9 liegen; optimal ist ein Wert um 7. Saures Wasser (pH unter 5) kann Oberflächen und Leitungen angreifen oder bei älteren Leitungen Kupfer und/oder Zink freisetzen. Ein zu hoher pH-Wert kann dagegen die Wasseraufnahme vermindern. Kalzium, Magnesium – zu hohe Werte können zu Kalkablagerun- Tab.1: Anhaltswerte für die Wasseraufnahme von Rindern (nach Beede 1992 und Meyer et al. 2002). gen in den Leitungen führen.

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Milchkühlung sichert Milchqualität Um die Milchqualität zu sichern, muss die Milch innerhalb von maximal drei Stunden auf die Lagertemperatur von 4 °C abgekühlt werden. Dies geschieht normalerweise im Lagertank durch eine Direkt- oder Eiswasserkühlung.

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Milchvorkühlung Vorkühler gibt es in verschiedenen Ausführungen als Rohr- oder Plattenkühler. Der Wärmeentzug geschieht, indem im Vorkühler Brunnen- bzw. Stadtwasser entgegen der Flussrichtung an der Milch vorbeigeführt wird. Der Rohrkühler ist eine Rohr-in-Rohr-Konstruktion. Im inneren Rohr wird die Milch geführt, während im äußeren Rohr das Wasser fließt. Plattenkühler bestehen aus Plattenpaketen, die aneinandergesetzt werden. Diese haben häufig eine größere Oberfläche und damit mehr Wärmetauschfläche als Rohrkühler. Dafür sind aber die Durchgänge für die Milch und das Wasser beim Plattenkühler deutlich enger. Die mechanische Beanspruchung der Milch und die Gefahr von Verstopfungen sind somit höher. Beim Plattenkühler ist es sinnvoll, vor dem Milchzulauf einen Filter zu schalten, um Verstopfungen durch Fremdkörper (z. B. Stroh, Schmutz) vorzubeugen. Der Filter sollte auch während der Anlagenreinigung verwendet werden, weil auch dann Schmutzteilchen zur Verstopfung führen können. Bei Fremdkörpern im Wasser ist es zusätzlich sinnvoll, vor dem

Wasserzulauf einen Schmutzfilter zu schalten. Die Reinigung der Vorkühler erfolgt zusammen mit der Melkanlage. Auf eine ausreichende Leistungskapazität der Reinigungsanlage ist hierbei zu achten. Bei einer schlechten Qualität des Brunnenwassers (z. B. eisen- oder kalkhaltig) kann sich ein Belag auf der Wärmetauscherfläche bilden, der die Kühlwirkung verringert. In der Praxis wird deshalb häufig bei eisenhaltigem Brunnenwasser der Ausgang der Wasserseite so gestaltet, dass der Vorkühler immer vollständig mit Wasser gefüllt bleibt. Das Eisen kann dann nicht oxidieren. Ansonsten ist zu überlegen, anstelle des Brunnenwassers Stadtwasser zu verwenden. Die Vorkühler werden in der Milchleitung zwischen dem Melkstand (Milchabscheider) und dem Milchtank installiert. In der Regel werden sie in der Milchkammer platziert. Grundsätzlich ist es empfehlenswert, den Vorkühler so hoch anzubringen, dass die Milch nach Beendigung des Melkens selbstständig aus dem Vorkühler in den Tank laufen kann. Der Standort muss frostfrei sein und bei der Anbringung an einer Wand ist die Tragfähigkeit zu beachten.

bei der Milchausschleusung abzustimmen, um eine gute Kühlarbeit zu gewährleisten. Die Größe und damit die Leistung des Plattenkühlers können durch die Plattenanzahl verändert werden. Rohrkühler werden nur in einer Baugröße angeboten. Wenn die Leistung eines Rohrkühlers nicht ausreicht, ist ein zweiter parallel zu installieren. Der Abkühleffekt der Milch durch Vorkühler hängt ab von der Wassertemperatur und -menge, von der Milcheinlauftemperatur und -menge sowie von der Vorkühlergröße bzw. -anzahl. Wenn die Wassertemperatur ca. 11 °C und die Milchtemperatur rund 33 °C beträgt, kann bei einem Verhältnis von 1 l Wasser zu 1 l Milch die Milch auf etwa 17 °C abgekühlt werden. Bei höheren Wassermengen je Liter Milch wird zwar die Milch weiter abgekühlt, aber die Kühlwirkung je Liter Wasser ist geringer.

In der Praxis ist die mögliche Wassermenge je Liter Milch oft begrenzt, da der Wasseranschluss (Wasserdruck, Leitungsquerschnitt) keine höheren Wassermengen erlaubt. Die Kühlwirkung der Vorkühler ist umso besser, je kälter das Wasser ist. Das erwärmte Wasser sollte zur Viehtränke genutzt werden. Dazu Kühlleistung Die Vorkühlerist ein kleiner Wasserspeicher in größe sollte bei Plattenkühlern die Wasserleitung zu integrieren. dem Milchanfall angepasst sein. Die Effektivität des Vorkühlers Die vom Vorkühler abzukühlende kann gesteigert werden, wenn Milchmenge ist auf die Leistung eine drehzahlgesteuerte Milchder Milchförderpumpe (Liter/h) förderpumpe eingesetzt wird.

Foto: agrarfoto.com

die Milch schon vor dem Eintritt in den Tank. Wie sich Vorkühler auf den Stromverbrauch auswirm den Kühlvorgang zu be- ken und welche Maßnahmen schleunigen, werden im sonst noch bei der Milchkühlung zunehmenden Maße VorStrom sparend sind, ist nachfolkühler eingesetzt. Diese kühlen gend beschrieben. Von Alfons Fübbeker


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Diese regelt die FĂśrdermenge der Milchpumpe entsprechend dem FĂźllstand im Milchabscheider. Ziel ist es, mĂśglichst gleichmäĂ&#x;ig und ohne Pause die Milch durch den VorkĂźhler zu schicken, wodurch sich die Milchtemperatur um ca. weitere 2 °C senken lässt. Beim Einsatz eines VorkĂźhlers in Verbindung mit WärmerĂźckgewinnung aus der Milch ist zu bedenken, dass sich die mit der WärmerĂźckgewinnung erwärmbare Wassermenge von 0,6 Liter auf 0,3 Liter Wasser je Liter Milch reduziert. Dies ist auf vielen Betrieben kein Problem, da die Milchmenge immer noch ausreicht, um genĂźgend Warmwasser zu erzeugen. Falls doch die Milchmenge fĂźr die zusätzliche WärmerĂźckgewinnung nicht ausreicht, sollte man auf die VorkĂźhlung nicht verzichten, auch wenn dann die Kapazität der WärmerĂźckgewinnungsanlage nicht voll ausgeschĂśpft werden kann.

tung von 3.600 l/Std. liegt inkl. der ZubehĂśrteile fĂźr die Milchund Wasserseite sowie des Magnetventils fĂźr die Steuerung der Wasserzufuhr bei etwa 2.500 Euro. Die jährlichen Kosten in HĂśhe von 400 Euro setzen sich zusammen aus Abschreibung, Zinsen und Wartung. Kosten fĂźr das benĂśtigte Wasser entstehen in der Regel nicht, da das erwärmte Wasser zu Tränkezwecken verwendet wird. Den anfallenden Kosten steht ein groĂ&#x;er Nutzen gegenĂźber. Zur MilchkĂźhlung im Lagertank von 33 °C auf 4 °C werden bei einer DirektkĂźhlung ca. 2,0 kWh pro 100 Liter Milch benĂśtigt. Durch den Einsatz eines VorkĂźhlers wird der erforderliche Wärmeentzug bis zur Erreichung der Lagertemperatur in etwa halbiert. Der Strombedarf pro 100 Liter Milch sinkt somit von 2,0 kWh auf 1,0 kWh. Ein Betrieb mit 250.000 kg Milchquote spart durch den Einsatz des VorkĂźhlers ca. 2.500 kWh/Jahr. Bei Anschaffungspreise und Kos- einem Strompreis (Beispiel ten Der Anschaffungspreis fĂźr Deutschland) von 0,18 Euro/kWh den PlattenkĂźhler mit einer Leis- (inkl. MwSt, Ă–kosteuer) beträgt

die Stromkosteneinsparung auf diesem Betrieb 450 Euro pro Jahr. Mit zunehmender Milchmenge nimmt der finanzielle Nutzen weiter zu. Die Vorkßhlung ist somit bereits aufgrund der Einsparung von Stromkosten fßr viele Betriebe wirtschaftlich. Neben diesem finanziellen Vorteil bietet die Vorkßhlung weitere Vorzßge. Die schnellere Abkßhlung der Milch bremst die Keimvermehrung, was sich positiv auf die Milchqualität auswirkt, und ab dem zweiten Gemelk ist die Nacherwärmung der bereits gekßhlten Milch im Lagertank geringer, wenn bereits vorgekßhlte Milch dazukommt. Auch kann bei der Neuanschaffung eines Kßhltanks das Kälteaggregat kleiner gewählt werden. Milchkßhlung im Lagertank Um die Milch im Lagertank zu kßhlen, gibt es zwei bewährte MÜglichkeiten: die Eiswasserkßhlung und die Direktkßhlung. Der Stromverbrauch ist bei der EisFortsetzung auf Seite 22

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Fortsetzung von Seite 21 wasserkühlung aufgrund des geringeren Wirkungsgrads etwas höher als bei der Direktkühlung. Dieser Nachteil kann dadurch aufgehoben werden, dass der Aufbau des zur Kühlung erforderlichen Eisvorrats zur Hälfte mit kostengünstigerem Nachtstrom erfolgt und durch den geringeren Anschlusswert der Eiswasserkühlung keine bzw. geringere Bereitstellungskosten entstehen. Des Weiteren sollten folgende Punkte bei der Milchkühlung beachtet werden: – Die Milchtankgröße ist nach den betrieblichen Bedingungen auszuwählen. Bei Milchabholung jeden zweiten Tag und ganzjähriger Abkalbung sind für das Milchtankvolumen etwa 60 Liter pro Kuh ausreichend. Ein zu großer Milchtank führt zu einem erhöhten Stromverbrauch, weil nicht genutzter Raum auch mit abgekühlt werden muss.

– Auf eine ausreichende Kältemittelmenge im Kühlkreislauf ist zu achten und durch regelmäßige Wartungen ist die Leistungsfähigkeit der Geräte zu erhalten.

Einstieg ins Robotermelken Automatische Melksysteme Was sind die wichtigsten Entscheidungskriterien pro Melkroboter? MAX FRUHSTORFER hat für potenzielle Einsteiger folgende Daten und Fakten zusammengefasst.

ie Strukturen in der Milchviehhaltung haben sich in den vergangenen Jahren geändert. Spezialisierte Familienbetriebe mit 60 bis 80 Kühen Fazit Der Einsatz eines Vorkühsind längst keine Seltenheit mehr lers, mit dem der Milch bereits vor dem Eintritt in den Milchtank und werden weiter zunehmen. Wärme entzogen wird, bringt die Daneben wird es einzelne Betriebe mit mehr als 100 größten Einsparungen beim Kühen geben. Stromverbrauch. Durch die Vorkühlung der Milch wird die Temperatur der Milch beim Einlaufen In Ställen bis zu 80 Kühen spielt der Melkroboter eine immer in den Milchtank auf die Hälfte reduziert. Dies entspricht einem stärkere Rolle und ist eine AlterEinsparpotenzial bei der Kühlung native zu herkömmlichen Melkvon 1 kWh pro 100 l Milch. Un- ständen. Darüber hinaus werden ter Berücksichtigung von Kosten für größere Betriebe auch Zweiund Dreiboxanlagen installiert. und Nutzen sind Vorkühler bereits für Betriebe mit einer Milch- Die Technik der automatischen quote von über 250.000 kg inter- Melksysteme ist ausgereift, aber eine Reihe wichtiger Faktoren essant. Unabhängig vom Kühlmuss für die Entscheidungsfinsystem sind z. B. eine abgedung herangezogen werden. In stimmte Milchtankgröße, eine gute Luftzirkulation am Kälteag- Oberösterreich etwa hat sich die gregat und eine regelmäßige War- Anzahl der Milchviehbetriebe mit Melkrobotern in den vergantung wichtig, um bei der Milchgenen sechs Jahren von 20 auf kühlung Strom zu sparen. ❉ aktuell 150 Anlagen erhöht. Die Alfons Fübbeker ist Experte in der Einsparung von Arbeitszeit und Landwirtschaftskammer Niedersachsen, Deutschland. die Verbesserung der Arbeitsqua-

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lität als Gründe für einen Einstieg in das Robotermelken zu nennen ist jedoch zu wenig. Es müssen auch Faktoren wie Stallbau (Neu- oder Umbau), persönliche Neigung, Interesse für Technik und PC bedacht sowie die Wirtschaftlichkeit bis ins Detail hinterfragt werden. Die Planung Bei einem Stallneubau kann die Anordnung des AMS und aller Funktionsbereiche bestens geplant werden. Etwas schwieriger gestaltet sich der Einbau eines AMS in einen bestehenden Laufstall. Um hier einen reibungslosen, freiwilligen Kuhverkehr sicherzustellen, muss auch bei einer Vollbelegung des Stalls noch genügend Freiraum für die Kühe vorhanden sein. Speziell der Zu- und der Abgang zur Melkbox müssen großzügig, hell und einladend für die Kühe gestaltet sein. Der Zugang zur Box sollte kurz, gerade und stufenlos sein. Ein Vorwarteraum für fünf bis sieben Kühe verringert den Zeitaufwand für

das Nachtreiben. Beide sollten vom Büro aus einsehbar sein. Selektionsbereiche für Behandlung und „Wellness“ sollten so angeordnet sein, dass sie einen automatischen Zu- und Abtrieb zur Melkbox aufweisen. Der Tierumtrieb Man unterscheidet zwischen freiem, gelenktem und selektiv gelenktem Kuhverkehr. Bei einem freien Kuhverkehr haben die Tiere immer Zugang zum Fressplatz und zum Melkroboter. Dies führt in den meisten Fällen zu einer höheren Futteraufnahme. Mit vermehrtem Nachtreiben niedrigleistender oder nicht fitter Kühe ist aber zu rechnen. Beim gelenkten Kuhverkehr können die Tiere nur über die Melkbox in den Fressbereich gelangen. Diese Umtriebsform führt zur geringsten Arbeitsbelastung, da das Nachtreiben zur Gänze wegfällt. Es kann aber die Besuchshäufigkeit am Futtertisch sinken und somit auch die Futteraufnahme. Die Form des einfach gelenkten

Fotos: De Laval, ZAR

– Das Kälteaggregat ist an einen kühlem Ort mit einer guten Luftzirkulation aufzustellen. Auch die Sauberkeit des Kälteaggregats sollte regelmäßig überprüft werden. Staub und Spinnenweben reduzieren den Wirkungsgrad.


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Kuhverkehrs ist daher nicht empfehlenswert. Am besten bewährt hat sich das System des selektiv gelenkten Kuhverkehr – Feed First. Dabei werden die Tiere beim Gang vom Futtertisch zum Liegebereich vorzugsweise über aktive Selektionstore entweder in den Liegebereich oder in die Melkbox selektiert. Die Futteraufnahme wird nicht beeinträchtigt und der Anteil an nachzutreibenden Kühen ist geringer. Gelenkter und selektiv gelenkter Kuhverkehr erfordern eine klare Trennung von Fress- und Liegebereich.

kleinen Schritten möglich. Die Leistung von Melkrobotern ist abhängig von: Milchfluss; Milchmenge; der Ansetzgeschwindigkeit; der Verteilung der Boxenbesuche; den Wegzeiten der Kühe; den Besuchen ohne Melkanrecht und auch der Dauer der Reinigung.

Fazit Ein automatisches Melksystem liefert eine Fülle an Informationen. Diese gilt es bestmöglich zu nutzen, nach ihrer Wichtigkeit zu analysieren und dementsprechende Schritte zu setzen. Robotermelken ist jedenfalls mittlerweile Stand der Die Technik Melkroboter werTechnik und bei konsequenter den als Ein- und MehrboxanlaUmsetzung der notwendigen gen angeboten. Die Einboxanlage Managementaufgaben erfüllen ist eine eigenständige, kompakte die Anlagen durchaus die ErwarEinheit, der Roboterarm ist mit tungen. Bedienung, Handhabung der Melkbox fix verbunden. Bei und Arbeitssicherheit der nächsder Mehrboxenanlage mit bis zu ten Melkrobotergeneration vier Boxen werden mehrere werden weitere Verbesserungen Boxen von einem Roboterarm bringen. ❉ bedient. Es können bis zu 180 Max Fruhstorfer ist RinderproduktionsbeKühe gemolken werden und rater mit Schwerpunkt Milch & Melken Bestandeserweiterungen sind in der LK Oberösterreich.

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TIERGESUNDHEIT

Fiebermessen: Rindergrippe frühzeitig erkennen Rechtzeitig erkannt, ist die Rindergrippe effektiv zu behandeln. Doch leider wird der Tierarzt meist erst dann gerufen, wenn schon fast alle Kälber einer Gruppe krank sind. Das kann für den Landwirt richtig teuer werden.

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delsübliche schnellmessende Digitalthermometer. Nachdem man das Thermometer angeschaltet und die Messbereitschaft überprüft hat, wird die Spitze mit Gleitgel benetzt. Vorsichtig wird dann das Thermometer fast vollständig in den Mastdarm vorgeschoben. Die Spitze sollte sich nahe der Darmwand befinden, denn in der Mitte im Kot gemessene Werte können niedriger und damit ungenau sein. Hierbei ist Fingerspitzengefühl gefragt, um die Darmwand nicht zu verletzen. Mit einem Signalton wird angezeigt, wann die Messung abgeschlossen ist. Wenn der After nicht richtig geschlossen ist (z. B. bei hochgradigem Durchfall), können die gemessenen Werte zu niedrig sein. Woran erkennt man Rindergrippe? Symptome für Rindergrippe sind:

– Fieber über 39,5 °C – Husten – sichtbare, beschleunigte Atmung – klarer Nasen-/Augenausfluss – hängender Kopf – Absonderung von der Herde Zusätzlich bei verschleppten Fällen: – eitriger Nasenausfluss – Tränke/Futteraufnahmeverweigerung – schwere Atemnot (breitbeiniges Stehen, Kopf und Hals gestreckt) Bleibende Lungenschäden sind bei dieser fortgeschrittenen Symptomatik nicht mehr zu verhindern, zusätzlich können Gelenke und Sehnenscheiden entzündlich anschwellen (Polyarthritis). Warum sind Kälber so anfällig gegenüber Atemwegserkrankungen? Vor allem Kälber,

Fotos: ZAR, Traulsen

deutlich ausgeprägt sind. Bei Zukaufkälbern sollte innerhalb der ersten zwei Wochen nach Neuenn nicht nur die Behand- einstallung täglich bei einer Auslungskosten schlagen zu wahl von Tieren gemessen werBuche, sondern auch Leis- den, in der Aufzucht dann, tungseinbußen und Tierverluste wenn erste Kälber verdächtig sind ab diesem Zustand nicht erscheinen. Sobald die ersten mehr auszuschließen. Die Sterb- Tiere mit Fieber (über 39,5 °C) lichkeit liegt bei unbehandelten erkannt werden: Tierarzt Tieren bei 35 Prozent, bei recht- hinzuziehen und mit der zeitig behandelten dagegen bei Behandlung beginnen. 5 Prozent. Auf den jeweiligen Betrieb abgestimmte ImpfproWas ist Fieber? Fieber ist eine gramme und viel frische Luft Erhöhung der Körpertemperatur können das Risiko für das Entund als wichtiger Heil- und Abstehen der Rindergrippe miniwehrprozess des Körpers zu vermieren. stehen. Die „normale“ (physiologische) Körpertemperatur ist Warum Fiebermessen? Die abhängig von verschiedenen Fakwirksamste Maßnahme zur toren. Früherkennung der Rindergrippe ist das regelmäßige FiebermesWas ist normal? Normale Temsen. Denn häufig ist ein Tempe- peratur: Kuh 38,0–39,0 °C; Jungraturanstieg das erste erfassbare rind 38,0–39,5 °C; Kalb Zeichen einer beginnenden Er38,5–39,5 °C. Beim Rind wird krankung, wenn andere Krank- die Körpertemperatur rektal geheitssymptome noch nicht messen. Bewährt haben sich hanVon Katharina Traulsen


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Jungrinder und Mastbullen sind betroffen, aber auch Kühe können grippekrank werden. Bei Rindern ist die Lunge im Verhältnis zum Tierkörper relativ klein und der anatomische Aufbau begünstigt das Haften von Infektionserregern: Dies erklärt die hohe Anfälligkeit gegenüber Atemwegserkrankungen. Außerdem ist bei Kälbern die Lunge zunächst noch unreif, sie erreicht erst mit einem Jahr ihre volle Funktionstüchtigkeit. Für die Entstehung der Rindergrippe müssen mehrere Faktoren zusammentreffen; das Vorhandensein von Krankheitserregern reicht in der Regel nicht aus, um ein gesundes Kalb krank werden zu lassen. Häufig ist die körpereigene Abwehr durch Stressfaktoren geschwächt. Virale oder Schadgas-bedingte Schädigungen der Schleimhautzellen der oberen Atemwege ermöglichen es Bakterien, in tiefere Lungenbereiche vorzudringen. Eine zu späte oder unzureichende Behandlung führt durch überschießende Entzündungsreaktionen oft zu bleibenden Lungenschäden: Dadurch werden die Atmung und infolgedessen die Leistungsfähigkeit ein Leben lang beeinträchtigt.

Diese einfache diagnostische Methode ist vor allem für die Auswahl des passenden Impfprogramms (Viren) bzw. des Antibiotikums (Bakterien) nötig. Nachteilig ist, dass auch Erreger aus den oberen Atemwegen nachgewiesen werden, die nichts mit dem Entzündungsgeschehen in der Lunge zu tun haben.

Rindergrippe wird oft im Zusammenhang mit folgenden Aspekten berichtet: – Überbelegung – Haltung auf feucht-kalten Liegeflächen, Zugluft – schlechte Stallluft (hohe Luftfeuchtigkeit und hohe Schadgaskonzentration, schlechte Boxenhygiene) – Wetterveränderungen (Herbst/Winter) – Wechsel zwischen Außenklimabedingungen und Warmstall während der Aufzucht – Stressfaktoren (unzureichende Biestmilchversorgung, Transport, Enthornen, Zukauf: geschwächtes Immunsystem und zusätzlich neues Erregerspektrum) – verschiedene Altersgruppen mit unterschiedlich ausgeprägter Immunabwehr in einem Stall

Häufig vorkommende Erreger:

Trachealschleim- oder Bronchotrachealspülproben dienen dem Nachweis von Viren, Bakterien und Parasiten direkt aus den tieferen Atemwegen. Die Entnahme ist relativ aufwendig und mit ei- Eine klare und regelmäßige Dokumentation erleichtert es allen, die sich um die Kälber kümmern, Krankheiten frühzeitig zu erkennen. ner Sedation verbunden, dafür sind die Ergebnisse sehr genau. Eine weitere Möglichkeit ist die Sektion, hierbei werden beim toten Kalb/Rind die Lungenveränderungen untersucht. Bei der Rindergrippe handelt es sich um eine Faktorenkrankheit. Das heißt, dass ein Erreger für sich allein meist noch keine schwerwiegende Erkrankung auslöst, sondern die Entwicklung eines Krankheitsgeschehens von den Begleitumständen abhängt (z. B. Klima, Haltung, weitere Infektionen). Häufig sind die Erreger der Rindergrippe auch bei gesunden Tieren nachzuweisen.

Viren – Bovines respiratorisches Syncytial-Virus (BRSV) – Parainfluenza Typ 3 (PI3) – Bovines Herpes-Virus 1 (BHV-1) – Bovines Virus-Diarrhö-Virus (BVDV) – Bovines Coronavirus (BCV) Viren sind allein für sich oft nicht krank machend (Ausnahmen möglich, z. B. BRSV), sondern setzen die körpereigene Abwehr herab und sind Wegbereiter für bakterielle Zweitinfektionen (zu erkennen am eitrigen Nasenausfluss).

Bakterien – Pasteurella multocida – Mannheimia haemolytica – Streptokokken Wie werden die Erreger iden- – Haemophilus somnus tifiziert? Für den direkten Erre- – Mykoplasma bovis gernachweis werden TupferproFortsetzung auf Seite 26 ben aus der Nase entnommen.

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Fieberthermometer mit Temperatur von 40,5 °C.

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oder das Futter. Tiere, die deutliche Krankheitssymptome zeigen – Chlamydien und wenig Milch aufnehmen, – Actinomyces pyogenes sollten das Antibiotikum per Injektion erhalten. Eine antibiotiPasteurellen haben eine wichtige sche Behandlung sollte über minBedeutung. Vor allem die Pasteu- destens 7 Tage wirksam sein. rellenart Mannheimia haemoly- Wenn das Tier fieberfrei ist, sollte tica führt zu schweren Lungennoch zwei Tage weiterbehandelt schäden. Durch die Bildung von werden. Die Dosierungsangaben Giftstoffen (Leukotoxin) werden des Herstellers dürfen nicht undie Abwehrzellen zerstört. terschritten werden. Die Zeit bis zur nächsten Anwendung (DosieWann und wie wird rungsintervall) muss eingehalten behandelt? werden. Antibiotika Die Therapie der Rindergrippe besteht im Einsatz von Antibiotika zusammen mit schleimlösenden Medikamenten und Entzündungshemmern. Antibiotika wirken nur gegen Bakterien und haben keine Wirkung auf Viren. Sie sollen die bakterielle Zweitinfektion bekämpfen und weitere Komplikationen im Krankheitsverlauf verhindern. Nach zwei Tagen soll eine Besserung der Krankheitssymptome sichtbar sein, auch wenn eine Lungenentzündung dann noch nicht komplett ausgeheilt ist. Andernfalls muss das Antibiotikum gewechselt werden. In einem solchen Fall ist es von Vorteil, wenn der Tierarzt bereits vor der ersten Behandlung ein Antibiogramm angelegt hat. Dieses gibt Aufschluss darüber, welches Antibiotikum in diesem Fall für den jeweiligen Bestand wirksam ist. Antibiotische Therapien können nur dann erfolgreich sein, wenn nachfolgende Leitsätze eingehalten werden: Sind in einer Gruppe mehrere Tiere erkrankt, müssen auch die vermeintlich gesunden mitbehandelt werden. Ein praxisübliches Vorgehen ist die antibiotische Therapie der gesamten Gruppe über die Tränkemilch

Eitriger Nasenausfluss.

Sie richten sich gegen bestimmte Viren (BRSV, PI3, BHV-1, BVD) und Bakterien (M. haemolytica) und sollte auf die jeweilige Bestandssituation zugeschnitten sein. Eine solide Grundimmunisierung besteht aus einer Erstimpfung und anschließender Zweitimpfung nach ca. vier Wochen (Booster-Effekt). Die Impfung wird meistens jährlich, halbjährlich oder vor Belastungen aufgefrischt. Die Auswahl der Produkte ist abhängig von der individuellen Betriebssituation und kann nur durch den Schleimlöser und Entzündungs- Hoftierarzt, die Hoftierärztin erhemmer Durch schleimlösende folgen. Fragen zu Arzneimitteln Medikamente (mit dem Wirkstoff und Therapieplan richten Sie Bromhexin) kann die antibiotibitte an Ihre Hoftierärztin/Ihren sche Therapie sinnvoll ergänzt Hoftierarzt! werden. Durch die Anwendung wird vermehrt flüssiger Schleim Impfzeitpunkt Nach abgeschlosin der Lunge gebildet. Dadurch sener Grundimmunisierung (2 x gelangen eingesetzte Antibiotika im Abstand von 4 Wochen) dauert (und auch körpereigene Abwehr- es noch ca. 14 Tage, bis der Impfzellen) schneller und in höherer schutz aufgebaut ist. Ein ImpfproMenge in die Lunge. Die Anwen- gramm sollte aus diesem Grund dung erfolgt täglich bis zur Bes- immer mindestens sechs Wochen serung des Krankheitsbildes. vor der Belastungssituation (UmInsbesondere bei schwer kranken stallung, feucht-wechselhaftes Kälbern kann die Anwendung Wetter) beginnen. Wenn Kälber von Entzündungshemmern das von anderen Betrieben zugekauft Wohlbefinden der Tiere deutlich werden, ist es sinnvoll, die Impverbessern. Das Fieber sinkt und fung der Kälber auf den Herdie Tiere beginnen wieder zu kunftsbetrieben durchzuführen. saufen. Überschießende Entzündungsreaktionen, die mitverant- Optimale Kolostrumversorgung wortlich für bleibende LungenDie passive Immunität der Kälschäden sind, werden deutlich ber entsteht durch die Aufnahme reduziert. Meist ist bereits eine von Biestmilch, die Antikörper einmalige Anwendung ausreigegen eine Vielzahl von Krankchend. heitserregern enthält. Während die passive Immunität des Kalbes Wie schütze ich meine Tiere bis zum Alter von zwei Monaten vor Rindergrippe? abnimmt, steigt seine körpereigene Abwehr an. Das Kalb setzt Impfung Es stehen eine Reihe sich aktiv mit den Krankheitservon Impfstoffen gegen die verregern im Stall auseinander und schiedenen Erreger des Rinderbildet Antikörper. Bei einer hergrippekomplexes zur Verfügung. kömmlichen Impfung vor der

6. Lebenswoche können Antikörper aus der Biestmilch, die im Körper des Kalbes zirkulieren, die Impfantigene neutralisieren und so den belastbaren Aufbau einer aktiven Immunität verhindern. Neue Impfstoffe mit erweiterten Anwendungsmöglichkeiten sind auch schon bei jüngeren Kälbern einsetzbar (ab dem 8. Lebenstag). Haltung Gerade bei der Rindergrippe stellt die Impfung nur einen Teil der Bekämpfungsstrategie dar. Ein gutes Hygienemanagement mit optimalem Stallklima und Tränkehygiene, die regelmäßige Reinigung und Desinfektion von Stall und Geräten sind als begleitende Maßnahme unerlässlich. Dabei steht die Frischluftzufuhr (keine Zugluft) im Stall an erster Stelle (Außenklimaställe). Der Zukauf sollte nur aus wenigen, bekannten Betrieben erfolgen. Es sollten nur gleichaltrige Kälber aufgestallt werden, eine Überbelegung ist zu vermeiden. Fazit Das frühzeitige Erkennen von Erkrankungen ist der Schlüssel für eine erfolgreiche tierärztliche Behandlung. Häufig ist ein Temperaturanstieg das erste erfassbare Zeichen einer beginnenden Erkrankung, wenn andere Krankheitsymptome noch nicht deutlich ausgeprägt sind. Bei rechtzeitiger tierärztlicher Behandlung kann der Krankheitsverlauf abgemildert und Folgekrankheiten können verhindert werden. So erreichen die Tiere schnell wieder ihr Leistungspotenzial und die Behandlungskosten halten sich in Grenzen. ❉ Dr. Katharina Traulsen ist Tierärztin in Plön, Schlwesig-Holstein.


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Mutterschutzimpfungen im Rinderbetrieb Wichtige Wochen Ein neugeborenes Kalb hat es nicht leicht. Gerade ist es auf die Welt gekommen, da strömen eine Menge Umwelteinflüsse auf das Tier ein, es muss stehen und saufen lernen. Unter den Umwelteinflüssen befinden sich auch zahlreiche Viren, Bakterien und andere Erreger, die beständig auf neue Opfer warten. ür die Entwicklung des Kalbes und seine Leistungsbereitschaft als zukünftige Milchkuh/zukünftiger Maststier ist es ganz entscheidend, dass es in den ersten Lebenswochen gesund bleibt. Woran liegt es, dass Kälber in dieser Zeit so häufig erkranken, und was kann man dagegen tun?

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Die Erreger sind schon da Die Viren und Bakterien, die Kälberdurchfall und Rindergrippe verursachen, findet man in jedem Stall. Diese Erreger sind sehr resistent gegenüber Umwelteinflüssen und überleben vor allem in feuchten Milieus sehr gut. Manche dieser Erreger finden sich ganz natürlich in den älteren Tieren des Bestandes. Warum ist das so? Die Kuh oder auch ein älteres Jungrind müssen sich mit den Erregern nicht auseinandersetzen, da diese dem Tier nicht wesentlich schaden. So können sich z. B. die Rota-oder Corona-Viren (Haupterreger des Neugeborenendurchfalls) im Darm einer erwachsenen Kuh vermehren, ohne dass bei der Kuh diese Erkrankung auftritt. Die Kuh scheidet diese Erreger über den Kot aus, das Immunsystem der Kuh beschäftigt sich mit diesen Erregern nicht und bildet keine Abwehr-

stoffe (Antikörper) aus. Ähnlich verhält es sich mit dem Bakterium Mannheimia haemolytica, welches bei gesunden Rindern in der Nasenschleimhaut vorkommt. Erst durch Stress und andere das Kalb schädigende Faktoren, wie z. B. schlechtes Stallklima, gelangen diese Bakterien in die Lunge und das Kalb erkrankt. Das neugeborene Kalb hat keinerlei dieser Abwehrstoffe, um sich der Erreger erwehren zu können. Die Antikörper der Kuh können nicht über die Gebärmutter in den heranwachsenden Fötus gelangen. Daher ist die Gabe der Biestmilch (Kolostrum) so entscheidend für die Abwehrbereitschaft des neugeborenen Kalbes.

tration in der Biestmilch zu finden. Das neugeborene Kalb braucht aber so viele Abwehrstoffe wie möglich. 2. Die Abwehrstoffe müssen über den Darm ins Blut aufgenommen

werden. Das passiert nur in den ersten sechs Lebensstunden in einem ausreichenden Maße. Danach lässt die Darmschleimhaut Fortsetzung auf Seite 28

Biestmilch – so viel wie möglich, so schnell wie möglich. Mit diesem Satz lässt sich die Biestmilchversorgung zusammenfassen. Was sind die Gründe dafür? 1. Die Antikörperkonzentration in der Biestmilch ist direkt nach der Kalbung am höchsten und fällt dann schnell und rapide ab. Schon das zweite Gemelk enthält ein Viertel weniger Abwehrstoffe als das Erstkolostrum, und nach 24 Stunden sind nur noch 15 Prozent der Ausgangskonzen-

(abdem8.Lebenstag)

Bestandsimpfung E I N E R Intervet GesmbH ein Unternehmen der MSD Tiergesundheit www.msd-tiergesundheit.at

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In dieser Zeit ist das Kalb weiterhin schutzlos und erkrankt wahrPartikel in der Größe dieser Ab- scheinlich. Die Haupterkranwehrstoffe nicht mehr passieren. kungszeit des Kälberdurchfalls Die Antikörper von später versind bekanntermaßen die ersten füttertem Kolostrum bleiben im Lebenswochen. Für die GesundDarm bzw. werden dann ungeheit des neugeborenen Kalbes nutzt ausgeschieden. Die Antisind also Menge und Qualität der körper aus der Biestmilch sind mütterlichen Antikörper aus der ein mütterlicher Schutzschild für Biestmilch das Um und Auf. das neugeborene Kalb vom ersten Schluck Kolostrum an. Damit Kälberdurchfall und Rindersie erfolgreich wirken, müssen grippe Diese beiden Krankheitssie vor den Erregern im Kalb komplexe sind die Haupterkransein, deshalb ist die frühe und kungen des Kalbes in den ersten ausreichende Biestmilchgabe so Lebenswochen und auch die entscheidend. Hauptursache für ein frühes Ausscheiden aus der Herde. Gegen Biestmilchqualität unterliegt diese beiden Erkrankungen sind natürlichen Schwankungen Impfstoffe auf dem Markt, welNeben der Menge und dem Zeit- che als Muttertierimpfstoffe einpunkts der Biestmilchgabe spie- gesetzt werden können. Mit der len auch die Menge und Art der Mutterschutzimpfung besteht die Antikörper, welche die Kuh an Möglichkeit, die Menge und das Kolostrum abgibt, eine Rolle. Qualität der mütterlichen AntiNur wenn das Immunsystem der körper zu verbessern. Das Kalb Kuh sich ausreichend mit den Er- erhält dann mit der Biestmilch regern auseinandergesetzt hat, genau die Abwehrstoffe, die es hat die Kuh Antikörper in ausrei- braucht. Durch die Impfung setzt chender Menge gegen die Erresich das Immunsystem des Mutger gebildet, und diese können tertiers mit den Impferregern sich in der Biestmilch anreichern. auseinander und produziert AntiZu Beginn haben wir erwähnt, körper. Die Antikörper werden dass die Kuh selber Träger der in die Biestmilch abgegeben und Erreger sein kann, die das neuge- erreichen somit das Kalb. Da daborene Kalb bedrohen. Sie schei- für eine gewisse Zeit benötigt det die Erreger über den Kot wird, muss die Kuh, die Kalbin oder das Nasensekret aus. Da die zu bestimmten Zeiten in der TroKuh durch diese Erreger nicht ckenstehzeit geimpft werden. erkrankt, besteht für ihr Immunsystem auch nicht die NotwenGenerell kann gesagt werden, digkeit, diese Erreger zu bedass drei bis vier Wochen vor kämpfen und Antikörper zu dem Kalbetermin die Impfung bilden. Das neugeborene Kalb des Muttertiers abgeschlossen erhält zwar eine ausreichende sein muss. Je nach Impfstoff Menge Biestmilch, die Menge an müssen ein oder zwei Impfungen Abwehrstoffen ist aber möglidurchgeführt werden. Ihr Tiercherweise so gering, dass das arzt/Ihre Tierärztin hat dazu alle Kalb bei einer Infektion doch er- wichtigen Informationen parat. krankt. Muttertierimpfung – kein ErSteigerung der Biestmilchsatz für gutes Tränke- und qualität durch Muttertierimp- Hygienemanagement Die fung Das neugeborene Kalb Muttertierimpfung ist ein wirksabraucht die mütterlichen Antimes Werkzeug, um die Biestkörper in ausreichender Menge. milchqualität hinsichtlich der AbDas Kalb direkt zu impfen hat wehrstoffe zu verbessern. Ohne aus zwei Gründen keinen Sinn: ein entsprechendes Tränke- und 1. Das Immunsystem des Kalbes Hygienemanagement wird sich ist bei der Geburt noch nicht der Erfolg nicht einstellen. vollständig entwickelt. Auf eine Schlecht versorgte Kälber in hyImpfung reagiert es somit verzö- gienisch schlechten Aufstallungen gert und unzureichend. werden dann trotz der Mutter2. Selbst wenn das Immunsystem tierimpfung erkranken. Der des Kalbes schon voll leistungs- Stress und der hohe Infektionsfähig wäre, dauert es zu lange, druck unterlaufen die mütterlibis die Antikörper gebildet sind. che Abwehr aus der Biestmilch.❉

Mastitis: Ursachen genau analysieren Zwingende Voraussetzung für eine dauerhaft erfolgreiche Behandlung von Euterentzündungen ist eine umfassende Ursachenanalyse mit folgender Beseitigung möglichst aller dabei erkannten Mängel. Von Dirk Hömberg ohe Zellzahlen und stetig wiederkehrende Euterentzündungen sind in vielen Milchviehbetrieben leider immer noch an der Tagesordnung. Dabei ist Mastitis keineswegs die unvermeidbare „Berufskrankheit“ der Hochleistungskuh. Und selbst in Herden mit extremen Zellzahlen und einer hohen Mastitisrate lassen sich die Probleme dauerhaft in den Griff bekommen. Unerlässlich dafür ist es allerdings, zunächst einmal die Ursachen aufzuspüren.

H

Melken ist nicht alles … Dazu muss man sich genügend Zeit nehmen und das gesamte Umfeld der Kühe systematisch unter die Lupe nehmen. Denn die Gründe für das Auftreten von Euterentzündungen sind in der Regel äußerst vielfältig, weshalb Mastitis auch als „multifaktorielle Krankheit“ bezeichnet wird. Naturgemäß werden hohe Zellzahlen immer erst einmal mit der Melkanlage in Verbindung gebracht. Kein Wunder: Schließlich wirkt kaum etwas so unmittelbar auf das Eutergewebe ein wie das mehrfach tägliche Melken. Dennoch reicht es nicht, sich bei der Ursachenforschung auf den Melkvorgang zu beschränken. Vielmehr müssen auch Fütterung, Wasserversorgung und Haltungsbedingungen eingehend kontrolliert werden. Denn Mängel in diesen Bereichen beeinträchtigen die Eutergesundheit ebenso stark wie melktechnische Sünden. So führen z. B. auch schon leicht verdorbene Silagen, milde Pansenübersäuerungen oder eine ungenügende Menge bzw. Qualität des Trinkwassers zu einem

meist sprunghaften Anstieg der Zellzahlen. Gleiches gilt für mangelhafte Stallhygiene, die stets mit einem erhöhten Infektionsdruck verbunden ist. In die Ursachenanalyse sind daher immer auch die Qualität der Futtermittel, die Körperkondition der Kühe und die Ergebnisse der Milchleistungsprüfung einzubeziehen. Ferner ist auf gute Luftund Lichtverhältnisse sowie insbesondere auf trockene, saubere Liegeflächen zu achten. Ungeachtet dieser Vielzahl potenzieller Ursachen sind in den meisten Fällen auch Mängel der Melktechnik und Melkarbeit an erhöhten Zellzahlen und gehäuften Euterentzündungen beteiligt. In der Regel bestehen zwischen den zahlreichen Faktoren komplexe Wechselwirkungen und es lässt sich keinem einzelnen Faktor sein Anteil am Gesamtgeschehen genau zuordnen. Daher sind immer wieder zu hörende Aussagen, dass bestimmte Faktoren, wie z. B. das Melken, nur einen relativ geringen Prozentsatz der auftretenden Mastitisfälle auslösen würden, äußerst kritisch zu werten. In der Regel gibt es nicht „die Ursache“ für Mastitis! Vielmehr leisten fast immer diverse Defizite einen nicht zu quantifizierenden Beitrag zu Störungen der Eutergesundheit. … aber von zentraler Bedeutung Beim Melken liegt ein solcher Beitrag zum Entstehen von Eutererkrankungen im Wesentlichen in folgenden Punkten: Schlechte Zitzenkondition: Kritisch sind hier Verhärtungen der Zitzenkuppen und insbesondere sichtbare Schädigungen des Zitzengewebes in Form sogenannter Hyperkeratosen (weiße, oft auch eingerissene Hornhautringe rund

Fotos: Hömberg

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um die Zitzenöffnung). Beides ist mit einer massiven Beeinträchtigung der Infektionsbarrieren verbunden und begünstigt so ganz erheblich das Entstehen von Euterentzündungen. Eine Ursache hierfür ist, dass sich derart lädierte Zitzen zwischen den Melkvorgängen nicht mehr vollständig schließen, sodass Keime leicht in die Strichkanäle eindringen können. Bei Hyperkeratosen kommt noch hinzu, dass diese Schmutz und Keime beherbergen, eine effektive Zitzenreinigung nahezu unmöglich machen und die Strichkanäle verengen („erworbene Schwermelkigkeit“). Daher steigern auch schon leichte Hyperkeratosen das Mastitisrisiko erwiesenermaßen um 20–40 Prozent! Folglich existiert für Hyperkeratosen keine fachlich gerechtfertigte oder allgemein anerkannte Toleranzschwelle, obwohl dies immer wieder behauptet wird. Ebenso falsch ist die verbreitete Aussage, Hyperkeratosen seien die „unvermeidbare, natürliche Reaktion auf den maschinellen Milchentzug“. Unvollständige Euterentleerung: Fast jeder Milchviehhalter weiß, dass gutes Ausmelken Euterentzündungen vorbeugt und die Heilung bestehender Erkrankungen beschleunigt. Diese Beobachtung ist wissenschaftlich hinlänglich bewiesen und hat ihre Grundlage darin, dass mit der Restmilch auch Nährstoffe und evtl. eingedrungene Krankheitserreger im Euter verbleiben. Daher raten Wissenschaftler dazu, die Restmilchmengen auf ca. 300 ml/Kuh zu beschränken, zumal sich gutes Ausmelken auch posi-

tiv auf die Persistenz und somit die Laktationsleistung auswirkt.

tatsächlich immer wieder Probleme. Doch spätestens dann, wenn die Kühe auch im Winter noch unruhig sind und nach den Melkzeugen schlagen, spricht das für ein zu aggressives, schmerzhaftes und gesundheitsgefährdendes Melken.

Erregerübertragung: Vor und während des Melkens kommt es immer wieder zur Übertragung pathogener Keime zwischen den Eutervierteln einzelner Kühe sowie zwischen nacheinander gemolkenen Kühen. Damit wird Ausmelkgrad kontrollieren logischerweise die Ausbreitung Achten Sie bei der Begutachtung bestehender Euterentzündungen der Euter u. a. darauf, ob diese innerhalb der Herde stark geförnach dem Melken vollständig dert und die Sanierung kranker eingefallen und weich sind. Ist Herden behindert. Die Ursachen dies nicht der Fall, ist es mit Ausliegen nicht nur in evtl. mangelnahme sehr großer, fleischiger haft gereinigten Melkanlagen und oder geschwollener Euter ein tyHyperkeratosen: Deutliche Zei- pisches Anzeichen unvollständientsprechend kontaminierten Melkzeugen, sondern oft auch in chen übermäßiger Gewebebelas- ger Milchejektion. Das bedeutet, tung und Wegbereiter der Mängeln der Melkroutine. dass sich im MilchbildungsgeMastitis. webe noch vermeidbar hohe und Zitzenkondition eingehend schädliche Mengen „gebundener prüfen Aufgrund der zuvor eraufweisen dürfen. Denn harte Restmilch“ befinden. Ein weiteläuterten Zusammenhänge sollte Zitzenspitzen und Hyperkerato- res verbreitetes Indiz solch unman bei der Analyse des Melksen sind ja stets schädlich und vollständiger Entleerung des vorgangs zunächst einmal sehr grundsätzlich vermeidbar (siehe Milchbildungsgewebes ist, wenn genau die Euter inspizieren. Da- oben). Werden dennoch entspre- die Kühe nach dem Melken im bei ist u. a. zu prüfen, ob die Zit- chende Grenzwerte genannt, Stall „Milch laufen lassen“. zen verschmutzt und evtl. auch sind diese nicht ein Maß für das Schließlich sollte der Ausmelkfeucht sind, wenn die Kühe den biologisch Normale, sondern le- grad auch anhand der Höhe der Melkstand betreten. Dies wäre diglich für die weit verbreiteten Nachgemelke geprüft werden. ein klares Indiz für Mängel der Verhältnisse. Bezüglich der Zit- Bei ordnungsgemäßer MelktechStallhygiene und auch dann kri- zenkondition ist nach dem Mel- nik und -routine ergeben sich tisch, wenn die Zitzen vor dem ken außerdem zu prüfen, ob die hier Durchschnittswerte von 300 Ansetzen der Melkzeuge gründ- Zitzenspitzen plattgedrückt oder bis 500 g pro Kuh, allerdings mit lich gereinigt werden. In einem verfärbt sind und ob die Zitzen- einer großen Variationsbreite. solchen Fall infizieren sich die basis Ringe aufweist. Auch dies Diese reicht von maximal 100 g Euter nämlich nicht erst beim, wären Anzeichen zu aggressiven bei kompakten, gleichmäßig gesondern schon lange vor dem Melkens und einer Gefährdung formten Eutern bis zu über 2 kg Melken, also im Stall. Dies gilt der Eutergesundheit. Weiters bei großen, faltigen bzw. durch besonders bei geschwächten In- sollte das Tierverhalten in die Entzündungen geschädigten Eufektionsbarrieren. Die Wirksam- Analysen einbezogen werden. tern. Nach Studien aus dem keit lässt sich anhand der Zitzen- Denn unruhige Kühe sind meist Jahre 2006 haben „Hochleiskuppen beurteilen. Diese müssen nicht die Folge von angeblichem tungskühe“ heutzutage nicht geweich und frei von Hyperkerato- „Kriechstrom“ oder den gerne ringere, sondern sogar etwas hösen sein. In diesem Zusammendafür verantwortlich gemachten here Nachgemelke als noch in hang macht es keinen Sinn, anFliegen. Zwar bereiten Letztere den 1990er-Jahren. Demnach zugeben, wie viel Prozent der besonders in Betrieben mit WeiFortsetzung auf Seite 30 Zitzen solche Gewebeschäden dehaltung während des Sommers

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Fortsetzung von Seite 29 befinden sich in 38 Prozent der Euter „lose Restmilchmengen“ von über 500 g. Und das unabhängig von der Melkhäufigkeit (zwei- oder dreimal pro Tag)! Zur Erinnerung: Für Eutergesundheit und Milchleistung unkritisch sind Restmilchmengen von maximal 300 g pro Kuh und Melkvorgang!

fluss untersucht. Trotzdem ist die Prüfung nach ISO nicht sinnlos, da sie wenigstens die unverzichtbaren Grundfunktionen der Melkanlage erfasst (ähnlich der TÜV-Prüfung eines Autos).

Aufbauend auf den Ergebnissen der zuvor erläuterten Anlagenprüfung ist die Melktechnik während des Melkens einer eingehenden Untersuchung zu Die Technik kommt erst an unterziehen. Dabei sind nicht zweiter Stelle Zeigen sich bei nur Messungen vorzunehmen, den zuvor erläuterten Analysen sondern auch weitergehende BeProbleme, ist eine eingehende urteilungen. Im Wesentlichen Überprüfung der Melktechnik ge- sind folgende Punkte zu prüfen: boten. Diese erfordert nicht nur entsprechende Messgeräte, sonHygienezustand: Die Milch- und dern auch umfassende FachVakuumleitungen, Melkzeuge kenntnisse, die weit über die üb- und Spülaufnahmen müssen vor liche Ausbildung von Melkmadem Melken absolut sauber und schinentechnikern und Leisgeruchsfrei sein. Dabei sollten tungsprüfern hinausgehen. Zu die Melkzeuge auch außen nicht Beginn solcher Analysen ist eine ernsthaft verschmutzt sein. Melkmaschinenprüfung nach den Vorgaben der MelkmaschinenVerschleiß: Insbesondere Zitzennorm ISO 6690 vorzunehmen. gummis sowie Milch- und PulsDabei werden neben den Pulsato- schläuche sind auf Deformatioren auch Luftflussraten und die nen bzw. Risse zu prüfen. Vakuumverhältnisse in den Rohrleitungen der Melkanlage geprüft. Stimulationsautomaten: Diese Besteht eine Melkanlage diesen sollten zeitgesteuert arbeiten Test, ist das zwar gut, bedeutet und während der Stimulation aber nicht, dass die Melktechnik kaum abmelken. Denn nur dann nicht doch Mängel aufweist bzw. wird neben der erwünschten erheblich zum Auftreten von Eu- Oxytocinausschüttung auch eine tererkrankungen beiträgt. Denn ausreichende „Euterkonditionieerstens stellen die Grenzwerte rung“ (Erweiterung der Milchder Norm nur Mindestanfordegänge, pralle Zitzen) erreicht. rungen dar, die oft auch noch unzureichend sind. Und zweitens Melkzeugsitz: Die Melkbecher werden viele entscheidende Para- sollten gerade unter den Eutern meter bei solch einer Normprü- hängen. Ansonsten werden die fung gar nicht untersucht. So Zitzen verbogen und Lufteinbrüwird bei den Vakuumprüfungen che provoziert. Dies hat eine Benur das generelle Anlagenvaeinträchtigung von Milchfluss kuum im Trockenlauf, nicht aber und Ausmelkgrad sowie die Gedas Melkzeugvakuum bei Milch- fahr einer Übertragung von

mis zu prüfen, ob diese ausreichend flexibel für dicke Zitzen sind und ob die Materialspannung zum zügigen Öffnen und ausreichenden Massieren der Zitzen reicht. Melkzeugabnahme: Diese sollte ohne Lufteinbrüche und vor allem rechtzeitig erfolgen, d. h. unmittelbar nach dem endgültigen Versiegen des Milchflusses. Blindmelken ist eine der Hauptursachen schlechter Zitzenkondition! Die visuelle Prüfung ist hier wichtiger als die eingestellten Schwellwerte der AbnahmeNach dem Melken sollten die automaten. Durch früheres AbEuter schlaff und weich sein. nehmen, z. B. bei einem Milchfluss von 500 statt 200–300 Krankheitserregern zur Folge. g/min, lassen sich zwar MelkAbhilfe schaffen hier Schlauchdauer und Gewebebelastung etarme bzw. Schlauchgabeln, die in was verringern. Gleichzeitig steijedem Melkstand vorhanden sein gen aber die Restmilchmengen. sollten. Ziel muss es daher sein, so schonend zu melken, dass man auch Zitzenvakuum: Während der ohne Bedenken vollständig melSaugphasen sollte dieses weitest- ken kann. gehend unabhängig vom Milchfluss sein und für Kühe mit nor- Melkroutine nicht vergessen maler Melkbarkeit ca. 38–40 kPa Bei Störungen der Eutergesundbetragen. Deutlich niedrigere heit ist nicht nur die Melktechnik Werte verringern die Melkgean sich, sondern auch deren schwindigkeit. Folge: Die Milch- fachgerechte Anwendung zu ejektion erfolgt besonders bei hinterfragen. Basis von allem ist stark gefüllten Eutern (z. B. bei eine gute Hygiene, wie z. B. das Hochleistungskühen, die „nur“ Tragen von Einweghandschuhen zweimal am Tag gemolken wer(über die Hände gelangen die den) wegen der bekanntermaßen meisten Keime an die Zitzen), begrenzten Oxytocinwirkdauer das Abmelken der ersten (oft nur unvollständig. Ein zu großes keimreichen) Milchstrahlen und Vakuum schädigt hingegen das eine ausreichende ZitzenreiniZitzengewebe und erhöht die gung mit sauberen, leicht feuchNachgemelke, also die Menge ten, tierindividuellen Tüchern „loser Restmilch“ in den Zister- (pro Kuh ein frisches Tuch!) oder nen. In den Entlastungsphasen Holzwolle. Weiterhin ist zu prüsollte das Zitzenvakuum fen, ob die Euter ausreichend anhingegen gezielt auf knapp gerüstet werden, sofern dies unter 20 kPa gesenkt werden. nicht von Stimulationsautomaten Denn das ununterbrochene Sau- erledigt wird. Sind die Kühe gen der leider noch immer vormelkbereit (zu erkennen am herrschenden Standardmelk„Einschießen“ der Milch), müszeuge belastet das Zitzengewebe sen die Melkzeuge unverzüglich und trägt so insbesondere bei und möglichst ohne Lufteinbrüempfindlichen (dünnen) Zitzen che angesetzt und sorgfältig ausganz erheblich zu Gewebeschä- gerichtet werden. Am Ende des den bei. Melkvorgangs ist zumindest bei Kühen mit bekanntermaßen Zitzengummis: Deren Abmeskritisch viel Restmilch der Aussungen sollten der in der Herde melkgrad zu prüfen und ggf. vorherrschenden Zitzengröße nachzumelken. Bei einer maentsprechen. Denn zu enge bzw. nuellen Melkzeugabnahme sind zu kurze Gummis behindern den Lufteinbrüche zu vermeiden. Milchfluss und die Zitzenmassage, während die Zitzen in zu Nach der Abnahme sollten verweiten Gummis überdehnt wer- unreinigte Melkzeuge gesäubert den. Weiters ist bei Zitzengumund zumindest nach dem Melken


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von Kühen mit akuten bzw. chronischen Eutererkrankungen desinfiziert werden. Für das fast überall praktizierte Besprühen bzw. Eintauchen der Zitzen sollten Mittel verwendet werden, die die Zitzen pflegen und nicht zu sehr austrocknen. Kritisch sind hierbei jodhaltige Produkte mit einem zu geringen Anteil an Pflegestoffen (z. B. Glycerin). Der primäre Nutzen des Dippens liegt ohnehin in der Pflege der Zitzen und nicht so sehr in der nur kurzfristig anhaltenden Desinfektion: Schäden der Infektionsbarrieren lassen sich durch Dippen nicht kompensieren!

Dr. Dirk Hömberg, Spezialberater für Melktechnik und Eutergesundheit, Münster, BRD

Ketose: Folgenschwerer Energiemangel Ketose (auch Acetonämie) ist eine Störung des Energiestoffwechsels und führt zum Anstieg der Zahl von Ketonkörpern im Blut. Sie werden dann gebildet, wenn der Energiebedarf die Energieaufnahme für längere Zeit übersteigt (negative Energiebilanz). Vor allem Kühe, die frisch gekalbt haben, sind betroffen. Von Esther von Lom

typischen Symptome einer sichtbaren (klinischen) Ketose auf, die die Krankheit eindeutig anzeigen. Dazu gehören u. a. der typische Acetongeruch (Nagellackentferner/verdorbenes Obst) in Atemluft, Urin und Milch, glänzender, geballter bis scheibenförmiger Kot und intensives Belecken der Umgebung. In schweren Fällen kommen schwankender Gang, Trägheit bis zum Festliegen oder Schreckhaftigkeit, aggressives Verhalten und Nachvorne-Drängen hinzu.

ei einer ausgeprägten negativen Energiebilanz wird vermehrt Körpergewebe (Fett/Muskulatur) abgebaut und in der Leber eingelagert (Fettleber). Die Ketose kann aber auch sekundär als Folge einer anderen Krankheit entstehen, wenn die Futteraufnahme der Kühe zurückgeht. Da die Ketonkörper ihrerseits zu vermindertem Appetit führen, entsteht ein Teufelskreis, der zu Folgekosten von 600 bis 1000 Euro pro Tier führen kann. Ketosediagnostik: den Überblick behalten Zuverlässig lässt Von außen oft nicht zu erken- sich eine Ketose nur durch die nen Heutzutage sind ca. 30 Pro- Untersuchung von Blut, Urin zent aller Milchkühe in der Früh- oder Milch feststellen. In den laktation subklinisch erkrankt, letzten Jahren arbeiten immer das heißt, dass nur unspezifische mehr Betriebe mit der BlutunterSymptome auftreten, wie z. B. suchung als digitale Messung im Fressunlust, rapider Gewichtsver- Stall. Gemessen werden hierbei lust (mehr als 0,5 BCS-Punkte Ketonkörper in Form von BHB innerhalb der ersten vier Wochen (Beta-Hydroxibutyrat = Ketonnach der Kalbung), träges Verhal- körper). Hierfür wird nur ein ten, etwas festerer Kot, der glän- Tropfen Blut benötigt, die Ergebzende Stücke enthält, oder nisse liegen sofort vor, und die Durchfall. Nur bei ca. ein bis Messung ist sehr genau. Schon zwei Prozent der Tiere treten die seit vielen Jahren gibt es die

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Möglichkeit, mittels Teststreifen Urin oder Milch der verdächtigen Tiere zu untersuchen. Die Ergebnisse sind hierbei jedoch weniger genau, und der Milchtest kann durch hohe Zellzahlen verfälscht werden. Alternativ zum Schnelltest im Betrieb können natürlich auch Blut- und/oder Urinproben durch den Tierarzt in ein Labor geschickt werden. Hier werden Ketonkörper in Form von BHB und freien Fettsäuren (NEFA) gemessen. Es liegt dann zwar nicht sofort ein Ergebnis vor, dafür können aber je nach Fragestellung gleichzeitig z. B. auch die Leber- und Muskelenzyme mitbestimmt (z. B. GLDH, Bilirubin, CK, ASAT) oder andere Werte überprüft werden. Für das Herdenmonitoring ist es sinnvoll, an einem festen Wochentag den Gehalt an Ketonkörpern im Blut der Risikogruppen zu messen. Ein weiterer deutlicher Hinweis auf subklinische Ketose als Bestandsproblem sind Fett-EiweißFortsetzung auf Seite 32

Foto: ZAR, agarfoto.com

Mängel konsequent beheben Die besten und umfassendsten Analysen nutzen nur dann etwas, wenn die dabei erkannten Mängel auch konsequent und vollständig behoben werden. Keine Aussicht auf durchgreifenden Erfolg hat es, zunächst nur einige Maßnahmen zu ergreifen und dann „einmal zu schauen, wie viel das bringt“. Denn der Erfolg an sich sinnvoller Einzelmaßnahmen wird verhindert, solange andere, ähnlich wirkende Defizite fortbestehen. So verschwinden Hyperkeratosen trotz des Auswechselns unpassender Zitzengummis und des Abstellens von Blindmelken nicht, wenn die Zitzen während der Entlastungsphasen weiterhin einer ununterbrochenen Saugwirkung ausgesetzt sind. Die vollständige Beseitigung festgestellter Mängel ist also unverzichtbare Voraussetzung für eine anhaltende Verbesserung der Eutergesundheit. Zusätzlich bedarf es allerdings noch einer systematischen Behandlung erkrankter Euter mit vorhergehender Einschätzung der Erfolgsaussichten und Identifizierung der zu bekämpfenden Krankheitserreger (bakteriologische Untersuchungen). Nach der Behandlung ist deren Erfolg zu prüfen und evtl. eine Wiederholung bzw. Ergänzung anzuschließen. Verläuft auch diese erfolglos, sind die betreffenden Kühe schnellstmöglich aus den Bestand zu entfernen, ebenso wie die zuvor schon als chronisch euterkrank eingestuften Kühe. ❉


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Quotienten von 1,5 und höher bei mehreren Kühen in den ersten 100 Laktationstagen. Ketosebehandlung Wichtig ist, dass zunächst abgeklärt wird, ob die Ketose die Folge einer anderen Grunderkrankung ist. Falls ja, muss natürlich diese zuallererst behandelt werden. Die konventionelle Ketosetherapie besteht aus folgenden Komponenten: – Mehrtägige Infusion von Glukose- oder Invertzuckerlösungen – Einmalige Injektion von Dexamethason (nicht bei tragenden Tieren!) – Mehrtägige Gabe von Propylenglycol oder Natriumproprionat oder auch eines Kombinationspräparats – Phosphor-/Vitamin-B12-Verbindungen und aminosäurehaltige Präparate unterstützen Stoffwechsel- und Organfunktionen. – Dauer und Wiederholung der einzelnen Maßnahmen sind abhängig von den gemessenen Blutwerten und dem Zustand des Tiers. – Darüber hinaus gibt es auch die Möglichkeit einer homöopathischen und/oder phytotherapeutischen Behandlung, dabei ist aber Verschiedenes zu beachten: – Durch cortisonhaltige Präparate wird eine homöopathische Behandlung deutlich erschwert, wenn nicht sogar unmöglich gemacht. Es sollte vorher also auf keinen Fall Dexamethason gegeben werden. – Die Eingabe von Substanzen wie Propylenglycol oder Natriumproprionat und Infusionen sind auch bei einer homöopathischen Behandlung absolut notwendig, um fehlende Energie zuzuführen. – Ein klassisches homöopathisches Ketosemittel (auch bei der schleichenden Form) ist Flor de Piedra, das auch eine Leberschutzfunktion hat, bei herabgesetzter Pansentätigkeit auch Nux vomica. Die Entscheidung über die Therapie und die Auswahl der Medikamente ist abhängig von der individuellen Betriebssituation und kann nur durch den Hoftierarzt/die Hoftierärztin erfolgen.

Hohe Folgekosten Die direkten Folgen der Erkrankung sind eine verringerte Milchleistung (200–400 kg Milch pro Laktation) und ein um das Zehnfache erhöhtes Risiko für eine Labmagenverlagerung. Zusätzlich wird durch eine Ketoseerkrankung aber auch das Immunsystem der Tiere geschwächt, wodurch sich das Risiko für Infektionskrankheiten deutlich erhöht. Betroffene Tiere erkranken z. B. viermal häufiger an Gebärmutterentzündungen und siebenmal häufiger an einer Mastitis als Tiere, die die Wochen nach der Kalbung ohne Stoffwechselerkrankung überstanden haben. So sind die indirekten Folgekosten kaum kalkulierbar. Prophylaxe: „An vielen Schrauben drehen“ Das wichtigste Instrument ist die Fütterung: Zunächst sollten die Tiere optimal konditioniert abkalben, wobei der passende BCS-Wert (um 3,5 bei HF und Braunvieh, um 4,0 bei Fleckvieh) unbedingt vor dem Trockenstellen eingestellt werden sollte. Weiters unterstützt eine zweiphasige Trockensteherfütterung die umfangreichen Umstellungsprozesse in Verdauung und Stoffwechsel am besten. Die Fütterung in der ersten Phase vom Trockenstellen bis zwei, drei Wochen vor dem Abkalbetermin sollte energie- und nährstoffarm, aber strukturreich sein. In der zweiten Phase erfolgt

dann die Anfütterung bis zur Abkalbung. Das Futter sollte nährstoff- und stärkereich sein und möglichst schon die Komponenten der laktierenden Ration enthalten. Gerade in der kritischen Zeit kurz nach der Geburt helfen eine optimale Futterqualität und eine häufige Futtervorlage, den Appetit der Kühe zu erhöhen. In allen Laktationsstadien gewährleisten ein passendes ProteinEnergie-Verhältnis und ausreichend strukturierte Rohfaser eine optimale Stoffwechselfunktion, wobei die Verfütterung von TMR eine gleichmäßige Aufnahme der Komponenten sicherstellt. Um in der kritischen Zeit um die Geburt den Energiestoffwechsel zu stabilisieren, kann Propylenglycol direkt in die Ration eingemischt oder über eine Dosiervorrichtung am Kraftfutterautomaten zugegeben werden, und zwar zwei Wochen vor (ca. 150 ml pro Tier und Tag) bis vier Wochen nach der Kalbung (ca. 250 ml pro Tier und Tag). Unmittelbar nach der Geburt hilft die Gabe von Energiedrinks („Kuhtrank“), verbrauchte Energie sofort wieder zuzuführen und durch die Flüssigkeit eine unmittelbare Pansenfüllung zu gewährleisten. (Zwangsdrenchen muss nach Futtermittelrecht durch den Tierarzt durchgeführt werden.) Einige der Präparate sind auch zur mehrmaligen Gabe vorgesehen.

Grenzwerte Tiergruppe Trockensteher ab 2 Wochen vor dem Abkalbetermin Frisch abgekalbte Tiere ab einer Woche nach der Kalbung

Grenzwert zur subklinischen Ketose BHB über 0,7 mmol/Liter BHB über 1,4 mmol/Liter

Ein weiterer wichtiger Themenkreis ist der Kuhkomfort: Die Tiere sollten ein bis zwei Wochen vor der Abkalbung in einem Strohstall mit Sichtkontakt zur Herde aufgestallt werden, wo eine rutschfeste Unterlage das Aufstehen erleichtert, und dort möglichst bis zwei Wochen nach der Geburt verbleiben. Abkalbeställe für mehrere Tiere sollten jedem Tier ausreichend Platz bieten (12 m² Liegefläche und mindestens einen Platz im Fressgitter). Auch hier sollten, wie im Laufstall, Trogtränken zur Verfügung stehen, um den Tieren die Wasseraufnahme möglichst leicht zu machen. Oft unterschätzt wird der Einfluss des allgemeinen Gesundheitszustands der Tiere: Eine Kuh, die beim Aufstehen und Laufen Schmerzen oder Schwierigkeiten hat, geht deutlich seltener zum Futtertisch; so können Klauenoder Gelenkerkrankungen der Wegbereiter für eine Ketose sein. Daher sollte ihre Behandlung nicht hinausgezögert werden. Das gilt auch für alle anderen Erkrankungen, die zu vermindertem Appetit und damit zu starkem Energiemangel führen können. Fazit Die Ketose ist eine Stoffwechselstörung, die zu erheblichen Folgekosten führen kann. Am meisten gefährdet sind Kühe um den Geburtszeitpunkt. Da die Erkrankung oft schleichend verläuft, wird sie häufig zu spät erkannt. Regelmäßige Kontrollen und vorbeugende Maßnahmen sind daher besonders wichtig. ❉ Tierärztin Esther von Lom, www.vet-consult.de


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Erfahrungen mit der ß-Carotinversorgung von Jungrindern Bei auftretenden Fruchtbarkeitsproblemen (Stillbrünstigkeit, schlechte Besamungsergebnisse) wird immer wieder der Einfluss von ß-Carotin diskutiert. Svenja Hohenbrink und Melanie Kausch berichten über die ß-Carotin-Versorgung speziell bei Jungrindern und den Versorgungsstatus bei unterschiedlichen Fütterungsstrategien.

ß

spaltenes ß-Carotin hat wichtige eigenständige Aufgaben im Körper. So dient es dem Zellschutz (antioxidative Wirkung), fördert die Entwicklung von Follikel und Gelbkörper und somit auch die Synthese des „Trächtigkeitsschutzhormons“ Progesteron. Werden Kühe während der gesamten Trockenstehzeit mit ß-Carotin zugefüttert, kann eine frühe Follikelreifung positiv beeinflusst werden.

die ß-Carotin- und Vitamin-AGehalte im Kolostrum deutlich höher als in der Vollmilch; vorausgesetzt, das Muttertier ist gut versorgt. Eine deutlich gelbe Farbe des Kolostrums deutet auf eine gute ß-Carotin-Versorgung hin. Da die Carotine die Plazenta nicht passieren können, werden Kälber mit einer niedrigen Plasma-ß-Carotin-Konzentration geboren. Sie sind daher auf eine externe Zufuhr angewiesen. Um u. a. die Versorgung mit ß-CaroVorkommen im Organismus tin und Vitamin A zu sichern, ß-Carotin wird im Blutplasma, in sollten Kälber innerhalb der der Leber und im Fettgewebe ge- ersten drei Stunden nach der speichert. Im Gelbkörper ist die Geburt mit mindestens 3 Litern höchste ß-Carotin-Konzentration Biestmilch versorgt werden. Dies nachweisbar. Des Weiteren sind ist darüber hinaus vor allem not-

wendig, damit die lebensnotwendigen Antikörper die Darmschranke passieren können und die Kälber somit vor Krankheitserregern geschützt sind. ß-Carotin in der Nahrung Blattreiche Grünfuttermittel wie Weidegras, Grassilage und Rübenblattsilage sind reich an ß-Carotin. Gesamtcarotingehalte von > 300 mg/kg TM sind keine Seltenheit. Frisches, junges Gras enthält hohe Mengen an ß-Carotin. Allerdings enthalten Futterkonservate wie Grassilage oder Heu aufgrund der Konservierung bereits deutlich weniger ß-Carotin. ß-Carotin-arm sind Maissilage, Getreide und Stroh sowie

Fotos: agrarfoto.com, Hohenbrink

-Carotin gehört zur Gruppe der Carotinoide (pflanzliche, gelb bis rotviolette Farbstoffe). Zu den Carotinoiden gehört zum Beispiel der rote Farbstoff der Karotte (ßCarotin) und der gelbe Farbstoff des Maises (Kryptoxanthin). Bei ß-Carotin handelt es sich um die Vorstufe von Vitamin A (Provitamin A), d. h., der Organismus kann daraus das Vitamin A bilden. Im Dünndarm wird das fettlösliche ß-Carotin aufgenommen und kann anschließend u. a. in den Darm- und Leberzellen mithilfe eines Enzyms gespalten werden. Lediglich ein Teil des aufgenommenen ß-Carotins wird zu Vitamin A gespalten. Nicht ge-


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qualitativ schlechtes und lange gelagertes Heu. Entscheidend für den ß-Carotin-Gehalt sind neben der Pflanzenart und -sorte das Alter (Reifegrad) der Pflanzen, die Jahreszeit sowie die Erntebedingungen und die Dauer der Lagerung. Schlechte Erntebedingungen (längere Regenperioden) und lange Lagerzeiten führen zu hohen Verlusten an ß-Carotin. Bedarf an ß-Carotin Die kontinuierliche Zufuhr von ß-Carotin über das Futter ist wichtig, da Rinder ß-Carotin nicht selber bilden können und die körpereigenen Vorräte den Bedarf für nur wenige Tage decken können. Für laktierende Kühe empfiehlt die GfE (Gesellschaft für Ernährungsphysiologie; 2001) eine Versorgung mit 300 mg ß-Carotin je Kuh und Tag. Rationen von Aufzuchtrindern und trockenstehenden Kühen müssen mindestens 15 mg ß-Carotin je kg Trockenmasse enthalten. Siehe Tabelle unten.

Überprüfung der ß-CarotinVersorgung Der Blutserumgehalt an ß-Carotin kann semiquantitativ anhand der Farbe des Serums beurteilt werden. Dazu wird den Tieren Blut entnommen (in einem Serumröhrchen), dieMangel Ein fütterungsbedingter ses an einem warmen Ort für eiMangel an ß-Carotin führt zu: nige Stunden aufrecht stehen ge– ungenügender Vitamin-Alassen und anschließend die Versorgung Farbe des abgesetzten Serums – embryonalem Fruchttod beurteilt. Bei ausreichender Ver– geringerem Zellschutz von sorgung mit ß-Carotin ist die SeHaut und Schleimhäuten rumfarbe bernsteinfarben. (Infektanfälligkeit steigt) – Stillbrünstigkeit Als Faustregel gilt: Je heller – verzögertem Eisprung die Serumfarbe, desto schlechter – erhöhter Krankheitsanfälligkeit die ß-Carotin-Versorgung. Diese der Kälber Überprüfung ist schnell und kostengünstig durchzuführen und Für das Auftreten von Fruchtbar- bietet einen guten Überblick keitsstörungen ist selten ein über die Versorgungslage der ß-Carotin-Mangel allein verant- Herde. wortlich. Des Weiteren abzuklä- Zudem kann die ß-Carotin-Verren sind vor allem die Energiesorgung auch im Labor analyund Rohproteinversorgung sowie tisch ermittelt werden. Dies die Art und Menge des eingesetz- erfolgt ebenso über eine Blutproten Mineralfutters. Durch bebenentnahme (Tierarzt). Die Prostimmte Begleitumstände kann ben sollten – nach den entspredie Carotinresorption oder die chenden Vorgaben – umgehend Umwandlung zu Vitamin A auslauf- und frostsicher mit der behindert werden: Post versendet werden. Schutz – hoher Nitratgehalt in Futter vor intensiver Sonneneinstrahoder Tränke lung ist zudem wichtig! – unzulängliche oder überreichliche Phosphatzufuhr Einfluss der Fütterung – prak– Lebererkrankungen tische Erfahrungen Versuchs- und Bedarf an ß-Carotin Je Kuh und Tag

Je kg Trockenmasse

300 mg

Laktierende Trockensteher 15 mg 15 mg

Aufzuchtrinder 15 mg

der mit einer Trocken-TMR, bestehend aus 54 % mehlförmigem Kraftfutter, 27 % Häckselstroh und 19 % Melasse, gefüttert. Die Mischung enthielt 14,6 % Rohprotein/kg TM und 10,7 MJ ME/kg TM. Ab einem LG von Bildungszentrum Landwirtschaft 350 kg wurden die Tiere auf eine Haus Düsse: Mischung aus 30 % Kraftfutter, 45 % Stroh und 25 % Melasse Fütterungskonzept I: Verfüt- umgestellt. Die Mischung entterung einer Trocken-TMR (ohne hielt dann 11,2 % Rohprotein/kg Silagen) an Kälber und Jungrin- TM und 9,6 MJ ME/kg TM. Die der: Bis 350 kg Lebendgewicht Nährstoff- und Energiedichte wurden die Kälber und Jungrin- orientierte sich an den Empfehlungen für Jungrinderrationen (Futterwerttabelle Rinderfütterung; LWK NRW). Die tägliche Zunahme der Tiere war mit 950 g sehr hoch, die optische Entwicklung der Rinder war positiv und die Ration wurde aufgrund der Schmackhaftigkeit der Melasse von den Tieren gerne gefressen. Nach Untersuchung der ß-Carotin-Werte im Blut zeigte sich, dass die Werte bei 20–80 µg/dl (Referenzbereich > 250 µg/dl) lagen. Dieser Bereich ist sehr niedrig und birgt gesundheitliche Risiken. Es bestätigte sich also, dass in Getreide und Stroh kaum ß-Carotin vorhanden ist und die Tiere enorm unterversorgt waren. Bei alleiniger Fütterung dieser TrockenTMR über längere Zeit wäre eine Verschlechterung der Fruchtbarkeit sicherlich eingetreten. Fütterungskonzept II: VerfütAbb. 1: Anhand der Serumfarbe terung der Trocken-TMR + 50 % lässt sich die Versorgung mit ß-Carotin leicht überprüfen. Fortsetzung auf Seite 36


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TIERGESUNDHEIT

deutlich, dass sich der Schnittzeitpunkt sowie das Alter des Grasbestands auf die Höhe des ß-Carotin-Gehalts auswirken. Ein später Schnitt, der häufig für die Rinder mitbestimmt ist, erreicht geringere ß-Carotin-Konzentrationen als ein junger Schnitt. Schlechte Erntebedingungen wirken sich zudem negativ auf den ß-Carotin-Gehalt aus. Demnach ist auch in der Rinderaufzucht auf hochwertige Silagen zu achten!

Prophylaxe: – Besonderes Augenmerk auf die tragenden Rinder/Kühe hinsichtlich der Versorgung mit ß-Carotin (wichtig für hohe Gehalte in der Biestmilch) richten. – Wenn Grundfutter sehr carotinarm ist, sollte über Zulagen Das gilt es zu beachten: Die mit angereichertem Kraftfutter genaue Ermittlung des Bedarfs (Vitamin A) nachgedacht werfür Rinder ist aufgrund der sehr den. umfassenden Zusammenhänge – Bei angereichertem Kraftfutter von Carotin- und Vitamin-A-Verdie stabilisierten Zubereitunsorgung schwierig, zumal eine gen vorziehen, da Vitamin A weitere Abhängigkeit je nach oxidationsempfindlich ist. Rasse, Verwendungszweck, tie– Weiterhin beachten, dass rindividueller Leistung, Lebensstabilisiertes Vitamin A in alter, Gesundheitszustand und Gegenwart von Mineralsalzen besonderen Belastungen besteht. nicht haltbar ist, somit immer Ein zentraler Punkt ist auch die erst kurz vor der Verfütterung Verwertbarkeit des aufgenomme- zufügen. nen Carotins, welche ebenfalls – Verfütterung von speziellen Carotinpräparaten oder carotinhaltigen Futtermitteln oder Mineralfuttern. – Kälber: optimale Kolostrumversorgung.

Fortsetzung von Seite 35 Grassilage: Um die Carotinversorgung zu verbessern, wurde eine Mischung aus 50 % Trocken-TMR und 50 % Grassilage gefüttert. Bei der Grassilage handelte es sich um den 4. und 5. Schnitt. Der Energiegehalt der Ration betrug 9,6 MJ ME/kg TM. Die Tiere nahmen die Ration gut an, die Melasse sorgte für eine große Schmackhaftigkeit. Nach einigen Monaten wurde der ß-Carotin-Wert im Blut erneut untersucht. Dieser stieg durch die Verfütterung von Grassilage auf Werte von bis zu 220 g/dl (Referenzbereich > 250 g/dl). Fütterungskonzept III: Verfütterung der Trocken-TMR + 60 % Gras bzw. 80 % Gras: Um eine energetische Über- bzw. Unterversorgung der Tiere in den jeweiligen Gewichtsabschnitten zu vermeiden, wurde die Jungrinderration an die Empfehlungen angepasst (Futterwerttabelle Rinderfütterung; LWK NRW) und wie folgt gemischt: – bis 200 kg Lebendgewicht: Trocken-TMR (54 % Kraftfutter, 27 % Häckselstroh, 19 % Melasse). Die Mischung enthielt 14,6 % Rohprotein/kg TM und 10,7 MJ ME/kg TM. – ab 200–350 kg Lebendgewicht: 40 % Trocken-TMR + 60 % Grassilage. Diese Ration hatte einen Energiegehalt von 10,2 MJ ME/kg TM.

steigender Verholzung der Pflanze die Verwertung abnimmt und die Verwertung aus der Maissilage geringer als aus der Grassilage ist.

– ab 350 kg Lebendgewicht: 80 % Grassilage + 20 % TrockenTMR. Energiegehalt 9,8 MJ ME/kg TM Die Untersuchung der Blut-Carotinwerte der zu besamenden Rinder zeigte eine Verbesserung. Die Referenzwerte von 250 µg/dl konnten nahezu (hoher Grassilageanteil) erreicht werden. Hier zeigte sich allerdings

Fazit ß-Carotin findet sich vermehrt in blattreichen Grünfuttermitteln, wenig in Mais und Getreide. Das Alter des Grasbestandes sowie die Erntebedingungen und die Lagerdauer haben einen großen Einfluss auf den Gehalt an ß-Carotin. ß-Carotin ist wichtig für den Zellschutz, die Entwicklung der Follikel und des Gelbkörpers. Ein fütterungsbedingter Mangel kann unter anderem zu Fruchtbarkeitsstörungen führen (nicht alle Fruchtbarkeitsprobleme beruhen allerdings auf einem Carotinmangel). Vor allem in den Wintermonaten oder bei ganzjähriger Stallhaltung (Verfütterung von Silagen) sollte eine ausreichende Carotinversorgung sichergestellt werden. ❉ Svenja Hohenbrink (Versuchs- und Bildungszentrum Landwirtschaft Haus Düsse) und Dr. Melanie Kausch (Tiergesundheitsdienst Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen)

rinderprofi von Futtermittel zu Futtermittel sehr unterschiedlich ist. So ist zum Bespiel bekannt, dass mit

Wir haben die Leser


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Gräseranteil über 60 Prozent Gärfutter Auch bei sorgfältiger Silierung kann die Silage noch verderben. Die Vermeidung von Futterverschmutzung sowie die Einhaltung der Silierregeln sind laut JOSEF GALLER die wichtigsten vorbeugenden Maßnahmen gegen Gärschädlinge. So gelingt die perfekte Silage:

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Die Vergärbarkeit der Futterpflanzen wird einerseits vom Gräseranteil im Bestand, andererseits von der Düngung und ganz entscheidend vom Nutzungszeitpunkt sowie dem Anwelkgrad des Futters beeinflusst. Nicht zuletzt trägt auch die Einhaltung der Silierregeln entscheidend zur Silagequalität und zur Vermeidung von Konservierungs-

verlusten bei. Neben dem Nutzungszeitpunkt beeinflussen der Anwelkgrad, die Futterverschmutzung (erkennbar an Rohaschegehalten über 10 Prozent in der TM) und die botanische Zusammensetzung des Pflanzenbestandes den Gärverlauf. Gefragt sind Bestände mit mindestens 60 Prozent Gräsern, da diese zuckerreicher und leichter silierbar sind. Ein hoher Gräseranteil wird durch eine bedarfsgerechte Düngung von etwa 50 kg Stickstoff beim ersten Aufwuchs (entspricht 25 bis 30 m3 Rindergülle 1:1 verdünnt) gefördert. Stickstoffmangel bzw. Nitratgehalte unter 1 g Nitrat/kg TM begünstigen die unerwünschte Buttersäurebildung. Stickstoffmangel ist erkennbar, wenn trotz zeitgerechter Nutzung bei einem Rohfasergehalt von 22 bis 25 Prozent die Rohproteingehalte im Futter unter 14 Prozent RP/kg TM liegen. Schwer silierbar Leguminosen und Kräuter gehören aufgrund ihrer hohen Pufferkapazität (basisch wirkende Puffersubstanzen Fortsetzung auf Seite 38

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iel der Futterkonservierung ist eine rasche Milchsäuregärung, um eine schnelle Absenkung des pH-Werts und damit „anaerobe Stabilität“ des Silos zu erreichen. Der Gärprozess und damit die Silagequalität werden beeinflusst vom Zuckergehalt der Pflanzen, dem Nitratgehalt im Futter (unterdrückt die Clostridien) und der Pufferkapazität (wirkt der Ansäuerung entgegen). Gräser sind leichter silierbar als Kräuter oder Leguminosen, da sie mehr vergärbare Kohlenhydrate enthalten. Kräuter und Leguminosen haben aufgrund des höheren Eiweiß- und Mineralstoffgehaltes eine höhere Pufferkapazität, wodurch sie mehr Widerstand gegen die notwendige Ansäuerung durch die Milchsäure leisten.


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Fortsetzung von Seite 37 wie Eiweißverbindungen, Kalium, Kalzium, Magnesium) zu den schwer vergärbaren Futterpflanzen. Sie leisten, wie bereits erwähnt, einen hohen Widerstand gegen die Ansäuerung. Daher sollte der Anteil an Leguminosen und Kräutern im Bestand nicht über 30 bis 40 Prozent liegen. Geringe Anteile an wertvollen Futterkräutern wie Frauenmantel, Spitzwegerich, Großer Wiesenkopf, Löwenzahn etc. sind für die Silagebereitung kein Problem. Kleine Anteile an „Milchkräutern“ enthalten sogar Hemmstoffe, die einem unerwünschten mikrobiellen Eiweißabbau in der Silage entgegenwirken können. Höhere Anteile von Ampfer, Wiesenkerbel, Bärenklau, Schlangenknöterich etc. im Bestand verringern hingegen nicht nur den Futterwert, sondern auch die aerobe Stabilität nach dem Öffnen des Silos. Die Silagen neigen dadurch stärker zur Nacherwärmung. Die Hauptursache für eine Nacherwärmung ist vorrangig eine Futterverschmutzung (über 10 % Rohaschegehalt) und damit ein verstärkter Eintrag von Buttersäure- und Fäulnisbakterien sowie Hefe- und Schimmelpilzen. Insbesondere in Verbindung mit einer zu langsamen Milchsäuregärung und damit pH-Absenkung (zu langsames Befüllen bzw. zu geringes Verdichten, keine luftdichte Abdeckung) kommt es dann zur Nacherwärmung.

nung der Futterpflanzen, ein zu niedriger Nitratgehalt im Futter oder zu geringer Besatz an gäraktiven Milchsäurebakterien sein. Nitrat-Stickstoff wird im Gärverlauf über Nitrit zu Ammoniak umgebaut, wobei Nitrit den Gärverlauf positiv beeinflusst und eine Hemmwirkung gegenüber Clostridien (Buttersäurebakterien) sowie Colibakterien und Listerien besitzt. Nitratgehalte unter 1 g/kg TM können Fehlgärungen begünstigen. Bezüglich der Gäreignung spielen der Zuckergehalt sowie die Pufferkapazität eine große Rolle.

älteres Futter (Rohfasergehalte über 25 %), zu lange Verweildauer am Feld (über 35 Stunden) sowie eingeregnetes Futter verringern den Zuckergehalt. Infolge des Anwelkens (Verdunstung des in den Pflanzen gebundenen Wassers) erhöht sich die Zuckerkonzentration im Zellsaft.

Prozent in der TM nicht überschreitet. Bei mehr als 25 Prozent Rohfaser in der TM wird der Zucker für die Gärung knapp. Weidelgrasbetonte Futterbestände sind zuckerreicher, insbesondere Hochzuckergräser.

Verdichtung Hohe Rohfasergehalte bedeuten nicht nur eine Anwelken sollte man das frische geringe Verdaulichkeit (EnergieGras auf 30 bis 40 Prozent Trogehalt), sondern erschweren ckenmasse. Zu starkes Anwelken auch die Verdichtung des Futters. (über 40 % TM) ist jedoch zu Angestrebt wird ein Rohfasergevermeiden, da ansonsten die halt von 22 bis 25 Prozent. Altes Atmungs- und Bröckelverluste und grobstängeliges Grünfutter steigen sowie die Verdichtung er- muss mindestens auf zwei bis schwert wird. Der Zuckergehalt vier Zentimeter Länge gehäckDas Verhältnis von Zucker zur unterliegt auch tageszeitlichen selt werden, sonst kann die RestPufferkapazität, der sogenannte Schwankungen und ist aufgrund luft in den Stängeln bzw. im SiZ/PK-Quotient (je höher, desto der Assimilation am Tag höher liergut nicht ausgepresst werden. besser), dient zur Einschätzung als am Abend. Dieser Effekt Dementsprechend sinkt auch das des biologischen Säuerungsverkann jedoch kaum genutzt wer- Si-lagegewicht je Kubikmeter. mögens. Der Gärverlauf hängt den, da am Abend gemähtes Futaber auch vom Trockenmassege- ter über Nacht wieder einen Teil Ein zu später Schnitt, vor allem halt des Grünfutters ab. Der Ver- des Zuckers veratmet. beim ersten Aufwuchs, ist oft gärungskoeffizient (VK) berückUrsache für eine Nacherwärsichtigt als letztlich entscheiden- Nutzungsstadien beachten mung infolge ungenügender de Kennzahl auch den TM-GeGräserbetonte Bestände sollten aerober Stabilität (Stabilität der halt des Futters durch das Anwel- gemäht werden, wenn sich etwa Silage nach Abschluss der ken. Mit dem Anwelken verbes- 50 Prozent der Leitgräser wie Gärung gegen Nacherwärmung). sert sich die Vergärbarkeit. Der Knaulgras im Ähren- und RisGleichzeitig wird auch der Anwelkgrad muss umso höher penschieben befinden. Dies ent- Wiederaustrieb des Folgeaufsein, je niedriger der Z/PK-Quo- spricht beim ersten Aufwuchs wuchses verzögert. Speziell der tient ist. etwa der „gelben Löwenzahnerste Aufwuchs hat ab dem blüte“, wo auch das Knaulgras Schossen täglich einen RohfaserSchnittzeitpunkt Neben der die ersten Rispenspitzen zeigt. zuwachs von 0,3 bis 5 Prozent, botanischen Zusammensetzung Im Stadium „Pusteblume“ beim was etwa einen Energieverlust beeinflussen der SchnittzeitLöwenzahn ist es für Spitzenvon 0,1 MJ NEL/kg Trockenpunkt (Verdaulichkeit) und der qualitäten bereits zu spät. Lömasse bedeutet. Positiv auf die Zuckergehalt die Silierbarkeit wenzahnblüten in der konserGärfähigkeit wirkt sich ein des Futters. Der vergärbare Zu- vierten Silage sind ein Hinweis hoher Zuckergehalt aus. Negativ cker sollte mindestens drei Pro- dafür, dass es sich um den ersten wirken ein hoher Wasser-, Eizent in der Frischmasse (entAufwuchs handelt. Leguminosen weiß- und Mineralstoffgehalt soVergärbarkeit Silagen können spricht etwa 10 % in der TM) sollten im Knospenstadium und wie ein hoher Verschmutzungsauch verderben, obwohl die Sibetragen. Weidelgräser enthalten Kräuter spätestens zu Beginn der grad. ❉ lierung sorgfältig durchgeführt bis zu 17 Prozent Zucker (170 Blüte geerntet sein. Dadurch ist wurde. Die Ursache hierfür kann g/kg TM). Ein geringer Gräserauch gewährleistet, dass der Dipl.-HLFL-Ing. Josef Galler ist Grünlandexperte der LK Salzburg. eine unterschiedliche Gäreigbzw. hoher Leguminosenanteil, Rohfasergehalt in der Silage 25


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Langes Liegen hebt die Milchleistung! Wenn sich Kühe in ihrer Liegeumgebung wohlfühlen, liegen sie zwischen 10 und 14 Stunden täglich. Diese Liegezeiten sind wichtig für ihr Wohlbefinden, die Entlastung und Durchblutung der Klauen und für eine maximale Milchbildung. b sich Kühe hinlegen oder lieber im Stehen ruhen, hängt von vielen Faktoren ab: von der Beschaffenheit der Liegefläche, die trocken, weich und nachgiebig, aber rutschfest sein muss, vom Platzangebot an sich, von der Begrenzung der Liegefläche, z. B. durch die Liegeboxenaufstallung, von Rangordnungskonflikten innerhalb der Herde, den Lichtverhältnissen und der Luftqualität im Liegebereich. Auf der Weide mit optimalem Untergrund und ungehinderter Bewegungsfreiheit liegen die meisten Kühe ca. zwölf Stunden am Tag. Nur wenige bleiben „untätig“ stehen. Damit Kühe auch im Stall ausreichend Ruhezeit im Liegen verbringen, müssen die genannten Punkte im Sinne eines guten Kuhkomforts stimmen.

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Nutzungsdauer und Milchleistung steigern Legen sich die Kühe in den Ruhezeiten hin, ist dies gut für die Klauengesundheit, damit für die Nutzungsdauer und die Milchleistung. Die Klauen werden im Liegen besser durchblutet und entlastet, die Gefahr von Geschwüren und Klauenrehe sinkt. Zudem trocknen sie im Liegen ab, was vor Klauenfäule oder Mortellaro (Erdbeerkrankheit) schützt. Können Kühe ungehindert liegen und wieder aufstehen, hebt dies den Futterverzehr. Milchleistung und Frucht-

barkeit werden optimiert. Der Liegekomfort ist daher ein zentraler Punkt in der allgegenwärtigen Kuhkomfort-Diskussion. Kühe liegen am liebsten unbehindert Können die Kühe wählen, ziehen sie ein freies Liegen auf einer Fläche ohne jede Begrenzung dem Liegen in einer Liegebox mit Abtrennungen vor. Insofern ist die Haltung in einem Liegeboxenlaufstall oder Anbindestall immer ein Kompromiss zwischen Ökonomie/Arbeitswirtschaft und Liegekomfort, denn pauschal kann festgehalten werden: Je bequemer und tiergerechter das Haltungssystem für die Kuh, desto arbeitsaufwendiger für den Tierhalter. Insbesondere das Liegen mit ausgestreckten Vorderbeinen wird in unseren geläufigsten Haltungssystemen

oft verhindert. Kühe auf der Weide verbringen dagegen rund 20 Prozent ihrer Liegezeit mit gestreckten Vorderbeinen. Ob eine Aufstallung dennoch kuhgerecht ist, kann mittels des Kuhkomfort-Index bestimmt werden: Es wird der Prozentsatz der liegenden Kühe in der Gesamtherde berechnet. In einem Stall mit gutem Liegekomfort liegen eine Stunde vor der üblichen Melkzeit mindestens 85 Prozent der Kühe – Kühe, die nicht wie vorgesehen im Liegebereich liegen, werden nicht mitgezählt! Der Verschmutzungsgrad des Liegebereichs dagegen ist kein guter Anhaltspunkt für den Kuhkomfort: Je weniger eine unbequeme Liegebox besucht wird, desto sauberer bleibt sie und auch Fortsetzung auf Seite 40

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Anbindeställe mit „Kuhtrainer“ oder kurzem Standplatz sind weniger verschmutzt, aber nicht unbedingt tiergerecht.

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ie Erdung des Weidezaungerätes ist viel zu oft Hauptfehlerquelle bei der Errichtung von Weidezäunen. Um die Erdung im mobilen Einsatz zu verbessern, liefert die Firma Patura in diesem Jahr als Neuheit den Einschraub-Erdstab. Er ermöglicht mithilfe des beiliegenden Einschraubhebels ein schnelles und vor allem werkzeugloses Installieren und Deinstallieren einer Erdung. Nach dem Einschrauben kann der Hebel praktisch im Erdstab versenkt werden und ist somit jederzeit griffbereit. Informationen hierzu erhalten Sie im Patura-Gesamtkatalog 2014 (460 Seiten), den Sie kostenlos anfordern können. www.patura.com INFORMATION: Patura KG, Tel.: 0049/9372/94 74 0, Fax: 0049/9372/94 74 29, www.patura.com

und mindestens 60 cm Bodendie Klauengesundheit in der kafreiheit haben, damit die Kühe nadischen Studie eklatant verbeim „Fallenlassen“ während bessert werden! Zur Steigerung des Hinlegens nicht mit der Wir- des Liegekomforts sollte auf zu belsäule daran stoßen. Im Kopf- hohe Bugbretter verzichtet werbereich darf nichts (Kopf- oder den (max. 20 cm), damit die KüBugrohre) das Schwungholen he ohne Probleme die Vorderbeim Aufstehen behindern. Eine beine ausstrecken können. Ein kanadische Studie zeigte, dass vollständiger Verzicht auf eine Kühe Liegeboxen ohne Nacken- vordere Begrenzung der Liegeriegel bevorzugen. Allerdings fläche dagegen birgt die Gefahr, werden Boxen ohne Nackenrie- dass die Kuh zu weit nach vorne gel extrem stark verschmutzt rutscht und sich unter der Aufoder sie werden nach vorne stallung festliegt. Mit Beobachdurchlaufen. Ein Verzicht auf ei- tung der Kühe und ihres Verhalnen Nackenriegel wird daher tens lassen sich Mängel im Liegenicht empfohlen. Er sollte so an- bereich leicht feststellen – egal gebracht werden, dass die Kühe ob im Anbindestall oder Boxenohne Probleme bequem mit allen laufstall. Druckstellen im Brustvier Beinen gleichzeitig in der bereich oder an den „ungepolsBox stehen können. Das terten“ Sprunggelenken zeigen bedeutet, dass er mindestens zu kurze Liegeflächen an. Haar1,20 m über der Liegebox ange- lose Stellen entstehen durch zu bracht werden muss. Sonst sterauen Bodenbelag, Prellungen hen die Kühe oft nur mit den des Hüfthöckers durch zu schmaVorderbeinen in der Liegebox, le Boxen und ungünstige Boxenmit den Hinterbeinen dagegen bügel. Euterinfektionen weisen Richtige Liegeboxen verbes- auf dem oft nassen, harten Unauf mangelhafte Boxenpflege Unsere Produktpalette reicht vom sern Klauengesundheit Eben- tergrund der Lauffläche. Erkran- hin. Auch auf den Laufgängen fahrbaren Einschiebestand (PW 3) so wichtig wie die Liegefläche ist kungen an den hinteren Klauen oder nur halb in den Boxen liefür den Einsatz im Laufstall oder am die Ausgestaltung der Liegebowerden dadurch provoziert. gende Kühe zeigen, dass die AufFressgitter über den fest montierbaxenaufstallung. Internationale Durch die Verschiebung des Nastallung (meist die Einstellung ren Klauenpflegestand auf der Untersuchungen haben in eine ckenriegels nach vorne konnte des Nackenrohrs) nicht stimmt. ❉ Liegebox (PW 6) bis hin zu 4 verschiedenen Modellen von Durchtrei- Diskussion darüber in Gang gebeständen und einem Hebestand für setzt, wie die Nutzungsdauer festliegende Tiere. Um ein ergonomi- von Laufstallkühen durch eine Indizien für Mängel in der Gestaltung des Liegebereichs der sches Arbeiten zu ermöglichen, ist optimierte Liegeboxengestaltung Kühe: die Arbeitshöhe der vorderen Hebe- verbessert werden kann: Na– Gelenkveränderungen/Verletzungen/haarlose Stellen werke zwischen 65 cm und ca. 80 cm ckenriegel, das Bugbrett und die – Kühe liegen halb in der Box oder neben den Boxen angebracht (abhängig vom Modell), – Unruhe im Stall seitliche bzw. vordere Abtrendie Arbeitshöhe des hinteren Hebe– Wenige Kühe liegen gleichzeitig nung wurden überprüft. Der nawerkes ist zwischen 90 cm und 110 – Wenige Kühe käuen im Liegen wieder türliche Ablauf beim Hinlegen cm einstellbar. – Pferdeartiges Aufstehen und Aufstehen darf durch die INFORMATION: Paul Werner Ma– Druckstellen am Sitzbeinhöcker: zu wenig Einstreu in Tiefbox, Aufstallung nicht behindert werschinenbau, Tel.: + 49/(0)8330/692, Druckstelle durch hintere Schwelle den. Die seitliche BoxenabtrenFax: + 49/(0)8330/14 45, info@aigholz.de, www.aigholz.de nung sollte dazu freitragend sein

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Im Laufstall: Hoch- oder Tiefboxen? Ebenso wenig, wie die Anbindehaltung von Kühen automatisch schlecht ist, ist der Liegekomfort in einem Boxenlaufstall per se in Ordnung. Auch in dieser aus Tierschutzsicht bevorzugten Milchkuhhaltung müssen viele Faktoren stimmen, damit die Kühe ihre Liegeboxen gerne und oft bzw. lange genug annehmen: Abmessungen, Steuerungseinrichtungen (z. B. Nackenriegel, seitliche Abtrennungen, Bugbegrenzung), Bodenbelag, Hygiene und Management beeinflussen die Akzeptanz. Auch wenn landläufig eine eingestreute Tiefbox als tiergerechter gilt als eine Hochbox mit Gummimatte, trifft das nur auf eine gut gemanagte Tiefbox zu: Matratzenaufbau, Einstreu und Reinigung müssen passen. Eine ungepflegte, nasse Tiefbox ist auf jeden Fall schlechter als eine gute Hochbox. In die Überlegung, ob Tief- oder Hochboxen in einen neuen Stall eingebaut werden sollen, müssen daher die Verfügbarkeit von Einstreumaterial (Stroh) und das tägliche Zeitbudget für die Pflegearbeiten einbezogen werden, denn Tiefboxen sind grundsätzlich arbeitsintensiver. Allerdings müssen auch Hochboxen regelmäßig leicht eingestreut und gesäubert werden. Damit Hochboxen den Ansprüchen der Kühe genügen, sollte man Gummimatten mit speziellem Wabenprofil (Komfortmatten) verwenden.


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Sicheres Laufen im Rinderstall Die Bewegungs-, Stand- und Treibflächen für Rinder müssen tiergerecht ausgelegt sein. Insbesondere ist dabei auf eine ausreichend dimensionierte, trittsichere und rutschfeste Lauffläche viel Wert zu legen.

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sorgen nicht nur für ein besseres Laufverhalten, sondern sind Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Milchviehhaltung. Zeitgesteuerte Schieber sollten den planbefestigten Boden in Intervallen von zum Beispiel 30 Minuten reinigen. Perforierte Flächen sollten mindestens zweimal täglich abgeschoben werden. Ein positiver Einfluss auf die Trittsicherheit wird aber meist erst unter Hinzunahme von Wasser erzielt. Einige Modelle von fahrbaren Spaltenschiebern und Spaltenrobotern arbeiten mit Wasserzusatz bei der Reinigung, um den Schmierfilm auf dem Beton zu entfernen. Grundsätzlich trägt auch eine jährliche oder halbjährliche Grundreinigung mit dem Hochdruckreiniger zur Entfernung von Ablagerungen auf den Laufflächen zur Trittsicherheit bei. Eine zusätzliche Desinfektion unterstützt die Klauengesundheit. Einige Reinigungsroboter der neuesten Generation können auch zusätzlich

mit Wasser arbeiten. Vordere und hintere Sprühdüsen zur Entfernung des Schmierfilms auf dem Spaltenboden sind unabhängig voneinander einstellbar. Der spezielle Wassertank fasst 80 Liter und wird an einer Ladestation gefüllt. Die Mikrorauheit wiederherstellen Ablagerungen in der feinen Betonstruktur, die zu glatten Oberflächen führen, lassen sich mit Säue entfernen. Nach der Hochdruckreinigung mit Wasser kommen Salz-, Phosphor-, Zitronen- oder Salpetersäure zum Einsatz. Diese werden je nach Beschaffenheit mit einer Rückenspritze, Gießkanne oder in anderer Form aufgebracht. Dabei sind Schutzmaßnahmen für den Anwender zu beachten! Nach einer produktspezifischen Einwirkzeit auf dem Beton wird die Fläche dann mit dem Hochdruckreiniger nachgespült. Säure wirkt auf die Fortsetzung auf Seite 42

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möglichkeit rangniedriger Kühe ist eingeschränkt. Diese Faktoren verursachen Stress und mindern ür die Gesunderhaltung letztendlich die Milchleistung. der Klauen sind die Flächen Ob eine Lauffläche trittsicher ist, ebenfalls sauber und trozeigt sich am zügigen Gehen der cken zu halten. Die Untergründe Kühe mit erhobenem Kopf, eimüssen so beschaffen sein, dass nem ausgeprägten Brunstverhalein natürliches Laufverhalten ten mit Aufspringen und beim möglich ist. Im Laufe der Zeit problemlosen Lecken an der werden in den Rinderställen die Schwanzwurzel. Sind solche VerBetonlaufflächen durch mechani- haltensweisen nicht mehr gegeschen Abrieb und Ablagerungen ben, ist über eine Sanierung der aufgrund von chemischen Reak- Laufflächen nachzudenken. tionen, wie zum Beispiel Bildung von Urinstein, immer glatter. Laufflächen sauber halten UnDieser Prozess erfolgt langsam abhängig von der Art und der aber stetig, bis letztendlich ein si- Oberflächenstruktur der Laufflächeres Betreten nicht mehr gege- che gilt es, den Laufbereich der ben ist. Tiere und Menschen sind Rinder sauber zu halten. Ein sauauf Böden mit ungenügender berer Untergrund ist nicht nur Trittsicherheit einem höheren trittsicherer für die Kuh, hier ist Verletzungsrisiko durch Ausrutauch die Infektionsgefahr in Beschen ausgesetzt. Die Kühe rea- zug auf Klauenerkrankungen gegieren zusätzlich mit einer gerin- ringer. Zudem bleiben auf saubegeren Laufaktivität. Die Folge ist, ren Flächen die Klauen trockener dass der Futtertisch und evenund damit auch allgemein widertuell auch der Melkroboter weni- standsfähiger gegenüber Klauenger besucht werden. Die Flucht- erkrankungen. Gesunde Klauen Von Hans-Jochim Rohweder


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STALLTECHNIK

Bild 1 Reinigungsroboter

Bild 2 Säure

Thermische Oberflächenbehandlung Aus Frankreich kommt das Verfahren, mit heißer Flamme den Eiweiß- und Urinsteinablagerungen auf planbefestigten Flächen und Spaltenböden zu Leibe zu rücken. Ein fahrbarer Brenner bringt mit Einsatztemperaturen von bis zu 3000 Grad kurzzeitig eine große Hitzeeinwirkung auf die gereinigte Betonlauffläche. Nach Literaturangaben werden 1–3 mm dicke Ablagerungen aus Fett, Protein und Urinstein verbrannt und abgesprengt. Es soll dann eine griffige Betonoberfläche verbleiben, die mindestens für vier Jahre eine ausreichende Trittsicherheit gewährleistet. An Kosten ist für diese Maßnahme, die nur von Profifirmen durchzuführen ist, Auch mit Sandstrahlen wird auf mit 6 bis 10 Euro/m² zu kalkuliedie Mikrorauheit des Spaltenbo- ren. Hinsichtlich der Brand- und dens eingewirkt. Die Spaltenkan- Explosionsgefahr sind besondere ten bleiben intakt und die Ober- Vorkehrungen zu treffen. fläche wird zusätzlich leicht aufgeraut. Die Arbeit wird mit Vorsicht beim Fräsen von Spezialgeräten ausgeführt, bringt Spaltenböden Jahrelang praktieine hohe Staubbelastung mit ziert wurde der Einsatz von Besich und ist daher kaum in Eitonfräsen. Mit kleinen, handgegenleistung möglich. Die verführten Lamellenfräsen lässt sich brauchten 5–10 kg Sand/m² be- die Betonoberfläche leicht auflasten das Entmistungssystem. rauen. Der Effekt der TrittsicherDie Wirkungsdauer liegt bei un- heit hält, bei Kosten von 3 bis 4 ter zwei Jahren bei Kosten von Euro/m², aber nur zwei bis vier 7 bis 10 Euro/m². Auf planbefes- Jahre vor. Dabei muss auf dem tigten Laufflächen könnte auch perforierten Boden die Fräse so mit Kugelstrahlgeräten gearbeitet eingestellt und abgestimmt sein, werden, da dabei die verwende- dass die Spaltenkanten nicht abten Stahlkugeln nicht, wie beim geschlagen werden, sonst sind Spaltenboden, aus dem Arbeits- Klauenschäden vorprogramkreislauf verloren gehen. Durch miert. Dies ist meist nur möglich, das sofortige Wiederansaugen der wenn exakt in Längsrichtung der Kugeln und der gelösten Beton- Spalten gearbeitet wird und auf partikel ist die Staubbildung ge- der Spaltenkante die Fräswerkring. Die Kosten und die Nutzeuge ausgespart sind. Ist die inzungsdauer sind mit dem des dividuelle Einstellung des FräsSandstrahlens identisch. kopfes nicht durchführbar, kann Mikrorauheit der Betonoberfläche und leistet einen positiven Beitrag zur Stallhygiene. Die Wirkungsdauer beträgt ca. ein Jahr. Dann ist der Vorgang mit der nächsten Stallreinigung zu wiederholen. Der Einsatz von Säure bietet sich auch dort an, wo aus Platzgründen mit Geräten wie Spaltenschneidern o. Ä. nicht gearbeitet werden kann. Die Kosten dafür betragen 0,75 bis 1 Euro/m². Auf Bild 2 kam zur Spaltenreinigung Salpetersäure zum Einsatz. Nach 15 Minuten Einwirkzeit des Mittels „Nitra Cid“ wird die Fläche nachgespült. Mit dieser recht günstigen Methode lassen sich Ablagerungen, wie auf der linken Bildseite zu erkennen, gut entfernen.

Bild 3 Lamellenfräse

dieses Verfahren aufgrund der mäßigen Wirkungsdauer und der abgeschlagenen Kanten nicht empfohlen werden. Auch ein flaches Fräsen von Rillen in den Spaltenboden brachte bei der Erprobung am Lehr- und Versuchszentrum Futterkamp nicht den gewünschten Erfolg. Beim Fräsen besteht auch immer die Gefahr, dass sich durch Schwingungen kleine Haarrisse im Beton bilden. Dringt anschließend Feuchtigkeit ein, kommt es zu Bewehrungskorrosion mit der Folge, dass die Spaltenelemente brechen können.

Bild 4 Schneiden

können Rillen mit einer Tiefe von 2 bis 4 mm und einer Breite von 3 bis 10 mm geschnitten werden. Auch doppeltes Schneiden diagonal in Rauten oder in Vierecke ist möglich. Flüssigkeiten können durch die Rillen ablaufen. Doch Vorsicht ist bei der Schnitttiefe auf Spaltenelementen geboten, damit die erforderliche Betondeckung der Bewehrung erhalten bleibt. Je nach Hersteller kann Wasser 2 cm bis 4 cm in den Beton eindringen und die Bewehrung schädigen. Die Wirkungsdauer beträg rund 6 bis 8 Jahre, bei Kosten von 5 bis 7 Euro/m². Durch die Schneidetechnik wird So soll es nicht aussehen! kein Material von den SpaltenDie Spaltenkanten (Bild 3) sind kanten gebrochen. Die Spalten in durch die Lamellenfräse stark Längsrichtung (Bild 4) und das beschädigt. Die Fräsarbeit, insbe- Rillenprofil in Querrichtung sorsondere die Frästiefe, ist sehr un- gen für eine gute Trittsicherheit. gleichmäßig ausgeführt. Hier ist Es ist darauf zu achten, dass die mehr Schaden als Nutzen entverblei- bende Betondeckung standen. Große Fräsmaschinen noch den statischen Anforderunkönnen dagegen nur auf planbe- gen genügt. festigten Flächen eingesetzt werden. Sie fräsen Rillen, die in Sanierung einer BetonoberLängsrichtung zur Entmistungs- fläche im Wartehof Die Rillen, achse verlaufen, von 5 bis 10 8 mm breit und 3 bis 4 mm tief, mm Tiefe mit einer Breite von bis verlaufen in Längsrichtung zum zu 5 cm in den Beton. Als Stand- Flüssigkeitsablauf. Sollte sich fläche verbleibt ein Streifen von wieder eine ungenügende Trittsi9 bis 10 cm Breite. Grundsätzlich cherheit entwickeln, kann der 15 sollten die gefrästen Rillen keine mm breite Standstreifen noch größere Breite als die Schliteinmal quer rilliert werden zweite von Spaltenböden (3,5 (Bild 8). cm) aufweisen. Ansonsten besteht die Gefahr, dass die Klauen Oberflächenbeläge aus an der Rillenkante abkippen, was Gummi Auch mit der Aufbrinzu Verletzungen führt. Je nach gung eines neuen Bodenbelags Flächengröße sind Kosten von 5 lassen sich glatte Laufflächen sabis 15 Euro/m² anzusetzen. nieren. Hier ist in erster Linie der Gummibelag gemeint, aber Betonschneider arbeiten auch mit einer neuen Schicht exakt Besser ist es, ein flaches Gussasphalt oder Betonestrich Rillenprofil in den Beton zu kann eine rutschfeste Lauffläche schneiden. Je nach Werkzeug wiederhergestellt werden. In al-


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STALLTECHNIK 43

Bild 6 Gummiauflage

Bild 7 Laufmatte

Bild 8 Rillen planbefestigt

len Fällen erhÜht sich das Laufflächenniveau um den neuen Auftrag. Die Anpassung der Feuchtigkeitsabläufe und insbesondere des Entmistungsschiebers muss parallel dazu erfolgen. Fßr einen hohen Kuhkomfort werden Gummibeläge im Liegeboxenstall eingesetzt. Diese Gummimatten sind nachgiebig und ermÜglichen den Kßhen einen weideähnlichen Bewegungsablauf. Sie werden von den Kßhen bevorzugt angenommen und dienen unter anderem der besseren Brunsterkennung und dem Wohlbefinden der Tiere. Diese Beobachtungen bestätigen sich im Lehr- und Versuchsgut Futterkamp. Gummibeläge bieten dadurch eine gute Rutschfestigkeit, dass die Klaue einsinkt und damit Halt findet. Die Befahrbarkeit der Gummibeläge ist mit dem Hersteller abzustimmen. Verschiedene Hersteller bieten Gummibeläge fßr planbefestigte und perforierte Laufflächen an. Unterschiede bestehen in der Mattendicke, der Oberflächenstruktur, der Gummiqualität und

der Art der Verlegung. FĂźr perforierten Boden werden die Matten schon werksseitig auf die Spaltenbodengeometrie entsprechend zugeschnitten und mit speziellen Verankerungselementen in den Schlitzen befestigt. Auch kommen typisierte Doppelbalkenelemente zum Einsatz, bei denen fest verbundene Gummipfropfen in den Spalten haften. Voraussetzung sind immer die Tragfähigkeit und intakte Statik des Spaltenbodens. Denn in Hinblick auf die Kosten von Gummibelägen macht eine Sanierung nur Sinn, wenn die Lebensdauer der Spaltenelemente ebenso lang ist wie diejenige des Gummibelags. Auch verletzungsträchtige Stellen, wie abgebrochene Kanten oder zu groĂ&#x;e Schlitzweiten, kĂśnnen durch eine Gummiauflage entschärft werden. Die Investitionskosten betragen netto 60 bis 70 Euro/m², bei einer geschätzten Haltbarkeit, je nach Qualität, von 8 bis 20 Jahren. Aus KostengrĂźnden kĂśnnen vorerst auch nur besonders beanspruchte Teilflächen

belegt werden. Elastische Gummimatten sind eine klauenfreundliche und rutschfeste Auflage zur Sanierung von perforierten Laufflächen. Die Matten werden entsprechend der Spaltengeometrie zugeschnitten und beim Neubau oder zur Sanierung glatter Laufgänge eingesetzt. Diese Qualitätsmatte auf Bild 6 zeigt nach neun Einsatzjahren nur geringste Abnutzungserscheinungen. Auch planbefestigte Laufflächen lassen sich mit Gummiauflagen einfach sanieren. Eine unabdingbare Voraussetzung ist ein glatter und planer Untergrund. Es kommt Rollenware zum Einsatz oder es werden Einzelmatten fugenlos aneinandergepuzzelt. Die in exakter Breite gelieferten Matten werden entsprechend den Montagehinweisen verlegt und befestigt. AnschlieĂ&#x;end ist beim Schieberentmistungssystem noch die HĂśhenanpassung vorzunehmen. Die Materialkosten betragen netto zwischen 40 und 50 Euro je m². Da Rollenware nicht in vier Meter Breite zu beziehen

ist, wurden hier eine drei Meter und eine einen Meter breite Bahn ausgelegt. Der Ăœbergangspunkt der beiden Bahnen liegt seitlich versetzt. Der mittige AuflagefuĂ&#x; des fĂźhrungslosen Mistschiebers hat keinen Angriffspunkt um sich zu verhaken (Bild 7).

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Bild 5 Gussasphalt

Epoxidharz fĂźr Sonderflächen Das Beschichten der SpaltenbĂśden mit Epoxidharz plus Granulat mit 0,5 bis 1,3 mm hat sich nicht bewährt und auch nicht durchgesetzt. Mit dieser Anwendung, die auf einem trockenen und tiefgrĂźndig sauberen Boden im mehrschichtigen Auftrag erfolgt, lässt sich aber eine griffige Oberfläche fĂźr den Melkstand herstellen. Auf jeden Fall muss, wenn die Beschichtung in Eigenleistung hergestellt soll, eine intensive Einweisung durch den zuständigen Firmenberater erfolgen. Die Gefahr von Verarbeitungsfehlern ist groĂ&#x;. Die Arbeiten sind akribisch genau Fortsetzung auf Seite 44

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STALLTECHNIK

Fortsetzung von Seite 43

und sorgfältig auszuführen, Mischungsverhältnisse und Anrührzeiten sind exakt einzuhalten. Die Materialkosten für eine Sanierung betragen je nach Aufwandmenge und System zwischen 35 und 60 Euro. Aufbau: 1. Grundbeschichtung mit Epoxidharz 2. Aufbringen von Granulat 0,7–1,3 mm 3. Endbeschichtung mit Epoxidharz Neue Betonflächen Einfache Betonflächen sind bei hohem Eigenleistungsanteil kostengünstig zu erstellen. Doch bereits nach 3 bis 5 Jahren ist die notwendige Rutschfestigkeit nicht mehr gegeben. Nach der DIN 1045 ist für Schieberentmistungsbahnen Beton mit einer Festigkeitsklasse C 35/45 und den Expositionsklassen XA1, XC3 und XM3 (hoher Verschleißwiderstand) einzusetzen. Diese Qualität ist nur als Fertigbeton zu beziehen und kann nur von Fachkräften eingebaut werden. Zur fachgerechten Verarbeitung gehört auch die entsprechende Nachbehandlung des Betons. Durch Splitteinstreu in die Betonoberfläche kann die Trittfestigkeit zusätzlich gesteigert werden. Weitere Verbesserungen der Dauerhaftigkeit der Betonoberfläche und eineVerringerung des Verschleißes sind möglich durch: Vergütung der frischen Betonoberfläche durch Einarbeiten von Hartstoffen (Mehrkosten 8–10 Euro/m²) Aufbringen eines 8-mm-Hartstoffestrichs ZE 65 A, frisch in frisch auf die Betonoberfläche (Mehrkosten 10–13 Euro/m²,

praktische Erfahrungen liegen nicht vor). Dauerhafte Oberflächenstrukturen im Beton Mit einem Besenstrich lässt sich die Rutschfestigkeit verbessern. Der Zeitpunkt der Profilierung mit einem Stahl- oder harten Besen in den frischen Beton muss aber richtig gewählt sein und der Besenstrich mind. 3 mm tief ausgeführt werden. Andere Profilierungen der Betonoberfläche verlangen einen höheren Herstellungsaufwand sowie Erfahrung, um den richtigen Zeitpunkt beim frisch eingebauten Beton zu treffen. Profilierungen können im frischen Zustand mit Stempeln aus Metall oder Kunststoff, profilierten Walzen oder profilierten Kunststoffmatrizen erfolgen. Wichtig ist, dass keine scharfen Kanten verbleiben. Möglich sind Längsrillen, Rauten-, Wabenoder quadratische Profile mit einer Tiefe von 0,5 bis 1 cm. Die Rillenbreite kann zwischen wenigen Millimetern und 3,5 cm liegen. Für die Rutschfestigkeit ist wichtig, dass die Klaue Kontakt zur Rille hat. In einigen nicht gelungenen Selbstbauvarianten ist ein Rautenmuster entstanden, das einen Kopfsteinpflastereffekt hat. Diese Profilierung bringt im Hinblick auf Trittsicherheit und Schieberreinigung nicht den gewünschten Erfolg. Alternativ zur Verwendung von Transportbeton bieten einige Hersteller auch Beton-fertigteile für Laufflächen an. Diese haben den Vorteil einer sorgfältig ausgeführten Profilierung bei gleichbleibender und hoher Betonqualität.

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ie Firma Schweinschwaller ist bereits seit 38 Jahren auf landwirtschaftlichen Betonbau spezialisiert. Durch diese langjährige Erfahrung können dem Kunden moderne und innovative Produkte in höchster Qualität geboten werden. Eine umfassende Produktpalette von Betonspalten, Güllebehältern, Schwemmkanälen, Fahrsilos aus Fertigteilen, Hochbeeten aus Beton ermöglichen ein rundherum perfektes Lieferprogramm. MAX-Lochboden ist der einzige Betonspaltenboden mit Längs- und Querschlitzen und daher optimal für Laufställe und Boxenhaltung geeignet. Weniger Rutschgefahr und damit weniger Verletzungen gewähren optimale Lebensbedingungen für die Tiere. INFORMATION: Firma Schweinschwaller, Tel.: 07434/425 88, www.max-lochboden.at

Gussasphalt Gussasphalt wird in einer 3- bis 4-cm-Schicht auf einer Trennlage verlegt. Eine direkte Verbindung (Bild 5) mit dem Unterboden (meist Beton) besteht nicht. Die Seiten sind mit Bitumenmasse zu verschließen, damit Flüssigkeit nicht unter die Deckschicht gelangt. Verwendet werden säurefeste Asphalte, ohne kalkhaltige Zuschlagsstoffe, mit der Härte-stufe IC 15 bis IC 40, bei einer Korngröße des Splittmaterials von 5 bis 8 mm. Der Gussasphalt sollte von Firmen geliefert und eingebaut werden, die Erfahrungen mit landwirtschaftlichen Bauten haben und gute Referenzen vorweisen können. Kosten 20 bis 40 €/m² je nach Menge und Anfahrweg. Gussasphalt bietet den Kühen nur im sauberen und feuchten Zustand eine ausreichende Trittfestigkeit. Dies kann bei Weidegang im Sommer zu Problemen führen. Ein freigelegter und zu scharfkantiger Quarzsand bzw. Zuschlagstoff in der Oberfläche führt zu einem übermäßig starken Klauenabrieb. Hier können ein gefühlvolles Abschleifen mit Spezialmaschinen oder eine Flächen- bzw. Teilflächenbelegung mit Gummibahnen Abhilfe schaffen. Gussasphalt bietet durch den in der Deckschicht eingearbeiteten Quarzsand eine rutschsichere Lauf- und Standfläche. Er ist nahezu hohlraumfrei und bei entsprechender Herstellung für den landwirtschaftlichen Einsatz beständig gegenüber Säuren.

Sanierung erfolgte mit elastischen Gummimatten, im Puzzleschluss verlegt. Bei der Wahlmöglichkeit zwischen Gummiauflagen am Futtertisch und Beton mit Rautenmuster im Liegeboxen-Laufgang entscheiden sich die Tiere für die weiche Gummilauffläche. Hier finden auch sämtliche Aktivitäten, wie zum Beispiel deutliches Brunstverhalten, statt. Die Kühe meiden die durch eine Fachfirma hergestellte Rauten-Profilierung. Dieses Verhalten ist bei Gummiauflage und Gussasphalt nicht so deutlich ausgeprägt. Gussasphalt bietet eine trittsichere, aber raue Lauffläche. Dickere Gummimatten (bis 24 mm) mit einer nachgiebigen Struktur weisen gegenüber dünnen Matten eine größere Einsinktiefe für Klauen auf und sind dadurch trittsicher. Auf dünnen (10 mm) und harten Gummibelägen fanden die Kühe nicht den nötigen Halt. Die qualitativ hochwertigsten Gummimatten auf planbefestigtem Boden zeigen auch im zehnten Einsatzjahr keinen sichtbaren Verschleiß. Diesen elastischen Laufflächenbelägen kann nach bisherigem Erkenntnisstand durchaus eine Haltbarkeit von 20 Jahren zugetraut werden. Minderwertige Gummibeläge, z. B. auf Spaltenböden, verschleißen nach wenigen Einsatzjahren. Daher nur geprüfte Qualitätsprodukte einsetzen! Glatte Spaltenflächen mit einer Spaltenfräse aufzurauen brachte nicht den gewünschten Erfolg. Der perforierte Boden mit den Erfahrungen am LVZ Futtersauber geschnittenen Rillen kamp Die Landwirtschaftskam- (Bild 6) bietet auch im fünften mer Schleswig-Holstein erprobt Einsatzjahr noch ausreichend am Lehr- und Versuchszentrums Standsicherheit. ExpoxidharzFutterkamp unterschiedliche Beschichtungen verschiedener Lauf- und Standflächenbeläge für Hersteller sind im Melkstand aufRinder. Im Folgenden einige Be- gebracht. Nach zehn Einsatzjahobachtungen und Aussagen dazu ren können noch alle Varianten in Kurzform, ohne Beschreibung als trittsicher beurteilt werden. des genauen Versuchsaufbaus: Die Bauausführung planbefestig- Fazit Besonders auf Betonböter Flächen muss durch Fachden ist früher oder später die kräfte und in äußerster Sorgfalt Trittsicherheit so weit eingeerfolgen werden, damit eine schränkt, dass eine Sanierung wirklich plane Fläche ohne Veransteht. Die einzelnen Verfahren tiefungen entsteht und die Entunterscheiden sich deutlich in mis- tungsschieber sauber reini- der Wirkungsdauer und den Kosgen können. Eine Betonlauften. Eine Pauschalempfehlung fläche der Festigkeitsklasse C für die richtige Laufflächensanie25/30 mit Besenstrich als Ober- rung ist kaum möglich. ❉ flächenstruktur im Milchviehstall Hans-Jochim Rohweder, Lehr- und bot für nur fünf Jahre die geVersuchszentrum Futterkamp, Landwirtwünschte Rutschsicherheit. Eine schaftskammer Schleswig-Holstein.


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FIRMEN BERICHTEN 45

Auf das richtige Werkzeug kommt es an

Das Warten hat ein Ende

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icht nur eine hohe Performance ist entscheidend, sondern auch ein Klauenpflegescheibentyp, der nach den Anforderungen und Fähigkeiten des Anwenders ausgewählt wurde. So bietet beispielsweise die Firma alcope, Testsieger im „Elite“-Klauenscheibentest, Scheiben für Einsteiger, semiprofessionelle und professionelle Anwender an. INFORMATION: beim Vertriebspartner KP Tools, www.klauenpflege.biz

Friedl Christian aus Unterlamm, die Vorzüge von VMS zu schätzen – Herdendurchschnitt 12.000 kg Milch mit weniger als 100.000 Zellen, und das mit 75 Kühen! Eine unabhängige dänische Untersuchung (Landbrugsinfo) beweist: VMS ist der schnellste Melkroboter aller Fabrikate und er kann mehr Kühe melken als andere, und das mit niedrigstem Stromverbrauch je kg Milch. Weiters bietet DeLaval den patentierten Tierverkehr „feed first“ an, dadurch werden mehr Milch und gesündere Euter erreicht und der tägliche Arbeitsaufwand für das Nachtreiben wird stark reduziert (top agrar 4/2013). Kühlung: Speziell fürs Robotermelken wurde FCC, eine nter dem Motto „Tiertransporter – tierisch gut von Nugent“ bringt die Biringer-Schenzel milchflussgesteuerte Kühlung (patentiertes System), entwickelt. Nur so kann die Milch GmbH eine interessante Produkterweiterung: zuverlässig gekühlt werden. robuste Viehanhänger für den täglichen Einsatz. Rufen Sie uns an. Wir beraten Sie gerne. Nugent Viehanhänger überzeugen mit ihrer INFORMATION: DeLaval GesmbH, Konstruktion: Fahrwerk, Rahmen und QuerTel.: 06225/31 26, austria.info@delaval.com, streben sind völlig verschweißt und galvanisiert. www.delaval.at Parabelfederung, solide Achsen, das KnottFahrwerk und die Auflaufbremse sorgen für perfekte Fahreigenschaften. Die Modellpalette bietet Frontlüftungsklappen oder eine Inspektionstür bereits als Standard. Praktische Optionen: Tür/Rampen-Kombination, aufklappbares Schafdeck-System oder ein Urin-Tank. Nugent Viehanhänger sind bald auch mit Frontrampe erhältlich. Die Modelle reichen von as Jahr 2013 hat sehr große Unterschiede 2,45 m bis 4,30 m Innenlänge und bis zu einem zwischen verschiedenen Grassilagen gezeigt. Gesamtgewicht von 3.500 kg! Der Einsatz von Siliermitteln hilft besonders bei INFORMATION: Tel.: 02989/23 48, Fax-DW: 88, schwierigen Grundfuttersituationen, die Qualität www.biringer.co.at der Silage zu verbessern. Die Auswahl des richtigen Mittels je nach Ausgangsmaterial und Trockenmasse spielt dabei eine wichtige Rolle. Das Bonsilage-Programm von Schaumann bietet für jeden Einsatzbereich das passende Siliermittel. Das Ergebnis sind Premium-Silagen, die sich durch Vorteile wie reduzierte Trockenmasseverluste, höhere aerobe Stabilität, geringere Clostriehr als jede vierte Melkstation in Deutsch- dienkeimzahl und minimierten Proteinabbau auszeichnen. Tausende zufriedene Anwender machen land durchbricht die magische LeistungsBonsilage zu Europas Siliermittel Nummer 1. grenze von 2 Tonnen Milch pro Tag. Das entINFORMATION: www.schaumann.at spricht einer Jahresmilchmenge von über 700.000 kg je Melkstation. Auch Sie können diese Milchleistung erreichen, egal ob mit 65 oder mit 85 Kühen pro Melkstation, und melken dadurch so rentabel wie mit kaum einem anderen Melkverfahren. Mit einem eigenen Zitzenvorbehandlungsbecher werden die Zitzen gründlich mit Warmwasser und Druckluft gereinigt, getrocknet und das Vorgemelk abgemolken. Weiters wird dadurch die Kuh bestens stimuliert, was eine rasche Milchabgabe zur Folge hat. Mit VMS gemolkene Kühe haben den höchsten Milchfluss und dadurch steigt auch der Zuchtwert. So weiß auch Österreichs bester Fleckviehzüchter des Jahres 2013,

ange ist es her, dass ein Katalog der Firma agrar-direct – ein Unternehmen der Eder Gruppe – den Weg zu Ihnen gefunden hat. Nun erschien aufgrund der überwältigenden Nachfrage eine neue Ausgabe des beliebten agrar-direct Hauptkataloges. Wir bieten im Katalog 14.1 auf über 700 Seiten und in unserem „Trusted Shops“zertifizierten Onlineshop alles an, was das Herz rund um die Agrar- und Forstwirtschaft begehrt. Nach einigen Höhen und Tiefen starten wir zusammen mit Ihnen in eine gemeinsame Zukunft getreu unserem Motto: Direct versandt in Bauernhand. Wir freuen uns auf erfolgreiche Jahre als starker und zuverlässiger Partner an Ihrer Seite und auf Ihren Besuch unter www.agrar-direct.de.

Biringer-Schenzel x mit neuen Tiertransportern

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Bonsilage x mehr aus Grundfutter herausholen

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1000-mal x Siloking SelfLine

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er tausendste Siloking SelfLine hat Mitte April das Werk in Tittmoning verlassen. Diese beachtliche Verkaufszahl erreichte Siloking in nur knapp neun Jahren seit der Auslieferung der ersten Maschine im Juni 2005. Beeindruckend ist auch die Entwicklung der Verkaufszahlen: Im August 2011 war die 500. Maschine fertiggestellt, nur knapp zweieinhalb Jahre später bereits die

Besser automatisch melken x DeLaval VMS!

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1000. Maschine. Heute wird jeden Tag ein selbstfahrender Futtermischwagen produziert. Diesen Meilenstein in der Firmengeschichte feiert das Unternehmen u. a. mit dem Bilderwettbewerb „my SILOKING“. Vom 1. Juni bis 14. Juli können die Teilnehmer ihre Bilder auf der Website www.1000.siloking.com einsenden. Alle User bewerten die Bilder. Für die Plätze eins bis zehn gibt es attraktive Geldpreise. Mitmachen lohnt sich! INFORMATION: www.siloking.com und www.facebook.com/SILOKING


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FIRMEN BERICHTEN

Kraiburg x komfortable Tiefbox

Fixkraft x Erfolg mit Powerlac-Linie

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or einem Jahr ist Fixkraft bei der Futterlinie für Hochleistungskühe von geschütztem Raps auf den pflanzlichen Futterzusatz „Phytopass“ umgestiegen. Die Verkaufsleitung zeigt sich hocherfreut: „Wir haben in dieser Zeit nicht nur unsere langjährigen Kunden mit dieser sicheren, hochwirksamen und günstigen Futterpalette versorgen können, sondern haben in diesem Segment ca. 25 Prozent Kunden hinzugewinnen können“, sagt Verkaufsleiter Josef Wimeder. Rinderexperte Martin Veit war für die Produktentwicklung und die Begleitung der Markteinführung zuständig: „Ich freue mich, dass die Ergebnisse aus jahrelanger Forschung in der Praxis täglich bestätigt werden. Der Futterzusatz schützt Eiweiß vor dem Abbau im Pansen, optimiert die Pansenfunktion und erhöht die Nährstoffaufnahme im Darm. Es wird der gesamte Verdauungsprozess positiv beeinflusst und trägt zur Gesundheit und Leistungsbereitschaft der Tiere bei.“ Rückenwind von der Universität für Bodenkultur: Das BOKU-Symposium Tierernährung im April stand ganz im Zeichen von pflanzlichen Aktivsubstanzen und deren positiver Wirkung in der Rinderfütterung. Die aktuellen Forschungsergebnisse bestätigten abermals die Effekte, welche in der PowerLacFutterlinie bereits breite Anwendung finden. INFORMATION: www.fixkraft.at

der mit Mittel- und Seitenablage von 6,9 m bis 11 m Arbeitsbreite bis hin zu einem Vierkreiselschwader mit 15 m Arbeitsbreite gibt es eine vollständige Abdeckung aller Bereiche. Bei Interesse besuchen Sie einfach den nächsten Deutz-FahrHändler oder rufen Sie 01/80 160-20. Derzeit ie Kraiburg maxiBOX ist ein hochkomforgibt es einige interessante Ausstellungs- und tables Tiefboxensystem mit dauerhafter Vorführer-Doppelschwader, z. B. einen SWM Funktionssicherheit: Eine Gummimatte bietet 11041 mit 11 m Arbeitsbreite. „Kuschelweichheit“, welche durch 3–5 cm Einstreu zusätzlich erhöht wird. Angeschrägte Profile INFORMATION: www.deutz-fahr.at am vorderen und hinteren Ende passen sich der Körperkontur der Kuh optimal an. Beim Abliegen landet die Kuh nicht mehr an einer harten hinteren Boxenkante, sondern an einem weichen Profil. Vorne sind Liegepositionen mit ausgestrecktem Bein bequem möglich. Wird der Kopfraum als Einstreulager genutzt, lässt sie sich leicht über das vordere Profil nach hinten ziehen. Die ie Firma HIKO GmbH Montage ist einfach. Mit wenigen Schrauben werKempten, Erfinder des Oriden Matte und Profile stabil befestigt. Kraiburg ginal HIKO Kälbertränkeimers, maxiBOX unterstützt maximale Liegezeiten hat laufend die Form und sowie uneingeschränktes Liegeverhalten. Qualität des Tränkeimers INFORMATION: www.kraiburg-elastik.de, verbessert – immer nach dem www.kraiburg-belmondo.de Motto Qualität und Fortschritt aus dem Hause HIKO. Früher aus verzinktem Blech für die normale Milchtränke hergestellt, ist der ,,Nuckeleimer“ heute aus Kunststoff, um den neuen Tränken, wie Ad-libitum-Tränke, Milchaustauschern, Sauertränken, Joghurttränken usw., gerecht zu werden. Neben diesem Nuckeleimer vertreiben wir auch Eimer mit Loch oben, die ein gesundes, artgerechtes Tränken garantieren. Natürliches Saufen, gesunde Einspeichelung, Verhinderung von Nachsaugen werden damit in der Regel erreicht. HIKO stellt aber auch Steigrohrvorrichtungen her, die weltweit mit Erfolg vertrieben werden. INFORMATION: Tel.: 0049/831/52 38 89 70, info@hiko.com, www.hiko.com

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HIKO x Getränkeeimer mit bester Qualität

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Hochleistungsschwader von DeutzFahr überzeugen

M Brise x Großraumventilator

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er Brise (Ø 4,37 m, 1,1 kW, IE2) sorgt für spürbare „Kälte“ auch an heißen Sommertagen. Durch die Bewegung der enormen Luftmengen mit geringem Energieverbrauch, temperaturabhängigem Drehzahlregler und mit überlegter Platzierung in Verbindung mit offenen Lüftungsfirsten lässt sich auch ein erheblicher Frischluftanteil erreichen, der den Abbau des Hitzestresses garantiert. Er führt Wärme und Feuchte ab, der Temperaturunterschied zwischen innen und außen ist nur noch gering. INFORMATION: Agrotor GmbH, Tel.: +49/35343/70 22 80, www.agrotor.de

it einem umfangreichen Produktprogramm für die Futterernte kann Deutz-Fahr nahezu jeden Landwirt mit erstklassigen Maschinen beliefern. Beginnend bei Scheibenund Trommelmähwerken über Heuer und Schwader, Pressen und Wickelmaschinen, Ladewagen bis hin zu Großpackenpressen steht dabei immer eine robuste wirtschaftliche Technik für den effizienten Einsatz im Vordergrund. Besonders umfangreich sind die Erfahrung und Modellvielfalt bei Schwadern mit der treffenden Modellbezeichnung „Swatmaster“. Beginnend bei kleinen Einkreiselschwadern mit 3,20 m bis 4,60 m Arbeitsbreite über die Zweikreiselschwa-

Abdichtungen x von Güllelagunen

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ngeboten werden unter anderem KunststoffAbdichtungen für Güllelagunen, Speicherteiche, Biotope, Pools, Flachdächer; Sanierung von Altgüllegruben und Abdichtungen für Regenwasserbehälter. Und aufgrund langjähriger Erfahrung kennt Fa. Fuchs die Vorteile von Kunststoffabdichtungen, die in jeder Größe angeboten werden, ganz genau: Zunächst ist Kunststoff die preisgünstigste Variante, dazu kommt der rasche Einbau, bei Bedarf sind auch ein Rückbau oder eine Erweiterung jederzeit möglich. INFORMATION: Manfred Fuchs, Tel.: 0664/223 45 53, 03334/31 66, manfred.fuchs@fuchs-abdichtungen.at, www.fuchs-abdichtungen.at


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SOMMET D ELEVAGE 47

SOMMET DE L’ELEVAGE: Immer höher hinauf! Von 1. bis 3. Oktober findet im Messegelände der Grande Halle d’Auvergne von Clermont-Ferrand (Frankreich) die 23. Ausgabe des Sommet de l’Elevage statt. 170.000 m² für die Fachwelt der Viehzucht!

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Der Sommet bietet sowohl zu Geschäftstreffen Gelegenheit als auch zum Austausch von Informationen und ist für die Qualität seiner Geschäftskontakte bekannt. Zuchtmaterial, Tierfutter, tierärztliche Produkte, Ausstattung für die Milchproduktion, landwirtschaftliche Maschinen, neue Energien … Der Sommet verfügt über ein vollständiges Angebot, das von 1.250 Ausstellern, darunter 261 ausländischen Ausstellern aus 33 Ländern, gezeigt wird. Das Treffen der bedeutendsten Rassen Auch in diesem Jahr gibt der Sommet, dessen Ziel es ist, die Spitzenqualität der französischen Zuchtbetriebe zu würdigen, den Tiervorführungen den Vorrang. Mit 750 Tieren im Wettbewerb ist diese Ausstellung in Europa unbestritten führend für

Ein höchst internationaler Geschäftstreff Die internationale Reichweite des Sommet de l’Elevage ist mit 3.600 internationalen Besuchern aus 80 Ländern klar zu erkennen. Schon jetzt haben zahlreiche Delegationen aus Kolumbien, Chile, Mexiko, der Türkei, Russland, aber auch aus der Schweiz, Irland, Litauen, Marokko und Usbekistan ihre Teilnahme bestätigt, ebenso wie der bulgarische LandwirtAuf dem Programm: Prüfung schaftsminister. Bulgarien wird der „Ovinpiades“ (weltweiter mit einer Standfläche in der EinWettbewerb junger Schafhirten), gangshalle vertreten sein, um Tierpräsentationen, Versteigerun- seine Agrarwirtschaft und starke gen, zahlreiche Vorführungen und Zuchttradition zu präsentieren. Wettbewerbe. Zudem bleibt der Sommet de l’Elevage mit ca. 300 VIP-Empfang für die BesuPferden aus 16 Rassen die größte cher aus aller Welt Seit 2009 landesweite Zusammenkunft von befindet sich der Club InternatioZugpferden. nal im Mittelpunkt des Eingangsbereichs der Messe. Er wird von Neuheiten bei Wettbewerben der ADEPTA (Assoziation für die Heuer finden zwei groß angeEntwicklung des internationalen legte Rinderwettbewerbe statt: Austauschs von NahrungsmittelBei den Fleischrindern tragen die produkten und -techniken) bebesten 400 Tiere der Rasse trieben, der sich an alle ausländiAubrac einen landesweiten Wett- schen Delegationen wendet. Ein bewerb aus. Bei den Milchkühen professionelles Team steht zur findet diesmal mit 100 Tieren aus Verfügung. Frankreich, Italien, Österreich, nd Deutschland und der TscheProgramm 2014 chischen Republik der europäiZahlreiche fachliche Veranstalsche Wettbewerb der Rasse tungen und Highlights für die Fleckvieh statt. internationalen Besucher: die Fleischrinderbranche. Ihre Bedeutung als landesweiter Treffpunkt der Züchter von Milchkuhrassen aus agroklimatisch schwierigen Gegenden (Gebirge, extensive Weidesysteme …) nimmt mit 550 Milchkühen im Wettbewerb aus den Rassen Fleckvieh, Braunvieh, Abondance oder Montbéliarde etc. jedes Jahr zu. Bei den Schafen werden 400 Tiere erwartet.

Besichtigungen von Zuchtbetrieben und technischen Standorten für Nahrungsmittel; Exkursionen zu Zuchtbetrieben für Fleischrinder und Milchkühe, Schafe und Ziegen, aber auch Unternehmen der Nahrungsmittelbranche (Schlachthof, Käserei, Rinderexportanlage…); Besuch einer Biogasanlage und eines Forschungszentrums für Rindfleisch etc. Insgesamt werden den ausländischen Besuchern 25 kostenlose Besichtigungen angeboten, damit sie die Stärke der französischen Zuchtbranche kennenlernen. Internationaler Abend der Zucht Die ausländischen Delegationen können am 1. Oktober in Halle 3 an einem großen internationalen Abend der Zucht teilnehmen, der für sie in Partnerschaft mit France Génétique Elevage organisiert wird und an dem die 70 auf der Messe ausgestellten französischen Rinder-, Schaf- und Pferderassen vorgeführt werden. ❉ INFORMATION: Sommet de l’Elevage – Clermont-Ferrand, Frankreich Tel.: (+33)/(0)4/73 28 95 13 info@sommet-elevage.fr www.sommet-elevage.fr

Fotos: SOMMET DE L’ELEVAGE

er Sommet de l’Elevage ist mittlerweile eine der führenden Messen für Tierproduktion weltweit und zieht jedes Jahr mehr Fachbesucher an. 2013 kamen 82.500 Besucher, darunter 3.600 ausländische Besucher aus mehr als 80 Ländern (+11 % im Vergleich zu 2012).


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P.b.b. 02Z033612M Sonderausgabe Blick ins Land Mai, SPV Printmedien GmbH, Florianigasse 7/14, 1080 Wien. Retouren an „Postfach 555, 1008 Wien“

3 Hefte um nur 6,– Euro! rinderprofi ist das Magazin für den zukunftsorientierten Rinderhalter. Renommierte Fachautoren aus Wissenschaft und Praxis schreiben in rinderprofi, ergänzend dazu finden Sie Berichte und Reportagen aus allen Bereichen der Rinderwirtschaft.

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Rinderprofi 3/2014

Bestellkupon Ja, rinderprofi interessiert mich. Ich bestelle hiermit ein Jahresabo mit 3 Ausgaben rinderprofi. Ich bin

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❉ Eutergesundheitsproblemen bei Erstlingskühen vorbeugen

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