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BLICK INS LAND SELECTION
OKTOBER 2013
rinderprofi
Fotos: Thomas Isep, Lackinger
milch fleisch zucht DAS MAGAZIN FÜR MODERNE RINDERHALTUNG
Vierlinge im Waldviertel Melone brachte auf dem Bauernhof der Familie Scheichl in Moniholz, Bezirk Zwettl, vier gesunde Kälber zur Welt, Sie heißen Maxl, Hansl, Franzl und Martl. Ein Jahrhundertereignis.
Drillinge auf dem Tschitscherhof Fleckviehkuh Bella überraschte die Bergbauernfamilie Stotter hoch über Lienz mit der Geburt der gesunden Drillinge Brune, Bea und Biene. Milchanalytik bewährt sich. Seite 4
Rindermast sojareduziert. Seite 10
Jedes Jahr ein Kalb … ! Seite 26
Optimale Liegeboxen für mehr Tierkomfort. Seite 42
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Lahmheit umfasst ein breites Spektrum an Krankheiten und Bedingungen, die die Mobilität der Tiere beeinträchtigen
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VATOR NO
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*Biozide sicher verwenden. Für die Anwendung beachten Sie bitte das Produktdatenblatt und das Sicherheitsdatenblatt.
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„Mit HoofSmart® Top* habe ich ein Produkt gefunden, mit dem im Rahmen der Klauenhygiene eine gute Klauengesundheit sowie eine hohe Zufriedenheit erzielt werden“, berichtet Christian Auer.
Wir sagen
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Es ist davon auszugehen, dass Lahmheit, neben Mastitis, in der Milchwirtschaft weltweit der wichtigste Faktor bei Produktionsverlusten ist; nicht nur wegen großer Schäden und hoher Kosten, sondern auch wegen erheblicher Probleme für die Tiergesundheit. Leider konzentrieren sich viele Landwirte zu sehr und ausschließlich auf die Behandlung akuter Fälle beim jeweiligen Einzeltier. Wichtiger ist jedoch ein regelmäßiges Klauenhygiene –Management: Eine regelmäßige Klauenpflege, eine Verbesserung des Liegeboxen-Komforts, die Gewährleistung eines sauberen und trockenen Stallbodens, die Vermeidung von Stress und eine regelmäßige Klauenreinigung und -desinfektion sind hierbei die 5 wichtigsten Grundsteine. Auf der Suche nach einem geeigneten Klauendesinfektionsmittel wurde Landwirt Christian Auer aus Steinakirchen/Forst (60 Milchkühe) auf das Klauendesinfektionsmittel HoofSmart® Top* von Ecolab aufmerksam. Die erste Sprühanwendung von HoofSmart® Top* im Betrieb von Christian Auer wurde unmittelbar nach der Klauenpflege durch den Klauenpfleger Christian Eßletzbichler durchgeführt. Nach der Grundreinigung der Klauen und erfolgtem Klauenschnitt wurde das Klauendesinfektionsmittel HoofSmart® Top* im Sprühverfahren mittels einer handelsüblichen Kunststoff-Gartenspritze (z.B. Gloria-Druckspritze mit Spiralschlauch) aufgebracht. Anschließend wurde HoofSmart® Top* regelmäßig zweimal wöchentlich oberflächlich auf die Klauen aufgetragen. Der Erfolg des Einsatzes wird durch die deutliche Reduzierung der Gesamtrate und der Neuinfektionsrate an Problemtieren in der Herde deutlich. Betreut wird Herr Auer durch Mag. Christoph Wieser von der Fa. Ecolab, dieser weist darauf hin, dass natürlich jedes Desinfektionsmittel noch besser wirkt, wenn die Klauen vor dem Einsprühen mit Wasser vorgereinigt wurden.
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Kann man verhindern, dass lahme Kühe den Milchertrag klauen
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Die Klaue trägt die Milch
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CARE
HoofSmart® Top Die Top-Lösung für eine mobilere Herde Klauendesinfektion zur Sprühanwendung \ Sprühfähiges Desinfektionsmittel zur Einzelund Gruppenanwendung \ Wirtschaftlich optimale Lösung dank SprayMatrixTM \ Schutz zwischen den Anwendungen dank CareMatrixTM HoofSmart® Top ist ein anwendungsfertiges Produkt und kann in jedem manuellen Sprühsystem verwendet werden. Bei Robotern oder anderen automatischen Systemen wenden Sie sich bitte an Ihren Ecolab Vertreter oder Ecolab Berater. Biozide sicher verwenden. Für die Anwendung beachten Sie bitte das Produktdatenblatt und das Sicherheitsdatenblatt. Stand 10/2013 - Änderungen vorbehalten.
ECOLAB Deutschland GmbH Ecolab Allee 1 D-40789 Monheim am Rhein Tel.: +49 2173 5991 977 E-mail: Landwirtschaft.de@ecolab.com
ECOLAB GMBH Rivergate D1/4OG Handelskai 92 A-1200 Wien Tel. +43 1 715 25 50
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INHALT/IMPRESSUM
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I N H A LT MANAGEMENT
rinderprofi – Ihr Magazin
04 Milchanalytik: Die Daten auch nutzen 07 Einsparungen durch automatische Fütterungssysteme 08 „Ich brauche keine Getreidefressmaschinen“ 10 Rindermast sojareduziert 12 Grundfutterkosten: Vollkostenauswertung
Die schönste Auszeichnung sind zufriedene Kunden, wir bedienen Stammkunden von München bis Wien. Seit die Salzburger Spitzengastronomie unseren Käse kauft, genießt der Fürstenhof eine gewisse Bekanntheit auch beim zahlungskräftigen Festspiel-Publikum. Mittlerweile organisieren einige Hotels Ausflüge zu uns. Kaum ein Gast verlässt dabei unseren Verkaufsraum mit leeren Händen.
FÜTTERUNG 20 Futtermischwagen im Fokus
Niki Rettenbacher, Milchbauer und Hofkäser, Bericht Seite 8 MELKTECHNIK 22 Milchanlagenplanung: Größe ist nicht alles
FRUCHTBARKEIT 26 Jedes Jahr ein Kalb
TIERGESUNDHEIT
SEITE 12
SEITE 22
GRUNDFUTTERKOSTEN
MELKANLAGEN SEITE 39
KLAUENVERBÄNDE
29 Kälbertränke ad libitum 33 Mastitis – die Berufskrankheit der Milchkühe 35 Rindergrippe 37 Q-Fieber – Erfahrungen in einer Milchkuhherde 39 Klauen: Gut gewickelt ist halb geheilt
STALLBAU 42 Optimale Liegeboxen für mehr Tierkomfort? 44 FIRMEN BERICHTEN
Der nächste rinderprofi erscheint Anfang Februar 2014.
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FUTTERMISCHWAGEN IMPRESSUM
EIGENTÜMER UND VERLEGER SPV Printmedien G.m.b.H., Florianigasse 7/14, 1080 Wien HERAUSGEBER UND CHEFREDAKTEUR Klaus Orthaber (orthaber@rinderprofi.at) REDAKTION Klaus Orthaber (redaktion@rinderprofi.at), Stefan Nimmervoll (redaktion@rinderprofi.at) ANZEIGENLEITUNG Prok. Doris Orthaber-Dättel (orthaber-daettel@rinderprofi.at) ANZEIGENVERKAUF Alexander Beran (beran@rinderprofi.at), Marcel Blank (blank@ rinderprofi.at), Paula Kolendic (kolendic@rinderprofi.at), Michael Mazelle (mazelle@rinderprofi.at) VERWALTUNG, ASSISTENZ Stefanie Brenner (brenner@rinderprofi.at) REDAKTION UND HERSTELLUNG (ANZEIGENANNAHME) Florianigasse 7/14, 1080 Wien, Telefon 01/581 28 90, Fax 01/581 28 90-23, vom Ausland 00 43/1/581 28 90 FIRMENBUCHNUMMER: FN 121 271 S. DVR 286 73 PRODUKTION baba grafik & design, www.baba.at, 1020 Wien DRUCK Leykam Druck GmbH & Co KG, 7201 Neudörfl, Bickfordstr. 21 VERLAGSORT Florianigasse 7/14, 1080 Wien. P. b. b., ZUL.-NR. 02Z033612M. Alle Zuschriften und Chiffre-Briefe an BLICK INS LAND, Florianigasse 7/14, 1080 Wien. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Unterlagen besteht keine Gewähr auf Veröffentlichung oder Rücksendung. www.rinderprofi.at
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MANAGEMENT
Herdenmanagementprogramm: Daten aus Milchkontrolle liefern wertvolle Infos für die Gesundheits- und Fütterungsüberwachung.
Milchanalytik bewährt sich, aber man muss die Daten auch nutzen Leistungsniveau Die Milchqualität ist als das Produkt aus dem gesamten Umfeld der Milchkuh anzusehen, wobei die Fütterung und die Haltung zu den wichtigsten Teilaspekten zählen. Insbesondere eine stabile Stoffwechselgesundheit ist eine maßgebliche Voraussetzung für ein abwehrstarkes und gesundes Euter.
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Körpermasseabbau der Kuh. Gleichzeitig weist die Milch dieser Tiere oft einen niedrigen Eiweißgehalt (< 3,2 %) auf. Dadurch ergibt sich ein Milchfett:Milcheiweiß-Quotient von mehr als 1,5. Dieser signalisiert eine mögliche Ketose des Tieres. Hauptsächlich betroffen sind davon die älteren Tiere mit ihrem sehr intensiven Stoffwechselumsatz. Darüber hinaus können auch solche Kühe ein sehr weites Fett-Eiweiß-Verhältnis aufweisen, die in der Spätlaktation und der frühen Trockenstehphase überfüttert wurden. Oft weisen sie eine steil ansteigende Milchmengenleistung während der ersten Laktationswochen bei aber unzureichender Futteraufnahme auf. Der Höhepunkt solcher Ketosen befindet sich meistens zwischen der 3. und 5. Laktationswoche. Weiters kann ein in Beziehung zur Milchmenge niedriger Milchfettgehalt ein Hinweis auf Azidose sein, meist infolge von Strukturmangel (in den ersten Laktationswochen oft durch eine zu schnelle Kraftfuttersteigerung oder eine insgesamt unzureichende Futteraufnahme hervor-
Fotos: Mahlkow-Nerge
herausragende Rolle. Doch immer wieder muss beobachtet werden, dass die umfangreichen ütterungsfehler können Ge- Daten aus der monatlichen sundheits- und StoffwechMilchkontrolle nicht entspreselstörungen (Azidose, Ke- chend genutzt werden, um das tose, Labmagenverlagerung und Gesundheitsgeschehen der Kühe Mineralstoffwechselstörungen) zu erfassen oder mögliche Fehler auslösen. Mit steigenden Milch- im Management aufzudecken. leistungen wächst zumindest die potenzielle Gefahr von StoffMilchfettgehalt Der Milchfettwechselimbalancen. Dennoch gehalt charakterisiert vorrangig bedeutet dies nicht zwangsläufig, die Strukturversorgung, während dass leistungsstarke Tiere wesent- der ersten Laktationswochen lich häufiger erkranken als Tiere darüber hinaus aber auch die mit geringeren Leistungen. Stei- Energieversorgung. Er entwickelt gende Milchleistungen bedeuten sich bis zur 4. Laktationswoche für die Fütterung aber, dass nenormalerweise stark rückläufig, ben einer höheren Anforderung sinkt dann bis zur 10. Laktaan die Genauigkeit der Rations- tionswoche noch weiter schwach berechnung und an die Exaktheit ab, um danach bis zum Zeitder Arbeitsdurchführung vor al- punkt des Trockenstellens kontilem auch die produktionsbeglei- nuierlich wieder anzusteigen – tende Überwachung an BedeuLetzteres ein Zeichen dafür, dass tung zunimmt. Während die die Tiere ihre Körperfettdepots Milchmengenleistung letztlich wieder auffüllen (Grafik 1). Wähder aussagefähigste Parameter rend der Frühlaktation dient der zur Bewertung der Leistungsver- Milchfettgehalt vor allem in anlagung und zur Umweltgestal- Kombination mit dem Milcheitung ist, spielt die Beurteilung weißgehalt zur Beurteilung der der verschiedenen MilchkennEnergieversorgung der Kuh. werte (Milchfett- und -eiweißHohe Milchfettgehalte (i. d. R. gehalt, Zell- und Keimzahl, > 5 %) in den ersten zwei bis Azeton- und Harnstoffgehalt vier Wochen nach der Kalbung sowie Gefrierpunkt) eine zeugen von einem intensiven Von Katrin Mahlkow-Nerge
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Grafik 2: Körperkondition und Milcheiweißgehalt im Verlauf der ersten 100 Laktationstage. (Quelle: Fütterungsversuche Futterkamp) Grafik 1: Milchmenge und -inhaltstoffe im Laktationsverlauf. (Quelle: Fütterungsversuche Futterkamp)
rinderprofi – Wir haben die Leser gerufen). Ein drastisches Absinken des Milchfettgehalts beim Einzeltier von mehr als 0,4 Prozent zwischen zwei aufeinanderfolgenden Milchkontrollen sowie allgemein ein Milchfett-Milcheiweiß-Quotient < 1,0 können Hinweise auf eine solche Stoffwechselsituation sein. Auch bei hohen Stalltemperaturen (> 27 °C) in Kombination mit einer hohen Luftfeuchtigkeit sinkt der Milchfettgehalt (der gesamten Herde) oft um mehr als 0,2 bis 0,5 Prozent.
der Tiere während der Laktation ablesen (Grafik 2). Nahezu parallel zur Veränderung der Körperkondition verhält sich der Milcheiweißgehalt in den ersten beiden Laktationsmonaten. Aus der Sicht der Energieversorgung sind sowohl die ersten 50 bis 70 als auch die letzten 50 bis 100 Laktationstage am bedeutungsvollsten. Allgemein nimmt im ersten Laktationsdrittel mit zunehmender Milchleistung der Milcheiweißgehalt ab, da bei einer ausgeprägten Energiemangelsituation verstärkt auch die Milcheiweißgehalt Der Milch- Eiweißbausteine für den Energieeiweißgehalt ist in erster Linie bedarf zur Milchbildung genutzt vom Umfang der Bakterienpro- werden. So können während der teinsynthese abhängig, und diese Frühlaktation Milcheiweißgewiederum wird mehr von der halte über 3,1 Prozent als norEnergie- als von der Eiweißzumal angesehen werden. Sinken fuhr beeinflusst. Letztlich spiediese aber unter 2,8 Prozent, ist gelt der Milcheiweißgehalt mit keiner weiteren Milchleisdemnach vor allem die Energie- tungssteigerung zu rechnen, da versorgung der Kuh wider und solche Tiere meistens unzureiversteht sich (in Beziehung zur chende Körperenergiereserven Milchmenge) als Energiebarome- aufweisen, was die Milchbildung ter für die Herde. Seine Eignung begrenzt. Andererseits muss auch lässt sich an der KörpermasseFortsetzung auf Seite 6 (Körperkonditions-)Veränderung
GENOSTARSCHAU 9. 11. 2013 BERGLANDHALLE Das Beste aus Niederösterreich, Salzburg, der Steiermark und dem Burgenland 50 Schaukühe der Rassen Fleckvieh und Braunvieh Nachzuchten der aktuellsten Genostarvererber: GS VABENE, GS VERSETTO, GS HEIDUCK, GS VOLONTAER (Fleckvieh), GS GOLDFEVER (Holstein) Preisrichter: Stefan Hodel, Schweiz 11:00 Uhr Beginn 14:30 Uhr Präsentation der Nachzuchtgruppen 15:30 Uhr Gesamtentscheid und Siegerehrung
GENOSTAR Rinderbesamung GmbH Holzingerberg 1 · 3254 Bergland · Austria T +43 (0) 50/259-49000 · be@genostar.at · www.genostar.at
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Fortsetzung von Seite 5
Foto: Messe Bozen
Vielfalt am Land: Agrialp 2013 „Vielfalt am Land“ lautet das Motto der diesjährigen Landwirtschaftsschau Agrialp in Bozen. Neben der Produktschau gibt es vom 8. bis 11. November wieder ein informatives, abwechslungsreiches Begleitprogramm. Agrialp ist die wichtigste alpenländische Landwirtschaftsschau in Südtirol und ein wichtiger Treffpunkt für alle, die in einem der bedeutendsten Wirtschaftszweige des Landes tätig sind. Das Motto der heurigen Agrialp lautet „Vielfalt am Land“ und dient als Leitfaden für das Informations- und Begleitprogramm der Landwirtschaftsschau. Am 9. und 10. November 2013 werden bei der traditionellen Tierschau in den Stallungen der nahe gelegenen Viehvermarktungsanlagen, Galvanistraße 40, im Rahmen der Agrialp ca. 200 Tiere der verschiedenen in Südtirol gehalten Nutztierarten und -rassen gezeigt, wie Rinder, Pferde, Schafe, Ziegen, Schweine und Lamas. Auf die vielen Kinder warten zwei spannende Tage, in denen sie die Jungtiere der verschiedenen Arten, wie Ferkel, Lämmer, Kitze und Kälber, kennenlernen können. Die 23. Auflage der alpenländischen Landwirtschaftsschau Agrialp findet vom 8. bis 11. November 2013 statt. Internet-Tipp: www.agrialp.com
bei sehr hohen Leistungen über 50 kg der Eiweißgehalt nicht unter 3,1 Prozent fallen. Mit zunehmender Körperkondition ist ein Anstieg des Milcheiweißgehalts in Kombination mit einer Abnahme der Milchmenge zu verzeichnen, da steigende Körperkonditionen geringe Futteraufnahmen nach sich ziehen und somit die eingeschränkte Energiezufuhr auch die Milchbildung begrenzt. Während des letzten Laktationsdrittels zeichnet sich die allgemeine Tendenz ab, dass ein steigender Milcheiweißgehalt durch eine sinkende Milchmenge und eine gesicherte Energieversorgung hervorgerufen wird. In der Spätlaktation werden Eiweißgehalte in der Milch bis zu 3,8 Prozent als normal angesehen. Bereits Milcheiweißgehalte über 3,3 Prozent signalisieren einen deutlichen Abfall der Milchmenge. Diese Entwicklung geht mit einer Zunahme der Körperkondition der Tiere einher. Allgemein zeigt sich, dass in der Spätlaktation die Milchleistung von der Körperkondition relativ unbeeinflusst ist, wenn diese zwischen den Noten 3,0 und 3,5 liegt. Bei höheren Körperkonditionen mit einer Note über 3,5 muss aber mit einem drastischen Rückgang der Milchmenge in Kombination mit sehr hohen Milcheiweißgehalten (über 3,8 %) gerechnet werden (Losand, 1999). Abgeleitet daraus wäre die Obergrenze für den Milcheiweißgehalt während dieses Laktationsstadiums 3,8 bis 3,9 Prozent. Die Milchkontrolldaten am Prüftag werden zum einen als Mittelwerte für die gesamte Herde und zum anderen gezielt für die Tiere in den ersten 100 Laktationstagen, in der Laktationsmitte (100. bis 200. Laktationstag) und in der Spätlaktation (nach dem 200. Laktationstag) ausgewiesen. Grundsätzlich sollte bei der Interpretation des durchschnittlichen Milchfett-MilcheiweißQuotienten (FEQ) der Kühe im ersten Laktationsdrittel berücksichtigt werden, dass sich mögliche ketotische (hoher FEQ) und pansen-azidotische Stoffwechsellagen (niedriger FEQ) überlagern können. Daraus kann sich letzt-
lich ein vermeintlich normaler FEQ ergeben. Deshalb sollte zur Abklärung einer möglichen azidotischen Stoffwechselentgleisung besonders auf den FEQ der Kühe in der Hochlaktation geachtet werden. Hilfreich wäre hierbei auch die gezielte Auswertung von Kühen in der absoluten Frühlaktationsphase (bis zum 30. Laktationstag).
verursachen. Darüber hinaus spielt in diesem Zusammenhang besonders der hygienische Status aller eingesetzten Futtermittel eine große Rolle.
Bei der Auswertung der Zellzahldaten sind v. a. folgende Fragen wesentlich: – Wie hoch ist der Anteil an Kalbinnen mit Mastitis zu Laktationsbeginn (Färsenmastitis)? Zellzahl Die Zellzahl eines ge– Wie hoch ist der Anteil an Küsunden Euters beträgt maximal hen nach der Trockenstehphase 100.000 je ml Milch, schwankt mit einer Neuinfektion? aber physiologisch zwischen – Wie hoch ist die Ausheilungs20.000 und 300.000. Die Zellrate (Kühe mit erhöhtem Zellzahl eignet sich gut zur allgemeigehalt vor dem Trockenstellen nen Überwachung der Eutergeund normalem Zellgehalt in sundheit der Kühe im Betrieb. der Frühlaktation)? Zellen gelangen als Ergebnis der – Wie hoch ist der Anteil an Zellphysiologischen Erneuerung des zahl-Millionären und Tieren mit Eutergewebes bzw. der Abwehrständig hohem Zellgehalt? reaktion des Körpers auf Krank- – Wie ist die Ausheilung nach eiheitserreger sowie Stoffwechselner Mastitisbehandlung? störungen in die Milch. Darüber hinaus kann jede Form von Fazit Bei Hochleistungskühen Stress, seien es schlechte Luftver- können Störungen durch Füttehältnisse im Stall, hohe Tempera- rungsfehler oder andere äußere turen, mangelnder Liegekomfort, Einflüsse sofort zu einer negatihier besonders unsaubere Liege- ven Beeinflussung des biologiflächen, weiters unzureichende schen Gleichgewichts führen. Die Wasseraufnahme und Wasserqua- Nutzung von Milchkennwerten lität, ungenügende Trittsicherheit, liefert einen Beitrag, um ein hozu enge Laufgänge, unzureichend hes Leistungsniveau zu halten gepflegte Klauen, Überbelegung und gleichzeitig Stresseinwirkunoder Kontakt zu kranken Tieren, gen rechtzeitig zu erkennen und das Auftreten von Eutererkranabzustellen. Die regelmäßige kungen direkt oder indirekt (bei- Analyse der Milchinhaltsstoffe spielsweise über mangelnde Fut- ist eine wertvolle diagnostische teraufnahme) begünstigen. Der Hilfe bei der Gesundheits- und Fütterungs- bzw. ErnährungszuFütterungsüberwachung und stand beeinflusst ebenfalls den sollte daher von jedem MilchZellgehalt der Milch. So können kuhhalter intensiv vorgenommen Energie-, aber auch Vitamin- und werden. ❉ Mineralstoffmangelzustände, Pansenübersäuerungen sowie Dr. Katrin Mahlkow-Nerge ist Expertin in eine Eiweißüberversorgung einen der Landwirtschaftskammer SchleswigHolstein, Deutschland. Anstieg der Zellen in der Milch
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MANAGEMENT
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Einsparungen durch automatische Fütterungssysteme Effizienz Milchbauern, die sich für automatische Fütterungssysteme interessieren, haben die Qual der Wahl. Denn der Markt bietet eine Vielzahl an Systemen. Diese Technik kann auf einem Milchbauernhof viel Arbeitszeit einsparen. Welchen Nutzen sie bringen können und worauf bei der Bauplanung zu achten ist, erfahren Sie hier. ie automatischen Fütterungssysteme, die am Markt angeboten werden, sind sehr verschieden. So gibt es sowohl stationäre als auch mobile Fütterungen. Zu den stationären gehören Futterbänder, die die Ration von oben auf den Futtertisch befördern. Bei den mobilen Systemen unterscheidet man zwischen schienengeführten Systemen (Verteil- oder Mischwagen) und selbstfahrenden Futterwagen.
werden, ob das System auch in einigen Jahren noch erweiterbar ist.
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Die drei wichtigsten Anforderungen der Tierernährer an die Fütterungstechnik (sowohl Futtermischwagen als auch automatische Systeme) sind die Präzision, die Tiergerechtheit und die Unbedenklichkeit. Die Präzision beschreibt die Genauigkeit, mit der die Technik die berechnete Ration umsetzt. Das betrifft Einzugs-, Austrags- und MischgenauWeitere Unterschiede sind igkeit. Die Fütterungstechnik die Bevorratung des Futters Vorteile der automatischen allem von der tatsächlich einge- muss auch die Tiergerechtheit ge(Dosierer oder Mischer, als Block Fütterungstechnik sind die sparten Arbeitszeit abhängig. währleisten. Hierzu gehört, dass oder locker, geschnitten oder Einsparung von Arbeitszeit (ca. Vor der Investition sollte unter die Strukturwirksamkeit der lang); die Mischung des Futters 2 AKh/Kuh und Jahr); die häufi- anderem bei der Installation in Ration bzw. der Futtermittel vom (stationär oder mobil); die Ausgere Futtervorlage und mehrere Altgebäuden darauf geachtet Siloanschnitt bis zum Futtertisch bringung des Futters (Band, Rationen; tägliche Fütterung werden, ob der Futtertisch die erhalten bleibt. So sollten pro Schiene, Selbstfahrer); der Anauch durch Laien möglich (nur richtigen Maße hat (nicht zu Kilogramm TM weniger als trieb beim Mischen oder VerteiBefüllen der Silos); die Senkung schmal oder zu breit), ob die 40 Gramm Futter (technisch belen (Stromschienen/-kabel, Bat- der Traktorkosten (nur noch ein Futtertischhöhe (mind. 2,5 m) dingt) entstehen, dessen Teilchen terien, stationärer E-Motor, Traktor/Radlader für Futterentund die Statik ausreichen. Die kleiner als acht Millimeter sind. Dieselmotor); die baulichen An- nahme notwendig) und weniger Wege vom Silo und die in der Auch die Unbedenklichkeit der forderungen (Kurvenfahrt mögFutterreste. Fütterungsanlage sollten nicht zu Ration für die Tiere muss das anlich, mehrere Gebäude, als lang sein. Ferner muss geklärt gewendete Fütterungssystem geSelbstfahrer nutzbar); die ZuDiese Fütterungssysteme sind werden, ob Förderbänder oder währleisten können. Unersatzeinrichtungen (Futternachmit hohen Investitionen verbun- Schienen eine weitere Erschliewünschte Kontaminationen schieben, Kraftfutterdosierer, den, sodass die Wirtschaftlichkeit ßung (Stallerweiterung) behindurch Abrieb, Schmutzeinträge Einstreuen der Liegebox); genauestens unter die Lupe gedern könnten. Bei dieser Investi- und mikrobiellen Abbau müssen die Software (Eingabemöglichnommen werden muss. Diese ist tion sollte zudem die Fütterung verhindert werden. Deshalb keiten, Gruppeneinteilung, auch von den baulichen Voraus- aller Tiere (Trockensteher, Laksollte die Ansammlung von Herdenmanagementprosetzungen, der Entfernung zum tierer und Jungvieh) möglich Restfutter im Mischer nicht mehr gramm). Silo, der Herdengröße und vor sein. Nicht zuletzt sollte geklärt als drei Prozent betragen. ❉
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„Ich brauche keine Getreidefressmaschinen“ Jersey-Kühe Hochzufrieden ist der Tennengauer Milchbauer und Hofkäser Niki Rettenbacher mit seinen kleinwüchsigen Jersey-Rindern. Bei einem Besuch von BLICK INS LAND erläutert der Salzburger, warum er auf die international erfolgreiche, in Österreich aber seltene Rasse setzt. in Hauch Neuseeland weht durchs Salzburger Land, wenn die Kühe auf Rettenbachers Weiden in Kuchl bei Salzburg grasen. Der geschichtsträchtige „Fürstenhof“, in dem einst die Erzbischöfe auf dem Weg ins Gebirge Einkehr gehalten haben, ist dafür umso typischer für das Salzachtal. Sein Besitzer, Niki Rettenbacher, wollte schon immer eher kleine Milchkühe. Lange hatte der frühere Fleckviehhalter versucht, kleine Tiere zu züchten: Herausgekommen seien aber stets „Elefanten“. Vor dreieinhalb Jahren folgte dann der Entschluss, „ganz andere Wege zu beschreiten“, und so fand die erste Jersey-Kuh aus Dänemark ihren Weg in den Tennengau. Mittlerweile stehen knapp 40 Artgenossen im Stall des Biobauernhofes und Rettenbacher kann den Bestand aus eigener Nachzucht erhalten. Rasch gewachsen ist nicht nur die Herde, sondern auch die Begeisterung ihres Besitzers. „Wir halten unsere Tiere extensiv. Wir brauchen keine Getreidefressmaschinen. Dieses Lebensmittel sollte eher den Menschen gehören.“ Vielmehr setzt der Milchbauer auf gute Grünfutterverwerter: „Pro Liter Milch sind die Jerseys dabei wesentlich besser und effizienter als Schwarzbunte oder Flecken.“ Dazu kommt: Die Milch der Rasse Jersey habe auch mehr Inhaltsstoffe, was wiederum für die Käserei wichtig sei: „Daher können wir sie auskäsen und mehr Wertschöpfung erzielen.“ Zudem seien die Tiere sehr frühreif, bekommen bereits mit 22 bis 24 Monaten ihr erstes Kalb. „Nicht umsonst werden weltweit Jerseys überall dort gehalten, wo es um die Wirtschaftlichkeit geht.“ Auch in Österreich hätte die Rasse mehr Potenzial, ist der Fürstenhof-Bauer überzeugt: „Gerade auf der Alm sind kleine,
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teren Vorteil der Rasse nennt der Milchbauer die breite Verfügbarkeit von genetischem Material aus aller Welt. Noch läuft am Fürstenhof zwar ein eigener Stier mit, die Umstellung auf künstliche Besamung ist für Rettenbacher aber nur noch eine Frage der Zeit. Die Wiesen rund um den Hof mit insgesamt 18,5 Hektar Grünland werden als Kurzrasenweide genutzt. Seit 2000 wurde das Heu getrocknet, heuer hat Rettenbacher aber auf Heulage umgestellt: „Ich bin aus dem Klein und besonders bergÖPUL-Programm für Silagevertauglich sei auch das Tiroler zicht ausgestiegen und mit der Grauvieh, allerdings sei diese alte Futterqualität sehr zufrieden. Rasse für Rettenbacher mittlerDas Heu ist beim Pressen so troweile zu stark in Richtung Mutcken, dass die Blätter rauschen, terkuh gezüchtet worden. „Jerund wir bekommen sehr schwere sey-Kühe sind das glatte Gegen- Ballen.“ Auch der Geruch des teil davon: Beim Fleisch schaut Futters ist näher beim Heu als nicht viel heraus, sie geben aber bei der Silage. „Wir dürfen unhochwertige Milch, die ich für sere Produkte zwar nicht mehr meine Käserei brauche.“ Ihr ge- Heumilch-Käse bezeichnen, wernetisches Potenzial von bis zu den aber trotzdem bei der Heu8000 Litern mit sechs Prozent lage bleiben.“ In Zukunft will Fett und vier Prozent Eiweiß Niki Rettenbacher auch wieder würden sie auch trotz der exten- Ackerfrüchte anbauen, um die siven Fütterung am Fürstenhof fruchtbaren Böden des Tennenvoll ausspielen: Rettenbacher gaus besser zu nutzen. „Ich habe verweist auf seinen Stalldurchnoch Ackerwidmungen, weil wir schnitt von 4000 Litern. Als wei- früher für unseren Hofladen
auch Brot gebacken haben. Gerade Biofutter ist im Zukauf teuer, weshalb wir kein Potenzial liegen lassen können. Außerdem ist mir aufgefallen, dass die reinen Weideflächen stark verdichten und daher anfälliger für Trockenheit sind.“ Jungvieh und Trockensteher befinden sich im Sommer auf einer Gemeindealm. Die Aufzucht des Jungviehs hat Rettenbacher zur Gänze an einen jungen Nachbarbetrieb übergeben, um mehr Potenzial für seine zeitintensive Käserei zu haben. Früher ein typischer Nebenerwerbsbetrieb, beschäftigt der Fürstenhof nach dem Aufbau der Hofkäserei mittlerweile acht Angestellte. Hergestellt werden 35 (!) verschiedene Rohmilch-Weichkäse. Sein Fachwissen hat sich Rettenbacher, übrigens ein gelernter Tischlermeister, in zahlreichen Fachkursen und bei Exkursionen erworben. Besonders stolz ist man auf eine Goldmedaille bei der Internationalen Käsiade 2006. „Die schönste Auszeichnung sind aber zufriedene Kunden“, betont der erfolgreiche Direktvermarkter, der Stammkunden von München bis
Fotos: Fürstenhof (3)
wendige Kühe wertvoll.“ Dies würden mittlerweile auch einige Berufskollegen erkennen. Anfangs wurden die Rinder, die halb so groß wie andere waren, auf der Gemeindealm noch belächelt. „Heuer habe ich bereits neun trächtige Kalbinnen direkt von dort weg verkauft.“ Zudem erhalte er jede Woche drei bis vier Anfragen. Auch „fördertechnisch“ seien die Tiere optimal: Trotz des nur halben Gewicht gibt’s die volle Prämie.
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Wien bedient – seit die Salzburger Spitzengastronomie seine Käse kauft, genießt der Fürstenhof eine gewisse Bekanntheit auch beim zahlungskräftigen FestspielPublikum. Rettenbacher: „Mittlerweile organisieren einige Hotels Ausflüge zu uns. Kaum ein Gast verlässt dabei unseren Verkaufsraum mit leeren Händen.“
werden. Dass ihm der Schaubetrieb und die Direktvermarktung viel Kraft abverlangen, gibt der Bauer unumwunden zu. Um nicht in die Übelastungsfalle zu tappen, ist Rettenbacher gerade dabei, Abläufe umzuorganisieren. „Meine Freundin bewirtschaftet 35 Kilometer entfernt im Lammertal selbst einen Hof. In den vergangenen fünf Jahren waren Mit dem Rohmilch-Käse hat wir beinahe jedes Wochenende Rettenbacher eine Nische beauf drei Bauernmärkten. Das setzt. In Österreich werden dageben wir jetzt auf und wollen von keine nennenswerten Men- uns ganz auf den Ab-Hof-Vergen hergestellt. Viele Eigenkrea- kauf konzentrieren.“ Dass der tionen wie der „Zwiefache“, Stall weiter funktioniert, auch eine Mischung aus Blau- und wenn der Chef auf Verkaufstour Weißschimmel (innen Roquefort, ist, gewährleisten die Eltern und außen Camembert, Anm.) gehö- ein Nachbar. Und am Wochenren längst zum Standartsortiende holt die Alpenmilch Salzment. Immer wieder kreiert man burg die Milch ab – „ein Angeam Fürstenhof auch neue Käse- bot, damit wir die Käserei zwei sorten – „oft dann, wenn irgend- Tage schließen können“. etwas nicht so läuft wie geplant“, lacht Rettenbacher. Die Verarbei- Übrigens: Nach einem Besuch tung der Milch kann in der klei- von Indern reiste der Milchbauer nen Schaukäserei nachvollzogen in den Punjab im Norden des
Subkontinents. Bei dem dreiwöchigen Aufenthalt gelang es dem Salzburger mit einfachsten Mitteln, eine funktionierende Käserei aufzubauen. 2012 hat Rettenbacher mit seinen Mitstreitern den Verein www.give-andgive.org gegründet. Und betont seine Zufriedenheit: „Mir geht es
selber gut. Ich muss nicht in Saus und Braus leben. Trotzdem kann ich anderswo etwas bewegen.“ ❉ STEFAN NIMMERVOLL Internet-Tipp: www.fuerstenhof.co.at
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Jungzüchterprofi – Projekt geht weiter Das von der Zentralen Arbeitsgemeinschaft österreichischer Rinderzüchter (ZAR) gestartete und mit großem Erfolg durchgeführte Projekt „Jungzüchterprofi“ startet im Herbst 2013 wiederum mit Modul 1 in eine neue Ausbildungssaison.
Zielgruppe: An Landwirtschaft und Rinderzucht interessierte Jugendliche mit einem Mindestalter von 14 Jahren. Kostenbeitrag: € 30 pro Modul (exkl. Nächtigung und Verpflegung: ca. € 40 pro Wochenende) Anmeldung und Infos: DI Martin Unterweger, Tel.: 01/334 17 21-15, E-Mail: unterweger@zar.at
Rindermast sojareduziert Wer als Stiermäster weiterhin auf seine Rechnung kommen will, muss jetzt ein besonderes Augenmerk auf Effizienz und Kosteneinsparungen legen. Am Mastviehbetrieb von Peter Kogler wurde das Fütterungskonzept bereits verändert. Man setzt neuerdings auf Sincropac von Alltech. sterreichs Stiermäster gelten als die Reformverlierer bei der geplanten Umstellung von historischen auf regionale Betriebsprämien: Einst in Sachen Förderung besonders hoch eingestuft, fallen sie mit der bundesweiten Angleichung der Direktzahlungen auf ein österreichweit einheitliches Niveau besonders tief. Der international tätige Hersteller natürlicher Futtermittelzusatzstoffe Alltech hat mit seinem Produkt „Optigen“, einer hochwertigen Stickstoffquelle in der Wiederkäuerfütterung, auch für Maststiere einen Baustein zur besseren Futterverwertung im Portfolio. Über die Ergänzungsfutter-Linie „Sincroline“ der Firma Milkivit wurde das Produkt bisher vor allem bei Milchkühen eingesetzt. In Deutschland und Italien wird Optigen aber längst auch erfolgreich in der Stiermast eingesetzt.
Ö
bei Stieren im Einsatz hat. In Lenzing unweit des Attersees mästen Peter und Barbara Kofler für die Firma Handlbauer auf 210 Standplätzen Kälber zu 700 Kilo schweren Stieren. Ihren Schwerpunkt in diesem Produktionszweig hat die Familie nach der Übernahme des Hofes im Jahr 2002 schrittweise gefunden. „Wir hatten einen gemischten Betrieb mit Milch, Rindermast und Ferkelproduktion“, erzählt Peter Kofler. Bald sagte man der Melkmaschine ade. 2012 fiel schließlich die Entscheidung, künftig auch auf die Zuchtsauen zu verzichten und lieber vollständig auf die Stiermast zu setzen.
Dennoch sei man „laufend auf der Suche nach Verbesserungspotenzial im Management“, ergänzt Barbara Kofler. Sie wurde hellhörig, als ihr Futtermittellieferant Praxmayer mit einem Konzept vorstellig wurde, das mehr als nur eine einfache Umstellung der Fütterungsration versprach. Nach einem halben Jahr „Sincropac“ im Barren habe sich vieles am Hof der Koflers verändert, so die Bäuerin.
Louisa Haidle von Alltech beschreibt kurz das Produkt: „Wir haben Futterharnstoff in eine pflanzliche Fettmatrix eingemischt, sodass der Harnstoff im Pansen langsamer freigesetzt Nebenher hat sich Peter Kofler wird.“ Dadurch werde der Stickauch als Lohnunternehmer etastoff nicht wie bei herkömmlibliert: Von der Gülleausbringung chem Futterharnstoff schlagartig über Bodenbearbeitung Anbau frei, sondern kontinuierlich in bis hin zum Silieren, Pressen und gleichbleibenden Mengen – was Wickeln und nicht zuletzt Mähbei der richtigen Rationsformuliedrusch übernimmt die „Agrarrung die Leber des Rindes nicht Davon will die Praxmayer-Mühle wirtschaft Kofler“ vielfältigste belastet. Bereits 100 Gramm Opaus Salzburg jetzt auch verstärkt Aufträge, zur Auslastung der tigen würden reichen, um 800 die österreichischen Stiermäster Traktoren auch Winterdienste. Gramm Soja zu ersetzen, so die überzeugen. Gemeinsam mit Ver- Auch dieses Geschäft war mit ein Agrarbiologin. „Wichtig ist dabei triebsleiter Gunter Haydinger, Grund für die Forcierung der allerdings, dass den PansenbakteFütterungsberater Franz Reifinger Rindermast. „Ich bin viel unterrien neben dem wertvollen Amund Alltech-Österreich-Verkaufs- wegs; das lässt sich mit Stieren moniak auch ausreichend Kohleiterin Louisa Haidle war rinder- besser vereinbaren“, erzählt der lenhydrate zur Verfügung steprofi auf einem der ersten Höfe, Landwirt, dessen Frau und Vater hen.“ Idealerweise werde diese der die neuen Futtermittel mit in diesem Fall die Arbeiten im Lücke von 700 Gramm TM mit langsam freisetzendem Harnstoff Stierstall gemeinsam erledigen. Maissilage aufgefüllt – der Anteil
Fotos: ZAR, Alltech (2)
Die Lehrinhalte umfassen die Bereiche „Allgemeinbildung“ (Agrarpolitik, Rhetorik und Öffentlichkeitsarbeit), „Spezialwissen rund ums Rind“ (Zuchtarbeit, Tierernährung, Tierverhalten etc.) und viel Praxis (Exterieurbeurteilung, Preisrichten, Styling und Tiervorführung). Das gegenseitige Kennenlernen von engagierten jungen Leuten aus ganz Österreich sowie die Besichtigung von unterschiedlichen Zuchtbetrieben sind zusätzliche wichtige Bausteine der Ausbildung, die es den Teilnehmerinnen und Teilnehmern ermöglichen, Netzwerke zu bilden. Als Referenten stehen nationale und internationale Experten aus den unterschiedlichsten Fachbereichen zur Verfügung.
10_11_management_rp 10.10.13 08:16 Seite 11
MANAGEMENT 11
an Grundfutter in der Ration wird zudem erhöht. „Bei der richtigen Rationsreformulierung wird das Grundfutter außerdem besser verdaulich.“ Was bedeute, dass aus der gleichen Futtermenge mehr kg Zuwachs entstehen können. „Durch den Einsatz von Sincropac können bis zu einem Kilogramm Soja oder Raps bzw. 0,8 kg Sojaschrot je Tier und Tag eingespart und dadurch die Futterkosten reduziert werden“, ergänzt Fütterungsfachmann Franz Reifinger von Praxmayer. „Durch mehr Grundfutter in der Ration entstehen außerdem positive Effekte auf die Pansengesundheit, die auch in der Stiermast nicht völlig außer Acht gelassen werden darf, damit die Tiere gesund wachsen.“ Seit Februar beziehen auch die Koflers ihr Fertigfutter von einem regionalen Mischfutterwerk, das von der PraxmayerMühle beliefert wird. „Wir hatten uns vorgenommen, das System bis zum Sommer auszuprobieren, und beschlossen mittlerweile, dabei zu bleiben“, erzählt Peter Kofler. Seine Frau Barbara beobachtet die Tiere im Stall stets genau und erkannte rasch am Kot der Tiere, dass sich die Futterverwertung verändert hat: „Früher waren da oft noch Körner dabei. Heute finde ich kaum noch Rohfasern.“ Farbe und Konsistenz der Ausscheidungen hätten sich verändert. Zwar könne man über eine positive Veränderung der Zunahme erst dann Auskunft geben, wenn im nächsten Jahr ein
1 2
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3
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7 6
ungsprozesses sollten die Rinder auch mehr Grundfutter fressen, betont Gunter Haydinger. Da Kofler die Mais- und Grassilage im Verhältnis 8:2 aber nicht abwiegt, kann er dies nach ein paar Monaten noch nicht gesichert bestätigen. „Ich erledige das Management meines Stalles nicht streng mit dem Rechenstift“, verVöllig verschwunden sei auch lässt sich der Mäster mehr auf das Futteraufnahmeloch von 14 sein Bauchgefühl. Dieses sage Tagen, wenn die Kälber auf das ihm aber, dass er allein durch die Stierfutter umgestellt wurden, Einsparung teurer Eiweißkompoberichtet Barbara Kofler: „Wir nenten unter dem Strich mit Sinbekommen die Tiere mit rund 95 cropac besser fahre. „Wenn dann Kilo und geben ihnen sechs Wo- noch die Zunahmen und die Gechen lang Milch, wobei ich ab der sundheit steigen, ist es für uns ein dritten Woche mehr und mehr zusätzlicher Gewinn.“ Schrot zumische.“ Wenn sie mit Zudem fällt in Maststall in Len120 kg von der Milch wegkämen, zing einer der arbeitsintensivsten würden die Jungstiere voll fresSchritte völlig weg. „Bis Februar sen. „Gerade der Start ist für die haben wir unser Kraftfutter selweitere Mast entscheidend. Daber gemischt.“ Das restliche Futrum füttern wir die Kälber gleich tergetreide wurde verkauft, das zu Beginn mit Heu-TMR.“ Aufgesamte Getreide aus der heurigrund des optimierten Verdaugen Ernte abgeliefert. Zudem
BETRIEBSSPIEGEL Peter und Barbara Kofler, vulgo „Starzinger“ Kraims 1, 4860 Lenzing 50 Hektar Ackerfläche, davon 22 ha Mais, 28 ha Getreide; 20 Hektar Grünland (Silage & Heuballenverkauf); 7 Hektar Wald Stiermaststall mit 210 Standplätzen Lohnunternehmen mit 3 Fendt-Traktoren und 2 Claas-Mähdreschern würden viele Stunden an Arbeit, die Energiekosten für die Trocknung und das Lagerrisiko, etwa durch Schädlinge, wegfallen. Bilanz der Koflers: „Bereits nach einem halben Jahr sind jene Veränderungen eingetreten, die wir uns erhofft haben.“ Nun warten sie gespannt auf die endgültigen Mastergebnisse nach zwölf Monaten. ❉
PRAXMAYER MÜHLE ...füttern mit Erfolg!
12 11
voller Umlauf abgeschlossen sei, die Stiere hätten aber jetzt bereits ein vitaleres Haarkleid. „Unser Ziel ist, das Durchschnittslebendgewicht zum Mastende um 20 Kilo zu steigern und in einem weiteren Schritt die Mastdauer von knapp 19 Monaten zu reduzieren.“
12_18_management_rp 10.10.13 08:16 Seite 12
Grundfutterkosten: Vollkostenauswertung bringt Klarheit Betriebswirtschaft Nur wer die Kosten genau im Griff hat, kann auf die Dauer erfolgreich wirtschaften. Auch für Grundfutterkosten ist es unabdingbar, die Vollkosten zu errechnen.
I
Teilkostenrechnung der Auswertung im Arbeitskreis Milchproduktion (ausgenommen Grundfutterkosten).
gen Erfahrungen zeigt sich, dass für die erstmalige Auswertung rund ein Tag notwendig ist, für wiederholte Auswertungen werden drei bis vier Stunden für die – Neben einer vorhandenen Ein- Vollkostenauswertung des eigenahmen-/Ausgabenrechnung nen Betriebs benötigt. inkl. Anlageverzeichnis oder einer Buchhaltung werden keine – Die Vollkostenauswertung ist in laufenden Zusatzaufzeichnungen erster Linie ein Managementbenötigt. Daneben ist das Wissen werkzeug für den Einzelbetrieb. der Betriebsleiter (z. B. Erhebung von Arbeitszeiten etc.) von beUmlagekostenstellen der sonderer Bedeutung. Diese ken- Grundfutterproduktion nen ihre Betriebe am besten. Aufgrund des vorgegebenen Rahmens und der Datenverfügbar– Keine Standardisierungen von keit wurden zwei UmlagekostenKosten und Leistungen. stellen definiert: – Es werden die Betriebszweige (Hauptkostenstellen), Umlagekostenstellen sowie notwendige Verteilungsschlüssel für die Gemeinleistungen, Vorleistungsund Faktorkosten aus Gründen der Vergleichbarkeit und Überschaubarkeit vorgegeben.
– „Grundfutter ohne Silomais“: Hier werden alle Gemeinleistungen (EBP, ÖPUL-Prämien, Ausgleichszulage für benachteiligte Gebiete und Prämien aus regionalen Förderprogrammen) und Kosten, die dem Grünland und dem Feldfutter (ausgenommen Silomais) zugeordnet werden – Der Betriebsleiter/die Betriebs- können, erfasst. Kosten für leiterin selbst erstellt unter AnGrundfutterzukauf sowie Leisleitung die Kostenauswertung. tungen und Kosten für Almen – Der Zeitaufwand muss überwerden in dieser Kostenstelle schaubar sein: Nach mehrjährinicht berücksichtigt.
Fotos: agrarfoto.at
aus dem Jahr 2011 nachfolgend dargestellt. Die Anzahl und die Struktur der Betriebe zeigen, n einer bundesweit abgedass es sich hierbei um keine stimmten Arbeitsgruppe wurde repräsentative Gruppe von auf Basis des Schemas „KosMilchviehbetrieben handelt. tenrechnung im landwirtschaftDaher sind Rückschlüsse auf die lichen Betrieb“ (BMLFUW 2006) allgemeine Milchproduktion für die Arbeitskreise Milchpronicht oder nur in eingeschränkduktion eine EDV-Anwendung tem Maße zulässig. auf Basis einer Tabellenkalkulation entwickelt, um für den BeMaterial und Methode Hintertriebszweig Milchproduktion die gründe und Rahmen der VollkosVollkosten auszuwerten. Dazu tenauswertung: In den Arbeitswurden wie im Schema vorgese- kreisen Milchproduktion ist die hen für das Grundfutter Umlage- Teilkostenrechnung (Betriebskostenstellen gebildet. „Umlage- zweigauswertung, BZA) mit der kostenstellen sind KostenstelAuswertung der Direktleistungen len, die keine Marktleistung erund Direktkosten ein zentraler bringen. Sie werden eingerichtet, Bestandteil. Da vielen Arbeitsweil nicht alle Leistungen und kreisteilnehmern eine weiterfühKosten unmittelbar auf Betriebs- rende betriebswirtschaftliche zweige verrechnet werden könAuswertung bis zu den Vollkosnen. Von den Umlagekostenstel- ten und im Speziellen auch der len werden die dort verbuchten Grundfutterkosten – diese werLeistungen und Kosten auf den in der Teilkostenrechnung Betriebszweige umgelegt.“ standardisiert – ein Anliegen war und ist, wurde unter folgenden Die Abgrenzungen, Methoden Gesichtspunkten 2012 eine stanund Ergebnisse der Umlagekos- dardisierte Excel-Anwendung tenstellen für das Grundfutter entwickelt: werden aus den Vollkostenaus– Übernahme der Direktleistunwertungen von 200 Betrieben gen und Direktkosten aus der
Von Franz Hunger
12_18_management_rp 10.10.13 08:17 Seite 13
MANAGEMENT 13
– „Silomais“: Wird am Betrieb Silomais angebaut, werden hier alle zuordenbaren Gemeinleistungen und Kosten für den Silomaisanbau erfasst. Somit können auch für Silomais eigene Kostenauswertungen erstellt werden.
RGVE-Besatz notwendig ist (z. B. Silageverzicht), wird dieser – Einheitliche Betriebsprämie: Zuschlag bzw. diese Prämie diVon der Einheitlichen Betriebs- rekt der Tierhaltung zugeordnet prämie wird der Anteil für das und nicht den UmlagekostenstelGrundfutter aus der betriebsprä- len für das Grundfutter. mienfähigen Fläche ermittelt. – Ausgleichszulage für benachAbgrenzung sowie Leistungs- – ÖPUL: Die Prämien werden, teiligte Gebiete: Bei Betrieben, und Kostenarten der Umlage- bezogen auf die Einzelmaßnah- die diese Ausgleichszahlung erkostenstellen Alle Gemeinleis- men gemäß ÖPUL, „verursacher- halten, wird nur jener Prämientungen und Kosten der Außengerecht“ auf die jeweilige Acker- anteil der Umlagekostenstelle wirtschaft, die bis zur Futterlabzw. Grünlandfläche aufgeteilt. des Grundfutters zugeteilt, den gerstätte (Silo, Heustock, Bei jenen ÖPUL-Maßnahmen, der Betrieb ohne Tierhaltung Lagerplatz für Rundballen) die einen Prämien- zuschlag ab bekommen würde; der restliche anfallen, werden den beiden einem bestimmten RGVE-Besatz Prämienanteil wird direkt der Umlagekostenstellen zugeordnet. enthalten (z. B. UBAG-Prämie Tierhaltung zugeordnet. für Grünland, Prämie für Dazu zählen folgende biologische Wirtschaftsweise) Fortsetzung auf Seite 14 Leistungs- und Kostenarten: oder für die überhaupt ein Gemeinleistungen
Tab. 1: Anzahl der ausgewerteten Betriebe sowie Milchkuhbestand und Milchleistung je Kuh. Quar- BewirttilsschafBHK-Punkte-Gruppe* austungswertung form +25 %
konMittel–25 % ventiowert nell
bio
0
1
2
3+4
Anzahl Betriebe
51
201
51
147
45
73
50
68
10
Anzahl Kühe
40
32
21
33
30
35
32
32
16
7.659
7.470
6.787
7.768
6.501
7.431
7.499
7.587
6.836
Produzierte Milch je Kuh in kg
*0 = kein Bergbauernbetrieb, 1 = bis 90 Punkte, 2 = 91–180 Punkte, 3 = 181–270 Punkte, 4 = ab 271 Punkten
konMittel–25 % ventiowert nell
iten) og (460 Se Neuer Katal n! rder GRATIS anfo
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dW • Stall- un tungen für Rinder
ch • Stalleinri
PATURA KG www.patura.com
bio
0
1
2
3+4
546
512
470
493
555
493
493
537
571
Direktkosten (1)
321
334
296
357
249
381
323
306
233
Übrige Vorleistungskosten (2)
426
516
623
522
482
583
503
461
466
Faktorkosten (3)
558
621
657
609
631
704
586
560
605
1.305
1.471
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1.488
1.362
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1.327
1.304
• •
D-63925 Laudenbach Tel. 0049 93 72/94 74 0
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Gemeinleistungen
Gesamtkosten (1 + 2 + 3)
PATURA-Programm 2013
ab
Tab. 2: Gemeinleistungen, Kosten und Arbeitszeit je ha „Grundfutter ohne Silomais“. Quar- BewirttilsschafBHK-Punkte-Gruppe* austungswertung form +25 %
*
ng zzgl. Mw Preisempfehlu
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Weitere Kennzahlen Variable Kosten
555
602
625
634
485
691
593
532
468
Maschinenkosten inkl. MR
421
498
601
510
445
572
482
442
424
Arbeitserledigungskosten
732
860
992
868
802
997
825
750
787
Arbeitszeit (AKh) je ha
12
15
17
15
13
17
13
13
20
*0 = kein Bergbauernbetrieb, 1 = bis 90 Punkte, 2 = 91–180 Punkte, 3 = 181–270 Punkte, 4 = ab 271 Punkten
OÖ | SLG | T | V | K T. Schusterbauer: +43 664 1317148 NÖ | BLG | STK K. Mayböck: +43 664 2161991 *Aktion gültig in D/AT bis zum 31.10.2013, Abbildung kann vom Angebot abweichen.
12_18_management_rp 10.10.13 08:17 Seite 14
14
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Fortsetzung von Seite 13 – Sonstige Gemeinleistungen: In dieser Position werden Prämien für regionale Programme zusammengefasst. Kosten/Direktkosten – Saatgut: Kosten für Saatgut, z. B. Nachsaat Grünland, Maissaatgut, Feldfuttermischungen – Pflanzenschutz: nur Pflanzenschutzmittel – Handels- und Wirtschaftsdünger: Die Nährstoffe N, P2O5, K2O des Wirtschaftsdüngers aus der Tierhaltung werden zu Handelsdüngerzukaufspreisen bewertet und der Tierhaltung als Leistung verbucht. Gemeinsam mit einem allfälligen Handelsdüngerzukauf werden die gesamten Kosten für den Dünger (Handels- und Wirtschaftsdünger) auf die Acker- und Grünlandfläche auf Basis des Nährstoffentzuges aufgeteilt. Die Kosten der Wirtschaftsdüngerausbringung werden der Tierhaltung (und nicht der Flächenbewirtschaftung) zugeordnet. – Siliermittel, Silofolien, Bindegarn, Netze, Vliese etc.: Dieser Kostenstelle werden nur Kosten für diese Hilfsmittel zugeordnet.
Erfolgt das Wickeln von Rundballen über einen Lohnunternehmer/über den Maschinenring, werden die gesamten Kosten für diese Dienstleistung (auch das Netz und die Folie) in der Kostenart Lohnmaschinen, Maschinenring berücksichtigt.
– Abschreibungen Maschinen und Geräte: Es wird jede einzelne Maschine bzw. jedes einzelne Gerät, welches am Betrieb eingesetzt wird, den jeweiligen Betriebszweigen zugeteilt. Abschreibungen von Maschinen zur Grünlandbewirtschaftung können voll dem Betriebszweig Übrige Vorleistungskosten „Grundfutter ohne Silomais“ – Betriebs- und Reparaturkosten zugeordnet werden (z. B. MähMaschinen: Dieser Position wer- werk, Heutrocknungsanlage den Treibstoffe, Schmierstoffe, etc.). Einige Maschinen (z. B. Reparaturen von Maschinen und Traktor) werden in verschiedesonstiges Werkzeug zu- geordnet, nen Kostenstellen verwendet; die durch Maschinen anfallen, bis diese werden in Abhängigkeit das Grundfutter im Futterlager von ihrem Einsatz der jeweiligen liegt. Betriebs- und Reparaturkos- Kostenstelle prozentuell zugeten ab der Entnah-me (z. B. Miordnet. schwagen) und der Wirtschaftsdüngerausbringung werden der – Abschreibungen Gebäude und Tierhaltung zugeordnet. bauliche Anlagen: Den Kostenstellen „Grundfutter ohne Silo– Lohnmaschinen, Maschinenmais“ und „Silomais“ werden ring: Kosten für jene Leistungen, die Abschreibungen für Silos, die an den Maschinenring bzw. Lagerplätze und Heulagerstätten Lohnunternehmer ausgelagert zugeordnet. wurden (z. B. Maisanbau, Häckseln, Verdichtung der Silage im – Instandhaltung Gebäude und Silo, Rundballenpressen und bauliche Anlagen: Auf Basis ei-wickeln), werden inklusive der nes Schlüssels, abgeleitet vom Kosten für Arbeitsleistung erfasst. Anschaffungswert aller Gebäude und baulichen Anlagen, werden – Strom: Hier werden Stromkos- die Kosten, die im betrachteten ten für die Heutrocknung, Jahr anfielen, den Kostenstellen Standhäcksler oder Gebläse zugeordnet. erfasst.
Tab. 3: Kosten für Grundfutter je ha Silomais. Quar- Bewirttilsschafaustungswertung form
BHK-Punkte-Gruppe*
konMittel+25 % –25 % ventiowert nell
bio
0
1
2
3+4
649
582
493
578
605
542
551
719
–
Direktkosten (1)
665
689
705
695
484
715
637
690
–
Übrige Vorleistungskosten (2)
603
734
1.002
734
785
783
721
635
–
Faktorkosten (3)
655
727
894
726
820
808
677
594
–
1.923
2.150
2.601
2.155
2.089
2.306
2.035
1.919
–
1.072
1.171
1.345
1.184
863
1.196
1.077
1.144
–
Maschinenkosten inkl. MR
577
697
957
696
782
737
679
624
–
Arbeitserledigungskosten
882
1.057
1.450
1.053
1.216
1.128
1.030
914
–
Arbeitszeit (AKh) je ha
13
15
27
14
27
14
16
14
–
Weitere Kennzahlen Variable Kosten
Faktorkosten – Arbeitskosten: In dieser Kostenposition werden die bewerteten nicht entlohnten Arbeitszeitstunden (nAKh), die Kosten für ständige Fremdarbeitskräfte und die Beiträge zur Sozialversicherung zusammengefasst. Die nAKh werden auf Basis einzelner Arbeitsgänge auf einem eigenen Kalkulationsblatt ermittelt und mit einem Lohnansatz (2011: Euro 9,50) bewertet. – Kosten für Boden: Gepachtete Flächen werden mit den tatsächlichen Pachtzahlungen berücksichtigt, Eigenflächen werden mit dem regionalen Pachtpreis bewertet. – Kapitalkosten: Das gesamte durch Anlagevermögen gebundene Kapital wird mit einem einheitlichen Kalkulationszinssatz (2011: 3,5 %) bewertet. Als Kalkulationsbasis wird der Buchwert der Maschinen und Geräte sowie der Gebäude und baulichen Anlagen herangezogen. Weitere Kennzahlen
Gemeinleistungen
Gesamtkosten (1 + 2 + 3)
– Alle übrigen Vorleistungskosten, die echten und unechten Gemeinkosten (z. B. Versicherungen, Verwaltung, Steuern, Abgaben, PKW-Betriebsanteil) werden den Hauptkostenstellen (Betriebszweigen) zugeordnet und nicht den Grundfutterkostenstellen.
*0 = kein Bergbauernbetrieb, 1 = bis 90 Punkte, 2 = 91–180 Punkte, 3 = 181–270 Punkte, 4 = ab 271 Punkten
– Variable Kosten: Summe aus Direktkosten, Betriebs- und Reparaturkosten Maschinen, Lohnmaschinen, Maschinenring und Strom. – Maschinenkosten inkl. MR: Als zusätzliche Vergleichskennzahl werden aus den übrigen Vorleistungskosten die Kostenarten Betriebs- und Reparaturkosten Maschinen, Lohnmaschinen, Maschinenring, Strom sowie die Abschreibungen für Maschinen und Geräte, aus den Faktorkosten die Kapitalkosten für das gebundene Maschinenkapital zusammengezählt. – Arbeitserledigungskosten: Zur Kennzahl Maschinenkosten inkl. MR werden die Arbeitskosten hinzugerechnet.
12_18_management_rp 10.10.13 08:17 Seite 15
MANAGEMENT 15
Gemeinleistungen und Kos„Grundfutter ohne Silomais“ ten je Hektar „Grundfutter sind das gesamte Grünland und Einige kurze Vorbemerkungen: ohne Silomais“ und je Hektar das Feldfutter zusammengefasst. Auf den Betrieben sind in der Re- „Silomais“ Um die LeistungsAuf eine weitere Differenzierung gel keine einzelbetrieblichen Er- und Kostenzuordnung möglichst der Nutzungsform (Ackerfeldfuttragsmessungen von Grundfutter einfach und übersichtlich gestal- ter, Grünland), Nutzungsintenwie TM-Ertrag, Energie-Ertrag, ten zu können und willkürliche sität (Anzahl der Schnitte), Eiweiß-Ertrag etc. vorhanden. Abgrenzungs- und Kostenschlüs- Nutzungsart (Heu, Silage, Weide) Daher mussten wir für diese Aus- selungsproblem zu vermeiden, und Produktionsverfahren wertung eine andere Methode wurden die beiden Umlagekos(Rundballensilage, Silosilage, finden, um unterschiedliche Intenstellen „Grundfutter ohne Bodenheu, Belüftungsheu, untertensitäten in der Grundfutterpro- Silomais“ und „Silomais“ defischiedlichste Formen der Weideduktion bewerten zu können. niert. In der Kostenstelle nutzung) wurde verzichtet. Dies ist einer der Gründe, warum Grundfutter als Umlagekostenstelle in dieser Kostenrechnung definiert wurde. Umlagekosten 6HULHV stelle bedeutet, dass die ermittelten Kosten dieser Kostenstellen 'UHLSXQNWDQEDX I U +HFN XQG )URQW ² :LFNHOQ XQG 6WDSHOQ LQ HLQHP $UEHLWVJDQJ zum Abschluss der Kostenrech=ZHL )ROLHQYRUVWUHFNHU ² HLQ ´FXW VWDUW nung auf Hauptkostenstellen (BeV\VWHPµ triebszweige) umgelegt werden. 3DWHQWLHUWHV K\GUDXOLVFK NODSSDUHV :LFN Nachfolgend werden die angefalHODUPV\VWHP lenen Kosten beim Grundfutter ´7ZLQ 7RZHU 'HVLJQµ I U KRKH 6WDELOLWlW auf einen Hektar bezogen. Um 'RSSHODUPZLFNOHU PLW ]ZHL )ROLHQGHKQ die unterschiedlichen Intensitäten VWXIHQ XQG beurteilen zu können, werden in Besuch weiteren Auswertungen die auf auf der Tuen Sie uns ll Halle 9, S ner Messe, HHFNVFKODJHU#LWDQFR FRP den Betriebszweig Milchkühe tand 903 . umgelegten Grundfutterkosten je ZZZ LWDQFR FRP 7HO Kuh bzw. je kg Milch dargestellt. Auswertungen
Gruppierung der Einzelbetriebsergebnisse für Auswertungen Die Betriebe wurden auf Basis unterschiedlicher Merkmale gruppiert und ausgewertet: Fortsetzung auf Seite 16
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sche Mittel aus den Einzelbetriebsergebnissen je Einheit – Quartilsauswertung: Sortierkri- (ha, Kuh, kg produzierte Milch) terium ist das kalkulatorische errechnet. Betriebszweigergebnis je kg Milch (Gesamtleistungen – GeErgebnisse Die Vollkostenaussamtkosten je kg Milch). In der wertung gibt einen Einblick in Gruppe „+25 %“ sind jene die Kostenstruktur der Grundfut25 Prozent der ausgewerteten terproduktion. Die Gliederung Betriebe zusammengefasst, die der Kostenarten ermöglicht das höchste kalkulatorische Be- sowohl die Auswertung der Getriebszweigergebnis je kg Milch samtkosten als auch zusätzlich aufweisen, in der Gruppe die Ableitung von variablen „–25 %“ sind jene 25 Prozent Kosten und Grenzkosten für der Betriebe, die das niedrigste einzelbetriebliche Planungsüberkalkulatorische Betriebszweiger- legungen. gebnis je kg Milch aufweisen. Tabelle 1 zeigt die Anzahl der – Bewirtschaftungsform: GrupBetriebe in den einzelnen Auspiert wurde bei dieser Auswerwertungsgruppen und gibt einen tung nach konventionellen BeÜberblick über die Betriebstrieben und Betrieben mit größe gemessen an der Anzahl biologischer Wirtschaftsweise. der Kühe. Zwischen den konventionell und biologisch wirtschaf– Bewirtschaftungserschwernis: tenden Betrieben beträgt der Gruppierung der Betriebe ohne Unterschied im Kuhbestand natürliche Bewirtschaftungser3 Kühe, der Milchleistungsunterschwernis (BHK-Punkte 0), schied je Kuh rund 1.200 kg. BHK-Punkte-Gruppe 1 (BHKDie ausgewerteten Betriebe der Punkte 1–90), BHK-PunkteBHK-Punkte-Gruppe 0 sind mit Gruppe 2 (BHK-Punkte 91–180) + 3 Kühen etwas größer als die und BHK-Punkte-Gruppe 3 Betriebe der BHK-Punkteund 4 (BHK-Punkte über 180). Gruppe 1 und 2 mit etwa 32 Es wurde jeweils das arithmetiKühen, die zehn Betriebe der Fortsetzung von Seite 15
Tab. 4: Kosten für das Grundfutter je Kuh. Quar- Bewirttilsschafaustungswertung form +25 %
BHK-Punkte-Gruppe 3 und 4 sind mit 16 Kühen deutlich kleiner. Der Unterschied in der Milchleistung zwischen den ausgewerteten Betrieben der Gruppen 0 bis 2 ist gering, in der BHK-Punkte-Gruppe 3 und 4 ist die Milchleistung um rund 650 kg je Kuh niedriger. In Tabelle 2 werden die Ergebnisse für Grünland und Feldfutter je ha dargestellt. Im Durchschnitt aller Betriebe liegen die Gesamtkosten je ha bei knapp unter 1.500 Euro. Dabei entfallen 23 Prozent auf Direktkosten, 35 Prozent auf übrige Vorleistungskosten und rund 43 Prozent auf Faktorkosten. Rund 500 Euro je ha machen die gesamten Maschinenkosten aus. Zu den Maschinenkosten zählen die Betriebs- und Reparaturkosten Maschinen, Lohnmaschinen, Abschreibungen Maschinen und der Zinsansatz für das gebundene Maschinenvermögen. Bei den Maschinenkosten je ha liegen auch die Hauptunterschiede in der Quartilsauswertung. Im oberen Quartil sind die Maschinenkosten rund 180 Euro je ha niedriger als im unteren Quartil.
BHK-Punkte-Gruppe*
konMittel–25 % ventiowert nell
bio
0
1
2
3+4
Gemeinleistungen
348
329
328
300
421
274
320
371
490
Direktkosten
246
250
237
259
209
239
255
259
257
Übrige Vorleistungskosten
265
326
420
317
355
321
328
320
391
Faktorkosten
347
392
453
365
469
389
380
388
517
Gesamtkosten
858
968
1.110
941
1.033
949
963
967
1.162
Maschinenkosten inkl. MR
259
312
401
308
326
310
314
307
359
Arbeitserledigungskosten
450
536
672
516
595
533
536
519
519
Gesamtkosten Grundfutter abzüglich Gemeinleistungen
510
639
782
641
612
675
643
596
672
7
9
12
9
10
9
8
9
17
Weitere Kennzahlen
Arbeitszeit je Kuh (nAkh) für Grundfutterproduktion
*0 = kein Bergbauernbetrieb, 1 = bis 90 Punkte, 2 = 91–180 Punkte, 3 = 181–270 Punkte, 4 = ab 271 Punkten
Der Arbeitseinsatz durch nicht entlohnte Arbeitskräfte (nAK) liegt im Durchschnitt bei rund 15 nAKh je ha, das obere Quartil setzt 12 nAKh je ha ein, das untere 17 nAKh je ha. Bei den BioBetrieben liegen die Gesamtkosten um je ha rund 120 Euro niedriger als bei konventionellen Betrieben. Insbesondere die geringeren Kosten für Dünger lassen auf eine geringere Intensität bei Bio-Betrieben schließen. Deutlicher sichtbar wird diese Vermutung bei der Auswertung der Grundfutterkosten je Kuh. Betriebe der BHK-PunkteGruppe 0 haben die höchsten Kosten je ha, mit Zunahme der Bewirtschaftungserschwernisse nehmen die Kosten je ha ab. Die Differenz zwischen BHKPunkte-Gruppe 0 und Gruppe 3 + 4 beträgt rund 360 Euro je ha. Die Abnahme der Kosten bei höheren Bewirtschaftungserschwernissen ist bei fast allen Kosten-arten festzustellen. Andererseits nehmen die Gemeinleistungen je ha zu. Die BHK-Punkte-Gruppen 1 und 2 haben mit rund 13 nAKh den geringsten Einsatz je ha, den höchsten mit rund 20 nAKh die BHK-Punkte-Gruppe 3 + 4. Kostenauswertung „Silomais“ Tabelle 3 gibt einen Überblick über die Kostenstruktur bei „Silomais“. Silomais wird bei den ausgewerteten Betrieben bis zur BHK-Punkte-Gruppe 2 angebaut. Im Durchschnitt liegen die Gesamtkosten bei rund 2.150 Euro je ha. Direktkosten, übrige Vorleistungskosten und Faktorkosten machen jeweils ein Drittel der Gesamtkosten aus. Die Differenz zwischen oberem und unterem Quartil liegt bei fast 700 Euro je ha. Bei BioBetrieben sind die Direktkosten deutlich niedriger als bei den konventionellen Betrieben. Jedoch liegen die übrigen Vorleistungskosten und Faktorkosten über den konventionellen Betrieben, sodass der Unterschied bei den Gesamtkosten je ha zwischen den beiden Bewirtschaftungsformen gering ist. Wie bei „Grundfutter ohne Silomais“ nehmen auch bei „Silomais“ mit Zunahme der Bewirtschaftungserschwernisse die Gesamtkosten je ha ab und die Gemeinleistungen zu. Der Arbeitszeitbedarf
12_18_management_rp 10.10.13 08:17 Seite 17
MANAGEMENT 17
(nAkh) liegt bei den ausgewerteten biologisch wirtschaftenden Betrieben etwa doppelt so hoch wie bei den konventionellen Betrieben.
Ausgleichszahlungen für BioBetriebe gegenüber konventionellen Betrieben bewirken, dass nach Berücksichtigung dieser Prämien der Unterschied je Kuh zwischen konventionellen und In dieser Kostenübersicht (Tabiologisch wirtschaftenden Bebelle 4) werden die Grundfutter- trieben gering ist. Mit Erhöhung kosten je Kuh der beiden Umla- der natürlichen Bewirtschafgekostenstellen „Grundfutter tungserschwernis nehmen die ohne Silomais“ und „Silomais“, Kosten abzüglich der Gemeindie dem Zweig Milchkühe zuge- leistungen bis zur BHK-Punkteordnet wurden, dargestellt. ErGruppe 2 ab, bei Betrieben der gänzt werden die Kosten um BHK-Punkte-Gruppe 3 + 4 ist allfällige Kosten aus dem Grund- dieser Wert gleich wie der Wert futterzukauf. Die gesamten der BHK-Punkte-Gruppe 0. Grundfutterkosten je Kuh betragen rund 970 Euro, die Differenz In Tabelle 5 werden die Grundzwischen dem oberen und dem futterkosten pro kg produzierter unteren Quartil beträgt 250 Euro Milch ermittelt. Die Gesamtkosje Kuh. Bei den ausgewerteten ten für Grundfutter liegen im konventionellen Betrieben sind Durchschnitt der ausgewerteten die Grundfutterkosten je Kuh um Betriebe bei rund 15 Cent. rund 100 Euro niedriger als bei 22 Prozent entfallen dabei auf den ausgewerteten Bio-BetrieDirektkosten, 30 Prozent auf ben. Bio-Betriebe haben beim übrige Vorleistungskosten und Grundfutter deutlich niedrigere rund 48 Prozent auf FaktorkosDirektkosten je Kuh, jedoch lie- ten. Beim oberen Quartil betragen die übrigen Vorleistungskos- gen die Grundfutterkosten ten und insbesondere die Faktor- 13 Cent, beim unteren 19 Cent. kosten deutlich höher. Innerhalb Sind die Grundfutterkosten je der BHK-Punkte-Gruppen 0 bis Kuh bei den biologischen und 2 ist der Unterschied in den Ge- konventionellen Betrieben ähnsamtkosten je Kuh gering, bei lich, so beträgt der Unterschied der BHK-Punkte-Gruppe 3 + 4 durch die unterschiedliche Milchliegen die Kosten 200 Euro je leistung fast 6 Cent je kg Milch. Kuh darüber. Werden die GeBei genauerer Betrachtung sieht meinleistungen (Einheitliche Be- man, dass dabei die Direktkosten triebsprämie, dem Grundfutter je kg Milch gleich sind; die zugeordnete ÖPUL-Prämien und Unterschiede sind bei den übriAusgleichszulage für benachtei- gen Vorleistungskosten und insligte Gebiete sowie Grünlandbesondere bei den Faktorkosten prämien aus Länder- bzw. Gezu finden. meindeprogrammen) von den Gesamtkosten abgezogen, so er- Da der Unterschied in der Milchrechnen sich im Durchschnitt leistung und bei den Grundfut640 Euro je Kuh, die Differenzen terkosten je Kuh bei den ausgein der Quartilsauswertung änwerteten Betrieben in den dern sich kaum. Die höheren BHK-Punkte-Gruppen 0 bis 2
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relativ gering ist, sind auch die Unterschiede in den Grundfutterkosten je kg Milch nur gering. Die Betriebe der BHK-PunkteGruppe 3 + 4 liegen etwa 3 Cent je kg Milch über den Betrieben mit geringerer Bewirtschaftungserschwernis. Die Gemeinleistungen, die dem Grundfutter zugeordnet werden können, betragen im Durchschnitt 4,6 Cent je kg Milch. Bei konventionell wirtschaftenden Betrieben liegen sie
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bei rund 4 Cent, bei Bio-Betrieben knapp unter 7 Cent je kg Milch. Je nach Bewirtschaftungserschwernis steigen die Gemeinleistungen für Grundfutter von 4 Cent (BHK-Punkte-Gruppe 0) auf 7 Cent in der BHK-PunkteGruppe 3 + 4. Werden die Ausgleichszahlungen abgezogen, so verbleiben im Durchschnitt Kosten von 11 Cent je kg Milch. Der Fortsetzung auf Seite 18
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MANAGEMENT
ringert sich etwas. Nach Abzug der Ausgleichszahlungen (GeAbstand zwischen Bio- und kon- meinleistungen) verbleiben im ventionellen Betrieben verrinDurchschnitt Futterkosten von gert sich auf knapp unter 3 Cent knapp unter 16 Cent je kg Milch. je kg Milch. In dieser BetrachDer Unterschied zwischen dem tung weisen die Betriebe der unteren und dem oberen Quartil BHK-Punkte-Gruppe 2 den nie- liegt bei rund 6 Cent. Der Unterdrigsten Wert auf. Betriebe ohne schied zwischen Bio- und konnatürliche Erschwernisse und Be- ventionellen Betrieben liegt bei triebe mit den höchsten natür„nur“ mehr 0,8 Cent. Betriebe lichen Erschwernissen haben mit ohne Bewirtschaftungserschweretwa 11,5 Cent den höchsten nisse haben die höchsten FutterWert. kosten je kg Milch, knapp dahinter Betriebe in der höchsten Da vom Grundfutter nur ein Teil Erschwerniszone; Betriebe der der Futterenergie und der Nähr- BHK-Punkte-Gruppe 1 und 2 stoffe für die Milchproduktion liegen etwa 1,5 Cent darunter. stammt und der Rest mit Kraftfutter ergänzt wird, wurde TaDiskussion und Folgerungen belle 5 noch mit den Kraftfutter- Das Auswertungsschema und das kosten der Betriebe erweitert. Je dazu entwickelte Werkzeug auf kg Milch liegen diese Kosten im Basis einer Tabellenkalkulation Durchschnitt bei knapp unter ermöglichen es Milchviehhaltern, 7 Cent, Bio-Betriebe liegen bei neben der Vollkostenauswertung den Kraftfutterkosten 1 Cent je der Milchproduktion auch die kg Milch unter den konventioGrundfutterproduktion genau unnellen Betrieben. Die gesamten ter die Lupe zu nehmen. Rund Kosten für Grund- und Kraftfut- 200 Bäuerinnen und Bauern ter liegen bei 20,6 Cent je kg nutzten im vergangenen Jahr in Milch, die Differenz bei den Österreich dieses Angebot im Grundfutterkosten je kg Milch Rahmen der Arbeitskreise Milchzwischen Bio-Betrieben und produktion. Die gewählten Auskonventionellen Betrieben verwertungsgruppen nach BewirtFortsetzung von Seite 17
schaftungsform und Erschwerniszone zeigen Unterschiede in der Kostenstruktur und den Gemeinleistungen bei der Grundfutterproduktion auf. Jedoch sind die Kostenunterschiede zwischen Bewirtschaftungsform und Erschwerniszonen geringer als in der Quartilsauswertung. Dies bedeutet auch, dass das einzelbetriebliche Grundfuttermanagement einen höheren Einfluss auf die Kostenstruktur hat als die gewählte Bewirtschaftungsform (konventionell bzw. bio) und die natürlichen Bewirtschaftungserschwernisse.
kosten von 254 Euro/Kuh. Im Schnitt liegen diese Pauschalkostenansätze und die tatsächlich ermittelten Kosten nahe beisammen. Dieser Unterschied kann jedoch bei einzelbetrieblichem Vergleich deutlich größer ausfallen; je nachdem, inwieweit die tatsächliche Bewirtschaftung vom „Standard“ abweicht. Umso wichtiger ist es, die tatsächlichen Kosten zu kennen; auf einzelbetrieblicher Ebene gibt es keinen Standard.
Die Ermittlung der Grundfutterkosten ist aufgrund der Wechselbeziehungen im landwirtschaftIn der Teilkostenauswertung der lichen Betrieb komplex. Mit Arbeitskreise werden für die dieser Auswertungsmethode ist Grundfutterkosten kalkulierte es möglich, neben der GesamtPauschalkostensätze verwendet. auswertung zur Kostenstruktur Diese betrugen 2010/11 in der Milchproduktion auch die 270 Euro/Kuh. In diesem Kosten- tatsächlichen Grundfutterkosten ansatz wurden die Kostenarten für den Einzelbetrieb zu ermitSaatgut, Pflanzenschutz, Silierhil- teln. Denn nur wer weiß, wo er fen und variable Maschinenkos- steht, kann zielgerichtet Verändeten in Abhängigkeit von der rungen einleiten. Die einzelbeNutzungsart je Schnitt östertriebliche Auswertung der reichweit zu gleichen Kosten Grundfutterkosten gibt den Beangesetzt. Werden aus der vorlie- triebsführern sowie den Beratern genden Vollkostenauswertung eine verlässliche Grundlage für diese Kostenarten zusammenge- operative bzw. strategische Plazählt, ergeben sich Grundfutter- nungsüberlegungen. Durch die systematische Strukturierung in Tab. 5: Kosten für Grundfutter je Kilogramm produzierter Milch. einzelne Kostenarten lassen sich in Abhängigkeit von der PlaQuar- Bewirtnungsaufgabe, z. B. Ermittlung tilsschafBHK-Punkte-Gruppe* des Grenzpachtpreises, Änderunaustungsgen in der Bewirtschaftung, wertung form Änderungen in der Mechanisiekonrung oder Fragen zur BetriebsMittel+25 % –25 % ventiobio 0 1 2 3+4 entwicklung, die relevanten Koswert nell tenarten (Grenzkosten) ermitteln 4,8 4,6 5,1 4,0 6,8 4,0 4,5 5,1 7,0 Gemeinleistungen und deren Veränderungen kalkulieren. Direktkosten 3,3 3,4 3,4 3,3 3,3 3,2 3,3 3,4 3,8 Grundfutter (1) Mit durchschnittlich über Übrige Vorleistungs1000 Euro je Kuh bzw. über 3,5 4,6 6,4 4,1 5,8 4,6 4,6 4,3 5,5 kosten (2) 15 Cent je kg Milch sind die 4,8 5,7 7,1 4,8 7,7 5,7 5,2 5,5 7,5 Grundfutterkosten ein wesentFaktorkosten (3) licher Kostenfaktor in der MilchGesamtkosten 11,6 13,7 16,9 12,2 16,8 13,5 13,1 13,2 16,8 produktion. Daher ist und bleibt (1 + 2 + 3) die Produktion von bestem Weitere Kennzahlen Grundfutter ein wesentlicher Faktor für eine betriebswirtGrundfutterkosten schaftlich erfolgreiche Milch6,8 9,1 11,8 8,2 10,0 9,5 8,6 8,1 9,8 abzüglich produktion. ❉ Gemeinleistungen Kraftfutterkosten
6,5
6,9
7,1
7,1
6,1
7
6,1
7
7
Futterkosten
18,1
20,6
24,0
19,3
22,9
20,5
19,6
20,2
23,8
Futterkosten (Grund- und Kraftfutter) abzüglich Gemeinleistungen
13,3
16,0
18,9
15,3
16,1
16,5
15,1
15,1
16,8
*0 = kein Bergbauernbetrieb, 1 = bis 90 Punkte, 2 = 91–180 Punkte, 3 = 181–270 Punkte, 4 = ab 271 Punkte
Dipl.-Ing. Franz Hunger ist Experte in der Landwirtschaftskammer Oberösterreich.
rinderprofi Wir haben die Leser
19_actiprot_rp 10.10.13 08:17 Seite 19
Actiprot: „Alle Erwartungen erfüllt“ Seit zwei Jahren bessert Rindermäster Manfred Bodlak das Futter für seine 170 Maststiere mit „Actiprot“ auf. Mit dem RINDERprofi sprach er über seine Erfahrungen damit.
W
Stiere, erzählt Bodlak. Der Viehbestand wurde nach Zupacht des Nachbarbetriebes aufgestockt, mittlerweile bewirtschaftet der Landwirt 47 Hektar Ackerland, davon 29 Hektar Eigenfläche und 18 Hektar Pacht. Sämtliche Tiere verkauft Bodlak nach Erreichen des Schlachtgewichts von 710 kg über die Rinderbörse.
Im auch im Winter offenen Stall legt der überzeugte Stiermäster vor allem Augenmerk auf eine gute Durchlüftung und Sauberkeit. Die Fütterungszeiten morgens und abends werden ebenso penibel eingehalten wie der tägliche Kontrollgang mittags: „Eine Runde durch den Stall zur Nachschau, auch ob die Tränkebecken wirklich sauber sind.“ Er sei gerne Landwirt und Tierhalter: „Ich liebe die Selbstständigkeit und Vielfältigkeit Manfred Bodlak, Landwirt und meines Berufes. Man ist nicht Stiermäster in Asparn im Tullner- nur Bauer, sondern auch Manafeld, hat man bereits überzeugt. ger und Handwerker. Wer auf Seit genau zwei Jahren mischt er einem Bauernhof arbeitet, muss dem hofeigenen Grundfutter Ac- ein Allrounder sein.“ tiprot als vornehmliche Eiweißkomponente bei. Und freut sich Das Tierfutter – primär Mais und seither über eine bessere Futter- Heu – stammt nahezu ausverwertung und beständigere schließlich von den eigenen FelTageszunahmen seiner Fresser dern, nur etwas Soja und Minesowie über Kosteneinsparungen ralstoffe und eben Actiprot angesichts hochfliegender Soja- werden zugekauft. Auf die gepreise. Den Hof selbst führen pressten Eiweiß-Pellets aufmerkBodlak, 39, und seine Frau Birgit sam wurde Bodlak bei einem seit 16 Jahren. Damals hat der Rindermasttag der LK Niederösgelernte Landwirtschafts-Fachar- terreich nahe Melk – für den beiter den elterlichen Betrieb Landwirt ein Fixtermin auf seiübernommen. Heute zählt man nem Kalender, um sich über 170 Rinder im typischen Boxen- Neuigkeiten und Trends zu inforlaufstall mit Spaltenböden. Die mieren. Neugierig gemacht Jungstiere werden bis 300 Kilo- durch einen allgemeinen Vortrag gramm auf Stroh gehalten. Den über Futtermittel, nahm er beStall haben schon die Eltern erreits einen Tag später mit dem richtet, das Gebäude beherHersteller Kontakt auf; nach eibergte früher Milchvieh und nem ersten Beratungsgespräch Schweine, seit Mitte der 1970er ging dann alles recht schnell, Jahre mästet man aber nur noch ganz ohne Testphase: „Bis dahin
waren Raps und Soja unsere Eiweißbasis. Ich habe dann sehr rasch die Ration für alle Tiere im Stall umgestellt und durch Actiprot den Sojaanteil überwiegend ersetzt.“ Und welche Erfahrungen hat er bisher damit gemacht? „Eigentlich nur positive. Die Tiere nehmen Actiprot wirklich gerne auf. Ich habe noch kein Futtermittel gesehen, das wohl auch wegen seines Geruchs und Geschmacks so rasch angenommen wurde.“ Bodlak füttert rund 1,3 bis 1,5 kg je Tier und Tag zu einer unbegrenzten Menge Maissilage und Heu. Die Kraftfutterration setzt sich wie folgt zusammen: 66 % Actiprot, 18 % Mais, 10 % Soja, 4,5 % Mineralstoffe und 1,5 % Kalk. Ein weiterer positiver Effekt der Trockenschlempe: „Die Stiere haben sofort mehr Grundfutter aufgenommen. Die tägliche Zunahme wurde bald konstanter, sie stieg auf 1,45 kg, früher hatten wir doch Schwankungen.“ Umstellungsschwierigkeiten hätte es keine gegeben, „eigentlich wurden alle Erwartungen an das neue Eiweißfuttermittel erfüllt“.
reits „sehr neugierig“, wenn Bodlak von seinen Erfahrungen berichtet, auch Nachahmer gebe es bereits. Die drei wesentlichsten Argumente für Actiprot sind für Bodlak der Preisvorteil gegenüber Soja, der Umweltgedanke gegenüber Übersee-Importen und nicht zuletzt die GVOFreiheit des Futtermittels: „Die gentechnikfreie Fütterung wird mir zwar nicht extra abgegolten, aber als AMA-Gütesiegelbetrieb sowie Produzent für Naturama macht sie unser Rindfleisch immerhin nicht so leicht austauschbar mit Billigfleisch aus dem Ausland. Und Markenfleischprogramme, die darauf Wert legen, werden immer wichtiger werden.“
Warum aber setzt sich das Eiweißfutter bei den Rindermästern nur langsam durch? Bodlak: „Schwierige Frage. Es wird nach wie vor zu wenig beworben. Und es ist wohl auch eine Frage des Vertriebes.“ Sein Hof liegt gerade mal fünf Kilometer von Pischelsdorf entfernt. „Trotzdem kann nicht jeder Actiprot direkt ab Werk, sondern nur über den Wie aber sieht es aus mit Agrarhandel beziehen. Die aufden Kosten? „Die haben wir geschlagene Handelsspanne auf gesenkt. Schließlich müssen wir das Produkt stößt manchen Bauheute weniger Soja zukaufen, ern sauer auf.“ Ein Ab-Werkwas sich bei den hohen Preisen Verkauf würde den Absatz wohl der vergangenen zwei Jahre be- ebenso verbessern wie die Ersonders gerechnet hat. Und Soja richtung einiger Außenlager nahe wird kaum billiger werden, hängt größeren Mastbetrieben, meint dessen Preis doch auch vom Bodlak. Seitens der Agrana heißt Preis für – fossiles – Öl ab.“ Was es dazu: „Logistisch und wegen für Bodlak zudem zählt: Actiprot unseres strengen Qualitätsmaist nicht nur billiger, sondern ein nagements ist das nicht machbar. heimisches Produkt. Soja dageDafür bietet aber die Rindergen wird teuer aus Übersee im- börse für ihre Landwirte Actiprot portiert: „Solange wir Soja kau- günstiger an.“ ❉ fen, dürfen wir uns nicht beschweren, wenn in Südamerika Internet-Tipp: der Regenwald abgeholzt wird.“ www.actiprot.at Andere Stiermäster reagieren be-
Fotos: Agrana (2)
eil Österreichs Rindermäster dem bei der Ethanolerzeugung als Nebenprodukt anfallenden Eiweißfutter „Actiprot“ nach wie vor zu wenig Aufmerksamkeit schenken, müssen zwei Drittel dieses garantiert gentechnikfreien Sojaschrot-Ersatzes ins Ausland verfrachtet werden. Selbst gemeinsam von der Agrana und Forschern der Universität für Bodenkultur, Wien, durchgeführte Fütterungsstudien in Mastställen bezüglich der Vorteile der Trockenschlempe lassen die Landwirte kalt, der Inlandsabsatz steigt nur langsam. Dabei könnten die 180.000 Tonnen Actiprot rund ein Drittel der österreichischen Soja-Importe aus Übersee ersetzen, wird Agrana-Generaldirektor Johann Marihart nicht müde zu betonen.
20_21_fuetterung_rp 10.10.13 08:18 Seite 20
Futtermischwagen im Fokus Von Ruedi Hunger er Arbeitsaufwand für die Fütterung entpuppt sich auf vielen Betrieben als Arbeitsfalle. Allein zwischen 20 und 30 Prozent der Stallarbeitszeit werden bei einer Milchviehherde für die Futterentnahme und Vorlage benötigt. Mit einem Futtermischwagen kann einerseits Arbeit reduziert und andererseits Arbeit erleichtert wird. Anne Grothmann, Forschungsanstalt Agroscope Reckenholz-Tänikon ART, kommt zum Schluss, dass mit dem Mischwagen unter heutigen Rahmenbedingungen für 60 Tiere 65,1 AK/min oder für 120 Tiere 113,4 AK/min pro Tag für Futterentnahme und -vorlage benötigt werden. Damit wird bei idealen Voraussetzungen und entsprechenden Herdengrößen rund eine Arbeitskraft/Minute je Tier und Tag realisiert. Ein Mischwagen darf aber nicht nur aus Sicht der Arbeitszeit betrachtet werden. Ein wirtschaftlicher Einsatz rechtfertigt sich nur, wenn auch aus Sicht der Fütterung noch nicht alles ausgereizt ist und folglich noch Optimierungen möglich sind.
D
und Mutti auf dem Markt bekannt. Sgariboldi, ein weiterer italienischer FuttermischwagenHersteller, baut neben den bekannten gezogenen Typen wie Monofeeder oder Gulliver auch selbstfahrende Mischwagen. Dabei werden horizontale wie auch vertikale Baukonzepte verwirklicht.
Von klein bis groß Dass die Herstellung von Futtermischern nicht ausschließlich ein Markt großer europäischer Firmen ist, zeigt die Schweizer Firma Kuratli. Die Maschinenbaufirma ist in Untereggen beheimatet und baut erfolgreich Mischtechnik für Klein-, Mittel- und größere Betriebe. Die maximal zehn Kubikmeter großen Horizontalmischer mit E-Motor passen in fast jedes Stallgebäude. Während die Europäer nicht müde werden, große Futtermischwagen möglichst mit drei vertikalen Mischschnecken und Tridem-Fahrwerk (Trioliet) zu bauen, liefert der kanadische Hersteller Jaylor Manufacturing kleine und kleinste Futtermischer von 1,5 bzw. 3 m3 nach Europa. Als Antrieb dient ein 12-kW-Briggs&Stratton-Motor. Dank eines Fahrwerks können verwinkelte Altställe problemlos Wer hat’s erfunden – die Ita- befahren werden. Von klein bis groß produziert auch Kuhn liener Die zwischen Cremona und Verona in Isorella beheima- Audureau in La Copechagnière, tete Crono-Gruppe baut sowohl Frankreich. Beginnend mit vier Horizontal- als auch Vertikalmi- Kubikmetern bauen die Franzoscher in gezogener und selbstfah- sen nach eigenen Angaben einen Wagen für schwer zugängliche render Bauweise. Die Produkte Stallgebäude. Auch wenn der sind unter den Namen Luclar
Trend zur Größe anhält, lohnt es schern nur eine begrenzte Schneidwirkung erzielt werden sich bei allen Herstellern, nach kann und die Entnahmefräse kleinen Modellen zu fragen. auch als „strukturschonend“ Vom Turbinen- zum Vertikal- bezeichnet wird, lösen die mischer Lucas G, einst traditio- Italiener das Schnitt-Problem (Heu, Stroh) mit einem hydrauneller Hersteller von Freifalllisch betriebenen Häcksler. Inteund Turbinenmischern, baut griert im Entnahmekopf kann heute ebenso Horizontal- und der Futterstrom wahlweise von Vertikalmischer. Die Sirmixder Fräse über den Häcksler Vertikalmischer sind mit programmierbaren Gegenschneiden oder an diesem vorbei gelenkt werden. ausrüstbar. Nach dem Einschwenken in den Mischbehälter werden sie nach einer vorgewähl- Störungsfreier Austrag Der ten Zeit wieder ausgeschwenkt. Futteraustrag mit Querförderband ist nicht immer ganz proDamit will Lucas G das Musen verhindern und das Mischen er- blemlos. Die Mayer Maschinenbaugesellschaft aus Tittmoning leichtern. Der Futteraustrag er(Deutschland) hat mit dem Einfolgt vorne rechts, im Blickfeld des Fahrers, und zwar über eine bau von unterschiedlich hohen Förderstegen auf dem QuerförFutterluke oder beim Typ „Jet“ derband des Siloking den Austrag auch über das Gebläse. nach eigenen Angaben erhöht. Weniger Mus – mehr Struktur Die mittig auf dem Band getrennWährend noch vor zehn Jahren ten Stege sind maschinenseitig niedriger und auf der dem Ausdie Futtermischwagen (FMW) tragsschieber abgewandten Seite mit Rührflügel oder Paddelmientsprechend höher. Dadurch scher belächelt wurden, stehen wird die Lastverteilung besser, sie heute bei vielen Herstellern das Band bleibt flexibler und beerfolgreich im Verkaufsprogramm. Der Käufer will bewusst triebssicherer. Das mit zwei Antriebsmotoren ausgestattete einen FMW, der schonend mit Querförderband wird in jeder Ardem Futter umgeht und keine unnötigen Strukturschäden her- beitsrichtung auf Zug belastet. beiführt. Marmix baut mit der Serie RX FMW von 5 bis 20 m3 Spiel in der obersten Liga mit einer Rührflügelwelle. Der Selbstfahrer unter den Futterirische Hersteller Keenan hat vor mischwagen verkörpern den alleinigen Jahren ganz auf dieses gemeinen Trend in der LandtechBaukonzept umgeschwenkt. nik, sie sind auf Leistung geSgariboldi aus Codogno-Lodi trimmt. Dies in Form einer verkauft Paddelmischer als starken Fräsleistung bei EntSelbstfahrer. Da mit Freifallminahme und Befüllung, aber auch
Fotos: Hunger, agrarfoto.at, Siloking
Fütterung Im Marktfeld Europa steigt die Nachfrage nach größeren angehängten Futtermischwagen und Selbstfahrern. Schonende Mischsysteme erhöhen ihren Marktanteil und mit Zusatzausrüstungen kommen die Hersteller den Forderungen ihrer Kunden nach.
20_21_fuetterung_rp 10.10.13 08:18 Seite 21
FÜTTERUNG 21
bezogen auf das Mischsystem und den nachfolgenden Futteraustrag. Diese Anforderungen erfüllt beispielsweise der Storti Terrier 160, wo das Förderband mit 18 Metern pro Sekunde den Mischbehälter beschickt. Sgariboldi hatte 1987 den ersten Selbstfahrer in Europa in Serie gebaut und somit bis heute auch die längste Erfahrung in dieser Liga. Ebenso die breiteste Produktpalette mit 12 Modellreihen Dazu werden diese Fahrzeuge auch im Biogasbereich unter dem Namen BioBot angeboten. Auch der langjährige Mischwagenhersteller Sgariboldi konzentriert sich, entsprechend der Nachfrage, vermehrt auf Selbstfahrer. Sgariboldi hatte 1987 den ersten Selbstfahrer in Europa in Serie gebaut und somit bis heute auch die längste Erfahrung in dieser Liga. Ebenso die breiteste Produktpalette mit 12 Modellreihen. Dazu werden diese Fahrzeugeauch im Biogasbereich unterdem Namen BioBot angeboten. Himel rüstet die neue Generation der Selbstfahrer unter anderem mit einer Hochleistungsfräse aus, die in einer Minute bis zu zwei Tonnen Maissilage fördert. Die Maschinenfabrik von Lengerich bietet den selbstfahrenden FMW MaXimus mit viel Elektronik an – der Wagen ist komplett computergesteuert. Auch auf Leistung getrimmt ist der SuperChamp FA von Marmix. Er ist mit vier Mischsystemen lieferbar: als Vertikal-, Doppelvertikal-, Rührflügel- oder Zweischneckenmischer.
Mischwagentechnik und die da- aus Frankreich, die zum Einrenden Mischwagen. Neben der mit verbundenen Straßenfahrten. streuen und Mischen eingesetzt Produktion zahlreicher „kleiner“ werden konnten. Nach und nach Futtermischwagen, die darauf Vom Wiegecomputer zur bauten weitere FMW-Hersteller hindeutet, dass Mischtechnik Management-Software Gebläse oder Einstreuwalzen auf auch auf kleinen Betrieben EinElektronik ist vermehrt auch auf ihre Mischer. Strautmann erzug hält, fällt auf, dass alle Herdem Futtermischwagen präsent. gänzte bereits zur letzten Agristeller auch von größeren AnDer irische Hersteller Keenan er- technica (2011) die VertiMixhänge-Modellen sprechen. möglicht mit einer webbasierten Mischer mit einer schwenkbaren Management-Technologie den Einstreuwalze. Nach erfolgter Europaweit wird beobachtet, direkten Zugriff vom Büro auf Futtervorlage wird die Einstreu- dass sich Profibetriebe vermehrt die Steuerung. Damit sollen walze hochgeschwenkt und daum die Tiere kümmern und die Schwankungen in der Rationen- mit Stroh oder alternatives Ein- Fütterung an „Profis“ auslagern. beschaffenheit vermieden werstreumaterial in die Liegeboxen Und schließlich ist die Vertikalden. Dank Hinweisen zur Lade- gefördert. Van Lengerich stellt schnecke zum Stand der Technik und Mischreihenfolge, der Anebenfalls eine vermehrte Nachmutiert, gleichzeitig werden vonzahl erforderlicher Haspelumdre- frage nach Strohgebläsen fest. seiten der Käufer mehr Zusatzhungen und zur automatischen funktionen, wie etwa StrohgeAbschaltung der Zapfwelle wird Trends Der europäische Futter- bläse, verlangt. ❉ der Fahrer freier in der Ausübung mischwagen-Markt zeigt einige von Rüst- oder Reinigungsarbei- klare Trends. Auffällig ist die grö- Ruedi Hunger ist Agrarjournalist in der Schweiz. ten. Auch Siloking bietet dem ßere Nachfrage nach selbstfahKunden eine „Feeding Management“-Software an. Der Zugriff kann von jedem PC per Internet- Hamster Fräsmischer Der preisgünstige Allrounder browser erfolgen, sei es vom für mittlere Tierbestände Büro, vom Stall oder von zu Unser Programm: - Abfräsen - Aufnehmen Hause. Die Archivierung der Be- Frontlader-, Radladerfräsen - Transportieren - Mischen richte erfolgt im PDF- oder Ex- Horizontal und vertikal - Verteilen cel-Dateiformat. „DairyFeeder“ Mischwagen nennt der deutsche MischwagenHorizontal Fräsmischwagen hersteller Bernhard van Lenge- Selbstfahrer horizontal und rich (BvL) das aus Hard- und NEU NEU NEU vertikal Verarbeitung Software bestehende Manage- Stroheinstreugeräte von Grassilage mentsystem. Auch hier werden - Biogasbeschickungsysteme Papier, Bleistift und Taschenrech- möglich! - Automatische Dungräumner durch eine ständige Internetanlagen verbindung, welche die Daten im Web speichert, ersetzt. Da der www.walker-technik.de Webserver sämtliche Daten spei- Tel. +49-7150/39390 chert, kann auch noch Wochen später kontrolliert werden, inSILOKING Compact – Neue Generation. einfach wieweit die Mischvorgaben Der leichtzügige, wendige Profi! intelligent eingehalten wurden. Ein Dairyfüttern Feeder eignet sich folglich sowohl zur Kontrolle als auch zur Kuhn hat seinen neuen SelbstDokumentation. PTM beliefert Ihre SILOKING fahrer für Straßenfahrten optimehr als die Hälfte der HerstelAnsprechpartner: miert. Die großen Futtermischler von Futtermischwagen und OÖ | NÖ wagen von JF-Stoll besitzen Klaus Mayrhofer über 2/3 im Bereich Biogas. Das Tel. +43 (0) 664/264 58 23 LKW-Achsen und entsprechend Thema Datenübertragung via uen Jetzt mit ne Sbg. | Ktn. | Stmk. | Bgld. große Bremstrommeln. Die 335- USB oder Funk, sowie Steueen! Martin Kratzer Innovation mm-Radnaben ermöglichen die rungs- und Managementtechnik Tel. +43 (0) 664/88 38 65 20 Verwendung von LKW-Felgen gehört seit 15 Jahren zu deren SILOKING stellt die komplett neue Baureihe mit einer und -Reifen. Mit diesem Ausbau- Alltagsgeschäft. Mischschnecke im Bereich von 7m³ bis 14m³ vor. Viele Innovationen wurden aus der großen Baureihe übernomstandard reagieren fast alle Hermen. Der SILOKING Compact eignet sich besonders für steller auf den vermehrten Nach der TMR das Stroh Einst den Einsatz bei baulich beengten Bedingungen. www.siloking.com überbetrieblichen Einsatz der waren es die Turbinenmischer
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MELKTECHNIK
Planung und Dimensionierung: Die Größe allein ist nicht alles Melkanlagen Neue Melkanlagen sind nicht selten unnötig groß und teuer. Wie sich dies ohne Beeinträchtigung der Durchsatzleistung vermeiden lässt, erläutert DIRK HÖMBERG. Grundlage sollte die arbeitswirtschaftlich mögliche Melkleistung sein. ach wie vor verschlingt das Melken den Großteil der in Milchviehbetrieben anfallenden Arbeitszeit. Spätestens nach einer Herdenaufstockung wird die Arbeitsbelastung für viele Kuhhalter unerträglich. Zur Lösung dieses Problems wird dann meist der Neu- bzw. Umbau der Melkanlage ins Auge gefasst. Insbesondere von einer höheren Anzahl an Melkzeugen versprechen sich viele Landwirte ein deutlich schnelleres Melken und somit eine arbeitswirtschaftliche Entlastung.
beim Melkmaschinenverkauf weit verbreitete, jedoch völlig ungenügende Form der Anlagenplanung. Dabei werden lediglich die Herdengröße, die maximal tolerierte Melkdauer und die technisch mögliche Melkleistung pro Melkzeug und Stunde berücksichtigt. Die „erforderliche“ Melkzeugzahl wird dann z. B. wie folgt berechnet: (150 Kühe/ 1,5 Stunden)/5 Kühe pro Melkzeug und Stunde = 20 Melkzeuge. Diese Vorgehensweise lässt jedoch völlig außer Acht, dass die Anzahl der pro Stunde gemolkenen Kühe nicht nur Arbeitswirtschaftliche Melk- durch die Leistungsfähigkeit der leistung beachten Bestärkt Anlage, sondern in gleichem wird diese Erwartung durch eine Maße auch durch den pro Kuh
N
Der neue Katalog g
bestehenden Arbeitszeitbedarf begrenzt wird. Als Konsequenz werden Melkanlagen dann oft mit unnötig vielen Melkzeugen ausgestattet, ohne dass dadurch schneller gemolken würde. Liegt zum Beispiel der unvermeidbare Arbeitszeitbedarf pro Kuh bei 50 Sekunden (ohne Leerlauf!), könnten pro Arbeitskraft und Stunde theoretisch 72 Kühe gemolken werden (3600 Sekunden je Stunde/50 Sekunden pro Kuh). In einer solchen Situation ist es völlig unsinnig, die Melkanlage so zu dimensionieren, dass sie theoretisch wesentlich mehr Kühe pro Stunde melken könnte, so etwa 100
HALLEN
Kühe pro Stunde in einem Fischgrätenmelkstand mit ca. 20 Melkzeugen. Gemolken würden trotzdem „nur“ 72 Kühe pro Stunde, da die menschliche Arbeitsleistung hier der begrenzende Faktor ist. Eine überdimensionierte Melkanlage bringt also keinerlei arbeitswirtschaftliche Vorteile mit sich. Das Gegenteil ist der Fall: Die reine Melkdauer ist nicht kürzer als bei einem passend dimensionierten (etwas kleineren) Melkstand, dafür dauern die Vor- und Nachbereitungsarbeiten (Melkzeuge vor dem Melken aus der Spülaufnahme nehmen, Melkstandgebäude reinigen usw.) aber umso länger. Hinzu kommen die unnö-
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tig hohen Kosten einer zu groĂ&#x;en Melkanlage. Das heiĂ&#x;t jedoch nun im Umkehrschluss auch nicht, dass Melkanlagen stets mĂśglichst klein sein sollten. Ziel einer seriĂśsen Anlagenplanung muss es vielmehr sein, die technische Melkleistung auf die arbeitswirtschaftliche Melkleistung abzustimmen. Vielfältige Einflussfaktoren Dabei gilt es komplexe Zusammenhänge zu beachten. So hängt der pro Kuh anfallende Arbeitszeitbedarf von zahlreichen Faktoren ab. Von besonderer Bedeutung sind hier folgende Punkte:
sonders zeitaufwendig wird die Angelegenheit, wenn sich direkt vor dem Melkstand frei zugängliche Liegeboxen befinden. Diese haben meist eine geradezu magische Anziehungskraft auf noch nicht gemolkene Kßhe. LÜsen lässt sich das Problem durch einen Vorwarteraum. Dieser sollte ausreichend Platz fßr alle Kßhe Tabelle 1: Arbeitszeitplanzahlen [Sekunden pro Kuh] fßr Standard(einer Gruppe) bieten (ca. 1,5 bis bedingungen. 1 Gute Stallhygiene, Vorwarteraum, ungestÜrter Ein- und Auslauf, Fortsetzung auf Seite 24
Stimulations- und Abnahmeautomatik. 2 Konventionelles MelkstandgerĂźst. 3 MelkstandgerĂźst mit Schnellaustrieb.
Die Stallhygiene: Durch saubere Liegeboxen lässt sich die Melkleistung beachtlich steigern, da der Zeitbedarf fĂźr die Zitzenreinigung deutlich geringer ist als bei schmutzigen Liegeboxen (bzw. Zitzen). Einer der grĂśĂ&#x;ten â&#x20AC;&#x17E;Zeitfresserâ&#x20AC;&#x153; beim Melken ist das Nachtreiben Tabelle 2: Optimale Melkzeugzahl in Abhängigkeit von arbeitswirtschaftlicher und technischer Melkleistung. von KĂźhen aus dem Stall. Be-
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MELKTECHNIK
Fortsetzung von Seite 23 1,7 m2 pro Kuh), gut beleuchtet sein, zum Melkstand hin leicht ansteigen und mit einer Nachtreibevorrichtung (z. B. Mistschieber) ausgerüstet sein. Auch die Gestaltung der Laufwege wirkt sich stark auf den Arbeitszeitbedarf aus. Werden hier Fehler gemacht, betreten und verlassen die Kühe den Melkstand nur langsam, sodass entsprechender Arbeitszeitbedarf für das Antreiben von Kühen und/oder für unvermeidbares Warten entsteht. Um einen möglichst zügigen Tierwechsel zu ermöglichen, sollten die Kühe den Melkstand in gerader Linie betreten und verlassen können. Zudem sollte es vor, im und hinter dem Melkstand ausreichend hell dere durch den Einsatz von Vorsein, da Kühe bei Dunkelheit nur stimulationsautomaten und ungern und langsam laufen. durch die Automatisierung des Melkendes erzielen. Für den Ebenfalls bedeutsam für einen letztgenannten Zweck werden zügigen Tierwechsel sind die üblicherweise reine AbnahmeMelkstandgerüste. Günstig sind automaten eingesetzt. Auf Nachin diesem Zusammenhang beimelkautomaten wird hingegen spielsweise bewegliche Brustaus Kostengründen verzichtet, rohre, die beim Austrieb zur obwohl auch heutzutage zuminSeite schwenken und den Kühen dest ältere Kühe derart viel lose so mehr Platz zum Laufen lasRestmilch in ihren (voluminösen) sen. Noch schneller geht der Eutern haben, dass es ohne Gruppenwechsel in Melkständen Nachmelken zu Milchleistungsvonstatten, in denen nach dem einbußen und vermehrten MastiMelken die gesamte Frontbetisfällen kommt. grenzung nach oben bzw. unten geschwenkt wird („SchnellausWeiters werden der Arbeitszeittrieb“), sodass alle Kühe den bedarf und die resultierende Melkstand gleichzeitig verlassen Melkleistung durch die Euteranakönnen. Dadurch verringert sich tomie beeinflusst. So erfordern der Zeitbedarf für den Tierwech- das Ansetzen und Ausrichten der sel um acht bis zehn Sekunden. Melkzeuge bei großen bzw. tieDies entspricht einer Steigerung fen Eutern nicht nur mehr Sorgder arbeitswirtschaftlichen Melk- falt, sondern auch mehr Zeit. leistung um ca. 15 Prozent. Dem Zudem weisen Kühe mit ungünsstehen allerdings ein wesentlich tiger Euteranatomie größere höherer Platzbedarf und deutlich Nachgemelke auf, was sich bei höhere Investitionssummen für fachgerechter Melkarbeit ebendie aufwendige Technik gegenfalls negativ auf die arbeitswirtüber. Insgesamt steigen die Jah- schaftliche Melkleistung ausreskosten für Melkgebäude und wirkt. -anlage so im Vergleich zu einem konventionellen Melkstand Schließlich hängt der Arbeitszeitgleicher Bauart um mehr als bedarf auch stark von der Vorbe60 Prozent! reitung und Gestaltung der Melkroutine ab. Zeit sparen lässt Natürlich hat auch das Ausstatsich hier beispielsweise, wenn für tungsniveau der Melkanlage Ein- die Euterreinigung tierindividufluss auf den Arbeitszeitbedarf. elle Tücher verwendet werden, Hiermit sind die Geräte gemeint, die sich griffbereit neben den die dem Melker Arbeitsschritte Melkplätzen befinden. abnehmen. Eine deutliche Zeit- Eher nachteilig zu beurteilen ist einsparung lässt sich insbesonhingegen die weit verbreitete
„Fließbandarbeit“, bei der erst alle Kühe auf einer Seite vorbereitet werden, ehe das Ansetzen der Melkzeuge in einem zweiten Arbeitsgang erfolgt. Denn damit ist ein erhöhter Zeitbedarf für das Laufen verbunden. Und die oft erhoffte Stimulationswirkung stellt sich nicht durch die Wartezeit, sondern nur durch fortwährende Zitzenmassage ein (Stimulationsautomatik).
Melkleistung anderen haushoch überlegen. Dies liegt daran, dass in den miteinander verglichenen Betrieben oft gänzlich unterschiedliche Voraussetzungen gegeben sind. Typisch ist es beispielsweise, dass im eigenen Betrieb mit herkömmlichem Fischgrätenmelkstand kein Vorwarteraum vorhanden ist und weitere unerkannte Probleme bestehen (90°-Einlauf in den Melkstand). Diese Schwachpunkte wurden beim Nachbarn, der im Karussell oder Swingover-Melkstand eine deutlich höhere Melkleistung erzielt, jedoch ausgemerzt. Trotzdem wird die höhere Melkleistung fälschlicherweise in erster Linie auf die unterschiedliche Melkanlagenform und nicht auf die verschiedenen Rahmenbedingungen zurückgeführt.
Praxiswerte schwanken stark Aufgrund der zahlreichen Einflussfaktoren und der individuell unterschiedlichen Arbeitsweisen ist der Arbeitszeitaufwand in landwirtschaftlichen Praxisbetrieben trotz vergleichbarer Melkanlagen stark unterschiedlich. Die übliche Spannweite für große Fischgrätenmelkstände (2 x 12 Melkzeuge) liegt etwa bei 50 bis 85 Sekunden pro Nur relativ geringe SystemKuh. Ähnliche Werte wurden in unterschiede Wesentlich weni- ostdeutschen Parallelmelkstänger bedeutsam für Arbeitszeitbe- den mit 2 x 16 Melkzeugen gedarf und Melkleistung als die messen, während für Betriebe zuvor dargestellten Faktoren ist mit vergleichbaren Melkkarusseldie grundsätzliche Bauart eines len (je 22 Plätze) eine BandMelkstands. So zeigten sich bei breite von 45 bis 65 Sekunden einem wissenschaftlichen Verpro Kuh ermittelt wurde. Trotz gleich der Arbeitszeiten und der großen Bandbreite von PraMelkleistungen auf englischen xiserhebungen sollte man bei der und deutschen MilchviehbeMelkanlagenplanung versuchen, triebe nur geringe Unterschiede den pro Kuh zu erwartenden zwischen klassischen FischgräArbeitszeitbedarf möglichst gut tenmelkständen (40 Sekunden abzuschätzen. Als Basis können pro Kuh bzw. 90 Kühe pro Sie die in Tabelle 1 dargestellten Stunde) und Swing-over-MelkPlanzahlen verwenden. Diese ständen innerhalb Großbritanwurden mit wissenschaftlichen niens (37 Sekunden pro Kuh Methoden ermittelt und gelten bzw. 97 Kühe pro Stunde). für „ordnungsgemäße StandardDeutliche abweichende Werte bedingungen“. wurden hingegen für die deutschen Swing-over-Melkstände Weichen die Verhältnisse in Ihermittelt (59 Sekunden pro Kuh rem Betrieb grundlegend von bzw. 61 Kühe pro Stunde), da diesen Standardbedingungen ab hier eine andere – sorgfältigere – (z. B. gerader Einlauf in den Arbeitsroutine vorherrschte. Melkstand baulich nicht möglich Ungeachtet solcher Erkenntnisse oder besonders gute Stallhygiene besteht häufig der Eindruck, be- und sehr schnelles Ansetzen), stimmte Melksysteme wären in sollten Sie Ihre betriebsindiviBezug auf Arbeitswirtschaft bzw. duellen Arbeitszeitplanzahlen
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ermitteln. Dazu ist zunächst der tatsächliche Arbeitszeitaufwand zu messen. AnschlieĂ&#x;end ist der vermeidbare Zeitaufwand (Leerlaufzeiten) von den Messwerten abzuziehen. Optimale Melkzeugzahl berechnen Aus den standardisierten bzw. fĂźr Ihren Betrieb individuell ermittelten Arbeitszeitplanzahlen ist als nächster Schritt die arbeitswirtschaftlich mĂśgliche Melkleistung zu berechnen. Dies geschieht nach der Formel 3600/Arbeitszeitbedarf pro Kuh. So ergibt sich z. B. bei einem Zeitbedarf von 55 Sekunden pro Kuh eine arbeitswirtschaftlich mĂśgliche Melkleistung von 65 KĂźhen pro Stunde. Im zweiten Schritt ist die technisch mĂśgliche Melkleistung abzuschätzen. Diese hängt hauptsächlich vom Zeitbedarf fĂźr den Milchentzug ab. Als Durchschnittswert kann man hier acht bis zehn Minuten veranschlagen, wobei sich je nach Milchmenge und Milchflussraten deutlich abweichende Werte ergeben kĂśnnen. BerĂźcksichtigt man neben der reinen Melkdauer den Zeitbedarf fĂźr Tierwechsel, Eutervorbereitung und Ansetzen der Melkzeuge, ergibt sich fĂźr Fischgräten- und Parallelmelkstände eine Melkzeugbelegungsdauer von 12 bis 13 Minuten pro Kuh. Dies entspricht einer technisch mĂśglichen Melkleistung von 4,5 bis 5,0 KĂźhen pro Melkzeug und Stunde (60 Minuten pro Stunde/ 12 bis 13 Minuten pro Kuh). FĂźr Swing-over-Melkstände kĂśnnen Sie pro Melkzeug und Stunde eine Kuh mehr veranschlagen. Hingegen sind bei Melkkarussellen etwas geringere Durchsatzleistungen von ca. 4,0 bis 4,5 KĂźhen pro Melkzeug und Stunde zu erwarten, da hier die Drehfrequenz des Karussells auf langsam melkende KĂźhe abgestimmt werden muss. Zu guter Letzt ist aus arbeitswirtschaftlich und technisch mĂśglicher Melkleistung die optimale Melkzeugzahl zu berechnen. Dazu sind die beiden Werte einfach durcheinander zu teilen. Auf diese Weise ergibt sich z. B. bei einer mĂśglichen Arbeitsleistung von 65 KĂźhen pro Stunde und einer mĂśglichen Melkzeugleistung von fĂźnf KĂź-
hen pro Stunde ein Optimalwert von 13 Melkzeugen. Der Tabelle 2 kĂśnnen Sie optimale Melkzeugzahlen fĂźr unterschiedliche Arbeitszeitplanzahlen und Anlagenleistungen entnehmen.
tung, die optimale Gestaltung der Laufwege und MelkstandgerĂźste, eine weitgehende Teilautomatisierung des Melkvorgangs (Stimulationsautomatik, Nachmelk- und Abnahmeautomatik) und die Optimierung der ArbeitsFazit Neue Melkanlagen sollten abläufe. Neben der Arbeitsleisselbstverständlich auf hohe tung bestimmt auch die techDurchsatzleistungen ausgelegt nisch mĂśgliche Melkleistung den werden. Dabei reicht es aber, die tatsächlich erzielbaren DurchAnlage so zu dimensionieren, satz. Je nach Anlagenvariante ist dass beim Melker kein Leerlauf ein Wert von vier bis sechs entsteht. Ist dieser Punkt erKĂźhen pro Melkzeug und Stunde reicht, bringen zusätzliche Melk- zu veranschlagen. Aus diesem zeuge keine weitere Reduzierung Wert und der Arbeitsleistung ist der Melkdauer, sondern nur un- schlieĂ&#x;lich die optimale MelknĂśtig hohe Kosten und sogar ei- zeugzahl zu berechnen. â?&#x2030; nen hĂśheren Zeitbedarf fĂźr VorDr. Dirk HĂśmberg ist unabhängiger und Nachbereitungsarbeiten Berater fĂźr Melktechnik in MĂźnster, (Melkgebäudereinigung) mit sich. Deutschland. Grundlage einer seriĂśsen Melkanlagenplanung ist die BerĂźcksichtigung der arbeitswirtschaftlich mĂśglichen Melkleistung. Diese lässt sich nicht durch eine grĂśĂ&#x;ere Anzahl an Melkzeugen steigern. Entscheidend sind hier vielmehr eine gute Stallhygiene, das Vorhandensein eines Vorwarteraums mit Nachtreibevorrich-
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Jedes Jahr ein Kalb … ! Fruchtbarkeit Die wirtschaftlichen Auswirkungen von Fruchtbarkeitsstörungen werden oft unterschätzt. Dabei ist die Milcherzeugung direkt und unumgänglich mit der Fruchtbarkeit verbunden. Eine Kuh produziert ursächlich Milch, um ihr Kalb damit zu versorgen. Also können nur fruchtbare Kühe auch gute Milchleistungen erbringen. er direkte Zusammenhang von Fruchtbarkeit und Milcherzeugung wird in Milchviehbetrieben häufig unterschätzt. Gerade die wirtschaftlichen Auswirkungen einer verringerten Fruchtbarkeitslage werden dabei oftmals ignoriert. Fruchtbare Kühe erbringen anteilig mehr Kälber und produzieren mehr Milch. Unabhängig vom jeweiligen Marktpreis, wirkt sich das sehr positiv auf die Ertragssituation des Betriebes aus. Denn genauso wichtig wie der Marktpreis ist die Anzahl der zur Vermarktung stehenden Erzeugnisse! Kurzum: Was nicht erzeugt wird, kann nicht verkauft werden, egal wie hoch der Marktpreis ist!
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Aber auch beim Herdenmanagement gibt es Wechselwirkungen mit der Fruchtbarkeit. Denn ein funktionierendes Fütterungssystem mit Totalmischration (aber auch Teilmischration) beruht auf einer möglichst homogenen Herde bzw. Haltungsgruppe hinsichtlich Milchleistung und Körperkondition. Kühe mit langer Zwischenkalbezeit (ZKZ) erschweren das Fütterungsregime dabei erheblich. Sie haben oftmals eine (deutlich) herabgesetzte Milchleistung, was zu einer (erheblichen) Nährstoffüberversorgung führt und damit
eine ungewollte Verfettung dieser Kühe provoziert. Zudem werden dadurch häufig auch die Geburtsgewichte der Kälber erhöht, was bei diesen Kühen zu schwereren Kalbeverläufen und zu steigenden Geburtsverlusten führen kann. Nachfolgend erkranken sie häufiger an Nachgeburtsverhaltungen sowie an Gebärmutterentzündungen als Kühe mit leichten Kalbeverläufen. Außerdem sind solche Kühe aufgrund der Verfettung sehr anfällig für Stoffwechselstörungen (Ketose etc.). Die Fruchtbarkeit der Vorlaktation hat somit erhebliche Auswirkungen auf den Laktationsstart sowie die Tiergesundheit in der Folgelaktation!
Insgesamt beeinflusst die Fruchtbarkeit also die Tiergesundheit und den wirtschaftlichen Erfolg (Rentabilität und Liquidität) der Milcherzeugung erheblich stärker, als dies von vielen Landwirten erwartet wird. Ein wichtiger Parameter zur Beurteilung der Fruchtbarkeit der Kühe ist die Zwischenkalbezeit (ZKZ). In der Grafik ist die Entwicklung der ZKZ in den letzten zehn Jahren für die Fleckviehkühe im Durchschnitt der Jahre und die Verteilung in verschiedenen ZKZ-Abschnitten dargestellt. Auffällig dabei ist, dass bei Fleckviehkühen die durchschnittliche ZKZ in den verschiedenen Jahren sehr stabil war und sich die Verteilung
Verteilung der Fleckvieh-Kühe nach Zwischenkalbezeit.
Foto: agrarfoto.at
Von Bernd Lührmann
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in den ZKZ-Abschnitten kaum verändert hat. Immerhin weisen zwei Drittel aller Kühe eine ZKZ unter 400 Tagen auf. Bei den Holstein-Schwarzbunten Kühen ist die Entwicklung der ZKZ differenziert zu sehen. So verringerte sich der Anteil der Kühe mit weniger als 400 Tagen ZKZ seit dem Jahr 2000 von knapp 61 Prozent auf nur noch rund 57 Prozent im Jahr 2004. Diese Entwicklung schlägt sich auch in einer Verschlechterung der durchschnittlichen ZKZ in den vier Jahren nieder. Betrug die ZKZ zu Beginn des Jahrtausends noch 396 Tage, so war sie bereits 2004 um fünf Tage auf 401 Tage kontinuierlich angestiegen! Danach blieb die durchschnittliche ZKZ weitestgehend konstant. Denn der deutliche Anstieg (plus elf Tage) der durchschnittlichen ZKZ zwischen 2006 und 2008 ist auf eine Veränderung der Auswertung zurückzuführen. Bis 2006 wurden nur Kühe in die Auswertung einbezogen, die weniger als 560 Tage ZKZ aufwiesen. Diese Obergrenze wurde 2007 aufgehoben, was zu einer deutlichen Steigerung der durchschnittlichen ZKZ und des Anteils der Kühe mit mehr als 459 Tage ZKZ geführt hat. Trotzdem ist eine negative Veränderung der ZKZ speziell zwischen 2000 und 2004 deutlich ersichtlich. Womit ist eine solche Entwicklung zu erklären? Sicher nicht nur mit einer steigenden Milchleistung und
KOSTEN EINES TAGES ZKZ Herdebezogen und Möglichkeiten der Mittelverwendung! – Beobachtungszeit kaufen, Technik zur Unterstützung einsetzen Reaktion auf verfettete Tiere > frühzeitiger trockenstellen – Effekte auf Erkrankungshäufigkeit darstellen Kosten der Gebärmutterentzündung erläutern: – Kosten bei Therapie mit Sperrmilch – Kosten bei Therapie ohne Sperrmilch – Kosten auf Herdenbasis
einer dadurch verschlechterten Gesundheits- oder Fruchtbarkeitslage der Herden. Die Ursachen einer Verlängerung der ZKZ sind sowohl vielfältig als auch vielschichtig (multifaktoriell) und in jedem Milchviehbetrieb anders gelagert. Besonders folgende Hauptbereiche sollten in den Betrieben immer wieder kritisch überprüft werden: Rationsgestaltung und -kontrolle Eine leistungsgerechte Futterration (Energie-, Protein-, Mineral- und Wirkstoffversorgung) ist die Basis für gesunde und fruchtbare Kühe. Aber diesbezügliche Kontrollen kommen oftmals zu kurz. Viel zu selten wird die errechnete Ration mit der vorgelegten Ration (Menge, Inhaltsstoffe und Hygiene der Komponenten, Mischgenauigkeit) abgeglichen. Zudem wird eine tägliche Futteraufnahme der Kühe in der Rationsberechnung unterstellt, aber nicht regelmäßig kontrolliert, was zu erheblichen Differenzen zwischen der gefütterten und der gefressenen Ration führen kann.
Kuhl bleiben bei Kälberdurchfall
Versorgung der Kühe Die Futteraufnahme der Kühe wird durch zu wenige Futterplätze (Ziel: je Kuh ein Fressplatz) nachteilig beeinflusst. Gleiches gilt für die Wasserversorgung (Ziel: 8–10 cm Trogtränke/Kuh). Werden diese Zielwerte unterschritten, leiden besonders die Kalbinnen und die Kühe, die frisch abgekalbt haben, darunter! Hilfreich ist die Kontrolle der Futteraufnahme. Vorerkrankungen Schwergeburten, Nachgeburtsverhaltungen, Gebärmutterentzündungen etc. wirken sich negativ auf die Fruchtbarkeit aus (Ketose, Labmagenverlagerung). Lahmheiten Diese behindern die Beweglichkeit der Kühe, was wiederum das Zeigen der Brunstsymptome einschränkt. Haltungsumwelt Glatte Lauffläche, schmale Laufgänge, Überbelegungen schränken das Ausleben der Brunstsymptome ein! Helle und luftige Ställe fördern
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Fortsetzung auf Seite 28 Intervet GesmbH, ein Unternehmen der MSD Tiergesundheit www.msd-tiergesundheit.at
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Tab. 1: Erstrebenswerte Zwischenkalbezeiten.
Fortsetzung von Seite 27 hingegen den Hormonaufbau des Tiers. Management/Tierbeobachtung Arbeitszeit ist in vielen Milchviehbetrieben ein knapper und/oder teurer Produktionsfaktor. Bei gezielter Tierbeobachtung wird die Arbeitszeit aber in jedem Fall bestens entlohnt. Es gilt weiterhin der Grundsatz: „Das Auge des Herrn mästet das Vieh.“ Eine intensive Tierbeobachtung kann durch keine Technik gänzlich ersetzt werden. Die Technik kann diese lediglich durch messbare Parameter unterstützen. Hinsichtlich einer optimalen ZKZ gibt es keinen festen Zielwert. Dieser muss immer in Abhängigkeit von der Milchleistung gesehen werden. So ist eine ZKZ von 390 Tagen für Herden mit 9.000 bis 10.000 kg Milchleistung optimal, für Herden zwischen 8.000 und 9.000 kg Milchleistung aber auch noch akzeptabel (Tab. 1). Aber welches Ertragspotenzial kann durch die Reduktion der ZKZ erreicht werden? Zur Beantwortung dieser Frage wurde in einer eigenen Kalkulation eine ZKZ von 399 Tagen mit einer ZKZ von 406 Tagen über mehrere Laktationen verglichen. Dabei ergab sich ein Mehrertrag von durchschnittlich 103 kg Milch je Laktation bei sieben Tage kürzerer ZKZ. Diese zusätzliche Milchmenge floss in die wirtschaftliche Kalkulation einer geringeren ZKZ in Tab. 2 ein. So ergibt sich bei einem Milchpreis von 0,35 €/kg (inklusive Umsatzsteuer & Zuschlägen)
und zusätzlichen Kälbererlösen eine Gesamtleistung von 5,70 €/ Tag. Hiervon sind die Kosten für die Produktion dieser Mehrmilch abzuziehen. Neben den erforderlichen Futter- und Arbeitserledigungskosten (verlängerte Melkzeit) ist auch ein Risikozuschlag für das zusätzliche Erkrankungsrisiko aufgrund der steigenden Abkalbungszahl berücksich- tigt worden. Nicht einbezogen wurden Milchquotenkosten für die zusätzliche Milchmenge, weil sie vergleichsweise gering ist (ca. 1 % der Gesamtmilchmenge) und in vielen Betrieben bereits auf Molkereiebene kostenfrei saldiert werden kann. Insgesamt summieren sich die Kosten auf 3,19 €/Tag. Somit kann durch die Verkürzung der ZKZ ein zusätzlicher Ertrag von 2,50 €/Tag bzw. von 17,52 €/ Woche (ohne Milchquotenkosten) erlöst werden. Um dies zu erreichen, müssen die einzelbetrieblichen Schwachstellen ermittelt und behoben werden. Eine Achillesferse in vielen Betrieben ist sicherlich die Brunstbeobachtung. So werden viele brünstige Kühe nicht oder nur unregelmäßig erkannt, weil diese Arbeit zu oberflächlich und häufig während anderer Tätigkeiten im Stall „nebenbei“ erledigt wird. Dabei gehört eine intensive Tierbeobachtung genauso zur erfolgreichen Milcherzeugung wie alle anderen betrieblichen Arbeiten. In Tabelle 2 ist dementsprechend das Ertragspotenzial bei Verringerung der ZKZ dargestellt. Zudem ist ersichtlich, wie viele Stunden durch das Ertragspotenzial (bei einem Stundenlohn von 15 €) zusätzlich
Tab. 2: Monetäre Bewertung der Leistungsdifferenz bei verringerter Zwischenkalbezeit innerhalb von 406 Tagen. entlohnt werden können. Beieiner Herdengröße von 70 Kühen und einer Reduktion der ZKZ um sieben Tage sind von dem erzielten Mehrerlös gut 80 AKh finanzierbar. Das entspricht einer zusätzlichen Brunstbeobachtungszeit von täglich etwa 15 Minuten. Oftmals reicht es aber bereits aus, die bisherige Brunstbeobachtung effektiver zu gestalten. In einigen Betrieben haben sich Farbmarkierungssysteme als hilfreich erwiesen. Diese werden am Schwanzbereich der zur Brunst anstehenden Tiere aufgeklebt.
heblich aktiver sind. Trotzdem kommt es auch bei diesem System auf die Interpretation der Daten durch den Betriebsleiter an. Denn jede Kuh hat eine eigene „normale Aktivität“, was innerhalb einer Herde zu gravierenden Unterschieden zwischen Einzeltieren führt. Hilfreich sind auch weitere Parameter (Wiederkäuaktivität, Leitfähigkeit in der Milch etc.), die im Betrieb erfasst bzw. gemessen werden.
Durch Kombination dieser Parameter mit den Aktivitätsmessungen können brünstige Kühe noch sicherer identifiziert werden. Für Beim Bespringen dieser Tiere den Erfolg von technischen Hilfswird eine Farbreaktion ausgelöst, mitteln sind aber die regelmäßige die sehr gut sichtbar ist und das Kontrolle der Werte sowie eine brünstige Tier deutlich kennfundierte Interpretation der zeichnet. Problematisch sind da- Ergebnisse durch den Betriebsleibei Kuhbürsten wie auch das ter unerlässlich. Das schließt Scheuern der Kühe an der Stall- auch die visuelle Kontrolle von einrichtung, weil bereits dadurch als brünstig ausgewiesen Tieren eine Farbreaktion ausgelöst wer- mit ein. den kann oder die Farbmarkierung sich löst und verloren geht. Fazit Eine wichtige Voraussetzung für den wirtschaftlichen Alternativ steht das ErtragspoErfolg der Milcherzeugung ist tenzial von gut 1.200 € auch als eine fruchtbare Milchviehherde. jährliche Kosten für InvestitioZudem hat die Fruchtbarkeit nen in technische Einrichtungen erheblichen Einfluss auf das zur besseren Brunsterkennung Herdenmanagement und ist die zur Verfügung. Damit kann inner- Voraussetzung für ein funktiohalb von fünf Jahren eine Inves- nierendes Fütterungskonzept. tition von gut 5.400 € finanziert Zur Beurteilung einer Herde ist werden (4 % Zinsen). Zur verdie Zwischenkalbezeit ein besserten Brunsterkennung eig- wichtiger Maßstab, welcher net sich neben der Erfassung von allerdings immer in Abhängigkeit brunstspezifischen Bewegungen von der Laktationsleistung der (Halsspiel) auch die AktivitätsKühe zu beurteilen ist. Jeder zumessung. Mithilfe von Transpon- sätzliche Tag Zwischenkalbezeit dern, die am Hals oder am Fuß- führt zu einem Mindererlös von gelenk angebracht werden, wird 2,50 €. ❉ die Bewegungsaktivität der Kühe DI Bernd Lührmann ist Unternehmensbegemessen. Dies ist hilfreich, weil rater der Bezirksstelle Osnabrück der die Kühe kurz vor der Brunst er- Landwirtschaftskammer Niedersachsen.
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Fütterung von Kälbern mit „Ad-libitum-Tränke“ – geht das? Festfutteraufnahme Kälber von Mutterkühen nehmen täglich zehn bis 15 Liter Milch ohne Probleme auf. In der Fütterung von Aufzuchtkälbern wurde lange Zeit eine stark rationierte Tränke empfohlen. Man wollte so die Kälber möglichst früh zur Festfutteraufnahme animieren. Von Thomas Zuber ei einer stark rationierten Tränke in den ersten Lebenswochen kann das natürliche Wachstumspotenzial der Kälber nicht ausgenützt werden. Es werden daher andere Wege gesucht, um das volle Wachstumspotenzial von Kälbern in dieser Phase auszuschöpfen. Noch dazu zeigte sich in mehreren Untersuchungen, dass Kälber, die in den ersten Wochen reichlicher versorgt werden, auch später höhere Leistungen erbringen – man spricht hierbei von der metabolischen Programmierung.
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Fortsetzung von Seite 29 Belieben auf. Ein einmal rationiert getränktes Kalb darf deshalb niemals spontan auf eine Ad-libitum- Tränke umgestellt werden. Optimal sollte dieses System mit Kälbern mit der Geburt (2. Lebenstag) gestartet werden. Das System funktioniert sowohl mit Vollmilch als auch mit Milchaustauscher. Achten Sie bei Milchaustauschern in den ersten Lebenswochen auf die Zusammensetzung! Milchaustauscher für die ersten drei Lebenswochen sollen mindestens 30 Prozent Magermilchpulver enthalten. Noch dazu wirkt sich eine höhere Milchaustauscherkonzentration in dieser Phase positiv auf das Wachstum und die Vitalität der Kälber aus. Ich empfehle in den ersten drei Wochen 160 g Milchaustauscher pro Liter fertiger Tränke zu verwenden (üblich sind 125 g/Liter Tränke). Ein möglicher Tränkeplan für die Ad-libitum-Tränke wäre folgender: 1.–3. Lebenswoche: Erste Mahlzeit – mind. 3 Liter Biestmilch ab der 2. Mahlzeit wird den Kälbern in Einzelhaltung, Trockenmilch oder Vollmilch (angesäuert) ad libitum im Nuckeleimer angeboten. Bei einer Milchaustauscher-Tränke sollte ein hochwertiger Magermilch-MAT mit 160 g MAT/Liter
Tränke verwendet werden (mindestens 30 % Magermilchpulveranteil. In dieser Zeit keinen Nullaustauscher verwenden). 4.–6. Lebenswoche: 8 Liter/Tag aufgeteilt auf 2 Mahlzeiten Vollmilch oder Milchaustauscher (Zubereitung mit 125 g/Liter Tränke). 7.–8. Lebenswoche: 4 Liter/Tag aufgeteilt auf 2 Mahlzeiten Vollmilch oder Milchaustauscher (Zubereitung mit 125 Ad-libitum-Tränke bis zur dritten Woche. Angenommene g/Liter Tränke). Tränkemenge mit drei Wochen sind 14 Liter pro Tag (wird nicht bei jedem Kalb erreicht). 9.–10. Lebenswoche: Wenn nötig 2 Liter Tränke pro Tag, sonst ab der 8. Woche mit den. Da es bei dieser Aufwandschiebungen bei den Kälbern dem Absetzen beginnen (Kraftmenge teilweise zum Ausflocken führen. Diese Verschiebungen futteraufnahme beachten). der Milch kam, senkten wir die machen die tägliche Kontrolle Aufwandmenge auf 1,5–2 ml pro der Trinklust sehr schwierig. Die Praktische Anwendung Liter Tränke. Dabei treten keiner- Kälber sollen Lust auf die frische Ad-libitum-Tränke soll leicht an- lei Probleme auf. Sinnvoll ist es, Milch haben. Die Tränkereste gesäuert werden. Der optimale die Säure im Vorhinein 1:10 zu müssen bei jeder Mahlzeit entpH-Wert liegt nach den bisheri- verdünnen (9 Teile Wasser + 1 fernt werden. Danach werden gen Erfahrungen bei rund 5,7. Teil Säure). Danach werden pro die Eimer gereinigt und die friNicht angesäuerte Vollmilch Liter Tränke 15–20 ml Säurever- sche Tränke wird verabreicht. (Süßtränke) hat einen pH-Wert dünnung zugegeben. Wichtig ist von rund 6,5. Ein zu niedriger auch, dass das Säureprodukt zu- Die Erfahrungen mit diesem pH-Wert wirkt sich negativ auf erst in den Eimer kommt und Tränkesystem sind bei uns am die Tränkeaufnahme aus. In un- dann die Milch rasch und vor Lehr- und Versuchsbetrieb sehr serem Fall wird das Produkt allem nicht zu heiß zugegeben positiv. Die täglichen Zunahmen Schaumacid Drink verwendet. wird. Durch diese Reihenfolge liegen bei den Kälbern in den Dabei handelt es sich um ein vermischen sich Säure und Milch ersten drei Wochen bei rund Säurekombinationsprodukt. besser. Das Ansäuern erfolgt bei 900 Gramm. Die Tränkeaufeiner Temperatur von rund nahme in den ersten drei LeFür die Ansäuerung auf pH 5,5 25–30 °C. benswochen liegen bei rund zehn sollen laut Herstellerangaben bei Litern pro Tag. Die Kälber erVollmilch 3 ml dieses Produkts Das Milch-Säure-Gemisch muss scheinen sehr wüchsig und vital. pro Liter Tränke zugegeben wer- mit einem Schneebesen gründProbleme mit Durchfall sind zur lich durchgerührt werden. Den Ausnahme geworden. Eines ist Kälbern werden danach zu jeder jedoch klar: Hygienische Mahlzeit rund vier bis acht Liter Mängel in der Kälberaufzucht Tränke angeboten (Angebot ste- kann auch dieses System nicht tig steigern). Es muss für jedes ausmerzen. Kalb ein eigener Nuckeleimer vorhanden sein. Diese Vorgehens- Der Lebensabschnitt der Auften Impfstoff von MSD Tiergesundweise hat auch gesundheitliche zucht soll für jedes Kalb in einer heit, welcher beim Fressern und Vorteile, da die Verschleppung frisch gereinigten, desinfizierten Mastrindern erfolgreich eingesetzt von Krankheiten über den Spei- Kälberbox starten. Abschließend wird, wird die hochtragende Kuh kann gesagt werden, dass dieses oder Kalbin geimpft. Das Muttertier chel minimiert werden kann. Der Nuckel sollte idealerweise Tränkesystem sehr gut funktiobildet Antikörper und gibt diese an niert und sich der höhere Milchdas Kalb weiter. Beim ersten Einsatz nach jedem Kalb erneuert werverbrauch durch wüchsigere, vides Impfstoffs muss die Kalbin/Kuh den. zweimal im Abstand von 4 Wochen talere Kälbern bezahlt macht. geimpft werden (8.und 4. Woche vor Unsere Erfahrungen haben geWer sich vor Ort ein Bild davon der Kalbung), bei jeder folgenden zeigt, dass die aufgenommenen machen möchte, ist am 28. 11. Trächtigkeit genügt eine AuffrischTränkemengen bei einzelnen Tie- 2013 beim Schulinfotag sowie ungsimpfung. Der Impfstoff von ren stark variieren können. Men- am 27. 4. 2014 beim Tag der ofMSD Tiergesundheit ist der einzige, gen von vier bis acht Litern je fenen Tür oder nach persönlicher welcher einen Schutz gegen Viren Mahlzeit sind möglich. Die Men Vereinbarung recht herzlich in und M. haemolytica, das Hauptbakterium auf. Er kann in allen Trächtig- ge pro Kalb muss tierindividuell unserem Haus willkommen. ❉ angepasst werden. Zu große keitsstadien eingesetzt werden und eignet sich damit auch zur Bestands- Restmengen sind Verschwendung Ing. Thomas Zuber ist Mitarbeiter der impfung. und können auch zu Fresszeitver- Landwirtschaftlichen Fachschule Pyhra.
Das Kalb vom ersten Tag schützen gegen Rindergrippe
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0% der Atemwegserkrankungen beim Kalb treten in den ersten 2 Lebenswochen auf. Ist die Lunge aber erst einmal geschädigt, kann das Kalb in seiner weiteren Entwicklung dauerhaft zurückbleiben. Aktuelle Untersuchungen zeigen, dass solche Kälber als Kuh später tragend werden, weniger Milch geben oder früher die Herde verlassen. Es ist immer noch unmöglich, dass in diesem Zeitraum ein Kalb durch eine aktive Impfung einen eigenen Schutz gegen die Rindergrippe-Erreger aufbaut. Aber es ist möglich, die Kälber vom ersten Schluck Kolostrum an gegen die wichtigsten Erreger der Rindergrippe zu schützen. So wie das auch gegen die Durchfall-Erreger beim Kalb funktioniert. Mit dem bewähr-
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Eutergesundheit: Welche Rolle spielt oxidativer Stress? Die enorme Stoffwechselbelastung macht hochleistende Milchkühe anfällig für oxidativen Stress. Welchen Einfluss hat die Fütterung synthetischer Antioxidantien auf die Eutergesundheit der Milchkuh? Von Frank Menn und Heiko Scholz n der Praxis wird die Bedeutung der subklinischen Mastitis häufig unterschätzt, obwohl sie abhängig von Dauer und Ausmaß enorme wirtschaftliche Schäden verursachen kann. Der Milchverlust pro Kuh und Tag kann bei Zellgehalten über 200.000 bis zu 1 kg betragen. Die Eutergesundheit gerät in der frühen Laktation aufgrund von Stoffwechselveränderungen, bedingt durch die negative Energiebilanz, zusätzlich unter Druck. In diesem Zeitraum sind die Kühe besonders anfällig für oxidativen Stress. Oxidativer Stress wird ausgelöst durch schädliche reaktive Sauerstoffverbindungen, sogenannte Radikale, die
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während der Umsetzungsprozesse im Futter, aber auch in einem auf Hochtouren laufenden Stoffwechsel im Tier entstehen. Erreichen diese reaktiven Sauerstoffverbindungen ein Ausmaß, bei dem sie vom Abwehrsystem des Organismus, dem sogenannten endogenen Radikalabwehrsystem, nicht mehr vollständig abgefangen und unschädlich gemacht werden können, spricht man von oxidativem Stress. Folgen können insbesondere Zellschädigungen sein. Bei der Milchkuh steht daher der Milchzellgehalt im Fokus. In Feldversuchen wurde der Frage nachgegangen, ob dieses endogene Radikalabwehrsystem der Kuh durch den Zusatz geeigneter Antioxidantien zum Futter entlastet werden kann. Antioxidantien sind in der Lage, reaktive Sauerstoff-
verbindungen zu binden und unschädlich zu machen. Die Überlegung hinter diesem Ansatz war, dass durch den Zusatz dieser Antioxidantien die Menge der reaktiven Sauerstoffverbindungen im Futter reduziert wird, was dann zu einer Entlastung des endogenen Radikalabwehrsystems führt. An dieser Versuchsstellung beteiligten sich drei Milchviehbetriebe in Nordhessen sowie zwei größere Milchviehanlagen in Sachsen. Die Auswertung erfolgte durch die Hochschule Anhalt. Darüber hinaus untersuchte die Hochschule Bingen in Zusammenarbeit mit der Universität Bonn den Einfluss von Antioxidantien auf den oxidativen Status von Milchkühen. In einem unter wissenschaftlichen Bedingungen durchgeführten Versuch an der Washington State
University in den USA in Zusammenarbeit mit der Montana State University und der Fa. Lohmann Animal Health, Cuxhaven, wurde erforscht, inwieweit durch den Zusatz von Antioxidantien zum Futter der oxidative Status von Milchkühen verbessert werden kann. In den drei Milchkuhbetrieben in Hessen war eine Aufteilung der Herde in eine Kontroll- und eine Versuchsgruppe nicht möglich, sodass das „Offon-off“-Versuchsdesign gewählt wurde. Alle im Betrieb verwendeten Futtermittel wurden auf Vitamin E untersucht, soweit nicht aus Deklarationen bekannt. Die nativen Gehalte der Grassilagen überschritten mit > 150 mg/kg TM dabei den durchschnittlichen Fortsetzung auf Seite 32
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Fortsetzung von Seite 31 Tabellenwert von 60 mg/kg TM deutlich. Deshalb wurde in der Nachkalkulation der Ration nicht wie üblich mit Tabellenwerten gerechnet, sondern die tatsächlich analysierten nativen Vitamin-EGehalte berücksichtigt. Wie sich herausstellte, überschritt die Vitamin-E-Versorgung der Kühe auf den drei nordhessischen Milchviehbetrieben die Empfehlung um mehr als das Doppelte (> 2 000 mg/Kuh/Tag). Durch Reduzierung der Vitamin-E-Zulagen über das Mineralfutter wurde daher die Vitamin-E-Versorgung an die Empfehlung (1000 mg/Kuh/ Tag) angepasst. Gleichzeitig wurden der TMR 150 mg/kg TM einer Mischung aus synthetischen Antioxidantien (Loxidan) zugefügt, entsprechend 3,0 bis 3,5 g/ Kuh/Tag. Wie erwartet ergaben sich keine eindeutigen Veränderungen bzw. Verschiebungen im Milchzellgehalt. Dies lässt den Schluss zu, dass durch die Zulage von synthetischen Antioxidantien zu einer Ration bei einer ausreichenden Vitamin-E-Versorgung der Kühe (1 000 mg/Kuh) ein vergleichbarer Schutz gegen oxidativen Stress erreicht wird wie mit einer Ration, welche die empfohlene Vitamin-E-Versorgung der Kühe um mehr als das Doppelte überschreitet.
Tab. 2: Verlauf der Gehalte an somatischen Zellen Tab. 3: Verlauf der Gehalte an somatischen Zellen in der Milch der Kühe in MVA 1. in der Milch in MVA 2. wiesen mit durchschnittlich 458.280 Zellen je ml einen um mit Loxidan 105.320 a ± 216.130 349.100 b ± 1.197.800 137.810 Zellen tendenziell höheren Zellgehalt als die Kontrollohne Loxidan 458.280 ± 1.523.180 320.470 ± 791.460 gruppe auf. Der Verlauf der ZellTab. 1: Mittlerer Zellgehalt in der Milch bei den Kühen der Ver- zahlen in den beiden Gruppen suchsgruppe (n = 29) und der Kontrollgruppe (n = 29) während des der MVA 2 ist in Tab. 3 dargestellt. Nach dem Absetzen von gesamten Untersuchungszeitraums. Loxidan näherten sich die Zellgehalte zwischen den beiden Gruppen wieder an. Zeitraum
Versuchsgruppe
Kontrollgruppe
Effekt von Antioxidantien auf oxidativen Status, University of applied science, FH Bingen. Die beiden sächsischen Milch-viehanlagen wiesen unterschiedliche Voraussetzungen für die Versuchsdurchführung auf. In der Milchviehanlage 1 (MVA 1) konnte auch nur „Offon-off“ praktiziert werden (Februar bis Ende Mai mit Loxidan). In der Milchviehanlage 2 (MVA 2) war es möglich, Kontroll- und Versuchsgruppe (Loxi-
Einfluss von Antioxidantien auf die Entwicklung der Zellzahl (Betriebe Nordhessen). In Rot mit Loxidan
dan von Februar bis Ende Juni) parallel zu füttern. Der VitaminE-Gehalt der gefütterten TMR wurde auch hier analytisch bestimmt. Es stellte sich heraus, dass die Kühe in diesen Anlagen nur marginal mit Vitamin E versorgt waren. Trotz Vitamin-EZulagen wurde mit 500 bis 700 mg pro Kuh und Tag nicht das empfohlene Niveau erreicht. Deshalb wurden die Antioxidantien (Loxidan) on top mit 150 mg/kg TM TMR zugelegt. Die Entwicklung der Zellzahlen der Kühe der MVA 1 war durch eine deutliche Verminderung während der Ergänzung mit Loxidan gekennzeichnet, wobei der mittlere Gehalt an somatischen Zellen 37.000 Zellen je ml betrug. Nach Absetzen von Loxidan stieg der Zellgehalt auf durchschnittlich 59.000 Zellen je ml an und erreichte Ende September mit durchschnittlich 98.000 Zellen je ml seinen Höchstwert. Die Tiere der Versuchsgruppe in der MVA 2 wiesen mit durchschnittlich 224.590 Zellen je ml Milch einen um 114.830 Zellen je ml geringeren Zellgehalt gegenüber den Kühen der Kontrollgruppe auf. Dieser Unterschied vergrößerte sich während der Phase der Verfütterung von Loxidan weiter zugunsten der Versuchsgruppe auf 243.780 Zellen je ml Milch (Tab. 1). Nach Absetzen von Loxidan kehrte sich das Verhältnis zwischen beiden Gruppen um und die Kühe der Versuchsgruppe
Hochschule Bingen In diesem Versuch konnte durch die Zulage der Antioxidantien (Loxidan) kein signifikanter Effekt auf den Vitamin-E-Gehalt in Blut, Milch, Rückenfett und Leber erzielt werden. Die Werte lagen im physiologischen Bereich. Dies kann auf den guten Versorgungsstatus der Kühe mit Vitamin E (1165 mg Vit. E) zurückzuführen sein. Die signifikante Verringerung der dROM- Werte durch den Zusatz der Antioxidantien deutet jedoch auf eine Verbesserung des oxidativen Status der Kühe hin. Versuch USA 60 Kühe wurde drei Gruppen zugeordnet: Kontrolle mit 1000 mg Vit. E pro Kuh und Tag, Kontrolle plus 150 mg/ kg TM Loxidan, und eine Gruppe mit 3000 mg Vit. E pro Kuh und Tag. Die erhöhte Vitamin-E-Zulage resultierte in erhöhten Plasma-Vitamin-E-Gehalten, während die Antioxidantien diesen Effekt nicht zeigten. Beide Zusätze, Vitamin E und Loxidan, konnten den oxidativen Status der Kühe deutlich verbessern, belegt durch eine signifikante Reduzierung der AOPP-Werte (Marker für Protein-Oxidation). Überraschender war aber, dass ebenso der Energiestoffwechsel durch diese Zusätze günstig beeinflusst wurde, was sich durch signifikant niedrigere BHBGehalte im Blut zeigte. Darüber hinaus wurde die Expression von 27 Genen, die in Beziehung zum oxidativen Status und zum Entzündungsgeschehen der Milchkuh stehen, sowohl im Fettgewebe als auch in der Leber günstig beeinflusst. ❉ Frank Menn, Lohmann Animal Health GmbH, Cuxhaven, und Dr. Heiko Scholz, Hochschule Anhalt, Bernburg.
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Die Berufskrankheit der Milchkühe Mastitis Mastitis ist eine Euterentzündung, also eine Reaktion der Milchdrüse auf eine bakterielle Infektion. Betroffen sind in der Milch stehende Kühe, doch zunehmend tritt sie auch bei Erstkalbinnen auf: Es trifft etwa fünf bis zehn Prozent der Kalbinnen, in Problembeständen können sogar bis zu 30 Prozent betroffen sein. äußern sich nicht mit deutlichen Symptomen. Sie verlaufen subklinisch und gehen „nur“ mit erünf Prozent aller Mastitiden höhten Zellzahlen und reduziersind klinisch, das bedeutet, ter Milchleistung einher, was die Kühe zeigen typische aber ebenfalls zu wirtschaftEntzündungssymptome am Euter lichen Verlusten führt. (Röte, Wärme, Schwellung, Schmerz, Funktionsstörung) und Kostspielige Mastitis Mastitis haben je nach Schweregrad ein gilt als weltweit häufigste und mehr oder weniger gestörtes All- kostspieligste Erkrankung in der gemeinbefinden. Die Milch ver- Milchwirtschaft. In Europa sind ändert ihr Aussehen, die Milchbis zu 50 Prozent der Milchkühe menge ist reduziert und die Kuh mindestens einmal pro Laktation zeigt eine mehr oder weniger infiziert. Eine Mastitis wirkt sich starke Störung des Allgemeinbe- negativ auf die Milchqualität aus, findens mit Fieber, Appetitlosig- da sie erhöhte Keimzahlen und keit etc. bis hin zum Festliegen. erhöhte somatische Zellzahlen Diese Verlaufsform ist aber nur (SCC) bewirkt. Bei Überschreidie Spitze des Eisberges, denn tung des Grenzwerts von 95 Prozent aller Mastitiden 400.000 Zellen/ml Milch im Tank Von Heike Engels
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sind finanzielle Einbußen oder bei längerer Dauer sogar ein Ablieferungsverbot für die Milch die Folge.
sind, wird Mastitis auch als Faktorenerkrankung bezeichnet. Während des Melkens, aber auch im Stall, z. B. beim Liegen, kommen die Zitzen der Kühe intenBakterien als Auslöser Da siv in Kontakt mit möglichen Inviele verschiedene Einflussfakto- fektionsquellen. Die Bakterien – ren für die Entstehung einer Fortsetzung auf Seite 34 Euterentzündung verantwortlich
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auf bei steigender Herdenmilchleistung, hohem Erstkalbealter vorrangige Auslöser der Mastitis sowie generell häufigem Vorkom– können beim Melken übertra- men von Mastitiden im Bestand. gen werden oder von den Liege- Gerade für Erstkalbinnen bedeuflächen stammen, denn direkt ten Geburt, Umstallung, Futnach dem Melken ist der Strich- terumstellung, Melkstand und kanal der Zitzen noch geöffnet das Kennenlernen der neuen und Bakterien können so leicht Herdenmitglieder eine große eindringen. Das Euter hat jedoch Umstellung. Die Tiere hier nicht normalerweise ein gut funktiozu überfordern, sondern entnierendes Abwehrsystem, welspannt mit ihnen zu arbeiten, ches das Eindringen und Haften trägt zur Tiergesundheit bei. von Bakterien in den Strichkanal verhindern soll. Sind Zitzenhaut Auch Trockensteher gefährund Strichkanal bzw. die Keradet Die Ursache einer Mastitis tinschicht im Strichkanal unver- ist für gewöhnlich eine bakteletzt und intakt, haben Erreger rielle Infektion. Es gibt verschieaus der Umwelt kein leichtes dene Erreger, die zu einer MastiSpiel. Falls dennoch Bakterien tis führen können. Bei den diese Barriere überwinden, etwa sogenannten Umwelterregern weil die Zitzenhaut durch die der Mastitis leben und vermehMelkarbeit, die Melktechnik, die ren sich die verursachenden BakUmwelt im Stall sowie kuheiterien außerhalb des Körpers der gene Faktoren wie z. B. ein geKuh in frischem Kot, in Gülle, schwächtes Immunsystem verEinstreu, im Boden, Futter und letzt ist, entsteht je nach Art und Wasser. Die Kuh infiziert sich Menge der Erreger und des Abzwischen den Melkzeiten und wehrverhaltens der Kuh eine die Bakterien werden durch Vermilde oder schwere Mastitis. Kal- schmutzung der Zitzen weiterbinnenmastidien treten verstärkt verbreitet. Auch noch nicht abgekalbte Kalbinnen sowie trockenstehende Kühe sind stark infektionsgefährdet. Tatsächlich entstehen viele Infektionen mit diesen Erregern in der Trockenstehphase, denn durch den Melkstopp beim Trockenstellen kommt es zu einem Milchstau im Euter, der die Verringerung der Milchproduktion erzwingt. Das führt zu einer Konzentration der Sie spürt, was gut Milchinhaltsstoffe und zu deren für sie ist. Rückresorption in den Blutkreislauf. Dabei laufen Vorgänge im Euter ab, die einer Entzündung entsprechen, das Euter schwillt an und wird warm. Die Gefahr einer Neuinfektion ist in dieser besonderen Situation während der Trockenstehphase um bis zu 50 Prozent höher als während der Laktation. Diese Neuinfektionen brechen dann in den ersten 100 Tagen der Laktation als klinische Mastitis aus. Milchviehhalter sollten daher bei den Trockenstehern regelmäßig eine Euterkontrolle durchführen, um rechtzeitig Veränderungen bemerken zu können. UmwelterreSiliconform ger treten seit den letzten Jahren Schelmengriesstraße1 · 86842 Türkheim häufiger auf. Die wichtigsten Tel.: + 49 82 45 - 614 Infektionserreger sind StreptoFax: + 49 82 45 - 32 86 coccus uberis und Escherichia kontakt@siliconform.com www.siliconform.com coli. Escherichia coli und andere coliforme Keime lösen eine Fortsetzung von Seite 33
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Einzelgemelk mehr als eine Million beträgt und auch je mehr Euterviertel betroffen sind. Doch welcher Keim ist jeweils verantwortlich für Mastitis? Für eine effektive Therapie ist das Wissen um den verursachenden Erreger das A und O. Zur Erregerermittlung ist eine Milchprobe zu ziehen, das Ergebnis in Form eines Antibiogramms liegt nach etwa drei Tagen vor. Ist der Erreger bekannt, wird als Standardtherapie ein auf den Erreger abgestimmtes Antibiotikum mittels Euterinjektor direkt in das erkrankte Euterviertel gegeben. Eventuell ist als sogenannte kombinierte Therapie zusätzlich eine Injektion in den Muskel nötig. Euterentzündungen sind der häufigste Grund für eine Antibiotikabehandlung bei Milchkühen. Bei klinischen Mastitiden ist die zusätzliche Gabe von Entzündungshemmern (NSAIDs) ratsam, die die Entzündung bekämpfen und Endotoxine neutralisieren. Mit diesen Maßnahmen geht das Fieber zurück, die Schmerzen werden gelindert und
hochakute, klinische Mastitis aus und produzieren dabei Giftstoffe, die für die Kuh lebensgefährlich sind. Die kontagiösen oder auch Kuhassoziierten Erreger dagegen kommen im Euter und auf Wunden an den Zitzen vor und können nur selten lange außerhalb des Körpers überleben. Die Infektion wird normalerweise beim Melken von Kuh zu Kuh übertragen. Sie ist hoch ansteckend und produziert hohe Zellzahlen. Die häufigsten dieser kontagiösen Keime sind Bakterien der Spezies Staphylococcus aureus, Streptococcus dysgalactiae und Streptococcus agalactiae. Schnelle Behandlung wichtig Die Mastitis muss schnell behandelt werden, denn mit zunehmender Dauer der Infektion verringert sich die Chance auf eine erfolgreiche Therapie. Insgesamt verschlechtern sich die Heilungsaussichten bei mehr als zwei Vorbehandlungen in derselben Laktation, wenn die Zellzahl im
für hervorragende Ausmelkerfolge und entspannte Kühe
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Fotos: Engels
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Begleitende und vorbeugende Maßnahmen Begleitende Maßnahmen dienen zum einen dazu, das Infektionsrisiko für weitere Kühe zu senken, und zum anderen der Vorbeugung wiederkehrender Infektionen. Sie sollten auf den vorherrschenden Erreger abgestimmt sein und betreffen z. B. die Verbesserung des Trockenstehermanagements, Stallhygiene, Kuhkomfort, Melktechnik (Blindmelken verhindern, Kühen ausreichend Zeit zwischen den Melkzeiten geben) und Melkhygiene (Zitzenreinigung, Dippen, Zwischendesinfektion). In Betrieben, in denen die Hygiene im Trockensteherbereich nicht optimiert werden kann, ist auch der kombinierte Einsatz eines Trockenstellers mit einem Zitzenversiegler möglich. Denn das Infektionsrisiko vor allem durch Umwelterreger ist besonders hoch in Zitzen, in denen der Aufbau des internen Keratinpfropfes nur verzögert oder gar nicht abläuft. Begleitende Maßnahmen sind auch sinnvoll, z. B. die Boxenhygiene. Saubere Kühe mit saube-
ren Eutern haben ein geringeres Risiko, sich mit Umwelterregern zu infizieren. Gut gepflegte und richtig dimensionierte Liegeboxen müssen regelmäßig mit ausreichend trockener Einstreu versehen werden. Beimengungen von Kalk (pH > 9) führen zu einer Reduktion des Keimdrucks. Saubere Laufgänge vermindern deutlich den Schmutzeintrag in die Liegeboxen. Auch das Entfernen der Haare am Euter, z. B. durch Scheren oder Abflammen, vereinfacht das Sauberhalten. Ein gutes Stallklima verringert die Vermehrungschancen für die Umwelterreger und fördert die Futteraufnahme und damit die Stoffwechselstabilität bei den Kühen. Für alle zu ergreifenden Schritte ist der Tierarzt der ideale Ansprechpartner, denn er weiß um die richtige Therapie erkrankter Kühe sowie um die Sinnhaftigkeit der jeweiligen Maßnahmen. ❉ Dr. Heike Engels ist Fachjournalistin in Deutschland.
rinderprofi Wir haben die Leser
Ebene
Kriterien
Einzeltier
Klinische Heilung (keine klinischen Symptome mehr zu beobachten) Zytologische Heilung Bakteriologische Heilung Entwicklung der Tankmilchzellzahl Klinische Heilungsrate Rückfallrate
Herde
Rindergrippe – Vorbeugen mit Impfungen
Kriterien für den Heilungserfolg einer Mastitis. (Quelle: Praktischer Leitfaden Mastitis, Petra Winter, Paul Parey Verlag 2009)
Parameter
Kosten
Untersuchung Medikamente Mehrarbeit (2,3 AK) 8 Tage Kannenmilch (266 kg) Laktationsdelle (5 %, 373 kg) + Bestandsergänzung Gesamt
15 € 80 € 28 € 93 € 131 € 125 € 472 €
Durchschnittliche Kosten einer klinischen Mastitis im 1. Laktationsdrittel. (Quelle: Mastitis Sprechstunde, Verlag AgroConcept 2007)
Mehrere Faktoren Im Kampf gegen die Rindergrippe sollte man nicht allein auf Medikamente setzen. Aufklärung und Unterstützung bei der Diagnostik und Früherkennung sowie die Vorbeugung sind hierbei ebenso wichtig. THOMAS WENGENROTH hat recherchiert, wie die Vorbeugung mittels Impfungen optimal angegangen werden kann. in effizientes Rindergrippemanagement, das gezielte und konsequente Prophylaxe und Metaphylaxe einschließt, schützt den Bestand vor irreversiblen Lungenschäden, die die Leistungsfähigkeit der Tiere immens beeinträchtigen. Somit wird der Betrieb vor langfristigen finanziellen Einbußen bewahrt. Da die Erkrankung einzelner Tiere schnell auf die gesamte Herde übergreifen kann, ist es von großer Bedeutung, die bereits erkrankten Tiere zu therapieren und die noch gesund erscheinenden Kälber mit einem lang wirksamen Antibiotikum vorbeugend (metaphylaktisch) zu behandeln.
E
Strategisches Impfmanagement, um den Bestand von Anfang an zu schützen Rindergrippe ist nicht nur ein Kälber-, sondern ein Bestandsproblem. Eine frühzeitige Impfung aller impfbarenTiere senkt den Infektionsdruck und erhöht den Schutz der gesamten Herde durch einen homogeneren Immunstatus des Betriebes. Dadurch können die Behandlungskosten gesenkt werden, insbesondere während Risikoperioden wie Absetzen, Umstallen, Transporten oder in der kalten Jahreszeit. Die Frühimpfung von Kälbern ab dem 8. Lebenstag wie Fortsetzung auf Seite 36
Foto: ZAR
die Kuh fühlt sich wieder besser. Dabei kommt es auf eine konsequent durchgeführte, ausreichend lange Behandlung an. Zusätzlich zur Einzeltierbehandlung sind alle kranken Tiere von der Herde zu separieren. Häufiges Ausmelken hilft, das erkrankte Euterviertel zu reinigen.
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TIERGESUNDHEIT
Fortsetzung von Seite 35
Kälber und Muttertiere impfen Muttertiere können über auch die Impfung hochtragender maternale Antikörper ihre KälKühe und Kalbinnen sind insbe- ber effektiv vor Infektionen sondere deshalb wichtig, weil die schützen. Dies gilt auch für die Kälber über das Kolostrum der Haupterreger der enzootischen geimpften Muttertiere sofort Bronchopneumonie – der Kälüber einen passiven Immunber- bzw. Rindergrippe. Eine schutz verfügen, bevor sie selbst Impfung der hochtragenden dazu in der Lage sind, eine aktive Kühe boostert den bereits vorImmunisierung aufzubauen. Spä- handenen Immunschutz und sitestens zwei Wochen nach Abchert die Übertragung von maschluss der Grundimmunisierung ternalen Antikörpern auf ihre wird eine maximale humorale Kälber. Immunantwort gegenüber dem BRSV (bovines respiratorisches Die Impfung der hochtragenden Syncytial-Virus), dem ParainKühe ist Teil des Rundumschutfluenza-3-Virus und M. haemoly- zes für den gesamten Bestand. tica Serotyp A1 und A6 erreicht. Doch nicht alle Betriebe setzen
diese einfache Präventionsmaßnahme auch konsequent um. Maternale Antikörper schützen Kälber Die Bedeutung der passiven Immunität bei Kälbern durch kolostrale maternale Antikörper wurde bei Infektionen mit BRSV gezeigt: Die passiv über das Kolostrum (Biestmilch) erworbenen maternalen Antikörper können eine Infektion mit dem BRS-Virus und dessen Vermehrung zwar nicht verhindern, die maternalen Antikörper bieten jedoch zumindest teilweise einen Schutz vor der klinischen Symptomatik. So waren Häufigkeit und Schwere von BRSV-Infektionen bei Kälbern mit maternalen Antikörpern geringer ausgeprägt: Je mehr maternale Antikörper im Serum der Kälber gemessen worden waren, desto weniger schwer und häufig waren respiratorische Erkrankungen. In einer Challenge-Studie mit dem BRS-Virus wurden drei Gruppen von Kälbern miteinander verglichen. Eine Gruppe hatte Kolostrum erhalten und wurde mit BRSV infiziert. Zwei Vergleichsgruppen hatten kein Kolostrum erhalten, eine wurde mit BRSV infiziert und eine weitere blieb als Kontrolle ohne Infektion. Die durch die Kolostrum-Fütterung vermittelte passive Immunität führte dazu, dass bei diesen Kälbern die BRSV-Infektionen weniger heftig ausfielen als in der Kontrollgruppe ohne Kolostrum-Schutz. Das Konzept der Impfung kurz vor der Kalbung zur Stimulierung maternaler Immunität wird bereits sehr erfolgreich bei der Prävention von Durchfällen bei neugeborenen Kälbern eingesetzt. Für die Prävention der enzootischen Pneumonie beim
(abdem8.Lebenstag)
Rind durch maternale Immunität gibt es bislang nur wenige wissenschaftliche Untersuchungen. Die Studien zu BRSV-Infektionen bei Kälbern und aktuelle Studien zeigen die Bedeutung, die eine Impfung hochtragender Kühe und Kalbinnen gegen die Erreger der enzootischen Bronchopneumonie hat. Saisonale Impfung Die enzootische Bronchopneumonie (EBP) kann zwar das ganze Jahr über auftreten, doch kommt sie saisonal gehäuft bei kalter Witterung vor. Und so fallen ihr jeden Herbst zahlreiche Tiere anheim. Doch dies müsste nicht sein, denn es gibt gezielte Prophylaxemaßnahmen, in erster Instanz die rechtzeitige Schutzimpfung aller impfbaren Tiere eines Bestandes. Vorbeugende Schutzimpfungen erhöhen gezielt die Immunität geimpfter Tiere, helfen ihnen damit, die Erreger erfolgreich abzuwehren, und verringern Inzidenz und Schwere von Atemwegserkrankungen sowie wirtschaftliche Einbußen. Doch leider existiert eine gewisse „Impfmüdigkeit“, die Tierhalter jedes Jahr aufs Neue beschleicht und den Erregern der Rindergrippe die Chance gibt, in den Beständen zu grassieren und sich ungehindert auszubreiten. Ist die EBP jedoch erst einmal zum Bestandsproblem avanciert, sind die Klagen vonseiten der Landwirte über hohe Aufzuchtverluste, persistierende Lungenschädigungen, verminderte Tageszunahmen, höheres Erstkalbealter und reduzierte Milchleistung heftig. Vernünftig also, rechtzeitig vorzubeugen! Weitere Informationen hierzu gibt gerne der Tierarzt. ❉ Thomas Wengenroth ist Fachjournalist in Deutschland.
WIR HABEN DIE LESER!
Bestandsimpfung E I N E R
F Ü R
A L L E www.rinderprofi.at
Intervet GesmbH ein Unternehmen der MSD Tiergesundheit www.msd-tiergesundheit.at
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TIERGESUNDHEIT 37
Infizierte Tiere können die Bakterien vor allem während der Geburt mit dem Fruchtwasser und der Nachgeburt ausscheiden.
Die Infektion des Menschen findet überwiegend über die Atemwege statt, aber auch durch direkten Erregerkontakt bei der Kalbung.
Q-Fieber – Erfahrungen in einer Milchkuhherde Q-Fieber ist eine Zoonose, d. h. eine Erkrankung, die vom Tier, und zwar überwiegend von Wiederkäuern (Schaf, Ziege, Rind), ferner aber auch von Pferd, Esel, Hund oder Katze auf den Menschen übertragen werden kann.
D
(Schmierinfektion). Nicht zuletzt ist eine Infektion über Zecken möglich, die wiederum mit Erregern in Berührung kamen. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch hingegen ist sehr selten. Obwohl das erste Auftreten dieser Krankheit schon viele Jahrzehnte zurückliegt, ist, seitdem in den Jahren 2009 und 2010 in den Niederlanden 3000 Menschen an Q-Fieber erkrankt sind, das Interesse bzw. die Sensibilität für diese Erkrankung auch bei uns deutlich größer geworden.
auch noch einige Wochen danach Erreger ausscheiden. Diese trocknen mit den Ausscheidungen an und entwickeln eine sporenähnliche Form, die in der Umwelt über mehrere Monate infektiös bleiben kann.
Im Sommer 2012 wurden im LVZ Futterkamp der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein vermehrt Spätaborte in der Milchkuhherde festgestellt. Zudem war die allgemeine Fruchtbarkeitssituation eher unbefriedigend. Eine erste serologische Untersuchung von sieben Kühen Symptome bei erkrankten ergab bei zweien dieser Tiere eiTieren Infizieren sich Tiere in nen positiven Q-Fieber-Befund. der späten Trächtigkeit, besiedelt Daraufhin sollte eine serologisich die Plazenta mit diesem Er- sche Untersuchung der Milch reger und kann zu seuchenhaft aller laktierenden Kühe einen verlaufenden Spätaborten, Früh- Überblick über den Befallsgrad geburten oder der Geburt lebens- der Herde geben. So wurden insschwacher Jungtiere führen. Zu- gesamt 14 Tankmilch-Poolproben mindest berichtet die Literatur zum einen im Biocheck-Labor in bei Schafen und Ziegen hierüber. Leipzig, zum anderen im LandesAuch scheint eine solche Infeklabor in Neumünster serologisch tion nicht selten mit jener mit untersucht (Übersicht 2). Chlamydien vergesellschaftet zu sein. In jedem Fall ist eine Diffe- Im Labor in Leipzig wurden die renzialdiagnostik, ein zeitgleiHälfte der eingeschickten Milchches Untersuchen auf Chlamyproben positiv, 14 Prozent fragdien, notwendig. Abgesehen da- lich und 36 Prozent negativ gevon kann die Infektion bei Rin- testet. Im Landeslabor in Neudern zu unspezifischen Fruchtmünster hingegen wurden sämtbarkeitsstörungen führen, in der liche Proben als positiv beurteilt. Regel verläuft sie aber eher ohne Trotz dieser Unterschiede schien klinische Symptome. Wie bereits das Problem Q-Fieber größer zu oben erwähnt, können jedoch sein als anfänglich vermutet. infizierte Tiere vor allem beim Fortsetzung auf Seite 38 Geburtsvorgang massenhaft, aber
Fotos: Mahlkow-Nerge
In Schleswig-Holstein, Deutschland, wurden im Jahr 2012 741 Rinder serologisch untersucht. iese Infektionskrankheit – Davon erwiesen sich 91 Tiere, auch als Balkan-Grippe also zwölf Prozent, als positiv. oder Krim-Fieber beDennoch gibt es in keinem kannt – kommt weltweit vor. Da Bundesland flächendeckende beim ersten Auftreten in Austra- Untersuchungen zur Befallslien zunächst der Erreger unbe- dichte mit Q-Fieber, sodass dieskannt war, wurden derartige bezüglich auch keine haltbaren Erkrankungen als „query (Frage, Aussagen gemacht werden könZweifel) fever“ bezeichnet. nen (Henning, 2013). Dr. HenHeute ist der Erreger bekannt. ning, Mikrobiologe am FriedrichEs handelt sich um das BakteLöffler-Institut Wusterhausen, rium Coxiella burnetii. Dieses hält deshalb Untersuchungen zeichnet sich durch zwei unterzum Infektionsstatus aller rinderschiedliche Formen aus: die haltenden Betriebe für unbevegetativen, stoffwechselaktiven, dingt notwendig, um anschliedie sich ausschließlich in ßend einen Maßnahmenkatalog lebenden Zellen vermehren, zur Eindämmung dieser Erkranund die stoffwechselinaktiven. kung zu erarbeiten. Letztere werden durch die Auflösung der Wirtszelle in die Infizierte Tiere können die BakUmgebung freigesetzt. Dort terien vor allem während der entwickeln sie sich zu einer Geburt mit dem Fruchtwasser sporenähnlichen Form, die eine und der Nachgeburt ausscheiden, sehr hohe Widerstandskraft in darüber hinaus aber auch mit der Umwelt hat, also sehr stabil dem Kot, dem Harn und der und auch infektiös ist. Milch. Die Infektion des Menschen findet in erster Linie über Wo kommt Q-Fieber vor? Die die Atemwege statt, wenn erreCoxiellen sind nahezu weltweit gerhaltiger Staub (eingetrocknete verbreitet. Literaturangaben zu- Ausscheidungen infizierter Tiere) folge (Fischer et al., 2010, eingeatmet wird. Da der Erreger www.cvuas.de/pub/beitrag.asp) sehr klein ist, kann er mit Staub beträgt die Schätzung der Infek- und Wind durchaus mehrere Kitionsrate bei Rinderbeständen lometer weit getragen werden. 30 Prozent. Angaben des MEAußerdem können sich MenLUR Kiel zufolge gingen beschen auch durch direkten Erresonders in der letzten Zeit vergerkontakt beim Geburtsvorgang mehrt Q-Fieber-Meldungen bei oder beim Entmisten kontamiRindern ein (Übersicht 1). nierter Einstreu infizieren Von Katrin Mahlkow-Nerge
37_38_tiergesundheit_rp 10.10.13 08:21 Seite 38
Untersuchungsergebnis: Antikörpernachweis
38
TIERGESUNDHEIT Jahr
Tierart Rinder
Fortsetzung von Seite 37 Deshalb wurden von sämtlichen Kühen Blutproben serologisch untersucht (Übersicht 3). Von diesen 196 Proben waren 114 (58 %) serologisch positiv. Da dieser serologische Nachweis von Antikörpern jedoch nichts über eine akute Erkrankung aussagt, sondern einen Hinweis auf durchaus auch länger zurückliegende Infektionen gibt, erfolgte der direkte Erregernachweis mittels PCR (Polymerase Chain Reaction) aus Vaginaltupferproben. Dabei erwiesen sich nur zwei der 186 Proben als PCR-QFieber-positiv. Des Weiteren wurden elf Staubproben aus der Umgebung der Tiere und eine Fliegenprobe aus dem Kuhstall sowie eine Probe aus dem Milchaustauscher untersucht. Von den elf Staubproben erwiesen sich acht als PCR-positiv. Auch die Fliegen waren positiv. Die Coxiellen waren demnach weit verbreitet im Stall anzutreffen. Durchgeführte Maßnahmen Neben der Meldung dieser Erkrankung an den Kreisveterinär (Q-Fieber ist in Deutschland meldepflichtig! Dabei löst ein alleiniger serologischer Antikörpernachweis noch nicht die Meldepflicht aus, sondern erst der direkte Nachweis mittels PCR-Untersuchung) erfolgte auch eine ans Gesundheitsamt. Alle Beschäftigten wurden informiert. Eine serologische Untersuchung auf Q-Fieber wurde angeboten. Vor allem Schwangere (Gefahr der Frühgeburt), Menschen mit Herzerkrankungen und solche mit einer Immunschwäche bzw. Immundefekten sollten sich einerseits diesbezüglich umfangreich informieren und andererseits von Q-Fieber betroffene Tierbestände meiden. Wird bei Patienten eine akute Q-Fieber-Infektion nachgewiesen – diese kann sich in grippeähnlichen Symptomen, hohem Fieber, Kopfschmerz, seltener Lungenentzündungen äußern; die Hälfte der Coxiella-Infektionen bleibt aber klinisch unauffällig –, erfolgt eine antimikrobielle Therapie. Dies war bei den Beschäftigten in Futterkamp glücklicherweise nicht nötig. Auch wies der positive Antikörpernachweis bei einigen der Futterkamper-Mitar-
Schafe
Ziegen
2008
4
162
0
0
2009
3
139
0
1
2010
2
135
0
1
2011
5
172
0
0
2012
23
241
0
0
2013
3
27
0
0
Übersicht 1: Meldungen zum Auftreten von Q-Fieber-Erkrankungen in Tierbeständen Deutschlands und Schleswig-Holsteins (Wallner, 2013). Nachweis positiv
Serologie Blut
PCR-Vaginalproben
58
1
Biocheck Leipzig
Neumünster
positiv
7
14
fraglich
2
0
negativ
5
0
Übersicht 2: Anteil (%) positiver, fraglicher und negativer Milchproben. Wochen nach erfolgter Impfung
Anzahl untersuchter Tiere
0–2
17
2–4
7
0
57
4–6
15
1
60
6–8
10
1
90
8–10
10
3
100
10–12
12
6
92
10
7
100
15
11
100
fraglich
3
0
12–14
negativ
39
99
14–16
Übersicht 3: Serologischer Nachweis im Blut und direkter Nachweis in Vaginaltupferproben (Anteil der Proben, %). beiter in keinem Fall auf eine akute Q-Fieber-Erkrankung, sondern immer auf Altinfektionen hin, die auch bereits viele Jahre zurückliegen könnten. Viele der sonst üblichen Lehrgänge und Besichtigungen von Besucherund Schülergruppen wurden abgesagt. Das Gebiet um den Kuhstall wurde abgesperrt und mit Informationstafeln wurde auf die Q-Fieber-Erkrankung und deren Risiken für den Menschen hingewiesen. Sämtliche Besucher und Lehrgangsteilnehmer wurden zu diesem Thema speziell aufgeklärt. Darüber hinaus wurden besondere hygienische Vorkehrungen (Arbeitsanweisungen gemäß den Vorgaben der Berufsgenossenschaft) getroffen, wie: – Verschärfung der allgemeinen Sauberkeit im gesamten Rinder-, v. a. im Abkalbebereich – Tragen von Mund- und Atemschutz (FFP3-Masken) rund um die Geburt und bei der Stallreinigung – sofortige Beseitigung der Nachgeburt im geschlossenen Behälter und Entsorgung über TKBA – nach jeder (!) Kalbung Entmistung der Abkalbeboxen, dabei Einsatz von Branntkalk – Desinfektion der Kalbeboxen mit Desintec FL-des Allround (Zweikomponentenpräparat; Bekämpfung von Bakterien, Mycobakterien [Tuberkulose], Viren, Pilzen und Parasitendauerstadien [Wurmeier, Coccidienoocysten, Kryptosporidienoocysten und Milbeneier])
Anteil geimpfter Tiere an Anteil (%) der den insgesamt negativen Tiere untersuchten Tieren 0 79
Übersicht 4: Anteil (%) der negativen Tiere an den nach der Kalbung beprobten Tieren (PCRUntersuchungen der Vaginaltupferproben).
laktische Impfung v. a. nicht infizierter Tiere eine der wirkungsvollsten Maßnahmen im Kampf gegen die Q-Fieber-Erkrankung ist, auch wenn sich damit der Erreger nicht komplett ausrotten lässt. So wurden alle Tiere, die älter als drei Monate waren, zweimal im Abstand von drei Wochen mit dem seit letztem Herbst verfügbaren Impfstoff Coxevac geimpft, mit Ausnahme der Kühe in den letzten zehn Wochen vor der Kalbung. Diese Impfung bewirkt eine aktive Immunisierung gegen Q-Fieber und soll die Erregerausscheidung und damit das Infektionsrisiko reduzieren. Wie bei vielen anderen Impfungen auch, reagierten die Kühe auf diese Impfmaßnahme mit einem Leistungsrückgang.
(Übersicht 4). Dabei zeigte sich eindeutig, dass mit zunehmender Anzahl an geimpften Tieren der Anteil an Q-Fieber-positiven Ergebnissen drastisch zurückging und zwölf Wochen nach Impfbeginn kein Tier mehr positiv war.
Fazit Die in Futterkamp im Sommer letzten Jahres bei Kühen diagnostizierte Q-Fieber-Erkrankung wurde von zahlreichen Untersuchungen begleitet. Die zur Eindämmung des Q-Fiebers getroffenen Maßnahmen wurden mit dem Ministerium, dem Landeslabor, dem Kreisveterinärund -gesundheitsamt, dem Bestandstierarzt, Experten der Tierärztlichen Hochschule Hannover und dem Betriebsarzt abgestimmt. Seit dem 20. 11. 2012 Da Coxiella burnetii gegenüber (der Erregernachweis zu diesem Antibiotika (Tetrazyklin) empZeitpunkt betraf eine bis dahin findlich ist, wurden alle unnicht geimpfte Kuh) wurde kein geimpften, trockenstehenden Erreger ausscheidendes Tier Tiere einmal (bei Einstallung in mehr diagnostiziert. Dieser Erdie Transitgruppe) oder zweimal folg scheint auf die Impfung so(im Abstand von zwei Tagen; wie die getroffenen Hygienewenn sie PCR-positiv oder maßnahmen zurückzuführen PCR-fraglich waren) antibiotisch sein. Durch die Q-Fieber-Erkranbehandelt. Es ist bekannt, dass kung sind dem LVZ Futterkamp diese Therapie die Erregerausbislang Kosten in Höhe von scheidung zwar nicht zum 60.000 Euro entstanden, davon Stillstand bringen kann, aber entfallen 35.000 Euro auf den damit wurde die Hoffnung auf Ertragsausfall durch geplante, eine Reduzierung derselben ge- aber aufgrund der Erkrankung hegt. Da jedoch zahlreiche Tiere abgesagte Veranstaltungen, auf diese Behandlung mit star10.000 Euro auf die Impfungen kem Unwohlsein, Abzessen und und 2.500 Euro auf Laborunternachfolgender Leistungsdepres- suchungen. Da die Impfung noch sion reagierten, wurde die weitere fünf Jahre durchgeführt Behandlung abgebrochen. Um wird, kommen noch 30.000 Euro Impfung und Behandlung den Erfolg dieser Maßnahmen zu hinzu. ❉ In der Literatur (Fischer et al., überprüfen, wurden nochmals Dr. Katrin Mahlkow-Nerge ist Expertin in 2010) wird berichtet, dass die re- von insgesamt 96 Kühen Vaginal- der Landwirtschaftskammer SchleswigHolstein. gelmäßig durchgeführte prophy- tupferproben untersucht
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TIERGESUNDHEIT 39
Behandlung mit Novaderma-Paste.
Behandlung mit Wundauflage (Verband für 10 Tage).
Den Rand der Binde nach innen einschlagen.
Gut gewickelt ist halb geheilt Schutzfunktion Grundsätzlich dient der Verband an der Klaue dem Schutz einer Wunde vor Verschmutzungen und Infektionen und/oder als Polsterung zur Linderung von Schmerzen.
ie Entscheidung für eine Anwendung von Verbänden, aber auch die Art der Anbringung, die Polsterung, die Häufigkeit des Verbandswechsels – all dies hat einen großen Einfluss auf die – positive – Wirkung von Verbänden. Ist nun ein Verband anzulegen, z. B. weil die Klaue eine sehr große freigelegte Lederhautfläche insbesondere im Sohlen- und/oder Spitzenbereich hat oder weil Medikamente (z. B. Novaderma-Paste) bzw. Wundauflagen (z. B. MortellaHeal) fixiert werden müssen, gelten einige Grundregeln.
D
Sinn und Unsinn von „Druckverbänden“ Der sogenannte „Druckverband“ ist die traditionell am häufigsten genannte Form. Doch der Begriff „Druckverband“ bedarf einiger Erläuterungen. Bei stark blutenden Wunden ist das – vorübergehende (!) – Anbringen eines Druckverbandes zur Stillung einer Blutung notwendig. Diese Verbände sind häufig rasch mit Blut getränkt, stellen also auch einen ausgezeichneten Nährboden für Keime dar und müssen nach einem Tag gewechselt werden. Die früher häufig angeführte Notwendigkeit, sogenannte „Lederhautvorfälle“, also
z. B. Rusterholzsche Sohlengeschwüre, mit einem Druckverband zu „behandeln“, erscheint dagegen wenig sinnvoll. Die Entstehung eines Geschwürs, speziell des Rusterholzschen Sohlengeschwüres, hat als Ursache eine übermäßige Belastung (Durchblutungsstörung) des „typischen Druckpunkts“ unter dem Beugeknorren des Klauenbeins. Die Entlastung durch die therapeutisch eingesetzte Klauenpflege und einen gegebenenfalls geklebten Klotz ist die geeignete Behandlung von Geschwüren. Keinesfalls muss diese umfangsvermehrte Lederhaut jedoch „zurückgedrückt“ werden. Durch zusätzlichen Druck von außen wird vielmehr die Lederhaut in ihrer Durchblutung noch mehr beeinträchtigt, die Heilung unter Umständen dadurch sogar verzögert. Steht das Geschwür stark hervor und ist die Stallumgebung geeignet, weitere Verletzungen hervorzurufen, dann ist ein gut sitzender, leichter Verband sinnvoll. Verband und Klotz Des Weiteren ist zu beachten, dass Verbände auf nur einer Klaue niemals zur Erhöhung dieser Klaue führen dürfen. In einem solchen Fall wäre die erkrankte, eingebundene Klaue größerer Druckbelastung ausgesetzt – dies ist auf jeden Fall zu vermeiden.
Es muss also ein Verband auf nur den, um das optimale Ergebnis einer Klaue stets mit einem – hinsichtlich Entlastung und ausreichend hohen! – Klotz auf Fortsetzung auf Seite 40 der Partnerklaue kombiniert wer-
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Fotos: Fiedler
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40
TIERGESUNDHEIT
Fortsetzung von Seite 39 Schutz zu gewährleisten. Ist das Kleben eines Klotzes nicht möglich, muss ein Verband über beide Klauen angelegt werden. Falls möglich, wird die „gesündere“ Klaue durch stärkere Unterpolsterung etwas erhöht, die kranke Klaue dadurch etwas entlastet. Hilfreich sind hier klauengerecht zugeschnittene Teppichreste oder Gummimatten, die in den Verband eingearbeitet werden. Polsterung Eine Wunde, bloßliegende Lederhaut usw. werden durch eine Kompresse abgedeckt, die gegebenenfalls mit einer zur Wundbehandlung geeigneten Lösung getränkt ist, um ein Verkleben mit der Wunde zu vermeiden (z. B. Zink-Lebertran-Paste, Aluoder Zinkspray). Alternativ kann eine Wundauflage (MortellaHeal) aufgelegt werden. Bei der Behandlung chronischer Mortellaroscher Krankheit und/oder von Tylomen (auch bekannt als Limax oder Zwischenklauenwulst) wird Novaderma-Paste aufgetragen. Die Polsterung der Klauen erfolgt am besten mit synthetischer Watte (z. B. Rolta-Watte, Rolta-PRO-Watte), da hier keine „Dochtwirkung“ zu erwarten ist, d. h., die Watte zieht keine Feuchtigkeit (v. a. Gülle) in den Verband hoch. Bei „einseitigen“ Verbänden müssen v. a. die Haut im Fesselbereich und der Zwischenklauenbereich gepolstert werden. Die Klaue selbst wird zwar auch gepolstert, aber nur so stark, dass der Verband nicht mit dem Boden in Berührung kommt. Dagegen ist die Polsterung bei Verbänden über beide Klauen zusätzlich auch unter den Klauen ausreichend anzubringen. Die Watte wird mit einer Binde befestigt. Zu diesem Zweck gibt es für die herkömmlichen Methoden mit Flava-Binden oder Mull- und elastischen Binden und abschließendem Teerklebeband oder Holzteer inzwischen sehr praktischen Ersatz.
Völlig verschmutzter Verband nach zehn Tagen.
Wattewicklung beim Zwischenklauenverband.
durch zu starker Druck ausgeübt wird. Um den Verband gegen Feuchtigkeit zu schützen, wird anschließend Teerklebeband dachziegelartig über die Klaue geklebt. Wird kein extrastark wasserabweisendes Klebeband verwendet, wird nach der vollständigen Abdeckung der Polsterung mit Binden der Verband mit Holzteer abgedichtet.
Wundauflegen sollte der Verband Einseitiger Verband Dieser bis zu zehn Tage unter täglicher Verband muss mit einem ausreiKontrolle liegen bleiben. chend hohen Klotz auf der Partnerklaue kombiniert werden Zwischenklauenverband Mit (s. o.). Begonnen wird mit der diesem Verband werden insbebeschriebenen Kompresse auf sondere Veränderungen im der entsprechend umschnittenen Zwischenklauenspalt abgedeckt, Läsion. Anschließend wird die um z. B. Tylome (Limax) oder synthetische Watte vom FesselbeMortellarosche Krankheit bzw. reich ausgehend über den Ballen Zwischenklauenfäule zu behan- der zu verbindenden Klaue gedeln. Hier wird nach gründlicher legt. Die Sohlenfläche wird RichReinigung (!) eine entsprechende tung Spitze mit Watte bedeckt, Paste aufgetragen und mit einer die Watte läuft vorne wieder Kompresse abgedeckt. Die Pols- hoch und wird einmal im Fesselterwatte wird zunächst in den bereich umwickelt. Nun wird der Zwischenklauenspalt gelegt und Zwischenklauenspalt gepolstert, dann als Unterpolsterung über die Watte wird zwei- bis dreimal den Ballen und den Fesselbedurch den Zwischenklauenspalt reich geführt. Am einfachsten ist gezogen, der Hornschuh dann die Befestigung der Watte mit umwickelt und abschließend der selbsthaftenden Binden, die mit Fesselbereich gut gepolstert. einer Tour um den gepolsterten Fesselbereich beginnen. In 1. Klassisches Verbandsmaterial: gleichmäßigen Lagen werden Anschließend wird von der Fesnun der Zwischenklauenspalt selbeuge ausgehend zunächst ein und der Ballenbereich umwi„Zügel“ einer elastischen Binde ckelt, die Sohlenflächen bleiben vom Landwirt nach oben gehalfrei. So kann die Kuh sofort wie- ten bzw. am Klauenstand befesder in den Stall entlassen wertigt. Dann wird die Binde auf der den. Dies ist insbesondere bei Watte durch den ZwischenklauPanaritium (Phlegmone) wichtig, enspalt nach vorne gezogen und denn ohne Verband werden die zwei Umwicklungen des Fesselansteckenden Keime verbreitet. beugebereiches werden oberhalb und unterhalb des Haltezügels Dieser Verband muss bereits durchgeführt. Anschließend wird nach drei bis fünf Tagen abgedie Watte durch sich überlapnommen bzw. gewechselt werpende Lagen mit der Binde fiden, da er sehr rasch mit Gülle xiert, wobei die ersten Touren vollläuft. Meist reicht eine einzunächst nur leicht angezogen malige Behandlung aus, um das werden; die folgenden, fester geProblem zu beheben. Bei Panari- wickelten Lagen geben dem Vertium (Phlegmone) können Folge- band den nötigen Halt. Die verbände bereits nach ein bis Binde wird auch um den gepolszwei Tagen nötig sein, hier sind terten Hornschuh gewickelt, weitere Verbandsbehandlungen kehrt aber immer wieder in die sinnvoll. Fesselbeuge oberhalb des Halte-
2. Alternativ ist inzwischen die Verwendung von selbsthaftenden, elastischen Kunstfaserbinden weit verbreitet. Diese Binden (Kostenpunkt ca. 2–3 Euro) können mit einigen Umwicklungen direkt über der Polsterwatte aufgebracht werden, eine weitere Abdeckung kann entfallen. Dabei darf aber insbesondere im Randbereich der Fessel nicht zu fest angezogen werden, dennoch muss der unterpolsterte Verband gut sitzen. In jedem Falle ist darauf zu achten, dass Verbandsränder nicht einschneiden können.
Verbandswechsel Im Regelfall wird der Verband nach spätestens drei (bei Novaderma-Behandlung) bis fünf Tagen gewechselt und ein frischer Verband angebracht. Im Falle starker Durchfeuchtung, starker Nachblutungen und/oder Verschmutzung des Verbandes muss dieser selbstver1. Bei Verwendung von klassiständlich früher gewechselt werschem Verbandsmaterial sind die den. Ein Verbandswechsel weiersten Umwicklungen eher mä- tere fünf bis sechs Tage später ßig anzuziehen. Hier sind Mull- reicht in den meisten Fällen aus, binden gut geeignet, da diese bei dieser wird dann unter Berückzu starkem Zug einreißen. Die sichtigung des Heilungsverlaufs weiteren Bindenlagen sollen da- nach einer weiteren Woche entgegen durchaus in festen Lagen fernt. Ausschließlich bei der Vergezogen werden, ohne dass dawendung von MortellaHeal-
Umwickeln mit selbsthaftenden Kunststoffbinden.
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TIERGESUNDHEIT 41
chem Untergrund und engem Raum (Krankenbox o. Ä.) aufgestallt. Zusätzliche Polsterung Wird eine zusätzliche Polsterung gewünscht, kann Sackleinen in Form von Kartoffelsäcken oder auch als Meterware über dem Verband befestigt werden. Dafür eignet sich ein Zuschnitt oder ein Zusammenlegen des Sackleinens in Dreiecksform. Eine Spitze des Dreiecks wird etwa in Höhe der Afterklauen aufgelegt, das Dreieckstuch unten über die Klauen geschlagen und die beiVerbände können gefährlich einschneiden. Einseitiger Verband mit Klotz. den Schenkel werden nacheinander von vorne ausgehend um die zügels zurück, womit der VerGegebenenfalls kann eine einma- in Achtertouren, die immer wie- Gliedmaße gelegt. Befestigt wird band sozusagen „aufghängt“ lige Klebebandtour das Verder auch oberhalb des Haltebü- das Sackleinen mit straffen Klewird. Ein bis zwei Binden reibandsende fixieren. Der obere gels gezogen werden, befestigt. bebandtouren oberhalb und chen meist aus, das Ende wird Rand des Verbandes wird nach Im Zwischenklauenspalt werden unterhalb der Afterklauen. mit dem Haltezügel verknotet. innen eingeschlagen. die ersten Touren zunächst locker Sehr gut zur Polsterung und zum Nun wird im Fesselbereich eine angezogen, die weiteren Touren vorübergehenden Schutz gegen Umwicklung mit dem gewählten Verband über beide Klauen geben dem Verband dann durch „Durchlaufen“ eignen sich auch Klebeband angelegt (bei TeerDieser Verband empfiehlt sich als etwas festeren Zug den nötigen ausrangierte Hosenbeine (am band sehr wichtig, da dieses nur Polsterverband, insbesondere Halt. Dabei können auf die Soh- besten Jeansstoff). Die abgeauf sich selbst haftet). Anschlie- wenn beide Klauen Veränderun- lenform zugeschnittene Teppich- trennten Hosenbeine werden ßend werden sich um die Klaue gen aufweisen. Hier kann die reste oder Gummimatten, aber über die verbundenen Klauen windende, sich überlappende Watte nach der Auflage einer auch zwei nebeneinander lieund bis über die Afterklauen geStreifen geklebt, die immer wie- entsprechenden Kompresse auf gende Mullbinden zur gepolster- zogen. Der unten überstehende der im Fesselbereich enden. Die etwaige Läsionen zuerst in den ten Erhöhung unter die Sohle Anteil wird über die Sohlenflädarunter liegende Polsterung Zwischenklauenspalt gelegt wer- der „gesünderen“ Klauen einge- che der Klauen nach hinten gemuss vollständig bedeckt sein. den. Nun wird Rolta-Watte arbeitet werden. Zur Richtungs- schlagen. Dadurch entstehen drei Am oberen Rand des Verbandes mehrfach in Achtertouren durch änderung der Wicklung muss die Lagen widerstandsfähigen Stof(im Fesselbereich) wird das Kle- den Zwischenklauenspalt und Binde einmal um sich selbst ge- fes. Die Befestigung erfolgt beband etwas über den Polsterum den Fesselbereich gewickelt, dreht werden. Dies verhindert wiederum durch straffe Kleberand hinaus gewickelt und andie Hornschuhe werden einzeln ein anschließendes Abrutschen bandtouren oberhalb und unterschließend nach innen mit sich überlappenden Lagen der ersten Lagen in die andere halb der Afterklauen. umgeklappt, um ein Einschnüren gut gepolstert. Richtung. Der Verbandsabschluss zu vermeiden und ein Eindrinerfolgt wie beim einseitigen Ver- Fazit Korrekt angebrachte Vergen von Feuchtigkeit und Gülle 1. Klassisches Verbandsmaterial: band (s. o.), die Abdeckung des bände unterstützen die Heilung. zu vermeiden. Anschließend wird von der Fes- Zwischenklauenspalts mit Klebe- Sie dürfen keinesfalls feucht oder selbeuge ausgehend durch den band ist sorgfältig durchzuführen von Gülle durchtränkt werden 2. Durch die Verwendung von gepolsterten Zwischenklauen(die beiden Klauen werden nicht und müssen deshalb innerhalb selbsthaftenden Binden wird die spalt zunächst ein „Zügel“ einer zusammen umwickelt). kurzer Zeit wieder entfernt werUmwicklung deutlich einfacher. elastischen Binde vom Landwirt den. Andernfalls sollte auf den Es wird mit einer zirkulären nach oben gehalten bzw. am 2. Auch hier erleichtern selbstVerband verzichtet werden – ein Wicklung im Fesselbereich über Klauenstand befestigt. Dann haftende Binden das Anlegen ei- feuchter, verschmutzter, eindie Polsterung begonnen und wird die Binde auf der Watte nes Verbandes sehr. Derartige schnürender Verband ist stets die dann die Klaue bis zur vollstän- durch den Zwischenklauenspalt Verbände über zwei Klauen wer- schlechteste Wahl. Gut sitzende, digen Abdeckung der Watte ein- nach vorne gezogen und zwei den insbesondere bei Tieren im trockene Verbände dagegen köngebunden. Das Ende der Binde Umwicklungen des Fesselbeuge- Laufstall rasch abgerieben. Ent- nen dagegen ihre Schutzfunktion (oft reicht eine halbe oder drei- bereiches werden oberhalb und weder wird der Verband täglich gut erfüllen. ❉ viertel Rolle aus) sollte seitlich unterhalb des Haltezügels durch- kontrolliert und nötigenfalls umliegen, das Ende wird oben in geführt. Anschließend wird die gehend erneuert oder das Tier Dr. Andrea Fiedler ist Tierärztin in München. den Verbandrand eingeschlagen. Watte mit zwei bis vier Binden wird vorübergehend auf wei-
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STALLBAU
Die Beschaffenheit und Pflege der Liegeboxen haben entscheidenden Einfluss auf die Tiersauberkeit.
Das kontinuierliche Reinigen der Laufgänge vermindert den Eintrag von Kot in die Liegebox.
Optimale Liegeboxen fĂźr mehr Tierkomfort? Das Wohlbefinden und die Tiergesundheit der KĂźhe gewinnen in der Milchviehhaltung zunehmend an Bedeutung. GroĂ&#x;en Einfluss haben die Liegeboxengestaltung und -pflege. Zusammenhang zwischen der Euterverschmutzung und der Milchhygiene. So ermittelte Willen (2004), dass mit zunehmender BoxengrĂśĂ&#x;e der Anteil an KĂźhen mit Euterverschmutzungen ansteigt. AuĂ&#x;erdem stellte er fest, dass in Betrieben mit Komfortmatratzen und harten Gummimatten die Verschmutzungen an Euter und Unterbauch hĂśher waren als in BetrieForderungen des Tierschutben mit eingestreuten Betonfläzes nach deutlich breiteren und chen (Tabelle 2). Zwischen der längeren Liegeboxen fĂźhren Ăźber Tiersauberkeit und dem Auftreeinen erhĂśhten Kot- und Harnten von Mastitis gibt es direkte anfall innerhalb der Box sowie Zusammenhänge. Das niedrigste daraus resultierend eine grĂśĂ&#x;ere Niveau klinischer Mastitiden Verschmutzung der KĂźhe zu ar- wurde in Herden mit sehr saubebeitswirtschaftlichen und ren KĂźhen und Liegeboxen erhygienischen Nachteilen. Nicht mittelt (Ward et al., 2002). Sauzu unterschätzen ist dabei der bere, trockene Einstreu begrenzt
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ist und die Klauen damit weniger mit Kot und Harn in BerĂźhrung kommen, resultieren daraus erhebliche Vorteile. AuĂ&#x;erdem verbessert sich die Wiederkäuaktivität durch längere Liegezeiten. Als negativen Effekt zu breiter Liegeboxen muss die mehr als doppelt so groĂ&#x;e Wahrscheinlichkeit der Verunreinigung mit Kot gewertet werden.
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Von N. Kanswohl, M. Schlegel, Klauen und GliedmaĂ&#x;en zur Folge und kĂśnnen damit die S. Dettmann, P. Sanftleben, Lahmheitsrate im Betrieb steiD. Tobi, H. Haufe gern. Tucker et al. (2004) untersuchten den Einfluss der Boxeninen Ă&#x153;berblick Ăźber wich- breite auf das Verhalten von tige LiegeboxenmaĂ&#x;e aus MilchkĂźhen. Die KĂźhe lagen in verschiedenen VerĂśffentli126 cm breiten Boxen Ăźber die chungen gibt die Tabelle 1, wobei Dauer von 24 Stunden 42 Minuinsbesondere die Variation von ten länger als in 106 cm breiten BoxenmaĂ&#x;en bei verschiedenen Liegeboxen. Das Stehen mit den Lebendmassen bzw. Laktations- Vorderbeinen in der Box redustadien interessant ist. Zu zierte sich von 85 Minuten je 24 schmale bzw. zu kurze Liegebo- Stunden (106 cm Breite) auf 58 xen fĂźhren zu einer Verringerung Minuten je 24 Stunden (126 cm der Liegezeiten, zu Problemen Breite). Zusätzlich wurde festgebeim Aufsteh- und Abliegevorstellt, dass die KĂźhe in den breigang sowie bei der Liegeposition ten Boxen länger mit allen vier und beeinträchtigen so insgesamt Beinen standen als in den schmadie Akzeptanz der Liegeboxen. len Boxen. Da der Untergrund Geringere Liegezeiten haben der Boxen in der Regel weicher eine hĂśhere Belastung der und trockener als der Laufgang
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Windschutzsysteme das Wachstum pathogener Keime. Stroh hat â&#x20AC;&#x201C; wenn es trocken ist â&#x20AC;&#x201C; ein sehr hohes WasserbindevermĂśgen, das Ăźber dem von Sägespänen liegt. Es kann normalerweise das Drei- bis Vierfache der eigenen Masse an Feuchtigkeit aufnehmen. Weizenund Roggenstroh kann dabei mehr Wasser binden als Gerstenstroh. Sehr wichtig ist es, dass das Stroh trocken gepresst und trocken gelagert wird, um eine ausreichend hohe Qualität sicherzustellen. Die Witterung im Sommer 2011 mit den starken Regenfällen hatte einen sehr negativen Einfluss auf die Strohqualität. Das feuchte Stroh hat ein verringertes WasserbindevermĂśgen und damit steigt die notwendige Einstreumenge deutlich
an, was wiederum die Kosten bzw. den Arbeitszeitaufwand fĂźr Einstreuen und Entmisten erhĂśht. Die Euter verschmutzen stärker, der Reinigungsaufwand im Melkstand und die Häufigkeit des Auftretens von EuterentzĂźndungen steigen. Die Gefahr des Schimmelpilzbefalls des Strohs und damit einer mĂśglichen Gesundheitsbelastung fĂźr Mensch und Tier nimmt zu. Nicht zu vernachlässigen sind auch die hĂśheren Schadgaskonzentrationen im Stall und damit auch die hĂśheren Emissionen in die Umwelt. Eine Lagerung des Strohs unter Dach gewinnt deshalb zunehmend an Bedeutung. Hier hat die Einlagerung von GroĂ&#x;packen gegenĂźber Rundballen aus GrĂźnden der Platzeinsparung Vorteile, da die
Stapelraumverluste geringer sind. Bei der Lagerung im Freien sollte das Stroh aber auf jeden Fall mit einer Folienabdeckung vor WitterungseinflĂźssen geschĂźtzt werden. Damit die HerbststĂźrme das Stroh nicht wieder abdecken, sind die Folien zum Beispiel mit angehängten Reifen zu befestigen. Stroh sollte auf keinen Fall in Senken (Ă&#x153;berschwemmungsgefahr im FrĂźhjahr) bzw. generell nicht auf wasserdurchlässigem Boden gelagert werden, da im Stroh das Wasser nach oben steigt und es damit deutlich an Wert verliert. Im Rahmen eines Forschungsprojekts der Landesforschungsanstalt fĂźr Landwirtschaft und Fischerei Mecklen-
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STALLBAU
Fortsetzung von Seite 43 burg-Vorpommern und der Universität Rostock wurde über Bonituren des Verschmutzungsgrads an Seite und Rücken der Kühe die Eignung von Hoch- bzw. Tiefboxen für Milchkühe verglichen. Die Bonituren wurden nach einem festgelegten Schlüssel an allen Tieren einer Gruppe auf Hoch- bzw. Tiefboxen zeitgleich durchgeführt. Der Verschmutzungsgrad der Kühe wird in Tabelle 3 dokumentiert. Kühe, die auf Hochboxen gehalten wurden, verschmutzten insbesondere an den Körperseiten sehr viel stärker als Kühe in eingestreuten Tiefboxen. Zum Zeitpunkt der Untersuchung wurden die Hochboxen leicht mit gehäckseltem Stroh eingestreut. In den Abteilen befanden sich mechanische Bürsten zur Tabelle 2: Anteil an Kühen (%) mit mindestens mittelgradigen Körperpflege. Neben Bonituren Verschmutzungen an Euter und Unterbauch in Abhängigkeit von des Verschmutzungsgrades der der Liegeboxgestaltung (nach Willen 2004). Kühe wurde eine Bewertung der Sprunggelenke (Tarsus) in Abhängigkeit von der Haltung durchgeführt (Tabelle 4). Die Gefahr von Verletzungen am Tarsalgelenk nimmt bei der Haltung auf Hochboxen mit GummimatTabelle 3: Anteil seitlich bzw. auf dem Rücken verschmutzter Kühe ten bzw. -matratzen stark zu. Die (%) in Abhängigkeit von der Haltung auf Hoch- oder Tiefboxen. höhere Zahl an Kühen, die bereits wunde Stellen oder sogar Beulen aufweisen, stimmt dabei besonders bedenklich. Eine völlige Reduzierung von Veränderungen am Sprunggelenk ist allerdings auch in Tiefboxen nicht möglich. Tabelle 1: Empfohlene Liegeboxenabmessungen aus Deutschland (Brade 2001; Kalayci 2000; Hulsen 2004) und den USA (Cooke und Nordlund 2004).
Fazit Tiefboxen weisen hinsichtTabelle 4: Anzahl an Kühen mit Sprunggelenksverletzungen in lich Liegedauer, Tiersauberkeit einer Kuhgruppe auf Hoch- bzw. Tiefboxen sowie mittlere Benotung und Sprunggelenksverletzungen der Schwere der Verletzungen. unter vergleichbaren Rahmenbedingungen in der Regel Vorteile gegenüber Hochboxen auf. Voraussetzung sind die Sicherung hoher Einstreuqualitäten und die tägliche Pflege der Liegeboxen. Angepasste Boxenmaße sowie saubere Laufgänge reduzieren den Eintrag von Kot und Harn in die Liegebox und können zu einer Erhöhung des Wohlbefindens der Kühe und damit ihrer Leistungsbereitschaft und Gesundheit beitragen. ❉ Prof. Norbert Kanswohl, Dr. Mathias Schlegel, Sebastian Dettmann, Universität Rostock/Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei MV; Dr. Peter Sanftleben, Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei MV; DI agr. Doreen Tobi, Dr. Ing. agr. Helge Haufe
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Siloking feiert und bringt Innovationen Firmenjubiläum Die Mayer Maschinenbaugesellschaft mbH – vor allem unter der Produktmarke Siloking bekannt – hat sich in den letzten 30 Jahren zum Innovationsführer für Fütterungstechnik entwickelt. Anlass zum Feiern und zur Präsentation von Neuheiten. as bayerische Unternehmen produziert mit über 300 Mitarbeitern an drei Produktionsstandorten 1.650 Einheiten Fütterungstechnik pro Jahr. Der Umsatz betrug 2012 über 50 Millionen Euro bei einem Exportanteil von zirka 50 Prozent. Zum umfassenden Leistungsspektrum zählen vor allem Vertikal-Futtermischwagen als Anhänger und Selbstfahrer, Sila-
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Aminotrace x die innovative Entwicklung
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isen, Kupfer, Mangan Selen, Kobalt und Jod sind essenzielle, das heißt lebensnotwendige Nährstoffe, die in keiner vollwertigen Ernährung fehlen sollten. Diese Spurenelemente wirken im Stoffwechsel, im Immunsystem, in der Entwicklung und der Regeneration verschiedener Gewebe. Ihre Ergänzung über das Futter ist daher besonders wichtig. Aminotrace, die von Schaumann in Zusammenarbeit mit der Technischen Universität Clausthal entwickelten organisch gebundenen Spurenelemente, sind Hochleistungsprodukte. Sie zeichnen sich durch beste Löslichkeit, optimale Konzentrationen an Spurenelementen sowie eine außergewöhnliche biologische Verfügbarkeit aus. Die hochwirksamen Kupfer-, Zink-, Mangan- und Eisenbisglycin-Chelat-Hydrate sind im Verdauungstrakt vor Wechselwirkungen mit anderen Spurenelementen geschützt. Mit Aminotrace werden die Tiere bedarfsgerecht mit Spurenelementen versorgt. Damit wird eine ausbilanzierte Versorgung garantiert und gesicherte Leistungen in der Milchvieh-Fütterung werden ermöglicht. INFORMATION: www.schaumann.at
Der neue Standard x für automatisches Melken
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emmer-Fullwood als weltweit tätiges Unternehmen im Bereich der Melk-, Kühl- und Computertechnik hat die Einführung von automatischen Melksystemen von Beginn an begleitet und verfügt seitdem über weit reichende Erfahrungen, die alle in die Entwicklung der neuesten Merlin-Generation eingeflossen sind. Das automatische Melkverfahren Merlin hat sich in der Praxis bestens bewährt. Die neueste Generation
Auer Kräne x schnell, stark und wendig
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er in eine Krananlage investiert, wird überrascht sein, wie vielseitig und perfekt Auer Kräne sind: Für jedes Gebäude und für jede Anforderung wird die optimale und passende Krananlage zusammengestellt, damit Heu, Stroh, Silage, Hackschnitzel, Holz usw. schnell transportiert, optimal gelagert und entnommen werden können. 1000-fach bewährte Kraftpakete laufen im Inland und Ausland und stehen für überlegene Leistung und Verlässlichkeit. Auer Kräne sind auch echte Österreicher, denn nicht nur der Zusammenbau, auch die Fertigung erfolgt in Öster-
reich. Kräne mit einem Bruttohubgewicht von 3–10 Metertonnen und Armlängen bis 14 Meter stehen zur Auswahl. Auer-Kunden versichern: „Die Krananlage war eine der sinnvollsten Investitionen der letzten Jahre!“ INFORMATION: Auer Landmaschinenbau GmbH, Tel.: 07215/227 40, auer@auerlmb.at, www.auerlmb.at
HIKO x der EimerSpezialist
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ie Firma HIKO GmbH Kempten (vormals Ulm/Donau), Erfinder des Kälbertränkeimers in den 50er Jahren, hat laufend die Form und Qualität des Tränkeimers verbessert und den geänderten Ansprüchen angepasst – immer nach dem Motto Qualität und Fortschritt aus dem Hause HIKO. Früher aus verzinktem Blech für die normale Milchtränke hergestellt, ist der „Nuckeleimer“ heute aus Kunststoff, um den neuen Tränken, wie Milchaustauschern, Sauertränken, Joghurttränken usw. gerecht zu werden. Bei Verwendung an Iglus gibt es einen Deckel zur Vermeidung von Verschmutzung und Abkühlung der Tränke. Neben diesem Nuckeleimer vertreiben wir auch Eimer mit einem Loch oben, die ein noch gesunderes, artgerechtes Tränken garantieren. HIKO stellt aber auch Steigrohrvorrichtungen her, die weltweit mit Erfolg vertrieben werden. INFORMATION: Tel.: 0049/831/52 38 89 70, www.hiko.com
Buri-Müller x mobile Tanks
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ie Buri AG aus der Schweiz baut mobile Milchkühltanks von 575 bis 4650 Liter. Alle mobilen Tanks sind mit einer sehr kompakten, speziell für den mobilen Einsatz geeigneten Kühlgruppe ausgestattet. Die Marke Coppeland Scroll ist ein Begriff in der Kühltechnik, bürgt für Langlebigkeit und energiesparenden Betrieb. Die Rührwerkmotoren und Reinigungspumpen von SIREM werden von allen führenden Milchtankherstellern aufgebaut. Die Anhängerchassis sind verzinkt und duplexiert. Die Achsen und Auflaufeinrichtungen von ALCO bürgen für die gleiche Qualität. Die Milchtanks von Müller BV aus Lichtenvoorde, Holland, sind für ihre lange Lebensdauer auf der ganzen Welt bekannt. Müller BV ist der einzige Milchtankhersteller der die verbauten O-Tanks nicht ausschäumt, sondern mit einer gepressten Styroporisolation ausstattet, dies hat große Vorteile für den mobilen Einsatz. Die mobilen Buri-Müller-Tanks werden in Österreich über den Fachhandel vertrieben. INFORMATION: Buri AG, www.rburi.ch
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rinderprofi ist das Magazin für den zukunftsorientierten Rinderhalter. Renommierte Fachautoren aus Wissenschaft und Praxis schreiben in rinderprofi, ergänzend dazu finden Sie Berichte und Reportagen aus allen Bereichen der Rinderwirtschaft.
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