+++ Steuersenkung +++ Gewaltschutznovelle +++ Frauenseminare
P.b.b. Verlagspostamt 1030 Wien
Zulassungsnummer GZ02Z034038M
1/2016
frauen im Zentrum
Frauentagsfest Feiern Sie mit uns! Unsere Fr端hjahrskampagne: Frauen helfen Frauen helfen
Das Schönste, das wir geben können, ist die Zeit, die wir dazu verwenden, anderen Menschen zu helfen. Wiens Frauen helfen Menschen auf vielen Ebenen: Sie Sie sind neugierig geworden? Dann engagieren sich z.B. bei Vereinen, Nachbarschaftsinitiativen, spielen Sie mit! Kindergruppen oder nnerinneninnovative Lebensspiel ist Dasund Wie+gründen Flüchtlingsprojekten. Sie haben kreative Ideen Projekte. online abrufbar unter: Ihnen allen gemeinsam ist, dass sie helfen und etwas bewegen wollen. Die Wiener http://wiennerinnen-lebensspiel.at/ SPÖ-Frauen wollen sie dabei unterstützen! Mit Empowerment-Trainings, Logistik und einer Plattform, auf der sie sich austauschen und vernetzen können. Frauen, die helfen wollen, finden Frauen, die helfen wollen auf www.frauenhelfenfrauenhelfen.at
editorial 3
Frauen bewegen Wien. wir unterstützen sie! liebe leserin, lieber leser! In den letzten Monaten gab es ein überwältigendes und spontanes Engagement zahlloser freiwilliger HelferInnen, egal, ob im eigenen Grätzel, in der Nachbarschaft oder in den Flüchtlingseinrichtungen. Dabei hat sich gezeigt, dass es, wie so oft, vor allem die Frauen waren, die sich sozial engagiert und anderen solidarisch geholfen haben. Ludwig Schedl
In unserer Frühjahrskampagne „Frauen helfen Frauen helfen“ wollen wir genau diesen großartigen Frauen, die in unterschiedlichen
Was bringt diese Ausgabe noch? Im Fokus stehen die Steuersenkung, die wesentliche Entlastungen vor allem für kleine bis mittlere Einkommen bringt, und das verschärfte Sexualstrafrecht. Am 5. März feiern wir den Internationalen Frauentag im ega. Ich freue mich schon, Sie persönlich begrüßen zu dürfen! Ihre
INHALTSVERZEICHNIS Engagement der Frauen: Renate Brauner im Gespräch Frauentagsfest im ega Stadt Wien unterstützt freiwillige HelferInnen Frauen.Flucht.Solidarität: Barbara Prammer-Symposium Verschärftes Sexualstrafrecht in Kraft Das haben Sie sich verdient
Bereichen so viel für die Gesellschaft leisten, den Rücken stärken; sie nicht allein lassen, sondern mit Informationen, Vernetzungsmöglichkeiten und konkreten Anlaufstellen zur Verfügung stehen.
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Nicole Berger-Krotsch, Wiener SPÖ-Frauensekretärin
IMPRESSUM: Medieninhaberin, Herausgeberin, Verlegerin: Wiener SPÖ-Frauen, Löwelstraße 18, 1010 Wien. Tel.: 01/534 27-0. Herstellungs- und Erscheinungsort: Wien. Coverfotos: Ludwig Schedl.
4 frühjahrskampagne
Wir stärken den Frauen den Rücken!
W
PID/Bohmann.
ien ist DIE Sozialhauptstadt. Das haben wir vor allem den Frauen zu verdanken, die schon immer für den sozialen Zusammenhalt in dieser Stadt gesorgt haben. Sie sind es auch, die im Sozialbereich zum überwiegenden Teil tätig sind. Es waren vor allem die Frauen, die bei der Versorgung, Unterbringung und Integration der Kriegsflüchtlinge geholfen haben. Dabei ist ein starkes Band der Gemeinschaft und Solidarität entstanden, das die Wiener SPÖ-Frauen unterstützen wollen. Wir haben Wiens SPÖ-Frauenvorsitzende Renate Brauner zur neuen Kampagne „Frauen helfen Frauen helfen“ befragt.
Renate Brauner: „Mit unserer Frühjahrskampagne möchten wir zeigen: Wir halten zusammen!“
Wien ist die Stadt des sozialen Zusammenhalts. Dieser Spirit ist von den Wienerinnen geprägt. Wiens SPÖ-Frauen unterstützen sie mit ihrer Frühjahrskampagne „Frauen helfen Frauen helfen“.
EGAnews: Was ist der Anlass für diese Kampagne? Brauner: Ehrenamtliche wie natürlich auch professionelle Hilfe nützt allen. Sie sorgt in unserer vielfältigen Stadt mit unterschiedlichen Menschen unterschiedlicher Herkunft und unterschiedlichen Lebensweisen für sozialen Frieden. Dieses friedliche Zusammenleben wird von den Vorschlägen von ÖVP und FPÖ zerstört. Wenn sich die Wienerinnen und Wiener sozial engagieren und die Stadt sie dabei mit Strukturen und Möglichkeiten unterstützt, wirkt sich das direkt auf den sozialen Frieden aus – davon profitieren alle. Genau diesen großartigen Menschen, und darunter besonders den vielen Frauen, möchten wir den
wir sind auf facebook!
Kontaktieren Sie uns! Einfach unter www.facebook.com/wienspoefrauen
MO N A
Rücken stärken und einen Teil ihres Weges gemeinsam mit ihnen gehen, denn für uns stehen die Frauen im Fokus. EGAnews: Die Wiener SPÖ-Frauen möchten Frauen, die helfen wollen, eine Stütze sein. Welche Bereiche umfasst die Kampagne? Brauner: In der ehrenamtlichen Arbeit spiegeln sich starke soziale Werte wider. Wir wissen, dass es viele Frauen gibt, die einen wichtigen Lebenssinn darin sehen, anderen zu helfen. Genau diesen Frauen möchten wir Informationen, Vernetzungsmöglichkeiten und konkrete Anlaufstellen zur Verfügung stellen. Dabei ist es egal, ob sie dies im Grätzel, in der Nachbarschaft, als Lesepatinnen, in der Pflege oder in einem Flüchtlingsheim tun. Wir möchten Frauen bei ihrem sozialen Engagement nicht alleine lassen und sie dorthin begleiten, wo sie sich einbringen wollen. Und wir können die Strukturen für diese Hilfe zur Verfügung stellen. Denn auch das sehe ich als wichtigen Bestandteil unserer politischen Arbeit.
KARIN K i n d erga r tenp ä da gogi n
Z A KI A Fl üc htl i ngs b etreuer i n S O N JA S oz i a l sta d träti n
L AU RA Fl üc htl i n gs b etreuer i n
R EN ATE Wi r tsc haf ts sta d träti n
ULLI Umw el tsta d träti n
C H R I S TI N E Hei m hel fer i n
MI R I A M Ä r z ti n
H EDWI G Hei m hel fer i n SA N DRA Fra uensta d träti n
A N I TA S oz i a l a r b ei ter i n
FRAUENTAGS-FEST - 5. MÄRZ - Einlass ab 16:30 Uhr Talk, Kabarett, Musik, Tanz und Kunst
- EINTRITT F REI!
EGAnews: Und was ist, - 6., Windmühlgasse 26wenn jemand bereits eine gute Idee hat bzw. sich schon engagiert? ega.or.at Brauner: Gelebte Solidarität und Eigeninitiatidie helfen wollen, veFrauen, müssen gefördert werden. Aus diesem Grund finden Frauen, die helfen wollen. wollen wir den Frauen Wege und Möglichkeiten www.frauenhelfenfrauenhelfen.at zum Erfahrungsaustausch und zur Vernetzung bieten. Unser bewährtes Frauenkommunikationszentrum ega:frauen im zentrum in der Windmühlgasse 26 bietet genügend Raum zum Erfahrungsaustausch mit Gleichgesinnten und Expertinnen.
EGAnews: Welche Möglichkeiten finden sie vor? BRAUNER: Frauen haben uns gezeigt, dass sie großartige Ideen und Vorstellungen haben. Wir möchten uns diesen Frauen widmen und ihre Stärken noch mehr durch gezielte Selbstbewusstseins- bzw. Empowerment-Trainings unterstützen. Wie z. B. „SpeedEGAnews: Was haben Sie für die in denen Expertinnen « Wir wollen Frauen die Datings“, Kampagne vorbereitet? und Mitarbeiterinnen von HilfsorWege zu ihrem sozialen brauner: Seit dem Jahr des Ehganisationen Auskünfte über jurisEngagement erleichrenamtes gibt es von der Stadt tern. Deshalb bieten wir tische, finanzielle und psychologiWien eine Website für alle, die Strukturen zur persönli- sche Fragestellungen geben, aber chen Vernetzung an. » auch im Umgang mit Medien und sich vor allem im Sozialbereich engagieren und helfen wollen – Behörden behilflich sind. Ich treffe Renate Brauner, Wiener SPÖ-Frauenvorsitzende das hat sich auch jetzt wieder immer wieder sozial engagierte stark bewährt. Die SPÖ-Frauen Frauen, die von Informationsprohaben jetzt eine Homepage ins Leben gerufen, blemen erzählen. Sie sollen Gelegenheit haben, die Frauen Informationen über bereits bestesich mit Fachleuten und Gleichgesinnten zuhende Initiativen und Organisationen bietet. sammenzusetzen und gemeinsame Lösungen Unter „frauenhelfenfrauenhelfen.at“ können zu erarbeiten. Frauen Projekte aus den unterschiedlichsten EGAnews: Vielen Dank für das Gespräch! Bereichen kennenlernen und uns mitteilen, Alle näheren Infos zum Mitmachen, Vernetzen was sie zum Helfen benötigen, oder uns ihre und Austauschen gibt es unter: eigenen Erfahrungen und Geschichten erzählen. www.frauenhelfenfrauenhelfen.at
EINTRITT 6 frauenfest
FREI
Das grosse FEST Fijuka:
IM
Auch das frische und stimmgewaltige Duo performt auf dem Fest.
Am 5. März 2016 ist es wieder so weit: Die Wiener SPÖ-Frauen laden zum großen Frauenfest ins ega in die Windmühlgasse 26 im 6. Bezirk. Mit tollen Frauen wird bis Mitternacht gefeiert. Der Eintritt ist frei!
Vernissage: Bella von Krogh zeigt ihre Arbeiten.
FRAUENTAG. Mit einem tollen Programm feiern die Wiener SPÖ-Frauen den Internationalen Frauentag am Samstag, dem 5. März im ega. Start ist um 17 Uhr (Einlass bei Kaffee und Kuchen ab 16.30 Uhr): Wiens SPÖ-Frauenvorsitzende, Stadträtin Renate Brauner, und Frauenministerin Gabriele
Heinisch-Hosek eröffnen das Fest. Anschließend bittet Renate Brauner gemeinsam mit Frauenstadträtin Sandra Frauenberger zum Talk. Danach folgen die Kernöl amazonen mit ihrem zwerchfellerschütternden „Best of“Programm, und die Künstlerin Bella von Krogh lädt zu ihrer Vernissage. Playbackdolls: Sie bewegen sich zwischen Melancholie und Leichtigkeit.
Me and Jane Doe: Die queeren Frauen präsentieren Dark-Wave-Songs.
wir sind auf facebook!
Wiens SPÖ-Frauenvorsitzende Stadträtin Renate Brauner lädt zum FrAUENTAG IM EGA am Samstag, dem 5. März 2016.
Kontaktieren Sie uns! Einfach unter www.facebook.com/egafrauenimzentrum
Einlass: 16. 30 Uhr Beginn: 17 Uhr Ort: ega, Windmühlgasse 26, 1060 Wien Moderation: Amira Awad
Frauentag am 5. März
EGA!
PROGRAMM 17.00 – 17.45 Uhr: Talk mit den Stadträtinnen Renate Brauner und Sandra Frauenberger Kernölamazonen: Sie feiern ihr 10-jähriges Bestehen mit einem „Best of“.
17.55 – 18.40 Uhr: Kabarett – „Best of“ der Kernölamazonen 18.50 – 19.20 Uhr: Vernissage „Raum und Zeit“ 19.30 – 20.30 Uhr: Playbackdolls 20.40 – 21.40 Uhr: Konea Ra
Clemens Scneider, Julia Wesely, Konea Ra, Moira Hille, Playbackdolls, Bella von Krogh
starke stimmen. Der Sound bestimmt den weiteren Abend, den Anfang machen die Playbackdolls: Mit melancholischer Schwere und französischer Leichtigkeit bewegen sich die MusikerInnen zwischen chansonartigen, folkloristischen und bluesigen Sounds. Das Wiener Elektronik-Duo Konea Ra begeistert seit 2012 die Fans. 2015 war die Band für den FM4 Award nominiert, der im Rahmen der Amadeus Austrian Mu-
KONEA RA: Das Wiener Elektronik-Duo begeistert seit 2012 die Fans.
sic Awards verliehen wird. Sie sorgen für e inen Sound voller Happiness. Queeres vor Mitternacht. Danach rockt die Frauengruppe Me and Jane Doe mit queer-feministischen Dark-Wave-Songs die Bühne. Den frischen und stimmgewaltigen Abschluss des Festes bestreitet das österreichischdeutsche Duo Fijuka: Schon nach den ersten Takten ist klar, dass es hier zur Sache geht!
21.50 – 22.35 Uhr: Me and Jane Doe 22.45 – 23.45 Uhr: Fijuka 16.30 – 18.15 Uhr Kostenlose Kinderbetreuung der Wiener Kinderfreunde EINTRITT FREI! www.ega.or.at
Aktuell informiert sein: Ich möchte regelmäßig die aktuellen Infos von ega:frauen im zentrum und den Wiener SPÖFrauen erhalten. Entweder den Kupon bitte vollständig ausfüllen, ausschneiden und an die Wiener SPÖ-Frauen, Löwelstraße 18, 1010 Wien, per Post senden; oder Sie schicken uns einfach eine E-Mail mit Ihren Daten an: wien.frauen@spoe.at
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8 solidarität
stadt Wien
hilft
freiwilligen Wiens Zivilgesellschaft hat das Undenkbare möglich gemacht: tausende Flüchtlinge geordnet zu empfangen und sie erstzuversorgen. Die Stadt hilft mit Infos & Unterstützungen.
privat
Auch Sandra Frauenberger (r.) half spontan bei der großen Verteilaktion des Arbeiter-Samariter-Bundes mit.
D
as ist gelebte Solidarität, die mich im tiefsten Herzen berührt hat, und für die ich mich herzlich bei all den vielen freiwilligen HelferInnen, die Tag und Nacht dafür gesorgt haben, dass die Flüchtlinge warme Decken, Essen und Kleidung erhielten, bedanke“, so Frauen- und Integrationsstadträtin Sandra Frauenberger. Seit vergangenem Herbst unterstützt sie das Engagement von Freiwilligen in der Flüchtlingshilfe mit ihrer Abteilung Integration und Diversität (MA 17). So gibt es z. B. im Rahmen des Projektes „freiwillig:info“ Informationsveranstaltungen zu den Themen „Flüchtlinge in Wien“ und „Wien – Migration und Vielfalt“.
hilfreich. Das kostenlose Angebot richtet sich an Wienerinnen und Wiener, die in Eigeninitiative tätig beziehungsweise in einer Organisation eingebunden sind. Die Informationen behandeln Themen wie Asylrecht, Fluchtgründe und die rechtliche Situation im Aufnahmeland Österreich, Wissenswertes über Zuwanderinnen und Zuwanderer sowie das interkulturelle Zusammenleben in Wien. „Auch für Asylwerberinnen und Asylwerber bieten wir zusätzlich kostenlose Informationskurse an, damit sie unsere Stadt, unsere Gepflogenheiten und unser Land besser kennenlernen. Sie ergänzen die Maßnahmen der Wiener Integrationsbegleitung“, so Sandra Frauenberger.
alle Infos – Angebote für Freiwillige Info-Module für HelferInnen bei der MA 17, Gasgasse 8 – 10 (Amtshaus), 1150 Wien; Anmeldung per E-Mail: freiwilligen.info@ma17.wien.gv.at Info-Module für AsylwerberInnen in den VHS Simmering und Rudolfsheim-Fünfhaus. Infos & Anmeldung: „Start Wien“; www.startwien.at
betreuung 9
In Sicherheit und gut betreut Wien steht unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen zur Seite. Im 20. Bezirk haben 60 Jugendliche ein Zuhause gefunden.
I
ch bin glücklich, dass ich hier wohnen darf. Wir gehen zur Schule, das ist sehr gut. Und der Sportplatz ist in der Nähe“, sagt der 15-jährige Saidrahman. Er lebt gemeinsam mit 59 unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen in einer Wohngemeinschaft, die von „wieder wohnen“, einem Tochterunternehmen des Fonds Soziales Wien (FSW) be-
« Junge Flüchtlinge brauchen
Einsatzorganitreut wird. „Vor Geborgenheit. Wir suchen sationen und allem für jundeshalb laufend Pflegeeltern und Pflegefamilien für sie. » Freiwilligen ist ge FlüchtlinSonja Wehsely, es überhaupt ge braucht es Sozialstadträtin möglich, so altersadäquate Unterbringungsmöglichkei- viele Flüchtlinge gut und proten, die ihnen auch gute, auf fessionell zu betreuen. „Dieser ihre individuellen Bedürfnisse Weg der Wiener Flüchtlingspoabgestimmte Betreuung bie- litik beruht auf Haltung, Soliten“, betont Sozialstadträtin darität und Anstand. Diesen Weg werden wir auch weiter Sonja Wehsely. gehen“, betont die Stadträtin. versorgt. Insgesamt werden in Hilfe für Flüchtlinge Wien rund 20.000 Flüchtlinge Hotline 8 –20 Uhr: 01/24 5 24 99 grundversorgt. Wien erfüllt seit www.fluechtlinge.wien.at jeher als einziges Bundesland Pflegeeltern für junge Flüchtlinge die Quote, nur dank der guten MAG ELF Zusammenarbeit zwischen 01/4000-907 70 Politik, Verwaltung, NGOs,
Unbegleitete minderjährige Flüchtlinge brauchen für ihre Zukunft Geborgenheit.
Christian Jobst
Begleitet werden:
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Die Kraft der Frauen: Vortragende Irene Khan berichtete über die Stärke geflüchteter Frauen.
Frauen bewegen und halten zusammen
Frauen.Flucht. Solidarität. Das zweite Barbara Prammer-Symposium im Parlament widmete sich der weltweit prekären Situation von Frauen und Kindern.
D
as im Andenken an die so früh verstorbene, ehemalige Nationalratspräsidentin und SPÖ-Frauenvorsitzende Barbara Prammer veranstaltete Symposium hatte sich heuer ganz dem Thema: „Frauen.Flucht.Solidarität.“ verschrieben. So wurden die Gefahren von Frauen sowohl in ihren Herkunftsländern als auch während der Flucht nach Europa diskutiert. In ihrer Begrüßungsrede ver« Während die Männer nach wies Nationalratsprädem Marsch erschöpft unter sidentin Doris Bures den Bäumen rasteten, beganauf aktuelle Zahlen: nen die Frauen sofort, nach „Acht von zehn FlüchtHolz und Wasser zu suchen, lingen weltweit sind und packten ihre Töpfe aus. » mittlerweile Frauen irene Khan, Menschenrechtsaktivistin
und Kinder.“ Auf die spezielle Situation von Frauen in kriegerischen Konflikten und auf der Flucht wies u. a. auch Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek hin: „Es sind oft schreckliche Erfahrungen, die Frauen vor und auf der Flucht erleiden müssen. Solidarität mit Frauen auf der Flucht bedeutet auch, für eine solidarische Aufteilung innerhalb Österreichs und den EU-Staaten zu sorgen.“ internationale sicht. Irene Khan, Menschenrechtsaktivistin und Autorin aus Bangladesch, erinnerte sich in ihrem Vortrag an eine bezeichnende Situation, die sie als Mitarbeiterin der UNHCR erlebte, als eine Gruppe von Flüchtlingen die Grenze von
international 11 Birgit Einzenberger ist Leiterin der Rechtsabteilung der UNHCR Österreich
Frauen brauchen gendergerechte Unterstützung Birgit Einzenberger im Gespräch
lauern auf Frauen während ihrer Flucht? EINZENBERGER: Vor allem allein oder nur in Begleitung ihrer kleinen Kinder reisende Frauen sind besonders gefährdet. Da die Flucht oft im Verborgenen durch Schlepper stattfindet, sind sie jederzeit von Gewalt und im Speziellen auch von sexueller und sexualisierter Gewalt betroffen. Für schwangere Frauen und ihre ungeborenen Kinder sowie stillende Mütter kommen durch die Strapazen der Flucht häufig zusätzliche Gesundheitsrisiken hinzu. Kentert ein Flüchtlingsboot auf der Überfahrt, dann haben gerade Frauen viel weniger Überlebenschancen, da
sie meist nicht schwimmen können. EGAnews: Wie kann ihnen,
ihren Kindern bzw. unbegleiteten Minderjährigen am besten geholfen werden? EINZENBERGER: Wichtig ist, bei allen Aspekten der Unterbringung, im Asylverfahren und später auch bei der Integration besonderes Augenmerk auf sie zu legen und ihre speziellen (Schutz-)Bedürfnisse zu beachten. Im Hinblick auf Asylquartiere bedeutet das etwa einen gesonderten Bereich für allein reisende Frauen und ihre Kinder; bei unbegleiteten Minderjährigen ebenfalls eine separate Unterkunft mit altersgerechter und geschlechts-
Myanmar nach Bangladesch erreicht hatte: „Während die Männer nach dem langen Marsch völlig erschöpft unter den Bäumen rasteten, begannen die Frauen sofort nach Holz und Wasser zu suchen, packten ihre Töpfe aus und kochten Reis, um ihre Kinder zu füttern.“ adäquat helfen. Ihr Resümee: „Flüchtende Frauen sind psychisch unglaublich stark. Sie brauchen einen Platz, um ihr Leben auch in für sie völlig verschiedenen Welten zu finden und selbstbestimmt leben zu können. Sie schaffen das. Wir Frauen müssen ihnen nur die Gelegenheit dazu geben; ihnen zuhören und dafür sorgen, dass sie in Gemeinschaften aufgenommen werden, in denen sie sich einbringen und integrieren können.“
sensibler Betreuung. Bei geflüchteten Frauen, die in Österreich von Gewalt betroffen sind, setzen wir uns außerdem für einen flächendeckenden Zugang zu Frauenhäusern ein. EGAnews: Wie geht Wien
damit um? EINZENBERGER: In Wien hat sich die Wohnsituation in den letzten Monaten verbessert, etwa durch eigene, geschütztere Bereiche für allein reisende Frauen und ihre Kinder. Auch die Ausgabe von Sozialversicherungsnummern wurde beschleunigt, was besonders wichtig ist für Frauen, da sehr viele Schwangere auf der Flucht sind, die dringend gynäkologische Betreuung brauchen.
Auch die Johanna Dohnal Frauenenquete am 2. April im ega:zentrum wird sich mit diesem Thema beschäftigen. Anmeldung: wien.frauen@spoe.at
SPÖ Presse und Kommunikation, iStock by Getty Images, UNHCR/Ursula Hellein
EGAnews: Welche Gefahren
Die Verschärfung des Sexualstrafrechts stellt nun erstmals auch die sexuelle Belästigung unter Strafe.
S
exuelle Gewalt und sexuelle Belästigungen sind keine „Kavaliersdelikte“. Auch bei der sexuellen Belästigung geht es um die Ausübung von Macht, um Grenzüberschreitung und Selbstbestätigung auf Kosten von Frauen. „Noch immer nehmen sich manche Männer Dinge heraus, die völlig inakzeptabel sind, und haben dabei offensichtlich kein Unrechtsbewusstsein. Sie betrachten Frauen als Objekte, nicht als gleichwertige Menschen“, so Wiens SPÖ-Frauensekretärin Nicole Berger-Krotsch.
gemeinsam mit Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek für die Verschärfung des Sexualstrafrechts eingesetzt, das ab 1. Jänner 2016 in Kraft getreten ist. Dabei werden Täter strenger als bisher und im Hinblick auf sexuelle Belästigung sogar erstmals bestraft. Auch Cybermobbing wird ab nun als Tatbestand eingeführt. „Damit ist es möglich, den Schutz der Frauen sowohl im öffentlichen als auch im privaten Raum erheblich zu erhöhen“, so Berger-Krotsch. heuchlerische opposition. Besonders verurteilt die Wiener SPÖ-
opferschutz. „Unser klares frau-
enpolitisches Ziel ist, dass jede Frau sicher und selbstbestimmt leben kann. Wir verurteilen jede Form von Gewalt, die Frauen zugefügt wird, auf das Schärfste.“ Aus diesem Grund haben sich die SPÖ-Frauen
Erste Anlaufstellen: Zum dichten Gewaltschutznetz in Wien zählen u. a. Anlaufstellen wie der 24-Stunden Frauennotruf: 01/71 71 9; die Frauenhäuser: Tel.: 05 77 22 und die Beratungsstelle für Frauen im 12. Bezirk, Tel.: 01/512 38 39
SPÖ/Markus Sibrawa
mehr sicherheit für alle frauen
Frauensekretärin deshalb die Debatten nach den tragischen Silvester-Ereignissen in Köln und Salzburg: „Wenn es nach der FPÖ und den Konservativen gegangen wäre, gäbe es die Novelle in dieser Form nicht: Bei der Beschlussfassung 2015 im Parlament hielt die FPÖ weder eine Novelle des Sexualstrafgesetzes noch eine Verschärfung des Straftatbestands für notwendig. Aus den sexuellen Übergriffen in Köln und Salzburg hat sie lediglich einmal mehr versucht, politisches Kleingeld herauszuschlagen, indem sie erneut eine Diskussion über Flüchtlinge und Asylwerbende entfacht hat. Die Silvester-Ereignisse sind keineswegs zu verharmlosen und schreckliche Taten. Wien verurteilt Gewalt und hilft den Frauen unter anderem mit einem dicht gespannten Gewaltschutznetz.“
steuersenkung 13
Das haben sie sich verdient Die von der SPÖ erkämpfte Steuerreform bringt ab 1. Jänner 2016 endlich die lange geforderte Entlastung kleiner und mittlerer Einkommen.
mehr pension. Von der Tarifsenkung profitieren auch die PensionistInnen: So zahlen BezieherInnen einer Pension von 1.200 Euro künftig um 47 Prozent weniger Steuer! Aber auch für diejenigen, die keine Lohn- und Einkommensteuer zahlen, gibt es erstmals einen Rabatt bei der Sozialversicherung von bis zu 110 Euro im Jahr.
Gemeinsam erkämpft: Die Lohnsteuersenkung ab 1. Jänner 2016 entlastet vor allem kleine und mittlere Einkommen.
Das haben Sie sich verdient: Der Online-Rechner steuerreform. spoe.at zeigt jeder/jedem persönlich, wie viel Geld künftig mehr im Börsel bleibt. Weitere Infos unter: 2015.spoe. wien.at/das-haben-sie-sich-verdient
iStock by Getty Images/hannamonika
D
ie von SPÖ und den Sozialdemokratischen GewerkschafterInnen erreichte Lohnsteuersenkung kommt vielen zugute. Konkret wird der Eingangssteuersatz (ab 11.000 Euro Jahreseinkommen zahlt man Steuern) von 36,5 auf 25 Prozent gesenkt. Das bedeutet: Klein- und MittelverdienerInnen, wie z. B. Teilzeitbeschäftigte und Allereinerziehende, sind die GewinnerInnen. Und das zahlt sich aus: 90 Prozent der Entlastung kommen jenen zugute, die unter 4.500 Euro brutto im Monat verdienen: Bei einem Bruttoverdienst von z. B. 2.100 Euro monatlich bleiben 900 Euro jährlich mehr im Börsel. Das ist eine Lohnsteuersenkung von fast 30 Prozent! Alle, die 3.000 Euro brutto im Monat verdienen, ersparen sich jährlich sogar 1.300 Euro an Lohnsteuer. Auch alle, die weniger als 11.000 Euro pro Jahr verdienen und daher keine Lohnsteuer zahlen, profitieren: Für sie wird die Negativsteuer (Steuergutschrift) von 110 Euro auf bis zu 400 Euro erhöht.
14 arbeitsmarkt Informieren sie sich:
Sprungbrett
in die zukunft Wer sich beruflich umorientieren will, findet beim waff gezielte Unterstützung.
E
milia Stoica ist Krankenschwester. „Ein schöner Beruf“, sagt sie, „ich übe ihn auch gerne aus.“ Es ist aber auch ein anstrengender Beruf: „Mein Körper gibt mir schon jetzt Signale.“ Naheliegend also, sich Gedanken über die Zukunft zu machen. „Ich möchte möglichst lange aktiv sein und auch etwas Sinnvolles tun“, erzählt sie. „Deshalb habe ich beschlossen, mir Hilfe zu holen.“
Alexandra Kromus
umsteigen. „In Wien gibt es spezielle Unterstützung, wenn man sich beruflich umorientieren will oder muss - vor allem für Frauen“, so Wirtschaftsstadträtin Renate Brauner. FRECH ist ein Programm des Wiener ArbeitnehmerInnen Förderungsfonds waff und steht für „Frauen ergreifen Chancen“. Es bietet Beratung und Workshops,
waff (FRECH): Nordbahnstraße 36, 1020 Wien,Tel.: 01/217 48-555, www.waff.at AMS: Tel.: 01/87 87-1, www.ams.at abz*wien: Tel.: 01/66 70-300, www.abzaustria.at
aber auch eine finanzielle Unterstützung für berufstätige Frauen, die neue Berufschancen ergreifen wollen. „Der Zuschuss beträgt bis zu 3.700 Euro“, sagt waff-Beraterin Susanna Binder. Vo raussetzung dafür ist, dass die Frauen nicht mehr als 1.800 Euro netto verdienen. einsteigen. Das AMS Wien unterstützt mit dem Programm „Einstellungssache 50+“ gezielt die Arbeitsaufnahme von arbeitslosen Frauen (und Männern) über 50 Jahren: So übernimmt das AMS Wien bei der Neueinstellung drei Monate lang die gesamten Lohn- und Lohnnebenkosten. Weitere drei bis neun Monate lang trägt das AMS Wien bis zu 50 Prozent der Kosten. Gezielte Beratung gibt es in den AMS-Geschäftsstellen und beim von der Stadt Wien geförderten abz*wien.
Wirtschafts- und Finanzstadträtin Renate Brauner (l.) und Rebekka Machovsky, die erste durch das FRECHProgramm unterstützte Wienerin, präsentieren dieses waff-Programm.
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Diese Workshops
Alexander Bernold, Maria Lanser, Melamar, Claudia Ellmauer-Baumgartner, Philipp Gutenbrunner, Franziska Tkavc, Eva Mitterbauer
machen stark!
Semin are
Ihr AUFTRITT bitte!
Kreatives SCHREIBEN
STIMME. Verschaffen Sie sich Gehör! Wer Stimme und Sprache richtig und bewusst einsetzt, überzeugt und begeistert. Schauspielerin und Sängerin Heilwig Pfanzelter vermittelt in ihrem Workshop die Grundregeln für lebendiges und dynamisches Sprechen. Kurskosten: € 95,–; Kurstermin: Sa., 21. Mai 2016, 9 – ca. 17 Uhr
FANTASIE. Trainerin Melamar bietet in ihrem Seminar einen entspannten Rahmen, in dem Mädchen und Frauen sich mit dem fantasievollen Spiel mit Sprache beschäftigen und neue Inspirationen finden können. Kurskosten: € 95,–; Kurstermin: Fr., 18. März 2016, 16.30 – 19 Uhr; Sa., 19. März 10 – ca. 17 Uhr
SelbstVERTEIDIGUNG
QIGONG für Frauen
SCHUTZ. Für Trainerin Franziska Tkavc ist es wichtig, dass Frauen neben dem Erlernen körperlicher Abwehrtechniken ihre eigenen Stärken herausfinden und lernen, sie bewusst einzusetzen. Kurskosten: € 95,–; Kursbeginn: Di., 5. April 2016 (6 Einheiten), Kurs 1 (für Frauen 60+): 18 – 19 Uhr; Kurs 2 (Für Frauen 15+): 19.30 – 20.30 Uhr
KÖRPER. „Eine Reise in 18 Stufen“ hat Trainerin Maria Lanser diesmal vorbereitet: Die 18 Bewegungen des Taiji-Qigong bringen uns in Kontakt mit Wind und Meer, mit Drachen, Kranichen und Löwen. Kurskosten: € 120,–; Kursbeginn: Mi., 30. März 2016 (13 Einheiten), Kurs 1: 17.30 – 19 Uhr; Kurs 2: 19.30 – 21 Uhr
ZEITmanagement
MUT zum Konflikt!
ENTLASTUNG. Wer hat an der Uhr gedreht? Zeitmanagement hilft bei Mehrfachbelastungen: Trainerin Eva Mitterbauer entwickelt mit den Teilnehmerinnen individuelle Strate gien für eine gute Balance zwischen Herausforderungen und persönlichen Möglichkeiten. Kurskosten: € 95,–; Kurstermin: Fr., 3. Juni 2016, 16 – ca. 19 Uhr; Sa., 4. Juni, 9 – ca. 20 Uhr
LÖSUNGEN. Konflikte gehören zum täglichen Leben. Keine Angst davor: Die TrainerInnen Claudia EllmauerBaumgartner und Philipp Gutenbrunner zeigen mittels praktischer Kommunikationsübungen, wie frau sich konstruktive Lösungen aneignen kann. Gerne können eigene Themen eingebracht werden! Kurskosten: € 95,–; Kurstermin: Fr., 29. April 2016, 16 – 19 Uhr; Sa., 30. April, 9 – ca. 16 Uhr
Buchen. Alle unsere Frauenseminare im ega, 6., Windmühlgasse 26, sind ab sofort unter www.ega.or.at abrufbar. Anmeldungen unter Tel.: 01/589 80-423 oder elisabeth.gutenbrunner@ega.or.at
MONA
KARIN Kind ergartenpäd agog in
ZAKIA Flüchtlings betreuerin SO NJA Sozialstadträtin
LAURA Flüchtlings betreuerin
RENATE Wirtschafts stadträtin
ULLI Umweltstadträtin
CHRISTINE Heimhelferin
MIRIAM Ärztin
HEDWIG Heimhelferin SANDRA Frauenstadträtin
ANITA Sozialarbeiterin
FRAUENTAGS-FEST - 5. MÄRZ - Einlass ab 16:30 Uhr Talk, Kabarett, Musik, Tanz und Kunst - 6., Windmühlgasse 26 ega.or.at Frauen, die helfen wollen, finden Frauen, die helfen wollen. www.frauenhelfenfrauenhelfen.at
- EIN T RIT T FREI!