SPÖ-FRAUEN
Aktuell Wien
AUSGABE 3 / 2016
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Überstunden abbauen, Arbeitszeit verkürzen:
Die Macht der Sprache
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So schaffen wir neue Jobs
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Die Wiener SPÖ-Frauen laden zur neuen Veranstaltungsreihe „Denk!_!Raum“ ins ega ein, gestartet wird mit dem Themenschwerpunkt „Die Macht der Sprache“. S. 6
Die Lohnschere schließen
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Große Unterschiede beim Gehalt gibt es zwischen Frauen und Männern. Das liegt auch an den starren Rollenbildern in Österreich. Noch immer erledigen Frauen zwei Drittel der unbezahlten Arbeit S. 2
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iel zu viele Überstunden werden von den ArbeitgeberInnen in Österreich nicht korrekt ausbezahlt. Für die Unternehmen gibt es dabei derzeit noch keine Sanktionen. Lesen Sie in unserer Titelgeschichte zum Thema Arbeit, wie wichtig eine bessere Gestaltung der Arbeitszeit für mehr Fairness ist. Auch eine gerechte Verteilung der unbezahlten und bezahlten Arbeit zwischen Frauen und Männern ist unbedingt notwendig S. 3
ARBEIT. GERECHT. VERTEILEN. www.frauen.spoe.at • mail: frauen@spoe.at
@SPOE_frauen
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Frauen und Männer: Große Unterschiede beim Gehalt
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er einen Blick auf die Gehaltspyramide wirft, dem wird schnell klar: Frauen und Männer verdienen unterschiedlich. Und zwar quer durch alle Altersgruppen, Berufe und Branchen. Frauen verdienen weniger Einmal im Jahr wird dies besonders deutlich: Am sogenannten Equal Pay Day. Ab diesem Tag arbeiten Frauen statistisch gesehen bis Jahresende gratis. Denn Männer haben zu diesem Zeitpunkt das Jahreseinkommen der Frauen bereits erreicht. Der bundesweite Equal Pay Day fällt heuer auf den 11. Oktober. Von Bundesland zu Bundesland sind die Einkommensunterschiede verschieden, in Vorarberg sind sie am größten, in Wien am kleinsten. Arbeit neu bewerten Für die hohen Lohnunterschiede zwischen Frauen und Männern gibt es viele Gründe. Berufszweige, in denen viele Frauen arbeiten sind meist deutlich schlechter entlohnt. Hier braucht es ein Umdenken. Denn gerade soziale Berufe wie etwa Pflege stellen große Anforderungen und bringen eine hohe Verantwortung mit sich. Rollenbilder sitzen tief Aber nicht nur die Berufswahl entscheidet über den künftigen Verdienst. Die Einkommensunterschiede zwischen Frauen und Männern ziehen sich durch alle Branchen. Daran sind auch festgefahrene Rollenbilder schuld. Denn immer noch tragen Frauen die Hauptlast der unbezahlten Arbeit. Speziell wenn Kinder im Haushalt sind, arbeiten viele Frauen Teilzeit, um Beruf und Familie vereinbaren zu können. Mehr Betreuungsplätze für Kinder Beim Ausbau der Kinderbetreuung gibt es große regionale Unterschiede. Während die Betreuungsquote der Unter-Dreijährigen in Oberösterreich mit
13,6 Prozent deutlich unter dem österreichweiten Durchschnitt liegt, geht Wien mit gutem Beispiel voran. Hier haben bereits 40,2 Prozent der Unter-Dreijährigen einen Betreuungsplatz. Ganztagsschulen: Angebot wird verdoppelt Ganztagsschulen erleichtern nicht nur Eltern den Berufsalltag, sondern sie haben auch für die SchülerInnen viele Vorteile. Lerneinheiten und Freizeit wechseln einander ab und die Hausübungen werden in der Schule erledigt. Anfang des Sommers ist der SPÖ ein wichtiger Verhandlungserfolg gelungen: Zusätzlich zu den bestehenden Maßnahmen werden 750 Millionen in den Ausbau der Ganztagsschulen investiert. Damit soll das Angebot bis zum Jahr 2025 verdoppelt werden. Die Lohnunterschiede werden langsam kleiner Jahr für Jahr rückt der Equal Pay Day ein wenig nach hinten. In den letzten fünf Jahren hat dies eine Verbesserung um umgerechnet ein halbes Monat bewirkt. Eines steht jedoch fest: Die Lohnschere muss in Zukunft rascher geschlossen werden.
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Die Lohnschere zwischen Frauen und Männern ist immer noch groß. Beinahe jede zweite Frau arbeitet Teilzeit. Zwei Drittel der unbezahlten Arbeit leisten Frauen.
Das muss sich ändern!
Einkommensunterschied Frauen
Männer
✂ €
Österreich: 22,36%
Datenbasis: Ganzjährige Bruttobezüge (Vollzeitbeschäftigung) 2014
ARBEIT GERECHT VERTEILEN
Quelle: Statistik Austria Grafik: SPÖ
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Arbeit: Kürzere Vollzeit, weniger Überstunden Auf einen Blick Frauen verdienen österreichweit 22,36 % weniger als Männer. Bezahlte und unbezahlte Arbeit ist ungleich verteilt. Zwei Drittel der unbezahlten Arbeit erledigen Frauen. Beinahe jede zweite Frau arbeitet Teilzeit. Teilzeit bedeutet weniger Gehalt und eine niedrigere Pension. Männer leisten - oft unfreiwillig - Überstunden. 52 Millionen Mehrarbeits- und Überstunden wurden 2015 nicht korrekt bezahlt. Das entspricht mehr als 30.000 Arbeitsplätzen.
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s ist für den heimischen Arbeitsmarkt charakteristisch: Frauen arbeiten häufig Teilzeit, Männer machen - oft unfreiwillig - Überstunden. Diese Schieflage in der Arbeitszeit ist eine wichtige Ursache für die hohen Einkommensunterschiede in Österreich. Arbeitszeit besser verteilen Die ungleiche Verteilung der Arbeitszeit zementiert nicht nur die Lohnunterschiede ein, sondern entspricht auch nicht den Wünschen der Beschäftigten. Während Vollzeitbeschäftigte oft kürzer arbeiten wollen, wollen Teilzeitkräfte häufig ihre Stunden aufstocken. Kürzere Vollzeit Auf Dauer können diese Unterschiede am Besten mit einer Verkürzung der Vollzeitarbeit behoben werden. Für die Familien wird mit einer Angleichung der Erwerbsarbeitszeiten eine partnerschaftliche Arbeitsteilung zu Hause erleichtert. Frauen können ihre Stunden leichter von Teilzeit auf Vollzeit aufstocken. Das bedeutet mehr Lohn und auch mehr Pension.
Überstunden werden oft nicht korrekt bezahlt Tatsache ist auch, dass von vielen ArbeitgeberInnen Überstunden nicht korrekt bezahlt werden und somit Vorschriften und Arbeitszeitbestimmungen umgangen werden. Die Arbeiterkammer ist bei einer Untersuchung diesbezüglich zu einem alarmierenden Ergebnis gekommen: Im Jahr 2015 wurden insgesamt 52 Millionen Mehrarbeits- und Überstunden nicht korrekt bezahlt. Dies ist umso bedenklicher, als sich die Unternehmen dadurch zusätzliche Arbeitsplätze sparen. Denn das Volumen der nicht bezahlten Überstunden entspricht in etwa 30.000 Arbeitsplätzen. Überstunden-Euro Derzeit gibt es viel zu wenige Konsequenzen für Unternehmen, wenn sie Überstunden nicht korrekt oder gar nicht bezahlen. Mit einem Abbau der Überstunden können jedoch neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Gelingen kann das unter anderem durch das Einheben eines sogenannten Überstunden-Euros.
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ir wollen die Lohnschere schließen. Dazu haben wir in den letzten Jahren viele Initiativen gesetzt. Einkommensberichte in Unternehmen, Gehaltsangaben in Stelleninseraten, der Gehaltsrechner – das alles trägt zu mehr Transparenz bei. Warum aber verdienen Frauen nach wie vor weniger als Männer? Auffallend ist, dass die Arbeitszeiten sehr unterschiedlich sind. Frauen arbeiten oft Teilzeit, Männer leisten häufig Überstunden und das nicht immer freiwillig. Dadurch ergibt sich eine Schieflage in der Arbeitszeit. Dazu kommt, dass Frauen noch immer zwei Drittel der unbezahlten Arbeit erledigen. Das muss sich ändern. Eine gerechte Verteilung der bezahlten und unbezahlten Arbeit hat auch einen weiteren Vorteil. Mit einer kürzeren Vollzeit und einem Abbau der Überstunden schaffen wir neue Jobs. Wir SPÖ-Frauen machen dazu viele Aktionen in Städten und Gemeinden. Es geht uns dabei in erster Linie um Diskussion und Austausch. Schreiben Sie uns Ihre Meinung an frauen@spoe.at. Ich freue mich auf Ihre Anregungen und Ideen! Ihre
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Beruf, Teilzeit, Kinder: Wie hoch wird später die Pension?
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ie gestalte ich meine Arbeitszeit? Wie lange nehme ich Karenz in Anspruch? Beginne ich eine zusätzliche Ausbildung? Das sind wichtige Entscheidungen für die Gegenwart. Auswirkungen haben sie aber auch in der Zukunft auf die Höhe der Pension. Für Versicherte ab dem Geburtsjahr 1955 gilt das Pensionskonto, in dem die Beitragszeiten eingetragen werden. Das Pensionskonto kann jederzeit eingesehen werden. Infobroschüre für Frauen Die Dauer von Ausbildungen, Teilzeit oder Vollzeit, Kindererziehungszeiten – all das hat Einfluß auf die zukünftige Pension. Je länger zum Beispiel jemand Teilzeit arbeitet, desto niedriger wird später die Pension sein. Rechtzeitige Information ist daher sehr wichtig.
Einen guten Überblick bietet die Broschüre des Ministeriums für Frauen und Gesundheit und des Sozialministeriums „Frauen und Pensionen“, die erst vor kurzem neu aufgelegt wurde. Infos und Bestellung: www.bmgf.gv.at
Einige Fakten zum Pensionskonto im Überblick • Im Pensionskonto zählt jeder Monat für die Pensionsberechnung. • Teilzeitarbeit und Berufsunterbrechnungen ohne Einkommen schmälern die zukünftige Pension. • Bei finanzieller Bedürfigkeit erhalten PensionistInnen die Ausgleichszulage, eine Aufzahlung auf das Existenzminimum. • Kindererziehungszeiten werden im Ausmaß von maximal vier Jahren angerechnet. • Wenn Kinder in kürzeren Abständen als vier Jahre zur Welt kommen, endet die Anrechnung des älteren Kindes mit der Geburt des nächsten Kindes. • Bei allen Leistungen aus der Arbeitslosenversicherung (auch Bildungskarenz) wird eine Teilversicherung weiter geführt und die Pensionsbeiträge vom Bund getragen. • Bei der Pflege naher Angehöriger bleibt die Sozialversicherung unter gewissen Voraussetzungen aufrecht.
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Hass im Netz: Frauen reicht es
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ie gehören leider zum Alltag in den sozialen Medien: Beschimpfungen, Diffamierungen, Drohungen. Laut einer britischen Studie sind Frauen dreimal so häufig von Hasspostings betroffen. Verunglimpfungen, Herabwürdigungen, sexualisierte Gewalt – immer mehr Frauen wollen sich das nicht gefallen lassen und wehren sich. Strafgesetznovelle Seit Anfang des Jahres gibt es mit der Strafgesetzbuchnovelle eine rechtliche Handhabe gegen Cybermobbing. Wer im Internet Lügen über andere Personen auf Facebook verbreitet oder jemanden über WhatsApp beschimpft, kann strafrechtlich verfolgt werden. Um diesem schwerwiegenden Problem gezielt entgegentreten zu können, braucht es darüber hinaus öffentliche Diskussionen und Maßnahmen zur Sensibilisierung. Meldestelle gegen Frauenhass im Netz Wichtig ist, dass Frauen sich wehren und sich durch die Postings nicht einschüchtern lassen. Frauenministerin Sabine Oberhauser hat daher eine unbürokratische Meldestelle vorgeschlagen, wo Frauen sich im Fall von sexualisierter Gewalt hinwenden können. Initiative der Regierung Mit den Mitteln des Strafrechts allein wird das Problem nicht zu lösen sein, meint auch Staatssekretärin Muna Duzdar. Information ist entscheidend. Im Sommer dieses Jahres hat die Bundesregierung eine Initiative gegen Hass im Netz ins Leben gerufen, an der sechs Ministerien beteiligt sind. Denn ein verantwortungs- und respektvoller Umgang im Netz, ist die Voraussetzung für ein demokratisches Miteinander.
No Hate Speech Im Juni dieses Jahres wurde auch ein Nationales Komitee zur Umsetzung der Europarats-Initiative „No Hate Speech“ geschaffen. Sensibilisieren, Öffentlichkeit schaffen, gesetzlich nachschärfen – so skizziert Frauen- und Gleichbehandlungssprecherin Gisela Wurm die Aufgaben der Europarats-Initiative, die in Österreich umgesetzt wird. Es wurden bereits wichtige Gesetze zum Schutz vor Gewalt geschaffen. Nun gilt es weitere Maßnahmen zu setzen, wie sich Betroffene noch besser zur Wehr setzen können. “Denn die Würde des Menschen, die Würde von Frauen und Männern ist unantastbar!“ Buchtipp Konkrete Tipps und Strategien gegen Hass im Netz bietet das Buch der Journalistin und Autorin Ingrid Brodnig “Hass im Netz”. Wie kann man auf untergriffige Rhetorik reagieren? Wie entlarvt man Falschmeldungen oder Halbwahrheiten möglichst schnell? Was tun, wenn man im Netz gemobbt wird? Ingrid Brodnig deckt in ihrem Buch Mechanismen von Gruppen auf, die gezielt Unwahrheiten und Gerüchte verbreiten und zeigt Mittel zur Gegenwehr auf.
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Mädchen schaffen alles
Die Macht der Sprache
„Mädchen müssen in unserer Gesellschaft alle Türen offen stehen, denn fest steht: Mädchen schaffen alles!“, macht sich die Wiener SPÖFrauensekretärin Mag.a Nicole Berger-Krotsch für Mädchen stark. Oder wie Hillary Clinton es treffend sagt: „Ich könnte die erste Präsidentin sein – aber eine von euch ist die nächste.“, zitiert Nicole Berger-Krotsch die amerikanische Präsidentschaftskandidatin.
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ass Mädchen die gleichen Chancen wie Buben bekommen müssen – daran erinnert auch in diesem Jahr der Weltmädchentag am 11. Oktober. Nach wie vor kämpfen Mädchen weltweit mit einengenden Rollenklischees, die ihren Handlungs- und Erfahrungsspielraum stark einschränken. Um dies zu ändern, arbeitet man in Wien seit Jahren an entsprechenden Maßnahmen. Und das mit Erfolg.
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u einer Veranstaltungsreihe rund um „Die Macht der Sprache“ laden die Wiener SPÖ-Frauen ins ega. Zum Thema „Sprache im Netz“ diskutieren am 17. Oktober Staatssekretärin Mag.a Muna Duzdar und Journalistin und #solidaritystormMitbegründerin Mag.a Corinna Milborn.
Seminare im Herbst
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ine bunte Mischung spannender Themen bieten die Seminare im kommenden Herbst im ega. Das Angebot richtet sich speziell an Frauen und lädt ein, sich weiterzubilden und sich selbst Gutes zu tun. Alle Infos sowie eine ausführliche Beschreibung der Seminare sind ab sofort auf der ega-Homepage www.ega. wien abrufbar. Anmeldungen nehmen wir gerne unter der Telefonnummer 01/53427-291 oder unter gutenbrunner@ wiener-bildungsakademie.at entgegen.
Foto: Knie
Im Zeichen der „Sprache als politisches Instrument“ steht die Veranstaltung am 14. Dezember. Diskussionsgäste sind die Linguistin Drin Elisabeth Wehling und Landesparteisekretärin und Gemeinderätin Mag.a Sybille Straubinger, MBA. Der Eintritt ist frei.
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Lohngerechtigkeit – Wiener Maßnahmen greifen Foto: Ursula Prager-Ramsa
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er Equal Pay Day veranschaulicht alljährlich die Unterschiede im Einkommen von Frauen und Männern. Fakt ist: auch 2016 verdienen Frauen noch immer deutlich weniger als Männer. Wien hebt sich durch einen konsequenten frauenpolitischen Weg einmal mehr vom restlichen Österreich ab: arbeiten Frauen österreichweit bereits ab dem 11. Oktober bis zum Jahresende „gratis“, fällt der Equal Pay Day in Wien „erst“ auf den 27. Oktober und hat sich damit wie auch in den Jahren zuvor erneut nach hinten verschoben. „Diese Verschiebung zeigt, dass die Maßnahmen, die wir in Wien setzen, um die Einkommensschere zu schließen, auch tatsächlich greifen“, erklärt Wiens Wirtschafts- und Finanzstadträtin Mag.a Renate Brauner, „aber wir müssen konsequent am Schließen der Einkommensschere weiterarbeiten“. Dies gelingt durch zahlreiche und unterschiedliche Maßnahmen, die in Wien auch zur höchsten Frauenerwerbsquote Österreichs führen. „Die
Stadt Wien schafft konsequent Strukturen für mehr Lohngerechtigkeit. Maßnahmen wie kostenlose, ganztägige Kinderbetreuung oder die Unterstützungsangebote des WAFF ermöglichen Frauen eine gute Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie einen gelungenen Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt“, so
die Vorsitzende der Wiener SPÖ-Frauen. Einen weiteren wichtigen Schritt in Richtung Gleichberechtigung sieht Brauner in der Transparenz von Einkommen. Und auch hier geht die Stadt Wien wieder mit gutem Beispiel voran. Seit dem Jahr 2013 werden in einem Einkommensbericht Unterschiede
im Einkommen von Männern und Frauen offen gelegt. Ein Modell, das auch für die Privatwirtschaft seit Jahren gefordert wird. „Auch wenn wir erst zufrieden sein können, wenn die Einkommensschere zwischen Männern und Frauen ganz geschlossen ist - Wien ist auf einem guten Weg dorthin“, resümiert Mag.a Renate Brauner.
Foto: PID/Bohmann
„Halbe-Halbe“ leben
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ass Frauen in Österreich im Schnitt weit weniger verdienen als Männer, zeigt einmal mehr: es sind vor allem die Frauen, die sich um Haushalt, Kinderbetreuung und um die Pflege älterer Menschen kümmern. 75 Prozent dieser Tätigkeiten werden von Frauen erledigt, hinzu kommt, dass beinahe jede zweite Frau in Österreich einer Teilzeitbeschäftigung nachgeht. Dies bedeutet nicht nur weniger Einkommen und fehlende finanzielle Absicherung im Alter sondern auch, dass Frauen hinsichtlich Auf-
stiegschancen im Beruf hinter ihren männlichen Kollegen zurück bleiben. Um ein Bewusstsein für diese Situation zu schaffen und ein Umdenken herbei zu führen, werden von Seiten der Stadt Wien ganz gezielt Maßnahmen gesetzt. „Durch laufende Kampagnen, der Einführung des Papamonats im Magistrat der Stadt Wien sowie durch bewusstseinsbildende Maßnahmen bereits in Kindergarten und Schule steuern wir der Ungleichverteilung unbezahlter Arbeit entgegen“, betont Frauenstadträtin Sandra Frau-
enberger. „Waschen, Putzen, Kindererziehung und Pflege muss partnerschaftlich und fair, eben Halbe-Halbe, aufgeteilt werden. Es muss selbstverständlich sein, dass Frauen ebenso im Beruf stehen wie Männer und dass Männer sich umgekehrt genauso selbstverständlich um Haushalt und Familie kümmern wie Frauen. Erst wenn dies Realität ist, haben wir unser frauenpolitisches Ziel erreicht. Und bis dahin werden wir nicht müde werden, den Gleichstellungsprozess weiter voran zu treiben“, so die Frauenstadträtin.
Foto: Kaufmann
Abgeordnete im Portrait: Gisela Wurm
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tark für die Schwachen! - Laut für die Leisen! – lautet das Motto der SPÖ-Frauen- und Gleichbehandlungssprecherin Gisela Wurm. Ihre politische Heimat hat sie in Tirol, wo sie viele Jahre den Landesfrauenvorsitz innehatte. Als Mitglied des Bundesparteipräsidiums und Klubvorsitzender-Stellvertreterin der sozialdemokratischen Parlamentsfraktion setzt sie sich engagiert für gleiche Chancen und Rechte ein. Für ihre Hartnäckigkeit und ihren Kampfgeist ist Gisela Wurm in Österreich und in internationalen Gremien bekannt. Vergangenes Jahr wurde sie im Europarat für ihre Verdienste um Rechtsstaatlichkeit, Menschenrechte und Demokratie geehrt. So hat sie maßgeblich dazu beigetragen, dass die Istanbul-Konvention gegen Gewalt an Frauen in Kraft treten konnte. Damit wurden erstmals auf europäischer Ebene klare Vorgaben, Maßnahmen und verbindliche Richtlinien für die Gesetzgebung gesetzt.
Foto: Wenzel, BKA
Christian Kern auf Bundesländertour Betriebe, Unternehmen, Zentren, Märkte, Diskussionen, Sportfeste, Feierlichkeiten, Festivals und vieles mehr – Bundeskanzler und SPÖ-Parteivorsitzender Christian Kern nützt seine Tour durch ganz Österreich für eine Vielzahl von interessanten Begegnungen und Gesprächen. Webtipp: Bilder der Termine sowie Fotos, Videos und aktuelle Infos gibt es auf der Facebookseite von Christian Kern.
Foto: SPÖ Tirol
Elisabeth Blanik kandidiert für Tiroler Landesvorsitz Ein wichtiges Signal für Frauen: Die Lienzer Bürgermeisterin und Landtagsabgeordnete Elisabeth Blanik kandidiert beim Tiroler Landesparteitag der SPÖ am 22. Oktober in Zirl. Elisabeth Blanik ist in ihrer Heimatgemeinde sehr erfolgreich: Die BürgermeisterInnenwahl in Lienz konnte sie mit 62,34 Prozent klar für sich entscheiden.
SPÖ Oberösterreich: Neue Landesgeschäftsführerin Landesparteivorsitzende Birgit Gerstorfer hat seit Anfang September tatkräftigte Unterstützung von der neuen Landesgeschäftsführerin Bettina Stadlbauer. Damit stehen erstmals Parteivorsitz und Landesgeschäftsführung unter weiblicher Führung. Als ehemalige Nationalratsabgeordnete, SPÖ-Bundesfrauengeschäftsführerin und Linzer Gemeinderätin hat sie große politische Erfahrung sowohl auf Bundes- als auch auf Gemeindeebene. Impressum: SPÖ-Frauen, Löwelstraße 18, 1010 Wien
Foto: SPÖ Oberösterreich