Christophoribote 3/2021 (155)

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Das Neue kommt Idzie nowe Marcin M. Pawlas

Genau um 10 Uhr am 1. August läuteten die Glocken der Christophophori-Kirche zu einem besonderen Anlass. Die Stimmung an diesem regnerischen Sonntagmorgen war feierlich, denn Pfarrer Karol Długosz wurde nach einmonatigem Vikariat als Pfarramtsverwalter installiert. In Begleitung einer von unserem Musikdirektor Tomasz Kmita-Skarsgård gespielten Orgelimprovisation schritt Pfr. Długosz durch das Hauptschiff der Kirche zum Altar und begrüßte nach einem kurzen Gebet die Versammelten. Nicht nur die Gemeindemitglieder sind zahlreich zum Gottesdienst erschienen. An diesem Sonntag hatten wir auch eine Gruppe deutscher Theologiestudenten zu Gast. Der Gottesdienst begann mit dem Lied «Lobet den Herren alle, die ihn ehren» (EG 447). Die Liturgie des Wortes wurde von zwei Lektoren präsentiert. Aus dem Alten Testament las einer der deutschen Gäste; die weitere Lesung durfte ich vortragen. Nach dem Glaubensbekennt-

Die Angst vor dem Unbekannten hat keine Macht über uns solange wir an Jesus glauben und ihm vertrauen.

nis sangen wir noch «Ich weiß, woran ich glaube» (EG 357). Der Predigttext bezog sich auf das Fragment aus dem Markus Evangelium über die Stillung des Sturmes (Mk. 4, 35–41), Pfarrer Długosz betonte in seiner Installationspredigt die fundamentale Bedeutung der Beziehung zu Jesus im Leben jedes Menschen. Die Gläubigen können zwar neue Herausforderungen auch in Bezug auf das Gemeindeleben befürchten, die Furcht darf sie aber nicht in ihren Vorankommen hindern, denn in dem Boot ihres Lebens sitzt immer der Sohn Gottes, der jede Gewalt beruhigen kann. Die Erfahrung aus dem Sturm verleitete die Jünger dazu sich eine wichtige Frage zu stellen. Wer ist Jesus für mich? Die Antwort auf diese Frage bestimmt bis heute unser Schicksal. Ist das nur ein Vorwand in die Kirche zu gehen so wie es meine Vorfahren vielleicht gemacht haben, oder spielt Jesus in meinem Leben eine andere Rolle: Ist er mein ethischer Mentor? Ist er ein Heiler

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oder der allmächtige Sohn Gottes? Die Jünger genauso wie wir brauchten Zeit, um die Antwort auf diese Frage zu finden und in ihrem Glauben zu wachsen. Dann haben sie verstanden, dass die Angst vor dem Unbekannten keine Macht mehr über sie hat solange sie an Jesus glauben und ihm vertrauen. So einen Glauben und so ein Vertrauen wünschte Pfarrer Długosz sich und seinen Gemeindemitgliedern zu Beginn ihres gemeinsamen Weges auf den Spuren unseres Heilands. Nach der Predigt und Orgelmeditation sprachen wir gemeinsam das allgemeine Gebet und sangen anschließend «Das Weizenkorn muss sterben» (GG 581). Bei so einem feierlichen Anlass wie einer Amtseinführung durfte das Abendmahl nicht fehlen. Am Ende des Gottesdienstes erfolgte der erste amtliche Segen und wir sangen unsere Hymne Ich bete an die Macht der Liebe und noch ein weiteres Lied «Meine Hoffnung stehet feste» (GG 613). Der Gottesdienst endete mit einem Postludium und an der Eingangstür verabschiedete unser neuer Pfarramtsverwalter jeden persönlich, selbstverständlich unter Einhaltung der immer noch geltenden Hygieneregeln. Den Gottesdienst besuchte auch Romuald Długosz, Vater unseres neuen Seelsorgers, der zu den Feierlichkeiten aus dem weit entfernten Köslin angereist ist. Nach 21 Jahren Dienst in unserer Gemeinde ist Propst Fober in den wohlverdienten Ruhestand gegangen. Die Gemeinde bekommt einen jungen engagierten Geistlichen, der sicherlich einen weiteren Beitrag zur Entwicklung der Gemeinde leisten wird. Wir bekommen einen jungen aber nicht unerfahrenen Pfarrer. Bei seinen früheren Einsätzen in Olsztyn, Olsztynek, Żorach, Warszowicach, Warszawie czy w Bielsku bewies er seine Verwaltungskompetenzen und führte viele neue Ideen ein. Persönlich, aber sicherlich auch im Namen aller Gemeindemitglieder, wünsche ich Pfarrer Długosz viel Kraft und Energie bei der Umsetzung seiner Vorhaben. Möge Gott ihn an die Worte unseres Meisters erinnern, der uns leitet und uns dazu ermuntert unsere Gaben richtig zu nutzen. Mit Gottes Hilfe schaffen wir alles. Eines Tages habe ich eine Gruppe Besucher in der Kirche Wang geführt. Dabei war eine Mutter mit ihrem kleinen Sohn. Bei der Besichtigung des dazugehörenden Friedhofes sind sie an einem Grab stehen geblieben. Das Grab schmückte eine Christusfigur der die Hände fehlten. Der Kleine schaute sich diese Figur genau an und fragte seine Mutter: Warum hat Jesus keine Hände? Wie kann er so etwas tun? Die Mutter antwortete sofort: Er handelt mit unseren Händen. Daran musste ich am Ende des Gottesdienstes denken und das wünsche ich unserem neuen Pfarrer, dass Jesus mit seinen Händen aber auch mit unseren Händen, den Händen unserer Gemeindeglieder und Mitarbeiter handelt: In Zimpel, in Breslau in Niederschlesien und in der ganzen Welt. Übersetzung: Jolanta M. Waschke


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