Programmheft »La straniera«

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oper konzertant

la straniera Melodramma in zwei Akten Musik von Vincenzo Bellini

Peter Valentovic

Dirigent

Edita Gruberova alaiDe Sonia Ganassi isoletta JosĂŠ Bros arturo Di ravenstel Alfredo Daza valDeburgo Jan MartinĂ­k signore Di Montolino | prior Jonathan Winell osburgo Staatsopernchor einstuDierung

Frank Flade

Staatskapelle Berlin 6. und 10. Juni 2015



oper konzertant

Vincenzo Bellini 1801–1835

La straniera Melodramma in zwei Akten Text von Felice Romani nach dem Roman L’Etrangère von Charles-Victor Prévôt, Vicomte d’Arlincourt Konzertante Aufführung in italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln

Peter Valentovic

Dirigent

Edita Gruberova Alaide Sonia Ganassi Isoletta José Bros Arturo di Ravenstel Alfredo Daza Valdeburgo Jan Martiník Signore di Montolino | Prior Jonathan Winell Osburgo Staatsopernchor Frank Flade choreinstudierung Staatskapelle Berlin Pause nach dem ersten Akt Samstag | 6. Juni 2015 | 20 Uhr | schiller theater Mittwoch | 10. Juni 2015 | 20 Uhr | schiller theater Werkeinführung jeweils um 19.15 Uhr



Handlung

Das Geschehen spielt um das Jahr 1200 in der Bretagne auf dem Kastell Montolino sowie in dessen Umgebung, in der Nähe eines Dorfes und am Ufer eines Sees.

Vorgeschichte Philippe Auguste, König von Frankreich, hat seine Gemahlin Ingeburg von Dänemark verstoßen und ist mit Agnès von Meran, der Tochter eines Herzogs, die Ehe eingegangen. Da ihm jedoch der Kirchenbann angedroht wird, sieht sich der König gezwungen, diese Verbindung aufzulösen und Ingeburg wieder in ihre Rechte einzusetzen. Agnès wird auf das Schloss Karency in der Bretagne geschickt und unter Hausarrest gestellt. Sie solle, so Philippe Auguste, jedoch weiterhin als Königin behandelt werden. Um diesen Befehl zu überwachen, wird Agnès’ Bruder Leopold, der sich inkog­ nito als Baron Waldeburg (Valdeburgo) am Ort aufhält, dorthin gesandt. Agnès gelingt es aber, dem goldenen Käfig von Karency zu entf liehen, indem sie eine ihr ähnlich sehende Frau anstelle ihrer selbst im Schloss zurücklässt und eine einsame Hütte am See von Montolino aufsucht. Hier lebt sie unter dem Namen Alaide, gilt den Einheimischen aber als eine von Geheimnissen umgebene »Fremde« und wird entsprechend argwöhnisch von ihnen beobachtet. ‹‹‹ Titelseite des Librettos zu La Straniera, Florenz 1830


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Erster Akt In einem Saal im Schloss des Signore di Montolino sind Vorbereitungen zur Hochzeit von Arturo di Ravenstel und Isoletta, der Tochter des Burgherrn, im Gange. Die Braut ist jedoch irritiert von dem sonderbaren Verhalten ihres Bräutigams: Sie vermutet, dass er sich zu sehr in den Bann der »Fremden« hat ziehen lassen und in sie verliebt sei. Valdeburgo, der mit Arturo befreundet ist, bemüht sich, Isolettas Bedenken zu zerstreuen. Auf dem See zeigt sich ein Schiff mit der schwarz verschleierten »Fremden« an Bord. Dieser Anblick stürzt Isoletta in tiefe Verzweif lung, da sie befürchtet, dass diese ihre Hochzeit mit Arturo verhindern wird. Diese Ansicht teilt auch ihr Vater, Signore di Montolino: Auch er glaubt, dass die »Fremde« der verabredeten Verbindung der Brautleute im Weg steht. Osburgo versichert ihm jedoch, dass dies nicht passiert. Arturo hat heimlich die Behausung der »Fremden« am See betreten: Er möchte erfahren, wer diese Frau ist. Er findet ein Porträt von ihr und bringt, immer noch im Verborgenen, seine Zuneigung zum Ausdruck. Einer Romanze, von Alaide gesungen, lauscht Arturo andachtsvoll – der traurige Gesang verstärkt noch seine Gefühle für die »Fremde«. Als er die Hütte verlassen will, begegnet er Alaide. Beide empfinden das Gleiche für­einander und gestehen sich ihre Liebe. Alaide weist Arturo aber trotzdem zurück, da Hindernisse zwischen ihnen stehen, die nicht zu überwinden sind. Eine Erklärung hierfür bleibt sie Arturo jedoch schuldig. Im Wald in der Nähe von Alaides Wohnstatt hat sich eine Jagdgesellschaft versammelt, unter ihnen Osburgo, der gemeinsam mit den Anderen hinter das Geheimnis der »Fremden« kommen will. Valdeburgo versucht von Arturo zu erfahren, was er von der bevorstehenden Hochzeit mit Isoletta denkt. Arturo weiht ihn ein: Isoletta liebe er nicht mehr, stattdessen gehöre sein Herz der »Fremden«. Er bittet Valdeburgo um Rat, wie er in dieser Sache handeln solle und stellt seinem Freund, während sie an der Hütte angelangt sind, seine neue Liebe Alaide vor. Valdeburgo erkennt in der »Fremden« seine eigene Schwester, wird von dieser aber dazu angehalten, ihr Inkog-


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nito nicht zu verraten. Die offensichtliche Vertrautheit der Beiden lässt in Arturo jedoch den Verdacht entstehen, dass Valdeburgo sein Rivale um die Gunst von Alaide sei. Er ist von diesem Gedanken auch dann nicht abzubringen, als beide bestreiten, dass es ein gegenseitiges Interesse oder gar eine Liebesverbindung gibt. Arturo fordert seinen vermeintlichen Kontrahenten Valdeburgo zum Duell, Alaide schlichtet jedoch den Streit. Osburgo und die Jäger unterstellen indes, Alaide und Valdeburgo seien ein Paar und hätten, da sie in ihrer Heimat schwerer Verbrechen angeklagt seien, hier Zuf lucht gefunden. Arturo gerät immer tiefer in seine Verblendung hinein: Als er beobachtet, wie Alaide und Valdeburgo in der Hütte zusammenkommen und schwören, einander nie mehr zu verlassen, liegen die Dinge für ihn auf der Hand. Um seine Schmach zu rächen, dringt er nach einem heftigen Wortwechsel auf einen Zweikampf mit Valdeburgo, in dessen Folge Arturo den Freund so verwundet, dass er vom hohen Felsen hinab in den See stürzt. Die Umstehenden halten ihn für tot. Jetzt erst macht Alaide Arturo klar, dass Valdeburgo in Wahrheit ihr Bruder Leopoldo ist, worauf sich Arturo voller Verzweif lung über seine Tat in den See stürzt, um Valdeburgo zu retten. Alaide fühlt sich mitschuldig an dem tragischen Geschehen. Das Volk verlangt Bestrafung der »Fremden«; sie wird angeklagt und abgeführt.

Zweiter Akt Im Saal, wo unter dem Vorsitz des Priors über Alaide Gericht gehalten wird, gibt die Angeklagte auch weiterhin ihre wahre Identität nicht preis: Sie nennt sich nur die »Fremde«. Ihr wird – was sie aber bestreitet – der Mord an Valdeburgo zur Last gelegt. Arturo, der unversehrt aus dem Wasser entkommen ist, nimmt jedoch die Schuld auf sich. Vom Gericht werden sie nunmehr aber verdächtigt, komplizenhaft gehandelt zu haben, weshalb auf beide nun das Todesurteil wartet. Da erscheint zur Überraschung aller Valdeburgo, der sich unverhofft ebenfalls hatte retten können, und bittet den Prior, gemeinsam mit Alaide fortgehen zu dürfen, nachdem er deren Unschuld bezeugt hat. Sie wird daraufhin freigelassen und entfernt sich.


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Osburgo aber wird vom Prior gemahnt, künftig keine falschen Anschuldigungen mehr in die Öffentlichkeit zu bringen. Inmitten des Waldes, wo sie hingelangt sind, bittet Arturo Valdeburgo um Verzeihung. Dieser nimmt die Entschuldigung an, gibt ihm aber zugleich auch zu verstehen, dass Alaide ihm wohl kaum vergeben wird. Sie ist aufgrund der belastenden Erlebnisse ernsthaft erkrankt und würde ein Zusammentreffen mit Arturo nicht verkraften. Valdeburgo verbietet deshalb auch jeglichen Besuch Arturos bei ihr und fordert ihn auf, Alaide zu entsagen und Isoletta zu heiraten, dann erst könnte seine Schwester ihren Frieden finden. Arturo willigt unter der Bedingung ein, dass Alaide bei der Hochzeit anwesend ist. Isoletta beklagt in ihrem Zimmer den Verlust Arturos. Von ihren Freundinnen erfährt sie aber, dass ihr Bräutigam zu ihr zurückkehren und sie heiraten wolle. Darum bittet er jedenfalls, Isoletta möchte diesem Wunsch auch entsprechen. In der Vorhalle der Burgkapelle wird die Hochzeitszeremonie vorbereitet. Arturo wirkt geistesabwesend und vollkommen verstört, vor allem, als er Alaide unter den Gästen erblickt. Valdeburgo erinnert ihn an sein Versprechen, mit Isoletta die Ehe einzugehen. Die Feier scheint ein vorzeitiges Ende zu nehmen, als Isoletta Arturo vorwirft, sie nicht mehr zu lieben – sie könne, um ihn nicht unglücklich zu machen, ihn nicht heiraten. Alaide, die sich als »Fremde« zu erkennen gibt, tritt hinzu und bietet sich an, das Paar zur Trauung zu führen. Das Opfer, das sie selbst dabei bringen muss – den immer noch geliebten Arturo vollends zu verlieren –, erscheint ihr jedoch zu groß, um der Zeremonie noch weiter folgen zu können. Sie verlässt den Saal, Arturo stürzt ihr hinterher: Entweder will er mit ihr leben oder mit ihr sterben. Der Prior kommt mit einem Brief und verkündet den Tod der Königin Isemberga (Ingeburg). Alaide alias Agnès ist nun die neue Königin an der Seite Philippe Augustes und soll auf den Thron zurückkehren. Als Arturo das erfährt, ersticht er sich, während Alaide ohnmächtig zu Boden sinkt. Bühnenbildentwurf zu Bellinis La Straniera (2. Akt) von Francesco Bagnara (Ausschnitt) ›››


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Belcanto mit dramatischen Impulsen Vincenzo Bellinis »La Straniera«  Detlef Giese

Vincenzo Bellini ist ein Phänomen. Die Zahl seiner Bewunderer ist groß: Berühmte Zeitgenossen wie Hector Berlioz, Richard Wagner und Giuseppe Verdi gehören ebenso zu ihnen wie viele Opernenthusiasten im 20. Jahrhundert und gegenwärtig. Bellinis Musik ist gleichsam zum Inbegriff des »Belcanto«, des »schönen Gesangs« geworden – keineswegs zu Unrecht, ist in seinen Werken doch vor allem ein Merkmal bestimmend: die lange, in verhaltenem Tempo häufig scheinbar wie schwerelos schwebende, expressiv beseelte Kantilene, die eine unmittelbare Faszination auszuüben vermag. Bereits die Zeugen der Aufführungen, die zu Bellinis Lebzeiten stattfanden, schätzten diese besonderen Qualitäten und sahen zugleich das Neuartige dieser Ausdruckswelt, die sich vor ihnen auftat. Gegenüber seiner überragenden Begabung als Melodiker traten zwar andere Charakteristika zumeist in den Hintergrund – die oft sehr interessante Harmonik, die prägnante Rhythmik oder das originelle Spiel mit den Klangfarben des Orchesters –, in der Summe hat er jedoch einen Stil kreiert, der in der italienischen wie der gesamteuropäischen Musikkultur nachhaltige Spuren und Wirkungen hinterlassen hat. Insgesamt zehn Opernwerke hat Bellini innerhalb einer Dekade geschrieben. Angesichts seiner geringen Lebensspanne – Bellini war gleich anderen ingeniösen Komponisten wie Mozart, Schubert oder Pergolesi einer der ‹‹‹ Titel und erste Seite des Klavierauszugs von Bellinis La Straniera, 1829


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»Frühvollendeten« – scheint diese Zahl durchaus hoch zu sein, im Blick auf eine Reihe seiner Berufskollegen – man denke hier vor allem an seinen direkten Konkurrenten Donizetti, aber auch an Pacini oder Mercadante – ist seine Produktivität jedoch so erstaunlich nicht: Immerhin haben die genannten Komponisten in vergleichbaren Zeiträumen das Doppelte, bisweilen sogar das Dreifache an Werken geschaffen, so wie es der atemlose, auf ständige Neuheiten bedachte Opernbetrieb in den italienischen Zentren sowie in Paris und London vielfach erzwang. Bemerkenswert ist aber, dass es Bellini schon frühzeitig gelang, sich als Opernkomponist von Rang zu etablieren. Gewissermaßen wurde er bereits mit seinem dritten Opus, mit dem 1827 an der Mailänder Scala uraufgeführten Il Pirata, zu einem der Erben des großen Gioachino Rossini, der – was man zu diesem Zeitpunkt gleichwohl noch nicht wissen konnte – kurz vor seinem Rückzug aus der Opernszene stand. Diesen Status als »Kronprinz« hat Bellini freilich auch nicht verloren – um ein wirklicher »König« zu werden, hätten ihm noch einige Jahre mehr vergönnt gewesen sein müssen. Wie auch immer: Dadurch, dass Bellini beizeiten zu seinem sehr individuellen Stil gefunden hatte, der ihn so unverwechselbar machte und offenbar auf Resonanz stieß, gewann er rasch eine außergewöhnliche Prominenz, zumindest in seiner italienischen Heimat. Und die Ausstrahlung, die von seiner geheimnisvoll umschatteten Person wie von seiner oft geradezu magisch wirkenden Musik ausging, sollte immens sein: Nicht umsonst gilt Bellini als einer der Hauptvertreter der musikalischen Romantik, einer Ästhetik, die sich anschickte, im 19. Jahrhundert und darüber hinaus zu schlichtweg überragender Bedeutung aufzusteigen. Nicht alle Opern Bellinis haben den gleichen Stellenwert im Repertoire der internationalen Opernhäuser erlangen können. An der Spitze rangiert zweifellos Norma, ein damals wie heute beeindruckendes Werk, in dem der hohe, mit Tiefsinnigkeit und Ausdruck versehene Tragödienton, zu dem Bellini fähig war, wohl am überzeugendsten verwirklicht worden ist. Als Pendant dazu hat sich La Sonnambula auf den Spielplänen und beim Publi—


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kum durchsetzen können: In das Gewand einer pastoralartigen »Semi­ seria« gekleidet, kommen in dieser Oper verstärkt auch lyrische Töne zum Klingen: Statt der Atmosphäre hochgestimmter Tragik dominiert die reine emotionale Geste mit einer streckenweise geradezu idyllischen Grundierung. Bellinis letzte Oper I Puritani ist hingegen nicht in gleichem Maße zum Standard geworden, obwohl gerade in diesem Werk das von Bellini verfolgte Ideal einer beständigen Durchdringung von musikalischen und dramatischen Momenten auf eine neue Stufe gehoben wurde. Gemeinsame Klammer aber ist und bleibt der »Belcanto« – die intensiv, mit Ausdruck erfüllte Melodie­linie, auf der Bellini konsequent beharrt und die facettenreich den singenden Protagonisten auf der Bühne ihr physiognomisches Profil gibt: Der Gesang ist Mittel zum Zweck, das Fühlen der Figuren, gleichsam das Innere ihrer Seele, mit größtmöglicher Unmittelbarkeit und künstlerischer Wahrhaftigkeit nacherlebbar zu machen. Was Bellini in seinen reifen Opern der 1830er Jahren so stimmig ins Werk setzte, ist in seinen früher entstandenen Partituren zumindest vorgeprägt. Das Echo, das er bereits mit Il Pirata in der musikalischen Öffentlichkeit gefunden hat, kaum nicht von ungefähr, der spektakuläre Erfolg, der ihm lukrative Folgeaufträge verschaffte, desgleichen nicht. Bellini scheint ein untrügliches Gespür für die Entwicklungen hinsichtlich des musikalischen Geschmacks und jenes nur schwer zu erfassenden »Zeitgeistes« gehabt zu haben: Seine Experimente – und um nichts Anderes handelt es sich bei den weitaus meisten seiner Werke – kalkulieren zwar einen prinzipiell offenen Ausgang ein, rechnen zugleich aber auch mit der Neugier und dem wohlwollenden Interesse von Publikum und Kritik. Der Erfolg, der ihm bis auf wenige Ausnahmen, vom Beginn bis zum Ende seiner Karriere als Opernkomponist treu geblieben ist, rechtfertigte alles. Als Glücksfall dürfte Bellini auch die Zusammenarbeit mit seinem Librettisten Felice Romani (1788–1865) empfunden haben. Zu nicht weniger als sieben seiner Opern hat Romani, einer der prominentesten, aktivsten und poetisch versiertesten Textdichter seiner Zeit, die Verse geliefert. Auch


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wich die tiefgreifende Verstimmung, die im Zuge der Arbeit und der ersten Aufführungen von Beatrice di Tenda zwischen den beiden von Eitelkeit nicht gänzlich freien Künstlern entstanden war, einer versöhnenden Geste; der frühe Tod Bellinis vereitelte indes weitere Projekte. Fest steht jedoch, dass sich Bellini von den eher einfach gehaltenen, aber sehr pointiert ausformulierten Texten Romanis zu einer vielgestaltigen, konturreichen Musik inspiriert fühlte – so auch in seiner vierten Oper La Straniera, bei der er zum zweiten Mal mit Romani kooperierte. La Straniera steht gewiss nicht an der Spitze der Bekanntheitsskala von Bellinis Opern. Sie ist ein eher seltener Gast auf den Opernbühnen der Welt, was jedoch kaum an den musikalischen Qualitäten der Partitur liegen dürfte. Den Protagonisten, insbesondere den drei Hauptpartien Alaide, Arturo und Valdeburgo (in der klassischen Konstellation Sopran, Tenor und Bariton), sind attraktive Aufgaben zugedacht, die Nebenfiguren verfügen ebenfalls über eine hinreichende Profilierung, hinzu kommen gewichtige Beiträge des Chores sowie eine breite Palette an Orchesterfarben. Bellini hat den vokalen wie den instrumentalen Klangkörper erstaunlich differenziert eingesetzt, immer im Sinne eines möglichst intensiven musikdramatischen Ausdrucks. Demzufolge sind auch die kunstvollen Koloraturpassagen, die in den vorangegangenen Werken nach dem Vorbild von Rossini noch eine bedeutsame Rolle gespielt hatten, deutlich zurückgedrängt – stattdessen dominiert ein stärker deklamierender Ton, der Sprechen und Singen auf eine möglichst natürliche Weise zusammenbringt. Bei alledem sind jedoch die genuinen Belcanto-Elemente stets spürbar, vor allem in Gestalt von kantabel gehaltenen Ariosi, die immer wieder die Gesangsparts prägen und das Melos ebenso eindringlich wie bezwingend aufblühen lassen. Besondere Aufmerksamkeit scheint Bellini den Rezitativen geschenkt zu haben, die außerordentlich plastisch gehalten sind und häufig genug Entwicklungs­ potentiale in sich tragen, den Umschlag in andere Satzarten und AusdrucksHenriette Méric-Lalande als Alaide in La Straniera, ››› Lithographie nach einer Zeichnung von Focosi


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bilder zu beginnen. Ohnehin ist das sukzessive sich entfaltende musikalische Geschehen dramaturgisch darauf angelegt, von einem Moment auf den anderen in gänzlich neue atmosphärische Bezirke zu gelangen: Die abrupten Wechsel in der Stimmung und den seelischen Zuständen der handelnden Figuren bedingt auch häufig schroff miteinander kontrastierende musikalische Abschnitte. Elegische Partien von nicht selten ein wenig melancholischem Einschlag stehen unmittelbar neben Passagen, die in einem überaus passionierten Ton gehalten sind und das tendenziell Exaltierte der singenden Personage unverstellt zur Erscheinung bringen.


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Das Ausschreiten eines großen Radius’ in puncto Ausdruck und Charakter, aber auch das Erschließen eines weiten harmonischen Spektrums sowie die durch eine Vielzahl von Klangeffekten erreichte dramatische Akzentuierung ließen La Straniera zu einer der interessantesten, kühnsten Partituren aus der Feder Bellinis werden. Zweifellos markiert La Straniera einen entscheidenden Schritt auf dem Weg zu einer vollkommen eigenständigen Musiktheatersprache. Anklänge an Rossini sind weit weniger spürbar als noch zuvor; die außerordentliche Vielfalt und Farbigkeit des Werkes, die in jeder einzelnen Szene zutage tritt, teilt sich bereits beim ersten Hören mit. Trotz so mancher allzu plötzlicher Wendungen, die durch die Handlung mit ihren mehrfachen unerwarteten »Hakenschlägen« hervorgerufen werden, sind die gesungenen solistischen Beiträge, Duette, Terzette und Ensembles doch mit merklicher Raffinesse in den Verlauf des Geschehens integriert, auch die Chöre sind organisch in das Ganze eingewoben. Im Gegensatz zu Il Pirata verzichtet Bellini jedoch auf eine instrumentale Einleitung, um mit nur wenigen Akkorden sowie einer chorischen Introduktion die Atmosphäre des Stückes zu kennzeichnen. Das Nebeneinander von dunklen Klängen und aufgehelltem Kolorit, das bereits am Anfang aufscheint, zieht sich im Grunde durch das gesamte Werk und stimmt sowohl auf dessen tragischen Charakter ein als auch auf das genau ausbalancierte Verhältnis von Licht und Schatten. Im Sommer 1828 hatten sich Bellini und Romani auf die Suche nach einem neuen Opernstoff begeben. Ihre Wahl fiel schließlich auf ein Sujet, das nach der Aussage des Komponisten »überreich an Situationen, die neu­artig und grandios sind«, war: auf den 1825 in Paris veröffentlichten Roman L’Étrangère, geschrieben von Charles-Victor Prévôt, Vicomte d’Arlincourt (1789–1856), der Elemente der Schauerromantik mit Versatzstücken aus der mittelalterlichen Geschichte gekoppelt hatte. Diesen umfangreichen, bei der Leserschaft sehr erfolgreichen Roman in ein Opernlibretto mit den ihm eigenen Gesetzmäßigkeiten umzuformen, erforderte einiges Geschick, da es galt, das mit vielen Worten charakterisierte Personal der literarischen


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Vorlage in lebendige Bühnenfiguren zu verwandeln. Die Handlung und die gesellschaftlichen Milieus, in denen diese angesiedelt ist, ließ Romani unangetastet, schärfte die Rollenprofile aber, damit die teils übergangslos wechselnden emotionalen Befindlichkeiten auch in der nötigen Tiefenschärfe zum Vorschein gelangen. Alles das bot Bellini wiederum beste Möglichkeiten, sein Vorhaben einer romantischen Oper mit neuartigen Elementen und Effekten zu realisieren. Die Uraufführung des Werkes am 14. Februar 1829 am Teatro alla Scala brachte Bellini nach Il Pirata den zweiten großen Triumph seiner noch jungen Laufbahn als Opernkomponist. Eine glänzende, viel gelobte Sängerbesetzung mit Henriette Méric-Lalande (Alaide), Caroline Unger (Isoletta), Domenico Reina (Arturo) und Antonio Tamburini (Valdeburgo) nahm sich Bellinis anspruchsvoller Gesangsparts an, zwei eingeschobene Ballettnummern boten zusätzliche Anreize. Nach der Premierenserie gab es bereits zu Beginn des folgenden Jahres eine Wiederaufnahme, ebenso 1837 und 1841. Rasch erschien La Straniera auch auf einer Reihe anderer italienischer Bühnen, u. a. in Palermo und Neapel (1830), Triest und Venedig (1831), Rom und Bologna (1832). Über einen Zeitraum von mehreren Jahrzehnten blieb das Werk präsent, bevor es dann nurmehr vereinzelt auf den Spielplänen erschien – den anhaltenden Erfolg von Opern wie Norma oder La Sonnam­ bula hat La Straniera nicht erringen können. Zu Lebzeiten Bellinis wurde sie aber immerhin u. a. auch in Dresden, Leipzig und Wien (1831), Paris, Prag und am Königstädtischen Theater Berlin (1832) sowie in New York und Amsterdam (1834) gegeben und fand damit auch international Resonanz. La Straniera war und ist – wie im Grunde alle Bellini-Opern – in erster Linie ein Werk für große, stimmlich wie gestalterisch begabte Sängerpersönlichkeiten, insbesondere für die Primadonna. Darüber hinaus sind es aber auch die offenkundigen Schönheiten der Musik, die Aufmerksamkeit verdienen: Man kann es jedenfalls hören, dass die Begegnung mit der »Fremdem«, die bekannter werden sollte, als sie bislang ist, unbedingt lohnenswert erscheint.



Zeittafel

Vincenzo Bellini  Detlef Giese

1801 Vincenzo Bellini wird am 3. November in Catania auf Sizilien geboren. Er entstammt einer Musikerfamilie: Großvater wie Vater waren als Organisten, Kapellmeister, Komponisten und Musiklehrer tätig.

1807 Schon frühzeitig tritt die enorme musikalische Begabung Bellinis zutage, insbesondere sein hervorragendes Gehör und Gedächtnis. Auch spielt er außergewöhnlich gut Klavier und komponiert sein erstes Stück, ein Gallus cantavit.

1810 Bellini wird vom Großvater Vincenzo Tobia unterrichtet, der es zu einer gewissen überregionalen Berühmtheit gebracht hat. Der junge Bellini schreibt in den Folgejahren zahlreiche kirchenmusikalische Kompositionen sowie Kammermusik. In den Kirchen wie in den Adelshäusern seiner Heimatstadt wird er zunehmend als Musiker bekannt.

1819 Bellini beginnt sein Studium am Konservatorium in Neapel, finanziell unterstützt von der Stadtverwaltung Catania. Seine ersten Lehrer sind mit Giovanni Furno und Giacomo Tritto verdienstvolle Repräsentanten der traditionellen neapolitanischen Schule. ‹‹‹ Vincenzo Bellini, Lithographie nach einer Zeichnung von A. H. Payne


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1822 Mit dem Eintritt in die Kompositionsklasse von Nicola Zingarelli weitet sich Bellinis musikalischer Horizont: Unter der Anleitung seines Lehrers beschäftigt er sich mit Werken Haydns und Mozarts, zudem studiert er Opernpartituren führender italienischer Komponisten wie Paisiello, Cimarosa und Mayr sowie berühmter Zeitgenossen wie Rossini, Mercadante, Pacini, Spontini und Donizetti. Zahlreiche Vokal- und Instrumentalstücke entstehen, oft zu Übungszwecken.

1824 Mit der Arie Dolente immagine di Filla mia erscheint erstmals eine Komposition Bellinis im Druck. Der Auftrag zu einer Hochzeitskantate bezeugt die wachsende Anerkennung.

1825 Die Aufführung seines ersten Bühnenwerks Adelson e Salvini im Theatersaal des Konservatoriums in Neapel markiert den formellen Abschluss von Bellinis Studium. Es spielt das Institutsorchester, die Rollen werden von – ausschließlich männlichen – Mitstudenten gesungen. Der offensichtliche Erfolg führt zu einer Anfrage des einflussreichen Impresarios Domenico Barbaja, der Bellini beauftragt, für das Teatro San Carlo di Napoli eine Oper zu schreiben.

1826 Die Premiere von Bianca e Gernando im Mai bringt Bellini eine gute Resonanz von Seiten des Publikums und der Berufskollegen. Mit der Primadonna Henriette Méric-Lalande und dem Tenor Giovanni Battista Rubini, denen die Titelpartien anvertraut waren, wird eine erfolgreiche Zusammenarbeit begründet. Von Barbaja erhält Bellini die Scrittura für eine neue Oper, die in der kommenden Saison an der Mailänder Scala aufgeführt werden soll.


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1827 Mit Il Pirata, Ende Oktober an der Scala triumphal uraufgeführt, erlebt Bellini seinen Durchbruch als Opernkomponist. Der für dieses Werk verpflichtete Textdichter Felice Romani wird zu seinem wichtigsten Mitarbeiter und Mitgestalter: Für die folgenden sechs Opern verfasst er die Libretti – eine Ausnahme in dem von Schnelllebigkeit und wechselnden Kooperationspartnern gekennzeichneten Opernbetrieb Italiens.

1828 Eine zwar weniger erfolgreiche, aber trotzdem aufsehenerregende Produktion von Il Pirata am Wiener Kärntnertortheater lässt den Namen Bellinis auch im Ausland bekannt werden. Von seinem neuen Wohnsitz Mailand aus unternimmt er mehrere Reisen in andere italienische Opernzentren, u. a. zur Aufführung einer Neufassung von Bianca e Gernando (diesmal unter dem ursprünglich vorgesehenen Titel Bianca e Fernando) nach Genua, mit der im April das Teatro Carlo Felice eröffnet wird.

1829 Ein neues Opernwerk, La Straniera, kommt im Februar auf die Bühne der Mailänder Scala. Wiederum ist der Zuspruch immens, wenngleich auch kritische Stimmen nicht zu überhören sind. Die Protagonisten Henriette Méric-Lalande, Domenico Reina und Antonio Tamburini tragen ihren Teil zu der begeistert aufgenommene Premiere bei. Die nächste Oper Bellinis indes, Zaire nach einem Drama von Voltaire, die im Mai anlässlich der Eröffnung des neuen Teatro Ducale in Parma erstmals erklingt, reiht sich nicht in die Kette der Erfolge ein: Nur wenige Male wird das Werk gespielt, die Publikumsreaktion ist verhalten bis ablehnend.


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1830 Größere Teile der Zaire-Musik werden von Bellini in I Capuleti e i Montecchi, eine Opernadaption von Shakespeares Romeo und Julia, integriert. Dieses Werk findet am Teatro La Fenice in Venedig bei der Premiere im März ein überaus positives Echo und bleibt auch in der Folgezeit auf den italienischen Bühnen präsent. Bellini, der im Frühsommer ernsthaft erkrankt, beginnt an einem neuen Opernprojekt zuarbeiten (Ernani nach Victor Hugo), gibt das Vorhaben aber wegen befürchteter Schwierigkeiten mit der Zensur auf.

1831 Anstelle von Ernani komponiert Bellini La Sonnambula, einem Stoff, bei dem er seine besonderen Qualitäten als Melodiker und Lyriker ausspielen kann. Die Uraufführung im März am Teatro Carcano in Mailand beschert ihm einen weiteren glänzenden Erfolg, auch aufgrund von exzellenten Gesangsleistungen der Primadonna Giuditta Pasta. Weniger Zuspruch findet hingegen zunächst die folgende tragische Oper Norma, die Bellini zur Saisoneröffnung der Mailänder Scala Ende Dezember geschrieben hatte. Nachdem der Komponist die Premiere noch als »Fiasko« bezeichnete, wird das Werk zunehmend besser aufgenommen und sollte schließlich »die« Bellini-Oper schlechthin werden.

1832 In der ersten Jahreshälfte reist Bellini in seine sizilianische Heimat, zudem besucht er Neapel, Rom und Florenz. Überall wird er mit großer Anteilnahme begrüßt: Bellini gilt inzwischen als einer der führenden italienischen Komponisten seiner Zeit. Im August bzw. Dezember ist er in Bergamo bzw. Venedig, um Neuinszenierungen von Norma zu begleiten; bei diesen Gelegenheiten nimmt er verschiedene Änderungen an der Partitur vor. Bühnenbildentwurf zu Bellinis La Straniera (2. Akt) von Alessandro Sanquirico ›››


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1833 Für das Teatro La Fenice hatte Bellini, angeregt durch den Impresario Alessandro Lanari, den Auftrag für eine neue Oper erhalten. Anfangs interessiert er sich für ein Sujet über Christina von Schweden, entscheidet sich dann aber für die Komposition von Beatrice di Tenda. Seine letzte Zusammenarbeit mit Felice Romani ist durch einen heftigen Streit, der z. T. auch in der Öffentlichkeit ausgetragen wird, überschattet. Die Uraufführung im März ist nur wenig erfolgreich; Bellini hält das Werk jedoch für keinesfalls schlechter als seine vorangegangenen Opern. Über Paris reist er nach London, wo eine Reihe seiner Werke am King’s Theatre (Il Pirata, Norma, I Capuleti e i Montecchi) sowie am Drury Lane Theatre (La Sonnambula) zur Aufführung gelangen. Giuditta Pasta und Maria Malibran feiern Triumphe in den weiblichen Hauptrollen. Auch in Paris wird Bellini als eine prominente Figur des gegenwärtigen Musiklebens anerkannt. In der französischen Metropole, in der er fortan lebt, sucht er den Kontakt zu Komponistenkollegen wie Rossini, Liszt und Chopin.



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1834 Nachdem ein Vertrag mit der Pariser Opéra nicht zustande gekommen ist, richtet sich Bellinis Interesse auf das Théâtre Italien. Im Frühjahr beginnt er mit der Arbeit an der Oper I Puritani, die er für diese Bühne schreiben soll. Da er es diesmal mit einem unerfahrenen Librettisten zu tun hat, gestaltet sich der Fortgang der Komposition schwieriger als gedacht. Parallel möchte er das Werk auch am Teatro San Carlo in Neapel zur Aufführung bringen, zugeschnitten auf die Stimmen von Maria Malibran und Gilbert Duprez. In Paris, wo Bellini intensiv am gesellschaftlichen Leben teilnimmt, kommt er in Berührung mit den großen französischen Opern Rossinis, Aubers und Meyerbeers sowie mit Werken der deutschen Sinfonik.

1835 Bei der Uraufführung von I Puritani im Januar erringt Bellini wiederum einen sensationellen Erfolg. Durch die herausragende Sängerbesetzung mit Giulia Grisi, Giovanni Battista Rubini, Antonio Tamburini und Luigi Lablache wird eine qualitativ hochwertige Darbietung erreicht. Bis zum Ende des Jahres erscheint das Werk auch in London (His Majesty’s Theatre) und Mailand (Teatro alla Scala) auf der Bühne. Ohne einen sich direkt anschließenden Kompositionsauftrag trägt sich Bellini in Paris mit weiteren Opernplänen, ohne dass sich jedoch etwas Konkretes abzeichnet. Zu Beginn des Herbstes bricht die Krankheit, an der er bereits 1830 gelitten hatte, erneut aus. Am 23. September stirbt Bellini in einem von ihm bewohnten Landhaus im Pariser Vorort Puteaux; seine Lebenszeit währte nicht einmal 34 Jahre. Die Totenmesse wird im Invalidendom gefeiert, unter großer öffentlicher Anteilnahme. Mit einer eindrucksvollen Reihe seiner Opern (vor allem Il Pirata, La Straniera, I Capuleti e i Montecchi, La Sonnambula, Norma, I Puritani) hat Vincenzo Bellini das italienische Melodramma der romantischen Zeit wesentlich geprägt. Neben Rossini, Donizetti, Verdi und Puccini gehört er zu den bedeutenden Opernkomponisten seiner Heimat und der europäischen Musikgeschichte insgesamt. ‹‹‹ Teatro alla Scala di Milano, Ölbild von Angelo Inganni, um 1830 (Ausschnitt)



biographien

Peter Valentovic | MUSIKALISCHE LEITUNG Der slowakische Dirigent war als Jugendlicher preisgekrönter Konzertpianist. Zum Dirigenten wurde er an der Wiener Musikuniversität, der heutigen Universität für Musik und Darstellende Kunst Wien (bei Leopold Hager) und am Conservatoire national supérieur de musique et de danse in Paris (bei Zsolt Nagy) ausgebildet. Danach folgten zahlreiche Stationen als Korrepetitor, u. a. an der Opéra Bastille (Paris), dem Théâtre du Châtelet und der Wiener Staatsoper. Während des Studiums in Wien wurde er mit dem Viktor-Bunzl-Stipendium für außerordentliche künstlerische Begabung ausgezeichnet. Er war Studienleiter der Tiroler Festspiele Erl und am Stadttheater Bozen, Dirigent und Chordirektor an der Cape Town Opera in Südafrika und Erster Kapellmeister an der Staatsoper in Istanbul (Istanbul Devlet Opera). Des Weiteren arbeitete er mit Sir John Eliot Gardiner, Franz Welser-Möst und Friedrich Haider zusammen. Peter Valentovic gilt zurzeit als der gefragteste Dirigent der Slowakei, dirigiert regelmäßig an den Opernhäusern in Bratislava und Košice sowie die Slowakische Philharmonie Bratislava und die Philharmonie Košice. Er dirigierte das Radio-Symphonieorchester Wien, die Prager Philharmonie, die Münchner Symphoniker, die Dortmunder Philharmoniker, die Nürnberger Symphoniker, das Orchester der Deutschen Oper Berlin, das Welsh National Opera Orchestra, das Haydn-Orchester Bozen, die Filarmonica Arturo Toscanini Parma, das SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg, das Orchester der Malmö Opera und das Cape Town Philharmonic Orchestra. An der Wiener Kammeroper hat er Eugen Onegin musikalisch einstudiert. Seine künftigen Dirigate führen Peter Valentovic u. a. an die Deutsche Oper Berlin; in nächster Zeit wird er auch das Zürcher Kammerorchester, die Essener Philharmoniker und die NDR Radiophilharmonie dirigieren. Als Liedbegleiter tritt er mit Edita Gruberova an der Bayerischen Staatsoper München, dem Opernhaus Zürich sowie in Passau, Prag und Frankfurt auf.


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Edita Gruberova | ALAIDE Edita Gruberova wird nicht zu Unrecht von der Presse als »Prima donna assoluta, Phänomen der Koloratur, Diva des Belcanto Gesangs« gefeiert. Begeisterte Ovationen des Publikums bestätigen dies nach jedem Auftritt. Edita Gruberova, in Bratislava geboren, studierte am dortigen Konservatorium und bei Ruthilde Boesch in Wien. Ihre internationale Karriere begann sie an der Wiener Staatsoper als Zerbinetta in Ariadne auf Naxos unter Karl Böhm. In kürzester Zeit gelangte sie zu Weltruhm und wurde zu einer der gefragtesten Interpretinnen der Rollen der Zerbinetta, Konstanze, Donna Anna, Rosina, Gilda, Violetta und Lucia, die sie an den berühmtesten Opernhäusern wie dem Teatro alla Scala di Milano, dem Royal Opera House Covent Garden London, der Metropolitan Opera New York, der Opéra national de Paris und an den Opernhäusern in Berlin, München, Genf, Zürich, Florenz, Madrid und Barcelona interpretierte. Selten aufgeführte Opern werden für Edita Gruberova in den Spielplan genommen: Maria Stuarda, I Puritani, Linda di Chamounix und Roberto Devereux in der Wiener Staatsoper, La Sonnambula in Genf und Neapel, I Capuleti e i Montecchi in London, I Puritani bei den Bregenzer Festspielen und an der Metropolitan Opera, Roberto Devereux, Anna Bolena und Beatrice di Tenda in Barcelona, La Fille du Régiment, Linda di Chamounix, Roberto Devereux, Anna Bolena und Beatrice di Tenda in Zürich, Anna Bolena und I Puritani an der Bayerischen Staatsoper München, um nur einige Produktionen zu nennen. 2003 gab sie ein triumphales Norma-Debüt in Tokio, 2004 feierte sie einen sensationellen Erfolg als Elisabetta in einer Neuproduktion von Roberto Devereux an der Bayerischen Staatsoper. Sie gab ihr Europadebüt mit Norma in Baden-Baden (mit CD-Einspielung), und triumphierte als Norma konzertant an der Wiener Staatsoper 2005, bei den Salzburger Festspielen 2010 und szenisch an der Bayerischen Staatsoper im Januar 2006. 2007/08 gab sie ihr Debüt als Lucrezia Borgia in Barcelona, 2008/09 an der Bayerischen Staatsoper. 2013 debütierte sie als Alaide in La Straniera am Opernhaus Zürich und 2014 am



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Theater an der Wien. Edita Gruberova ist ständiger Gast der Opernfest­spiele von München und Salzburg. An folgenden Opernverfilmungen hat sie mitgewirkt: Hänsel und Gretel, Rigoletto, Arabella, Ariadne auf Naxos und Così fan tutte. Sie hat mit allen renommierten Dirigenten und Regisseuren gearbeitet. Edita Gruberova hat zahlreiche Einspielungen realisiert: mehrere OpernRecitals, Wahnsinnsszenen italienischer und französischer Opern; für die Deutsche Grammophon Hoffmanns Erzählungen, für Philips Maria Stuarda, Die Fledermaus und Ariadne auf Naxos, für Teldec Die Fledermaus, Die Zauberflöte, Don Giovanni, La finta giardiniera, Lucia di Lammermoor und La traviata, für EMI Lucia di Lammermoor und I Capuleti e i Montecchi, für Decca Die Entführung aus dem Serail, um nur einige ihrer wichtigsten Opernaufnahmen zu nennen. Bei Nightingale Classics sind bereits erschienen: Beatrice di Tenda, Linda di Chamounix, Anna Bolena, Maria di Rohan, La Fille du Régiment, Maria Stuarda, Die Fledermaus, Tancredi, Lucia di Lammermoor, Il barbiere di Siviglia, außerdem Wahnsinnsarien, Arien der Tudor-Königinnen, eine Operettenaufnahme, internationale Kinderlieder, Strauss-Lieder sowie »The Anniversary Concert«, Kanon-Gesänge, Weihnachtslieder und eine Aufnahme mit dem japanischen Countertenor Yoshikazu Mera. Darüber hinaus liegen eine Duo-Liedplatte mit Vesselina Kasarova sowie Gesamtaufnahmen und DVDEinspielungen von Norma, Roberto Devereux und Lucrezia Borgia vor. Edita Gruberova ist auch als Konzert- und Liedsängerin international geschätzt. Edita Gruberova ist österreichische und bayerische Kammersängerin, Ehrenmitglied der Wiener Staatsoper und hat folgende Auszeichnungen erhalten: den Franco-Abbiati-Kritikerpreis in Italien für die beste Darstellung einer italienischen Opernpartie (Lucia), den Lawrence Olivier Award, den »Bellini d’oro« für hervorragende Gesangsleistungen, den Verdienstorden der Republik Österreich sowie den Herbert-von-Karajan-Musikpreis als herausragende Interpretin.


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Sonia Ganassi | ISOLETTA Sonia Ganassi ist eine der erfolgreichsten Mezzosopranistinnen ihrer Generation und wird regelmäßig an die wichtigsten Opernhäuser eingeladen, beispielsweise an die Metropolitan Opera New York, das Royal Opera House Covent Garden London, das Teatro alla Scala di Milano, das Teatro Real Madrid, das Gran Teatre del Liceu Barcelona und an die Baye­ rische Staatsoper München. Regelmäßig arbeitet sie mit Dirigenten wie Daniel Barenboim, Riccardo Chailly, Myung-Whun Chung, Daniele Gatti, Riccardo Muti und Antonio Pappano zusammen. Aufgrund ihrer Erfolge


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hat sie 1999 den wichtigsten italienischen Musikkritikerpreis, den Premio Abbiati, erhalten. Zu ihrem Repertoire – vieles davon auf CD und DVD dokumentiert – gehören: Rosina in Il barbiere di Siviglia, Angelina in La Cenerentola, Romeo in I Capuleti e i Montecchi, Adalgisa in Norma, Leonora in La favorita, Zayda in Dom Sébastien, Roi de Portugal, Jane Seymour in Anna Bolena, Elisabetta in Maria Stuarda, Idamante in Idomeneo, Donna Elvira in Don Giovanni, Eboli in Don Carlo, Charlotte in Werther und Marguerite in La damnation de Faust sowie die Titelrollen in Carmen, Ermione und Elisabetta, Regina d’Inghilterra. Sonia Ganassi ist auch im Konzertbereich überaus aktiv und sang u. a. Gioachino Rossinis Stabat mater im Concertgebouw Amsterdam, in der Avery Fisher Hall in New York und am Teatro alla Scala, Giuseppe Verdis Messa da Requiem in der Berliner Philharmonie, an der Mailänder Scala unter der Leitung von Daniel Barenboim, an der Accademia Nazionale di Santa Cecilia in Rom unter der Leitung von Antonio Pappano, am Teatro di San Carlo in Neapel unter der Leitung von Riccardo Muti sowie in Parma, dirigiert von Yuri Termikanov. Zu ihren kürzlich vergangenen und zukünftigen Engagements zählen Auftritte in Roberto Devereux in Madrid und München, Don Carlo in München und Tokio, Nabucco in Rom und Salzburg, Oedipus Rex in Paris unter der musikalischen Leitung von Daniele Gatti, Aida in Marseille, Neapel und Macerata, Anna Bolena in Wien, Norma in Lyon, Paris und Sevilla, Maria Stuarda in Verona, I Capuleti e i Montecchi in Venedig, Le Cid in Paris, Pelléas et Mélisande in Florenz und Cavalleria rusticana in Dresden.

José Bros | Arturo di Ravenstel José Bros gilt als einer der führenden romantischen Belcanto-Tenöre der letzten Jahre und hat in mehr als 60 Opern dieses Genres gesungen. Außerdem war im französischen und im Mozart-Repertoire sehr erfolgreich und trat in Manon, Thaïs, Werther, Roméo et Juliette, Don Giovanni, Die Entführung aus dem Serail, Così fan tutte und Die Zauberflöte auf. Auf seiner konstanten Suche nach Rollen, die seine stimmliche Entwicklung abbilden, hat er sein


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Repertoire auf Opern wie La Bohème, Simon Boccanegra, Un ballo in maschera oder Don Carlo ausgedehnt. José Bros studierte am Konservatorium seiner Heimatstadt Barcelona und nahm Gesangsunterricht bei Maestro Jaume Francisco Puig. Seine ersten Engagements hatte er in Palma de Mallorca. Nach seinem Debüt mit Don Giovanni in Sabadell führten ihn seine erfolgreichen Auftritte in Anna Bolena an der Seite von Edita Gruberova am Gran Teatre del Liceu an führende Opernhäuser wie die Mailänder Scala, das Royal Opera House Covent Garden London, die Wiener Staatsoper, das Teatro Real Madrid, das Teatro Colón in Buenos Aires sowie u. a. an die Opernhäuser in Hamburg, München, Berlin, Zürich, Amsterdam, Rom, Florenz, Palermo, Neapel, Turin, Toulouse, Lissa-


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bon, Sevilla, Bilbao, Oviedo, Tokio, Hongkong, Shanghai, Los Angeles, San Francisco, Washington, Toronto und São Paulo. Des Weiteren ist er im Konzert- und Oratorienrepertoire sehr aktiv und singt regelmäßig in den wichtigsten Konzertsälen: Wiener Konzerthaus, Kölner Philharmonie, Accademia Nazionale di Santa Cecilia in Rom, Carnegie Hall New York, Palau de la Música Catalana in Barcelona, Palacio Euskalduna in Bilbao, Auditorio Kursaal in San Sebastián, Baluarte in Pamplona, Palau de la Música in Valencia, Internationales Haus der Musik Moskau etc. Er sang in verschiedenen Zarzuela-Produktionen wie La bruja, Doña Francisquita, Los gavilanes, La tabernera del puerto, Cádiz oder Luisa Fernanda. José Bros wurde mit verschiedenen Preisen ausgezeichnet, darunter mit dem Premio Orazio Tosi, dem Premio Giacomo Lauri Volpi, dem Premio Federico Romero, der Lira d’Argento und dem Premio Lírico Teatro Campoamor. Außerdem ist er Mitglied der Real Academia de San Romualdo de Ciencias, Letras y Artes in San Fernando (Cádiz). Seine Einspielungen umfassen Gesamtaufnahmen von Anna Bolena, Lucia di Lammermoor, La Sonnambula, Roberto Devereux, Ildegonda, Parisina, La conquista di Granada, Maria di Rohan, Il Pirata, Lucrezia Borgia, La Straniera und die Zarzuelas La bruja, Cádiz und Luisa Fernanda. Des Weiteren erschienen Hilarión Eslavas Miserere, Por amor (Zarzuela-Arien und Duette) und Giuramento (Belcanto-Arien). Auf DVD erschienen L’amico Fritz, Il viaggio a Reims, I Puritani, La Sonnambula, La traviata, Don Giovanni, Maria Stuarda und Luisa Fernanda.

Alfredo Daza | VALDEBURGO Aufgewachsen im mexikanischen Puebla City, begann Alfredo Daza sein Studium am Puebla State Conservatory of Music. Bereits im Alter von 16 Jahren gewann der junge Bariton den Carlo Morelli Gesangswettbewerb in Mexiko. Daraufhin wurde er eingeladen, am National Conservatory of Music sein Gesangsstudium fortzusetzen. 1997 sang er bereits die Titelrolle von Don Giovanni in Mexico City. 1998 trat er das San Francisco Opera Fellowship an. Seitdem entwickelte sich Alfredo Daza zu einem gefragten Opern-


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sänger und wurde sowohl in den USA als auch in Europa zu bedeutenden Debüts eingeladen. Im Herbst 1999 sang Alfredo Daza an der San Francisco Opera den Schaunard in La Bohème und war mit der gleichen Rolle bei der Canadian Opera Company in Toronto zu hören. Im Frühling 2000 gab er sein Debüt als Valentin in Faust unter der Leitung von Vladimir Jurowski am Teatro Carlo Felice in Genua und als Dandini in La Cenerentola am Teatro dell’Opera di Roma. In der darauffolgenden Spielzeit sang der Bariton die Titelrolle des Figaro in Rossinis Il barbiere di Siviglia an der Washington Opera, wo er ein Jahr später auch als Marcello in La Bohème zu erleben war. An der New York City Opera gab er sein Debüt ebenfalls in der Rolle des Marcello in einer Neuproduktion von La Bohème, die auch im


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Rahmen der Serie »Live from Lincoln Center« im amerikanischen Fernsehen gesendet wurde. Zusammen mit dem Michigan Opera Theatre trat Alfredo Daza als Guglielmo in Così fan tutte auf und ging mit dieser Partie auch auf Japan-Tournee. 2001 kehrte Alfredo Daza für die Wiederaufnahme von La Bohème zur NYC Opera zurück. An der Los Angeles Opera war er als Ping in Turandot zu hören und verkörperte dort im Herbst 2004 die Rolle des Marcello. Am Teatro Giuseppe Verdi in Triest trat er unter der Leitung von Daniel Oren als Lescaut in Massenets Manon auf. In Genua folgte sein erster Papageno in Die Zauberflöte. Im Herbst 2002 gab Alfredo Daza unter der Leitung von Antonio Pappano mit dem Schaunard in der Neuproduktion von La Bohème sein Debüt am Théâtre Royal de la Monnaie in Brüssel. Im Frühling 2003 war er erneut in Die Zauberflöte in Cagliari zu erleben. Derzeit ist Alfredo Daza Ensemblemitglied der Staatsoper Unter den Linden. Hier war er in verschiedenen Rollen seines Repertoires zu hören, u. a. als Ping in Doris Dörries Turandot-Inszenierung unter der Leitung von Kent Nagano, unter der Leitung von Daniel Barenboim als Fürst Jeletzki in Pique Dame, als Lescaut in Massenets Manon, als Don Fernando in Fidelio (Luzern Festival) und als Andrej Schtschelkalow in Boris Godunow. Weiterhin trat er auf als Graf Almaviva (Le nozze di Figaro), Belcore (L’elisir d’amore), Figaro (Il barbiere di Siviglia), Prodoscimo (Il turco in Italia), Marcello (La Bohème), Guglielmo (Così fan tutte) und als Sharpless (Madama Butterfly). In der Uraufführung von Hans Zenders Chief Joseph sang Alfredo Daza 2004/05 die Titelrolle und debütierte in derselben Spielzeit mit der Rolle des Fürsten Jeletzki an der Hamburgischen Staatsoper, wo er 2006 auch als Graf Almaviva zu hören war. Im Februar 2007 gab er sein Kölner Operndebüt in der Rolle des Figaro im Barbiere und sang Sharpless in Madama Butterfly sowie bei der dritten Kölner Operngala zugunsten der Deutschen AIDS-Stiftung. An der Staatsoper Unter den Linden sang er seine viel beachteten VerdiPartien, wozu die Rollen des Giorgio Germont in La traviata (2006), des Ford in Falstaff (2007), des Rodrigo in Otello, des Marquis von Posa in Don Carlo


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(2008) und die des Renato in Un ballo in maschera unter der Leitung von Philippe Jordan (2009) zählen. Als Ford war er auch am Teatro Communale in Bologna unter der Leitung von James Conlon und an der Staatsoper Hamburg unter der Leitung von Simone Young zu sehen. Im Sommer 2009 gab er sein Debüt beim Glyndebourne Festival als Belcore in L’elisir d’amore und 2010 als Valentin in Faust unter der Leitung von Alain Altinoglu an der Staatsoper Unter den Linden. Seine CD Stolen Notes (mit Verdi-Arien) mit dem Parma Opera Ensemble erschien bei MSM. Bei diesem Label kam im Herbst 2008 auch die CD Angel & Demon mit der russischen Sopranistin Anna Samuil und Alfredo Daza heraus. Die Produktion von Massenets Manon mit Anna Netrebko, Rolando Villazón und Alfredo Daza als Lescaut ist erhältlich auf DVD bei der Deutschen Grammophon, ebenso wie seine Interpretation des Belcore (L’elisir d’amore) beim Glyndebourne Festival.

Jan Martiník | SIGNORE DI MONTOLINO, PRIOR Jan Martiník wurde 1983 in Ostrava in der Tschechischen Republik geboren, wo er auch am Janáček-Konservatorium bei Eliška Pappová studierte. 2003 hat er den Internationalen Gesangswettbewerb Antonín Dvořák in Karlovy Vary in der Kategorie »Junior« gewonnen und den 2. Preis in der Kategorie »Lied« erhalten. Außerdem gewann er den 2. Preis des Internatio­ nalen Vokalwettbewerbs Mikuláš Schneider-Trnavský in Trnava. Im Jahr 2005 erhielt er zudem den 1. Preis beim Internationalen Tschechischen und Slowakischen Gesangswettbewerb in Montreal, Kanada. Jan Martiník ist Preisträger des Internationalen Wettbewerbs Jelena Obraztsova, wo er den Sonderpreis für seine Interpretation von Tschaikowskys Romance erhielt. Er war des Weiteren Finalist von Plácido Domingos Gesangswettbewerb 2007 und gewann den 3. Preis beim Concorso Riccardo Zandonai in Riva del Garda, Italien. Im Februar 2009 erhielt er einen Förderpreis beim Wettbewerb »Das Lied« in Berlin und im Juni des gleichen Jahres den Song Prize beim BBC Cardiff Singer of the World, wo er ebenfalls Finalist war. Wäh-


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rend seiner Zeit am Konservatorium übernahm er verschiedene Rollen als Gast am National Moravian-Silesian Theatre in Ostrava, unter anderem als Pistola (Falstaff), Leporello (Don Giovanni) und Truffaldin (Ariadne auf Naxos). Am Nationaltheater Prag sang er die Partien des Leporello (Don Giovanni), Larkens und Jose Castro (La fanciulla del West). Am Staatstheater Košice, Slowakei, sang er den Sarastro (Die Zauberflöte) und ein Galakonzert mit Jelena Obraztsova und Peter Dvorský. Nachdem er 2008 die Accademia Rossiniana besucht hatte, sang er den Don Prudenzio (Il viaggio a Reims) in Pesaro, einen Liederabend für den Prager Frühling und Johann Sebastian Bachs Matthäus­ passion mit dem Collegium 1704 unter der Leitung von Václav Luks in Brno. An der Komischen Oper Berlin übernahm er die Rollen des Sarastro (Die Zauberflöte), Colline (La Bohème), Surin (Pique Dame), Marquis d’Obigny (La traviata), Eremit (Der Freischütz) und Masetto (Don Giovanni). An der Wiener Volksoper tritt er in Carmen und Salome auf und für das Nationaltheater in Prag singt er Leporello. Seit der Spielzeit 2012/13 ist Jan Martiník Mitglied des Ensembles der Staatsoper im Schiller Theater Berlin, wo er unter anderem in den Rollen des Sarastro, Eremit und Colline zu sehen ist. In Konzerten tritt er unter anderem mit dem Tschechischen Philharmonieorchester, dem Rotterdam Philharmonic Orchestra, der Staatskapelle Dresden, dem City of Birmingham Symphony Orchestra, dem Scottish Chamber Orchestra und dem BBC Symphony Orchestra auf.

Jonathan Winell | OSBURGO Jonathan Winell absolvierte ein Diplomstudium an der Hartt School der Universität von Hartford, Connecticut. Zu seinen Gesangslehrern gehörten Patricia McCaffrey und Doris Jung. Im Sommer 2013 sang er im Rahmen des Santa Fé Apprentice Program Don Curzio in Le nozze di Figaro und Giuseppe in La traviata. Unter der Leitung von Eve Queler und dem New Yorker Opernorchester (The Opera Orchestra of New York) trat Jonathan Winell zum ersten Mal als Baroncelli in Wagners Rienzi im Lincoln Center auf.


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Er gewann Preise bei verschiedenen Gesangswettbewerben wie z. B. Gerda Lissner, Giulio Gari, Licia Albanese Puccini und Il Comitato Amici del Loggiato. 2014 kam Jonathan Winell ins Halbfinale des Internationalen Mirjam-Jelin-Gesangswettbewerbs. Er sang Ernesto in Donizettis Don Pasquale, Tamino in Die Zauberflöte, Rodolfo in La Bohème, Perci in Anna Bolena, Nadir in Die Perlenfischer, Camille in Die lustige Witwe, Léon in Signor Deluso, Alméric in Tschaikowskys Jolanthe, den Journalisten in Poulencs Les mamelles de Tirésias und Cléon in Glucks L’ivrogne corrigé. Er übernahm die Rolle des Rinucci in Puccinis Gianni Schicchi, sang den ersten Tenor in Weills Die sieben Todsünden und trat sowohl in Verdis Messa da Requiem als auch in Händels Messiah als Solist auf. Von August 2013 bis Juni 2015 ist Jonathan Winell Stipendiat der Liz Mohn Kultur- und Musikstiftung am Internationalen Opernstudio der Staatsoper im Schiller Theater. In der Spielzeit 2014/15 singt er in Die Zauberflöte den Ersten Priester und den Ersten Geharnischten, darüber hinaus sang er den Fatty in Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny, in Janáčeks Aus einem Totenhaus sowie als Kanzler in Kreneks Kammeroper Tarquin. Außerdem wird Jonathan Winell als Brighella in Ariadne auf Naxos auftreten.


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Staatsopernchor Der Chor der Staatsoper Unter den Linden zählt zu den führenden Opernchören in Deutschland und der Welt. Bereits 1742 mit der Eröffnung des Opernhauses gegründet, ist er mit seinen heute 84 Planstellen seit dieser Zeit ein wesentlicher Aktivposten in Oper und Konzert. Seine internationale Beachtung fand er als Partner der Staatskapelle sowohl bei zahlreichen Tourneen der Staatsoper unter der Leitung von Daniel Barenboim als auch bei den alljährlich in Berlin stattfindenden FESTTAGEN der Staatsoper. Von 1998 bis 2013 stand Eberhard Friedrich an der Spitze des Staatsopernchores. Unter seiner Leitung konnte das Ensemble an seine große Tradition anknüpfen, sei es in der Pf lege des großen Opernrepertoires, sei es im Konzert oder im Umgang mit seltener gespielten, anspruchsvollen Werken. Einen seiner größten Erfolge feierte der Staatsopernchor anlässlich der FESTTAGE 2004 mit Peter Mussbachs Inszenierung von Schönbergs Moses und Aron unter der musikalischen Leitung von Daniel Barenboim. Für seine Leistung in dieser Produktion erhielt der Staatsopernchor die von Kritikern der Zeitschrift Opernwelt verliehene Auszeichnung zum »Chor des Jahres« 2004. Zahlreiche Aufnahmen unter Daniel Barenboim dokumentieren den hohen Rang des Staatsopernchores. Mit besonderer internationaler Aufmerksamkeit ist hierbei Barenboims Einspielung des Tannhäuser bedacht worden, für die neben allen anderen Mitwirkenden auch dem Staatsopernchor ein Grammy verliehen wurde. 2009 wurde der Staatsopernchor von der Europäischen Kulturstiftung mit dem Europäischen Chor-Preis ausgezeichnet. Mit Beginn der Saison 2013/14 wurde Martin Wright zum neuen Chor­ direktor berufen. In dieser Spielzeit war der Staatsopernchor u. a. an den großen Premieren von Rimsky-Korsakows Die Zarenbraut, Verdis Il trovatore, Wagners Tannhäuser und Weills Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny beteiligt, außerdem an den Konzerten zum Jahreswechsel sowie bei einem Konzert im Rahmen der FESTTAGE 2014 mit dem Requiem von Max Reger. In der


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laufenden Spielzeit 2014/15 sang der Staatsopernchor u. a. in den Premieren von Tosca, Der Freischütz und Parsifal. Das Repertoire des Chores reicht vom Barock (Cavalieri, Purcell) über die Klassiker der Opernliteratur wie Mozart, Rossini, Wagner, Verdi und Puccini bis hin zu modernen und zeitgenössischen Werken.

Frank Flade | choreinstudierung Frank Flade, in Dessau geboren, studierte in Weimar, Berlin und Salzburg Chor- und Orchesterdirigieren bei Walter Hagen-Groll, Rolf Reuter und Dennis Russell-Davies. Während seines Studiums war er Künstlerischer Leiter des Universitätsorchesters in Salzburg. Danach führten ihn Engagements nach China (Wuhan Symphony Orchestra und National Ballet of China). Er war Repetitor an der Staatsoperette in Dresden und Chordirektor am Theater Aachen. Mit der Spielzeit 2010/11 begann sein Engagement als Stellvertretender Chordirektor und Künstlerischer Leiter des Konzertchores der Staatsoper im Schiller Theater. Hier arbeitete Frank Flade mit Dirigenten wie Daniel Barenboim, Ingo Metzmacher, Massimo Zanetti und Andris Nelsons zusammen. Er studierte die Chöre für The Rake’s Progress, Orpheus in der Unterwelt sowie Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny ein und betreute die Chöre für Tosca, Madama Butterfly, L’Italiana in Algeri, L’elisir d’amore und für das erfolgreiche Konzert der 9. Sinfonie von Beethoven mit dem West-Eastern Divan Orchestra unter der Leitung von Daniel Barenboim. Regelmäßig dirigiert er die Konzerte des Konzertchors, die mit Mitgliedern der Staatskapelle aufgeführt werden.


92,4 die kunst zu hรถren


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Staatskapelle Berlin Die Staatskapelle Berlin gehört mit ihrer bereits seit dem 16. Jahrhundert bestehenden Tradition zu den ältesten Orchestern der Welt. Von Kurfürst Joachim II. von Brandenburg als Hofkapelle gegründet, wird sie in einer Kapellordnung von 1570 erstmals urkundlich erwähnt. Zunächst als kurbrandenburgische Hofkapelle ausschließlich dem musikalischen Dienst bei Hof verpflichtet, erhielt das Ensemble mit der Gründung der Königlichen Hofoper 1742 durch Friedrich den Großen einen erweiterten Wirkungskreis. Seit dieser Zeit ist sie dem Opernhaus Unter den Linden fest verbunden. Bedeutende Musikerpersönlichkeiten leiteten den Opernbetrieb sowie die seit 1842 regulär stattfindenden Konzertreihen des Orchesters: Mit Gaspare Spontini, Felix Mendelssohn Bartholdy, Giacomo Meyerbeer, Felix von Weingartner, Richard Strauss, Erich Kleiber, Wilhelm Furtwängler, Herbert von Karajan, Franz Konwitschny und Otmar Suitner sind nur einige Dirigenten genannt, welche die instrumentale und interpretato­ rische Kultur der Staatskapelle Berlin entscheidend prägten. Die Werke Richard Wagners, der die »Königlich Preußische Hofkapelle« 1844 bei der Erstaufführung seines Fliegenden Holländers und 1876 bei der Vorbereitung der Berliner Premiere von Tristan und Isolde selbst leitete, bilden seit dieser Zeit eine der Säulen des Repertoires der Lindenoper und ihres Orchesters. Seit 1992 steht Daniel Barenboim als Generalmusikdirektor an der Spitze des Klangkörpers. Im Jahre 2000 wurde er vom Orchester zum Dirigenten auf Lebenszeit gewählt. In jährlich acht Abonnementkonzerten in der Philharmonie und im Konzerthaus sowie mit einer Reihe von weiteren Sinfoniekonzerten nimmt die Staatskapelle einen zentralen Platz im Berliner Musikleben ein. Bei zahlreichen Gastspielen, welche die Staatskapelle in die großen europäischen Musikzentren, nach Israel, Japan und China sowie nach Nord- und Südamerika führten, hat sich die internationale Spitzenstel-


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lung des Ensembles wiederholt bewiesen. Die Darbietung sämtlicher Sinfonien und Klavierkonzerte von Beethoven u. a. in Wien, Paris, London, New York und Tokio sowie die Zyklen der Sinfonien von Schumann und Brahms, der zehnteilige Zyklus mit allen großen Bühnenwerken Richard Wagners anlässlich der Staatsopern-FESTTAGE 2002 und die dreimalige Aufführung von Wagners Ring des Nibelungen in Japan 2002 gehörten hierbei zu den herausragenden Ereignissen. Im Rahmen der FESTTAGE 2007 erklangen in der Berliner Philharmonie Sinfonien und Orchesterlieder Gustav Mahlers unter der Stabführung von Daniel Barenboim und Pierre Boulez. Dieser zehnteilige Zyklus gelangte in der Spielzeit 2008/2009 auch im Musikverein Wien sowie in der New Yorker Carnegie Hall zur Aufführung. 2011 gastierte die Staatskapelle in Abu Dhabi und gab als erstes ausländisches Orchester ein Konzert im neu eröffneten Opera House in Doha. Zu den Höhepunkten der letzten Zeit gehörten ein neunteiliger Bruckner-Zyklus im Wiener Musikverein im Juni 2012 sowie im Sommer 2013 eine konzertante Darbietung von Wagners Ring des Nibelungen anlässlich der »Proms« in der Londoner Royal Albert Hall, jeweils unter der Leitung von Daniel Barenboim. Konzertreisen der vergangenen zwei Jahre führten die Staatskapelle Berlin u. a. nach Bukarest, St. Petersburg, Wien, Mailand, Paris, Yerevan, Madrid,


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Barcelona, Helsinki, London, Paris, Basel und in verschiedene deutsche Städte. In der Saison 2015/2016 wird sie in Wien, Luxemburg, Prag und Bonn zu Gast sein sowie eine große Tournee nach Fernost unternehmen. Die Staatskapelle Berlin wurde 2000, 2004, 2005, 2006 und 2008 von der Zeitschrift Opernwelt zum »Orchester des Jahres« gewählt, 2003 erhielt sie den Furtwängler-Preis. Eine ständig wachsende Zahl von Schallplatten- und CD-Aufnahmen, sowohl im Opern- als auch im sinfonischen Repertoire, dokumentiert die Arbeit des Orchesters. Dabei wurde die Einspielung sämtlicher Beethoven-Sinfonien 2002 mit dem Grand Prix du Disque aus­ gezeichnet, während die Produktion von Wagners Tannhäuser 2003 mit einem Grammy und die Live-Aufnahme von Mahlers Sinfonie Nr. 9 von 2007 mit einem Echo-Preis bedacht wurden. Zudem erschien eine DVDProduktion der fünf Klavierkonzerte Ludwig van Beethovens mit Daniel Barenboim als Solist und Dirigent. In jüngster Zeit wurden Einspielungen von mehreren Bruckner-Sinfonien (auf CD und DVD), den Klavierkonzerten von Chopin und Liszt (mit Daniel Barenboim als Solist unter der Leitung von Andris Nelsons bzw. Pierre Boulez), sowie den Violoncellokonzerten von Elgar und Carter (mit Alisa Weilerstein), von Elgars 2. Sinfonie sowie von Strauss’ Ein Heldenleben und den Vier letzten Liedern (mit Anna Netrebko) veröffentlicht, jeweils mit Daniel Barenboim als Dirigent.


impressum

In der 1997 gegründeten Orchesterakademie erhalten junge Instrumentalisten Gelegenheit, Berufserfahrungen in Oper und Konzert zu sammeln; Mitglieder der Staatskapelle sind hierbei als Mentoren aktiv. Darüber hinaus engagieren sich viele Musiker ehrenamtlich im 2005 auf Initiative von Daniel Barenboim gegründeten Musikkindergarten Berlin. Im Rahmen der von den Musikerinnen und Musikern der Staatskapelle 2010 ins Leben gerufenen Stiftung NaturTon e.V. fanden bereits mehrere Konzerte mit namhaften Künstlern statt, deren Erlös internationalen Umweltprojekten zugute kam. Neben ihrer Mitwirkung bei Opernaufführungen und in den großen Sinfoniekonzerten widmen sich zahlreiche Instrumentalisten auch der Arbeit in Kammermusikformationen sowie im Ensemble »Preußens Hofmusik«, das sich in seinen Projekten vor allem der Berliner Musiktradition des 18. Jahrhunderts zuwendet. In mehreren Konzertreihen ist diese facettenreiche musikalische Tätigkeit an verschiedenen Spielstätten der Stadt zu erleben. www.staatskapelle-berlin.de Herausgeber Staatsoper Unter den Linden | Bismarckstraße 110 | 10625 Berlin Intendant Jürgen Flimm Generalmusikdirektor Daniel Barenboim Geschäftsführender direktor Ronny Unganz Redaktion Dr. Detlef Giese

Mitarbeit: Lara Vinciguerra | Pia Vogel | Daniel Andrés Eberhard Der Einführungstext zu La Straniera und die Zeittafel zu Vincenzo Bellini sind Originalbeiträge für dieses Programmheft. Die Handlung schrieb Detlef Giese. Abbildungen Herbert Weinstock: Vincenzo Bellini. Sein Leben und seine Opern, Adliswil 1985; Philipp Gossett u. a.: Meister der italienischen Oper. Rossini, Donizetti, Bellini, Verdi, Puccini, Stuttgart/Weimar 1993; Bellini. Mostra di oggetti e documenti, hrsg. von Caterina Andò, Domenico De Meo und Salvatore Enrico Failla, Catania 1988. Fotos Kristína Schreiberová (Peter Valentovic), Michael Poehn (Edita Gruberova), Agentur (Sonia Ganassi), Javier del Real (José Bros), Gregor Hohenberg (Alfredo Daza), Jonas Unger (Staatskapelle Berlin). Urheber, die nicht erreicht werden konnten, werden zwecks nachträglicher Rechtsabgleichung um Nachricht gebeten. layout Dieter Thomas Herstellung Druckerei


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