Die Zauberflöte
Partizipatives Musiktheater nach der gleichnamigen Oper von Wolfgang
Amadeus Mozart
Dichtung von Emanuel Schikaneder
für alle ab 12 Jahren
Musikalische Leitung Kiril Stankow
Regie Barbara Frazier, Florian Lutz
Bühne und Kostüme Mechthild Feuerstein
Dramaturgie Teresa Martin
Video Till Krüger
Licht Jürgen Kolb
Chor Marco Zeiser Celesti
CANTAMUS Chor Fiona Luisa
Musiktheatervermittlung Hannah Rech
Theatermacherin Katharina Brehl1
Sarastro Claudius Muth2
Die Königin der Nacht Judith Spießer2 | Ylva Stenberg2
Tamino Maximilian Mayer2
Pamina Clara Soyoung Lee
Papageno Stefan Hadžić | Sam Taskinen
Papagena Katharina Brehl1, Clare Tucker3
Monostatos Lars Rühl3
Erste Dame Margrethe Fredheim
Zweite Dame Maren Engelhardt
Dritte Dame Marta Herman | Ilseyar Khayrullova
Erster Priester, Sprecher Cozmin Sime3 | Stefan Hadžić
Zweiter Priester, Erster Geharnischter Xianghu Alexander Liu3 |
Hyunseung You3
Dritter Priester, Zweiter Geharnischter Hakan Çiftçioğlu3 | Szczepan
Nowak3
Erster Knabe Julia Dreier4 | Donata Niemann4
Zweiter Knabe Charlotte Geismann4 | Kristina Katsagiorgis4 |
Anne-Cécile Thomas4
Dritter Knabe Eva Carlberg4 | Marlene Geismann4 | Anna Huss4
Staatsorchester Kassel
Opernchor des Staatstheaters Kassel
Statisterie des Staatstheaters Kassel
1 Mitglied Schauspielensemble |
2 als Gast |
3 Mitglied Opernchor
4 Mitglied Kinder- und Jugendchor CANTAMUS
Doppelbesetzungen in alphabetischer Reihenfolge
Künstlerische Produktionsleitung Ann-Kathrin Franke
Studienleitung Peter Schedding
Bühnenmeister Arndt Meyer, Jürgen Fattinger
Inspizienz Heiko Schmelz
Musikalische Assistenz und Nachdirigat Viktor Jugović
Musikalische Einstudierung Giulia Glennon, Viktor Jugović, Peter
Schedding
Soufflage Ingrid Frøseth
Regieassistenz und Abendspielleitung Ariane Kareev
Bühnenbildassistenz Lasse Fischer2
Kostümassistenz Lara Belén Jackel
Übertitelinspizienz Tabea Zimmermann
BFD Dramaturgie / Opernleitung Madita Bollenbach
Technische Direktion Mario Schomberg Technische Leitung Andreas
Lang Leitung Beleuchtung Brigitta Hüttmann Leitung Ton Karl-Walter
Heyer Ton Julia Gründer, Sven Krause, Salomé Rodriguez Cabaleiro, Florian Schön Leitung Requisite Anne Schulz Requisite Jens Römer, Armin Wertz Leitung Werkstätten Harald Gunkel Leitung Schreinerei
Burkhard Lange Leitung Schlosserei Hilmar Nöding Leitung Malsaal
Fatma Aksöz Leitung Dekoration Christoph Tekautschitz Vorarbeiter
Transport Dennis Beumler Leitung Haus- und Betriebstechnik Maren
Engelhardt Leitung Maske Helga Hurler Maske Philine Altindag, Susann
Füllhase, Stella Gade, Simone Hauser, Yvonne Kirsch, Monika Köhler, Ghassem Rasuli, Lea Schönfeld Leitung Kostümabteilung Magali
Gerberon Ankleiderinnen Andrea Daube, Kristina Kovacs, Annika
Marawski, Carola Meise, Katja Mottl, Susanne Schaaf-Hanisch, Jutta
Walther, Anneli Wieder, Lucas Zenke Gewandmeisterin Damen Sonja
Huther Gewandmeister Herren Michael Lehmann Modistinnen Doris
Eidenmüller, Carmen Köhler Schuhmachermeisterin Evelyn Allmeroth
Orchesterwarte Muharem Drekovic, Heiko Hanisch, Gülüstan Sahin, Drago Sandor Orchestermanager Tobias Geismann Leitung Statisterie
Klaus Strube
Premiere: 25. Feb 2023 -> Staatstheater Kassel, Opernhaus
Dauer: ca. 3 Stunden, inklusive einer Pause
Biografien und tagesaktuelle Besetzungen finden Sie unter
www.staatstheater-kassel.de sowie hinter diesem QR-Code:
Wie es euch gefällt –eine Publikumsumfrage
Die Zauberflöte ist eine Oper von Wolfgang Amadeus Mozart, die sehr bekannt ist. Die Musik ist sehr imposant und gefühlsvoll! Es geht um Liebe, die aber kein Happy End findet.
Mein persön- liches Highlight ist die Schlange, da ich sie schon einmal selbst spielen durfte!
Ich denke bei der Zauberflöte an tolle Kostüme, ein fettes Bühnenbild und viel Nebel.
Da ich das Stück nicht kenne, stelle ich mir vor, dass es um eine Flöte geht, die alle verzau- bert, die auf ihr spielen.
Die Zauberflöte war eines der ersten Stücke, die ich gesehen habe. Ich war so fasziniert von dem Bühnenbild und den Sänger:innen.
Tamino und Papageno müssen Prüfungen, die mitSchweigsamkeitund Feuer zu tun haben, bestehen, um die Prinzessin zu befreien.
Ich erinnere mich an die Königin der Nacht, die sehr hoch singen kann!
Eine Oper, in der alle desProblemeMenschSeins werden,sprochenangetrotzdemund ist sie sehr bunt und fröhlich.
ist, aber gerne vergeben wäre.
und schon länger single
der als Vogelfänger tätig
kick, nämlich Papageno,
dem einen coolen Side -
retten. Tamino hat außer -
gen eines Bösewichtes zu
Mädchen aus den Fän -
von einer sympathischen Königin beauftragt, ein
heißt Tamino und wird
einen Prinzen geht, der
Ich weiß, dass es um
Es ist mit Abstand mein Lieblings- stück! Papagenos Ein Vogelfänger bin ich ja ist die einzige Arie einer Oper, die ich auswendig kann. Papageno und Tamino bekommen ein Glockenspiel und eine Zauber- flöte geschenkt und müssen verschiedene Prüfungen meistern.
Papageno scheitert aber schon an der ersten Prüfung.
Das wahre Highlight ist natürlich die Musik selbst!
Das Regieteam um Barbara Frazier und Florian Lutz befragte das Publikum zu den Highlights und Erwartungen in Bezug auf Mozarts Die Zauberflöte. Einige Antworten haben wir hier für Sie versammelt.
Pa pa pa – pa pa pa!
Handlung
Nachdem Prinz Tamino vor der gefährlichen Schlange geflüchtet ist und Papageno sich als Vogelfänger vorgestellt hat, taucht plötzlich die Königin der Nacht auf. Sie wählt Tamino als Retter für ihre entführte Tochter Pamina aus und schickt ihn gemeinsam mit Papageno auf den Weg zu Sarastro. Paminas Vater übergab nämlich kurz vor seinem Tod die Macht über den Sonnenkreis an Herrscher Sarastro. Wütend versucht die Königin der Nacht nun also die Herrschaft zurückzuerobern. Dabei sollen ihr Papageno und Tamino helfen, die von ihr ein Glockenspiel und eine Flöte mit magischen Kräften geschenkt bekommen. Als Dank verspricht die Königin der Nacht Tamino Paminas Hand. Die beiden Retter machen sich gemeinsam auf den Weg zu Sarastros Tempel.
Dort wird Pamina vom Oberaufseher Monostatos bewacht, der sie begehrt. Papageno gelingt es, Pamina zu finden und gemeinsam träumen sie von der großen Liebe. Auch Papageno sehnt sich nach einer Papagena. Tamino versucht sein Glück derweil an den Pforten des Tempels. Ein Priester hält ihn auf und stellt Taminos Weltbild in Frage. Sarastro zeigt sich nämlich als gütiger Herrscher. Er führt Tamino und Pamina zusammen, unter einer Bedingung: Tamino muss zunächst verschiedene gefährliche Prüfungen bestehen…
Die Zauberflöte Singspiel mit gesprochenen Dialogen von Wolfgang Amadeus Mozart und Emanuel Schikaneder
1791 in Wien uraufgeführt, in der Tradition des damals beliebten Wiener Zaubertheaters
Stoff- und Textquellen: Die Handlung basiert auf u. a. auf unterschiedlichen Märchen von Christoph Martin Wieland und auch dem Orpheus-Mythos.
Musik: Mozart vereint im Stil der Wiener Klassik buffoneske Elemente, wie z. B. die Strophenlieder Papagenos, mit der Opera seria und der Tragédie lyrique.
Wie die Inszenierung der Zauberflöte aussehen soll, welche Perspektive eingenommen wird, und wie die Geschichte endet, entscheiden heute Sie.
Teilen Sie Ihre Ideen!
So und nur so bringt man
Die Zauberflöte richtig auf die Bühne?
Papageno als lustiger Vogelfänger im Federkleid, die sternflammende Königin der Nacht, Prinz Tamino auf der Suche nach der Liebe und eine gefährliche Schlange – das sind für viele unserer Zuschauer:innen die nostalgischen Kindheitserinnerungen an ihr erstes Opernerlebnis. Unangefochten führt Mozarts Die Zauberflöte als die Oper schlechthin die Werkstatistiken des Opernspielbetriebs an und gilt so als meistgespieltes Werk, das jährlich vielfachen Neudeutungen und Interpretationen unterzogen wird, dabei aber nichts an Beliebtheit einzubüßen scheint. Wie die Kostüme der Figuren, das Bühnenbild oder der Fortgang der Geschichte auszusehen hat –dazu haben die meisten unserer Zuschauer:innen spezifische Vorstellungen, so das Ergebnis unserer Publikumsumfragen.
Nicht verwunderlich ist es deshalb, dass sich ein erheblicher Teil des Publikums eine ‚klassische‘ Zauberflöte wünscht, die ‚dem Werk treu‘ bleibt. Ein Blick in die Partitur legt die Problematik dieses Wunsches offen: die visuelle (Detail-)Ebene einer Aufführung, die neben Kostüm, Ausstattung und Bühnenbild auch die konkrete Spielweise der Figuren beinhaltet, sucht man in der Partitur oft vergebens. „Das Theater verwandelt
sich in einen Palmwald“, schreiben Schikaneder und Mozart zu Beginn des zweiten Aufzuges. Die konkrete Ausgestaltung und die Befragung, weshalb gerade ein Palmenwald für diese Szene angedacht wurde, ist dann die Leistung der Theaterschaffenden, die Regieanweisungen in Bühnen- und Kostümbild oder nachvollziehbare Handlungen verwandeln. Selbst die Rekonstruktion der Ur-Inszenierung, die Mozart und Schikaneder selbst verantworteten, würde nicht zwangsläufig bedeuten, dass sich ihre Wirkung unter heutigen Aufführungsbedingungen und Publikumserwartungen in vergleichbarer Weise entfalten würde wie bei den Zeitgenoss:innen der beiden. Das damalige Gestenrepertoire, das einzelne Emotionen in Körperhaltungen übertrug, ist heute unter Umständen nicht mehr lesbar und bleibt für das heutige Publikum unverständlich. Nichtsdestotrotz sorgt diese historisierende Ästhetik für märchenhafte Theatereffekte, die ihre Wirkung gerade in der Distanz zu unserem Alltag entfalten, wie der erste neblige Auftritt der Königin der Nacht vor einem riesigen Sternenhimmel.
Der Begriff Regietheater, so wie er für die in den 1970er Jahren aufkommenden Regiekonzepte gebraucht wird, bezeichnet da-
gegen den Fokus auf eine linear erzählte Geschichte, die meist vor allem auf der bildlichen Ebene für die heutige Gegenwart aktualisiert wird. Papageno und Tamino als lässige Abiturienten treffen auf eine deklassierte Königin als Alkoholikerin. Die Figuren werden im Regietheater typischerweise einer Psychologisierung unterzogen, wobei den Stücken ihre mythischen und historischen Handlungen genommen werden. Eine diegetische Transposition (Gérard Genette) setzt die Stücke in einen zeitgenössischen, politisierten Kontext, der eine Brücke zum Alltag des Publikums schlägt. So fordert die Inszenierung das Publikum auf, als aktiv rezipierendes das Bühnengeschehen mit subjektiven Erfahrungen zu verknüpfen. Der kleine Opernkanon führt allerdings dazu, dass die immer selben Werke mitunter nach jahrhundertelanger Aufführungsgeschichte ästhetisch überformt werden. So greifen Regisseur:innen zuweilen auch zu wenig einleuchtenden Mitteln, die seitens des Publikums den Vorwurf der Willkür schüren. Ein Regietheater-Zugriff erweist sich gerade dann als anregend, wenn die inhaltlichen Themen des Werkes mit nachvollziehbaren Bezügen auf die Gegenwart gepaart werden.
Neben den scheinbar alternativlosen Alternativen Werktreue und Regietheater wird in der Kasseler Inszenierung dem Publikum eine dritte ästhetische Richtung angeboten, die seit den 1980er Jahren
gerade im Schauspiel Einzug
hielt: das postdramatische Theater. Oft in einem selbstreferentiell-performativen Setting, das die Bühne als leeren Theaterraum zeigt, stellt das Stück die eigenen Theatermittel wie Licht, Nebel, Video oder Kostümierung aus. In der Distanz zur eigenen Figur stehen die Sänger:innen als Performer:innen auf der Bühne, die diskursiv mit den Konflikten des Stückes umgehen und Dekonstruktion statt Identifikation anbieten. Gerade durch diese verlorene Identifikation mit den Figuren und ihren Kämpfen wirkt die performative Ästhetik mitunter nüchtern und intellektualisiert. Über collagenartige Montagetechniken wird die Partitur mit fremden Material in ein Verhältnis gesetzt, woraus ein neues semantisches Netz entstehen kann. Das Prinzip der Montage verschiedener Darstellungsmittel schafft jenseits der Frage nach Werktreue und Regietheater etwas Drittes – eine Ästhetik des Performativen.
Wie heute eine Zauberflöte ‚richtig‘ auf die Bühne gebracht werden kann, wird durchaus heiß diskutiert, weshalb die Kasseler Inszenierung die Fragen nach Ästhetik, Spielweise und Figurenperspektive immer wieder zur demokratischen Abstimmung freigibt. Denn nun sind Sie dran: Wie sieht Ihre Zauberflöte aus?
Teresa MartinSchöne Vorstellung!
Haben Sie Fragen, Anregungen oder Kritik? Schreiben Sie uns an: musiktheater@staatstheater-kassel.de
Textnachweise
Die Handlung und So und nur so bringt man Die Zauberflöte richtig auf die Bühne? sind Originalbeiträge von Teresa Martin für dieses Programmheft.
Bühnentexte von Barbara Frazier, Florian Lutz und Teresa Martin.
Bildnachweise
S. 1 (oben): Katharina Brehl
S. 1 (unten): Sam Taskinen, Maximilian Mayer
S. 6 (oben): Stefan Hadžić, Maximilian Mayer, Katharina Brehl
S. 6 (unten): Sam Taskinen, Clara Soyoung Lee, Maximilian Mayer, Lars Rühl, Claudius Muth, Opernchor
S. 12 (oben): Ylva Stenberg, Maximilian Mayer
S. 12 (unten): Ylva Stenberg, Maximilian Mayer, Claudius Muth, Lars Rühl, Herrenchor
S. 13 (oben): Lars Rühl, Claudius Muth, Ylva Stenberg
S. 13 (unten): Szczepan Nowak, Claudius Muth, Hyunseung You
S. 14 (oben): Sam Taskinen. Maximilian Mayer, Clara Soyoung Lee, Opernchor
S. 14 (unten): Marta Hermann, Maren Engelhardt, Margrethe Fredheim
S. 15 (oben): Anna Huss, Kristina Katsagiorgis, Clara Soyoung Lee, Julia Dreier
S. 15 (unten): Ylva Stenberg, Maximilian Mayer, Sam Taskinen
Wir danken belverde floristik & ambiente für die Premierenblumen.
Impressum
Probenfotos: Isabel Machado Rios, Probe am 15. Feb 2023 |
Florian
Gestaltung: Georg Reinhardt | Auflage: 1000 Stück | Druck: Boxan Kassel | Änderungen vorbehalten