Programmheft "Grimm. Ein deutsches Märchen"

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Grimm. Ein deut sches Mär chen Ein Theaterprojekt nach den Brüdern Grimm

von Jan-Christoph Gockel und David Schliesing



Hagen Oechel, Michael Pietsch


Grimm. Ein deutsches Märchen

Ein Theaterprojekt von Jan-Christoph Gockel und David Schliesing Übernahme der Uraufführung des Staatstheater Mainz Jacob Grimm Jakob Benkhofer Wilhelm Grimm Michael Pietsch1 / Christian Pfütze1 Ludwig Emil Grimm Marius Bistritzky Carl Grimm Aljoscha Langel Ferdinand Grimm Hagen Oechel Charlotte Amalie Grimm Katharina Brehl Dorothea Grimm Eva-Maria Keller Regie Jan-Christoph Gockel Bühne Julia Kurzweg Kostüme Sophie du Vinage Puppenbau Michael Pietsch Dramaturgie Dirk Baumann Licht Brigitaa Hüttmann Bühnenmeister Andy Hofmann Ton Jens Kilz, Jan Schuhmann Regieassistenz und Live-Kamera Tobias Schilling Ausstattungsassistenz Kuan-Jung Lai, Vincent Großer Inspizienz Isolde Noll Soufflage Carla Schmelter


Technische Direktion Georg Zingsem | Technische Leitung Mario Schomberg | Bühnenmeister Robert Dühr, Andy Hofmann, Joachim Kogel | Leitung Beleuchtung Brigitta Hüttmann | Leitung Ton KarlWalter Heyer | Tontechnik Jens Kilz, Sven Krause, Jan Schuhmann | Leitung Requisite Anne Schulz | Requisite Dominik Hellwig, Andreas Lange, Victoria Seute-Schramm | Leitung Werkstätten Harald Gunkel | Leitung Schreinerei Burkhard Lange | Leitung Schlosserei Hilmar Nöding | Leitung Malsaal Fatma Aksöz | ­Leitung ­Dekoration ­Christoph Tekautschitz | Vorarbeiter Transport Dennis Beumler | Leitung Hausund Betriebstechnik Maren Engelhardt | Leitung Maske Helga ­Hurler | Maske Philine Reimann, Liane Buske | Leitung Kostümabteilung Magali Gerberon | Ankleiderin Michelle Drolshagen, Heike Kahl-Dung | Gewandmeisterin Damen Sonja Huther | ­Gewandmeister ­Herren Michael Lehmann | Modistinnen Doris Eidenmüller, Carmen Köhler | Schuhmachermeisterin Evelyn ­Allmeroth | Leiter der Statisterie Klaus Strube Premiere: 4. Dez 2021 → Schauspielhaus Aufführungsdauer: ca. 3 Stunden, eine Pause Rechte: schaefersphilippen GbR, Theater und Medien Köln Bild- und Tonaufnahmen sind während der Vorstellung nicht erlaubt.

1 als Gäste


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Aljoscha Langel, Jakob Benkhofer, Michael Pietsch


Jan-Christoph Gockel Jan-Christoph Gockel, geboren in Gießen, studierte Theater-, Film- und Medienwissenschaften in Frankfurt am Main und bis 2009 Regie an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch in Berlin. Seither inszenierte er an zahlreichen Bühnen im deutschsprachigen Raum, u.a. an der Berliner Schaubühne, dem Schauspielhaus Graz, dem Schauspielhaus Bochum, dem Staatstheater Stuttgart, dem Schauspiel Frankfurt oder dem Staatstheater Karlsruhe. Von 2014 bis 2020 war Gockel Hausregisseur und Mitglied der künstlerischen Leitung am Staatstheater Mainz. In seinen Arbeiten bezieht Jan-Christoph Gockel oft dokumentarische und musikalische Elemente mit ein, die er zu sinnlichen Bühnencollagen verschmelzen lässt. Eine kontinuierliche Zusammenarbeit verbindet ihn mit dem Schauspieler und Puppenspieler Michael Pietsch, mit dem er auch Grimm. Ein deutsches Märchen entwickelt hat und der auch in der Kasseler Inszenierung auf der Bühne steht – gemeinsam mit Pietsch gründete Jan-Christoph Gockel das Theaterkollektiv Peaches&Rooster. Ein weiterer Schwerpunkt Gockels liegt auf Stückentwicklungen

mit politischem Interesse, die ihn oft auf Recherchen ins In- und Ausland führen, darunter Die Revolution frisst ihre Kinder! (2018, Schauspielhaus Graz), das in Burkina Faso als Theaterprojekt und Kinofilm entstand und 2019 mit dem Nestroy-Preis ausgezeichnet wurde. Seit 2020 ist Jan-Christoph Gockel Hausregisseur und Mitglied der künstlerischen Leitung an den Münchner Kammerspielen, auch hier setzte er seine Arbeit an politischen Stoffen fort: 2020 entstand ‚Wir Schwarzen müssen zusammenhalten‘ – Eine Erwiderung“, ein doku-fiktionales Mash-up aus Schauspiel, Puppenspiel, Comic und Film als gemeinsame Produktion der Münchner Kammerspiele mit togoischen Künstler:innen. Mehrfach wurde Jan-Christoph Gockel für seine Arbeiten ausgezeichnet, einige seiner Inszenierungen wurden außerdem zu namhaften Festivals wie den Autorentheatertagen in Berlin, dem Heidelberger Stückemarkt oder dem Wiener Filmfestival Viennale 2020 eingeladen. Am Staatstheater Kassel sind mit Grimm. Ein deutsches Märchen sowie Amok ab der Spielzeit 2021/22 gleich zwei Regie-Arbeiten von Jan-Christoph Gockel im Repertoire.


Das Projekt-Wörterbuch A

Archetypen sind die im kollektiven Unterbewusstsein angesiedelten Urbilder menschlicher Vorstellungsmuster, wobei vor allem elementare Erfahrungen wie Geburt, Ehe, Mutterschaft, Trennung und der Tod in der Seele der Menschen eine archetypische Verankerung besitzen. Sie haben zu allen Zeiten und in den unterschiedlichsten Kulturen ähnliche Bilder – in Form von Träumen, Visionen, Mythen und Märchen – hervorgebracht, und können als kollektive Menschheitserfahrung gelten. Das Modell der Archetypen gehört zu den Grundpfeilern der Analytischen Psychologie nach Carl Gustav Jung.

B

Bibliothek Zwischen Bücherregalen befindet sich die Grimm’sche Werkstatt der Worte. Sammeln und Sichten, Ordnen und Verzeichnen – darin besteht ein Großteil ihrer Arbeit. Schon als Kinder führten Jacob und Wilhelm ein Leben zwischen Bücherregalen und schweiften zwischen den Buchrücken im Haushalt der Eltern herum. Von da an prägten Bücher ihr Leben, beide waren u. a. in der Kasseler Bibliothek im Fridericianum angestellt. Bücher bildeten das Bindeglied zwischen den Brüdern. Sie verschafften ihnen Freunde, Bekannte und auch Feinde, der Umgang mit Büchern rhythmisierte den Tagesablauf und

bestimmte die Routen ihrer Reisen, frustrierte oder beglückte sie. Und im Austausch über die gemeinsamen Bibliothekspläne fiel 1805 jener Entschluss, der sie zu einer untrennbaren Brüdergemeinschaft zusammenschweißen sollte: „Wir wollen uns einmal nie trennen“. Biedermeier Nach Jahren des Krieges suchen die Menschen die Ruhe des eigenen Heims. Das Wohnzimmer, ausgestattet mit schlichten, in warmen Farbtönen gehaltenen Möbeln, wird zum Kennmal des um 1815 anbrechenden ‚Biedermeier‘: einer überschaubaren Welt, die Ordnung und Halt in unruhigen Zeiten bietet. Die Familie, über Jahrhunderte vor allem eine Zweckgemeinschaft, wandelt sich in einen Hort der Geborgenheit. Liebe und Lob ersetzen bei der Erziehung zunehmend den Stock, Eltern und Kinder verbringen gemeinsame Spiel- und Lesestunden. Die Bürger:innen erheben die Bildung zum neuen Ideal der Zeit. Sie vertiefen sich in Philosophie, Politik und Poesie, musizieren, lesen, debattieren. Brüderlichkeit, Prinzip „und dass sie fleißig sind und dass sie die verführerische gesellschaft meiden und dass sie die vergnügungen meiden aber da muss sich der großvater keine sorgen machen denn die beiden werden leistungsethiker also vom prinzip her jetzt


haben sie schon zwei prinzipien und opfern sich der arbeit und dem fleiß und überspringen die klassen und ihre kameraden nur das der wilhelm in die geringere klasse kommt als der jacob wird ihm gewiss nicht gefallen aber nicht wegen der leistung sondern wegen der brüderlichkeit langweilige streber waren sie nicht und wenn sie sich mit rüppel böckel und eschwege den ewigen sitzenbleibern prügelten dann immer für die brüderlichkeit.“ (Stückzitat)

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Cassel Frühere Schreibweise der Stadt, die ewiger Bezugspunkt der Familie Grimm bleiben sollte, nachdem sie 1798 nach Kassel gezogen war. Hier gingen Jacob und Wilhelm zur Schule, hier arbeiteten sie später u. a. als Bibliothekare. Mit Kassel verband die beiden so etwas wie eine Hassliebe: Sie waren zwar gelehrt, aber nicht adelig, das verwehrte ihnen weitere Aufstiegschancen in Kassel. Und auch die städtebauliche absolutistische Architektur der Zeit, die im Stil eher an Paris erinnerte als an das heutige Stadtbild, gefiel v. a. Wilhelm nicht so recht. Trotzdem kehrten sie und ihre Geschwister immer wieder hierhin zurück. In Kassel wohnten die Brüder Grimm u. a. in der Straße Am Sack 4 (heutiger Steinweg), in der Wildemannsgasse 24, im nördlichen Torhaus an der Wilhelmshöher Allee und Bellevue 7 und 9 (heutige Schöne Aussicht).

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deutsch (Adj.) zu Deutschland gehörig, es betreffend; aus Deutschland stammend, in Deutschland hergestellt. Anders als viele andere Sprach- und Nationalitätenbezeichnungen geht deutsch nicht auf die Namen eines Stammes oder einer Volksgruppe zurück, auch nicht auf teutonisch, sondern vielmehr auf das mittelhochdeutsche diutisch/diutsch, tiutsch/tiusch, das eine Sprache des Volkes meinte, und althochdeutsch diutisk (verwandt mit gotisch þiudiskô, heidnisch). Auch das englische Dutch lässt sich über das Mittelniederländische hierauf zurückführen. Auf dieselbe Wurzel wie deutsch geht übrigens auch deuten zurück, was „dem Volk verständlich machen“ heißt. Der Ruf nach einer deutschen Einigung und einem deutschen Nationalstaat im Zeitalter der Romantik hat nichts zu tun mit einer Berufung auf irgendeine Form von Volks- oder Stammeszugehörigkeit, sondern richtet sich dahin, die vorherrschende Kleinstaaterei zu überwinden und so Fortschritt zu ermöglichen. Zur Zeit der Grimms war Göttingen als Teil des Königreichs Hannover schon Ausland. Deutschland im Zeitalter der Romantik 1789 löst die Französische Revolution mit ihrem Ruf nach „Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit“ eine Kette von politischen Umbrüchen und Umwälzungen aus. Die Monarchien


Europas drohen zu fallen, so auch in Deutschland: 1792 wird Franz II. zum letzten Kaiser des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation gekrönt. 1806 bilden 16 deutsche Staaten auf Druck Napoleons den Rheinbund unter französischer Oberherrschaft, dem sich immer mehr deutsche Staaten anschließen. Im gleichen Jahr legt Franz II. die Krone nieder und Preußen wird von Napoleon erobert. Das Oktoberrelikt (zur Befreiung der Bauern von der Erbuntertänigkeit) eröffnet 1807 eine Reihe von Reformen. 1813 beginnt unter Preußens König Friedrich Wilhelm III. und dem russischen Zar Alexander der Befreiungskampf gegen Napoleon und endet mit dem Sieg in der viertägigen Völkerschlacht von Leipzig. Während des Wiener Kongress 1815 entsteht der Deutsche Bund. Zeitgleich muss Napoleon erneut in der Schlacht von Waterloo geschlagen werden. Ab 1818 entstehen in deutschen Staaten die ersten Verfassungen, die eine Volksvertretung garantieren. Die Karlsbader Beschlüsse von 1819 verbieten die aufkommenden Burschenschaften mit ihren nationalen und revolutionären Gesinnungen. 1830 gibt es als Reaktion auf die französische Julirevolution auch in deutschen Staaten Unruhen. 1848 bricht die Märzrevolution als Folge auf den Sturz des französischen Königs in den deutschen Staaten aus. Die verfassungsgebende Nationalversammlung tritt in der Frankfurter Paulskirche zusammen. Der erste

Versuch in Deutschland einen parlamentarischen Verfassungsstaat zu errichten, scheitert Ende Mai.

E

Erwachsen werden Jacob und Wilhelm hatten die Schwelle der Kindheit in dem Augenblick überschritten, als sie dem Sarg des Vaters und den Trägern, die dem damaligen Brauch folgend Zitronen und Rosmarin in der Hand hielten, gefolgt waren. Die Mutter betrachtete sie nun als stützende Gefährten, und der elfjährige Jacob, nun „Nachfolger der höchsten Autorität“, trug mit fester Handschrift den Tod seines Vaters in die Familienbibel ein. Auf einem Zettel notierte Wilhelm seine Empfindungen: „Wie wir zum ersten Male weggingen nach Kassel, ist mir am lebhaftesten der Augenblick, wo wir aus der Stadt fuhren ... ich dachte an all die Zeit, die ich darin zugebracht, sie war mir aber als ganz fern und als liege ein großer Graben dazwischen und ich sei ganz abgeschnitten davon und fange nun etwas Neues an.“ Erzählen Vielleicht ist die eigentliche Funktion des Erzählens Gemeinschaft zu stiften. Von Anfang an war der Mensch nur fähig, in der Gemeinschaft zu überleben. Auch wenn sich ihr Charakter stark geändert hat, von der Stammesgemeinschaft zum modernen Sozialstaat, der individuelle Anonymität ermöglicht: Die Gemeinschaft bleibt die Grundlage menschlichen Zusammenlebens.


Das Erzählen, Hören und Weitergeben von Geschichten ist neben Religion, Ritualen und anderen kulturellen Artefakten ein wesentlicher Bestandteil für ihre Entstehung.

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Familie Jacob und Wilhelm Grimm verbrachten fast ihr ganzes Leben zusammen. Sie wuchsen in einer großen Familie mit vier Geschwistern auf. Der Vater verstarb früh und Jacob, der älteste Bruder, nahm seinen Platz ein. Die Mutter wird nach ihrem Ableben durch ihre Schwester und diese später durch die Ehefrau Wilhelms als Frau im Hause Grimm ersetzt. Familiäre Gemeinschaft war für die Brüder überlebenswichtig. Auch die Teilhabe am Romantischen Zirkel mit Clemens Brentano und Achim von Arnim entsprach einer festen Gemeinschaft wie auch später der Zusammenschluss der Göttinger Sieben (-> Hannover, Ernst August I. von) im Jahr 1837. Die Brüder Grimm brauchten die Gemeinschaft und strebten im visionären Sinne nach der großen Familie und trafen damit den Nerv der Zeit – die Sehnsucht nach einer geeinten Nation.

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Grimm, Jacob Ludwig Carl (1785–1863) und Grimm, Wilhelm Carl (1786–1859) Ihre Sammlung der Kinder- und Hausmärchen ist das weltweit meistgelesene deutsche Buch, als Gelehrte haben sie das Wissen über unsere Sprache

revolutioniert, und wie niemand vor ihnen haben sie „Brüderlichkeit“ als Lebensform begriffen: Seit ihrer Kindheit lebten Jacob und Wilhelm meist unter einem Dach und arbeiteten gemeinsam als Journalisten und Hochschullehrer, als Bibliothekare und Politiker, als engagierte Zeitgenossen und zurückgezogene Gelehrte. Der weitgereiste Diplomat Jacob, der 1814/15 am Wiener Kongress teilnahm und 1848 Mitglied der Frankfurter Nationalversammlung wurde, und der Familienvater Wilhelm, geselliger Erzähler und Freund der Dichter – es waren höchst unterschiedliche Brüder, die leidenschaftlich und rücksichtslos die Vergangenheit von Literatur, Sprache, Recht und Religion erkundeten, um ihre Gegenwart zu verstehen. Grimmwelt 2015 am Kasseler Weinberg neu eröffnetes Museum, das das schöpferische Leben und Wirken der Brüder Grimm einem breiten Publikum zugänglich machen möchte. Im Zentrum steht dabei die ganze Bandbreite des literarischen wie sprachlichen Schaffens der Brüder Grimm: von der berühmten Märchensammlung bis zum Deutschen Wörterbuch. Die Inszenierung Grimm. Ein deutsches Märchen und die Grimmwelt ergänzen sich gegenseitig, auch deshalb gibt es anlässlich der Inszenierung eine neue Kooperation zwischen Staatstheater und der Grimmwelt, über die die Website immer auf dem neuesten Stand informiert.


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Hanau Im Zentrum des Familienlebens steht das hellrote Mietshaus in der Langen Gasse 41 neben dem Hintergebäude des Neustädter Rathauses von Hanau. Die Eltern ziehen kurz nach der Geburt ihrer ältesten Söhne dorthin um. Die Verhältnisse wirken überschaubar. Die unmittelbare Umgebung, Nachbarn und Verwandte bilden eine kleine Welt für sich. Die Mutter sitzt oft da und betrachtet die Außenwelt in einem Spiegel. Wilhelm erinnert sich: „Der eine Flügel des Fensters stand auf, die Sonne lag auf den Dächern, und die Stühle des Strumpfwirkers schnurrten beständig. Das war immer eine langweilige Zeit“. Wilhelm hat ein feines Gehör für den Klang der Epoche. Denn die Hanauer Textilproduktion floriert in seiner Kindheit. Die Natur erscheint als Außenwelt und spielt lediglich als Reflex in die Wahrnehmung hinein; die Töne des vorindustriellen Fabrikwesens dringen als sanftes Schnurren in die Wohnung – besser kann ein Erinnerungsbild den historischen Ort der Grimm’schen Kindheit kaum skizzieren, jenes Grundgefühl von Ungenügen inmitten einer Zeit des Umbruchs, das gleichermaßen die Sehnsucht nach dem Neuen wie die Sorge um den Verlust des Althergebrachten erzeugt. Hannover, Ernst August I. von (1837–1851) setzte die von seinem Vorgänger König Wilhelm IV. den bürgerlichen Kräften zugestandene

Verfassung – das Hannoversche Staatsgrundgesetz – am 1. Nov 1837 außer Kraft, zur Legitimation seines Anspruches auf die Alleinherrschaft. Die zu dieser Zeit in Göttingen als Professoren angestellten Brüder Grimm legten mit fünf weiteren Kollegen Protest gegen diesen Verfassungsbruch ein. Dieser Affront gegen Ernst August I. von Hannover sollte sie als die „Göttinger Sieben“ berühmt – und arbeitslos machen. Denn ihr Protestschreiben ging wie ein Lauffeuer durch Deutschland. Jacob und Wilhelm waren zwar suspendiert worden, wurden aber von den Studentenschaften, Bürgerbewegungen und demokratischen Parteien als Helden gefeiert.

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Märchen stellen kollektive Träume dar, sie greifen zurück auf eine Bildsprache, die allen Menschen gemeinsam ist. Sie werden in den Grundmustern und Hauptmotiven weltweit erzählt, und sie bedienen sich dabei einer Lingua franca, die im Gefühl, im Unbewussten angelegt ist und in der wir uns international verständigen können – wie in der Musik oder in der Malerei. In aller Regel existiert von einem Märchen nicht nur eine fixierte Fassung, sondern eine Vielzahl von Überlieferungsvarianten. Es ist nützlich sie zu kennen, weil dann die Themen, die der Interpretation bedürfen, verstärkt assoziiert werden können. Es ist also nicht so entscheidend, welche Version eines Märchens betrachtet wird,


entscheidend sind die Stoffe selbst, ihre spezifischen Grundmuster und Grundfiguren. Mark, 1000 Ein Porträt von Jacob und Wilhelm Grimm war auf dem letzten 1000 DM-Schein zu sehen – nach einer Bildvorlage von Elisbaeth Jerichau von 1855. Aufgrund des durch das Doppelporträt großen Platzbedarfs war es der größte Schein, im Hintergrund waren historische Kasseler Gebäude abgebildet wie bspw. das Fridericianum oder der Herkules, außerdem ein A als Anspielung auf das Deutsche Wörterbuch. Auf der Rückseite war der aufgeschlagene erste Band des Deutschen Wörterbuchs zu sehen (A bis Biermolke), darunter die ersten acht Zeilen des handschriftlichen Eintrags zum Wort Freiheit. Auf der rechten Seite, dem sog. Weißraum, war eine Illustration des Märchens Der Sterntaler abgebildet, das Hintergrundmuster bildeten Froschkönige mit Kronen.

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Nationalversammlung Fand 1848 in der Frankfurter Paulskirche statt und war das erste frei gewählte Parlament in Deutschland. Als gewählter Abgeordneter nahm Jacob Grimm daran teil. Jedoch scheiterte sein Traum von einer nationalen Verfassung eines geeinten Deutschlands. In den Sitzungspausen der Versammlung vergrub er sich begierig in sein eigenes Projekt: das Wörterbuch. Das war seine Vision.

Nostalgie Erstmals im medizinischen Zusammenhang aufgetaucht, bezeichnete ein krankmachendes Heimweh, das besonders Schweizer Söldner in der Fremde befiel. Johannes Hofer (1662–1752) beschrieb dieses Phänomen erstmals in seiner Dissertation. Heutzutage versteht man unter diesem Begriff eine wehmütige Hinwendung zu vergangenen Zeiten, die in der Erinnerung oftmals stark idealisiert und verklärt reflektiert werden, z.B. im Hinterhertrauern „der guten alten Zeit“.

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Projekt Grimm. Ein deutsches Märchen Das Ensemble um Regisseur Jan-Christoph Gockel durchforschte während der Probenzeit in Mainz intensiv Werk und Biografie der Brüder Jacob und Wilhelm Grimm, das Leben ihrer Familie, sowie historische Ereignisse des 19. Jahrhunderts und die Epoche der deutschen Romantik. 2021, während der Proben zur Übernahme ans Staatstheater Kassel, aktualisierten und überarbeiteten das Kasseler Ensemble und Gockel die Mainzer Fassung. Gemeinsam mit den die Schauspieler:innen doubelnden Puppen von Puppenbauer und Schauspieler Michael Pietsch schlüpft das neue Ensemble in die Rollen der Mitglieder der Familie Grimm, in Märchengestalten, Archetypen und Persönlichkeiten des romantischen und biedermeierlichen Deutschlands. Ein vielschichtiges


Eva-Maria Keller, Katharina Brehl, Marius Bistritzky, Hagen Oechel, Aljoscha Langel, Michael Pietsch, Jakob Benkhofer



Panoptikum, das Märchen zu der eigenen Persönlichkeit werden lässt, wo Fantasie und Realität aufeinanderprallen. Der Abend lässt Revolutionen, Geschichte und das Studium der Sprache Revue passieren, mixt Sitcom und Prolo-Widerstand, Familienidylle und Gangsta-Style. Und dabei graben sich die Spieler:innen wie einst die Grimms in den dunklen Wald Deutschland hinein, die 200 Jahre alte Staubschicht von den Märchen blasend, von denen Wilhelm Grimm begeistert schwärmte, in ihnen „liegt lauter urdeutscher Mythos“: Geschichte als Tiefenpsychologie und Identitätsstifter begreifend. Die Schauspieler:innen sind auf der Suche nach dem, was uns alle eint: „Unsere Sprache ist unsere Geschichte“, sagte Jacob Grimm. Puppen jeder Art haben in ihren unterschiedlichen Erscheinungsformen schon seit alters her eine magische Ausstrahlung. Das liegt in erster Linie daran, dass sie ein Abbild des Menschen sind – ein Abbild, in das viel hineingedacht werden kann an Persönlichkeit, Charakter und Verhaltensweisen. Das heißt: Puppen sind wie Menschen – aber eben auch so, wie wir diesen Menschen (gerade jetzt) gerne hätten. Die Puppe widerspricht uns nie. Sie muss das sein, was wir wollen.

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Romantik, eine kulturgeschichtliche Epoche, die vom Ende des

18. Jahrhunderts bis weit in das 19. Jahrhundert hinein dauerte und sich insbesondere auf den Gebieten der bildenden Kunst, der Literatur und der Musik äußerte. Im heutigen Sprachgebrauch bezeichnet der Ausdruck Romantik mit dem Adjektiv romantisch ein Ambiente, das in der Lage ist, Menschen mit Gefühlsreichtum und vielleicht auch mit etwas Sehnsucht (nach dem Unerfüllbaren) zu erfüllen. Romantik bedeutet auch eine Abwendung von der Antike und von klassischen Vorbildern hin zur eigenen Kultur und damit zur Sagen- und Mythenwelt des Mittelalters. Die Grundthemen der Romantik sind Gefühl, Leidenschaft, Individualität, Sehnsucht nach Heilung der Welt und nach Zusammenführung von Gegensätzen hin zu einem harmonischen Ganzen. Schlüsselwerk der damals neuen Strömung ist Des Knaben Wunderhorn von Clemens Brentano und Achim von Arnim – darin sammeln die beiden Volksliedtexte vom Mittelalter bis ins 18. Jahrhundert.

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Sprache Sprachgeschichte ist wie alle Geschichte ein Teil der Gesellschaftsgeschichte. Diese Erkenntnis gilt bereits für die ältesten Phasen der menschlichen Entwicklung. Denn das Leben des Menschen verläuft in der Gemeinschaft mit anderen. Die verschiedenen Formen menschlicher Gemeinschaft bedürfen als Mittel der Verständigung der Sprache,


die bei ihrer Tätigkeit und in enger Verbindung mit dem Denken entstanden ist. Die gemeinsame Tätigkeit war erforderlich, um das Leben zu sichern. So konstituiert sich gewissermaßen die Gesellschaft durch Sprache und Kommunikation.

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Volk „eine besonders bedeutsame aandlung tritt in der zweiten hälfte des 18. und der ersten des 19. jhs. ein. die ästhetischphilosophische bewegung veredelt den begriff des volkes als des ursprungs des werthvollsten poetischen gutes, schöpferischen phantasielebens, naturbedingter sitte, indem zugleich der werth der den oberen gesellschaftsschichten vorbehaltenen bildung herabgesetzt wird. in politischer beziehung wird durch die ideen der französischen revolution und ihre weitere entwicklung in der liberalen bewegung eine umwerthung des wortes herbeigeführt. damit verbindet sich die veredlung durch das erwachsen des nationalen bewusztseins, mächtig gefördert durch den zusammenbruch des alten deutschen reiches und den kampf gegen Napoleon: das ringen um freiheit und einheit geben dem wort einen stimmungsgehalt, der leidenschaftlich empfunden werden kann. in diese würde wächst das wort erst allmählich im kampfe mit dem fremden nation hinein.“ (Deutsches Wörterbuch, Bd. 26, Sp. 453).

W

Werk Grimm’sches Kinder- und Hausmärchen, Deutsche Sagen, Irische Elfenmärchen, Deutsche Mythologie, Deutsches Wörterbuch, Über den altdeutschen Meistergesang, Die beiden ältesten deutschen Gedichte, das Lied von Hildebrand und Hadubrand und das Weißenbrunner Gebet, Altdeutsche Wälder, Der arme Heinrich von Hartmann von der Aue, Lieder der alten Edda, Irmenstraße und Irmensäule, Silva de romances viejos, Deutsche Grammatik, Wuk Stephanowitsch kleine Serbische Grammatik verdeutscht mit einer Vorrede, Zur Rezension der deutschen Grammatik, Deutsche Rechtsalterthümer, Altdänische Heldenlieder, Balladen und Märchen, Über deutsche Runen, Zur Literatur der Runen, Grâve Rudolf, Bruchstücke aus einem Gedichte von Assundin, De Hildebrando antiquissimi carminis teutonici fragmentum de Wilhelmo Grimmo und weitere Abhandlungen, Anzeigen und Rezensionen. Wörterbuch Das neue Grimm’sche Wörterbuch soll „eine Naturgeschichte der einzelnen Wörter“ werden. Es soll Bedeutungen nicht wie ein Lexikon erklären. Stattdessen sollen Textbeispiele belegen, wie der Gebrauch sich im Lauf der Zeit gewandelt hat. Im besten Fall wird die jeweils älteste Form eines Stichwortes rekonstruiert. Denn „wörter verlangen beispiele ... ohne welche ihre beste kraft verloren ging“, schreibt Jacob Grimm. Er will


die Geschichte der neuhochdeutschen Sprache als „Geschichte des deutschen Geistes“ darstellen, indem er in ihrem frühen Gebrauch deren „Urbegriffe“ aufspürt und so die vergessenen Wurzeln des Deutschen freilegt. Das gesamte Wörterbuch ist online zugänglich, den Link dazu finden Sie am Ende der nächsten Seite. Wolf Steht symbolisch für unermessliche Gier. Je mehr er frisst, desto hungriger wird er. In den Märchen ist der Wolf Inbegriff des grausamen Bösen. Er produziert Ängste und versteht es, sich geschickt zu verstellen, um seine Gelüste zu stillen. Das „Grosse vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste“ von 1731-54 bezeichnet ihn als „reissendes, arglistiges und gefährliches Thier“ und weiter: „Unter den bekanntesten Raub-Thieren ist wohl sonder Zweifel der Wolf das schädlichste und arglistigste zu nennen, welches der weise Schöpfer dem menschlichen Geschlechte, auch so wohl zahmen, als auch wilden Thieren, zu sonderbarer Straffe erschaffen.“ Wut Manche:r Erwachsene und manche:r Psycholog:in akzeptieren nicht, dass Kinder Aggressionen erleben – aber das müssen Kinder! Sie dürfen sie beispielsweise in der Fantasie als etwas Legitimes ausleben. Eine Welt, in der die Aggression unterdrückt wird, ist so schlimm wie eine Welt, in der die Sexualität verboten ist: Man darf

weder lieben noch hassen, man hat nur noch einen störungsfreien Computer als Kopf.

Z

Zuträger Die Brüder Grimm haben versucht den Anschein zu erwecken, dass die Märchen aus dem „einfachen Volk“ stammen. In der Vorrede zum ersten Band der „Kinder- und Hausmärchen“ schreiben sie: „Alles ist … nur in Hessen und den Main-Kinziggegenden, in der Grafschaft Hanau, wo wir her sind, nach mündlicher Überlieferung gesammelt.“ Diese Formulierung erweckt den Eindruck – und das sollte sie auch! – als seien die Brüder Grimm Märchen sammelnd in ihrer Heimat umhergezogen. Das ist nachweislich nicht wahr. Jacob und Wilhelm Grimm haben sich so gut wie alle Märchen in ihrer Kasseler Wohnung erzählen lassen. Ganz im Geist der Romantik wollten die Grimms den Eindruck erwecken, ihre Märchen seien Produkte des Volkes und kollektiv überliefert. Erst nach und nach fand man heraus, wer diese Beiträger:innen gewesen sind. Die Identität der meisten Geschichtenerzähler:innen konnte erst in den siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts aufgedeckt werden: Dorothea Viehmann, Annette und Jenny von Droste-Hülshoff, die drei Schwestern Hassenpflug, Philipp Otto Runge und rund 20 andere Geschichtenzuträger:innen (alle entstammen der bürgerlich-gebildeten Schicht und waren Freund:innen der Brüder Grimm).


Zwerge sind nach der nordischen Mythologie kleinwüchsige Dämonen, die im Kollektiv leben. Beleidigt man Zwerge, können sie sehr bösartig reagieren. Häufig helfen sie dem Märchenhelden; sie wollen dafür aber gut behandelt werden und geschätzt werden. Anders als die Heinzelmännchen, eine literarische Erfindung des 19. Jahrhunderts, arbeiten die klassischen Zwerge nicht bei Menschen, sondern als Schmiede oder im Bergbau. Trotz ihres Kleinwuchses – sie messen zwischen 20 bis 80 Zentimeter – haben Zwerge übermenschliche Kräfte und, da sie im Bergbau tätig sind, Zugang zu enormen Goldvorkommen. Eine Schwachstelle haben Zwerge allerdings auch: ihren langen weißen Bart. Im Märchen Schneeweißchen und Rosenrot klemmt ein Zwerg mit seinem Bart in einer Baumspalte fest.

Das Projekt-Wörterbuch entstand für die Uraufführung am Staatstheater Mainz und wurde von David Schliesing und Nadja Blank erstellt. Für die Übernahme an das Staatstheater Kassel hat Dirk Baumann das Projekt-Wörterbuch überarbeitet und ergänzt. Sie haben noch mehr Lust auf Wörterbücher? Das Deutsche Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm ist kostenfrei online zugänglich unter http://dwb.uni-trier.de/de/ oder hinter diesem QR-Code:

Aljoscha Langel, Hagen Oechel, Jakob Benkhofer, Marius Bistritzky, Katharina Brehl


Marius Bistritzky


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auf einen Streich Auf einen Audiowalk vom Staatstheater zur Grimmwelt, auf den Spuren von Jacob und Wilhelm Grimm in Kassel

Die Kasseler Grimmwelt hat einen Audiowalk produziert, mit dem Sie sich ganz eigenständig und kostenfrei auf die Spuren der Brüder Grimm in Kassel begeben können: 7 auf einen Streich. Neben informativen und unterhaltsamen Geschichten zu den Wirkstätten der Grimms in Kassel und Anekdoten aus dem Familienleben führt der Rundgang vom Friedrichsplatz, am Staatstheater vorbei, zur Grimmwelt am Weinberg. Die Stationen zeichnen Leben und Wirken der Grimms in Kassel nach: Los geht es am Friedrichsplatz, wo die Brüder Grimm ab 1808

gearbeitet haben, über ihr Wohnhaus in der Schönen Aussicht Nr. 9 bis zum Dach der Grimmwelt, von wo aus sich ein herrlicher Ausblick über die Kasseler Südstadt erstreckt – bis hin zum Märchenviertel Niederzwehren. Über den QR-Code erreichen Sie den Audiowalk auf der Plattform izi.travel, dort können Sie den Audiowalk auch kostenlos auf Ihr Smartphone herunterladen.


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Eva-Maria Keller, Aljoscha Langel, Marius Bistritzky, Katharina Brehl

Kooperation zwischen Staatstheater Kassel und Grimmwelt Anlässlich von Grimm. Ein deutsches Märchen kooperieren Staatstheater Kassel und Grimmwelt miteinander. Zu Informationen zu gemeinsamen Aktionen und Veranstaltungen hält Sie unsere Stück-Website immer auf dem Laufenden:


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Marius Bistritzky, Eva-Maria Keller, Michael Pietsch


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Katharina Brehl, Jakob Benkhofer, Michael Pietsch, Eva-Maria Keller, Aljoscha Langel, Tobias Schilling, Marius Bistritzky, Hagen Oechel


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Schöne Vorstellung! Haben Sie Anregungen oder Feedback? Schreiben Sie uns: feedback-schauspiel@staatstheater-kassel.de Wir wollen diskriminierungskritisch arbeiten. Diese Arbeit verstehen wir als fortlaufenden Prozess. Hinweis Alle Schauspieler:innen, die auf der Bühne stehen, sind gegen Covid-19 geimpft sowie vor der Vorstellung getestet. Aus diesem Grund entfallen glücklicherweise die Abstandsregelungen. Quellen Gabriele Seitz: Die Brüder Grimm: Leben – Werk – Zeit, München, 1984 Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm, München, 1999 Deutsches Wörterbuch; hrsg. von Dr. Renate Wahrig-Burfeind, Gütersloh/ München, 2002 GEO Epoche: Die deutsche Romantik, Nr. 37, 6/2009 Steffen Martus: Die Brüder Grimm. Eine Biographie, Berlin, 2010 Zeit Geschichte: Die Brüder Grimm, 4/2012 Internet: www.erzaehlen.de, www.kindergartenpaedagogik.de, www.wikipedia.de, lexikon.stangl.eu, Autobiographien von Jacob und Wilhelm Grimm, wikisource.org , www.zedler-lexikon.de (letzter Abruf für alle: 29.11.2021) Sämtliche Texte werden für den Abdruck im Programmheft gekürzt und in ihrer ursprünglichen Orthografie wiedergegeben. Das Theaterprojekt Grimm. Ein deutsches Märchen wurde, nach Recherchen des Autorenteams, maßgeblich im Probenprozess mit dem Ensemble des Staatstheater Mainz entwickelt, wo es 2013 Premiere feierte. In der ursprünglichen Besetzung sind hier Monika Dortschy, Ulrike Beerbaum, Lorenz Klee, Felix Mühlen, Mathias Spaan und André Willmund zu nennen, die neben Michael Pietsch die Besetzung des Stücks bildeten. Eine weitere Fassung entstand für das Staatstheater Mainz und das Théâtre National in Brüssel. Der Dank für die Fortschreibung des Textes gilt hier Julian von Hansemann, Henner Momann, Matthias Lamp und Daniel Friedl. Außerdem an Stefan Graf und Elisa Hempel. Für die Übernahme am Staatstheater Kassel wurde das Stück mit dem Kasseler Ensemble, Regie und Dramaturgie weiterentwickelt. Der Abend nutzt in der Textfassung neben Originaldokumenten von Jacob und Wilhelm Grimm, Materialien von Steffen Martus, Gabriele Seitz, Wilhelm Bleek, Hella Kemper, u. a.

Die Produktion Grimm. Ein deutsches Märchen wird unterstützt von Barbara Ettinger-Brinckmann, Kassel. Wir danken belverde floristik & ambiente für die Premierenblumen. Impressum Probenfotos: Katrin Ribbe, Probe am 30. Nov 2021 | Herausgeber: Staatstheater Kassel | Intendant: Florian Lutz | Geschäftsführender Direktor: Dr. Frank Depenheuer | Schauspieldirektorin: Patricia Nickel-Dönicke | Programmheft 08 | Spielzeit 2021/22 | Redaktion: Dirk Baumann | Gestaltung: Malte Richter | Auflage: 1000 Stück | Druck: Boxan Kassel | Änderungen vorbehalten



www.staatstheater-kassel.de


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