Theaterblatt März 2013

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Ariadne auf Naxos Viel L채rm um nichts Vater Mutter Geisterbahn Internationale Maifestspiele 2013 Konzerte

Kartenvorverkauf

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März 2013 Ariadne auf Naxos Viel Lärm um nichts Vater Mutter Geisterbahn Internationale Maifestspiele 2013 Spielplan März Osterprogramm Zum letzten Mal in dieser Spielzeit Büchner Spezial Konzerte Pressestimmen Jugendreferat: Schultheatertage 2013 Wartburg im März Extras News und Impressum

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Liebes Publikum, auch wenn die Temperaturen derzeit noch mehr als winterlich sind – bei einem Blick in das soeben vorgestellte Programm der Internationalen Maifestspiele 2013 kommen durchaus Frühlingsgefühle auf. Allein das Tanzprogramm wartet mit fünf Deutschlandpremieren auf, darunter Yo Gee Ti der Compagnie Käfig unter der künstlerischen Leitung von Mourad Merzouki oder Le Songe der Les Ballets de Monte-Carlo. Die drei großen Schauspiel-Gastspiele Ödipus Stadt des Deutschen Theaters Berlin, Der Menschenfeind aus Zürich und Prinz Friedrich von Homburg vom Burgtheater Wien erwiesen sich am ersten Vorverkaufswochenende als Publikumsmagneten, ebenso wie die in Europa selten gespielte Oper Porgy and Bess von George Gershwin. Doch damit sind nur wenige Höhepunkte genannt – das komplette Programm stellen wir Ihnen ab Seite 10 vor. Vor den Maifestspielen stehen zahlreiche, erstklassige eigene Produktionen auf dem Programm: Ariadne auf Naxos ist ein musikalischer Hochgenuss und gleichzeitig höchst anspruchsvoll für das Sängerensemble, unter anderem Tatiana Plotnikova in der Titelpartie und Emma Pearson (Zerbinetta), die zuletzt als Lucia di Lammermoor brillierte. Philippe Arlaud inszeniert diese Produktion, die er bereits am Festspielhaus Baden-Baden erarbeitet hat. Caroline Stolz widmet sich im Kleinen Haus Shakespeares romantischer Komödie Viel Lärm um nichts (Premiere am 2. März) und in der Wartburg steht die nächste Premiere am Gründonnerstag, 28. März bevor: Vater Mutter Geisterbahn von Martin Heckmanns schildert auf leichte und skurrile Weise die Krisen junger Eltern, die sich vor der Herausforderung sehen, ihr Kind für eine Leistungsgesellschaft fit machen zu müssen. Der besondere Clou entsteht beim Perspektivwechsel, in dem der Sohn seine Wahrnehmung der überforderten Eltern zum Ausdruck bringt. Lassen Sie sich von diesen und weiteren Theatermomenten verzaubern. Wir freuen uns auf Ihren Besuch.

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Titel: Die verkaufte Braut

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Im Palais eines reichen Herrn hat ein prunkvolles Fest begonnen. Letzte Vorbereitungen für die Aufführung der eigens für diesen Anlass komponierten Oper Ariadne auf Naxos werden getroffen. Da erfährt der Musiklehrer, dass dem erhabenen Opus seines Meisterschülers ein Possenspiel folgen soll. Aber es kommt noch schlimmer: Eine plötzliche Anordnung verfügt, dass die Posse nicht nach der Oper, sondern gemeinsam mit der Oper gegeben werden soll, weil für Punkt neun Uhr ein Feuerwerk anberaumt ist. Der Musiklehrer ist fassungslos, die Primadonna und der Tenor trauen ihren Ohren nicht, und der Komponist ist am Boden zerstört. Einzig die Komödiantentruppe um Zerbinetta bewahrt Ruhe, denn sie sind die Meister der Improvisation. Die Aufführung beginnt zunächst als Stegreiftheater, bei dem die auf einer öden Insel gestrandete, trauernde Ariadne immer wieder auf die Komödiantentruppe trifft. Im Verlauf gewinnt aber die eigentliche Oper des Komponisten mehr und mehr die Oberhand und gipfelt in der Ankunft des Gottes Bacchus, der Ariadne und auch sich selbst von allem Kummer befreit. Die Entstehung der Oper Ariadne auf Naxos war alles andere als gradlinig. Zunächst wurde 1912 am Stuttgarter Hoftheater die zweite Werkhälfte als Teil der Molière-Komödie Le Bourgeois Gentilhomme uraufgeführt. Diese Kombination war aufwendig und konnte sich nicht durchsetzen: „Ein Publikum, das ins Schauspiel geht, will keine Oper hören, und umgekehrt“, schrieb Strauss in weiser Selbsterkenntnis. Erst die Version, die 1916 in Wien an der Hofoper über die Bühne ging, wurde in ihrer melancholisch und ironisch angehauchten Stimmung ein Welterfolg, so dass der Gemeinderat der Insel Naxos Richard Strauss sogar zum Ehrenbürger ernannte. Die Oper Ariadne auf Naxos ist eine Delikatesse für jeden Liebhaber dieses Genres. Mit diesem Werk legten Richard Strauss und Hugo von Hofmannsthal den Grundstein für jenen leichtfüßigen Neoklassizismus, der dem Musiktheater in der Wagnernachfolge die stärkste Konkurrenz machte. Meisterhaft sind die musikalischen Sphären miteinander verknüpft, subtil und abgründig ist der Humor, kostbar die Orchestrierung. Das Schlüsselwerk lebt vom Aufeinanderprallen der hehren Welt der antiken Tragödie in der ernsten Oper auf die heitere Stimmung der Komödianten um Zerbinetta, die Ariadne den Rat gibt, das Leben nicht so schwer zu nehmen. Dabei ist die Partie der Zerbinetta eine der

schwierigsten und effektvollsten der Opernliteratur. Emma Pearson, die gerade als Lucia di Lammermoor zu erleben war, singt die anspruchsvolle Rolle der Zerbinetta. In der kapriziösen und gleichzeitig tief empfundenen Titelpartie Ariadne ist Tatiana Plotnikova zu hören. Merit Ostermann, die bereits als Octavian in Der Rosenkavalier begeisterte, singt den Komponisten. Arnold Bezuyen gastiert als Bacchus in Wiesbaden. Der holländische Tenor debütierte 1998 als Loge bei den Bayreuther Festspielen und wurde seither regelmäßig als Solist in Bayreuth engagiert. Eine enge Zusammenarbeit verbindet ihn mit der Wiener Staatsoper. Weitere Stationen seines künstlerischen Werdegangs führten ihn unter anderem nach Amsterdam, Bonn, Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Kassel, London, an die Mailänder Scala, nach Neapel, New York, Stuttgart, Tokio, Barcelona, Los Angeles und zu den Osterfestspielen Salzburg. Zuletzt sang er Wozzeck an der Oper in Tel Aviv (Regie: Manfred Beilharz). Regisseur, Bühnenbildner und Lichtkünstler Philippe Arlaud inszenierte Ariadne auf Naxos am Festspielhaus Baden-Baden als leichtes und gleichzeitig tiefgründiges Werk und erarbeitet das Stück nun neu mit dem Ensemble des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden. Arlaud ist seit vielen Jahren an zahlreichen renommierten Theatern und Opernhäusern in Europa, Asien und den USA tätig. Seit 1995 stehen die Oper und die Regiearbeit im Zentrum von Philippe Arlauds kreativem Schaffen. Die Sprache des Films – Zooms, Panoramen, Kamerafahrten und Montagen – spielt in seinen Inszenierungen eine wichtige Rolle, entfaltet in kinetischen und oft farbenprächtigen Räumen. 2006 übernahm Philippe Arlaud die künstlerische Leitung des Feldkirch Festivals von dem Dirigenten Thomas Hengelbrock, das er bis Juli 2012 leitete. Auch in der Ausbildung junger Künstler ist Philippe Arlaud aktiv: So unterrichtete er bereits an der École Supérieure d’Art Dramatique du Théâtre national de Strasbourg, an der Universität in Graz und an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg. Seit mehreren Jahren arbeitet er mit Andrea Uhmann zusammen, die auch für Ariadne auf Naxos die Kostüme entworfen hat. Auch mit der französischen Choreografin Anne-Marie Gros verbindet Arlaud eine lange Zusammenarbeit.

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Ariadne auf Naxos

Oper in einem Aufzug nebst einem Vorspiel von Richard Strauss Libretto von Hugo von Hofmannsthal Mit Übertiteln Musikalische Leitung Zsolt Hamar Inszenierung, Bühne und Licht Philippe Arlaud Choreografie Anne-Marie Gros Kostüme Andrea Uhmann Mit: Wolfgang Vater (Der Haushofmeister), Thomas de Vries (Der Musiklehrer), Merit Ostermann (Der Komponist), Tatiana Plotnikova (Primadonna, Ariadne), Arnold Bezuyen (Der Tenor, Bacchus), Marc-Eric Schmidt (Der Offizier), Mark Adler/ Markus Francke (Der Tanzmeister), Marvin Gauger (Der Perückenmacher), John D. Holyoke (Lakai), Emma Pearson (Zerbinetta), Brett Carter (Harlekin), Erik Biegel (Scaramuccio), Martin Busen (Truffaldin), Jonas Gudmundsson (Brighella), Sharon Kempton/Annette Luig (Najade), Sandra Fechner (Dryade), Sarah Jones (Echo) Neuinszenierung einer Produktion des Festspielhauses Baden-Baden

Premiere: Samstag, 9. März 19.30 Uhr, Großes Haus Weitere Vorstellungen: Sa 16. und Fr 22. März, jeweils 19.30 Uhr

Opernforum zu Ariadne auf Naxos

Gemeinsam mit Regisseur Philippe Arlaud und Generalmusikdirektor Zsolt Hamar sowie den Solisten des Opernensembles gibt Dramaturgin Karin Dietrich einen Einblick in Leben und Werk Richard Strauss‘, seine Zusammenarbeit mit dem Dichter Hugo von Hofmannsthal und die keineswegs schmerzlose Geburt der Operndelikatesse Ariadne auf Naxos. Eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft der Freunde des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden.

Sonntag, 3. März, 11 Uhr, Foyer 5


Lucas Dillmann, Benjamin Krämer-Jenster, Rajko Geith, Franziska Werner, Fabian Stromberger, Nils Kreutinger, Franziska Beyer

Foto: Lena Obst, Bearbeitung: Lorena Diaz Stephens.

Wenig Lärm um alles

Viel Lärm um nichts ist eine von Shakespeares leichtesten Komödien. Es passiert viel: Die Hochzeit von Hero und Claudio muss vorbereitet und die Streithähne Beatrice und Benedikt versöhnt werden (am besten, ohne dass sie es merken) und eine böse Intrige droht, das Glück der Aufrechten zunichte zu machen. Bis sich am Ende alle Paare in den Armen liegen können, müssen Kämpfe Zwei Liebespaare stehen im Mittelpunkt gefochten, Maskenbälle getanzt und von Shakespeares romantischer Komödie Tote zum Leben erweckt werden. Das Viel Lärm um nichts. Zwischen dem edlen Ganze natürlich mit einer kräftigen Portion Wortwitz und jeder Menge Claudio und der schönen Hero funkt es sofort und man beginnt sogleich, die Hoch- Musik. Und selbstverständlich ist nichts so, wie es auf den ersten Blick zeit zu planen. Etwas schwerer tun sich Benedikt und Beatrice, obwohl jeder sehen erscheint. Viel Lärm um nichts? Von kann, dass die beiden füreinander bestimmt wegen!

sind. Aber der überzeugte Junggeselle und die schlagfertige Freidenkerin liefern sich wahre Scharmützel an Wortgefechten, statt sich dem höfischen Ideal gemäß schüchtern anzuschmachten. Weil keiner den ersten Schritt macht, muss eben nachgeholfen werden.

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Wir trafen die Regisseurin Caroline Stolz kurz vor der Probe. Caroline, dies ist deine erste Shakespeare-Inszenierung. Warum hast Du Dich für dieses Stück entschieden? Caroline Stolz: Als ich Viel Lärm um nichts gelesen habe, hat es mir vor allem wegen seiner Verworrenheiten sehr gut gefallen. Ich mag ScrewballKomödien und dies ist ein sehr gut gebautes Stück mit schnellen Wortwechseln. Es handelt sich aber nicht um eine Boulevardkomödie. Die Sprache ist wunderbar und neben komischen Momenten lässt das Stück auch Tragik zu. Und am Ende kulminiert alles in einer phantastischen Shakespeare-Auflösung.

Welcher Aspekt des Stückes interessiert Dich als Regisseurin am meisten? CS: Mich reizt das titelgebende „Lärmen“ um nichts. Das große Thema des Stücks ist das Spiel mit dem Sein und dem Schein, in dem sich auch die Theaterwelt widerspiegelt. Das ist sehr bühnenwirksam. Du hast eine neue Fassung/Übersetzung des Stückes von Brandon Larch gewählt. Warum gerade die? CS: Ich habe viele verschiedene Fassungen und Übersetzungen gelesen und verglichen. Die leichte Übersetzung von Larch wird dem Wortwitz Shakespeares sehr gerecht, sie ist knackig und rund. Alle Schauspieler spielen jeweils zwei Rollen, zum Teil sogar den jeweiligen Widersacher, zum Teil innerhalb einer Szene. Wie geht das? CS: Wie das genau geht, kann man ab der Premiere am 2. März im Kleinen Haus sehen. So viel sei verraten: Die Schauspieler switchen zum Teil mit kleinsten Mitteln in Sekundenschnelle von einer in die andere Rolle, mit Virtuosität, Spielfreude und Vollgas. Wir wollen so auch die Fantasie der Zuschauer anregen. Welche Rolle spielt die Musik?

CS: Der Einsatz der Musik gehört zum

Inszenierungskonzept, sie ist für das Stück sehr wichtig. Es gibt bei uns keine Einspielungen, sämtliche Musik, alle Töne und auch der Gesang – alles ist live und wird von unserem Musiker Lucas Dillmann und den Schauspielern selbst gemacht.

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Viel Lärm um nichts

Komödie von William Shakespeare Deutsche Fassung von Brandon Larch Inszenierung Caroline Stolz Bühne und Kostüme

Lorena Díaz Stephens, Jan Hendrik Neidert

Musikalische Leitung Frank Rosenberger Dramaturgie Anika Bárdos Mit:

Benjamin Krämer-Jenster (Leonato / Margaret) Franziska Beyer (Hero / Dogberry) Franziska Werner (Beatrice / Sexton) Nils Kreutinger (Benedikt / Pater Francis) Rajko Geith (Claudio / Borachio) Fabian Stromberger (Don Pedro / Don John) Lucas Dillmann (Vibraphon)

Premiere: Samstag, 2. März 19.30 Uhr, Kleines Haus Weitere Vorstellungen: Do 7., Sa 9., Mi 20. März, jeweils 19.30 Uhr

Caroline Stolz ist die Leiterin der Wartburg, wo sie bisher u.a. Kristof Magnussons Komödie Männerhort, Hitchcocks „Die 39 Stufen“, Tobias Bungters Shopping Queens und zuletzt Stephen King‘s Misery inszenierte. 2010/11 brachte sie im Kleinen Haus The Black Rider von Wilson/ Burroughs/Waits und die Adaption des Hal-Foster-Comics Prinz Eisenherz auf die Bühne. In der Spielzeit 2011/12 folgte die überaus erfolgreiche Komödie Der nackte Wahnsinn von Michael Frayn. Weitere Inszenierungen schuf sie in Essen und Coburg. Mit Jan Hendrik Neidert und Lorena Díaz Stephens verbindet sie eine langjährige Zusammenarbeit.

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Benjamin Kiesewetter

Die Gummibärchen-Frage Martin Heckmanns‘ Stück Vater Mutter Geisterbahn Eine klassische deutsche Normfamilie: Vater, Mutter, Kind. Das Kind ist erst zwei, aber schon machen sich die Eltern Sorgen, was später aus ihm werden wird. Ein Schach-Genie? Ein Künstler? Oder doch ein ganz normaler Mensch? Und wenn ja – was ist das?

Herr und Frau Klein geben sich Mühe mit ihrem Kind. Es ist ihnen nicht egal, wo Otto später einmal in der Hackordnung stehen wird. Und der Sohn vom Nachbarn spricht schon jetzt besser! Da schleichen sich leicht Stress und Ehrgeiz in die Familienidylle, und entgegen der guten Ratschläge aus dem Eltern-Ratgeber („Streiten Sie nie vor dem Kind.“) streitet sich Ehepaar Klein oft vor dem Kind. Und immer, wenn sie streiten, schläft Otto ein. Er hat es nicht leicht mit seinen Eltern, denn Mutter hat ihr Philosophie-Studium abgebrochen, als sie schwanger war, und Vater wäre gern Theater-Regisseur, arbeitet aber (vorübergehend!) in einem Copyshop. Da wird das Kind leicht zum Selbstverwirklichungs-Projekt. Dann verschwindet die Mutter plötzlich für ein halbes Jahr, und ebenso plötzlich ist sie wieder da. Und die Frage, ob es nach dem Zähneputzen noch ein Gummibärchen gibt (die der Vater in zähem Ringen mit Otto gerade negativ geklärt hatte), wird wieder zum Streitfall.

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Irgendwann ist Otto so weit, dass er all diese Fragen selbst beantworten will. Er verschwindet. So, wie die Mutter eines Tages plötzlich weg war. Zurück bleiben die Eltern. Das Projekt „Erziehung“ ist abgeschlossen. Und was kommt jetzt? Martin Heckmanns (Jahrgang 1971), der zu den erfolgreichsten jüngeren deutschen Dramatikern gehört, schrieb dieses Stück über die Schwierigkeiten des Elternseins aus eigener Erfahrung. Auf leichte und skurrile Weise behandelt er die Themen, die wohl alle jungen Eltern umtreiben: Wie können wir unser Kind fit machen für die Leistungsanforderungen der globalen Welt? Wann ist der richtige Zeitpunkt, mit dem Chinesisch-Unterricht zu beginnen? Und wie kriegen wir es hin, dass das Kind trotzdem ein entspannter und lebensfroher Mensch wird? Der besondere Kniff des Stückes besteht darin, dass der Zuschauer in die Perspektive des Kindes Otto eingeweiht wird: Otto teilt uns seine Sicht der Dinge mit, die seine Eltern nicht kennen. Er erinnert uns daran, wie wir als Kind die Erziehungsbemühungen unserer Eltern als nervig, überflüssig, störend – oder manchmal auch als wohltuend empfanden.

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Vater Mutter Geisterbahn Von Martin Heckmanns Inszenierung André Rößler Bühne und Kostüme Simone Steinhorst Dramaturgie Dagmar Borrmann Mit: Martin Müller (Vater Johann Klein) Doreen Nixdorf (Mutter Anne Klein) Benjamin Kiesewetter (Sohn Otto Klein)

Premiere: Donnerstag, 28. März 20 Uhr, Wartburg Weitere Vorstellungen: Sa 30. März und So 21. April, jeweils 20 Uhr, Wartburg

Otto wird in unserer Inszenierung von einem jungen Schauspieler gespielt, der in Leipzig studierte und in Wiesbaden sein erstes Engagement hat: Benjamin Kiesewetter. Doreen Nixdorf (zuletzt als Olga in Drei Schwestern zu sehen) und Martin Müller sind die Eltern Anne und Johann. Martin Heckmanns ist neben seiner sehr erfolgreichen Tätigkeit als Dramatiker (u.a. Schieß doch, Kaufhaus!, Kränk, Die Liebe zur Leere, Kommt ein Mann zur Welt) als Dramaturg am Staatsschauspiel Dresden beschäftigt. Bereits zum zweiten Mal leitete er 2012 bei der Biennale NEUE STÜCKE AUS EUROPA den deutschsprachigen Workshop des FORUM JUNGER AUTOREN EUROPAS. Die Uraufführung von Vater Mutter Geisterbahn am Staatsschauspiel Dresden wurde 2012 zu den Mülheimer Theatertagen und zur Wiesbadener Biennale eingeladen. Der Regisseur André Rößler – als dreifacher Vater für alle Fragen des Stückes bestens gerüstet – wird Vater Mutter Geisterbahn in der Wartburg inszenieren. Rößler hatte hier zuletzt mit Kaspar Häuser Meer, einem Stück über drei Sozialarbeiterinnen am Rande des Nervenzusammenbruchs, großen Erfolg. Hessisches Staatsthea­ter Wiesbaden / Theaterblatt • März 2013

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Oper Südafrika Sa 11. Mai, 19.30 Uhr, Großes Haus So 12. Mai, 19.30 Uhr, Großes Haus The Gershwins‘ ® Deutschlandpremiere

Porgy and Bess

SM

von George Gershwin, DuBose & Dorothy Heyward und Ira Gershwin Cape Town Opera In englischer Sprache mit deutschen Übertiteln Musikalische Leitung & Chor Albert Horne Inszenierung Christine Crouse Mit dem Orchester des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden

Die zu Evergreens gewordenen Songs und Spirituals aus ‚Porgy and Bess‘, wie ‚I got plenty of nothing‘, ‚Summertime’ oder ‚It ain’t necessarily so’, sind zu Herzstücken der klassischen Musik geworden. ‚Porgy and Bess’, das ist große Oper, Broadway, Tragödie, Jazz, Spiritual und Passion. Die amerikanische Volksoper aus den 1930er Jahren verlangt absolute Authentizität, weshalb sie in Europa nur selten zu erleben ist. Inzwischen gehört die Cape Town Opera aus Kapstadt mit ihrer neuen Produktion zu den ersten Adres-

sen für ‚Porgy and Bess‘.

Oper Österreich/Griechenland Sa 25. Mai, 19.30 Uhr, Großes Haus Deutschlandpremiere

Parnassus Arts Productions Ensemble Armonia Atenea Alessandro

Dramma per musica in drei Akten von Georg Friedrich Händel Libretto von Paolo Rolli Musikalische Leitung George Petrou Inszenierung Lucinda Childs

Hessisches Staatstheater Wiesbaden ,Denn wie man sich bettet‘

Große Barockoper vom Feinsten mit Starbesetzung! Die neue Opernproduktion von Parnassus Arts Productions in Kooperation mit dem Konzerthaus Megaron und dem Ensemble Armonia Atenea in Athen präsentiert dieses selten gespielte Werk nach der umjubelten und mehrfach preisgekrönten CD-Einspielung im Herbst 2012 nun auch szenisch. Lucinda Childs inszeniert die Oper mit einer erstklassigen Sängerriege. Zu erleben sind Stars wie Max Emanuel Cencic, der in Frankreich gerade zum Sänger des Jahres gekürt wurde. In Wiesbaden wird die Produktion direkt nach der Premiere in Athen gezeigt, bevor sie auf weitere Festivals in Deutschland und Europa geht.

Blechbläser der Wiesbadener Musikakademie

Operngala mit Klaus Florian Vogt Mo 20. Mai, 17 Uhr, Großes Haus

Festliche Eröffnung Sa 27. April, 18.30 Uhr, Kolonnaden

von Ernst August Klötzke für acht Blechbläser Uraufführung Leitung Joachim Tobschall

Oper

Eröffnungspremiere

Sa 27. April, 19.30 Uhr, Großes Haus Di 21. Mai, 19.30 Uhr, Großes Haus

Hessisches Staatstheater Wiesbaden Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny Oper in drei Akten von Kurt Weill Libretto von Bertolt Brecht

Musikalische Leitung Zsolt Hamar Inszenierung Manfred Beilharz

Ein Taifun bedroht die Paradies-Stadt Mahagonny, in der die Bewohner ein beschauliches, aber zunehmend unzufriedenes Leben führen. Die Bedrohung inspiriert ein neues Gesetz: Du darfst alles! Mit einer Musik, die die gängigen Klischees der Unterhaltungsmusik zu einer neuen dynamischen Kunstform erhebt, haben Weill und Brecht eine spannungsreiche Oper geschaffen, die mit immer neuen Überraschungen aufwartet. Weltberühmt wurden die MahagonnySongs ,Moon of Alabama‘ und ,Denn wie man sich bettet, so liegt man‘, unter anderem interpretiert von Lotte Lenya und später von Hildegard Knef und Ute Lemper. Manfred Beilharz‘ Neuinszenierung dieses modernen Schlüsselwerkes eröffnet die Maifestspiele 2013. Vor dem Hintergrund heutiger Finanzkrisen erhält die Oper neue Brisanz. Denn in einer Welt, in der größenwahnsinnige Geldspekulationen die Wirtschaft ganzer Staaten ins Wanken bringen, ist ‚Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny‘ noch lange nicht aus der Mode gekommen. 10

Hessisches Staatstheater Wiesbaden Lohengrin Romantische Oper in drei Akten von Richard Wagner Musikalische Leitung Zsolt Hamar Inszenierung Kirsten Harms

Eine festliche Operngala mit Klaus Florian Vogt zum 200. Geburtstag Richard Wagners. Die Maifestspiele ehren den Komponisten in einer ‚Lohengrin‘-Gala mit einem der herausragenden Wagner-Tenöre unserer Zeit.

Oper So 5. Mai, 19.30 Uhr, Großes Haus

Büchn er S pezial

Hessisches Staatstheater Wiesbaden Wozzeck Oper von Alban Berg nach Georg Büchner Musikalische Leitung Wolfgang Ott Inszenierung Manfred Beilharz

Manfred Beilharz’ bewegende Inszenierung von Alban Bergs ‚Wozzeck‘ kehrt anlässlich der Büchner-Gedenkjahre auf die Bühne des Hessischen Staatstheaters zurück, nachdem sie 2012 bereits an der Israeli Opera Tel Aviv neu einstudiert wurde. Hessisches Staatsthea­ter Wiesbaden / Theaterblatt • März 2013


Oper/musik-theater-werkstatt Fr 24. Mai, 20 Uhr, Wartburg Sa 25. Mai, 20 Uhr, Wartburg

Büchn er S pezial

Hessisches Staatstheater Wiesbaden Büchners Frauen Uraufführung Musiktheater von Paul Leonard Schäffer nach Texten von Georg Büchner

Musikalische Leitung Vimbayi Kaziboni Inszenierung Teresa Reiber

Marion, Marie, Julie und Lucille sind zentrale Frauenfiguren im Werk Georg Büchners, in denen sich der Umschwung durch die neuen Wer-te der Französischen Revolution widerspiegelt, die Büchner immer wieder in seinen Werken thematisiert. Diesen vier Frauen hat der Komponist Paul Leonard Schäffer (*1987) eine Kammeroper gewidmet, in der die Protagonistinnen ihr Leben und den Tod reflektieren. Gemeinsame Produktion: Hessisches Staatstheater Wiesbaden, HfMDK Frankfurt, Institut für Zeitgenössische Musik, Internationale Ensemble Modern Akademie

Tanz Frankreich/Taiwan Mo 29. April, 19.30 Uhr, Großes Haus Di 30. April, 19.30 Uhr, Großes Haus Deutschlandpremiere CCN de Créteil et du Val-de-Marne

Urban Streetdance meets Arabeske: ‚Yo Gee Ti‘ bedeutet im Chinesischen ‚organischer Gegenstand‘. Anders ausgedrückt: Der Körper ist diese lebendige Materie, die der Choreograf Mourad Merzouki seit rund zwanzig Jahren im Zeichen des Tanzes in ganz neue Formen und Richtungen treibt. Nach dem südamerikanischen ‚Correria/Agwa‘ (Maifestspiele 2010) arbeitet Merzouki im brandneuen Stück ‚Yo Gee Ti‘ mit zehn Tänzerinnen und Tänzern aus Frankreich und Taiwan an seiner Begegnung der Tanzstile und Kulturen – voller Überraschungen und Poesie.

Monaco

Les Ballets de Monte-Carlo Jean-Christophe Maillot Le Songe (Der Traum)

nach William Shakespeares Komödie ,Ein Sommernachtstraum‘ Choreografie und Inszenierung Jean-Christophe Maillot

Jean-Christophe Maillot ist zurück in Wiesbaden! Nach einem bemerkenswerten ,Faust‘Ballett 2009 und zwei weiteren Gastspielen mit der berühmten Ballettkompanie aus Monaco zeigt er in Wiesbaden ,Le Songe‘, einen ,Sommernachtstraum‘ nach Shakespeares träumerischer Komödie: zärtlich, übermütig, elegant und ebenso ernsthaft. Drei Generationen von Tänzern bilden darin einen menschlichen Mikrokosmos, in dem sie mit Komik und Anmut ins Netz ihrer Triebe verwickelt werden. ,Jean-Christophe Maillot auf dem Gipfel seiner Kunst.‘ (Le Bien Public)

Cirque Nouveau Kanada Di 14. Mai, 19.30 Uhr, Großes Haus Mi 15. Mai, 19.30 Uhr, Großes Haus Mit freundlicher Unterstützung der Naspa Deutschlandpremiere

‚Cirkopolis‘ ist Zirkus, Akrobatik, Theater und Tanz für die ganze Familie. Die neue, spektakuläre Show von Cirque Éloize aus Québec/Kanada inspiriert sich in zahlreichen akrobatischen Disziplinen an futuristischen Bildwelten von ‚Metropolis‘ bis ‚Brazil‘. Hessisches Staatsthea­ter Wiesbaden / Theaterblatt • März 2013

Konzept, Choreografie und Musikalische Leitung Israel Galván

‚La Curva‘ vereint vier unterschiedliche Künstler unter dem Zeichen des zeitgenössischen Flamenco: den spanischen Ausnahmetänzer und exzentrischen Flamenco-Künstler Israel Galván, die New Yorker Free-Jazz Komponistin Sylvie Courvoisier am Klavier sowie die Cante Jondo-Musiker Inés Bacán und Bobote für Stimme und Rhythmus. ‚Israel Calván ist der Nijinsky des Flamenco.‘ (Tanz, Berlin)

Tanz-Akrobatik Großbritannien Mi 22. Mai, 19.30 Uhr, Großes Haus

Gandini Juggling Smashed

Deutschlandpremiere

Sean Gandini, Kati Ylä-Hokkala

Künstlerische Leitung und Choreografie Mourad Merzouki

Inszenierung und Choreografie Jeannot Painchaud und Dave St-Pierre

Compañía Israel Galván La Curva

Regie und Choreografie

Tanzstück von Mourad Merzouki

Cirque Éloize Cirkopolis

Spanien

Jonglier-TanzTheater

Compagnie Käfig Yo Gee Ti

Ballett Di 7. Mai, 19.30 Uhr, Großes Haus Mi 8. Mai, 19.30 Uhr, Großes Haus Deutschlandpremiere

Tanz-Performance So 19. Mai, 19.30 Uhr, Großes Haus Deutschlandpremiere

Neun Jongleure und 100 Äpfel – ‚Smashed‘ ist mehr als nur virtuoses Jonglieren. ‚Smashed‘ ist Tanzjonglage und choreografiertes Jonglieren, Artistik, Varieté und kuriose Episodenfolge und eine mehr als augenzwinkernde Reverenz an das Tanztheater von Pina Bausch im Zeichen artistischer Körper- und Sinneskoordination.

Schauspiel Fr 3. Mai, 19.30 Uhr, Großes Haus Sa 4. Mai, 19.30 Uhr, Großes Haus

Deutsches Theater Berlin Ödipus Stadt

von Sophokles, Euripides, Aischylos Inszenierung Stephan Kimmig

Vier Stücke der griechischen Dramatiker Sophokles, Aischylos und Euripides verdichten sich in der Bearbeitung von Stephan Kimmig und John von Düffel zu einer Chronik der Königsfamilie um Ödipus, seiner rivalisierenden Söhne Eteokles und Polyneikes und seiner Töchter Antigone und Ismene. Auf atemlos spannende Weise erzählt sich die Geschichte Thebens bis zum Untergang der Stadt. Ein dichter Theaterabend, getragen von den hervorragenden Schauspielern Ulrich Matthes und Susanne Wolff. ‚Kimmigs Inszenierung lebt nicht von einem zivilisationskritischen Konzept, sondern von der Demut gegenüber den antiken Stoffen und einem eindrucksvollen Ensemble.‘ (Frankfurter Allgemeine Zeitung)

Schauspiel Di 14. Mai, 19.30 Uhr, Kleines Haus

Cameri Theater Tel Aviv Woyzeck

Israel Büchn er S pezial

von Georg Büchner Songs von Tom Waits und Kathleen Brennan In hebräischer Sprache mit deutschen Übertiteln Inszenierung Itay Tiran

Ein besonderer Glanzpunkt der Internationalen Maifestspiele im Büchner-Jahr 2013 ist das außergewöhnliche Gastspiel des Cameri Theaters aus Tel Aviv. Itay Tirans ‚Woyzeck‘-Inszenierung, in der er auch die Titelrolle spielt, hat in Israel jubelnde Kritiken bekommen und ist nun exklusiv bei den Maifestspielen zu sehen. ‚Woyzeck‘ ist ein Spiegel für unsere Zeit. Sind wir Opfer eines Systems, das wir selber geschaffen haben? Sind wir alle nur ein Teil eines größeren Experiments? ,Eine starke Ensemble-Leistung. Die Betonung, die Tiran auf Bewegung und Sound legt, erzeugt einen heftigen emotionalen Aufprall.‘ (MidnightEast, Israel) 11


Schauspiel Fr 17. Mai, 19.30 Uhr, Großes Haus Sa 18. Mai, 19.30 Uhr, Großes Haus

Österreich

Außerdem Maskentheater Do 30. Mai, 19.30 Uhr, Kleines Haus

Familie Flöz Hotel Paradiso

Burgtheater Wien Prinz Friedrich von Homburg von Heinrich von Kleist Inszenierung Andrea Breth

M

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R

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Freitag, 01.03. 20:00 125 Jahre Nerobergbahn Samstag, 02.03. 20:00 Verbrechen – Fähner / Verbrechen – Der Igel Sonntag, 03.03. 20:00 Life of Pi – Schiffbruch mit Tiger

Mit einer glänzenden Besetzung (u.a. August Diehl, Peter Simonischek, Andrea Clausen, Hans-Michael Rehberg und Udo Samel) lotet Andrea Breth Kleists Drama um den träumerischen Prinzen von Homburg aus. Sie zeigt auf eindrückliche Weise die Verheerungen, die der Krieg nicht nur in der Landschaft hinterlässt, sondern vor allem in den menschlichen Seelen. Breth ist eine Spezialistin für die komplizierten SeelenVerwicklungen der Kleistschen Figuren. Ein großer Abend subtiler Schauspielkunst. ,Andrea Breths Inszenierung des ,Prinzen von Homburg‘ (...) erwies sich als außerordentlicher Abend, als einer der großen Breth-Würfe.‘ (Der Neue Merker)

Schauspiel Mi 29. Mai, 19.30 Uhr, Großes Haus Do 30. Mai, 19.30 Uhr, Großes Haus

Montag, 04.03. 20:00 Liebe Dienstag, 05.03. 20:00 Polytechnique Mittwoch, 06.03. – Samstag, 09.03. FernsehKrimi-Festival

Schweiz

Montag, 11.03. 20:00 The Sessions – Wenn Worte berühren

Schauspielhaus Zürich Der Menschenfeind Inszenierung Barbara Frey

Dienstag, 12.03. 20:00 A Night Too Young Mittwoch, 13.03. 20:00 Und nebenbei das große Glück Donnerstag, 14.03. 20:00 Frühlings Erwachen Freitag, 15.03. 20:00 Staub auf unseren Herzen Samstag, 16.03. 20:00 Oh Boy Sonntag, 17.03. 20:00 Die Geschichte des afroamerikanischen Swing-Tanzes Montag, 18.03. 20:00 Festung Dienstag, 19.03. 20:00 Furyo − Merry Christmas, Mr. Lawrence Mittwoch, 20.03. 20:00 Sherpas – Die wahren Helden am Everest Donnerstag, 21.03. 20:00 Fünf Tage ohne Nora Freitag, 22.03. 20:00 Django Unchained Samstag, 23.03. 20:00 Aron und die Liebe zur Oper Sonntag, 24.03. 20:00 Django Unchained

Falsche Anteilnahme, geheuchelte Gefühle, gelogenes Lob – der Menschenfeind Alceste hasst die Umgangsformen der oberen Zehntausend, denen er angehört. Indem er nur noch sagt und tut, was schonungslos der Wahrheit dient, macht er sich fortan unbeliebt bei Freund und Feind. Molières Komödie von 1666 stellt die philosophisch zeitlose Frage, ob die Lüge nicht auch wesenhafter und vitaler Bestandteil des gesellschaftlichen Lebens sei. ‚Tragödie eines Tyrannen, Komödie eines Egoisten: Molières ‚Menschenfeind‘ wird im Schauspielhaus Zürich von Michael Maertens groß ausgespielt und von Barbara Frey wunderleicht inszeniert.‘ (Frankfurter Allgemeine Zeitung)

Dienstag, 26.03. 20:00 Paradies: Glaube Mittwoch, 27.03. 20:00 The Master Donnerstag, 28.03. 20:00 Lincoln

Hessisches Staatstheater Wiesbaden Faust. Der Tragödie erster Teil von Johann Wolfgang von Goethe

Samstag, 30.03. 20:00 Lincoln Sonntag, 31.03. 20:00 Die Köchin und der Präsident

PROGRAMMAUSZUG

Ulan & Bator WIRRklichkeit

Konzert Sa 11. Mai, 21 Uhr, Malersaal

Burghart Klaußner Zum Klaußner

Show Australien So 26. Mai, 19.30 Uhr, Großes Haus Deutschlandpremiere

Meow Meow Feline Intimate (Katzendiva)

Glamour, Gesang und Erotik Literarisch-musikalischer Abend Mo 13. Mai, 19.30 Uhr, Foyer

Hessisches Staatstheater Wiesbaden Meister oder Kleister?

Zum 200. Geburtstag Richard Wagners Barockoper (konzertant) Mo 27. Mai, 19.30 Uhr, Foyer

Dramma per musica von Claudio Monteverdi

Lesung Mo 27. Mai, 19.30 Uhr, Großes Haus

Jens Harzer liest aus dem Roman ‚Unwiederbringlich‘ von Theodor Fontane

Inszenierung Tilman Gersch

Konzert Serbien Fr 31. Mai, 19.30 Uhr, Großes Haus

Goran Bregovic´ und die Wedding & Funeral Band Champagne for Gypsies

Schauspiel Sa 25. Mai, 19.30 Uhr, Kleines Haus Sondervorstellung mit englischen Übertiteln

Freitag, 29.03. 20:00 Lincoln

Comedy Fr 10. Mai, 21 Uhr, Malersaal

Ensemble Mattiacis Il ritorno d’Ulisse in patria

Schauspiel Mi 1. Mai, 19.30 Uhr, Großes Haus Sondervorstellung mit englischen Übertiteln

Die von Zuschauern und Kritikern gelobte Wiesbadener ,Faust‘-Inszenierung konzentriert sich vor allem auf die Schauspieler und sorgt mit den Doppelbesetzungen der Hauptfiguren für ein raffiniertes Spannungsfeld der Figuren und ihrer Mitspieler.

Montag, 25.03. 20:00 Silver Linings

Mo‘ Blow Gimme The Boots

Die musikalische Reisegaststätte der bedenkenlosen Art

von Molière Deutsch von Jürgen Gosch und Wolfgang Wiens

Sonntag, 10.03. 20:00 7 Psychos

Konzert Do 9. Mai, 21 Uhr, Malersaal

Hessisches Staatstheater Wiesbaden Woyzeck von Georg Büchner

Inszenierung Manfred Beilharz

Marktplatz 9 (hinter der Marktkirche)

Wiesbaden, Tel. 0611- 31 50 50

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Georg Büchners ‚Woyzeck‘ gilt als einer der größten dramatischen Texte der Weltliteratur. ‚Eine sehr konsequente Inszenierung von Intendant Manfred Beilharz. So sparsam konzentriert die auf der Bühne eingesetzten Mittel, so präsent agierte dort das Schauspiel-Ensemble. Diesen ‚Woyzeck‘ muss man gesehen haben.‘ Hessisches Staatsthea­ter Wiesbaden / Theaterblatt • März 2013

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Junge Woche

Schauspiel Do 2. Mai, 19.30 Uhr, Bühne Kleines Haus und Studio

Junges Schauspielhaus Hamburg Haram/Desaparecidos 12+

28. April - 5. Mai 2013

von Ad de Bont Ad de Bont hat mit ‚Haram‘ (Schande) und ‚Desaparecidos‘ (Die Verschwundenen) zwei Stücke geschaffen, die von modernen Odysseen erzählen. Ein besonderes Theatererlebnis wird möglich, da die Zuschauer zu Anfang voneinander getrennt werden: Nacheinander erleben wir so zwei erschütternde Geschichten von zerrissenen Familien auf verschiedenen Kontinenten.

Schauspiel | Eröffnung der Jungen Woche 2013 Premiere So 28. April und Mo 29. April, 19.30 Uhr, Schlachthof Wiesbaden

JUST Junges Staatstheater Wiesbaden Gelber Mond 14+

Cirque Nouveau Fr 3. Mai, 19.30 Uhr, Bühne Kleines Haus

Belgien

Compagnie Ea Eo m² 9+

von David Greig

‚Gelber Mond‘ ist ein Krimi über die Flucht vor sich selbst, über das Fremdsein im eigenen Körper, über Projektionen und Ängste. Aber auch eine große Geschichte über die erste Liebe, das Erkennen seiner selbst im anderen und das Erwachen all dieser Gefühle. David Greig erzählt die Geschichte zweier jugendlicher Ausreißer als mitreißenden Roadtrip in einen Sturm von Emotionen.

Lässig und äußerst cool zeigen die belgischen Artisten Wechselwirkungen von Aggression und Intimität zwischen Jungs, die nicht so recht wissen, wohin sie gehören, aber durch die zunehmende Enge zur Zusammenarbeit gezwungen werden.

Eine Kooperation mit dem Kulturzentrum Schlachthof e.V.

Premiere

Konzert mit anschließender Party So 28. April, 22 Uhr, Schlachthof Wiesbaden

Die Spielwiese Spielzeit

Lesung Fr 3. Mai, 21 Uhr, Studio

Hip Hopoeten Reime Style Zeiten

Die Spielwiese meldet sich zurück im Livegeschehen! Fünf Wiesbadener Musiker sind seit 2004 in der Mission unterwegs, sonst rein elektronisch produzierter Musik eine handgemachte Neudefinition zuteil werden zu lassen. Nach einer Livepause läuft zur Zeit die Produktion des dritten Albums ‚Spielzeit‘, das dieses Jahr erscheinen wird – und es erfolgt die Rückkehr auf die Bühnen!

Cirque Nouveau Di 30. April, 19.30 Uhr, Kleines Haus

12+

Drei Männer, drei Mikrofone und ein Thema: Poesie. RapPoesie. Von Cro bis Goethe, von Sido bis Shakespeare. Wie poetisch können Rap-Texte sein? Und wie Hiphop-tauglich sind Klassiker? Funktioniert Thomas Ds ‚Liebesbrief‘ als Gedicht? Und wie viel Flow hat Schillers ‚Bürgschaft‘?

Frankreich

Tanz Sa 4. Mai, 19.30 Uhr, Kleines Haus

Frankreich

Cie. Arcosm Traverse 7+

Atelier Lefeuvre & André Le Jardin 8+

Mit ‚Traverse‘ haben Thomas Guerry und Camille Rocailleux ein gleichsam poetisches und unterhaltsames Tanzstück geschaffen, welches voller Humor und mit ausgeklügelten Choreografien Wahn und Wirklichkeit in einem alltäglichen Raum feiert. Wie bei allen Produktionen der Compagnie Arcosm gehorcht auch in ‚Traverse‘ jede Bewegung und jedes Geräusch einem minutiösen Rhythmus.

Den beiden französischen Komikern und Artisten Didier André und Jean Paul Lefeuvre gelingt in ihrer Show ‚Le Jardin‘ (Der Garten) das schier Unmögliche: Sie verändern den Fluss der Zeit. Dieses Wunder geschieht – wo sonst – in einem Garten.

Tanz Mi 1. Mai, 19.30 Uhr, Kleines Haus

Niederlande

ISH Hyperish – xtraordinary body movements 12+ Hiphop Modern Ballet Crossover Dance

Es scheint nichts zu geben, wozu die Tänzer und Performer von ISH nicht fähig sind. Hiphop, Akrobatik, Breakdance, Modern Dance und Modern Ballet vereinen sie zu einer einzigartigen Form von Bewegung, in der die Zeit und die Außenwelt mit ihren Geräuschen still zu stehen scheint. Alle ISH-Disziplinen haben eins gemeinsam: Sie sind ein Lebensgefühl.

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Schauspiel So 5. Mai, 15 Uhr und 17 Uhr, Bühne Kleines Haus

Theater Marabu Frau Meier, die Amsel

5+

nach einem Bilderbuch von Wolf Erlbruch In dem bekannten Bilderbuch von Wolf Erlbruch macht sich Frau Meier immerzu alle möglichen Sorgen. Völlig unnötige, wie Herr Meier meint. Versteht sich von selbst, dass Frau Meier sich auch um eine kleine Amsel sorgt. Sie nimmt den kleinen Vogel unter ihre Fittiche, und es beginnt eine abenteuerliche Zeit...

Das Familienmagazin kostenlos unabhängig regelmäßig www.kuckuck-magazin.de

Hessisches Staatsthea­ter Wiesbaden / Theaterblatt • März 2013

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Ostern ins Theater! Zum letzten Mal in dieser Spielzeit! Karfreitag, 29. März Wiederaufnahme

Wozzeck

Oper von Alban Berg Musikalische Leitung Wolfgang Ott Inszenierung Manfred Beilharz

19.30 Uhr

Miß Sara Sampson

19.30 Uhr Von Gotthold Ephraim Lessing Inszenierung und Bühne Ricarda Beilharz

Kassandra.Sehen

Nach der Erzählung von Christa Wolf Inszenierung und Kostüme Ksenia Ravvina

19.30 Uhr Lucia di Lammermoor

Samstag, 30. März

Ein Winternachtstraum

19.30 Uhr True or not True/ Walking Mad (Boléro) Ballettabend von Stephan Thoss und Johan Inger Musikalische Leitung Wolfgang Ott

Vater Mutter Geisterbahn

Von Martin Heckmanns Inszenierung André Rößler

20 Uhr

Ostersonntag, 31. März

Der Vogelhändler

Operette von Carl Zeller Musikalische Leitung Benjamin Schneider Inszenierung Ansgar Weigner Choreografie Torsten Gaßner

18 Uhr

Faust

Von Johann Wolfgang von Goethe Inszenierung Tilman Gersch

Der kleine Horrorladen

Oper

Schauspiel

Lucia di Lammermoor

Effi Briest

Oper von Gaetano Donizetti Musikalische Leitung Zsolt Hamar, Christoph Stiller Inszenierung Konstanze Lauterbach „Emma Pearson überzeugte in Wiesbaden nicht nur gesanglich, sondern auch durch intensives, mädchenhaftes Spiel.“ Das Opernglas Sonntag, 17. März 16 Uhr, Großes Haus Donnerstag, 21. März 19.30 Uhr, Großes Haus

18 Uhr Musical von Alan Menken und Howard Ashmann Musikalische Leitung Michael Geyer Inszenierung und Choreografie Iris Limbarth

Freitag, 8. März 19.30 Uhr, Kleines Haus

Lotte in Weimar

„Ein Abend für eine Schauspielerin: Monika Kroll überragt als verblühte Liebende.“ journal Frankfurt

Der Barbier von Sevilla

Komische Oper von Gioacchino Rossini Musikalische Leitung Christoph Stiller Inszenierung und Bühne Michiel Dijkema

Frankfurter Rundschau

18 Uhr

Austauschgastspiel des Staatstheaters Darmstadt Nach dem Roman von Theodor Fontane bearbeitet von Peter Hailer und Bernd Schmidt

Nach dem Roman von Thomas Mann Fassung von Anika Bárdos Inszenierung Slobodan Unkovski

„Rossinis Komödienklassiker am Staatstheater Wiesbaden hat alles, was ein Publikumsliebling braucht: Tempo und Farbe, Witz und Klasse.“

Ostermontag, 1.April

Lotte in Weimar

Samstag 23. März 19.30 Uhr, Großes Haus

Aida

Samstag, 16. März 19.30 Uhr, Kleines Haus

foreign angst

Von Konradin Kunze Inszenierung Tilman Gersch „Tilman Gersch benötigt neben hervorragenden Darstellern (…) nur ein paar Videoeinspielungen im Hintergrund, um das Bedrückende dieses nicht endenden Kriegs und die Hilflosigkeit unserer Reaktionen darauf überaus sinnfällig zu machen.“ Frankfurter Allgemeine Zeitung

Oper von Giuseppe Verdi Musikalische Leitung Zsolt Hamar Inszenierung Immo Karaman

Sonntag, 24. März 19.30 Uhr, Studio

„Eszter Sümegi ist eine liebesstarke Aida, Rubens Pelizzari ein strahlender Radames, Andrea Baker als Amneris gigantisch, glutvoll, herzzerreißen. Wertung: Sehr gut.“ BILD-Zeitung Mittwoch, 20. März 19.30 Uhr, Großes Haus

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Hessisches Staatsthea­ter Wiesbaden / Theaterblatt • März 2013


Wiederaufnahmen anlässlich der Büchner-Gedenkjahre 2012/2013

er Büchn S pezial 2013

Schauspiel

Oper

Stück von Georg Büchner Regie Manfred Beilharz

Oper von Alban Berg Nach Georg Büchners Woyzeck Musikalische Leitung Wolfgang Ott Inszenierung Manfred Beilharz

Woyzeck

Wozzeck

Büchners Dichtung Woyzeck beruht auf einem realen Kriminalfall. Der 41-jährige Soldat Woyzeck erfährt Demütigungen von seinem Vorgesetzten und wird als wissenschaftliche Versuchsperson missbraucht. Er ersticht seine Geliebte, als er erfährt, dass sie ihm untreu geworden ist. Büchners Woyzeck steht für den gehetzten, ruhelosen Menschen, der von der Gesellschaft benutzt wird und den Sinn seines Lebens nicht kennt.

Manfred Beilharz’ bewegende Inszenierung von Bergs Wozzeck kehrt auf die Bühne des Hessischen Staatstheaters zurück, nachdem sie 2012 bereits an der Israeli Opera Tel Aviv neu einstudiert wurde. Mit der Wiesbadener Premiere hatte Manfred Beilharz 2003 seine ersten Internationalen Maifestspiele festlich eröffnet und gleichzeitig ein ästhetisches Signal gesetzt: für den modernen Humanismus im Werk von Georg Büchner und Alban Berg.

„Manfred Beilharz schafft innerhalb dieses Rahmens ein stimmiges, lebendiges Bild, das Büchners Sprache die größte Aufmerksamkeit zukommen lässt.“ Frankfurter Rundschau

„Manfred Beilharz‘ ausdrucksvolle (...) Inszenierung entrollt das Drama unerbittlich und emphatisch zugleich.“

„Der Beifall war einhellig. Das Premierenpublikum applaudierte lang und heftig mit Bravos für die Hauptdarsteller und das Produktionsteam. (…) In all seiner dramatischen Dunkelheit und elementaren Traurigkeit – diesen Woyzeck muss man gesehen haben.“ Wiesbadener Kurier

Sonntag, 3. März 19.30 Uhr, Kleines Haus

Frankfurter Rundschau

„Ein musikalisches Meisterwerk in einer meisterlichen Inszenierung.“ Haaretz Tel Aviv

„Sicher ist: Beilharz’ Art der Fokussierung überzeugte. (...) Kommentierend, nachklingend, vorausahnend drang die Musik sprachgewaltig aus dem Orchestergraben, (...), stets souverän und sicher zu den ausnahmslos hervorragend besetzten Sängerdarstellern.“ Main-Echo

Freitag, 29. März 19.30 Uhr, Großes Haus

Hessisches Staatsthea­ter Wiesbaden / Theaterblatt • März 2013

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6. Sinfoniekonzert Mittwoch, 13. März 2013, 20 Uhr

„Tempranillo” Maurice Ravel (1875-1937) Boléro Rapsodie espagnole Alberto Ginastera (1916-1983) Konzert für Harfe und Orchester op. 25 Manuel de Falla (1876-1946) El sombrero de tres picos (Der Dreispitz)

Xavier de Maistre, Harfe Dirigent Francesco Angelico Das Konzert wird gefördert vom Dirigentenforum des Deutschen Musikrats.

Tempranillo: Das Hessische Staatsorchester Wiesbaden präsentiert ein musikalisches Göttergetränk von der iberischen Halbinsel, ganz wie einen würzigen, guten Wein an einem herrlichen Frühlingsabend. Die Leitung dieses spanisch-südamerikanischen Konzerts hat der vielversprechende junge Dirigent Francesco Angelico, Gewinner des Deutschen Dirigenten-Preises 2011. Als Solist spielt ein echter Superstar der klassischen Musik: der Harfenist Xavier de Maistre. Zwei Stücke von Maurice Ravel rahmen das Programm ein: die kapriziöse Rapsodie espagnole (1907) und der feurige Boléro (1928). Ravel gehört zu den französischen Komponisten des 20. Jh., die sich besonders durch spanische Tänze und Rhythmen, spanisches Kolorit und Brauchtum inspirieren ließen. Ravels „spanische“ Kompositionen gehören zu den beliebtesten Orchesterstücken überhaupt, da sie Instrumentengruppen, Klangfarben und Atmosphäre besonders wirkungsvoll einsetzen. Die Beliebtheit des Boléro schlägt ohnehin alles, obwohl Ravel selbst überrascht behauptete, er habe dort doch überhaupt keine Musik geschrieben, da sich Rhythmus und Melodie nie ändern. Und dennoch zieht uns der Boléro mit seinem unvergleichlichen Crescendo immer wieder in seinen Bann. Ein echter Spanier, im Leben wie in der Musik, ist der Komponist Manuel de Falla. Für die Ballets Russes des Impresario Sergej Diaghilew schrieb de Falla 1919 das Ballett Der Dreispitz (El sombrero de tres picos). Picasso entwarf das Bühnenbild zur Uraufführung. Die schönsten Tänze des Balletts, wie etwa der Tanz des Müllers, hat de Falla zu zwei dreiteiligen Orchestersuiten zusammengestellt.

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Xavier de Maistre studierte am Musikkonservatorium seiner Heimatstadt Toulon und in Paris. 1998 gewann er den 1. Preis bei der „USA International Harp Competition“ Bloomington. Mit 24 Jahren wurde er Soloharfenist der Wiener Philharmoniker, widmet sich aber seit 2010 ausschließlich seiner Solokarriere. Als Solist konzertiert Xavier de Maistre regelmäßig in bedeutenden Konzerthäusern Europas, Japans und den USA und trat bereits mit zahlreichen renommierten Orchestern auf. Im Mai 2002 spielte er als erster Harfenist in der Geschichte der Wiener Philharmoniker ein Solokonzert mit diesem Orchester. 2009 wurde er als bester Instrumentalist des Jahres mit dem ECHO-Preis ausgezeichnet. Xavier de Maistre ist bei den Salzburger Festspielen und weiteren wichtigen Festivals ein gern gesehener Gast. Seine Kammermusikpartner sind u.a. Daniel Müller-Schott und Arabella Steinbacher. Er ist Professor an der Musikhochschule Hamburg und gibt regelmäßig Meisterkurse an der Juilliard School New York. Seit 2008 nimmt er exklusiv für RCA/ Sony Music auf.

Francesco Angelico wurde 1977 in Caltagirone, Sizilien, geboren. Am Konservatorium in Modena studierte er zunächst Violoncello (Abschluss 2001) und begann 2003 ein Dirigierstudium bei Giorgio Bernasconi an der Musikhochschule Lugano. Nachdem er 2009 den 2. Preis des Malko-Wettbewerbs gewonnen hatte, debütierte er bei führenden Orchestern und Kammerorchestern wie der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen und dem RTVE Madrid. 2011 gewann Francesco Angelico den Deutschen Dirigentenpreis, der mit umfangreichen Fördermaßnahmen einer der höchstdotierten Preise für Dirigenten in ganz Europa ist. In der Saison 2011/12 dirigierte Francesco Angelico die Heidelberger Philharmoniker und das Tiroler Symphonieorchester und gab sein Debüt mit dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin. Am Landestheater Innsbruck leitete er eine Neuproduktion von Donizettis Maria Stuarda. 2012 hat er mit Akademisten der Mailänder Scala zum zweiten Mal ein Projekt mit zeitgenössischer Musik durchgeführt.

Der argentinische Komponist Alberto Ginastera erlangte erstmals in den 1940er Jahren internationale Aufmerksamkeit mit zwei Ballettkompositionen im Nationalstil. Ab 1952 kombinierte er folkloristische Elemente mit neuen Techniken der Avantgarde. Seine bekanntesten Werke entstanden in den USA während der 1950er und 60er Jahre, darunter das Klavierkonzert Nr. 1 (Washington), das Violinkonzert (New Yorker Philharmoniker unter Bernstein) und das Konzert

für Harfe und Orchester op. 25 (1956) im Auftrag der amerikanischen Harfenistin Edna Phillips. Wie die übrige Musik Ginasteras kann es seine lateinamerikanische Herkunft nicht verbergen. Schon die Schlagzeugbesetzung spricht für sich. Das überaus reizvolle Werk steht ebenso in der Tradition der europäischen Avantgarde wie auch der lateinamerikanischen Tanzmusik.

Hessisches Staatsthea­ter Wiesbaden / Theaterblatt • März 2013


10. März 2013

Familien-Konzerttag Gastspiel der hr-Bigband Jim Knopf, Urmel und Co. 5+ Moderation Elke Ottenschläger und Nils Kaiser Musikalische Leitung Jörg Achim Keller Die Figuren, Geschichten und Lieder der Augsburger Puppenkiste Großes Haus, 11 Uhr Filu, das Känguru, präsentiert:

Kammerkonzert für Kinder 4+ Peter und der Wolf Musikalisches Märchen für Erzähler und Kammerensemble von Sergej Prokofjew Wolfgang Vater (Erzähler), Cornelia Thorspecken (Flöte), Franz-Josef Wahle (Oboe), Dörte Sehrer (Klarinette), Constanze Ludwig (Horn), Oskar Münchgesang (Fagott). Studio, 15 und 17 Uhr

Spiel&Musik

5+

Instrumentenworkshop für Kinder in Begleitung

Vogel, Ente, Katze und die Jäger – Das Holzbläserquintett

Cornelia Thorspecken (Flöte), Franz-Josef Wahle (Oboe), Dörte Sehrer (Klarinette), Constanze Ludwig (Horn),Oskar Münchgesang (Fagott) Die Holzbläser nennt man eine „Familie“: Die Instrumente sind sehr unterschiedlich, aber sie klingen wunderbar zusammen. Hineingeblasen wird jedes Mal auf ganz andere Art und Weise. Und warum sind sie denn nicht alle aus Holz? Unser Bläserquintett zeigt seine Instrumente auch anhand der verschiedenen Rollen im berühmten musikalischen Märchen Peter und der Wolf.

Samstag, 2. März, 15 Uhr, OPR

4. Kammerkonzert Franz Schubert (1797-1828)

Adagio & Rondo Concertante F-Dur D 487 für Klavier und Streichtrio

Ludwig van Beethoven (1770-1827) Streichtrio c-moll op. 9 Nr. 3

Arnold Schönberg (1874-1951) Verklärte Nacht op. 4 für Klaviertrio in der Bearbeitung von Eduard Steuermann (1892-1964) Karl-Heinz Schultz (Violine), Sabine Lohwieser (Viola), Daniel Geiß (Violoncello), Wolfgang Wengenroth (Klavier)

Sonntag, 24. März, 11 Uhr, Foyer Hessisches Staatsthea­ter Wiesbaden / Theaterblatt • März 2013

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Pressestimmen

Ein Winternachtstraum

Die Wildente

Die verkaufte Braut

Das kurze Stück setzt den I-Punkt auf den Abend. (…) Im Boléro ist eine Dynamik, die ruft nach Gestalten durch Körper und Tanz, (…) das hat Johan Inger wirklich toll gemacht mit seinem Walking Mad (Verrückt laufen). Es sind sechs Tänzer und drei Tänzerinnen, die in fast slapstickartiger Weise um eine Wand herum und mit einer Wand tanzen. Die Wand kann Dinge, mit denen man nicht rechnet. Sie kippt teilweise, sie hat Türen, sie ist überraschend, als wäre sie ein Labyrinth. Die Tänzer zeigen wieder einmal: Das Wiesbadener Ballett hat ein sehr, sehr hohes Format. Sie sind artistisch, sie sind elegant, sie sind kraftvoll und überzeugend. hr2

Die Überraschung des Abends ist Magdalena Höfners liebes- und leidensfähige kleine Hedwig (...). Ein starker Theaterabend!

Selten sieht man Chor und die vom örtlichen Jugendzirkus Flambolé unterstützte Statisterie des Hauses derart vollbeschäftigt und motiviert bei der Sache. Michiel Dijkema nimmt das Komische dieser Oper ernst und liefert Unterhaltung in Fülle. (…) Auf der Bühne wird das Angebot zur Aufwertung der szenischen Komponente couragiert angenommen. Die Gesangskunst überzeugt, doch es sind die bewegten Bilder, welche sich nachhaltig ins Gedächtnis einbrennen. Frankfurter Allgemeine Zeitung

Ballettabend mit Orchester von Stephan Thoss und Johan Inger Musikalische Leitung Wolfgang Ott

Ovationen für zwei grundverschiedene, technisch und darstellerisch überzeugende Tanzkreationen. Frankfurter Neue Presse

Besser ist es, das Atmosphärische auf sich wirken zu lassen, die so ganz, expressive, zeitweise hochemotionale Bewegungssprache. Das Orchester des Wiesbadener Staatstheaters spielt unter der umsichtigen Leitung von Wolfgang Ott Teile der schön schaurigen Original-Filmmusik von Bernard Heitmann; dazwischen gefügt hat Thoss unter anderem Kurtág und Schnittke, auch Kompositionen des vor allem als Pianist bekannten Fazil Say. Frankfurter Rundschau

Schauspiel von Henrik Ibsen Inszenierung Manfred Beilharz

Frankfurter Neue Presse

Manfred Beilharz‘ Inszenierung im Kleinen Haus des Staatstheaters macht kurzen Prozess mit diesen für ihre Umgebung so schädlichen Männern. Sein Blick auf Gregers und Hjalmar, aber auch auf deren Väter, ist erbarmungslos und macht aus dieser Wildente ein Fanal gegen eine von innerlich schwachen Machos geprägte Welt. Besonders Michael Günther Bard (Gregers) und Michael Birnbaum (Hjalmar) überzeugen als Unsympathieträger (…). Die eindringliche Präsenz der Sybille Weiser als Gina (…) ist unverkennbar das Kraftzentrum dieser konsequent parteiischen Inszenierung. Frankfurter Allgemeine Zeitung

Michael Günther Bard lässt bei aller Sanftmut, die er der Figur schenkt, keinen Zweifel an der Gefährlichkeit des moralischen Tauschhandels, den er predigt. Der Mut zur Wahrheit soll belohnt werden durch die Erhebung zu menschlicher Größe. (...) Die Verführung gelingt nur, weil Hjalmar so verführungsbereit ist: Michael Birnbaum ist in der weinerlichen Selbstgerechtigkeit dieses Pantoffel-Patriarchen ein leichtes Opfer. Die Regie setzt nicht nur auf die Stärke dieses ungleichen Duells zwischen Lüge und Wahrheit, sondern modelliert weitere charakterstarke Figuren, und die Begeisterung des Publikums nach der Premiere am Samstag war groß. Darmstädter Echo

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Komische Oper von Bedrˇich Smetana Musikalische Leitung Wolfgang Ott, Wolfgang Wengenroth Inszenierung und Bühne Michiel Dijkema

Man kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus, seit der Chor in der ersten Szene aus einem riesigen Heuhaufen herauswächst. Immer wieder gelingen Überraschungen – wie die munterere, musikalisch differenzierte Polka, in der die Urgroßmutter (Dominik Totsche) den Urgroßvater durch die Luft wirbeln lässt (Choreografie: Matthew Tusa). (…) Das Staatsorchester zeigt sich nicht nur in der Ouvertüre, einem gefährlich transparenten Bravourstück, in Hochform. Im brillanten Ouvertüren-Getriebe gibt Ott Smetanas jäh aufblühendem Melos immer wieder den rechten Raum und führt die Sänger sicher über die Klippen des Komischen. Wiesbadener Kurier Als Trapezkünstler ohne Netz steht Wolfgang Ott im Orchestergraben, er jongliert die Fugato-Bälle der rasanten Ouvertüre gefährlich schnell und mit vollem Risiko, überhaupt war die Orchesterartistik erfreulich. Frankfurter Rundschau

Es zeigt sich wieder mal, wie toll Theater ist. Bild

Hessisches Staatsthea­ter Wiesbaden / Theaterblatt • März 2013


Das Jugendreferat im März

11.-14. März

| Vier Tage Festival im Hessischen Staatstheater wiesbaden

Neben 25 Aufführungen sind auch dieses Jahr wieder viele Schnupperkurse im Programm: Elf Jahre Schultheatertage als Festival – eine ausgewachsene Erfolgsgeschichte, die unverändert Spaß macht. Auch in diesem Jahr freuen wir uns auf viele junge und ältere Schülerinnen und Schüler, die mit ihrem Theaterzauber die Zuschauer in ihren Bann ziehen werden. Auch Lehramtsstudierende sind wieder mit einer neuen Produktion dabei. Wir sind gespannt. Viele Aufführungen waren schon nach wenigen Tagen nahezu ausverkauft, für die Vorstellungen folgender Schulen gibt es jedoch noch Karten: 12.3. 19 Uhr Gymnasium am Mosbacher Berg 13.3. 11 Uhr IGS Kastellstraße 13.3. 13 Uhr Silberbachschule 13.3. 17 Uhr Internatsschule Schloss Hansenberg 13.3. 19 Uhr Leibnizschule 14.3. 17 Uhr Sophie-und-Hans-Scholl-Schule 14.3. 19 Uhr Hochschule für Musik und Darstellende Kunst

Anmeldung, Informationen und Preise für sämtliche Angebote gibt‘s im Jugendreferat!

Sämtliche Angebote richten sich selbstverständlich auch an Menschen mit Behinderungen.

Tel. 0611 . 132 270

Hessisches Staatsthea­ter Wiesbaden / Theaterblatt • März 2013

Über die Aufführung von Schultheaterstücken hinaus ist das Theater in diesen Tagen Spielraum im weitesten Sinne. Schülerinnen und Schüler spielen, schreiben, filmen, schminken, musizieren, organisieren den Ablauf hinter der Bühne, richten Ton und Beleuchtung ein, bauen Bühnenbilder auf und ab und feiern kleine und große Feste im Festivalcafé. Seit dem Jahr 2003 standen über 7000 Wiesbadener Schülerinnen und Schüler auf den Bühnen des Staatstheaters und haben über 50 000 Zuschauer in Staunen und Rührung versetzt, zum Lachen und Weinen gebracht. Herzklopfen auf der Bühne, Spannung im Zuschauerraum, eine freudig erregte Atmosphäre im ganzen Theaterhaus – wir möchten die Schultheatertage nicht mehr missen!

Mo 11.3., 15 Uhr

Tanz dich fit!

Mit Valerie Sauer aus dem Ballett Mo 11.3., 16 Uhr

Pressereferat? Was ist denn das?

Mit Sandra Ihrig und Lucia Zimmermann aus der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Di 12.3., 15 Uhr

Erste Schritte Mit Christine Rupp-Kuhl vom Jugendreferat Di 12.3., 16 Uhr

Wie klingt eigentlich rot? Mit Cornelia Ringenberg von der Goetheschule Mi 13.3., 15 Uhr

Theaterärztin vor Ort

Mit Dr. Änne Thiel aus der Arztpraxis Mi 13.3., 16 Uhr

Einzigartig andersartig!

Infos zu den Vorstellungen gibt‘s auf der Seite 14 bis 19 Eintrittskarten zu 4€ an der Theaterkasse, Anmeldung zu den Schnupperkursen im Jugendreferat!

Mit Priska Janssens vom Jugendreferat Do 14.3., 15 Uhr

Plastisches Gestalten Mit Manfred Bastian aus der Kascheurabteilung Do 14.3., 16 Uhr

Hörspieltheater

Mit Günter Nebel und Wolfgang Kuhl von Radio Rheinwelle

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Die Wartburg im März

Wartburg, Schwalbacher Str. 51

Karten: 0611. 132 325 www.staatstheater-wiesbaden.de oder an der Abendkasse

Xanadu

Musical nach dem gleichnamigen Film von Richard Danus und Marc Rubel Musik und Songtexte von Jeff Lynne und John Farrar Buch von Douglas Carter Beane Deutsche Dialogfassung von Daniel Call Zum 25. Mal! Disco, Stulpen, Rollerblades – das Musical Xanadu lässt die achtziger Jahre hochleben und mit ihnen alte Kultsongs von Olivia Newton-John und dem Electric Light Orchestra. Mit dem jugend-club-theater Inszenierung: Iris Limbarth

2. März, 20 Uhr

Tschick

Bezahlt wird nicht!

Mit einem geklauten Lada und einer Handvoll Geld machen sich zwei 15jährige auf den Weg in die Walachei und geraten in ein Wunderland voller seltsamer Gestalten und geheimnisvoller Landschaften. Wolfgang Herrndorfs hinreißender Abenteuerroman: Endlich auf der Bühne! Mit: Benjamin Kiesewetter, Fabian Stromberger; Inszenierung: Dirk Schirdewahn

Antonia hat es satt: Die Preisspirale dreht sich ins Endlose, Nudeln, Milch und Öl sind kaum noch zu bezahlen, auch für Strom und Gas reicht das Geld nicht mehr. Also plündert sie gemeinsam mit anderen Frauen einen Supermarkt. Aber wohin jetzt mit den gestohlenen Sachen? Dario Fos Komödie ist eine herrlich leichte Gebrauchsanweisung für den zivilen Ungehorsam. Mit: Magdalena Höfner, Viola Pobitschka; Michael Birnbaum, Wolfgang Böhm, Benjamin Kiesewetter; Inszenierung: Jan Steinbach

Nach dem Roman von Wolfgang Herrndorf

4. und 6. März, 11 Uhr; 8. und 14. März, 20 Uhr

Komödie von Dario Fo Zum letzten Mal!

7. März, 20 Uhr

Hitchcocks „Die 39 Stufen“

Unter der roten Laterne

Was sind die 39 Stufen? Vier Schauspieler in fast 30 Rollen und ein Musiker gehen dieser Frage nach, die schon Alfred Hitchcock 1935 in einem spannenden Krimi (nicht) beantwortete. Regisseurin Caroline Stolz und ihr Ensemble spielen lustvoll mit den Mitteln des Theaters und bewältigen spielend größte Herausforderungen wie die Darstellung von Wasserfällen, Flugzeugabstürzen und Liebesszenen. Mit: Franziska Werner; Wolfgang Böhm, Sebastian Muskalla, Florian Thunemann, Alexander Traxel (Klavier). Inszenierung: Caroline Stolz

Es ist wieder Zeit für einen Liederabend. Zwischen blauer Stunde und Morgengrauen, zwischen Ruch und Rauch, zwischen Nachtlokal und Seelenwanderung und immer auf den Flügeln des Gesangs: Eine Revue mit Evergreens und nie Gehörtem von damals bis heute. Mit: Susanne Bard, Franziska Beyer, Magdalena Wiedenhofer; Fabian Stromberger; Nick Baldock, Matthias Lang, Sophie Müller, Frank Rosenberger; Inszenierung: Ansgar Weigner

Kriminalkomödie von John Buchan und Alfred Hitchcock

Eine musikalische Revue von Ansgar Weigner

13. und 17. März , 20 Uhr

10. März, 20 Uhr

Männerhort

Komödie von Kristof Magnusson Zum 60. Mal!

Stephen King’s MISERY

Vater Mutter Geisterbahn

Männer verüben nur 25% aller Selbstmordversuche, aber 75% aller Selbstmorde, Männer stottern viermal so häufig wie Frauen und sind auch in der Sonderschule und beim Bettnässen in der Mehrzahl – alarmierende Zahlen, die Kristof Magnusson zu seiner Komödie Männerhort inspiriert haben: Ein bitterböser Blick in die Abgründe der männlichen Psyche, in der Wartburg seit inzwischen fünf Jahren der Renner und nicht nur bei Frauen beliebt. Mit: Michael Birnbaum, Wolfgang Böhm, Hans-Jörg Krumpholz, Florian Thunemann; Inszenierung: Caroline Stolz

Welch ein Alptraum! Schwer verletzt wacht der Schriftsteller Paul Sheldon in einem unbekannten Bett auf, kaum in der Lage, sich zu rühren, mit fast unerträglichen Schmerzen. Rührend kümmert sich seine Retterin Anni um den Mann, der ihre geliebte Romanfigur Misery erfunden hat. Aber die Fürsorge endet jäh nach der Lektüre des neuesten Misery-Romans, an dessen Ende die Heldin stirbt. Paul Sheldon wollte sich von Misery befreien und muß dafür nun grausam büßen, gefangen im Haus einer Frau, die sich nach und nach als gefährliche Psychopathin entpuppt… Mit: Monika Kroll, Lisa Rothländer, Uwe Kraus, Frank Rosenberger; Inszenierung: Caroline Stolz

Sie ist Philosophie-Studentin im soundsovielten Semester. Er ist Theaterregisseur in einer Karriere-Pause und arbeitet derzeit in einem Copyshop. Otto, ihr gemeinsames Kind, soll es einmal besser haben und gerät zum Projekt des elterlichen Ehrgeizes. Genau das aber betrachtet Otto mit großer Skepsis. Ein hintersinniges und komisches Stück über die Tücken des Elternseins wie die des Kindseins. Mit: Doreen Nixdorf; Benjamin Kiesewetter, Martin Müller Inszenierung: André Rößler

15. und 16. März, 20 Uhr

Kriminalstück von Simon Moore nach dem Roman von Stephen King

24. März, 20 Uhr

Von Martin Heckmanns

28. (Premiere) und 30. März, 20 Uhr

Gastspiel

„Für Garderobe keine Haftung“ spielt: Die Oster-Improshow

Eine Weltpremiere jagt die nächste – und Sie sind dabei! Die Schauspieler improvisieren und lassen unerwartete und unvorhergesehene Szenen entstehen. Es wird gespielt, getanzt, gesungen, gereimt und gelacht. „Für Garderobe keine Haftung“ – denn Sie wissen nicht, was wir tun. Und wir wissen es bis zum Moment der Uraufführung selbst nicht.

Das Staatstheater Wiesbaden im Netz: www.staatstheater-wiesbaden.de facebook.com/Staatstheater.Wiesbaden twitter.com/StaatstheaterWI youtube.com/user/StaatstheaterWi vimeo.com/StaatstheaterWi

31. März, 20 Uhr 28

Hessisches Staatsthea­ter Wiesbaden / Theaterblatt • März 2013


Extras

Frühlings Erwachen Reloaded: Das Stück und der Film zu Wedekinds Text

An Evening of Song Liederabend mit Kompositionen aus England, Amerika und Australien

mit Sharon Kempton (Sopran), Sarah Jones (Sopran), Brett Carter (Bariton) und Benjamin Schneider (Klavier) Bekannte und unbekannte Lieder aus dem englischsprachigen Raum stehen auf dem Programm des bereits 5. Liederabends dieser Saison. Zu hören sind sowohl drei Liedzyklen von Benjamin Britten (Cabaret Songs), George Butterworth (A shropshire lad) und Gerald Finzi (Till earth outwears), als auch einzelne Lieder, Duette und Terzette, die den Bogen von Purcell, viktorianischen Liedern und Opern-arien bis hin in unsere Zeit schlagen. Lernen Sie Evergreens aus England, den USA, Australien und Tasmanien kennen, die bei uns eher selten zu hören sind. Auf dem Podium werden sie authentisch präsentiert von drei Ensemblemitgliedern aus Australien, die alle Gewinner des German-Australian Opera Grant sind und ihre Karriere als Stipendiaten am Hessischen Staatstheater Wiesbaden begonnen haben: Sharon Kempton (Sopran) ist bereits seit 2003 in Wiesbaden, wo sie eine Vielzahl von Rollen wie Wellgunde, Gräfin Almaviva, Pamina, Gretel, Martha in Bachs Johannes-Passion, Aksinija in Lady Macbeth von Mzensk, Fiordiligi, Cleopatra, Alice Ford, Ilia, Micaela, Donna Elvira, Peri in Das Paradies und die Peri und Armide gesungen hat. Zuletzt war sie als Christel von der Post, Nori-

na, Rosina, Valencienne und Marie in Die verkaufte Braut zu erleben. Ihre Kollegin Sarah Jones stammt aus Tasmanien. Sie ist die derzeitige Stipendiatin des German-Australian Opera Grant „More than Opera“ und trat in Wiesbaden bereits als Tempelsängerin in Aida, als Valencienne in Die lustige Witwe und als Esmaralda in Die verkaufte Braut in Erscheinung. Brett Carter war in Wiesbaden als Schaunard, Masetto, Falke, Ramiro und Papageno, außerdem als Ping in Turandot, als Doktor Malatesta in Don Pasquale sowie als Figaro in Der Barbier von Sevilla zu erleben. Daneben debütierte er 2008/09 in der Produktion der Jungen Oper von Mozarts Zaïde an der Staatsoper Stuttgart und 2010/12 in der Neuinszenierung von Pizzettis Murder in the Cathedral an der Oper Frankfurt. Am Klavier begleitet Benjamin Schneider, der in der ersten Spielzeit als Solorepetitor in Wiesbaden tätig ist und bereits Vorstellungen von Der Vogelhändler und Die lustige Witwe geleitet hat. In Zusammenarbeit mit der Gesellschaft der Freunde des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden e.V.

Montag, 18. März 19.30 Uhr, Foyer

Die erste große Liebe, Probleme mit den Eltern, Druck in der Schule. Vor über 100 Jahren schrieb Frank Wedekind Frühlings Erwachen. Die Gesellschaft hat sich geändert. Sind auch die Probleme von Jugendlichen anders als damals? Gilt die Aussage des Stücks noch heute? Dieser Frage stellen sich zwei Interpretationen des Textes, einmal als Theaterstück und einmal als Film, die im Rahmen des Kooperationsprojekts Frühlings Erwachen Reloaded präsentiert werden. Am Montag, 11. März, lädt das Staatstheater Wiesbaden zu Frühlings Erwachen in einer Inszenierung von Tilman Gersch ins Große Haus ein. Am Donnerstag, 14. März, erobert die filmische Wedekind-Adaption von Nuran David Calis die Caligari Filmbühne. Im Anschluss an die Filmpräsentation diskutieren die beiden Regisseure, Tilman Gersch und Nuran David Calis, mit Mitwirkenden und Überraschungsgästen über Wedekinds Text und seine Umsetzung für Bühne und Film. Ein Kooperationsprojekt von ZDFkultur, dem Hessischen Staatstheater Wiesbaden und der Caligari FilmBühne. Theater:

Montag, 11. März Großes Haus, 19.30 Uhr Film:

Donnerstag, 14. März Caligari FilmBühne, 20 Uhr

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news On tour Iris Limbarth, Leiterin des jugendclub-theaters, inszeniert derzeit am Theater Nordhausen mit dem dortigen Opernensemble das Musical Aida von Elton John. Verstärkt wird das Ensemble durch internationale Musicalgäste wie Femke Soetenga, Nyassa Alberta, Kristian Korsholm Vetter und Patrick Stanke. Premiere ist am 22. März 2013. Am 13. April steht mit The Full Monty die nächste Premiere des Jugendclubs in der Wartburg bevor. In beiden Produktionen ist Britta Lammers (Ausstattungsleitung Theater Ulm) für das Bühnenbild verantwortlich. Das Ballettensemble des Staatstheaters geht mit dem preisgekrönten Ballett-abend von Stephan Thoss Blaubarts Geheimnis auf Spanien-Tournee: Am 13. März gastiert die Kompanie am Teatro Principal Antzokia in VitoriaGasteiz und am 15. und 16. März am Teatro Arriaga in Bilbao. Eine weitere Choreografie von Stephan Thoss feiert außerhalb von Wiesbaden Premiere: Seine Interpretation von Ravels Boléro ist ab 26. März mit dem Ballet du Rhin in Straßburg zu sehen.

Abschied Brigitte Bles, Erste Gewandmeistern und Leiterin der Damenschneiderei, wird zum 1. April in den Ruhestand gehen. Wir danken für die Zusammenarbeit und wünschen für die Zukunft alles Gute.

Impressum

(19. Jg. nr. 6)

Dinges & Frick GmbH, Greifstraße 4, 65199 Wiesbaden Texte Dramaturgie des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden Redaktion Sandra Ihrig Kontakt Hessisches Staatstheater Wiesbaden Christian-Zais-Straße 3, 65189 Wiesbaden Intendant: Dr. Manfred Beilharz www.staatstheater-wiesbaden.de info@staatstheater-wiesbaden.de pressereferat@staatstheater-wiesbaden.de dramaturgie@ staatstheater-wiesbaden.de Fotos Martin Kaufhold, Lena Obst; Michael Kretzer (Jugendreferat). Die Fotos der Gäste wurden von den Künstlern zur Verfügung gestellt. Konzept/Layout Ma­arten Evenhuis, Beate Marx Druck und Verlag

Das Hessische Staats­theater Wiesbaden ist Mitglied der europä­ischen Theater­kon­vention (ETC), Brüssel.

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Gastspiel Novecento, die Legende des Ozeanpianisten Ein Musiktheater mit

Jürg Kienberger und dem Atlantic Jazz Orchester

Samstag, 2. März 20 Uhr, Großes Haus Der italienische Autor Alessandro Baricco, berühmt geworden durch seinen Roman Seide, erzählt in Novecento vom Matrosen Danny Boodman, der im Ballsaal des Ozeandampfers Virginian auf dem Piano ein ausgesetztes Baby findet. Kurzerhand und formlos adoptiert er das kleine Kind und nennt es nach seinem Geburtsjahr: Novecento, 1900. Der Findling wächst im Maschinenraum heran. Als Danny acht Jahre später bei einem Unfall stirbt, soll Novecento an Land zur Schule geschickt werden. Doch das Kind verschwindet – und taucht erst wieder auf, als man schon wieder auf hoher See ist, Klavier spielend, wie man nie zuvor jemanden spielen hörte …

Die Churer Theatergruppe ressort k hat aus Alessandro Bariccos Roman eine neue Musiktheater-Kreation gemacht: Das ehemalige Bordorchester der Virginian tingelt nun als Festland-Band durch die Klubs und Hotelsalons Europas. In den Gedanken der Musiker immer mit dabei ist ihr ehemaliger Band-Leader, der sagenumwobene, unübertroffene Ozeanpianist Novecento. Und am Klavier spielt nun sein Nachfolger – verkörpert vom Musiker und Schauspieler Jürg Kienberger mit seiner unverkennbaren Falsett-Stimme. Der ist zwar nicht auf einem Passagierschiff aufgewachsen, dafür aber im legendären Waldhaus Sils Maria, „oben in den Alpen, in einem Hotel, zwischen 200 Gästen, 100 Angestellten und sieben Klavieren…“. Jürg Kienberger zur Seite steht das Atlantic Jazz-Orchester unter der Leitung des Schauspielers Nik Schmid sowie die hochkarätigen Jazz-Musiker Marco Schädler (Key), Peter Conradin Zumthor (Percussion) und Daniel Sailer (Bass). Die sechs Musiker-Darsteller „präsentieren die Geschichte Novecentos (...) mit so viel musikalischem Können, schauspielerischem Talent, Komik und Charme, dass das Premierenpublikum wohl gewünscht hätte, die Aufführung wäre doppelt so lang.“ Südostschweiz.ch

Welttheatertag am 27. März Einmal im Jahr ist Welttheatertag. Zu diesem Anlass bittet das Internationale Theaterinstitut ITI in Paris (der Präsident des deutschen ITI-Zentrums in Berlin ist Dr. Manfred Beilharz) eine prominente Persönlichkeit der Theaterwelt um eine schriftliche Botschaft. In diesem Jahr wurde der italienische Dramatiker Dario Fo auserwählt. Der Literatur-Nobelpreisträger ist bekannt für seine Komödien und Satiren. In Wiesbaden läuft seine Beziehungs-Komödie Offene Zweierbeziehung seit Jahren erfolgreich

in der Wartburg. Seine Farce Bezahlt wird nicht! feierte in der letzten Spielzeit Premiere und ist im März nur noch wenige Male in der Wartburg zu sehen. Die komplette Botschaft von Dario Fo und weitere Informationen über die Arbeit des ITI finden Sie online unter www.iti-worldwide.org

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