Theaterblatt Oktober 2013

Page 1

Evita Loops and Lines Konzerte

10 | Theaterblatt Oktober 2013

Kartenvorverkauf

0611 . 132 325


Oktober 2013 Evita Loops an Lines Ballett im Oktober Konzerte Extras Wartburg im Oktober Jugendreferat Spielplan Oktober Pressestimmen Ballettabo Wiederaufnahmen Junges Staatstheater Was macht eigentlich Ludy Schmitz? musik-theater-werkstatt Weihnachten und News und Impressum Silvester im Staatstheater

4-5 6-7 8-9 10-11 12-13 14 15 16-21 22 23 24 25 28 29 30

Liebes Publikum, Tanz bewegt. Daran besteht kein Zweifel. Welche Emotionalität und Kraft die Künstlerinnen und Künstler ohne Worte in der universellen Sprache des Tanzes transportieren, fasziniert Freunde dieser Sparte immer wieder aufs Neue. Rudolf von Laban schuf als einer der wichtigsten Anreger und Begründer des Deutschen Ausdruckstanzes eine Bewegungslehre zu den Antriebskräften, Impulsen und Dynamiken, die unser Choreograf Stephan Thoss im spartenübergreifenden Projekt Loops and Lines erlebbar macht. Gemeinsam mit dem Ensemble Modern entsteht ein einzigartiger Tanzabend auf den Spuren der natürlichen Bewegung und der Übertragbarkeit von Bewegung auf Instrumentalisten und Klangkörper. Sie dürfen gespannt sein auf diesen außergewöhnlichen Abend. Mit Tim Rice und Andrew Lloyd Webber hat sich ein MusicalMacher-Gespann gefunden, das seinesgleichen sucht. Evita darf als eines der Meisterwerke der beiden gelten. Pascale-Sabine Chevroton, ausgebildete Tänzerin, Regisseurin, Choreografin und eine Expertin in Sachen Musical, zaubert eine Fassung auf die Bühne des Großen Hauses mit Milica Jovanovic und Beatrix Reiterer, die abwechseln in der Titelpartie glänzen. Abwechslungsreich und bunt – so wird der Oktober im Staatstheater. Seien Sie dabei. Wir freuen uns auf Ihren Besuch.

Ihr Staatstheater Wiesbaden

Unser Programm an Weihnachten, Silvester und Neujahr: Großes Haus: 23.12. 1001 Nacht 11 und 18 Uhr 25.12. 1001 Nacht 11 und 14 Uhr Hänsel und Gretel 19.30 Uhr 26.12. 1001 Nacht 11 Uhr Zwischen Mitternacht und Morgen: Schwanensee 19.30 Uhr 27.12. Die verkaufte Braut 19.30 Uhr 28.12. 1001 Nacht 11 und 14 Uhr Hänsel und Gretel 19.30 Uhr 29.12. La Bohème 18 Uhr 30.12. 1001 Nacht 18 Uhr 31.12. Evita 15 und 19 Uhr

Kleines Haus: 22.12. Stairways to Heaven 23.12. 42nd Street 25.12. Die Physiker 26.12. Ein Sommernachts traum 31.12. Viel Lärm um nichts 1.1. 42nd Street

Wartburg 26.12. Xanadu 28.12. The Full Monty

Kartenvorverkauf

19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 19 Uhr 18 Uhr

Das Staatstheater Wiesbaden im Netz: www.staatstheater-wiesbaden.de facebook.com/Staatstheater.Wiesbaden twitter.com/StaatstheaterWI youtube.com/user/StaatstheaterWi vimeo.com/StaatstheaterWi

18 Uhr 20 Uhr

Hessisches Staatstheater Wiesbaden Telefon 0611 . 132 325 Fax 0611 . 132 367 Christian-Zais-Str. 3 Montag bis Freitag 10.oo-19.30 Uhr Samstag 10.oo-14.00 Uhr Sonn- und Feiertag 11.00-13.00 Uhr E-Mail: vorverkauf@staatstheater-wiesbaden.de

Tourist Information Marktplatz 1, Telefon: 0611 . 1729-930, Fax: 0611 . 1729-798 Mo bis Fr 9.45-18 Uhr; Sa 10-15 Uhr; So 11-15 Uhr (Vorverkaufsgebühr 13%) Kartenvorverkauf Galeria Kaufhof Telefon 0611 . 304 808 / 0611 . 376 444, Eingang Friedrichstraße, 65185 Wiesbaden Montag bis Freitag 9.15-18.30 Uhr, Samstag 9.15-16.00 Uhr (Vorverkaufsgebühr 13%) Vorverkauf Frankfurt-Ticket Telefon 069 . 1340 400, Hauptwache Frankfurt (B-Ebene, neben dem Kaufhof) Montag bis Freitag 9.30-19.00 Uhr (tel. 8.00-20.00 Uhr) Samstag 9.30-16.00 Uhr (tel. 8.00-19.00 Uhr), Sonntag 10.00-18.30 Uhr (nur tel.) www.frankfurt-ticket.de (Vorverkaufsgebühr 13%) Ticketbox e.Kfr. Kleine Langgasse 4, 55116 Mainz, Tel. 06131 . 2 11 500 oder 22 39 11, Fax 06131 . 2 11 501 Mo bis Fr 10-14 Uhr und 15-18 Uhr; Sa 10-14 Uhr; www.ticketbox-mainz.de (Vorverkaufsgebühr 13%)

Hessisches Staatsthea­ter Wiesbaden / Theaterblatt • Oktober 2013

Titel: Der fliegende Holländer

3


Milica Jovanovic, Peter Bording

Jung, schön und geliebt Evita von Tim Rice und Andrew Lloyd Webber

Es ist ein ganz großer Stoff, auf den der britische Musical-Autor Tim Rice 1973 aufmerksam wurde und der ihn nie wieder los ließ: Das kurze, aber aufsehenerregende Leben der Eva Perón, einer schillernd-charismatischen Figur zwischen Laufsteg und Schon zu Lebzeiten ein Mythos: Eva Duarte de Perón Spitzenpolitik, ebenso geliebt wie (1919-1952), genannt Evita, Gattin des argentinischen gehasst, ebenso abgöttisch verehrt Diktators Juan Perón und einflussreiche Politikerin, die wie zutiefst verachtet. Eva Perón sich von ganz unten bis an die Staatsspitze vorkämpft prägte die argentinische Politik in den und im Alter von 33 Jahren an Krebs stirbt. Evita ist Jahren 1946 bis 1952, ihre beachtliche eines der frühen und frischen Musicals von Andrew Nachwirkung jedoch ist bis heute zu Lloyd Webber, mit der unverwechselbaren Mischung spüren. Als Gattin des Staatschefs und Generals Juan Perón war sie nicht aus Pop, Klassik und Latino-Rhythmen. Und das mit nur das strahlende, stets extravagant ungebrochenem Erfolg seit 1978! und makellos auftretende Aushängeschild des „Peronismus“, sie wurde auch schnell zur einflussreichsten Politikerin. Als ebenso begabte wie fanatische Rednerin gelang es ihr, die Masse der Besitzlosen für die PerónPolitik zu mobilisieren und dem Establishment die kalte Schulter zu zeigen. Eva Perón lebte in einer Welt, in der sozialer Aufstieg für Frauen ausschließlich über Männer möglich war. Das unehelich auf dem Land geborene und rasend ehrgeizige Mädchen, das in Buenos Aires als Schauspielerin und Radiosprecherin Karriere machte, fand immer die richtigen Männer, die ihr den Weg nach oben ermöglichten. 1944 lernte sie den damaligen Arbeitsminister Juan Perón kennen 4

und wurde, wie so viele andere, seine Geliebte. Als sie ihn jedoch aktiv und erfolgreich im Kampf gegen seine politischen Feinde unterstützte, zeigte er sich dankbar und heiratete sie. Zum ersten Mal in ihrem Leben wurde Eva in einen gesellschaftlich legitimen Status versetzt. Das sollte sie Perón nie vergessen. 1946 zogen beide in den Präsidentenpalast ein. Evita führte das Frauenwahlrecht ein und gründete eine Frauenpartei. Sie setzte sich als Vorkämpferin für die Verbesserung der Lebensverhältnisse der Unterpriviligierten in Szene, der „Descamisados“, deren bedingungslose Gefolgschaft für Perón sie im Gegenzug verlangte. In die nach ihr benannte Stiftung musste jeder Argentinier einzahlen. Daraus wurden nicht nur Schul- und Wohnungsbauprojekte finanziert, sondern auch die berühmten Dior-Kleider, die Pelzmäntel sowie der kostbare Schmuck und der zur Schau gestellte Luxus. Evitas „Regierungszeit“ war schillernd, heftig und kurz, sie starb 1952 an einer Krebserkrankung. Zu dieser Zeit war sie schon ein Mythos, dem eine quasireligiöse Verehrung zuteil wurde. Ohne Evita verfiel Peróns Macht rasch, 1955 wurde er gestürzt und floh nach Spanien. Die Erinnerung an Evita wurde ausgelöscht.

Hessisches Staatsthea­ter Wiesbaden / Theaterblatt • Oktober 2013


Woher also plötzlich gut 20 Jahre später das neue Interesse an ihr? Das Thema kehrte wieder, als Juan Perón 1973 für kurze Zeit ein weiteres Mal die Macht in Argentinien übernahm und den Evita-Mythos öffentlichkeitswirksam wiederbelebte. So kam es, dass Texter Tim Rice und Komponist Andrew Lloyd Webber nach Joseph and the amazing Technicolor Dreamcoat (1968) und Jesus Christ Superstar (1971) mit Evita ihr drittes gemeinsames Musical-Projekt entwickelten. Diesmal zwar kein Bibelstoff, aber doch eine Biografie mit Gleichnischarakter, mit Glamour, Glanz, Verzweiflung und Tränen. Wie Jesus Christ Superstar ist Evita der Idee nach eine „Oper“, ein durchkomponiertes Musiktheaterwerk ohne Dialoge. Welcher ambitionierte Anspruch wirklich hinter Evita steht, zeigt der dramaturgische Kniff, mit dem Evas Geschichte erzählt wird. Das Musical beginnt nach ihrem Tod mit der bombastischen Trauerfeier. Dann tritt eine Figur ins Spiel, die den Zuschauer Szene für Szene durch die Handlung führt und den Blick auf die Titelfigur prägt – Che. Es ist seine Perspektive auf Eva, die wir vorgeführt bekommen, nicht Eva selbst. Evita ist daher episches Theater in Reinkultur. „Che“ heißt lediglich „Junge“ und steht für das personifizierte Volk. Ein sehr bekannter Che, der spätere Revolutionär Ernesto Guevara hat zwar im Buenos Aires der Eva Perón studiert, dürfte sich damals aber wohl mit anderen Frauen beschäftigt haben als gerade mit der Gattin des Diktators. Im Musical rocken Eva und Che durch die Stationen von Evitas Leben, tanzen Samba wie in „Buenos Aires“, Tango und Walzer. Wenige Musicals bieten so viel Abwechslung, so viele Kontraste und Überraschungen wie Evita. Andrew Lloyd Webber vereinigt souverän die unterschiedlichsten Stile und Stilzitate zwischen Rock&Pop und klassischen Rhythmen und Formen. Auch nach mehr als 30 Jahren hat Evita nichts von seiner mitreißenden Wirkung eingebüßt.

Lady und Sweet Charity am Theater Bern, West Side Story und Evita am Theater Coburg, Die lustige Witwe in Wuppertal und in Lübeck Kuss der Spinnenfrau, Jekyll and Hyde und Der Mann von La Mancha. Das Bühnenbild entwirft Roy Spahn. Der gebürtige Frankfurter arbeitet seit vielen Jahren als Bühnen- und Kostümbilder u. a. an den Opernhäusern von Hamburg, Düsseldorf, Leipzig, Zürich, Essen und für die Seefestspiele am Berliner Wannsee. Eine enge Zusammenarbeit verbindet ihn auch mit den Regisseuren Roman Hovenbitzer und Karoline Gruber. Die Kostümbildnerin Tanja Liebermann arbeitet seit vielen Jahren regelmäßig mit Pascale-Sabine Chevroton zusammen und hat für die meisten ihrer Inszenierungen die Kostüme entworfen. Tanja Liebermann tritt an Theatern wie dem Deutschen Theater Berlin, dem Berliner Ensemble und dem Volkstheater Wien in Erscheinung sowie in Sachen Tanz und Musiktheater in Düsseldorf, Karlsruhe, Freiburg, Lübeck und München. Im Ensemble alternieren Milica Jovanovic und Beatrix Reiterer in der Titelrolle. Die beiden jungen Musicaldarstellerinnen blicken bereits auf eine beachtliche Bühnenkarriere zurück und debütieren nun beide in Wiesbaden mit der anspruchsvollen Partie der Evita. Ein erfahrener Che ist Thomas Christ, der die Rolle bereits am Theater Lübeck verkörpert und sich ein breites Musical-Repertoire an vielen deutschen Theatern erarbeitet hat. Mit dem Bariton Peter Bording als Perón begrüßen wir einen ungemein vielseitigen Bühnenkünstler zwischen Oper, Operette und Musical, der ebenso als Danilo wie als Eisenstein und als Rossini-Figaro gefragt ist. Die Rolle des Magaldi interpretiert der amerikanische Tenor Philippe Ducloux – auch er ein erfahrener Musicaldarsteller – alternierend mit dem mit dem Stipendiaten des German-Australian Opera Award Christopher Rickerby.

Die musikalische Leitung liegt bei Kapellmeister Wolfgang Wengenroth, der in den vergangenen Spielzeiten die Neuproduktionen Die lustige Witwe und Der Vogelhändler dirigierte und bei den Bayreuther Festspielen 2013 den neuen Ring des Nibelungen als musikalischer Assistent mit betreute. Für Inszenierung und Choreografie zeichnet mit PascaleSabine Chevroton eine echte Musical-Spezialistin verantwortlich. Sie ist ausgebildete Tänzerin, Regisseurin und Choreografin. Zu ihren Regiearbeiten gehören u. a. My fair

Hessisches Staatsthea­ter Wiesbaden / Theaterblatt • Oktober 2013

Evita

Gesangstexte von Tim Rice Musik von Andrew Lloyd Webber Deutsch von Michael Kunze Musikalische Leitung Wolfgang Wengenroth Inszenierung und Choreografie

Pascale-Sabine Chevroton Bühne Roy Spahn Kostüme Tanja Liebermann Choreinstudierung Anton Tremmel Einstudierung des Jugendchors Dagmar Howe Dramaturgie Stephan Steinmetz Mit: Milica Jovanovic/Beatrix Reiterer (Eva), Thomas Christ (Che), Peter Bording (Perón),

Philippe Ducloux/Christopher Rickerby (Magaldi), Sarah Jones/Ágnes Szalai (Mistress), Jasmin Frey (Kleine Evita), Ines Behrendt/ Petra Urban, Philipp Georgopoulos/Pierre Humphrey, Felicitas Geipel, Katrin Gietl (Evas Familie), Marc-Wolfgang Frey/Giorgio Martin (Admiral) Orchester, Chor, Jugendchor, Extra-Ballett und Statisterie des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden

Premiere: Samstag, 5. Oktober 19.30 Uhr, Großes Haus Weitere Vorstellungen: Mo 7.10., Sa 19.10. und So 27.10., 19.30 Uhr, Großes Haus

Opernforum zu Evita Wer war Eva Perón? Worin lag ihre Faszination und was macht das Musical aus dieser ungewöhnlichen Figur? Und welche Nummern außer „Don‘t cry for me Argentina“ sollte man musikalisch kennen? Hier werden Sie es erfahren! Es singen Beatrix Reiterer und Peter Bording. Eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft der Freunde des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden e.V.

Sonntag, 29. September 11 Uhr, Foyer 5


Erste Begenung von Tänzern und Musikern

Wie jede Geste im Körper wächst Warum bewegen wir uns? Was bringt uns dazu – und warum bewegen wir uns so und nicht anders? Bewegungen gehen auf Impulse zurück, die alle Menschen bewusst oder unbewusst teilen. Diesen Zusammenhang zwischen innerer Motivation und äußerem Körpergeschehen und alle darauf einwirkenden Faktoren zu untersuchen, das war die Lebensaufgabe von Rudolf von Laban (1879-1958), einem der bedeutendsten Tanzforscher und Pädagogen des 20. Jahrhunderts. Stephan Thoss, der sich in seiner choreografischen Arbeit auf die auf Laban zurückgehenden Erkenntnisse stützt, zeigt in seinem neuen Ballettabend Loops and Lines (Bögen und Linien), wie sehr Labans Theorien in der praktischen Lebenswelt verankert sind. Tanz-Erbe nicht als bewegtes Museum oder Rekonstruktion, sondern in Stephan Thoss’ ganz persönlicher Prägung als Ausgangspunkt für zeitgenössischen Tanz. Dabei durchdringt die Bewegungslehre nicht allein die Welt der Tänzer, sondern auch die der Instrumentalisten und Klangkörper.

6

Rudolf von Labans Arbeit zielte nicht auf die Schaffung eines bestimmten Tanzstils ab, sondern auf Analyse und Bewusstmachung verschiedenster Aspekte von Bewegung. Deshalb sind Labans Erkenntnisse auch vollkommen zeitlos. Was ist Bewegung? Was muss ich tun, um eine bestimme Bewegung zu vollziehen und welche Wirkung erreiche ich dadurch beim Betrachter? Laban definiert einen leeren Raum mit einem Körper darin, der sich von A nach B bewegt. Relevant sind die Faktoren, in welcher Zeit und mit welcher Energie dies geschieht: Der Raum, der den Modus vorgibt, mit zentraler oder peripherer Bewegung; die Zeit, in der die Bewegung geschieht (schnell oder langsam) und die starke oder schwache Energie, mit der sie ausgeführt wird. Als weiterer Faktor wirkt die Schwerkraft

ein. Daraus lassen sich genau acht Bewegungsqualitäten bilden. Laban benennt „Eukinetik” für Art und Weise der Bewegung und „Choreutik” für den Weg, den die Bewegung vollzieht. Ein weiterer Schwerpunkt seiner Forschung war die von ihm entwickelte Tanzschrift, die Laban-Notation. Sie gibt auch keine Haltungen oder Figuren vor, sie arbeitet mit abstrakten „Antriebszeichen”, vergleichbar senkrechter Notenlinien. Stephan Thoss entwickelt die Uraufführung Loops and Lines in drei Schritten. Im ersten Bild stehen die Koordinaten Raum und Zeit im Vordergrund: Der Blechbläser-Sound von Anders Hillborgs Brass-Quintett beherrscht den Raum, dazu kommen die Form und Vorstufen von Bewegung. Im Anschluss bringt der menschliche

Hessisches Staatsthea­ter Wiesbaden / Theaterblatt • Oktober 2013


Uraufführung

Loops and Lines Das Laban-Tanz-Projekt von Stephan Thoss mit dem Ensemble Modern

Musik von John Adams, Steve Reich und Anders Hillborg Konzept, Choreografie, Bühne, Kostüme Stephan Thoss Musikalische Leitung Wolfgang Ott Mitarbeit Bühne und Kostüme Jelena Miletic´ Video Andreas J. Etter

Ballett des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden Ensemble Modern

Premiere: Samstag, 26. Oktober 19.30 Uhr, Großes Haus Weitere Vorstellungen: Do, 7.11. und Do, 28.11. 19.30 Uhr, Großes Haus

Ein TANZFONDS ERBE-Projekt, gefördert vom Kulturfonds Frankfurt RheinMain Körper als Individuum die Kombination der Elemente in Bewegungsfluss und macht die Dynamiken und Antriebe sichtbar zu John Adams vibrierendem Streicherstück Shaker Loops. Auch die Musiker bewegen sich dabei im Raum. Videoeinspielungen von Andreas J. Etter komplimentieren das Bühnengeschehen. Nach der Pause folgt Stephan Thoss’ Choreografie zu Steve Reichs Eight Lines. Mit der Musiker-Formation Ensemble Modern konnte ein international renommierter Kooperationspartner aus der Rhein-Main-Region gewonnen werden, der mit ähnlichen Konzepten arbeitet wie Stephan Thoss. Ganz im Sinne von Labans Verbindung zwischen Klang und Bewegung, treffen

sich die Tänzer und Instrumentalisten in einer interaktiven Choreografie auf der Bühne, bei der Klang und Bewegung sich gegenseitig auslösen und in Beziehung zueinander treten. Diese ungewöhnliche Tanzproduktion und insbesondere die Zusammenarbeit mit dem Ensemble Modern wurde ausgewählt für die Förderung im Rahmen von „Tanzfonds Erbe”, einer Initiative der Kulturstiftung des Bundes, und wird unterstützt durch den Kulturfonds FrankfurtRheinMain.

Hessisches Staatsthea­ter Wiesbaden / Theaterblatt • Oktober 2013

7


Stephan Thoss über seine Begegnung mit der Tanzforschung Labans

Für mich war die Reise in die Welt der Bewegungsanalyse eine aufregende Zeit, geprägt vom Staunen und einer mir bis dahin unbekannten Art zu lächeln, die durch ein Gefühl der Erkenntnis ausgelöst wurde. Zum Staunen brachten mich zunächst nicht die Texte von Rudolf von Laban, an die ich mich als damals 15jähriger Student an der Dresdner PaluccaSchule noch nicht gewagt hatte, sondern die umwerfende Persönlichkeit von Patricio Bunster, Tänzer und Choreograf aus Chile, der während meiner Studienzeit als Dozent an die Palucca-Schule gekommen war. Er fragte mich, ob ich nicht Theoretisches über Bewegung wissen wolle und schon von Laban, Kurt Jooss und Sigurd Leeder gehört hätte. Dann begann der Theorie-Unterricht, zu allen Zeiten und an allen Orten – während der Busfahrt, beim Essen, abends. Und immer wurde die trockene Theorie spielerisch aufgelockert, ich sollte andere Beispiele aus dem Nicht-Tanz-Bereich finden, erklären und möglichst vertanzen. Denn sitzende Theorie im Tanz sei für die Katz‘!

tanzXtra: Einführungssoiree zu Loops and Lines Erfahren Sie direkt von Ballettdirektor Stephan Thoss mehr über die Faszination der Laban‘schen Bewegungslehre und erleben Sie erste Ausschnitte seiner choreografischen Umsetzung zusammen mit der Ballettkompanie.

Freitag, 11. Oktober 19.30 Uhr, Großes Haus

8

Zum letzten Mal!

Rudolf von Laban untersuchte mit unglaublicher Gründlichkeit und tiefem Verständnis das Phänomen der menschlichen Bewegung. Ein zentraler Gedanke lautet: „Die Kunst der Bewegung ist eine nahezu selbständige Disziplin, die für sich selbst spricht und dies weitgehend in ihrem eigenen Idiom.“ Seine Analysen gehen weit über den Tanz hinaus, sein Denken sollte Quelle für Inspiration werden – keine Erkenntnis ließ er als gesetzgebend gelten. Immer schwingt bei ihm eine Bewunderung für etwas Unerklärbares in der Bewegung mit und die Suche nach noch genauerer Darstellung und Definition. Und der Drang, wenigstens ansatzweise zu begreifen, was uns warum und wie bewegt. Er lässt uns erfassen, dass Bewegung unsere ursprüngliche Lebenskraft spiegelt und unsere Welt durch sie unverfälscht sichtbar werden kann. Labans Theorie hilft die Fähigkeit zu entwickeln, sich unsere aus Bewegungsimpulsen geschaffenen Muster bewusst zu machen, diese Impulse zu entwickeln, umzuformen und zu gebrauchen. Unendlich viele Fragen an den Körper stellte sich Laban, und viele Choreografen – von Kurt Jooss über Patricio Bunster bis Pina Bausch – ließen sich von seinen Gedanken anstecken. Seine Forschung „Denken in Bewegung“ unterliegt immer den Grundmotiven allen Seins und dessen ursprünglichen Gesetzen. Wie jede kleine Geste geboren wird, in Körper und Geist wächst, voranschreitet und reift, um dann wieder zu zergehen wie ein kleines Sterben – wie das Einund Ausatmen, wie Tag und Nacht, der Wechsel der Jahreszeiten. Seine Analyse des Tanzes ist eine, die nie ihre Gültigkeit verliert, da sie nicht eine Reduzierung durch den Zeitgeist erfuhr. Sie stellt stil-frei unser körperliches Handeln dar – bis hin zum Tanz, der den Körper sprechen lässt.

Ballett Roulette

Choreografien von Maria Eckert, Ludmila Komkova, Valeria Lampadova, Romy Liebig, Kihako Narisawa, Frank Fannar Pedersen, Anton Rudakov, Taulant Shehu und Matthew Tusa Künstlerische Leitung Stephan Thoss Kostüme Jelena Miletic´

Faites vos jeux – Letzte Chance! Die Kugel rollt zum letzten Mal am 4. und 12. Oktober. Neun Tänzerinnen und Tänzer der Kompanie zeihen ihr choreografisches Können erfolgreich in eigenen Stücken. Achtung: Ballettvorstellungen können süchtig machen! Eine witzige Reflexion femininer Glückssuche bietet Romy Liebig zum Energico furioso aus Henryk Góreckis Streichquartett Nr.2: Man darf sich hier dem Kichern und Glucksen aus dem Off anschließen. Auch Matthew Tusa sucht das Heil im Humor – und findet dabei in einer Hotelhalle zu einigen federleichten, virtuosen Kombinationen. Mehr Gewicht wollen Maria Eckert, die in ... way of my dreams … die Veränderung als Basis eines Glücks mit Vivaldi-Bezug thematisiert, und Ludmila Komkova, deren starke Frau in einen Hauch verführerischen Rots geschlüpft ist (Kostüme: Jelena Miletic). Charismatisch trägt Giuseppe Spota, gemeinsam mit Ayumi Sagawa, die diversen Be-Fremdungen, für die Frank Fannar Pedersen unter dem Titel Vera sehr individuellen Ausdruck gefunden hat. (…) Bei Ballett Roulette ist Gewinn garantiert. Wiesbadener Tagblatt/Kurier

Hessisches Staatsthea­ter Wiesbaden / Theaterblatt • Oktober 2013


Mit funkensprühenden Duetten, rätselhaften Bildern aus Kafka-Welten, ironisch in Szene gesetzten Konkurrenzgerangeln und jeder Menge rasantem Körpereinsatz zeigen neun Tänzerinnen und Tänzer ihre ganz persönliche Sicht auf das Thema Glückssuche. Dabei liegt in der Abwechslung und Individualität der knappen Stücke an diesem Premierenabend im Großen Haus des Wiesbadener Staatstheaters der ganz besondere Reiz. (…) Das kreative Potenzial dieser neun Menschen aus sechs unterschiedlichen Ländern und die fulminante Körperbeherrschung, mit der an die 30 Tänzer ihr Erdachtes umsetzen, lässt aufhorchen. Was für eine Ausnahmetruppe hat Ballettdirektor Stephan Thoss da in Wiesbaden versammelt! Gießener Allgemeine Zeitung

Der Vorkauf hat begonnen! Internationale Ballettgala am 21. März 2014 Der Vorverkauf für die internationale Ballettgala mit Spitzenstars der Tanzwelt und dem Ballett des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden hat begonnen. Nach der erfolgreichen Ballettgala Auf der Weltspitze zu den Maifestspielen 2011 veranstaltet das Hessische Staatstheater Wiesbaden am 21. März 2014 wieder ein festliches Programm mit Höhepunkten aus bekannten klassischen und modernen Choreografien. Die Künstlerische Leitung liegt bei Raimondo Rebeck, der bereits für Auf der Weltspitze verantwortlich zeichnete, und er hat wieder weltweit hochkarätige Gäste aus den internationalen Kompanien nach Wiesbaden eingeladen. Wir begrüßen Solisten und Stars vom American Ballet Theatre, vom Staatsballett Berlin, vom Ballet Nacional de Cuba, Royal Ballet of Flanders Antwerpen, Washington Ballet und der Gauthier Dance Company aus Stuttgart – und natürlich vom Ballettensemble des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden zu einem ganz besonderen Galaprogramm. Es moderiert der Schauspieler Johannes Brock. Der Vorverkauf läuft! Hessisches Staatsthea­ter Wiesbaden / Theaterblatt • Oktober 2013

9


2. Sinfoniekonzert Mittwoch, 16. Oktober 2013, 20 Uhr

Kurhaus, Friedrich-von-Thiersch-Saal Einführungsvortrag 19 Uhr, Dostojewski-Saal

Der Kuss des Genies Peter I. Tschaikowsky (1840-1893) Suite Nr. 4 G-Dur op. 61 Mozartiana Rokoko-Variationen für Violoncello und Orchester op. 33 Andante cantabile für Violoncello und Orchester Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791) Sinfonie D-Dur KV 504 Prager

Solist Miklós Perényi, Violoncello Dirigent Clemens Schuldt

Worüber würden Peter I. Tschaikowsky und Wolfgang Amadeus Mozart wohl sprechen, wenn sie sich begegneten? Würde der Jüngere das verehrte Genie um Rat fragen oder ihm zögernd seine Stücke vorspielen? In diesem Konzert begegnen sich Mozart und Tschaikowsky auf Augenhöhe, verbunden durch die geniale Verwandlung von Klassik und Romantik. W. A. Mozart und Prag, das war eine ganz besondere Beziehung. Hatte er mit den Wienern seine liebe Not, so war im böhmischen Prag alles anders. Die Prager verstanden ihn – die Wiener nicht. Schon seit Wochen lagen die Prager 1786 im Figaro-Fieber und besaßen kein anregenderes Thema als sein anstehendes Dirigat der Oper. Es gab ein großes Konzert, in dem zum ersten Mal die Sinfonie in D-Dur gespielt wurde. Mozart erhoffte sich wie immer Folgeaufträge, die ihm diesmal auch nicht verwehrt blieben. Er kehrte mit einem Vertrag über eine neue Oper zurück nach Wien – es sollte daraus der Don Giovanni werden. Diese zeitliche Abfolge der berühmten Opern ist auch in der überaus beliebten Sinfonie, die ihren Bestimmungsort im Beinamen trägt, deutlich zu hören. Motive aus beiden Opern lassen sich leicht darin erkennen. Rund 100 Jahre später wird Peter I. Tschaikowsky zum Erben Mozarts. Auch er ein Grenzgänger zwischen den Welten und den Stilen. Tschaikowsky gilt als der russische Romantiker schlechthin, seinen Landsleuten jedoch galt er als hoffnungslos „verwestlicht“. Klar ist indessen, dass niemand so sehr wie er die russische Musik nach Westeuropa brachte. Trotzdem galt ihm die klassische Form mehr als jede Nationalmusik. In einer besonders sorgenvollen Lebensphase beginnt Tschaikowsky mit der Komposition der sieben sogenannten Rokoko-Variationen für Violoncello und Orchester. Zu dieser Zeit treibt 10

Miklós Perényi

Clemens Schuldt

ihn die Sehnsucht nach einem anderen Hier und Jetzt, einer anderen Klangwelt. Die Lösung findet er in der Welt von Wolfgang Amadeus Mozart im 18. Jahrhundert. Tschaikowsky schreibt selbst, dass die Musik des „sonnigen Genies“ ihn „zu Tränen“ rühre. Das Thema der Variationen ist an Mozarts Kompositionsstil angelehnt, nicht von ihm direkt übernommen. Nur zwei Jahre nach der Uraufführung in Moskau war das Werk 1879 beim Wiesbadener Musikfest zu hören. Franz Liszt befand sich im Publikum und war begeistert: „Das ist doch endlich einmal wieder Musik.“

unterrichtet Miklós Perényi an der Budapester Franz-Liszt-Akademie, wo er seit 1980 eine Professur innehat. Einen weiteren Schwerpunkt seiner Arbeit bildet die Komposition, vorwiegend von Werken für Instrumentalensembles und Cello-Solo. Zahlreiche Einspielungen liegen von Miklós Perényi vor. Bei ECM Records hat er mit András Schiff das gesamte Werk für Violoncello und Klavier von Ludwig van Beethoven aufgenommen. Hier erschien auch Anfang 2012 seine von der internationalen Fachpresse hoch gelobte Solo-CD mit Werken von Britten, Bach und Ligeti. Demnächst wird die mit dem KussQuartett eingespielte Aufnahme des Schubert-Quintetts bei Onyx Classics erscheinen.

Elf Jahre später nimmt Tschaikowsky wieder ganz direkt Bezug auf Mozart und dessen unbekanntere Werke. Zum 100. Jubiläum des Don Giovanni verflicht Tschaikowsky in der Mozartiana-Suite drei Klavierstücke und Ave verum Corpus in der Transkription von Franz Liszt miteinander. Ganz anders im Andante cantabile für Violoncello und Orchester, eine Bearbeitung nach dem berühmten 2. Satz aus dem Streichquartett Nr. 1, die Tschaikowsky selbst anfertigte. Die schwelgerische, weltentrückte Melodie basiert auf einem russischen Volkslied. Der gebürtige Ungar Miklós Perényi ist einer der größten Cellisten seiner Generation. Nach Studien bei Miklós Zsámboki und Ede Banda in Budapest, bei Enrico Mainardi in Rom sowie Meisterkursen bei Pablo Casals in Puerto Rico begann seine internationale Karriere, die ihn in alle großen Musikzentren der Welt führte. Der Cellist verfolgt in den europäischen und amerikanischen ebenso wie in den fernöstlichen Ländern eine rege Konzerttätigkeit. Im Frühjahr 2013 führt er mit den Berliner Philharmonikern unter Sir Simon Rattle Lutosławskis Cello-Konzert in Berlin, Essen und Paris auf. Seit 1974

Clemens Schuldt, Preisträger des renommierten Londoner DonatellaFlick-Dirigierwettbewerbs 2010 und Stipendiat des Dirigentenforums des Deutschen Musikrats, ist einer der spannendsten jungen Dirigenten Deutschlands. Er war ein Jahr lang Assistant Conductor des London Symphony Orchestra, wo ihm die Arbeit mit renommierten Dirigenten wie Sir Colin Davis, Daniel Harding und Sir Simon Rattle sowie die Leitung von eigenen Projekten ermöglicht wurde. Mit großem Erfolg dirigierte er bereits viele renommierte Orchester im In- und Ausland, so das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin, das Orquesta Sinfónica de Radio Televisión Española in Madrid und begleitete 2012/13 eine Tournee des Concertgebouw Orkest Amsterdam als Assistent von Lorin Maazel. Daran anschließend assistierte er beim Rotterdam Philharmonic, bevor er beim Nederlands Philharmonisch Orkest debütierte. Besonderen Stellenwert hat für Clemens Schuldt die Arbeit mit Jugendorchestern und mit jungem Publikum.

Hessisches Staatsthea­ter Wiesbaden / Theaterblatt • Oktober 2013


Sonntag, 6. Oktober, 11 Uhr, Foyer

2. Kammerkonzert Anton Bruckner (1824-1896) Adagio aus dem Streichquintett F-Dur

Franz Schubert (1797-1828) Quintett C-Dur D 956 für 2 Violinen, Viola und 2 Violoncelli

Glob‘Arte-Quartett Anna Balzer-Tarnawska, Sebastian Max (Violine); Lorna Wilson (Viola); Kilian Balzer, Walter Grimmer a. G. (Violoncello) Das Glob‘Arte-Quartett ist nach längerer Pause wieder zurück! Das Streichquartett bildete sich 1999 in Wiesbaden aus dem gleichnamigen Ensemble heraus, einer Musikervereinigung in variabler Besetzungsstärke, bestehend aus ausgezeichneten Musikern unterschiedlicher Nationalitäten. Die vier Musiker haben für ihr neues Konzert mit Walter Grimmer (Violoncello) einen prominenten Gast eingeladen. Walter Grimmer war Gründungsmitglied der Camerata Bern und des Berner Streichquartetts und gehört zu den profiliertesten Cellisten, vor allem im Bereich der Kammermusik und der zeitgenössischen Literatur für das Instrument. Nach seiner langen Lehrtätigkeit an den Musikhochschulen in Zürich und Bern ist er weltweit mit Meisterklassen aktiv. Anna Balzer-Tarnawska, Sebastian Max (Violine), Lorna Wilson (Viola) und Kilian Balzer (Violoncello) spielen zusammen mit Walter Grimmer (Violoncello) Streichquintette von Anton Bruckner und Franz Schubert. Schuberts Streichquintett C-Dur D 956, ein Werk, das einen singulären Platz in der Musikgeschichte einnimmt, wird geradezu als „tönendes Mysterium” beschrieben.

Hessisches Staatsthea­ter Wiesbaden / Theaterblatt • Oktober 2013

11


Extras 1. Liederabend Hye-Soo Sonn singt Don Quichotte Der erste Liederabend der neuen Saison läutet die Spielzeit mit einem Programm ein, in dem Don-Quichotte-Vertonungen von Maurice Ravel und Jules Massenet im Vordergrund stehen. Die Erzählung um den tollkühnen Ritter Don Quichotte stammt vom spanischen Schriftsteller Miguel de Cervantes, und sie fasziniert die Komponisten bis heute. Ravels Liederzyklus stammt aus dem Jahr 1932, die Komposition von Jules Massenet entstammt seiner Oper Don Quichotte, die im Jahr 1909 entstand. Außerdem kommt Hugo Wolfs Liederzyklus Don Quichotte à Dulcinée auf Texte des italienischen Künstlers Michelango zur Aufführung, der von der Vergänglichkeit und Schönheit des Lebens berichtet. Im Programm zwischen Bekanntem und Seltengehörtem bilden ausgewählte Lieder Franz Schuberts den Abschluss.

Neu im Orchester

In Zusammenarbeit mit dem Verein der Freunde des Staatstheaters e.V.

Es singt der koreanische Bassist HyeSoo Sonn. Nach seinem Studium in Seoul, Berlin und Dresden nahm er erfolgreich an zahlreichen Wettbewerben teil und gewann dabei unter anderem den 1. Preis beim Concours International d’Opéra Ville de Marseille oder bei der „Maria Callas“ Grand Prix Competition in Athen. Seit 2006 ist er festes Ensemblemitglied am Hessischen Staatstheater Wiesbaden, wo er unter anderem als Alidoro (La Cenerentola), Leporello (Don Giovanni), Sparafucile (Rigoletto), Wurm (Luisa Miller), Don Basilio (Der Barbier von Sevilla), Pietro (Simon Boccanegra), König (Aida), Colline (La Bohème) und Raimondo (Lucia di Lammermoor) zu erleben war.

Montag, 14. Oktober 19.30 Uhr, Foyer

Am Klavier wird er begleitet von der Konzertpianistin und gefragten Kammermusikpartnerin Erika LeRoux.

Chih-Ti Wang (Fagott) studierte an der Hochschule für Musik Detmold bei Prof. Helman Jung und Prof. Tobias Pelkner. Schon während ihres Studiums absolvierte sie Praktika 2008/09 im Göttinger Sinfonie-Orchester und 2009/2010 im Gürzenich-Orchester Köln. Daran schlossen sich Zeitverträge als 2. Fagottistin im Gürzenich-Orchester, im Beethoven-Orchester Bonn sowie als stellvertretende Solo-Fagottistin im Hessischen Staatsorchester Wiesbaden an. In der Spielzeit 2012/13 war sie stellvertretende Solo-Fagottistin im Orchester am Landestheater in Coburg, bevor sie 2013 nun ins Hessische Staatsorchester Wiesbaden kommt. Zwei Mitglieder der Orchesterakademie der vergangenen Saison bleiben dem Hessischen Staatsorchester erhalten: Min-Ju Lee (2. Violine) und Jee Hee Kim (Violoncello) sind in der aktuellen Spielzeit mit Zeitverträgen verpflichtet. Außerdem begrüßen wir unsere neuen Akademisten: Dimitrinka Tuturilova, Victor Bustamante (1.Violine), Jen-Wei Chen (2. Violine), Luis Borton (Viola), Judith Assenbaum (Violoncello), Marian Paduraru (Kontrabass) und Simone Hentschel (Schlagzeug). Die jungen Musiker werden ein Jahr lang mit dem Staatsorchester Erfahrung sammeln und erhalten von ihren Mentoren regelmäßigen Unterricht.

Das Familienmagazin kostenlos unabhängig regelmäßig www.kuckuck-magazin.de

12

Hessisches Staatsthea­ter Wiesbaden / Theaterblatt • Oktober 2013


Schauspielforum zu Ein Sommernachtstraum Ein Sommernachtstraum ist William Shakespeares beliebteste Komödie. Aber hinter ihrem Witz und ihrer Leichtigkeit verbergen sich bittere Erkenntnisse über die Kompliziertheit der Liebe - ein durchaus vielschichtiges Stück also, das immer wieder neu entdeckt werden kann. Welche Aspekte in der aktuellen Inszenierung von Manfred Beilharz besonders wichtig sind, erfahren Sie in dieser Gesprächsrunde. Als Experte zum Thema ist diesmal der Heidelberger Psychologe und Wissenschaftsredakteur Steve Ayan zu Gast. Die Gesprächsleitung hat Helmut Nehrbaß. Eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft der Freunde des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden e.V. Der Eintritt ist frei!

Sonntag, 20. Oktober 11 Uhr, Vestibühne

Goethes Faust II Die Playmobilshow Faust. Der Tragödie zweiter Teil ist für viele Menschen ein Buch mit sieben Siegeln. Spätestens bei der Klassischen Walpurgisnacht kapitulieren selbst Theaterliebhaber. Wir spielen, was Sie wissen müssen – mit Playmobilfiguren. Alle fünf Akte. Verständlich, witzig, spannend. Und hundertprozentig werktreu!

Sonntag, 6. Oktober 18 Uhr, Studio

theater 2.0

Heute schon gesurft? Das Staatstheater Wiesbaden bietet Internetnutzen zahlreiche Möglichkeiten, sich über Programme, Neuigkeiten und Hintergründe zu informieren. Und Theaterfans können noch tiefer ins Geschehen eintauchen. Zum Einstieg in die digitalen Seiten des Theaters empfehlen wir neben unserer eigenen Homepage www.staatstheater-wiesbaden.de folgende Portale:

facebook

Fotoalben, Pressestimmen, Videos – auf Facebook geht (fast) alles. Wer unserer Fanseite www.facebook.de/staatstheater.wiesbaden folgt, verpasst garantiert keine Neuigkeiten.

Youtube

Abonnieren Sie unseren Youtube-Channel, um keinen Videotrailer zu unseren Inszenierungen zu verpassen. Neugierig auf die neue Opernproduktion Der fliegende Holländer? Scannen Sie nebenstehenden QR-Code mit Ihrem Smartphone oder Tablet und Sie gelangen direkt zum Trailer.

Issuu.com

Das Theaterblatt passt nicht in die Tasche? Jederzeit digital blättern können Sie in unserer Monatszeitschrift auf issuu.com. Folgen Sie unserem Account und Sie verpassen keine Ausgabe.

Hessisches Staatsthea­ter Wiesbaden / Theaterblatt • Oktober 2013

13


Die Wartburg im Oktober

Wartburg, Schwalbacher Str. 51

Karten: 0611. 132 325 www.staatstheater-wiesbaden.de oder an der Abendkasse

The Full Monty

Männerhort

Musical nach dem Film Ganz oder gar nicht Musik und Texte von David Yazbek Buch von Terrence McNally

Komödie von Kristof Magnusson

Das Städtchen Buffalo ist in heller Aufregung: Eine Show mit männlichen Strippern heizt den Damen des Ortes gewaltig ein. Deren Männer, frustriert und arbeitslos, können gar nicht verstehen, was die Mädels daran finden. Und dann liegt plötzlich eine Idee in der Luft: Was die können, können wir auch! Hinreißende Musik und eine anrührende, witzige Geschichte machen das Musical so liebenswert. Mit dem jugend-club-theater Inszenierung: Iris Limbarth

Der Graus aller Männer: Stundenlang mit guter Miene zum bösen Shoppen die Freundin begleiten. Da frönen unsere vier Mannsbilder lieber urmännlichen Bedürfnissen im sanitären Kellerraum eines Kaufhauses: Dosenbier, Fußball und Weltrekorde – eigentlich super! Fehlte ihnen da nicht die Liebe, die Potenz und das Selbstwertgefühl… Mit: Michael Birnbaum, Wolfgang Böhm, Hanns Jörg Krumpholz, Florian Thunemann. Inszenierung: Caroline Stolz

5., 6. und 19. Oktober, 20 Uhr

2., 25. und 26. Oktober, 20 Uhr

Tschick

Nach dem Roman von Wolfgang Herrndorf

Mit einem geklauten Lada und einer Handvoll Geld machen sich zwei 15jährige auf den Weg in die Walachei und geraten in ein Wunderland voller seltsamer Gestalten und geheimnisvoller Landschaften. Wolfgang Herrndorfs hinreißender Abenteuerroman: Endlich auf der Bühne! Mit: Benjamin Kiesewetter, Fabian Stromberger; Inszenierung: Dirk Schirdewahn

10. Oktober, 18 Uhr; 22. und 23. Oktober, 20 Uhr

Mr. Marmalade Schauspiel von Noah Haidle

„Die Inszenierung von Isabel Osthues ist in jeder Hinsicht grandios gelungen. (...) Da sind vor allem fünf durchweg starke Darsteller, die gelungen die Ebenen von Realität und Lucys ausgeprägter Fantasie auszuloten wissen. Allen voran ist dies Franziska Werner, die als Lucy über Sofalehnen tanzt und taumelt; Emotionsachterbahn fährt zwischen kreischendem Entzücken und bodenloser Angst, altklugem Ernst und untröstlicher Trauer, und dabei mal ganz bei sich ist, ins Spiel versunken, und dann wieder ganz weit aus sich heraus kommt.“ Frankfurter Rundschau Mit: Evelyn M. Faber, Doreen Nixdorf, Franziska Werner; Konstantin Lindhorst, Cornelius Schwalm; Inszenierung: Isabel Osthues

Das Staatstheater Wiesbaden im Netz: www.staatstheater-wiesbaden.de facebook.com/Staatstheater.Wiesbaden twitter.com/StaatstheaterWI youtube.com/user/StaatstheaterWi vimeo.com/StaatstheaterWi

11., 17. und 31. Oktober, 20 Uhr Gastspiel

„Für Garderobe keine Haftung“

Offene Zweierbeziehung

Komödie von Franca Rame und Dario Fo

spielt: Die Bibliothek des Zufalls Impro trifft auf Literatur. Sie bringen uns Bücher mit, und wir lassen uns daraus zu improvisierten Geschichten inspirieren. Alles ist möglich: Vom Telefonbuch zum Groschenroman, von der Fantasy-Geschichte zum ‚Do it-Yourself‘-Heimwerkerbuch, vom Kochbuch zum Abenteuerroman. Seien Sie dabei, wenn die Schauspieler Szenen aus dem Nichts spielen, Geschichten auf wunderbare Weise miteinander verbinden und sich dabei von Vorschlägen aus dem Publikum inspirieren lassen.

12. Oktober, 20 Uhr 14

„Sie fetzen sich, zerdeppern Geschirr bis Blut fließt. Zur Freude des begeisterten Publikums. Dass dieser kurzweilige Abend zum ungetrübten Theatervegnügen wird, liegt vor allem an den beiden überwältigenden Schauspielern. Franziska Werner und Wolfgang Böhm sind fantastisch, schlagkräftig, hinreißend witzig, ungeheuer präsent. Die reine Wonne.“ Bild Mit: Franziska Werner; Wolfgang Böhm; Inszenierung: Tobias Materna

16. und 27. Oktober, 20 Uhr

Hessisches Staatsthea­ter Wiesbaden / Theaterblatt • Oktober 2013


Das Jugendreferat

Erfahrungen kann man nicht vermitteln – man kann sie nur selbst machen.

Theater vor Schule!

Kindertagesstätten aus Wiesbaden beginnen die Kooperation mit dem Staatstheater. Wie so oft begann es mit einer persönlichen Begegnung. Julia Fauth meldete sich auf der Suche nach einem passenden kulturellen Angebot für ihre Kinder im Jugendreferat – und regte einen ergiebigen Austausch an, der nun zu einem ganz besonderen Angebot für viele Wiesbadener Kinder führt. Das brachte Frau Dr. Fauth mit: • Sieben katholische Kindertages stätten in Wiesbaden-City • 660 Kinder • 120 Mitarbeiter • 35 Kindergruppen von 0 bis 10 Jahren • Kinder aus allen Nationen, mit und ohne Behinderungen Und das haben wir für sie vorbereitet: Die Vorschulgruppen der Kitas erleben das Theater hautnah im Dreierpaket. Ein Theaterworkshop in ihren Gruppenräumen bringt Spaß und Zutrauen – in die eigenen Fähigkeiten und die Chance der Begegnung. Bei einer Führung in die Backstagewelt des Theaters erfahren sie, wie komplex das Theater mit all seinen Abteilungen funktioniert. Zur Krönung der gemeinsamen Entdeckungsreise besuchen sie eine Aufführung des Jungen Staatstheaters oder – je nach Interesse – eine musikalische oder tänzerische Veranstaltung.

Fotos: Michael Kratzer

Und warum das Ganze? Kinder sind eigenständige Wesen, die ihre kulturelle Zugehörigkeit früh erfahren und für sich umsetzen. In diesem Prozess möchten wir ihnen ein zentrales Angebot vermitteln: Das Theater ihrer Stadt mit all seinen Möglichkeiten.

Dass dabei viele wertvolle Fähigkeiten geschult werden, versteht sich fast von selbst: Sprachliche Kompetenzen werden angeregt, die genaue Wahrnehmung wird gefördert, alle Sinne werden erfahren und für den Ausdruck genutzt. Das Theaterspielen im Workshop bedeutet für die Kinder vor allem auch die Erfahrung des Miteinanders und die Freude der schöpferischen Eigenaktivität. Improvisation als Spiel bietet Spontaneität, aber auch Begrenzung durch den anderen: Auf das Vertrauen und die Wertschätzung der anderen angewiesen zu sein, Neid und Rivalität auszuhalten, Gefühlen zu begegnen und sie mit Respekt vor anderen auszudrücken. Das AhaErlebnis: Überzeugende Wutausbrüche müssen keine echten Tränen verursachen! Bei den anschließenden Besuchen im Theater können die Kinder ihre Erfahrungen einbringen und bei den Profis viele weitere Möglichkeiten entdecken. Und noch was: Als Forschungsprogramm bieten wir außerdem eine Produktionsbegleitung an: Kinder einer ausgewählten Kita erleben in insgesamt 5 Treffen das Entstehen einer Aufführung live mit und werden in alle Prozesse einbezogen: vom Bühnenbild über die Probenarbeit bis zur Premiere. In dieser Spielzeit erleben wir die Kuh Rosmarie von Andri Beyeler, Premiere am 2. März 2014 in der Studiobühne. Und auch die Erwachsenen müssen nicht draußen bleiben: In einem Tagesworkshop wird interessierten ErzieherInnen ein Einblick in die Möglichkeiten der Theaterpädagogik geboten. Wir freuen uns auf die intensive Zusammenarbeit! Das Jugendreferat: Priska Janssens und Christine Rupp- Kuhl

Anmeldung, Informationen und Preise für sämtliche Angebote gibt‘s im Jugendreferat!

Telefon 0611 . 132 270 Hessisches Staatsthea­ter Wiesbaden / Theaterblatt • Oktober 2013

Sämtliche Angebote richten sich selbstverständlich auch an Menschen mit Behinderungen. 15


Pressestimmen

Der fliegende Holländer

Romantische Oper in drei Aufzügen von Richard Wagner Musikalische Leitung Zsolt Hamar Inszenierung und Bühne Michiel Dijkema Kostüme Claudia Damm Michiel Dijkema führt nicht nur Regie und baut nicht nur Bühnenbilder, sondern kennt sich auch mit Bühnenbild-Psychologie aus. (…) Ähnlich wie damals bei seinem Rossini findet sich jetzt auch in der Inszenierung von Richard Wagners „Der fliegenden Holländer“ ein Theater-Coup, von dem man in Wiesbaden noch lange sprechen wird. Premierengäste taten das zumindest noch auf dem Nachhauseweg: Das sei „3D-Oper“ gewesen, hörte man einen Zuhörer staunen. (…) Frankfurter Rundschau Der Holländer ist in Gestalt von Bastiaan Everink ein düsteres, gequältes Gespenst mit Todessehnsucht. Der stimmgewaltige Bariton lässt einen das in jeder seiner ausgefeilt interpretierten Zeilen spüren. Nur die schöne Senta (superb: Maida Hundeling) kann ihm vokal Paroli bieten. (…) Der Chor und Extra-Chor des Hauses kommen groß raus. (…) Das knapp 65-köpfige Orchester unter der Leitung von Generalmusikdirektor Zsolt Hamar besticht durch Sensibilität und Klanggewalt gleichermaßen. Lang anhaltender Applaus. Jubelrufe. Verdientermaßen.

Mr. Marmalade

42nd Street

Schauspiel von Noah Haidle Deutsche Fassung von Brigitte Landes Inszenierung Isabel Osthues Bühne und Kostüme Christina Mrosek

Die Inszenierung von Isabel Osthues ist in jeder Hinsicht grandios gelungen. (...) Da sind vor allem fünf durchweg starke Darsteller, die gelungen die Ebenen von Realität und Lucys ausgeprägter Fantasie auszuloten wissen. Allen voran ist dies Franziska Werner, die als Lucy über Sofalehnen tanzt und taumelt; (...) Wie Lindhorst durch Larrys zu lange Hosen schlurft, wie er die nackten Zehen abspreizt und seine Finger in die ausgeleierten Pulloverärmel krallt, daran kann man sich kaum sattsehen. Frankfurter Rundschau

Der Inszenierung von Isabel Osthues gelingt es, Lucys Einbildung ganz real und ihre Sicht auf die Wirklichkeit seltsam bizarr zu zeigen. (...) Dieses tragikomische Vexierbild entsteht vor allem durch Franziska Werner, eine der kuriosesten Schauspielerinnen weit und breit, die mit rollenden Augen und gefurchter Stirn ohne Worte von Neugier und Not erzählen kann. Ihre Lucy ist mit Zöpfen, Ringelhemd und Tutu denn auch stets sowohl Kind als auch Kobold, die Naivität des einsamen Mädchens ist tiefschwarz grundiert. Darmstädter Echo

Gießener Anzeiger

Das versetzt selbst eingefleischte Wagnerianer in Erstaunen: Aus der schön drapierten Kulisse bricht unerwartet ein hölzernes Schiff aus dem Bühnenhintergrund und schiebt seinen Bug über den Orchestergraben hinweg bis zum Zuschauerraum. Was nach einem guten Gag klingt, ist indes am Staatstheater Wiesbaden Teil eines Regiekonzepts, in dem sich Elemente historischer Aufführungspraxis mit Solchen modernen Regietheaters zu aussagekräftigen Bildern verbinden. Darmstädter Echo 22

Weil dieser Theaterabend vom vollen Einsatz der Schauspieler und den feinen Regieeinfällen lebt, deshalb lohnt ein Besuch. Wiesbadener Kurier

Musik von Harry Warren Gesangstexte von Al Dubin Buch von Michael Stewart und Mark Bramble Deutsche Fassung von Wolfgang Adenberg (Liedtexte) und Ruth Deny (Dialoge) Musikalische Leitung Frank Bangert Musikalische Einstudierung Tim Speckhardt Inszenierung Iris Limbarth Choreografie Iris Limbarth, Myriam Lifka Bühne Reinhard Wust Kostüme Heike Ruppmann „Stehende Ovationen, Zugabepfiffe und ausgelassene Feierstimmung im Kleinen Haus.“ Wiesbadener Kurier „Mit schwungvoller Musik, rasantem Stepptanznummern und stilechten Kostümen begeistert 42nd Street als Gesamtkunstwerk. (…) Anna Heldmeier in der Hauptrolle verkörpert die unerfahrene und schüchterne Peggy sehr gut. Mit jeder Szene schenkt sie ihr mehr Selbstbewusstsein. Klasse ist Felicitas Geipel die als Dorothy Brock divenhaftes Getue und alterne Filmstars wunderbar durch den Kakao zieht. Der absolute Hingucker ist jedoch Katrin Gietl als gutgelaunte und immer zu Scherzen aufgelegte Wuchtbrumme Maggie Jones. Mit Klamauk und Bert Barry (Peter Emig) an ihrer Seite hat sie die Lacher des Publikums immer auf ihrer Seite. Die schwungvollen Lieder wie „Zeig’s allen und tanz“, „Jetzt rollt der Rubel“ oder ‚„Alles Schlechte hat auch eine gute Seite“ reißen mit. (…) Der Big Band Sound der 40er Jahre vervollkommnt den musikalischen Genuss.“ STUZ

Es ist vor allem das Verdienst von Franziska Werner als Lucy, dass man die absurde Grundkonstellation des Dramas nachvollzieht, ja dass man in ihr immer mehr die Vierjährige sieht und halbwegs glauben kann, dass es so im Kopf eines verstörten Kindes zugeht. Frankfurter Allgemeine Zeitung Hessisches Staatsthea­ter Wiesbaden / Theaterblatt • Oktober 2013


Donnerstag, 7. November 2013

Loops and Lines

Preisgruppe S Preisgruppe I Preisgruppe II Preisgruppe III Preisgruppe IV Preisgruppe V Preisgruppe VI

Das Laban-Tanz-Projekt von Stephan Thoss und dem Ensemble Modern

Freitag, 17. Januar 2014

Zwischen Mitternacht und Morgen: Schwanensee

Choreografie von Stephan Thoss Mit dem Orchester des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden Donnerstag, 26. Juni 2014

Der Duft der Dinge

Ein TanzPAARFUM Ballettabend von Stephan Thoss und Giuseppe Spota Musikalische Leitung Wolfgang Ott Mit dem Orchester des HessischenStaatstheaters Wiesbaden

88,50 € 74,40 € 63,90 € 54,00 € 27,60 € 18,00 € 13,50 €

Abonnement-Büro

Das Ballett-Abo

Theaterkolonnade Christian-Zais-Str. 3 65189 Wiesbaden Tel. 0611. 132 340 Fax 0611. 132 367 abonnement@staatstheater-wiesbaden.de Wir sind bis 11. Oktober für Sie da: Mo, Mi, Fr 10-18 Uhr; Di, Do 10-19 Uhr; Sa 10-14 Uhr Ab 14. Oktober Mo-Fr 10-17 Uhr (telefonisch)

Theaterkasse 0611. 132 325

Vorstellungsbeginn jeweils 19.30 Uhr im Großen Haus. Ballett-Abonnenten erhalten eine Freikarte zu allen tanzXtras im Großen Haus. Der Abo-Ausweis gilt auch als Kultur-Ticket für Bus und Bahn im RMV-Gebiet.

Der Kunstgenuss mit Freifahrschein.

KULTURTICKET Kultur-Transfer – Sie werden hin und weg sein!

Alle Eintrittskarten des Staatstheaters Wiesbaden, die den Aufdruck Kulturticket / Kombiticket aufweisen, berechtigen zur Fahrt mit Bus und Bahn im gesamten RMV-Gebiet. Geltungsdauer: 5 Stunden vor Veranstaltungsbeginn bis Betriebsende des RMV. Für alle Abonnenten von RMV und ESWE Verkehr und deren Begleitperson wird zudem ein Rabatt in Höhe von 5 % auf den Eintrittspreis gewährt * * Weitere Informationen zu den Leistungen des Abonnements erhalten Sie in der RMV-Mobilitätszentrale von ESWE Verkehr im LuisenForum.

www.eswe-verkehr.de

Hessisches Staatsthea­ter Wiesbaden RZ_anz_kulturticket_180808.indd 1 / Theaterblatt • Oktober 2013

18.08.2008 15:56:35 Uhr

23


Wiederaufnahmen

Viel Lärm um nichts Stairways Komödie von William Shakespeare to Heaven Inszenierung Caroline Stolz Samstag, 5. und Samstag, 19. Oktober 19.30 Uhr, Kleines Haus

„Stilsicher bis unter die Halskrause, pointenreich nicht allein durch den Shakespeare-Text, mit einem durch und durch flexiblen und sprühenden Ensemble.“ Wiesbadener Kurier „Regisseurin Caroline Stolz gehört zu den wenigen Stammkräften an großen Theatern, der man blanko bescheinigen darf: Sie kann Komödie.“ Darmstädter Echo

Faust

Der Tragödie erster Teil Von Johan Wolfgang von Goethe Inszenierung Tilman Gersch Schultermin am Vormittag: Donnerstag, 10. Oktober, 11 Uhr, Großes Haus „Neben dem wüsten Kameraden Uwe Kraus tummelt sich ein zweiter Mephisto auf der Bühne, eine Mephistophela, Viola Pobitschka, schöne Punkerin und Lebedame, die Faust auch erotische Angebote unterbreiten kann. Manchmal sind die Teufel kurz zu zweit, auch im doppelten Pas de deux mit den Fausts. Denn bloß weil er jetzt jung und stark ist, verschwindet der alte Doktor nicht, schaut vielmehr zu, redet die eine oder andere Zeile. Wir werden uns nicht los. Ohne das sehr hervorzuheben, macht Gersch hier einen Punkt.“ Frankfurter Rundschau

24

Lieder für die Ewigkeit Inszenierung Tobias Materna Samstag, 12. und Mittwoch, 30. Oktober 19.30 Uhr, Kleines Haus „Witzig, spritzig, intelligent, mitreißend. Auch wenn nicht alle Töne rein sind, wird der von Tobias Materna inszenierte Liederabend vom jubelnd Zugaben fordernden Publikum zu Recht gefeiert.“ BILD-Zeitung „Es ist das pure Vergnügen.“

Die lustige Witwe Operette von Franz Lehár Inszenierung Iris Ini Gerath Sonntag, 20. Oktober 18 Uhr, Großes Haus

„Die Chemie stimmt bei diesem Bühnenpaar: Joachim Goltz ist ein ganz heutiger, grandios singender und aufspielender Danilo, Annette Luig hat in der Mittellage als Titelfigur wohltuend viel zu bieten und punktet mit starken Höhen. Es ist ihr Abend, die beiden durchtanzen die Produktion.“ Mainzer Rheinzeitung

Frankfurter Allgemeine Zeitung

FaustIn and out / Der Tragödie zweiter Teil Von Elfriede Jelinek und Johann Wolfgang von Goethe Inszenierung Tilman Gersch Dienstag, 15. und Dienstag, 29. Oktober 19.30 Uhr, Kleines Haus

„Das Wagnis dieser Doppelinszenierung zahlt sich unterhaltsam aus.“ Frankfurter Allgemeine Zeitung

„Jelineks Genie und Goethes Modernität, hier werden sie Ereignis.“ Frankfurter Rundschau

„Dieser Faust ist ein Muss – auch ohne, besser aber mit seinem ersten Teil.“ Wiesbadener Kurier

Die Wildente

Schauspieler von Henrik Ibsen Inszenierung Manfred Beilharz Mittwoch, 23. Oktober 19.30 Uhr, Kleines Haus „Gina Ekdal rückt in dieser Inszenierung – und durch die Darstellerin Sybille Weiser – ins Zentrum. Sie ist so herrlich praktisch und unaufgeregt, apart mit Kurzhaarschnitt. (…) Michael Birnbaum ist als Hjalmar Ekdal ein gemäßigter, ein einleuchtend durchschnittlicher Dummkopf. Michael Günther Bard als Gregers Werle ein eher einfältiger als fanatischer Moralapostel. (…) Manfred Beilharz begleitet in seinem ersten Ibsen die Figuren unaufgeregt und ohne inszenatorische Abschweifungen durch zwei Stunden (plus Pause.)“ Frankfurter Rundschau

„Ein starker Theaterabend!“ Frankfurter Neue Presse

Hessisches Staatsthea­ter Wiesbaden / Theaterblatt • Oktober 2013


Junges Staatstheater im Oktober

Scherbenpark 13+ Candide oder der Don Quijote – Nach Alina Bronky Optimismus 12+ Versuch über Mi 9.10., 19.30 Uhr Nach Voltaire und Do 10.10., 11 Uhr die Wirklichkeit 11+ Fr 25.10., 19.30 Uhr Die 17jährige Sascha wohnt in einer Hochhaussiedlung am Rande Frankfurts. Sie ist anders als alle anderen, hochintelligent und sie spricht fließend Deutsch. Aber vor allem hat sie zwei Träume: Sie möchte ein Buch über ihre Mutter schreiben und einen gewissen Vadim töten. „Man darf es in aller Deutlichkeit sagen: Carolin Freund ist als ‚Sascha‘ in der Bühnenadaption von Alina Bronskys Roman ‚Scherbenpark‘, die als Produktion des Jungen Staatstheaters für Jugendliche ab 13 Jahren Premiere im Studio feierte, wahrhaft überragend. Innerhalb von 60 Minuten liefert sie eine beeindruckende Ein-Frau-Show ab, die für einen dicken Kloß im Hals, aber auch befreiende Lacher sorgt.“ Wiesbadener Kurier „Den rauen und gleichzeitig schlauen Ton der Vorlage verstärkt und verdichtet die Wiesbadener Inszenierung. (...) Im Wiesbadener Staatstheater bringen sie den Sound und den Furor von ‚Scherbenpark‘ auf die Bühne.“ Darmstädter Echo

Nach Miguel de Cervantes Do 31.10., 11 Uhr „Zweifellos ist Don Quijote eine Ein naiver junger Mann namens der berühmtesten Geschichten der Candide begibt sich auf einen abenWeltliteratur, eine Geschichte voll teuerlichen Roadtrip, um „die beste überbordender Fantasie und mit viel aller möglichen Welten“ zu finden. Humor ausgestattet. Doch bei allem Aber er erlebt eine einzige Kette von Spaß ist Don Quijote auch ein Stück Katastrophen, Unglücksfällen und über das Wahrnehmen der WirklichGräueltaten. Die Welt, wie Voltaires Candide sie vor 250 Jahren wiederfin- keit und über den Konflikt zwischen Ideal und Realität. Idealist oder Spindet, ist nicht anders als heute auch, blickt man einmal über den Tellerrand ner? Egal, in jedem Fall ist Don Quijote ein Held. europäischen Wohlstands. Damit ist Candide ein philosophisches Märchen für Jugendliche, die sich in einer „Don Quijote ist ein Schwergewicht der Weltliteratur. Umso erstaunlicher, ähnlichen Situation wie Candide wie es Stefan Schletter mit leichter befinden, nämlich vor dem Schritt in Hand gelingt, dass die Inszenierung eine Welt voller Widersprüche. dieses mehr als 1000 Seiten starken Romans kein Kampf gegen Windmüh„Es sind amüsante 90 Minuten, die len ist. Sehenswert ist die Aufführung immer wieder Denkanstöße geben und mit hervorragenden schauspiele- des Jungen Schauspiels, auch für Erwachsene.“ Frankfurter Neue Presse rischen Leistungen aufwarten.“ Wiesbadener Kurier

„Der Jubel des Premierenpublikums legt nahe, dass diese PessimismusParty Spaß gemacht hat.“ rankfurter Allgemeine Zeitung

Außerdem: Rico, Oskar und die Tieferschatten 9 + Von Andreas Steinhöfel Di 1.10. und Mi 2.10., jeweils 11 Uhr; Do 3.10. und Sa 5.10., jeweils 18 Uhr

Das Märchen zur Weihnachtszeit

MÄRCHEN AUS

Tom Sawyer

9+

Nach Mark Twain So 13.10., 18 Uhr In den Herbstferien: Di 15.10. und Fr 18.10., jeweils 18 Uhr

Ein Schaf fürs Leben 6+ Von Maritgen Matter So 27.10., 16 Uhr

Sichern Sie sich jetzt Ihre Karten! Gruppenservice 0611.132 300 | Theaterkasse 0611.132 325

Hessisches Staatsthea­ter Wiesbaden / Theaterblatt • Oktober 2013

Die Glücksfee

3+

Nach dem Kinderbuch von Cornelia Funke So 20.10. und Di 22.10., jeweils 16 Uhr

25


Was macht eigentlich… Ludy Schmitz? Gibt es etwas, was du am Theater vermisst? Ich fände es schade, wenn ich irgendwann nicht mehr Bescheid weiß. Noch kennen mich alle, aber das wird sich ändern. Und es ist einfach so, dass ich mich noch immer sehr für das Theater besonders die Oper interessiere und ich möchte gern weiterhin viele Endproben und die Premieren besuchen.

O K T O B E R Dienstag, 01.10. 20:00 Only God Forgives Mittwoch, 02.10. 20:00 Die Ostsee von oben Donnerstag, 03.10. 20:00 Die Wohnung Freitag, 04.10. 20:00 Portugal, mon amour Samstag, 05.10. 20:00 Can‘t Be Silent Sonntag, 06.10. 20:00 Portugal, mon amour Montag, 07.10. 20:00 Hélio Oiticica Dienstag, 08.10. 20:00 Just the Wind Mittwoch, 09.10. 20:00 Kohlhaas oder Die Verhältnismäßigkeit der Mittel Donnerstag, 10.10. 20:00 What Moves You Freitag, 11.10. 20:00 Der Fremde am See

Mit Ende der vergangenen Spielzeit verabschiedete sich Ludovicus Schmitz, genannt Ludy, Leiter der Ausstattungswerkstätten, in den Ruhestand. Wie fühlt es sich an nach 40 Jahren Arbeit am Theater in die Sommerpause zu gehen und einfach nicht wieder zu kommen? Es fühlt sich an, als hätte die verdiente Sommerpause einfach noch nicht aufgehört. Es gab noch keinen Moment der Langeweile, noch nicht die Frage, was man denn machen könnte.

Samstag, 12.10. 20:00 Der Fremde am See Sonntag, 13.10. 20:00 Michael Kohlhaas Montag, 14.10. 20:30 O Invasor Dienstag, 15.10. 20:30 Cinema, aspirinas e urubus Mittwoch, 16.10. 20:00 Mademoiselle Populaire Donnerstag, 17.10. 20:00 Stein der Geduld Freitag, 18.10. 20:00 Michael Kohlhaas Samstag, 19.10. 20:00 Zwei Leben Sonntag, 20.10. 20:00 Zwei Leben Montag, 21.10. 20:00 Drive Dienstag, 22.10. 20:00 Paulette Mittwoch, 23.10. 20:00 Im Weißen Rössl – Wehe du singst! Donnerstag, 24.10. 20:00 Die Alpen − Unsere Berge von oben Freitag, 25.10. 20:00 Ich geh Freiheit Samstag, 26.10. 20:00 Finsterworld Sonntag, 27.10. 20:00 Finsterworld Montag, 28.10. 20:00 Orlacs Hände Dienstag, 29.10. 20:00 Crazy, Stupid, Love Mittwoch, 30.10. 20:00 Finsterworld Donnerstag, 31.10. 20:00 Zimmer mit Aussicht

PROGRAMMAUSZUG Marktplatz 9 (hinter der Marktkirche)

Wiesbaden, Tel. 0611- 31 50 50

www.wiesbaden.de/caligari Newsletter per Mail: www.wiesbaden.de/newsletter

28

aligari_Anz_10.2013.indd 1

Woher kommt dein Interesse für die Oper? Ein großer Opernfan war ich schon immer. Das hat schon angefangen, als ich noch ganz klein war. Ich war neun Jahre alt als ich mir zu Weihnachten von meinem Vater eine Schallplatte von La Bohème gewünscht habe. Meine Eltern waren nicht so große Opernfans. Ich erinnere mich, dass ich mit Kopfhörern die Musik gehört und dazu in der Partitur gelesen habe. Das war ja auch der Grund, weshalb ich überhaupt ans Theater gegangen bin. Leider bin ich kein Pavarotti, ich kann nicht als Sänger auf der Bühne stehen. Aber so bin ich als Techniker immer ganz nah dran am künstlerischen Schaffen.

Welche besonderen Erinnerungen nimmst du mit? 1982 gab es eine Zauberflöte in der Regie von Nicolas Lehnhoff. Das war Was machst du so? eine unglaublich aufwendige Bühne. Reisen natürlich, denn dazu fehlte Wir haben im Januar ’82 angefangen früher oft die Zeit. Ich habe meine und im Januar ’83 war die Premiere, Mutter in Südafrika besucht. Ich bin also ein Jahr Arbeit. Aber mich reizt das Älteste von vier Kindern und mich das Komplizierte mit immer wieder sieht sie leider am seltensten. Aber neuen Herausforderungen. Ich wenn dann alle zusammen kommen, konnte bei den Bühnenbildmodellen, ist das natürlich immer schön. die die Bühnenbildner mitbrachten, oft auf einen Blick erkennen, ob das Und du schaust auch immer wieder machbar ist oder nicht. Und möglich im Theater vorbei. Der Theatervirus gemacht haben wir eigentlich immer lässt dich nicht los! alles. Die Frage war vielmehr: SchafEs ist schwer, nach so langer Zeit fen wir es in der vorgegebenen Zeit. völlig abzuschalten und eigentlich will ich das auch gar nicht. Ich freue Gibt es außerhalb der Theaterwelt mich zum Beispiel sehr, dass ich die etwas, was du unbedingt erleben Biennale 2014 machen darf. möchtest? Ich habe eine große Sammlung von Für die Biennale NEUE STÜCKE AUS Opern auf CDs und Schallplatten. EUROPA kommst du zurück in der Die würde ich gerne sortieren und vor Funktion des Technischen Leiters allem hören. Natürlich ist das Livedieses Festivals. Erlebnis immer besonders toll, aber es Ja, Manfred Beilharz hat mich gefragt, ist auch schön, für sich allein zu hören ob ich das noch einmal machen und eigene Bilder im Kopf entstehen würde. Das wird toll, denn der Unter- zu lassen. schied diesmal ist, dass ich nur das mache. Dass heißt, ich kann mich viel genauer auf diese Arbeit konzentrieren.

Hessisches Staatsthea­ter Wiesbaden / Theaterblatt • Oktober 2013 29.08.13 12:27


musik-theater-werkstatt

Elektronisches Konzert Ohrenkino: Einst und Jetzt Yves Daoust Suite Baroque (1989) Johannes Kreidler Kontinuum mit Melodie (2007) Frank Niehusmann Wer? (Monster. Mythen. Mutationen) (2007) Bernd Leukert Recht & Seele. Ein Divertimento (2008) Pierre Schaeffer Cinq Études de Bruits (1948) Iannis Xenakis Concret PH (1958) Paul Lansky Idle Chatter (1994)

In Die Geburt der Tragödie aus dem Geist der Musik beschrieb Friedrich Nietzsche ein Phänomen, das in diesem Konzert erfahrbar wird. Es ist der Eindruck, ein Hörer sähe beim Erklingen von Musik alle Vorgänge des Lebens und der Welt an sich vorüberziehen, ohne eine Ähnlichkeit zwischen dem Gehörten und den Dingen, die ihm vorschweben, feststellen zu können. Manche der Stücke dieses Konzertes bewegen sich, um den Gedanken Nietzsches weiterzutreiben, in einem Feld zwischen Hörspiel und Musik.

Dabei ist der Untertitel des Programms „Einst und Jetzt“ durchaus mehrdeutig zu verstehen. Zum Einen werden zwei Kompositionen aus der Frühzeit der Elektronischen Musik zu hören sein, zum Anderen gibt es in den Neuen Werken Rückgriffe in Hinblick auf das klangliche Ausgangsmaterial, in denen „Altes“ thematisiert wird. Etwa in Yves Daousts Suite Baroque die Auseinandersetzung mit einer barocken Konzertform sowie die Verbindung barocker Klänge und der menschlichen Sprache mit gegenwärtigen Alltagsgeräuschen. In der gleichen Epoche, jedoch mit einem völlig anderen Ergebnis zappt sich Johannes Kreidler durch einen Ausschnitt aus der Oper L’Orfeo von Claudio Monteverdi. Bernd Leukert hingegen greift in die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts. Er nutzt in Recht & Seele. Ein Divertimento als Ausgangsmaterial sowohl Zitate aus frühen Chorwerken Theodor W. Adornos als auch ein Sprachzitat des Philosophen und Komponisten. Als ältestes Werk erklingen die Cinq Études de Bruits von Pierre Schäffer, die, 1948 entstanden, den Zweig der Musique Concrète innerhalb der Elektronischen Musik eröffnet haben.

Klangregie: Ernst August Klötzke

Sonntag, 27. Oktober 2013 15 Uhr, Foyer 14.30 Uhr Einführungsvortrag

Hessisches Staatsthea­ter Wiesbaden / Theaterblatt • Oktober 2013

29


news Polnischer Theaterpreis für Manfred Beilharz Manfred Beilharz, Regisseur, Intendant und Begründer des Festivals NEUE STÜCKE AUS EUROPA, das Ende Juni 2014 wieder am Staatstheater Wiesbaden stattfinden wird, erhielt eine Woche nach seiner Sommernachtstraum-Premiere am 26. September in Warschau aus der Hand des berühmten polnischen Schauspielers Olgierd Łukaszewicz (Filme mit Wajda, Nationaltheater Warschau) den „Stanisław Ignacy Witkiewicz“-Preis. Der Preis, benannt nach dem wichtigen polnischen Dramatiker (18851939), wird seit 30 Jahren von einer polnischen Expertenjury im Auftrag des polnischen Kulturministeriums und des dortigen ITI vergeben. Ihn hat unter anderen schon Ellen Stewart, die Begründerin des amerikanischen „La MaMa“ Theaters, erhalten. Der Preis würdigt die großen Verdienste von Manfred Beilharz um die Verbreitung der polnischen Theaterkultur im Ausland. Er ehrt Manfred Beilharz für die vielfältigen Einladungen von Stücken polnischer zeitgenössischer Theaterautoren (Głowacki, Słobadzianek, Grzegorzewski, Różewicz, Mrożek, Jarzyna, Nawrocki, Krystian Lupa, Villqist, Tomaszuk, Demirski, Małgorzata Sikorska-Miszczuk, Jan Klata, Artur Pałyga) zum BiennaleFestival und für die Zusammenarbeit mit polnischen Schauspielern und Regisseuren (Wiśniewski, Warlikowski, Jarocki) in den von ihm geleiteten Theatern.

Impressum

(20. JG. NR. 2)

Dinges & Frick GmbH, Greifstraße 4, 65199 Wiesbaden Texte Dramaturgie des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden Redaktion Sandra Ihrig Kontakt Hessisches Staatstheater Wiesbaden Christian-Zais-Straße 3, 65189 Wiesbaden Intendant: Dr. Manfred Beilharz www.staatstheater-wiesbaden.de info@staatstheater-wiesbaden.de pressereferat@staatstheater-wiesbaden.de dramaturgie@ staatstheater-wiesbaden.de Fotos Martin Kaufhold, Lena Obst; Michael Kretzer (Jugendreferat). Die Fotos der Gäste wurden von den Künstlern zur Verfügung gestellt. Konzept/Layout Ma­arten Evenhuis, Beate Marx Druck und Verlag

Das Hessische Staats­theater Wiesbaden ist Mitglied der europä­ischen Theater­kon­ vention (ETC), Brüssel. 30

On Tour Bei den Bayreuther Festspielen 2013 war das Hessische Staatstheater Wiesbaden gut vertreten. Im Festspielchor sagen in diesem Jahr die Wiesbadener Chormitglieder Simone Gauglitz (Alt) und Vladimir Emelin (Tenor). Aus dem Hessischen Staatsorchester verstärkten Alexander Bartha (Violine) und Stephan Breith (Violoncello) das Festspielorchester. Kapellmeister Wolfgang Wengenroth hat als musikalischer Assistent den neuen Ring des Nibelungen mit betreut.

Casting des jugend-clubtheaters Für die neue Rock-Pop-MusicalProduktion des jugend-club-theaters unter der Leitung von Iris Limbarth werden begabte junge Leute im Alter von 15-28 Jahren für verschiedene Hauptrollen und Ensemble gesucht. Eine Anmeldung zum Casting ist nicht erforderlich. Das Casting findet am Samstag, 23. November ab 14 Uhr statt, die Fortsetzung, für die, die weiterkommen, findet am Sonntag, 24. November ab 15 Uhr statt. Für unschlüssige Interessenten gibt es einen Infoabend am Montag, 11. November um 19 Uhr, Treffpunkt Bühneneingang. Weitere Informationen unter www.jugendclubtheater.de oder auf der Facebook-Seite www.facebook.com/ Jugendclubtheater.Wiesbaden Sprungbrett Jugendclub Joshau Hien hat gerade die Aufnahmeprüfung an der Hochschule Osnabrück bestanden und studiert dort ab Oktober im Studiengang Musical. Katrin Gietl wurde an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Mannheim angenommen und studiert dort ab Oktober Operngesang. Constanze Kochanek beginnt ebenfalls im Oktober ihr Studium im Fachbereich Jazz und Popular Musik, Schwerpunkt Gesang in Frankfurt. David Rothe, jüngstes Jugendclubmitglied, wurde vom Fernsehsender Kika für den Film Durch die Wildnis als einer von 6 Jugendlichen unter 700 Bewerbern ausgesucht. Ausstrahlung im März 2014. Johanna Bischoff spielt eine Episodenrolle in der Serie Der Staatsanwalt, Folge „Milonga“, für die Choreografie wurde Iris Limbarth verpflichtet. Ausstrahlung Ende des Jahres.

Nachruf Wir trauern um den langjährigen Mitarbeiter Stefan Theiss, Leiter des Zentralen Einkaufs, der überraschend im August im Alter von 54 Jahren verstarb. Im Alter von 70 Jahren starb Gerhard Fehrer. Wir trauern um einen Rezensenten und Freund des Theaters, der ein umtriebiger Netzwerker und Organisator war. Seine Bemühungen um den deutsch-polnischen Kulturaustausch trugen in wechselseitigen Gastspielen Früchte: 2008 war die Oper Breslau mit Król Roger im Rahmen der Internationalen Maifestspiele zu Gast; 2012 reiste unser Ballettensemble mit Stephan Thoss‘ Chorografie Blaubarts Geheimnis in die Wiesbadener Partnerstadt. Herzlichen Dank für großes Engagement und nimmermüden Enthusiasmus. Den Angehörigen gilt unser aufrichtiges Beileid.

Biennale ahoi! Diese Spielzeit weht wieder besonders internationaler Wind am Staatstheater Wiesbaden: Vom 19.-29. Juni 2014 findet das weltweit größte Festival zeitgenössischer Dramatik statt, die Theater-biennale NEUE STÜCKE AUS EUROPA. Alle zwei Jahre verwandeln Gastspiele aus ganz Europa das Theater 11 Tage lang in einen Schauplatz internationaler Geschichten. So auch 2014! Die Segel sind gesetzt und das Festivalteam sucht nach den aktuellsten, interessantesten und bemerkenswertesten neuen Theaterstücken aus allen Winkeln des Kontinents. Nehmen Sie mit uns Kurs auf das Abenteuer „Europäisches Theater“ und lassen Sie sich begeistern von unterschiedlichen Stilen, fremden Sprachen, Ästhetiken und Geschichten aus 41 Ländern Europas. Wir freuen uns auf Sie! Infos & Newsletter NEUE STÜCKE AUS EUROPA:

www.newplays.de Hessisches Staatsthea­ter Wiesbaden / Theaterblatt • Oktober 2013


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.